magazin
Ausgabe Nr. 03 2014/2015 Preis CHF 14.80 EUR 12.30
Wintersport Winterabenteuer in allen Dimensionen
In Zusammenarbeit mit ®
V-BAHN PROJEKT Jungfraubahnen-CEO Urs Kessler im Interview
IMMOBILIEN Markus Friedli, Geschäftsleiter der GriwaGroup, zu den Grindelwalder Besonderheiten
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editorial
Ein Bergdorf voller Überraschungen Grindelwald bewegt sich in grossen Schritten in die Zukunft. Kurz vor Weihnachten 2014 wird das neue Dorfzentrum eingeweiht. Die Gemeinde realisiert damit eines der grössten Infrastrukturprojekte der letzten Jahre. Dieser Meilenstein gibt Grindelwald endlich das, was es schon längst verdient hätte, nämlich ein attraktives Gesicht mitten im Zentrum. Wie einst – zu Grossvaters Zeiten sozusagen – wird es im Dorf Plätze zum Verweilen geben, Orte, um die fantastische Bergwelt zu betrachten. Die Parkplätze sind im unterirdischen Parkhaus untergebracht und das neue Dienstleistungszentrum bietet eine deutliche Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten. Davon werden Gäste und Einheimische gleichzeitig profitieren. Mit dem Ausbauprojekt der Jungfraubahnen und der Männlichenbahn steht ein weiteres zukunftsweisendes Vorhaben für Grindelwald an. Für mich ist klar: Die Schönheit der gigantischen Landschaft alleine reicht nicht, um auch in Zukunft in der obersten touristischen Liga und den «Best of the Alps» mitspielen zu können. Es braucht Investitionen in die Infrastruktur, Projekte, die der Natur und der vielfältigen kulturellen Ausprägung des Tals Rechnung tragen, die den oben Markus Friedli beim Bergsteigen im Jungfrau Gebiet. Charakter Grindelwalds bewahren und dennoch neue Impulse setzen. Aus touristischer und entwicklungspolitischer Sicht begrüsse ich es sehr, dass mit den Jungfraubahnen ein einheimisches Unternehmen den Mut hat und in der Lage ist, so hohe Investitionen weitgehend aus eigener Kraft zu tätigen. Ich glaube an den Wirtschaftsstandort Grindelwald. Ich bin überzeugt von dessen Potential, vom Charisma dieses Ortes, der auf einzigartige Weise die lokalen Traditionen, die Geschichte der Berglandwirtschaft und des Alpinismus mit der modernen, internationalen Welt verbindet. Machen Sie sich mit dem Grindelwald Magazin ein Bild von diesem vielfältigen Ort – besuchen Sie in der aktuellen Ausgabe den Pickelschmied, dessen Ruf bis zum Mount Everest reicht, fahren Sie durch stiebende Pulverschneehänge oder absolvieren Sie eine Skilektion auf Chinesisch: Grindelwald steckt voller Überraschungen! Herzlich willkommen! Ihr MARKUS FRIEDLI Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung GriwaGroup
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inhalt
Winter
Grindelwald investiert Einweihung neues Dorfzentrum V-Bahn Projekt CEO Urs Kessler im Interview Wintersport Ein Paradies für Wintererlebnisse Spezielle Winterveranstaltungen Freeride Guide Tipps für Off-Pisten-Abfahrten Skischule Skifahren nach chinesischer Art Qualitätsprodukt aus Grindelwald Pickelschmied Ruedi Bhend
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Immobilien Markus Friedli zu den Besonderheiten des Immobilien-Marktes Bücher über Grindelwald Eating&Shopping
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Herausgeberin: GriwaGroup Konzept: GriwaGroup in Zusamenarbeit mit Ville&Casali Layout: Ville&Casali Redaktion: Leiterin Marketing GriwaGroup, Susan Lerch-Stettler Text: Annette Marti, Christine Kopp, GriwaGroup Fotos: Michael Ackermann, Rainer Eder, Speedy Füllemann, Björn Gosswiler, Jungfraubahnen, Marianne Tiefenbach, Zvg Übersetzung: Eva Ferguson, Enrico Morelli, Cristina D'Andrea Druck: Arti Grafiche Boccia, via Tiberio Claudio Felice, 7- 80131 Salerno
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Neues Dorfzentrum
EIN NEUES HERZ für Grindelwald Kurz vor Weihnachten 2014 wird Grindelwald das neu gestaltete Dorfzentrum eröffnen. Nach eineinhalb Jahren Grossbaustelle gehört die Dorfmitte bald den Fussgängern.
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iel Verkehr im Zentrum, überall Parkplätze und doch nicht genügend Abstellmöglichkeiten, enge Bürgersteige, kaum Platz für Veranstaltungen und an den Rand gedrängte Shoppingmöglichkeiten: Grindelwalds Zentrum war bisher von Autos dominiert. Damit ist es jetzt vorbei. Kurz vor Weihnachten 2014 wird Grindelwald das neu gestal-
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tete Dorfzentrum einweihen. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit und einer noch viel längeren Planungszeit können das neue Parkhaus, das Dienstleistungszentrum an bester Lage sowie die drei Plätze eröffnet werden. Die Gemeinde schliesst damit ihr grösstes Infrastruktur-Projekt der letzten Jahre ab. Historisch gesehen gehören öffentliche Plätze im Zentrum zu
Grindelwald – die Flächen rund um das alte Hotel Baer an der Dorfstrasse, das 1941 abbrannte, wurden im Winter etwa als Eisflächen genutzt. Das neu gestaltete Dorfzentrum wird diesem Bild mit drei öffentlichen Plätzen Rechnung tragen. Über dem neuen Parkhaus mit 250 Parkplätzen liegt der Mehrzweckplatz, eine Fläche, die spärlich bebaut sein wird, damit
Grindelwald
FOTOS Das neue Dienstleistungszentrum in der Mitte des Dorfes kurz vor der Fertigstellung. sich darauf verschiedene Anlässe veranstalten lassen. Auf der oberen Strassenseite dominiert das neue Dienstleistungszentrum mit der gewölbten Fassade gegen den Bahnhof hin. Im vorderen Teil wird die Berner Kantonalbank (BEKB) einziehen. Dahinter liegt die rund 1000 Quadratmeter grosse neue Ladenfläche des Detailhändlers Coop. Weitere 450 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen an andere Gewerbetreibende vermietet werden. Die Geschäfte sind mit einem Durchgang unter der Strasse hindurch direkt mit dem Parkhaus verbunden. Über dem Coop, wo einst Autofahrer um die wenigen Parkplätze vor dem Laden stritten, entsteht der Panoramaplatz – eine Flanierzone für Fussgänger. Die Gemeinde wird bereits im Dezember mit den Umgebungsarbeiten fertig sein, ursprünglich ging man davon aus, dass dies länger dauern
würde. Rund um die Oberlichter der Geschäft im unteren Stock sollen Sitzgelegenheiten zum Verweilen locken, den Rand des Platzes säumt ein Alpengarten mit einheimischen Pflanzen. Der dritte der neuen Plätze erstreckt sich zwischen der Strasse und dem Sportzentrum. In diesem grünen Bereich dominiert ein neuer Spielplatz, der mit verschiedenen Geräten zum Thema Klettern und Steine ausgerüstet sein wird. Vorbild für diesen Bereich ist der beliebte Alpenspielplatz auf Bort. Die Hauptrolle auf allen Plätzen wird einmal mehr der Eiger und die umliegenden Berge spielen. Ab Dezember sollen Gäste wie Einheimische das unvergleichliche Panorama von Grindelwald auch im Dorfzentrum ruhig und entspannt geniessen können. t Text: Annette Marti;
Fotos: Michael Ackermann
Bruno Hauswirth, Geschäftsführer Grindelwald Tourismus Bald wird das neue Dorfzentrum in Grindelwald eröffnet, wie wichtig ist dies aus der touristischen Perspektive? Bruno Hauswirth: Das Projekt ist für den Tourismus sehr bedeutend, weil Grindelwald nun endlich über ein schön gestaltetes Zentrum verfügt. Etwas böse formuliert könnte man sagen, dass die schönsten Plätze in Grindelwald bisher als Parkplätze genutzt worden sind… Jetzt erlangt man Raum, um im Dorfzentrum zu flanieren und zu verweilen. Das ist herrlich. Die neuen Plätze eröffnen überdies neue Möglichkeiten für Veranstaltungen. Es gibt allerdings noch eine weitere Dimension, die mir auch wichtig erscheint… …welche Dimension meinen Sie? Grindelwald hat ein touristisches Leitbild verabschiedet, darin sind verschiedene Ziele festgehalten, unter anderem auch die Verbesserung der Atmosphäre im Dorfzentrum, die Verkehrsberuhigung in der Kernzone und damit generell eine Qualitätssteigerung. Dass es gelungen ist, mit dem Projekt Dorfzentrum diese Ziele nun wirklich umzusetzen, finde ich ganz entscheidend. Ein Leitbild soll kein Staubfänger sein, sondern diese Richtlinien wollen wir wirklich verfolgen. Hat Grindelwald Tourismus selber zur Realisation beigetragen? Nur zu einem kleinen Teil, da unsere finanziellen Mittel beschränkt sind. Der Hauptverdienst für dieses grosse Projekt liegt bei den Investoren, bei der Gemeinde und bei den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern von Grindelwald, die grünes Licht geben mussten für das Vorhaben. Grindelwald Tourismus finanziert die Geräte und Installationen für den neuen Spielplatz vor dem Sportzentrum – von GT Seite projektiert ist zudem eine textile Überdachung im Aufgangsbereich des Parkhauses, welches bei entsprechenden Veranstaltungen eingerichtet werden könnte. Haben Sie konkrete Pläne für Veranstaltungen auf den Plätzen? Der unterste Platz soll ein Mehrzweckplatz sein, auf dem tatsächlich Veranstaltungen stattfinden können. Wir haben verschiedene Ideen, was man dort alles machen könnte, aber festgelegt sind sie noch nicht.
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V-BAHN
«Es ist Zeit für einen grossen Wurf» Die Jungfraubahnen und die Gondelbahn Grindelwald-Männlichen wollen 290 Millionen Franken in ein neues Bahnprojekt investieren. Damit die V-Bahn realisiert werden kann, ist ein positiver Entscheid der Gemeindeversammlung Grindelwald nötig. Der Ausgang dieser Abstimmung war zum Zeitpunkt des Interviews offen. Sie planen eine komplett neue Bahn zwischen Grindelwald Grund und dem Eigergletscher. Investieren Sie damit ins Sommer- oder ins Wintergeschäft? Urs Kessler: Beides – unsere Region braucht zwei starke Saisons, eine gute Sommer- sowie eine starke Wintersaison. Das ist für die gesamte Kette der Leistungsträger wichtig. Gerade der Winter ist ein sehr hart umkämpfter Markt. Wer im Wintersport nicht als Premium Destination gilt, ist bereits Mittelmass. Auch in Grindelwald spüren wir diesen Trend. Die Zahlen im Winter sind rückläufig. Hinzu kommt: Im Jahr 2016 läuft die Konzession der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen aus, dort braucht es einen Ersatz. Wenn der Winter ein so unsicheres Geschäft ist, erachten Sie es dann nicht als heikel, ausgerechnet da eine so grosse Summe zu investieren? Wäre ein Vorgehen Schritt um Schritt nicht vernünftiger? Nein, eben nicht. Wir stellen bei unseren eigenen Anlagen fest, dass kleine Investitionen nicht reichen. Im Gebiet Kleine Scheidegg/Männlichen haben wir in den letzten Jahren ungefähr 66 Millionen Franken in den Wintersport investiert, zum Beispiel für die Beschneiung und verschiedene neuen Anlagen. Das ist nicht wenig Geld – trotzdem, den negativen Trend konnten wir nicht stoppen. Es braucht einen grossen Wurf, nur dann bleiben wir länger-
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OBEN
Urs Kessler, CEO Jungfraubahnen: «Ohne konkurrenzfähigen Betrieb auf dem Jungfraujoch könnten wir niemals so stark in den Wintersport investieren».
fristig konkurrenzfähig. Was sind die Vorteile des Projektes V-Bahn in Hinsicht auf den Winter? Es ist eine Kombination von verschiedenen Dingen, die für das Projekt spricht. Zum einen steigern wir mit der neuen Station Rothenegg die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs. Dank neuem Rollmaterial auf der Strecke der BOB steigen die Kapazitäten der öffentlichen Verkehrsmittel und die Anreise verkürzt sich deutlich. Die Station Rothenegg wird unmittelbar neben den neuen Terminal der beiden Seilbahnen in Grindelwald Grund zu stehen kommen. Dies führt zu einer Verlagerung des Verkehers von der Strasse auf die Schiene . Neben der Kapazi-
tät der Anlagen ist die Grösse eines Skigebietes heute entscheidend. Wir werden die beiden Gebiete Kleine Scheidegg-Männlichen und First mit direkten Busverbindungen besser verknüpfen. Mit der neuen Gondelbahn zum Männlichen und dem Eiger-Express zum Eigergletscher verkürzen sich die Wartezeiten im Grund. Damit ist es attraktiv, auch tagsüber die Talabfahrten zu machen, anstatt wie bisher nur am Abend. Das Zugpferd der Jungfraubahnen ist die Fahrt hinauf zum Joch – was verbessert sich mit dem neuen Projekt in dieser Hinsicht? Die Qualität und die deutlich kürzere Reisezeit. Dank des neuen Rollmaterials bei der Jungfraubahn sollen die
Grindelwald Fakten zur V-Bahn Damit das Projekt V-Bahn der Jungfraubahnen und der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen realisiert werden kann, sind noch Entscheide der Gemeinde Grindelwald nötig. Die Jungfraubahnen treiben die Planung bereits seit Sommer 2014 intensiv voran.
Jungfraujoch Eigergletscher Firstbahn
Die 8 Elemente der V Bahn: • neues Rollmaterial auf der Strecke der BOB und eine neue Station Rothenegg mit direktem Zugang zum Terminal der beiden Bahnen • Terminal Grindelwald Grund: Talstation der neuen Gondelbahn Grindelwald-Männlichen und des Eiger-Express mit diversen Geschäften und Einstellmöglichkeiten für Skimaterial • Parkhaus Grindelwald Grund mit rund 1'000 Plätzen • Neue 8er Gondelbahn Grindelwald-Männlichen, Verdoppelung der Förderleistung von 900 auf 1800 Personen/h • Eiger-Express: 3S-Bahn Grund-Eigergletscher, Förderleistung von 2400 Personen/h • Erneuerung Rollmaterial Wengernalpbahn • Erneuerung Rollmaterial Jungfraubahn • Direkte Busverbindung von Grindelwald Grund zur Firstbahn
heutigen Stehplätze eliminiert werden. Die Fahrzeit von Grindelwald Grund bis hinauf zum Jungfraujoch beträgt heute knapp 1 ½ Stunden. Mit der neuen Bahn zwischen Grund und Eigergletscher wären es total nur noch 45 Minuten. In 15 Minuten ist man künftig mit dem EigerExpress bereits beim Eigergletscher. Diese Strecke beinhaltet auch eine sehr attraktive Passage direkt vor der Eigernordwand. Eine kürzere Reisezeit ist entscheidend, um die internationale Konkurrenzfähigkeit des Jungfraujochs zu gewährleisten. Kritiker befürchten, dass die neue Seilbahn vor der Eigernordwand zu gross dimensioniert ist und die Landschaft beeinträchtigt. Wir sind selber sehr daran interessiert, die Landschaft nicht zu schädigen. Denn schliesslich ist die Natur unser Kapital. Die Streckenführung der neuen Seilbahn, des EigerExpress, wurde gemeinsam mit Fachstellen von Bund und Kanton vor Ort begutachtet und entspricht der ökologisch besten Variante. In der Planung wurden Naturgefahren berücksichtigt und die Umweltverträglichkeit geprüft. Die Bahn ist so geplant, dass sie nur sieben Stützen
Kleine Scheidegg Grindewald
Rothenegg
Männlichen
Grund Wengen Lauterbrunnen
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Die gelb markierten Linien stellen den Streckenverlauf der beiden neuen Gondelbahnen dar: Ein Arm des Vs führt entlang der heutigen Gondelbahn zum Männlichen, der andere führt von Grindelwald Grund direkt zum Eigergletscher. Grafik: Jungfraubahnen.
braucht, die höchste ist 62 Meter hoch. So sind keine Waldschneisen nötig. Setzt man die Höhe der Stützen in Relation zur Eigernordwand, ist die Bahn verschwindend klein. Ganz wichtig scheint mir, dass wir kein neues Gebiet erschliessen, sondern bereits erschlossenes Gebiet besser zugänglich machen und den Terminal sowie die Bahn bestmöglich ins Landschaftsbild zu integrieren. Kaum ein anderes Bergbahnunternehmen in der Schweiz könnte solch grosse Investitionen aus eigener Kraft tätigen. Was bringt Sie in diese Lage? Ohne konkurrenzfähigen Betrieb auf dem Jungfraujoch könnten wir niemals so stark in den Wintersport und in die gesamte Region investieren, das ist ganz klar. Wir hatten noch vor zehn Jahren 500'000 Gäste auf dem Jungfraujoch, 2013 waren es über 800’000. Dank diesen Ergebnissen konnten wir den Wert der Unternehmung kontinuierlich steigern und Cash schaffen. Derzeit ist offen, ob die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Grindelwald überhaupt Ja sagen zu den nötigen planerischen Grundlagen. Was tun Sie, wenn der Entscheid ne-
gativ ausfällt? Wir werden den Ausgang der Abstimmung hinnehmen und uns entscheiden müssen, wie wir uns ohne V-Bahn weiterentwickeln wollen. Eine direkte Alternative gibt es nicht. Denn die V-Bahn ist bereits unser Plan B, es ist das bereits überarbeitete Projekt. Ursprünglich bestand die Idee, eine Bahn in Form eines Y bauen, also mit einer anfänglich gemeinsamen Streckenführung und dann einer Strecke je zum Männlichen und zur Kleinen Scheidegg. Der Widerstand war aber von Beginn weg gross, so dass wir das Vorhaben abänderten. Das Projekt V-Bahn ist nun ein Gesamtprojekt, das aus acht Elementen besteht. Es würde aus betriebswirtschaftlicher Sicht keinen Sinn machen, nur ein Element aus dem Paket V-Bahn zu realisieren. Denn wie gesagt, gerade die verschiedenen Aspekte des Projektes sind wichtig mit den acht integrierten Bestandteilen – sie greifen wie Zahnräder ineinander. Nur das Gesamtprojekt kann wirklich funktionieren. t Text: Annette Marti;
Foto: Michael Ackermann
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Wintersportaktivit채ten
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Grindelwald
Ein Paradies für Wintererlebnisse aller Art Grindelwald und die Jungfrau Region haben nicht nur über 200 Pistenkilometer zu bieten. Es gilt, eine Vielfalt an Aktivitäten auszuprobieren, wobei auch schlechtes Wetter kein Hindernis sein muss.
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rindelwald und sportliche Aktivitäten gehören praktisch untrennbar zusammen. Schliesslich kamen die ersten Gäste ins Tal, um auf alle möglichen hohen Berge zu klettern und so Neuland zu erschliessen. Es muss ja nicht gerade eine Pioniertat sein, die Sie am Eiger oder an sonst einer Spitze von Weltruf vollbringen. Grindelwald und die Jungfrau Region bieten ein reiches Spektrum an Wintersportaktivitäten, geeignet für jeden Geschmack und jede Laune. Weshalb nicht mal Curling ausprobieren? Langlauf? Velogemel fahren? Bouldern? Oder durch einen Seilpark klettern? Zugegeben, mit der richtigen inneren Haltung kann auch ein Nachmittag auf dem Balkon eine Pionierleistung sein – die Beine von sich strecken, das Panorama bewundern, ungestört den Luxus der Ruhe und des Nichtstuns geniessen verschafft je nachdem genau so viel Befriedigung wie
eine sportliche Höchstleistung. Wählen Sie aus, was gerade am besten passt, wechseln Sie ab, geniessen Sie Ihren Lieblingssport und probieren Sie Neues aus. Skifahren «by night» Skifahren und Snowboarden gehört zu den grossen Traditionen in Grindelwald und der Jungfrau Region. Insgesamt 214 Pistenkilometern schlängeln sich durch die drei Skigebiete GrindelwaldFirst, Männlichen-Kleine Scheidegg und Mürren-Schilthorn. Von der infernalischen Abfahrt bis zur breiten Geniesserpiste ist alles dabei, was man sich wünschen kann. Immer mit dabei natürlich die vielfältigen Ausblicke auf Eiger, Mönch und Jungfrau und die anderen grossen Berge. Ein besonderes Vergnügen ist das Nachtskifahren in der Bodmi-Arena (jeden Dienstag und Freitag von 19.00 – 22.00 Uhr). So lässt sich beispielsweise ein ganzer Schlechtwettertag verschlafen, ohne dabei das Skier-
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Wintersportaktivitäten lebnis zu verpassen. Abends ist das Ambiente unschlagbar und der Glühwein unter dem Sternenhimmel schmeckt noch besser. Für Freestyler ist in der Bodmi zudem ein Big-Air errichtet worden. Naturerlebnisse abseits der Piste Ein Winteraufenthalt in Grindelwald ohne eine Schlittenfahrt ist so gut wie undenkbar. So befindet sich zum Beispiel die längste Schlittelbahn Europas in Grindelwald. Sie führt über 15 Kilometer vom Faulhorn bis hinunter nach Grindelwald. Zwei Strecken sind auch nachts befahrbar, der Schlittelweg Bussalp und der Eiger Run (beleuchtet) von Alpiglen nach Brandegg. Die Kombination von Schlittenfahren und FondueEssen ist ein Klassiker, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Übrigens können auch an verschiedenen Orten Velogemel
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Grindelwald
gemietet werden, die raffinierten Schneevelos, die in Grindelwald erfunden worden sind (weitere Informationen zum Schlitteln bei Grindelwald Tourismus). Wer es einsamer mag, sucht sich einen der zahlreichen Winterwanderwege aus. Für Naturfreunde sind einige Schneeschuhtouren markiert worden, die gefahrlos mit Schneeschuhen begangen werden können. GrindelwaldSPORTS (www.grindelwaldsports.ch) und Hans Brunner ( www.grandbazar. ch) bieten auch geführte Schneeschuhtouren an. Langlauf in der Märchenlandschaft Mit dem Spitzensportler Dario
Cologna ist seit einigen Jahren auch die Schweiz zu einer richtigen Langlauf-Nation geworden. In Grindelwald kommen passionierte Langlauf-Sportler sowie Neueinsteiger auf ihre Kosten. Die beiden Rundkurse auf dem Talboden (Grund-Schwendi oder Grund-Gletscherschlucht) sind klein, aber fein, landschaftlich sehr reizvoll und schneesicher. Die Loipen folgen über weite Strecken der Schwarzen Lütschine, entlang der märchenhaften Baumlandschaften am Flussufer. Loipenkleber und Plan erhältlich bei Grindelwald Tourismus, Lernbegierige wenden sich für Lektionen an GrindelwaldSPORTS.
Indoor-Abenteuer Sollte es in Grindelwald tatsächlich einmal schlecht Wetter sein – obwohl sich die Grindelwalder Touristiker ja stets um beste Verhältnisse bemühen – bietet das Sportzentrum Zuflucht. Neben Hallenbad und Wellnessbereich steht hier eine Eisbahn zur Verfügung, auf der öffentliches Eishockey und Eislauf angeboten werden. Im Winterhalbjahr können sich Gäste und Gruppen im Curling üben – auf Wunsch auch mit Unterstützung eines Betreuers. Curling gehört zu den alten Sporttraditionen von Grindelwald. Bereits die vornehmen Gäste von einst pflegten Curling zu spielen. Auch
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Wintersportaktivitäten
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bei Einheimischen ist Curling beliebt, erst kürzlich verbuchte eine Grindelwalder Curlerin wieder international Erfolg: Franziska Kaufmann hat im März 2014 mit dem Team CC Flims die Weltmeisterschaft in Kanada gewonnen. Sie ist in der Aufbauphase von GriwaPlan gesponsort worden. Hoch über dem Eisfeld befindet sich der einzige IndoorSeilpark der Schweiz. Fünf Parcours unter dem Dach sorgen für echten Nervenkitzel. Auf den schwankenden Seilen durch die Luft zu balancieren ist ein einzigartiges Erlebnis für Jung und Alt und sollte auch in einer strahlend schönen Ferienwoche unbedingt zum Programm gehören! Wer endgültig begeistert ist vom Klettern, besucht den BoulHoch über der Eisbahn befindet sich der einzige Indoorseilpark der Schweiz, ein perfektes derraum im Sportzentrum gleich Abenteuer für einen Schlechtwettertag. neben der Eishalle.
Grindelwald
Kunst aus Eis und Schnee World Snow Festival www.jungfrauregion.ch/de/Ferien/aktuell/Top_Events Seit vielen Jahren verwandelt sich das Dorfzentrum von Grindelwald jeweils im Januar zu einer Openair-Kunstgalerie. Beim World Snow Festival fertigen Teams aus verschiedenen Ländern Schneeskulpturen. Sie sind während jeweils einer Woche an der Arbeit und verwandeln meterhohe Schneeblöcke in alle möglichen riesigen Figuren, Gegenstände oder Fantasiegebilde. Ausser den Werkstoffen Wasser, Schnee und Eis dürfen keine anderen Hilfsmittel verwendet werden. Zum Schluss der Woche werden die Skulpturen bewertet, einerseits von den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern, andererseits vom Publikum. Während des World Snow Festivals nehmen die Kunstwerke aus Schnee und Eis von Tag zu Tag Form an, bis sie zum Schluss das ganze Dorf mit einem einzigartigen Ambiente verzaubern.
Eine Symbiose aus Tradition und modernem Lebensstil Geniessen Sie bereits die Anreise zu uns ins Derby. Bequemer, als mit der Bahn, geht es kaum. Wir empfangen Sie als leidenschaftliche Gastgeber, mit dem feinen Gespür für Aufmerksamkeit und Unaufdringlichkeit. Lehnen Sie sich zurück, seien Sie unser Gast und lassen Sie sich ein, auf ein Erlebnis für alle Sinne. Erholen Sie sich auf unserer Dachterrasse oder in einem der stilvollen Zimmer, entdecken sie die Kulinarik der traditionellen Schweizer Küche, probieren Sie die Kreationen unseres bestens eingespielten Küchenteams und geniessen Sie die Begleitung der vorzüglichen Weine. Lassen Sie sich von unserer altbewährten Crew umsorgen und verwöhnen. Wir freuen uns auf Sie! Familie Baum-Ziegler & Team Derby Hotel Grindelwald – Dorfstrasse 75 – CH-3818 Grindelwald Tel. +41 (0) 33 854 54 61 – Fax +41 (0)33 853 24 26 – info@derby-grindelwald.ch www.derby-grindelwald.ch
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Schweizer Firmen stellen ihr Skitalent unter Beweis Firmenrennen, www.firmenrennen.ch
Jeden Winter treten Teams von Unternehmungen aus der ganzen Schweiz in Grindelwald zum Firmenrennen an und kämpfen in der Firmenmeisterschaft um die skifahrerische Ehre ihres Unternehmens. Dabei geht es jeweils um die Frage: Welches ist die schnellste Schweizer Firma auf den Skis? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treten in Teams von jeweils zwei oder vier Personen zum Amateur-Rennen an. Zu bewältigen ist ein Riesenslalom und zwar starten die Teams nebeneinander. Alle fahren die Strecke möglichst dicht beisammen – sobald der letzte Fahrer ins Ziel kommt, wird die Zeit gestoppt. Dieser Rennmodus fördert den Teamgeist und garantiert auch dem Publikum ein spektakuläres Ski-Erlebnis.
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Wintersportaktivitäten
Werden Sie Weltmeister! Velogemel-Weltmeisterschaft, www.velogemel.ch
Es gibt wohl nur wenige Sportarten, in denen sich Sportinteressierte spontan zur Teilnahme an einer Weltmeisterschaft melden können. Beim Velogemel-Fahren ist dies möglich. Jedes Jahr Anfang Februar finden in Grindelwald die Velogemel-Weltmeisterschaften statt, die allen offen stehen. Der Velogemel ist ein einspuriger, lenkbarer Schlitten, besser gesagt eine Mischung zwischen einem Schlitten und einem Fahrrad. Erfunden hat ihn der Grindelwalder Wagner und Schreiner Christian Bühlmann vor über hundert Jahren. Bühlmann hatte das Schneefahrrad ausgetüftelt, weil er nach einer einfacheren Bewegungsart im Winter suchte. Seine Erfindung liess er am 1. April 1911 patentieren. Bis heute werden die Velogemel ausschliesslich in der Rubi Holzbau und Sägerei AG in Grindelwald hergestellt. Die Schneevelos können an verschiedenen Orten für Testfahrten gemietet werden, zum Beispiel beim Bahnhof Grindelwald, bei Graf oder Bernett Sport oder bei Skiservice Egger, Grindelwald Grund.
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Grindelwald
Ein Rennen mit historischer Dimension Horischlittenrennen Grindelwald, www.eigerness.ch Der Hornschlitten ist ein weiteres ursprüngliches Arbeitsgerät, das unterdessen wie der Velogemel zu einer Sportattraktion geworden ist. Die riesigen Schlitten mit den grossen Hörnern, deshalb «Horischlitten», sind von den Bergbauern vor dem Traktor-Zeitalter genutzt worden, um Heu, Holz oder andere Waren zu transportieren. Seit einigen Jahren messen sich jeweils im März bis zu 100 Teams in einem Horischlittenrennen zwischen Alpiglen und dem Talboden in Grindelwald in der Kunst des Schlittenfahrens. Das Rennen, das von der Trychlergruppe Grindelwald organisiert wird, ist auch für das Publikum ein Riesengaudi. Viele Teams gehen in historischen Kleidern an den Start. Unterwegs auf der Strecke braucht es dann einigen Mut und gute Technik, die grossen Schlitten sind nicht so einfach zu steuern. Der Anlass mit Festwirtschaft und musikalischer Unterhaltung verbindet Volkstümlichkeit und Sport auf unterhaltsame Weise und erlaubt einen spannenden Einblick in die Geschichte der Mobilität der Bergbauern im Alpenraum.
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Wintersportaktivitäten
Skipräsentationen der Profis Swiss Snow Happening, www.snowsports.ch/de/events/happening Skitechnik aus dem Bilderbuch, viel Winterspass und gute Laune dürften an der Meisterschaft der Sc hnee spo r t le h re r ga ra nt ie r t se i n . Ü be r 10 0 0 Schneespor tlehrerinnen und Schneespor tlehrer messen sich jeweils zum Ende der Saison und ermitteln die Königin und den König aus den eigenen Reihen. Die Skilehrerinnen und Skilehrer messen sich in insgesamt acht verschiedenen Disziplinen. Wer den Titel des besten Schweizer Schneesportlehrer s für sich beanspruchen will, muss in drei verschiedenen Disziplinen Höchstleistungen zeigen und dies auf drei verschiedenen Schneesportgeräten. Für die Zuschauer ist das Formationsfahren ein Highlight. Dabei zaubern die Teams Bilder in den Schnee, die an die legendären Skifilme der 1980er Jahre erinnern – Faszination Skifahren in purer Qualität!
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Freeride Guide
Glücksversprechen im Pulverschnee Roger Fischer ist Anlageberater und passionierter Freerider – deshalb lebt er in Grindelwald und deshalb machte er auch, was er nie geglaubt hätte: Er schrieb den «Freeride Guide Jungfrau Region».
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r sei wohl der einzige Banker auf der Welt, der mit dem Gleitschirm zur Arbeit gehe. Ein ansteckendes Lachen breitet sich auf Rogers Fischers Gesicht aus und er erklärt: «In Grindelwald ist alles ein bisschen anders. Wir sind keine typischen Banker, auf alle Fälle solche ohne BonusZahlungen.» Sein Bonus sei das Privileg, in den Bergen leben zu können, und die Freiheit, das zu tun, was er am liebsten macht:
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nämlich so oft wie möglich in den Bergen unterwegs sein. Deshalb steigt er im Winter mit Anzug, Kravatte und Winterjacke auf den Schlitten und saust damit von Zuhause auf die Bank, oder nimmt den Gleitschirm ins Büro, um abends dann mit der letzen Gondel auf den Berg zu fahren und von dort nach Hause zu fliegen. Die Begeisterung für den Bergsport ist der Grund, weshalb der Luzerner Roger Fischer mit seiner Freundin vor Jahren nach Grindel-
wald gezogen ist. Die Passion fürs Skifahren brachte Fischer auch soweit, das zu tun, was er nie für möglich gehalten hätte: ein Buch zu schreiben. Mit seinem «Freeride Guide Jungfrau Region» schliesst Fischer eine Lücke im Bereich der Bergsportbücher. Er beschreibt darin mehr als 40 verschiedene Freeride-Abfahrten im Jungfrau Gebiet, die mit einem Kartenausschnitt dokumentiert sind. Ein solcher Führer ist ein Novum in der Schweiz und findet dement-
Grindelwald
LINKS UND OBEN
Grindelwald bietet zahlreiche Möglichkeiten für Off-Pisten-Abfahrten, die auch Autor Roger Fischer geniesst.
sprechend viel Beachtung. «Der Trend im Skifahren geht klar in Richtung Freestyle und Freeride», sagt Fischer, der patentierter Schneesportlehrer mit eidgenössischem Fachausweis ist. «Immer mehr Leute sind abseits der Piste unterwegs». Um diesen Personen die Orientierung erleichtern, hat er den Führer erstellt. Er richtet sich an ein breites Publikum. Anfängern vermittelt er nützliche Tipps, den Profis dient er als Ideenkatalog und verschafft zudem Überblick. Das wichtigste aber: Die publizierten Abfahrten sind alle mit den zuständigen Wildhütern abgesprochen. Dieser Aspekt ist Fischer wichtig: «Freeriden soll und kann man nicht verbieten, aber für mich ist klar, dass man auch die Anliegen des Wildschutzes respektieren muss.» Die Zusammenarbeit mit den Wildhütern und Jagdinspektoren hat sich positiv ausbezahlt. Der Guide wird von ihnen sogar als Pionierarbeit bezeichnet. Um Konflikte zu vermeiden erachtet
es der Autor als wichtig, nicht nur in Hinsicht auf den Schutz der Wildtiere das Wissen und das Verständnis der Freerider zu fördern, sondern auch in Hinsicht auf Gefahren im Gebirge. Letztlich sei es viel sinnvoller, Grundlagen zu bieten, als dass wagemutige Offpiste-Piloten den erstbesten Skispuren im Tiefschnee folgen, ohne das Gelände zu kennen. Damit würden sie sich nicht selten in Gefahr begeben, noch vielmehr in Zeiten des Speedflyings, wo eine Skispur über einer Felswand auch mal abrupt enden kann. Dass sich das Konzept des «Freeride Guides» bewährt, zeigt sich unterdessen nicht nur an den Verkaufszahlen, sondern auch am Interesse aus Fachkreisen: Auf den kommenden Winter erscheint ein Freeride Guide, nach dem gleichen Muster für die Region Davos Klosters.
Freeride Guide Jungfrau Region Die schönsten Freeride-Abfahrten der Jungfrau Region Roger Fischer, Oktober 2012, www.freerideguide.ch erhältlich in lokalen Sportgeschäften und Buchhandlungen, in der Papeterie, im Tourismusbüro oder via Internet. Preis: CHF 36 .--
t Text: Annette Marti
Fotos: Björn Gosswiler, Jungfrau Zeitung
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SKISCHULE
Skifahren nach chinesischer Art Skifahren wird in China populär. Das ist auch für die Skigebiete in den Alpen eine interessante Entwicklung. Grindelwald machte vergangenen Winter erste Erfahrungen mit einem chinesischen Skilehrer.
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ie Chinesinnen und Chinesen entdecken das Skifahren. Ein Erlebnis im Schnee gehört zu oberst auf die Wunschliste der Reisenden aus China. In Grindelwald betreute vergangenen Winter ein chinesischer Skilehrer die Gäste aus seinem Heimatland. Zhongxing Xu, Skilehrer und Touristikfachmann aus der Nähe von Peking, nennt sich der Einfachheit halber Johnson. Er ist einer von acht chinesischen Skilehrern, die im Rahmen eines Programms von Schweiz Tourismus und Swiss Snowsports, dem Dachverband der Schweizer Skischulen, in die Schweiz kamen. Mit diesem Engagement wollen sich die Schweizer Touristiker als Skidestination im neuen Markt positionieren. Johnson sitzt mit einem breiten Lachen im Gesicht am Tisch. Um die Augen zeichnet sich der Abdruck der Skibrille ab, genau wie es sich für einen Skilehrer gehört. Nach dem Winter in Grindelwald kennt jeder im Dorf den sympathischen, jungen Chinesen. Während er von seinen Erfahrungen erzählt, winkt er immer wieder jemandem einen Gruss zu. Wohl fühlte er sich von Anfang an: «Jeder Tag war der beste», sagt Johnson. «Im Skiparadies der Alpen arbeiten zu können, ist fantastisch.» Das alltägliche Leben war für den 26-jährigen, der zum ersten Mal ausserhalb China weilte, zu Beginn eine Herausforderung. Es
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OBEN
Lernen chinesischen Gästen Skifahren Johnson (links) aus China und Christoph Estermann, Leiter GrindelwaldSPORTS.
dauerte lange, bis er sich zum Beispiel beim Einkaufen zurechtfand. Für die Skischule ist der fröhliche und kommunikative Johnson ein Glücksfall. «Er ist die Seele unserer Schule geworden», sagt Christoph Estermann, Leiter Schneesport bei GrindelwaldSPORTS. Johnson habe nicht nur die chinesischen Gäste gut betreut, sondern den einheimischen Skilehrerinnen und Skilehrern auch gezeigt, wie man Ski-Unterricht auf chinesische Art gestaltet. Etwas vom wichtigsten ist eine Pause zum Fotografieren und zwar kurz nach Beginn des Unterrichts. Ein Bild mit nach Hause zu bringen, erklärt Johnson, sei für die Chinesen fast so wichtig wie das eigentliche Skifahren. Chinesiche Gäste entscheiden sich oft spontan, für einen halben Tag das Skifahren auszuprobieren. Viele der Chinesen, die individuell reisen, sind junge Leute, die im Ausland studieren und nebenbei
die Welt erkunden. «Da geht es in erster Linie um den Spass an der Sache», sagt Estermann. Die Chancen stehen gut, dass Johnson auch kommende Saison wieder in Grindelwald unterrichten kann. Das Migrationsamt hat bereits grünes Licht gegeben. Für den chinesischen Skilehrer selber ist der Trend klar: Das Interesse an Sport sei in China in den letzten Jahren extrem gestiegen, und er sei sich sicher, so Johnson, dass sich Skifahren bis in einigen Jahren etablieren werde. Auch in seinem Heimatort Wan long sei touristische Entwicklung das Gebot der Stunde. Für Johnson ist klar: «Die Chinesen, die heute in die Schweiz kommen, wollen nicht nur eine Uhr kaufen. Sie wollen einen Ausflug aufs Jungfraujoch machen oder Skifahren – am liebsten beides.» t Text: Annette Marti;
Foto: Michael Ackermann
HANDWERK
Von Grindelwald auf den Everest In Grindelwald geschmiedete Pickel sind auf der ganzen Welt ein Begriff: Zu Besuch beim Pickelschmied Ruedi Bhend.
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orfstrasse Grindelwald. Die Tür öffnet sich zur Werkstatt des Metallbaubetriebs: Ruedi Bhend, 68 Jahre alt, aber kein bisschen müde, steht neben einem originellen, alten Wägelchen – einer Art «Servierboy» für Pickel. Es ist Winter, und Bhend, in vierter Generation im Familienbetrieb, geht seinem Nebenerwerb nach: Er schleift und poliert zahlreiche Pickel und versieht sie teils mit neuen Stielen aus Eschenholz. So aufgefrischt gehen sie an ihre Besitzer zurück, oft Bergführer, die nach wie vor am legendären Bhend-Pickel
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hängen, jenem Werkzeug für die Berge, das auf bald 140 Jahre Geschichte zurückblicken kann. Alles begann mit Ruedi Bhends Urgrossvater Karl: Dieser kam um 1880 nach Grindelwald, wo er die Strecke Interlaken-Grindelwald als Huf- und Wagenschmied bediente. Es war die Goldene Epoche des Alpinismus: Karl Bhend erkannte, dass er mit der Fertigung von Pickeln ruhigere Zeiten füllen konnte. Über die einheimischen Bergführer wurden die damals rund 1 Meter 20 langen Pickel – heute sind sie 55 bis 70 cm lang – auch im Ausland, insbesondere bei Engländern, bekannt. Das
Handwerk wurde vererbt: War es auch für Ruedi Bhends Grossvater nur Nebenerwerb, so wurde es für seinen Vater Alfred Bhend zum Hauptverdienst. Alfred Bhends grosse Zeit kam nach dem Krieg: Er war Bergsteiger und kannte die Ansprüche an einen guten Pickel; zudem entwickelte er ein revolutionäres, elegantes Leichtsteigeisen. In den 1950er und 60er Jahren gingen Bhends Pickel in die Welt hinaus: Die englische Everest-Expedition von 1953 liess sich von ihm mit Steigeisen, Pickeln und Eishaken ausrüsten. Als also Edmund Hillary und Tenzing Norgay Sherpa als erste Menschen
Grindelwald LINKS Ruedi Bhend, Pickelschmied in vierter Generation in seiner Pickelschmiede in Grindelwald. den Gipfel des Everest erreichten, hatten sie Handwerkskunst aus Grindelwald dabei! Und so liess sich auch die Schweizer Expedition von 1956, der die zweite und dritte Besteigung des Everest sowie die Erstbesteigung des Lhotse gelang, von Bhend ausstatten. Ruedi Bhend erinnert sich: «Ich war als Bub ständig in der Werkstatt und sah diese Herren – das war interessant!» Er wäre gerne Hufschmied geworden, aber das war schon damals ein Beruf ohne Zukunft. So lernte er bei seinem Vater das Schlosserhandwerk und entwickelte sich daneben zum begeisterten Kletterer und Alpinist, der natürlich mit selbst gefertigten Steigeisen und Pickel unterwegs war. Das Schmieden eines Pickels, meint Ruedi bescheiden, sei «nicht ganz einfach». Man müsse viel mit dem Auge machen, gehe von keiner Schmie-
deform aus, sondern müsse die Rundungen und Verhältnisse sehen, ohne zu messen. Lachend fügt er an, sein Vater habe viel besser geschmiedet: «Er konnte nicht einfach abschleifen, sondern musste das überflüssige Material von Hand abtragen. Ich kann heute weniger genau schmieden und mehr schleifen …» Die Form der Spitze sei entscheidend, ob man Stufen schlagen – der wichtigste Einsatzbereich des Bhend-Pickels – kann oder nicht. Ruedi Bhend: «Ein moderner Pickel muss halten, wenn man ihn einschlägt – ein Pickel zum Stufenschlagen wie unser dient hingegen dazu, das Eis auszuarbeiten und darf nicht stecken bleiben.» Heute versucht Ruedi Bhend, für das Auge schöne Werkzeuge herzustellen, da der Pickel für viele mehr Liebhaberobjekt denn Arbeitswerkzeug ist.
Er erzählt: «Ich begann erst 1994 mit dem Pickelschmieden. Eine Weile wusste ich nicht recht, was tun. Ein Holzschaft kann brechen! Ich hatte Bedenken wegen der Produktehaftung. Dann meinten einige Bergführer, ich solle dennoch weitermachen.» Heute macht er mit viel Freude 40 bis 50 neue Pickel im Jahr und frischt deren 30 auf. Ruedi Bhend pflegt die Tradition, macht sich aber auch für den Tourismus stark: Der Beweis, dass sich welt- und zukunftsoffenes Denken und das Bewusstsein für Geschichte und Erbe keineswegs ausschliessen müssen. Und wer weiss: Vielleicht wird die Liebe zu altem Handwerk in unserer Hightech-Zeit die Pickelschmiede Bhend weitertragen – in die fünfte Generation. t Text: Christine Kopp;
Fotos: Rainer Eder
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IMMOBILIEN
«Grindelwald wird seinen Wert nicht verlieren» Markus Friedli, Geschäftsführer der GriwaGroup, beleuchtet die Besonderheiten des Immobilienmarktes in Grindelwald, nachdem das Schweizer Stimmvolk im März 2012 weitere Restriktionen beschlossen hat. Es sind bereits zwei Jahre vergangen seit der Abstimmung über die Zweitwohnungsinitiative. Welche Möglichkeiten bestehen derzeit, wenn jemand ein Feriendomizil in Grindelwald erwerben möchte? M a r k u s Fr i e d l i : Die GriwaGroup hat zum Glück vorausgeplant und bereits 2011 und 2012 Baubewilligungen eingeholt. Wir haben also noch einige Neubauprojekte, die bewilligt und teilweise auch schon realisiert sind. Das Angebot an 2 ½ bis 5 ½ Zimmer Wohnungen ist gut, sie stehen für schweizerische und ausländische Staatsbürger zum Verkauf. Das gilt auch für einige bereits ausgeführte Einfamilienhäuser, die als Zweitwohnungsobjekt geplant worden sind. Das wird aber nicht immer so weiter gehen können. Neubauten sind nach dem Entscheid des Schweizer Volks, die Zahl der Zweitwohungen zu begrenzen, nicht mehr möglich oder doch? Nein, abgesehen von den jetzt noch vorhandenen oder bewilligten Objekten werden keine neuen mehr dazu kommen, das stimmt. Bis in zwei, drei Jahren sind die aktuellen Neubauten wohl verkauft. Dann werden lediglich Objekte auf den Markt kommen, die eine gewisse Form von Bewirtschaftung enthalten. Innerhalb der GriwaGroup haben wir uns schon länger überlegt, wie den Herausforderungen zu begegnen ist und wir
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oben
«Es ist attraktiv, jetzt zu investieren», sagt Markus Friedli, Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung GriwaGroup.
entwickelten neue Konzepte für Feriendomizile. Mit dem Aspen alpin lifstyle Hotel verfügen wir über ein bereits operatives Betriebskonzept von einer Mehrfachnutzung. Dieses Hotel gilt übrigens schweizweit als eine Art Modellfall. Wie funktioniert diese Mehrfachnutzung? Die Wohnungen im angebau-
ten Mehrfamilienchalet stehen zum Teil den Besitzern zur Verfügung, werden darüber hinaus aber über mehrere Wochen und Monate an Hotelgäste vermietet. Die Eigentümer dürfen die Wohnung maximal 120 Tage im Jahr selber nutzen. Aus der hotelmässigen Bewirtschaftung der Wohnung erhält der Besitzer eine Rückvergütung von 50
Grindelwald Prozent des Nettoerlöses. Diese Form von Eigentum nennt man «Teilnutzung». Die andere Variante ist, dass ein Käufer in eine Wohnung investiert als «Betriebsstätte». Damit ist gemeint, dass er die Wohnung nicht selber benutzt, sondern dass sie das ganze Jahr über vermietet wird. Ein Investor kann mit einer Rückvergütung von 60 Prozent des netto Logementumsatzes rechnen. Das entspricht einer Bruttorendite von 4 Prozent, was sehr interessant ist. Sehen Sie weitere Möglichkeiten von Feriendomizilen, die sich vielleicht in Zukunft etablieren? Es wird sicher so sein, dass auch Wohnungen ausserhalb eines Hotels als «bewirtschaftet» gelten können, sofern sie durch eine professionelle Organisation vermietet werden. Bei diesem Punkt sind die politischen Rahmenbedingungen allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. Die GriwaGroup hat in den letzten Jahren die Abteilung GriwaRent aufgebaut, die Ferienhäuser und Ferienwohnungen professionell vermietet und bewirtschaftet. Ich bin mir sicher, dass in diesem Bereich
noch viel Potential liegt. Wie sieht es aus mit dem Erwerb von Immobilien durch ausländische Staatsangehörige? Dieser Bereich wird in der Schweiz mit der «Lex Koller» eingeschränkt. Ja, die «Lex Koller» enthält verschiedene Einschränkungen was die Grösse der Immobilien und der Grundstücke angeht, zudem brauchen ausländische Staatsangehörige eine Bewilligung, um Wohneigentum zu erwerben. In Grindelwald gelten zusätzliche Restriktionen, so dürfen zum Beispiel nur ein Drittel der Neubauten an Ausländer verkauft werden, 30 Prozent der Wohnungen muss in den Besitz von Ortsansässigen gehen. Dazu ist zu sagen, dass ausländische Staatsangehörige natürlich auch in Grindelwald Wohnsitz nehmen können. Gerade für Personen aus EU- und EFTA - Ländern ist dies ohne grössere Probleme möglich – ich kann Ihnen versichern, Grindelwald ist ein sehr vorteilhafter Wohnort. Ich wohne selber seit 27 Jahren hier und schätze die Vorteile dieser Destination sehr, insbesondere natürlich die wunderschöne Natur und die her-
vorragende Infrastruktur. Sobald weniger neue Zweitwohnungen auf den Markt kommen, ist damit zu rechnen, dass auch d e r We r t d e r b e s te h e n d e n Wohnungen steigen wird, oder nicht? Das ist natürlich ein weiterer Grund, weshalb es attraktiv ist, jetzt zu investieren. Bereits in den letzten zehn Jahren haben sich die Preise für gute Zweitwohnungen verdoppelt und sofern das Marktprinzip funktioniert, steht eine weitere Wertsteigerung an. Ich denke, dass Neubauten in den nächsten Jahren auch problemlos verkauft werden können. Wir stellen fest, dass die Nachfrage zunimmt. Es sieht so aus, als finden Immobilien auch in asiatischen Ländern und in den Golfstaaten stets neue Interessenten. Mittlerweile hat die GriwaGroup Kunden aus 35 verschiedenen Nationen. Ich glaube nicht, dass Grindelwald so schnell seinen guten Ruf und damit auch seinen Wert verlieren wird.
t Text: Annette Marti;
Foto: Michael Ackermann
Fakten zur Situation auf dem Zweitwohnungsmarkt
Die GriwaGroup
Im März 2012 hat sich eine überraschende Mehrheit der Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dafür ausgesprochen, den Bau von Zweitwohnungen deutlich einzuschränken. Künftig dürfen in Gemeinden, die die Grenze von 20 Prozent überschritten haben, keine neuen Zweiwohnungen mehr gebaut werden. In Grindelwald liegt der Anteil schon jetzt auf ungefähr 57 Prozent. Das bedeutet, dass in Zukunft neue Konzepte von Feriendomizilen nötig sind. Wie die sogenannte «Zweitwohnungsinitiative» genau umgesetzt wird, ist derzeit Gegenstand politischer Beratung im Parlament. Der schweizerische Bundesrat hat im Februar 2014 einen Entwurf des Zweitwohnungsgesetzes vorgelegt. Darin ist der Grundsatz verankert, dass der Neubau von Zweitwohnungen in Gemeinden mit einem Anteil von mehr als 20 Prozent verboten ist, es sollen aber verschiedene Ausnahmen möglich sein.
Zur GriwaGroup gehören fünf eigenständige Firmen, die eng zusammenarbeiten. Sie bieten eine breite Palette an Dienstleistungen, von der Planung und Realisierung von Immobilien bis zum Verkauf, von der Verwaltung bis zum Gebäudemanagement. Auch Hotelprojekte liegen im Portfolio der GriwaGroup. Vermietet werden zudem an die hundert Ferienwohnungen (3,4 oder 5 Sterne) sowie 80 Wohnungen in Dauervermietung. Mit dem Griwa Congress Center ist ein weiteres Geschäftsfeld hinzugekommen: Veranstalter von Kongressen und Seminaren finden im Silberhorn flexibel nutzbare Räume und modernste Technik für Anlässe aller Art (Sommerteil Seite 8 und 9). Markus Friedli ist gelernter Schreiner, Architekt HTL/STV und eidgenössisch diplomierter Immobilien-Treuhänder. Er hat den Grundstein des Erfolgs gelegt im Jahr 1987 mit der Gründung der GriwaPlan AG. Heute ist Friedli Vorsitzender der Geschäftsleitung und Präsident der GriwaGroup.
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BÜCHER Grindelwalder Bergführer Aussichten Berge sind Berge – eben nicht. Man kann sie von verschiedenen Seiten betrachten, am Morgen oder am Abend, bei Sonnenschein oder mit Wolken bestückt, für die einen zählt das Detail, für die anderen die Sicht über den Horizont hinaus. So gibt es unzählige verschiedene Perspektiven, jede hat ihre ganz persönliche Note. Ein neues Buch über die Bergführer von Grindelwald trägt dieser Vielfalt und dieser persönlichen Sicht auf die Welt in sehr schöner Art und Weise Rechnung. Zum Jahr der Aussichten hat der Verein Eigerness zusammen mit verschiedenen Partnern 50 Portraits von Grindelwalder Bergführern in einem Buch publiziert. Die Initianten fragten nach den emotionalsten Erlebnissen der Führer, nach ihren liebsten Geschichten und den schönsten Aussichten in den Alpen. Entstanden ist eine liebevoll gestaltete Hommage an die Bergführer und die Berge, die zum Nachdenken und oft auch zum Schmunzeln anregt. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulisse und brechen Sie selber auf zu neuen Horizonten – am besten mit einem Grindelwalder Bergführer. Das Buch «Grindelwalder Bergführer Aussichten» ist erhältlich über www.eigernesswebshop.ch, bei Grindelwald Tourismus oder GrindelwaldSPORTS.
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Eiger Die vertikale Arena
Daniel Anker, AS Verlag, 4. erweiterte und aktualisierte Auflage, ISBN 978-3-909111-47-3 Eine wahre Fundgrube für die Geschichten und Tragödien, die sich am Eiger ereignet haben. Hier leidet man mit den Erstbegehern, biwakiert im Todesbiwak und denkt über die weitere Entwicklung des Alpinismus an diesem Berg nach. Der Autor Daniel Anker steigt mit seinen Lesern durch die Schlüsselstellen der Eigernordwand.
Die Weisse Spinne – Das grosse Buch vom Eiger
HEINRICH HARRER, ULLSTEIN VERLAG, 3. AUFLAGE 2003, ISBN 3-548-36229-3 Der Buchklassiker schlechthin in Sachen Eigernordwand: Im Juli 1938 gelang der vierköpfigen Seilschaft um Heinrich Harrer die Erstdurchsteigung. Das Buch von Harrer zählt seit seiner ersten Publikation 1958 zu den ganz grossen Abenteuerreportagen des 20. Jahrhunderts. Die jüngste Auflage ist mit neuen Fotos ergänzt und bis in die Gegenwart fortgeschrieben – ein faszinierendes Dokument über eines der wichtigsten Kapitel in der Geschichte des Alpinismus.
EATING & SHOPPING
Nordwand-Praliné Bäckerei Ringgenberg Dorfstrasse 123 www.grindelwald-bakery.ch
Packen Sie ihn ein, nehmen Sie ihn mit oder verschenken Sie ihn: den Eiger aus Schokolade. Die Nordwand-Pralinen sind ein besonderer Genuss und ein perfektes Mitbringsel aus Grindelwald.
Velogemel
Alpkäse
Der Velogemel ist eine Grindelwalder Erfindung – eine Art Schnee-Fahrrad, das vor über 100 Jahren als Fortbewegungsmittel für den Winter entwickelt worden ist. In der jüngsten Geschichte ist der Velogemel zu einem beliebten Sportgerät geworden.
Das Käsen ist eine Wissenschaft für sich. Die Grindelwalder Sennen und Berglandwirte sind Profis in dieser Disziplin. Alpkäse wird direkt auf der Alp produziert und ist nur dort oder bei Käsespezialitäten Zenger (Grindelwald) erhältlich.
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Flammkuchen, «Chäschüechli» und gemütliche Sofas zum Chillen direkt an der Dorfstrasse: Wer hier einkehrt, hat den Überblick im Dorfgeschehen.
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Fondue gibt gute Laune – die Schweizerinnen und Schweizer schwören auf diesen Spruch. Probieren Sie es aus, die Fonduemischung von Zenger gehört zu den besten kochfertigen Mischungen. Online bestellen, entspannt zubereiten und offline geniessen.
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