Grindelwaldmagazin 17 18 de sommer

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ÄLPLER AUF ZEIT GESCHÄFTSLEUTE FINDEN GESCHÄFTSLEUTE FINDEN NEUE IDEEN AM BERG

JUBILÄUM

DIE GRIWAPLAN AG ORGANISIERT SICH NACH 30 JAHREN NEU

SWISSMAN

TRIATHLON DER EXTRAKLASSE


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EDIT OR IA L

30 JAHRE GRIWAGROUP - und jetzt? Dreißig Jahre lang hatte ich das Privileg, der Geschäftsleitung der GriwaPlan AG und später der GriwaGroup mit ihren verschiedenen Firmen vorzustehen. In dieser Zeit erlebte ich viele Hochs und Tiefs, Freuden und Leiden. Dabei wollte ich doch so gerne Lehrer werden und auf gar keinen Fall Unternehmer. Meine Berufung ging scheinbar genau in die entgegengesetzte Richtung. Und doch bin ich glücklich, da zu sein, wo ich heute stehe. Denn die GriwaGroup hat sich gut entwickelt, ohne grosse Businesspläne und komplizierte UnternehmensStrategien – das hat mich nie interessiert. Meine Devise entspricht der Einstellung, mit der ich gross geworden bin: «Ora et labora». Trotzdem begann ich mich seit einiger Zeit mit der Zukunft der GriwaGroup zu befassen, denn alles auf unserer Erde ist zeitlich begrenzt. Mir war wichtig, sorgfältig zu planen, unter Einbezug der leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn schliesslich geht es nicht nur um mich, sondern um die Zukunft vieler Mitarbeitenden. Aus dieser Nachfolgeplanung ist die GriwaGroup Holding entstanden, in der Teile verschiedener Firmen integriert sind und welche seit dem 1. Januar 2017 aktiv ist. Es macht mir große Freude zu sehen, wie die motivierten Kolleginnen und Kollegen die Firmen leiten. Mit der neuen Organisationsform habe ich die operative Geschäftsleitung in den verschiedenen Bereichen abgegeben, unterstütze aber gerne dort, wo ich gefragt werde. Meine künftige Aufgabe besteht darin, Projekte zu entwickeln und sie umzusetzen mit der GriwaPlan AG als Total- und Generalunternehmung und natürlich in Zusammenarbeit mit der «GriwaFamily». Viele sehr interessante Projekte sind bereits in Bearbeitung und ich bin gespannt, welche sich realisieren lassen und natürlich auch, wo mein Weg hinführt. Privat bleibe ich mit meiner Frau Fabienne bis auf Weiteres in Grindelwald im Chalet Shalom wohnen. Fabienne arbeitet wie gewohnt in ihrer Arztpraxis in Interlaken. Ich danke Ihnen herzlich, liebe Freunde, für die Wegstrecken, die wir zusammen gehen durften, und ich freue mich auf jedes Wiedersehen. Ihr Markus Friedli Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung GriwaGroup

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HOTEL

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IN HA L T

SOMMER Auszeit mit Kühen

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Teamentwicklung auf der Bussalp

Der fliegende Banker

Ein Dorf mit Traditionen

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Zum Chalet-Bau in Grindelwald

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Roger Fischer und seine Leidenschaft

Terrassen mit Ausblick

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Schöne Plätze rund um Grindelwald

fürs Fliegen

Sommeraktivitäten Griwa-Spezial

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Sport, Natur und Erlebnis

Grindelwalder Traditionsunternehmen

Shopping & Eating

feiert Jubiläum

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Die neuen Firmen der GriwaGroup

Herausgeberin: GriwaGroup

Interview mit Markus Friedli

Konzept: GriwaGroup in Zusammenarbeit mit Ville&Casali

Etwas für starke Nerven

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Layout: GriwaGroup, Michael Ackermann, Stv. Leiter Marketing GriwaGroup

Der Swissman-Triathlon mit Ziel in

Redaktion: Susan Lerch-Stettler, Leiterin Marketing GriwaGroup

Grindelwald

Texte: Annette Marti, GriwaGroup

Interview mit Finisher Ueli Amstad

Fotos: David Birri, Michael Ackermann, Speedy Füllemann, Jungfraubahnen

Grindelwald-First Der Abenteuer-Berg von Grindelwald

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Übersetzung: Eva Sailer, Enrico Morelli, Sandro Bolton, Cristina D'A ndrea Druck: Arti Grafiche Boccia - Salerno

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EIGERALP

AUSZEIT mit KÜHEN

ÄLPLER und BERGBAUERN kennen es, das Alpfieber, dem sowohl Menschen als auch Tiere erliegen. Anfällig für das Virus sind aber auch ausgeprägte Stadtmenschen. Integriert ins Alpleben auf der Bussalp ob Grindelwald finden sie neue Inspiration.

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s ist früh morgens um 4:30 Uhr. In der Alphütte hoch über Grindelwald ist es frisch. Die beiden M än ner a rb eiten schweigend. Der eine kehrt den Käse vom Vortag in der Käsepresse, die mit grossen Steinen beschwert ist, der andere schöpft mit einer Holzkelle vorsichtig den dicken Rahm von der Milch in dem grossen Kupferkessel. Bevor sie sich aufmachen, über die dunklen Alpwiesen die Kühe zum Melken in den Stall zu treiben, trinken

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sie noch rasch einen Schluck warmen Kaffee. Später, während dem Melken steigt die Morgensonne über die Berggipfel, deren ewige Schneefelder jetzt beinah golden leuchten. Dres Michel steht auf, stapft in seinen Gummistiefeln und dem Melkstuhl am Po hinüber zur Stalltür, deren oberer Teil offen steht. «Komm, Michael, guck Dir das an», sind die ersten Worte an diesem Morgen. Dres’ Familie lebt seit Generationen im Tal. Die Bergspitzen, die Gletscher, Kreten, Kuppen und Mulden rundherum sind ihm

Foto oben Die Kühe bestimmen den Takt: Teamentwicklung auf der Bussalp, hoch über Grindelwald.

bestens vertraut. Er ist auf der Bussalp, am Fusse des Faulhorns gross geworden und wuchs in das Bergbauernleben hinein. Dennoch erfreut er sich jeden Tag am grandiosen Ausblick. Der zweite Mann im eingespielten Team ist Michael Utecht, von seiner Laufbahn her das pure Gegenteil des Grindelwalder Älplers. Utecht lebt den Winter über in Paris und in Zürich, arbeitet als


Gr in de lwald Kommunikationsberater und systemischer Coach. Er war lange auf klassischen Karrierepfaden in internationalen Unternehmen unterwegs, erst als er sich zu einer beruflichen Auszeit auf einer Alp entschied, fand er die richtige Balance, die heute sein Leben ausmacht. «Ich brauche den Kontrast von pulsierendem Stadtleben und Abgeschiedenheit in der Natur», sagt Michael. Am Ende des ersten Alpsommers lernte Michael Dres und dessen Familie kennen. Michael sagte gerne zu, als Dres ihn fragte, ob er nicht künftig als Senn auf die Bussalp kommen wolle, denn er spürte, dass auch ihn das Alpfieber bereits an den Berg gebunden hatte. So verschieden die beiden Männer auf den ersten Blick erscheinen, so ähnlich ist ihre Begeisterung

für das traditionelle Leben auf der Alp, für die Tiere und die Qualität der Alpprodukte. «Mir sind die Traditionen wichtig, aber um sie lebendig zu halten, muss man andere daran teilhaben lassen und auch Kompromisse eingehen», sagt Dres, der stolz darauf ist, bis heute kein Facebook-Profil zu besitzen. Also begannen die beiden, den Alpbetrieb für ein grösseres Publikum zu öffnen und kreierten den Namen Eigeralp für jenes Senntum auf der Bussalp, das schon von Dres’ Vater bewirtschaftet wurde. Auch er hatte regelmässiges Schaukäsen in der Alphütte organisiert. Dres und Michael bauten dieses Angebot weiter aus, servierten ihren Gästen einen Älplerzmorge mit selbstgemachten Produkten wie Alpbutter, Joghurt, Konfitüren,

Foto oben Im Sommer auf der Alp, im Winter in der Stadt: Michael Utecht.

verschiedenen Käsen und frisch gebackenem Brot. Von da war es ein kleiner Schritt zur Idee, die Leute in die Herstellung miteinzubeziehen. Das Konzept «Alp erleben» war geboren. Pärchen oder kleine Gruppen bis sechs Personen können tageweise auf die Alp kommen und für diese Zeit Teil des Teams werden. Die kleinen Schlafstuben in den einzelnen Hütten, die traditionell über dem Stall liegen, wurden renoviert und überraschen nun mit einem einfachen, aber ansprechenden Chalet-Stil. Auch die Plumpsklos haben ein Upgrade erhalten. Dennoch sind die Alphütten des Senntums weit entfernt vom Luxus im herkömmlichen Sinne. Das Frühstück wird in der einfachen Foto links Machen sie es richtig? Älpler Dres Michel (hinten) greift nur ein, wenn es arg schief läuft. Sascha, Jan und Carsten (vlnr) schöpfen die Käsemasse in die Formen.

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EIGERALP

Foto oben Pause nach einem strengen Morgen: Das Team erholt sich beim Frühstück vor der Alphütte auf der Bussalp.

Alpküche vorbereitet, gekäst wird im grossen Kupferkessel über offenem Feuer. Der Luxus zeigt sich auf andere Art: Produkte, die frischer nicht sein könnten, Ruhe und Authentizität. Das Leben und die Arbeiten auf der Alp nehmen ihren normalen Gang und wer möchte, darf daran teilhaben. Man ist zu Gast, das schon, aber in den Hütten findet das echte Leben statt. Das hat seinen ganz besonderen Reiz und kommt – wen überrascht’s – bei den Besucherinnen und Besuchern sehr gut an. Sie kommen aus verschiedenen Gründen den Berg hinauf, weil sie sich fern ab vom hektischen Alltag erholen wollen oder weil sie den Drang haben, durch körperliche Betätigung in der Natur auf neue Gedanken zu kommen. Als systemischer Berater arbeitet Michael auf der Eigeralp auch mit Menschen, die etwas in ihrem Leben verändern wollen, sich aber noch nicht ganz schlüssig sind über das «was» und das «wie». Egal, ob die Gäste aus purer Lust oder

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mit persönlichen Themen im Gepäck anreisen, sie werden unkompliziert in das Alpleben integriert. So auch die fünf Männer aus Deutschland, die als Kadermitglieder der Deutschen Bahn für mehrere Tage eine Teamentwicklung auf der Alp gebucht haben. Ihr Einsatz hatte mit einem ausführlichen Briefing begonnen, in dem Michael und Dres den neuen Älplern erklärten, welche Aufgaben sie als Team erledigen müssen und worauf sie achten sollen. Das schliesst auch das Käsen mit ein. Bis zum Mittag gilt es, die «Mutschli» (kleine, runde Halbhartkäse) fertigzustellen. Die neuen Älpler packen beherzt an, die Aufgaben erscheinen ihnen im ersten Moment gar nicht so schwierig, allerdings stellen sie bald fest, dass auf der Alp jeder Handgriff sitzen muss. Michael und Dres halten sich bewusst im Hintergrund. Das Team muss auf sich gestellt beweisen, wie es mit neuen Herausforderungen umgeht. Von den fünf Männern hatte bisher noch kaum einer

je mit Tieren, geschweige denn auf einer Alp zu tun gehabt. In ihrem Berufsalltag arbeiten sie relativ neu als Team zusammen, das Ziel des Aufenthaltes ist es, sich gegenseitig besser kennenzulernen und die Muster ihrer Zusammenarbeit besser zu verstehen. Ruhige Aufgaben wie das Rühren der Milch oder das Einreiben der Käselaibe mit Salzlauge geben Raum für Diskussionen. Wichtige strategische Punkte aus dem Arbeitsalltag werden die fünf auf ausgedehnten Wanderungen am Nachmittag besprechen. «Ich hatte mich vor unserer Abreise echt gefragt, weshalb wir die weite Strecke bis in die Schweiz fahren», sagt Sascha, der dem Vorhaben zuerst etwas kritisch gegenüber stand. «Jetzt merke ich aber: Das hier ist wirklich etwas anderes. Diese ungewohnten Arbeiten, die Tiere und die Natur - das hat einen sehr positiven Effekt auf uns alle.» Sven unterstreicht die Einschätzung: «Es ist schwer in Worte zu fassen, das Umfeld, die Atmosphäre, die Menschen, das macht wirklich Eindruck.


Gr in de lwald Wir werden auf unaufdringliche Art und Weise Teil der Alp und unsere Teamarbeit hat Sinn und Ziel, das motiviert mich wirklich sehr.» Die Stalltüre steht noch immer zum Tal hin offen. Zwei bequeme Holzstühle im kühlen Schatten des Stalls sind als Aufforderung zu verstehen, das zu tun, was dem Leben von Dres und Michael die besondere Würze verleiht: Der Blick hinaus in die atemberaubende Bergwelt. Die kurzfristig zu Sennen gewordenen Geschäftsmänner gönnen sich eine Pause. «Wie klein die Häuser da unten sind», sagt Jan und deutet hinab über die grünen Wiesen ins Tal. «Bei diesem Anblick nimmt man sich selber automatisch nicht mehr so wichtig.» Von hier oben betrachtet, erscheint manches plötzlich viel kleiner und unwichtiger. Diese andere

Sicht auf die Welt hilft, den Kopf frei zu kriegen und schafft Raum für neue Gedanken. Michael kennt den Effekt. Er hat es immer wieder erlebt, dass seine Gäste ihre eigene Situation, ihre eigene Welt plötzlich anders wahrnehmen. Als Coach baut er auf solche Momente. «Die Arbeit mit den Tieren, die Natur und der Reizentzug, ohne elektronische Medien», sagt er, «das regt dazu an, sich mit den eigenen Themen bewusst auseinanderzusetzen und über neue Wege nachzudenken.» Später, die «Mutschli» sind bereits in ihre Formen gepresst, drehen sich die Gespräche am Tisch vor der Alphütte um die Arbeiten auf der Alp. Ganz in ihrem Element haben die Manager bereits verschiedene Abläufe entdeckt, die man nach ihrem Empfinden optimieren

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EIGERALP

könnte. «Gestern dachte ich, man müsste hier einiges rationalisieren oder bestimmte Arbeiten gar nicht mehr machen», überlegt Carsten laut. «Allerdings stelle ich jetzt fest, dass das vielleicht gar nicht richtig ist. Die Menschen hier schätzen die Traditionen. Und das macht auch Sinn.» Philipp pflichtet ihm bei: «Dres beantwortet alle unsere Fragen, das ist nicht selbstverständlich. Er will uns wirklich etwas rüberbringen, weil ihm dieser Lebensstil wichtig ist.» Auch die anderen finden, dass sie an diesem Morgen nicht nur über sich selbst und die Kollegen einiges lernen, sondern Respekt gewinnen vor einer Arbeit, die ihnen bisher gänzlich unbekannt war. Künftig werden sie ein Stück Alpkäse ganz anders schätzen als bisher. Keine Frage, die Gäste haben den Zauber des Alplebens

gespürt und sie werden als Team gestärkt in ihren Arbeitsalltag zurückkehren. Vielleicht werden sie irgendwann wiederkommen. Denn wenn das Alpfieber mal gepackt hat, der weiss: Alp, das ist für Mensch und Tier die strengste Zeit im Jahr . . . Und die schönste Zeit im Jahr. Informationen zur Eigeralp: www.eigeralp.ch

Foto oben Solche Stimmungen über dem Tal sind ein besonderes Geschenk für die Älpler und ihre Gäste.

Text: Annette Marti Fotos: David Birri

KÄSE DIREKT INS HAUS Zenger­bringts­Lieferdienst auch für Private Der Alpkäse, den Dres Michel und Michael Utecht jeweils im Sommer herstellen, ist in Grindelwald auch bei Zenger Käse erhältlich. Marc Zenger, der den Käsereibetrieb an der Dorfstrasse 62 in Grindelwald von seinen Eltern übernommen

hat,

betreibt

dort

einen

kleinen

Fabrikladen.

Seine

Hauptdienstleistung besteht darin, Restaurants und Hotels mit Käse und Getränken zu beliefern. Auch Private können diesen Service in Anspruch nehmen, Marc Zenger bedient nach Wunsch Ferienwohnungen und liefert den Käse oder die Fonduemischung direkt in den Kühlschrank, Weisswein inklusive. Neben vielen anderen Alpkäsen ist derjenige von der Eigeralp in der Regel als Halbhart­Käse erhältlich, meistens sind die Laiber ausverkauft, bevor sie lange lagern können. Wer eine Vorliebe hat für mehrjährigen Hobelkäse von der Alp, nimmt am besten direkt mit den Spezialisten von Zenger­bringts oder der Eigeralp Kontakt auf. www.zenger­bringts.ch

Foto oben Seit Generationen auf der Alp: Dres Michel.

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Gr in de lwald

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PARAGLIDING

Der FLYING BANKER von Grindelwald IM ANZUG DURCH DIE LUFT - Er fliegt mit dem Gleitschirm zur Arbeit oder verbringt die Mittagspause in der Luft: Vermögensberater ROGER FISCHER wäre unglücklich, müsste er an einem anderen Ort als in Grindelwald arbeiten.

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leitschirm und Kravatte? Kein Problem, jedenfalls für Roger Fischer nicht. Denn genau deshalb lebt der Finanzfachmann aus dem luzernischen Kriens in Grindelwald. «Es ist grossartig, dass ich an dem Ort arbeiten kann, wo ich am liebsten meine Freizeit verbringe», sagt Fischer. Mit seiner Partnerin ist er deshalb vor zehn Jahren nach Grindelwald gezogen. Beide lieben den Bergsport, Skifahren, Bergsteigen, Gleitschirmfliegen und vieles mehr. «Die Verbindung von Arbeit und Sport ist für mich in Grindelwald einfach einzigartig», schwärmt Fischer. «Teil meines Glücks.» Für seinen ehemaligen Arbeitgeber war er mit flatternder Kravatte am Gleitschirm hängend in einem Video zu sehen – Werbung für den Standort Grindelwald. «Ich bin wohl der einzige Banker, der mit dem Gleitschirm zur Arbeit fliegt», sagt er im Video. Den Anzug trägt er jedoch nicht nur fürs Fotoshooting, manchmal ergibt es sich einfach so. Denn Fischer nützt jeden Augenblick um mit dem Gleitschirm abzuheben, beispielsweise in der Mittagspause oder auf dem Nachhauseweg, wenn er abends mit der letzten Gondel bergauf fährt und danach ins Dorf zurück fliegt. Findet die Generalversammlung der Bank in einem Bergrestaurant statt, rückt

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Fischer logischerweise mit dem Gleitschirm an. Vor ein paar Monaten erhielt Fischers sorgfältig zusammengebautes Lebenskonstrukt Risse. Aufgrund einer Umstrukturierung der Bank, für die er tätig war, wurde er nach Spiez versetzt. Erst sah es sogar danach aus, dass man ihn in Bern einsetzen möchte. Für Roger Fischer brach eine Welt zusammen. «Im Flachland zu arbeiten ist für mich schlicht keine Option», sagt der Finanzfachmann. «Pendeln finde ich sehr mühsam.» Schweren Herzens fuhr Fischer eine Zeit lang nach Spiez zur Arbeit, war jedoch mit der Situation nie richtig glücklich. Erst als ein neues Jobangebot der Konkurrenz aus Grindelwald kam, ging es wieder bergauf. Seit Februar 2017 ist er als Vermögensberater bei der Raiffeisenbank in Grindelwald tätig. «Ich arbeite nicht auf einer Bank, weil

Foto oben

Mit dem Gleitschirm zur Arbeit:

Roger Fischer, der fliegende Banker von Grindelwald.

mich Geld fasziniert, sondern weil ich den Umgang mit den Kunden liebe», sagt Fischer. «Dass ich meine Kunden bei meinem ehemaligen Arbeitgeber plötzlich nicht mehr beraten durfte, schmerzte mich sehr. Es hatte Zeit gebraucht, ein Vertrauensverhältniss aufzubauen.» Während der Krise im Arbeitsleben versuchte sich Fischer auf seine kleine Tochter zu konzentrieren und steckte viel Energie in eine Ausbildung als TandemGleitschirmpilot. Mit dem neuen Job hat sich vieles zum Guten gewendet. Fischer freut sich, wieder vor der eigenen Haustüre arbeiten zu können, inmitten jener Bergwelt, die für ihn gleichzeitig ein riesiger Spielplatz ist. Zudem kann er mit dem erlangten Tandem-Brevet nun


Passagierflüge unternehmen. Im Speziellen bietet er «Hike&Fly-Touren» an, also zu Fuss an schöne Orte aufsteigen, um dann mit dem Gleitschirm hinunterzufliegen. Ebenfalls in Arbeit ist ein neues Buchprojekt, Fischer hat bereits einen Freeride Guide für die Jungfrau Region und einen für die Region Davos Kloster herausgegeben (siehe Kasten). Fischers Motor, der mit Erlebnissen in der Bergwelt genährt wird, läuft wieder – und wie. Text: Annette Marti Fotos: zvg. Roger Fischer

Foto oben Gleitschirmflug mit Passagier von der Jungfrau: Roger Fischer (hinten) liebt den Outdoor Sport und kann sich deshalb keinen besseren Ort zum Arbeiten und Leben vorstellen.

BÜCHER VON ROGER FISCHER Über Roger Fischers Webseite www.freerideguide.ch lassen sich nicht nur «Hike&Fly»­Angebote und andere Flugabenteuer buchen, im Online­Shop erhältlich sind auch die zwei Bücher für Skifans: Der Freeride Guide Jungfrau Region enthält 43 Variantenvorschläge aus den Skigebieten Grindelwald­First, Kleine Scheidegg­ Männlichen und Mürren­Schilthorn, der Freeride Guide Davos Klosters 48 Variantenvorschläge aus den Skigebieten Parsenn, Jakobshorn, Pischa, Rinerhorn und Madrisa.

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GRIWA­SPEZIAL

Eine ganze PALET TE von DIENSTLEISTUNGEN... Im Jahr 2017 feiert die GRIWAPLAN AG ihren 30 .GEBURTSTAG. Das Jubiläum nahm Inhaber MARKUS FRIEDLI zum Anlass, die Nachfolge zu regeln. Er übergibt Teile der gesamten Unternehmung GRIWAGROUP HOLDING AG in neue Hände.

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us einer ersten Idee verschiedener Unternehmer in Grindelwald, 1987 die GriwaPlan AG zu gründen, ist eine Erfolgsgeschichte geworden. Über 30 Jahre hinweg hat sich das Unternehmen mit zusätzlichen Neugründungen und Übernahmen zur GriwaGroup AG entwickelt, zu der heute mehrere Gesellschaften mit 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen. Aus dem einst wider Willen in Grindelwald weilenden Markus Friedli (siehe Interview) ist längst

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Foto oben Die neuen Geschäftsführer und Stellvertreter in den Firmen der GriwaGroup (vlnr): Sandro Bolton (GriwaTreuhand AG), Stefan Garbani (GriwaArchitektur AG), Jan Ewert (Stv. GriwaTreuhand AG) Markus Friedli (GriwaPlan AG), Susan LerchStettler (GriwaRent AG) und Ewald Wellig (Stv. GriwaArchitektur AG)

einer der wichtigsten Unternehmer der Region geworden, seine Firmengruppe ein Motor für das gesamte Gewerbe in Grindelwald. Schritt für Schritt hat sich Friedli mit der Nachfolgeregelung befasst und übergab Anfang des JubiläumsJahrs viel Verantwortung in neue Hände. Er hat junge Kadermitarbeiter ins Aktionariat

miteingebunden und ihnen den grössten Teil der operativen Verantwortung übergeben. Sandro Bolton ist seit dem 1. Januar 2017 Geschäftsführer der GriwaTreuhand AG, Stefan Garbani Geschäftsführer der GriwaArchitektur AG und Susan Lerch-Stettler Geschäftsführerin der GriwaRent AG. Die drei Firmen


Gr in de lwald decken zusammen eine ganze Dienstleistungskette ab, die Angebote bauen aufeinander auf. Kundinnen und Kunden beziehen verschiedene Leistungen von der Planung, über den Bau, die Verwaltung und Vermarktung bis hin zur Vermietung aus der gleichen Unternehmensgruppe. Das Angebot wird komplettiert mit dem neu zur GriwaGroup gehörenden Möbelhaus Wohncenter von Allmen in Interlaken, das sich auf Einrichtungen und Beratungen spezialisiert. Im Portfolio der GriwaGroup steht auch das Hotel Aspen, ein Vorzeigekind nicht nur in Sachen

Qualität und Stil in Grindelwald, sondern mit den hotelmässig bewirtschafteten Appartements auch in Hinsicht auf Immobilienmanagement nach dem Schock der Zweitwohnungsinitiative. Markus Friedli selber zieht sich aus der operativen Leitung der einzelnen Geschäftsbereiche zurück, die GriwaPlan AG als General- und Totalunternehmung bleibt jedoch unter seiner Führung. In dieser Funktion beschäftigt er sich mit der Akquise von neuen Projekten und der umfassenden Beratung von Kunden.

Foto oben

Wo alles begann: Das Chalet Diamant

am Dorfeingang von Grindelwald gehörte zur ersten Überbauung, die Markus Friedli realisierte. Heute ist es der Hauptsitz der Unternehmensgruppe.

Text & Fotos: GriwaGroup

GriwaTreuhand AG Immobilien, Immobilien­Treuhand & Dauermiete

Die GriwaTrauhand AG ist eine Drehscheibe für alle Anliegen, die den Kauf, Verkauf, die Dauermiete und die Verwaltung von Immobilien betreffen. Bereits seit dem Jahr 1995 bietet das Unternehmen eine ganze Spannbreite von Dienstleistungen an, die weit darüber hinausgehen eine Liegenschaft zu erwerben oder zu veräussern und sie entsprechend zu vermarkten. Die GriwaTreuhand AG kümmert sich auch um administrative oder rechtliche Arbeiten, berät in Fragen, die Finanzierung, Versicherung oder Steuern angehen und übernimmt die Verwaltung und Bewirtschaftung von Liegenschaften. Wer beschäftigt sich in seiner Freizeit schon gerne mit Formalitäten wie etwa der Abrechnung von Nebenkosten oder der Instandhaltung von Infrastruktur. Die umfassende

Foto oben Geschäftsführer der GriwaTreuhand AG, Sandro Bolton (rechts) und Stv. Leiter Verkauf, Jan Ewert und persönliche Beratung ist dem neuen GriwaTreuhand­ Geschäftsführer Sandro Bolton ein grosses Anliegen, unterstützt wird er dabei von seinen beiden Stellvertretern Iris Küttel­Jufer und Jan Ewert sowie einem Team von 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. www.griwatreuhand.ch

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GRIWA­SPEZIAL

GriwaRent AG Vermietung von Ferienwohnungen & Chalets Grindelwald verfügt über eine grosse Auswahl an Ferienwohnungen und Chalets, die von Gästen gemietet werden können. Die Auswahl reicht von komfortablen Ferienwohnungen mit gehobenem Ausbau, über heimelige Chalets bis zu einfacheren Wohnungen mit attraktiven Preisen. Susan Lerch­Stettler, Geschäftsführerin der GriwaRent AG, und ihrem Team liegt das Wohl der Gäste am Herzen. So kümmert sich das Team um alle Anliegen der Gäste, damit mehr Zeit bleibt für sorglose Urlaubsstunden. Die Auswahl der richtigen Wohnung ist ebenso entscheidend wie ein umfassender Service, der bei der reibungslosen Schlüsselübergabe und einer detaillierten Information beginnt und wenn gewünscht auch Extras enthält, wie einen gefüllten Kühlschrank fürs erste Frühstück oder die Besorgung der Skipässe. Alle Angebote der GriwaRent AG sind auf der Webseite aufgeführt und auch online buchbar. www.griwarent.ch

Foto links Das GriwaRent Team (vlnr):Amanda Abegglen, Sabrina Schuster, Vivienne Bosboom, Michelle Gerber und Geschäftsführerin Susan Lerch-Stettler

GriwaArchitektur AG Architektur & Liegenschaftsentwicklung Die jüngste Firma und zugleich diejenige mit der längsten Tradition innerhalb der GriwaGroup AG ist die GriwaArchitektur AG. Sie ist per Anfang 2017 aus der GriwaPlan AG herausgelöst worden und umfasst die gesamte Architektursparte. Planen und bauen stand bereits ganz am Anfang des 30­jährigen Engagements in Grindelwald, umso grösser ist die Erfahrung, auf der Geschäftsführer Stefan Garbani und sein Stellvertreter Ewald Wellig aufbauen können. Zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmern sie sich genauso sorgfältig und professionell um die Planung von Immobilien sowie der architektonischen Umsetzung, wie man es sich von der GriwaPlan AG gewöhnt ist. So berücksichtigt die GriwaArchitektur AG in jeder Phase kleinste Details, um ihre hohen Qualitäts­Standards zu erreichen. Zugute kommen dem Team auch Synergieeffekte, die durch die ganze GriwaGroup AG generiert werden. www.griwaarchitektur.ch

Foto rechts Stv. Geschäftsführer Ewald Wellig (links) und Geschäftsführer GriwaArchitektur AG, Stefan Garbani

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Gr in de lwald

von Allmen AG Einrichtungskonzepte Im Jahr 2016 hat die GriwaGroup AG das renommierte Einrichtungshaus von Allmen beim Bahnhof Interlaken Ost übernommen. Dieser erste Schritt ausserhalb Grindelwalds macht für die GriwaGroup aus betriebswirtschaftlicher Sicht Sinn (siehe auch Interview), schafft für die Kunden aber auch einen interessanten Mehrwert. Mit der Idee, Einrichtungskonzepte anzubieten, wird das Angebot der gesamten Dienstleistungskette gestärkt. Geschäftsführer Marco Niederberger verfolgt denn auch die Idee, Einrichtungen für Privat­ und Geschäftskunden von A bis Z zu planen und umzusetzen. Dabei sollen die Kunden dort abgeholt werden, wo sie stehen, beziehungsweise bei ihren Wünschen, wie sie wohnen oder arbeiten möchten. So setzt die Beratung bei dem Punkt an, was dem Kunden gefällt. Derzeit wird das Gebäude in Interlaken umfassend modernisiert und zu einem Komplex mit Wohnungen und Geschäftsräumen umgebaut. www.wohncenter­vonallmen.ch

Foto rechts Marco Niederberger, neuer Geschäftsführer Wohncenter von Allmen AG

Hotel Aspen AG Alpin Lifestyle Hotel, Gourmet­Restaurant, Wellness & SPA Früh begann sich Markus Friedli Gedanken zu machen, welche Wege die GriwaPlan AG gehen könnte, um dem Problem der kalten Betten entgegenzuwirken. Gemeinsam mit den Hoteliers Suzanne und Stefan Grossniklaus realisierte die GriwaPlan AG 2011 den Umbau des Hotels Aspen und folgte damit dem Konzept einer Mehrfachnutzung, die grosse Beachtung findet. Die Wohnungen im angebauten Mehrfamilienchalet stehen zum Teil den Besitzern zur Verfügung, darüber hinaus werden sie aber an Hotelgäste vermietet. Die Eigentümer dürfen die Wohnung maximal 120 Tage im Jahr selber nutzen. Eine andere Variante ist, dass ein Käufer in eine Wohnung investiert als «Betriebsstätte». Damit ist gemeint, dass er die Wohnung nicht selber nutzt, sondern dass sie das ganze Jahr über vermietet wird. Das Hotel Aspen hat sich in dieser modernen Nutzungsform zu einem Modellfall entwickelt, als Restaurant und Gaststätte gilt das Haus nicht nur als Aushängeschild der Unternehmensgruppe, sondern von Grindelwald ganz allgemein. www.hotel­aspen.ch Foto links Die Gastgeberfamilie des Aspen Alpin Lifestyle Hotels (vlnr): Suzanne, Mara und Stefan Grossniklaus

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GRIWA­SPEZIAL

UNTERNEHMER wieder WILLEN Was MARKUS FRIEDLI nie wollte und doch hervorragend kann

Annette Marti: Sie haben in einem Interview gesagt, eine eigentliche Strategie oder einen Businessplan hätten Sie nie verfolgt. Nach allem, was Sie erreicht haben, kann ich das fast nicht glauben... Markus Friedli: Doch es stimmt schon, vieles in meinem Leben hat sich einfach ergeben. Mein Berufstraum war Lehrer und doch bin ich irgendwann Architekt geworden, was ich eigentlich nie wollte. Die Menschen haben mich immer viel mehr interessiert als das Business. Es ist vieles anders gekommen und doch bin ich froh und dankbar, da zu sein, wo ich heute bin. Wie kamen Sie überhaupt nach Grindelwald? Mein Vater hatte in Wynigen eine eigene Schreinerei und obwohl ich ebenfalls eine

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Schreinerlehre absolviert habe, war ich froh, als meine Schwester einen Mann heiratete, der den Betrieb übernahm. Als junger Architekt kam ich nach dem Technikum und längerem Militärdienst nach Grindelwald für ein Praktikum. Es war keine besonders glückliche Zeit, aber sie brachte mir den entscheidenden Moment, als mich fünf hiesige Architekten anfragten, ob ich nicht Lust hätte mit ihnen zusammen die GriwaPlan AG zu gründen. Wie kamen die fünf auf die Idee, einen nach Ihren eigenen Aussagen unmotivierten Berufsmann für so ein Vorhaben anzufragen? Ich habe keine Ahnung, ehrlich gesagt. Aber es war ein wichtiger Punkt, denn aus eigenem Antrieb hätte ich ein solches Projekt nie in Angriff genommen. Ich überlegte eine Weile hin und her, sagte

Foto oben «Ich habe mich eingesetzt, klar, aber mit der Arbeit war ich nie verheiratet», sagt Markus Friedli, Gründer der GriwaPlan AG. Seit Januar 2017 hat er die operative Führung verschiedener Firmenbereiche abgegeben. dann zu. Es war mir wichtig, etwas dafür zu tun, dass sich das Rad der Volkswirtschaft in Grindel­ wald dreht. Deshalb haben wir immer mit dem lokalen Gewerbe zusammengearbeitet. Sie hätten die Firma locker an die Wand fahren können... Ich bin mit dem Grundsatz «ora et labora» gross geworden, wenn ich etwas mache, gebe ich alles. Manche Leute glauben, ich sei mit meiner Arbeit verheiratet gewesen, aber dieser Eindruck stimmt nicht. Ich habe mich eingesetzt, das schon, und es gab auch schwierige Zeiten. Nach einem guten Start 1987


Gr in de lwald brach der Markt in den 1990er Jahren völlig zusammen. Zeitweise war ich alleine mit einem Bauzeichner und einer Sekretärin. Die erste Überbauung Eigerblick, wo auch unser heutiges Büro integriert ist, realisierten wir 1997 ohne über eigene Mittel zu verfügen. Die grossen Unternehmen fanden es alle zu risikoreich, so etwas umzusetzen. Ein Banker motivierte mich aber, einen Bankkredit zu nehmen, was ich dann auch tat. Sonst wurden wir nicht unterstützt und schafften es trotzdem. Und die Gemeinde Grindelwald, erhielten Sie von da Unterstützung? Am Anfang nicht wirklich, nein. Ich war halt ein «Fremder». Unser Verhältnis war lange nicht besonders gut, obwohl wir aufeinander angewiesen sind. Jedoch wurde ich in baulichen Angelegenheiten stets fair behandelt. In den 30 Jahren, in denen wir jetzt in Grindelwald arbeiten, erhielt ich von der öffentlichen Hand immerhin einen einzigen Auftrag und zwar für die Erstellung eines Kehricht­ Häuschens. Das war vor drei Jahren. Auch wenn es ein kleiner Auftrag war, ist er für mich doch wichtig. Ich hoffe sehr, dass sich die Zusammenarbeit, so wie es sich jetzt abzeichnet, weiter verbessert, die neuen Geschäfts­ führer eine Chance erhalten und die Wertschöpfungskette in der Region bleibt. Sie hätten jederzeit wieder gehen können, wieso taten Sie es nicht? So leicht ist es nicht, einfach wieder zu gehen. Ich hatte geheiratet, meine Frau eröffnete eine Arztpraxis in Interlaken und so war ich schnell in Verpflichtungen eingebunden. Zudem hatte ich das Gefühl, dass ich nicht davonlaufen darf. Bei allem was ich tat, war es mir wichtig, dass es dem Tal gut geht. Es ist völlig klar: Der Aufbau funktioniert nur, wenn sich der Wirtschaftskreislauf dreht. Im Jahr 2000 war ich auch zum Präsidenten des Gewerbevereins gewählt worden – nachdem ein Dutzend andere Anwärter ab­ gesagt hatten – und so hatte ich doppeltes Interesse daran, dass das lokale Gewerbe gefördert wird. Und Ihre Work­Life­Balance war wirklich nie ein Problem? Natürlich gab es schwierige

Zeiten, aber ich habe mich nie nur über die Arbeit definiert. Es gelang mir, eine gesunde innere Distanz zu wahren. So organisiert man sich anders. Ich habe zum Beispiel fast nie an den Abenden gearbeitet, dafür oft sechs Tage die Woche. Beim Spazieren mit unserem Hund Nicky oder beim Tennis spielen kann ich mich gut erholen. Zur Balance gehört auch, auch mal abzusagen und nicht immer alles an sich reissen zu wollen. Neben Ihrem angeborenen Sinn für Fleiss und Verantwortung scheinen Sie einen guten Riecher zu haben, sonst stände die GriwaGroup nicht da, wo sie ist. Ich hatte immer ein gewisses Vertrauen, dass es trotz Rück­ schlägen und Gegenwind in die richtige Richtung geht. Es war wohl eine Kombination zwischen Glauben, Zuversicht und dem Wissen, dass ich keine Alternative habe. Als wir in den 1990er Jahren kaum mehr architektonische Aufträge erhielten, entdeckte ich die Marktnische Immobilien­ Treuhand. Das war naheliegend, denn dies gab es damals nicht in Grindelwald. So absolvierte ich eine zusätzliche Ausbildung und musste besser Englisch lernen, denn heute haben wir Kunden aus ungefähr 40 verschiedenen Nationen. Wir haben auch früh begonnen, eigene Rezepte gegen die kalten Betten zu entwickeln, neue Ideen einzubringen wie das Alpin Lifestyle Hotel Aspen mit seinen bewirtschafteten Wohnungen. Wir gründeten die GriwaRent AG, über die heute insgesamt 450 Betten vermietet werden. Sehen Sie, man muss die Dinge einfach wachsen lassen. Der Markt in Grindelwald ist mit der Zweitwohnungsinitiative ein­ gebrochen, wie können Sie das auffangen? Verwaltung, Vermarktung und Vermietung sind stabil. Planen und Bauen hätten wir wohl aufgeben müssen, aber da kommt uns nun der Schritt nach Interlaken entgegen. Ich hatte nie die Absicht, mit der Firma stark zu wachsen, auch wenn es Zeiten gab, in denen wir zwei­ oder dreimal so viele Projekte hätten realisieren können – hier und in der ganzen Schweiz. Mir war es wichtig, das Unternehmen überschaubar zu halten, um

jederzeit reagieren zu können. Allerdings dachte ich eher an Marktveränderungen als an neue Gesetze. Die Umstände haben mich jetzt dazu ge­ zwungen, die Abschottung auf­ zugeben. Und tatsächlich gibt es in der Jungfrau Region und auch überregional viele interessante Vorhaben, die uns angetragen werden. Per Anfang 2017 haben Sie Ihre Firmen neu aufgestellt. Die verschiedenen Bereiche arbeiten jetzt selbständig unter dem Dach der GriwaGroup Holding AG. Ziehen Sie sich jetzt zurück? Nein, das ist nicht die Idee. Ich möchte die Unternehmen weiterhin unterstützen und fördern, aber nur solange ich nützlich bin. Trotzdem ist es mir wichtig, frühzeitig an die Nachfolgeregelung zu denken. Ich möchte die Firmen jetzt Schritt für Schritt übergeben. Die Personen, die in den verschiedenen Bereichen die Geschäftsführung übernommen haben, sind alles langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche bestens qualifiziert sind, und in die ich volles Vertrauen habe. Ich will diesen Prozess nach Kräften unterstützen und beratend da sein, das macht mir grosse Freude – ich denke, da drückt wieder mal der Lehrer durch. Ist es schwierig, loszulassen? Nein ganz im Gegenteil – es macht mich glücklich loszulassen. Das heisst natürlich nicht, dass mir egal ist, was mit den Firmen passiert. Aber ich habe nichts in diese Welt gebracht und werde auch nichts mitnehmen. Ich sehe es eher so, dass man für eine gewisse Zeit etwas verwalten darf, und dies weiterzugeben tut nicht weh, sondern ist eine logische Folge im Leben.

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SHW OITSESLM A N

SCHWEIZER REISE der INTENSIVEN ART DER SWISSMAN ist ein Langdistanz-Triathlon ohne Pomp und Trara. Der fast puristische Anlass stellt den eigentlichen Sport in den Mittelpunkt. Die äusserst anspruchsvolle Strecke führt durch die schönsten Landschaften der Schweiz und endet auf der Kleinen Scheidegg.

D

geizt ie Strecke wirklich nicht mit Höhepunkten: Vom lieblichen Lago Maggiore über atemberaubende Alpenpässe bis zum türkisfarbenen Brienzersee und schliesslich zu den hohen Gipfeln rund um Grindelwald reiht sich auf der SwissmanStrecke eine Attraktion an die andere. Die für Normalsterbliche kaum in Tagesdistanz liegenden Naturschönheiten der Schweiz erleben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Swissmans in nur einem Tag, wenn auch an einem sehr strengen Tag. Die sportliche Reise durch die Schweiz beginnt am frühen Morgen auf den Brissago Inseln.

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Sobald die Sonne aufgeht, stürzen sich die Teilnehmer in den See und schwimmen 3,8 Kilometer nach Ascona. Auf dem Rennrad überqueren sie danach die drei Alpenpässe Gotthard, Furka und Grimsel (180 Kilometer), um in Brienz die Laufschuhe zu schnüren und ihr Abenteuer mit einem Marathon (42,2 Kilometer) abzurunden. Bis die Teilnehmer das Ziel auf der Kleinen Scheidegg erreichen, zu Füssen von Eiger, Mönch und Jungfrau, haben sie abgesehen von der grossen Distanz auch 5500 Höhenmeter in den Beinen. Grindelwald und die Jungfrau Region haben sich einen Namen gemacht als Austragungsort für zahlreiche Sportanlässe, die

Foto oben

Endlich am Ziel: Teilnehmer des Swissman

Xtreme Triathlons auf der Kleinen Scheidegg.

Landschaft ist für Outdoor-SportEvents wie geschaffen – etwa für den bereits zur Tradition gewordenen Inferno Triathlon und die Eiger Bike Challenge. Ein Highlight in der Agenda der Trailrunners ist seit ein paar Jahren der Eiger Ultra Trail. Mit dem Swissman Xtreme Triathlon findet sich eine weitere Perle in dieser Reihe. Den Organisatoren des Langdistanz-Triathlons ist denn das Erlebnis in der atemberaubenden Natur auch besonders wichtig. «Weder Lautsprecher noch Verkaufsstände sollen dieses Erlebnis trüben», heisst es auf der Homepage.


Gr in de lwald OK-Präsident Beat Stadelmann präzisiert: «Wir wollen unseren Sport in den Mittelpunkt stellen. Die Teilnehmer sollen möglichst viel von diesem Tag mitnehmen, besonders in Hinsicht auf Erlebnisse und Kameradschaft.» Konkret kommt der Swissman ohne Zeitmessung, Verpflegungsposten oder Schiedsrichter aus. Man verzichtet auch auf Speaker. Wichtig ist, mit sich selber und der Strecke klarzukommen. «Es geht darum, den Swissman zu schaffen», erklärt Stadelmann. «Wer ins Ziel kommt, egal mit welcher Zeit, gehört zur Swissman-Familie und dies für immer.» Um diesen Eindruck zu unterstreichen, gibt es auch keine Siegesprämien oder Ranglisten, lediglich eine FinisherListe. Mit dieser Ausrichtung auf Strecke und Leistung grenzt sich der Swissman von anderen Langdistanz-Rennen ab, um der Tendenz zum übersteigerten Technik-Hype und dem HickHack beispielsweise ums Windschattenfahren entgegenzuwirken. Ein Zeitfahr-Rennrad nütze einem beim Swissman nur beschränkt, sagt Stadelmann. Vielleicht auf der ersten Strecke im Südtessin, die anspruchsvollen Passfahrten seien nur

mit der entsprechenden Muskelkraft zu bewältigen. «Die Wahl der Strecke ist absichtlich selektiv», so Stadelmann. Und zu einem gewissen Grade auch gegeben durch die Topographie der Schweiz. «Wenn man zum Schluss schon ziemlich erschöpft die Strecke von Grindelwald auf die Kleine Scheidegg in Angriff nimmt, und dann steht der Eiger plötzlich vor einem, ist das schlicht nicht mehr zu toppen.» Der Swissman gehört zu einer Reihe von Langdistanzrennen, die sich gegenseitig freundschaftlich verbunden sind, der Norseman in Norwegen und der Celtman in Schottland, die sogenannte allXtri Trilogie. Am 24. Juni 2017 findet die fünfte Austragung des Swissman Xtreme Triathlons statt. Das Interesse an der Teilnahme ist gross, die 250 Startplätze werden jeweils verlost, fast viermal so viele Sportlerinnen und Sportler möchten starten. Um den familiären Charakter des Sportevents zu erhalten, muss die Zahl niedrig gehalten werden. Wichtig ist auch, dass jeder Athlet seinen persönlichen Supporter hat, der vom Foto unten

Einrichten der Wechselzonen mitten in der Nacht über den Start zum Schwimmen und die Verpflegung unterwegs alle Aufgaben übernimmt. Die letzte Strecke von Grindelwald Grund bis zur kleinen Scheidegg begleiten die Supporter sogar ihre Athleten. Diese Massnahme erhöht die Sicherheit, denn viele Athleten bewältigen den letzten Teil des Rennens im Dunkeln und sind an der Grenze der Erschöpfung. Die 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren jeweils im November des Vorjahres, ob sie starten können. So haben sie genügend Zeit, sich gezielt vorzubereiten. Unter den Startenden finden sich jedes Jahr auch Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die den besonderen Geist des Swissmans schätzen. Ob Pofi, Beinahe-Profi oder Amateur – ohne gute Vorbereitung und Erfahrung schafft niemand die im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubende Strecke von Ascona nach Grindelwald. Text: Anette Marti Fotos: Swissman

Die Teilnehmerzahl am Swissman ist begrenzt, so garantieren die

Organisatoren einen Anlass in familiärem Rahmen.

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SWISSMAN

«Und dann LIEF ICH einfach NACH HAUSE...» Er trägt einen altmodischen Namen, ist 30 Jahre jung, absolvierte die Hochschule St. Gallen, wohnt und arbeitet in Grindelwald - UELI AMSTAD vereint in sich viele Gegensätze. Eines aber steht über allem: DIE LIEBE ZUM SPORT UND ZUR NATUR. Deshalb auch absolvierte er den SWISSMAN

Annette Marti: Was hat Sie dazu bewogen, an einem Wett­ kampf wie dem Swissman teilzunehmen? Ueli Amstad: Als ich nach Grindelwald zog, kam ich auf die Idee, an den grossen Sport­ anlässen in der Region mitzu­ machen. Ich nenne sie die «Big 5» des Berner Oberlands: Jungfrau Marathon, Inferno Triathlon, Eiger Bike Challenge, Eiger Ultra Trail und Swissman Xtreme Triathlon. Der Swissman ist ein Langdistanz­ Triathlon, da meldet man sich nicht ohne Vorbereitung an. Sicher nicht, nein. Ich hatte etwas Erfahrung auf der Langdistanz, denn ich habe 2012 am Ironman in Zürich mitgemacht. Trotzdem, der Swissman ist etwas ganz anderes, nur schon die Höhen­ meter muss man irgendwie schaffen. In meinem Alltag habe ich immer Lust zu trainieren, und zwar einfach, weil ich mich wahnsinnig

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gerne bewege, weil ich gerne draussen bin und zwar das ganze Jahr über. Das ist für mich nie ein Müssen. Im Winter mache ich gerne Skitouren, im Sommer Bergtouren – ich denke, wenn man den Mittellegi­ Grat als Trainingstag an­ rechnen kann, ist das schon mal nicht schlecht für die Fitness. Ich liebe eine solche Kombination von Sport, Spass und Naturerlebnis. Wie lösen Sie das mit dem Schwimmtraining am Mittellegi­ Grat? Tja, das stimmt… Schwimmen ist nicht meine Lieblings­ disziplin. Aber ich wusste, dass ich die Technik mehr oder weniger beherrsche und die Distanz bewältigen kann. Ich ging zwei, dreimal ins Schwimmbad in Interlaken, um zu sehen, ob ich die Zeit von einer guten Stunde durch­ halte. Dann konzentrierte ich mich aber aufs Joggen und Radfahren. Am Renntag ist

Foto oben

Ueli Amstad aus Grindelwald war sich nicht

sicher, ob er es vor Mitternacht ins Ziel schaffen würde. Aber alles ging besser als erwartet. das Schwimmen sogar abgesagt worden! Es war ein Sturm aufgezogen am frühen Morgen und wir gingen statt­ dessen auf eine extra Jogging­ runde. Mit welchen Erwartungen stiegen Sie ins Rennen? Aufgrund des Zeitplans, den ich erstellt hatte, dachte ich, dass es vielleicht ganz knapp vor Zielschluss um Mitternacht reichen würde. Sicher war ich nicht, ich hatte keine Vergleichszeiten. Aber ich ging die Sache unverkrampft an – klar, ich messe mich gerne, und wenn ich einen Wett­ kampf ein zweites Mal absolviere, dann weiss ich schon, welche Zeit die Stopp­ uhr beim letzten Mal zeigte und will es besser machen. Trotzdem, das Ganze bleibt


ein Spass für mich und ich gehe ohne Druck an den Start. Und? Reichte es vor Mitter­ nacht ins Ziel auf der Kleinen Scheidegg? Ja, tatsächlich! Und sogar gut, ich war kurz vor acht Uhr abends oben. Das hätte ich nie gedacht. Ich habe einiges einem Kollegen zu verdanken, der mich auf der Laufstrecke teilweise mit dem Velo begleitet hatte und natürlich meiner Supporterin Tina Gertsch. Auf der letzten, strengen Etappe zwischen Grindelwald Grund und der Kleinen Scheidegg lief sie mit mir und plauderte viel, das hat mich abgelenkt, denn ich war auf dem Hund. Es ist ein Verhältnisblödsinn, man denkt, «nur» noch 1100 Meter aufwärts! Dabei wäre eine solche Etappe an einem normalen Tag eine ordentliche Trainingseinheit. In dem Augenblick aber stimmt es – es sind «nur» 1100 Höhenmeter und 8 Kilometer, denn du kommst ja schon aus dem Tessin…

Die gesamte Strecke ist anspruchs­ voll, wo fanden Sie sie am härtesten? Das Radfahren ging recht gut, lediglich die Strecke von Meiringen nach Brienz habe ich unterschätzt. Sie kam mir ewig lang vor, man hat die drei Pässe geschafft und ist fast da, aber eben nur fast. Der Wechsel zum Laufen, das

hatte ich angenommen, war nicht so toll, es dauert, bis sich der Körper wieder einge­ wöhnt. Ich ging die Laufstrecke langsam an, blieb geduldig, ab Iseltwald bin ich aber fast alles gejoggt. Auch das Gefühl war gut, irgendwann sah ich Eiger, Mönch und Jungfrau und ich dachte mir: jetzt laufe ich einfach nach Hause.

ZUR PERSON Ueli Amstad aus Grindelwald, Finisher des Swissman 2016 Ueli Amstad (30) ist in Altdorf, UR, aufgewachsen, studierte später Betriebswirtschaft an der Hochschule St. Gallen und schloss mit einem Master of Arts HSG in Business Innovation ab. Im Dezember 2012 kam er eher durch Zufall nach Grindelwald für ein Praktikum bei Grindelwald Sports, der Schnee­ und Bergsportschule. Aus

einem

kurzen

Aufenthalt

wurden

Jahre,

unterdessen ist Ueli Amstad Stv. Geschäftsführer. Zurzeit zieht er die Arbeit in einem KMU einem Grossbetrieb vor, weil er die Vielfalt liebt und gerne Verantwortung übernimmt.

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GRINDELWALD ­ FIRST

NERVENKITZEL am BERG RAUF mit der Bahn - RUNTER am Seil, auf Rädern oder im Cart. Grindelwald-First bietet seit dem letzten Sommer eine ganze Abenteuer-Kette, die von der Bergstation bis ins Dorf hinunter führt. Abwechslung und Spass ist garantiert.

G

rindelwald-First, die liebliche und grüne Seite von Grindelwald, hat eine Menge Erlebnisse zu bieten. Das Beste ist, dass man sie ab sofort zu einer Kette verbinden kann, die von der Bergstation First bis hinunter ins Dorf führt. Im Spätsommer 2016 haben die Jungfraubahnen den letzten Stein gesetzt, um die Angebote zu verknüpfen. Wer jetzt mit der Firstbahn bergwärts fährt, kann die gesamte Strecke zurück in abenteuerlicher Weise über-

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winden – fliegend und fahrend. Bereits länger schon verbindet der First Flieger, eine Art überdimensionale Tyrolienne, die Bergstation First mit der Zwischenstation Schreckfeld. Vor dem Start sei ein Rundgang auf dem First Cliff Walk empfohlen, ein spektakulärer Weg, der sich beim Restaurant First den Felsen entlang schlängelt, über eine Hängebrücke führt und schliesslich in einen Steg mündet, der 45 Meter in die Luft hinaus ragt, und einen unvergleichlichen Blick in die

Foto oben Wendig und schnell zu fahren: Die Carts der Firstbahn.

Bergwelt erlaubt. Der Tiefblick zwischen den Gitterstäben des Stegs hindurch gibt ein erster Eindruck, wie es erst sein wird, durch diese Bergwelt zu fliegen. Vom Cliff Walk zum Startplatz des First Fliegers sind es nur wenige Schritte. Jetzt geht es rasant talwärts, frei wie ein Vogel, sicher befestigt an Seil, Rollen und einem speziellen Sitz. Es ist ein berauschendes Gefühl, über die Alpwiesen zu sausen


Gr in de lwald und die Welt aus der Luft zu betrachten. Der First Flieger überwindet 800 Höhenmeter in Windeseile, denn es sind Spitzengeschwindigkeiten bis zu 84 Kilometer pro Stunde möglich. Für alle, die gerne schnell unterwegs sind, noch lange kein Grund, auf Schreckfeld den Kopf hängen zu lassen. Denn was jetzt kommt, ist Fahrspass pur. Die Mountain Carts, eine Art Gokarts, sind wendig und schnell zu fahren, auf praktisch jedem Terrain gut unterwegs, da die Räder weit auseinander stehen. Hydraulische Bremsen helfen, die drei Kilometer lange Naturstrasse von Schreckfeld bis nach Bort sicher zu befahren. In der letzten «Wechselzone» dieser polysportiven Abfahrt warten die Trottibikes. Sie sind mit ihren breiten Trittbrettern,

den Federgabeln und grossen Reifen angenehm zu fahren, auch bei holprigem Untergrund. Auf der letzten Etappe von Bort bis ins Dorf hinunter kommt richtiges CruisingGefühl auf. Die Trottibikes sind gutmütige Begleiter, sie mögen es zügig oder gemächlich, taugen zur sportlichen Touren genau wie für Bummelfahrten. Eines sollte man trotz allem Nervenkitzel nämlich nicht vergessen: Der Auftritt der Grindelwalder Berge auf der grossen Bühne der Berner Oberländer Alpen ist von fast nirgends so schön zu betrachten wie von Grindelwald - First.

Foto oben Im First Flieger unterwegs zwischen Grindelwald-First und der Station Schreckfeld. Foto unten Der First Cliff Walk, ein spektakulärer Rundgang in luftiger Höhe.

Fotos: Jungfraubahnen

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H E LI T I O N & K U L T U R T ROATD

Ein DORF mit vielen TRADITIONEN Zum CHALET-BAU in Grindelwald

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Gr in de lwald

ZEUGEN DER GESCHICHTE BESONDERHEITEN DES GRINDELWALDER BAUSTILS DER CHALETSTIL prägt die Bauweise von Grindelwald seit je her. Einige typische Elemente sind noch wie einst, andere wurden der modernen Zeit angepasst – ein Crashkurs in lokaler Architektur. Die

Häuser

von

Grindelwald

erzählen

viele

Ge­

Unternehmen berücksichtigt werden, führt Garbani

schichten. Einige der Fassaden sind schon mehrere

weiter

hundert Jahre alt, von Sonne und Wind gezeichnet,

zusammengestaucht werden. Die einstigen Häuser

aus,

damit

zum

Beispiel

Leitungen

nicht

schräg

Gebäude

waren kaum isoliert, abgesehen von Moos, das man

vermitteln ein strahlendes Bild, glänzen im neuen Look

häufig zwischen die Hölzer gesteckt hat, um den Wind

und gleichen doch in vielem den alten Chalets. Die

abzuhalten.

Grindelwalder Bauern haben ihre Häuser seit je her im

unabdingbar, lassen sich aber viel einfacher hinter

Blockbau erstellt, es wurden also massive Kanthölzer

Verschalungen anbringen.

und

aufeinander

ziemlich

runzlig.

geschichtet,

Andere

beziehungsweise

Gute

Isolationsschichten

sind

heute

aufein­

ander gesteckt. Charakteristisch für die Blockbauweise

Genau wie früher sind heute an vielen modernen

sind die Gwättecken, also die Ecken, an denen die

Chalets Verzierungen zu sehen, besonders am so­

einzelnen Hölzer (auch Flecken genannt) ineinander

genannten Stockgurt, jenem Bund, der in der einstigen

greifen. «Viele Elemente des Blockbaus wurden auf die

Konstruktionsweise das Haus zusammengehalten hat.

heutige Bauweise übertragen und angepasst», erklärt

Die dekorativen Elemente variieren je nach Zimmerei,

Architekt

der

sie sind sozusagen die Handschrift der Zimmerleute und

zur

natürlich Ausdruck von Berufsstolz. Auch die Muster an

GriwaGroup gehört, folgt man seit Jahren traditionellen

den Balkongeländern sind nicht bei allen Häusern

Gepflogenheiten und achtet dennoch darauf, dass die

gleich. Stark verändert hat sich über die Jahrzehnte die

Chalets den Ansprüchen der heutigen Zeit genügen.

Handhabung

Stefan

GriwaArchitektur

Garbani, AG.

Im

Geschäftsführer

Planungsbüro,

das

der

Fenster.

Waren

früher

aus

wärmetechnischen Gründen nur kleine Fenster üblich, So sieht man auch bei den modernen Chalets noch die

werden

Gwättecken, doch in der Regel sind nicht mehr die

Dachschrägen mit dreieckigem Glas ausgefüllt. Für

heute

grosse

Fenster

eingebaut

oder

ganzen Wände massiv konstruiert, sondern verkleidet.

Stefan Garbani ist die recht einheitliche Bauweise von

Die Sockelgeschosse sind heute zudem gemauert.

Grindelwald ein Stück Tradition: «Dieser Baustil gehört zu

«Blockbau ist relativ komplex», sagt Garbani, «das Holz

uns ins Tal, aber ich finde es wichtig, wenn sich die

arbeitet mit der Feuchtigkeit und es gibt grosse

Bauweise auch weiterentwickelt.»

Setzungen, etwa zwei bis drei Zentimeter pro Geschoss.» Diese Umstände müssten von allen am Bau beteiligten

Fotos oben

Einbau der Gewättecken in einem Chalet (links) und klassische Stockgurte an einem Neubau-Chalet.

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TRADITION & KULTUR

DER HÖHEPUNKT DES ALPSOMMERS: ALPKÄSEFEST AUF DER GROSSEN SCHEIDEGG Wenn der Alpsommer dem Ende entgegen geht, steht das grosse Alpkäsefest auf der Grossen Scheidegg an. Der eigen­ tliche Grund dieses Festes ist das Verteilen der Käselaiber an die Kuhbesitzer, auch «Chästeilet» oder «molchnen» genannt. Die Älpler arbeiten den Sommer über Tag für Tag auf den Alpen, schauen zu den Kühen, melken und käsen. Sie pflegen den Käse sorgfältig bis zu jenem Tag im September, an dem sie ihre Käsespeicher öffnen und die grossen, goldgelben Käselaiber den Kuhbesitzern verteilen. Die Speicher sind für das Fest liebevoll

mit

Tannenästen,

Herbstblumen

und

Glocken

geschmückt, es wird geschwatzt, gefeiert und gegessen. Nicht nur Bauern und Älpler treffen sich, sondern auch viele Gäste, die sich für die Traditionen der Alpen interessieren und gerne vor Ort einkaufen. Denn echte Kenner wissen: Alpkäse ist zwar etwas vom besten, was es gibt, aber es bestehen dennoch Unterschiede. Wie schmeckt frischer Ziger? Mutschli? Einjähriger, zweijähriger oder dreijähriger Alpkäse? Am Alpkäsefest stehen alle Alperzeugnisse und andere landwirtschaftliche Produkte zur Degustation – nächster Termin ist der 16. September 2017.

Foto rechts

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Gelagerte Käselaiber – der Stolz der Älpler und Bauern.


Gr in de lwald

EIGERMILCH: MIT MUT UND KNOW HOW ZUM ERFOLG WIE DIE GRINDELWALDER BAUERN IHR SCHICKSAL SELBER IN DIE HAND NAHMEN Wenn jemand weiss, wie man Bergkäse produziert, dann die Grindelwalder Bauern. Trotzdem ist es schwierig, auf dem Markt zu bestehen, besonders weil die Preise, die für die gelieferte Milch bezahlt werden, seit Jahren tief sind. Die Bauernfamilien in Grindelwald entschieden deshalb, etwas gegen diese Entwicklung zu tun und investierten in eine eigene, kleine Käserei. Anfang 2011 nahm die Eigermilch Grindelwald AG ihren Betrieb auf und produziert

seither

eine

Reihe

verschiedener

Milchprodukte, die sich mit Erfolg auf dem Markt behaupten. «Es war ein mutiger Entscheid, eine neue Käserei zu errichten», sagt Hans Peter Baumann, Verwaltungsratspräsident der Eigermilch AG. «Umso schöner ist zu sehen, dass die Entwicklung positiv verläuft.» Mit dem klaren Bekenntnis zu Qualität und Tradition hat sich die Eigermilch AG einen Markt erschliessen können, der

Absatz

läuft,

die

Produkte

aus

der

Grindelwalder Bergmilch haben einen guten Ruf, der Milchverarbeitungsbetrieb schreibt schwarze Zahlen. Dies sei nur möglich, weil man auf hohem Niveau produziere und Spezialitäten anbiete,

Foto oben

Bergsteiger-Nachfahre Albert Almer (links) und Eigermilch-VR-Präsident Hans

Peter Baumann anlässlich der Taufe des Bergführer-Käses in der Eigernordwand.

präzisiert Baumann. Jährlich verarbeitet die Käserei in Grindelwald Grund rund 1,5 Millionen Liter Milch,

Eigermilch AG ist der Bergführer­Käse, der eine Reifezeit hat von 14 Monaten,

die von 65 Landwirtschaftsbetrieben angeliefert

neun davon lagern die Käselaiber in einem Felsenkeller. In Grindelwald sind die

wird. Verkauft werden die Produkte in Grindelwald,

Eigermilch­Produkte in vielen Läden und Restaurants vertreten, unter anderem in

aber auch über die Vertriebskanäle der Migros

der Landi Grindelwald, im VOI an der Dorfstrasse oder in der Molkerei Gertsch.

Aare und in verschiedenen Spezialitätenläden der ganzen

Foto oben

Schweiz.

Das

jüngste

Produkt

der

www.eigermilch.ch

Eigermilch-Käser Johann Wittwer (links) mit seiner Erfindung, dem Bergführer-Käse, der ganz bestimmt nicht nur Bergführern schmeckt.

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W A N DE R T I P P S

DIE BERGTERRASSEN rund um Grindelwald DAS GRINDELWALD TAL BIETET VIELE EINMALIG SCHÖNE PLÄTZE UND ATEMBERAUBENDE AUSBLICKE. An vielen speziellen Orten rund um Grindelwald stehen Bergrestaurants oder Hotels, die es erlauben, die Aussicht richtig zu zelebrieren.

Restaurant Pfingstegg EIN BALKON zum Verweilen Ein Restaurant sozusagen mit einer «Haus­Seilbahn» findet sich nicht an jeder Ecke. Bei der Pfingstegg liegt das Gasthaus nur wenige Schritte von der Bergstation der Bahn entfernt, man stolpert buchstäblich auf die Terrasse – und das ist nicht schlecht. Hinter einem ragen die hohen Felswände auf, vor den Zehenspitzen schwingen sich die grünen Wiesen sanft hinab ins Tal. Die Pfingstegg bietet auch eine Rodelbahn und ist Ausgangspunkt für viele Wanderungen. Aber schon nur das süsse Nichtstun ist hier besonders attraktiv, denn auf dem gemütlichen Balkon hoch über Grindelwald lässt sich herrlich verweilen. Ein besonderes Erlebnis ist ein Abendessen hoch über dem Dorf – die Bahn verkehrt je nach Saison auch am Abend. www.bergrestaurant­pfingstegg.ch

Bergrestaurant Schreckfeld Mitten im WANDER-, BIKE- und ADVENTUREGEBIET Fliegend ein Bergrestaurant erreichen – das ist höchstens erfahrenen Gleitschirmpiloten oder Bergdohlen vorbehalten. Nicht so beim Restaurant Schreckfeld: Es liegt neben der Endstation des First Fliegers, wer möchte, rauscht durch die Luft bis praktisch auf die Terrasse und lässt sich dort verwöhnen. Bei währschaften Speisen aus der regional orientierten Schreckfeld­Küche kommt der Puls bestimmt wieder zur Ruhe. Der First Flieger ist eines der Abenteuer­ Angebote der Firstbahn, es gibt noch viele mehr. Ob beim Nervenkitzel, beim Wandern oder Mountainbike­Fahren, die Terrasse des Restaurants Schreckfeld ist immer ein Stopp wert. Sie liegt buchstäblich mitten im Paradies, auf der Sonnenseite Grindelwalds. Für jene, die es beschaulicher mögen: auch die Gondelbahn hält auf Schreckfeld. www.restaurant­schreckfeld.ch

30


Gr in de lwald

Glecksteinhütte Besuch in der HOCHALPINEN ARENA Soviel hochalpines Feeling in kurzer Zeit ist in Grindelwald nur auf der Glecksteinhütte zu haben. Die Hütte liegt auf einem Felsvorsprung hoch über dem Oberen Grindelwaldgletscher und gilt als Ausgangspunkt für viele Bergtouren. Der Anstieg ist anspruchsvoll, denn der Weg führt durch exponiertes Gelände. Wer es bis nach oben schafft, sitzt aber mitten in einer Arena aus Fels und Eis. Der Ausblick von der Hütte ist dramatisch. Von der Terrasse aus fällt der Blick hinab zum Dorf, über die weiten Hänge von First und Faulhorn bis ins Schweizer Flachland. Die Spitzen der grossen Grindelwalder Berge liegen zum Greifen nah. Keine Frage: Eine Rösti oder ein hausgemachter Kuchen schmecken in diesem Setting besser als überall sonst. Wer klug plant, bleibt für eine Nacht in dieser einfachen Unterkunft an absoluter Luxus­Lage. www.gleckstein.ch

ADV. RUGENBRÄU

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W A N DE R T I P P S

Restaurant Grindelwaldblick Im Angesicht von EIGER, MÖNCH und JUNGFRAU Der Name des Restaurants ist ein leichtes Understatement, denn vom Restaurant Grindelwaldblick aus erblickt man längst nicht nur Grindelwald, sondern befindet sich in nächster Nähe zur Eigernordwand und zu den imposanten Gletscherabbrüchen unterhalb des Mönchs und der Jungfrau. Das Restaurant Grindelwaldblick liegt leicht versteckt in einer Mulde oberhalb der Kleinen Scheidegg, es ist in wenigen Minuten zu Fuss vom Bahnhof aus erreichbar. Die ganze Szenerie des Dreigestirns baut sich über einem auf, imposant, furchterregend und zugleich einzigartig schön. Passen Sie auf, dass Ihnen vor lauter Ehrfurcht und Respekt die Bissen nicht im Hals stecken bleiben! Die Terrasse des Restaurant Grindelwaldblicks ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Ein solches Panorama muss man erst einmal verdauen… www.grindelwaldblick.ch

Berghotel Faulhorn Unerreicht ALT, unerreicht SPEKTAKULÄR Die wahre Queen unter den Terrassen im Grindelwaldtal ist das Faulhorn – das Berghotel liegt auf 2680 Metern über Meer und hat eine einzigartige Geschichte. Bereits seit dem Jahre 1830 werden auf dem Gipfel des Faulhorns Gäste bewirtet, schon damals galt es als absolutes «Must» in der Reiseplanung. Auch heute stimmt das noch: Zwar wird einem beim Aufstieg zum Faulhorn nichts geschenkt, man kommt nur zu Fuss auf den

Spitz.

Aber

das

360­Panorama

ist

schlicht

umwerfend. Mit etwas Abstand betrachtet breitet sich hier die gesamte Kulisse der Berner Oberländer Berge aus und dazu wird einem bei klarem Wetter die Sicht übers ganze Schweizer Mittelland bis hinaus zum Jura und Schwarzwald geschenkt. Ein Besuch lässt sich in verschiedene Wanderungen einbinden, zum Beispiel als Höhepunkt des Klassikers Schynige Platte – Faulhorn – First,

am

meisten

zu

empfehlen

ist

aber

Übernachtung in den nostalgischen Räumen. www.berghotel­faulhorn.ch

32

eine


Gr in de lwald

ADV. HOTEL KREUZ-POST

33


SOMMER AKTIVITÄTEN

Ein Paradies für OUTDOOR-SPORT NATUR und SPORT, diese zwei Worte gehören zu GRINDELWALD. Im ganzen Tal bieten sich vielfältige Möglichkeiten um zu wandern, Mountainbike zu fahren oder die Natur sinnlich zu erleben.

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Gr in de lwald

THEMENWEGE AM MÄNNLICHEN Eine Kuh und ein König – was die zwei wohl miteinander zu tun haben? Am Männlichen, dem Familienberg Grindelwalds, können sich Ausflügler auf die Spuren von beiden begeben: Der «Royal Walk» führt durch die königliche Gipfelwelt, auf dem Liselotteweg folgen Gross und Klein den Abenteuern der Kuh Liselotte. Die königliche Wandervariante führt von der Bergstation zum Gipfel des Männlichen, ein ungefähr 30 Minuten dauernder Ausflug mitten durch die majestätische Bergwelt. Von der kronenförmigen Aussichtsplattform eröffnet sich ein 360­Grad­Panorama, das vom nahen Dreigestirn mit Eiger, Mönch und Jungfrau bis zu den Jurahöhen reicht. Der Liselotteweg beginnt bei der Bergstation und führt abwärts bis zur Mittelstation Holenstein. Liselotte, die bekannte Bilderbuch­ Kuh aus Deutschland, verbringt den Sommer in den Bergen. Mit prall gefülltem Rucksack und drei Hühner­Freunden aus Westfalen ist sie nach Grindelwald gereist. Auf dem Weg können Familien und Wanderlustige die lustige Reisegruppe begleiten und erfahren, was sich im Urlaub alles zugetragen hat. Es gibt eine Menge zu entdecken und auszuprobieren! Genaue Routenbeschriebe: www.maennlichen.ch

Foto oben

Spass für Kinder mit der Kuh Liselotte – unterwegs auf dem

Liselotteweg zwischen der Bergstation Männlichen und der Mittelstation Holenstein. Foto rechts

Königlich: Aussichtsplattform des Royal Walk von der Bergstation

zum Gipfel des Männlichen.

20 JAHRE EIGER BIKE CHALLENGE Ein Klassiker unter den Moutainbike­Rennen ist die Eiger Bike Challenge jeweils im August in Grindelwald mit gegen 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Rennen wird in drei Kategorien ausgetragen: die längste Strecke umfasst 88 Kilometer und 3900 Meter Höhendifferenz. Die Route führt in zwei Schlaufen zuerst auf die Grosse Scheidegg, First und Bussalp, anschliessend auf die andere Talseite: Alpiglen, Kleine Scheidegg, Feldmoos, Grindelwald. Die mittlere Strecke beinhaltet 55 Kilometern und 2500 Meter Höhenunterschied, die kurze Strecke 22 Kilometer und 1000 Meter Höhenunterschied. Alle drei Routen führen durch schönstes Mountainbike­Gelände, umfassen harte Anstiege, technische Passagen sowie liebliche Abschnitte und Abfahrten. Die atembe­raubende Bergwelt trägt das Ihre zur spektakulären Kulisse bei. Im Sommer 2017 feiert die Eiger Bike Challenge ihr 20­jähriges Jubiläum. Es finden eine grosse Trial­Show statt, ein Prolog durchs Dorf und natürlich eine rauschende Jubiläums­Party. www.eigerbike.ch Foto oben

Ein Highlight für Mountainbikerinnen und Mountainbiker:

Die Eiger Bike Challenge feiert 2017 ihr 20-jähriges Jubiläum.

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SOMMER AKTIVITÄTEN

GLETSCHERSCHLUCHT GRINDELWALD Die Natur prägt einen alpinen Ort wie Grindelwald besonders stark. An der Landschaft rund um Grindelwald lassen sich die Spuren der klimatischen Veränderungen ablesen, der massive Rückgang der Gletscher, die einst bis ins Dorf reichten, ist das dramatischste Beispiel dafür. In der Gletscherschlucht sind die Kräfte der Natur besonders gut spürbar. Auf einem spektakulären Weg durch die Schlucht können die Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Stationen die Entstehung der Alpen nachvollziehen und erhalten ein Verständnis für die von Gletschern geprägte, alpine Welt. Der Weg besteht aus einen rund 1 Kilometer langen Steg und führt unter bis 300 Meter hohen Felswänden hindurch. Höhepunkt ist das Spinnennetz mitten in der Schlucht. Das begehbare Netz ist 170 Quadratmeter gross und schwebt über dem rauschenden Wasser. Wer darauf herum kraxelt bewegt sich mitten im Spannungsfeld der Naturgewalten. Ein Abendbesuch in der beleuchteten Schlucht ist besonders reizvoll. www.gletscherschlucht.com

Foto oben

Das begehbare «Spinnennetz» in der Gletscherschlucht.

WEITERE SOMMER VERANSTALTUNGEN IN GRINDELWALD ­Oberländisches Schwingfest www.schwingfest­grindelwald.ch ­Tatort Jungfrau www.tatortjungfrau.ch ­Landart Grindelwald www.landart­grindelwald.ch ­Bergfrühlingsfest Männlichen www.maennlichen.ch ­Eiger Ultra Trail www.eigerultratrail.ch ­Inferno Triathlon www.inferno.ch ­Jungfrau Marathon www.jungfrau­marathon.ch ­OL Weltcup www.o­worldcup.ch

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SHOP P IN G & EA T IN G

SOMMER Shopping & Eating BACKDOOR SPORTS www. backdoorshop.ch Backdoor Sports bietet eine grossartige Auswahl moderner Sportbekleidung, hochwertige Accessoires. zum

Verkauf

Marken

und

Mountainbikes und

können

viele stehen auch

gemietet werden.

HOTEL ASPEN

METZGEREI BOSS

www. hotel-aspen .ch

Tel. +41 33 853 12 68

Die Terrasse bietet einen wunderbaren

Bekannte Produkte aus der Metzgerei

Blick hinab aufs Dorf Grindelwald und

Boss sind die Boss Wurst «Träumli» oder

lädt zum Verweilen ein. Das Hotel ist

die scharfen «Bossleni». Ein Besuch

auch ein guter Anfangs­ oder Endpunkt

lohnt sich, das Fleisch Buffet ist

für viele Wanderungen.

reichhaltig.

BÄCKEREI WÜTHRICH w w w. glet s cherb e ck . ch Willkommen beim Gletscherbeck. Täglich werden hier frische Brote und Brötchen hergestellt. Aber auch Sandwiches

und

andere

feine

Sachen. Speziell beliebt sind die Butterzöpfe.

ONKEL TOMS HÜT TE

RESTAURANT PINTE

w w w. on kel-t om s . ch

www. bellevue-pinte.ch

Die kleine, gemütliche Pizzeria bietet

Das gut bürgerliche Restaurant bietet

viele

Gerichte.

den Gästen gute Schweizer Küche. Die

Speziell an Onkel Toms Hütte ist das

Terrasse lädt zu einem gemütlichen

heimelige Ambiente sowie das klare

Drink mit Blick auf die Eigernordwand

Bekenntnis zu Frische und Qualität.

ein.

hausgemachte

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