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Rätsel

Rätsel

Generationenbeziehungen fördern

Zahl und Vielfalt von Intergenerationenprojekten nehmen zu. Dabei lassen sich vier Hauptziele feststellen:

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Begegnen: Stärkung intergenerationeller Kontakte und intergenerationeller Toleranz in der Nachbarschaft oder in Vereinen. Wenn es um die Stärkung intergenerationeller Begegnungen geht, ist zu berücksichtigen, dass primär persönliche Beziehungen negative Bilder zu Jugend und Alter zu reduzieren vermögen. Erzählen: Austausch von Erfahrungen, beispielsweise wenn alte Menschen und junge Menschen ihre erlebte Jugend vergleichen. Erzählungen über früher sind allerdings für die jüngeren Generationen nur bedeutsam, wenn sie Vergangenheit und Gegenwart verbinden. Erzählen über früher wird für alte Menschen nur dann nicht zum Verlusterlebnis, wenn sie auch die Gegenwart akzeptieren. Hilfe und unterstützen: Intergenerationelle Hilfeleistungen wurden in vielen Gemeinden gefördert und ausgebaut (in den letzten Jahren auch als Reaktion auf pandemiebedingte Einschränkungen). Einkaufsdienste für alte Menschen, aber auch alltägliche Hilfen im Haushalt ebenso wie nachbarschaftliche Kinderbetreuung durch pensionierte Frauen und Männer, können die Qualität eines nachbarschaftlichen Miteinanders erhöhen. Lernen: Klassisch sind Projekte, in denen erfahrene Kulturträger und Kulturträgerinnen jungen Menschen ihre Erfahrungen, Techniken und Kompetenzen vermitteln. Um die «digitale Kluft» zwischen Alt und Jung zu vermindern, wurden in den letzten Jahren vermehrt Projekte organisiert, in denen ältere Menschen von Jugendlichen in den Gebrauch von Computern, Internet oder So-

FRANÇOIS HÖPFLINGER (70) cial Media eingeführt werden. ist in selbstständiger Forschung und Beratung zu Alters- und Bei der Beurteilung ausserfamiGenerationenfragen tätig. Nebst lialer Generationenprojekte sind seinen wissenschaftlichen allerdings einige kritische Punkte Arbeiten schrieb der Soziologieprofessor auch diverse Kurz- zu beachten. So ist das Interesgeschichten, Satiren und Fabeln. se älterer Menschen an genera-

Er ist verheiratet, hat zwei tionenübergreifenden Aktivitä-

Kinder und vier Enkelkinder. ten häufig ausgeprägter als das entsprechende Interesse jüngerer Menschen. Generationengemischte Projektteams funktionieren im Allgemeinen besser, wenn die folgenden Bedingungen vorliegen: a) Innovativität und Erfahrung werden gleichermassen wertgeschätzt; Erfahrungswissen wird als Mittel eingesetzt, um neue Projekte erfolgreich zu starten. b) Lernprozesse verlaufen sowohl von Alt zu Jung als auch von Jung zu Alt. Alle beteiligten Generationen fungieren als Lehrpersonen oder Erfahrungsvermittler:innen. c) Generationen- und Altersunterschiede werden explizit thematisiert und anerkannt. Es geht darum, einerseits Gemeinsamkeiten zu entwickeln und andererseits aus der Generationendiversität Kraft zu gewinnen. d) Jeder Generation werden gleiche Partizipationschancen und Mitbestimmungsrechte eingeräumt, um zu verhindern, dass Vertreter:innen nur einer Generation die Zielsetzungen und Vorgehensweisen unzulässig dominieren. • PS: Internet-Austauschplattform für Generationenprojekte: intergeneration.ch Gutes Beispiel: generationentandem.ch

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