KLASSENKAMPF 47B

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KLASSENKAMPF

Löhne rauf! Herbst­Lohnrunde: Gemeinsam kämpfen, Druck von unten!

Es reicht Seit Jahren hinken in Österreich die Reallöhne hinter dem Wirtschaftswachstum und den Unternehmensgewinnen her Jetzt haben wir eine Inflationsrate von mehr als 9%. Wer ist schuld? Corona, der russische imperialistische Überfall auf die Ukraine – oder was? Corona wars nicht – immerhin ist seit 2020 die Zahl der Reichen, also jener Österreicher*innen, die mehr als eine Million US­Dollar anlegen können, um 8% gewachsen Der Krieg in der Ukraine? Die Mineralölwirtschaft hat schon vorher durch Spekulationen die Preise hochgetrieben. Die „Sanktionen“? Die treffen mehr die russische Bevölkerung als die Oligarchen­Kapitalisten, die ihr Vermögen weltweit, wie ihre westlichen Gegenstücke, in Steueroasen gebunkert haben

Inflation gehört im Kapitalismus zum System Beweis: Die Europäische Zentralbank baut ihre Geldpolitik auf der Annahme einer zweiprozentigen Inflationsrate pro Jahr auf Überrascht waren die Ökonomen und Regierungen weltweit daher nicht von der „Rückkehr der Inflation“, sondern von ihrer Höhe.

tekonferenzen beschlossenen Lohnerhöhungen abgeschlossen

Sich 2022 an der Durchschnittsinflationsrate der vergangenen 12 Monate zu orientieren heißt, sehenden Auges in den Reallohnverlust marschieren Das darf nicht sein Was wir brauchen, ist eine

DieRegierung Nehammer/Kogler ist eine Regierung für die Reichen. Es ist weder Dummheit noch Bosheit, dass sie der Teuerung hilflos gegenübersteht – es ist Ausdruck ihres bürgerlichen Charakters

Eine Inflationsrate von fast 10% ist eine akute Gefahr für Arbeiter*innen, Angestellte, kleine Beamt*innen, Pensionist*innen, Studierende, Arbeitslose, Familien mit schulpflichtigen Kindern.

Gut, dass sich jetzt der ÖGB zu Wort meldet „Preise runter!“ ist aber nur eine Seite der Medaille

„Die Löhne rauf“ ist die andere, für uns wichtigere

Im Herbst stehen Kollektivvertragsverhandlungen an Die ÖGB­Verhandler*innen waren in den vergangenen Jahren immer sehr mäßig, wenn es um die Durchsetzung der Lohnforderungen der Beschäftigten ging. Aus „Rücksicht auf die Wirtschaft“ wurde unter den auf Betriebsversammlungen und Betriebsrä­

gleitende Lohnskala – die automatische Anpassung der Löhne an die Teuerung!

Das geht nicht? Das wäre eine „LohnPreis­Spirale“, durch die alles noch teurer wird? Blödsinn Wenn es diesen Automatismus gibt – warum haben denn dann die jüngsten Preissteigerungen nicht umgekehrt zu Lohnerhöhungen geführt?

Die grün­türkise Regierung will sich mit Almosen aus der Affäre ziehen. Ein Energiebonus da, ein Schulzuschuss dort Einmalzahlungen nach dem Gießkannenprinzip ändern nichts, sie sind eine Augenauswischerei, finanziert aus den Steuern, die uns direkt (Lohnsteuer)

oder indirekt (Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, sonstige Massensteuern) abgepresst werden. Demgegenüber standen 2019 Steuerschulden der österreichischen Unternehmen von 8 Milliarden Euro! Und gerade Konsumsteuern steigen seit Monaten unermesslich, während Vermögen unversteuert weiter wächst!

Der ÖGB muss in der Herbstlohnrunde endlich auf die Stimmen aus den Betrieben hören – dort sind die Menschen, die wirklich wissen, wo sie die Teuerung am härtesten trifft. Die immer mehr für Mieten und Betriebskosten ausgeben müssen und bei Beginn des Schuljahres ins Schleudern kommen, wenn die Ausgaben für die Kinder explodieren. In den Betrieben haben die Beschäftigten immer wieder bekräftigt, dass sie auch zu Streiks bereit sind Dieses Druckmittel muss diesmal auch eingesetzt werden, um den Forderungen deutlich Nachdruck zu verleihen – auch gegen den Willen von sozialpartnerschaftlichen Bürokraten!

Die Berechnung der Inflationsrate darf nicht auf Grund statistischer Planspiele erfolgen, wir brauchen Komitees von lohnabhängigen Konsument*innen, die klar sagen, wo sie die Teuerung am schmerzhaftesten spüren. Danach muss sich dann die Inflationsberechnung richten

Während die Armut in Österreich zunimmt, schütten Konzerne nach wie vor Dividenden an ihre Aktionäre aus, lagern Riesenvermögen in Stiftungen

Weg mit den Massensteuern –progressive Vermögenssteuer, Besteuerung der Stiftungen!

Die Regierung Nehammer/Kogler ist eine

Für Rätemacht und
Revolution!
Nummer 47b| 17.9.2022 | Beilage zur Zeitung der Gruppe Klassenkampf, öst. Sektion des Kollektivs permanente Revolution

Regierung für die Reichen Es ist weder Dummheit noch Bosheit, dass sie der Teuerung hilflos gegenübersteht – es ist Ausdruck ihres bürgerlichen Charakters Und die Inflation ist weltweit – in Europa am stärksten in Spanien und Italien, in Nordafrika, in Asien Die Ursache der Misere hat einen Namen: Kapitalismus Die private Aneignung des gesellschaftlich produzierten Reichtums ist die Wurzel

aller Übel, unter denen wir heute leiden: Inflation, Umweltzerstörung, Ungleichheit, Unter­ drückung, Meinungsterror, Kriege Aber dieses System ist weder ewig noch unerschütterlich. Im Kampf gegen die Teuerung müssen wir gemeinsame Antworten auf die Krise des kapitalistischen Systems formulieren.Es liegt an uns, eine andere Gesellschaft zu errichten. Eine Gesell­

Wer wir sind, wofür wir eintreten

Die Gruppe Klassenkampf (GKK) ist eine internationalistische kommunistische revolutionäre Organisation. Internationalistisch: im nationalen Rahmen lassen sich die großen Probleme nicht lösen Soziale Ungleichheit, Unterdrückung ethnischer oder sexueller Minderheiten, Naturzerstörung, Pandemien sind weltweit, sie müssen auch weltweit bekämpft und gelöst werden

Revolutionär: In allen Ländern versuchen die Herrschenden, mit zunehmend unterdrückerischen Mitteln ihre Herrschaft gegen die Unterdrückten zu verteidigen.

Die Geschichte zeigt: Niemals sind herrschende Klassen freiwillig abgetreten, wenn ihre Zeit abgelaufen war Mit Pseudodemokratie, aber letzten Endes mit Polizei, Militär und faschistischen Banden versuchen sie heute, ihren Untergang hinauszuzögern Reformen helfen nicht - auch eine reformierte Unterdrückung bleibt Unterdrückung. Der einzig mögliche Weg ist ein radikaler Umsturz der Gesellschaft, eine Revolution

Kommunistisch: Weltweit stehen einander zwei große Klassen gegenüber: Arbeiter*innen und Kapitalist*innen. In den in Armut gehaltenen Ländern auch das

schaft, in der sich nicht mehr die Menschen nach der Wirtschaft, sondern die Wirtschaft nach den Menschen richtet Eine demokratische, auf gewählten und abwählbaren Komitees und Räten der Arbeitenden beruhende Gesellschaft, in der wirtschaftliche Entscheidungen geplant nach den Bedürfnissen der Werktätigen getroffen werden. Eine sozialistische Gesellschaft.

Heer der armen Bäuerinnen und Bauern, die rechtlos sind Die Herrschenden kontrollieren die Produktionsmittel, sie besitzen alles, was notwendig ist, um aus denen, die arbeiten müssen, um überleben zu können, unbezahlte Arbeit herauszupressen, die ihr Profit ist Während einigen Wenigen der Großteil des Reichtums gehört, verhungern Millionen neben ihnen Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der die Produktionsmittel allen gehören, allen der wissenschaftliche Fortschritt zugute kommt, niemand hungert, Medikamente nicht aus Profitgier den Bedürftigen vorenthalten werden

Wir Werktätigen können die Gesellschaft selbst lenken, durch demokratisch gewählte, rechenschaftspflichtige Komitees (Räte), durch die Arbeiter*innenkontrolle über die Produktion.

Wir sind die Sektion des Kollektivs Permanente Revolution (CoReP), einer internationalen revolutionären Tendenz Permanente Revolution heißt: Dort, wo die Bourgeoisie den Unterdrückten noch nicht einmal die grundlegenden Freiheiten gewährt hat, wird das Proletariat (die Arbeiter*innen) im Zuge seiner Rervolution diese demokratischen Aufgaben miterfüllen

Veranstaltung der Gruppe KLASSENKAMPF:

Die Lehren des 12. Februar 1934 – heute

Sonntag, 16. Oktober, 16.00 Uhr

Pankahyttn, Johnstraße 45, 1150 Wien

(erreichbar mit U3 und 10A)

Kontakt:

gruppe.klassenkampf@gmail.com

Die Gruppe Klassenkampf im Internet: www.klassenkampf.net

Klassenkampf
/2022 2
Sondernummer ÖGB-Demonstration
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Impressum: Eigentümer Herausgeber Verleger Druck: Gruppe K assenkampf Druckort: Wien Offenlegung nach §25 Mediengesetz: 100%-Eigentümer der periodischen Druckschrift KLASSENKAMPF ist die po it sche Partei GRUPPE KLASSENKAMPF Die Partei st an keinen anderen Medienunternehmen finanziel beteiligt

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