Haldex MAG24_DE

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AUSGABE NR. 24

Frühjahr/ Sommer 2012

Magazine

Innovative Vehicle Solutions

DAS KUNDENMAGAZIN VON HALDEX EUROPE

Power-Trucks Leistung ohne Ende

TPMS-Nachrüstung Arbeitsschritte im Detail

Achsen Die neue Marke VALX

Kühlfahrzeuge Lamberet gibt Gas

g n i v Mo Art

Airbrush im ter edroh b t Diens Arten

ModulT: Tipps für den Service www.haldex.com


Editorial

Kultur der Innovation H

aldex zeigt Profil: In Brasilien sind die Kräfte nun in einem großen neuen Werk gebündelt und mit dem größten brasilianischen Bremsenhersteller ist eine vielversprechende Kooperation auf den Weg gebracht. In Europa steht der Name Haldex mehr denn je für Mehrwert schaffende Innovationen, die im Markt gut ankommen. Es erfüllt uns mit Stolz, dass unsere Trailermodule mit der patentierten Funktion Safe Parking sowohl auf der IAA 2010 als auch auf der Solutrans 2011 den Innovationspreis gewonnen haben. Dort hat auch Kühlspezialist Lamberet durch außergewöhnliche Lösungen von sich reden gemacht. Wie gut sich das innovative Wesen sowohl von Haldex als auch von Lamberet ergänzen, beleuchtet diese Ausgabe des Haldex Magazine in einem ausführlichen Porträt des renommierten Unternehmens. Nicht nur ein innovatives, sondern auch ein besonders servicefreundliches Gesicht zeigen unsere neue Trailer-Scheibenbremse ModulT sowie das Reifenfülldruck-Überwachungssystem Haldex TPMS. Mit welch einfachen Handgriffen die Beläge bei ModulT im Nu getauscht sind und wie problemlos sich Haldex TPMS nachrüsten lässt, illustrieren zwei weitere, ganz den Belangen der Praktiker gewidmete Beiträge.

katives Auftreten in großem Stil. Wie sich eine graue Maus unter den Händen des Airbrush-Künstlers Rüdiger Fieber in ein wahres Fest an Farben und Motiven verwandeln kann – das lesen Sie in dieser Ausgabe ebenso wie einen kleinen Report über schillernde Figuren am Kopf des Zuges: Nicht zu bremsen scheint das Leistungs-Wettrennen bei den ziehenden Einheiten, die der 700-PS-Marke schon längst die Rücklichter gezeigt haben. Ein neues Gesicht hat schließlich die Spitze von Haldex AB seit Dezember 2011 in meiner Person: Mein Name ist Ulf Ahlén. Mehr als ein Jahrzehnt war ich als CEO bei der Haldex Traction Division tätig, die inzwischen zu BorgWarner Inc. gehört – und habe dieses Amt nun bei Haldex AB übernommen. Ich bin stolz auf diese Aufgabe, die in erster Linie bedeutet: das Unternehmen kontinuierlich weiterzuentwickeln und noch tiefer zu verankern. Konkret meine ich damit: den Fokus noch mehr auf Qualität zu legen und die Liefertreue weiter auszubauen. Mittel- und langfristig setzen wir alles daran, die Kultur der steten Innovation so zu fördern, dass der Name Haldex mehr denn je für attraktive Produkte von hohem Mehrwert für den Kunden steht. Viel Spaß beim Lesen dieser besonders bunt gemischten Ausgabe des Haldex Magazine wünscht Ihnen

Im Lastzug schlummert aber noch ganz anderes Potenzial. Als Leinwand auf Rädern ist der Trailer ja geradezu prädestiniert für pla-

Ulf Ahlén Präsident und CEO Haldex AB

inhalt

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aktuell News & Termine Trends & Tendenzen

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ModulT-Service So schnell sind die Beläge gewechselt

12 Haldex TPMS So einfach ist die Nachrüstung

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Kunst auf Rädern Bedrohte Arten im Fokus

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Portrait Lamberet Kühlfahrzeuge von Format

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VALX-Achsen Offensive aus Holland

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LKW-Flaggschiffe Vom steten Appetit auf noch mehr Power

impressum Haldex Magazine Nr. 24, Frühjahr/Sommer 2012 HERAUSGEBER: Haldex Europe S.A.S., 30 rue du Ried, Weyersheim, 67728 Hoerdt Cedex, Frankreich, info.eur@haldex.com, www.haldex.com VERANTWORTLICH FÜR DEN HERAUSGEBER: Diana Spieler REDAKTION UND HERSTELLUNG: Pressebüro Michael Kern, Gassenäckerstr. 5, 70736 Fellbach, Deutschland LAYOUT: Frank Majer DRUCK: Kehler Druck GmbH & Co. KG, Weststr. 26, 77694 Kehl, Deutschland FOTOS: Archiv Haldex, Augustin, Fog-Art, Iveco, Master, Kern, Krone, Scania, Tschovikov, Valx, Volvo COPYRIGHT: Ohne vorausgehende schriftliche Genehmigung des Herausgebers darf kein Teil dieser Veröffentlichung reproduziert werden. Gratisabo/ANSCHRIFTsÄNDERUNG: info.eur@haldex.com oder an die Postanschrift des Herausgebers. Auflage: 10.000 Exemplare. SPRACHEN: Deutsch, Englisch und Französisch.

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Aktuell Unternehmensführung

Ulf Ahlén neuer CEO Neuer CEO von Haldex AB ist seit Dezember 2011 Ulf Ahlén. Der 63-Jährige kann auf eine lange Karriere in der Automobilindustrie zurückblicken: Bei der Volvo-Gruppe war er zuletzt Fertigungsleiter der Pkw-Fabrik im nordschwedischen Skövde, bevor er im Jahr 1998 als CEO zur Haldex Traction Division in Landskrona wechselte.

Logistik

Zentrallager expandiert

Lang-Lkw

Länge läuft

ABS-Systeme

Haldex und Master Bei Fertigung, Vertrieb und Service von ABS-Systemen in Brasilien kooperiert Haldex mit dem Bremsen-Marktführer Master. Rund 60.000 Auflieger beträgt das jährliche Volumen des brasilianischen Markts. Ab 2014 müssen alle Neufahrzeuge mit ABS ausgerüstet sein. Master fertigt Trommel- sowie Scheibenbremsen und beschäftigt 1300 Mitarbeiter.

Langsam, aber sicher setzt sich der Lang-Lkw in Europa durch. Schweden und Finnland hatten den maximal 25,25 Meter langen und 60 Tonnen schweren Lastzug bereits in den 90er-Jahren lanciert. Der Rest Europas tat sich lange Zeit schwer damit. Doch seit Kurzem sind solche Lang-Lkw sowohl in den Niederlanden als auch in Belgien zulassungsfähig. Norwegen erlaubt die sogenannten Eurocombis auf bestimmten Strecken. Dänemark hat einen entsprechenden Versuch gerade bis 2016 verlängert. Und Deutschland startete eben erst im März 2012 einen breit angelegten Versuch mit 25,25-Meter-Kombinationen, deren Gewicht allerdings auf maximal 44 Tonnen begrenzt

ist. Weiterhin aktuell sind auch verschiedene Feldversuche mit überlangen Aufliegern von rund 15 Meter Länge. Probeläufe mit diesen insgesamt ungefähr 18 Meter langen Zügen finden unter anderem in Italien, Großbritannien, der Tschechischen Republik sowie Polen statt.

Termine 2012

Volle Präsenz

50 Prozent mehr Fläche und 2500 zusätzliche Lagerplätze: Das sind die Eckdaten des Zentrallagers von Haldex in Weyersheim bei Straßburg, dessen Ausbau nun abgeschlossen ist und ganz im Zeichen beschleunigter Prozesse steht. Zu den Neuerungen gehören ein halbautomatisiertes Expressband für den Schnellversand. Vormontage und Kit-Konfiguration nehmen doppelt so viel Raum ein wie zuvor. Das Zentrallager disponiert 18 Produktlinien mit rund 10.000 Teilen, bietet 24-Stunden-Service und versendet im Schnitt täglich ungefähr 150 Paletten sowie 350 Pakete in alle Welt.

Erleben Sie Haldex auf den beiden großen Leitmessen des Jahres 2012: Automechanika Frankfurt/Main 11.–16. September 2012 IAA Hannover Nutzfahrzeuge 20.–27. September 2012

Auszeichnungen

Globaler Markt

positive perspektiven Weiterhin aufwärts geht der Trend bei den Lkw-Zulassungen in der schweren Klasse auf allen

wichtigen Märkten rund um den Globus. Sowohl für Europa als auch für Nord- und Südamerika

prognostizieren die Analytiker des Unternehmens IHS Automotive Zuwächse von knapp 20 bis 40 Prozent im Lauf der kommenden drei Jahre. Bei den Schwellenlän-

dern werden besonders hohe Zuwächse in Höhe von 37 bis 40 Prozent für Indien und Russland erwartet. Für China rechnen die Marktforscher mit weiterem Wachstum gegenüber 2011 nur noch im Jahr 2012 und sehen von da an eine gewisse Sättigung kommen, aus der sinkende Stückzahlen resultieren: Auf nur noch 780.000 Einheiten im Jahr 2014 gegenüber mehr als einer Million Neuzulassungen im Jahr 2010 lautet die Schätzung. Doch bleibt China damit immer noch unangefochten der größte Schwer-Lkw-Markt der Welt.

SAfe Parking preisgekrönt Der begehrte „Technische Innovationspreis“ der Lyoner Nutzfahrzeugmesse Solutrans 2011 ging an das Trailer Emergency Module (TEM) von Haldex. Damit hat die Funktion „Safe Parking“ zum zweiten Mal eine bedeutende Jury überzeugt: Schon auf der IAA 2010 hatte Haldex mit dem Trailer Control Module+ Safe Parking den „Trailer Innnovation Award 2011“ gewonnen. Das Sicherheitsfeature Safe Parking verringert das Unfallrisiko beim täglichen An- und Abkuppeln von Trailern beträchtlich.

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Imageträger

Farbe bekennen Mit einem ungewöhnlichen Projekt engagieren sich Künstler und Transportbranche für den Artenschutz: „Moving Art“ bringt bedrohte Arten durch spektakulär lackierte Lastzüge ins öffentliche Bewusstsein.

G

ute Tat und Weltrekordversuch in einem: Das Projekt „Moving Art“ spannt beides auf spektakuläre Art zusammen. Rund 15 virtuos lackierte Lastzüge mit jeweils einer bedrohten Tierart als Leitmotiv soll es am Ende umfassen. Gemessen an der dabei insgesamt lackierten Fläche dürfte das Ensemble einen neuen Weltrekord in der Kategorie „größtes fahrbares Kunstwerk“ aufstellen. Herauskommen soll dabei aber weit mehr als ein Eintrag ins Guinnessbuch der Re-

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korde. Denn das damit verbundene große Event am Ende der Aktion dient nicht nur dem Sammeln von Spenden für den WWF (World Wildlife Fund). Es potenziert obendrein die Aufmerksamkeit ein weiteres Mal, die diese aufwendig lackierten Lastzüge sowieso schon erregen. Einer der Köpfe der Aktion ist der Airbrush-Spezialist Rüdiger Fieber aus dem süddeutschen Amberg. In seiner Halle wird unter den Händen eines vier Experten umfassenden Teams aus gewöhnlichen Koffer-

Rüdiger Fieber Airbrush-Künstler

„LKW als Träger von zukunftsweisenden Botschaften.“


Imageträger

aufliegern samt der zugehörigen Zugmaschine jeweils ein Unikat im Dienst der guten Sache. Das deutsch-amerikanische Quartett zieht dabei alle Register: „Unser Tiger-Lastzug ist wahrscheinlich das aufwendigste Stück Airbrush-Kunst“, so Fieber, „das jemals in Europa hergestellt wurde.“ Typisch für Rüdiger Fiebers Stil ist die Aufteilung der Gestaltung in zwei vollkommen verschiedene Hälften und eine von Salvador Dalí geprägte surreale Note: Auf der linken Flanke des Tiger-Trucks zum Beispiel tritt das seltene Tier in einer leicht verfremdeten Umgebung so auf, wie man es kennt.

Kunst und Kommerz Wochenlange Arbeit, die hinter dem Lackieren solch großer Flächen wie der von Truck und Trailer steckt, hat auch ihren Preis. Die Artenschutz-Trailer mit ihrem hohen Anspruch sind andererseits Hingucker und Imageträger ersten Ranges – und somit auch für die Lieferanten von Trailer und Zugmaschine prinzipiell attraktiv. „Mit entsprechenden Sponsoren sowie Zusatzaktivitäten wie Vermietung für Events oder Filmaufnahmen“, so lautet Rüdiger Fiebers Erfahrung, „ist Kostenneutralität für den Käufer durchaus machbar.“

Ein Tiger-Skelett gibt dabei aber schon den unmissverständlichen Hinweis auf die prekäre Situation der Spezies. Eine Art Zeitfenster im Hintergrund dient als Symbol des Verschwindens – und zugleich als Verweis auf die rechte Flanke des Aufliegers. Dort spielen die Künstler ein vorweggenommenes Verschwundensein der bedrohten Art auf ganz eigene Weise durch: Es ist, als habe sich der Tiger in die Weiten des Weltalls zurückgezogen. Attribute des Kosmischen drücken aus, dass das Tier die Sphäre des Irdischen verlassen hat. Originelle Verfremdung, dennoch klare Botschaft sowie handwerkliche Perfektion: Das sind die typischen Merkmale der

Der rote Grundton signalisiert höchste Gefahr für den weißen Hai. Die Gegenseite des Hai-Trailers steht für die Versöhnung von Mensch und Natur.

Außerirdische Motive symbolisieren das Verschwinden des Tigers.

Moving-Art-Unikate. Rund acht Wochen braucht es jeweils, bis Truck und Trailer vom Scheitel bis zur Sohle den Vorstellungen des Fieber-Teams entsprechen und die unverwechselbare Handschrift des Amberger Airbrush-Teams tragen. Ihrer Kreativität lassen die Künstler dabei freien Lauf. Die heikle Lage des weißen Hais zum Beispiel illustriert ein rotglühendes Meer voller Ölfässer, über dem eine Bohrinsel explodiert. Zudem erscheint wiederum das typische Gerippe-Motiv, obendrein eine Art Hai-Kreuzigungsszene. „Wir wollen aufrütteln und provozieren“, umreißt Rüdiger Fieber den Gedanken hinter der drastischen und plakativen Bildsprache. Versöhnlich wiederum gibt sich die Gegenseite des Hai-Trailers: Dort herrscht friedliches Miteinander von Mensch und Tier. Städtische Miami-Motive und Meer verschmelzen surrealistisch zu einer gemeinsamen Biosphäre. Ein Rettungsring – um die Schwanzflosse des Tiers geworfen – signalisiert Optimismus. Als positive Imageträger transportieren die Unikate von Moving Art aber auf ganz anderer Ebene noch eine Botschaft: „Das Nutzfahrzeug steht mit dieser Mission in einem ganz anderen Licht als sonst da“, sagt Rüdiger Fieber, der die Aktion eben auch als Beitrag zur Verbesserung des Images der Nutzfahrzeugbranche begreift. Die Neigung zum Nutzfahrzeug kommt bei ihm nicht von ungefähr: In seiner Design-Studienzeit ist der Airbrush-Virtuose selbst Lkw gefahren und blieb der Branche bis heute eng verbunden. Vier rollende Kunstwerke sind bereits fertiggestellt: Hai, Weißkopfadler sowie Eisbär und Tiger. Rund ein Dutzend weitere Airbrush-Trucks – vom Blauwal über den Berggorilla oder Panda bis hin zu Orang-Utan und dem Schneeleoparden – sollen Schritt für Schritt folgen.

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Bremsen-Service

Leichte Übung Unkomplizierter kann ein Belagwechsel kaum sein: Die neue Haldex-Bremse ModulT ist nicht nur ein absolutes Leichtgewicht, sondern auch besonders servicefreundlich.

Zuerst wird die Nachstellwelle zurückgedreht, dabei ist ein Klick-Geräusch hörbar. Das schafft den nötigen Spielraum.

Entsichern der Schutzfeder (per Runterdrücken) gibt den Belaghaltebügel frei.

Der Belaghaltebügel muss jetzt ein Stück nach außen wandern.

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Bei Bedarf die Schächte mit Feile oder Drahtbürste reinigen.

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Vor dem Einsetzen der neuen Beläge die Schutzfeder für den Belaghaltebügel tauschen. Beim Einsetzen der Beläge mit dem inneren beginnen.

Alle Halterungen in umgekehrter Reihenfolge wieder montieren.


Bremsen-Service

SorglosPakete Bei ModulT ist auch an alle über den Belagwechsel hinausgehenden Servicearbeiten perfekt gedacht. Neben dem Set für Belagwechsel (Belagsatz-Kit, Bestell-Nr. 95396) bietet Haldex drei weitere Paketlösungen für ModulT: Führungsbolzen Kit, Nachstellschrauben Kit sowie Dichtkit für den Mechanismus. Sonderwerkzeug für alle Fälle umfasst eine Toolbox. Darin ist alles notwendige Spezialwerkzeug von der Ausziehspindel über verschiedene Druckstücke bis hin zum Spezialtool für die Faltenbalgmontage enthalten.

Tipp

Unter www.haldex.com/ModulT finden Sie diese Anleitung als PDFDatei, das Service-Handbuch sowie ein Video zum Belagwechsel.

Hat der Belaghaltebügel die Rastnase passiert, entfernt man ihn mitsamt den Belaghaltefedern.

Anschließend zuerst den äußeren, dann den inneren Belag entnehmen. Solange der äußere Belag noch im Schacht sitzt, ist der innere blockiert.

Für alle Fälle: Toolbox (Bestell-Nr. 95231).

Wichtiger Zwischenschritt: Den Schwimmsattel per Hin- und Herbewegen auf Gleitfähigkeit prüfen.

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Abschließend geschieht das Einstellen des Lüftspiels. Nachstellung so weit zudrehen, bis Belag anliegt. Dann in entgegengesetzter Richtung ein bis zwei Klicks öffnen.

Wichtig: den gelben Stopfen für die Rückstellöffnung unbedingt aufsetzen.

Rückseitige Stifte fungieren als Belagverschleißanzeige.

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K端hlfahrzeuge

Klasse statt Masse

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Der Name Lamberet hat seit jeher einen besonderen Klang. Heute steht er mehr denn je f端r eine bemerkenswerte Produktpalette auf Basis eines ausgefeilten modularen Konzepts.


Kühlfahrzeuge

F

ix und fertig konfiguriert bis hin zu bereits präzise abgemessenen Verbindungskabeln steht die Haldex EB+ Einheit parat. Den Block jetzt noch zwischen die Rahmenträger des Chassis zu setzen und die Verbindungen zu konfigurieren, ist ein Kinderspiel. Durchdachte Produktion à la Lamberet: „Industrialisierung der Prozesse betrachten wir als Muss“, beschreibt Geschäftsführer Erick Méjean das Vorgehen, das die Individualisierung eines jeden Produkts dennoch nie aus den Augen verlieren darf. Intelligente modulare Konzepte sowie ausgeprägt kundenorientierte Konstruktion sind die Trümpfe, auf die Lamberet setzt. Von der Bonsai-Box bis zum Eisriesen reicht die Spanne des Lieferprogramms. Kein Zweiter reizt sie so aus wie Lamberet. Nicht weniger als „einen bis 100 Kubikmeter“ umbauten Raum umfasst das Programm. „Ein bis 100 Kubikmeter“: Genau so lautet der griffige Slogan, mit dem Lamberet das breite Spektrum an Kühlfahrzeugen auf einen kurzen Nenner bringt. Von vier europäischen Werken und zwei asiatischen Dependancen (Lizenzfertigung) aus nehmen die Kühlkoffer Kurs auf den Kunden. Worauf die rund 550 Köpfe umfassende Belegschaft dabei besonders stolz ist: „Auf un-

Den selbsttragenden Aufbau führte Lamberet schon 1990 ein.

und beziffert den Nutzlastgewinn gegenüber marktüblichem Durchschnitt auf eine Tonne. Rund 60 Prozent der Lamberet-Trailer gehen in den europaweiten Export.

Safe Parking von Haldex verwendet Lamberet serienmäßig.

gefähr sechs Prozent des Umsatzes beläuft sich für 2011 der Gewinn vor Steuern“, sagt Erick Méjean, der zusammen mit der engagierten Lamberet-Belegschaft in kurzer Zeit die Wende geschafft hat. Viel hat sich seit 2008 – dem Jahr der Krise sowie Insolvenz – bei Lamberet geändert. Die Integration in die inhabergeführte und schuldenfreie Caravelle-Gruppe (u. a. Benalu, Marrel und Edbro – circa eine Milliarde Euro Umsatz) stärkte den Rücken enorm und machte den Weg frei für verschiedenste Synergieeffekte. Schlankere Strukturen gingen einher mit neuem Schwung. Unter dem Motto „Klasse statt Masse“ besann sich das Unternehmen wieder auf eine seiner alten Stärken. Auf zwei Grundprinzipien basiert das Trailerprogramm von Lamberet: Ein modulares Chassis-Konzept bildet die Basis, auf der drei verschiedene Trailervarianten fußen: Die „Greenliner“ genannte Trailerfamilie ist vor allem für den Fernverkehr konzipiert und der Exportschlager des Unternehmens.

„Heavy Duty“ heißt das stärker ausgeführte und somit hauptsächlich für den Verteilerverkehr gedachte Pendant. Dieses Konzept kommt dem Geschmack der französischen Kunden besonders entgegen. „Super Beef“ nennt Lamberet schließlich die dritte Variante, die speziell auf den Transport von hängendem Fleisch zugeschnitten ist. Intelligente Modularität sowie ausgeprägt kundenorientierte Konstruktionen sind also die Trümpfe, auf die Lamberet setzt. Aus den drei Grundmodulen des Fahrgestells (Kopf, Achsmodul und Heck) lässt sich eine Vielzahl von Chassisvarianten zaubern. Pulver-

Lamberet auf einen Blick Produktionsstandorte: Saint-Cyr-surMenthon (F) Sarreguemines (F), Vonnas (F) sowie Groß-Rohrheim (D) Lizenzfertigung: Bangkok (Thailand) und Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) Produktprogramm: Kühlfahrzeuge und Kühlkoffer von einem bis 100 Kubikmeter, Kühlauflieger, Deichselanhänger mit Kühlkoffer Service: Neun Service- und Montagestandorte in Europa Fertigung: in 2011 insgesamt 4300 Einheiten, davon 1500 Trailer, 1600 Transporter und 1200 Motorkoffer. Mehr als 145.000 Fahrzeuge seit 1965 Mitarbeiter: ca. 550 europaweit

Den Greenliner bezeichnet Lamberet als „das leichteste Fahrzeug in seiner Klasse“

Umsatz: gut 103 Millionen Euro 2011

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Kühlfahrzeuge

die das Unternehmen seit jeher auszeichnet und es damit zum idealen Partner von Haldex macht. Zumal das Kriterium Sicherheit bei Lamberet nun stark an Bedeutung gewonnen hat. Die patentierte Funktion Safe Parking zum Beispiel bekommen LamberetTrailer serienmäßig mit auf den Weg. „Ohne Zusatzaufwand zu montieren und günstig im Preis-Leistungs-Verhältnis“, beschreibt Marketing-Chef Quentin Wiedemann die Vorteile des Haldex-Systems, das eine eventuell nicht betätigte Parkbremse bei falschem Ankuppeln der Luftschläuche automatisch aktiviert.

Preisgekrönt: Beim Super Beef griff Lamberet besonders tief in die Trickkiste.

beschichtung erlaubt es, dafür gleich sechs Jahre Garantie gegen Durchrostung zu geben. Schraubverbindungen stehen für hohe Stabilität und ausgeprägte Reparaturfreundlichkeit. Die Isolierung schäumt Lamberet nicht ein, sondern baut die Paneele auf Basis eines speziellen Blockschaums auf. Dessen Komposition ist das vielleicht am strengsten gehütete Geheimnis des Unternehmens. Bei extrem geringer Dichte isoliert dieser Blockschaum besonders gut, zumal die Lamberet’sche Paneel-Rezeptur ohne Metallverkleidung auskommt und somit keine Korrosionsprobleme kennt. Außergewöhnliche Stabilität verleiht dem Ganzen eine solide Beschichtung auf Basis von Fiberglas und Harz, die weder Dampf noch Flüssigkeit durchlässt. Großgeschrieben wird bei Lamberet zudem die Einbeziehung der Mitarbeiter: Kurz sind zum Beispiel die Wege zwischen Produktion und Management. Für Forschung und Entwicklung sowie Aftersales – also auch Gewährleistung – zeichnet in Gestalt von Gwenaël Tuët nicht von ungefähr ein und dieselbe Person verantwortlich. Rückmeldungen aus dem Markt gelangen so ohne jeglichen Umweg gleich an den rechten Fleck. Und von der Rendite des gesamten Unternehmens profitiert jeder Mitarbeiter in Form eines speziellen Bonus. Geblieben ist Lamberet dabei aber ungebrochen jene besondere Innovationskraft,

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Die Rampenanfahrhilfe Soft Docking bietet Lamberet optional an, und zwar in einer speziell adaptierten sowie bis hin zur Verkabelung perfekt ins Chassis integrierten Form. Generell stattet Lamberet den überwiegenden Teil der Trailerproduktion mit EB+ von Haldex aus. Kurze Wege, schlanke Strukturen und eine ausgeprägte Modularität des Programms: Das ist der Boden, auf dem In-

Erick Méjean Geschäftsführer

„heute ist hohe Industrialisierung ein Muss.“ Meilensteine 1935 Gründung in Vonnas durch Marius Lamberet 1965 Paul Lamberet spezialisiert sich auf Kühlfahrzeuge 1969 Komposit-Paneele, Eröffnung des Werks in Saint-Cyr-sur-Menthon 1990 Cargofrigo als europaweit erster selbsttragender Kühlaufbau für Auflieger 2000 SR01 mit dreiteiligem modularen Chassis 2006 Innovationspreis für das Design des SR2 2009 Integration in die Caravelle-Gruppe 2010 SR2 Green Liner, neue Transporter- Aufbauten 2011 Innovationspreis für SR2 Heavy Duty. Solutrans-Innovationspreis für SR2 Super Beef

novationen gedeihen. Und das ist auch der Grund, warum die Unternehmenskulturen von Haldex und Lamberet so gut zueinander passen. Mehrfach wurden sowohl Lamberet als auch Haldex für ihre Innovationen ausgezeichnet. So gehörten sowohl Haldex (für die Funktion Safe Parking) als auch Lamberet zu den Gewinnern des technischen Innovationspreises auf der Solutrans 2011. „Super Beef“ heißt der neue Trailer, für den Lamberet den Innovationspreis zugesprochen bekam. Dieser Auflieger ist als besonders robuste und fahrstabile Variante der jüngste Spross der Lamberet-Entwickler. Mit ihm hat Lamberet das Thema Sicherheit auf ganz eigene Weise und mit der unternehmenstypischen Gründlichkeit in den Fokus genommen: Des hohen Schwerpunktes wegen ist das Umsturzrisiko bei Transporten mit hängendem Fleisch immer sehr hoch. Beim SR2 Super Beef arbeiten dem ein breiteres Fahrwerk und eine verstärkte Luftfederung entgegen. Gesenkt hat Lamberet auch den Schwerpunkt. Um dem Hänger das Schwanken weiter auszutreiben, verwendet Lamberet beim SR2 Super Beef zudem Luftfederbälge mit dem XL-Durchmesser 360 Millimeter. Die beiden Balgreihen des Fahrwerks verfügen obendrein je Seite über einen nahezu autonomen Luftkreislauf – per zweikreisig ausgeführte Haldex-Pneumatik ins Werk gesetzt. Das soll Schlingerbewegungen des Kühlers besonders gut abfedern. Der neue Super Beef von Lamberet hat darüber hinaus kofferseitig aber auch Vorteile, die den Experten aufhorchen lassen: Koffer und Fahrgestell sind dank spezieller Stabilisatoren so verzahnt, dass die auf die Seitenwände wirkenden enormen Kräfte so gleichmäßig wie möglich zur Mitte des Fahrgestell hin abgeleitet werden. Das entlastet die Außenbereiche des Bodens. Ergebnis all der Mühen ist ein deutlich gesenktes Umkipprisiko: „15 Prozent höhere Überroll-Stabilität“ gibt Lamberet als den damit erreichten Vorteil für den Super Beef an. Trailer für hängendes Fleisch machen zwar einen kleinen Teil der Lieferungen von Lamberet aus. Doch sind schon Wege gefunden, wie eben auch die restliche Produktion von den Besonderheiten des Super Beef profitieren kann. Stark kippgefährdet sind zum Beispiel stets auch die bei Lamberet „Duplex“ genannten Kühlkoffer für Doppelstockbeladung. Logische Folge: Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis auch sie auf besonders fahrstabilem Chassis ihre Bahn ziehen.


GEFAHR GEBANNT

Safe Parking Bedienungsfehler beim Verbinden eines Lastzugs können große Risiken heraufbeschwören. Safe Parking bannt die Gefahr durch automatisches Aktivieren der Parkbremse.

Wie Safe Parking funktioniert und auch in Ihrem Fuhrpark für mehr Sicherheit sorgen kann, sehen Sie hier: www.haldex.com/safeparking

Innovative Vehicle Solutions


Technik

Schnell Einer der vielen Vorteile des Reifenfülldruck-Überwachungssystems Haldex TPMS ist die schnelle und einfache Nachrüstung. Mit gerade mal 1,5 Stunden ist insgesamt für das Procedere zu rechnen. Haldex Magazine zeigt das Vorgehen Schritt für Schritt.

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Der Sensor wird auf die Felge gelegt, das Drahtkabel durch die Kanäle gezogen und zugleich zweimal um die Felge geschlungen.

Durch Anziehen des Drahtseils mit der dafür vorgesehenen Spezialzange dem Sensor guten Sitz auf der Felge verschaffen und die Spannung des Seils per Anziehen der Stopperschraube fixieren. Anschließend überstehendes Kabel abschneiden, Sensor und Stopper durch einfaches Verschieben der Sensor-Einheit entkoppeln.

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Daraufhin den Reifen – über den TPMS-Sensor hinweg – wieder in seine ordnungsgemäße Position zur Befüllung mit Druckluft bringen.

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Die beiden Enden des Drahtkabels im Stopper platzieren, der zu Beginn der Montage zweckmäßig in der dafür vorgesehenen Aussparung des Sensors positioniert wird.

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Ist der Reifen befüllt und das Rad wieder montiert, die Felge auf Ventilhöhe mit TPMS-Aufkleber versehen.

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Technik

geschehen 08

Konfigurieren des Systems: Per Transponder wird die Achsposition der einzelnen Sensoren übermittelt.

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Info Centre 2 zeigt auf Wunsch Fülldruck sowie Temperatur für jeden einzelnen Reifen. Per CAN-Bus übermittelt Haldex TPMS die Infos zum Reifenstatus auch ins Display des Lkw.

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Das Display von Haldex Info Centre 2 am Trailer gut zugänglich anbringen.

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Die Empfängereinheit an geeigneter Stelle unter dem Trailer anbringen und sie mit dem Display von Info Centre 2 und der EB+ Einheit verbinden.

Haldex TPMS auf einen Blick

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Die Definition der Grenzwerte für Reifenfülldruck und Temperatur geschieht auf der dafür vorgesehen Maske auf dem Bildschirm. Die Einstellungen sind individuell wählbar.

Haldex TPMS überwacht sowohl den Reifendruck als auch die Reifentemperatur für jeden einzelnen Trailer-Pneu und ist vollkommen in das Haldex EBS für Anhänger integriert. Somit können die Signale der Reifenfülldruck-Überwachung per CAN-Bus und ohne Extra-Antenne ans Display im Fahrerhaus gelangen. Der Sensor sendet seine Signale direkt und ohne externe Antenne an die Remote Communication Unit (RCU), die CAN-Bus-kompatibel ist. Der Radsensor selbst ist langlebig gebaut (Lebensdauer rund acht Jahre, abhängig von der Nutzungsfrequenz sowie der Temperatur) und wird flexibel an die Felge angebunden. Gegenüber der traditionellen starren Anbindung hat dies den Vorteil, dass das Risiko einer Beschädigung zum Beispiel bei der Reifenmontage deutlich reduziert ist. Wird ein Rad getauscht, erkennt Haldex TPMS den Wechsel und das System rekonfiguriert sich entsprechend neu.

Weitere Infos: www.haldex.com/tpms

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Achsen

Zu neuen Ufern Ehrgeizig ist das Projekt, ungewöhnlich der Ansatz: VALX will sich mit in China produzierten Achskörpern als großer Player auf dem europäischen Achsenmarkt etablieren.

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Achsen

Trommelbremsen versieht VALX grundsätzlich mit Haldex Gestängestellern.

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ER AUF DEM TIGER reitet, der darf nicht absteigen. „Wir haben sozusagen nur einen Schuss frei“, skizziert VALX-Geschäftsführer Mark Engelen die Brisanz der Unternehmung. Die Holländer mit Sitz in Valkenswaard (Brabant) haben einen kühnen Plan gefasst: Zu den großen Achsherstellern Europas wollen sie aufschießen. Richten soll es eine brandneue Produktfamilie, deren Komponenten teils aus China, teils aus Europa stammen. VALX kommt dabei aber keineswegs aus dem Nichts. Jahrzehntelang fungierte die Muttergesellschaft MCB (Metaalcompagnie Brabant) als holländischer Importeur für Achsen eines großen deutschen Herstellers und ist von daher bestens mit der Materie vertraut. Lange Jahre besteht daher auch eine enge Zusammenarbeit mit Haldex, in Benelux durch General Manager Peter Van der Burght vertreten. Den Auftakt zur VALX-Offensive, vorgestellt auf der IAA 2010, machte eine überschaubare, aber mit Bedacht gewählte Neuntonnen-Achsfamilie. Sie ist wahlweise mit Trommel- oder Scheibenbremsen in den Größen 19,5 sowie 22,5 Zoll und mit den heute gängigen Einpresstiefen von 0 und 120 Millimetern zu haben. VALX zielt nicht auf Nischen, sondern auf Volumen: „80 bis 85 Prozent des Markts können wir damit bedienen“, sagt Mark Engelen. Was VALX dem Kunden bieten möchte, ist „ein solides Produkt zu wettbewerbsfähigen Preisen mit sehr attraktiven Life-Cycle-Costs“, so Mark Engelen weiter. Unter Mitwirkung des britischen Experten Les Price entstand so ein Grundkonzept, das auf eher konventionellem „nahtlosem, ungeschweißtem ultra-starken Achsträger“ sowie einer ganz innovativen Achseinbindung beruht. Der Achsträger ist um die Ach-

Die geklemmte Achsanbindung ist typisch für VALX-Achsen.

Die Trommelbremse ist beileibe nicht tot in Europa.

se geklemmt und wird durch eine Nut an der Unterseite der Achse gehalten. Das gibt zusätzliche Sicherheit und gewährt hohe Flexibilität bei der Montage. Praktisches Detail am Rande: Rasten an der Unterseite der Klemme definieren den Balgversatz ebenso einfach wie nachhaltig. Fündig auf der Suche nach einer Produktionsstätte für die Achskörper wurde VALX in China. Kein Geringerer als Fuwa – der größte Achsenhersteller der Welt (Kapazität für 1,2 Millionen Einheiten pro Jahr) – fertigt die VALX-Achskörper im südwestchinesischen Taishan auf einer eigens dafür eingerichteten Produktionslinie. „Die Fertigung geschieht

Mark Engelen Geschäftsführer

„Solides Produkt, attraktive LifeCycle-Kosten.“ Keep it simple Bodenständigkeit wird bei VALX großgeschrieben und zeigt sich in vielen Details. Die korrekte Einstellung der Lagervorspannung zum Beispiel geschieht per Anziehen einer einzigen Mutter bis zum Durchrutschen. Und die Achsaufhängung kommt mit jeweils nur einem Typ Stoßdämpfer, Achslenker sowie Stütze aus. Und macht damit dennoch ein Spektrum der Fahrhöhen von 210 bis 420 Millimetern sowie einen Balgversatz von 0 bis 90 Millimetern möglich.

strikt nach unseren Vorgaben aus Holland und ist einer strengen, unabhängigen Kontrolle unterworfen“, umreißt Geschäftsführer Mark Engelen die Rahmenbedingungen. Per Container gelangen die Achskörper von China nach Rotterdam, um dann im niederländischen Venlo mit europäischen Komponenten komplettiert zu werden. Haldex steuert die automatischen Gestängesteller für die in Europa entworfenen, aber ebenfalls in China gefertigten Trommelbremsen bei: „Der automatische Gestängesteller von Haldex und unsere Trommelbremse sind bis hin zur Position des Schmiernippels perfekt aufeinander abgestimmt“, freut sich Technik-Chef Hans van Maanen am perfekten Zusammenspiel von Haldex und VALX. Van Maanen weiter: „Wichtig ist uns die bekannt hohe und konstante Qualität der automatischen Gestängesteller von Haldex.“ Die Trommelbremse ist beileibe nicht tot in Europa. „Erste Wahl ist sie oft für Vermieter oder immer dann, wenn ziehende und gezogene Einheit nicht perfekt aufeinander abgestimmt antreten“, sagt AftersalesManager Hugo de Pijper. Er schätzt, dass sich Trommel- und Scheibenbremse bei den VALX-Verkäufen „auf lange Sicht die Waage halten werden“. Größere Aufträge konnte VALX bereits in Spanien und der Türkei gewinnen. Jetzt richtet sich der Fokus verstärkt auf Benelux und Deutschland. „Zehn bis 15 Prozent europäischer Marktanteil innerhalb von drei Jahren“, so Mark Engelen, „lautet das erste Etappenziel.“ An Optimismus herrscht in der Vaalkenswarder Zentrale von VALX kein Mangel. Emsig arbeitet die VALX-Mannschaft jetzt schon an einer Verbreiterung des Produktportfolios um spezielle Lenkund Megatrailer-Achsen, die dem Absatz weiteren Schub verleihen sollen.

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Power-Trucks Herausgeber: Haldex Europe S.A.S. Weyersheim (Strasbourg), Frankreich

Belgien Haldex N.V. Balegem Tel.: +32 9 363 90 00 Fax: +32 9 363 90 09 E-Mail: info.be@haldex.com

Kanada Haldex Ltd. Cambridge, Ontario Tel.: +1 519 621 6722 Fax: +1 519 621 3924 E-Mail: info.ca@haldex.com

Brasilien Haldex do Brasil Ind. E Com. Ltda São Paulo Tel.: +55 11 213 55 000 Fax: +55 11 503 49 515 E-Mail: info.br@haldex.com

Korea Haldex Korea Ltd. Seoul Tel.: +82 2 2636 7545 Fax: +82 2 2636 7548 E-Mail: info.hkr@haldex.com

China Haldex Vehicle Products Co. Ltd. Suzhou Tel.: +86 512 8885 5301 Fax: +86 512 8765 6066 E-Mail: info.cn@haldex.com

Enorme 750 PS leistet heute der stärkste Serien-Lkw der Welt. Und dabei ist nach oben wahrscheinlich immer noch reichlich Luft.

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Die Pole-Position bei der Leistung bedeutet obendrein Prestige. Denn Renommee bringt der Spitzenplatz sowohl für den Hersteller als auch für den Käufer und nicht zuletzt auch für den Fahrer. Lässt ein Lkw-Hersteller solch ein neues Alphatier von der Leine, dann will er damit natürlich auch ein Zeichen setzen und besondere Kompetenz demonstrieren. Die besonders potenten Flaggschiffe – der vergangenen fünf Jahre zum Beispiel – erfüllten fast immer nicht nur die verlangte Euro-5-Norm, sondern genügten darüber hinaus der besonders strengen EEV-Norm.

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Frühjahr/ Sommer 2012

Großbritannien Haldex Ltd. Newton Aycliffe Tel.: +44 1325 310 110 Fax: +44 1325 311 834 E-Mail: info.gbay@haldex.com Haldex Brake Products Ltd. Redditch Tel.: +44 1527 499 499 Fax: +44 1527 499 500 E-Mail: info.gbre@haldex.com

och droben ist die Luft dünn. Hochleistungs-Lkw faszinieren, auch wenn ihre Stückzahlen zumeist bescheiden bleiben. Als Trendsetter spielen sie aber eine wichtige Rolle. Bislang ist die Durchschnittsmotorisierung der Lkw stets gestiegen. Und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Was aber ist mit immer noch mehr Leistung und Drehmoment gewonnen? Die Antwort ist ganz einfach: Die Transportleistung steigt. Die Fahrbarkeit verbessert sich. Und: Je höher das Drehmoment ist, desto mehr werden niedrige Drehzahlen nutzbar. Das bringt geringeren Verbrauch und weniger Verschleiß mit sich.

Frankreich Haldex Europe SAS Weyersheim Tel.: +33 3 88 68 22 00 Fax: +33 3 88 68 22 09 E-Mail: info.eur@haldex.com

Indien Haldex India Limited Nashik Tel.: +91 253 6699501 Fax: +91 253 2380729 E-Mail: info.in@haldex.com

Der legendäre Scania V8: einst 350 PS, heute 730 Pferdestärken.

Und ganz erstaunlich ist, wie gleichförmig sich der Leistungszuwachs der Flaggschiffe im Lauf der vergangenen drei Jahrzehnte entwickelt hat. Blieb der Scania V8 von 1969 für gut ein Jahrzehnt fast allein auf weiter Flur mit seiner enormen Leistung, so setzte ab den 80er-Jahren ein Leistungsboom ein, der bis auf den heutigen Tag anhält. Erst kürzlich legte Volvo die Latte auf sagenhafte 750 PS und 3550 Nm. Damit bremst den 40-Tonner an jeder gewöhnlichen Autobahnsteigung nur noch das Tempolimit. Kaum anzunehmen aber, dass deshalb die Entwicklung stagniert. Geht der Anstieg so linear weiter wie bisher, dann dürfte im Jahr 2030 die magische 1000-PSGrenze erreicht sein.

Italien Haldex Italia Srl. Biassono Tel.: +39 039 47 17 02 Fax: +39 039 27 54 309 E-Mail: info.it@haldex.com

Österreich Haldex Wien Ges.m.b.H. Wien Tel.: +43 1 8 69 27 97 Fax: +43 1 8 69 27 97 27 E-Mail: info.at@haldex.com Polen Haldex Sp. z.o.o. Praszka Tel.: +48 34 350 11 00 Fax: +48 34 350 11 11 E-Mail: info.pl@haldex.com Russland OOO Haldex RUS Moskau Tel.: +7 495 747 59 56 Fax: +7 495 786 39 70 E-Mail: info.ru@haldex.com Schweden Haldex Brake Products AB Landskrona Tel.: +46 418 47 60 00 Fax: +46 418 47 60 01 E-Mail: info.se@haldex.com Spanien Haldex España S.A. Granollers Tel.: +34 93 84 07 239 Fax: +34 93 84 91 218 E-Mail: info.es@haldex.com Ungarn Haldex Hungary Kft. Szentlörinckáta Tel.: +36 29 631 300 Fax: +36 29 631 301 E-Mail: info.hu.eu@haldex.com USA Haldex Brake Products Corp. Kansas City Tel.: +1 816 891 2470 Fax: +1 816 891 9447 E-Mail: info.us@haldex.com

Haldex entwickelt und fertigt hochwertige innovative Lösungen für die globale Nutzfahrzeugindustrie mit Fokus auf Brems- und Luftfederungstechnologie. Haldex ist an der Stockholmer Börse notiert. Das Unternehmen verzeichnet einen Jahresumsatz von rund 4 Milliarden SEK und beschäftigt 2350 Mitarbeiter.

www.haldex.com

MAG24_DE/03.2012/ Weyersheim

Leistungs-Träger

Deutschland Haldex Brake Products GmbH Heidelberg Tel.: +49 6221 7030 Fax: +49 6221 703400 E-Mail: info.de@haldex.com

Mexiko Haldex de Mexico S.A. De C.V. Monterrey Tel.: +52 81 8156 9500 Fax: +52 81 8313 7090


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