Haldex MAG22_DE

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Magazine AUSGABE NR. 22

Frühjahr/Sommer 2011

DAS KUNDENMAGAZIN VON HALDEX EUROPE

Markt der Extreme Haldex in Südafrika

Frank & Sohn Multitalent aus Leipzig

Haldex TPMS Feinschliff Für den Serienstart

Truck Race Die Saison 2011

Echt stark das Original Garantiert ohne risiko

l Und Originabau: Nach che l Auf we s es detail mt ankom

www.haldex.com


editorial

Lauf der Zeit Unternehmer 25 Jahre lang im Sozialismus und meisterte den Umstieg in die Marktwirtschaft bravourös. Haldex-Importeur Jimmy Brink in Südafrika wiederum agiert in einem Land, in dem zwar hohe industrielle Standards herrschen, das damit aber am südlichen Zipfel Afrikas relativ allein dasteht und obendrein unter enormen sozialen Spannungen leidet. Das gibt der Transportbranche ein ganz eigenes Gesicht.

M

it erstaunlichem Tempo ist die Wirtschaft aus der Krise herausgefahren, während der sich der Nachmarkt als Fels in der Brandung bewährte. Bei der Erstausrüstung wiederum sind die Vorzeichen heute schon ganz andere als noch vor einem Jahr. Ein solch schneller Umschwung ins Positive wäre damals noch genauso wenig vorauszusehen gewesen wie zu Zeiten des Booms der plötzliche Einbruch der Krise. Was wir derzeit im Zuge der Globalisierung erleben, ist eine nicht für möglich gehaltene Beschleunigung der wirtschaftlichen Zyklen. Eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist es, sich genau darauf einzustellen. Für das Profil von Haldex CVS (Commercial Vehicle Systems) bedeutet dies: Der Bereich wird künftig eigenständig agieren und kann somit noch schneller auf die – ebenfalls immer rapiderem Wandel unterzogenen – Bedürfnisse der Kunden reagieren.

Wie ernst die Haldex-Produktentwicklung das Thema Kundennähe nimmt, zeigt das Beispiel Haldex TPMS: Dieses neue ReifendruckÜberwachungssystem erfährt gerade noch den letzten Schliff, um dann für jede nur denkbare Eventualität in der Praxis gerüstet zu sein und dem Kunden eine tadellose Funktionalität bieten zu können. Die tadellose Funktionalität bewährter Produkte wie der Lufttrocknerkartusche MTC oder des automatischen Gestängestellers zieht Nachahmer magisch an. Sie wollen vom guten Ruf des Originals profitieren und locken mit niedrigen Preisen, können aber die Performance des Haldex-Originals nicht bieten. Welche Risiken solche Nachbauten bergen und wie Sie das Original vom Nachbau unterscheiden können, davon handelt schließlich die Titelgeschichte dieses Haldex Magazine. Viel Spaß beim Lesen wünscht

Kundennähe ist eines der zentralen Kriterien, an denen sich Qualität erweist. Gleich drei Artikel in dieser Ausgabe des Haldex Magazine handeln davon, wie grundverschieden Kundennähe aussehen kann und dennoch immer elementar zum Erfolg beiträgt. Jean-Manuel Daussy

Der außergewöhnliche Unternehmer Klaus Frank aus Deutschlands Osten behauptete sich damit als einer der wenigen selbstständigen

European Sales Director – Aftermarket

inhalt

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aktuell news & termine trends & tendenzen

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Südafrika Raue Sitten im Land am Kap

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Billiger Nachbau Produktpiraten am Werk

12 Aufbau Ost Ein Mann geht seinen Weg

15 Reifendruck-Überwachung Praxisgerechte Lösung von Haldex 16

Rennsport Haldex An Bord

impressum Haldex Magazine Nr. 22, Frühjahr/Sommer 2011 HERAUSGEBER: Haldex Europe S.A.S., 30 rue du Ried, Weyersheim, 67728 Hoerdt Cedex, Frankreich, info.EUR@haldex.com, www.haldex.com VERANTWORTLICH FÜR DEN HERAUSGEBER: Diana Spieler REDAKTION UND HERSTELLUNG: Pressebüro Michael Kern, Gassenäckerstr. 5, 70736 Fellbach, Deutschland LAYOUT: Frank Majer DRUCK: Kehler Druck GmbH & Co. KG, Weststr. 26, 77694 Kehl, Deutschland FOTOS: Archiv Haldex, Bartscher, Frank, Kern, Kienberger, SAF-Holland, Scania, Tschovikov COPYRIGHT: Ohne vorausgehende schriftliche Genehmigung des Herausgebers darf kein Teil dieser Veröffentlichung reproduziert werden. Gratisabo/ANSCHRIFTsÄNDERUNG: info.EUR@haldex.com oder an die Postanschrift des Herausgebers. Auflage: 10.500 Exemplare. SPRACHEN: Deutsch, Englisch und Französisch.

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aktuell

Bilanz 2010

Haldex im Aufwind

Konjunktur

Gute Vorzeichen Kürzer als befürchtet die Krise, erstaunliche Ergebnisse im Gefolge: Michelin zum Beispiel meldet für 2010 „eines der besten Jahre der Firmengeschichte“ und Bosch spricht gar vom „höchsten Umsatz in der 125-jährigen Historie des Unternehmens“. Etwas leisere Töne schlagen die LkwHersteller an, sind aber ebenfalls optimistisch. So ist der Absatz an schweren Lkw im Jahr 2010 insgesamt schon um 8,4 Prozent gestiegen und zieht weiter an. An 4

Fahrt haben besonders der spanische und deutsche Markt aufgenommen (jeweils mehr als 20 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr). Italien und Frankreich fielen allerdings sogar leicht hinter die Vorjahreswerte von 2009 zurück. Nicht profitiert hat der europäische Busmarkt von der beim Lkw anziehenden Konjunktur: Um gut zehn Prozent sackte der europäische Gesamtmarkt für Busse im Vergleich zum Jahr 2009 ab.

4 Erfolgreich verlief das Geschäftsjahr 2010 für Haldex: Mit einem Umsatz von 6,9 Milliarden Schwedischen Kronen (rund 770 Millionen Euro) hat Haldex im Geschäftsjahr 2010 einen rund 34 Prozent höheren Umsatz erwirtschaftet als im Vorjahr (bereinigtes Ergebnis). Der Gewinn nach Steuern erreichte 2010 rund 131 Millionen Schwedische Kronen(14,6 Millionen Euro) und lag damit fast doppelt so hoch wie im Vorjahr.

Scheibenbremsen

ModulT am Start

Strategie

Zu neuen Ufern 4 Haldex stellt sich neu auf. Nachdem der Bereich Traction Systems an BorgWarner verkauft worden ist, sollen künftig die bisherigen Divisionen Haldex CVS (Commercial Vehicles Systems) und Hydraulic Systems getrennte Wege gehen. Geplant ist, beide Bereiche als jeweils separat an der Börse notierte Unternehmen weiterzuführen. Bei der nun erreichten Größe und Profitabilität beider Bereiche resultieren aus dem Split in zwei selbstständige und unabhängig agierende Unternehmen insgesamt bessere Perspektiven. Die formale Entscheidung über diesen Schritt fällt auf der Jahreshauptversammlung am 08. Juni 2011.

4 Die serienmäßige Montage der neuen Haldex-Scheibenbremse ModulT auf Achsen von SAF-Holland ist im April 2011 angelaufen. ModulT ist mit gerade mal 31 Kilogramm Eigengewicht die leichteste nicht achsgebundene Scheibenbremse und somit frei adaptierbare Trailerbremse auf dem Markt. Gewicht reduziert ModulT vor allem durch zwei Maßnahmen: schlankeres, aber festigkeitsoptimiertes Layout mit weniger Eigengewicht sowie gewichtssparender Einstempel- statt des konventionellen Zweistempelmechanismus. 36 Kilogramm Gewicht spart SAF-Holland damit pro Dreiachsaggregat. SAF-Holland bietet die neue Haldex-Scheibenbremse unter der Bezeichnung SBS 2220 an: Dabei handelt es sich um eine spezielle Version, die für alle NeuntonnenAchsen von SAF-Holland entwickelt wurde. Der Achsenhersteller versieht den Bremssattel mit eigenen Bremsscheiben und vermarktet die neue Scheibenbremse

Auszeichnungen

TrCM+ gewinnt Der Sieger in der Kategorie Sicherheit beim Trailer Innovation Award 2011 heißt Haldex. Verliehen wurde der Preis für das Trailer Control Module+ Safe Parking. Herausragende Ideen aus dem Trailerbereich zu fördern ist das Ziel des Trailer Innovation Award, den eine internationale Jury von zehn europäischen Transportmagazinen verleiht. TrCM+ schaltet eine der größten Gefahren aus, die beim Aufsatteln eines Trailers existieren: Falsches Ankuppeln der Luftschläuche bei nicht betätigter Parkbremse ist eine der häufigsten Unfallursachen im Transportgewerbe überhaupt. TrCM+ Safe Parking bannt die damit verbundenen Risiken (unkontrolliertes Losrollen des Aufliegers) durch automatisches Aktivieren der Federspeicherbremse. 4

Haldex Magazine unter SAF-Branding exklusiv bis Ende 2011. Erste technische Schulungen für die neue Scheibenbremse sind derweil schon angelaufen. Vor Teilnehmern aus ganz Europa weist dabei das Technical Support Team von Haldex die Fachkräfte in die Funktionsweise ein und vermittelt das nötige Know-how für Wartung und Reparatur.

In eigener Sache Das Haldex Magazine ist nicht nur in gedruckter Form, sondern auch als PDF im Internet erhältlich: unter www.haldex.com/ CVS_EU steht Ihnen zudem ein e-Magazine zur Verfügung, in dem Sie die aktuelle Ausgabe auch direkt am Bildschirm durchblättern können. 4

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Nachmarkt

Schein und Sein

Nachbauten locken durch günstigen Preis, können aber fatale Folgen haben. Haldex rät beim automatischen Gestängesteller unbedingt zum Original und warnt besonders vor Kopien der Lufttrocknerkartusche MTC.

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Nachmarkt

 Oft kopiert, nie erreicht: Der automatische Gestängesteller von Haldex.

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er Zoll hatte reichlich zu tun auf der Automechanika 2010: Mehr als 2500 Teile und Kataloge hat er beschlagnahmt, weil möglicherweise Rechte der Originalhersteller verletzt worden sind. Die Liste der Teile ist lang, auf die es sogenannte Produktpiraten abgesehen haben. Ob Reifen, Ventile, Filter, ob automatische Gestängesteller, Bremsscheiben oder Bremsbeläge – nichts scheint vor Raubkopien sicher.

Komponente des Bremssystems wie Bremsscheibe oder Bremsbeläge, bremst das solchermaßen ausgestattete Fahrzeug hinterher womöglich schlechter als zuvor. Im schlimmsten Fall kann es bei der Verwendung bestimmter Komponenten sogar passieren, dass das gesamte Bremssystem versagt. Schwere Unfälle als letzte Konsequenz eines Sparens am falschen Fleck wird

Oft ist der Nachbau, dessen Ursprung vornehmlich in der boomenden asiatischen Wirtschaft zu finden ist, zu einem Bruchteil des üblichen Ersatzteilpreises zu haben. Obwohl genau das zu denken geben müsste: Verlockend ist solch ein Angebot auf den ersten Blick allemal. Mit dem billigen Vergnügen gehen aber oftmals auch ganz erhebliche Risiken einher. Die Materialeigenschaften und Funktionswerte der Piraterieprodukte entsprechen in vielen Fällen nicht den gesetzlichen Vorschriften oder den internen Vorschriften der Originalhersteller. Das kann zur Folge haben, dass die Lebensdauer der Piraterieprodukte gegenüber den Originalprodukten drastisch reduziert ist. Gerade bei sicherheitsrelevanten Teilen droht besondere Gefahr. Handelt es sich bei dem Piraterieprodukt zum Beispiel um eine

Klare Ansage Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Fahrzeughaltern sowie Flottenbetreibern rät Haldex, auf die Verwendung von Originalersatzteilen durch die Werkstätten zu bestehen. Sollten trotzdem minderwertige Ersatzteile eingebaut sein, kann unter Umständen die Haftung an die Werkstatt weitergereicht und Regress gefordert werden.

wohl niemand wissentlich riskieren. Doch weiß der Betreiber oft erst einmal gar nichts von der mangelhaften Qualität eingesetzter Piraterieprodukte – und setzt womöglich sowohl das Leben des eigenen Personals als auch das Leben anderer Verkehrsteilnehmer aufs Spiel. Vorsicht ist also geboten: Auch Produkte von Haldex sind ins Visier der Produktpiraten geraten und werden im Ersatzteilmarkt angeboten. Vor allem bei Lufttrocknerkartuschen ist derzeit ein kritischer Blick ratsam: Im Umlauf befindet sich momentan eine Nachahmung der Lufttrocknerkartusche MTC (Multi Treatment Cartridge) von Haldex. Dem nichtsahnenden Kunden wird bei diesem Produkt vorgetäuscht, dass er ein Originalteil von Haldex erhält. Auf den ersten Blick ist die kopierte Kartusche tatsächlich schwierig vom Originalteil von Haldex zu unterscheiden. Bei den inneren Werten unterscheiden sich Original und Fälschung allerdings erheblich. Denn die nachgebaute Kartusche enthält zum einen weniger Trockenmittel als das Original von Haldex, zum anderen verfügt das Trockenmittel selbst über eine andere Zusammensetzung als das in der Haldex-Originalkartusche. Beides schränkt die Trocknungsleistung des Piraterieprodukts erheblich ein – und birgt damit erhebliche Gefahren beim Betrieb. So

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Nachmarkt

 Original: Haldex Teilenummer vorhanden.

 Original: Schriftzug „Haldex patented“ .

 Original: Bodenplatte ist flach ausgeführt.

 Nachbau: Haldex Teilenummer nicht vorhanden.

 Nachbau: „Haldex patented“ nicht vorhanden.

 Nachbau: Bodenplatte zeigt starke Wölbung.

„Im schlimmsten Fall kann das Bremssystem versagen.“ Produkt-Manager Siegfried Heer

Tausende Euro an Reparaturkosten können somit als Nachzahlung für ein paar wenige gesparte Euro beim Kartuschentausch schnell anfallen. Aus diesen Gründen empfiehlt Haldex sowohl dem Handel, den Werkstätten als auch Fahrzeughaltern, für Haldex Lufttrockner stets nur Original Haldex Trockenmittelkartuschen MTC einzusetzen. Zu erkennen sind diese Originalkartuschen zum Beispiel an folgenden Merkmalen:

kann es deswegen beispielsweise zu einer Wasseransammlung im Bremssystem kommen. Daraus wiederum resultiert unter Umständen Korrosion in den Bremsventilen und Druckluftbehältern. Speziell im Winter kann es obendrein zu Unfällen aufgrund eines Bremsversagens durch eingefrorene Bremsventile kommen. Zudem ist es möglich, dass sich die gespeicherte Energie der Druckluft durch die Wasseransammlung in den Druckluftbehältern erheblich verringert. Unangenehme Konsequenz daraus: In brenzligen Situationen steht vielleicht weniger Druckluft als erforderlich und machbar zur Verfügung.

 Augen auf beim Kartuschentausch: Nur das original bietet volle funktion.

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 Der Kartuschennachbau enthält weniger Granulat als das Original.

Damit nicht genug: Weitere Gefahren drohen bei minderwertigem Trockenmittelgranulat potenziell dadurch, dass sich solch ein Granulat durch eine ständige Durchnässung auflösen und in die Bremsventile gelangen kann. Tückisch macht diese Verschmutzung ihr reibungsintensives Potenzial, das einen abrupten Verschleiß des Bremssystems bewirken und somit auch zu einem plötzlichen Totalausfall des Bremssystems führen kann. Es liegt auf der Hand, dass sich daraus nicht nur verheerende Folgen für die Sicherheit ergeben, sondern dass solche Schäden auch kostspielige Reparaturen nach sich ziehen.

• Schriftzug „Haldex patented“ an der Mantelfläche • Kennzeichnung Haldex Teilenummer 90588 (MTC) oder 92528 (MTC+) mittels Laserbeschriftung • Kennzeichnung der Herstellungswoche (WWJJ) mittels Laserbeschriftung Die nachgebauten Lufttrocknerkartuschen sind leider kein Einzelfall. Immer wieder wird zum Beispiel auch der automatische Gestängesteller von Haldex kopiert. Hier verkaufen Wettbewerber entsprechende Produkte unter eigenem Namen – allerdings ist das Leistungsvermögen der Produkte gegenüber den von Haldex praktizierten Standards meist reduziert. Im Zweifelsfall gilt immer: Echte automatische Gestängesteller von Haldex sind an der Markenbezeichnung „Haldex“ in Guss, Steuereinheiten und anderen Komponenten zu erkennen. ■


Wir haben das Problem geknackt

Soft Docking hilft teure Schäden zu vermeiden Schnell ist’s passiert, dass es beim Andocken an die Rampe kracht. Je mehr Abladestellen ein Lkw ansteuert, desto höher wird sein Risiko, Schaden zu nehmen. Kostspielige Reparaturen und Ausfallzeiten sind die Folge. Der Gesamtschaden kann inklusive Ausfall des Fahrzeugs schnell fünfstellige Eurobeträge erreichen. Soft Docking beugt dieser Gefahr systematisch vor: mit optischer und akustischer Warnung und automatischer an Geschwindigkeit und Beladung angepasster Einbremsung. Leicht eingebaut, fix nachgerüstet.

Weitere Informationen auf www.haldex.com/softdocking

Innovative Vehicle Technology


Märkte

„Der automatische Gestängesteller ist in Südafrika von besonderer Bedeutung.“

Heisses Pflaster

MICO-Chef Jimmy Brink

Pioniergeist, Geschick und auch ein Schuss Mut sind die Dinge, die in Südafrika zählen. Haldex-Importeur Jimmy Brink nimmt es erfolgreich mit den harten Bedingungen im Land am Kap auf.

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tudiert hat er Jura und Politikwissenschaft. Seine Leidenschaft aber gilt dem Sammeln und Restaurieren von Automobilen. Tätig war er schon als Staatsanwalt und Magistrat – doch schmeckte ihm der Staatsdienst nicht. Stattdessen agiert er heute als Importeur von Haldex-Nutzfahrzeugtechnik für Südafrika: Jimmy Brink ist ein Mann mit vielerlei Talenten. Zusammen mit Partner Donny Korving betreibt er seit 1996 das Unternehmen MICO S.A. mit Sitz in Johannesburg. Die Zusammenarbeit mit Haldex beschränkt sich anfangs auf den automatischen Gestängesteller, dehnt sich aber schnell auf das gesamte Produktportfolio aus, nachdem „mit dem automatischen Gestängesteller das Eis gebrochen war“, wie Jimmy Brink dessen segensreiche Wirkung beschreibt.

 Das Unternehmen MICO S.A. beliefert mehr als 200 GroSSkunden in ganz Südafrika.

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Heute noch macht dieser Haldex-Klassiker den Löwenanteil des Umsatzes aus, den die 40-köpfige Mannschaft um Brink mit Komponenten von Haldex bei rund 200 Großkunden im ganzen Land erzielt. Selbst die besonders harten südafrikanischen Bedingungen, zu denen schlaglochübersäte Pisten und LastzugGesamtgewichte bis 56 Tonnen (auf sieben Achsen verteilt) gehören, können dem Teil nichts anhaben. „20.000 bis 30.000 Einheiten dürften wir inzwischen verkauft haben“, resümiert Brink, „und wir hatten bis heute weder Reklamationen noch ist jemals ein ReparaturKit über den Ladentisch gewandert.“ Dennoch ist das Geschäft an der Südspitze Afrikas kein Zuckerschlecken. Der allererste Nachbau des automatischen Gestängestellers zum Beispiel stammt nicht aus dem asiatischen Bereich, sondern hatte seinen Ur-

 Insgesamt Rund 40 Mitarbeiter stehen bei Jimmy Brink in Lohn und Brot.

sprung just in Südafrika. Der Teilehandel hat zudem mit einer Flut von billigen Plagiaten zu kämpfen, deren niedriger Preis die Kunden lockt. Das Unternehmen JMR zum Beispiel ist unter anderem auf BPW-Komponenten spezialisiert, unterhält landesweit sechs Niederlassungen. Chef Martin Jonas: „Es braucht intensive Beratung der Kunden, damit sie solchen Fälschungen nicht aufsitzen.“ Prekär ist die Lage am Kap aber nicht nur für die Baumuster, sondern erst recht für jegliche Hardware: Für den Trailerbau gilt unter diesen besonderen südafrikanischen Umständen: „Man muss alles so simpel und schnörkellos wie möglich bauen“, sagt Warren Marquez vom Johannesburger Trailerfabrikanten Paramount. „Denn was nicht dran ist am Auflieger, das kann auch nicht geklaut werden.“ Erst vor sieben Jahren gegründet, bedient Hal-

 Gut sortiert ist das umfangreiche Lager von MICO in Johannesburg.


MÄRKTE

Kennziffern Südafrika Fläche 1,2 Mio km2 Einwohner 50 Millionen Amtssprachen elf Regierungssitz Pretoria Bevölkerungsdichte 41 Einwohner/km2 Bruttoinlandsprodukt Ca. 290 Milliarden Euro/Jahr Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 4233 Euro/Jahr

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Märkte

„Wir fertigen sowohl Chassis als auch Aufbau in eigener  Hauptsächlich Kühlkoffer, aber Regie.“ auch Tanker und Walking-Floor-Trailer

„Kein einziger unserer Lkw ist jemals gekapert worden.“

Burt Gildenhuys, Juniorchef

B. M. Swanepoel, BMH

fertigt Icecold Bodies.

dex-Kunde Paramount sowohl den südafrikanischen als auch schwarzafrikanische Märkte mit einem breit gefächerten Programm. Vom Zuckerrohr-Auflieger für die Plantagen von Botswana über den in afrikanischen Breiten weitverbreiteten Plattform-Auflieger bis hin zum Kipper für die südafrikanischen Minen reicht das Paramount-Portfolio, das sich in zwei Linien teilt: „Für den Binnenmarkt Leichtbau mit möglichst viel Nutzlast“, so Marquez, „für den Export aus dem Vollen geschnitzte Fahrzeuge mit maximaler Überladefähigkeit.“ Viel Handarbeit und kundenspezifische Auslegung prägt die Trailerproduktion in Südafrika – von industrialisierter Fertigung ist das Land mit seinem jährlichen Trailervolumen von ungefähr 10.000 Einheiten noch weit entfernt. Kundenspezifische Maßarbeit ist unter solchen Umständen kein Problem.

Ein Land im Zwiespalt Rohstoffe, Gold und Diamanten hat Südafrika im Überfluss, verfügt über hoch entwickelte Industrie – und verzeichnet dennoch eine immense Arbeitslosenquote. Kriminalität ist allgegenwärtig. Als tickende Zeitbombe kommt die weitverbreitete Immunschwäche Aids hinzu, deretwegen sich die durchschnittliche Lebens-

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erwartung in Südafrika in den vergangenen zwei Jahrzehnten dramatisch reduzierte. Die Beseitigung der Apartheid besserte die Lage der schwarzen Bevölkerung keineswegs. Deren Arbeitslosigkeit stieg, während ihr Einkommen sank und die Armutsquote kletterte. Gegensteuern soll ein Programm

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namens BEE (Black Economic Empowerment): eine Art Quotenregelung, die viele als Klotz am Bein empfinden – der aber zu genügen hat, wer zum Beispiel an Regierungsaufträge kommen will. Resultat all dieser Miseren: ein schmerzlicher Exodus qualifizierter Kräfte vor allem nach Australien, Kanada und den USA.

Das Unternehmen Icecold Bodies mit Sitz in Heidelberg bei Johannesburg zum Beispiel konzentrierte sich die ersten sieben Jahre nach der Gründung im Jahr 1993 ausschließlich auf Kühlauflieger sowie Kühlaufbauten. Die dort gefertigten Kühler orientieren sich dabei heute noch an einem deutschen Vorbild aus den 70er-Jahren. Chassis und Wandpaneele fertigt Icecold Bodies allesamt in eigener Regie.


MÄRKTE

 Die Fahrzeugflotte von BMH sticht durch äuSSerste Gepflegtheit hervor.

Mittlerweile ist das Produktprogramm allerdings um weitere Spezialitäten wie WalkingFloor-Auflieger erweitert, die den Maisbauern den aus der Viehzucht abfallenden Dung vor die Tür bringen. Zu 100 Prozent rollen die Trailer mit Haldex-Bremsentechnik vom Hof. Juniorchef Burt Gildenhuys: „Tadellose Technik, exzellenter Service – warum sich also bei den Lieferanten unnötig verzetteln?“

„Wir bauen so simpel und schnörkellos wie möglich.“ Warren Marquez, Paramount

ern, der über wilde Straßen und Grenzstationen führt, die in ihrer Primitivität jeglicher Beschreibung spotten. „Kein einziger Lkw ist jemals gekapert worden, immer waren wir pünktlich“, blickt Swannie zurück, dem der lukrative Auftrag

Einer der prominentesten Kunden von Icecold Bodies ist der ebenfalls im südafrikanischen Heidelberg ansässige Barend Matthias Swanepoel, überall nur „Swannie“ genannt. 17 Jahre saß er selbst am Lkw-Steuer, nachdem er – ähnlich wie Haldex-Mann Jimmy Brink – in jungen Jahren schnell des Staatsdienstes überdrüssig geworden war. Mit 70 blitzblanken und gepflegten Lkw schwedischer Provenienz sowie einer knappen Hundertschaft nicht minder in Schuss gehaltener Auflieger gebietet sein Unternehmen BMH über den schönsten Fuhrpark weit und breit. Was Swannie aber nicht daran gehindert hat, lange Jahre die vielleicht wildesten und gefährlichsten Touren im Süden des afrikanischen Kontinents überhaupt zu fahren: mit Aufliegern voll Zigaretten weite Strecken bis hinauf nach Luanda, in die 3500 Kilometer entfernte Hauptstadt Angolas. Drei Wochen mindestens pflegte ein solcher Trip zu dau-

Grosse Tiere „Interlink“ heißt die schwerste der im südlichen Afrika gebräuchlichen Lastzugkombinationen. Dabei handelt es sich um eine dreiachsige Zugmaschine, die einen Auflieger im Schlepp hat, an dessen Heck auf zwei bis drei weiteren Achsen noch einmal eine Sattelkupplung auskragt. An ihr dockt dann ein zweiter Auflieger an. Insgesamt 56 Tonnen auf sieben Achsen sind die Regel. Diese Kombination ist auch der Grund, warum Hinterkipper in Südafrika dünn gesät sind: Rückwärtsfahren ist kompliziert und der erste Auflieger kann sowieso nur seitwärts kippen.

 Trailer für Zuckerrohr sind eine der Spezialitäten des Herstellers Paramount.

jüngst abhanden kam. Der Preiskampf tobt eben im Transportgeschäft nicht minder heftig als beim Teilehandel. Ausbeutung von Fahrern und Subunternehmern ist in Südafrika gängige Praxis – Fahrtenschreiber kennt die Branche im Süden Afrikas nur vom Hörensagen. „Die großen Transportunternehmen sollten Vorbild sein“, meint Swannie, der mit seinen Fahrern ebenso pfleglich umgeht wie mit seinen Fahrzeugen, „doch sie praktizieren oft das Gegenteil.“ So kommt es, dass Swannies Flotte mit relativ gut bezahlten und ebenso disziplinierten wie qualifizierten Fahrern nun im Dienste eines neuen großen Verladers munter ihre Bahn zieht und bei Gelegenheit auch für Rock-Superstars wie U2 transportiert, während die Fahrer anderswo gern auch mal in den Ausstand treten. Dass Qualität sich durchsetzt, ist auch Jimmy Brinks Überzeugung: „Haldex als Partner ist eine sehr gute Wahl“, sagt er, „da wir immer nur so stark sein können wie der Lieferant, von dem wir unsere Ware beziehen.“ Für seine Rolle als Glied in der Lieferkette legt Brink größten Wert darauf, sich nach allen Seiten hin als „seriöser und verlässlicher Businesspartner“ zu bewähren. „Damit sind wir immer gut gefahren“, sagt Brink, „und nur so schafft man dauerhaften Erfolg. ■

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Unternehmen

Aufrechter Gang

Senior Klaus Frank: „Transport stand schnell auf der roten Liste der Banken.“

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tets über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und trotzdem seine Grenzen zu erkennen: Das ist eines der Charakteristika, die Klaus Frank aus Leipzig zu einem außergewöhnlichen Mann machen. Weitere besondere Eigenschaften, auf die sich seine ungewöhnliche unternehmerische Existenz gründet: eine unglaubliche Hingabe an seine Mission, Bienenfleiß und ein Händchen für Menschen. Wie sonst hätte er es schaffen können, sich unter dem kommunistischen Regime der DDR schon mit 21 Jahren selbstständig zu machen, diese Unabhängigkeit auch noch 25 Jahre zu verteidigen? Und schließlich in der Marktwirtschaft nicht – wie so viele andere Betriebe im deutschen Osten – unterzugehen, sondern erst recht aufzublühen? „Von der Jugend habe ich nicht viel gehabt“, resümiert der heute 67-Jährige. Denn als Unternehmer-

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Schon zu DDR-Zeiten hat Klaus Frank eine erfolgreiche Selbstständigkeit behauptet. Nach der Wende ergriff er die neuen Möglichkeiten beim Schopfe und ging seinen kerzengeraden Weg bis heute weiter.

sohn blieben ihm unter Hammer und Sichel zum Beispiel höhere schulische Weihen von vornherein verwehrt. Stattdessen absolvierte er nach der achten Klasse eine Lehre als Fahrzeugschmied. Parallel dazu besuchte er die Volkshochschule, machte zudem die Ausbildung zum LkwFahrer sowie Schweißer, startete 1964 sein eigenes Unternehmen und hängte dann gleich auch noch sowohl ein Meister- als auch ein Ingenieursstudium dran. Klaus Frank fertigt die ersten 20-Fuß-Container in der ehemaligen DDR, kann „mit etwas Glück“ die große Verstaatlichungswelle von 1972 überstehen und wird in den Folgejahren mehr als 1500 Spezialfahrzeuge für das Inland sowie den Export fertigen. 1978 wird Frank Fahrzeugbau gar Vertragswerkstatt für „Importfahrzeuge aus dem nichtsozialis-


Unternehmen

tischen Wirtschaftsgebiet“, wie Westimporte im offiziellen Jargon damals hießen. „Betreut haben wir hauptsächlich gezogene Einheiten von Ackermann Fruehauf und LAG“, benennt Frank als Schwerpunkt dieser Tätigkeit. Die regelmäßig quasi vor seiner Haustür stattfindende Leipziger Messe gibt ihm zudem Gelegenheit, zahlreiche Westkontakte zu knüpfen und sich immer auf dem neuesten Stand der Technik zu halten: „Da Hotelraum selbst in der Messestadt Leipzig knapp war, ist der Westen bei uns ins Wohnzimmer eingezogen“, erinnert sich Klaus Frank an lange nächtliche Diskussionen am heimischen Tisch, „zum Beispiel mit der Mannschaft von BPW“. Familie Frank hauste zu Messezeiten vornehmlich im Keller.

Frank nutzte die Chance souverän, die sich ihm mit Einzug der Marktwirtschaft bot: Er stellte den Betrieb erst einmal komplett auf Service und Reparatur um – Ostfahrzeuge waren nun wirklich nicht mehr gefragt. Und er veranstaltete parallel zur Leipziger Frühjahrsmesse auch gleich eine eigene Hausmesse. Drei westliche Aussteller sowie 300 Besucher folgten seinem Ruf. Diese Tradition führt er in vierjährigem Turnus bis heute fort. Zum Vergleich die Zahlen von heutzutage: mehr als 60 namhafte Aussteller aus den Bereichen Truck, Trailer und Komponenten sowie über 1500 Fachbesucher. Dennoch gestaltet sich der Start unter marktwirtschaftlichen Vorzeichen alles andere als leicht. „Die Banken von meinem Vorhaben

 Auf der Rahmenrichtbank renkt Frank verzogene GliedmaSSen wieder ein.  Absetzkipper bilden eine der vielen Spezialitäten von Frank Fahrzeugbau.

zu überzeugen, den Betrieb um den Faktor 11 zu vergrößern“, erinnert sich Klaus Frank, „war harte Arbeit.“ Frank weiter: „Transport stand auf der roten Liste“, skizziert Frank die fatale Einstellung der Finanzwelt von damals. Überzeugen kann Klaus Frank erst, als er darstellt, wie breit gefächert sowohl seine Kundschaft als auch sein handwerkliches Portfolio ist. „1992 wurde das neue Grundstück gekauft, 1993 der neue Betrieb gebaut und 1994 sind wir eingezogen“ – fix wie immer machte Klaus Frank Nägel mit Köpfen. Noch fixer hatte er zudem den Austritt aus der vordem üblichen DDR-Einkaufsgenossenschaft vollzogen und zusammen mit seinem Sohn Andreas anno 1990 „Frank & Sohn Teilehandel“ gegründet. Im Jahr 1993 stehen bei den

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Unternehmen

beiden Frank‘schen Unternehmen bereits 35 Mitarbeiter in Lohn und Brot. Heute sind es über 80 hochqualifizierte Köpfe einschließlich der Frank-Ehefrauen, die bei Frank & Sohn sowie Frank Fahrzeugbau beschäftigt sind. Zur Zentrale in Leipzig hat sich mittlerweile eine Dependance in Chemnitz dazugesellt. Die Geschäftsfelder sind extrem vielfältig (siehe Kasten). Insgesamt fungiert das Unternehmen als Vertragspartner für knapp 40 namhafte Unternehmen aus dem Nutzfahrzeugbereich. Und als Teilehändler mit eige-

nem Werkstatthintergrund ist Frank & Sohn ein weithin geschätzter Partner, der dann eben oft noch weiterhelfen kann, wenn der Kunde mit seinem Latein schon am Ende ist. Besonders schätzt Klaus Frank die Zusammenarbeit mit Vertragspartner Haldex, dort vertreten durch Vertriebsmitarbeiter Dietmar Psille. „Er ist immer mit Rat und Tat für uns da“, lobt Klaus Frank Psilles Engagement und Kompetenz. „Er hält uns immer auf dem neuesten Stand.“ Als Haldex im Jahre 2001 sein europaweites Haldex Select Netzwerk aus der Taufe hob, war Frank ein Mann der ersten Stunde. Diese spe-

 Feldküchen gehören zu den besonders exotischen Geschäftsfeldern des Unternehmens.

 Die Bandbreite der Frank‘schen Aktivitäten ist enorm.

ziell trainierten Betriebe sind als Anlaufstelle für Fahrzeuge mit Fehlfunktion vorgesehen und stellen sicher, dass das Problem umgehend behoben wird. Natürlich zieht sich Senior Klaus Frank allmählich etwas aus dem Tagesgeschäft zurück und widmet sich manchmal „schon ab dem späten Nachmittag dem Garten“. Die Arbeitsteilung zwischen Vater und Sohn: „Andreas arbeitet im Unternehmen, ich arbeite mehr am Unternehmen.“ Dazu gehört zum Beispiel auch der neue Internet-Auftritt des Betriebs (www.frank-fahrzeugbau.de).

Die vielen Talente der Frank-Gruppe Truck & Trailer

Sonderfahrzeuge

Sonstiges

• Fahrwerk, Bremsen, Retarder • Tank & Silo

• Teilehandel

• Hydraulik

• Schwerlastfahrzeuge

• Motorenservice für Deutz und Kubota

• Elektrik & Elektronik

• Autotransporter

• 24-Stunden-Notdienst

• Standheizung & Klimaanlagen • Kommunalfahrzeuge

• Eigene Konstruktion

• Transportkälte

• Kranaufbauten

• Hausmessen im Vierjahres-Turnus

• Unfallinstandsetzung

• Absetz- und Abrollkipper

• Sponsoraktivitäten für Jugendsport

• Waschstraße

• Service für Militärfahrzeuge • Benefizkonzerte für krebskranke Kinder

• Gesetzliche Prüfungen

• Spezialkonstruktionen/

Gabelstapler

 In der „Frank Academy“ findet die Aus- und Weiterbildung statt.

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• Gewinner des Preises für „Vorbildliche Unternehmenskultur“.

Bis 2014 will Klaus Frank noch am Ball bleiben, um mit einem besonders denkwürdigen 50-jährigen Jubiläum den Schlussstrich unter eine außergewöhnliche unternehmerische Existenz zu ziehen: „Nach 25 Jahren unter Planwirtschaft möchte ich dann auch noch die 25 Jahre in der Marktwirtschaft vollmachen“, lautet der Ehrgeiz des 67-Jährigen, der seinen Ausstieg wie krönen wird? Natürlich mit einer letzten großen Hausmesse unter eigener Regie. ■

 Als Haldex Select Partner ist Frank & Sohn mit Haldex-Ersatzteilen gut bestückt.

 Aufbau und Wartung von KrÄnen gehören zum täglichen Geschäft.


Technik

in Haldex EBS integriert, sodass die Signale der Reifenfülldruck-Überwachung per CANBus und ohne Extra-Antenne ins Fahrerhaus gelangen können. Dort werden sie dem Fahrer im Display deutlich angezeigt. Zugleich lassen sich die Daten von Haldex TPMS aber auch jederzeit separat am Haldex Info Centre auslesen.

Der letzte Schliff Praxisgerechte Funktion, unkomplizierte Handhabung und volle EBS-Kompatibilität: Das sind die Features, mit denen Haldex TPMS in Kürze an den Start geht.

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ichts ist schlimmer als gut gemeint. Es kommt immer wieder vor, dass neue Technik gerade deshalb ins Straucheln kommt, weil Anspruch und Wirklichkeit zu weit auseinanderklaffen. So geschehen leider auch bei den bisherigen Reifenfülldruck-Überwachungssystemen für Trailer, die nicht immer so funktionierten, wie es wünschenswert gewesen wäre. Dabei sind die Vorteile unumstritten, die TPMS (Tyre Pressure Monitoring System) bringt. In erster Linie reduziert TPMS die Gefahr des Liegenbleibens eines Fahrzeugs aufgrund eines Reifenschaden und den damit verbundenen Ärger sowie zusätzliche Kosten und Zeitverlust. Und damit nicht genug: Inkorrekter Reifenfülldruck verkürzt die LebensdauDer Sensor beansprucht nur 40 Millimeter Breite im Tiefbett der Felge

er eines Pneus und treibt den Spritverbrauch unnötig in die Höhe. Allein schon 20 Prozent weniger Luftdruck zum Beispiel verkürzen ein Reifenleben um ebenfalls rund 20 Prozent. Für den Kraftstoffverbrauch des Lastzugs gilt: Wiederum 20 Prozent zu wenig Fülldruck bedeuten circa zwei Prozent mehr Verbrauch, der hauptsächlich auf vermehrtes Walken des Pneus zurückgeht. Damit verbunden ist dann stets, dass der Reifen auch heißer läuft als mit korrektem Fülldruck. Und genau dieser vermehrte Wärmeeintrag ist einer der wichtigsten Gründe, warum mit zu wenig Luftdruck betriebene Pneus auch ein deutlich stärkeres Ausfallrisiko aufweisen. Der bei Haldex TPMS verwendete Sensor misst deshalb stets nicht nur den Reifendruck, sondern auch die Temperatur des Pneus. Und löst Alarm sowohl bei zu niedrigem Luftdruck als auch bei erhöhter Temperatur aus: Das ist deshalb wichtig, weil der Reifen durchaus korrekten Luftdruck haben, aber dennoch – zum Beispiel via Bremse oder Felge – erhöhte Temperatur bekommen kann. Besonders wichtig ist auch eine tadellose und praxisgerechte Einbindung des TPMS in die Fahrzeugelektronik. Haldex TPMS ist voll

Bis ins kleinste Detail ist das Reifenfülldruck-Überwachungssystem von Haldex durchdacht: Sollten unterwegs das Ersatzrad oder ein neues Rad in der Werkstatt montiert werden, erkennt Haldex TPMS diesen Tausch automatisch und rekonfiguriert das System entsprechend neu. Kein Problem auch, wenn ein Trailerrad umgesteckt wird und somit die Achsposition wechselt: Per Eingabe am Info Centre ist die neue Konfiguration im Nu aktualisiert, ohne dass teure Spezialwerkzeuge notwendig werden. Optimiert haben die Techniker auch die Montage des Sensors: Bei der traditionell starr ausgeführten Verbindung von innen liegendem Sensor und Felge hat sich als nachteilig gezeigt, dass die Gefahr einer Beschädigung des Sensors bei Demontage des alten und Montage des neuen Reifens zu groß ist. Konsequenz daraus: Haldex hat keine starre, sondern eine flexibel ausgelegte Anbindung des Sensors an die Felge entwickelt, die diesen wesentlich unempfindlicher gegen die beim Reifenwechsel herrschenden Gewalten macht: zum Beispiel dann, wenn ihn der Reifenwulst beim Abziehen des alten oder Aufziehen des neuen Pneus streift. Weiterer Vorteil dieser flexiblen Lösung: Sie ist universell und kann somit für nahezu alle Felgen verwendet werden. All diese Optimierungen unterzieht Haldex derzeit einem großen europäischen Flottentest, um dem System vor Anlauf der Serienfertigung gegebenenfalls noch den letzten Schliff geben zu können. ■

Auf breiter Front Für Pkw ist TPMS in den USA schon seit dem Jahr 2008 unumgänglich, in der EU geschieht die Einführung für Fahrzeuge der Klasse M1 – also Pkw und Wohnmobile – ab November 2012 (Neuhomologation). Von November 2014 an müssen alle Neufahrzeuge über ein Reifenfülldruck-Überwachungssystem verfügen. Für Lkw und Trailer liegen entsprechende Bestimmungen noch nicht vor. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis ähnliche Vorschriften auch für Schwerfahrzeuge auf den Tisch kommen.

Frühjahr/Sommer 2011

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MotorSport

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Volle Kraft voraus Neue Saison, neues Glück: Spannende Rennen und packende Fights verspricht die Truck-Race-Saison 2011.

Zum anderen „Mr. Truckracing“ Gerd Körber: Er tritt im mittlerweile 24. Jahr seiner Rennkarriere mit einem in viel privater Initiative aufgebauten Iveco Stralis an und wird voraussichtlich an vier Rennen der Europameisterschaft teilnehmen (Misano, Nürburgring, Zolder und Le Mans). Mit von der Partie bei den von Haldex gesponserten Teams ist schließlich auch der bewährte Kämpe Noël Crozier, der auf MAN die Rennserie Championat de France bestreitet. ■

Termine 2011 23.04.–24.04. Donington (GB) 21.05.–22.05. Misano (IT)

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Uwe Nittel

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NoËl Crozier

27.08.–28.08. Most (CZ) 17.09.–18.09. Zolder (BE) 01.10.–02.10. Jarama (ES) 08.10.–09.10. Le Mans (FR)

Die Haldex Gruppe (www.haldex.com) mit Sitz in Stockholm ist ein weltweit tätiger Systemanbieter von marktgerechten und nischenspezifischen Lösungen für die Fahrzeugindustrie. Produktschwerpunkte bilden Fahrzeugdynamik, Sicherheit und Umwelt. Haldex ist an der Stockholmer Börse notiert, beschäftigt 4.000 Mitarbeiter, und der Jahresumsatz 2010 belief sich auf rund 6,9 Milliarden SEK.

MAG22_DE/04.2011/Weyersheim

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leich mehrere Gladiatoren des Truck-Race-Zirkus 2011 unterstützt Haldex. Zum einen das Truck Sport Team Lutz Bernau mit Uwe Nittel als Piloten. Der 41-jährige Nittel ist den Fans als langjährig erprobter Rallyefahrer bekannt, der zum Trucksport fand. In der Saison 2011 steht er nun im Dienst des Teams Lutz Bernau und pilotiert dort einen MAN.

Großbritannien Haldex Ltd. Newton Aycliffe Tel.: +44 1325 310 110 Fax: +44 1325 311 834 E-Mail: info.GBAy@Haldex.com

Österreich Haldex Wien Ges.m.b.H. Wien Tel.: +43 1 8 69 27 97 Fax: +43 1 8 69 27 97 27 E-Mail: info.AT@Haldex.com

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