Jahresbericht 2014 der Zürcher Handelskammer

Page 1

Z 端r c he r Ha nd e l sk a m me r N e tz w e r k f 端r Wi r tsc h a ft und Po l it i k

Z端rcher Handelskammer Z端rich. Schaffhausen. Zug.

Jahresbericht 2014


2


3

Wort der Präsidentin Liebe Leserinnen und Leser Nun schon seit fast zwei Jahren darf ich mit der Zürcher Handelskammer (ZHK) einer Organisation vorstehen, deren Aufgabe es ist, sich für die Interessen der Wirtschaft starkzumachen. Ich tue dies mit grosser Freude, denn ich bin überzeugt davon, dass

es heute wichtiger ist denn je, dass die Stimme der Wirtschaft gehört wird. Es gibt nämlich viel Positives zu berichten: etwa, dass unsere Unternehmen zu den innovativsten weltweit gehören, dass es die Fähigkeit gerade der kleinen und mittleren Unternehmen ist, schnell und flexibel auf neue Anforderungen reagieren zu können, oder dass es uns gelingt, die besten Fachkräfte zu beschäftigen

und dadurch Spitzenleistungen zu erbringen. Es ist mir aber auch wichtig, mit diesen positiven Botschaften den Hinweis zu verbinden, dass dies nicht selbstverständlich ist. Auch das ist die Aufgabe der ZHK, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass man dem Wirtschaftsstandort Sorge tragen muss. Denn wie robust unsere Wirtschaft

ist, welche Schocks sie aushalten und welche Krisen sie noch überstehen kann: Diese Fragen müssen wir uns heute ganz kritisch stellen, wenn wir zur Kenntnis nehmen, was um uns herum vorgeht.

Konkurrenz, die OECD verlangt ultimativ, dass wir unser Steuersystem anpassen, und der schwache Euro führt dazu, dass wir für unsere Produkte und Leistungen plötzlich viel weniger erhalten. Im Inland scheint man zusätzlich mit Kräften daran zu arbeiten, dass unsere guten Rahmenbedingungen verschlechtert werden. So stehen wegen der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative plötzlich unsere guten Beziehungen zur EU auf dem Spiel, welche wir mit den bilateralen Verträgen auf eine erfolgreiche Basis stellen konnten. Die Regulierung unseres Arbeitsmarktes nimmt laufend zu, beispielhaft kann die flächendeckende Einführung der Arbeitszeiterfassung genannt werden. Dabei war gerade der liberale Arbeitsmarkt bis anhin einer unserer grössten Pluspunkte. Weitere Beispiele liessen sich problemlos aufzählen. Als Präsidentin der ZHK und als Unternehmerin liegt mir unser Wirtschaftsstandort sehr am Herzen. Ich werde mich deshalb mit grossem Engagement dafür einsetzen, dass dieser auch weiterhin attraktiv bleibt: für kleine und mittlere Unternehmen genauso wie für grosse. Wenn die ZHK und ich dabei auf Ihre Unterstützung zählen können, dann freut mich dies sehr.

Sowohl international als auch im Herzlich Inland stellen sich die Herausforde- Dr. Karin Lenzlinger rungen. Andere Länder machen uns mit einer gezielten Tiefsteuerstrategie


4

I m G e s p r ä c h m i t D i r e k t o r i n D r. R e g i n e S a u t e r Informieren, Verständnis schaffen und Verbündete gewinnen stehen für die Direktorin Regine Sauter im Fokus der momentanen wirtschaftspolitischen Tätigkeiten der Zürcher Handelskammer.

unsere Wirtschaft. Ich traue es ihr zu, Erbschaftssteuer zum Beispiel, wie dass sie dank ihrer Innovationsfähig- sie zur Diskussion steht, können wir keit auch diese schwierige Situation sicher nicht brauchen. meistert. Was ist die Aufgabe eines Muss etwas unternommen Wirtschaftsverbandes in diesem werden, um der Wirtschaft zu Umfeld? helfen? Kurz zusammengefasst: informieren, Staatlicher Aktivismus ist fehl am Verständnis schaffen, Verbündete ge-

In der Schweizer Wirtschaft herrscht aufgrund der Frankenstärke Unruhe. Wie schätzen Sie die aktuelle Wirtschaftslage ein? Das Geschäftsjahr 2014 war für viele Unternehmen sehr positiv. Das zeigten die Jahresabschlüsse. Auch war man für 2015 optimistisch. Da ist es verständlich, dass man sich Sorgen macht, wenn ein bisher stabiler Eckwert sich plötzlich dramatisch verändert. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass für viele klassische Exportunternehmen gilt: 80% der Kosten fallen

«Ich wehre mich dagegen, dass wir in eine kollektive Depression verfallen.» in Schweizer Franken an, 80% der Erträge in Euro oder US-Dollar. Zweifellos bedeutet es eine grosse Herausforderung für diese Unternehmen, nun Massnahmen zu ergreifen, um die Kosten zu senken, und vielerorts sind die Margen schon heute klein. Dennoch wehre ich mich dagegen, dass wir nun in eine kollektive Depression verfallen und womöglich eine Rezession herbeireden. Arbeit und Aufträge gibt es nämlich immer noch genug. Ich bin zuversichtlich für

Platz, und es braucht auch keine Konjunkturförderungsprogramme mit öffentlichen Geldern und dergleichen. Das ist Pflästerlipolitik. Wichtig ist aber, dass der Wirtschaft nicht noch zusätzliche Steine in den Weg gelegt werden. Handelshemmnisse und regulatorische Schranken müssen abgebaut und die Unternehmen von administrativen Auflagen entlastet werden. Auf keinen Fall können wir uns politische Experimente leisten, die unsere Rahmenbedingungen zusätzlich verschlechtern, etwa indem neue Steuern eingeführt werden oder der Arbeitsmarkt noch stärker reguliert wird. Eine eidgenössische

winnen. Also: Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeit darüber informieren, was es bedeutet, in einem Umfeld unternehmerisch tätig zu sein, wie wir es heute haben – Stichwort Krise in Europa, Konkurrenz aus Asien, Kostendruck im Inland. Verständnis dafür schaffen, dass unternehmerischer Erfolg nicht selbstverständlich ist, sondern auf Höchstleistungen beruht. Verbündete dafür gewinnen, dass wir solche Unternehmen weiterhin einen Topstandort bieten können. Wir müssen dies gemeinsam erreichen: kleine und grosse Unterneh-


5 men, Dienstleistung und Industrie, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zusammen. Wenn es gelingt, wieder vermehrt das Gemeinsame statt das Trennende zu betonen, werden wir auch kommende Stürme überstehen können.

nen Jahren enorm profitiert, denn der Wirtschaft war es möglich, zu wachsen und dadurch Arbeitsplätze zu schaffen. Die bilateralen Verträge sind somit nicht nur im Interesse der Wirtschaft, sondern der ganzen Gesellschaft. Für die EU ist klar, dass es diese Verträge nur als Paket gibt. Wie wichtig ist der bilaterale Dass wir nun durch die Annahme Weg für die Schweizer der Masseneinwanderungsinitiative Wirtschaft? die Personenfreizügigkeit aufs Spiel Die Schweiz ist keine Insel, auch wenn setzen, erachte ich als Eigengoal sonuns das einige immer wieder glauben dergleichen. machen wollen. Wir befinden uns mitten in Europa, es ist augenfällig, In den Verwaltungsräten und dass wir unser Verhältnis mit der EU Geschäftsleitungen weist regeln müssen. Die bilateralen Verträ- die Schweiz – wie viele ange, die wir für die verschiedensten dere Länder auch – eine

«Die Schweiz ist keine Insel, auch wenn uns das einige immer glauben machen wollen.» Bereiche mit der EU abgeschlossen haben (Verkehr, Forschung, öffentliches Beschaffungswesen, Personenfreizügigkeit usw.), haben sich dafür als hervorragend geeignet erwiesen. Wir haben davon in den vergange-

niedrige Frauenquote auf. Was sagen Sie dazu? Das finde ich sehr bedauerlich, denn es ist erwiesen, dass gemischte Teams besser funktionieren als einseitig zusammengesetzte. Es ist also im eigenen Interesse der Unternehmen, dass sich dies ändert. Ein Umdenken findet bei vielen zwar statt, aber der Prozess ist langsam. Sicher keine Lösung für dieses Problem ist es aber, im Gesetz Quoten vorzuschreiben. Damit beseitigt man die Tatsache nicht, dass es vielen Frauen immer noch nicht möglich ist, Karriere und Familie zu ver-

binden. Zudem: Welche Frau will denn schon für eine Funktion ausgewählt werden, nur weil die Quote noch nicht erfüllt ist?!

«Gemischte Teams funktionieren bekanntlich besser als einseitig zusammengesetzte.» Zum Schluss: Was ist Ihr grösster Wunsch als Politikerin an die Wirtschaft und als Direktorin der ZHK an die Politik? Als Politikerin wünsche ich mir, dass die Wirtschaft die Bedeutung der Politik wieder mehr anerkennt und realisiert, dass es für sie ein Gewinn sein kann, auch einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin ein solches Engagement zu ermöglichen. Von der Politik wünsche ich mir, dass sie den Dialog mit der Wirtschaft wieder vermehrt pflegt und erkennt, wie ihre Entscheide unternehmerischen Erfolg, Arbeitsplätze und Wohlstand unterstützen – oder eben auch behindern können.


6

Einsatz der ZHK für die Wirtschaft Die Zürcher Handelskammer setzte sich 2014 auf verschiedenen Kanälen für die Interessen der Wirtschaft ein. Mit pointierten Stellungnahmen im Rahmen von Vernehmlassungsverfahren beteiligte sie sich aktiv am vorparlamentarischen Rechtsetzungsprozess auf Bundes- und Kantonsebene. Bei Abstimmungen und Wahlen wurden Anliegen sowie Kandidatinnen und Kandidaten unterstützt, welche die wirtschaftsfreundlich Grundhaltung der ZHK mittragen.

Vernehmla ssungen Die ZHK äusserte sich im Berichtsjahr zu zahlreichen Vernehmlassungsvorlagen. Dabei lud sie jeweils ihre Mitglieder in den Mitteilungen ein, zu den vorgeschlagenen Gesetzesänderungen Stellung zu nehmen. Nachfolgend wird eine Auswahl von eingereichten Stellungnahmen vorgestellt. Sämtliche Eingaben sind auf der ZHK-Website unter der Rubrik Themen abrufbar. Allgemeine Wirtschaftspolitik Einführungsgesetz zum Zivilgesetzbuch Der Regierungsrat des Kantons Zürich schlägt vor, dass Notare Urkunden in Zukunft auch elektronisch erstellen dürfen. Die Urkunden könnten anschliessend elektronisch an das Handelsregisteramt weitergeleitet werden, womit Handelsregistereinträge rascher erfolgen könnten.

Die ZHK unterstützte diesen Vorschlag grundsätzlich, schlug darüber hinaus jedoch vor, zusätzlich dem Handelsregisteramt die Kompetenz zur Errichtung von Urkunden einzuräumen. Damit würde ein Behördengang wegfallen, was für Unternehmen eine willkommene administrative Entlastung bedeutete. Da der Regierungsrat auf diesen Vorschlag nicht eingehen wollte, intervenierte die ZHK in der Folge auch bei der zuständigen Kommission des Kantonsrates. Tabakproduktegesetz Mit dem Tabakproduktegesetz möchte der Bundesrat die Tabakprodukte betreffenden Bestimmungen in ein eigenes Gesetz überführen. Der Vernehmlassungsvorschlag übernimmt denn auch teilweise geltendes Recht, enthält aber vor allem weitgehende materielle Änderungen. Vorgesehen sind zusätzliche Einschränkungen der Werbung, der Verkaufsförderung und des Sponsorings sowie ein Verbot der Abgabe von Tabakprodukten an Minderjährige. Dabei zeigt der Entwurf eine bevormundende Grundhaltung und pflegt eine hohe Regulierungsdichte. Die ZHK sprach sich in ihrer Stellungnahme gegen Verschärfungen bei der Tabakregulierung aus.

Flankierende Massnahmen Der Bundesrat schlug im September 2014 vor, die flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit zu verschärfen. Die ZHK stellte sich in einer gemeinsamen Stellungnahme mit Zürcher Arbeitgeberorganisationen gegen weitere Verschärfungen, da sich die geltenden Massnahmen grundsätzlich bewährt haben. Die Zürcher Wirtschaftsverbände kritisierten die weitere Aushöhlung des noch verhältnismässig liberalen Schweizer Arbeitsrechts und beantragten, den Vorschlag nicht weiterzuverfolgen. Aussenwirtschaft Bundesgesetz über die technischen Handelshemmnisse Eine parlamentarische Initiative aus Bauernkreisen möchte Lebensmittel vom sogenannten Cassis-de-DijonPrinzip ausnehmen. Mit dem im Juli 2010 eingeführten Cassis-de-DijonPrinzip können Produkte, welche in einem Mitgliedstaat der EU oder des EWR rechtmässig in Verkehr sind und nicht unter eine der wenigen Ausnahmen fallen, im Inland in Verkehr gebracht werden, auch wenn sie schweizerische Produktevorschriften nicht oder nicht vollständig erfüllen. In ihrer Stellungnahme lehnte die ZHK die Vorlage ab. Sie ist im Gegenteil davon überzeugt, dass Handelshemmnisse – technische wie tarifäre – ab- und nicht aufzubauen sind.


7 Bildung und Forschung

und hochprofitable Unternehmen aufzugeben. Diesen Unternehmen ist jedoch weiterhin ein attraktives Umfeld zu bieten. Der Bundesrat schlägt deshalb umfassende Ersatzmassnahmen vor. Die ZHK unterstützte diese Bemühungen, forderte – zusammen mit der Unternehmergruppe Wettbewerbsfähigkeit erarbeiteten Stellungnahme – aber eine Verschlankung der Vorlage. Die UStR III soll sich auf ihre Kernpunkte beschränken, die zum Erhalt eines attraktiven Steuerklimas notwendig sind. Zu verzichten ist deshalb unter anderem auf die Einführung einer Kapitalgewinnsteuer.

Richtplan Hochschulquartier Mit der vom Regierungsrat des Kantons Zürich vorgeschlagenen Richtplanrevision sollen die Voraussetzungen für die bauliche Weiterentwicklung des Universitätsspitals, der Universität Zürich und der ETH Zürich geschaffen werden. Die ZHK unterstützte dieses Vorhaben und ist überzeugt, dass damit die Zusammenarbeit zwischen den drei Institutionen gestärkt wird. Die angestrebte verdichtete Bauweise ist städtebaulich attraktiv und trägt zu einer erhöhten internationalen Ausstrahlung des Hochschulstandorts Zürich bei, wovon auch die Zürcher Wirtschaft Verkehr und Energie profitieren dürfte. Finanzen und Steuern Unternehmenssteuerreform III Bei der Unternehmenssteuerreform III (UStR III) handelt es sich um eines der wichtigsten politischen Geschäfte der kommenden Jahre. Aufgrund des internationalen Drucks sind gewisse Steuerprivilegien für hochmobile

Strommarktliberalisierung Die ZHK begrüsste die vom Bundesrat angestrebte vollständige Strommarktliberalisierung. Die geltende Regelung, wonach einzig Endverbraucher mit einem Jahresverbrauch von über 100 MWh ihren Stromlieferanten frei wählen dürfen, ist nicht befriedigend. Sie schliesst kleinere Unternehmen und Haushalte von der

Möglichkeit aus, auf allenfalls günstigere Angebote mit vorteilhafteren Rahmenbedingungen auszuweichen. Kleinkonsumenten und Haushalte, die sich von der Strommarktöffnung keine Vorteile versprechen, können auch nach der vollständigen Liberalisierung mit dem „Wahlmodell abgesicherte Stromversorgung“ weiterhin bei ihrem angestammten Stromlieferanten bleiben.

Wa h le n Im Jahr vor den kantonalen und den eidgenössischen Erneuerungswahlen werden im Kanton Zürich traditionell die kommunalen Behörden neu bestellt. Für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Zürich von besonderer Bedeutung ist die politische Ausrichtung der Stadt Zürich. Die ZHK unterstützt deshalb regelmässig auch bei Stadtzürcher Wahlen wirtschaftsfreundliche Kräfte. Erstmals gelang es unter der Führung der Wirtschaftsverbände, die Reihen der bürgerlichen Parteien vor den Zürcher Stadtratswahlen im Frühjahr 2014 zu schliessen und eine

Regierungsratswahlen 2015: Die ZHK unterstützte die «Top 5»-Kampagne (siehe Seite 8)


8

Einsatz der ZHK für die Wirtschaft gemeinsame Dachkampagne für die Stadtratskandidaten und Stadtratskandidatinnen von SVP, FDP und CVP zu führen. Mit dieser Strategie erhöhte sich die bürgerliche Vertretung im Stadtrat von Zürich von zwei auf drei (von insgesamt neun) Mitgliedern (siehe auch Jahresbericht 2013, Seiten 9-10). Zürcher Wahlen 2015 Im zweiten Halbjahr 2014 begannen die Vorbereitungen für die kantonalen Wahlen vom April 2015. Die Zürcher Wirtschaftsverbände haben dafür unter dem Dach des Forums Zürich ein 9-Punkte-Programm erarbeitet, welches die wichtigsten politischen Forderungen für einen attraktiven Wirtschaftsstandort umfasst. Ziel dieses Programms ist eine wettbewerbsfähige, innovative Zürcher Wirtschaft, der es möglich ist, zu wachsen, Arbeits- sowie Ausbildungsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Gleichzeitig wurde auf der Basis dieses Programms unter der Bezeichnung „Top5 für Sicherheit und Stabilität“ ein bürgerliches Ticket mit fünf Regierungsratskandidatinnen und -kandidaten von SVP (Markus Kägi und Ernst Stocker), FDP (Thomas Heiniger und Carmen Walker Späh) sowie CVP (Silvia Steiner) lanciert. Diese Kampagne wurde von der ZHK massgeblich und erfolgreich unterstützt.

Abstimmu n g en Für die ZHK zeigte das Abstimmungsjahr 2014 eine durchzogene Bilanz. Die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative im Februar 2014 ergab zum ersten Mal eine – allerdings

knappe – Mehrheit gegen die Personenfreizügigkeit mit der EU, womit auch die bilateralen Verträge gefährdet sind. Die ZHK musste selbstkritisch feststellen, dass es nicht gelang, breite Bevölkerungsschichten von den Vorteilen der bilateralen Verträge und der Personenfreizügigkeit zu überzeugen.

Die unklare Umsetzung der Initiative bringt für viele Unternehmen ein erhöhtes Mass an Unsicherheit, was sich negativ auf das Investitionsklima in der Schweiz auswirkt. Problematisch ist ebenfalls die von den Zürcher Stimmberechtigten gutgeheissene Änderung des kantonalen Planungs- und Baugesetzen. Die Gemeinden erhalten nun die Mög-

Wirtschafts- und finanzpolitische Abstimmungen 2014 Abstimmung vom 9. Februar 2014 Schweiz • Bundesbeschluss vom 20.6.2013 über die Finanzierung und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (FABI) • Volksinitiative vom 14.2.2012 „Gegen Masseneinwanderung“

Ja Ja Nein Ja

Abstimmung vom 18. Mai 2014 Schweiz • Volksinitiative vom 23.1.2012 „Für den Schutz fairer Löhne (Mindestlohn-Initiative)“

Nein Nein

Abstimmung vom 28. September 2014 Schweiz • Volksinitiative vom 21.9.2011 „Schluss mit der MwSt-Diskriminierung des Gastgewerbes!“

Nein Nein

• Volksinitiative vom 23.5.2012 „Für eine öffentliche Krankenkasse“

Nein Nein

Kanton Zürich • Planungs- und Baugesetz (Änderung vom 28.10.2013; Festlegung Mindestanteil preisgünstiger Wohnraum)

Nein Ja

Abstimmung vom 30. November 2014 Schweiz • Volksinitiative vom 2.11.2012 „Stopp der Überbevölkerung – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen“ (Ecopop)

Nein Nein

• Volksinitiative vom 20.3.2013 „Rettet unser Schweizer Gold Nein Nein

(Gold-Initiative)“ Blau = Parole ZHK

Schwarz = Resultat


9

Auch 2014 unterstützte die Zürcher Handelskammer verschiedene Abstimmungskampagnen

lichkeit, für gewisse Zonen Höchstmietzinsen festzulegen. Damit sinken die Anreize für Investitionen in Immobilien, womit sich der teilweise feststellbare Nachfrageüberhang nach Wohnraum verstärken wird. Erfreulich ist hingegen, dass sich – zum Teil sehr klare – Mehrheiten gegen andere Begehren mit grossem Schadenspotenzial für den Standort Schweiz ergaben. So scheiterten Initiativen für einen nationalen Mindestlohn, für eine Einheitskrankenkasse, für eine Bevorzugung der Gastronomiebranche bei der Mehrwertsteuer, für die rigorose Begrenzung der Zuwanderung (Ecopop-Initiative) sowie zur Einschränkung der Unabhängigkeit

der Nationalbank (Gold-Initiative). Unabhängig vom jeweiligen Abstimmungsausgang darf nicht vergessen werden, dass für eine florierende Wirtschaft vor allem stabile Rahmenbedingungen notwendig sind. Insofern entfalten auch Vorlagen, die letztlich an der Urne abgelehnt werden, eine schädliche Wirkung auf den Wohlstand in der Schweiz. Die ZHK hat sich bei allen erwähnten Abstimmungen mit ihren Vorstandsmitgliedern und ihrer Direktorin in Abstimmungskomitees beteiligt, war medial – unter anderem auch mit eigenen Publikationen – präsent und hat die entsprechenden Aktivitäten finanziell unterstützt.

Pe rs o n e lle s Seit Juni 2014 wirkt Mario Senn als Leiter Politik & Projekte bei der ZHK. In dieser Position ist er unter anderem für die politische Grundlagenarbeit zuständig und verantwortet die Durchführung der Wirtschaftswochen. Zuvor war er bei der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich für die Umsetzung des Gesetzes zur administrativen Entlastung von Unternehmen verantwortlich. Mario Senn studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen und an der HEC Montréal.


10

Einsatz der ZHK für die Wirtschaft

ZHK International Chamber of Commerce Switzerland ICC

Union of European Chambers of Commerce UECC Unternehmergruppe Wettbewerbsfähigkeit UGW

Swiss Chambers‘ Zürcher Volkswirtschaftliche Gesellschaft ZGV Arbitration Institution Startzentrum Zürich

Europainstitut an der Universität Zürich EIZ Wirtschaftskammer Zug ZWK Eurochambers economiesuisse Innovationspark Zürich

Greater Zurich Area GZA Forum Zürich Stiftung Technopark Zürich

Switzerland Global Enterprise S-GE

Schweizer Industrie- und Handelskammern SIHK

Industrie- und Wirtschaftsvereinigung Schaffhausen IVS

Alliance des Chambres de Commerce Suisse Bestens vernetzt: die ¨Partner-Cloud¨ der Zürcher Handelskammer

Netzwerk Die ZHK pflegt die Vernetzung mit Politikerinnen und Politikern auf eidgenössischer, kantonaler und städtischer Ebene sowie mit anderen Wirtschaftsverbänden, mit der kantonalen Verwaltung und weiteren Institutionen. Sie ist an den regelmässig stattfindenden Gesprächen „Parteien – Wirtschaft“ beteiligt und ist tragender Pfeiler des Forums Zürich – der Vereinigung aller Zürcher Wirtschaftsverbände. Die ZHK ist durch ihre Direktorin in den Stiftungsräten der Greater Zurich Area, des Technoparks, im Vorstand des Europainstituts der Universität Zürich sowie im Verwaltungsrat des Startzentrums vertreten. Seit 2014 wirkt die ZHK überdies bei der Interessengemeinschaft Kongressstadt Zürich mit und setzt sich für ein FinTech Innovation Lab im geplanten Innovationspark ein.

Dr. Markus Neuhaus ist Verwaltungsratspräsident von PricewaterhouseCoopers (PwC) Schweiz und Mitglied des Office of the Global Chairman von PwC. Zuvor war er neun Jahre CEO von PwC Schweiz. Markus Neuhaus ist promovierter Jurist und dipl. Steuerexperte. Er hat einen Lehrauftrag an der ETH in Corporate Finance und ist Mitglied verschiedener Vorstände von Berufsorganisationen wie economiesuisse, Avenir Suisse und der Treuhand-Kammer, wo er den Bereich Steuern präsidiert. Er engagiert sich auch im kulturellen Bereich, z.B. als Mitglied des Stiftungsrates der Festspiele Zürich.


V i e r F r a g e n a n D r. M a r k u s N e u h a u s Markus Neuhaus, seit 2012 gehören Sie dem Vorstand der Zürcher Handelskammer an, seit 2013 als Vizepräsident. Was motiviert Sie, Ihre Zeit für die ZHK einzusetzen? Die Zürcher Handelskammer ist ein wichtiger Baustein für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort Zürich.

Foto: zvg

Die Akteure der Wirtschaft haben eine Verantwortung, sich für gute Rahmenbedingungen einerseits und für gutes Wirtschaften in ihren Firmen andererseits einzusetzen. Mein Einsatz für die ZHK ist ein Beitrag an diese Rahmenbedingungen. Es ist entscheidend, dass die ZHK direkt mit der Front der Wirtschaft verbunden ist, weshalb ein Einsatz von Wirtschaftsakteuren im Vorstand von grosser Bedeutung und im gegenseitigen Interesse ist.

Wo sehen Sie die bedeutendsten Herausforderungen für die ZHK? Die grössten Herausforderungen der ZHK liegen darin, gehört zu werden. Sie weiss von ihren Mitgliedern unmittelbar, was für die Wirtschaft und damit die ganze Bevölkerung gut und wichtig ist. Die Herausforderung ist, dass die Politik zuhört und entsprechend handelt. Auch als Resultat der Finanz- und Wirtschaftskrise besteht das Risiko, dass die Politik der Wirtschaft nun sagen will, was sie zu tun hat. Das geht in die falsche Richtung. Die Politik muss offene, flexible Rahmenbedingungen schaffen. Eine spezielle Herausforderung liegt darin, dass sich zurzeit enorm viele Rahmenbedingungen verändern. Das fordert auch einen Verband wie die ZHK. Ihre Ressourcen sind limitiert, entsprechend wichtig ist die Fokussierung auf die relevanten Themen sowie ein schlagkräftiges Team. Ich bin überzeugt, dass die ZHK auf dem richtigen Weg ist. Wie nehmen Sie das derzeitige wirtschaftliche Umfeld wahr, insbesondere auch aus Sicht der Unternehmensberatung? Die Herausforderungen steigen laufend, nicht erst seit dem 15. Januar 2015, als die Schweizerische Nationalbank den Mindestkurs des Frankens gegenüber dem Euro aufgab. Es geht um die Herausforderungen am Markt, um technologische Entwicklungen, neue Konkurrenten, Zugang zu Personal, usw., aber auch um die gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Bisher hat sich die Schweiz gut behauptet. Es besteht jedoch die Gefahr, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt und das Verständnis

dafür, was uns bisher erfolgreich gemacht hat und was in Zukunft wichtig sein wird, verloren gehen. Ein fehlender Konsens würde uns stark lähmen und muss verhindert werden. Da sind alle Beteiligten gefordert, weiterhin pragmatisch und nicht dogmatisch zu sein. Als Berater sehen wir eine Vielzahl von Fragestellungen, mit denen unsere Kunden und damit die ganze Wirtschaft konfrontiert sind. Dabei gibt es nicht eine Frage, welche alle Firmen gleichermassen betrifft, und es gibt auch nicht eine Antwort, welche für alle relevant wäre. Die Herausforderung besteht für die Firmen wie die Berater darin, die spezifische Fragestellung zu identifizieren und eine individualisierte Antwort zu finden. Allein dadurch kann man sich von anderen abheben. „More of the same“ oder „one size fits all“ ist definitiv vorbei. Massgeschneiderte Lösungen sind gefragt. Sind Sie zuversichtlich für die Schweizer Wirtschaft? Mittel- bis langfristig bin ich zuversichtlich für die Schweizer Wirtschaft. In einer Zeit grosser Verunsicherung sind Werte wie Zuverlässigkeit, Qualität, Stabilität, Bildung und technologische Innovation, für welche die Schweiz bekannt ist, wichtiger denn je. Aufgrund der momentanen Trends muss sich die Schweiz aber in vielem neu erfinden. Dabei können wir auf entscheidenden Vorteilen wie gesunden Staatsfinanzen, einem guten Bildungssystem, einer funktionierenden Infrastruktur, usw. aufbauen. Der zukünftige Erfolg ist jedoch nicht einfach gegeben, es wird kein Spaziergang werden.

11


12

Generalversammlung 2014

In Anwesenheit von rund 300 Mitgliedern und Gästen, darunter zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Justiz, Bildungswesen, Diplomatie und Armee, fand am 3. Juli 2014 die 141. Generalversammlung der Zürcher Handelskammer im Kongresshaus statt. Präsidentin Karin Lenzlinger nutzte die Gelegenheit, Unternehmerinnen und Unternehmer dazu aufzufordern, sich aktiv in die politische Diskussion einzubringen.

Direktorin Regine Sauter liess im Anschluss den Einsatz der ZHK für den Wirtschaftsstandort Zürich im vergangenen Jahr Revue passieren. Im statutarischen Teil der Generalversammlung wurden Ivo Furrer (CEO Schweiz, Swiss Life) und Veit Dengler (CEO, NZZ-Mediengruppe) neu in den Vorstand der ZHK gewählt. Sie ersetzen Rolf Dörig und Markus Spillmann. Zudem wurde Beat Zimmermann nach 13 Jahren Tätigkeit als stellvertretender Direktor bei der ZHK verabschiedet.

Die beiden Alt-Nationalräte Franz Jaeger und Josef Lang legten im Anschluss an die ordentlichen Traktanden in einem Dialog ihre Rezepte für eine Schweiz von morgen dar. Dabei kam unter anderem zur Sprache, welche Rolle die Schweiz in Europa spielen soll, ob die Demokratie ein Erfolgs- oder Auslaufmodell sei und was Nachhaltigkeit für eine Gesellschaft bedeutet.


13


14

Impressionen der Generalversammlung 2014


15


16

Dienstleistungen der ZHK Beglaubi g u n g sdienst

C a r n et s ATA

Mehrere Länder fordern für Importe nach wie vor die Vorlage von Ursprungszeugnissen oder anderer in irgendwelcher Form beglaubigter Dokumente. Die Zahl der durch den Beglaubigungsdienst der ZHK beglaubigten Dokumente (wobei auch die innerhalb der Schweiz beglaubigten Fakturen, sogenannte Inlandbeglaubigungen, eingeschlossen sind) hat sich seit 2009 steigend entwickelt.

0

2005 2006

10000

20000

30000

CITES

40000

0

1000

2000

3000

38399

4000

5000

800

1000

44872

702 985 1146

4487

46534

2013

47176

694

4761 4430

48189

Seminare des Beglaubigungsdienstes Im Berichtsjahr führte der Beglaubigungsdienst der ZHK vier Seminare zum Thema Ermächtigter Ausführer im Sorell Hotel Sonnental in Dübendorf durch. Daran nahmen insgesamt 96 Personen teil.

981

4763

2012

Ausgestellte Beglaubigungen

613

4429

43893

2014

600

5443

41850

2011

400

5049

46532

2010

200

5052

45549

2008

0

4665

41879

2007 2009

die Schweiz noch erbracht werden, während in 59 Fällen den Carnet-Inhabern Zollforderungen in der Höhe Die Carnets ATA und Carnets CPD/ von total 396‘868.35 Franken in China-Taiwan-Vereinbarungen umRechnung gestellt werden mussten. fassen die Zollabkommen über Waren, Warenmuster und Berufsausrüstungen, welche für Ausstellungen, Messen, Kongresse oder ähnliche Veranstaltungen ausgestellt oder CITES (Convention on Internatioverwendet werden. Diese Zolldoku- nal Trade in Endangered Species of mente wurden für die temporäre Ein- Wild Fauna and Flora), auch bekannt und Ausfuhr verschiedenster Waren als Washingtoner Artenschutzabausgestellt, insbesondere für Präzi- kommen, ist eine von weltweit sionsapparate; elektrische, elektroni- 169 Staaten unterzeichnete Hansche sowie Mess- und Kontrollgeräte; delskonvention, welche die Erhaltung

4772

Ausgestellte Carnets ATA

Maschinen und Apparate für die Metallbearbeitung, die Landwirtschaft, den Haushalt, das Büro und für die Textilindustrie sowie für Musikinstrumente, Bilder, Rennpferde oder Antiquitäten. Ende 2014 anerkannten 74 Länder die Carnets ATA.

478 586

Ausgestellte CITES-Zertifikate

und nachhaltige Nutzung der Tierund Pflanzenpopulationen unserer Welt zum Ziel hat. Exporteure, speziell die Uhrenindustrie, Kaviarhändler, Lederwarenhändler usw., die gefährdete Tiere, Pflanzen und deren Derivate reexportieren, können dieses Angebot nutzen. Nachträgliche Zollforderungen Der Beglaubigungsdienst der ZHK beWegen nicht ordnungsgemässer Ver- glaubigt seit Oktober 2006 im Aufwendung der Dokumente erledigte trag des Bundesamts für Veterinärdie ZHK im Berichtsjahr 142 berech- wesen CITES-Zertifikate. tigte Reklamationen von ausländischen Zollbehörden. In 83 Fällen konnte der rechtsgenügende Nachweis einer Wiedereinfuhr der Ware in


17

Deu t sc hd i pl o m Ende März 2014 konnte die Zürcher Handelskammer im Rahmen einer kleinen Feier das “Diplom in der deutschen Sprache“, welches etwas über dem Maturitätsniveau liegt, überreichen. Vier Absolventinnen und Absolventen erzielten einen Notendurchschnitt von 5 oder besser. Aufgrund rückläufiger Nachfrage hat sich die ZHK entschlossen, die Prüfungen für Deutschdiplome im Frühjahr 2015 zum letzten Mal anzubieten. Anschliessend wird das Angebot eingestellt.

Wirts ch a f ts w o ch e n Seit den 1970er-Jahren bietet die Zürcher Handelskammer in Zusammenarbeit mit der Ernst Schmidheiny Stiftung Gymnasiastinnen und Gymnasiasten die Möglichkeit, Wirtschaft praxisnah zu erleben. Angeleitet von zwei oder drei Führungskräften aus der Wirtschaft (Fachlehrerinnen und Fachlehrer) und unterstützt durch eine computerbasierte Simulation, schlüpfen die Jugendlichen in die Rolle von Geschäftsleitungsmitgliedern. Sie führen ihre Unternehmen durch mehrere Geschäftsjahre und lernen «on the job» die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Begriffe und Zusammenhänge. Während einer Woche erleben sie so hautnah, was es heisst, ein Unternehmen zu führen.

Im Jahr 2014 haben 212 Schülerinnen und Schüler aus sieben Kantonsschulen aus den Kantonen Zürich und Zug an einer Wirtschaftswoche teilgenommen. Betreut wurden sie dabei von 22 Fachlehrerinnen und Fachlehrern sowie von zahlreichen Referentinnen und Referenten. Die meisten dieser Wirtschaftswochen finden ausserhalb der Schulzimmer – meist in Seminarzentren – statt, damit sich die Teilnehmenden vollständig auf das Thema Wirtschaft konzentrieren können. Wichtigster Erfolgsfaktor sind die von den Unternehmen delegierten Führungskräfte, die als Fachlehrpersonen einen maximalen Praxisbezug sicherstellen. Alle Beteiligten können so einen wirkungsvollen Beitrag zur ökonomischen Bildung der Heranwachsenden (Stichwort „Economic Literacy“) leisten. Die ZHK dankt allen Beteiligten für ihren grossartigen Einsatz!

Eine Klasse der Kantonsschule Zug anlässlich ihrer Wirtschaftswoche in Landquart (Foto: Jeannette Baumann)


18

Dienstleistungen der ZHK Schiedsg er i c h t Bei der Zürcher Handelskammer wurden im Berichtsjahr insgesamt 45 private Streiterledigungsverfahren, sogenannte Schiedsverfahren, eingeleitet, wobei im zweiten und im dritten Quartal des Jahres die meisten Eingänge registriert wurden. Damit präsentieren sich beim Zürcher Sekretariat – nach einem Einbruch im Jahr 2013 – wieder steigende Fallzahlen. Das Total der Streitwerte beträgt umgerechnet 322 Millionen Franken, was einen durchschnittlichen Streitwert von 7,15 Millionen Franken pro Fall ausmacht. Dem Fall mit dem höchsten Streitwert – umgerechnet 84,5 Millionen Franken – liegt ein Investment Agreement zugrunde. Aber auch „kleinere“ Verfahren wurden eingereicht. So liegt in einem Fall der Streitwert bei rund 17‘300 Franken. Gestritten wird um eine Forderung aus einem Kaufvertrag betreffend Fleischerzeugnisse. Von den eingeleiteten Verfahren konnten im selben

Jahr fünf Fälle durch Vergleich erledigt werden. In einem Fall erfolgte ein Rückzug, und in drei Fällen wurde der Rechtsstreit zwischen den Parteien vom Schiedsgericht durch Schiedsspruch entschieden. Ein Grossteil der Verfahren (79%) wird nach schweizerischem Recht verhandelt (siehe Diagramm unten). In 13% der Fälle kommt ausländisches Recht zur Anwendung; das Wiener Kaufrecht oder CISG findet in 8% der Fällen Anwendung. In 5% der Fälle liegen reine Binnenschiedsverfahren vor. 95% der Fälle sind internationale Schiedsverfahren (51% rein internationale Verfahren, 44% sind Verfahren mit Beteiligung mindestens einer Partei mit Sitz oder Wohnsitz in der Schweiz). Demzufolge ist auch die Verfahrenssprache grösstenteils (d.h. in 72% der Fälle) Englisch. Auf Deutsch werden 28% der Fälle verhandelt. Des Weiteren liegt bei 24% der Fälle ein Mehrparteienschiedsverfahren (Verfahren, in

denen mindestens drei Parteien eingebunden werden) vor. In Bezug auf den Schiedsort haben die Parteien in einem Fall Stockholm als solchen vereinbart, in einem anderen Fall Genf. In allen übrigen Fällen befindet sich der Sitz des Schiedsgerichts in Zürich. Im Berichtsjahr wurde auch ein Verfahren unter der Internationalen Schiedsgerichtsordnung der Zürcher Handelskammer eingeleitet. Dieses Regelwerk wurde im Jahr 2004 durch die Swiss Rules of International Arbitration ersetzt. ZHK-Präsidentin Karin Lenzlinger ernannte in diesem Verfahren den Obmann. Im selben Verfahren ernannte die Präsidentin – aufgrund der Säumnis einer der beiden Parteien – auch einen der beiden Mitschiedsrichter. In einem Verfahren, welches zwischen zwei ausländischen Parteien vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof ICC hängig ist, wurde die ZHK gemäss vertraglicher Vereinbarung der Parteien ersucht, alle drei Schiedsrichter zu ernennen. Ernennung Gutachter In einem Verfahren wurde die Präsidentin der ZHK mit der Ernennung eines Gutachters für die Bewertung eines Aktienpaktes betraut.

Ein Grossteil der Verfahren (79%) wird nach schweizerischem Recht verhandelt, was das Diagramm anschaulich zeigt. In 13% der Fälle kommt ausländisches Recht zur Anwendung. Das UN-Kaufrecht, das auch als Wiener Kaufrecht oder CISG bezeichnet wird, findet in 8% der Fälle Anwendung

Mediation Ebenfalls im Laufe des Jahres 2014 wurden drei Fälle unter Anrufung der Schweizerischen Mediationsordnung für Wirtschaftskonflikte eingereicht. Darunter befindet sich ein Fall mit einem rein internationalen Bezug.


19

Schiedsgerichtshof Die Zusammensetzung des Schiedsgerichtshofs hat sich im Berichtsjahr nicht verändert. Die Zürcher Sektion dieses Gremiums, welches gemäss den Swiss Rules zur Administration der Schiedsverfahren berufen ist und durch das Sekretariat in dieser Funktion unterstützt wird, setzt sich aus den gleichen Personen zusammen wie 2013. ASA-Konferenz 10 Jahre Swiss Rules Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Swiss Rules fand am 31. Januar 2014 in Basel eine durch die Schweizerische Vereinigung für Schiedsgerichtsbarkeit ASA organisierte Konferenz statt. Mit MLaw Michael Fischer war ein Mitarbeiter der ZHK als Sachverständiger an der Podiumsdiskussion vertreten. Im Anschluss an die Konferenz erschien eine Publikation mit dem Titel „10 Years of Swiss Rules of International Arbitration“ aus der Schriftenreihe „ASA Special Series“.

Weitere Veranstaltungen der Schiedsgerichtsabteilung Am 14. März 2014 traten lic. iur. Elena Stancato und MLaw Michael Fischer an der SBS Swiss Business School in Kloten als Gastreferenten auf. Das Referat zum Thema Schiedsgerichtsbarkeit fand im Rahmen eines MBA-Weiterbildungsprogramms statt. Unter den Zuhörern waren Studentinnen und Studenten aus dem In- und Ausland. Am 12. September 2014 referierten Mitglieder des Gerichtshofs und lic. iur. Elena Stancato aus der Schiedsgerichtsabteilung im Rahmen der Veranstaltung "Vortrag am Mittag Spezial" des Europainstituts an der Universität Zürich zum Thema "Swiss Rules of International Arbitration 2012 – erste Erfahrungen des Schiedsgerichtshofs."

Am 14. November 2014 fand in Neuenburg eine durch die CEMAJ (Research Center on Alternative and Judicial Dispute Resolution Methods) organisierte Konferenz statt. Anlässlich dieser Konferenz wurde die neuArbitration Breakfast@ZHK Im Juni und im Oktober 2014 fan- este Praxis des Gerichtshofs, vor alden in den Büros der ZHK die ers- lem aus den Sekretariaten von Zürich ten Breakfast Meetings zum Thema und Genf, vorgetragen. Schiedsgerichtsbarkeit statt. Die Arbitration Breakfast@ZHK-Veranstaltungen sind den Mitgliedern der ZHK vorbehalten und bieten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Diskussionsrunde im kleinen Kreis und unter Anwesenheit von Mitgliedern des Gerichtshofs in einem informellen Rahmen über die Schiedsgerichtsbarkeit zu informieren und Erfahrungen auszutauschen.

Statistik Schiedsgericht 2014 Herkunft der Parteien Schweiz Nordeuropa Osteuropa Westeuropa Südeuropa Nordamerika Zentralamerika Südamerika Vorderasien Zentralasien Südostasien Südasien Ozeanien Südafrika

37,6% 0,7% 4,9% 39,5% 3,4% 4,1% 0,7% 1,4% 3,5% 1,4% 0,7% 0,7% 0,7% 0,7%

Streitgegenstände Kauf/Verkauf von Gütern 34% Kauf/Verkauf von Aktien 18% Darlehen 7% Vertrieb/Agentur 7% Investitionsvertrag 7% Aktionärsbindungsvertrag 5% Beratung/Consulting 5% Arbeitsvertrag 2% Dienstleistungsvertrag 2% Geistiges Eigentum/Lizenzen 2% Kooperationsabkommen 2% Werkvertrag 2% Vorprozessuale Anwaltskosten 2% Übrige 5% Besetzung des Schiedsgerichts Einzelschiedsrichter 53,0% Dreierschiedsgericht 47,0% Verfahrensart Ordentliches Verfahren Beschleunigtes Verfahren

59,0% 41,0%

Als Schiedsrichter wurden Juristinnen und Juristen aus der Schweiz und aus dem Ausland benannt, unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Österreich und Schweden.


20

Dienstleistungen der ZHK Kommuni ka t i on

Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos an der Medienkonferenz vorgestellte Studie kommt zum Schluss, dass die Präzisionsgüterindustrie zu den zukunftsträchtigsten Branchen in der Greater Zurich Area und der Schweiz gehört. Ferner verdeutlicht die Studie, dass die Unternehmen dann innovativ und erfolgreich sind, wenn sie Forschung, Entwicklung und Produktion in einem Netzwerk auch räumlich eng aufeinander abstimmen können. Sämtliche Dokumente zur Studie stehen auf der Website der ZHK zur Verfügung (www.zhk.ch/ studie/praezisionsgueterindustrie).

Medienarbeit 2014 veröffentlichte die ZHK mehrere Medienmitteilungen zu wirtschaftspolitischen Themen wie beispielsweise zum geplanten Innovationspark in Dübendorf, zur Unternehmenssteuerreform III oder zu den jeweiligen Volksabstimmungen. Mehrere Zeitungen und Zeitschriften berichteten im Geschäftsjahr über Tätigkeiten der Zürcher Handelskammer. Rund 40 erschienene Artikel bildeten einen Querschnitt der medialen Tätigkeiten ab und gaben so der ZHK die Möglichkeit, die eigenen Dienstleistungen der breiten Öffentlichkeit ZHK Mitteilungen vorzustellen. In den jeweils am Monatsende erscheinenden Mitteilungen wurden Studie zur Bedeutung die Mitglieder und weitere interesder Präzisionsgüterindustrie sierte Empfängerinnen und EmpZusammen mit der Greater Zurich fänger der Wirtschaft und Politik über Area (GZA) präsentierte die ZHK im aktuelle wirtschaftspolitische TheNovember 2014 eine Studie zur men, Vernehmlassungen, Zoll- und Bedeutung der Präzisionsgüterin- Aussenhandelsfragen, Neueintritte dustrie und der Digitalisierung im sowie Veranstaltungen im In- und Wirtschaftsraum Zürich. Die vom Ausland informiert. Im Berichtsjahr

erschienen zehn Mitteilungen, welche 2014 grafisch neu gestaltet und an rund 1‘500 Adressaten versandt wurden. Sämtliche Ausgaben sind online abrufbar (www.zhk.ch/mitteilungen). Zusammen mit den Mitteilungen wurde periodisch eine Übersicht mit Angeboten für Geschäftskontakte verschickt.

Mitte

ilungen

11/14

lk! vors Vo sstandort Wirtschaft das ist Unser tiv, doch chkeit. rak att ist tverständli und lbs Se egen keine ss ihn pfl n. VerMan mu ge rge tra tdazu So Faktoren en tiative e Volksini schieden darüber, ob ein Kantonale in en scheid die Wirt- künftig afür ll als so liti iti rich Standort nicht: Po , Volksin ens Zü zu rd, oder Flughaf die kantonale einem breit hören da urteilt wi n em des ngt erheit ge raktiv be und stensyst en. Das verla tober 2014 voRegine Sauter schaft att ität und Rechtssich gute BildungsPi am u, bil noch gen n könn , die am 3. Ok Direktorin sche Sta gtes Steuernivea d «last but Kränderun tscheide !» zu gemässi gen un Über Ve ll das Volk en gen vors Volk n ist. Auch ZH ktur. Da ein tun tru ch ras nri Inf Fa de sei eine ejedem ränderun lanciert wor Forschung funktionierende zwar einer, der e Formuli istenve e d gewählt e Ablehtive «P zten Komitee mitee an. least» ein ein Flughafen, un währleistet. ngesetz ein üt nauch dung ge Flughafe er auch, dass lt ere abgest m Initiativko bin im zäh ref An e e Di ab de nicht tinental en und gehört bedeutet ns am nehmintonsrat interkon sind Kund Flughafe uten am rung durch den Ka durch keine Ge kein Wirtschaft und Fachkräfte ung des Ba , nung ig ist, weil da damit formell nde balisierten rte terPrivatisier rden sämtliche d fäh sta In der glo duktionsstando wohl kleine Un an Kanton Seit der Pro 2000 we hr durch de rich AG dums erteilt wird un Beschluss zu nötilt. So e, tei zeitsp f rkt ver au me lt Mä 1. April Zü d die ng ganze We osskonzerne sin sie konkurn nicht ghafen an- gu ndumsfähiger srat kann also ngang über die Gr Flughafe durch die Flu lossen und fin lei ere nn als auch ale ref t. Der Kanton ngen im Al tscheid esen, we kte müssen sch en on wi ern nt be ge hm nd , ka an ne so du ektflüge und Pro cht werden. projektiert hend entfallen , wie sie komm Pistenverlängerus Volk in den En tuellen wollen, rende Dir (FZAG) bra . gen bleiben itvorlagen ohne da fgrund der ak von mentsprec nden ge die Schweiz renzfähig em Weg zu Ku ziert. De ngs- oder Kred ch üblich waren verhindern, ist Au on wie llst dige ten eziehen. ntonsrat auf schne eine Exportnati ng eine notwen g ProjektieruPrivatisierung no Länge der Pis miteinzub ältnisse im Ka n. Über Verände s für d du ein r e un all bin he de de d erh rad ge Entwicklun r un ev Ge ten vor ale An szuge en der La künftige rke e optim antragen die Kräft m Szenario au d Länge der Pis s Volk stellt ein ng für ihre zu der immer stä Änderung der FZAG zu be hmigen. Um un diese Fall da nur ge em tzu n, La in ne em n ein r sse ste ge ist vo jed de zu lk hrlei zu it» en Vorau ll in sind t das Vo n rung zu gewä n Bund Wirtschaft s gewährrreichbarke Zürich so dar. «E al vernetzten durch de des Kantons er den Flughafe » Flughafens nnen. Heute haReferendum zu All die n. rde on kö he ht üb s ati ac wo en rec tz da ten intern Mitspr orteil ge er Flughafen. rtv das Gesesetz) ein «Veto über abstimm Möglichkeit, onsrat einer Pis Ein do an ihm t. ge Hauptst tinental räumt nn die r FZAG r Kant interkon (Flughafen altungsrat de Bund be- da fen, wenn de rlegung zustimmn abr grössten leistet ein Zürich -ve ge ergrei n eines de se der Verw an den ng oder ist dage he h ist mithi Damit er die ein, wenn nde Gesuche verlängeru Kantonsrates eine Mitsprac t es. afen Züric ss er he Der Flugh unseres Standort lten kann, mu nentsprec IN des und verhindert stand soll mi NE ha be . . Miss nd «Assets» ch in Zukunft be auf neue Gege schliesst schliesse lkerung. Dieser beseitigt werden er d au e Funktion sfähig bleiben un litisch ist dies all der Bevö genden Initiativ de ng nnen. Po t Kreise, die nanpassu der vorlie gieren kö gib rschrifte on n Unte komitee n interk heiten rea itten, und es de ine ke en iv str he eg m beili s Initiat ationen dings um n, Zürich brauc diese Diskussion Mit de nnen Sie da Inform en m inung sei Es ist legitim, ng kö Me re idu n te he ge ei bo Hub. Entsc und tzen. W r: nentalen mit verbundene Kontext e unterstü itiative unte da grösseren sin ch führen; Konsequ in einem zur Volk eninitiative. ndenen ist sen aber die damit verbu www.p Wissen um n können. rde mus otolia.com gefällt we er Volk Quelle: de.f das Zürch nnen. Diese kö t: auch Das heiss d -entscheiden r Entwicklu n un n de de ge tre Fra mi en, ist rum über die heiden zu könn jed rich Zent lichkeit, tsc ebiet Zü nicht in l ns miten chschulg Flughafe lkerung heute er lanung Ho g Oktob m vö be fan An mm Gebietsp Sti da Mit der tet und Institugegeben. l dies gewährleis völkerung die drei einen sol Be am t sowie Initiative rden, dass die Weichen f Stadtra ben gemeins asterplan r we he die rc llt ha ht, geste oder a d der Zü d ETH Zürich beitet. Der M erweitert darum ge e es un ein t nn ra die un ar in ist, we gierungs l, Universität Zentrum» er um rund 40% sstandort t ta h rcher Re Wirtschaft llen. Der Zü iversitätsspi lgebiet Züric chschulgebie ste Un zahlreiche tung zu tionen lan Hochschutzflächen im Ho erfüllen ektorin rp hzeitig che an eine mo uter, Dir eic Sa «Maste f, dass die Nu Gl e gin Dr. Re Ansprü t au sgrenzen. Pistenv

erände

rungen

über ng soll evölkeru ntscheiden B r e h e Zürc npisten Flughafe

iversitä von U n icklung Zürich tw n re Weite ät und ETH it Univers

tsspital,

. zeig . ude die tät tät können Universi - ältere Gebä ktur nicht mehr werden tru SZ), die ier Seite 2 sspital (U wachsen kontinu en derne Infras ung auf Fortsetz iversität Das Un die ETH Zürich mehr Patientinn de d (UZH) un r Studierende, hr Mitarbeitenchce me eh Comm er r im Ho lich. M nten sowie ber of rastruktu e Kapazitie h Cham hende Inf ihr und Pa · Zuric die beste h Zentrum an Zurich de bringen ce ric iet Zü comm er h schulgeb bre de w.zhk.c h am ww k.c er · Ch Zürich · tion@ zh @ zhk.ch elskamm 3058 · CH-8022 7 40 51 · direk ubigung r Hand h 044 21 41 · begla Zürche · Postfac 217 40 50 · Fax trasse 32 Fax 044 4 217 40 Selnaus 40 40 · lefon 04 7 Te 21 4 n: 04 Direktio : Telefon igungen Beglaub

Die Präzisionsgüterindustrie spielt in der Greater Zurich Area eine entscheidende Rolle und ist mit ein Grund für deren wirtschaftlichen Erfolg. Ein Grossteil der Innovationsaktivitäten stammt aus dem Wirtschaftsraum Zürich (regionale Verteilung der Patentanmeldungen nach Wohnort und Erfinder, 2000–2012, kumuliert. Quelle: Prognos 2014)


r rer ntizu müsd im enzen

ss hier e Mögung des t für die ll dem Fa n lancierte rmit siche iert olv inv g en ser un für hRic re ande

21 ZHK E-News Der Zürcher Handelskammer ist eine direkte Kommunikation wichtig. Mit dem elektronischen Newsletter informiert die ZHK seit Dezember 2014 schneller über aktuelle Geschehnisse und Tätigkeiten. Die E-News werden in regelmässigen Abständen an Mitglieder und Freunde der ZHK versendet und können auf der Website abonniert werden.

Social Media Ebenfalls seit Sommer 2014 ist die ZHK in den sozialen Medien präsent. Twitter nutzt die ZHK insbesondere als Informationskanal. Unter @zhk_ch twittert die Zürcher Handelskammer vor allem zu wirtschaftspolitischen Themen und publiziert Hinweise zu Events. Die Impressionen dazu gibt es auf dem Bildportal Flickr. Zudem ist – je nach Bedürfnis und Nutzen der Mitglieder ZHK Website – in absehbarer Zeit eine verstärkte Als wichtiges Informationsangebot Präsenz auf den Businessplattformen und Visitenkarte gegen aussen ist XING und LinkedIn geplant. im Berichtsjahr auch die Website der ZHK neu gestaltet worden. Mit dem neuen Auftritt soll eine bessere Übersichtlichkeit erreicht und die Benutzerfreundlichkeit erhöht werden. Die Auffrischung fand breite Zustimmung, was sich zum Beispiel in der Anzahl Klicks widerspiegelt: So besuchten 2014 über 22‘000 unterschiedliche User mehr als 36‘000mal die ZHK Website. Gefragt sind insbesondere die Newsbeiträge, Angebotsseiten wie die Exportberatung sowie die Fotos der Veranstaltungen.

Herkunft der User 2014

1.

Switzerland

28’564

2.

Germany

3.

United Kingdom 449

4.

United States

448

5.

Russia

425

6.

Austria

424

7.

Brazil

395

8.

France

294

9.

Netherlands

287

10.

Italy

262

3’036

Die meisten Besucherinnen und Besucher der ZHK-Website kommen aus der Schweiz. Ein paar Tausende aus Deutschland. Und ein paar Hunderte sogar aus Ländern wie Russland oder Brasilien (Zahlen: Google Analytics, Fahnen und Flaggen: Wikipedia)

Nutzung der ZHK-Website 2014 33811 Klicks

1904 Klicks

933 Klicks

Die ZHK-Website wird zurzeit noch traditionell genutzt. D.h., fast 92% informieren sich über die Tätigkeiten der ZHK per Computer. Die restlichen 8% teilen sich auf in Mobile und Tablets (Zahlen: Google Analytics)


22

Events ZHK Lunch Talk Seit 2014 führt die ZHK in regelmässigen Abständen Mittagsveranstaltungen zu diversen wirtschaftspolitischen Themen durch. Der Start erfolgte im Juni zum Thema Unternehmenssteuerreform III (zusammen mit economiesuisse). Im August gab es eine weitere Veranstaltung zur Nachfolgeregelung in Unternehmen (zusammen mit der Handelskammer Deutschland-Schweiz) und im Oktober einen Talk zu Geschäftsmöglichkeiten in Afrika (zusammen mit Switzerland Global Enterprise). Die Veranstaltungen finden in der neuen Börse in Zürich in einem übersichtlichen Rahmen statt, sodass nach den Referaten während eines kleinen Stehlunches anregende Diskussionen entstehen. An den Veranstaltungen können Mitglieder und Nichtmitglieder teilnehmen. Die ZHK informiert jeweils mittels Flyer in den Mitteilungen, in den E-News und auf der Website über aktuelle Anlässe und Themen.


23 Neujahrsanlass 2015 Zusammen mit rund 120 Gästen aus Politik und Wirtschaft ist die ZHK im Rahmen ihres New Year’s Get Together im Papiersaal des Sihlcity Areals mit Swing ins neue Jahr gestartet. Antworten auf Fragen, was Zürich von New York, „der Stadt, die niemals

schläft“, lernen kann und was das Leben und Arbeiten in diesen beiden völlig unterschiedlichen Metropolen so speziell macht, kamen während des Sofagesprächs aus berufenem Mund: von Wallstreet-Reporter Jens Korte sowie dem Zürcher Alt-Stadtpräsidenten Elmar Ledergerber. Moderiert wurde der Talk von Christine

Maier, Chefredaktorin des SonntagsBlicks. Beim anschliessenden Apéro riche wurde dann auf das neue Jahr angestossen. Auch dieser Anlass war ein gelungenes Zusammentreffen von Wirtschaft und Politik, an welchem in festlicher Atmosphäre ungezwungen der Dialog gepflegt werden konnte.


24

Vorstand Der Vorstand der ZHK kam 2014 wie im Vorjahr zu zwei Sitzungen zusammen. An der Frühjahrssitzung standen der Jahresabschluss 2013 und der Erlass eines Anlagereglements im Vordergrund. Zudem führte der Vorstand eine Aussprache zur Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. Im Rahmen der Herbstsitzung fand ein Meinungsaustausch mit Christof Domeisen, Präsident der Unternehmergruppe Wettbewerbsfähigkeit, statt. An derselben Sitzung wurde auch das Budget für das Geschäftsjahr 2015 genehmigt. Neben der Behandlung von statutarischen Geschäften dienten beide Sitzungen zudem der Information zu politischen Themen und der Parolenfassung zu anstehenden kantonalen und eidgenössischen Abstimmungen. Der Vorstandsausschuss traf sich 2014 zu drei (2013: zwei) Sitzungen, an denen unter anderem die Vorstandssitzungen vorbereitet wurden.

M i tgli eder Die Anzahl Mitglieder der ZHK blieb im Berichtsjahr stabil. Firmen- Einzelmitglieder

mitglieder Stimmrecht mit ohne

1.1.2014 1054 114

7

Eintritte 62 –

Austritte 60 2

2

31.12.2014 1056

5

112

Präsidentin Dr. Karin Lenzlinger*, CEO und Delegierte des Verwaltungsrates, Lenzlinger Söhne AG, Nänikon Vizepräsidenten Lukas Gähwiler*, CEO, UBS Schweiz, Zürich Dr. Markus Neuhaus*, Präsident des Verwaltungsrates, PricewaterhouseCoopers Schweiz, Zürich Mitglieder des ZHK-Vorstandes Geri Aebi, CEO und Mitinhaber, Wirz Gruppe, Zürich Vincent Albers, Teilhaber der Albers & Co., Zürich Prof. Dr. Giorgio Behr*, CEO und Inhaber, Behr Bircher Cellpack BBC Group, Buchberg, Präsident der Industrievereinigung Schaffhausen Walo Bertschinger, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates, WALOGruppe, Zürich Martin Candrian, Präsident des Verwaltungsrates, Candrian Catering AG, Zürich Veit Dengler, CEO, NZZ-Mediengruppe, Zürich Dr. Ivo Furrer, CEO Schweiz, Swiss Life, Zürich Christophe R. Gautier, Inhaber, Reituag GmbH, Zürich Prof. Dr. Anton Gunzinger, Eigentümer und Präsident des Verwaltungsrates, Supercomputing Systems AG, Zürich Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller, Institutsdirektor, Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Zürich, Ständerat Dr. Andres Iten, Präsident des Verwaltungsrates, René Faigle AG, Zürich, Präsident Verband Zürcher Handelsfirmen Dr. Christian Keller, Country General Manager, IBM Schweiz AG, Zürich Werner Kummer, Präsident des Verwaltungsrates, Gebrüder Meier AG, Regensdorf, Wirtschaftskonsulent

Dr. Frank Lampert, Leiter Privatkundengeschäft, KPMG AG, Zug Eduardo Leemann, CEO, Falcon Private Bank Ltd., Zürich Joachim Masur*, CEO, Zurich Schweiz, Zürich Hans-Ulrich Meister*, Head Private Banking & Wealth Management und CEO Region Switzerland, Credit Suisse, Zürich Dr. Johannes Milde*, CEO, Siemens Building Technologies Group, Präsident der Zuger Wirtschaftskammer, Zug Ruedi Noser, Verwaltungsratspräsident, Noser Management AG, Zürich, Nationalrat Silvio Ponti, Mitglied der Konzernleitung, Sika AG, Zürich Rolf Renz, Mitglied der Geschäftsleitung und CFO, Siemens Schweiz AG, Zürich Dr. Heinz Schärer, Managing Partner und Präsident des Verwaltungsrates, Homburger AG, Zürich Theo Schaub, Inhaber und Geschäftsführer, Schaub Maler AG, Zürich Herbert J. Scheidt, Präsident des Verwaltungsrates, Vontobel Holding AG, Zürich Andreas G. Schmid, Präsident des Verwaltungsrates, Flughafen Zürich AG, Zürich Peter Steiner, Präsident des Verwaltungsrates, Karl Steiner Holding AG, Zürich Hans G. Syz-Witmer, Präsident des Verwaltungsrates, Maerki Baumann & Co. AG, Zürich Dr. Sandra Thoma, CEO und Präsidentin des Verwaltungsrates, Jost Thoma Holding AG, Zug Dr. Beat Walti*, Rechtsanwalt, Partner Wenger & Vieli AG, Zürich, Nationalrat Oliver Weisbrod, CEO, Weisbrod-Zürrer AG, Hausen a.A. Dr. Thomas Wellauer, COO, Swiss Re, Zürich *Mitglied des ZHK-Vorstandsausschusses Stand: 31.12.2014


25

Te a m

Connie Amoateng Beglaubigungsdienst

Ana Arsic Sekretariat

Giulia Bonaldi Wirtschaftswochen

Vittorina Chiesa Rechnungsund Mitgliederwesen

Irene Felix Beglaubigungsdienst

MLaw Michael Fischer Nathalie Kn端sel Schiedsgericht Beglaubigungsdienst

Stephan Laug Kommunikation und Events

Beatrice Leemann Beglaubigungsdienst

Marcel Mathiuet Beglaubigungsdienst

Giovanni Montera Beglaubigungsdienst

Mario Senn Politik & Projekte

lic. iur. Elena Stancato Cristina Zehnder Rechtsabteilung Sekretariat

Dr. Regine Sauter Direktorin

Stand: 31.12.2014


26

Impressum

Redaktion: Fotos: Layout: Druck:

Stephan Laug, Dr. Regine Sauter, Mario Senn; Z체rich springer-photo.ch; Horgen michelbaumgartner.com; Rafz FO-Z체risee; St채fa


27


Z 端r c he r Ha nd e l sk a m me r N e tz w e r k f 端r Wi r tsc h a ft und Po l it i k

www.zhk.ch/jahresbericht2014 Z端rcher Handelskammer Selnaustrasse 32, Postfach 3058, 8022 Z端rich www.zhk.ch Direktion: Telefon 044 217 40 50, Fax 044 217 40 51, Mail direktion@zhk.ch Beglaubigungsdienst: Telefon 044 217 40 40, Fax 044 217 40 41, Mail beglaubigung@zhk.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.