ZUKUNFT
HELDEN, TÜFTLER, PIONIERE Sie retten wertvolle Ressourcen wie Lebensmittel, Geld und Zeit, punkten mit bahnbrechender Technologie oder schaffen neue Kontaktpunkte zu Kunden und sogar komplett neuen Märkten. Die StartupPartner des Handelsverbands haben allerhand zu bieten.
DOMONDA www.domonda.com Kann künstliche Intelligenz ganze Abteilungen wie die Buchhaltung, das Controlling oder die Steuerberatung ersetzen? „Wir wollen niemanden ersetzen, sondern Ressourcen für wichtige Entscheidungen freispielen“, sagt Mathias Kimpl, CEO von Domonda. Das Unternehmen bietet ein System zur Automatisierung von Finanzprozessen an. Dem Gründungsteam gehören neben Kimpl mit Erik Unger ein Softwareentwickler und mit Stefan Spiegel ein Wirtschaftsprüfer und Steuerberater an. Ihr Anliegen ist es, langwierige manuelle und bürokratische Tätigkeiten vollstän-
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Vision. Das Team von Domonda will kleineren Unternehmen Zahlen zu deren Finanzen zugänglich machen.
Startups selected by Werner Wutscher, Gründer von New Venture Scouting.
dig zu digitalisieren und automatisch zu verarbeiten. Domonda kann etwa stapelweise eingescannte Papierrechnungen verarbeiten, unterstützt von künstlicher Intelligenz den richtigen Geschäftsfällen am Konto oder in ERP-Systemen zuordnen und vollautomatisch entsprechende Schritte anstoßen. „Das hilft, den Überblick über offene Posten zu behalten, den Arbeitsablauf mit dem Chef zu steuern und außerdem beim Listen- oder Forderungs-Management. In der Buchhaltung sind 90 bis 95 Prozent der Fälle immer dieselben. Unser System lernt dazu und macht Kontierungsvorschläge“, erklärt Kimpl. Darüber hinaus bietet das Programm jederzeit einen umfassenden Überblick über die Unternehmensfinanzen. Dies macht seinen Einsatz auch für die Steuererklärung relevant. Das Startup zählt daher eine ganze Reihe von Steuerberatungskanzleien zu seinen Partnern und koordiniert den Programmeinsatz beim Kunden gegebenenfalls auch mit dessen Steuerberatern. Punkten will man außerdem mit der ständigen Abrufbarkeit von wertvollen Informationen und Kennzahlen, die kleine Unternehmen üblicherweise wegen des damit verbundenen Aufwands gar nicht erst ermitteln. Gerade für KMU ohne teure und komplexe Programme kann dies ein spannendes Angebot sein: „Innerhalb einer Woche ist unser System in einem Unternehmen implementiert und läuft. Jeder Service kann bei Bedarf angepasst werden“, sagt Kimpl. Domonda ersetzt damit also nicht, sondern schafft vielmehr Finanzabteilungen virtuell. / Q4/2020
Fotos / Klara Welz, Gerry Frank, beigestellt
Text / Rainer Brunnauer-Lehner