retail | Q4 2020

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TICKER

BEWÄHRTES UND NEUE KLEIDER

FUNKTIONEN IM FOKUS Aktuell bestimmt das Streben nach Nach­ haltigkeit die Entwicklung neuer Ver­ packungen: „Die Themen Mehrweg und Design for Recycling prägen den Markt deutlich, wesentlich sind jedoch auch wei­ terhin die drei Grundfunktionen von Ver­ packung: Schutzfunktion, Logistikfunkti­ on und absatzwirtschaftliche Funktion“, sagt Michael Auer, Leiter des Österreichi­ schen Instituts für Verpackungswesen, das neben Prüfungen als akkreditierte Prüfstelle auch den Staatspreis Smart Packaging im Auftrag des Wirtschafts­ ministeriums und des Landwirtschafts­ ministeriums organisiert. Ein Blick auf ak­ tuelle Trends in der Verpackungsindustrie zeigt, dass einerseits Wiederverwendung sowie Wiederverwertung ein neues Aus­ maß annehmen. Andererseits haben viele Innovationen auch die Vermeidung über­ flüssiger Verpackung zum Ziel.

MASSGESCHNEIDERTES ANGEBOT Warum lange nach einem passenden Karton für seine Produkte suchen, wenn man sich ganz einfach einen maßschnei­ dern lassen kann? Die SP­Verpackungen GmbH hat beispielsweise ein Onlinetool entwickelt, mit dem man sich selbst eine individuelle Lösung zusammenstellen und sofort bestellen kann. Der „Kartonkalkula­ tor“ bietet unterschiedliche Kartontypen, Bedruckung, zusätzliche Merkmale wie Teiler oder verschiedene Kartonqualitäten und ­farben an. Der Vorgang ist in wenigen Schritten abgeschlossen und berechnet auch gleich die Kosten.

RECYCLING Wurden früher vor allem Glas und Papier recycelt, vertreiben mittlerweile immer mehr Anbieter auch die Reinkarnation an­

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derer Materialien: rePET steht für die wie­ deraufbereitete Version des durchsichtigen Kunststoffs, der besonders für Getränke­ flaschen zum Einsatz kommt. Neben Mine­ ralwassermarken setzen auch Molkereien auf die Wiederverwertung des leichten und widerstandsfähigen Materials. Das Kärntner Unternehmen Tubex verarbeitet unterdessen recyceltes Aluminium zu Tu­ ben. Mit 95 Prozent Post­Consumer­ und 5 Prozent Post­Industrial­recyceltem Alu­ minium verspricht Tubex „die erste Alumi­ niumtube, die auch den Materialkreislauf mit den Konsumenten schließt“.

KÜHLES DESIGN Die steigende Onlinenachfrage nach Lebensmitteln macht neue Transport­ möglichkeiten für temperatursensible Ware nötig. Hier werden unterschiedliche Ansätze verfolgt. Während die einen neue Isolierungen etwa aus biologisch abbau­ barem Material wie Heu auf den Weg bringen, lösen andere das Problem der Kühlung. Temprify ersetzt Trockeneis als Kühlquelle durch einen Kühlakku mit völ­ lig unbedenklichem Inhalt. Die tempriBox ist darüber hinaus so designt, dass die küh­ le Luft im Inneren der Kiste optimal zirku­ lieren kann und so für eine gleichmäßige und wirkungsvolle Kühlung sorgt.

GESAMTKONZEPT Weil sich Verpackung als ein Teil in einen größeren Prozess einreiht, sind ganzheit­ liche Lösungen gefragt. Die einzelnen Aspekte vom Produktmix – vom richtigen Shop über die beste Verpackung und die dazu passende Logistik bis hin zum lü­ ckenlosen Kundenservice – weisen Wech­ selwirkungen auf. Daher bieten Unterneh­ men inzwischen Unterstützung für eine optimal abgestimmte Prozesskette an. Die Initiative „E­Commerce 3.0“, eine Kooperation der Stranzinger Gruppe mit Global.Web.Shop, schafft beispielsweise Outsourcing für die Erschließung neuer Märkte auf der ganzen Welt. Die Stranzin­ ger Gruppe hat das gesamte Fulfillment im Repertoire und beteiligt sich an Projekten wie PhysICAL, das Versandlogistik nach­ haltiger machen will. / Q4/2020

Illustrationen / vecteezy.com

Ob Klassiker wie Karton und Glas oder neue Materialien – die heimischen Unternehmen machen Verpackungskonzepte fit für die Zukunft.


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