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BERUF MIT ZUKUNFT

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Muhamed Beganovic ´, Chefredakteur der Internationalen Wochenzeitung Verkehr, berichtet über Trends und Entwicklungen in der Logistikbranche.

FLUGZEUG-DIEBSTAHL IM GROSSEN STIL?

Das hat es in dieser Dimension in der globalen Luftfahrtbranche noch nie gegeben. Einmal mehr beweist Russland, dass es sich an bestehende Verträge und Abmachungen nicht zu halten gedenkt und sich vom Rest der Welt auch im Bereich Luftfahrt isoliert. Die staatliche russische Airline Aeroflot hat rund 500 Flugzeuge der Hersteller Boeing und Airbus im Bestand und flog damit bis zum Ausbruch des Ukrainekriegs weltweit 60 Länder an, unterhielt zahlreiche Stationen im Ausland. Das Gros dieser Flugzeuge ist bei westlichen Leasingfirmen geleast, die nun aufgrund der von zahlreichen Ländern verfügten Sanktionen gegen Russland die Verträge kündigen mussten. Damit geht für den Leasingnehmer, sprich Aeroflot (und auch andere russische Airlines), die Verpflichtung einher, die Flugzeuge zurückzugeben. Doch daran denkt Russland nicht. Ganz im Gegenteil – der russische Staat will die geleasten Flugzeuge per Gesetz enteignen, umregistrieren lassen und behalten. Das käme einem Flugzeugdiebstahl im großen Stil gleich und würde für die Leasingunternehmen einen Gesamtschaden von mehr als zwölf Milliarden US-Dollar bedeuten.

TAKTISCHES VORGEHEN

Bis zum 28. März hatten die Leasingfirmen Zeit, die Verträge mit Aeroflot zu kündigen. Aber schon bei Ankündigung dieser Maßnahme verfügte Russland die Rückkehr aller zu dieser Zeit im Ausland befindlichen Flugzeuge, um eine Festsetzung zu verhindern. Nicht alle der geleasten Flugzeuge haben aber den Weg zurück nach Russland geschafft, 78 davon wurden laut dem russischen Verkehrsminister Witali Saweljew im Ausland an die Ketten gelegt. „Die größte Angst ist momentan, dass die geleasten Flugzeuge für immer verschwunden sind“, erklärte Steve Giordano, Geschäftsführer der Flugzeugleasinggesellschaft Nomadic Aviation Group.

RISIKEN FÜR DIE FAHRZEUGLOGISTIK NEHMEN ZU

Der Sektor der Fahrzeuglogistik ist zurzeit mit einer Reihe äußerst belastender Herausforderungen konfrontiert. Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine werden für ein drittes Krisenjahr in Folge verantwortlich sein, nachdem zunächst die Pandemie und dann der Halbleitermangel die Abläufe massiv beeinträchtigt haben. Die Automobilindustrie ist bei der Beschaffung verschiedener Bauteile sowie von Rohstoffen und Halbfertigmaterial in hohem Maße von der Ukraine abhängig. Am negativsten wirkt sich der Lieferausfall bei den sogenannten Kabelbäumen aus, die bisher in großer Stückzahl in der Ukraine hergestellt wurden. Eine Produktionsverlagerung ist weder leicht noch kurzfristig umzusetzen. Infolge des Krieges mussten bereits ganze Fabriken schließen. Wann sie wieder öffnen können, ist nicht vorhersehbar.

Bereits vor dem Ukrainekrieg hatte die Branche mit der steigenden Inflation zu kämpfen. Die aktuell stetig steigenden Energie- und Rohstoffpreise verschärfen das Problem und belasten die Branche massiv. Die häufig angewendeten Treibstoff- und Bunkerklauseln können diese Entwicklungen nicht mehr abfangen, um die Flottenbetreiber zu entlasten. Innerhalb von sechs Monaten hat sich der Preis für Schiffstreibstoff verdoppelt. Pro Tag wird mit Mehrkosten von 25.000 Dollar gerechnet. Die Folge: Vielerorts, zum Beispiel im fragmentierten Transportmarkt Italiens, wird die Arbeit eingestellt, weil sich der Mitteleinsatz nicht mehr rentiert und sich Vertragspartner auf „höhere Gewalt“ berufen. Die steigenden Treibstoffkosten, der enorme Anstieg der Rohstoffkosten und die Inflation ergeben eine

Umfrage. Eine Erhebung unter 86.000 Logistik-Mitarbeiter:innen ergab eine steigende Unzufriedenheit mit der Managementebene generell sowie mit dem Fehlen von Arbeitsplatzsicherheit und Aufstiegschancen.

Gemengelage, in der Transportunternehmen mit Preisschüben in bislang nicht bekanntem Ausmaß konfrontiert sind.

BESSERES ARBEITSKLIMA DURCH DIGITALES TRAINING?

Der E-Commerce hat einen rasanten Zuwachs erlebt, und Corona hat den Onlinehandel noch einmal stark angekurbelt. Daraus resultieren hohe Anforderungen an die Logistikbranche, die trotz voller Kapazität geringe Gewinnspannen hat und weiterwachsen muss. Eine von how. fm erstellte Studie auf Basis von 86.000 Mitarbeiterbewertungen der Top-25-Logistikanbieter im Vereinigten Königreich zeigt, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die Mitarbeiter:innen hat. Bei ständig wachsendem Arbeitsvolumen, permanenter Optimierung der Arbeitsabläufe und Kostenreduzierungen leidet das Arbeitsklima. Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen haben in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen, so das Ergebnis der Studie. Dabei geht es den Mitarbeiter:innen offenkundig nicht in erster Linie um mehr Geld oder Freizeit – hauptsächlich wird das Management kritisiert für fehlende Wertschätzung der Arbeit und mangelnde Aufmerksamkeit für die Probleme der Mitarbeiter:innen im Arbeitsalltag. In der Logistikbranche, vor allem bei Third-Party-Logistikdienstleistern, mangele es insgesamt an einer guten Unternehmenskultur. Schlecht vermittelte Arbeitsaufträge seien dabei eines der größten Konfliktpotenziale. Mitarbeiter:innen mithilfe von spezieller Trainingssoftware, wie sie etwa von how.fm angeboten wird, zu unterstützen, könnte ein erster Schritt sein, dieses Problem zu lösen. Digitale Schulungen könnten zudem Karriereambitionen fördern und dazu beitragen, die Arbeitsperformance zu erhöhen.

» Die größte Angst ist momentan, dass die geleasten Flugzeuge für immer ver- schwunden sind. «

Steve Giordano

Geschäftsführer der Flugzeugleasing- gesellschaft Nomadic Aviation Group

Beschränkung. Sollte Russland tatsächlich per Gesetz die geleasten Flugzeuge verstaatlichen, bliebe deren Aktionsradius allerdings eingeschränkt: Sie würden nur in Russland fliegen können.

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