Handsome Magazine Issue C – New York City

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Kontakt www.handsomemag.com www.facebook.com/handsomemag Info@handsomemag.com Herausgeber H.S.M. Media redaktion Quentin Caminada Editor Quentin@handsomemag.com Sven Högger Redaktioneller Mitarbeiter

kreativ-direktion Kevin Högger Kevin@handsomemag.com www.kevinhoegger.ch Werbung marketing@handsomemag.com

Auflage 5000 Stück Schrift Graphik Garamond Stahl Partner h.s.m. Neovandalism Gallery Station Rawcut Creative Studio Berest AG Sunn

Copyright © Handsome Magzine. Switzerland. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und Eigentum von Handsome Magazine. Vervielfältigung und Verbreitung sind nur mit schriftlicher Erlaubnis des Herausgebers zulässig.


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So, wir sind bei der dritten Ausgabe angelangt. Wir stellen uns aber nochmals kurz vor. Handsome Mag ist ein junges Schweizer Magazin, das sich mit Themen wie Grafik, Fotografie und Kunst auseinander setzt. Wir möchten zeigen, was die Schweiz in dieser Hinsicht zu bieten hat. Weil wir und unsere Freunde uns aber nicht nur in der Schweiz herumtreiben, wird das Ganze mit einigen spannenden internationalen Persönlichkeiten gespickt. Wieso wir das denn machen? Wir möchten inspirieren, aufklären, unseren Freundeskreis erweitern und Personen vermitteln. Spass haben, wollen wir auch. Bier mögen wir auch. Es gibt natürlich noch diverse weitere Gründe, wieso wir das machen. Wir hoffen auf Fame, Chicks und haufenweise Zaster. Wir warten. Selber ein Magazin zu erstellen, bringt aber tatsächlich einige Vorzüge. Man kann machen, was man will. Sei dies in gestalterischer Hinsicht oder inhaltlicher. Uns gefällt diese Schrift, dann nehmen wir diese. Mit diesem Fotografen hatten wir mal ein super Gespräch in einer Bar, dann fragen wir den doch fürs Magazin an. Wir können so also Sachen sehen, die uns gefallen. Wir denken, einiges davon könnte auch anderen gefallen. Und es ist einfach cool, ein gedrucktes, selbstgemachtes, fertiges Produkt in den Händen zu halten. Und wenns dann noch jemand anderes hält – sieht schon gut aus. So aus der Ferne.

Und ja, es ist schon wieder einiges über New York drin. Ist ja auch lässig da.


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Lukas Maeder 24 NY —  CH 28 NEW YORK KIDS 38 Concrete Jungle 46 New York Swiss 14


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l u k a s m a Jung, wild und selbstbewusst. Der im Jahre 1987 geborene Lukas Maeder hat sein Hobby zum Beruf gemacht und schon für nationale und internationale Magazine fotografiert. Für Handsome hat er seine New Yorker Schätze ausgepackt und über seinen Werdegang, Jugendhelden und seine Motivation als Fotograf gesprochen.

– Es gibt die unterschiedlichsten Werdegänge, wie Leute zum Fotografen werden. Wie kam es dazu, dass du angefangen hast, dich für Bilder, Farben und Fotografie zu interessieren? Alles begann mit einem Skateboard-Unfall, den ich während meiner KV Ausbildung hatte. Skateboarden ist eine grosse Leidenschaft von mir, der ich auch heute noch passioniert nachgehe. Um weiterhin mit meinen Kollegen unterwegs sein zu können, habe ich angefangen, meine Kollegen während des Skateboardens zu fotografieren, anstatt selber aufs Skateboard zu steigen. Heute bin ich froh, dass alles so gekommen ist. Von Skateboard-Actionbildern über Konzertbilder zu Portraits. Ausgenommen von einigen Assistenzen bei anderen Fotografen bin ich komplett Autodidakt. Jetzt bin ich selbständig und arbeite mit verschiedenen Kunden, Magazinen, Agenturen und tollen Persönlichkeiten. Ich kann stolz behaupten, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. – Was für Material verwendest du für deine Shootings? Grundsätzlich kommt dies auf den Auftrag an. Gerne arbeite ich mit reduzierten Hintergründen (weiss, schwarz oder grau), oftmals eine Lampe als Hauptlicht sowie Silberreflektoren. Ich fotografiere oft mit einer digitalen Hasselblad. Portraits grundsätzlich mit 80 oder 100mm Linse. Das Setup wird aber dem jeweiligen Auftrag angepasst und individuell zusammengestellt. – Was macht für dich einen guten Fotografen aus? Ehrgeiz und Motivation. Dies sind sicher Faktoren, die zum Erfolg beitragen. Ich mag Fotografen, die wissen, wo sie hin wollen und auf ein Ziel hin arbeiten – eine Eigenschaft, die ich auch unabhängig von der Fotografie sehr schätze. Es gibt viele tolle Fotografen und ich sehe täglich gute Bilder. Gerne sehe ich Arbeiten von Maurice Haas, Gian Paul Lozza, Marco Grob und Ruven Afanador.

– Welches Ziel verfolgst du? Ich möchte erfolgreich sein in dem, was ich mache und wünsche mir, dass meine Bilder von einem grossen, internationalen Publikum gesehen werden. Die Publikationen meiner Bilder in renommierten und grösseren Magazinen tragen viel zur Realisierung dieses Zieles bei. Meinen Kurs als Portait-Fotograf möchte ich noch intensiver verfolgen und auch weiterhin die Möglichkeit haben, bekannte Persönlichkeiten zu fotografieren. – Was macht für dich ein gutes Bild aus? Schwere Frage. Die Kunst ist es, innerhalb weniger Minuten – meistens ist die Zeitspanne bei einem Shooting nicht grösser – die jeweilige Person so authentisch wie möglich abzulichten. Ein gutes Bild ist wie ein guter Song: Entweder der Funke springt, oder eben nicht. – In deinen Bildern sind sehr oft Personen das Hauptmotiv. Wieso ist Portrait-Fotografie zu deiner Passion geworden? Ich bin da wohl reingestolpert. Ich finde es spannend, mit unterschiedlichen Leuten zu arbeiten. Bei der Portrait-Fotografie kommt halt immer auch der Aspekt der Zwischenmenschlichkeit ins Spiel. Feingefühl und psychologisches Gespür gehören ebenso zu meinem Alltag und tragen viel zum Gelingen eines guten Bildes bei. Mittlerweile fällt es mir leichter, die Stimmung am Set einzuschätzen und ich kann auch bei schwierigen Situationen ruhig Blut bewahren. – Auf deinen Bildern sieht man neben vielen andern bekannten Peröndlichkeiten oftmals Rapper. Sind diese Leute Jugendhelden für dich? Definitiv. Nie hätte ich auch nur im Traum daran gedacht, all diese Legenden eines Tages abzulichten, ganz cool wie alles so gekommen ist. Heute fotografiere ich ja nicht nur Musiker, sondern auch Sportler, Politiker und andere tolle Persönlichkeiten.


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– Wie kams zu den Begegnungen mit diesen Musikern? Gute Geschichten? Die Termine laufen oft über Magazine, Booking Agenturen, Festivals oder über andere Connections. Früher war es sehr schwierig an diese Leute ranzukommen, heute gelingt dies viel einfacher. Tolle Begegnungen gibt es immer wieder. Ein Topshot aus der Rapszene, den ich schon lange vor die Linse kriegen wollte, war zum Beispiel der amerikanische Rapper Kendrick Lamar. Sein Debut Album schlug ein wie eine Bombe und er wurde von den Kritikern nur so mit Lorbeeren überhäuft. In Zürich hat es zweimal nicht geklappt und vor Kurzem am Splash Festival stand ich dann plötzlich vor ihm und zeigte ihm mein Portfolio. Er war sichtlich motiviert und hat sich für einige Portraits Zeit genommen. Der Termin dauerte 3 Minuten. Das Resultat gefällt mir ganz gut. Kürzlich habe ich ihn am Hiphop-Kemp in Tschechien wieder getroffen und ihm das Portrait gezeigt. Er fand es sehr cool und stand dann tatsächlich nochmal vor die Kamera. Solche Momente sind unbezahlbar. – Welche Personen möchtest du unbedingt noch fotografieren? Jay-Z und Roger Federer. – Auch uns fasziniert Jay-Z ungemein. In New York, aber wahrscheinlich auf der ganzen Welt, wird er als Held verehrt. Was findest du so spannend am König des Raps? Jay-Z ist eine extrem starke Persönlichkeit und verkörpert eine gewisse Eleganz und Leichtigkeit. Sein Blueprint Album ist eines meiner absoluten Lieblingsalben. Zudem ist er, wie bereits angesprochen, der King of Rap und jeder möchte den Grössten fotografieren.

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– Viele Personen, die du fotografiert hast, leben oder wuchsen in New York auf. Du warst jedoch noch nie dort. Beschreibe uns doch mal, wie du die Stadt siehst. Wohl eine sehr pulsierende Stadt, die niemals schläft und eine grosse Produktivität aufzuweisen hat. Wohl eine der kreativsten Städte und das Epizentrum von Künstlern aus aller Welt. – Als Fotograf bist du viel auf Reisen. Musst schnell vom einen zum andern Ort. Dabei hat man immer nur das Nötigste dabei. Auf was kannst du zu Hause nicht verzichten? Meine Freundin – sie gibt mir den guten Ausgleich zum teilweise sehr hektischen Alltag. – Als Mitglied der «Kreativ-Branche» muss man immer auf dem neusten Stand sein. Was machst du, damit deine Fotos noch besser werden? Ich versuche, stets hungrig zu bleiben. Oftmals bin ich nur für einen kleinen Moment mit meiner Arbeit zufrieden und mit meinen Gedanken bereits beim nächsten Projekt oder Auftrag. Trotzdem schaue ich auch gerne darauf zurück, was ich bereits alles erreicht habe. Der Weg ist lang und ich bin wohl noch lange nicht am Ziel. – Vielen Dank für deine Zeit und deine Bilder. Danke euch.

– www.lukasmaeder.ch info@lukasmaeder.ch


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New York ist klasse. Für mich zumindest — für einen, der nur ein paar Monate pro Jahr bleiben musste. Wie ist die grosse Stadt, wenn sie zum Alltag wird? t o b i a s i n nyc

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Ich war schon einige Male hier, mal drei Monate, mal zwei Monate, mal ganz kurz. Ich war immer begeistert. Mein guter Freund Tobias hat hier zwei Jahre verbracht, gearbeitet, Steuern bezahlt, eine Freundin gefunden. Jetzt will er aber eigentlich wieder weg. Wohin? Back to Zurich.


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Tobias erzählt von der anfänglichen Euphorie (die ich bis jetzt erfahren kann), alles war neu, alles gross und cool. Grafiker in Williamsburg, top Studio — gute Jobs. Jeden Abend eine andere Bar abchecken, Parties bis zum Abwinken und all die offenen Amerikaner und Zuwanderer. Trends nahmen hier ihren Anfang, die Gegend sprudelt nur so vor Kreativität. Doch auch das ist nun einige Jahre her. Williamsburg wird von Touristen überrannt und die Mieten steigen ins Unermessliche. b a ck

Über den grossen Teich geflogen bin ich vor zwei Jahren. Es scheint mir wie gestern, ich kann mich noch bestens an jedes kleinste Detail erinnern: Mein Mitbewohner Sam, den ich übers Internet kennengelernt habe, der versteckte Wohnungsschlüssel in der Lampe vor der Tür, der erste bei der Arbeit erhaltene Check, den ich sofort für wilde Parties ausgegeben habe, günstige Drinks, kein zu bezahlender Eintritt und eine niemals endende Auswahl. Geld ausgeben ist hier leicht. Macht aber auch Spass. Nirgendwo ist der Alltag wie in New York, die Stadt hat einen einzigartigen «Flow». Ich stehe entweder um fünf oder um neun Uhr auf. Das kommt drauf an, wie gut die Wellen am Strand sind oder wie wild die Nacht war. Ja, in New York kann man surfen. Die Wellen sind keine monströsen Zerstörer und der Sandstrand nicht aus dem Ferienkatalog. Aber den Sonnenaufgang am Strand vor der Arbeit zu sehen, ist schon ein einzigartiges Gefühl. Für meine 78er Honda habe ich mir einen Surfboardträger gebastelt, ein Auto braucht man nicht in der Stadt. Einen solch grossen Töff dürfte ich in der Schweiz noch gar nicht fahren. Deshalb hab ich mir den hier zugelegt. Inklusive Prüfung, Helm und Lederjacke. Um zehn Uhr beginnt der Arbeitstag beim Designstudio Doubleday and Cartwright. Die Leute sind relaxt, die Jobs sind cool und ich arbeite für Kunden, die ich in der Schweiz niemals auch nur aus der Ferne gesehen hätte. Mit den drei Gründern habe ich eine sehr freundschaftliche Beziehung – wir laden uns gegenseitig zum Essen ein, diskutieren Frauengeschichten oder gehen in die zahlreichen Bars in und um Williamsburg. Der Tag im Studio geht schnell vorbei, obwohl es lange, arbeitsreiche Tage sind. Es ist schon sehr motivierend, eine neue Einkaufstasche für Nike oder das Erscheinungsbild für die Red Bull Music Academy in New York zu erarbeiten. Angefangen habe ich als Praktikant, nun arbeite ich als Junior Art Director. Mein letztes Projekt war das Lookbook für die Nike Snowboard Kollektion 2014.

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Um acht sind wir meistens fertig mit Arbeiten. Dann gehts direkt weiter zu einem köstlichen Abendessen in Williamsburg mit Freunden. Das Auswärtsessen ist hier um einiges günstiger als in der Schweiz, vielmals sogar preiswerter als etwas zuhause zu kochen. Somit geben viele hier das Kochen vollständig auf. Montag oder Freitag, egal, was für ein Wochentag, es wird immer ausgegangen. Das massive Essen und Trinken schlägt schnell auf den Bauch, deshalb sind die Strassen am Morgen meist vollgestopft mit Joggern. Sogenannte Rambo-Jogger – keine Rücksicht auf Passanten. Aber so ist das hier in New York, man schaut für sich selber. Das Wochenende ist dann bestimmt von Feiern und Erholung vom Arbeiten. So dreht sich eine sehr einfache Spirale hier in New York: Man arbeitet, um leben zu können, um die Miete zu bezahlen und das Nachtleben zu geniessen. Es ist ein Ort, seinen Karrieretraum auszuleben. Dies muss jedoch mit vielen Opfern bezahlt werden. Durch die grosse Konkurrenz ist das Anfangssalär ziemlich tief und auch die knapp zehn Tage Ferien sind nicht besonders verlockend. Meistens bleibt nicht viel übrig für grosse Reisen. In zwei Monaten ziehe ich wieder in meine Heimatstadt, nach Zürich, zurück, um es etwas ruhiger und ausgeglichener angehen zu lassen. Zuerst werde ich aber noch einen Monat lang mit meinem Töff das Land durchqueren. Mit Zelt und Schlafsack gehts über Kanada nach Los Angeles, wo ich nochmals einige Wellen reiten werde, bevor ich zurück in die strandfreie Schweiz kehre. Werde ich New York vermissen? Definitiv. Werde ich je wieder hierher zurückkommen? Wahrscheinlich. Wird es mir in Zürich langweilig werden? Auf keinen Fall.


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Australier in Brooklyn. Concrete jungle of New York. Rowand Taylor. w w w . r o w t a y l o r . c o m


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Sam Chirnside, Melbourne & Brooklyn

www.samchirnside.com


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new york swiss New York ist nicht Amerika. New York ist die Welt. Hier findet man auch wirklich Menschen aus aller Herren Länder. Natürlich sind einige Schweizer darunter. Wir haben einige Wenige getroffen, befragt, mit ihnen die verschiedensten Biere der Kleinbrauereien Brooklyns probiert, Picklebacks getrunken, Falafel verspeist, wortlos in der Subway gesessen, auf Wellen in Far Rockaway gewartet und mit dem Fahrrad über sämtliche Brücken überquert.

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Alex, 32, Zürich, Banker, seit 5 Jahren in der Stadt — Was hat dich hierher gebracht? Ein Jobangebot, das ich nicht ausschlagen konnte. Und natürlich ist die Stadt sehr anziehend und hat einiges zu bieten. — Was hält dich hier? Mittlerweile meine Freunde, Job und ich mag es, das immer etwas los ist. Sei dies im Nachtleben oder nur schon in der Subwaystation. — Was vermisst du an der Schweiz? Die Schweizer haben einfach irgendwie eine Zuverlässigkeit, die man sonst nirgendwo findet, dass vermisse ich schon ab und zu. Die kurzen Distanzen in der Schweiz mag ich auch sehr. — Was sind deine Zukunftspläne für New York? Ich werde wohl noch einige Jahre hier bleiben. Mir gefällt es hier echt gut. Ich denke jedoch, dass es keine Stadt für alte Menschen ist. Irgendwann sucht man wohl doch ein ruhigeres Plätzchen.

Tobias, 22, Zürich, Grafiker, seit zwei Jahren in Williamsburg — Was hat dich hierher gebracht? Eine ganz neue Lebenserfahrung. In einem fremdsprachigen und kulturell anderen Land zu arbeiten und leben. — Was hält dich hier? Definitiv die Leute. Ich habe hier Menschen kennengelernt, mit denen ich mein Leben teile, die man woanders auf der Welt nie finden würde. — Was vermisst du an der Schweiz? Unpasteurisierten Weichkäse, günstigen Wein, meine Familie und den Zürichsee. — Was sind deine Zukunftspläne für New York? New York und ich haben nach zwei intensiven Jahren entschieden, eine Pause einzulegen. Vorläufig ich ziehe wieder nach Zürich zurück, für wie lange, ist noch offen.

Nina Egli, 36, Zürich, FashionDesignerin von Family Affairs, lebt seit zehn Jahren in New York — Was hat dich hierher gebracht? Ich wollte vor zehn Jahren für drei Monate im Lee Strasberg Theatre Institute Schauspiel studieren, habe in der Zeit angefangen, Charm-Bracelets mit Pistolenanhängern zu machen und ich bin immer noch hier. — Was hält dich hier? Das Sonnenlicht, die Leichtigkeit, die Schnelligkeit, Lox Bagels, meine Freunde und meine Arbeit. — Was vermisst du an der Schweiz? Meine Family, das Café Baumann, die Migros und den Wald. — Was sind deine Zukunftspläne für New York? Ich bin so beschäftigt, dass ich nicht wirklich zum Zukunft planen komme, es kommt sowieso oft anders und ich versuche, aus jedem Tag den Besten zu machen. Ich denke an die nächste Kollektion, die nächste Saison, also höchstens sechs Monate voraus. Ich liebe New York und bleibe gerne hier!

Livia, 27, St. Gallen, Journalistin — Was hat dich hierher gebracht? Die Gelegenheit beim Aufbau von zwei Restaurants mitzuarbeiten und dabei nicht nur jobmässig in eine neue Welt einzutauchen. — Was hält dich hier? New York ist ausserhalb der Komfortzone, das Arbeiten ist fordernd und das Leben intensiv. Schon die Fahrt morgens mit dem Fahrrad über die Brücke von Brooklyn nach Manhattan fühlt sich wie ein Wettfahren an. Dafür ist die Nachhausefahrt im Dunkeln mit Blick auf die Skyline umso schöner und etwas, das ich nicht missen möchte. Dazu die Inspiration durch die Internationalität, das riesige Angebot an Kultur und Gastronomie. — Was vermisst du an der Schweiz? Familie, Freunde, gute Waschmaschinen, Gemütlichkeit, Schwimmen im Fluss, weniger Fahrraddiebe, Erdbeeren direkt vom Bauer und, dass in der Schweiz nicht überall ein Schild steht, das auf irgendwelche absurden Gefahren hinweist. — Was sind deine Zukunftspläne für New York? Eines Morgens die Schnellste zu sein auf der Williamsburgbrücke.

Sandro, 25, Schlatt, Entrepreneur, in New York studiert und bald wieder zurück für ein unternehmerisches Abenteuer — Was hat dich hierher gebracht? Mein Studium in International Management. Grosse Städte und kulturelle Vielfalt haben mich schon immer fasziniert. — Was hält dich hier? Die Freiheit zu trinken, feiern, schlafen, essen, arbeiten und abzuhängen wann, wo, wie und mit wem ich gerade Lust hab. — Was vermisst du an der Schweiz? Ruhe, Natur und einen anständigen Cervelat! — Was sind deine Zukunftspläne für New York? Bald ist es soweit und wir ziehen mit unserem Food-Startup flatev.com nach New York, um von da aus unser Tortilla Imperium aufzubauen. One Taco at a time.

Kevin, 23, Rapperswil-Jona, Grafiker, das zweite Mal für drei Monate in Williamsburg — Was hat dich hierher gebracht? Die Möglichkeit, hier in Brooklyn bei einem coolen Unternehmen für einige Monate zu arbeiten. Dabei spannende Leute zu treffen, eine andere Sprache zu sprechen und in eine andere Kultur einzutauchen. — Was hält dich hier? Für drei Monate muss einen nicht viel festhalten. Mir gefällt hier jedoch die Unkompliziertheit der Leute, mit denen ich mich umgebe, und das riesige kulinarische und kulturelle Angebot. — Was vermisst du an der Schweiz? Rollläden, gutes Brot und Trinkwasser aus dem Wasserhahn. — Was sind deine Zukunftspläne für New York? Ich würde sehr gerne jedes Jahr für einige Monate herkommen, arbeiten, meine Freunde besuchen und feiern gehn.


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Natalija Falocca-Bairic weiss, mit über 15 Jahren Branchenerfahrung, wies im Business läuft. Seit 6 Jahren leitet Sie die Zürcher Foto- und Kreativ-Agentur «Visualeyes». Mit Ihrem Team kümmert Sie sich um jegliche Wünsche der Kunden. Von gross bis klein. Sie erzählt uns von Ihrem Alltag, dem Geschäft mit den Kretiven und was Junge brauchen, um richtig durchzustarten.

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– Ich denke, viele Leute wissen nicht genau, wie eine sogenannte Rep-Agency funktioniert. Kannst du uns das kurz erklären? Stimmt, ich wusste drei Monate bevor ich Visualeyes eröffnet habe, nicht einmal, dass es so etwas gibt (darf ich das überhaupt sagen? Muss grad selber lachen). Ich war damals noch im Sales & Marketing tätig. Ein bekannter Fotograf, für den ich 1995 mit blutjungen 16 Jahren noch als Model für das Wäschelabel Skiny vor der Kamera stand, sagte mir 2007, dass das haargenau der richtige Job für mich wäre und erklärte mir, was so ein «Fotoagent» alles macht. Ich wunderte mich und staunte, dass ich nicht schon viel früher selbst darauf gekommen bin. «Das ist genau mein Ding», dachte ich mir, kündigte meinen Job, schrieb einen Businessplan, arbeitete an der Webseite, kontaktierte ein paar bekannte Fotografen aus alten Zeiten und drei Monate später war Visualeyes geboren und es ging endlich los! Hier konnte ich endlich all meine Erfahrungen, die ich als Model und als Sales & Marketing Manager sammeln konnte, vereinen. Dass ich beides kannte, alles Wichtige vor und hinter den Kulissen der Kamera, hat mir den Einstieg überhaupt ermöglicht und es mir einfach gemacht, recht schnell Fuss zu fassen. Als Rep funktioniert man als Drehscheibe und Schnittstelle zwischen den Künstlern und den Kunden. Wir versuchen in erster Linie, Auftraggeber für unsere Künstler zu finden. Zusätzlich fungieren wir meist als ausgelagertes Office, damit sich die Kreativen auf das Wesentliche, also die Umsetzung ihrer Projekte, konzentrieren können. Neben Marketingaktivitiäten wie bspw. Newsletterversand, Messepräsenz, Kundenbesuche, Portfolioterminen, Mailings etc., kümmern wir uns bei konkreten Anfragen um alles bis ins kleinste Detail: Von der ersten Offerte bis hin zur Organisation und Koordination der Produktion, Locationscouting, Modelcasting, Reiseplanung, Lizenzabklärungen, Budgetplanung und -Controlling bis hin zur Rechnungsstellung. Wir sind die erste Anlaufstelle für alle Belange und nehmen somit unseren Künstlern und Kunden alles ab, was sie von ihren Kernaufgaben abhält. Wir werden hin und wieder gefragt, warum es überhaupt Agenten braucht, so was koste doch nur und bringe doch nichts, man könne Künstler ja auch direkt anfragen. Es ist heute so, dass viele Kunden und Werbeagenturen die Auswahl einer Agentur meist als Qualitätssiegel betrachten. Fotografen auf einem bestimmten Niveau haben Agenten, das ist nun mal so. Dies liegt vor allem daran, dass die Künstler erkannt haben, dass sie eben nicht alles alleine machen können. Um professionell zu sein und Qualität liefern zu können, muss man sich auf das Wesentliche konzentrieren und dafür braucht man Unterstützung von Aussen, jemandem mit dem man sich austauschen kann. Wir als Agenten sitzen quasi an der Quelle und haben uns über Jahre Kontakte in nahezu allen Bereichen aufgebaut. Wir bekommen auch oft ein ehrlicheres Feedback von unserem Team, als es der Einzelne vielleicht direkt bekommen würde. Somit können wir die Künstler auch bei ihrer persönlichen Weiterentwicklung unterstützen und ihnen wertvolle Tipps geben. – Du vertrittst also mit deinem Team Fotografen und unterstützt sie bei ihrer Arbeit. Was sind das für Leute? Hast du dich auf die Schweiz beschränkt? Fotografen sind sehr spezielle Leute, man muss sie mit Samthandschuhen anfassen und darf ihnen keinesfalls direkt in die Augen schauen… Haha, nein Quatsch. Natürlich sind Fotografen einerseits Künstler und drücken sich mit ihren Bildern visuell aus, darin spiegelt sich auch sehr oft ihre eigene Persönlichkeit wider, vor allem wenn sie etwas mit Leidenschaft machen. Ich empfinde sie meist als sensible Menschen, mit einem sehr guten Geschäftssinn und viel Professionalität. Das ist schlussendlich auch das, was einen guten Fotografen erfolgreich macht. Ich arbeite mit internationalen, aber auch nationalen Talenten zusammen. Das hat sich über die Jahre so ergeben, denn ich wähle die Künstler nach meinem eigenen, persönlichen Geschmack, da interessiert es mich nicht, woher die Leute kommen.

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– Was ist deiner Meinung nach das spannendste Feld in der Fotografie? Oder kannst du uns diverse Facetten von Werbe-, Fashion- und Product-Fotografie aufzeigen? Ich finde alles sehr spannend, ehrlich! Als Start-up Unternehmen ganz zu Anfang enthielt mein Portfolio hauptsächlich Modefotografen. Das hat sich heute sehr stark geändert, denn ich habe mit den Jahren für mich selbst entdeckt, dass es für mich als Agentur so viel spannender ist, meine Nase in alle Bereiche der Fotografie zu stecken und mich «weiterzubilden». Es hilft mir den Markt besser zu verstehen. Ich habe die Liebe an der Industriefotografie entdeckt. Dies durch Scanderbeg Sauer Photography, ein ganz tolles Fotografenteam aus Zürich, das sich auf diesen Bereich spezialisiert hat. Mit ihnen konnte ich u. a. schöne Projekte für ABB und UBS machen. Auch die Still-Life Fotografie hat ihren Charme. Ich bewundere alle StillLife Fotografen für ihre Geduld und ihre Präzisionsarbeit. Es ist wundervoll sie bei ihrer Arbeit zu beobachten. Bspw. hat ein StillLifer im Vergleich zu einem Modefotografen kaum Leute am Set, meist arbeiten sie nur mit einem Assistenten und vielleicht ein bis zwei Kunden den ganzen Tag in einem abgedunkelten Studio und leben sich dort kreativ aus. Hier sind die Spielregeln wahrscheinlich auch härter als bspw. bei einem Modefotografen, wo es viel mehr Raum für Spontaneität gibt und unter Umständen auch ein Snapshot zu einem Kampagnenbild werden kann. Ein weiterer Bereich, der seit mehreren Jahren sehr stark im Kommen ist, ist CGI, Computer Generated Imagery. Hier wird mit speziellen 3D Programmen all das gemacht, was man in der Fotografie sehr schwierig oder gar nicht lösen kann. Durch CGI erreicht man oft sensationelle Ergebnisse, denn der Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. – Seit letztem Jahr betreust du neu auch Illustratoren, Animationsspezialisten und Typografen. Visualeyes ist somit die erste Agentur in der Schweiz, die einen solchen Dienst anbietet. Wieso hast du dich entschlossen, diesen Schritt zu machen? Die Idee kam ursprünglich eigentlich nicht von mir, sondern von Harun «Shark» Dogan, der mir bereits 2009 den Tipp gab, mein Portfolio zu erweitern. Er ist selbst ein grossartiger Künstler und Kreativer. Damals war ich aber noch nicht soweit und ich wollte all meine Energie erst in das Stecken, was ich mir vorgenommen hatte: als Fotografenrepräsentanz Fuss fassen. Fast vier Jahre später hat er mir wieder einen Ruck gegeben, und das zum richtigen Zeitpunkt. Im Zuge der Lancierung meiner dritten Webseite war der perfekte Moment gekommen, sich mit einem erweiterten Portfolio neu zu positionieren und unseren Kunden mehr Dienstleistungen anzubieten. Dabei ging es nicht um Quantität sondern um Qualität. Durch Shark, welcher 2013 nun bereits zum zweiten Mal Kurator des Schweizer Grafik-Events war, hatte ich auf einen Schlag Zugriff auf ein paar der besten Schweizer Künstler, inklusive Sharks selbst natürlich. Ich geniesse und schätze die Arbeit mit unseren neuen Kreativen und ich bewundere deren Handwerk – entweder man hat es im Blut oder nicht – so zu zeichnen und zu gestalten ist wirklich etwas sehr Wertvolles, ich habe grössten Respekt davor. Da haben es die Profifotografen heutzutage schon etwas schwerer im Zeitalter der Digitalfotografie und Postproduktion. In der Fotografie kann schneller mal geschummelt werden und Hobbyfotografen nennen sich schon mal Profi: Häufig werden Kunden mit zu Tode bearbeiteten Bildern gelockt und man merkt erst am Set, was der Fotograf wirklich kann. Uns ist wichtig, dass unsere Künstler ihr Handwerk verstehen und auch auf unvorhergesehene Extremsituationen gut und professionell reagieren können. Das trennt am Schluss die Spreu vom Weizen. – Welchen Künstler den du representierst, findest du momentan sehr spannend? Alle!


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– Beschränkt sich dies auf die technische Ausführung der Arbeit oder sind da inhaltliche Aspekte, die dich interessieren? Wie gesagt, ich wähle nach persönlichem Geschmack. Deshalb kann und möchte ich mich hier nicht einschränken. Entweder die Arbeit packt mich oder eben nicht. Ich bin interessiert an allem, was unsere Künstler produzieren. Ich bin absolut überzeugter Fan unseres Kreativteams. – Ich finde, die Schweiz hat grafisch und fotografisch sehr viel zu bieten. Wie siehst du Zürich und seine «Kreativen» im internationalen Vergleich? Die Schweizer können absolut mithalten und zwar international! Es gibt viele Beispiele von Schweizer Künstlern, die sich international einen Namen gemacht haben und mit ihrer Arbeit Zeichen setzen konnten. Auch unsere Schweizer Künstler arbeiten schon längst grenzüberschreitend: Hanspeter Schneider verbringt seit Jahren mehrere Monate im Jahr im Ausland, meist in Miami und London. Patrizio di Renzo arbeitet u. a. in New York, L. A., Paris. Sabine Liewald ist eine richtige Jet-Setterin, man trifft sie nur selten in der Schweiz an, Scanderbeg Sauer sind ebenfalls auf der ganzen Welt zu Hause und wickeln international Projekte ab. Aber nicht nur in der Fotografie können wir mithalten, auch im Bereich Illustration tut sich einiges. Wir konnten zum Beispiel mit unserem Berner Illustrator Kornel neun Illustrationen für die GLAMOUR umsetzen, die in der November Ausgabe 2013 sehr prominent zu sehen sein werden. – Was machen die Schweizer besser/schlechter? Das kann ich nicht so genau sagen, es fällt mir schwer, die «Schweizer» als «Schweizer» zu bewerten. Eine Tugend die aber sicherlich alle gemeinsam haben, ist die Zuverlässigkeit und das Verantwortungsbewusstsein. Schweizer Qualitätsarbeit eben. – Was sind andere besonders spannende Städte? Meine persönlichen Herzens-Städte, die ich besonders spannend finde, sind Hamburg, Mailand, Paris, London und New York. Wenn ich noch weiter ausholen soll, wird die Liste länger: Moskau, Tokyo, Shanghai, Delhi und Sydney sind schon längst im Aufmarsch und haben viel zu bieten. – Bist du ständig auf der Suche nach neuen Talenten, die du für deine Agentur verpflichten könntest? Ich verpflichte niemanden – ich sehe es mehr als Teamwork, denn einen Repräsentanten zu haben und auf einer Agenturwebseite zu erscheinen, ist nicht zugleich eine Arbeitsgarantie. Wir können nur mit dem arbeiten, was wir von unseren Künstlern bekommen. Wenn der Künstler selbst nicht am Puls der Zeit ist, können wir auch keine Wunder vollbringen. Auf die Frage zurückzukommen: Ja! Natürlich sind wir von der Anzahl Künstler in unserem Portfolio beschränkt und wir zählen mit fast 30 Künstlern bereits zu den grössten Agenturen der Schweiz, jedoch heisst das nicht, dass wir die Augen vor neuen Talenten verschliessen, im Gegenteil! Ich habe zum Beispiel dieses Jahr einen Künstler aus Mexico City aufgenommen, den ich vor drei Jahren schonmal für mich entdeckt hatte. Sein Name ist Prince Láuder. Letzten Sommer war der Zeitpunkt richtig und er ist seit August mit an Bord. Unter Umständen kann es aber auch ganz schnell gehen, keine Sorge. – Was gibst du jungen Talenten mit auf den Weg? Tipps, wie man sich am besten verkauft? Leidenschaft, Disziplin und Ehrgeiz! Alles andere wird dann kommen.

— Visualeyes International Müllerstrasse 34 Zürich, Switzerland www.visualeyes-international.com


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– Illustration Kornel at Visualeyes


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COMET SUBSTANCE by

Ronny Hunger

Seine abstrakten Arbeiten haben uns vom ersten Augenblick an gefallen und fasziniert. Wir fackelten nicht lange und haben den jungen Bündner für ein kleines Interview über sein Schaffen angefragt. Was wir erhalten haben, gefällt uns sehr gut. Mal nicht nur Vektoren und Pixel — es geht auch anders.

— www.cometsubstance.com mail@cometsubstance.com


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— Hi Ron, stelle dich bitte kurz vor, von wo bist du, was tust du so? Ich bin in Chur aufgewachsen und habe dort das technische Zeichnen in einem Ingenieurbüro gelernt. Nach Abschluss der Lehre ging ich nach Zürich und machte ein Grafikpraktikum in einer Siebdruckwerkstatt. In der Freizeit druckte ich dort meine ersten Konzertplakate, die ich für Freunde gemacht habe. 2009 startete ich mein eigenes Studio «Comet Substance», als Idee eines Raumes zum Kreieren von und Experimentieren mit Grafik und Druck. Nach etwa einem Jahr habe ich mich entschlossen, «Comet Substance» zum real business zu machen. — Deine grafischen Arbeiten haben alle einen gewissen Stil, der auch von der Fertigungsmethode abhängt. Erzähl uns doch bitte was darüber. Wieviel digitales Arbeiten steckt in einem fertigen Poster von dir? Ich arbeite meistens mit einem bestimmten Konzept oder einer Bildidee, im Laufe des Prozesses entstehen viele neue Ideen und am Schluss kann es sein, dass ich wieder am Anfang bin. Jedes Projekt ist ein Prozess und komplett verschieden. Ich arbeite viel «by hand», so kann ich unabhängig vom Computer eine bestimmte Sprache kreieren. Ich entwickle einzelne Bilder — die Typografie, die Abstraktion, das Malen und Zeichnen — zusammen zu einem Objekt. Dies funktioniert für mich im analogen Bereich einfach besser. Meine Bildquellen versuche ich, oft zu limitieren und diese innerhalb einer Collage so zu arrangieren, dass sie als Objekt, als Einheit wahrgenommen werden. In meinem Arbeitsprozess ist der Druck ein wichtiger Kern. Ich arbeite zum Beispiel viel mit einem alten Fotokopierer. Durch das Verkleinern und wieder Vergrössern eines Bildes bekommt man eine Rasterung hin, die bei jedem Ablauf anders sein kann. Im Siebdruck kann man viel experimentieren, das ist für mich immer eine neue Herausforderung und ich lerne jedes mal viel Neues dazu.

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— Bestimmt haben viele junge Grafiker oder Kreative schon mal selber ein Shirt mit Siebdruck bedruckt — hat es bei dir auch so angefangen? Während meines Grafikpraktikums stand im selben Raum eine gut eingerichtete Siebdruckwerkstatt, die jedoch während der Arbeit nicht benutzt wurde. Am Abend oder Wochenende versuchte ich mich dort und druckte meine ersten Plakate. Ich kann eigentlich soweit sagen, dass ich mir das einfache Siebdrucken selber beigebracht habe. In der Zusammenarbeit eines Projektes mit Damien Tran in Berlin lernte ich nochmal Vieles dazu. Ich druckte dort zum ersten Mal in CMYK. Im Laufe der Zeit und den unzähligen miss- und geglückten Prozessen habe ich mir eine Druckmethode angeeignet, mit der ich momentan die feinsten Details drucken kann. Und klar drucke ich hin und wieder auch T-Shirts für Bands usw.. Angefangen zu Siebdrucken habe ich jedoch mit Papier. — Deine Arbeiten sind sehr künstlerisch, machst du auch normale Standard-Grafik-Jobs? Dieses Künstlerische ist für mich sehr wichtig. Ich denke, dass die Einführung der Abstraktion in meiner Arbeit eine natürliche Erweiterung war. Ich wollte etwas kreieren, dass mich an den Punkt bringt, bei dem sich eine ganz neue Welt öffnet. Ich wollte keine Limitierung, so dass ich die Freiheit habe, meinen Stil zu entwickeln. Für mich ist es genau die Herausforderung zu versuchen, meine Arbeiten in diese konservativen Umgebung einzubringen. — Was wäre dein Grafik-Traum? Ich wünschte mir mehr Kunden, die einem vertrauen. Die keine Angst haben, etwas Neues zu versuchen. Die ein Plakat gut finden, das aus 90 Prozent weisser Fläche besteht. Ich würde dies gerne erarbeiten in einem Umfeld ausserhalb des Kulturbereiches. — Lieblings-Bar? Tropical Vision in Zürich — Lieblings-Schrift? Times Merci.


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Profil1, Z端rich

www.profil1.ch


Ungezähmt. Der neue CLA. Das viertürige Coupé von Mercedes-Benz.

Eine Marke der Daimler AG

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Stephan Walter – dope graphic design a n o t h e r s w i s s n e w y o r k c i t y

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Stephan haben wir diesen Sommer per Zufall in Williamsburg kennengelernt. Ab und zu mal ein Bier miteinander getrunken — Pizza auf den Dächern von Brooklyn gegessen. In seinem Büro gleich neben der Zürcher Hardbrücke arbeitet er an seinen Illustrationen für Kunden aus aller Welt. Auch auf diesem Dach gibts ab und zu ein Bier. — www.stephanwalter.com stephan@stephanwalter.com


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AM SCHEITEL by

Jeannine Schnetzler Ein Mensch besitzt zwischen null und 150 000 Haare auf dem Kopf. Die monatliche Wachstumsrate beträgt 1 cm und täglich fallen ihm 60 – 100 Haare aus. Haare sind Schlüsselreize des ersten Eindrucks. Sie beeinflussen massgeblich unser Bild von anderen Personen. Denn kein anderer Körperteil des Menschen ist so wandelbar und damit aussagekräftig. Haare wirken für den Betrachter auf den ersten Blick ziemlich leblos. Im Grunde sind sie ein untrügliches Barometer unserer Persönlichkeit und Befindens. Haar hat in vielen Fällen eine verführerische, aber auch eine auffallend eklige Wirkung. Ab wann Haar abstossend oder anziehend wirkt, ist der individuellen Betrachtung überlassen. Die Fotostreckeverbindet Styling und Fashion und versucht, das Haar in seiner kontroversen Aussagekraft in Szene zu setzen.

P r o d u k t i o n

K o nz e p t , O r g a n i s a t i o n , d e r H a a r - Acc e s s o i r e s u n d J e a nn i n e Sc h n e t z l e r F o t o g r a f

F a b i o

S t y l i n g :

G l o o r

H a i r & M a k e - u p – K a t h r i n T o l l a s M o d e l – M a r t i n a M i k u s i c , T i m e M o d e l s


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— www.gloorious.com

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— bern

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kornel Der sympathische Berner Gestalter stand uns Red und Antwort. Wie der Weg vom talentierten Schüler zum professionellen Illustrator war. Wieviele Steine ihm im Weg lagen und obs skurrile Groupie-Geschichten gibt. Da gibts natürlich noch mehr zu erfahren. w e nn

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b r ü l l t

– Ciao Kornel, bitte stelle dich kurz vor. Sag uns, was du so treibst. Von Beruf bin ich selbständig erwerbender Illustrator und Künstler. In erster Linie bin ich aber ein rastloser Zeichner, der mit seinen Bildern versucht, die Welt zu kommentieren. Zum Ausgleich hebe ich etwas Gewichte, fahre viel Motorrad, hüpfe in die Aare und geniesse die Freiheiten, die mir mein Job bietet. Ach ja, und dann leite ich immer mal wieder Zeichenkurse und Skizzenworkshops an der Schule für Gestaltung in Bern. – Du lebst und arbeitest in Bern, kommt das bei deinen Jobs irgendwie zum Ausdruck? Sei dies bei der Geschwindigkeit der Abwicklung oder bei der Themenwahl? Im Gegensatz zu vielen anderen Tätigkeiten, wo man mir die typische Berner Gemächlichkeit unterstellen kann, bin ich ein schneller Zeichner. Zum Ausdruck kommt Bern vor allem in meinen persönlichen Arbeiten. Ich zeichne viel auf der Strasse und bin inspiriert von meiner Umgebung. Diese Inputs fliessen in meine Bilder ein. – Spielen Bären eine grosse Rolle in deinem Leben? Ja klar, ich gehe regelmässig im Yukon auf Bärenjagd, wo ich die Biester dann nackt und mit blossen Händen erledige! – Spass beiseite. Man sieht in letzter Zeit sehr viele Arbeiten von dir in den Medien. Wann hat es für dich so richtig angefangen? Nach meinem Masterstudium und der damit verbundenen Projektarbeit «Strassenzeichnungen». Das sind Bilder von verschiedensten Menschen, wie sie uns tagtäglich auf der Strasse über den Weg laufen. Diese Arbeit durfte ich an verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland präsentieren. So kamen dann auch die Anfragen für Aufträge.

– Wie war der Weg zum professionellen Illustrator? Seit ich denken kann, zeichne ich. Bereits in der Schule habe ich lieber meine Lehrer karikiert, als mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Nach der Matura habe ich dann einfach mal den damaligen Chefredaktor der Berner Zeitung mit meinen Zeichnungen überfallen. Und prompt hat er mich eingeladen, eine Cartoon-Serie zur Lokalpolitik zu realisieren. Als ich gemerkt habe, dass sich mit meinem Hobby auch Geld verdienen lässt, stand mein Berufswunsch fest. Ich habe mich für die Kunstschule angemeldet und eins kam zum andern. – Deine Illustrationen sind sehr aussagekräftig und humorvoll. Spielt Humor eine wichtige Rolle in deinem Leben? Ich finde es viel schwieriger, jemanden zum Lachen zu bringen, als etwas Ernstes zu machen. Ich versuche oftmals, Inhalte, die mir am Herzen liegen, auf lockere und humorvolle Weise zu verpacken. Dadurch erleichtert man vielen Betrachtern den Zugang zum Thema und kann vielleicht trotzdem einen Denkansatz auslösen. – Machst du manchmal was, nur damit es gut aussieht? Ohne Aussage, ohne Inhalt? Klar, aber dann sind es meist Skizzen oder formale Übungen. Sobald ich etwas unter die Leute bringe, steht der Inhalt im Mittelpunkt. Als Zeichner sind dir keinerlei Grenzen gesetzt. Du kannst theoretisch alles, was dir durch den Kopf schwebt, aufs Papier bringen. Die Challenge besteht darin: Ich will etwas Bestimmtes erzählen und gleichzeitig eine Umsetzung gestalten, die für mich zeichnerisch so interessant wie nur irgendwie möglich ist. Das ist der Reiz an der Sache. Und es fordert mich bei jeder Illustration aufs Neue heraus!


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– Wie entstehen deine Werke? gehst du auf die strasse und suchst nach komischen situationen? Das Tolle ist, dass die komischen Situationen einfach passieren! Man muss sich nur mal die Zeit nehmen, sich mit Stift und Papier hinsetzen und bewusst hinschauen. Gut Zeichnen bedeutet in erster Linie gut beobachten. Und je genauer ich hinschaue, desto mehr verstehe ich, wie die Welt funktioniert. Ich lerne täglich dazu und kann mittlerweile vieles aus meinem Realitätsstudium mitnehmen, um im Atelier Situationen von Grund auf neu zu erfinden und glaubhaft auf dem Papier zu inszenieren. – deine illustrationen sind keine einfachen bleistiftzeichnungen oder reine Wasserfarben-gemälde. Was benützt du für techniken, um eine arbeit fertig zu stellen? Das variiert je nach Auftrag, Lust, oder Bildidee. Es wäre mir zu langweilig, mich auf nur eine Technik zu beschränken. Ich versuche, immer wieder etwas Neues einzubringen. Das Spektrum reicht mittlerweile von Bleistift über Tusche, Farb- oder Filzstift, Kugelschreiber, Aquarell bis hin zu diversen Drucktechniken wie Nitrofrottage oder Siebdruck, aber auch Collage oder digitale Coloration. Oftmals sind es Mischtechniken, die mir die gewünschte Ästhetik bringen. – Wie unterstützt dich deine rep-agency in deinem arbeitsalltag? Bei grösseren Aufträgen regelt die Agency das ganze «Drumherum» wie z.B. Offerten und Rechnungsstellung, Timing und Bildrechte verhandeln usw.. Das ist super, weil ich mich dann voll und ganz auf den Kreativprozess konzentrieren kann. Die Agency repräsentiert auch aktiv meine Arbeit auf diversen Plattformen und verschickt regelmäßig Newsletter an die Kunden. Und dann vermittelt sie mir immer mal wieder einen schönen Job. – grosse erfolge, ausstellungen, wichtige Jobs? Was sind die Highlights deiner Karriere? Es gibt Solo- und Gruppenausstellungen, die wichtig für mich waren und auch schon einige Publikationen in namhaften Zeitschriften. Aber aufs Einzelne kommt es weniger an. Erfolg heisst für mich, dass ich zwischen den Bereichen Editorial, Werbung, Kunst und Kultur frei hin und her switchen kann, ohne mich mit meiner Arbeit zu verstellen. Ich ziehe mein Ding durch und versuche möglichst breit, durch verschiedenste Kanäle, meine Bilder unter die Leute zu bringen. Und solange ich damit auch noch meinen Lebensunterhalt bestreite, bin ich happy.

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– Was sagen deine eltern zu deinem beruf? Sie fragen immer: «Willst du nicht endlich mal was Anständiges machen?» Nein, im Gegenteil. Ich habe das Glück, dass sie mich immer unterstützt haben. Mein Vater ist selbst ein sehr kreativer Typ. Ihm fehlte einfach das Umfeld, um eine Künstlerkarriere zu starten. Deswegen freut er sich, dass er mir diesen Weg ebnen konnte. Und meine Mama ist natürlich immer stolz, wenn sie in Zeitschriften über meine Bilder stolpert! – bekommst du anrufe, wenn eine illustration in einer zeitung erscheint? Klar, die Leute wollen dann alle auch sofort Autogramme! Nein, natürlich nicht… Aber es kann vorkommen, dass jemand meine Arbeit in einer Zeitung sieht und mich dann kontaktiert, um etwas Neues bei mir in Auftrag zu geben. – erkennen dich die leute auf der strasse? Nein. Egal wie bekannt ein Illustrator auch wird oder wie breit er publiziert. Was man erkennt, sind seine Bilder. Das Gesicht bleibt im Hintergrund. Das gefällt mir sehr, weil es in erster Linie um die Arbeit geht und nicht um mich als Person. – groupie-geschichten? Klar, aber mittlerweile sind es so viele geworden, dass ich die Damen jeweils in Siebener-Gruppen einteile und dann zusammen beglücke... – lieblingsbar? Die Poolbar in meiner schmucken Zweitresidenz auf den Seychellen, designt von Zaha Hadid mit integrierten Weisshai-TabledanceLounge-Aquarien! In Bern trifft man mich auch hin und wieder in der Turnhalle im Progr ;)

www.kornel.ch


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goldener sternen basel having dinner at a historic place

Willkommen im Gasthof Zum Goldenen Sternen Basel – Kulinarische Tradition seit 1412

Den Gast erwarten historisch interessante Bauteile aus sechs Jahrhunderten.

Schon beim Betreten des Gasthofs Zum Goldenen Sternen spürt man es: Im Sternen sind Sie als Gast aufs Herzlichste willkommen. Genussfreude und ein interessanter Mix aus mediterranen und traditionellen Gerichten ist das Credo des Hauses.

Gaststube: Kassettendecke mit eingelegten Sternen aus dem 17. Jahrhundert. Diese stammt aus dem 2. Stock des alten Gasthofes. Wandbilder mit Tauben und Vorhangmotiven aus dem 18. Jahrhundert. Aus dem Flur im 1. Stock des alten Gasthofes.

Unabhängig davon, ob Sie in der gediegenen Atmosphäre der historischen Räumlichkeiten oder — in den warmen Monaten des Jahres — auf einer der beiden herrlichen Terrassen speisen, Ihr Besuch wird zum unvergesslichen Erlebnis.

Letzistube: Barock bemalte Holzbalkendecke aus dem 17. Jahrhundert. Ursprüngliche Wandverkleidung im 2. Stock des alten Gasthofes. Arabesken auf Glas aufgezogen. Originalmalereien aus dem 16. Jahrhundert. Aus dem 1. Obergeschoss des alten Gasthofes.

Das Haus, Basels ältester Gasthof (seit 1412), befindet sich im romantischen Altstadtquartier im St. Alban-Tal an ruhiger Lage direkt am Rhein und ist bequem und schnell zu Fuss, per Tram und mit dem Auto sowie mit der originellen Fähre «Wilde Maa» oder mit dem Rhytaxi erreichbar.

handsome eats here.

Foyer im 1. Stock: Türsturzsteine E.E. Zunft zu Gartnern aus dem Zunfthaus an der Gerberstrasse 38, vermutlich über dem Eingang zum Zunftsaal plaziert, vor 1460. Arabesken wie in der Letzistube. Sternensaal: Barocke Decke mit Tieren, Früchtemedaillons und Ranken bemalt, Ende des 17. Jahrhundert, aus verschiedenen Obergeschossräumen des alten Gasthofes. Dreiteilige gotische Stufenfenster. Zunftstube: Fragmente gotischer Wandmalereien aus dem alten Gasthof. Zunft zu Gartnern: Barocker Türaufsatz aus dem ehemaligen Zunfthaus, Schnitzerei von 1710. Ölgemälde mit dem Zunftmeister und Bürger-meister Franz Robert Brunschwyler, Stifter des Franziska-Mählis um 1690.


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gasthof zum goldenen sternen St. Alban-Rheinweg 70 4052 Basel – info@sternen-basel.ch www.sternen-basel.ch


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AMERI C A EUROPE AFRI C A ASIA AUSTRALIA & THAT SUPER C OLD C O N TI N E N T


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n u r s c h o n d i e u n t e r s c h i e d l i c h e n s c h r i f t z e i c h e n s i n d s u p e r . w a s h a t d i e w e l t w o h l s o n s t n o c h z u b i e t e n ?

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miron chomacki

jaqueline jaq szymsczak

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M i r o n j a q u e l i n e

C h o m a ck i j a q

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A s s i s t a n t – M a c i e j B o g u s z S t y l i s t – a g n i e s zk a M a k e - U p – A l e k s a n d r a M a l i s z e w s k a H a i r – A l k a D e b o w s k a w w w . c h o m a ck i . c o m


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Start des Projekts Maximilianstrasse durch König Maximilian II.

zeitgenössisch trifft auf altköniglich Christian Utz eröffnet die Galerie m|u|c|a und das Kunsthaus Maximilian auf Münchens Prachtsstraße. Die Maximiliamstrasse wird jünger — ein wenig.

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Eröffnung der Urban-Art-Galerie m|u|c|a

Christian Utz (42) ist seit über 20 Jahren passionierter Kunstsammler. Alles begann mit dem Tausch seiner Comicsammlung gegen eine Originalserigraphie von Andy Warhol und einer anschließenden Begegnung mit dem damals unbekannten Pop Art Künstler Romero Britto, von dem er heute zahlreiche Originale besitzt. Stets auch der Zeitgenössischen Kunst zugewandt, hat ihn sein «Kunstpfad» schließlich zur Urban Art Szene geführt. Neben Größen wie Banksy, Shepard Fairey, Swoon und Josh Keyes finden sich auch junge, deutsche Künstler in seiner Sammlung. Da liegt es nahe, dass Christian Utz zusammen mit seiner Frau Stephanie vor einiger Zeit einen Urban Art Kunstfonds aufgelegt hat. Dieser macht es sich zur Aufgabe, Kunst der Straße und des urbanen Lebensraums salonfähig zu machen. Dies auf unkonventionellem Weg, indem die Werke auf Wanderschaft gehen oder bei den Fondsmitgliedern für einen bestimmten Zeitraum die Privat- oder Geschäftsräume schmücken. Nicht ganz uneigennützig, wie uns der Sammler mit einem Augenzwinkern verrät: «Wir haben insbesondere für große Werke manchmal keine ausreichenden Flächen, so können wir uns behelfen. Ansonsten kann ich nicht genug Kunst um mich haben, denn Kunst ist nun mal mein Lebens(t)raum». Im Januar 2013 hat sich Christian Utz schließlich einen weiteren Traum erfüllt. In Toplage in der Münchner Maximilianstraße wurde das Kunsthaus Maximilian eröffnet. Auf insgesamt 500qm Ausstellungsfläche und einer spektakulären 150qm Terrasse — mehr als eine Seltenheit in der Münchner City — haben neben der eigenen Galerie für Urbane und Zeitgenössischen Kunst m|u|c|a auch andere, internationale renommierte Galerien ihren Standort für Deutschland/ Europa gefunden.

«Was hier entsteht ist einfach wundervoll. Ausstellungen, Diskurse, Empfänge — alles unter dem Dach urbaner und zeitgenössischer Kunst. Das war ein lang gehegter Traum. Aber selbstverständlich ist solch ein Programm auch mit entsprechenden Kunstreisen verbunden. Soeben kommt er zurück vom Nuart Festival, einem der führenden Events für urbane Kunst, jährlich im norwegischen Stavanger. «Das ist immer wieder aufs Neue faszinierend, wie eine relativ kleine Stadt sich der Kunst hingeben kann. Projekte wie in Stavanger mit riesigen Murals quer durch die ganze Stadt, Konzerte und Sonderschauen in allen städtischen und privaten Eventlocations wären in dieser Form in den meisten Städten in Deutschland undenkbar». «Neben dem Fun-Faktor» ging es in Norwegen aber durchaus auch um ernstere Themen. In Form einer Podiumsdiskussion hat Christian Utz mit führenden Künstlern der Szene sowie Pressevertretern über die «Kommerzialisierung von Street Art» diskutiert. Höchst interessante Ansätze sind dabei entstanden und zeigen deutlich, dass sich die Urban Art, seinerzeit als Street Art Bewegung gestartet, ihren festen Platz in der Kunstwelt weiter etabliert.

m|u|c|a Das Kunsthaus Maximilian beherbergt die hauseigene Galerie m|u|c|a, die durch eine hochkarätige Ausstellungsprogrammatik besticht und in der im Wechsel exzellente Positionen aus der zeitgenössischen Kunst und Urban Art gezeigt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Kunstvermittlung in Form von Führungen, Präsentationen und einem intelligenten Diskursprogramm. «Wir beraten Sammler und Institutionen bei ihrem Sammlungsaufbau und strategischen wie kuratorischen Belangen.» Die Galerie m|u|c|a kann dabei auf eine langjährige Erfahrung und ein internationales Netzwerk zurückgreifen.


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Thanks &

Credits T h a nk

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Wir durften auch bei dieser Ausgabe wieder auf unbezahlbare Unterstützung durch unterschiedlichste Personen und Organisationen zählen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken und geben euch beim nächsten Treffen ein Bier aus. Oder zwei.

Bei euch möchten wir uns speziell bedanken: Neovandalism Berest AG Benci Brothers Sunn Rawcut Creative Studio Blofeld PR Fact Visualeyes International Profil1 Bellavista Mercedes

Daniel Bolliger Shaun Ross Isa Tineo Ewok Gia Tobias Brunner Sam Chirnside Tim Young Row Tailor Jeanine Schnetzler Ronny Hunger Stephan Walter Doubleday & Cartwright Jaqueline Jaq Szymczak Damien «Elroy» Vignaux Miron Chomacki Kornel Lukas Maeder HERSCHE Harun Dogan Darius Notz Vanessa Jocham Raphael Nogara Alex Ruf Maria Liessmann Alex Flach Prisca Caminada Pius Caminada Liliane Högger Roland Högger

Daniel Bolliger mit «New York Kids» — Cover Shaun Ross at AMCK Models Ewok Gia Pants: INAISCE Jewelry: Chris Habana Shoes: Alexander Wang Mens Hat: Zana Bayne Ewok Gia Hat: Heidi Lee Top and Skirt: Gemma Kahng Bondage: Bunny Lee Waist Belt: Zana Bayne Extra Shoes: Alejandro Ingelmo Isa Tineo Top & Skirt: INAISCE Harness: Zana Bayne

Miron Chomacki — Jaqueline Jaq Szymczak Designers: MMC Wiola Wolczynska


Handsome Magazine

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111


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