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24.07.2008
11:39 Uhr
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unabhängig, überparteilich, legal Sonderausgabe Growing 09
www.hanfjournal.de In Ausgabe 01/09 hatten wir schon unser Gemüseporno-fürBotaniker-Poster. Nun gibt‘s Nachschub: Wir präsentieren auf Seite 4 unsere Lieblinge für das Growjahr 2009, selbstverständlich nur für Auge und Allgemeinwissen, Naschen verboten!
Sowohl der Erwerb von Samen, als auch der Anbau von Hanf, sind in Deutschland verboten bzw. genehmigungspflichtig. Wir warnen vor Nachahmung und weisen mit Nachdruck darauf hin, dass der Hanfanbau in Deutschland auch im „kleinen Rahmen“ verfolgt und hart bestraft wird.
2+3 guerilla growing E, CZ, SK 4 lieblinge 2009 5 guerilla growing CH 7 wirtschaft 9 funny growing 10 guerilla growing PL
Let‘s grow together Europa wächst zusammen
Text: KIMO
Es ist wieder Frühling und der Hanf wird auch dieses Jahr sprießen und blühen, Prohibition hin oder her. Einige Länder (Tschechien, Spanien, Niederlande, (Nieder)-Österreich oder die Schweiz) schauen mehr oder weniger weg, wenn es um den Anbau von ein paar Pflanzen im Vorgarten geht.
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ndere wiederum, darunter leider auch Deutschland, behandeln ihre KleinstgärtnerInnen immer noch wie Verbrecher. Dass durch Repression der Konsum nicht eingedämmt werden kann, belegen sämtliche Studien und Statistiken. Andere Nationen haben das verstanden und, soweit im Rahmen der internationalen Verträge möglich, zumindest den Anbau für den Eigenbedarf entkriminalisiert, in den USA geht man momentan sogar noch ein wenig weiter: Kalifornische Abgeordnete denken ernsthaft über eine Legalisierung des wichtigsten kalifornischen Agrarprodukts nach, in Oakland entwickelt sich eine prosperierende medizinische Coffeeshopszene und der US-Generalstaatsanwalt hat die DEA angewiesen, die Verfolgung der Produktionstätten und Produzenten von „Medical Pot“ ab sofort zu einzustellen. Die Wirtschaftskrise tut ihr Übriges, um die Rufe nach dem Ende der Prohibition aus der amerikanischen Zivilgesellschaft immer lauter werden zu lassen: „Yes we Cannabis“ Unsere Redaktion fragt sich auch seit Anfang der Krise, was man denn den ganzen Tag treiben soll, wenn der Job weg ist, die Kohle fehlt und das Gras schlecht ist? Weed anbauen sicher nicht. Is‘ ja verboten. Gelle? Wir wollen mit dieser Ausgabe besonders den Lesern danken, die uns im Laufe der vergangen Monate mit wunderschönen Bildern und Texten versorgt haben. So können wir in dieser Ausgabe Beiträge aus sechs europäischen Ländern präsentieren, was uns auch ein wenig stolz macht. Genau wie unsere beiden Schwesterzeitschriften Spliff in Polen und Konoptikum in Tschechien und der Slowakei, die einen guten Teil dazu beigetragen haben, dass die Grow-Kultur auch in diesen Ländern aus ihren Kinderschuhen heraus gewachsen ist. Unsere Redaktion merkt anhand der vielen Zuschriften, dass das Maß an Unzufriedenheit mit deutscher Hanfpolitik immer größer wird und dass die Menschen hierzulande wieder etwas tun wollen. Schließlich geht es seit Blei-, Quecksilber- und Cadmiumfunden auch um die Gesundheit fast aller Hanfkonsumenten im deutschsprachigen Raum. Am 9. Mai findet in Berlin im Rah-
Foto: Archiv Hanf Journal
men des Millenium Marihuana Marchs zum ersten mal der Hanftag statt, den das Hanf Journal dieses Jahr organisiert. Die anonymste und sehr effektive Art des zivilen Ungehorsams wäre theoretisch der mittlere Finger für die Gras-Mafia, um das eingesparte Geld dann zukunftsorientiert im nächsten Growshop anzulegen. Aber nur theoretisch, wir wollen ja niemanden anstiften. So gestärkt wünschen wir allen @home Gärtnern eine erfolgreiche Out-und Indoorsaison, ohne Schädlinge, Diebe, Hagel- oder sonstige Schläge.
Wir würden uns freuen, am 9. Mai den Verantwortlichen direkt an ihrer Wirkungsstätte mal wieder zahlreich einheizen zu können, unter www.hanftag.de gibt es alle notwendigen Infos. Außerdem sucht die zur Schweizer Hanfinitative gegründete Hanfwehr noch Freiwillige, die sich an der Organisation des Hanftags beteiligen. Interessierte melden sich unter rekrut@hanfwerk.de .
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#101 guerilla growing E Es ist endlich soweit. Jorge Cervantes bringt ein neues Buch heraus. Diesmal keine fast 500 Seiten umfassende „Grower‘s Bible“, sondern eher eine Art Mao-Bibel, also ein kurz gehaltenes, kompaktes Buch, bei dem auf etwas über 200 Seiten beschrieben wird, wie man zum erfolgreichen GuerillaGärtner werden kann. „Marihuana Grow Basics“setzt neue Standards in Sachen Grasanbau @home: realitätsnah, nachvollziehbar und umfassend sowie ohne „neumodischen“ Schnickschnack, dafür mit immens guten Detailfotos. Um Euch einen Blick auf das außergewöhnliche Werk zu ermöglichen, haben wir Jorge gebeten, ein Thema des Buchs, das unsere deutschen LeserInnen besonders betrifft, vorab veröffentlichen zu dürfen. Denn in Zeiten wachsender Repression geht es auch immer häufiger um die eigene...
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raurigerweise müssen wir uns um unsere Sicherheit Sorgen machen, wenn wir einfach nur eine Pflanze kultivieren, die diesen Planeten schon lange Zeit bewohnt hatte, bevor der Mensch erstmals seinen Fuß darauf setzte. Vor ungefähr 70 Jahren begann das Zeitalter der Prohibition in Amerika, dem Land der Freiheit. Heutzutage ist diese verrückte, paranoide Prohibition noch weiter ausgeufert und man ist gehalten, seinen Garten an einem absolut sicheren Ort einzurichten. Das Thema Sicherheit beinhaltet verschiedene Aspekte und Ebenen. Zuallererst musst Du den Zugang zu Deinem Garten beschränken. Das machst Du, indem Du die Umgebung rund um das Haus (oder einen anderen entsprechenden Ort), in dem Du anbaust, absicherst. Am besten Du hast alles und jeden unter Kontrolle, der sich der Umgebung Deines Gartens nähert und sie wieder verlässt. Klar kannst Du Besuch empfangen, aber schließe den Grow-Raum stets sicher ab, um den Zugang zu versperren. Stelle sicher, dass keine verräterischen Spuren auf Growing hindeuten – die häufigsten sind Gerüche, Löcher, durch die Licht aus dem Anbauraum scheint, Geräusche und Anbauzubehör oder Bauschutt. Äußere Kontakte könnten eine Rückverfolgung bis zu Deinem Garten ermöglichen, zum Beispiel, indem Du anderen von Deiner Pflanzung erzählst, dies am Telefon zum Thema machst, beim Verlassen eines Growshops, eines anderen Grow-Hauses oder eines Dealer-Hauses bis zu Deiner Wohnung rückverfolgt wirst, einen auffälligen Lebenswandel hast, Dein Rechner überwacht oder Dein Haus mit Wärmebildkameras beobachtet wird. Wähle Deine Freunde und Liebschaften mit Bedacht. Wenn ein Garten auffliegt, ist dies nicht selten eine Folge von
Sicherheit! Text und Bild: J.Cervantes
eifersüchtigen oder rachsüchtigen Freunden oder Ex-Partnern. Oftmals werden solche Personen auch von der Polizei dazu gedrängt, Dich hochgehen zu lassen. Schütze Deinen Rechner vor dem Zugriff krimineller Elemente oder staatlicher Spionage-Programme. Besuche dazu diese Seiten: www.pgp.com, www.pgpi.org/products/pgp/versions/freeware/ http://en.wikipedia.org/wiki/OpenPGP#OpenPGP und suche mit http://www.google.de nach “Proxyserver”, um mehr zum Thema Internet-Sicherheit zu erfahren.
Sicherheits-Checkliste
• Erzähle niemandem von Deinem Garten – niemals. • Zeige Deinen Garten niemals irgendjemanden. • Lasse Dir niemals Samen oder Anbauzubehör direkt nach Hause schicken. • Besuche keine anderen Häuser, in denen sich Grows befinden, meide wilde Parties, echte Kriminelle, etc. • Benutze das Auto eines Bekannten oder lasse Dich von diesem zum Growshop fahren. Mache diese Touren so selten wie möglich. Wärmebild-Technologie darf in den USA nicht eingesetzt werden, um einen Durchsuchungsbefehl zu erwirken. In Kanada, den Niederlanden und anderen Ländern jedoch ziehen die Strafverfolgungsbehörden über städtischen Gebieten in der Luft ihre Kreise, um nach Growern Ausschau zu halten. Nichtsdestotrotz ist die Wärmebild-Technologie für kleinere Grower selten ein Problem, wenn sie weniger als 2000 an Licht-Watt verbrauchen. Größere Grower überlisten die Wärmebild-Überwachungsgeräte, indem Sie ihre Grow-Lampen tagsüber brennen lassen, um die Technologie in die Irre zu führen. Darüberhinaus schützen sie ihren Grow, indem sie die Abluft kühlen und sie unterhalb eines gut isolierten Grow-Hauses entweichen lassen, so dass sie keine Hitzespuren hinterlässt. Auf http://de.wikipedia. org/wiki/Thermografie kannst Du mehr über die WärmebildTechnologie erfahren.
Klappe halten! Foto: Marihuana Grow Basics
Herausgeber:
impressum
Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818
redaktion:
Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), mark marker.
Mitarbeiter dieser ausgabe:
Werner Graf, Martin Schwarzbeck, KIMO, Hrbac, glutman, Jochen, Jorge Cervantes.
Layout:
mark marker, (Lukas Tkotz).
iLLustrationen: mark marker.
Fotos:
Hanfburg Forum, Privat, J.Cervantes.
anzeigen:
Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de
Vertrieb:
Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de)
druck:
Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung! Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de
• Rufe bei Grow- oder Seed-Shops immer von einer sicheren Telefonnummer oder einer Telefonzelle aus an. • Bezahle alle Einkäufe und Rechnungen bar. • Zahle bei Versandgeschäften stets per Zahlungsanweisung. • Benutze eine Digitalkamera, um Fotos von Deinem Garten zu machen, auf keinen Fall eine analoge Kamera mit Film! • Lege Dir einen Wachhund zu. • Kaufe einen Feuerlöscher, der Feuer löschen kann, die durch Holz, Papier, Schmierfett, Öl oder Elektrik entstehen. • Lade eingekauftes Grow-Zubehör zeitversetzt aus Deinem Auto aus, oder besser in einer abgeschlossenen Garage. • Lasse Telefon, Strom, Müllentsorgung etc. über den Namen eines Bekannten laufen.
• Baue in einer angemieteten Wohnung an. • Stelle sicher, dass es keine Löcher gibt, durch die verräterisches Licht nach außen scheint. • Wenn Du in einem Internet-Forum einschlägige Beiträge postest, tue dies von einem sicheren Proxyserver aus.
Elektrizität
• Zapfe niemals schwarz Strom ab. • Deine Stromrechnung – ist sie ungefähr so hoch wie die der Vormieter? • Sorge dafür, dass alle elektrischen Anschlüsse und Verbindungen geerdet sind. • Untersuche elektrische Verbindungen auf Hitzeschäden und repariere diese ggf. umgehend. • Halte den Stromverbrauch in moderaten Grenzen und die Luft rund um das Haus sauber.
Gerüche
• Stelle sicher, dass aus dem Air Conditioner in Deinem GrowRaum kein Wasser nach draußen gelangt, denn diesem haftet der Geruch von Cannabis an. • Lasse verräterisch riechende Luft über einen Dach- oder Kaminlüfter entweichen. • Benutze einen Aktivkohlefilter und einen Ozon-Generator, um den Cannabisgeruch zu neutralisieren.
Lebenswandel
• Traue niemals niemandem – weder Freunden, Familienangehörigen, Bruder, Schwester, Kindern – noch nicht mal Deiner Großmutter! • Führe ein geordnetes Leben und unterhalte einen schlichten Lebenswandel. • Habe eine gute Erklärung für erhöhte Stromkosten parat. • Lasse andere nicht erkennen, dass Du über viel Bargeld verfügst. Finanziere größere Anschaffungen wie z. B. ein Haus oder Auto mit Ratenzahlung. • Gehe einer geregelten Arbeit nach und sei stets in der Lage, für Deine Aktivitäten eine plausible Erklärung parat zu haben. • Empfange nur wenig Besuch und bleibe ansonsten für Dich. • Verhalte Dich unauffällig und sei ein guter Nachbar und Bürger. • Halte Dein Grundstück sauber und gut in Schuss. • Fahre ein amtlich zugelassenes Auto. Wenn es nicht Deines ist, achte darauf, dass der Inhaber nicht per Haftbefehl gesucht wird. • Zahle Deine Rechnungen immer pünktlich.
Geräusche
• Dämpfe alle Geräusche von Ventilatoren, Vorschaltgeräten, Pumpen, etc. • Verwende vollisolierte Rohre. • Versehe alle Ventilatoren mit Gummi- oder Schaumüberzügen, um Geräusche und Vibrationen zu dämpfen. • Stelle Vorschaltgeräte auf eine geräuschdämpfende Unterlage
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Ein begeisterer Leser unser tschechischen Schwesterzeitschrift Konoptikum hat uns geschrieben, wie in den 1990er Jahren der mittlerweile in kleinem Rahmen (siehe Kasten unten) tolerierte Eigenanbau anfing und wie sich das bis heute so entwickelt hat: ausgelegten Spanplattenkammer mit selbst gemachter Lüftung Liebe Redaktion, angebaut, aber heute gibt es Homeboxen auf dem Markt, die ich wollte Euch einfach mal erzählen...
Wie alles anfing
Meine allerersten Erfahrungen habe ich mit dem OutdoorAnbau von Cannabis in den Jahren 1996 bis 2000 gemacht. Damals war es noch nicht möglich, Qualitätsstecklinge zu beschaffen, dennoch konnte man von Freunden verhältnismäßig gute Samen kriegen, die, großgezogen und probiert, wahre Wunder wirkten. Aber über diese Art von Anbau wollte ich nicht schreiben. In 2002 fing ich an, unter elektrischer Beleuchtung, im Volksmund „Indoor“ genannt, anzubauen. Das Netz von Growshops war damals nicht so dicht wie heute, aber im Norden Tschechiens wurde gerade ein Growshop eröffnet. Ein Freund, der schon damals angebaut hatte, weihte mich ein. Er zeigte mir, wie man die schönsten Pflanzen heranziehen kann, und alles hat er mir nach und nach von Grund auf erklärt. Und dafür bin ich ihm bis heute dankbar. Damals waren Growdünger auf dem tschechischen Markt zwar schon erhältlich, aber die Auswahl war weitaus kleiner als heute. Dem Rat meines Freundes folgend, begann ich Plagron anzuwenden und auch nach sechs Jahren Anbau bleibe ich den Pionieren bei uns in Tschechien treu. Natürlich habe ich mehrere Dünger ausprobiert, aber mit Plagron habe ich immer die besten Ergebnisse erzielt, sowohl in der Wuchsphase, als auch in der Blüte – nach Zugabe dieses grünen Wunders sehen die Pflanzen genau so aus, wie sie sollen und wie ich es von Fotos kannte. Auch die Auswahl des Substrates ist wichtig. Nicht jedes im Geschäft gekaufte Substrat ist geeignet, deshalb ist es besser, etwas zuzuzahlen und ein Qualitätssubstrat zu kaufen, mit allem, was die Blümchen brauchen. Von Anfang an benutze ich Plagron-Substrate und Qualität ist Qualität. Ein anderer wichtiger Faktor ist die Platzauswahl und die Zahl der Pflanzen, die man zweieinhalb Monate lang züchten und verwöhnen soll. Früher habe ich in einer einfachen, mit Folie
Auch in der Slowakei grünt es immer illegaler, denn die Gesetzeslage dort ist ähnlich archaisch wie in so manchem deutschen Kleinstaat. Trotzdem gibt es auch von dort immer mehr Menschen, die
Einfach Outdoor
ein paar Pflänzchen hinstellen und ohne großen Aufwand so ihren Jahresvorrat ernten. Ein Leser aus der Slowakei hat der Konoptikum-Redaktion einen kleinen Bericht über sein alljährliches „Frühjahrserwachen“ zukommen lassen: Fotos: Archiv Konoptikum
viel besser sind. Gute Qualität, bequemes Anbauen und tolle Preise, sowohl die Boxen selbst als auch die komplette Ausstat-
Text und Bild: Hrbac Übersetzung: ZuZana
tung, die man für weniger als 15 000 Kronen besorgen kann. Ich habe mit fünfzehn Pflanzen und einer 400-W-Lampe begonnen. Wichtig sind auch die Abluft sowie der Aktivkohlefilter, wegen des Geruchs sowie des Ertrags. Beim Indoor-Anbau
guerilla growing CZ /SK ist es von großer Bedeutung, bestimmte Grundsätze genau einzuhalten, und zwar: richtige Temperatur, Feuchtigkeit und den Luftaustausch. Bei mir wird eine konstante Temperatur gehalten, circa 26 °C, in der Wuchs- sowie Blütenphase. Die Luftfeuchtigkeit in der Wuchsphase bleibt bei circa 60 %, nicht höher, da es dann vorkommen kann, dass die Pflanzen vermehrt Hermaphroditen (Zwitter) bilden. Diese Feuchtigkeit halte ich die ganze Wachstumsphase, so etwa zehn Tage. Nach zehn Tagen stelle ich von der 18-Stunden- auf die 12-Stunden-Periode um, wodurch ich der Pflanze den Blüh-Impuls verpasse. Nach dem Umstellen wachsen sie umso schneller, der Zuwachs an Blattmaterial ist zweimal so groß wie in der 18-Stunden-Periode. Jetzt ändere ich die Dosierung der Düngemittel und gebe Blütenstimulatoren zu und beleuchte die blühenden Pflanzen ungefähr zwei Monate lang. Es ist erstaunlich zu beobachten, wie die Pflanzen sich verändern und die Blüten von Tag zu Tag an Größe zunehmen. Dünger, der der Pflanze gibt, was sie braucht, gerät dann auch in die Blüten. Um hochwertige, kompakte und wohlschmeckende Blüten zu erlangen, spüle ich die Blüten eine Woche lang ordentlich mit Advanced Hydroponics Final Solution. Damit wasche ich alle Düngerreste aus. Viele Grower machen einen großen Fehler, wenn sie minderwertige Dünger benutzen und vor der Ernte nicht durchspülen. Dadurch zerstören sie alles, wonach sie zweieinhalb Monate gestrebt haben. Ich bin kein Verfechter von großen Pflanzen, ich mache sie 40 bis 50 Zentimeter groß und ich glaube, der erzielte Ertrag ist unter gegebenen Bedingungen – mit der üblichen Paranoia – relativ gut. Das Wichtigste diesmal nicht zum Schluss: Das Besorgen und Auswählen von Qualitätsstecklingen. Klone sind heutzutage privat ziemlich gut erhältlich und die Auswahl der Sorten ist groß. Ich widme mich momentan Orange Bud. Oder man kann sie theoretisch einfach in einem österreichischem Blumenladen kaufen. Anbei schicke ich Euch auch ein Bild meiner Blume, hoffentlich gefällt sie euch. Geschmeckt hat sie großartig. Allen Growern wünsche ich eine fette Ernte und gute Rauchwaren!
Grüße aus der Tschechischen Republik
Wenn das Wetter ein bisschen stabil wird, mache ich mich mit ihnen auf den Weg ins Grüne. In den Boden pflanze ich sie in Töpfen um, damit Schädlinge es schwerer haben oder gar nicht erst kommen . Wenn die Pflanzen größer werden, dünge ich sie mit getrocknetem Hühnerkot. Entweder streue ich ihn um die Pflanzen herum, so dass mit Hilfe von Regen der Dünger ins Erdreich gespült wird . Oder ich nehme einfach Regenwasser, das aber vorher auf mindestens 25 Grad erwärmt werden sollte, in dem ich den Hühnerkot auflöse. In kaltem Wasser löst sich der „Bio“ Zusatz schlecht auf. Für schnelleres Wachstum der Tops binde ich die Pflanzen mit Hilfe einer Angelschnur zurecht, so eine Art Supercrop (siehe Artikel Seite 12), damit die einzelnen Tops mehr Sonnenschein bekommen. So wachsen sie nicht nur schneller, sie sind auch kräftiger. Um die Pflanzen kümmere ich mich je nach der Mondphase. Wenn der Mond zunimmt, dünge ich, wenn er abnimmt, beschneide ich die unteren, schlecht mit Licht versorgten Triebe. Wenn die Blümchen reif sind, hole ich sie aus dem Topf samt Wurzeln hervor und hänge sie für mehrere Tage an einer völlig dunklen Stelle kopfunter auf, damit alle Energie in die Buds herabfließen kann.
Allen Konoptikum- und Hanf Journal Lesern wünsche ich gute Zuchterfolge!
Tschechiens neues Strafgesetz – Die liberalste Legislative Europas! Am 27. Januar hat der tschechische Präsident Václav Klaus das neue Strafgesetzbuch unterschrieben, das 2010 in Kraft tritt. So wird die Tschechische Republik zum Land mit der europaweit liberalsten Hanfgesetzgebung.
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eine „Donnerblumen“ pflanze ich zuerst zuhause am Fenster oder auf dem Balkon vor. Da es keinen Anlass zu zögern gibt, stecke ich die Samen schon Anfang Februar in den Kasten, damit die Blumen im März schon stark genug sind, in neuen Bedingungen zu überleben. Die Samen setze ich direkt in die Erde mit der Spitze nach unten, aber die Richtung ist meiner Meinung nach nicht so wichtig. Ich benutze verschiedenste Sorten, wenn ich beim Rauchen guter Waren einen verirrten Samen finde, behalte ich ihn und setze ihn aus. Ich gieße den Kasten und überziehe ihn mit Folie, damit es feucht bleibt und die Samen schneller aufkeimen können. Ich benutze möglichst dunkle Erde mit hohem Gehalt an Humus und gebe Kalkstein zu, wegen des pH-Wertes: Die Erde darf nicht zu sauer, aber auch nicht zu alkalisch sein. Anfangs gieße ich die Blumen mit ganz kleinen Mengen Wasser und möglichst wenig, damit die Wurzeln sich schön verbreiten. Ich gieße, wenn die Oberfläche der Blumenerde trocken ist. Die Pflanzen sollten nicht in einem stark beheiztem Zimmer stehen, jedoch auch nicht in völliger Kälte, sonst könnte der Übergang ins Freie für sie ein großer Schock sein. So etwa nach einem Monat sollten die Blumen groß genug und fähig sein, draußen zu überleben .
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as neue Strafgesetz ermöglicht es, bis zu drei Hanfpflanzen und fünfundzwanzig Pilze für den Eigenbedarf anzubauen, ohne dass es sich dabei um ein Verbrechen handelt, also ab dem 1.1.2010 als Ordnungswidrigkeit betrachtet werden. Das neue Strafgesetzbuch bedeutet faktisch Dekriminalisierung von Hanf, straflos darf man jedoch auch weiter nur zweiundzwanzig Hanfzigaretten oder ein Gramm pures THC besitzen.
Das neue Strafgesetz unterscheidet auch zwischen harten und weichen Drogen. Die Strafen für Taten, die im Zusammenhang mit weichen Drogen verübt wurden, betragen bis zu einem Jahr; bei harten Drogen ist das Straflimit zwei Jahre. Die meisten Fachleute und Szenekenner begrüßen das neue Gesetz. Ihrer Meinung nach, sei das gegenwärtig das Maximum, was unter den gegeben Umständen zu erreichen sei.erlangt werden kann
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guerilla growing
Naschen verboten, aber ein Fest für die Augen sei gestattet - Wir präsentieren vier feine Sorten von ausgewählten Breedern, inkl. Angaben aber ohne Garantie für Wahrhaftigkeit. Hawaiian Snow Breeder: Green House Seeds Lässt die Gedanken kreisen Rasse: Sativa kraftvolles „Kreativ-High“, High: wunderbar mildes „StonedGefühl“ Geschmack: exotisch 77 - 84 Tage indoor Blüte: k.A. Strain: 550 - 600 Gramm pro qm Ertrag: Anfang November Ernte: (nördliche Hemisphäre), Ende Juli (südliche Hemisphäre) Herkunfts-/Züchtungsland: Hawai, Laos
www.greenhouseseeds.nl
Sensi Star Breeder: Paradise Seeds Ideale Mutterpflanze für Stecklingsvermehrung Rasse: hauptsächlich Indica High: stark Geschmack: dichtes, süsses Aroma Blüte: 55 - 60 Tage Indoor Anfang Oktober Outdoor k.A. Strain: Ertrag: 350-450 g pro qm Indoor 400-500g pro Pflanze Outdoor Herkunfts-/Züchtungsland: Niederlande
www.paradise-seeds.com
Hindu Kush Breeder: Nirvana Direkt aus dem westlichen Ausläufer des Himalaya Rasse: homogene Indica / 5 % Sativa stark drückend, körperbetont, lang anhaltend High: würzig skunkig bzw. erdig herb Geschmack: 41 - 50 Tage Blüte: k.A. Strain: 400-450g pro qm Ertrag: Ende September bis Mitte Oktober Ernte: Herkunfts-/Züchtungsland: Afghanistan/Pakistan/Niederlande
www.nirvana.nl African Free Breeder: Eva Seeds Eignet sich im Speziellen für die Produktion von Haschisch Rasse: Indica / Sativa High: euphorisierend Geschmack: mild und süss Blüte: 60- 70 Tage Indoor ab Mitte Oktober Outdoor feminisierte Kreuzung zwischen einer weibStrain: lichen Südafrika Sativa und einer ertragreichen männlichen Indica Ertrag: k.A. Ernte: Mitte Oktober Herkunfts-/Züchtungsland: k.A.
www.evaseeds.com
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guerilla growing CH
Wir haben Post bekommen. Von einem Hanf-Gärtner aus der Schweiz, wo der Hanfanbau ja noch legal ist. Es sei denn, man baut die fast weltweit geächtete Pflanze zur Gewinnung von Rauschmitteln an. Aber wir gehen natürlich davon aus, dass Jochen* nur Nutzhanf in den eigenen vier Wänden anbaut, um sich Tees zu kochen, Duftkissen zu füllen oder Salben zuzubereiten.
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JOCHENS PRIVATE HANFINITIATIVE 2009, Schweiz
Grüezi, Servus und Hallooo liebe „Journalies“ (Leser desHanf Journals)!! Hier ist der Jochen aus der Schweiz mit einem Super-Hydro Growreport. Da ich es leid war, schlechten Hanf zu konsumieren, habe ich kurzum beschlossen, „Kleinstgärtner“ zu werden. Im Nachhinein war ich von meinem Grow so sehr begeistert, dass ich ihn gerne mit den Lesern des Hanf Journals teilen möchte. Da ich, wie wohl viele der LeserInnen, gerne und recht viel Hanfblüten-Tee trinke und dazu noch eine durstige Freundin an meiner Seite habe, habe ich mich für eine Grow-Box mit den Maßen 300cm X 300cm X ca.220cm (Länge x Breite x Höhe) entschlossen. Ich habe im bürgerlichen Leben einen sehr gut bezahlten Job und musste bei der Auswahl meines Equipments nicht unbedingt auf‘s Geld achten. Weil wir Schweizer ja sowieso auf Qualität und Präzision stehen, habe ich mir eine „Creme de la Creme“ Box zusammengestellt. High-End vom Feinsten für ungefähr 5000SFr.- (3000€), die Materialien für die Box nicht mitgerechnet.
Hier ist meine Einkaufsliste:
• 2 Fließtische a 250cmX100cm + 2 Kisten a 55 Liter für die Nährlösung • 4 NDF Lampen a 400 Watt + Adjust a Wings Reflektoren • 1500 m³ schallisolierter Lüfter für Abluft (Eurotech) • 1500 m³ Aktivkohlefilter „Profi-Line“ • 1000 m³ Lüfter für Zuluft (Eurotech) • Klimakeeper (Digital) von Kuhlmann für perfektes Raumklima • Grow-Check Kombo zum Messen von pH-und-EC-Wert • 1 Wandventilator mit Fernbedienung (Eurotech) für gute Luftzirkulation und stabile Pflanzen :) • 150 Töpfe (10cm x 10cm) • 2 x Aquariumheizung sowie kleine Pumpen für die Zirkulation der Nährstofflösung, • Spritzflasche, Pipette, Messbecher, jede Menge s/w Folie, Gaffa-Tape, etliche Schrauben und Nägel, Hacken und diverses Werkzeug, Pflanzenjojos, Erntesiebe in verschieden Stärken (für das Tee-Extrakt); Scheren, Einweghandschuhe und ein kleines Radio, um die Geräuschkulisse etwas zu harmonisieren (lieber Klassik-Musik als Lüftergeräusche für den Nachbarn:). • Als Growmedium habe ich mich für Oasis Flox entschieden, die wiegen nicht viel , sind einfach in der Handhabung und ziemlich pH- neutral.
Nach dem ersten Umtopfen
Die Zusätze:
Hydro-Dünger von House of Garden, pH-minus (63%tige Phosphorsäure), Rootsexcalator, Super-Vit von Hesi, Neem-oil von Ceraflor. Zuerst habe ich die Riesenbox aus Spanplatten zusammengebaut, das Material dafür habe ich mir aus dem Baumarkt besorgt. Das hat noch einmal 150 SFr.- (100€) gekostet. Dann musste ich erst einmal zwei Tage basteln, bevor es ans Ausschmücken ging . Innen habe ich alle Wände mit schwarz/weiß Folie ausgekleidet, um dann den wasserdichten PVC Belag für den Boden sorgfältig zu verlegen. Als nächster Schritt sind beide Lüfter und alle vier Lampen dank der mitgelieferten Haken recht schnell und problemlos zu installieren. Die Tische stelle ich so hin, dass man jeweils an einer Seite entlanglaufen kann, um sich um die Mädels zu kümmern.
>>> Fortsetzung auf Seite 6
Fotos: Jochen
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>>> Fortsetzung von „Jochens private Hanfinitiative“, Seite 5
Der Grow:
Nachdem alles soweit fertig ist, stehen auf den Tischen je 75 erstklassige Stecklinge, die mir ein guter Freund besorgt hatte. Bei den Sorten läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Es handelt sich eigentlich um zugelassene Schweizer Outdoorsorten, zur besserenen Orientierung oder einfach nur zum Spaß gebe ich ihnen folgende Namen:
Orange Butt, Skiwa Skank und Plunk(PL).
Nach einer guten Woche Wachstum hab‘ ich die Mädels dann in die Blüte geschickt. Der pH- wert war anfangs konstant bei 6,0, gegen Ende der Blüte habe ich ihn dann auf 5,6 gesenkt. Beim Ec-Wert war ich ein wenig vorsichtig, da unser Leitungswasser hier leider sehr kalkhaltig und somit nicht optimal für Hydro ist. Ich habe mit einem Ec-Wert von 1,2 angefangen, was allerdings nur bei sehr gut bewurzelten Pflanzen funktioniert. In der vierten und fünften Blütewoche habe ich die Düngergabe dann bis auf einen Wert von 2,2 mS gesteigert, um in der sechsten Woche „nur“ noch 1,8 mS zu „fahren“. Die letzten zehn Tage habe ich selbstverständlich mit klarem Leitungswasser gespült, um alle Rückstände aus den Pflanzen zu spülen. Dank des Grow-Check-Kombo habe ich die Zeit über relativ konstante Werte gehabt, wie sich an der Frucht unschwer erkennen lässt. Der Ertrag meines Big Project kann sich auch sehen lassen, ich habe am Ende von beiden Tischen insgesamt 1200g feinste Hanfblüten ergärtnert. Dies dürfte für meine gierige Freundin und mich auf jeden Fall bis zur nächsten Ernte reichen:D Ach ja, ich vergaß zu erwähnen, dass ich natürlich kein blutiger Anfänger bin. Ich hatte mich schon als Teenager auf einem Quadratmeter als Outdor-Gärtner versucht und war selbst sehr überrascht, dass ich mein Know-How, selbst nach so vielen Jahren, problemlos auf eine große Grow-Box übertragen konnte. Ich möchte Euch mit diesem Brief zeigen, dass es keine Wissenschaft ist, guten Hanf auf einem hydroponischen Medium zu growen. Es bedarf lediglich großem Interesse für die Pflanzen und dem eigenen Anspruch, guten Tee zu trinken.
Liebe Grüße an die Redaktion und allen LeserInnen, Jochen
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DANK
wirtschaft
tograf. Die Fotos vervollständigen das Buch als atemberaubende, köstliche „Eye-Candys“ und zeigen seine Wertschätzung für die „Blume“ Cannabis. Hier bekommt man keine Tipps, wie man selbst Gras anbaut, dafür gibt es die Bücher Jorge, Soma, Mel Frank, Greg Green oder Dj Shorts Books. Vergleichbar ist dieses Buch vielleicht noch am ehesten mit der Cannabis Serie von Ed Rosenthal (Big Book of Buds Vol. 1-3). Das Buch ist sowohl besonders ästhetisch als auch informativ. Es ist aber auch ein Buch über die Bewunderung über die Schönheit der Hanfpflanze sowie ein Plädoyer für die Legalsierung. Verfasst von einem der bekanntesten Mitstreiter der AktivistInnen-Bewegung in den USA. Ein Buch für Kenner, die ihr heimliches Hobby mit einem Sinn für die Ästhetik schöner Fotografien verbinden.
The Quest for the Very Best Marijuana - A Breeder´s Tale by Subcool
Wie der Titel „DANK“ (umgangssprachlich / Slang - extraordinary, extremly good, excellent) des Buches leuchtend groß und erhaben verkündet, geht es in diesem Paperback Buch auf 192 Seiten in englischer Sprache um die Suche des Autors Subcool nach den besten GrasZüchtungen.
G
rundlage der Beschreibungen sind seine 20-jährige Erfahrung und die Leidenschaft eines Züchters auf der Suche nach der „Perfektion im Topf“. Er beschreibt jeden Schritt seiner Reise dorthin und bietet dabei ein ausführliches Portrait für jede dieser 35 Sorten. Er beschreibt das Aroma, den
Geschmack, wie sie aussieht und wie sie wächst und wie hoch sie wird. Im Anhang sind weitere 19 Sorten kurz beschrieben. Subcool ist aber nicht nur ein hervorragender Züchter und Aktivist von und für Hanf, er ist auch ein sehr talentierter Fo-
The Last Chance To Dance Letztes Konzert von
„The Special Guests feat. Willie Ocean“ Angefangen hat alles im Jahr 1994, als ein paar Berliner Schulfreunde beschlossen eine Ska-Band zu gründen. Mit unermüdlichem Eifer machte sich die damals neunköpfige Band ans Proben und schon bald folgten die ersten Konzerte in ganz Deutschland.
„Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass wir uns in Berlin nicht überspielen, um für unser Publikum interessant zu bleiben“. Eine Entscheidung die durch aus richtig war, denn so machten sich „The Special Guests“ schnell über Berlin hinaus einen Namen und reisten quer durch Europa. Ihre Touren führte die Band unter anderem nach Frankreich, England, die Schweiz und Spanien. Mit dem Reisen war aber auch immer eine Menge Arbeit und Stress verbunden. „Wir haben uns teilweise echt den Arsch abgespielt und an den unmöglichsten Orten übernachtet. Da war von Hochbett über einer Hanfplantage bis zum fünf Sterne Hotel alles dabei.“ so Lukas, der Drummer der Band. Zwei Jahre nach der Gründung erschien dann die erste EP „Strengh to Leave“ und 1998 folgte ihr erstes Album „Specialized“. The Special Guests nahmen alle ihre Songs eigenständig auf und kümmerten sich auch um die Produktion und den Vertrieb. 2004 verlässt Leon, der Sänger, die Band, um in den Niederlanden zu studieren. Auf der Suchen nach einem Ersatz stießen The Special Guests durch einen Freund auf den charismatischen Willie Ocean, der zu dem Zeitpunkt seit der Schule keine Musik mehr gemacht hatte. Doch die Chemie stimmte und so wurde Willie Ocean zum neuen Frontman der Band. Zusammen mit ihm entstanden die Alben „Suspicious Delicious“ und „Beetroot“, das letzte Album der Band. Die Jungs haben sich nie um vermeintliche stilistischen Grenzen und musikalische Klischees gekümmert. Durch ihren ganz
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eigenen Stil haben sie Deutschland und der Welt gezeigt wie Ska made in Berlin klingt und damit das Publikum immer wieder von neuem begeistert. Der spezielle Mix der Band gefiel auch der Kreativ-Abteilung des deutsch-französischen Kultursenders arte. Der Sender holte die Band 2007 für einen Videodreh nach Paris. In den arte Studios entstanden mehrere Musikvideos, unter anderem zu „Beetroot“ und „Sweet Liza“, die auf der Bandhomepage www. thespecialguests.de zu sehen sind. Heute können The Special Guests feat. Willie Ocean auf fünfzehn Jahre voller erfolgreicher Konzerte und Touren zurückblicken. In der Zeit entstanden fünf Alben und vier EPs. Außerdem sind The Special Guest feat. Willie Ocean auf zahlreichen Samplern vertreten. „Die ganze Zeit über haben wir Musik für uns gemacht und für die Leute, die uns begleitet haben. Wir wollten einfach Spaß an der Musik haben.“ Davon, dass die Jungs Freuden am Spielen hatten, konnte man sich auf jedem Konzert neu überzeugen. Die Band hat sich den Titel „Berlins Ska-Band Nr. 1“ zu Recht verdient. Am 20. März 2009 geben The Special Guests feat. Willie Ocean im Kesselhaus ihr letztes Konzert und wollen es mit ihren Fans und Freunden noch einmal richtig krachen lassen. Zusammen mit vielen ehemaligen Bandmitglieder und einigen Überraschungen werden sich die Jungs mit einem großen Knall vom Publikum verabschieden. Als Vorgeschmack auf das Abschiedskonzert besteht ab sofort die Möglichkeit das Best-Of-Album der Band kostenlos auf ihrer Homepage www.moanin.de runterzuladen, allerdings nur bis zum 20. März!
Das Hanf Journal sagt ciao und verlost zum Abschied je vier Alben „ Suspicious Delicious“ und „Beetroot“ an die ersten acht Einsendungen an gewinnen@hanfjournal.de. Betreff: The Special Guests
ISBN-10: 0932551890 ISBN-13: 978-0932551894 Verlag: Quick American Archives; illustrated edition (1.10.2008) Mehr auf www.quicktrading.com
Knaster Whiskey R
auchen heisst ja immer, den Qualm von irgendwas Verbrennendem zu inhalieren, egal ob das Tabak ist oder Kräuter. Auf Dauer ist es wohl am besten, gar nicht zu rauchen. Wenn es aber sein muss, sind Knaster und ähnliche nikotinfreie Kräuterprodukte sicher die weniger ungesunde Alternative. Ziel sollte und kann auch sein, über den Umweg des Knasterrauchens irgendwann mal gar nicht mehr zu rauchen - das ist dann die sogenannte Kräuterzigarettenmethode. Zunächst
muss man nicht auf das Rauchen verzichten, das ist etwas, weswegen das Aufhören mit dem Rauchen oft nicht lange gut geht. Man kann das Procedere noch eine Weile beibehalten, hat dadurch mehr Zeit sich auf das Nichtrauchen einzustimmen und hat weniger Stress, weil ausser dem Nikotin erst mal nichts weiter wegfällt. Kräuterzigaretten enthalten kein Nikotin. Man raucht zwar weiter, aber die immens schädliche und süchtig machende Wirkung des Nikotins entfällt. Nach einigen Tagen gewöhnt sich der Körper an das Ausbleiben der angeblichen Nikotin-Belohnung und das Suchtverhalten lässt deutlich nach. Der nächste Schritt, gar nicht mehr zu rauchen, ist dann nicht mehr weit.
www.zentauri.com
Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt fĂźr Strafrecht
www.hanfjournal.de
Badensche StraĂ&#x;e 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 e-mail: anwalt.honecker@t-online.de
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9 funny growing
G
rower, eine beinah unsichtbare, vor allem über den penetranten Geruch zu identifizierende Spezies. Auch du kannst einer werden! Und über die kleinen Hindernisse des alltäglichen Growerlebens helfen dir deine grossstadtsurvivor. Sonne, ja genau dieses Ding, wegen dem du den ganzen Tag die Jalousien unten lässt, das kann tatsächlich nützlich sein. Nicht nur um supercoole Sonnenbrillen zu legitimieren. Sonne tötet Pickel, schafft Freunde und lässt einen gut aussehen. Außerdem, und das ist als durchschnittlicher Atemluftverbraucher nicht unrelevant, lässt sie Grünzeug wachsen. Also auf an die frische Luft! Viele Leute gehen hin und wieder nach draußen. Selbst Prominente wie der Papst oder Körmit der Frösch müssen hin und wieder ihre heile Höhle verlassen. Und wenn man schon mal seine Fußstapfen ins Gebüsch oder den nächsten Spätkauf setzt, kann man ja gleich noch ein paar Samen fallenlassen. 9 Monate später wiederkommen und ernten - das kennst du ja schon von Aishe.
Vermehrung
Also da gibt es die Bienchen und die Blümchen und die Bienchen tragen den Pollen, ihr wisst schon. Und da die Bienchen sich mal schön verpissen sollen, damit wir Blüten statt Samen erhalten, spielen wir mal päpstlicher als der Papst: Fortpflanzungsfähige Männchen werden geschlachtet oder in Ausnahmefällen in einem Extraraum zur Zierde gehalten. (Achtung: Das Verpissen der Bienen reicht nicht zur Bewässerung aus!) Apropos Bewässerung. Cannabispflanzen vertragen nur satanistisch geweihtes Feldenkrais-Wasser oder Eigenurin eines BobMarley-Nachfahren. Beim Dünger gilt - selbstgekackt ist halbgewonnen. Und nein: Fußpilz enthält keine wichtigen Nährstoffe, also bitte nicht über den Pflanzen abraspeln.
Platzsuche
Auf‘m Polizeiwagen (grün getarnt), in der Schule (keiner wird vermuten, dass ihr es wart - da seit ihr doch eh nie), vor dem Bundeskanzleramt (die Fläche sollte reichen), auf dem Mittelgrünstreifen auf der Straße (darüber Werbeflächen anbringen - das ist doch ein guter Hingucker)
Polizeischutz - gegen frühzeitige Ernte hilft:
- Ein Krokodil oder ein Pfau (lenkt ab) - Beteilige doch den Grünen an dem Grünen - Staatshilfen sind derzeit groß in Mode. - Feld mit Minen auslegen - spart auch die Abgaben für die Erntehelfer.
Foto: Archiv Hanf Journal
Handbahnpfau - Das Grau(ow)en geht um dus...
+ riesiges Cannabiszeichen an der Autotür + sich einen Rasentraktor anschaffen + eine Jaucheschleuder kaufen + „Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform“ laut auf der Straße singen + Wuchshöhen twittern.
... und duns‘t:
- Im Hanffeld Sex haben - die Pflanzen werden geknickt sein. - Auch die Erde rauchen - Freunde haben - Oma die Pflege überlassen - die kifft doch alles weg! - Einjährige Weltreise unternehmen - Hamster frei laufen lassen
Bauernregeln
- Fällt der Bauer tot vom Traktor, ist in der Nähe ein Reaktor. - Ist das Hanf erst eingebracht, ist es auch schon allgemacht. - Hat der Grower einen sitzen, kann er noch mehr Grass stibitzen.
Von Nagelschere und Rasentraktor: Ernte und andere dumme Arbeiten
Leider ist auch beim Growen nicht alles faul, was qualmt. Wer anbaut, muss auch abbauen. Also nicht nur dem Gras beim
Fette Ernte Wachsen zusehen. Das Gras ist mit dem Fleißigen - das Leben ist halt keine Asservatenkammer. Lange Rede, kurzer Joint: Auch Grower müssen einmal ran an den Butt, ihre Blüten ins Trockene bringen. Doch auch hier gilt: Erst das Pflücken, dann das Verballern.
Growen ohne grüne Daumen
Der gss-Grundkurs: „giessen, giessen, giessen - ach ja und einpflanzen nicht vergessen.“ Aufbaukurs: „Unkraut erkennen - reiß kein Cannabis aus!“ Fortgeschrittene: „Unkraut erkennen - was kickt noch!“ So nun wisst ihr ja, wie es geht - wir wollen euch morgen growen sehen - und nicht vergessen: die Hälfte der Ernte gehört uns.
Eure grossstadtsurvivor(.de) Zur verkiffenden Lektüre geeignet: Growertypen: http://www.grossstadtsurvivor.de/?p=211 Oder nimm: http://www.grossstadtsurvivor.de/?tag=handbahnpfau
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guerilla growing PL
Text: glutman Übersetzung: glutman & KIMO
Scroggen ohne Netz und doppelten Boden D
Supercropping
Foto: Archiv Spliff
eshalb haben sich unsere freien Mitarbeiter und Growexperten glutman (Spliff) und Kimo (Hanf Journal) an die Arbeit gemacht, um unseren LeserInnen den „Spliff”-Artikel über „Supercropping” über zwei Ecken (Übersetzung PolnischEnglisch-Deutsch) zugänglich zu machen. Denn, der Prohibition sei dank, staatlich geprüfte Übersetzter haben sich ob der vielen Fachtermina als überfordert erwiesen, wenn es darum geht, Artikel über den Anbau@home zu übersetzen. Bei einem „Standard” Grow lässt die Lichtausbeute meist zu wünschen übrig, weil die verwendeten Hochdruckdampflampen, gerade bei der „Selbstversorger-Größe” von 250 Watt, nur eine sehr begrenzte Tiefenwirkung haben. Die unteren Triebe sind also unterbelichtet und verbrauchen Energie, die im oberen Teil dann fehlt. Der Ertrag der unterbelichteten Triebe steht dann meist nicht im Verhältnis zu der Energie, die sie im Laufe der acht bis zehn Blütewochen verbraucht haben. Um diesem
Missverhältnis entgegen zu wirken, gibt es mehrere Techniken, die, mit ein wenig Aufwand, fette Tops bei geringem Energieaufwand versprechen: Supercropping ist genau wie SCROGG ( Screen of Green, Hanf Journal 06/2003) eine Methode, die Ausbeute bei eher ärmlicher Beleuchtung zu erhöhen. Sowohl Scrogging als auch Supercropping machen den Indoor-Anbau in einer relativ flachen Box möglich. Scrogging wird meist Indoor angewandt und ist draußen arbeitsintensiv und die Pflanzen sind oft aufgrund der großen Netze schlecht zu erreichen. Beim Supercrop-Grow braucht man keine Netze, sondern nur ein paar Schnüre, eine Schere und ein paar Kabelbinder. Manche nennen es auch „die Pflanze trainieren”, andere wiederum sagen, Supercropping sei auch nur eine Variante des Scroggens. Egal, wie man das Kind nennt, alle Methoden haben eines gemeinsam: Aus einem Haupt- und vielen Nebenästen werden durch Beschneiden und Herunterbiegen mehrere Haupttriebe, die dann alle einen „Top” entwickeln. Mehrere gleichberechtigte Blüten an einem Stamm sozusagen. Ein weiterer Vorteil eines Supercrops ist, dass man ohne weiteres mit Samen growen kann, da sich die Männchen nach deren Identifizierung, anders als mit einem Scroggnetz, ohne Probleme entfernen lassen. Ein weiterer Vorteil, gerade Outdoor, ist, dass die Pflanzen ihre typische Form verlieren und nicht mehr so hoch werden, beides schützt vor Identifizierung durch neugierige Nachbarn oder verirrte Spaziergänger. Es geht also darum, aus einer an sich langen, dünnen Pflanze einen dichten Busch zu formen. Dazu lässt man die Mädels ungefähr 35- 40 Zentimeter groß werden, sortiert bei der Verwendung von Samen dann die Männchen aus und bindet den Haupttrieb der verbleibenden Ladies langsam und vorsichtig zu Boden. Zum Beispiel mit einem dünnen Plastikseil (großer Kabelbinder) und einem Zelthering. Nicht auf einmal, um beim Biegen das Brechen oder Knicken des noch jungen Stamms nicht zu riskieren. Optimal hierbei sind drei bis vier Schritte, bei dem die Pflanze jedes Mal ein wenig mehr nach unten gebogen wird, bis sie fast parallel zum Boden „liegt“. Dadurch
Foto: forum.hanfburg.de
Wir wurden durch die Lektüre unserer polnischen Schwesterzeitschrift „Spliff” auf eine dort sehr beliebte Methode, unter kleinen Lampen oder schlecht beleuchteten, weil gut versteckten, Outdoor-Plätzen, eine gute Ernte einzufahren, aufmerksam.
Gartenscrogging erhalten alle Äste gleich viel Licht und die ehemaligen Seitentriebe wachsen vertikal nach oben. An der Stelle, an der der Kabelbinder befestigt wird, sollte man ein Stück Schaumstoff um den Stiel legen, um Verletzungen am Kambium (äußere, Nährstoff führende Schicht des Stamms) durch das Herunterbiegen zu vermeiden. Ebenso sollten die Pflanzen zur Vermeidung von Schäden am Stamm vor dem Herunterbiegen nicht frisch gewässert sein und danach weitere 15 Stunden „trocken” bleiben. Äste, die sich nicht oder nur spärlich nach oben drehen und sich nicht so gut entwickeln sollten auch hier entfernt werden. Wie hoch die Ertragssteigerungen im Vergleich zu einem normalen Grow sind, hängt natürlich von vielen anderen Faktoren ab. Bei gleichen Bedingungen hat sich aber bei den meisten herausgestellt, dass es bei einem Scrogg und Supercrop Durchgang durchschnittlich 20 Prozent mehr Erntemenge gibt, wenn alle anderen Parameter gleich bleiben.
Text: glutman& KIMO Ein kurzer Ausflug zum besseren Verständnis: Übersetzung: KIMO Warum bringen SCROG und Supercrop so gleichmäßige Blüten hervor oder
Was ist A P P i K A L D O M i N A N z?
S
eitentriebe, also sekundäre, sprich „unwichtigere” Äste, wachsen aus sekundär angelegten Blattbildungsgewebe, deren Auswachsen dann durch die primäre Sprossspitze unterdrückt wird. Das geschieht durch die Produktion des Hormons Auxin in der Pflanzenspitze, das dann im unteren Teil der Pflanze die Seitentriebentwicklung unterdrückt. Nach der Entfernung der Spitze entfällt die Auxinquelle und Seitentriebe beginnen auszuwachsen, so wie beim Scrog-
gen oder dem Supercropping. Das Beschneiden der Spitze stresst die Pflanze jedoch sehr, weil der gesamte Hormonhaushalt umgestellt werden muss. Um Ertragseinbußen zu vermeiden, sollten Spitzen nie in der Blütephase beschnitten werden. Bei Kultivierungsmethoden wie der Sea of Green ist die Apikaldominanz sogar erwünscht, deshalb sollte man sich immer genau wissen, was beim Beschneiden von Pflanzen passiert und ob die Kultivierungsmethode ein Stutzen
Appikaldominanz bedeutet, dass bei einer Pflanze die Ausbildung der Seitentriebe durch den Haupttriebt gehemmt wird. Das liegt an der Aktivität des primären Sprossapikalmeristems (SAM), das für die Bildung des Hauptriebs, also der Spitze, verantwortlich ist. auch wirklich erfordert. Wird eine mit Auxin versetzte Nährlösung verabreicht, unterbleibt das Auswachsen der Seitentriebe komplett.
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guerilla growing PL
Do it yourself Luftfilter Unsere polnischen Nachbarn haben immer wieder coole Ideen, wie man einen Grow mit einfachsten Mitteln auftuned. Deshalb gibt es noch einen Tipp von glutman, Kopf unserer unserer polnischen Grow-Redaktion.
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enn man Luftfilter für die Zuluft benutzt, kann man die Wachtumsbedingungen deutlich verbessern. Diese Idee ist nicht besonders neu, vielen jedoch nicht bekannt. Ich gebe eine sehr einfache Anleitung zur schnellen und einfachen Herstellung von Zuluft- Filtern nach do-it-yourself- Art.
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Dem Staub das Aus gemacht
demnach auch gesünder und geschmackvoller. Dies alles kann man erreichen, wenn man gewöhnlichen Feinstaub bekämpft. Normalerweise nimmt man den Feinstaub überhaupt nicht wahr, lediglich in Sonnenstrahlen kann man größere Ansammlungen überhaupt sehen, meist denkt man gar nicht darüber nach. Doch leider ist die Luft für unsere Liebsten somit auch nicht sauber. Feinstaub ist eine wahre mikrobiologische Bombe, wie Allergiker nur zu gut wissen. Besonders, wenn man Blätter besprüht oder die Luft im Growraum befeuchtet, verbinden sich kleine Wassertropfen mit Feinstaub, wodurch sich leicht Pilzsporen und andere Dinge auf die Blattoberfläche übertragen. Bei so großer Luftzirkulation, wie ein Growroom sie erfordert, lagert sich mehr Feinstaub ab, als auf Computerlüftungen, er setzt sich auf Kabel, Lampenteile, Reflektor und Leuchtmittel. Dort erhöht sich die Temperatur durch verbrennende Staubpartikel und der feine Staub beeinflusst zudem die Lichtreflektion negativ. Dasselbe geschieht an den Wänden, an der Oberfläche der Erde, den Blättern und den dicken Knospen. Diese Beschichtung zu entfernen, kostet Zeit und Ärger und kann einfach vermieden werden, denn nicht umsonst werden bei fast allen technischen Geräten Filter eingebaut, um den Motor zu schonen. Wir tun es auf ähnliche Weise; manchmal brauchen wir eine einfache Lösung in untypischer Form, wie zu kommunistischen Zeiten, als nichts einfach zu bekommen war. Eine höhere Lichteffizienz und die Minimierung von Schimmelgefahr sollte Anreiz genug sein, um sich die Mühe zu machen, denn es dauert nur zehn Minuten. Viel weniger als die Zeit, die man investiert, um Staubablagerungen zu entfernen. Für unsere Zwecke kann der Filter viel dünner sein als in Fahrzeugen, denn zuhause ist die Luft nicht ganz so schmutzig wie auf der Strasse. Ich habe mich für einen einfachen Rohreinschublüfter mit 120m³/Std. entschieden, die gibt es schon ab 20 €. Wichtig ist, dass auch für die Zuluft Rohr- oder Schneckenhauslüfter verwendet werden, die die Luft nicht nur verwirbeln, sondern ansaugen und ausblasen. Computerlüfter haben sich hierfür als ungeeignet erwiesen.
Text und Fotos: glutman Übersetzung: glutman, roly & KIMO
Bevor es richtig losgeht, sollte man eine saubere Topfpflanze hineinstellen und über Nacht überprüfen, ob die neue Zuluft auch im Dauerbetrieb gut funktioniert und dabei auch die Temperatur genau beobachten. Beim Einbau sollte man darauf achten, dass mit wachsender Ventilatorleistung der Schwamm dicker werden sollte und dass er nicht zu sehr zusammengedrückt wird, weil dadurch die Lüfterleistung stark nachlässt. Nach der Installation sollte man überprüfen, ob der Luftstrom noch ausreichend ist und der Motor „rund“ läuft.
So geht‘s:
Achtung, bitte genau lesen, um späteren Missverständnissen vorzubeugen: Es geht hier nicht um Aktivkohlefilter, die verwendet werden, um die geruchsintensive Abluft zu filtern!! Gefilterte Zuluft reduziert das Risiko von bakteriellen, viralen sowie Pilz-Infektionen und hilft, Räume mit Temperaturproblemen zu kühlen und somit effizienter zu nutzen. Aufgrund der sauberen, kühleren Frischluft wird der Aufbau resistenter gegen sommerliche Hitzeattacken, die Lebensbedingungen der Pflanzen werden verbessert und das Endergebnis
Zuerst nimmt man den Schwamm und eine Rasierklinge (1a) oder ein kleines Teppichmesser, dann wird ein Stück Schwamm am Lüfterausgang entlang herausgeschnitten. Anfangs, ein bisschen größer als die Öffnung, im zweiten Schritt korrigiert man mit präzisen Schnitten, so dass das kreisrunde Stück genau in die Öffnung passt. Eine Dicke von weniger als einem halben Zentimeter sollte ausreichen, dabei gehe ich von einem feinporigen Küchenschwamm und dem oben erwähnten Rohreinschublüfter aus. Dann tränkt man den Schwamm mit einer normalen Autoluftfilterversiegelung (3a), das ist sehr klebrig, zieht alles an, formt keine Kruste, wird nicht auf Pflanzen übertragen und verschmutzt diese nicht, wie mein Test bewiesen hat. Zusätzlich kann man antistatisches Spray (3b) oder natürliche pilzhemmende Mittel wie Neem Öl verwenden.
P.S. Wenn er nach einiger Zeit dreckig wird, tauscht man ihn einfach aus oder reinigt ihn mit Spülmittel in heißem Wasser. Schneiden, saugen, anbauen, ausprobieren. Ganz einfach, nicht wahr?
www.hanfjournal.de