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unabhängig, überparteilich, legal HanfJournal.de / Ausgabe 05.09 4
Zwar ist Cannabis als Medizin immernoch (fast) illegal. Dr. Franjo Grotenhermen klärt seit Jahren darüber auf, warum das geändert werden sollte. Dieses mal beschreibt er die Schutzfunktion des Cannbinoidsystems. Auf Seite vier.
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Die Prohibitionslogik ist gescheitert- meint auch die drogenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Monika Knoche. Wie sich ihre Partei eine „rationale und humane Drogenpolitik“ vorstellt, könnt Ihr auf Seite acht lesen.
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Traumjob zu vergeben!!! Ihr wollt ein Praktikum bei den grossstadtsurvivorn machen? Dann seid ihr auf Seite 16 richtig, dort gibt es den Bewerbungsbogen.
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4/20 Day Mit Hanf aus der Krise? Ein Tag der Freiheit Noch besser als die Abwrackprämie
Noch in diesem Jahr, genauer gesagt am 27. September, haben wir die Wahl. Die Krise wird uns bis dahin schon kräftig durchgeschüttelt haben. Warum in Deutschland in diesem Zusammenhang noch niemand laut über die Kosten des „War on Cannabis“ spricht, ist ein wenig rätselhaft.
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n den USA haben große Teile der Zivilgesellschaft bereits erkannt, dass Hanf eine Alternative darstellen kann, nicht nur als Energieträger und Medizin, sondern auch als legales Genussmittel (siehe Kasten), mit fast dem gleichen steuerlichen Potential wie Alkohol, allerdings mit weniger gefährlichen, sozial schädlichen und gesundheitlichen Nebenwirkungen. Auch wir brauchen einen Wechsel. Nebenbei wäre die Diskussion um Cannabis als Medizin und damit auch das Leid von den zahllosen CannabispatientInnen auf einen Schlag gelöst bzw. gelindert. Dies würde eine zusätzliche Kostenersparnis in nicht unerheblichem Umfang mit sich bringen. Einst wurden uns blühende Landschaften versprochen, die wurden in den Jahren 1998-2004, als die Zeit dafür reif war, rechts liegen gelassen. Unzeitgemäße Drogenpolitik als Bauernopfer für die Sozialdemokratie. Mittlerweile hat sich diese lasche Haltung in Sachen Hanf auch in Teilen der BündnisGrünen Partei breit geraucht gemacht. Zwar hat die Bundestagsfraktion im Februar einen Antrag zur Entkriminalisierung des Eigenanbaus eingebracht, doch besonders auf lokaler Ebene fallen immer wieder Grüne Politiker auf, die eine sehr uninformierte und mancher Orts sogar repressive Hanfpolitik unterstützen, so jüngst geschehen im Kreis Kleve. Oder gar zwischen „guten“ (für medizinische oder landwirtschaftliche Zwecke) und bösem (= Rausch) Hanf unterscheiden. Auch der Vorsitzende Cem Özdemir tat sich auf Anfrage sehr schwer zur im Parteiprogramm geforderten Legalisierung zu stehen und meinte, Entkriminalisierung und Legalisierung seien fast das gleiche und eine genaue Unterscheidung ein Streit um Kaisers Bart. Falsch: Eine Entkriminalsierung wäre ein rechtlich unhaltbarer weil unsicherer Zustand, würde die Staatskasse kaum entlasten, den Jugendschutz nur unzureichend gewährleisten und neue Gesetzeslücken entstehen lassen. Nur eine Legalisierung unter strengsten Jugendschutzauflagen könnte mehrere ungelöste Probleme auf einmal bewältigen und zudem Arbeitsplätze schaffen, sowie Steuern in die mehr
Text: Michael Knodt
als leere Staatskasse spülen. Dazu müssen sich wenigstens die Kräfte einig sein, die es mit einer neuen politischen Ethik in Deutschland ernst meinen. Es ist auch wenig hilfreich, wenn Frau Kersten Naumann aus der LINKEN Bundestagsfraktion Positionen vertritt, die man eigentlich von Maria Eichhorn, CSU, kennt. Den drogenpolitischen Programmen der Nachwuchsorganisationen der im Bundestag vertreten Parteien, mit Ausnahme des Union- Nachwuchses, gebührt in Sachen Hanfpolitik Respekt. Alle Bemühungen bleiben jedoch Makulatur, weil Jusos und Julis es seit 20 Jahren nicht schaffen, ihren Positionen in der Mutterpartei ausreichend Gehör zu verschaffen. Und ist ein Juli oder Juso erstmal über 35, also in der Partei „angekommen“, verschwindet das Thema. Die Amerikaner machen es zur Zeit vor, dort weht nach acht Jahren Bush und rechtsbeugender Repression ein neuer Wind. Immer mehr Prominente, Wirtschaftsexperten, Polizisten, Staatsanwälte, Ärzte und Personen des öffentlichen Lebens nennen die Legalisierung von Hanf als einen der Hauptansätze zur Krisenbewältigung. Die Legalisierungsbewegung in den USA hat die Schmuddelecke verlassen, innerhalb der letzten zwei Jahre eine Menge lokaler Teilerfolge verbucht und enorm an Zulauf gewonnen. Das bedeutet einen großen Schritt in Richtung Legalisierung unter strengsten Jugendschutzauflagen. Um Ähnliches auch für die nächste Legislaturperiode in Deutschland zu erreichen, bedarf es einer Kooperation aller Kräfte, über Parteigrenzen hinweg. Ähnlich wie in der Schweiz. Das dort agierende Komitee „Pro Jugendschutz“ vereint Mediziner, Psychologen, Prominente, Künstler und Politiker unabhängig ihrer Parteizugehörigkeit sowie natürliche und juristische Personen, welche sich alle für eine mutige und sachliche Cannabis–Politik einsetzen.
Die Zahl der Drogentoten ist auf dem höchsten Stand seit 2004, es werden immer weniger Händler, jedoch immer mehr Konsumenten verurteilt und kaum einer nimmt das zum Anlass, die bisherige Politik zu überdenken. Auch IHR könnt das ändern. Check: www.elf-online.eu
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eit den 70er Jahren feiern die Studenten der Universität von Santa Cruz (Kalifornien, USA) eine Art KifferFeiertag – den „National Pot Smoking Day“. Sie versammeln sich am 20. April an der Statue des französischen Mikrobiologen Louis Pasteur, um gemeinschaftlich zu kiffen. Auch die Geschichte ihrer Herkunft ist etwas bewölkt. Eine von vielen Legenden besagt, dass im Jahre 1971 an einer kalifornischen High-School ein paar Kiffer-Kumpels (die „Waldos“) fraternisierten, die „4/20“ als Codewort für ihr Hobby ausgemacht hatten. In anderen Versionen heisst es, dass der polizeiliche Versandcode 420 GrasRaucher identifiziert oder dass im Gras 420 chemische Verbindungen gefunden wurden. Doch was auch immer die wahre Bedeutung ist, der „4/20 Day“ hat sich fest in der Marihuana-Subkultur etabliert und steht vor allem für die Freiheit bzw. deren Fehlen. Das wohl größte „PotPicknick“ der Welt findet am 20.4. statt, die ersten Joints dürfen auch erst um 4:20 Uhr entzündet werden. Dann aber legt sich binnen weniger Minuten ein dichter Nebel süßlichen Geruchs über das in diesem Jahr von mehr als 10.000 Studenten und Hippies bevölkerte Uni-Gelände. Inzwischen hat sich der „4/20 Day“ zu einem weltweiten Phänomen gemausert, wie unzählige Videos und Bilder im Internet beweisen. So hat beispielsweise Warren G. gemeinsam mit dem Schlagzeuger von Blink182, Travis Barker, für diesen Tag eine Hymne namens „Let’s get high“ (420 Anthem) produziert. Vor kurzem legte San Franciscos Gesetzgeber Tom Ammiano einen Entwurf vor, der Marihuana wie Alkohol besteuert und reguliert. Inmitten einer historischen Wirtschaftskrise sei diese Regulierung und Besteuerung gesunder Menschenverstand, sagte Ammiano den Reportern. Dieses Gesetz würde die dringend benötigten Einnahmen für den Staat erbringen, und Kalifornien hätte die Möglichkeit, der erste Staat der USA zu sein, der eine intelligente öffentliche Ordnung für die Kontrolle und Regulierung von Marihuana erlässt. Die Befürworter weisen darauf hin, dass bereits dreizehn Staaten medizinisches Marihuana verordnen dürfen.
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Feuer auf Sabine Bätzing Beitrag von Hans Cousto
Wat läuft? Folge 127: Tischtennis, cannaTrade 2009 in Basel, Zuschauermails, Filmwettbewerb Boah, jetzt aber heftig. Eine Sendung voll mit Themen: die cannaTrade in Basel, das Hanf Journal, ein Filmwettbewerb zum Thema „Hanf in Europa“ und ganz besonders geil, mit Zuschauerzuschriften, die Micha versucht so ausführlich wie nur möglich zu beantworten. Das ergibt ne Menge Infos, wie wo wann man was im Netz und sonstwo zum Thema Hanf findet. Also, ran an den Rechner, Folge reinziehen, zur Kamera greifen, in den nächsten Zug steigen und ab nach Timbuktu. Folge 128: Weed Star exzessiv getestet Wieder mal ´ne Folge aus Amsterdam, wir haben dort Ziggi Jackson getroffen, der uns einen Teil seines neuen Sortiments vorgeführt hat: Bongs mit Percolatorenkammern, Köpfe, den Hammerschliff, Inline Vorkühler, Diffusoren, Handbubbler, und und und... Also alles was das Herz des Glas-Bong-Fans begehrt. Mehr auf: weed-star.de, youtube.com/ziggijackson Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum >> Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein! Verreisen? www.cannabis-cafe.info Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz Legalize It?! www.ELF-online.eu Du möchtest deinen eigenen Film? Check uns aus und schreib uns einfach: film@exzessiv.tv
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Redaktion:
Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, aXXL, H. Cousto, KIMO, Waldmeista, GM.
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Bätzings seltsames Verständnis von Schadensminderung
Bei der Originalstoffabgabe von Heroin (Diacetylmorphin) an schwer von Opiaten abhängige Menschen spricht die Drogenbeauftragte gerne von Schadensminderung (harm reuction) und rügt immer wieder die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wegen ihrer Blockadehaltung beim fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf für eine Regelbehandlung der schwerstabhängigen Heroinkonsumenten mit Diacetylmorphin. So sehr sich die Drogenbeauftragte in dieser Sache in der Öffentlichkeit zu profilieren versucht, so erbärmlich sind ihre Äußerungen zu Cannabis als Medizin oder zum Drug-Checking – hier will sie nach wie vor nichts von Schadensminderung wissen.
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ei einer Abstimmungsrunde zu einer politischen Deklaration durch die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen am 12. März dieses Jahres ist die Delegation aus Deutschland vorgetreten und hat folgendes Statement abgegeben: „Ich habe die Ehre im Namen der folgenden Staaten zu sprechen: Australien, Bolivien, Bulgarien, Kroatien, Zypern, Estland, Finnland, Georgien, Griechenland, Ungarn, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, St. Lucia, Slovenien, Spanien, die Schweiz, das Vereinigte Königreich und natürlich für Deutschland. Die zuvor genannten Staaten stellen hiermit fest, dass sie den in den politischen Deklarationen und dem Aktionsplan genutzten Terminus „drug related support services“ (unterstützende Maßnahmen in Bezug auf Drogen) als zugehörige Maßnahmen interpretieren werden, die eine Anzahl von Staaten, internationale Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen als „schadensmindernde/risikomindernde“ Maßnahmen (harm reduction measures) bezeichnen. Frau Vorsitzende, ich fordere, dass dieses Statement dem Report dieses Treffens angefügt wird.“ Die deutsche Intervention bekam anhaltenden Applaus. Einige Staaten intervenierten und meinten dass sie den deutschen Vorstoß nicht unterstützen könnten. Diese Staaten sind Russland, Kolumbien, Argentinien, Kuba, die USA, Sri Lanka und Japan. Die Entscheidungen der Vereinten Nationen werden immer im Konsens gefällt. Bedingt durch diese Tatsache, kommt immer nur der kleinste gemeinsame Nenner raus. Abweichende Meinungen werden nicht mit in die offiziellen Dokumente aufgenommen. Das war mit der oben genannten Veröffentlichung anders. Es gab Widerstand von gut zwei Dutzend Ländern. Unter anderem von Deutschland, das gewissermaßen in gewissen Bereichen eine Vorreiterrolle bei Schadensminderung in der Drogenproblematik spielt. Das äußert sich z.B. in der Genehmigung von Fixerstuben oder auch bei der Heroinabgabe (zumindest als Versuchsstudie). Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, erklärte in der Pressemitteilung vom 13. März 2009 dazu: „Es ist bedauerlich, dass viele Staaten nicht bereit waren, eine ehrliche und kritische Bilanz zu ziehen. Deshalb mangelt es der verabschiedeten Politischen Erklärung an neuen Ansätzen und zukunftsweisenden Konzepten. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir auf dieser Grundlage auch künftig international im Drogenbereich zusammenarbeiten werden, um gemeinsam den Herausforderungen begegnen zu können.“
In der deutschen Bevölkerung gibt es eine breite Unterstützung für die Verwendung natürlicher Cannabisprodukte in der medizinischen Behandlung schwer Kranker. Über 75 Prozent der Deutschen sprechen sich dafür aus, eine Behandlung von schwer kranken Menschen mit natürlichen Cannabisprodukten, wie Marihuana oder Haschisch, zuzulassen. Obwohl Cannabis für zahlreiche Patienten die einzige Medizin ist, die das Leiden derselben lindern hilft, müssen diese Patienten aufgrund der bundesdeutschen Drogenpolitik weiterhin leiden. Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing fand es bis heute nicht nötig, sich öffentlich gegen das Leiden dieser Patienten einzusetzen, sondern wiederholt immer wieder die gleichen Parolen bezüglich der gesetzlichen Regelungen, die eine solche Abgabe weitestgehend verhindern. Es ist wahrlich bedauerlich, dass Sabine Bätzing bis heute nicht bereit war, eine ehrliche und kritische Bilanz in Sachen Cannabis als Medizin zu ziehen. Deshalb mangelt es auch in der deutschen Drogenpolitik an neuen Ansätzen und zukunftsweisenden Konzepten. Auch beim Drug-Checking (qualitative und quantitative Analyse von auf dem Schwarzmarkt kursierenden Drogen) ist die Drogenbeauftragte zu keinem Engagement bereit, obwohl seit mehr als zwanzig Jahren in Fachkreisen bekannt ist, dass Drug-Checking eine erfolgreiche Interventionsstrategie zur Schadensminderung ist. Deshalb gibt es in mehreren Nachbarstaaten der Bundesrepublik staatlich geförderte Drug-Checking-Programme, so in den Niederlanden, in der Schweiz und in Österreich. Drug-Checking vermittelt ein Wissen, dass von Drogengebrauchern zum persönlichen Risikomanagement zur Erhaltung der Gesundheit genutzt werden kann und nicht selten auch den Verzicht des Konsums einer bestimmten Substanz zur Folge hat. Fehlt dieses Wissen, kann kein adäquates Risikomanagement betrieben werden, was mit höheren Risiken für die Gesundheit verbunden ist. Es ist wahrlich bedauerlich, dass Sabine Bätzing bis heute nicht bereit war, eine ehrliche und kritische Bilanz in Sachen Drug-Checking zur Schadensminderung zu ziehen. Deshalb kommt es in Deutschland beispielsweise immer wieder zu Bleivergiftungen durch den Konsum von verseuchtem Cannabis – ein Phänomen, das präventiv weitestgehend durch Drug-Checking verhindert werden könnte. Ja, es mangelt in der deutschen Drogenpolitik immer noch an neuen Ansätzen und zukunftsweisenden Konzepten zur Schadensminderung. Solange die Bundesregierung respektive die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing den Begriff „Schadensminderung“ aus politischen Gründen nur in willkürlich eng begrenzten Bereichen und nicht per se (an und für sich) gelten lassen, so lange werden in Deutschland auch mehr Leute Schaden erleiden als in Ländern, die neue Ansätze und zukunftsweisende Konzepte zur Schadensminderung umsetzen.
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VALENTINS-TRAUM
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un, da die viel zitierte „Krise“ auf Deutschlands Insel der Reichen schon beim Prekariat angekommen ist und in Jobverlust und drohender Wohnungsnot ausartet, gibt das Thema „Cannabismedizin“ in schwer gebeutelten Randgesellschaftsschichten nicht mehr viel an diskussionswürdigem Stoff her, könnte man in Restdeutschland glauben. Weit gefehlt! Allüberall werden die Homegrows fetter, der Ertrag größer und die Produkt-Wirkstoffqualität sukzessive optimiert. Das wird Niemandem verborgen bleiben. Keinem Inselbewohner und der übrigen Festlands-Population schon gar nicht.
Politisch springen die GRÜNEN mal wieder auf diesen längst abgefahrenen Trend-Zug auf und fordern neuerlich die Legalisierung – die Wahlen stehen vor der Tür. Aus Patientensicht besteht diese Forderung ohnehin zu Recht, denn eine an klare Regeln geknüpfte Abgabe würde allen Bedürftigen endlich die furchtbare Angst nehmen, sie könnten beim nächsten Krückengang/Rollstuhlfahrt über den Schwarzmarkt „gebustet“ werden. Auch die peinlichen Auswüchse der sozial kontraproduktiven Verbotspolitik wären mit der Entkriminalisierung obsolet: Die Strafbedrohung oder Inhaftierung von Menschen, die aus Situationsprotest ohne Genehmigung Faserhanf anbauen, das qualvolle Sterben der auf natürliche Linderungsmittel hoffenden Patienten, die Zwei-Klassen-Systematik, die sich aus dem Dronabinol-Drama und aus der 16 € pro Gramm Legal-
USA - Skurriles Gummischwanzverbot Bereits vor drei Jahren haben wir über das Phänomen von Plastikschwänzen in den USA berichtet. Letztes Jahr sollen es die „Whizzinatoren“ schon bis zu den Olympischen Spielen nach Peking 2008 geschafft haben. Seit einiger Zeit ist die Webseite jedoch offline. Was ist passiert? Vergangenen Herbst wurde die Firma von der Bundespolizei geschlossen und die beiden Geschäftsführer angeklagt. Anfangs plädierte ihr Anwalt auf „nicht schuldig“, mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Beide Angeklagten bekennen sich schuldig, mit dem Whizzinator gegen geltente Bundesgesetze verstoßen zu haben. Ihnen droht eine Haftstrafe von bis zu acht Jahren.
L - Spice-Verbot Im Saarland und Rheinland-Pfalz ist es nun auch vorbei mit den Spice-Ausflügen nach Luxemburg. Das kleinste EU-Land hat Spice, das laut Analysen künstliche Cannabinoide enthält, mit sofortiger Wirkung verboten. Momentan betrifft die Regelung nur die Kräutermischung „Spice“. Auf lange Sicht sei ein Gesetz geplant, das das Inverkehrbringen aller bekannten künstlichen Cannabinoide berücksichtige, so der Drogenbeauftragte des Landes.
USA - Hält Obama Wort? Trotz des Versprechens von Präsident Obama, die nach kalifornischem Recht legalen „Medical Dispensaries“, was frei übersetzt so etwas wie Hanf-Apotheke bedeutet, nicht mehr zu verfolgen, hat die DEA vor zwei Tagen eine solche Einrichtung durchsucht und Medizin sowie medizinisches Gerät der Einrichtung beschlagnahmt. Nach Angaben eines DEA-Sprechers wurde gegen die „HanfApotheke“ ermittelt, weil sie auch gegen Gesetze des Staates Kalifornien verstossen hätte. Das wird von Sprechern der betroffenen Firma energisch bestritten, diese verweist auf einen gültigen Vertrag mit der Stadt San Francisco.
NL - Cannabis Social Club in Antwerpen? Der Verein Trekt Uw Plant (etwa: das Recht anzubauen) hat angekündigt, den Global Marihuana March 2009 (GMM) zu nutzen, um einen Cannabis Social Club (CSC) in Antwerpen zu etablieren. Der Verein belgischer Cannabisproduzenten und -konsumenten bietet seinen Mitgliedern an, pro Person eine „legale“ Cannabispflanze zu züchten und ihnen das gewonnene Marihuana zum Selbstkostenpreis zu überlassen. Möglich ist der „straffreie Cannabisanbau“ in Belgien durch eine ministerielle Richtlinie aus dem Jahr 2005, die den Besitz von weniger als drei Gramm Cannabisprodukten oder einer Cannabispflanze zu einer Ordnungswidrigkeit herabstuft, die nicht mehr strafrechtlich verfolgt wird.
gras-Tragödie ergibt, die Massen-Razzien, das Blei, der Glasstaub ... oder das Winden und Wenden der Sabine B., die nicht weiß, was sie den gequälten Kranken sozial zusätzlich antut. Als Liebesdienst gegen solche Auswüchse muss deshalb das am Valentinstag vorab veröffentlichte Rechtsgutachten des BtmG -Kommentators Dr. Körner und des Professors für Strafrecht Böllinger gewertet werden. Ein schöner Strauß an Paragrafen, Verwaltungsvorschrift-Hinweisen und Gesetzesauslegungen anstelle von Blumen für diejenigen Drogenpolitnik-Damen, die noch immer mit Uralt-Argumenten wie „Jugendschutz“ und „Einstiegsdroge“ um die Erhaltung des Verbotes kämpfen, obgleich drug.com im Sine eines „Quit the shit“ die Einstiegsdrogentheorie inzwischen selbst negiert und die Jugendschutzmauer schon an medizinischen Fragen wie zum Beispiel. „Cannabis statt Ritalin?“ bröselt. Dass sich mit der Abfassung des Gutachtens da zwei vermeintliche Gegenspieler (Verfolger und Aufklärer) wie ehrenamtlich tätige Planungsarchitekten zusammengetan haben, um Politik, BfArM und von Krankheit Betroffene im gegenseitigen Verständnis zu vereinen, ist zwar momentan nur eine Valentinstag-Hoffnung – vergleichbar einer menschlich verbindenden Brücke zwischen Insel und Festland. Doch die Brückenpfeiler sind fundamentiert und mutige Patienten sollten sich jetzt schon mal auf den Antragsweg machen, damit die blumigen Valentins-Grüße nächstes Jahr nicht von Fleurop – sondern von Fagron/Bedrocan kommen. Mit zu erwartendem Preisnachlass als gesonderte Liebesgabe.
D - Bommi’s neue Erkenntnisse Der ehemalige Haschrebell und Terrorist Michael „Bommi“ Baumann hat in gut 25 Jahren ziemlich viele Drogen konsumiert Er ist nun seit knapp 16 Jahren clean und hat nun ein Buch veröffentlicht, in dem er Abstinenz predigt. Klar – schon damals wurden Realitäten ausgeblendet und beispielsweise Opiate fröhlich mit dem Slogan „Haschisch, Opium, Heroin, für ein schwarzes West-Berlin“ unreflektiert betrachtet bzw. viel pauschalisiert. Heute spricht er davon, dass die Prohibition nichts bringt und der Krieg gegen die Drogen gescheitert ist, da in dieser Zeit der Konsum nur zugenommen hat. „Die organisierte Kriminalität floriert, Terroristen finanzieren sich durch den illegalen Handel mit Drogen“, sagt er. Er spricht sich für eine schrittweise kontrollierte Freigabe von Drogen aus, doch an Kinder und Jugendliche dürften keine Drogen verkauft werden.
D - Ausnahmegenehmigung für Eistee?! Kaum taucht ein Hanfblatt auf einem Diät-Erfrischungsgetränk auf, rufen um ihre Kinder besorgte Eltern bei der Polizei an, so auch kürzlich in Sigmaringen. Doch das österreichische Erzeugnis, das von einer Hamburger Firma betrieben wird, enthält lediglich 0,54 Prozent Hanfblütenextrakt. Um 90 000 Getränkedosen unter die Leute zu bringen, benötigte die Firma tatsächlich eine Ausnahmegenehmigung. Wenn selbst das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit den „Ice-X Cannabis Ice Tea“ für „unbedenklich“ hält, kann man ja nur noch mit dem Kopf schütteln.
CH - Die bösen Futterwürfel im Thurgau Ein Schweizer Hanfbauer hat wie 14 weitere Bauern Hanf in Würfel gepresst und zu Tierfutter verarbeitet, woraufhin das Bezirksamt die Futterwürfel beschlagnahmt hat. Das Gesetz verbiete es, Hanf an Nutztiere zu verfüttern, erklärt der Steckborner Vizestatthalter Daniel Butti. Wie hoch der THC-Gehalt ist, spiele dabei keine Rolle. Somit sollen die betroffenen Bauern ein Gesetz übertreten haben und müssen jetzt mit Bussen bis zu 10 000 Franken rechnen. Da die Kantone die Vorschriften beim Hanf unterschiedlich auslegen, sei das letzte Kapitel in dieser Sache noch nicht geschrieben, betont Hanfbauer Roman Jud.
NL - Petition für’s Traditionsbewusstsein Seit mehr als 30 Jahren wabern Schwaden süßen CannabisRauchs durch die niederländischen Coffeeshops und zeugen von der liberalen Drogenpolitik des Landes. Doch seit dem 01. Juli vergangenen Jahres trat auch in den Niederlanden ein Rauchverbot in Gaststätten in Kraft. Das neue Rauchverbot untersagt nicht den Gebrauch von Haschisch oder Marihuana, sondern gilt allein für den Tabakkonsum in öffentlichen Räumen - so sind quasi nur Pur-Tüten erlaubt. Da viele CoffeeshopBesitzer um ihre Existenz fürchten, könnt ihr sie nun hier mit einer Petition unterstützen.
www.petities.nl
D - Akte 09 goes exzessiv Kein Aprilscherz - worüber Exzessiv bereits vor über einem Jahr in Folge 97 berichtete, hat nun auch das Sat 1 Format „Akte 09“ zum Thema gemacht. Macht euch selbst ein Bild. Ronny Trettmann lässt grüssen. Das Exzessiv-Team sowieso.
www.Exzessiv.tv
USA - Carlos Santana fordert Die Liste der Prominenten, Künstler, Politker und anderen Personen des öffentlichen Lebens in den USA, die in den Medien eine Legalisierung von Cannabis fordern, ist wieder um eine Persönlichkeit länger geworden. Der weltbekannte Musiker Carlos Santana forderte in einem Interview die Legalisierung von Hanf als ein Instrument, die Weltwirtschaftskrise zu überwinden, den „War On Drugs“ zu beenden sowie den Gesundsheitsgefährdenten Missbrauch von Drogen einzudämmen
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news Dr. med. Franjo Grotenhermen
Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
Über die Schutzfunktion des Cannabinoidsystems Das körpereigene Cannabinoidsystem hat vielfältige natürliche Aufgaben. Die wichtigste Gemeinsamkeit ist ein Schutz des Organismus vor Überaktivität und Überlastung und damit die Aufrechterhaltung eines gesunden Gleichgewichts des Körpers. Dieses gesunde Gleichgewicht eines Organismus wird Homöostase genannt.
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as Cannabinoidsystem besteht aus Cannabinoidrezeptoren, Endocannabinoiden (körpereigenen Cannabinoiden) sowie Eiweißstoffen, die für die Regulierung der Konzentration der Endocannabinoide verantwortlich sind. Sowohl die Konzentrationen der Endocannabinoide als auch der Cannabinoidrezeptoren unterliegen deutlichen Veränderungen in Abhängigkeit von natürlichen oder krankhaften Reizen. Es handelt sich um ein sehr dynamisches System. Man darf sich also nicht vorstellen, dass die Zahl der Cannabinoidrezeptoren unveränderlich ist. Nicht nur ihre Zahl, sondern auch ihre Ansprechbarkeit auf Endocannabinoide und auf von außen zugeführte Cannabinoide wie THC können sich stark verändern. Diese Veränderungsfähigkeit des Cannabinoidsystems wurde bisher am deutlichsten im Gehirn und Rückenmark nachgewiesen, wo es Prozesse kontrolliert, die beispielsweise für Reaktionen auf chronischen Stress und auf mögliche schädliche Reize für das Nervensystem, wie etwa Nervenentzündungen, zuständig sind. Es kontrolliert jedoch auch normale Denkprozesse und Emotionen sowie krankhafte Störungen dieser geistigen Aktivitäten. Auch im übrigen Organismus passt sich das Cannabinoidsystem an veränderte Situationen an. Beispielsweise wurde festgestellt, dass hungernde im Vergleich zu satten Ratten im Darm eine um das Mehrfache erhöhte Konzentration von Endocannabinoiden aufweisen, oder dass bei chronischen Darmentzündungen die Zahl der Cannabinoidrezeptoren im Darm erhöht ist. Durch die erhöhte Zahl der Rezeptoren haben Endocannabinoide eine größere Wirkungsmöglichkeit. Es handelt sich also um einen Versuch des Körpers, sich gegen die Entzündung zu wehren. Wie kann man sich die Wirkungsweise des Cannabinoidsystems, beispielsweise in einer Stresssituation, konkret vorstellen? Am besten schaut man sich dazu die Verbindungsstelle zwischen zwei Nervenzellen aus der Nähe an. Solche Verbin-
dungsstellen werden Synapsen und der kleine Zwischenraum zwischen den beiden Nervenzellen wird synaptischer Spalt genannt. Man schätzt, dass das Gehirn eines Erwachsenen 100 bis 500 Billionen Synapsen aufweist, und Cannabinoidrezeptoren zählen zu den häufigsten Rezeptoren im Gehirn. Eine Erregung wird über eine Nervenfaser der einen Nervenzelle (Nerv 1) bis zu dieser Verbindungsstelle geleitet. An der Verbindungsstelle
entscheidet sich nun, wie stark oder schwach die Erregung auf die nächste Nervenzelle (Nerv 2) überspringt und dann weitergeleitet wird. Nerv 1 gibt dazu eine der Erregung entsprechende Menge eines Botenstoffs in den synaptischer Spalt ab. Zu den Botenstoffen im Gehirn zählen unter anderen Glutamat, Gamma-Aminobuttersäure, Dopamin und Serotonin. Wird die
Erregung sehr stark auf Nerv 2 übergeleitet, so werden auf dieser Seite des synaptischen Spalts Endocannabinoide freigesetzt. Die Endocannabinoide aktivieren Cannabinoidrezeptoren auf der Seite des synaptischen Spalts von Nerv 1. Diese Aktivierung der Cannabinoidrezeptoren hat eine hemmende Wirkung auf die weitere Freisetzung von Botenstoffen, so dass die zukünftige Weiterleitung der Erregung von Nerv 1 über diese Verbindungsstelle zum Nerv 2 abgeschwächt wird. Die Freisetzung von Endocannabinoiden geschieht also auf Abruf. Sie werden bei Bedarf freigesetzt und wirken nur Sekunden bis wenige Minuten, bevor sie wieder abgebaut oder in die Nervenzellen aufgenommen wurden. Jeder tierische oder menschliche Organismus kennt normale Situationen von vermehrter Aktivität und Stress, und es gibt Systeme, die dazu verwendet werden. Am bekanntesten ist die Freisetzung von Adrenalin bei Angst und Wut. Das körpereigene Cannabinoidsystem ist dagegen ein System, das den Organismus wieder auf seinen normalen Betrieb heruntersteuert. Dieses System übt daher eine allgemeine Schutzfunktion vor Überlastung aus. Diese Funktion des endogenen Cannabinoidsystems ist dafür verantwortlich, dass eine Aktivierung von Cannabinoidrezeptoren durch THC so vielfältige medizinische Wirkungen bei krankhaften Zuständen entfaltet. THC imitiert und verstärkt viele Wirkungen von Endocannabinoiden, wie die Hemmung von Schmerzen, die Linderung von Übelkeit, die Entspannung einer verkrampften Muskulatur, die VerhindeIllustration: IACM rung eines epileptischen Anfalls oder einer Migräneattacke, die Reduzierung eines erhöhten Augeninnendrucks und die Lösung eines Asthmaanfalls. Allen diesen Wirkungen ist gemeinsam, dass das Cannabinoidsystem eine zu starke und damit schädliche Aktivität ausgleichen und wieder auf ein erträgliches Maß reduzieren möchte.
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Der Leser hat das Wort:
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Unsere guerilla growing Redakteure sind auf ein Buch gestoßen, das sich (natürlich rein theoretisch) mit dem Anbau von Hanf beschäftigt, und eine Menge schöner Fotos enthält. Grund genug, unseren fortgeschrittenen Kleingärtnern eine kurze Leseprobe zu verpassen. „(Nutz)Hanf, wenn das nicht nutzt, dann würde sich das auch keiner in die Pfeife stopfen“. Ein Buch zum Indoor-Anbau von Cannabis, auf http://freebooks.jimdo.com/robert-brungert/ , zum Lesen und zum Downloaden eingestellt.
Leseprobe: Düngen, so wird es gemacht!
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lich werden, aber nicht ins bräunliche gehen. Nach dem Spülen soll das Drainagewasser wieder klar werden. Auch Erde oder Cocos kann man dann unter der Verwendung von Enzymen bis zu vier Mal verwenden. Wenn man mit Erde arbeitet und eigentlich nicht drainiert, sollte man dennoch regelmäßig einen Topf ein wenig durchspülen, um das Drainagewasser optisch oder besser mit einem EC Messgerät zu prüfen.
nformationen zum Düngen gibt es reichlich. Meist wird davon ausgegangen, dass man in der Vorblüte mit 1,4 bis 1,6 mS, in der Blüte dann bis zu 2,4 mS düngen sollte. Ist das auch immer richtig? Die Pflanze kann in einem kleinen Topf mit geringer oder in einem großen Topf mit hoher Verdunstung stehen. Das Substrat kann ebenso mehr oder weniger Wasser speichern, es wird drainiert, also so bewässert, dass 10-20 Prozent der Nährlösung wieder aus dem Substrat austreten. Manch Überdüngung: Grower drainiert gar nicht, einige wiederum sehr stark. Manche Die Pflanze sagt „Bescheid“, wenn sie kritisch überdüngt wird. Räume sind eher warm oder etwas kühl, die Sorte ist klein oder Die Blätter rollen sich dann an den Spitzen und zu den Seiten groß. Kurz gesagt, es gibt zu viele Faktoren, die bei der Düngerein, das kann aber auch Sorten bedingt sein. Wenn dieses zu begabe eine wichtige Rolle spielen, so dass man schlecht mit starobachten ist, sollte man unbedingt die Wert des „Drains“ prüren EC-Werten fen. Ist dieser oder Schemen höher als oben arbeiten kann. erwähnt, sollte Kurze Faustformel zur Messung des „Drains“ Wie aber erman den Dünbei sehr hohen EC-Werten über vier mS: kenne ich, wie ger absetzen, die Verdunsmit klarem, 1) Mische das Drainagewasser eins zu eins (1:1) mit Leitungswasser tung in meinem pH-Wert anFall ist und wie geglichenem 2) Teile den EC-Wert des Leitungswassers durch zwei dünge ich dann Wasser (pHrichtig? Wert 5,5) 3) Ziehe diesen Wert von dem Wert des zu verdünnenden „Drains’“ ab Es gibt hier durchspülen, den ultimativen bis das Was4) Nimm das Ergebnis mal zwei Trick, wie man ser anfängt, gezielt düngt, bei circa 4,0 5) Nun hast Du den Wert des Deines „Drains“ und kannst sehen, ohne dass es mS klarer zu ob Du Eventuell falsch gedüngt hast daneben gehen werden Dann kann. kann man vorDazu muss sichtig weiter man die Ladies jedoch drainieren, ich empfehle einen Durchdüngen , die Pflanzen können nun wieder arbeiten. Wird der fluss von 20 Prozent der Ausgangsmenge. Fasst mein NährÜberdüngung nicht entgegengearbeitet, beginnt die Pflanze stofftank also 20 Liter sollten vier Liter wieder aus dem Subsan den Blattspitzen und an den Blattseiten abzusterben, wird trat herauslaufen. Auch wird ein EC Gerät benötigt, wenn man es ganz genau wissen will. Das gibt es als „Stick“ ab 40 Euro im Growshop, ich empfehle ein stationäres EC Messgerät, das ab ungefähr 100 Euro zu haben ist. Achtung: Anders als bei der Nutzung von Bewässerungssystemen muss beim Gießen per Hand der „Drain“ aufgefangen oder anderweitig entfernt werden, da die Brühe ansonsten einen wunderbaren Nährboden für Pilze und Ungeziefer darstellt! Die Pflanzen brauchen nicht immer denselben EC Wert. Ein zu hoher Wert kann das Wurzelwachstum behindern. Dieses bedeutet, dass das Drainagewasser beim Bepflanzen einen EC Wert von < 2,0 mS haben sollte. Wenn die Pflanzen dann bewurzelt sind, aber noch nicht blühen, dann darf der EC Wert bis auf 3,0 mS ansteigen, sollte aber noch nicht höher liegen. Auch während der Wuchsphase in der Blüte sollte der Drainagewasserwert bei 3,0mS liegen. Wenn die Pflanzen blühen, darf der Wert, abhängig zu der Düngerempfindlichkeit der jeweiligen Sorte, zwischen 4,0 mS und 5,0 mS steigen. Danach soll der Wert aber nicht weiter steigen, ab diesem Zeitpunkt kann weniger gedüngt werden, um diesen Wert zu halten. Es gibt nun düngerunempfindliche Pflanzen, die zum Ende der Blüte bis zu 5,0 mS im Drainagewasser gedüngt werden können, es gibt aber auch empfindlichere Pflanzen, die nur bis zu 4,0 mS vertragen. Nun kann man einfach sicher gehen und nur bis zu 4,0 mS düngen, man kann es der Pflanze aber auch an ihren Blättern ansehen, wie weit sie den EC-Wert „hochfahren“ kann. Wenn man immer mit derselben Genetik arbeitet, hat man den Dreh schnell rau. Die meisten Grower setzen den Dünger sieben bis zehn Tage vor der Ernte ab, das habe ich nie gemacht. Ich habe immer durchgehend gedüngt, um den Dünger dann erst kurz vor der Ernte aus dem Wuchsmedium zu spülen, so dass das Drainagewasser wieder < 2,0ms hat, wie am Anfang. Da ich mit CoGr Matten gearbeitet habe, war dieses auch notwendig, da die darauf EC-Messgerät gepflanzten Pflanzen einen niedrigen EC Wert bekommen sollten. Somit habe ich immer voll durch gedüngt, natürlich mit angepassten Werten, und habe dann drei Tage vor der Ernte richtig gespült, um die Matten auch auf die neue Bepflanzung vorzubereiten. Ich hatte ein lecker schmeckendes und angenehm wirkendes Gras, an dem es nichts zu bemängeln gab, ich kann diese Methode nur empfehlen. Wenn man kein EC Messgerät hat, dann sollte das Drainagewasser während der Vorblüte nur leicht verfärbt, gelblich klar sein. In der fortgeschrittenen Blüte soll es dann dunkler gelb-
braun oder stirbt sogar grün bleibend ab. Dann ist die Pflanze kritisch überdüngt. In diesem Stadium hilft auch die oben beschriebene Maßnahme nicht mehr. Warum fängt die Pflanze an, mit den Blättern abzusterben, was bewirkt die Überdüngung? Dünger besteht aus Salzen, diese Salze bilden eine Lösung. Wenn der Salzgehalt außerhalb der Wurzeln nun deutlich höher ist, dann halten die Salze das Wasser im Wuchsmedium fest und die Pflanze kann das Wasser nicht mehr aufnehmen. Die Pflanze beginnt trotz ausreichender Wässerung zu verdursten. Sie kann nicht mehr genügend Wasser aufnehmen und beginnt nun mit den Blattspitzen zu vertrocknen. Diese sterben ab, ein sicheres Zeichen dafür, dass die Pflanze kein Wasser mehr aufnehmen kann, in den allermeisten Fällen wird dieses dann an einer Überdüngung liegen.
Auf dem Foto ist eine düngerempfindliche Pflanze zu sehen. Der EC Wert im Drainagewasser liegt bei ca. 4,5 EC, die Blätter der Pflanze rollen sich mit den Seiten nach oben.
Man düngt zwar „hart“ an, damit sich der Dünger mit dem Wasser in die Wurzeln drückt und die Pflanze üppig wächst, aber die Pflanze nimmt nur einen gewissen Teil an Dünger auf und zu diesem Teil braucht sie noch Wasser. Wenn das Wuchsmedium kritisch überdüngt ist, dann halten die Salze in diesem das Wasser fest und die Pflanze kann dieses nicht mehr aufnehmen, sie beginnt schrittweise ab zu sterben. Diese Technik ermöglicht es euch eure Pflanzen in den unterschiedlichen Wuchsphasen optimal an zu düngen.
ko verpbioeren ten
Hier geht es zum Buch: http://freebooks.jimdo.com/robert-brungert/
Fotos: Robert Brungert
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guerilla growing
Herzlich willkommen beim letzten und abschliessenden Teil unserer Serie für den friedliebenden, naturverbundenen und frei denkenden Hobbybotaniker aus Überzeugung. Unser Freund Henk in Holland hat die letzten drei Monate viel Arbeit, Liebe und Fürsorge in sein kleines Selbstversorgerprojekt gesteckt und versucht, ungefähr mit dem Budget eines deutschen Hartz IV-Empfängers, ein Stückchen mehr Lebensqualität und Freiheit zu erlangen. Auch aus medizinischer Sicht sicherlich die gesündeste Alternative in den heutigen Zeiten repressiver Gesetzgebung und Prohibition.
Text: Waldmeista
Endergebnis und Fazit Die geernteten Blüten der vier Sorten von insgesamt elf weiblichen Pflanzen durchlaufen letztlich eine mehrwöchige Trocknungsphase. Bei richtig durchgeführter Trocknung (siehe dritter Teil Growing @ Hartz IV) wird vor allem die geschmackliche Qualität der Ernte von Tag zu Tag besser. So ist Henk in der Lage, sein Gras nach ein bis zwei Wochen Trocknung zu genießen, während er den Rest der Ernte weiterhin im Dunkeln und luftdicht trocknet sowie ein bis zweimal täglich frische Luft hinein- und das Chlorophyll hinauslässt. Diese Prozedur lässt sich am besten mit der von Wein vergleichen, und genauso schmecken länger und langsam getrocknete Kräuter einfach besser als die ganz frischen. Das aus den Tüten entweichende Aroma ist bei jedem erneuten Öffnen ein Hochgenuss für jeden Cannabisgeniesser! Doch leider hat der gute Herr Paschulke etwas Ärgerliches bei der Verarbeitung seiner Medizin bemerkt. In gutem Glauben, dass es sich in seiner Pflanzenwohngemeinschaft ausschließlich um Jungfrauen handle, war er umso schockierter als er entdeckte, dass dies bei vielen der Mädels leider nicht mehr so war. An mehreren der Pflanzen kam es zur Samenbildung, trotz zügigem Eingreifens beim Entfernen der männlichen Kandidaten ein paar Wochen zuvor. Ursprünglich wollte Henk einige der männlichen Exemplare zur bewussten Bestäubung eines Weibchens benutzen. Nach dem Entfernen der Männer aus der Growbox wurden einige also abgeschnitten und , ein
oder
l4
Tei , V I z t r a H wing@
Gro
Der Garten im 53. (Shiva) bzw. 57. (SxD) Blütetag
paar Räume weiter, durch mehrere Wände getrennt von der Box, in einem Glas mit Wasser am Leben gehalten um die austretenden Pollen einzufangen. Dummerweise hat es sich Henk aufgrund örtlicher Begebenheiten anders überlegt und die restlichen Pollensäcke doch lieber entsorgt. Trotz extremster Vorsicht müssen einige der männlichen Pollen den Weg zu den klebrigen Trichomen der weiblichen Blüten gefunden haben. Liebe scheint in der Botanik immer einen Weg zu finden. :)
Shiva frisch geerntet am 54. Blütetag
Die meisten Samen haben sich als unreif herausgestellt. Einige Pflanzen scheinen komplett verschont worden zu sein, andere brachten (soweit bisher entdeckt) das eine oder ande-
re Dutzend Samen hervor. Das ist natürlich alles andere als gut (jedenfalls für dieses konkrete Growsetup) und somit ist sich Henk bewusst, dass er leider auf eine nicht unbedeutende Menge in Gramm bei seinem fertigen Endprodukt, nämlich den Blüten, verzichten muss. Die gesamte Erntemenge der 11 Pflanzen hält sich quantitativ mit 150g sehr in Grenzen. Der Durchschnittsertrag pro Pflanze liegt also bei unter 14g, teilweise mit großen Unterschieden. Zum Erstaunen liegt der Ertrag mit 7,5g bei der Mango am niedrigsten, hier wurden die meisten Samen gefunden und die Buds stellten sich als recht locker heraus. Die höchste Men-
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guerilla growing
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ge wirft die Shiva mit fast 23g Blütennettogewicht und einem markt ist es sowieso. Beim nächsten mal wird er dem Umgang könnte es nicht schaden, die vegetative Phase um die eine oder herrlichen Hauptbud ab. Die anderen Pflanzen bewegen sich mit den männlichen Pflanzen definitiv mehr Beachtung schenandere Woche zu verlängern. mengenmässig im mittleren Feld. Der optische Gesamteindruck ken, die Perlite von Anfang an (und nicht erst später wie hier Durch meine zahlreichen Besuchen bei Henk in den Niederweist eine hohe Kristalldichte bei allen Pflanzen auf, die frischen geschehen) unter die Erde mischen, und alle unteren Triebe landen muss ich immer öfter daran denken, dass es sinnvoller Buds funkelten nach der Ernte förmlich nur so. Geschmacklich der Pflanzen beschneiden (statt nur selektierte), um eine noch ist, Cannabisliebhaber ohne viel Geld eine kleine Growbox leund in ihrer Wirkung stellen sich die Sensi Skunk x Original bessere Lichtausbeute der Hauptstämme zu erzielen. Ebenso gal unterhalten zu lassen , als ständig von neuem sein ohnehin Highway Delight (SxD) Hybriden knappes Geld auf dem Schwarzund die Shiva als sehr gut heraus. markt (wo ich die Coffeeshops Aroma und THC-Gehalt Subjektive Bewertung Auch die Papaya und die Mango leider zuzählen muss) zu lassen. Sorte Konsistenz Wirkung Geschmack lt. Züchter (von bis ) sind geschmacklich gut und rufen Das Gesundheitsrisiko aufgrund ein breites Couchstoned hervor. fehlender Qualitätskontrollen ist Recht kleine, Skunky, würGutes Stoned/ SxD aber extrem 10-15 % Das Aroma der fruchtigen Sorten mittlerweile kaum noch abschätzzig, herb High Verhältnis feste Blüten kommt in der Tat sehr nah an die bar. Dahingegen macht sich so Originalduftstoffe der Früchte eine kleine Homebox für zu HauFeste Blüten Sehr fruchheran! Bei einer Sensimilla-Ernse schon nach nur einem DurchPapaya mit vielen 15-20% gutes Stoned tig, süßlich te (also ohne Samen) wäre die gang mehr als bezahlt und Henk Härchen Qualität sicher eine noch bessere konnte wieder mal seinen kleinen gewesen. Abschließend gesagt Teil für eine bessere und vor allem fruchtig, süß, Lockere, Mango 15-20% Stoned ist Henks Enttäuschung bezüggerechtere Welt beitragen. Die mangoähnlich leichte Blüten lich der Erntemenge für ihn zu Cannabisprohibition ist gescheiverschmerzen, da es ja auch nur tert – das müssen jetzt nur noch Würzig, herb, Große, feste Starkes Stoned/ Shiva 15-20% für ihn allein als Genussmittel ein paar offensichtlich langsamer nussig Blüten High und Medizin dienen soll, und als der Durchschnitt der Bevölkegut schmecken und knallen tut’s allemal. Gesünder als SchwarzMango
Papaya
Papaya frisch geerntet am 56. Blütetag
Shiva
SxD
Einen Teil der Ernte trocken eingetütet.
rung denkende Politiker realisieren und sich zur Abwechslung für die freie Selbstbestimmung des Volkes aussprechen, statt mit repressiver Drogenpolitik und vermehrten Eingriffen in die Privatsphäre anders denkende, Hanf liebende Menschen zu verfolgen und zu bestrafen.
en kopbieorten ver
Sowohl der Erwerb von Samen als auch der Anbau von Hanf sind in Deutschland verboten bzw. genehmigungspflichtig. Wir warnen vor Nachahmung und weisen mit Nachdruck darauf hin, dass dieser Artikel lediglich dokumentiert, wie in einem Nachbarland der dort nicht verfolgte Hanfanbau zum Eigenbedarf von statten geht. In Deutschland wird auch der Hanfanbau in solch kleinem Rahmen verfolgt und hart bestraft.
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wirtschaft
Frisch aus Kanada:
Der Trimpro-
Beim Faserhanf steckt die Entwicklung von Erntemaschinen noch in den Kinderschuhen, in anderen Bereichen gibt es schon längst High-Tech-Geräte, die alle Standards und Ansprüche von zeitgemäßen @home-Gärtnern erfüllen.
eine Erntemaschine der Extraklasse D
ie Grow In AG hat den TRIMPRO aus Kanada in ihr Programm aufgenommen. Alle Geräte der Serie bestechen durch gute Verarbeitung, edle Teile, einen leisen Lauf sowie die Möglichkeit einer stufenlosen, millimetergenauen Regulierung der Schnitttiefe. Der eingebaute, kraftvolle Motor, die vier Schneideklingen und die runde, luftdichte Bauweise lösen einen Wirbelwindeffekt aus. Dadurch sind, im Vergleich zu herkömmlichen Geräten, noch schnellere und effektivere Ergebnisse zu erzielen. Die Trimpro kann für die Verarbeitung aller Arten von frischen Pflanzen-, Kräuter- und Blütenteilen eingesetzt werden. Das Kleinod aus Kanada gibt es in fünf verschiedenen Größen, die allen Bedürfnissen, egal ob der Kräuterecke in der Küche oder dem großen Hobbygarten, gerecht werden: Die TRIMBOX schafft ungefähr 500 Gramm frische Pflanzen die Stunde, bei einer Leistung von 0,9 Ampere. Der TRIMPRO beschneidet ungefähr 1000 Gramm frische Pflanzen in der gleichen Zeit und mit einer Leistung von 1,1 Ampere reicht das schon für ein wenig mehr frischen Salat. Mit dem TRIMPRO AUTOMATIK kann man 2 Kilo/Stunde bei einer Leistung von 1,9 Ampere trimmen und last but not least, für den ganz großen Vitaminbedarf gibt es dann noch den TRIMPRO XL, der mit 10 Kilo/Stunde und 5 Ampere Leistung alles bisher da gewesene sprengt. Den TRIMPRO Automatik (Foto) und der Trimpro XL verfügen außerdem noch über einen verschließbaren Plexiglaszylinder für das zu beschneidende Pflanzenmaterial, ein zusätzliches Plus in Sachen Sicherheit und Sauberkeit.
Alle Geräte aus der TRIMPRO-Reihe gibt es online und diskret unter www.grow-in-berlin.de, noch mehr Details und Infos gibt es unter www.trimpro.de
Smoketown
Preiswertes und gutes Rauchzubehör, wo gibt’s denn sowas ?
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ei Smoketown werdet ihr nicht enttäuscht. Schon auf der Startseite kann der Interessierte lesen: Europa´s günstigster Headshop. Hier gibt es für jeden Geldbeutel und jeden Rauchgenuss das richtige Utensil zum angemessenen Preis. Im Angebot sind aber nicht nur Bongs, Vaporizer, Pfeifen, und Shishas, sondern auch Blunts, Blättchen, Grinder , Digitalwaagen, Feuerzeuge, Verstecke und weiteres Zubehör. Diverse Räuchermischungen und absolut frische Nagchampas runden das Angebot ab. Aber auch für das passende Outfit wird mit Palästinensertüchern und Checker Caps in coolem Design gesorgt.
Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 e-mail: anwalt.honecker@t-online.de
Für die Sicherheit der Bestellung sorgt die 256 Bit SSL Verschlüsselung. Es lohnt sich, immer mal wieder auf der Seite vorbei zu schauen, um sich über die Neuheiten im Sortiment oder die Top Angebote zu informieren.
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Neue Einstiegsdroge in die Spielsucht
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as erste Kartenspiel, mit dem man sich auch übertrumpfen konnte, ein Autoquartett, kam 1952 heraus und stammt aus Deutschland. Ganze Generationen von Kindern liessen Skat Karten links liegen und zockten lieber um Traumwagen und MonsterTrucks. Mittlerweile erlebt das Quartett eine Renaissance mit phantasievollen Themen. Im Sommer begeisterte das Geschäftsführer-Duo Jürgen Kittel und Jörg Wagner die Boulevard-Presse mit den beiden ersten Veröffentlichungen des Hamburger Unternehmens „Weltquartett“. Nach „Tyrannen“ und „Seuchen“ wird nun der dritte Teil aus der Reihe „Geißeln der Menschheit“ präsentiert. Im neuen „Rauschgift“-Quartett treten die acht Quartettgruppen Sedativa, Narkotika, Stimulantia, Psychedelika, Opiate/Opioide, Amphetamine, Zauberkräuter, Designerdrogen gegeneinander an. Die einschlägigsten Substanzen aus Flora und Pharma werden unterteilt in die Kategorien Konsum (belegt) seit, Wirkungsdauer, Preis pro Rausch, Konsumenten (weltweit), Drogentote jährlich (weltweit). Für zehn Euro kann jetzt jeder mit Koks, LSD, Ecstasy und natürlich Cannabis um den Sieg zocken. Während Behörden darin vielleicht die Gefahr einer Verführung Jugendlicher sehen, hat das neben dem Spaßfaktor eher einen aufklärerischen Charakter. Das Bildungspotential solcher Kartenspiele sollte man nicht unterschätzen. Das Spiel soll demnach auch Suchtpräventionseinrichtungen oder Schulen für die Drogenaufklärung angeboten werden. Weiß ja nicht jeder, dass laut der Weltgesundheitsorganisation WHO an Nikotin jährlich 5,4 Millionen Menschen sterben. Auch der Alkohol mit zwei Milliarden Konsumenten und jährlich 1,8 Millionen Toten trumpft schrecklich auf. Cannabis hat übrigens 160 Millionen Konsumenten, allerdings verliert man die Karte schnell, wenn nach höchsten Drogentoten gefragt wird. Dieses ernste Thema betrachten wir mit einem Augenzwinkern und verweisen auf unsere Exzessiv-Folge 118 „Mittag im Hanf Journal“. Bei Humorresistenz besser nicht spielen, weil’s eventuell Nebenwirkungen haben könnte.
Kartenspiel 32 Blatt (+ Deckblatt/Spielregeln) 59 x 92 mm 300g/m² Quartettkarton lackiert in bruchsicherem Klarsichtetui www.weltquartett.de
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wirtschaft
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RAW Papers haben innerhalb von kürzester Zeit eine Menge Liebhaber gefunden. Der Gründe hierfür sind zahlreich und liegen auf der Hand: Die Natur belassenen, super dünnen Blättchen sind ungebleicht und somit umweltfreundich in der Produktion.
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AW Papers brennen sehr langsam und gleichmäßig ab, sind absolut geschmacksneutral und zudem 100% vegan, die Klebefläche besteht aus reinem Gummi Arabicum. Auch ihr äußeres Erscheinungsbild ist einzigartig, RAW Papers sind ein wenig dunkler als herkömmliches Zigarettenpapier und das patentierte, eingeprägte Zickzackmuster garantiert das absolut gleichmäßige Abbrennen der Zigarette. Seit kurzer Zeit gibt es die gewohnt hohe RAW Qualität auch aus organisch erzeugtem Hanf. Die „Unbleached RAW Hemp Rolling Papers“ sind ein wenig heller als die anderen RAW Vertreter der und verfügen selbstverständlich über alle Vorteile der RAW-Familie, die neben allen gängigen Zi-
GEWINNEN 1 Wir verlosen „Gesammelte Werke“ Die Firma bietet mit der Doppel-CD „Gesammelte Werke“ satte 41 Hits und Raritäten aus den Jahren 1998-2008, darunter Klassiker und bisher ungehörte Remixe sowie unzählige Features. Und wir bieten euch drei Exemplare zur Verlosung. Schickt uns einfach bis zum 31.05.2009 eine Mail mit dem Betreff „Die Firma“ und eurer Postanschrift an gewinnen@hanfjournal.de
garettenpapiergrößen (King Size, 1 ¼, 1, King Size ungefaltet zur Einzelentnahme sowie Rolls) auch ungebleichte Filtertips sowie praktische Drehmaschinen umfasst. Die Produkte der RAW Serie gibt es in jedem gut sortierten Headshop, zum Beispiel bei der Kaya Foundation in Berlin (www.kayagrow.de). Händleranfragen werden über die Webseite www.hbieu.com gerne und schnellstmöglich beantwortet.
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Wer den in unserer Februar-Ausgabe vorgestellten Film in aller Ruhe, @home und ganz umsonst schauen möchte, muss nur eine mail an gewinnen@hanfjournal.de schicken, Cannahuana in die Betreffzeile schreiben und auf ein wenig Glück hoffen. Wer nicht warten und auf sein Losglück vertrauen möchte, kann die DVD auch unter cannahuana.com einfach kaufen.
Viel Glück!
GEWINNEN 2
PARTEIEN zur Wahl
im Hanf Journal
Monika Knoche
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ie Jahrestagung der für Drogen zuständigen UN-Kommission UNODC hat im März dieses Jahres bestätigt, was KritikerInnen schon immer wussten: Der „Krieg gegen die Drogen“ mit Hilfe von Prohibitions- und Repressionsmaßnahmen wird niemals zum Erfolg führen. Trotz des Plans der Mehrheit der Staatengemeinschaft, Anbau und Missbrauch illegalisierter Drogen bis 2008 weitestgehend eliminiert zu haben, werden heute nach UN-Schätzungen weltweit etwa 320 Milliarden Dollar jährlich mit dem Drogenhandel
Die Bundestagswahl 2009 naht. Drogen- oder hanfpolitisch wird auf Repression gesetzt , die Zahl der Drogenkonsumenten und -Toten steigt. Eine ohnehin nicht bundesweit angepasste Geringe Menge ist nur noch auf dem Papier vorhanden, Konsumenten werden trotz dieser Regelung zu drastischen Geldbussen oder gar Fahrverboten verurteilt. In den USA hingegen steht das Thema „Marihuana Taxation“ (Gras-Steuer) mittlerweile auf der politischen Tagesordnung und ist auch in den Massenmedien ein aktuelles Dauerthema. Die Legalisierungsbewegung in den USA hat die klischeebehaftete Kifferecke verlassen und sich zum Teil der zivilen Bewegung entwickelt, die das Ende der Prohibition und des „War on Cannabis“ als Teil der dringend notwendigen gesellschaftlichen Erneuerung ansieht. Auch die Deutschen haben im Herbst die Chance, die Politik ein wenig zu beeinflussen. Das Hanf Journal möchte in diesem Zusammenhang den Lesern/Innen die Möglichkeit geben zu erfahren, was die im Bundestag vertreten Parteien unter einer sinnvollen Drogenpolitik verstehen. Dazu erhält je ein Vertreter jeder Partei die Möglichkeit, den jeweiligen Standpunkt im Hanf Journal darzustellen. Den Anfang macht Monika Knoche, MdB und drogenpolitische Sprecherin der Fraktion Die LINKE: Der Umgang der Bundesregierung mit dem zweifellos bedenklichen Spice-Hype und der Salbeiart Salvia Divinorum zeugt davon, dass die Regierung immer noch davon träumt, mit Verboten Drogenprobleme aus der Welt schaffen zu können. Die drogenpolitische Bilanz der Koalition weist ebenfalls keine Fortschritte auf, wenn es um den Einsatz von illegalisier-
tagsantrag „Afghanistan eine Chance für legalen lizenzierten Mohnanbau geben – Drogenmafia wirksam bekämpfen“ haben wir eine konkrete Möglichkeit aufgezeigt, wie Lösungsstrategien jenseits von einfachen Verboten aussehen können. Unsere drogenpolitische Position ist pragmatisch, nicht ideologisch:
Für eine rationale und humane Drogenpolitik – Die Prohibitionslogik ist gescheitert Text: Monika Knoche
umgesetzt. Damit wäre der Umsatz größer als der von Tabak, Wein, Bier, Schokolade Kaffee und Tee zusammen. Während der Konsum und somit die Nachfrage auch heute noch vor allem auf der Nordhalbkugel stattfindet, leidet der Süden unter den drastischen Folgen der teilweise militärischen Bekämpfung von Anbau, Produktion und Schmuggel am meisten. Obwohl Mexiko gerade wegen der andauernden Militäroffensive gegen die Drogenkartelle alleine letztes Jahr fast 5000 Tote zu beklagen hatte, heißt die Losung auch weiterhin „mehr Militär, mehr Polizei“. Dabei ist die Prohibition ein handfester Bestandteil des Problems, nicht der Lösung. Erst die mit den strafrechtlichen Repressionen verbundenen Risiken führen zu den enormen Gewinnspannen, aus denen weltweit Korruption, Mord und mafiöse Strukturen entstehen. Will man diese Probleme erfolgreich bekämpfen, muss man endlich die Prohibitionslogik hinterfragen. Doch dieser Einsicht verweigert sich die Politik international und auch hierzulande leider immer noch – trotz der eindeutigen Sachlage. Die große Koalition hat in Deutschland in den letzten vier Jahren ganz im Gegenteil eine Drogenpolitik gemacht, die eigentlich längst überwunden zu sein schien:
ten Substanzen zu medizinischen Zwecken geht. So verweigert die CDU/CSU schwerstkranken Heroinabhängigen immer noch die Behandlung mit Diamorphin. Dabei haben wissenschaftliche Studien schon längst eindeutig belegt, dass bei einem kleinen Kreis der Abhängigen dies die mit Abstand beste Therapieform darstellt. Ähnlich stellt sich das Thema Cannabis als Medizin dar: Nicht einmal schwerstkranken Krebspatienten wollen CDU/CSU und SPD erlauben, Hanf als Schmerzmittel oder Appetitanreger zu nutzen – obwohl dies sogar in vielen Bundesstaaten der USA seit Jahren legal ist. DIE LINKE hat in dieser Wahlperiode mit verschiedenen Initiativen versucht auf diesen Gebieten Verbesserungen zu erreichen. Auf meine Initiative hin haben sich Abgeordnete der LINKEN, FDP, Grünen und SPD mittlerweile auf einen gemeinsamen Gesetzentwurf verständigt, der noch diese Legislatur beschlossen werden soll, um eine Versorgung von Schwerstabhängigen mit Diamorphin sicherzustellen. Eine gemeinsam mit den anderen Oppositionsfraktionen durchgesetzte öffentliche Anhörung zum Thema „Cannabis als Medizin“ hingegen hatte trotz eindeutiger Aussagen von ExpertInnen keinerlei Auswirkung auf die bisherige Politik der Koalition. Mit dem Bundes-
DIE LINKE setzt sich für eine rationale und humane Drogenpolitik ein. Die Prohibitionslogik muss endlich umfassend auf den Prüfstand. Deswegen ist Einrichtung einer Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zur Evaluierung der derzeitigen nationalen und internationalen Drogenpolitik in der nächsten Legislatur dringend notwendig. Zu Verringerung gesundheitlicher Risiken von DrogenkonsumentInnen wollen wir umfassende Drug-Checking Angebote einführen. Eine ausreichende und bedarfsorientierte psychosoziale Begleitung und Betreuung von Rauschmittelabhängigen auf freiwilliger Behandlungsgrundlage muss außerdem endlich gewährleistet werden. Bezüglich Cannabis müssen -längst überfällig- nachvollziehbare THC-Grenzwerte auf wissenschaftlich gesicherter Grundlage für die Teilnahme am Straßenverkehr her. Und abschließend: Die Regulierung des derzeitigen völlig „freien“ Cannabismarktes muss durch ein Abgabemodell ersetzt werden, welches den Besitz, Erwerb, Anbau und Handel unter Berücksichtigung des Jugendschutzes legalisiert. Auf dem Weg zu einer grundsätzlich anderen Drogenpolitik sind diese Schritte unumgänglich.
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cooltour
Rolys Silberscheiben des Monats Mai Depeche Mode: Sounds Of The Universe
(mute records)
Mit weltweit über 100 Millionen verkauften Tonträgern gehören die britischen Synthie-Pop-Pioniere zu jener Elite von Supergruppen aus den frühen Achtzigern, die ihre Ideale, kreative Vision und Kernbesetzung unbeschadet in die Gegenwart hinübergerettet haben. Sie haben interne Spannungen und Feindseligkeiten seitens der Kritiker hinter sich gelassen, und während ihr dreißigstes Bandjubliäum unaufhaltsam näher rückt, freue ich mich erstmal über ihr 12. Studioalbum. Wie bereits auf „Playing The Angel“ stammen die neuen Songs sowohl von Martin als auch von Dave. Und verbal adelt der geniale Songwriter die Beiträge seines früheren Antagonisten regelrecht: „In einem Blindtest hätte man Schwierigkeiten herauszufinden, wer welchen Song geschrieben hat.“ Die Songtexte handeln von den typischen Obsessionen der Bandmitglieder – Lust, Spiritualität, romantisches Sehnen, sündige Versuchung und Sadomasochismus – und weisen dabei mehr unverhohlenen schwarzen Humor auf als ihre früheren Werke. Die Sci-Fi-Gospel-BluesHymne „In Chains“ eröffnet das Album mit viel Melancholie, „Hole To Feed“, ein schmutziges Geständnis von Dave Gahan, baut mit seinem dunkel-rockenden Groove konsequent Spannung auf. In der hypnotisch groovenden Single „Wrong“ schmettert Dave Martins düster-komische Reflexionen über ein Leben voller Fehler, Missetaten und falscher Entscheidungen. Ein kraftvoller Auftakt, den die analoge Ballade „Fragile Tension“ gefühlvoll auffängt. Das verführerisch wirbelnde „Little Soul“ und „Peace“ mit seinem sublimen Techno-Gospel-Arrangement und sanft herabfallenden Chorrefrain sind mit ihrem spirituellen Element die Eckpfeiler des Albums. Nach der schmutzigsten und lautesten Rocknummer „Come Back“ und Martins samtigem Scott Walker-Croon in der sinnlichen Ballade „Jezebel” setzen Depeche Mode mit dem fantastischen PopSong „Miles Away/The Truth Is“ und dem Electro-GlamrockSleaze-Stampfer „Corrupt“ zur Schlussoffensive an. „Sounds Of The Universe“ ist eine unglaubliche Platte, um mal ins eigene Horn zu blasen“, lacht Dave. Eklektisch, dynamisch und wie nie zuvor auf Albumdramaturgie fokussiert, vibriert sie auf jeden Fall zum Violator für das 21. Jahrhundert.
www.myspace.com/depechemode www.depechemode.com www.mute.com
Hanne Hukkelberg: Blood From A Stone
(nettwerk)
Das Schnurren ihres Katers Obelix, Fahrradspeichen, Teesiebe, knarrende Türen und Ofenrohre wurden herbertlike auf ihre melodischen und perkussiven Qualitäten hin untersucht. So funktionieren ihre ersten beiden Alben „Little Things“ (2004) und „Rykestrasse 68“ (2006) wie akustische Tagebücher von Exkursionen durch ihre Heimatstadt Oslo und durch Berlin, wo sie ein halbes Jahr
als Stipendiatin lebte. Ihr drittes Album „Blood From A Stone“ bringt nun neue Facetten zum Vorschein und überrascht mit klaren, zugänglichen Arrangements ihrer Stücke, die auf der norwegischen Insel Senja (300 Kilometer vom nördlichen Polarkreis) komponiert wurden. Frau Hukkelberg lotet sensibel und detailverliebt neue Klangwelten aus und beschreibt diese als eine Mischung aus New Wave, No Wave und Indierock. „Midnight Sun Dream“ thematisiert die Überwindung von Geschlechterrollen, der Titelsong über das Porträt eines Opportunisten dürfte wohl mein Lieblingstrack sein, und die tribal-drum-artigen Ausbrüche auf „Bandy Riddles“ und „Salt Of The Earth“ lassen an Kate Bushs „Hounds Of Love“ denken. Das dynamisch perfekte „No One But Yourself“ bestreitet die Existenz einer höhergestellten Macht, während „Crack“ die Einsicht ins Unabwendbare behandelt. Hannes berührende Stimme zieht souverän über die schön schrägen Songs hinweg und steht dank ihrer mal behutsamen, mal kecken Phrasierung einer Madeleine Peyroux oder der CocoRosie-Hälfte Sierra Casady stimmlich in nichts nach. Hanne Hukkelberg ist keineswegs auf ihr charmantes Torch-Song-Timbre festgelegt, sondern bringt hier ihre ganze Expressivität zur Geltung. Meine Hochachtung!
www.myspace.com/hannehukkelberg www.hannehukkelberg.com www.nettwerk.com
Luke Vibert: Rhythm
(sound of speed)
Der Mann mit den vielen Persönlichkeiten ist einer von den Produzenten des Clubsounds, die sich am liebsten in den eigenen Wänden ihre Welt bauen. Erste Veröffentlichungen erschienen auf einem englischen Techno Label (Rising High). Renommierte Labels wie Rephlex oder Mo Wax releasten seine Stücke und trugen maßgeblich zu seinem Bekanntheitsgrad und Erfolg bei. Während er als Luke Vibert eher abstrakten Geschichten und seinem Faible für Acid freien Lauf lässt, dürfte insbesondere das Alias Wagon Christ sowohl Freunden experimentell-instrumentalen Hip Hops mit Funk-Einflüssen als auch Anhängern von Ninja Tune mehr als ein Begriff sein. Daneben dient Plug für Viberts Anschauungen von Drum&Bass, und auf Rephlex veröffentlicht er als Amen Andrews ravebetonten Jungle bzw. Disco unter dem Namen Kerrier District. Nach „Lover’s Acid“, „Moog Acid“ (mit Jean-Jaques Perrier) und „Chicago, Detroit, Redruth“ zeigt Luke mit seinem neuen Album „Rhythm“ auf dem japanischen Label Sound Of Speed seine Hip-Hop Wurzeln. Aufmerksame Vibert Fans werden ein paar Tracks wiedererkennen, welche er schon in Radiosets gespielt hat. Die elf ausnahmslos grandiosen Tunes kommen leicht schwirrend, mal mit Vocoder oder choralem Gesang, aber immer mit viel Soul und Funk. Meine originären Lieblinge sind vor allem „Registrarse“, „Sparky Is A Retard“, „A Fine Line“, „My Style“, „Keep Calm And Carry On“, „Eleventy One” und „Concertina Turner”. Bei diesen verschleppten Oldschool Beats und seinen superschicken Samples wird über die Ohren das Gehirn so
Roland Grieshammer
schön gekitzelt, dass die Knie schlackern und der Körper Wellen schlägt. Ein sehr relaxter Soundtrack mit einer guten Dosis „60er Jahre“ für sommerliche Abendstunden!
www.grooveattack.com www.soundofspeed.net
Prefuse 73: Everything She Touched Turned Ampexian
(warp records)
Guillermo Scott Herren ist zweifellos einer der profiliertesten Producer dieses Planeten, der bereits mit Battles & School Of Seven Bells arbeitete, sowie TV On The Radio, Pelican & Cornelius remixte. Unter seinem Künstlernamen Prefuse 73 erweitert er stets den subkulturellen Hip HopEntwurf und zeigt, dass sich Elektronik und HipHop nicht per se ausschließen müssen. Sein Markenzeichen ist die schonungslose Cut-up-Akrobatik. Es geht direkt rein in die Tracks, die genauso schnell anfangen wie sie aufhören. Ehe sich in einem Song ein Schema abzeichnet, zerschellt der Track am nächsten Taktstrich, um sich gleich darauf aus den Scherben und eingestreuten Mosaiksteinen zu etwas Neuem zusammenzusetzen. Dabei verweigert Herren bewusst die direkte, digitale Aufnahme und nahm zuerst auf analogem Ampex-Band auf, was den Tracks den Sound eines in Urzeiten verschollenen Tapes gibt, das jetzt erst das Licht der Welt erblickt. Zusätzlich zum aussergewöhnlichen Aufnahmeprozess hebt sich sein fünftes Album auch kompositorisch ab. Inspirationsquelle für die Prefuse-Projekte ist der Prä-Fusion-Jazz, anzusiedeln in den Jahren 1968 bis 1973. Beinflusst auch vom Prog-Rock hört man hier einen sehr psychedelischen Klangteppich in einer sehr eigenwilligen Collage aus zerhackten Vocals, Gitarren- und Synthesizerfetzen und jeder Menge undefinierbarer Samples und Loops. So stellt man sich den Soundtrack zu den Astronauten- & Kosmonautenflügen der 60er vor. Nebem klassischen Chop-up-Style und zahlreichen rhythmischen Verwirrspielen stechen vor allem „Simple Loop Choir“ und das Outro „Formal Dedications“ soundtechnisch deutlich heraus. Konzeptionelle Rebellion!
www.myspace.com/prefusion1973 www.prefuse73.com www.warprecords.com
Clueso: So sehr dabei Live
(four music)
Im letzten Jahr hat sich Clueso definitiv in die A-Liga der deutschen Musikszene katapultiert. Der früher mal kleine Four Music-Act ist zu einem verdammt guten Songwriter herangereift, füllt grosse Hallen und entwickelt sich mit jedem Album kontinuierlich weiter. Wer bisher noch nicht die Chance hatte, sich von Cluesos grandiosen Live-Qualitäten zu überzeugen, kann das jetzt direkt von der heimischen Couch aus. Durch das wohnzimmerähnliche Arrangement der Band, mit vornehmlich akusti-
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cooltour
schen Instrumenten, bekommen die meisten Songs des vierten Studioalbums „So sehr dabei“ ein erfrischend neues Gesicht und sind teilweise erst beim Einsetzen des Gesangs wieder zu erkennen. Ab dem ersten Ton durchströmt eine unglaubliche Live-Atmosphäre den Raum, so dass man sich sofort wie einer der über fünfzigtausend Fans vorkommt, die im Herbst 2008 auf der Tour zusammen mit Clueso und Band feiern konnten. Mit durchweg glaubhaften, intimen und zugleich gigantischen Songs bringt Clueso einem auf sympathische Weise die kleinen Geschichten des Alltags nahe. Meine persönlichen Highlights sind das nachdenkliche „Jede Stadt“, das schwingende „Frische Luft“ (viel besser als das Original), das groovende „Mitnehm“, das entspannte „Keinen Zentimeter“, das rührselige „Chicago“, das männliche „Keinen Bock zu geh’n“, das federleichte „Barfuss“ und das melancholische „Gewinner“ als perfekten Abschluss. Ein unglaublich harmonisches und vor allem natürliches Erlebnis. Selten ist man bei einem Live-Album so sehr dabei wie hier bei Clueso.
www.myspace.com/clueso2 www.clueso.de www.fourmusic.com
DJ Vadim: U Can’t Lurn Imaginashun
(bbe records)
Seit Mitte der 90er Jahre ist der umtriebige DJ und Produzent aus St. Petersburg aktiv und hat vier Soloalben, zwei Band-Alben (One Self + The Isolationist), ein Remixalbum sowie unzählige Mix-CDs, EPs, 12“s, 7“s und Remixe veröffentlicht. Sein einzigartiger Stilmix aus HipHop, Soul, Reggae und Electronica haben ihn rund um den Globus bekannt gemacht. 2008 war ein schweres Jahr für Vadim, aber Schicksalsschläge lassen uns bekanntlich wachsen. Trotz Schmerzen schaffte er es im letzten Jahr, weltweit mit Fat Freddy’s Drop, DJ Krush und Slick Rick zu touren. Der ewig Reisende und verlässliche Lieferant qualitativ hochwertiger Beats, der erst vor kurzem den Krebs besiegte, grub für sein neuestes Werk tief in der Plattenkiste und spricht über das Album von fesselnder Musik und seiner bisher besten Veröffentlichung. Bei „U Can’t Lurn Imginashun“ geht es um die Umsetzung von negativen Gefühlen in Inspiration und Kraft und darum, dass Vorstellungskraft nur tief in uns selbst
zu finden ist. Mit Keyboard, AutoTune, TalkBox und Vocoders entdeckte er neue Möglichkeiten sich auszudrücken. So entstanden Reggae Beats, die neben Desmond Decker Platz nehmen könnten, Neo Soul- und Conscious Rap-Stücke, die an Jill Scott oder Q-Tip erinnern und experimentelle Kleinodien, die mit der Arbeit von Flying Lotus oder J Dilla blutsverwandt sind. Der John Coltrane des HipHops liefert ein großartiges Dokument einer Reise in neue Gefilde der Musikgeschichte. Ein Muss für jeden, der Vadim schätzt und für diejenigen, die sich gerne fernab abgesteckter Grenzen inspirieren lassen.
www.myspace.com/djvadim www.myspace.com/bbebeatsandpieces www.djvadim.com www.bbemusic.com
Zwicker: Songs Of Lucid Dreamers
(compost records)
Zwicker alias Cyril Boehler ist ein sehr produktiver Produzent, Komponist und DJ aus Zürich und repräsentiert eine neue Generation Schweizer Produzenten. Neben mehreren Vinyl-Veröffentlichungen auf Compost Black Label erschienen einige seiner Tracks bereits auf Compilations der Labels BearFunk und Get Physical. Ausserdem produzierte er Remixe für Spektrum, Minus 8, Jamie Lloyd oder Stephan Eicher (Grauzone). Auf seinem Debütalbum „Songs Of Lucid Dreamers“ pflegt Zwicker eine Symbiose aus mutierten Disco-Sounds, House, Pop und Electro und vermischt vollkommen unverkrampft perkussive Beats mit einprägsamen Melodien und futuristischen Klanglandschaften. Gleich der erste Song „Who You Are“ mit Heidi Happy geht mir gut rein, und auch die seelenluftige Stimme von Olivera Stanimirov belebt drei frühlingshafte Tracks, von denen mir „Strangeways“ am besten gefällt. Wem wie mir auch Spoken Art etwas gibt, freut sich sicherlich über Billy Oden in „Dragon Fly“. Weitere Gastvokalisten sind Jamie Lloyd („Sleepwalking“ und „Sui’s Knee“) und Valentino Tomasi in der Synthie-Ballade „Ping Pong Muses“ sowie Serpentine in „Prism“. Zusammen mit Matt Didemus von den Junior Boys gibt’s noch einen trippy morphenden „Traumdeuter“, während James Teipdek auf der „Submarine Kabelgau“ mitgroovt. „Die meisten der Songs auf diesem Album sind über Träume. Ge-
Turbine Classics präsentiert
Kalkofes Mattscheibe Vol.3 + Vol.4 - Deloaded
(Single Disc Hartz IV Edition)
E
in erbarmungsloses Jubiläum steht an: 15 Jahre Kalkofes Mattscheibe! Und zu diesem Anlass werden nun die komplette 3. und 4. Staffel der ProSieben-Folgen der legendären TV-Abrechnungen in der preisgünstigen Single Disc Hartz IV Edition veröffentlicht. Immer wenn ich mir den Rambo des deutschen Fernsehens anschaue, weiss ich, warum ich so selten vor der Glotze hänge. Man glaubt es ja kaum, was da für ein Müll rumflimmert. Mit jeweils drei Stunden TV-Wahnsinn für geschmacksresistente Allesglotzer lach’ ich mich in der 3.Staffel schlapp bei Kader, Patrice und die SPD, Wissen ist Kuttner, Ferris MC – the best of the best, Vollkornvolksmusik mit Antonia, Schwi-Schwa-Schwachsinn, Fernsehen macht dick, Die Spaßleichen vom NDR, Willumeits Action-Comedy, Hallo David!?, Heikes Fischpolonaise, Ein echter Schwotte, Eine Frau wie Mama, Tahuti & Metadron, Das fucking Geständnis, Kaders kleine Welt und gemietete Fans, 1x1 des Flirtfernsehens,
Spray your brain away, Isabell und der Ratefuchs, Willkommen im Schwachkopfstudio, Irres Strafgericht, Feen & Elfen – Teil 6, Gold-Volker und Frau Wohlfahrt. Für ein erträgliches Abendprogramm kämpft der Rächer der GEZZahler auch in Vol.4, um den Humorautisten und Stimmungslegastenikern das Handwerk zu legen. In bewährter Manier schlüpft Kalkofe dabei in die Rollen seiner Opfer und legt seinen Daumen in die offenen Wunden deutscher Fernseh-Unkultur. Ob als Bruce Darnell im Styling-Wahn, durchgedrehter Fernseh-Weissager im Astro-Delirium oder vorm FlipChart stehend – wie immer wird der wahre TV-Terror durch „Kalkofes Mattscheibe“ erst erträglich. Oliver Kalkofe ist sich sicher: „Wäre das deutsche Fernsehen ein Pferd, man hätte es längst erschossen!“
www.kalkofe.de
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schrieben von mir und dem Gast-Vokalisten. Wir sind Musiker und folgen unseren Träumen Tag und Nacht. In meinen Träumen und Lieder bin ich ein Träumer“, meint Zwicker. Ich fühl‘ mich dabei heidi happy.
www.myspace.com/zwickermusik www.myspace.com/compostrecords www.compost-records.com
Various: Ragga Ragga Ragga! 2009
(greensleeves records)
Cover und Titel zeugen nicht gerade von überschäumendem Einfallsreichtum. Aber zumindest weiss man sofort, womit man es zu tun bekommt. Die Selection präsentiert einen Querschnitt durch das aktuelle DancehallTreiben, damit der trendbewusste Ragga-Hase weiß, wohin er 2009 zu bouncen hat. Schwachbrüstiger ist das Genre über die Jahre nicht geworden. Melodisch legen Vybz Kartel mit „Life Sweet“ und Black Ryno mit „Real Stingers“ noch ein recht ruhiges Tempo vor, bevor Laden mit „Time To Shine“ eine fast schon hymnische Nummer zum Besten gibt. Busy Signal speit mit „Money Tree“ mal wieder ein knallbuntes Feuerwerk, und Mavados charakteristischen Tonfall finde ich auch nach wie vor sehr angenehm. Aidonia, RDX und Bragga Dat gehen mit hämmernden Riddims nach vorne, und Ricky Blaze feat. Fresh Prince & Jr. Vibes brillieren in „How Me Look“ ganz fantastisch. T.O.K. und Beenie Man toasten sich in ihren grossartigen Dancehall-Hymnen fast einen Knoten in die Zunge. Und nach Bounty Killer’s tragendem Finale gibt’s auf der Bonus-CD 15 explosive Killer Cuts, die „15 Years of Ragga Ragga Ragga“ zelebrieren und weitere gezielte Handkantenschläge ins Genick setzen. Das einzige, was ich vermisse, sind die Ladies, ansonsten ist das ein Top-Sampler. - Wer’s nicht unbedingt thematisch aber musikalisch etwas ruhiger mag, wird mit Sizzla’s neuem Album bedient sein. Der kehrt mit „Ghetto Youth-Ology“ endlich wieder zu seinen Wurzeln zurück, spricht Themen wie Spritualität, Recht und Wahrheit und schließt sich „Da Real Thing“ von 2002 in seiner Message und konsequenten Stimmung 100% an.
www.myspace.com/greensleevesrecords www.greensleeves.net www.vpmusic.com www.planetreggae.com
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fun&action
Electro-Gaming
Text: mze
Es geschah am helligten Tag! M
an durchwanderte ein realistisch gehaltenes Horrorszenario um ein verlassenes Herrenhaus, in welchem man die Charaktere immer aus verschiedenen, festgelegten Kameraperspektiven sah. Die Präsentation sorgte für eine filmreife Inszenierung, aber auch für eine gewöhnungsbedürftige Steuerung. Das Setting, die Story und die Stimmung im Herrenhaus belebten das Splatter- und Horrorgenre wieder neu und sorgten für Begeisterungsstürme auf der ganzen Welt. Auch wenn eine blutbeschmierte, zombieverseuchte Geschichte um einen fiktionalen Konzern, der mit Menschen experimentiert, um die perfekten biologischen Waffen zu konstruieren, nicht jedermanns Sache sein mag, kann man der Serie keinen Vorwurf machen, sie würde nicht hinreichend unterhalten. Selten wurde soviel Mythos um eine virtuelle Erzählung gesponnen und selten geiferten die Fans so sehr nach Neuem. Resident Evil 4 hatte das Grundkonzept der Serie vom ruhigen, subtilen Angsterlebnis zu einem actionlastigen Terrortitel entwickelt und wartete mit dynamischer Schulterperspektive und einfallsreichem Zielsystem auf. Die vier Jahre alte Episode erfand die Serie neu und schuf dabei eines der perfektesten Spielerlebnisse aller Zeiten. So dicht und einfallsreich wie es selten geschieht und spielerisch auf allerhöchstem Niveau. So hoch, dass die Ansprüche an den nun veröffentlichten Nachfolger extrem sind. Im mittlerweile siebten eigenständigen Teil der Serie, auch wenn die Zahl „Fünf“ auf dem Cover prangt, wird das System des Vorgängers fast unverändert übernommen. In Residen Evil 5 hat es den schon aus dem ersten Teil bekannten Helden, Chris Redfield, ins taghelle Afrika verschlagen. Dort findet er sich bei Nachforschungen um schmutzige Geschäfte stattfindenden Biowaffenschmuggels für die internationale Behörde der B.S.A.A. in der neuesten Episode des blanken Terrors wieder.
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Dieses Mal seid ihr nicht ganz auf euch allein gestellt, sondern erhaltet Hilfe von der einheimischen und wunderhübschen Powerfrau Sheva Alomar, die optional auch von einem OnlineKumpanen gesteuert werden kann. Von einem kleinen afrikanischen Dorf aus stoßt ihr zusammen tief in den Busch und dabei in die Abgründe menschlichen Wahnsinns und die Allmachtsphantasien industrieller mit weitaus zu viel Macht. Dass unter diesen Umständen vor allem die Schwachen und Wehrlosen leiden müssen, erklärt sich von selbst. Ihr erkennt schnell, dass nichts, was menschlich wirkt, noch menschlich ist und versucht das eigene Wohl schließlich mit Waffengewalt zu erhalten. Ihr seid es, der diesem Schrecken ein Ende bereiten könnt. Somit wird Überleben die erste Devise im Land der sengenden Sonne und ein ruhiger Finger am Abzug ist eure einzige Chance. Auf der Suche nach Hinweisen, Lösungen und besseren Waffen erlöst ihr dabei mehr als einen, der von Parasiten besessenen Einheimischen. Die Gewaltdarstellung erreicht dabei, wie immer, eine fragwürdige Qualität, gefällt den Fans der Serie aber umso mehr. Insgesamt hat die Darstellungsqualität von Resident Evil 5 Maßstäbe erreicht, die Pre-renderings auch für andere Unterhaltungssegmente bald unnötig macht. Eine dermaßen hochwertige Produktion in Charaktergestaltung und Umgebungsdarstellung sah man sonst in Kinofilmen. Die lippensynchrone Mimik und Gestik der Protagonisten und virtuellen Nebendarsteller erreicht nahezu die Emotionalität von oscarträchtigem Schauspiel. Dafür muss der Fan des vierten Teils ernüchternd feststellen, dass die Spielbarkeit weit weniger rund ist als in seiner Vorgänger-Lieblingsepisode. Das Spielgeschehen ist nun kürzer, weniger einfallsreich, bietet nicht die erwartete Tiefe und eckt mit leichten bis mittelschweren KI-Macken des zweiten Protagonisten ordentlich beim Liebhaber an. Gerade da ein ähnliches Co-op Feature in Resident Evil Zero schon einmal besser funktionierte, ist ein nicht zu vernachlässi-
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Capcom’s Überlebens Horror Serie „Resident Evil“ ist ein wichtiges Mitglied in der Riege der wichtigsten Spiele. Als 1996 der erste Teil unter dem Namen „Biohazard“ in Japan erschien, schuf Capcom den Grundstein eines neuen Genres; dem Survival Horror.
gender Kritikpunkt. Ebenso erlebt ihr durch das Wegfallen der Pausen bei Inventargebrauch, zum Beispiel beim Auswählen der beliebten grünen Heilkräuter sicherlich den einen oder anderen Tod, für den ihr euch nicht verantwortlich fühlen werdet. Ärgern werdet ihr euch trotzdem. Sehr schön ist dagegen, dass es diesmal auch der Mercenaries Mode, ein arcadelastiger Area Shooter, auf die deutsche Pal Version geschafft hat. Dieser unterhält auch nach dem vierten Mal Hauptplot durchzocken bestens und motiviert mit Highscoreliste im Internet auch auf längere Sicht. Und eigentlich kann man Resident Evil 5 nicht wirklich viel vorwerfen, gespielt werden muss es eh, sonst verpasst man ein weiteres Highlight aus dem Hause Capcom. Nur weil es den Ansprüchen exzentrischer Fans nicht ganz gerecht wird, bleibt es ein fast perfektes Produkt und bietet viele, gute Stunden knallharter Survival Action, allein oder zu zweit.
Five S.T.A.R.S.!
Ps: Schon im Vorfeld wurde große Kritik an dieser in Afrika spielenden Episode laut. Man könne keinen weißen Mann durch die afrikanische Umgebung streifen und dabei auf Einheimische schießen lassen, hieß es. Capcom ist sich dieses Konfliktes bewusst und vermittelt durch die Geschichte klar, dass das Setting ein Ausdruck und eine klare Aussage über ihr Verständnis von Machtverhältnissen in der Welt ist. Wo könnten solch schreckliche Dinge geschehen, wenn nicht an Orten der Welt, wo ein Menschenleben für die Mächtigen ein faules Ei wert ist. Und die entsetzte Frage Sheva Alomar´s nach den verantwortlichen Verbrechern beim Anblick des Zustands eines vom Virus befallenen Eingeborenenstammes, bleibt bei weitem länger im Kopf des Spielers hängen, als die vielen roten Pixelspritzer, die die Hardware während dieses Albtraums auf den Bildschirm zeichnen muss.
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e l e i p s t i e r B
fun&action
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ups, schon wieder Mitte April und der Redaktionsschluss ist zum Greifen nah. Nur stapeln sich auf meinem Schreibtisch immer noch alle möglichen Dinge, denn ich stecke mitten in der Wohnungsrenovierung. Und trotzdem, das Spielen habe ich nicht vergessen und so stelle ich euch in dieser Ausgabe drei Spiele ab 10 Jahren vor. „Im Schutze der Burg“ von Eggertspiele, „One more Barrel“ vom italienischen Verlag Giochix und von Sirius Games „Heroes of the World“.
Strategie One more Barrel …
… hab ich auf der Spielemesse erstanden, weil mir sowohl Thema als auch die Illustration gefallen haben. Der Inhalt des Kartons besteht aus einem leider etwas klein geratenen Spielplan, einem Haufen Holzspielfiguren und einer leider etwas unübersichtlichen Regel. Dafür fassen die Kurzregeln alles Wichtige zusammen. Der Spielplan zeigt irakische Provinzen sowie zahlreiche Tabellen und Leisten für all die Werte, auf die es im Spiel ankommt.
One more barrel Autor: Michele Quondam Verlag: Giochix Spieler: 3–5 Alter: ab 10 Dauer: mindestens 90 Minuten Preis: ca. 35 Euro Wie der Name „One more barrel“ schon sagt, geht es um Öl. Die zwei bis fünf Spieler repräsentieren einen Regierungschef eines westlichen Staates, die dem Irak das Öl klauen wollen, um am Ende des Spiels als reichste Nation zu gewinnen. Eingeteilt in drei Phasen, die jeweils vier Rundend dauern, müssen die Staatschefs zuerst das Land einnehmen, indem sie die nationalen Truppen aus dem Weg räumen. In Phase zwei kommen die Rebellen, die die Ölausbeute vermiesen können und während der ÜbergangsregierungsPhase wird zusätzliches Öl produziert, dass allerdings mit der Regierung geteilt werden muss. Die Spieler, deren Einfluss am höchsten ist und/oder die die meisten Gebiete ausgebeutet haben, werden am Ende des Spiels auch mit dem Regierungsöl ihren Reibach machen. Wer dran ist, hat zwei Aktionen pro Runde. Zur Auswahl stehen: Bestechung der Massenmedien, das heißt, je höher der Wert umso mehr Truppen können ohne Kosten zu verursachen in den Provinzen stehen; Erwerb und Bewegung, mit dieser Aktion werden Truppen und Nachschub ins Spiel gebracht und bewegt. Bauen umfasst drei Möglichkeiten: 1. Bau von Gebäuden wie Polizeistation, Raffinerie, Lagerhaus oder Ölleitung. 2. Erwerb von Einflusspunkten, die gegen die Rebellen und am Ende des Spiels wichtig sind. 3. Verträge schließen, die am Ende 1:1 in Geld eingetauscht werden. Wer die Aktion Ölproduktion wählt, kann in allen eigenen Provinzen Öl produzieren, insofern er genügend Nachschub vor Ort hat. Wer dringend Kohle braucht, hat folgende Möglichkeiten, er macht entweder die Aktion Geld oder Neue Steuern, letztere erhöhen allerdings den Pazifismuswert. Die letztmögliche Aktion ist die Spielerreihenfolge zu ändern, denn wer zuerst kommt, kann sich die beste Aktion aussuchen. Waren alle Spieler zweimal dran, kommt die Überprüfung am Rundenende: Zuerst werden die Kämpfe der Spieler gegen die nationalen Truppen ausgetragen, pro Runde ein Würfelwurf. Die Truppen bekämpfen nur die nationalen Truppen, gegeneinander kämpfen die Spieler nie. Ganz im Gegenteil, sie können sich im Kampf sogar unterstützen. Denn es kann eine Weile dauern bis die nationalen Truppen vertrieben sind und endlich Öl gefördert wird. Ab Phase zwei kommen nach den Kämp-
fen die Rebellen dran, die gut aufgerüstet ebenfalls angreifen können. Polizeistation und viele Truppen helfen, die Rebellen im Zaum zu halten. Dann wird der Pazifismuswert der neuen Situation angepasst, zu viele Verluste und Kämpfe lassen ihn nach oben schnellen und gehen mit finanziellen Verlusten einher. Als nächstes ist der Ölpreis dran, in Phase drei wird jetzt zusätzlich Öl produziert. Vor allem aber holen die Spieler jetzt Öl nach Hause, um in späteren Runden daraus, möglichst viel Geld zu machen. Wurde in einer Runde kein Öl vekauft, steigt der Ölpreis, verkauft einer, steigt er nur aufgrund des Pazisifsmuswertes und sobald mindestens zwei Spieler verkaufen, sinkt der Preis. Jetzt noch die Spielerreihenfolge überprüfen und eine neue Runde beginnt. Um alle Aspekte des Spiels zu beleuchten, fehlt es an Platz. Aber dieses Spiel ist klasse: Thema, Ausführung, Ausstattung, alles passt, es dauert zwar ein paar Spiele, bis die Zusammenhänge klar sind, aber dann stehen spannenden Ölkriegen nichts mehr im Weg. Empfehlenswert!
Taktik Heroes of the World …
… ist eine Kombination aus Brett- und Kartenspiel. Schick sind auf alle Fälle die Miniaturen, die schon mehr her machen als einfache Holzklötzchen. Eingeteilt in zwei Abschnitte, Altertum und Neuzeit, geht es jeweils darum, in möglichst vielen Gebieten möglichst viele Punkte abzukassieren, denn es gewinnt, wer am Ende die meisten hat. Während im Altertum nur um die Hälfte der Gebiete gerungen wird, sind es in der Neuzeit alle. Welche Aktionen ein Spieler machen kann, geben die ausgespielten Karten vor. Zwei davon hat jeder von Anfang an auf der Hand. Wer dran ist, nimmt eine neue Karte und spielt eine aus. Auf den Karten stehen die Aktionen, die da wären: in bestimmte Gebiete Helden einsetzen, blind gezogene Fortschritte in den Provinzen platzieren, Kämpfe gegen Mitkonkurrenten führen und Einkommen kassieren. Je nach Persönlichkeit kann der eine gut kämpfen, der andere bringt dagegen mehr Geld. Jedes Gebiet besitzt eine Leiste für Fortschritte, sobald diese voll ist, wird das Gebiet gewertet und wer die meisten Helden in dem Gebiet hat, bekommt die volle Punktzahl, der zweitplatzierte die Hälfte und der dritte immerhin noch den Wert des niedrigsten Fortschrittplättchens. Das war es schon. Die Regel ist kurz und einfach, das Spiel hat trotzdem seinen Reiz. Vor allem der Ausgang der Kämpfe ist unberechenbar. Ein Würfelwurf und das gewürfelte Symbol entscheiden über Sieg oder Niederlage, dabei ist es völlig egal, wie viele Helden im Gebiet stehen. Da kann es passieren, dass der Angreifer seine Truppen verliert, der Verteidiger flieht oder nur Kohle geplündert wird. Doch die ist nicht zu unterschätzen, denn am Ende seines Zuges kann ein Spieler gegen Bezahlung
Heroes of the World Autor: Pascal Bernard Verlag: Sirius Games Spieler: 2–5 Alter: ab 10 Dauer: ungefähr 30 Minuten Preis: gute Stunde
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Kerstin Koch
entweder Figuren in ein anderes Gebiet schicken oder eine Zivilisationskarte kaufen, die nicht nur Punkte sondern auch Vorteile im Spiel bringt. Viel mehr braucht man zu diesem Spiel nicht zu sagen, es besticht durch seine Einfachheit, seinem witzigen Kampfwürfel und ist trotzdem taktisch genug, dass es auch Vielspielern auf alle Fälle als Einstiegsspiel für einen längeren Spieleabend Spaß bringt.
Bauspiel Im Schutze der Burg
Eine Burg soll gebaut werden, die Spieler sind angetreten, die wertvollsten Teile der Burg zu vollenden, um anschließend auf den frei gewordenen Plätzen Gehilfen zu platzieren, um am Ende das beste Punktekonto zu haben. Auf dem Spielplan werden sämtliche zu bauende Teile von Turm über Haus bis Brunnen oder Bergfried aufgebaut und jedem Spieler ein Kartenset in die Hand gedrückt. Jede Karte bedeutet eine Aktion, sobald ein Spieler nur noch den Baumeister auf der Hand hat, muss er ihn spielen und bekommt alle Handkarten zurück. Sollten in dieser Runde außerdem Gebäude errichtet worden sein, kassiert der Baumeister gut mit ab. Aber der Reihe nach. Zu Beginn jeder Runde wählen die Spieler eine Handkarte aus und legen sie verdeckt hin. Die ausgespielten Karten werden in vorgegebener Reihenfolge ausgeführt, und eine neue Runde beginnt. So kommt jeder Spieler im ganzen Spiel zwölf Mal dran und es gibt viel zu tun. Da muss Geld
Im Schutze der Burg Autor: Inka und Markus Brand Verlag: Eggertspiele Spieler: 2–4 Alter: ab 10 Dauer: 1 Stunde herangeschafft werden (Bote und Maurer, wenn er baut), Rohstoffe besorgt werden (Händler, Maurer, Arbeiter, Steinmetz), die wiederum verbaut werden. Bauen können Arbeiter, Steinmetz und Maurer, wobei letzterer Kohle und keine Siegpunkte fürs Bauen bringt. Außer beim Arbeiter können nach dem Bauen noch Gehilfen bezahlt und eingesetzt werden, die am Spielende Punkte bringen und auch da gibt es viele Möglichkeiten: Silber, Tore, Häuser, Rohstoffe, unbesetzte Felder, eigentlich kann man aus allem Kapital schlagen, hat man die richtigen Plätze belegt und Gebäude gebaut. Ein Bauspiel wie jedes andere, werden jetzt viele denken. Aber das ist es nicht, denn wer baut, muss mindestens drei Rohstoffe verbauen und passend bezahlen. Und an diesem Punkt wird es spannend. Denn alle Gebäude kosten gerade Summen, Rohstoffe haben aber auch ungerade Werte. Wer an diesem Spiel Spaß haben will, muss zumindest addieren können. Denn ohne geht es nicht. Eine echte Strategie für den Sieg habe ich nicht gefunden, ein wenig auf die anderen Spieler achten, zur rechten Zeit bauen und Gehilfen einsetzen, bevor jemand anderes die besten Plätze wegschnappt. Aber auch der Baumeister ist nicht zu unterschätzen, denn er kassiert mit, wenn Gebäude gebaut werden. „Im Schutze der Burg“ ist ein Aktionskartenausspiel-Optimierungsspiel, allerdings mit vielen Möglichkeiten.
#104 Tom (ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Moin, moin! In ’nem Park habe ich mir kürzlich Gras gekauft, bisher allerdings noch nicht geraucht. Der Grund: Es ist definitiv gestreckt, wie ich leider erst zu spät gemerkt habe. Habe normalerweise eine verlässliche Quelle und bin deshalb bisher nie auf (offensichtlich) gestrecktes Gras gestoßen, war deshalb vielleicht auch erstmal etwas blauäugig beim Kauf. Wie auch immer, würde ich jetzt gerne herausfinden, um was es sich beim Streckmaterial handelt. Optisch sieht man deutlich kleine Körner, die sich am Boden des Tütchens sammeln und bei genauem Hinsehen natürlich auch das Gras selbst umgeben. Von der Größe sind diese auf jeden Fall kleiner als bspw. Salz. Farblich sind sie weiß (bzw. durch das Gras leicht grünlich gefärbt). Schüttet man diese Körner (von Grasresten weitgehend durch Siebung befreit) in ein Glas (Leitungs-)Wasser lösen sie sich nicht auf, sinken aber innerhalb kurzer Zeit zu Boden. Ein Geschmackstest hat bisher nichts ergeben, allerdings bin ich derzeit auch erkältet, was das Ergebnis natürlich verfälschen könnte. Ein sandiges Gefühl im Mund besteht nicht - also kein Knirschen zwischen den Zähnen o.ä. Reibt man die Körner zwischen seinen feuchten Fingern, werden diese leicht klebrig - was trotz negativem Geschmackstest für zuckerhaltige Stoffe sprechen könnte. Zündet man die Körner an, kleben sie zwar zunächst verbrannt aneinander (bzw. sehen so aus), lassen sich aber problemlos wieder in kleine Körnchen zerbröseln. Sie schmelzen also nicht, sondern verkohlen lediglich. Der Geruch dabei ist schwer zu beschreiben. Einfach irgendwie verbrannt, aber nicht chemisch oder so wie wenn Plastik verbrannt wird. Unter einem Taschenmikroskop betrachtet wirken die Körnchen kristallin. Irgendeine Idee, was hier als Streckmittel verwendet worden sein könnte und wie hoch die Gefahren einzuschätzen sind?“
fun&action
Die Hanfberatung im HanfJournal
Erste Hilfe für Kiffer
kascha@hanfjournal.de
Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.
ändert? Wandeln sich da die Cannabinoide um? Ich bewahre mein Gras im Kühlschrank in nem Zip-Bag auf.“
Kascha antwortet:
,,Hi Colt, Prinzipiell hast du schon mal alles richtig gemacht - ein Zip-Bag im Kühlschrank hält das Gras vor Wärme und Licht geschützt und garantiert somit eine optimale Haltbarkeit der Inhaltsstoffe. Nur ist ein Jahr eine ganz schön lange Zeit, bewahre mal eine Tomate so lange in nem Beutel im Kühlschrank auf. Wenn man so wenig raucht wie du, ist es günstiger, das Gras (gut verpackt) im Tiefkühlschrank zu lagern, wo sich das THC deutlich langsamer umwandelt und die Qualität über Jahre erhalten bleiben dürfte. Kleine Portionen zum Verbrauch innerhalb von zum Beispiel einem Monat kann man sich dann einzeln auftauen (wenn man das Gras vorm Einfrieren portioniert hat) und im Kühlschrank lagern. Jetzt noch mal kurz die Details, warum das Gras jetzt anders wirkt: THC ist in dem Gras eigentlich als THC-Säure vorhanden, die sich durch Wärme, Licht und Sauerstoff in das wesentlich weniger stabile THC umwandelt - das wäre etwa das, was man beim Rauchen tut. Weniger stabil bedeutet, dass es nicht lange erhalten bleibt. Über ein Jahr verteilt kann durch solche Prozesse der THC-Gehalt des Gras sinken, während andere wirksame Bestandteile erhalten bleiben: Das Sativa-High, das auf dem THC beruht, wird schwächer, während die Wirkung anderer Stoffe wie Cannabidiol, das im Allgemeinen für die Müdigkeit verantwortlich gemacht wird, zunimmt.“
Kascha antwortet:
,,Hallo Tom, nach allem, was du erzählst, ist das Gras definitiv mit irgend was gestreckt. Wäre es Harz, würde es zwar auch leicht klebrig werden, aber es würde nicht nur verkohlen sondern wäre irgendwann weg. Mein Tipp wäre, dass an deinem Gras Talkum dran ist. Das benutzen eigentlich Turner, um sich die Hände trocken zu machen oder Mütter, deren Babies einen wunden Po haben - es ist aber scheinbar auch zum Gras strecken immer beliebter. Rauchen solltest du das auf keinen Fall - setzen sich die Körner in deiner Lunge ab, kann das zu üblen Entzündungen und bis hin zu Fremdkörpergranulomen führen - kleinen Knötchen in der Lunge, die man sicher nicht haben möchte. Ich hoffe, du hast nicht zu viel Geld in den Sand bzw. Talk gesetzt. Trotzdem freue ich mich, dass es immer wieder Kiffer gibt, die nicht jeden Mist rauchen, der ihnen angedreht wird, wenn alle so wären, hätten wir mit dem Strecken sicher weniger ein Problem (mal abgesehen von der Hoffnung irgendwann Ganja aus kontrolliertem Anbau im Fachgeschäft um die Ecke kaufen zu können).“
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Julia (24) aus Emden fragt:
Colt S. (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen:
,,Hallo Kascha, da ich zur Zeit nicht so viel rauche, hat meine letzte Packung Gras recht lange (1 Jahr) gehalten. Ich weiss nicht genau, um welche Sorte es sich handelt, aber am Anfang hat es richtig gut „sativa-like“ gekickt - also eher angeregt. In letzter Zeit bin ich davon aber eher entspannt und müde geworden (und hab auch hervorragend geschlafen). Kann es sein, dass sich die Wirkung vom Gras über die Zeit so
,,High Kascha, meine Eltern haben mir letztens eine Flasche Hanföl mitgebracht und meinten, ich solle mal so was probieren, das sei gesünder als immer kiffen, auch wenn es nicht stoned macht. Jetzt weiß ich aber gar nicht genau, was ich mit dem Öl genau anfangen kann? Kann man das zum Braten nehmen, oder eher für Salat oder beides?“
Kascha antwortet:
,,Hi Julia, Hanföl ist wirklich eins der gesündesten und vielseitigsten Öle, die es gibt. Es enthält überwiegend ungesättigte essentielle Fettsäuren und hat einen angenehmen, leicht nussigen Geschmack - wenn du schon mal einen Hanfsamen gegessen hast, kannst du es dir sicher ungefähr vorstellen. Zum Braten würde ich es zwar nicht nehmen, da es bei hohen Temperaturen schnell rußt und qualmt, aber ist perfekt für leckere Salate und zum Backen bei Temperaturen unter 160°C. Da das Verhältnis der Fettsäuren dem der menschlichen Haut ähnlich ist, kann man es auch wunderbar als Körperlotion verwenden: Als hanfiges Massageöl, zur Pflege bei trockener oder rissiger Haut und sogar zur Babypflege (es gibt auch Babyöl aus Hanf - das allerdings meist lebensmittelecht ist und auch für Salat verwendet werden kann). Dann viel Spaß mit deinem Hanföl.“
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#104
Die Chance deines Lebens Werde Praktikant der grossstadtsurvivor Der Ruhm, der Erfolg und vor allem die immer größer werdenden Aufgaben bringen deine Helden an den Rand des Machbaren. Gut, der Ruhm und das viele Geld sind schon schön, aber muss es wirklich sein, dass wir als Helden so viel schuften müssen? Du kennst die Antwort: NEIN!
D
eshalb nutzen auch wir jetzt die Gunst der Stunde und springen auf den Trend auf: Praktikum heißt der coole neue Scheiss, den jetzt alle machen. Also machen wir das auch. Hilf uns, entlaste uns – lerne, was es heißt ein Held zu sein und bewerbe dich sofort als Praktikant/in bei uns.
Wir fordern:
• Abgeschlossenes Studium (besser Master als nur Diplom oder gar Bachelor!) • Gutes Aussehen (wichtig!) • Kein Interesse an den Uhrheberrechten der von dir entworfenen Arbeiten. • Regelmäßige Huldigungen (also du uns! Ungefähr so: „Sie sind brillant, Chef“, „Sie sehen heute wieder einmal so gut aus!“, „Es ist mir unerklärlich, wie ein Mensch so viele exzellente Ideen haben kann.“) • Erfahrung im Konsum von mindestens 23 illegalen Substanzen. • Einen IQ von über 120 • Alle nötigen Utensilien (Computer, Kaffeepulver, Tassen, ...) müssen von dir gestellt werden. • Neues und schnelles Auto - Führerschein nicht zwingend nötig • Erfahrung im Massieren
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Keine Bezahlung Keinen Versicherungsschutz kostenloses Training im Sich-ausbeuten-lassen. Keine Wochenenden Viele Überstunden Keinen Arbeitsplatz Aufstiegsmöglichkeit zurm leitenden Praktikant unserer Praktikarmee
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• Joints drehen. • Für uns morgens aufstehen. • Kaffee kochen, Brötchen schmieren, einkaufen, ... (und alles, was sonst noch für uns unzumutbar ist). • gss-Artikel vorschreiben, uns vorlesen und demütig unsere Verbesserungswünsche einbauen. • Homepagepflege - hierzu zählt auch neue Ideen ausarbeiten, vorbereiten und online stellen. • Neue Kunden akquirieren und bestehende Kunden pflegen. • Neue Praktikanten anwerben. • Unsere Fanpost beantworten - beste Anfragen weiterleiten.
• Unsere Konten führen - sollten möglicherweise Schulden auftreten, sind diese natürlich von dir zu tragen - man lernt nur durch die harte Schule. • unsere privaten Wohnungen putzen. • sollten wir schlecht gelaunt sein, mit Freude unsere Wutausbrüche hinnehmen. • Einarbeitung und Zureiten der/s nachfolgenden Praktikanten/in. • Anbau von Hanf in deiner Wohnung. • Akquirierung neuer billigerer Dealer. Ja, du hast es erkannt - dies ist die Chance deines Lebens. Entrinne der Arbeitslosigkeit - gib deinem Leben einen Sinn. Alle Statistiken zeigen, wer fünf Jahre bei uns Praktikant/in war, hat beste Chancen einen bezahlten Job zu ergattern - meist mit einem Einstiegsgehalt von über 120 Euro! Nütze diese Chance und bewerbe dich für den besten Job der Welt.
Achtung:
Bewerbungen mit beigelegten Geschenken -am besten Geldwerden bevorzugt behandelt! Von einer Bewerbung können absehen: Behinderte, Kranke oder Personen, die in einer nicht offenen Beziehung leben. Sende deine Bewerbung, samt Lebenslauf, dreiseitigem Motivationsschreiben, mindestens einem Empfehlungsschreiben, Bild (Ganzkörper - nackt), Angabe deiner sexueller Vorlieben und Grenzen, an: meine_helden@grossstadtsurvivor.de