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unabhängig, überparteilich, legal hanfjournal.de / Sonderausgabe Grow #115 / 03.10 In dieser Ausgabe:

5 guerilla growing 6 clubmed 12 news

3 SILBERNE HOMEBOX Henk und Manne legen wieder los...

LEBENSRETTER 6

„Hanf hält mich seit 20 Jahren am Leben“

8 GUERILLA Growing in Polen

Growt fahrlässig Hobbygrower sind keine Dealer R

eisen macht ja eigentlich Spaß. Allerdings nur, wenn man darf, selten wenn man muss. Unsere Redakteure waren jedoch voriges Jahr ständig unterwegs, um die Leserschaft mit ordentlichen Informationen über die Hanfpflanze zu versorgen. War das in Deutschland in den Anfangszeiten des Hanf Journals, also in den Jahren 2002-2005, noch relativ problemlos, so findet sich heute kaum noch jemand aus der Heimat, der seine Pflänzchen in unserer Zeitung bewundern möchte. Nicht, dass unsere Leser deshalb irgendwann einmal Probleme gehabt hätten. Die Stimmung ist mit zunehmender Repression seit 2004 gekippt, die „Aktion Sativa“ hat ihr Übriges getan und viele Grower sind von einstmals stolzen Heimgärtnern zu paranoiden Heimlichgärtnern, weil potenziellen Dealern, geworden. Ganz im Gegensatz dazu ist es völlig unproblematisch, Growreports über Indoorzucht zum Eigenbedarf aus der Tschechischen Republik, Österreich, den Niederlanden, Spanien, Portugal (Big Up Henk und Piet) oder der Schweiz zu kriegen. Klar, auch in den erwähnten Ländern ist der Hanfanbau nicht unbedingt legal. Wer sich jedoch ein paar Hanfpflanzen für den Eigengebrauch hinstellt, ist dort, anders als in Deutschland, nicht hochgradig kriminell und somit nicht annähernd so paranoid wie deutsche Kollegen.

Wie kann es sein, dass trotz der Entkriminalisierung „Geringer Mengen“ ein Kleingärtner immer noch bestraft wird, als habe er Gras in „Nicht geringer Menge“ verkloppt? Das liegt an einem über 20 Jahre alten Gerichtsurteil, das einzig und allein die Menge des im Besitz befindlichen THCs für ausschlaggebend erklärt. Alle anderen Umstände zählen nicht, auch wenn es ansonsten keinerlei Anzeichen für Handeltreiben oder Weitergabe gibt. Der Bundesgerichtshof hat vor über 20 Jahren beschlossen, wer mehr als 7,5 Gramm THC besitzt, dealt. In Zeiten von Europlatte & Co war das noch halbwegs realistisch, 7,5 Gramm waren eine knappe Platte, also ungefähr 100 Gramm bei einer Konzentration von 10% THC. Damals noch halbwegs realistisch, bremst dieses Urteil einen vernünftigen Umgang mit Menschen, die den Schwarzmarkt und mafiöse Strukturen meiden, die (Hanf)- Artenvielfalt erhalten und sich für die gesunde Alternative zur Volksdroge Alkohol entschieden haben: Hanfgärtner. Eine Hanfpflanze kann mehr als die besagten 7,5 Gramm THC enthalten, also kann man, anders als bei der „Geringen Menge“, beim Eigenanbau keine Regelung in Betracht ziehen, bei der die Staatsanwaltschaft nicht tätig werden muss. In unserem Nachbarland und EU-Mitglied, der Tschechischen Republik, gibt es zwei Regelungen, die sich für Behörden und Konsumenten als realisierbar erwiesen haben: Dort darf man 1 Gramm THC oder fünf Hanfpflanzen besitzen, in Österreich definiert sich die „Geringe Menge“ gar nur nach den Umstän-

Hanfernte 2009 in der Ukraine, siehe Seite 11 - Foto: Konoplyana Pravda

Text: KIMO

den beim Entdecken durch die Polizei. Liegen trotz eines größeren Fundes keinerlei Anzeichen der Weitergabe vor, so kann der Staatsanwalt immer von Eigenbedarf ausgehen und darf ein Verfahren einstellen. Bei uns muss jede Pflanze aufwendig analysiert werden, mit mehr als 7,5 Gramm THC ist man sofort ein Dealer. Eine einzige Outdoor-Pflanze, die ohne Pflege oder Aufwand in der freien Natur wächst, kann weit mehr THC enthalten. Auch wird jede gefundene Lampe in der Polizeimeldung als „professionelle Hanfaufzuchtanlage“ aufgeführt. Professionell klingt so schön nach Dealer, heißt aber eigentlich nur: Der Mensch konnte anbauen und hat keinen Mist gebaut. Der Umfang seines illegalisierten Hobbies hat jedoch nichts mit der Ausstattung zu tun. Indoor-Pflanzen brauchen halt eine ordentliche Ausrüstung, kein Mensch käme auf die Idee, einen Hobbyaquaristen zum Zoofachhändler zu erklären, nur weil sein Aquarium über eine Ausstattung verfügt, die den Fischen optimale Bedingungen verschafft. Angesichts dessen klingen die Worte unserer Drogenbeauftragten wie Spott und Hohn gegenüber all jenen, die aufgrund ihrer paar Pflanzen für den Eigenbedarf zu Haft- oder Bewährungsstrafen verurteilt wurden: „Ihren pauschalen Eindruck, dass Personen, die Cannabis illegal anbauen, härter bestraft werden als solche, die Cannabis illegal erwerben, teile ich nicht. Zunächst einmal haben die Staatanwaltschaften in beiden Fällen die Möglichkeit, das Verfahren nach §31a BtMG einzustellen, und machen nach der für Deutschland bisher umfassendsten Untersuchung von Schäfer und Paoli (2005) auch Gebrauch davon; je nach Bundesland wurden im Untersuchungszeitraum zwischen 59,3% (Bayern) und 95,1% (Schleswig-Holstein) der Verfahren eingestellt. Zudem haben die Staatsanwaltschaften stets den Einzelfall zu berücksichtigen. Wie die Strafen letztlich ausfallen, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Schwere des Falls und der Frage, ob bereits Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz vorlagen.“ Das stimmt so nicht, Frau Dyckmans. Ein zugegeben drastisches Beispiel macht das evident: Ein mieser Hanffachverkäufer (arbeitsscheu sowie -los, spätrömisch-dekadent, auf Profit bedacht, gewissenlos gegenüber Minderjährigen), besitzt 200 Gramm miesestes Dope. 100 Gramm Europlatte mit 4%-THC sowie 100 Gramm mit Blei versetztes, vorher auspolliniertes Gras. Seine Nachbarin hat, wie schon seit 25 Jahren, eine fette Pflanze auf dem Balkon, die ihr und ihrem 18jährigen Sohn die langen Winterabende versüßt. Beim Hanfverkäufer gibt es Stress: Weil er Kunden bescheißt, wird er anonym denunziert, die Polizei reitet ein. Der Nichtsnutz hat nicht Besseres zu tun, als seine Nachbarin anzuscheißen: „Ey die baut doch Gras aufm Balkon an und ich hab hier nur ein „Rauchpiece“ in der >>> Fortsetzung auf Seite 2


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österreich

Die Grow City öffnet ihre Pforten vor den Toren Wiens Eröffnungsangebote locken am zweiten Märzwochende

Die Grow City nimmt langsam Gestalt an - Fotos: ©lu.na | bushplanet

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Ein solch großes Projekt verdient entsprechende Eröffnungsangebote und so bieten alle Unternehmen großzügige am ersten Wochenende Preiserlasse. Es lohnt sich also, einmal vorbei zu schauen, denn auch das Hanf Journal hat zusammen mit seinen drei osteuropäischen Schwesterzeitschriften einen schönen Kiosk in der neuen Grow City Wien und freut sich auf jeden Besuch seitens der verehrten Leserschaft. Ihr findet alle nötigen Informationen über die verschiedenen Hersteller der Grow City, sowie den besten Anfahrtsweg auf der Internetpräsenz www.growcity.com.

ien ist um eine Attraktion reicher. Am 11., 12. und 13. März eröffnet Europas größtes Joint -Venture der Growingszene in der Shopping City Süd, nahe der Eventpyramide in Wien, die allen Cultiva Besuchern schon ein Begriff sein müsste, mit einer großen Eröffnungsfeier und vielen Eröffnungsangeboten. Unter dem Dach der Grow City, dem ersten Hanf-Flagshipstore Europas, versammeln sich alle namhaften Hersteller der Hanfszene auf einem Quadratkilometer Präsentationsfläche und einem weiteren Quadratkilometer Lagerfläche, um allen Interessierten Rede und Antwort zu stehen und ihre besten Produkte in einer ständigen Ausstellung zu präsentieren. Neben der auch in größeren Mengen immer verfügbaren, riesigen Produktpalette bietet die Grow City als einmaliger Informationscenter Growing-Know-How mit umfassender Beratung für jedermann in fünf Landessprachen. Nicht nur Profis werden hier ihre Einkäufe tätigen können, auch Anfänger werden durch entsprechend intensive Beratung der vertretenen Hersteller schnell die gewünschten Erfahrungen sammeln können, um erfolgreich anzupflanzen. Alle Produkte, vom Dünger bis zum elektronischen Erntehelfer, können an Nutzhanfpflanzen vor Ort getestet oder vorgeführt werden.

In der Februar Ausgabe vom Hanf Journal findet ihr ein ausführliches Interview mit Stivi, dem Inhaber vom Bushplanet Wien und Mitbegründer der Grow City, der unserem Micha alles Fragen beantwortet.

Grow City Industriestrasse D 2345 Brunn am Gebirge Austria Das Hanf Journal Kiosk - Fotos: ©lu.na | bushplanet

niederlande

Text und Fotos: Manne und Henk

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ein, nicht so wie ihr jetzt denkt. Die Pioniere aller Indoorzelte, Eastside-Impex, bieten drei ihrer original Homebox-Modelle, die „L“, „XL“ und die „XXL“, jetzt auch mit einer hoch reflektiernden sowie Wärmestrahlungs-undurchlässigen, silbernen Innenschicht an (Hanf Journal 11/2009). Eigentlich wollte Henk die Homebox „Silver XL“ bereits vorab testen, aber aufgrund eines plötzlich notwendig gewordener Umzugs ;-) hatte er das Projekt zu seiner Zeit kurzfristig abblasen müssen. Kurz nach Weihnachten 2009 hat er endlich einen Unterstellplatz bei Manne, der bereits schon ein paar Gemeinschaftsprojekte der beiden betreut hatte, sowie ein wenig Zeit gefunden, das gute Stück auszuprobieren. Manne hatte im Keller noch ein altes, aber voll funktionstüchtiges Dutch Pot Farm „Hydro“-System, das inklusive 60 Liter Vorratstank genau in die 120x100x200 Zentimeter große Box passt. Mittlerweile verfügt Manne in den Niederlanden sogar über ein Rezept für medizische Hanfblüten gegen seine chronischen Schmerzen, was zwar auch dort keine rechtliche Grundlage für den Cannabisanbau @home darstellt, jedoch in den Niederlanden in den meisten Provinzen „gedolden“, also geduldet, wird.* Die beiden Kleingärtner haben die hoch reflektierende Box dann mit folgender Ausstattung bestückt: •

1x 400 Watt Leuchtsystem mit einem NatriumDampfleuchtmittel. • 1x Aktivekohlefilter „Carboriginal“ 400m³/h • 1 Rohventilator 360m³/h • 1 Thermo/hygrometer • 1 Tischventilator (ohne Fuß an einer Kette höhenverstellbar montiert). • 2 Säcke Hydrokorrels als Medium (die teure Variante, vorgewaschen) • 1 Dutch Pot Farm Hydro mit 12 Töpfen, Tank sowie Komplettbewässerung (rezirkulierend). • Dünger: Die Connoisseur-Reihe von Advanced Nutrients, genau nach dem interaktiven Düngeschema von advancednutrients.com pH plus und pH minus von GHE.

Der Grow

Wie aufmerksame Leser wissen, nutzen ambitionierte niederländische Hanfbauern immer eine Osmoseanlage, da ob der maritimen Lage des Landes und der vielen Gemüsezuchthäuser das Grundwasser stark versalzen und somit suboptimal für Hanfpflanzen ist. Bevor das System in Betrieb genommen wurde, haben Manne und Henk das ganze System mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung durchgespült und somit desinfiziert. Dann haben sie den Tank gefüllt, zu zwei Dritteln mit Osmosewasser und einem Drittel Leitungswasser. Pro Topf wurden vier Stecklinge „Chronik“ gesetzt, also insgesamt 36. Da sich Henk und Manne dieses Mal also für die „sea of green“-Methode entschieden hatten, mussten die Stecklinge gar nicht lange vorwurzeln, bevor die Blüte eingeleitet wurde. So hatten die Mädels nur drei Tage zum Anwachsen, bevor die Lichtphase auf einen 12 Stunden Rhythmus umgestellt wurde. Der pH-Wert während dieser Zeit betrug 6,0, beim EC-Wert hatten sich die beiden während der ersten Woche auf 1,3 mS eingependelt. Temperatur (durchschnittlich: 26 Grad Tag / 18 Nacht) und Luftfeuchtigkeit waren auch optimal (60 Prozent) und so haben die 36 zukünftigen Medizinalblütenlieferanten die erste Woche je vier neue Blattpaare gebildet und 15 Zentimeter zugelegt. In der zweiten Blütewoche haben die beiden ein wenig intensiver gedüngt und den EC-Wert auf 1,7 mS gesteigert. Gemessen wurde während des gesamten Durchgangs täglich, pHund EC-Wert wurden wenn notwendig korrigiert. Am zehnten Tag konnte Henk die ersten zarten Blüteansätze entdecken. Ab

diesem Zeitpunkt brauchen die Mädels besonders viele Nährstoffe, da sie fleißig weiter wachsen, während sich die ersten Blüten ausbilden. In der dritten Woche haben die drei Dutzend Pflanzen dann einen EC-Wert von 2,0 erhalten und so genug Kraft gehabt, noch einmal 20 Zentimeter zu wachsen und gleichzeitig die Buds an-

schwellen zu lassen. Am Ende der dritten Woche haben Manne und Henk dann das Wasser im Tank komplett ausgewechselt, da sich mit Ende des Längenwachstums auch der Nährstoffbedarf ändert, die Pflanzen brauchen nun weniger Stickstoff, dafür ein wenig mehr Phosphor und viel mehr Kalium. Da man mit einem EC-Messgerät den Düngergehalt der Nährlösung, nicht aber deren genaue Zusammensetzung, bestimmen kann, kann es sein, dass nach drei Blütewochen ohne ein >>> Fortsetzung auf Seite 2

>>> Fortsetzung von Seite 1

„Growt fahrlässig...“

impressum Herausgeber:

Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818

Redaktion:

Michael Knodt (CvD), Roland Grieshammer, Matthias Meyer, Mark Meritan.

Mitarbeiter dieser Ausgabe:

Hoffnung, sein Vergehen stünde dann im einem besseren Licht. Gesagt, getan und Bingo: Der Dealer wird nur wegen Besitz und Konsum verurteilt, denn die 200 Gramm haben weniger als 7,5 Gramm THC enthalten. Die Nachbarin erhält eine Bewährungsstrafe wegen Besitz in nicht geringer Menge sowie Weitergabe an Heranwachsende. So sieht die Entkriminalisierung 16 Jahre nach dem BVG-Urteil aus. Eine Haftstrafe für eine selbstangebaute Pflan-

ze zum eigenen Bedarf ist in Teilen der Berliner Republik keine Seltenheit. Hanf wächst auch illegal. Wo Recht zu Unrecht wird … Wer verantwortungsvolle Menschen Dealer schimpft, sollte sich nicht wundern, wenn die so Verunglimpften krank ob der andauernden Diskriminierung werden und sich bald Hanf als Medizin verschreiben lassen müssen. So wie in Kalifornien.

ist NICHT MEHR

mze, Henk & Manne, Piet, KIMO, Doktor Hanf, Waldmeista, N.Khedi, T. Ratushniy, Lutek.

Layout:

mark marker, (Lukas Tkotz).

Illustrationen:

mark marker, Lukas Tkotz.

Fotos:

mark marker, Piet, Henk, Marie L., luki, oder im Auftrag des Hanf Journals.

Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de

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Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de)

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Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung! Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.

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niederlande

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>>> Fortsetzung von Seite 3

„Henk und Manne...“ Wechseln der Nährlösung das NPK Verhältnis im Vorratstank nicht mehr dem des Düngers entspricht, obwohl der EC-Wert stimmt. Deshalb empfiehlt es sich, zu Anfang der Hauptblüte die Füllung des Reservoirs bei rezikuliernden Systemen einmal komplett auszutauschen. Während der vierten Woche stellen die Chronics das Längenwachstum bei einer Größe von 60-65 Zentimetern ein und widmen sich der Ausbildung der Blüten, langsam kann man sehen, wie die Internodien von der Blütenmasse eingenommen werden und sich jede Pflanze anschickt, aus einem fetten Topbud zu bestehen. Der EC-Wert liegt jetzt bei 2,3 mS, den pH-Wert haben die beiden Heimgärtner auf 5,8 gesenkt. Woche fünf und sechs verlaufen reibungslos, mit einem ECWert von 2,1 und einem stabilen 5,8er pH-Wert wachsen die Stängel der Ladies nun komplett zu und die ersten Häarchen fangen an, sich rostbraun zu färben. Nach 50 Tagen haben sich unsere Freunde dann entschlossen, mit dem Spülen anzufangen. Mit reinem Osmosewasser und ein wenig Final Phase nach Anleitung. So ist der EC-Wert in der letzten Woche niedriger als bei purem Leitungswasser und die Pflanzen erhalten gerade

Die Grow In AG verlost ein GrowRack an die Leser vom Hanf Journal

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ir haben euch das GrowRack im vergangenen Monat vorgestellt. Das GrowRACK ist die optimale Unterkonstruktion für DUMA-Fluttische. Es ist eine Kombination aus eloxierten Aluminiumprofilen und Kunststoff-Verbindern, ist somit robust und trotzdem leicht, korrosionsbeständig sowie einfach zu versenden. Das GrowRACK Modular macht es somit erstmals möglich, DUMA-Tische in Modulbauweise aufzustellen und bei Bedarf mit wenigen Handgriffen zu erweitern. Der Exklusivvertriebspartner von GrowRack, die Grow In AG, verlost zur Einführung dieser kompakten Indoor-Lösung einen komplettes 1,1 m²GrowRack mit einem Duma -Tisch an unsere Leser.

Dafür wollen wir aber eine Kleinigkeit von euch wissen: Welches Event feiert die Grow In AG in diesem Jahr? Tipp: Schaut euch ein wenig auf der Webseite von grow-in-berlin.de um, die Antwort fällt sofort ins Auge. Teilnahmebedingungen: Bitte eine E-Mail mit der richtigen Antwort und „GrowRack“ als Betreffzeile an gewinnen@hanfjournal.de oder eine Postkarte an die Redaktion (Adresse im Impressum Seite 2) schicken und mit ein wenig Glück seid ihr bald stolzer Besitzer eines kompletten GrowRacks. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, Einsendeschluss ist der 31.März 2010.

noch so viel Nährstoffe, dass keine Einbußen entstehen und zudem nicht nach Dünger schmecken oder beim späteren Verzehr knistern wie überdüngtes Weed. Nach 57 Tagen geht es den Chronics an die Krägen, die Ernte ist ein Kinderspiel, weil es lediglich gilt, 36 Topbuds vom überflüssigen Grün zu befreien. Keine Nebenäste, keine „Popcornbuds“. Getrocknet wird gleich in der Box, denn ein Folgegrow ist zumindest bei Manne nicht geplant. Die 368 Gramm feinstes Indica reichen den beiden auch erst einmal eine Weile. Nachmachen dürft ihr das in Deutschland natürlich nicht, denn auch der Anbau von medizinischem Cannabis ist ohne Erlaubnis der Bundesopiumstelle verboten. Für Menschen, die über eine solche verfügen, ist dieser Artikel auf alle Fälle als Anleitung zum Anbau von Weed gedacht, für alle andere gilt das Gegenteil: Finger weg, streng verboten. *Für die Fahndung und Strafverfolgung bei Drogendelikten gilt in den Niederlanden das Opportunitätsprinzip. Dies bedeutet, dass der Staatsanwalt von der Verfolgung einer Straftat absehen kann, wenn es im öffentlichen Interesse ist.

Auf dem Weg der Legalisierung?

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ls der amerikanische Vorreiter in Sachen Cannabisgesetzgebung entwickelt sich der „Golden State“ Kalifornien langsam zum „Green State“ und ist somit zur Hoffnung für eine ganze Bewegung weltweit geworden. Mit liberalen Gesetzen ist es für Cannabispatienten zum El Dorado und Vorbild für eine neue Perspektive in Sachen freier Entscheidungsmöglichkeiten und einem immer offener werdenden Umgang mit der Pflanze Cannabis geworden, insbesondere in medizinischer Hinsicht. Allein im Bundesstaat Kalifornien gibt es mittlerweile tausende so genannter „Medical Marijuana Dispensaries“, also mittlerweile fast so weit verbreitete Cannabisapotheken wie es „Seven Eleven“-Filialen gibt. Alleine im Großraum von Los Angeles haben Cannabispatienten eine Auswahl von über 1200 dieser zukunftsorientierten Kräuterabgabestellen. Schnell wird einem klar, warum die Cannabisindustrie die größte Industrie in Kalifornien geworden ist. Die Nachfrage solcher Abgabestellen steigt rapide. Was benötigt ein Cannabispatient also, um in den Genuss dieser Apotheken zu kommen? Zum Glück ist die Prozedur recht unbürokratisch und einfach. Aufgrund der Sortenvielzahl beim Cannabis gibt es für fast jedes physische wie auch seelische Leid eine Cannabissorte, die helfen kann. Selbst bei chronischen Kopfschmerzen birgt Cannabis oftmals Linderung, und alles, was man dafür benötigt, ist ein Attest von einem der vielen lokalen Ärzte, die Cannabis als Medizin schon längst wieder anerkannt haben, bevor große Pharmakonzerne es jemals öffentlich zugeben würden. Die Gebühr für solch ein ärztliches Attest beträgt, abhängig von Bezirk und Arzt, zwischen US$ 30 – 100. Dies stellt für Cannabispatienten eine echte Alternative zum Schwarzmarkt dar. Dem illegalen Schwarzmarkt wird somit der Boden unter den Füßen weggezogen und seit Einführung der Medical Dispensaries sinkt auch die Kriminalitätsrate in verschiedenen Counties in Kalifornien. Man muss übrigens kein amerikanischer Staatsbürger sein, um in den Genuss einer „medical card“ zu kommen. Auch „Cannabispatienten-touristisch“ gesehen könnte sich Kalifornien zum neuen Holland entwickeln.

Steuereinnahmen in Milliardenhöhe

Neben den Patienten ist die Regierung des Bundesstaates am Pazifik sicherlich Hauptgewinner dieser Tendenz und Marihuanaraucher zahlen ihren Dank dieser Bewegung in Form von Steuern. Zwar sind die feinen Kräuter meist etwas teurer als auf dem Schwarzmarkt, doch gibt es erhebliche nicht zu unterschätzende Vorteile für den Konsumenten und Patienten: Man bekommt in der Regel fachkundige Beratung bezüglich der Sorten, deren empfohlene medizinische Anwendung und der Wirkung. Die Medizin ist sauber, nicht gestreckt und der Konsum somit viel sicherer. Die Auswahl allein in einer durchschnittlichen Apotheke beinhaltet oftmals dutzende Sorten, wo kaum ein Amsterdamer Coffeeshop in Sachen Auswahl ernsthaft mithalten könnte. Der Patient hat eine sehr sichere und angenehme Atmosphäre beim Einkauf seiner Cannabisblüten, anstatt wie früher sich beim illegalen Kauf selbst zu gefährden. Der wirklich einzige Nachteil dieser Abgabestellen ist also der Preis der Produkte, der meist zwischen zehn und teils über 20 Dollar pro Gramm liegt. Eine Gesellschaft als Ganzes profitiert jedoch in jeder Hinsicht von diesem Phänomen und die Zukunft bezüglich Marihuana in Kalifornien sieht mehr als rosig aus. So hat die Organisation taxcannabis.org mittlerweile über 700.000 Unterschriften der Bevölkerung für die Abstimmung zur Legalisierung von Cannabis in Kalifornien gesammelt. Wenn nichts mehr dazwischen kommt, wird im November 2010 über die Legalisierung von Cannabis in Kalifornien abgestimmt. Die weltweiten Auswirkungen dieser Abstimmung im Herbst diesen Jahres sind noch gar nicht abzusehen und dies könnte durchaus der Schritt aus dem dunklen Zeitalter der Cannabisprohibition seit den 1930er Jahren werden, die den Menschen Unrecht, Kriminalität und Freiheitsberaubung gebracht hat. Im Jahr 2010 scheint der berüchtigte, menschenfeindliche „War on drugs“ seinem Ende entgegenzugehen, doch ist bei Cannabiskonsumenten und –aktivisten Geduld schon immer eine wichtige Tugend gewesen. Die Tendenz ist jedoch eindeutig Pro-Cannabis: Mehr und mehr Personen der Öffentlichkeit und Gruppen der Regierung, Anwälten und Polizisten setzen sich heutzutage für eine Komplettrelegalisierung von Marihuana ein.

Auch das ist Kalifornien: Rauchverbot für eine ganze Stadt

Da fragt man sich, was der Bürgermeister eines kleinen Städtchens namens Belmont in Nordkalifornien eigentlich verpasst hat. Ist die immer weiter schreitende Liberalisierung von Cannabis auf dem Vormarsch und lässt endlich mehr Gerechtigkeit und Freiheit walten, so ist dieses verschlafene Nest namens Belmont vermutlich so etwas wie die Hölle auf Erden für Nikotinabhängige. Erst vor kurzem, Anfang 2010, wurde nämlich in dem ganzen Städtchen das absolute, uneingeschränkte Rauchverbot ausgesprochen. Dies bedeutet konkret: Rauchverbot überall. Weder in öffentlichen Gebäuden, noch auf der Straße, und, ob man es glaubt oder nicht, selbst im eigenen Zuhause ist das Rauchen von Zigaretten verboten und wird mit Bußgeldern geahndet. Wem das noch nicht reicht, muss sich zu Gemüte führen, dass in lokalen Zeitungen die Bewohner dazu angehalten werden, ihre womöglich (Zigaretten)rauchenden Nachbarn bei der Polizei anzuzeigen. Wer dies nicht tut, mache

Text: Waldmeista

sich strafbar und wird selbst mit empfindlichen Bußgeldern bestraft. Diese auch in unserer heutigen Zeit stasi-ähnlichen Praktiken stehen also in totalem Gegensatz zur derzeitigen Entwicklung der Cannabisbewegung. Und doch passiert dies alles in Kalifornien. Weitere Städte und Gemeinden in den Vereinigten Staaten haben bereits reges Interesse an diesem Pilotprojekt gezeigt. Die Dummen sind nun die zigarettenrauchenden Bewohner von Velmont. Ein landesweites komplettes Rauchverbot wird von manchem Politiker in den USA mit glitzernden Augen gesehen. Natürlich ist dem aufgeklärten Leser bewusst, dass der Konsum von Zigaretten oder Tabak alles andere als gesundheitsfördernd ist, doch geht es hier um viel mehr als nur um das Rauchen. Es geht darum, als erwachsener, mündiger Bürger seine eigene Entscheidung zu treffen und sich dies durch keine Regierung diktieren zu lassen. Denn demokratisch ist anders. Vielleicht werden wir in Zukunft also eine noch merkwürdigere Situation erleben, wenn wir die Entwicklung von Cannabis auf der einen Seite und Zigarettenpolitik auf der anderen Seite weiterverfolgen, ähnlich wie beim erlaubten Marihuanapurkonsum in Coffeeshops in den Niederlanden, wo jedoch immer noch das geltende Zigarettenrauchverbot entgegensteht. Viele drogenpolitische Gesetze scheinen aus reiner Willkür von Einzelnen entstanden zu sein und die Leidtragenden sind die Bürger, die Steuern zahlen und diese Politiker in ihre Ämter wählen. Und eine Wahl hat man ja schließlich immer… In diesem Sinne, viva California. Illu: marker


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#115 / 03.10

clubmed

„Hanf hält mich seit 20 Jahren am Leben“

Pragmatismus oder Behördenkrieg? Jeder Patient geht seinen eigenenWeg Wir sind wieder mal zu Besuch bei Andreas. Unser letzter Besuch liegt bereits drei Jahre zurück (Hanf Journal 11/2006 “Natürlich breche ich nicht gleich zusammen”), seitdem hat sich an der Rechtslage theoretisch einiges geändert, der Bezug von Cannabis-Blüten ist Patienten wie Andreas mit einigem Aufwand mittlerweile sogar möglich. Andreas ist seit 1990 HIV positiv und lindert die Symptome seiner Krankheit mit selbst gezüchteten Cannabis-Blüten. Wir wollten vom ihm wissen, was sich an seiner Situation seit unserem letzten Besuch geändert hat.

haben seit 20 Jahren ein prima Verhältnis und obwohl der genau Bescheid weiß, scheut er sich, mir ein Dronabinol-Rezept zu geben. Zu viel Aufwand, Rechtfertigung gegenüber der Kasse und so weiter: “Machen Sie doch weiter wie bisher, Herr X. Wenn ich Ihnen so ein Rezept ausstelle, übernimmt es die Kasse sowieso nicht und wir haben beide einen Papierkrieg am Hals. Sie sagen ja selbst, dass synthetisches THC bei Ihnen auch nicht den gewünschten Effekt erzielt.“

wasser, weil ich gemerkt habe, dass es einfach bessere Erträge gibt. Der Rest ist einfach auf Bio-Erde mit ein wenig Bio-Dünger. Zur Zeit teste ich gerade das Super Lemon Haze, für die Samen bin ich extra nach Österreich gefahren. Ich ernte zwei Mal im Jahr, meist im Winter und im Herbst, da es in meiner Wohnung von April bis September ziemlich warm wird. Bei meinem Verbrauch von durchschnittlich zwei Gramm am Tag komme ich dann über‘s Jahr sogar ein wenig über meinen Eigenbedarf. Das sind so ungefähr 600 Gramm im Jahr, und wenn ich etwas übrig habe, verschenke ich es an andere aus meiner HIV-Selbsthilfegruppe.

Ha Jo: Herrscht da Bedarf ?

Andreas: Und ob. Wenn ich wollte, könnte ich da das große Geschäft machen. Die meisten meiner Mit-Patienten nutzen Cannabis zur Appetitsteigerung, keiner hier hat ein Rezept. Anzubauen traut sich kaum einer und die meisten holen sich räudige Hecke oder verseuchte Buds. Mit Glück beim Dealer des Vertrauens, meist aber auf der Straße. Denn auch der Dealer des Vertrauens ist nicht mehr das, was er mal war.

Ha Jo: Hallo Andreas Andreas: Hi Ha Jo

Ha Jo: Unsere erste Frage an Dich, wie geht es Dir heute?

Andreas: Gut, ich habe ja auch schon meine Medikamente eingenommen.

Ha Jo: Wie sehen die aus?

Andreas: Noch genau wie bei unserem letzten Gespräch. Jeden Morgen eine ganze Hand voll antiviraler Pillen und, auch auf Anraten meines Arztes, Cannabis im Verdampfer.

HaJo: Wogegen hilft dir Cannabis konkret?

Andreas: Immer noch wie seit 20 Jahren zuerst einmal gegen meine Magenprobleme, die aufgrund der starken Medikamente auftreten und gegen die damit im Zusammenhang stehende Appetitlosigkeit.

Ha Jo: Was würdest Du ohne Hanf machen?

Andreas: Natürlich haut es mich nicht sofort um, das ist eher ein schleichender Prozess. Mein Magen verträgt die AIDS Medikamente schlecht, ich habe dann keinen Hunger. Klar geht das mal ein, zwei Tage oder auch eine Woche, aber dann fängt es halt an, sich negativ auf mein Gewicht auszuwirken. Manchmal musste ich dann auch mal ’nen ganzen Tag lang kotzen. Und wenn das dann soweit ist, geht es mir natürlich auch psychisch schlecht. Nicht zu unterschätzen ist auch die stimmungsaufhellende Wirkung, da körperliche Schmerzen und Leiden mit Sicherheit nicht nur mir aufs Gemüt schlagen. Im großen Ganzen geht es mir nach wie vor gut, ich arbeite nebenbei nach wie vor ein wenig.Von Zeit zu Zeit muss der Arzt meine Medikation umstellen, dann brauche ich immer ein wenig mehr Gras, weil es meinem Magen dann schlechter geht als sonst. Aber im Prinzip habe ich in den vergangenen Jahren sogar drei Kilo zugenommen, was bei meiner Krankheit ja von immenser Bedeutung ist. Blicke ich auf die vergangenen 20 Jahre zurück, kann ich bedenkenlos sagen: „Hanf hält mich am Leben.“

Ha Jo: Freut uns, das zu hören. Konntest du dein Medikament mittlerweile “legalisieren?”

Andreas: Ne, ich habe es bis heute nicht versucht. Zwischendurch war ich kurz davor, aber das Problem ist mein Arzt. Wir

Foto: Peter Marks

Ha Jo: Woher weißt Du, wie Dronabinol wirkt?

Andreas: Ich hatte mir nämlich einmal Dronabinol “von ’nem Kumpel” besorgt, zum Ausprobieren. Ich war vor allen Dingen aufgrund der Zeit verzögernden Wirkung nicht besonders zufrieden. Ich müsste also den Arzt wechseln, zu dem ich seit Jahren Vertrauen habe, um vielleicht ein Rezept zu bekommen, aufgrund dessen ich ganz vielleicht einmal Gras aus der Apotheke für 16 €/Gramm erhalte. Ich weiß nicht, ob man das eine erfolgsversprechende Aussicht nennen kann.

Ha Jo: Also hältst Du Dich nach wie vor bedeckt?

Andreas: Ich habe sogar kurzfristig mit dem Gedanken gespielt, den Arzt zu wechseln, obwohl ich mit Ausnahme des THC Rezepts wenig Gründe hätte. Ich dachte, eventuell eine Ausnahmegenehmigung zum Eigenanbau erhalten zu können. Aber als ich dann bei euch gelesen hatte, was für Auflagen die Bundesopiumstelle hierfür stellt, habe ich mir das ganz schnell aus dem Kopf geschlagen. Mit 450 Euro im Monat kann ich nicht mal meine Wohnung für 20.000-30.000 Euro umbauen, um unnötige Auflagen für meine sowieso jetzt schon sichere Growkammer zu erfüllen. Die ist sicherer als notwendig, kein Unbefugter käme da je rein. Kosten 1500 Euro. Das nenne ich überschaubar.

Ha Jo: Womit wir bei unserer nächsten Frage wären: Du growst also nach wie vor. Darf man fragen, was zur Zeit im stillen Kämmerlein steht?

Andreas: Ich halte es nach wie vor einfach und unkompliziert, allerdings habe ich ein wenig aufgerüstet: Ich habe meine 1,5 m² große 600 Watt Kammer “Marke Eigenbau” noch mit einem Klima- Controller ausgestattet. Außerdem sammle ich Regen-

Ha Jo: Stichwort Brix.

Andreas: Das meine ich. Selbst in privater Runde ist heute niemand mehr sicher vor gestrecktem Cannabis. Für Menschen, die Hanf als Medizin brauchen, ist das eine unhaltbar bescheidene Situation. In den Niederlanden, Spanien oder den USA hätte ich schon längst ein Rezept, hier bin ich im Zweifelsfalle als Dealer vor Gericht, weil ich durch die Vorratshaltung meiner Medizin eine “Nicht Geringe Menge” besitze.

Ha Jo: Was wünschst Du Dir für die nahe Zukunft?

Andreas: Ich möchte, dass sich die Situation dahingehend verbessert, dass ich als Patient wirklich frei wählen kann, ob ich synthetisiertes oder natürliches Cannabis nutzen möchte. Dabei sollte bei beiden Alternativen ein hoher Qualitätsstandart vorhanden sein. Untragbare Kosten für den Patienten dürfen gar nicht erst entstehen. So lange es keine kostengünstige und gleichwertige Alternative zum natürlichen CannabisKraut gibt, muss jeder Patient die Möglichkeit erhalten, sich im angemessenen Rahmen selbst zu versorgen. Als Maßstab für eine Sicherung vor dem unbefugten Zugang Dritter dürfen bei Cannabis keine Phantasie-Kriterien, sondern erfüllbare. arzneimittelrechtliche Bestimmungen gelten. Es kann nicht sein, dass man Methadon einfach mit nach Hause bekommt und für ein paar Gramm Gras seine Wohnung in einen Bunker umbauen muss.

Ha Jo: Dem könne wir uns nur anschließen. Wir danken für den herzlichen Empfang und wünschen Dir auch für die Zukunft alles nur erdenklich Gute.

Andreas: Ich danke für den Besuch, Grüße an den SCM und die Leser da draußen.


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#114 / 03.10

polen

Zugeschaut, mitgebaut

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wasserdichten und womöglich noch leichten Stoff zu legen. Dafür eignet sich Holz am besten, Mineralwolle kommt nicht in Frage, weil die Blumentöpfe dann unstabil stehen. Ich würde irgendein Plastik oder noch besser Styropor vorschlagen. Das sollte nämlich nicht allzu viel Licht gegen den unteren Teil der Blätter reflektieren. Es wäre optimal, diesen Boden schwarz zu streichen/mit einer schwarzen Folie zu decken, z.B. aus einem Müllsack – die würde zusätzlich noch wärmer von der Sonne. Die Wurzel ist der Hauptteil der Pflanze, die sich – ähnlich wie die Klone – viel besser und schneller in der Wärme entwickelt. Für die Wände und Deckel eignet sich am besten Plexiglas. Es hat keine Nachteile des Glases. Es wird langsam warm, speichert die Wärme aber gut und hält sie für einige Zeit, wenn es bereits dunkel geworden ist. Der einzige Nachteil, auch wenn nur ein klitzekleiner, ist eine große Anfälligkeit für Kratzer. Wer selbst nicht basteln möchte, besorgt sich einfach ein gebrauchtes, fertiges Aquarium aus einem Kunststoff oder Plexiglas vom Flohmarkt oder einen günstigen AquariumsBausatz zum Selbst-Montieren. Ein solches Glashaus ist klein und handlich, hat auch gute Temperatur und FeuchtigkeitsParameter. Zur Tarnung können wir es mit nicht allzu dichter Gardine bedecken oder mit einem Netz, das bei den Bauarbeiten benutzt wird, oder … hier gibt es viele Möglichkeiten. Den Deckel montieren wir so fest oder beschweren so, dass er selbst beim Sturm nicht herunterfällt. Die Bedingungen im Häuschen und sein Inhalt werden auch Schnecken und Insekten locken, darunter auch diejenigen, die für unsere Kleinen gefährlich sind (und ich kann es mir nicht vorstellen, drinnen Ameisen oder andere Nutztiere zu halten, dagegen hilft es, eine Bierfalle aufzustellen). Gegen die Schnecken reichen nicht allzu große Öffnungen, die man auch mit allerlei luftdurchlässigen Material verstopfen kann. Die beschriebenen Varianten eines Hauses garantieren zwar eine angemessenen Schutz vor Kälte, erfordern aber zudem eine Isolation von unten. Sind es draußen 3 °C, entwickelt sich die Pflanze langsam, das Schlimmste ist aber die Gefahr des Bodenfrostes. Hält sich jemand für einen McGyver, kann er eine Heizmatte, Lüfter oder sogar Leuchtstoffröhre, die selbstverständlich innerhalb des natürlichen Tages leuchtet, und nicht in der Nacht über dem Häuschen montieren, für mich ist das aber unnötig kompliziert. Es hilft nicht viel in den Outdoor-Verhältnissen, nimmt aber viel Zeit und Arbeit in Anspruch, verbraucht auch viel Strom, bereitet ein Problem mit der aufgrund der Isolierung der Kabel und lockt Nagetiere. Wer aber gerne bastelt, kann seine Konstruktion zu einer Mikrobox für den häuslichen Bedarf umgestalten. Trotz dieser Vorteile sollen wir aber auch die Nachteile im Auge behalten. Unser Glashaus kann nämlich auch uner-

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it großen Schritten naht die Outdoor-Saison. Draußen anbauen ist in Polen, obwohl das Klima relativ kühl und die Ernte oft von suboptimaler Qualität ist, immer noch die populärste Anbaumethode. Viele Grower verfügen weder über das Geld für Indooranlagen noch über eine ausreichend diskrete Lokalität für diesem Zweck. Outdoor ist die einfachere und weitaus sicherere Methode, denn Polen ist in Sachen Eigenanbau sehr restriktiv: Selbst wenn nur eine sehr geringe Menge bei dir gefunden wird, musst du mit bis zu drei Jahren Haftstrafe rechnen; das Haus wird sowieso durchsucht und es wäre besser, wenn man dort keine Pflanzen finden würde. Es kommt leider auch vor, dass ein Bekannter einen anderen denunziert, nur um freigelassen zu werden. Aus diesem Grund wird Hanf an den abgelegenen Orten gepflanzt, auf den Wiesen oder auf den Lichtungen in den Wäldern. Selbstverständlich nicht auf dem eigenen Grundstück oder im Garten, wo – trotz bester Bedingungen – selbst gut getarnte Gewächshäuser für den gesamtem Blühzyklus nicht in Frage kommen (Anmerkung des Übersetzers: kennt man hier aus südlichen Gefilden). Im Frühling machen sich die Gärtner an die Arbeit, um aus den Samen an einem warmen Ort kräftige Jungpflanzen vorzubereiten, die man dann später nach draußen bringen kann. Stecklinge nutzt man eher nicht, (in Polen sind Hanfsamen legal) und aus den Samen erhält man meistens zu wenige kräftige Jungpflanzen, wenn man sie im Frühjahr einfach direkt in die Erde pflanzen würde. Deshalb ziehen die meisten hier ihre Sämlinge am Fensterbrett hoch, wobei das auch nicht ganz unproblematisch ist: Vom Stress beim Transport und Einpflanzen ganz abgesehen, bereitet die Vorbereitung von Jungpflanzen häufig Probleme, weil die Stiele auf dem Fensterbrett, wo sich diese Prozedur meistens abspielt, oft dünn und brüchig werden, da der Wind fehlt. Noch schlimmer: es ist zu dunkel und die Blätter und Wurzeln wachsen nur langsam, während wir sie eigentlich so schnell wie möglich in die Sonne bringen und somit den risikoträchtigen Schatz vom Zuhause loswerden wollen. Wenn wir die Kleinen zu früh in die Welt schicken, selbst auf den Balkon / in den Garten zwischen die Blumen, erfrieren oft die meisten oder sie werden von den Schnecken gefressen. Am Fenster können die ambitionierten Grower neben die künftige Stecklinge eine provisorische, rückstrahlende Wand aus

weißem Karton, Lampen mit energiesparenden Leuchtstoffröhren sowie auch die Ventilatoren stellen, damit die Stecklinge ein bisschen früher größer und stärker werden. Eine andere Notlösung ist es, die Blumentöpfe - einen nach dem anderen - bei schönem Wetter in die Sonne zu stellen und sie dann wieder für die Nacht und bei schlechtem Wetter ins Warme zu tragen. Meistens muss man sich aufgrund des immer noch kalten Frühlings in Polen damit abfinden, dass die Pflanzen dürftiger werden, manche nicht überleben und alles wahnsinnig lange dauert. Wir planen hier bis zu zweieinhalb Wochen nach der Keimung ein, bis die Sämlinge einen kleinen Topf (7x7x10cm) voll durchwurzelt haben. Eine gute Methode, die Vorbereitung der Stecklinge zu optimieren, ist ein kleines Gewächshaus für den Balkon / für den Garten. Es kann in einer einfachen Schnellversion gekauft als bessere und schwierigere Variante ein wenig modifiziert werden, individuelle Mischkonstruktionen beider Varianten sind natürlich auch möglich. Das Häuschen schützt die Pflanzen vor Zertreten, Zerstören und Zerfressen durch die Schnecken, Maulwürfe und andere Tiere, vor Austrocknen in der Sonne, UV-Strahlen und Hagel: Im Inneren ist es warm, was vor allem für die unterirdischen Teile der Pflanze wichtig ist. Der thermische Schock wird somit kleiner, die Pflanze kann sich langsam an die draußen herrschende Temperatur gewöhnen, die weitere Anpassung ist abhängig von den Temperaturen im Gewächshäuschen und den anderen Faktoren wie Lichteinstrahlung, auf die wir keinen Einfluss haben. Wir stellen die Pflanzen mit den ersten wenigen Blättern hinein. Zuerst bringen wir noch alles für die Nacht ins Haus, ab Anfang April brauchen wir das nicht mehr tun, wenn es keinen Frost gibt. Es ist kein Problem, das Häuschen nach drinnen zu tragen, weil wir so alles auf einmal tragen können und nicht hin und her mit jedem einzelnen Blumentopf laufen müssen. Später müssen wir es auch nicht mehr in die Kartons umpacken, wir können den ganzen Minigarten bedecken und auf unser Feld tragen. Im Glashaus bekommen die Kleinen ständig viel mehr Licht als auf einem nach Süden gerichteten Fensterbrett.

So wird’s gemacht

Ich schlage vor, unter die Blumentöpfe einen wärmeisolierenden (in unserem Fall geht es um die Kälte von der Erde),

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Foto: Marie L.

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polen wünschte Probleme bereiten. Das erste sind die Stiele: da sie zu wenig Wind abbekommen und so zur Dünnstieligkeit neigen, kann man die Pflanzen für einige Zeit aus dem Haus stellen, vor allem die größeren. Vor dem Einpflanzen sollte man die Pflanzen aus dem Häuschen dann unbedingt mit einem Holzstöckchen oder ähnlichem stützen. Der zweite potenzielle Nachteil ist das Wetter: Ist es schön, wird bei einer hohen Temperatur drinnen der Wasserverbrauch durch die Verdampfung aus den Blättern sehr groß und das Medium trocknet schnell aus, was wiederum der Wuzelbildung schadet. Vorbeugen kann man, indem man größenverstellbare Ventilationsöffnungen ähnlich der der Mini-Gewächshauser aus dem Baumarkt macht und bei Sonne oft gießt und besprüht. Die Blumentöpfe müssen natürlch größer sein als diejenigen, die wir für das Fensterbrett brauchen würden, weil sie so von den Wurzeln schnell gefüllt werden. Als Medium benutzen wir eine Mischung aus Erde, mit vielen Mineralien, die das Wasser speichern und das Medium locker machen, wodurch die Luft in die Wurzeln durchdringen kann (Vermiculite, Perlite oder einen Kokos-Substrat). In der Anfangsphase beobachten wir den Stand der Dinge ganz sorgfältig. Wir entfernen die Flüssigkeit, die sich an den Untersetzern der Blumentöpfe anstaut. Staunässe ist ungesund, außerdem leitet sie die Kälte und ist ein guter Ort, an dem sich schädliche Organismen entwickeln können. Wir gießen am Morgen mit lauwarmem Wasser und, wenn es notwendig ist,

Foto: Marie L.

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auch am Abend. An den ersten Lebenstagen braucht man nicht so viele Nährstoffe, nach einer Woche fangen wir an, ein wenig Stickstoff Dünger fürs Blattwachstum zu sprühen sowie einen Schuss Blütedünger für die Wurzelbildung zu gießen. Aber vorsichtig, weil sie noch sehr sensibel sind. Der Umgang mit lebendigen Pflanzen benötigt ein Gefühl, vor allem, wenn es um junge Pflanzen in so wechselhaften Bedingungen draußen geht. Wir fangen vorsichtig an, nach dem Einpflanzen stellen wir das Glashaus bei mildem Wetter für einen Tag oder für ein paar Stunden nach draußen, wir lassen es jedoch nicht überNacht stehen. Dann können wir langsam die Pflanzen daran gewöhnen, wir prüfen aber den Wetterbericht und gehen das Risiko beim Frost nicht ein. Sobald die Pflanzen größer sind, sollen sie die Temperaturen von -1 -2 °C überstehen. So werden sie so auf das Leben in der Natur viel besser vorbereitet als die auf dem Fensterbrett gezüchteten Pflanzen. Ein Standardtermin, um die Pflanzen dann auszusetzen, liegt in Warschau zwischen dem 10. April und dem 20. Mai. In den meisten Jahren gibt es in dieser Zeit keinen Frost oder höchstens nur noch einen kurzen Nachtfrost, der den Pflanzen nicht schadet. Bei den polnischen Klimaverhältnissen hat die Verlängerung der vegetativen Phase eine gravierende Bedeutung und ein Monat Wachstum bedeutet einen beträchtlichen Unterschied bei der Ernte.


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Hanf in der Ukraine

ukraine

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EU-Maßstäbe sind hier fehl am Platze Da die Hanf Journal Familie mittlerweile auch in der Ukraine ihre Finger im Spiel hat, können wir euch die dortige Situation rund um das Thema Hanf etwas näher beleuchten.

Die alte Nutzhanfkultur ukrainischer Bauern wird gerade wiederentdeckt

Früher war der Nutzhanfanbau in der Ukraine, so wie in fast allen osteuropäischen Staaten, sehr weit verbreitet. Die ukrainischen Sorten waren laut „Meyers Lexikon“ aufgrund ihrer starken Fasern als Handelsware sehr begehrt. Doch mit dem zunehmend schlechten Image des Hanfs ging, wie überall auf der Welt, auch in der Sowjetunion die Anbaufläche nach dem zweiten Weltkrieg stark zurück. Doch das ändert sich allmählich wieder, denn die Frage nach großem industriellen Hanfanbau drängt sich in der Ukraine geradezu auf. Schließlich ist das Klima in weiten Teilen des Landes für einen großflächigen Anbau geradezu prädestiniert. 1100 Hektar sind mittlerweile für die bodenverbessernde Nutzpflanze von der Regierung zum Anbau freigegeben. Jedoch wird durch die fast unmöglich zu erfüllenden Auflagen von Staatsseite nur weniger als die Hälfte dieser Flächen genutzt. Eine 24-stündige Bewachung der Hanfpflanzen, die nur einen THC Gehalt von unter 0,0015ng/Gramm (entspricht 0,15%) besitzen dürfen und somit nicht einmal eine Fliege anfetten können, sind neben der Entfernungsgrenze von fünf Kilometern zur nächsten Straße staatlich verordnete Sicherheitsauflagen.

Auch Kiffen ist „in“

Dennoch ist der Gebrauch des Pflanzenmaterials potenteren Cannabis in der Ukraine keine Seltenheit. Bis zu zehn Pflanzen sind dabei die Grenze zur Straftat. Wird man erwischt, sind die Pflanzen weg und eine Bußgeldzahlung von 200 US$ wird verlangt. Angebaut wird meist Outdoor, da die Indoor-Anbauszene noch in den Kinderschuhen steckt, wächst sie trotz Illegalität und Angst vor möglichen Strafen. In der Hauptstadt und in den größeren Städten wie Odessa oder Liv gibt es schon „Rasta-Shops“, die mit den hiesigen Head-Shops vergleichbar sind. In der Ukraine ist vor allem die Korruption der Polizei ein Kriterium: Wird man mit einem Rauchpiece bis zu fünf Gramm erwischt, so ist eine Strafe in Höhe von 100 US$ fällig. Die kassiert die Polizei meist direkt, ohne Quittung oder sonstigen Beleg.

Darüber hinaus wird es für sozial schwache Bürger eher brenzlig. Wer im großen Stil die Finger im Spiel hat, sorgt bei den lokalen Behörden vor. Die Binnenwährung der Ukraine, die Hrywnja, ist nicht konvertibel und so ist das eigentliche Zahlungsmittel der US$. Hanfsamen unterliegen in der Ukraine keiner Reglementierung und so kennt und liebt die kleine Gemeinde der Indoor-Grower mittlerweile auch die agierenden Samenbanken wie Nirvana, Paradise Seeds, Sensi Seeds oder Dutch Passion. Viele sind interessiert, aber kaum informiert und mit den KunstlichtTechniken hiesiger Hanfbauern noch nicht vertraut. Aktivkohlefilter mit entsprechenden Absauglüftern sind noch weitestgehend unbekannt, Sea of Green oder Scrogging noch Zukunftsmusik, Hanfliteratur gibt erst seit dem Erscheinen der Konopliana Prawda und ein ukrainisches Growbuch ist auch noch nicht in Sicht. So verwundert es nicht, dass sich daher die meisten ambitionierten Hobbygärtner noch lieber samentechnisch von Freunden unterstützen oder sich im Weed gefundene Samen geben lassen, um anonym im Freien anzubauen. Somit ist Ende August die ukrainische Erntezeit der unterschiedlichsten Sorten. Diese stammen oft aus zweiter, dritter Generation von den erwähnten Samenbanken. Blueberry, White Widow, Aka 47, Haze und Satori sind die bekannten Mütter der ukrainischen Eigenentwicklungen, die dann gerne einen eigenen wohlklingenden Namen wie Polar Star, Khali‘s Bridge, Perun, Unbowed Ternopilchanka von ihren lokalen Breedern verliehen bekommen. Die Ernte ist dann meist gegen Ende des Frühjahrs aufge(b)raucht und die Schwarzmarktpreise steigen dann unerbittlich bis zur kommenden Ernte an. Wir freuen uns weiter auf ukrainische Sorten - drinnen wie draußen!. Lest hierzu auch unser Interview mit dem Chefredakteur der Konopliana Pravda im aktuellen Hanf Journal.

Warum das Nützliche verbieten?*

*sinngemäße Übersetzung - Alte ukrainische Hanfwerbung


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Die „ Krone“ aus Österreich meldet: „Noch gefährlicher - Neues Haschisch für Kärnten kommt von Schiffsplantagen“ n dem Artikel behauptet ein angeblicher „Kriminalbeamter“, der selbstverständlich völlig anonym bleibt, dass die Niederländer aufgrund schärferer Kontrollen zu Hause jetzt anfingen, das Rauschgift direkt an Bord von Nordseeschiffen anzubauen.‘ Außerdem sei es viel gefährlicher, weil der Wirkstoffgehalt „der Schiffsdrogen fünfmal stärker sei“. Fünfmal stärker als was? Schiffsdrogen? Neuartiges Seegras? Hinzu käme, dass die Kriminellen nicht nur Haschisch, sondern auch Marihuana anbauten. Wer noch ein wenig mehr lachen möchte, findet den ganzen Artikel unter http://www.krone.at/krone/S154/object_ id__183480/hxcms/, das „Beweisfoto“ stammt auch nicht von einem Schiff, sondern zeigt eine kleine Growkammer aus den Fotobeständen des Polizeiarchivs. Ist es möglich, dass Hamburger Zöllner gerade neue Betätigungsfelder suchen, weil der Freihafen keine Arbeit mehr bietet? Die Wiedereinführung von Zollkontrollen in Binnenhäfen ist wohl kaum im Sinne von Schengen.

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Hanfsamenverbot weltweit? Resolution 52/5 ein wahrhaft teuflischer Plan

Der Internationale Suchtstoffkontrollrat INCB hat auf seinem 52 Treffen die Resolution 52/2 beschlossen.

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n diesem Text versucht man, den Handel von Hanfsamen zum illegalen Anbau näher zu beleuchten und diesem baldmöglichst weltweit entgegen zu wirken. Anfangs erläutert die Resolution lediglich die Aktivitäten der INCB von den 60er Jahren bis heute und erinnert an bereits verabschiedete Beschlüsse gegen den Handel mit Cannabissamen. Zuletzt hat die INCB 2008 auf die Tatsache hingewiesen, wie Händler das Postsystem ausnutzten, um Drogen und illegale Samen zu versenden. Hanf sei eine der meist missbrauchten Substanzen der Welt, sowohl die Verfügbarkeit ale auch beim Wirkstoffgehalten der Pflanzen sei seit Jahren im Steigen begriffen. Resolution 52/2 weist darauf hin, dass die Wirksamkeit von Cannabis gegen Schmerzen und Krankheiten erst 1997 und nur durch eine einzige Quelle der Weltgesundheitsorganisation veröffentlich worden sei. (Anmerkung des Redakteurs: Quellen gibt es ausreichend, dass die UNO nur die ihr genehmen heranzieht, beweist dieses Beispiel vortrefflich). Dazu sorgen sich die Verfasser besonders um junge Abhängige, die durch den Konsum gesundheitlich stark gefährdet seien und eine überhöhte Risikobereitschaft entwickeln, womit sie sich und andere in Gefahr bringen würden. Der hohe THC Gehalt sei für dieses Dilemma verantwortlich. Auch die Angst der INCB vor der Umgestaltung von Anbauflächen von Mohn zu Cannabis wird in dem Text erwähnt. Die Resolution verliert nicht ein Wort über die wissenschaftlichen Erkennnisse, Studien und Veröffentlichungen, die seit 1961 über Hanf publiziert wurden. 40 Jahre ohne einen Cannabistoten und immer noch nichts dazugelernt.

Hanfsamenverbot als Mittel der Online-Überwachung?

Resolution 52/2 fordert, den Handel mit illegal gewonnenen Hanfsamen mit primärer Wichtigkeit zu verfolgen und langfristig zu unterbinden. Mit Bezug auf die Verabschiedung der Single Convention von 1961 des INCB fordert die Resolution nun alle Mitgliedsstaaten dazu auf, mit strengsten Mitteln gegen die illegale Kultivierung von Cannabispflanzen vorzugehen. Das Kommite nach Informationsteilung plant, mit den Büros der Vereinigten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) gewonnene Informationen auszutauschen und so die Gesundheitsrisiken durch Cannabiskonsum an die Weltgesundheitsorganisation zu übermitteln, um so Gelder für den perfiden Plan der Saatgutausrottung zu erhalten. Ebenso fordert man die Mitgliedsstaaten auf, die Bürgerrechte aufgrund von Hanfsamen außer Kraft zu setzen: Jegliche Informationen über Cannabissamen untereinander sollen geteilt werden, um so auch den Handel im Internet zu überwachen. Resolution 52/5 fordert, dass das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung den Samenhandel global überwacht, beginnend mit einer Marktbeobachtung und anschliessender Präsentation der Ergebnisse während der nächsten Versammlung. Dieses möge Mitgliedsstaaten und Spender dazu einladen für diesen Zeck außeretatmäßige Beiträge freizugeben, was natürlich nach den Regeln und Vorgängen der UN von statten gehen werde. Abschließend werden alle Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert, den Handel mit Cannabissamen zu überdenken und den Verkauf für illegale Zwecke zu unterbinden. Sollte ein Land Bedenken aufgrund seiner anerkannten Patienten haben, wird es wahrscheinlich auf die nicht publizierten und somit zu vernachlässigenden Studien zur Wirksamkeit von Cannabis hingewiesen (siehe oben). Abschliessend wird der Direktor der UNODC darum gebeten, auf dem 53 Treffen des Internationalen Suchtkontrollrates vom 8. - 12. März 2010 in Wien über den Stand der Einbindungen dieser Forderungen aus Resolution 52/5 zu berichten. Auch wenn Resolution 52/2 ein wenig nach der „Order sixtysix“ von Senator Palpatine aka Imperator Darth Sidious aus Krieg der Sterne klingt oder aus Orwells 1984 stammen könnte, glauben wir nicht, dass es gelingt, Hanfsaatgut weltweit zu verbieten. Panik ist nicht angesagt. Die Forderungen dieses Textes haben keine Auswirkungen auf bestehende Gesetze, die Resolution ist zur Zeit als Willenserklärung einer UN-Unterorganisation anzusehen. Doch man sollte wachsam sein, damit sie nicht als eine unter vielen in einer Schnellabstimmung durchgewunken wird. Bei uns in Deutschland sind Hanfsamen doch eh schon verboten.Und deshalb baut hier niemand an.

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Wieviel ist wo„erlaubt“ und was kann passieren?

Boulevard gefährlicher als Drogen?

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ÖSTERREICH

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Seegras, das törnt

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Text: Waldmeista

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ls Cannabisconnaisseur oder –patient auf Reisen ist man in der heutigen schnelllebigen Welt ob der aktuellen Gesetzeslage bezüglich des geliebten Krauts oft unsicher. Ist man als Kiffer on the road in Europa, so ist es manchmal gut zu wissen, wieviel Gras man bei sich führen kann, ohne gleich eine oder mehrere Nächte Knast zu riskieren. Natürlich können sich diese Richtwerte morgen schon wieder geändert haben, die Angaben sind sozusagen ohne Gewähr: In Großbritannien ist Cannabis augenblicklich wieder eine sogenannte ‚Class B‘ drug (nachdem es 2004-2009 auf ‚Class C‘ heruntergestuft war) und wird offiziell wieder von Polizei und Behörden verfolgt. Dieser Entschluss wurde von wissenschaftlichen Mitgliedern des Drogenrates stark kritisiert. Der Konsum ist auf den Inseln nichtsdestotrotz weit verbreitet und weitestgehend von der Bevölkerung toleriert. In Großbritannien gibt es einige Marinol-Patienten, natürliches Cannabis ist auch in der Medizin illegal. In Norwegen wird der Besitz von bis zu 15 Gramm Marihuana mit Geldbußen belegt, Besitz von mehr als 15g oder Handel wird mit Gefängnis bestraft. Dauerkiffende Reisende sind also mit kleinerem Stash unterwegs. Im Grunde ist in Schweden jeglicher Besitz, Erwerb und sogar der Konsum jeglicher illegaler Substanzen verboten, Zero Tolerance im als liberal geltenden Staat: Mit bis zu 50 Gramm des Krauts drohen drastische Geld- und Bewährungsstrafen. Sogar Zwangstherapien für Cannabsikonsumenten gehören hier zu den repressiven Maßnahmen. Auch der bloße Konsum ist eine Straftat. Alles, was über 50 Gramm liegt, oder gar nach Handel / Weitergabe aussieht, wird mit Gefängnisstrafen von mindestens sechs Monaten belegt. Insgesamt gesehen sind Kiffer alles andere als frei. Beim finnischen Nachbarn werden Konsum, Besitz kleiner nicht näher definierter Mengen oder Anbau von maximal sechs Pflanzen mit recht geringen Geldbußen belegt, so auch bei Weitergabe in einem ‚kleinen Benutzerumfeld‘. Wie auch in anderen skandinavischen Ländern wird öffentlicher Handel mit Gefängnis und mit Führerscheinentzug bestraft. Im kleinen Dänemark ist das Rauchen von Cannabis weitestgehend toleriert, offiziell jedoch ist es immer noch illegal und wurde auch in vergangenen Jahren von Polizei und Staat verfolgt und bestraft. Nach diversen Großrazzien im kleinen Freistaat Christiania mitten in Kopenhagen wurde 2004 der öffentliche Verkauf von Marihuana zwar eingeschränkt, doch besteht er weiterhin. Der Stadtrat von Kopenhagen möchte ein Coffeeshop-Modell einführen, was jedoch am Widerstand der konservativen Regierung scheitert. In Russland gibt es keinerlei Rechtsverbindlichkeit, Geldstrafen werden direkt vor Ort und meist ohne Quittung kassiert. Allerdings kann man auch für ein Rauchpiece ein paar Tage einsitzen, je nach Polizist und dessen Laune. Bei Besitz bis zu sechs Gramm muss mit einer Geld- oder einer bis zu 15-tägigen Gefängnisstrafe gerechnet werden. Jeglicher Anbau, Handel oder Besitz von mehr als sechs Gramm wird prinzipiell mit Gefängnis bestraft. Hanfaktivismus ist dort weitaus nötiger, aber auch gefährlicher als anderswo. Im sonnigen Portugal ist der Konsum von bis zu 2,5 Gramm Marihuana täglich toleriert. Auch die Vorratshaltung wird berücksichtigt und als persönlicher Bedarf gilt ein Vorrat für zehn

Tage, im Grunde also 25 Gramm. Mehr wird als sogenanntes ‚Trafficking‘ angesehen wie auch der Anbau nur einer einzigen Cannabispflanze. Trotz allem scheinen Head- und Growshops in Portugal wie Pilze aus dem Boden zu sprießen und dementsprechend natürlich auch die Home- und Guerillagrower. Im benachbarten Spanien hingegen wird beim Besitz und Konsum oft weg geschaut und höchstens mit einem geringen Bußgeld und der Konfiszierung bestraft. Der Anbau für privaten Gebrauch in den eigenen vier Wänden wird toleriert, solange kein Handel betrieben wird. Des Weiteren sind Cannabis Social Clubs unter Auflagen in Spanien erlaubt und Mitglieder können gegen eine Mitgliedsgebühr und ähnlichen Preisen wie auf dem Schwarzmarkt Cannabis straffrei erwerben. In Belgien kann man bis zu drei Cannabispflanzen pro Haushalt anbauen (oder eine pro Person), ohne als Straftäter zu gelten. Auch Cannabis Social Clubs haben sich hier bereits gebildet. Besitz und Genuss von kleinen Mengen von bis zu drei Gramm wird bei Erwachsenen toleriert, solange sie ‚ihrem Umfeld keine Probleme zufügen‘. Allgemein ist Cannabisbesitz zum Eigenverbrauch bei Polizei und Staatanwaltschaften von geringster Priorität. In den Niederlanden ist Cannabis zwar auch nicht legal, der Verkauf wird jedoch unter Auflagen der Regierung in Coffeeshops toleriert. Der Besitz von fünf Gramm Marihuanablüten ist straffrei, es sei denn man verhält sich auffällig in der Öffentlichkeit. Ebenso kann man zu Hause bis zu fünf Pflanzen für den Eigenbedarf anbauen, ohne mit Strafverfolgung rechnen zu müssen. Andere Arten des Handels auf dem Schwarzmarkt werden verfolgt. Medizinale Cannabispatienten können ihr grünes Kraut ganz legal von der Regierung erwerben, doch sind die Preise der Coffeeshops oft sogar geringer. Im Fürstentum Liechtenstein befürwortet man die Legalisierung von Cannabis. Würde eines der deutschsprachigen Nachbarländer Österreich oder Schweiz Cannabis legalisieren, zöge Liechtenstein umgehend nach. Als Kiffer in dem Mikrostaat Europas braucht man sich nicht allzu große Gedanken machen. Handel kann jedoch bestraft werden. In der Schweiz ist Cannabis zur Drogengewinnung offiziell illegal, ist jedoch sehr weit verbreitet und wird aufgrund der Masse nicht konsequent von den Behörden verfolgt. Nach der Zeit des Duftsäckchenverkaufs mit Cannabisblüten in den Jahren 1994 -2003 wird der Handel wieder streng verfolgt. Nach der Ablehnung der Hanfintiative im Jahr 2008 ist die Schweiz gerade dabei, ein Ordnungsbußenmodell einzuführen, das sich im Kanton St. Gallen als Modellversuch „bewährt habe“. Genau definierte „Geringe Mengen“ wie in Deutschland gibt es (noch) nicht. Cannabis soll auch als natürliche Medizin zugänglich gemacht werden, genaue Regelungen sind geplant. Zur Zeit sehen sich Patienten einem geringen Verfolgungsdruck ausgesetzt. Österreich: Bei Besitz einer „Geringen Menge“ von weniger als 20 Gramm THC (oder etwa 80 bis 300 Gramm Cannabisblüten) kommt man mit einer zweijährigen Probezeit davon, bei mehr oder Handel drohen Gefängnisstrafen in Österreich. Konsum und Besitz von Kleinstmengen ist jedoch straffrei. Der Anbau von Cannabis ist jedoch legal im Land in den Alpen, solange diese nicht zur Drogengewinnung gedacht sind. Dies bedeutet im Klartext, dass man getrost Pflanzen bis in die ve-

getative Phase legal wachsen lassen kann, sich beim Einleiten der Blüte seiner Pflanzen allerdings strafbar macht. In Österreich boomen die Geschäfte der Growshops und als Kiffer ist es ein weiterer recht angenehmer Ort in Europa und Kiffen wird durchaus tolerant gesehen. Generell gilt: Im Flachland ist es toleranter als in den Bergen (das Ost-West Gefälle, ähnlich wie Deutschland das Nord-Süd-Gefälle). In Italien werden die Drogengesetze jedes Mal deutlich verschärft, wenn Berlusconi wieder mal eine Wahl gewonnen hat. So ist die „Geringe Menge“ beim Cannabisbesitz auf 500 mg THC (etwa 5 Gramm Cannabis mit zehn Prozent THC) gesetzt worden und bis zu dieser in der Praxis schwer definierten Menge drohen Geldbußen, Drogentherapie, oder Entzug des Führerscheins oder Reisepasses. Jeder, der mit einer größeren Menge Marihuana erwischt wird, gilt als Dealer. Darauf stehen sechs bis 20 Jahre Haft. Bei medizinischem Cannabis macht Italien Rückschritte, Genehmigungen für den Erhalt von medizische Cannabisblüten aus den Niederlanden (ähnlich wie in Deutschland) wurden nicht verlängert. Zur Zeit müssen Patienten selbst die Verwendung von Marinol erklagen, haben hierbei meist aber gute Chancen. Tschechien ist ein weiteres Juwel für Cannabistouristen geworden, denn so ist der Besitz von höchstens einem Gramm reinem THC entkriminalisiert. Wer bis zu fünf Pflanzen der Marke Cannabis in seinem Zuhause hat wachsen hat, kommt mit einer Ordnungswidrigkeit davon. Cannabisipatienten werden komplett in Ruhe gelassen. Handel und Verkauf werden verfolgt und: Es gibt keine Coffeeshops oder andere Hanfverkaufsstellen in Prag oder anderswo, womit eine der häufigst gestellten Fragen der letzten Monate geklärt sein sollte. Die Regierung in Polen ist wohl eine der unbarmherzigsten in Europa in Sachen Cannabis. Jeglicher Besitz von Cannabis ist illegal und kann mit Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren bestraft werden. Bei Weitergabe bereits einer kleinsten Menge drohen empfindliche Ha(n)ftstrafen bis zu zehn Jahren. Die Legalisierungsbewegung rund um unsere Schwesterzeitschrift „Spliff“ hat einen harten Weg vor sich und kann jegliche internationale Unterstützung gebrauchen. Cannabis in der Medizin gibt es nicht, Patienten werden als Drogensüchtige klassifiziert Schauen wir uns zu guter Letzt (Hanf-)Deutschland im Jahre 2010 an: Strafverfahren bei Besitz mit einer so genannten „Geringen Menge“ (zwischen sechs und 15 Gramm Marihuana) können oder müssen, abhängig vom Bundesland, eingestellt werden. Handel und Anbau sind illegal. Seit kurzem gibt es erste anerkannte Cannabispatienten, die ihre heilende Medizin in Apotheken beziehen können. Allgemein ist Cannabis in Deutschland weit verbreitet und hat bei den Gesetzeshütern besonders im Norden der Republik eine geringere Priorität in Sachen Strafverfolgung bekommen. Ist der reine Konsum von Cannabis nicht illegal, so drohen Cannabisbauern und –händlern immer noch recht hohe Haft- oder Geldstrafen. Das NordSüd Gefälle ist signifikant. Es wird klar, es gibt einerseits noch viel zu tun in Europa in Sachen Legalisierungsaktivismus, doch gibt es Staaten, deren Regierungen es schon heute zum großen Teil begriffen haben, welche Ungerechtigkeit und Unsinn moralisch und rechtlich gesehen im Falle Cannabis betrieben wurde und praktizieren heute wieder einen liberaleren


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#115 / 03.10

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frankreich/uk

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icht nur Hanf ist eine der ältesten Heilpflanzen der Welt, die sich mit ein wenig Basiswissen auf hydroponischen Medien oder gar aeroponisch, also ganz ohne Medium, anbauen lassen. Noucetta Khedi, Mitbegründerin der Hydroponik-Pioniere von General Hydroponics Europe, ist international anerkannte Expertin auf dem Gebiet des Hydro-Anbaus exotischer sowie heimischer Pflanzen. Diesen Artikel hat sie der Kultivierung einer der meist verwendeten Heilpflanzen, die sich jedoch sehr schwierig für den intensiven Anbau erwiesen hat, gewidmet: Arnica montana. Seit 1991 haben wir ungefähr 360 verschiedene Spezies in unsere Gewächshäuser gezüchtet, davon 90 % hydroponisch. Neulich habe ich meinen Fotoordner mit Fotos von Pflanzen, die seit August 1995 in unseren Gewächshäusern aufgenommen wurde, durchgeblättert. Mir wurde klar, welchen Wert diese Sammlung bedeutet. Ich dachte mir, dass diese Sammlung mir die Gelegenheit bietet, die Pflanzen zu beschreiben, die sich besonders für Hydroponik eignen und welchen Zweck sie in der Heilkunde erfüllen. Meine erste Wahl gilt Arnica montana, da sie alle Eigenschaften in sich vereint, die wir in einer Pflanze suchen: Sie ist seit ewigen Zeiten als hochwirksame Heilpflanze bekannt und die Nachfrage aus den Bereichen Kosmetik, Homöopathie und Pharmaindustrie wächst ständig. Sie lässt sich schwer als Intensivkultur anbauen, stellt aber eine hochwertige Einkommensquelle dar. Und schließlich gehört sie zu den gefährdeten Arten. Arnica montana ist eine hübsche Pflanze mit leuchtend gelben Blüten in Frühling und Sommer, Blütehöhepunkt ist Sommerbeginn. Sie wurde bereits in heidnischen Zeiten als Stärkungsmittel verwendet indem die Blätter als “Bergtabak” geraucht wurden, allerdings bleibt unklar, ob dies aus medizinischen oder religiösen Gründen geschah. Arnica montana ist eine kleine, widerstandsfähige Pflanze, die je nach Standort zwischen Mai und August blüht. Sie besitzt ein unglaublich kräftiges Wurzelwerk, so dass sie auch auf armen Böden gedeihen kann. Die ganze Pflanze ist hellgrün und die Blätter sind mit Härchen bedeckt. Sie ist mit ihren länglichen Blättern von 20 – 40 Zentimetern leicht identifizierbar. Arnica montana hat lange Stängel, die hübsche orange-gelbe Blüten tragen. Die Pflanze hat einen typischen, angenehmen Duft. Man kann verschiedene Pflanzenteile medizinisch nutzen: die getrockneten Blüten (Arnica flos), die frischen Stängel (Arnica herba) sowie die gesamte Pflanze (Arnica planta tota) und die getrockneten Wurzeln (Arnica radix). Arnica spielt in der traditionellen und modernen Pharmakopea eine bedeutende Rolle. Sie enthält hauptsächlich sesquiterpene Lactone, Flavonoide, ätherische Öle und andere Substanzen. Man verwendet sie zur Heilung von Quetschungen, Stössen, Oedemen,

Heilpflanzen hydroponisch:

Arnica montana Text und Fotos: Noucetta Khedi/GHE

Arnica Montana - Foto: GHE

Verstauchungen und Gelenkschmerzen. Sie hilft auch bei Herzbeschwerden und zur Stärkung des Immunsystems. Sie wirkt entzündungshemmend. Aber Vorsicht! Sie muss immer stark verdünnt und in homöopathischen Mengen verwendet werden, denn sie könnte auch bei Einnahme und ohne ärztliche Aufsicht toxisch wirken. Im Allgemeinen wächst Arnica montana auf Höhenlagen in Europa. Andere Gattungen wachsen in europäischen Ebenen, in Nordamerika und in Mexiko. Beson-

ders von Heilern gesucht, wurde Arnica im wilden Zustand gesammelt. In unseren modernen Zeiten wurde so viel davon und in unkontrollierter Weise gesammelt, dass wir diese Pflanze kaum noch in der Natur vorfinden. Aus manchen Gebieten ist sie vollkommen verschwunden und das Sammeln der wilden Arnika-Pflanze ist verboten, da die Pflanze unter Naturschutz steht. Heute suchen die Wissenschaftler nach Zuchtmethoden für Arnika, um die wachsende Nachfrage zu befriedigen. Al-

lein in Europa werden 50 Tonnen getrocknete Blüten pro Jahr benötigt (dies entspricht 250 – 300 Tonnen frische Ware), zu einem Preis von ungefähr 90 Euro pro Kilogramm, Tendenz steigend. In den USA wächst eine Arnika-Sorte, Arnica chamissonis, die über ähnlichen Eigenschaften verfügt. Kommerzielle Anbaumethoden von Chamissonis werden bereits untersucht. Wir haben also beschlossen, Arnica Montana hydroponisch zu züchten, die Realisierbarkeit des Projektes und die therapeutische Wirksamkeit der Ernte zu analysieren und somit zu definieren, ob Hydroponik eine lebensfähige Alternative sein könnte. Wir haben in der ersten Versuchsreihe mit einigen Pflanzen begonnen, um zu erfahren, welche Art der Pflege sie bevorzugen. Aber wir hatten nicht genügend Ertrag, um den Inhalt an Wirkstoffen untersuchen. Wir entdeckten, dass die Pflanzen jedoch kräftig wuchsen und dass wir Wurzeln von den lebenden Pflanzen ernten konnten, ohne ihnen zu schaden. Die ersten Tests wurden mit Flora Series, unseren 3-Komponenten-Dünger, durchgeführt, hierbei handelt es sich um eine sehr anpassungsfähige und ausgewogene Pflanzennahrung, die allen Pflanzenbedürfnissen und den verschiedenen Entwicklungsstadien durch Anpassung des Mischverhältnisses gerecht werden kann. Mit Flora Series konnten wir das Pflanzenwachstum genau kontrollieren und sehen, in welcher Dosis und wann welche Nährstoffe benötigt werden. Die Flora Serie ist zudem frei von Schwermetallrückständen, so dass es möglich ist, eine schwermetallfreie Ernte zu erhalten, die für medizinische Anwendungen geeignet ist. Bekanntlich bevorzugt Arnica montana saure, kalkarme, durchlässige, phosphat- und nitratarme Böden. Sie verbraucht viel Kieselsäure, die Stängel und Blätter stärkt und sie vor Ungeziefer schützt. Manche Züchter sagen, ein pH-Wert zwischen 5.8 und 7.0 sei ideal, andere sagen, man sollte 5.0 bis 5.5 nicht überschreiten. Wir pendeln zwischen 5.5 und 6.2. Einige Autoren behaupten, alle Dünger seien tödlich für Arnica, bei uns verhielt es sich anders: Für unsere Tests verwenden wir unsere für alle Pflanzen gültige Allgemeinformel: 13 ml/10L of FloraGro, 8 ml/10L FloraMicro, und 5 ml/10L FloraBloom in der Vegetationsphase, und dann die gleiche Menge an FloraGro und Flora Micro, aber mit 7ml/10L FloraBloom in der Blütephase. Hinzu kommen Fulvosäure (Diamond Nectar) und unseren Wurzelstimulator (BioRoots), um die Entwicklung des Wurzelsystems zu optimieren. Schließlich fügen wir Silikatpulver (Mineral Magic) hinzu, um die Pflanze mit der benötigten Silikatsäure zu versorgen. Arnica montana wächst in unseren Dutch Pots hervorragend zu gesunden und kräftigen Pflanzen heran. Sie lassen sich durch Teilung leicht vermehren. Wir haben gelesen, dass Arnica Opfer einiger Krankheiten und Insekten werden kann. Darunter eine Pilzkrankheit na-

mens “Sphaerotheca fuliginea”, die das Frühlingslaub angreift sowie ein Pathogen namens “Entyloma arnicalis”, das die Blätter angreift sowie das Wachstum verzögert oder gar stoppt. Zu den Schadinsekten zählt “Tephritis arnicae”, das seine Eier in die Knospen legt und deren Entwicklung bremst. Bis heute konnten wir lediglich Mehlschildläuse und Weisse Fliegen beobachten, die wir mit integriertem, biologischen Pflanzenschutz leicht bekämpfen konnten. Unsere Tests gehen weiter und um eine ausreichende Ernte zu erhalten, werden wir dieses Jahr zwei große Dutch Pot Aeros mit Arnica montana bepflanzen. Einer wird mit Flora Series (Mineraldünger), der andere mit BioSevia (organisch) gedüngt werden. Anschliessend werden wir beide Ernten analysieren lassen. Wenn der Inhalt an Wirkstoffen so hoch ist, wie wir es in der Vergangenheit feststellen konnten, werden wir einen neuen Ansatzpunkt haben, um Züchtern eine Alternative zu den traditionellen Anbaumethoden zu bieten. Das soll ihnen bessere Ernten und hochqualitative Erträge bringen und gleichzeitig Dünger und Wasser sparen, was heutzutage wichtiger denn je für unseren Planeten ist. Bisher bevorzugen Ärzte und Patienten die Wildpflanze. Sie denken, die Wildform hätte eine höhere Wirksamkeit und sie könnten Recht haben, denn diverse Tests mit in Erde kulti-

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vierten Arnica montana zeigen eine Abnahme der therapeutischen Wirksamkeit. So wird unsere Arbeit nicht nur darin bestehen, die Pflanze zu kultivieren, sondern dies in einer Weise zu tun, die keinen Qualitätsverlust in Sachen therapeutischer Nutzen verursacht. Bisher haben unsere Tests mit den von uns kultivierten Heilpflanzen zwei- bis dreimal höhere Wirkstoffmengen, mehr Vitamine und Mineralien ergeben, als Vergleichswerte mit dem Anbau in Erde. Es sollte uns möglich sein, dieser Herausforderung gerecht zu werden. Wenn sich das bestätigt, werden wir in der Lage sein, Arnica montana unserer Liste der potentiellen Hydroponik-geeigneten Pflanzen hinzuzufügen. Sollten die Resultate nicht so befriedigend sein wie erwartet, werden wir es mit Arnica chamissonis versuchen. Diese Spezies wird von der Europäischen Pharmakopeia als therapeutisch gleichwertig angesehen. Wie viele Heilpflanzen kann Arnika gefährlich sein. Wenn Ihr die Pflanze kultivieren wollt, müsst ihr wissen, dass sie hoch wirksam ist. Sie kann bei Einnahme toxisch wirken. Auch wenn man über einen längeren Zeitraum damit in Berührung steht (Ernte, Versand, Verarbeitung), besteht Vergiftungsgefahr. Nicht ohne Grund wurde die Pflanze in früheren Zeiten „Wolfsblüte“ genannt: Die, die die Kraft des Wolfes überwältigt. Sie wurde während Schamanenzeremonien verwendet, um Kraft, Bravur und Gottes-Schutz zu verleihen.



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