unabhängig, überparteilich, legal hanfjournal.de / Ausgabe #119 / 06.10 4 clubmed
5 guerilla growing 8 wirtschaft 9 cooltour 16 fun&action 22 news In dieser Ausgabe:
ELEKTRO SMOKE 5 Billigverdampfer im Test SIEBLOS GLÜCKLICH 6
Wieso Henk seine Bubble Bags verschenkt...
Kiffen statt Gelaber!
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bwohl die Ursprungsidee ausdrücklich unpolitisch war, gibt es mittlerweile auch „Flashmobs“ mit politischem oder wirtschaftlichem Hintergrund. Diese müssten auf Grund ihres Sinns und ihrer Zielrichtung Smart Mob heißen. Der Begriff Smart Mob geht auf einen Bestseller des US-amerikanischen Psychologen Howard Rheingold aus dem Jahr 2003 zurück.“ (Wikipedia) Nachdem bei der Berliner GMM-Demonstration „Hanftag“ am 8.Mai die Polizei wieder einmal für Unmut sorgte, rief Steffen Geyer (www.usualredant.de) am Samstag, dem 22.Mai, als Revanche zum ersten FlashSmoke Berlins auf. Pünktlich zum Marc-Emery-Action-Day sollten sich vor der kanadischen Botschaft am Leipziger Platz 17 um 16:20 Uhr (4/20) Demoverweigerer und Hobbyradikale auf das Signal „Free Marc Emery“ eine Tüte oder Pfeife anzünden. Drei bis vier Minuten sollte die politische Veranstaltung dauern, doch soweit kam es natürlich nicht.
Durban Poison ist kein Getränk
Hanf gehört im WM-Land zum Alltag
S
chade, dass das Geruchsfernsehen noch nicht erfunden wurde. Gäbe es diese TV-Applikation bereits, so würde die gute Stube eines deutschen Fans zur Fussball-WM nicht nur nach Blut, Schweiß und Kunstfaser riechen, jeder Fussballzuschauer hätte über 90 Minuten den süßlichen Duft brennender Hanfblüten in der Nase. Denn dieser Geruch liegt über jedem Stadion in Südafrika, neben den Nachbarstaaten Swaziland und Lesotho, dem größten Hanfproduzenten der ganzen Region. Seit dem Alkoholverbot wird in den Stadien noch mehr gekifft als vorher, und das nicht unbedingt zum Missfallen der Verantwortlichen. Denn auch in Südafrika hat man ähnliche Erfahrungen wie in Portugal gemacht: Bekiffte Fans sind friedlicher als besoffene, in Portugal gab es 2004 sogar eine Anweisung an die Polizei, kiffende Fans nicht zu belästigen, das Alkoholverbot hingegen wurde strengstens überwacht. Bei dieser EM gab es dann auch so gut wie keine Ausschreitungen. Erste positive Erfahrungen hatten schon die Niederländer bei ihrer EM 2000 gemacht, weil die britischen Hooligans einfach nach dem Coffeeshopbesuch zu stoned waren, sich zu prügeln. In Südafrika gehört der gepflegte Joint genauso zur Fußballkultur wie die Vuvuzela, dauerhaftes Ausatmen unter Vollast erfordert nun mal zuvor kräftiges Inhalieren. Hanf ist in Südafrika zwar illegal, das stört dort aber wenige, denn die rassistischen Buren waren 1923 die treibende Kraft beim weltweiten Cannabisverbot: So gab es immer einen Vorwand, Schwarze zu diskriminieren, da die Völker in dieser Gegend Afrikas seit Menschengedenken Hanf rauchten. Die Vertreibung der Rassisten aus der Regierung wirkte dann auch wie eine Befreiung für Südafrikas Kiffer: Auf den Straßen von Durban, Kapstadt oder Johannsburg wird „Dagga“ halb-offen verkauft und gebaut. Geraucht wird, so lange kein Polizist zu sehen ist, vor allen Dingen in den ärmeren Vierten, offen. Cannabiskonsum ist so verbreitet wie der Konsum von Zigaretten, der Preis fürs Weed ist niedrig, die Qualität der Strassenware ob vieler Samen und Blätter meist auch. Trotzdem hat sich Südafrika auch zum
Text: KIMO
Geheimtip von Hanfliebhaber/innen entwickelt, das bestätigt sogar eine Studie der israelischen Ben-Gurion-Universität des Negev in der weltweit ersten Studie über den Zusammenhang zwischen Drogenkonsum und Tourismus. Ein Gramm Straßenweed kostet umgerechnet 30 Cent, wobei es sich um schlecht beschnittenes Gras mit Samen handelt, das an sich jedoch nicht von schlechter Qualität ist. Samenfreies, mit europäischen Standards vergleichbares Weed bekommt man nur über eine private Connection, die sich nach Aussagen vieler Hanf-Reisender jedoch nach ein paar Tagen Aufenthalt fast wie von selbst auftut, weil Cannabis so verbreitet ist wie in keinem europäischen Land. Gutes Weed wie wir es von europäischen Growern kennen, kann bis zu sechs Euro kosten, ist aber bei einem seriösen Hanffachverkäufer meist für weniger (2-4 Euro/Gramm) zu haben. Beliebte Reiseziele von Hanftouristen sind die Küstenregion von KwaZulu-Natal (von hier stammt das berühmte Durban Poison) oder auch Nachbarstaat Swaziland, das für „Swazi Gold“ bekannt ist. Ein guter Teil des Weeds des südafrikanischen Schwarzmarkts wird jedoch in Swaziland und Lesotho angebaut. Was die wenigsten wissen: Die Stämme in der seit 1966 unabhängigen Enklave Lesotho, die von allen Seiten an Südafrika grenzt, bauen seit mindestens 600 Jahren Hanf an und nutzen diesen medizinisch und kulturell. Zwar war der Hanfanbau Weiter auf Seite 23 >>>
Steffen Geyer während der „vorläufigen Festnahme“ - Foto: Katrin G.
Schon beim Betreten des Leipziger Platzes wurde Steffen Geyer „vorläufig festgenommen“ und durchsucht, da die Cops bereits vor 16:00 den Platz abgeriegelt hatten. Dazu kommt eventuell noch eine Anzeige wegen Verstoss gegen das Versammlungsgesetz und dem Aufruf zu Straftaten. Währenddessen und in der folgenden Stunde kontrollierte die Polizei jeden, der nach „Zielgruppe“ aussah. Alle Gruppen auf dem Platz und alle, die auf den Platz wollten und ins Raster passten, wurden untersucht. Wegen des martialischen Auftretens der Beamten konnte der FlashSmoke nicht wie geplant friedlich und schnell über die Bühne gehen. Stattdessen sind zwei Anzeigen wegen Verstoß gegen das BtMG zu beklagen. Nach dem Hanftag stellte die Polizei so bereits zum zweiten Mal klar, dass sie von der von Gesundheitssenatorin Lompscher angestrebten Entkriminalisierung harmloser Cannabiskonsumenten nicht viel hält. Bleibt abzuwarten, ob die Herren und Damen in Grün bei kommenden Legalizeereignissen wie der Hanfparade am 07.August ebenso massiv auftreten.
Text: R. Grieshammer, S. Geyer
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kommentar
Feuer auf Mechthild Dyckmans Beitrag von Hans Cousto
Wat läuft? www.hanfjournal.de/exzessiv
Empfehlung des Hauses Der Bericht auf Seite eins über den FlashSmoke hat dich aufgeregt? Dann schau dir erstmal die Aufnahmen vom Waldmeista an, trotz widriger Umstände (abgewehrte Kontrolle) konnte er einige Bilder von der polizeilichen Gegenaktion filmen. Großen Dank für den exzessiven Einsatz, wir waren leider verhindert (echt keine Ausrede!). www.youtube.com/waldme1sta www.usualredant.de
Exzessiv 158 - Hanftag2010, so war‘s Zwar etwas später, dafür wieder mal länger und musikalisch. Der Hanftag 2010 in Berlin, Auszüge aus den Reden am Brandenburger Tor, die Demo, der Schluss im Yaam. Vielen großen exzessiven Dank an alle, die da waren, ihr seid hiermit alle offiziell „exzessive Kämpfer für die Legalisierung“! Großen Dank geht an Waldmeista und Selassikai, die ihr Filmmaterial zur Verfügung gestellt haben, exzessiver Einsatz eben. www.hanftag.de
Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum Verreisen? www.cannabis-cafe.info Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz Ukraine? www.konopravda.ua Legalize It?! www.ELF-online.eu Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv
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Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, KIMO, Doktor Hanf, Hans Cousto, Kascha, Max Plenert, Joachim Biermanski.
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mark marker, Lukas Tkotz.
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Dyckmans einseitige Dreifaltigkeit
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ewaltenteilung ist die Verteilung der Staatsgewalt auf mehrere Staatsorgane zum Zwecke der Machtbegrenzung und der Sicherung von Freiheit und Gleichheit. Nach historischem Vorbild werden dabei die drei Gewalten Gesetzgebung (Legislative), Vollziehung (Exekutive) und Rechtsprechung (Judikative) unterschieden. Nach dem unveränderlichen Artikel 20 des Grundgesetzes (GG) wird die Staatsgewalt in Deutschland „durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und die Rechtsprechung ausgeübt“. Die Organe der Gesetzgebung sind Bundestag und Bundesrat, das Organ der vollziehenden Gewalt die Bundesregierung. Eine Brechung des Gewaltenteilungsprinzips ergibt sich durch die sehr starke Stellung des Bundesverfassungsgerichtes. Dieses gehört eindeutig der Judikative an, kann aber Entscheidungen mit Gesetzeskraft erlassen, vgl. Art. 94 Abs. 2 GG. Damit greift ein Teil der Judikative in den Bereich der Legislative ein. So hat das Bundesverfassungsgericht beispielsweise die Vermögensstrafe, auf die sich § 30c BtMG bezieht, für verfassungswidrig und nichtig erklärt.
Fehlende Information zur Verfassungswidrigkeit des § 30c BtMG Am 20. März 2002 entschied der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichtes [BVerfG, 2 BvR 794/95 vom 20.3.2002, Absatz-Nr. (1-145)] auf Grund der mündlichen Verhandlung vom 20. November 2001 durch Urteil, dass der § 43a des Strafgesetzbuchs [StGB] mit Artikel 103 Absatz 2 des Grundgesetzes unvereinbar ist und somit nichtig ist. Das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 8. Februar 1995 – 5 StR 663/94 – und das Urteil des Landgerichtes Hamburg vom 11. April 1994 – 633 KLs 15/93 – verletzten den Beschwerdeführer [einen Haschischhändler aus Hamburg] hinsichtlich des Strafausspruchs in seinem grundrechtsgleichen Recht aus Artikel 103 Absatz 2 des Grundgesetzes. Die Urteile des Bundesgerichtshofes und des Landgerichtes Hamburg wurden insoweit aufgehoben und die Sache wurde an das Landgericht Hamburg zur Neuverhandlung zurückverwiesen. Das Landgericht verurteilte den Beschwerdeführer wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, strafbar gemäß § 29a Abs. 1 Nr. 2 BtMG, zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten sowie zu einer Vermögensstrafe von 600.000 DM, strafbar gemäß § 30c BtMG, indem auf die Vorschrift des § 43a StGB verwiesen wird. Nach den Feststellungen der Kammer erwarb der Beschwerdeführer im Februar 1993 etwa 30 kg Haschisch zu einem Einkaufspreis von mindestens 3.000 DM je kg und verkaufte die Drogen in der Folgezeit teilweise in größeren Mengen an verschiedene Abnehmer. Bereits im Juni 1991 war er an einem umfangreichen Betäubungsmittelgeschäft vergleichbarer Größenordnung beteiligt. Auf der Homepage des Bundesministeriums der Justiz ist das Strafgesetzbuch [Juris Datenbank] abrufbar. Der § 43a StGB ist mit eine Fußnote versehen, in der auf die Verfassungswidrigkeit und somit Nichtigkeit des Paragraphen hingewiesen wird: „§ 43a: Gemäß BVerfGE vom 20. März 2002 (BGBl. I S. 1340) – 2 BvR 794/95 – mit Grundgesetz Art. 103 Abs. 2 unvereinbar und nichtig“ Auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit ist das Betäubungsmittelgesetz [Juris Datenbank] abrufbar. Beim § 29 BtMG [Straftaten] ist eine Fußnote mit dem Hinweis, dass dieser Paragraph gemäß einer Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichtes mit dem Grundgesetz vereinbar
ist: „§ 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, 3, 5: Nach Maßgabe der Entscheidungsformel mit dem Grundgesetz vereinbar gemäß BVerfGE vom 9. März 1994 (BGBl. I S. 1207) – 2 BvL 43/92 u. a. –“. Beim § 30c BtMG [Vermögensstrafe] fehlt jedoch ein Hinweis, dass dieser Paragraph nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist und dass dieser Paragraph somit nichtig ist. Es mutet schon befremdlich an, dass Übereinstimmungen von §§ des BtMG mit dem Grundgesetz erwähnt werden, die Unvereinbarkeit [und somit die Nichtigkeit] jedoch jahrelang [inzwischen seit mehr als acht Jahren] unerwähnt bleibt. Die Publikation des § 30c BtMG ohne Hinweis auf seine Verfassungswidrigkeit heißt nichts anderes als verfassungswidriges Gedankengut [in Gesetzesform] zu verbreiten, wobei hier die Frage, ob das Bundesministerium für Gesundheit, in dessen Zuständigkeitsbereich das BtMG fällt, hier fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt, unerheblich ist. Prinzipiell ist eine solche Handlungsweise inakzeptabel. Die Redaktion von www.eve-rave.net fügte zu Beginn des Jahres 2004 bei dem § 30c BtMG [Vermögensstrafe] eine entsprechende Fußnote hinzu: „Da der § 43a StGB gemäß BVerfGE vom 20. März 2002 – 2 BvR 794/95 – (BGBl. I S. 1340) mit dem Grundgesetz Art. 103 Abs. 2 unvereinbar ist und somit nichtig ist und die Entscheidungsformel des Bundesverfassungsgerichtes gemäß § 32 Abs. 2 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes Gesetzeskraft hat, ist auch § 30c BtMG mit dem Grundgesetz unvereinbar und somit nichtig.“
Dyckmans einseitige Dreifaltigkeit Mechthild Dyckmans war bis 2005 Richterin, ist also der Judikative verpflichtet. Seit 2005 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war sie in der 16. Legislaturperiode Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion für Justizpolitik. Auch derzeit in der 17. Legislaturperiode ist Dyckmans Mitglied des Bundestages und ist somit der Legislative verpflichtet. Am 19. November 2009 wurde Dyckmans als Nachfolgerin von Sabine Bätzing zur Drogenbeauftragten der Bundesregierung ernannt. Hier amtiert sie im Auftrag der Exekutive. Dyckmans vereinigt in sich somit die drei Prinzipien der verfassungsmäßigen Gewaltenteilung. Einen Nutzen hat das bisher nicht gebracht. Nach Amtsantritt als Drogenbeauftragte hätte man von der Richterin Dyckmans erwarten können, dass sie das BtMG durcharbeitet. Dabei hätte ihr die Verfassungswidrigkeit von § 30c BtMG auffallen müssen. Als Vertreterin des Rechtsstaates hätte sie hier eine Korrektur veranlassen müssen in Form eines Hinweises in einer Fußnote, so wie beim § 29 BtMG in einer Fußnote explizit die Verfassungsmäßigkeit des Paragraphen hervorgehoben wird. Als Parlamentarierin hätte sie sogar mit ihrer Fraktion die Möglichkeit, die gänzliche Streichung dieses Paragraphen einzuleiten. Doch Dyckmans liebt ihre Rolle als Amtsträgerin der Exekutive mehr als ihre Rolle im Parlament als Organ der Legislative. Dies erkennt man auch leicht an ihren Antworten auf Abgeordnetenwatch, wo sie sich gerne hinter Paragraphen verschanzt. Ihre Rolle als Mitglied eines Organs der Legislative kommt dort überhaupt nicht zum tragen – man bedenke dabei, das Portal heißt Abgeordnetenwatch und nicht Exekutivwatch. Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltenteilung http://www.bundesverfassungsgericht.de http://bundesrecht.juris.de http://www.eve-rave.net/abfahrer/recht.sp http://www.abgeordnetenwatch.de
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#119 / 06.10
club med Dr. med. Franjo Grotenhermen
Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
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Was haben schwarzer Pfeffer und Cannabis gemeinsam?
or zwei Jahren stellten Forscher fest, dass ein Bestandteil vieler Gewürze an den Cannabinoid-2-Rezeptor (CB2Rezeptor) bindet. Dieser Bestandteil ist das Beta-Caryophyllen, ein Bestandteil ätherischer Öle. Lange Zeit war man davon ausgegangen, dass nur die Cannabinoide der Cannabispflanze an Cannabinoidrezeptoren binden. Dann stellte sich heraus, dass auch bestimmte Bestandteile von Echinacin, so genannte Alkylamide, ihre immunmodulatorischen Wirkungen zum Teil durch die Aktivierung von CB2-Rezeptoren vermitteln. Forscher des Schweizer Bundesinstituts für Technologie in Zürich zeigten, dass verschiedene Alkylamide von Echinacin stärker an den CB2-Rezeptor binden als Endocannabinoide. Ätherische pflanzliche Öle bestehen typischerweise aus leicht flüchtigen aromatischen Terpenen und ähnlichen Substanzen. Beta-Caryophyllen ist ein solches Terpen. Diese fettlöslichen Substanzen wandern leicht durch Zellmembranen und haben eine Anzahl ökologischer Aufgaben, darunter solche bei der Wechselwirkung zwischen Pflanzen und Insekten. Beta-Caryophyllen ist eine wichtige flüchtige Substanz, die in großen Mengen in ätherischen Ölen vieler verschiedener Gewürze und pflanzlicher Nahrungsmittel vorkommt, darunter Oregano, Zimt und schwarzer Pfeffer. Wegen seines schwachen aromatischen Geschmacks wird es kommerziell als Nahrungsmittelzusatz und in Kosmetika verwendet. Beta-Caryophyllen ist auch ein wichtiger Bestandteil (bis zu 35 Prozent) des ätherischen Öls der Cannabispflanze. Bisher war nur bekannt,
dass einige Cannabinoide an Cannabinoidrezeptoren binden. Nun zeigt sich, dass auch ein anderer Bestandteil von Cannabis an den CB2-Rezeptor bindet. Der CB1-Rezeptor findet sich vor allem auf Nervenzellen des Zentralnervensystems (Gehirn, Rückenmark), jedoch auch auf vielen anderen Zelltypen in der Peripherie, zum Beispiel auf Zellen von Darm, Leber, Herz, Lunge, Harnblase, Sexualorganen und Haut. Der CB2-Rezeptor ist dagegen auf Zellen des Immunsystems weit verbreitet. Bei Mensch und Tier werden diese beiden Rezeptoren durch vom Körper selbst produzierte Cannabinoide, die so genannten Endocannabinoide, aktiviert. Während die Aktivierung des CB1-Rezeptors im Zentralnervensystem für die psychischen Wirkungen von Cannabisprodukten verantwortlich ist, löst die Aktivierung von CB2-Rezeptoren keine Effekte auf die Psyche aus. Die Aktivierung von CB2-Rezeptoren moduliert dagegen Immunreaktionen. Substanzen, die an CB2-Rezeptoren binden, hemmen Entzündungen und die Ausbildung von Ödemen und besitzen schmerzlindernde Eigenschaften. Im Magendarmtrakt schützen solche Wirkstoffe vor einer durch eine chemische Substanz bei Tieren ausgelösten Entzündungen des Dickdarms. Zudem gilt der CB2-Rezeptor als potenzieller Angriffspunkt für die Behandlung der Arteriosklerose und der Osteoporose. Die Arteriosklerose wird heute als chronische Entzündung der Blutgefäße betrachtet, und Fettstoffwechselstörungen (vor allem erhöhte Werte des „schlechten“ Cholesterins) werden nicht mehr als Hauptursache angesehen. Insgesamt werden
Doktor Hanf alias Lars Scheimann leidet an Tourette sowie ADHS und ist seit Anfang 2009 Besitzer einer Erlaubnis, seine Symptome mit Cannabis zu lindern. iebe Leser und Leserinnen, Wie bereits in der letzten Ausgabe erwähnt, möchten wir euch heute gerne einen jungen Mann und dessen Patientengeschichte vorstellen. Wieder ein Hoffnungsschimmer, der uns zeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen!
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„Ich bin G., ein 28-jähriger Patient, der seit einem Autounfall an einem chronischen Schmerzsyndrom leidet. Bei dem Autounfall Anfang 2005 erlitt ich: • 3-gradig offene Unterschenkelfraktur rechts • Talusfraktur rechts • Os cuboideum Fraktur rechts • Os cuneiforme laterale Fraktur rechts • Talusfraktur links • Calcaneusfraktur links • Distale Fibulafraktur links • Lungenkontusion links • Multiple Schnittwunden an Hand, Gesicht, den unteren Extremitäten Mein Problem sind meine Füße! Der linke Fuß fängt bei längerer Belastung, dabei meine ich hier knapp eine halbe Stunde, an zu schmerzen und der rechte Fuß ist seit dem Unfall immer noch nicht zusammengewachsen. Er hält also an Schrauben und Klammern zusammen. Dabei hat sich auch eine Arthrose im rechten Sprunggelenk gebildet, die bei jedem Schritt schmerzt! Ich war im Krankenhaus anfangs trotz dieser schweren Verletzungen auf Novalgin und Paracetamol eingestellt. Diese haben bei diesen Verletzungen jedoch nicht angeschlagen und ich wurde auf Tramal eingestellt. Auf Tramal hatte ich ein komischeres Körpergefühl, und die Schmerzen waren auch nur bedingt gemildert. Ich wurde auf hoch-potente Opiate eingestellt, die den Schmerz vorerst auch gut milderten, doch die Nebenwirkungen wie Verstopfung, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Magenschmerzen und Introvertiertheit stellten sich ein. Nach einigen Operationen, insgesamt waren es knapp 20 an den Füßen, wurde ich auf Tramal eingestellt und aus dem Krankenhaus entlassen. Die Schmerzen waren nur gemildert aber nicht weg. Ich versuchte aufgrund der Nebenwirkungen Tramal wegzulassen, doch wer jetzt sagt, Tramal macht nicht abhängig, da kann ich nur schmunzeln! Ich hatte einen extremen körperlichen Entzug vom Tramal, bei dem ich selbst nicht mehr wusste, was abging! Mir war heiß und kalt zugleich, hatte Schüttelfrost, mir lief der Schweiß aus allen Poren und ich entschloß mich dann notgedrungen Tramal weiterzunehmen. Dann setzte ich mich ans Internet und suchte nach Alternativen zu Opiaten. Dort fand ich Cannabis als Schmerztherapie. Das habe ich meinem Arzt auch vorgeschlagen, der meinte auch di-
apos für unter 100 Euro mit Keramikheizelement? Wow, das klingt ja toll, hat sich das Hanf Journal Testerteam gedacht und gleich mal zwei Modelle im Netz bestellt. Den „Noble-Vapor“ für 99 Euro und den „Top-Vapor“ für 69 Euro. Dann war der Praxistest dran. Der erste Test: Trocken ziehen. Beide Geräte schmecken nach Elektronik, Plastik und der Noble sogar nach Lösungsmitteln (wohl aus dem Gehäusekleber), wir beschließen, sowohl den Noble als auch den Top erstmal eine Stunde bei hoher Temeratur vorglühen zu lassen, damit die Produktionsrückstände verbrennen. Bei beiden Modellen ging das Aufheizen auf die Betriebstemperatur von 200° C ziemlich schnell, allerdings quoll aus dem Noble Vapor ein übel riechender, ganz feiner Qualm, während der Top-Vapor nur schlecht schmeckte und roch. Nach einer halben Stunde qualmte der Noble Vapor immer noch und das Team glaubte, ein eventuell defektes Gerät erhalten zu haben.
TÜV würde den Hersteller wahrscheinlich wegen versuchter Körperverletzung anzeigen. Das einzige, was hier aus Keramik ist, ist die Ummantelung des Temperaturfühlers. Als Krönung des Ganzen steigt der vorher erwähnte Qualm direkt aus dem Heizelement auf, irgendwo in den vielen Windungen der Folie kokelt es munter vor sich hin und wird direkt mitinhaliert. Eventuell liegt das daran, dass der Links: Das Fake-Keramikheizelement - rechts: Ein echtes Keramikheizlement - Foto: marker Lüfter für das Heizelement tronische Silikongeschmack verschwindet nach den ersten fünf an der falschen Stelle angebracht ist, denn der pustet ganz nach Anwendungen auch nicht ganz. Allerdings ist das Heizelement Schildbürgerart schräg am Glühdraht vorbei. Da braucht‘s gar auch nicht aus Keramik, es handelt sich um ein baugleiches kein Weed, der „Noble“ macht auch so schön fett. Heizelement wie beim Noble beschrieben. Dafür qualmt es Beim Holzmodell sieht es nicht ganz so schlimm aus, zwar nicht, es handelt sich wohl um die Edel-Variante des Billgheiströmt die warme Luft, anders als bei edlen Modellen, an der zelements. Elektronik vorbei, allerdings kokelt es hier nicht und der elek-
Fazit:
Beide Vaporisatoren sind für die medizinische Anwendung ungeeignet, da bei beiden Modellen Dämpfe aus Bauteilen, beim Noble sogar Qualm, mit eingeatmet werden. Auch die Temperatur ist sehr instabil und macht eine genaue Steuerung und somit die Dosierung des Inhalats zur Glückssache. Beide Hersteller täuschen die Kunden, indem sie mit einem nicht existenten Keramikheizelement werben. Beim Noble ist dieser Etikettenschwindel sogar verantwortlich für Qualm aus Bauteilen, den der Käufer einatmet.
Deshalb:
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Ich werde in die Kriminalität getrieben und da sollte der Staat einen Riegel vorschieben! Denn ich bin kein Spaßkonsument, ich gebrauche es aus therapeutischem Nutzen, um ein relativ schmerzfreies Leben führen zu können, obwohl ich nicht weiß, ob mein Fuß nach ein oder mehreren Operationen überhaupt mal wieder richtig gesund wird! Mit freundlichem Gruß, G.“
Doktor Hanf:
Von wegen gesund ...
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Der Fall Marcel G.*
rekt: „Das ist ein gutes Medikament, nur kann ich es Dir nicht verschreiben, ich hänge schon in einer Regressforderung von der Krankenkasse!“ Somit beschaffte ich mir mein alternatives Medikament auf dem Schwarzmarkt. Als ich es dann ausprobiert hatte, war ich ob der neuen Schmerzfreiheit so überrascht, dass ich mich extrem gefreut habe! Nun nutze ich Cannabis als Schmerztherapie über Jahre und die Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Mundtrockenheit sind nach einer Woche Einstellung auf das Medikament fast vollständig verschwunden. Meine Krankenkasse finanziert Dronabinol nicht, obwohl mein Arzt eine Therapie mit Dronabinol (THC) vorschlägt. Er hat auch bestätigt, dass sich keine psychischen Bedenken zeigen. Somit sollte meine Krankenkasse eigentlich das Medikament übernehmen, doch sie hat es mittlerweile zum dritten Mal abgelehnt! Das selbe Spiel beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, dort werden von mir Dokumente von meiner Schmerztherapie gefordert, obwohl Ärzte und Gutachten bestätigen, dass die Einnahme von Cannabis in meinem Fall einen positiven Nutzen hat! Doch das liegt jetzt auch alles im Widerspruchsverfahren und lässt sich nur auf dem Rücken der Patienten austragen.
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Hanfdampf sieht anders aus
daher Substanzen, die spezifisch den CB2-Rezeptor aktivieren, von großem Interesse für die Behandlung einer Anzahl von Krankheiten sein. Es wurde in früheren Studien gezeigt, dass die Aktivierung von CB2-Rezeptoren die Konzentration von Entzündungsbotenstoffen (Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha, Interleukin-1-Beta, etc.) reduziert. Eine Forschergruppe aus der Schweiz, Italien und Deutschland wies nach, dass Beta-Caryophyllen auch solche Wirkungen ausübt. Die entzündungshemmende Wirkung von Beta-Caryophyllen trat bereits bei recht geringen Dosen auf. Bereits 1993 waren die unterschiedlichen entzündungshemmenden Effekte, darunter die Hemmung von Entzündungen des Magens bei Tieren, von Beta-Caryophyllen aufgefallen. Allerdings war damals der Mechanismus noch unbekannt. Beta-Caryophyllen ist die erste Substanz in der Cannabispflanze, die Cannabinoidrezeptoren aktiviert, jedoch eine grundsätzlich andere Struktur wie klassische Cannabinoide aufweist. Daher stellt es einen neuen Typ von Cannabinoiden dar, die selektiv an den CB2-Rezeptor binden. Da dieses Terpen ein wichtiger Bestandteil des ätherischen Öls von Cannabis ist, könnte es zu den Gesamtwirkungen von Cannabiszubereitungen beitragen. Zudem wird Beta-Caryophyllen mit pflanzlicher Nahrung aufgenommen mit einer täglichen Aufnahmemenge von 10 bis 200 Milligramm. Daher könnte diese Substanz ein Nahrungsbestandteil sein, der entzündliche und möglicherweise weitere physiologische Prozesse über das Endocannabinoidsystem beeinflusst.
Doktor-Hanfs Patienten Ecke
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Wir können euch heute erfreulicherweise mitteilen, dass G. mittlerweile erfolgreich sein Antragsverfahren hinter sich gebracht hat. Auch er ist nun endlich Erlaubnisinhaber und darf Cannabis zu medizinischen Zwecken nutzen. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals recht herzlich bei ihm für seine Offenheit bedanken und appellieren an alle weiteren Patienten, uns ihre Geschichte zukommen zu lassen und uns bei Fragen über oder auch während der Antragsstellung zu kontaktieren. Wege entstehen, indem man sie geht. Euer Doktor Hanf, www.doktor-hanf.de *Name von der Redaktion geändert
Qualm steigt aus dem Mundstück des „Noble Vapors“ - Foto: marker
Also wurde der Noble umgetauscht, doch das Austauschgerät bot dasselbe schlechte Bild. Nach einer halben Stunde Vorheizzeit quoll auch aus dem Austauschmodell der selbe übel riechende feine Qualm. Deshalb hat sich unser Team entschieden, den Noble-Vapor erst gar nicht mit Kräutern zu testen. Auch der „Top“ war nach einer halben Stunde nicht völlig frei von Nebengeschmack, allerdings bei Weitem nicht so ekelerregend wie beim „Noble-Vapor“. Beim eigentlichen Inhalationsprozess funktionierte der erste Zug dann auch ganz gut, allerdings sank die Temperartur immer direkt beim Ziehen um bis zu fünf Grad. Das sollte beim angepriesenen Keramikheizelement nicht passieren, deshalb haben wir auch das Innenleben der beiden Fernost-Importe ein wenig genauer unter die Lupe genommen. Beim Aufschrauben wird der Gestank, der aus dem „Noble“ strömt, fast unerträglich, irgendetwas zwischen Tankstelle und Plastikfabrik hängt trotz 45 minütigem Vorheizen in der Luft. Das Innenleben ist billig, überall sind Kleberreste zu sehen. Hinter dem Heizelement befindet sich ein eingeklebter Plastikpropfen, aus dem Kleber und Plastikdämpfe ausströmen, die zuvor mitaufgeheizt werden. Widerlich. Der Hammer ist jedoch das „Keramikheizelement“. Es ist gar keins. Es handelt sich hier um eine gewickelte, hitzeresistente Folie, die mit einem Glühdraht umwickelt ist. Billiger als ein Lötkolben, der
Der Luftstrom passiert die Elektronik ohne Abschirmung - Foto: marker
Finger weg. Gute, elektronische Tischvaporisatoren gibt es nicht unter 200 Euro. Günstiger sind die Materialien, die einen rückstandsfreien Inhalationsgenuß versprechen, einfach nicht zu haben. Wer als Einsteiger nicht so viel Geld investieren möchte, sollte es lieber anfänglich mit einem ordentlichen Taschenvapo versuchen, da gibt es im Bereich zwischen 50 und 140 Euro schon sehr ansehnliche Geräte.
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#119 / 06.10
guerilla growing
KOMMENTAR
Geh' mir nicht auf'n Sack I
n der April-Ausgabe des Hanf Journals haben wir euch eine bisher vernachlässigte Methode der Wasser-Eishaschherstellung vorgestellt. Ohne feine Siebe hatte Henk allerfeinstes Haschisch von unschlagbarer Qualität aus seinen Schnittresten herausgewaschen. Die in Europa verbreitete Siebtechnik bei der Herstellung von Wasserhasch hingegen konnte da definitiv nicht mithalten. Also haben sich unsere beiden Experten hingesetzt und lange nachgedacht. So sind sie zwar auf die ein oder andere Idee gekommen, woran das gelegen haben könnte, zufrieden waren sie jedoch nur mit dem Ergebnis, nicht mit ihrer Theorie. Also haben sich die beiden Growexperten aufgeteilt: Henk hat sich in Amsterdam von guten Freunden noch einmal gut selektierte Schnittreste organisiert (98,5 Gramm) und Kimo hat sich auf die Suche nach mehr Informationen über die traditionelle Methode zur Haschherstellung ganz ohne Siebe begeben. Fangen wir mit Henk an:
Der Test
Die Recherche
Zur selben Zeit hat Kimo herausgekriegt, dass es bei der ganzen Sache nicht nur um Qualität, das beste Haschisch oder die bestmögliche Ausbeute geht, es geht schlichtweg um‘s gute alte Geld. Denn für jede der beiden Methoden gibt es Geräte, an denen ein paar Leute eine Menge Geld verdienen. Sowohl Siebbeutel als auch der XTR sind nicht gerade günstig in der Anschaffung, wobei der XTR oder ein vergleichbares Gerät in Europa gar nicht mehr zu haben sind. Wieso? Die Erfinder des XTR haben sich im Jahre 2000 nicht nur ihr Gerät, sondern auch die Methode in den USA und 2006 auch in Europa patentieren lassen. Das heißt, jeder der irgendetwas verkauft, das auf dieser Variante der Wasser-Eishaschgewinnung beruht, müsste den Erfinder des XTR fragen und/oder seiner Firma Lizenzgebühren zahlen. Das machen in Europa mit Ausnahme einiger Großhändler wenige, weil sie dadurch das Patent anerkennen würden. Die meisten Hersteller, darunter auch die zwei weltweit größten, behaupten, bei der Siebbeutel-Methode handele es sich um ein anderes Prinzip als bei der Wasser-Eishaschgewinnung. Das wiederum macht den Kimo stutzig: Werden die Trichome nicht bei beiden Methoden mit Hilfe von vier Grad kaltem Wasser von den Blättern getrennt, um sie dann später vom Wasser zu trennen? Wo liegt da der Unterschied? Die Siebe sind der signifikanteste, und wenn man sich die Gebrauchsanleitungen bei den Siebbeuteln durchliest, fällt zuerst auf, dass dort auch nichts von einer notwendigen Einweichzeit getrockneter Blätter steht. Die ist aber bei dieser Methode immens wichtig, da die Blätter ansonsten nicht geschmeidig genug sind, brechen und kleinste Teilchen an den Trichomen hängenbleiben, die dann mit den Harzteilen absinken. Henk hatte das beim direkten Vergleich Siebbeutel vs. XTR 1000 (Ausgabe 04.10) bedacht und die Knipreste in beiden Geräten über 90 Minuten einweichen lassen. So war ein direkter Vergleich noch aussagekräftiger. Das Hasch ohne Siebe war deDie Testgeräte, Ausgabe 04.10 finitiv sauberer als das gesiebte,
Ice Hash ganz ohne Siebe - Foto: Peter Marks
die Ausbeute war quantitativ gleich, qualitativ aber Welten voneinander entfernt. Während bei der Siebmethode nur ein Bruchteil des gewonnenen Haschs höchste Reinheit aufwies (die 27µ und die 40µ Siebung), enthielt beim XTR ein Großteil des Endprodukts kaum Pflanzenteile.
Das Buch
Im Buch „Haschisch“ von R.C. Clarke wird die traditionelle Wasserhaschmethode sogar beschrieben (S. 184, S.295), allerdings am Beispiel von sehr kleinen Mengen in Wassergläsern. Der Autor stellt dann auf den nächsten Seiten eine „Weiterentwicklung“ dieser einfachen Methode für größere Projekte als das Wasserglas vor, auf der wahrscheinlich alle Missverständnisse in Sachen Wasser-Eishaschgewinnung beruhen: Anstatt einfach die Glasmethode in größeren Behältern durchzuführen, stellt der Autor den „Baba Bob‘s Aqua-X-Tractor“ vor. Beim „Baba Bob‘s Aqua-X-Tractor“ sind auf einmal Siebe im Spiel ( Abb.). Wozu? Das Pflanzenmaterial bleibt sowieso oben,
die Harze fallen auch ohne Sieb nach unten. Genauso sauber wie bei einer Essig-Öl Flasche aus dem Geschenkeladen. Große und kleine Trichome trennen? Wer trennt nach der Ernte große von kleinen Erdbeeren, um dann Brei draus zu machen? Der Pflanzenanteil und die Art und der Anteil der enthaltenen Terpene (ölige Geruchs- und Geschmackstoffe) sind für die Qualität und das gute Aroma von Haschisch verantwortlich, nicht die Größe der Trichome. Henk hat beim Praxistest auch noch festgestellt, dass man die Qualität ohne Siebe wunderbar durch die Rührzeit steuern kann. Während in den ersten 20-30 Minuten wirklich nur reine Trichome ohne Pflanzenanteil herabrieseln, kommen danach immer mehr anhaftende Chlorophyll-Teilchen mit, das Wasser wird grün-braun und deshalb wird die Qualität des Haschs mit zunehmender Rührdauer ein ganz wenig schlechter. Es enthält jedoch, im Gegensatz zum Beutelhasch aus den gröberen (80-160µ) Siebungen, keinerlei sichtbaren Pflanzenteile, lediglich der Teint ist ein wenig grünlicher. Entscheidend für die Qualität sind deshalb nicht >>>
die Siebe, an denen bleiben zudem durch den Strudel beim Mixen oder beim Hochziehen kleine Schwebeteilchen hängen, die bei der Schwimm-Sinktrennung später wieder an die Oberfläche gestiegen wären. „Baba Bobs Aqua-X-Traktor“ würde ganz ohne Siebe, dafür aber mit einem Auslass für das trichomhaltige Wasser am Boden, viel bessser funktionieren. Diese Sink-Schwimmtrennung ist den Chinesen seit über 4000 Jahren in der Medizin bekannt, deshalb war der so genannte Erfinder der Wasser-Eishaschgewinnung 1981 sicher nur der Überbringer uralter Traditionen an die westliche Welt. Seitdem überlegen viele, wie man mit diesem uralten Wissen Geld verdienen kann. Leider war „Baba Bob‘s Aqua-X-Tractor“ dann Grundlage für alle Säcke, wie auch immer sie heißen. Dass deren Verkaufspreis den Materialwert um das Zigfache übersteigt, könnte man vielleicht akzeptieren, wenn es sich um eine gute Idee, die klug vermarktet wird, handelt. Doch was die Sache bei den Säcken dann wirklich heikel macht, ist die Tatsache, dass sie den Trennungsprozess im Prinzip stören und so im Vergleich zur traditionellen, sieblosen Trennung noch schlechter geeignet sind als Baba Bob‘s „Erfindung“. Denn das Herausziehen der Beutel nach oben verwässert das Haschisch noch schlimmer. Es verursacht einen Strudel, der die Sink-Schwimmtrennung wieder rückgängig macht und so kleine Pflanzenteile mit den Trichomen durch das Sieb wandern, die vorher an der Oberfläche geschwommen sind. Kurzum: Das Endprodukt ist schlechter als beim Einsatz einfachster Mittel und kostet eine Menge Kohle. Die Verwirrung über das Prinzip der Sink-Schwimmtrennung geht soweit, dass selbst ein Hersteller eines vom Prinzip her guten Gerätes den Gebrauch seines eigenen Produkts falsch erklärt. Beim „Top-Zeef“ Ice Hasch Eimer müsste man nach dem Rühren den Eimer lediglich in einen 45 Grad Winkel stellen und eine Weile warten. Dann könnte man das trichomhaltige Wasser einfach durch einen Kaffefilter ablassen. Fertig. Das mitgelieferte Sieb lässt leider einen guten Teil der Trichome durch und wenn man das Gerät laut Gebrauchsanweisung bedient, bleibt die Hälfte der Kristalle ungenutzt am Boden des Eimers, weil das Auslassloch nicht bündig mit dem Eimerboden ist. Wer das alles nicht glaubt, kann ja mal folgendes ausprobieren (am Computermodell, nicht in echt und nicht in Deutschland): Die einfachste Methode zur Wasser-Eishaschgewinnung hat Henk in der April Ausgabe beschrieben, im Prinzip genau so wie es R.C. Clarke auf dem Foto abgebildet hat. Nachdem die Pflanzenreste aus dem Glas vorsichtig abgeschüttet wurden, nehme man das trichomhaltige Wasser und kippe es durch fünf Siebbeutel (27-160µ) und danach noch durch einen Kaffeefilter.
Man wird feststellen, dass …
1. die Qualität in allen Sieben gleich ist, egal wie groß die Trichome sind. 2. im Gegensatz zur Beutelmethode auch im groben Sieb keine Grünfärbung zu sehen ist 3. auch im Kaffeefilter nach dem feinsten Sieb noch einiges enthalten ist, was sonst in den Ausguss gewandert wäre.
Wer möchte, kann das so gewonnene Hasch-Wassergemisch dann noch einmal durch Siebe von 27- 80µ gießen. Dann kann man sehen, dass die Qualität bei allen Siebungen identisch ist, obwohl die Trichome jetzt ganz fein nach Größe sortiert sind. Erdbeermarmelade aus kleinen, süßen Erdbeeren schmeckt halt genauso wie eine aus großen, süßen Erdbeeren des gleichen Feldes. Sehr lecker und genau gleich.
Fazit:
Henk und Kimo können nur davon abraten, zur Herstellung von reinstem Haschisch unter Verwendung von Wasser und Eis Siebe zu benutzen, da es die traditionelle, effektivste Methode im wahrsten Sinne des Wortes qualitativ verwässert. Leider wird auf dem europäischen Markt kein erschwingliches, vernünftiges Gerät zur Wasser-Eishaschgewinnung angeboten, ein Import eines solchen Gerätes aus den USA ist aufgrund der anfallenden Zollgebühren sehr kostenintensiv. Doch auch die einfache Konstruktion mit zwei Eimern, einem Mixer und einem sehr groben Sieb, die man unter iceold.org bestaunen kann, bringt mit ein wenig Geduld wirklich erstaunliche Ergebnisse.
Foto: Extraktion mit Wasser - Hier noch ohne Siebe...1
guerilla growing / kommentar
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Siebbeutel sind ü b e r f l ü S s i g
Auch dieses Mal hat der niederländische Kleingärtner wieder den XTR 1000 benutzt. Dieses Gerät aus den USA beschleunigt das Ablassen der Kristalle durch eine spezielle Schlauchkonstruktion, lässt sich mit ein wenig Zeitaufwand jedoch mit zwei Eimern, einem Spanngummi und einer alten Gardine auch prima selber konstruieren. Nach dem 60minütigen Einweichen der getrockneten Blattreste wurde das Gemisch wiederum 60 Minuten gerührt. Dabei war nach 10 Minuten der Schlauch zum ersten Mal, nach 40 Minuten zum zweiten und nach einer Stunde fast zum dritten Mal voll. Insgesamt konnte Henk nach Trocknung und Pressung 17,5 Gramm Bubble Hasch von außergewöhnlich hoher Qualität in den Händen halten, bei 98,5 Gramm ist das eine Ausbeute von 17,7(!) Prozent. Wiederum ohne Siebe benutzt zu haben. Also noch ein wenig besser als beim letzten Mal, es lag also definitiv kein Mess- oder Verfahrensfehler vor.
#119 / 06.10
... bringt „Baba Bob“ auf einmal Siebe ins Spiel. Alle Trichome die kleiner als das letzte Sieb sind, gehen nun verloren - Foto: Baba Bobs Aqua-X-Tractor1
1 Quelle: R.C. Clarke: „Haschisch - Geschichte, Kultur, Inhaltsstoffe, Genuss, Heilkunde, Herstellung“ - AT Verlag, 2000, Aarau, Schweiz. (Original: „Hashish!“, Red Eye Press, 1998, Los Angeles, USA) Foto: Extraktion mit Wasser S. 184. Illustration: Baba Bobs Aqua-X-Tractor S. 296. Mit freundlicher Genehmigung vom AT Verlag
„K
eine Pflanze ist illegal“ - mit diesem Slogan warb ein bekannter deutscher Gartenbedarfshop jahrelang um seine Kunden. Der Gründer und Inhaber dieses Unternehmens war Hanf-Aktivist mit Leib und Seele, der Wunsch nach einer rationalen Hanfpolitik war einmal annährend so wichtig wie der Umsatz. Doch das ist seit Februar 2010 Geschichte. Denn vor einigen Jahren sind zwei entscheidende Dinge geschehen: Der erwänhte Geschäftsgründer verstarb unerwartet und in Aachen startete die Staatsanwaltschaft die „Aktion Sativa“, in deren Verlauf viele Kunden eines speziellen Ladens gebusted wurden. Damals hatten diese beiden Fakten nichts miteinander zu tun, im Jahre 2010 haben sie durch die unglückliche Verkettung einiger Ereignisse dazu geführt, dass der einst aktivste Unterstützerladen der Hanfszene nichts mehr mit der Pflanze zu tun haben möchte. Nicht einmal mal politisch, theoretisch oder auch nur rein hypothetisch. Wieso? Das Urteil gegen den zuvor erwähnten Aachener Growshop hat Anfang des Jahres unbegründete Panik verbreitet, die ganz und gar nicht angebracht ist. Growshops sind nach wie vor legal, nach wie vor dürfen deren Besitzer und Angestellte nicht zum Anbau von Cannabis beraten. Das ist jedoch nicht neu und wird auch von allen seriösen Growshops spätestens seit der „Aktion Sativa“ so gehandhabt. Auch der Verkauf von Cannabisliteratur ist eindeutig legal. Einer der vor Gericht meistbeachteten Kommentare zum BtMG ist der „Körner-Kommentar“ des vor kurzem pensionierten bisherigen Oberstaatsanwaltes in Frankfurt, Hans Harald Körner. Körner spricht bei einem „Growshop“ sogar explizit von einem Laden, der Anbauzubehör für Drogenpflanzen verkauft. Der Betrieb eines Growshops sei laut Körner (neueste, 6. Auflage) kein Verstoß gegen das BtMG, solange kein „Bezug zu einem bestimmten BtMG-Delikt“, also. einem „konkreten Anbau“ gegeben ist, sprich: Solange nicht konkret zum illegalen (Hanf-)Anbau beraten werde. Auch der Verkauf von Büchern, die den Anbau von Hanf oder Marihuana erläutern, sei demnach kein Problem. In der Praxis ist der konsequente Verzicht auf Anbauberatung auch vollkommen ausreichend. Einfache Schritte wie die Erweiterung des Sortiments um Gartenbaubücher und Nutzpflanzensamen oder die „Entlinkung“ von Anbauforen sind manchmal ebenso nachvollziehbar und je nach lokaler Stimmungslage auch verständlich. Ein seriöser Growshop muss sich und seine Kunden schützen, indem er dafür sorgt, dass im Laden oder durch das Personal keine Straftaten stattfinden und so die Polizei keinen Vorwand hat, Kunden zu schädigen. Weitreichendere Schritte sind vorauseilender Gehorsam, und genau das ist das Ziel aller Einschüchterungsversuche seitens derer, denen Growshops ein Dorn im Auge sind. Einmal ausgemusterte Bücher müssen später nicht mehr verbrannt werden. Diese Untertanen Mentalität ist verantwortlich dafür, dass wir in Europa immer die Letzten sind, wenn es gilt, sich gegen offensichtliche Mißstände zu wehren. Kein Growshop muss auf einmal alle Hanfblätter entfernen, alles, was auch nur entfernt mit Hanf oder Kiffen zu tun hat, aus dem Sortiment nehmen oder gar aus dem DHV austreten. „Beiße nicht die Hand, die dich füttert“. Das heißt in diesem Falle: „Hör nicht auf, für die legitimen Belange deiner Kunden zu kämpfen, nur weil sie illegal sind.“ Andere Grow-Läden in Köln wollten das Plakat des Hanftags nicht aufhängen, weil es zu „aggressiv“ sei. „Verstecken ist nicht mehr“, so das diesjährige Motto, zu aggressiv? An wen verkauft ihr denn eure Lampen und den Dünger? Klar, man muss sich an die Gesetze halten, nicht mehr, nicht weniger. Aber selbst in Bayern und Baden-Württemberg können Szeneläden, die sich an die Regeln halten, existieren und Growequipment sowie Paraphernalien verkaufen und nebenbei für eine gerechtere Hanfpolitik eintreten. Es gibt in Deutschland kein rechtskräftiges Urteil gegen einen Grow- oder Headshopbetreiber, der seine Kunden nicht direkt zum Hanfanbau beraten hätte. Und selbst da gibt es nur das eine Urteil, bei dem der betroffene Laden wirklich alle Growshopper-Regeln missachtet hatte, die möglich sind. Er hat direkt beraten, selbst (mit)angebaut, vercheckt und angeblich sogar Anlagen gegen
Weed getauscht. Klar, dass der keinen Growshop mehr betreiben darf, weil er einfach Mist gebaut hat. Der Autor dieses Artikels hat selbst jahrelange Erfahrung hinter der Growshoptheke und weiß aus eigener Erfahrung, dass die Vermeidung der Worte Hanf, Grasanbau, Weed usw. spätestens seit der „Aktion Sativa“ zum Handwerkszeug eines jeden Growshoppers gehören müssen. Rechtlich geschultes Personal ist besser als der Rundum-Schlag à la Frankreich: Weil es dort juristisch wirklich heikel ist, einen Growshop halbwegs offen zu betreiben, gibt es in Frankreich nur „Hydro-Shops“ ohne jedweden Bezug zur Hanfpflanze. Die französischen Growshopbetreiber würden sich über eine Rechtslage wie in Deutschland freuen und sofort ihre Konzepte anpassen und so arbeiten, wie die Growshops in den meisten EU-Ländern, darunter auch Deutschland. Wenn es aber alle so machen wie der einstmals aktive Unterstützerladen aus einer deutschen Hansestadt, der seine Wurzeln verleugnet, gibt es in zehn Jahren dann auch hier noch so genannte „Hydro-Shops“. Ohne dass ein Staatsanwalt oder Richter einen Finger krumm gemacht hat. Alle tun so, als ob sie zu Hause Gewürze anbauen und lügen sich grinsend gegenseitig in die Tasche, während die Legalisierungslobby um den DHV Insolvenz anmeldet und nach Kalifornien auswandert. Die Kleingärtner, die einfach mal Pech hatten, werden immer noch weggesperrt und der kommerzielle Anbau ist endgültig in der Hand organisierter Banden. Hydro-Shop Besitzer fahren dicke Karren, können sich ungestrecktes Weed für 30 €/Gramm leisten und im Laden ist nicht einmal mehr ein virtuelles Grasblatt zu sehen. Dafür ist es der Pharma-Industrie gelungen, alle Cannabinoide zu synthetisieren, verkehrsfähig zu machen und sie gewinnbringend zu verkaufen. Der Anbau einer Pflanze ist selbst für Cannabis Patienten noch immer ausnahmslos verboten. Schöne Aussichten. KIMO
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#119 / 06.10
wirtschaft
Hitzefrei durch den Sommer?
#119 / 06.10
GMM 2010 - so war’s
Der Easy Analoog regelt das schon
hanf cooltour
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Neu bei GiB. Klimakontroller mit starken 16 Ampere
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icht nur die Sommerhitze ist dem optimalen Klima im Privatpflanzraum immer wieder abträglich, auch zu trockene Wohnungsluft, zu kalte Zuluft oder ein zu lauter Lüfter spielen ambitionierten Hobbygärtnern üble Streiche. Der Easy Analoog 16 A regelt die gewünschte Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch in etwas größeren Räumen mit entsprechender Lichtleistung. Anders als die meisten Klimageräte bietet er die Option, auch einen Ventilator, ebenfalls Drehzahl geregelt, anzuschließen und sorgt so neben einem guten Klima immer für die optimale Luftzirkulation im Pflanzraum. Gut und solide verarbeitet bietet der Easy Analoog insgesamt Anschlussmöglichkeiten für drei Geräte, neben dem Ventilator können natürlich Zu- und Abluft angeschlossen und geregelt werden. Ein externer Fühler mit einem 1,50 Meter langen Ka-
bel sorgt dafür, dass Temperatur und Luftfeuchtigkeit immer genau am gewünschten Punkt im Raum bestimmt werden können. Entweder über die Auto-Funktion oder einfach per Hand können die maximale und minimale Drehzahl sowie der gewünschte Temperaturbereich genau eingestellt werden und somit kann das Raumklima mit Unterstützung der Klimageräte optimal gesteuert werden. Der Easy Analoog verfügt zudem über eine austauschbare Sicherung, so dass die angeschlossenen Geräte bestmöglich geschützt werden.
Nazi vs. Schmusebär - Dniepropetrovsk
Das solide Helferlein und eine Menge andere, hochwertige elektronische Klimacontroller findet ihr bei der Grow In AG. Entweder im Shop in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin, geöffnet werktags von 10.30-18.30 Uhr, sonnabends 10.30-14 Uhr oder einfach online im Webshop von www.grow-in-berlin.de Händleranfragen in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin sowie unter 030 34 99 80 70 sind ausdrücklich erwünscht.
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Gebongt - Der Vapocane Black Leaf Der Messesieger der cannaTrade verzaubert eure Bong Absinthe Auferstanden von den Toten V
iele Bongraucher sind noch nicht auf einen Vaporisator umgestiegen, weil bei den günstigen und kleinen Einsteigergeräten der „Kick“ fehlt, Geräte mit dem berühmten „Kick“ sind erst ab 200 Euro zu haben, meist nicht transportabel und von einer Stromquelle abhängig. Der Hersteller der Vapbong, Solwe, hat sich nun eine Lösung ausgedacht, die aus jeder Bong mit nur wenigen Handgriffen einen Vaporisator macht, in jede Westentasche passt und zudem ohne Strom betrieben wird. Der „Vapocane“ besteht aus einem Heizelement aus Glas und einem Kräuterreservoir, die beide mit einem handelsüblichen 14,4 mm Schliff versehen sind. Besitzer einer 18,8 mm Bong können einfach einen 14,4 auf 18,8 mm Adapter aus dem Headshop ihres Vertrauens erwerben. Kräuterreservoir und Heizelement werden einfach statt des normalen Köpfchens auf die Bong gesteckt und das Heizelement wird am oberen Ende mit einem Sturmfeuerzeig, oder beser noch mit dem Vapocane-Burner, erhitzt. Im Vergleich zu anderen flammenbetriebenen Vaporisierern kann der Benutzer zwischen direktem und indirektem Flammeneinsatz wählen, wobei wir den indirekten immer vorziehen würden, weil bei dieser Anheizmethode ein Anbrennen der Kräuter auch bei etwas zu hohen Temperaturen vermieden wird. Zusätzlich wird der Vapocane Vaporisieraufsatz in einer praktischen Schutzhülle im Stiftdesign geliefert. So kann man das gute Stück unauffällig und problemlos zu Freunden mitnehmen, um die Pfeife des Gastgebers als lungenschonenden Vaporisierer zu verwenden. Wieder einmal hat Solwe auch mit dem Vapocane ein verblüffend einfaches Gerät, das allen Ansprüchen des gehobenen Verdampferlebnisses gerecht wird, auf den Markt gebracht, das auch vom fachkundigen Publikum auf der Cannatrade dankend angenommen und bestimmt nicht ganz ohne Grund zum
besten Produkt gewählt wurde. Den Vapocane gibt es in drei verschiedenen Ausführungen, „clear“, „gold“ und „white“, ab 47,60 Euro in jedem gut sortierten Headshop.
Mehr infos zum Vapocane gibt es unter: www.vapocane.com
Fotos: neardark.de
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Fotos: Vapocane
bsinthe hat eine lange und sagenumwobene Vergangenheit. Erfunden um 1770, avancierte der Absinthe wohl auch wegen der ihm nachgesagten euphorisierenden und aphrodisierenden Wirkung zum Kultgetränk Nr.1 des 19.Jahrhunderts. Bekannt wurde der Absinthe als die grüne Fee, die Muse vieler berühmter Maler, Denker und Dichter wie Picasso, van Gogh, Hemingway und anderen. Bereits im Jahre 1915 war das Getränk in einer Reihe europäischer Staaten und den USA wegen seines psychoaktiven Wirkstoffes „Thujon“ wieder verboten. In der heutigen Zeit erlebt der Absinthe eine Wiedergeburt und ist als Szenegetränk aus Bars, Discos und der Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Der „Black Leaf“ Absinthe ist zuerst einmal schon durch die kristallene Totenkopfflasche ein Blickfang in jeder Bar. Er wird nach einem Schweizer Originalrezept u.a. aus Wermuth (Artemisia Absinthium) und vielen anderen hochwertigen Pflanzen und Kräutern mit der gesetzlich festgelegten Höchstgrenze von 35mg/l Thujon hergestellt. Die klassische Variante: Einen Absinthelöffel mit einem Stück Würfelzucker auf ein Glas legen, ca. 4 cl „Black Leaf“ Absinthe darüber träufeln und anzünden. Der Zucker karamellisiert. Im Mischungsverhältnis 1:3 mit eiskaltem Wasser ablöschen. Die typische Absinthe Trübung setzt ein, umrühren, fertig. Auch für Longdrinks, Cocktails oder zum Kochen ist der unheimlich leckere „Black Leaf“ Absinthe bestens geeignet.
Black Leaf Absinthe Inhalt 0,5 l, 55% vol. Erhältlich beim Black Leaf Dealer ihres Vertrauens. www.neardark.de
200 Hartgesottene marschieren wacker - Berlin
er Global Marijuana March (MMM) findet (fast) zeitgleich in über 300 Städten weltweit statt. Am ersten und zweiten Wochende im Mai demonstrierten nicht nur in Berlin und Frakfurt/M. zahlreiche Menschen friedlich für die Re-legalisierung von Hanf. Das Hanf Journal hatte in Berlin (D), Frankfurt/M (D), Prag (CZ), Kiev (UA), Dniepropetrovsk (UA) und Toronto (CA) Korrespondenten vor Ort.
Berlin, Hanftag. 8. Mai 2010: Verstecken ist nicht mehr Das Motto hat die Berliner Polizei wohl allzu wörtlich genommen und just genau zum Hanftag mal wieder ordentlich Präsenz gezeigt. Ab 13.00 Uhr versuchten viele Teilnehmer, sich zum Brandenburger Tor durchzuschlagen. Das war ob des geballten Polizeiaufgebots nicht einfach, die Beamte hatten den gesamten Platz abgeriegelt und filzten jede/n potentielle/n Teilnehmer/in sowie den ein oder anderen unbeteiligten Touristen, der nach „Kiffer“ aussah. Schön weit sichtbar, damit es sich alle auf dem Weg befindlichen Sympathisanten noch weit vor dem Pariser Platz anders überlegen sollten konnten. Der Einsatz der Ordnungshüter sorgte schon vor der eigentlichen Demo für den traurigen Höhepunkt des Tages. So hat es die Berliner Polizei wieder einmal geschafft, Menschen davon abzuhalten, friedlich für die Freigabe von Hanf zu demonstrieren, wie es offiziell heißt „zum Schutze des Veranstalters vor potentiell zu erwartenden Straftaten“. In Frankfurt /M. wurden die Hanfaktivisten gerade mal von zwei Polizeimotorrädern begleitet, während Berlin mehr Polizisten als Demonstranten aufbietet. Wie groß ist die Angst vor den eigenen Bürgern geworden, eine Demo, auf die wahrscheinlich nicht mehr als 1000 Menschen gekommen wären, unter einem fadenscheinigen Vorwand im Vorfeld auf 200 zu dezimieren? Wer es dann unbehelligt durch die Filzkolonne geschafft hatte, konnte sein Wissen über den aktuellen Stand bundesdeutscher Hanf-Realität ab 14:30 durch Beiträge von Georg Wurth (Deutscher Hanfverband, DHV), Steffen Geyer (usualredant. de), Locke (Hanfparade), Rolf Ebbinghaus (Hanfmuseum), den Jungen Liberalen sowie der Berliner Piratenpartei erweitern. Schon bevor der Demozug gegen 15:15 endlich loszog, waren dann kaum mehr Teilnehmer als Politzisten übrig, der Veranstalter geht von 200 Demonstranten aus. Vom Brandenburger Tor bewegte sich die diskriminierte Menge durch die Berliner Mitte lautstark zum „Yaam“, wo dann endlich ohne weitere Belästigungen und ohne weitere Vorkommnisse bis zum nächsten Morgen gefeiert werden konnte. (Video siehe Seite 2) KIMO
Frankfurt, 8. Mai 2010: „Bei 4000 habe ich aufgehört zu zählen“
Der GMM: Ein „cross-over“ der Legalizer aus verschiedenen Parteien und Organisationen. Frage: “Wie viele waren wir eigentlich?“ Antwort eines Teilnehmers: „Oh, bei 4000 habe ich aufgehört zu zählen!“ Verarscht! Es drückten sich zwar wirklich Tausende durch die Frankfurter Innenstadt, doch bei unserer Global Marijuana March Kundgebung fanden sich ungefähr 100 Interessierte ein. Die Kundgebung stand unter dem Motto: „Prohibition tötet!“ und Redner von „Die Linke“ in Hessen (Ulrich Wilken), „Piraten“ (Jochen Löblein), „J.E.S.“ Frankfurt (Christian Holl) und Grüner Hilfe (Jo Biermanski) prangerten die momentanen Praxis in der Drogenpolitik in Deutschland und weltweit an. Der angekündigte Redner von der Grünen Jugend war leider in der Anti-Nazi-Demo hängengeblieben. Sie forderten eine Entkriminalisierung des Drogenkonsums, die Legalisierung von Cannabis und vor allem auch Drug-Checking. Die weitestgehende Forderung war die nach der Abschaffung des BtMGs! Nach gut zwei Stunden spazierten wir dann zum Main. Angeführt von zwei grün-weißen Motorrädern ging es durch die Frankfurter Innenstadt – mal mehr, mal weniger laut. Am Mainufer beendeten wir die Veranstaltung offiziell. Doch wir werden wiederkommen bis die Vernunft gesiegt hat! Wir suchten uns ein schönes Fleckchen in der Sonne und ließen den Tag gebührend ausklingen. Ingrid Wunn, Sprecherin der Hanf-Initiative Frankfurt „Hai am Main“ www.hanf-initiative.de
a Volle Straßen, super Stimmung - Prag
Prag 8. Mai 2010: GMM 2010 – Ein Tag der Freiheit Bereits zum 13. Mal fand der von Legalizace.cz veranstaltete GMM in der Hauptstadt der Tschechischen Republik statt. Die Teilnehmerzahl wächst im liberalen Tschechien von Jahr zu Jahr, waren es vergangenes Jahr noch 10.000 Teilnehmer, so demonstrierten am 8. Mai 2010 bereits 12.000 Menschen für die Gleichstellung von Hanf mit den legalen Drogen Tabak und Alkohol. Laut der Veranstalter kamen nicht nur Menschen aus der Tschechischen Republik, der GMM in Prag hat sich zu einer internationalen Kulturveranstaltung entwickelt, die auch viele Menschen aus den Nachbarländern anzieht. (Anm. Der Redaktion: Waren wohl viel Bayern da ;-), is‘ ja auch näher und chilliger als der Hanftag in Berlin). Überwältigt vom großen Zuspruch sagte Robert Veverka, Sprecher von Legalizace.cz: „Die Kundgebung und das anschließende Event im Parukářka Park fand nicht nur landesweit großen Zuspruch, vor allen Dingen bei der jüngerern Bevölkerung. Sie sind hierher gekommmen, um zu demonstrieren und Spaß dabei zu haben. Sie wollen zeigen, dass der Rückhalt in der Bevölkerung zunimmt und viele Menschen von der Idee der Legalisierung überzeugt sind. Eine Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts „SANEP“ im Jahr 2009 hat gezeigt, dass sich fast 50 % der Bürger/Innen eine Legalisierung vorstellen können.“ Auf dem Gelände gab es drei Bühnen, auf denen zahlreiche Reggae-, HipHop- und Techno-Acts zu bewundern waren, es gab Hanfessen und -Getränke, Infostände und natürlich war unsere Schwesterzeitschrift „Konoptikum“ mit zahlreichen Helfern vor Ort. Die zahlreich ausliegenden Exemplare der GMM-Sonderausgabe sowie die Mai-Ausgabe waren schon nach kurzer Zeit vergriffen. Die Polizei war immer präsent, sah aber keinen Grund, den Ablauf der Veranstaltung zu behindern. Alles verlief friedlich. Der Pressesprecher der Prager Polizei, Andrea Zoulova, sagte: „Trotz der hohen Teilnehmerzahl verlief die Demonstration perfekt. Es gab keinerlei größere Zwischenfälle und wir mussten im Verlauf der Veranstaltung nicht eingreifen.“ Zum Abschluß der großen Party erinnerte Robert Veverka noch einmal daran, dass man kommendes Jahr auf jeden Fall wiederkommen werde, jedoch lieber um die Legalisierung zu feiern als für sie zu demonstrieren. Und so konnten die zahlreichen Teilnehmer/innnen den chilligen Tag in einem der zahlreiche Prager Clubs ausklingen lassen, die in der Nacht zum 9. Mai mit einer After-Party den GMM die ganze Nacht durchzelebriert haben. Petr / Übersetzung: KIMO
Kiev, 15. Mai 2010: Freiheit in Ketten Am Tag vor dem GMM wurde die Veranstaltung von den örtlichen Behörden verboten. Zehn Einsatzwagen der Spezialeinsatzkräfte standen am Versammlungsort mit offenen Türen bereit, um den potentiellen Teilnehmern zu zeigen, was sie erwartet. Am gleichen Tag feierte die Ukrainische Regierung den „Europa-Tag“, weshalb überall Touristen, Journalisten und offizielle Verteter aus den EU-Länder unterwegs in Kiev waren. Die Polizei drohte den Organisatoren im Vorfeld des GMM, sie zu verhaften, sollten sie die geplante Demonstation trotz des Verbots veranstalten. Das veranlasste die Aktivsten zu der Entscheidung, eine radikale Form des passiven Widerstands zu wählen. 12 Aktivisten trafen sich vor dem Außenministerium, wo gerade die offiziellen EU-Feierlichkeiten stattfanden. Dort entfalteten sie ein Transparent mit der Aufschrift „Ist heute Europatag?“ und der Organisator des GMM und Chefredakteur der „Konopravda“, Taras Ratushnyy, kettete sich symbolträchtig an den Zaun des Gebäudes. „Wir haben keine andere Möglichkeit als diese, unsere (Meinungs)-Freiheit in diesem Land zu bewahren, die Menschen zu schützen, die unsere Forderungen unterstützen,“ sagte der ukrainische Hanf-Aktivist. Während seine Mitstreiter mit den Medienvertetern vor Ort sprachen und ihre Forderungen erläuterten, kamen annährend 200 GMM Teilnehmer dazu.
Taras und die anderen Teilnehmer fordern, das Thema Drogenpolitik und den Krieg, den die Drogen zum Thema einer Parlamentssitzung zu machen, die Polizeiwillkür und deren Involvierung beim Drogenhandel aufzudecken sowie eine Generalamnestie für Hanfkonsumenten, die zur Zeit eine Gefängnisstrafe verbüßen. „Der GMM in Kiev ist verlegt, um Provokationen (seitens der Polizei) zu vermeiden und um die Möglichkeit zu wahren, gegen das Verbot vorzugehen.“ lautete die offizielle Stellungnahme der Veranstalter. Die Polizei stand die ganze Zeit über passiv dabei, die Anwesenheit der Journalisten hinderte sie jedoch offensichtlich daran, Verhaftungen vorzunehmen. Die Beamte trafen nichtsdestotrotz Vorbereitungen, die festgekettete Person nach dem Abzug der Pressevertreter festzunehmen, Spezialwerkzeug und eine Motorsäge standen schon bereit. Nach 90 Minuten begann sich die Versammlung aufzulösen, ohne dass jemand festgenommen worden war. Als die letzte Gruppe den Ort sicher verlassen hatte, öffnete der festgekettete Aktivist unvermittelt die Vorhängeschlösser und entzog sich dem Zugriff, indem er blitzartig auf dem Rücksitz eines Motorrads verschwand. An diesem Tag wurde niemand festgenommen und alle Teilnehmer erhielten Asyl auf dem Gelände eines 500 Meter entfernt stattfindenden Reggae-Festivals. T.Rat
Dniepropetrovsk, 22.Mai: Straßentheater gegen Nazis In Dniepropetrovsk sind die Behörden ein wenig liberaler, hier kann nur ein Richterspruch eine friedliche Demonstration verhindern. So wurde der MMM auch für den 22. Mai angemeldet und genehmigt. Ist eine Demonstation von offizieller Seite trotzdem nicht erwünscht, so wird der Versammlungsort einfach ein paar Stunden vorher für eine Gegenkundgebung vergeben. Dann kann auch die Polizei die eigentliche Demo kurzerhand verbieten, um die Sicherheit zu gewährleisten. In den vergangenen Jahren haben ukrainische Nazis mit der Forderung „für ein gesundes Leben“ die Durchführung des GMM mit der zuvor beschriebenen Taktik immer wieder erfolgreich verhindert. In diesem Jahr gab es dann aber sehr früh morgens eine Gegen-Gegen-Demo. Ein „Straßentheater gegen Nazis“ verteilte Blumen an die Passanten, verwickelte Anwesende ins Gespräch und suchte den Dialog mit allen Seiten. Die Nazis waren offensichtlich überrumpelt ob so viel Freundlichkeit und die anwesenden GMM-Aktivisten konnten auch ihr Anliegen so erfolgreich vertreten. Keine Schlägerei, keine Festnahmen. Gegen Ende flammte die ukrainische Variante der freien Berichtstattung dann doch noch einmal kurz auf: Ein anwesender Journalist, der ein Foto vom aggressiven, pöbelden Nazimob machen wollte, wurde verprügelt und seine Kamera wurde gestohlen, ohne dass die Polizei eingeschritten wäre. T.Rat
Toronto, 1. Mai 2010: Über 20.000 Menschen fordern das Ende der Prohibition
Das wohl fetteste Event weltweit fand in Toronto statt. Über 20.000 Menschen kamen im Queen‘s Park zusammen, auch um sich mit ihrem Landsmann Marc Emery solidarisch zu zeigen, der im Mai wegen US-Samenhandels an die USA ausgeliefert wurde. Auch in Toronto war die Stimmung friedlich, das Teilnehmerspektrum spiegelte, ein wenig anders als bei den meisten Demonstrationen in Europa, alle Schichten und Altersklassen der kanadischen Gesellschaft wider. Pot ist dort schon „mainstream“, also gesellschaftsfähig. Die Polizei denkt auch hier nicht entfernt daran einzugreifen, und so verlief auch die größte Kundgebung im Rahmen des GMM friedlich und ohne Zwischenfälle ab. Was im Gegensatz zu Europa auch auffällt, ist die Unterstütung, die die kanadische Hanfszene durch zahlreiche Sponsoren erfährt. Gerade hier zeigt sich, dass die Legalisierung nur mir breiter Unterstützung der Growing-Industrie eine Chance hat, als Thema von Bevölkerung und Medien ernst genommen zu werden (siehe Kommentar Seite 7). Iven Simonetti
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„Rootdown represent, jetzt hat's sich ausgepennt!“
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(Nosliw 2007)
10 Jahre Rootdown Records
Text: Roly
Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 e-mail: anwalt.honecker@t-online.de
www.rootdown-records.com
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Seit nunmehr 10 Jahren werden hier Künstler langfristig aufgebaut und etliche Alben, Singles, Tourneen & Festivalauftritte aus dem Hause Rootdown erzielten beachtliche Erfolge. Darüber hinaus konnte im Verlauf der Jahre durch die stetige Veröffentlichung von Hit-Selections wie „Crystal Woman“, „iLove“ und „Tek A Train“ eine weltweite Aufmerksamkeit auf die inzwischen durch diverse Geschäftsbereiche gewachsene Marke „Rootdown Music“ gelenkt werden. Die konsequente Erweiterung des Labels um internationale Künstler wie Lee Everton, die Koalas Desperados und Jaqee festigte diese Position und eröffnete eine zusätzliche Ausdehnung von bisherigen Genregrenzen. Zum zehnjährigen Jubiläumsjahr bietet sich für Rootdown die Möglichkeit auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurück- und eine spannende Zukunft vorauszuschauen, so sind diverse Aktionen und Specials geplant. Nachdem am 23.Mai beim „Spash! Kick Off Event“ gemeinsam mit Nosliw, Jaqee, Nattyflo, Maxim, Rojah Phad Full und Slonesta „10 Jahre Rootdown“ gefeiert wurde, erscheinen in Kürze der „Rootdown Allstars Sampler Vol.2“ und die „Kokoo Riddim Selection“. Auch ich möchte hiermit zum zehnjährigen Geburtstag herzlich gratulieren und halte es mit den Worten von Nattyflo, Nosliw, Maxim, Mono & Nikitaman: „Komm zu Rootdown! Wir haben das Beste für Körper und Geist, wir sind mit Herz und Blut dabei. Komm zu Rootdown! Komm und hol dir, was Du suchst. Hier gibt’s Feuer, nicht nur Glut, wer das probiert, kriegt nie genug.“
n - Foto: rootdown
nachdenkliche Hip Hop Ballade mit Olli Banjo mit einem melodramatischen Refrain, und im Jungle-Smasher „Ihr könnt mir gar nichts“ harmonierte das neue Dream-Team Bassface Sascha & Nosliw wieder perfekt. Nach diesem leidenschaftlich groovigen Mash Up traf ich mich am 21.März 2009 im Berliner Yaam mit dem charismatischen Singjay für ein Interview und lernte so auch Maxim, Überproduzent Teka und Nils vom Rootdown Camp kennen. Zwei Monate später bevorzugte eine neue Art ‚urbaner Immigranten-Koalas’ ausser Eukalyptus noch fette Beats und das Brechen von Regeln. 17 Musiker und 17 Vokalisten aus 15 Nationen waren nach Köln gekommen, um eine gelungene Melange aus Reggae, Soul, Afro-Beat, World-Folk und allerlei herkunftsabhängigen eigenen Styles und Einflüssen aufzunehmen – die Koalas Desperados. Im Sommer 2009 war Nattyflo mit seinem „Soulgefühl“ wieder eine zuverlässige Adresse für Roots Music mit Tiefgang und setzte inhaltlich auf das Themendreieck „Liebe / Freundschaft, Gesellschaftskritik und Musikkultur.“ Gemeinsam mit Nosliw, Maxim, Mono & Nikitaman hatte Nattyflo anlässlich des siebenjährigen Jubiläums von Rootdown (2007) eine respektvolle, groovige Hommage an das Label eingesungen.
Mono & Nikitama
Im Sommer 2005 erreichte mich Nattyflo’s Debüt-Album „Immer Vorwärts“, und wenn ich mich recht entsinne, startete von da an meine Zusammenarbeit mit Rootdown Warrior Marius, der mich bis heute (und hoffentlich noch lange Zeit) in regelmässigen Abständen mit beschwingten Roots Reggae Riddims und pumpendem Dancehall versorgt. Spätestens mit der Verpflichtung von Nachwuchskünstler Maxim entwickelte sich das Label immer mehr zu der nachhaltigen Talentschmiede innerhalb der deutschen Reggaeszene. Am Abend des 12.März 2006 konnte ich mich dann gemeinsam mit meinem Redaktionskollegen Micha im Maschinenhaus der Kulturbrauerei Berlin endlich auch von der faszinierenden Live-Performance von Mono & Nikitaman überzeugen, die dort ihr zweites Album „Für immer“ präsentierten und uns beiden ein sympathisches Interview gaben. Songs wie „Bist Du da?“, „Wir sind so“, „Mehr als das“, „Neu“, „Zweite Halbzeit“, „Tausend“, „U.N.I.T.Y.“ und vor allem das amüsante „Fresse halten selber machen“ höre ich auch heute noch immer wieder gern. Ende 2006 spannten Sly & Robbie mit „Rhythm Doubles“ den Bogen zwischen altem Reggae über HipHop, Dub und Dancehall bis zum neuen Reggaeton und bewiesen, dass sie immer noch den Mango-Tango im Blut haben. Nachdem ich dann im Februar 2007 auch die Gelegenheit bekam, Tanya Stephens kennenzulernen, hiess es: „Wir wollen’s immer wieder hören“, denn Nosliw lieferte „Mehr davon“. Auf der Basis von modernem Rootsreggaesound zeigte er sein ganzes Können, ob es nun inhaltlich um die Liebe oder gesellschaftskritische Themen ging. Als alter Junglist freute ich mich auch besonders über die Bassface Sascha & Franksen Remixes zu „Immer wieder hören“ und „Mehr davon“ auf Vinyl. Der Titel „Ausser Kontrolle“ war dann Programm für das sympathische Duo Mono & Nikitaman, das enorme Livequalitäten, Energie und Präsenz gekonnt ins Studio transportierte. Auf exzellenten Riddims fand das Traumpaar der deutschsprachigen Dancehall-Szene wieder genau den richtigen Mix aus rootsigen („Das Alles“), politischen („Yeah“), aber auch humorvollen Songs („Kann ja mal passieren“). Auf einem extrem heissen Konzert im Berliner Cassiopeia traf ich dann den guten Marius auch mal live, liess mich von CéCile betören und anschliessend „rückwärts fallen“, denn Maxim erzählte interessante Geschichten und schaffte es auf seinem Storytelling-Album, auch schwere Themen lebendig und in Farbe zu gestalten. In „Woher sollt ich wissen?“ kannte er keine Tabus oder überflüssigen Stolz, da optimistische Naivität oder falsche Intuition absolut menschlich sind. Und „Was für ’ne Welt“ ist textlich und mit den wunderbaren Harmonien nach wie eines meiner Lieblingsstücke des charmanten Songwriters. „Heiss & Laut“ wurde es dann wieder mit Nosliw, der sich auf seinem neuesten Streich ausgiebig der elektronischeren Dancehall-Disziplin widmete und für meine Begriffe sein bis dato bestes Album ablieferte. Die „Blockparty“ mit Ronny Trettmann war ein enthusiastischer, erfrischender Mix aus Calypso und Dancehall, „Angst ist deren Business“ kam als
Foto: Roly sliw & Roly -
ie Veröffentlichung der Vinyl 7“ „Babylon“ (Nattyflo feat. D.U.G.), gefolgt von der ersten rein deutschsprachigen 7“ Selection „Racer Riddim“ aus dem Jahre 2000 gelten als ausschlaggebender Startschuss für das Label Rootdown Records. Teil der Resonanz zu eben jener Selection, auf welcher sich bereits die späteren Label-Artists Nattyflo und Nosliw verewigten (neben den deutschen Reggae-Urgesteinen Dr. Ring Ding, Natty U, D-Flame u.a.), war der Einstieg von Nikitaman in das Rootdown Camp mit der erfolgreichen Weiterentwicklung zu Mono & Nikitaman.
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#119 / 06.10
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„Rootdown...“
Rolys Silberscheiben des Monats Roland Grieshammer
Rojah & Slonesta: „Wer zum?“ (VÖ: 21.05.2010) Rojah Phad Full und Slonesta sind die neuen „Killermaschinen“ des Labels. Rojah kommt aus Bayreuth und ist MC beim Hurricane Soundsystem. Slonesta ist in Südbaden zuhause und betreibt dort das Buschwerk Bouncesystem und bastelt nebenbei Remixe. Vor ungefähr fünf Jahren sind sie vom Rap zum Reggae gewechselt und veröffentlichen nun ihr gemeinsames Debütalbum „Wer zum?“, auf dem sie sich nach dem ersten Song fünf Mal am Mikrofon abwechseln. Hier zeigen die beiden Rookies auf Riddims von Teka, Soundquake und Respectaz ihren Witz und decken das Spektrum von Dancehall bis Roots-Reggae ab. Weitere Instrumentals kommen von SWS (Sound With Soul) und Soulforce, die für Slonestas „Mehr Hitze“ den „Heavenless“Riddim aufgepimpt haben. Die Tracks von Slonesta gefallen mir dank seiner kraftvollen Stimme etwas besser, vor allem wenn er in seinem Garten eine „Dancehall Party“ auf dem „Tek A Train“-Riddim feiert oder rootsmässig den langen deutschen Winter verflucht („Winterstarre“). Es ist eine alte Tradition im Reggae-Business, ein komplettes Album von zwei Künstlern in stetigen Wechsel der Tunes bestreiten zu lassen. Rojah & Slonesta besitzen auf diesem Toe-to-toe-Album genug Charme und Skillz, um ihren ganz eigenen, individuellen Style dem Hörer zu vermitteln.
www.myspace.com/rojahphadfull www.myspace.com/slonesta
das schöne Album. „Nothing but human voice and a microphone“ – Bauchklang haben einen hypnotischen Groove, der aus den Eingeweiden kommt, zum Nachdenken anregt und in die Beine rauscht.
Flying Lotus: Cosmogramma
(warp records)
Eines meiner absoluten Lieblingslabels feierte im vergangenen Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Das Markenzeichen: Avantgarde. Was Warp macht, setzt Zeichen für die Zukunft. Der Ausnahmeproduzent Flying Lotus legt nach seinem vielbeachteten „Los Angeles“ den Nachfolger vor. Auf „Cosmogramma“ (das kosmische Gleichgewicht zwischen Himmel und Hölle) erwartet den Zuhörer eine beatverfrickelte Geschichte, wenn bassig-wabernde-Rhythmen auf sphärisch-knisternde Ambient-Klänge treffen. Der Opener „Clock Catcher” kommt mit verstörenden 8-Bit-Computersounds, die in weichen Harfennoten münden. Es folgen komplexe Shuffle-Beats, die in der Bassdrum-Nummer „Nose Art“ landen. Mit „A Cosmic Drama“ beginnt dann ganz sanft das eigentliche Intro des Orchestermeisters. Ein vermehrter Einsatz von Live-Instrumenten wie Streicher sowie die Rekrutierung prominenter Jazz-Musiker bilden auf 17 fragilen Tracks neue, warme Klangtexturen. So veredeln Saxophonist und Cousin Ravi Coltrane, Bass-Virtuose Thundercat, Harfen-Wunderkind Rebekah Raff oder Erykah Badu- und Outkast-Streicher Miguel Atwood-Ferguson den Longplayer. Gastvokalisten gibt’s mit Laura Darlington und Thom Yorke (Radiohead) auf dem subtilen IDM-Sound von „... And The World Laughs With You”. Vorhersehbare Patterns existieren hier nicht, und genau das macht dieses Album zu einem spannenden Hörerlebnis. Der amerikanische Wonkypionier fusioniert basslastige Space-Electronica mit R&B, Soul, Jazz, Disco & Psychrock und belegt mit „Cosmogramma“ eindrucksvoll, weshalb ihn die Matriarchin der globalen Bass Music, Mary Anne Hobbs, als den „Hendrix seiner Generation“ bezeichnet. Ellison at its best!
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Anthony Rother: Popkiller II
(datapunk)
Das, was heutzutage so alles unter dem Banner „Techno“ läuft, ist in den meisten Fällen nicht mein Ding. Monotones Gehämmer und pseudointellektueller Minimal bringen mich zum Gähnen, kicken ohne Groove und Seele allerdings überhaupt nicht. Ein Mann, bei dem ich dagegen immer wieder hellwach werde, hört auf den Namen Anthony Rother. Seit „Sex With The Machines“ (1997) schlägt mein eisgekühltes Electro-Herz für ihn, zeitlose Werke wie „Simulationszeitalter“ (2000), „Little Computer People“ (2001) und „Hacker“ (2002) auf seiner 1998 gegründeten Labelplattform „Psi49Net“ begeistern mich nach wie vor genauso wie „Popkiller“ (2004) und „Super Space Model“ (2006) als Meisterstück klanglicher Essenzierung, die über das 2004 entstandene Imprint „Datapunk“ als Signal klanglicher und thematischer Neuausrichtung veröffentlicht wurden. Ungeduldige Fans hatten bereits Release-zyklische Berechnungen gemacht, Frankfurter Insiderkreisen waren Details schon als unbestätigte Meldungen bekannt, und dann blitzte ein erstes „Disco Light“ als Appetizer auf. Wieder völlig selbstbestimmt und künstlerisch konzentriert werden wir mit „Popkiller 2“ Ohrenzeuge eines Anthony Rother, der endlich wieder wie entfesselt produziert. Die zehn charismatischen Tracks wirken durch mehr als ihre unverwechselbar magische Klangästhetik. Denn was „Popkiller 2“ erneut zur Besonderheit im Underground macht, sind vocal-zentrierte Themen wie „Mother“ (als Komplementär zum Popkiller-Hit „Father“), „Rotation“ oder das dramatische „Grab Your Life“. Praktisch Vocoder-ungefiltert geht Rother stimmlich einmal mehr aufs Ganze und überzeugt mit melo-
www.myspace.com/bauchklang www.bauchklang.com
dischen Tracks voller Emotionen, rauer Schönheit und Freisetzung unbändiger Energie. Big Boy Moderntronic!
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Frittenbude: Katzengold
(audiolith)
Nachtigall, ick hör dir trapsen. Nach dem Panda ist vor der Katze. Nach ihrem Debütalbum „Nachtigall“ mit den Top-Singles „Pandabär“ und „Mindestens in 1000 Jahren“ legen die drei Buben aus Bayern mit „Katzengold“ nach. Mehr Indie? Mehr Rap? Oder nur ein Steinwurf in die richtige Richtung, eine Knackwatschn mitten ins Gesicht und manchmal auch der Traum, den wir nicht träumen dürfen. Musikalisch sind Frittenbude eine Fusion aus den verschiedenen Interessen der Mitglieder: Ja!kob aka das Basslaster (Beats, Geschrei & Produzent) mag Electro, Midimúm aka Martin Steer (E-Gitarre, Gesang & Konsument) hört viel Rock und Ruede Sucre aka Streuner (Raps, Gesang & Delinquent) steht auf Hip Hop. Vor allem Tracks wie „Unkenrufe“, „Schandenschmuck“, „Und täglich grüsst das Murmeltier“, „Ob es reicht sie zu finden“, „Vom Fliegen“, „2 + 0 = 4“ und „Seifenblase“ gehen textlich und mit dickem Groove voll nach vorne. Mein Lieblingssong ist das finale „Bilder mit Katze“, das hören meine beiden Kätzchen und ich wirklich sehr gerne und schnurren dazu ordentlich durch die Gegend. Ja, das hier ist ein possierliches Album über die dunkle Seite der bunten Parties und über Träume, die an der Realität scheitern und nach dessen Genuss man so große Augenringe hat wie der seinerzeit besungene Pandabär. Als Bonus gibt’s bei der limitierten Erstauflage das 11-Track-starke Remixalbum „Plörre“ dazu, auf dem die Ravetruppe den Songs von Click Click Decker, Kettcar, Egotronic, Ira Atari & Rampue, Die Sterne, Dadajugend Polyform, Supershirt, Näd Mika und Plemo & Rampue ihren unverkennbaren Stempel aufdrückt. Erwachsen geworden, flegelhaft geblieben - so muss das sein!
www.myspace.com/frittenbude www.frittenbude.blogsport.de
Bauchklang: Signs
(monkey)
Die 1996 gegründete Combo entstand im niederösterreichischen St.Pölten aus einem gemeinsamen Musical-Projekt heraus. Nur mit der Kraft ihrer Stimmen, ihre Bauches und ihres Zwerchfells erzeugen sie ihren ganz eigenen Sound. Peu à peu erfanden fünf Vokalisten das Genre A-Cappella praktisch neu und übersetzten es ins dritte Jahrtausend. Mit virtuoser Stimmbeherrschung, Mouth Percussion und Human Beatboxing generieren Bauchklang einen Gesamtsound, dessen breites Klangspektrum, rhythmische Akzentuierung und brachiale Massivität für das Publikum kaum fassbar ist. Bereits 2002 wurden sie vom österreichischen Radiosender FM4 mit zwei „Amadeus Awards“ als bester FM4 Alternative Act und für ihr Debutalbum „Jamzero“ ausgezeichnet. Nach ihrem Livealbum „Live in Mumbai“ bewegen sich Bauchklang auf ihrem dritten Studioalbum „Signs“ stärker denn je im Club-Kontext und verdichten ihren Mix aus Dub, Elektro, HipHop, Drum’n’Bass und Worldmusic. Die indische Metropole mit ihren kulturellen Eigenarten und den Gegensätzen zwischen Reichtum und Elend war eine grosse Inspiration. So drückt das Album die Hoffnung an eine bessere Zukunft aus, aber auch Verzweiflung, Depression und Überforderung. Meine geliebte US-Spoken-Word-Queen Ursula Rucker sowie Rap-Poet Rouda und Beatboxer Tez aus Frankreich bereichern >>>
Trentemøller: Into The Great Wide Yonder
(hip hop academy hamburg)
Obwohl seine Karriere mit einer Reihe bahnbrechender Singles in der elektronischen Szene begann, hat seine Musik stets Genregrenzen gesprengt. Das mehrfach preisgekrönte Debutalbum „The Last Resort” (Poker Flat Recordings, 2006) bleibt eins der meistgeliebten Independent Alben. Mit seinem zweiten Studioalbum liefert der dänische Produzent und Soundtrendsetter Anders Trentemøller erneut viel Tiefe und Seele, allerdings haben die zehn Tracks nun eher eine Art Indie-Rock-Ästethik und sehr viel Dynamik. Es sprudelt nur so an brillanten Melodien und musikalischen Ideen, die mit verzerrten, antreibenden Twang-Gitarren, echtem und elektronischem Schlagzeug, Streichern, Bassmandoline, Theremin und eindringlichem Synthesizer-Sound umgesetzt wurden. Vier Gesangsstücke fügen sich nahtlos in dieses lebendige Album ein, so bezaubert gleich die erste Single „Sycamore Feeling“ mit Marie Fiskers atemberaubender Stimme. Gemeinsam mit dem englischen Musiker Fyfe Dangerfield von den Guillemots, den Sängerinnen Solveig Sandnes und Josephine Philip von dem Indie-Gesangsduo Darkness Falls und Trentemøllers eigenem Songwriting wird uns ein überwältigender Soundkosmos eröffnet. „Into The Great Wide Yonder” ist Electronica, die mit Neo-Folk, Indie-Rock, Psychedelia und mehr verschmilzt. Ich mag diesen skandinavischen Filmmusik-Vibe mit seiner melancholischen Energie. Denn in den Tiefen und der Dramatik, die raumerfüllend klingen, liegt eine tragische Romantik verborgen, die man finden und auf die man sich einlassen wollen muss. Ganz grosses Kino!
www.myspace.com/trentemoeller www.anderstrentemoller.com
Next Time >>>
Im Juli verlosen wir wieder DREI (in Zahlen: „3“!) schöne DVDs, seid gespannt! Marsmobil: (Why Don’t You Take) The Other Side?
(compost records)
Marsmobil ist ein Projekt des Münchner Multiinstrumentalisten Roberto Di Gioia (Ex-Passport) mit Peter Kruder (Peace Orchestra, Voom Voom) und Christian Prommer (Fauna Flash, Trüby Trio, Voom Voom). Inspiriert von der analogen Klangästhetik der 60er und 70er Jahre vereinten sie bereits auf ihrem letzten Album „Minx“ Vergangenheit und Zukunft, und so hörte man darauf eine Mischung aus SpacePop und Burt Bacharach-artige Orchestrierungen, die musikalisch laszive Kraft von Air, das Family-Feeling der 70er Band America und etwas von Talk Talk’s Zerbrechlichkeit. Nachdem Ende letzten Jahres die „The Other Side EP“ erste Einblicke in die neuen Produktionen lieferte, erscheint nun mit „(Why Don‘t You Take) The Other Side“ ein ausgereiftes Pop-Album, das sich irgendwo zwischen Pink Floyd, Jazz, Indie-Rock und Soul bewegt. Die Frage des Titels, die das ganze Projekt prägt, wird gleich im einleitenden Song „Patience“ aufgeworfen. Mit derselben Hingabe wie seine Kooperationen mit The Notwist, Console, DJ Hell, Udo Lindenberg und Charlie Watts von den Rolling Stones kreierte Roberto das Marsmobil. Beinahe jedes einzelne Instrument auf dem Album, von der Antonelli Kinderorgel (als 5-jähriger Bengel begann er darauf zu spielen), über das Mellotron, Schlagzeug, Bass, Klavier, Orgel, akustische und elektrische Gitarren, Sitar, Percussions, Glockenspiel, Marimba, bis zum Cello und sogar die Blues Harfe, wurde von Roberto Di Gioia selbst eingespielt. Und irgendwie erinnert mich der Vibe hier des öfteren an meine früheste Kindheit, in der meine Schwester die Beatles rauf- und runterhörte. Wunderschöner Psychedelic Rock und grosse Popsongs.
www.myspace.com/marsmobil www.marsmobil.net
Camino Blue Recordings & Scientific present: Terra Mission (camino blue)
Bereits 1995 veröffentlichte das Produzenten- und DJ-Duo P.B.K. auf Bassface Saschas Label Smokin’ Drum ihr erstes Vinyl. Mit ihrem eigenen Label Camino Blue Recordings stehen die beiden Paderborner Patrick und Niko seit 2004 für qualitativen, deepen und atmosphärischen Drum’n’Bass, um einen Gegenpol zu meist seelenloser Härte zu bilden. Im Jahre 2007 zogen sie mit ihrer zweiten Compilation „Ten Short Stories“ auch mich in ihren Bann, im letzten Jahr gründeten sie ein Schwesterlabel mit dem Namen Drone Audio, und nun befinden sie sich gemeinsam mit vielen aufstrebenden, internationalen Produzenten auf „Terra Mission“. Nach dem Breakbeat-Gewitter „Storm“ des polnischen Duos Sonic Saturation liefern uns Modemellow und P.B.K. feine Harmonien, bevor der wohl aktivste russische Künstler Andrey Burtaev, besser bekannt als Electrosoul System (subtitles, grid, good looking, hospital), mit „Sputnik“ einen voluminösen Flugkörper ins All jagt. Mit an Bord „across the space“ sind auch Mendelayev & Cutworks, KMC mit Elektro-Schocks und der in Holland lebende Belgier Mav von Scientific mit einem lieblichen Strand-Hit. Nach seinem schicken Album „Life In Cycles“ freue ich mich auch wieder über einen groovigen Track von Physics und dass meine geliebten Future Engineers mit ihrem Mix von ICR’s „Two Steps Backwards“ für ein entzückendes Finale sorgen. Als Zugabe gibt’s auf einer weiteren CD noch einen chilligen Live Mix von P.B.K. feat. Wiosna. Gute Arbeit, Jungs.
www.myspace.com/caminoblue www.caminoblue.com
Jazzman Gerald Presents: Let’s Boogaloo Vol.5
(record kicks)
Seit über 15 Jahren betreibt er Jazzman Records von London aus als Online Store, welcher sich durch eine exzellente Auswahl an gesuchten und gänzlich unbekannten Vinylraritäten einen Namen gemacht hat. Es war daher nur konsequent, dass Gerald Short vor knapp zehn Jahren das eigene Reissue Label gründete. Jazzman Records kann mit seinen Sidekicks Funk 45 und Soul 7 auf mittlerweile weit über 100 Veröffentlichungen zurückblicken. Eine Reihe, welche die Herzen aller Beat Digger höher schlagen lässt und deren Besitz als Original jeden an den Rand des finanziellen Ruins treiben würde. Auch das italienische Label Recordkicks hat sich wie Jazzman Records zu einer festen Grösse in der Szene entwickeln können. Für die fünfte Folge aus der Compilation-Reihe „Let’s Boogaloo” gehen beide nun erstmalig eine Zusammenarbeit ein. Jazzman Gerald präsentiert uns hier 17 glänzende Diamanten zwischen Deep Funk, Rare Soul, Juke Box Jams, Titty-Shakers und jazzigen 45s. Schon das Intro vom All Nations Quartet bringt mich mit den Breakbeats und dem Lo-fi Gospelfunk zum Kopfnicken. Floyd Lawson & The Hearts of Stone erhöhen mit ihrer 1975er Version von „K Gee“ das Tempo, Mountain Mocha Kilimanjaro orgeln mit „Yellow Soul Force“ japanischen Rare Groove dazu und Billy Larkin bringt in „Funky Fire“ den Blues. Die Portion Soul gibt’s von Patrinell Staten, Royale VII und Ricardo Marrero. Jazzman Gerald ist neben Pete Rock, Shadow, Keb Darge, Florian Keller und Kenny Dope einer der derbsten Digger weltweit. Freunde des gepflegten Funks gehen hier definitiv ab - so groovy!
www.myspace.com/jazzmangerald www.recordkicks.com
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Die Firma: Das sechste Kapitel
(lacosamia)
Ihrem selbstgewählten Credo „Lyrics über Beats repräsentieren Gut und Böse“ bleibt die 1996 in Köln-Porz gegründete Combe immer treu, so zieht sich das Thema des musikalischen Dualismus (Yin und Yang) durch alle Alben der Band. Musikalisch begeistern mich die Jungs seit ihrem ersten Album 1998 mit ihrem Antagonismus aus straighten HipHop-Beats und Orchestralität. In Zeiten von mp3s und herunterkomprimierten Klangerzeugnissen wirkt „Das sechste Kapitel“ als aufwändig ausproduziertes Album wie eine Befreiung. Eine akustische Soundschatzkiste, in der allein 20 Mann an der ersten Geige der Seele Flügel wachsen lassen. Mit der ersten Single „Jetzt“ setzen die drei Kölner genau dort an, wo sich das von Gangstern und Streetrappern dominierte HipHop-Deutschland derzeit nicht hintraut – bei der Fröhlichkeit, Leichtigkeit und Ehrlichkeit. Mit Hilfe eines Arrangeurs und eines 50-Mann-starken Sinfonie-Orchesters hat Die Firma auf dem ganzen Album einmal mehr aus dem Vollen geschöpft und so der Grösse ihrer Songs aus instrumenteller Sicht zum ersten Mal in vollem Umfang Tribut gezollt. Fühl’ die „Stille“, „Keiner weiß was kommt“, setz’ die „Sonnenbrille“ auf - die Firma liefert erneut die Zeilen, die aus der depressiven HipHop-Lethargie wieder eine Bewegung machen können und die Menschen zusammenbringen anstatt zu entzweien. Songs wie „Traum“, „Spruchreif“, „Schwarzer Regen“, „Ich seh Dich gehen“ und „Schlaf“ geben mir am meisten, während mich das snaplastige „First Class“ und der bouncende „Elefant“ zum Schmunzeln bringen. Ja, und der gute Curse ist auch dabei. (Im) HipHop gibt (es) endlich wieder Hoffnung.
www.myspace.com/diefirma1 www.diefirma.de
Various Artists: Sky High 2
(transmitter)
Nachdem ich euch im letzten Monat die Flashbacks-CD „If I Had My Way - Blue & Lonely” näher gebracht habe, möchte ich euch nun weitere 25 jazzige Reefer-Songs aus den Jahren zwischen 1925 und 1945 ans Herz legen, die direkten Bezug auf Marihuanagenuss nehmen. Erneut hat DJ Double-R swingende Hanfklassiker aus den USA für die Nachwelt kompiliert, Künstler wie The Cats & The Fiddle, The Meltone Boys, Nat King Cole Trio, Richard Jones & his Jazz Wizards, Mezz Mezzrow and his Swing Band, Cab Calloway, Slim & Slam, Louis Armstrong & Orchestra machen aus dem heimischen Wohnzimmer einen berauschenden Jazz-Keller und sorgen für gute Laune, während zwischendurch natürlich auch der Schmerz des Blues durchblitzt. Die ausführlichen Liner Notes erzählen wieder interessante Hintergrundgeschichten zum Leben der Musiker und Kiffer dieser Zeit. „Oft reisten Musiker als Lockvögel für Wunderheiler in sogenannten Medicine Shows, ein Job, den selbst Little Richard in den 50ern noch ausübte (…) Die Bluesmusiker und Strassensänger aus Memphis und New Orleans betrachteten die Medicine-Tours als eine Art bezahlten Urlaub vom harten Stadtleben, andere Kollegen waren froh, der Monotonie des Baumwollpflückens entkommen zu können.“ Man erfährt Wissenswertes und nette Anekdoten von HopHeads’ Klangpreziosen, vom Jive Smokin’ („Jive hiess sowohl eine Insidersprache der Kiffer, wie auch das Gras, das man rauchte, die Musik, die man hörte, der Tanz, den man tanzte.“) und gebusteten und verfolgten Jazzkiffern. Ein zeitgeschichtliches Dokument, was man gehört haben sollte - frei nach Cleo Brown: „The stuff is here …“
www.gruenekraft.com www.syntropia.de
#119 / 06.10
Festival RealBeat 2010
cooltour
01.07. 02.07. 03.07.
Das größte Reggae Open Air in Tschechien!
S
ommerzeit ist bekanntlich Festivalzeit. Und an Festivals wird einem in Deutschland ja einiges geboten. Doch warum immer im eigenen Land bleiben? In Tschechien feiert das RealBeat Festival dieses Jahr 12 jähriges Jubiläum und ist somit das größte und älteste ReggaeFestival des Landes. Es findet am ersten Juli-Wochenende, also vom 1. - 3.7.2010, statt. Žizníkov (bei Česka Lípa) ist sehr nahe an der deutsch-tschechischen Grenze, ca.100 km von Dresden entfernt. Und auch in Tschechien wird einem einiges geboten. Tschechien ist für seine gelassene Atmosphäre bekannt. Du kannst in Ruhe deinen Spliff rauchen, günstiges Bier genießen, ausgelassen feiern und tanzen und das alles für gerade mal 20 Euro.
ling Stones einer der besten 100 Sänger der Geschichte. Toots Hibbert erhielt den Grammy für das beste Reggae-Album des Jahres. Mit seinen 63 Jahren zählt er zu den Veteranen des Musikgeschäfts und doch ist ihm sein hohes Alter auf der Bühne nicht anzumerken.
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TOK - Foto: TOK
Alle Fans des Dancehalls aufgepasst: der zweite Headliner ist dieses Jahr T.O.K. Das charmante Quartett tritt mit seiner Band, der 303 Band, auf. Die jamaikanische Boygroup reißt mit ihren Hits und Energie jeden mit, der Beine hat. Man muss einfach tanzen.
Und auf die Ohren gibt’s noch mehr
Der Headliner des Festivals ist u.a. Toots & The Maytals. Die Legende aus Jamaika gab mit seinem Hit „Do the Reggay!“ dem ganzen Genre seinen Namen und ist laut der Zeitschrift Rol-
Toots - Foto: realbeat.cz
Das ist natürlich noch nicht alles! Aus England kommen General Levy, Top Cat, Deadly Hunta und Mungo’s Hi-Fi mit ihrem Soundsystem eingeflogen. Aus Venezuela kommt die Skaband Sin Sospechas, der EU Reggae Contest Gewinner für Dänemark Mystic MC mit seiner Band Budapest Riddim und aus Deutschland U-cee & Royal Family. Auch tschechische Bands sind zahlreich vertreten. Schon mal was von Sto zvířat, Švihadlo, Fast Food Orchestra oder Mr. Cocoman & Solid Vibez gehört? Dann wird’s aber Zeit! Soviel zum Live-Programm. Die Live-Bühne ist aber nur eine von 5 Bühnen! Dazu kommt noch ein Dancehall-Yard, Mungo’s Hi-Fi Dubstation, eine Rootsreggae-Corner und eine LatinoStage, das heißt jede Menge Reggaeton. Wenn jetzt auch noch die Sonne mitspielt, dann wird das größte Reggae Open Air Festival in Tschechien zu einem unvergesslichen Erlebnis. Alle Informationen findest du auf ww.realbeat.cz
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#119 / 06.10
fun&action
Die Hanfberatung im HanfJournal
Erste Hilfe für Kiffer
kascha@hanfjournal.de
Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.
Kay (19) aus Ludwigshafen möchte wissen:
„Hi Kascha, ich wollte mal fragen, ob es noch andere Sachen gibt als Tabak, um Gras zu mischen? Mir geht es insbesondere um Haschisch, weil ich mit dem Tabak rauchen aufgehört habe, aber Haschisch nicht pur im Joint rauchen kann?“
Kascha antwortet:
„Hallo Kay, da gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Welche letztendlich für dich die beste ist, wirst du anhand von Geschmack, Abbrenneigenschaften und Rauchfeeling selbst für dich feststellen müssen. Zunächst gibt es ja noch andere Möglichkeiten des Purkonsums als den Joint. Wer das Haschisch gerne rauchen und nicht essen oder trinken möchte, kann man zum Beispiel ganz einfach eine Purpfeife benutzen, da gibt es eine riesige Auswahl an verschiedenen Größen und Modellen, und diese Art des Haschisch-Rauchens ist wohl die effektivste. Interessant wegen des doch manchmal etwas starken Haschischrauchs sind vor allem Pfeifen mit irgendwelchen Kühlmechanismen – Purpfeife rauchen muss heutzutage nicht mehr Hustenanfall bedeuten. Wem pur dann doch zu stark ist oder wer das Joint-Feeling mit mehr Rauch haben möchte, der sollte insbesondere bei Haschisch gut überlegen, welche Beimischungen sich am besten eignen. Prinzipiell möglich sind z.B. Pfefferminze, Damiana, Knaster oder andere Räuchermischungen oder sogar, das ist dann recht stark, Gras (die so genannte Königsmische). Für Haschisch wichtig ist, dass diese Beimischung nicht zu schnell abbrennt. Gerade Pfefferminze oder Damiana, als Tee gekauft, sind häufig schon eher ziemlich trocken. Pfefferminze hat auch einen ziemlich auffälligen Eigengeschmack, der vor allem mit schwarzem Haschisch vielleicht dann doch einen ziemlich herben Rauch ergibt. Bei den verschiedenen Räuchermischungen ist das Rauchverhalten meist schon etwas besser, das optimale Abbrennverhalten kann man dann über die Größe und Breite des Joints einstellen.“
Johann (18) aus München fragt:
„Hallo Kascha, ich habe zur Zeit sehr merkwürdiges Gras. Es war sehr billig, aber da sind viele Samen drin, die Blüten sind recht klein und die Wirkung ist eher merkwürdig. Also das ist nicht so wie sonst, sondern ich merke erst gar nicht viel, wenn ich viel rauche, werde ich aber müde und bekomme ziemliche Kopfschmerzen. Ist das eine schlechte Sorte oder ist damit irgendetwas falsch, und kann ich das rauchen oder sollte ich das eher nicht?“
Kascha antwortet:
„High Johann, da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder hast du da Nutzhanf bekommen oder sehr schlechtes Homegrow. Beide gemeinsam haben einen sehr niedrigen Anteil an Delta-9Tetrahydrocannabinol, kurz THC. Dieser Wirkstoff ist unter den vielen Wirkstoffen im Gras derjenige, der für das „High“ verantwortlich gemacht wird. Ist im Gras wenig THC enthalten, enthält es dafür in der Regel umso mehr Cannabidiol, kurz CBD.
Während das CBD medizinisch interessant ist, weil es unter bestimmten Umständen gegen Krämpfe, Entzündungen und Übelkeit eingesetzt werden kann, ist es bei Kiffern eher wenig beliebt, weil es eben müde macht. Cannabidiol wandelt sich in der Pflanze mit der Zeit in THC um, und das ist in deinem Gras nicht ausreichend geschehen. Nutzhanf ist so gezüchtet, dass sein THC-Gehalt winzig bleibt – dort solltest du also außer der Müdigkeit bei größeren Mengen keine besondere Wirkung spüren. Bei schlechtem Homegrow oder zu früh geerntetem Gras hat sich entweder aus Zeitgründen oder aufgrund schlechter Beleuchtung oder Nährstoffversorgung in der Pflanze nicht genügend THC gebildet. Wenn es dir Spaß macht, kannst du das natürlich rauchen. Da dir der Effekt aber wie ich annehme nicht besonders zusagt, würde ich dir empfehlen deine Lunge zu schonen. Du kannst es dir auch beispielsweise als Beimischung aufheben, um für Joints weniger Tabak nehmen zu müssen.“
Anna (22) aus Hamburg möchte wissen:
„Hallo Kascha, ich habe letztens aus Versehen ein Tütchen mit Gras in der Waschmaschine mitgewaschen. Leider war das Tütchen nicht ganz wasserdicht, und das Gras ist ziemlich feucht geworden. Meinst du, das kann ich, wenn ich es getrocknet
habe, noch rauchen? Es riecht ein bisschen nach Waschmittel, meinst du, ich kann das irgendwie noch abspülen?“
Kascha rät:
„Hallo Anna, ich hoffe, es war nicht all zu viel, denn ich würde dir nicht empfehlen das noch zu rauchen. Mit dem Wasser hat das Gras sicher einiges an Waschmittel abbekommen. Du kannst zwar versuchen es z.B. in einem Sieb zu spülen, auch davon würde ich aber aus zwei Gründen abraten. Erstens kannst du dir nicht sicher sein, so das Waschmittel restlos auszuspülen – und ich würde jedenfalls nicht empfehlen, Waschmittel mitzurauchen. Das schmeckt sicher unangenehm und ist ganz sicher nicht gesund. Zweitens würdest du einiges an Pflanzenmaterial und Harzdrüsen mit weg spülen, so dass das Gras, selbst wenn es restlos sauber wäre, wahrscheinlich nicht mehr besonders gut wäre – und du riskierst natürlich, wenn das Gras andauernd durchnässt und wieder getrocknet wird, dass es früher oder später anfängt zu schimmeln. Leider fällt mir gar keine sinnvolle Verwendungsmöglichkeit für seifiges Gras ein, so dass ich dir wohl hier nur raten kann, es weg zu werfen. Wenn dir mal Gras einfach nur so nass wird, kannst du es normalerweise einfach trocknen – das geht auch mit Joints, die z.B. in den See fallen. Dabei sollte man es nur möglichst zerkleinern und beispielsweise auf einer Zeitung oder einem Blatt Papier ausbreiten, damit es möglichst schnell und gleichmäßig trocknet. Von Tricks mit einem Ofen oder ähnlichem würde ich aber abraten, da es dabei zu schnell trocknet und an Qualität einbüßt.“
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abe ich schon erwähnt, dass ich das Wetter derzeit zum Kotzen finde. Es mag für das Wachstum der PflanH zen vielleicht ganz gut sein, aber so ohne Sonne und Wärme draußen rumzuhängen, das geht eigentlich gar nicht. Stuben hocken mag ja im Winter ganz schön sein, aber im Sommer sollte doch der Aufenthalt im
Freien größere Prioritäten einnehmen. Denn auch draußen locken Spiele. Nein, nicht Fußball, ich rede von Live-Rollen-Spielen. Wer sich dafür interessiert, sollte mal einen Blick auf die Seite www.dilettanten.de werfen. Mein favorisierter Larp-Veranstalter organisiert nämlich vom 25. bis 29. August in der Nähe von Kassel ein Spiel zwischen Elfen und Orks. Und dass die sich nicht leiden können, weiß ja wohl jeder. Konflikte garantiert. Natürlich treiben sich dazwischen auch Zwerge oder Menschen, Dunkelelfen und sogar Untote herum. Aber zurück zu den Brettspielen. Für diese Ausgabe habe ich „Chaos in der Alten Wald“ und „Rise of Empires“ ausgesucht, die beide wenig miteinander zu tun haben aber in meinen Augen zu den besten Spielen der letzten Spielemesse in Essen gehören. Kerstin Koch
Rise of Empires ...
… kam auf Anhieb bei all meinen Mitspielern gut an. Dauer des Spiels: Drei Epochen à zwei Runden, hört sich wenig an, trotzdem ist es ein fast abendfüllendes Spiel. Wer zwei Partien plant, braucht anständig Sitzfleisch. Vor allem, wenn Langüberleger mitspielen. Wer am Ende die
Rise of Empires Autor: Martin Wallace Verlag: Phalanx Spieler: 3-5 Alter: ab 12 Dauer: ca 3 Stunden Preis: ca. 40 Euro
ben die Aktionsscheiben liegen, wo sie sind. Die neue Runde beginnt. Wer dran ist, nimmt eine ausliegende Scheibe und macht die entsprechende Aktion. Liegen gegnerische Scheiben vor der eigenen, muss die Aktion bezahlt werden. Das heißt auch, in der zweiten Runde machen die Spieler dieselben Aktionen wie in der ersten. Am Ende jeder Runde gibt es Einkommen, Nahrung, Spielsteine und kostenpflichtige Plättchen müssen bezahlt werden. Am Ende jeder Epoche kommen weitere Kosten für Stadtplättchen und Fortschritte dazu. Soweit die Theorie, kommt die Praxis. Und da bleibt nicht viel zu sagen, denn wie bei allen Spielen von Martin Wallace gibt es nicht den einen Weg zum Ziel, stattdessen sind die Optionen vielfältig, müssen nur gut aufeinander aufbauen. Aber das ist ja auch Sinn und Zweck eines glückfreien, strategischen Aufbauspiels. Hauptsache die Kasse stimmt, um sich alles, was ordentlich Siegpunkte bringt, leisten zu können. Und die Reihenfolge der Aktionen sollte gut gewählt sein. Genug Nahrung schützt vor Minuspunkten. Und mal wieder muss ich sagen, Planung ist alles. Deshalb dauert es ja bei den Nichtaus-dem-Bauch-heraus-Spielern auch immer sehr lange, bis sie ihre Züge durchdacht haben. Vor allem, weil sie ja für zwei Runden vorausplanen müssen. Super Spiel.
Chaos in der Alten Welt … meisten Siegpunkte hat, gewinnt. In jeder Runde machen die Spieler sechs Aktionen, wobei ihnen folgende zur Verfügung stehen: Fortschrittsplättchen nehmen. Je nach Plättchen verbessert es eine der anderen Aktionen oder erhöht die Nahrungseinnahmen oder bringt zusätzliche Warensteine. Oder ... Gebietsplättchen nehmen. Je nach Gebiet bringen diese Einkommen, Spiel- oder Warensteine, Nahrungspunkte. Manche, z.B. Berge, kosten reichlich Nahrung. Stadtplättchen oder Weltwunder kaufen. Die bringen am Ende jeder Runde Siegpunkte, kosten allerdings Geld, manchmal auch noch Nahrung und Warensteine. Weltwunder kosten nur einmal, bringen aber auch nur einmal Siegpunkte. Imperiumsplättchen nehmen. Das berechtigt, Spielsteine in Regionen auf dem Spielplan zu setzen. In jeder Epoche kommen weitere Gebiete dazu. Außerdem kann mindestens ein Kampf ausgetragen werden, indem Spielsteine entsprechend der Vorgaben des Imperiumsplättchen entfernt werden. Wer am Ende der Runde die meisten Spielsteine in einer Region hat, bekommt Siegpunkte und abhängig vom Gebiet Nahrung, Spielsteine, Warensteine oder Geld. Der Zweitplatzierte erhält immerhin noch Siegpunkte. Handel. Wer einen solchen eingeht, kann seine Warensteine entweder in Siegpunkte oder Geld tauschen. Und Geld wird für den Kauf von Städten und später auch lukrative Fortschritte benötigt. Reihum setzen die Spieler ihre Aktionsscheiben auf die entsprechenden Leisten und machen sofort die Aktion. Sind alle fertig, beginnt die Rückrunde. Sozusagen. Während sämtliche ausliegenden Plättchen vom Spielplan entfernt werden, blei-
… versetzt zwei bis vier Mitspieler in die Welt von Warhammer. Genauer gesagt in die Alte Welt, als die Götter des Chaos Khorne, der Blutgott, Nurgle, der Fürst der Pestilenz, Tzeentch, der Wandler der Wege und Slaneesh, der Fürst der Lust und des Schmerzes, besonders heftig um die Vorherrschaft
Chaos in der Alten Welt Autor: Eric M. Lang Verlag: Fantasy Flight Games, Heidelberger Spieleverlag Spieler: 2-4 Alter: ab 12 Dauer: ca. 90 Minuten Preis: ca. 50 Euro rungen. Und jede der Chaosmächte hat ihre eigenen ganz speziellen Fähigkeiten, mit denen sie versucht, ihre Gegner auszustechen. Das Spiel endet, sobald das Bedrohungsrad einer Macht auf Sieg steht oder mindestens einer der vier Götter die 50 Sieg-
punktemarke erreicht hat oder fünf Regionen verheert, das heißt, zerstört sind. Es gewinnt, außer im ersten Fall, die Macht mit den meisten Siegpunkten. Alle verlieren, wenn kein Ziel erreicht wurde und der Alte-Welt-Kartenstapel aufgebraucht ist. Eine Runde läuft immer wie folgt ab: Zuerst wird eine AlteWelt-Karte aufgedeckt und sofort ausgeführt. Anschließend ziehen die Spieler zwei ihrer eigenen Chaoskarten. In der Beschwörungsphase können sie reihum entweder eine ihrer Karten auf eines der beiden Felder einer Region in der Alten Welt spielen oder eine Figur, die es in drei Wertigkeitsstufen gibt, in einer Region einsetzen. Kostet meist Machtpunkte und wenn die aufgebraucht sind, endet der Zug. Es folgt die Kampfphase: Region für Region wird abgewickelt und die Figuren geben die Anzahl an Würfel vor. Vier, fünf, sechs sind Treffer, Sechsen berechtigen zum Weiterwürfeln. Gegnerische Figuren können nur besiegt werden, wenn die Anzahl an Treffern dem Verteidigungswert entspricht. Tote Figuren werden aus der Region entfernt. In der Verderbnisphase bekommt die Macht mit den meisten Beherrschungspunkten in einem Gebiet Siegpunkte, insofern diese höher als der Widerstandswert der Region sind. Die Beherrschungspunkte ergeben sich aus der Anzahl eigener Figuren plus die Machtpunkte auf den dort ausgespielten Chaoskarten. Sind alle Siegpunkte vergeben, legen die Spieler pro Kultist einen Verderbnismarker in die jeweilige Region. Sobald irgendwo mindestens zwölf liegen, ist das Gebiet verheert und jeder, der in der aktuellen Runde dort Verderbnismarker gelegt hat, bekommt Siegpunkte, wie auf der Verheerungskarte angegeben. Es folgt die Endphase. Alle Chaoskarten werden vom Spielplan entfernt, sollten Heldenmarker in einer Region liegen, verschwinden dort Spielfiguren und es gibt noch einmal Siegpunkte für Regionen, die in der aktuellen Runde verheert wurden und zwar für die beiden Mächte mit den meisten Verderbnismarkern vor Ort. Jetzt dürfen die Spieler noch ihre Bedrohungsräder weiter drehen, aber nur, wenn sie Marker auf der Scheibe liegen haben, die sie machtspezifisch in jeder Runde erhalten haben. Zum Beispiel erhält Khorne Marker für getötete Gegner. Wer die meisten Marker hat, darf sogar zwei Felder weiter drehen. Alle führen das dort Angegebene aus. Manchmal bekommen die Mächte Siegpunkte, manchmal Karten, die ihre Fähigkeiten verbessern und irgendwann winkt der Sieg. Aber nur, wenn vorher nicht fünf Regionen verheert sind oder ein Spieler die 50-Punkte-Marke überschreitet. Auch bei diesem Spiel sind die Möglichkeiten zu gewinnen vielfältig, wobei die Mächte schon unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Aber alle versuchen zum Einen, den anderen die Suppe zu versalzen, zum Anderen dabei, den eigenen Sieg nicht aus den Augen zu verlieren. Mir macht das Spiel Spaß, es dauert auch nicht allzu lange, so dass einer zweiten oder dritten Partie nichts im Wege steht. So sind die verschiedenen Spielweisen schnell gelernt. Außerdem offfenbart das Spiel einen klitzekleinen Einblick in die Welt von Warhammer. Wobei „Chaos in der Alten Welt“ nicht, aber auch rein gar nicht mit dem Table Top vergleichbar ist. Am besten zu viert spielen und wie immer bei Fantasy Flight Games ist das Spielmaterial klasse.
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fun&action
Electro Gaming
Test & Text: mze
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Nier A link to the past
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gss / news
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quare Enix schickt mit Nier sein neuestes RPG-Steckenpferd ins Rennen, das sich entscheidend vom alltäglichen Rollenspiel-Einheitsbrei abzuheben versucht. Die Geschichte um den namengebenden Titelhelden Nier handelt von dem Versuch eines liebenden Vaters, das Heilmittel für seine schwer kranke Tochter zu finden. Diese ist von einer über das Land wütenden Seuche, der „Black Scrawl“ befallen und wird während der tragischen Geschichte immer häufiger von Schwächeanfällen heimgesucht. Nier macht sich daher auf, um das Land zu bereisen und allen Hinweisen, die ihm seinem Ziel näher bringen, zu folgen. Während einer Notsituation findet er das sprechende Buch „Weiss Grimoire“ und entschließt sich auf dessen Angebot hin, dessen magische Fähigkeiten nutzbringend einzusetzen. Dieser alte Schmöker verleiht euch die unterschiedlichsten Zauberkräfte, die im Kampf unerlässlich werden und euch auf euren ungewissen Abenteuern unterstützen. Indem sie fleissig benutzt werden, entwickeln sich Magie- wie Kampfattribute in rollenspieltypischer Manier weiter, und werden zusätzlich durch extra Fähigkeiten aufgepimpt, die ihr in Form von Wörtern auf der Reise findet und mit Angriffstechniken verbinden könnt. Das Spiel selbst läuft aber eher wie ein typisches ActionHack´n Slay ab und fordert Tastenfinesse und ein aufmerksames Auge im Kampf gegen die unterschiedlichen Lebewesen wie unheimlichen Schattenwesen. Grafisch wird dabei leider nicht unbedingt die erste Siebung geboten, dafür entwickelt die Bauhaus-Grafik mit der Zeit einen durchweg stimmigen Charme, der an zwei ganz große Spiele der letzten Generation erinnert. Ein nicht zu verachtenden Teil der famosen Stimmung wird durch die hochwertig produzierte Musik beigetragen, die es der Grafik ähnlich macht und an diese besonderen Titel erinnert, aber sich dennoch zu etwas ganz Eigenständigem entwickelt. Ruhige Akustik-Gitarren werden von niedlichen Mädchenstimmen untermalt oder ein peitschendes Trommelgewitter von sakralem Gesang. Neben den typischen Elementen des Erkundens, Kämpfens und Kommunizieren wird in Nier spielerische Abwechslung geboten, die es in diesem Mix voher nicht gab. Die Entwickler der Cavia Studios haben sich nicht von den festen Pfaden des Genres führen lassen, sondern vermischten so ziemlich jeden Aspekt, den ein Gamer in den letzten Jahrzehnten erleben durfte. So findet ihr euch desöfteren in 2D Passagen, in denen alte Jump´n Run Künste wieder zum Leben erweckt werden, löst ein paar Rätsel in alter Textadventure MaNier oder steht inmitten eines Spritegewitters, das aus modernen Bulletsprayern der Shoot ´em up Fraktion stammen könnte. Da Weiss Grimoire die nötige Magie parat hält, um diesen Gefahren gegenüber zu treten, schießt ihr euch sodann in manchen Dungeons im Dauerfeuermodus durch die Gänge. Bossgegner vermischen alle Künste des Machbaren und fordern mit Riesengröße oder Laserfeuerwerken dazu auf, Taktiken zu entwickeln, die euren Heilkräuterbedarf oder den der Status verbessernden Potions nicht zu harsch fordern. Denn während ihr durch all die verschieden Genres katapultiert werdet, bleibt Nier allezeit ein Rollenspiel, das sich euren Vorstellungen anpasst. Ihr entscheidet, welche Hilfsmittel ihr für euer Überleben mit auf die Reise nehmt und wann ihr sie nutzt. Ihr entscheidet, ob ihr Bewohnern helfen wollt oder ob ihr es bleiben lasst. Nier ist dabei fesselnd, umfangreich, dicht und vor allem abwechslungsreich wie kaum ein anderes Action-Rpg zuvor. Dass man die verschiedensten Genres in einer derartigen Form verbinden kann und dennoch eine überzeugende Konstante bietet, ist bisher selten versucht worden. Dass Square Enix bei ihrem ersten Versuch ein solches Händchen bewiesen, macht Nier zu mehr als nur einem absoluten Ausnahmetitel. Es ist eines dieser ganz besonderen Erlebnisse, an das man sich nach Jahren noch erinnern wird. (PS3:ASIN: B0039BSN92 / Xbox360:ASIN: B0039BY2KQ ) Usk 16 Circa 55€
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rün ist gleich Gefahr! Trifft man den Schädling „Policia Vulgaris“ in freier Wildbahn ist Vorsicht geboten. Oft tritt sie in großen Gruppen und brutal schnell auf. Zum Beispiel bei einer Razzia. Da hilft nur noch, sofort alles zu schlucken, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Sollte die Razzia in einer Discothek stattfinden, lohnt es sich hingegen, über den Boden zu kriechen, alles aufzusammeln und zu versuchen im allgemeinen Gewusel zwischen den Beinen der Bullen hindurchzuflutschen und sich einen schönen Abend zu machen. Wenn einen die Polizei verfolgt, lässt sich das eigene Nummernschild per Vollbremsung unkenntlich machen. Bei einer Wohnungsdurchsuchung rennt man am besten panisch durch den Raum, schnallt sich ein Blaulicht auf den Kopf und schreit „Tatü-Tata“. Bei Wohnungsdurchsuchungen sollte man auch darauf achten, sämtliche Rundfunkempfänger zu schlucken, sonst drohen GEZ-Nachzahlungen. Da das Aussageverweigerungsrecht auf all den Drogen, die ihr euch kurz vor der Hausdurchsuchung in der Panik noch eingeworfen habt, nicht unbedingt wahrgenommen werden kann, empfiehlt es sich, einen Knebel im Haus zu haben, bzw. die Faust in den Mund zu stecken. In Situationen, in denen mehrere Leute in Bedrängnis kommen könnten, lohnt sich oft ein eilig in den Raum geworfenes: „Ich versteigere die Aussage!“.
Überwachung
Bullen, Wanzen und staatlich autorisierte Viren, ein ganzer Zoo verfolgt uns da. Im Vorbeilaufen wird per RFID dein Perso gescannt und auf dem Handheld des Interessierten erscheinen sofort sämtliche Vorstrafen, Jugendsünden und ein Foto von dir in nackt mit einem dämlichen Hut auf. Da hilft nur eine Abhörsicherung wie ein riesiges Federkissen, in dem man sein Handy immer durch die Gegend schleppt. Auch nützlich, falls einem mal langweilig oder man sehr stoned ist. Wenn es dennoch zur Konfrontation mit dem Angstgegner in der adretten Uniform kommt, zählt primär Selbstbeherrschung. Angstschweiss und ähnliche Ausscheidungen können in Körperhöhlen Verstecktes zu Tage treiben. Und wenn dann der Herr Wachtmeister sich erst einmal intensiv mit deinem Kot beschäftigen durfte, kann man sich sicher sein, dass er danach sauer genug ist, um einem etwas anzuhängen. Also gut aufpassen, denn wenn der Freund und Helfer statt alten Frauen über die Strasse, einem mal wieder ins Auto hilft, ist es ja meist auch schon zu spät.
Das Gefängnis
Die Nachteile eines Aufenthalts im Gefängnis werden allerdings zumeist überschätzt. Eigentlich ist es doch paradiesisch: Man hat einen festen Wohnsitz, ohne Miete zu zahlen, bekommt regelmäßig zu essen ohne abspülen zu müssen und die Drogen werden bis direkt in die Zelle geliefert. Falls es doch mal zuviel wird, kann man ja immer noch aus dem Gefängnis ausbrechen. Neben den altbewährten Methoden: Auf viel LSD über die Mauer fliegen, auf viel Kokain einfach hindurchrennen oder sie auf viel THC einfach ignorieren, gibt es noch weitere interessante Möglichkeiten des kinderleichten Vollzugsbeamtennepps. Zum Beispiel: Sich von der Mutter eine Feile in einen Kuchen einbacken lassen, damit einen Wärter anal befriedigen, ihn sogar sexuell abhängig machen, damit er bereit ist, deine Mutter zu überzeugen eine neue Feile in einen Kuchen einzubacken, mit der du dann die Gitterstäbe durchfeilen kannst.
Eure grossstadtsurvivor
NZ - Neuseeland startet seine eigene „Aktion Sativa“ Growshops landesweit durchsucht und geschlossen
In Neuseeland wurden die größte Growshopkette sowie einige kleine, so genannte HydroShops, wegen angeblicher Unterstützung des Cannabisanbaus und Handels geschlossen. 16 Läden dicht, 250 Leute festgenommen und ein wenig Weed gefunden. Erinnert stark an die „Aktion Sativa“ der Aachener Staatsanwaltschaft, auch in Neuseeland hat die Polizei jahrelang kleine Grower ausgespäht, um dann landesweit und gnadenlos zuzuschlagen. Einige Personen werden, ähnlich wie damals in Aachen, lediglich aufgrund des Besitzes von Gartenzubehör angeklagt. Die Polizei spricht wieder mal von einem Schlag gegen die professionelle Cannabis Szene. Gerade die Profis interessiert es aber herzlich wenig, ob der Growshop um die Ecke dicht ist oder nicht, die kaufen im Baumarkt, Internet oder Elektrogroßhandel oder.... ein. Michael Appleby von der „Legalise Cannabis Party“ hingegen meint: „Als nächstes werden sie unsere Bücher verbrennen. Hat man Cannabis-Literatur im Bücherschrank, sollte man aufpassen, wenn es an der Tür klopft.“ In Neuseeland haben über 52 Prozent der Erwachsenen schon mindestens einmal Cannabis probiert, Hanf ist dort ähnlich beliebt wie in Kalifornien. Bislang galt Neuseeland als ungefährlich für kleine Grower, das scheint sich zu ändern.
B - „Trek uw plant“ erntet legales Gras Erfolg im dritten Anlauf
Zweimal wurde ihnen trotz eindeutiger Gesetzeslage ein Strich durch die Rechnung seitens der Polizei gemacht, jedes Mal wurden die Mitglieder von „Trek uw plant“ draufhin freigesprochen. Im dritten Anlauf durften die Mitglieder des ersten legalen Cannabis Clubs endlich ihre erste Pflanzen ernten. Joep Omen, Mitglied des Vereins sowie Sprecher von encod, spricht von einem wichtigen Schritt für alle belgischen Cannabisnutzer. Während des Global Marihuana Marches, der in Antwerpen sowie auch in über 300 anderen Städten auf dieser Welt am 8. Mai 2010 stattfand, kündigte Trekt Uw Plant sein Programm für dieses Jahr an. Natürlich kann jedes Mitglied jetzt seine oder ihre Pflanze reservieren, solange sie/er, in Belgien lebt, Cannabis konsumiert und nicht mehr minderjährig ist. Zu dieser Nachricht gibt einen schönen Film auf hanfjournal.de
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news
„Maximilian Plenert, Jahrgang 1982, ist freier Mitarbeiter beim Deutschen Hanfverband und Beisitzer im Bundesvorstand der GRÜNEN JUGEND. Er beschäftigt sich seit 10 Jahren intensiv mit dem Thema Drogenpolitik, ist Sprecher des Bundesnetzwerk Drogenpolitik bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und hat das Konzept des Drogenfachgeschäftes als Modell für eine alternative Drogenpolitik entwickelt. Im folgenden Artikel beleuchtet er einen oft vernachlässigten Aspekt des weltweiten „War On Drugs“.
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Rassismus in der Drogenpolitik D
ie Geschichte und Gegenwart der Drogenpolitik ist geprägt von Rassismus. Seit dem Beginn der modernen Drogenpolitik vor etwas mehr als 100 Jahren wurde der Drogenkonsum der „Anderen“ immer wieder dämonisiert. Im Namen des moralischen und gesundheitlichen Schutzes der weißen Mehrheitsgesellschaft vor dem verderblichen Einfluss dieser Drogen werden bis heute diskriminierende und menschenverachtende Repressionsmaßnahmen gerechtfertigt.
Das erste in der Moderne erlassene Gesetz gegen den Opiumkonsum wurde am 15.November 1875 vom Verwaltungsrat von San Francisco beschlossen. Es war eines von mehreren rassistischen Gesetzen, welche die Kultur und Lebensbedingungen der ansässigen Chinesen einschränkte. Die chinesischen Einwanderer waren zur Zeit des Baus der transkontinentalen Eisenbahnstrecke als duldsame und billige Arbeitskräfte geschätzt, ihr Opiumkonsum wurde nicht nur geduldet, sie sind teilweise sogar direkt mit Opium bezahlt worden. Nach dem Bau der Eisenbahnstrecke siedelten sich zehntausende Chinesen im Großraum San Francisco an und wurden dort schnell Opfer rassistischer Anfeindungen. So wurden aus den genügsamen Arbeitskräften Lohndrücker und eine Gefahr für die amerikanische Wirtschaft. Die Sitte des Opiumrauchens wurde Teil des rassistischen Bildes von der gelben Gefahr, die für alle Arten von Verbrechen und sonstigem unerwünschtem Verhalten verantwortlich gemacht wurde. Die politischen Reaktionen auf die „Chinesenfrage“ waren im Bereich Drogenpolitik höchst selektive Gesetze, welche das chinesische Opiumrauchen stigmatisierte und kriminalisierte, den oralen Opiumkonsum der Weißen jedoch kaum tangierten. Welchen weitreichenden Einfluss der Rassismus auf die frühe Drogenpolitik hat, wird durch die zweite internationale OpiumKonferenz 1925 in Genf deutlich. Auf dieser Konferenz wurden die ersten weltweiten Kontrollmaßnahmen, unter anderem für Cannabis, eingeführt, welche die Grundlage für das 1961 beschlossene und bis heute gültige Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel bilden. Die Initiative Cannabis neben Heroin und Kokain in das internationale Abkommen aufzunehmen ging von den Vertretern Südafrikas, Ägyptens und der Türkei aus. Die weiße Minderheitenregierung Südafrikas wollte mit Cannabis die Droge der schwarzen Bevölkerungsmehrheit und dem damit verbundenen Dagga-Kult, illegalisieren. Soziale
von Max Plenert
oder gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit Cannabis waren damals kaum bekannt, einzig Portugal vermeldete, in seiner Kolonie Angola seien Fälle von „schwarzer Aufsässigkeit nach Hanfgenuss“ vorgekommen. Dennoch wurde der Antrag durchgewinkt, wohl als Zeichen guten Willens gegenüber den Antragsstellern und weitgehendem ökonomischem sowie politischem Desinteresse. Die Kampagnen gegen Cannabis und Kokain in den USA in den 20er und 30ern waren ebenfalls Teil einer rassistischen Hetze, in diesem Fall gegen Mexikaner und Afroamerikaner. Die Mexikaner nahmen laut der Boulevardpresse den aufrichtigen weißen Amerikanern die Arbeitsplätze weg, waren für allerlei Kriminalität verantwortlich und die farbigen Jazz-Musiker rauchten nicht etwa das gut bekannte Hanf, es war das fremde Marijuana, das sie auf abwegige Ideen brachte, so zum Beispiel dass sie „ebenso gute Menschen seien wie die Weißen“. Der Ausspruch „Reefer makes darkies think they‘re as good as white men.“ wird Harry J. Anslinger, dem damaligen Vorsitzender des Federal Bureau of Narcotics (FBN) und einer der schärfsten Befürworter einer Cannabis-Prohibition, zugeschrieH. J. Anslinger - Foto: Archiv ben. In Deutschland wurde wenig später gegen den tabakhandelnden Juden gehetzt, woraus nach 1945 das Konstrukt des ausländischen Drogendealers als Sinnbild des Bösen entwuchs. Ebenso wenig wie sich das Personal von RKA im Wandel zum BKA oder anderen Ministerien änderte, wandelte sich die Drogenpolitik und so erfolgte die Geburt der deutschen Drogenpolitik aus dem Geist der Rassenhygiene. Dieser Rassismus besteht bis heute weiter, sowohl in Deutschland als auch den USA. Paranoide Konstrukte, wie das des dämonischen Drogendealers, der Schulhöfe bevölkert und mit Heroin versetztes Haschisch an wehrlose Jugendliche verschenkt, um sie zu willenlosen Süchtigen zu machen, und ansonsten auch eine allgegenwärtigen Gefahr für den anständige Bürger darstellt, wurden bis heute
nicht durch die nüchterne Realität dekonstruiert, sondern immer weiter von Konservativen aller Couleur befeuert. Der tödliche – und politisch bis weit in die Mitte der Gesellschaft gewollte – rassistische Grundtenor unserer Drogenpolitik lässt Deutschland auch nicht einmal vor dem Brechmitteleinsatz zurückschrecken. Dessen Anwendung – fast alle Betroffenen waren dunkelhäutig – ist, wie die allgemeine Verfolgungspraxis bei angeblichen Drogendealern, von Rassismus geprägt. Er wurde trotz mehrerer Todesfälle lange Zeit rechtsstaatlich geduldet und die Drogenpolitik griff dabei auf ein Mittel zurück, das vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte als Folter bezeichnet wird und, liest man die Protokolle der damit zusammenhängen Todesfälle, den Humanismus eines unprofessionell durchgeführten „water boarding“ besitzt. Besonders beschämend war die Einführung des Brechmitteleinsatzes in Hamburg durch die rot-grüne Koalition im Juli 2001. Dieser erfolglose Versuch im Wahlkampf der Law-andOrder Politik von CDU und dem erstmalig antretenden „Richter Gnadenlos“ Roland Schill etwas entgegenzusetzen war nicht nur für die GAL ein menschenrechtlicher und drogenpolitischer Sündenfall. Die Hamburger SPD war unter dem Ersten Bürgermeister Hennig Voscherau einer der Vorreiter einer humanen Drogenpolitik gewesen. Voscherau brachte bereits 1990 den Vorschlag Heroin zur Behandlung von Abhängigen einzusetzen – 3 Jahre nachdem Methadon überhaupt wieder eingesetzt wurde und 20 Jahre bevor die Abgabe von Heroin an Abhängige als Behandlungsmöglichkeit ermöglicht wurde. Diese „fatale Fehlentscheidung“, wie die GAL-Innenpolitikerin Antje Möller die Entscheidung im Nachhinein bezeichnete, macht deutlich wie weit selbst progressive Kräfte in der allgemeine Drogenhysterie bereit sind zu gehen. In den USA gelten bis heute Drogengesetze, die den Umgang mit primär von Afroamerikanern konsumiertem Crack – welches schlicht eine rauchbare Form von Kokain darstellt – um den Faktor 100 härter bestrafen als die gleiche Menge Kokain, der Droge des weißen Mittelstandes. Auch für die Droge Cannabis gilt: Die Weißen kiffen, aber die Schwarzen werden verhaftet. Darüber im nächsten Artikel dieser Reihe...
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Nachhilfe in Rauschkunde für CDU-Politiker W
er in Bayern oder Brandenburg mit 15 Gramm Haschisch oder Gras (Marihuana) erwischt wird, der landet vor Gericht. In Berlin sollen Kiffer wie bisher auch in Zukunft in aller Regel straffrei davonkommen, wenn sie nur eine geringe Menge Cannabiskraut oder Cannabisharz auf Tasche haben. Bisher galt eine Grenze von zehn Gramm, bis 15 Gramm war es eine juristische Ermessensentscheidung. Die Hauptstadt plant nun gemäß Auskunft der Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) eine neue Verwaltungsvorschrift, nach der das Mitführen von Haschisch und Marihuana bis 15 Gramm nicht bestraft wird. Die tolerante Drogenpolitik Berlins sei „erfolgreich“, betonte Lompscher. Der Konsum von Cannabis sei bei 15- bis 16-jährigen Schülern von 14 Prozent im Jahr 2003 auf 7,5 Prozent im Jahr 2007 gesunken. Das sei ein „klarer Beleg“ dafür, dass verstärkte Aufklärung zum Erfolg führe. Gemäß eines Artikels in dem Boulevardblatt „BZ“ vom 15. Mai 2010 lehnt der Sicherheitsexperte Peter Trapp (62) von der CDU die neue Verordnung ab: „Die Konzentration mit halluzinogenen Stoffen hat sich erheblich erhöht, so dass man heute aus 15 Gramm schon viel mehr Rauschgiftportionen erzeugen kann als früher.“ In der „BZ“ vom 16. Mai 2010 legte Trapp noch einmal nach: „Es ist jedenfalls falsch, bei Cannabis und Alkohol mit zweierlei Maß zu messen. Wer den Koma-Suff bekämpft, könne beim Kiffen nicht wegsehen. Vor allem, weil die Wirkstoffe immer konzentrierter werden.“ Demgegenüber stellt die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) in ihrem „Bericht 2009 des nationalen REITOX-Knotenpunkts an die EBDD“ auf S. 158 fest: „Die Blütenstände hatten 2008 einen Wirkstoffgehalt von 10,5% (2007: 10,0%), das Cannabiskraut einen von 2,0% (2007: 2,4%). In die Berechnung des Wirkstoffgehalts von Marihuana fließen die Werte von Cannabiskraut und Blütenständen im Verhältnis zur jeweiligen Anzahl der Proben ein. Von 2004 (10,8%) bis 2007 (7,4%) sank der mittlere THC-Gehalt im Marihuana kontinuierlich. Zwischen 2007 und 2008 gab es allerdings keine Veränderung. Nachdem sich der mittlere THC-Gehalt im Haschisch von 2005 (8,4%) nach 2006 stark verringerte und mit 6,7% den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre
anerkannt. Die Freie Universität Teufen gilt als eine Institution, die akademische Abschlüsse nicht für eine entsprechende Leistung, sondern gegen Bezahlung verleiht (sog. Titelmühle). Entsprechend ist sie auch in der Schweiz nicht als Hochschule anerkannt, hat kein Promotionsrecht und darf keine Grade vergeben. Das Bekanntwerden dieser Tatsache veranlasste Czaja dazu, sich aus dem Ausschuss für Wissenschaft und Forschung zurückzuziehen, in dem er zuvor Mitglied gewesen war. (Quelle: Artikel Mario Czaja in der Wikipedia)
Peter Trapp wurde 1968 Polizeibeamter, seit 1971 arbeitete er bei der Kriminalpolizei in Berlin. Seit 1989 war er zudem als Personalrat bei der Direktion 2 und seit 1997 Vorsitzender des Gesamtpersonalrats bei der Berliner Polizei tätig. Im Oktober 1999 ging er in den Ruhestand und sitzt seit November 1999 für die CDU als Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin.
Die Geschichte vom „immer höheren Wirkstoffgehalt“ ist genauso irreführend wie die Mär der „immer jünger werdenden Drogenkonsumenten“. Diese oft zu lesende Behauptung hatte schon vor 40 Jahren die Gesundheitsministerin Käte Stobl (SPD) verkündet. Gemäß polizeilichem Hellfeld lag damals (1971) der Anteil der Jugendlichen (unter 18 Jahren) aller ertappten Menschen bei einem Rauschgiftvergehen (so nannte man seinerzeit die Verstöße gegen das BtMG) bei 29,4%, derzeit liegt dieser Anteil deutlich unter 10%. Auch die Mär, dass „eine leichtere Verfügbarkeit zu einer höheren Zahl von Konsumenten führe“ ist eine Irreführung, da in den Niederlanden, wo Haschisch und Marihuana in Coffeeshops erhältlich ist, deutlich weniger Jugendliche und Heranwachsende kiffen als in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz.
Auch der CDU-Gesundheitspolitiker Mario Czaja ist der Auffassung, dass man mit dem Mythos „hoher Wirkstoffgehalt“ eine gute Figur macht. So zitiert ihn der Tagesspiel vom 17. Mai 2010 im Artikel „Lompscher verärgert die SPD“ mit den Worten: „14-Jährige verkauften Cannabisprodukte mit hohem Wirkstoffgehalt an 12-Jährige, 16-Jährige belieferten 14-Jährige, so der CDU-Politiker – und diese Entwicklung wolle die Gesundheitssenatorin offenbar fördern, wenn sie die Berliner Richtlinie zu Cannabis verlängere.“ Mario Czaja ist Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin und dort Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz sowie Stadtentwicklung. Zugleich ist er der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus und stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion. Wie Spiegel Online am 15. Februar 2006 berichtete, hatte Mario Czaja sich im Handbuch des Abgeordnetenhauses von Berlin als „Diplom-Ökonom“ ausgegeben, ein Abschluss, den er sich durch ein postgraduales Studium der Wirtschaftswissenschaften 2002/2005 an der sogenannten Freien Universität Teufen/St. Gallen erworben haben wollte. Abschlüsse dieser Institution werden in Deutschland allerdings nicht als akademische Titel
Am Samstag, 7. August 2010, wird es auf Berlins Straßen und Plätzen öffentlichen Nachhilfeunterricht in Sachen Rauschkunde geben. Dann wird nämlich die Hanfparade vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor ziehen. Bei dieser Gelegenheit können sich nicht nur CDU-Politiker, sondern alle interessierte Menschen zum Nulltarif in Sachen Rauschkunde schlau machen. Fachkundige Redner werden den ominösen Mythen harte Fakten gegenüberstellen und somit einen Beitrag zu einem besseren Bildungsniveau in der Hauptstadt leisten. Hanfparade: www.hanfparade.de
Die Grüne Hilfe in deiner Nähe:
Aktiv als bundesweites Cannabis-Netzwerk
U
Ursprünglich in den 70er Jahren von Werner Pieper (Verlag „Der Grüne Zweig“) gegründet, war die Grüne Hilfe in den 80er Jahren zunächst „eingeschlafen“. 1994 aber wurde die Grüne Hilfe (GH) unter der Federführung von Christiane Eisele als Informations- und Kontaktbörse zu den Themen Cannabis und Recht, Cannabis als Medizin und Gefangenenbetreuung reaktiviert. Die GH fordert die Wiederfreigabe / Legalisierung von Cannabis sowie die Entkriminalisierung aller DrogenkonsumentInnen! Im Februar 2000 wurde die GH dann als „Grüne Hilfe-Netzwerk e.V.“ ins Vereinsregister Wittlich eingetragen und erhielt unter den Trierer Hanf-Aktivisten Eva, René und Ralf Gorig die Gemeinnützigkeit zur „Minderung der gesellschaftlichen Auswirkungen der Drogenproblematik“. Hier engagiert sich die GH insbesondere für Prävention, Aufklärung und Resozialisierung. Aktive Öffentlichkeitsarbeit leistet die GH unter anderem mit Infoständen, der Vermittlung von ReferentInnen zum Thema Drogen(-politik) und Beteiligung an Demonstrationen, wie der Hanfparade in Berlin, dem „global marijuana march“ oder dem „Gedenktag für Drogenopfer“,… Die GH führt • eine deutschlandweite Liste von AnwältInnen mit BtmG und/oder Verwaltungsrechterfahrung (Führerscheinproblematik), von denen sich Betroffene in ihrer Nähe vertreten lassen können • betreut kriminalisierte HanffreundInnen • kümmert sich um Hanf-Gefangene und deren Probleme • hilft beim Schriftwechsel mit den Behörden
von Hans Cousto
erreichte, stieg er in den letzten beiden Jahren wieder leicht an und lag 2008 bei 7,2%. Im Vergleich mit den Angaben von 1997 zeigen sich insgesamt nur geringe Veränderungen, wobei der Wirkstoffgehalt des Cannabisharzes leicht gefallen, der des Marihuanas leicht gestiegen ist.“ Die Behauptung von Peter Trapp ist offenbar falsch. Peinlich für einen ehemaligen Kriminalbeamten und derzeitigen Sicherheitsexperten. Mit einer solchen falschen Angabe diskreditiert Trapp sowohl den Ruf der Polizei wie auch den Ruf der CDU.
Die Grüne Hilfe nsere Redaktion erhält viele Anrufe, e-mails und Briefe von Hilfe suchenden Opfern der Prohibition. Natürlich helfen wir, so weit wir können, gerne weiter, oft verweisen wir diese Menschen dann an die „Grüne Hilfe“ e.V. Der Verein betreut mit kurzer Unterbrechung seit fast 40 Jahren Hanfgefangene, unterstützt, berät und hilft den kriminalisierten Konsumenten und eingesperrten Hanf-Fachverkäufern wo immer es nur geht. Wir haben den Pressesprecher der „Grünen Hilfe e.V.“, Joachim Biermanski, gebeten, unseren Lesern die „Grüne Hilfe“ einmal kurz vorzustellen:
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• erstellt Infoblätter zur Drogenproblematik (z.B. Cannabis und Führerschein) und ist auf politischer Ebene aktiv. Organisatorisch wird die GH derzeit koordiniert von den Vorstandsmitgliedern Thomas Schneider (Arnstadt), Jost Lessmann (Göttingen) und Martin Rediker (Kassenwart/ Lippstadt), sowie Jo Biermanski (Alsfeld) als Pressesprecher ohne Vorstandsaufgaben. Strukturell setzt sich die GH derzeit aus 9 Regionalbüros zusammen. In den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein werden derzeit Hanf-AktivistInnen zum Aufbau von entsprechenden ehrenamtlichen Regionalbüros gesucht. Interessierte werden gebeten, sich mit dem Vorsitzenden Thomas Schneider (info@ gruene-hilfe.de) in Verbindung zu setzen. Diese Informations-, Kontakt- und Betreuungsarbeit kostet neben einer Menge Arbeit und Zeit auch viel Geld. Da die GH sich ausschließlich über Spenden finanziert, ist sie auf entsprechende Unterstützung dringend angewiesen. Solltet ihr also mal ein paar Euros entbehren können, spendet sie doch für einen guten Zweck: Spendenkonto: Grüne Hilfe Netzwerk, Postbank Frankfurt, Kto.-Nr.: 91570-602,. BLZ: 500 100 60 (auf Wunsch kann eine abzugsfähige Spendenquittung ausgestellt werden) Mehr zum Thema: www.gruene-hilfe.de
• Bundesverband: c/o Thomas Schneider Zimmerstr. 6 | 99310 Arnstadt Fon: 03628- 660 690 info@gruene-hilfe.de
• Berlin c/o Hanfmuseum Mühlendamm 5 | 10178 Berlin | Fon: 030-24 24 827 berlin@gruene-hilfe.de | www.gruene-hilfe.de • Hamburg c/o Markus Böttner Fon: 0151- 15 25 14 25, (MO- FR 14- 22 Uhr) • Hessen Untere Fuldergasse 12 | 36304 Alsfeld Fon: 06631- 708 224, (MO+DO 14-17 Uhr) hessen@gruene-hilfe.de | presse@gruene-hilfe.de | gekifft. de • Niedersachsen c/o Bloomtech Königsstieg 94a | 37081 Göttingen Fon: 0171- 196 19 54 | niedersachsen@gruene-hilfe.de • NRW/Lippstadt c/o Martin Rediker Elisabethstr. 5 | 59555 Lippstadt Fon: 02941-02941- 59409, (MO+ MI 18.30- 20 Uhr) info@gruene-hilfe.de | martin@gruene-hilfe.de • NRW/ Aachen c/o Björn Schüller Sedanstr.22 | 52068 Aachen Fon: 0152 – 53276846 | bjoernschueller@hotmail.com • NRW/ Castrop-Rauxel c/o Sascha Axmann Dortmunder Str. 151 | 44575 Castrop- Rauxel Fon: 02305/6991841 | saschaaxmann@aol.com
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USA - Kiffen macht nicht schizophren Kein kausaler Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Schizophrenie
Die Studien, die den Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und psychischen Erkrankungen nicht bestätigen, häufen sich. Nachdem eine britische Langzeitstudie schon 2009 zu diesem Schluß kam, liegen jetzt drei weitere Studien aus den USA vor, die den Konsum von Cannabis nicht als Ursache für diese Krankheit sehen. Auf www.hanfplantage.de gibt es eine schöne Übersetzung eines langen Kommentars zum Thema aus dem Blog von NORML: http://blog.norml.org .
D - Filzsaison eröffnet Erste Funde in Bayern
Die bayrischen Drogenfahnder haben die diesjährige Filzsaison schon früher als sonst, genau gesagt auf dem „Pfingst-OpenAir“ in Hauzenberg, eröffnet. Die Konsumentenjäger sollten eigentlich ein in der Nähe stattfindendes Nazi-Konzert bewachen, das kurzerhand abgesagt wurde. Einmal vor Ort haben sich die Beamten entschieden, das alternative Festival um die Ecke vor Kriminellen zu bewahren. Das hat sich dann auch richtig gelohnt, bei 60 der 5000 Besuchern wurden die Beamten fündig. Einige Veranstalter von Festivals sind mittlerweile sogar dazu übergegangen, Kiffer aktiv bei der Polizei anzuschwärzen oder die Security in Durchsuchungsmaßnahmen mit einzubinden. Festivals, die die Kifferjagd untestützen, haben unser Geld und unseren Applaus nicht verdient, Kiffer sollten diese meiden. Durch besondere Intoleranz gegenüber Kiffern zeichnen sich folgende Festivals und Veranstaltungen aus: • Chiemsee Reggae Summer (Chiemsee) • Summer Jam (Köln) • CSD (Köln)
Wir arbeiten daran, diese Liste zu vervollständigen und zu erweitern, dafür sind wir auf das Feedback unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wer ein Festival kennt, bei dem die Veranstalter zusammen mit der Polizei auf Kifferjagd gehen, kann es unter redaktion@hanfjournal.de melden. Es gibt auch positive Beispiele, bei denen sich die Ordnungshüter lediglich auf zweifelsohne notwendige Verkehrskontrollen beschränken, ohne die zahlreichen, friedlichen Besucher zu belästigen. Damit diese Oasen der Ruhe auch im Sommer 2010 nicht gefährdet sind, ersparen wir uns ihre Erwähnung.
USA/JA/ME/AF - Der „War On Drugs“ gerät außer Kontrolle 60 Tote in Jamaika- 1200 US-Nationalgardisten werden an die mexikanische Grenze verlegt
Der weltweite Krieg gegen Drogen fordert immer mehr zivile Opfer, während die Konsumentenzahlen weltweit stagnieren oder gar steigen. Neben Mexiko, wo vergangenes Jahr mehr Opfer als im Irak zu beklagen waren, und Afghanistan scheint nun auch Jamaika Opfer der verfehlten US-Drogenpolitik zu
sein. Das jamaikanische Militär versuchte vergangenen Monat, einen von den USA gesuchten Koks- und Gras-Großdealer festzunehmen. Bei dem Einsatz kamen 60 Personen ums Leben, die meisten von ihnen waren Zivilisten. Der Gesuchte hingegen befindet sich weiterhin auf freiem Fuß. Auch im Süden der USA gerät die Situation langsam außer Kontrolle, die Nationalgarde soll die verstärken, um der nicht enden wollenden Gier der US-Bürger nach Drogen so Einhalt zu gebieten. Ungeachtet dessen läuft der Deal „US-Waffen gegen Mexiko-Drogen“ munter auf allen Ebenen weiter, während sich die Hinweise auf den heimlichen Einsatz biologischer Kampfstoffe der US-Arme gegen Opiumbauern verdichten. It‘s time for a change, Mr. President. Die Online Version dieser Nachricht auf www.hanfjournal.de enthält lesenswerte Links.
NL - Coffeeshops reichen nicht.... ...der organisierten Drogenkriminalität den Boden zu entziehen
In einem offenen Brief fordert der konservative, ehemalige Verteidigungsminister der Niederlande, Frits Bolkestein, eine 180 Grad Wende in der Drogenpolitik: „Wenn der Drogenmarkt staatlich reguliert wird, können Banden nichts mehr verdienen; die Gesellschaft wird sicherer und obendrein fallen ihr beachtliche Einsparungen in den Schoß“, heißt es in dem von der Zeitung „NRC Handelsblad“ veröffentlichten Schreiben. Unterstützt wird Bolkestein vom ehemaligen Gesundheitsminister Els-Bors Eilers sowie einer Reihe hochrangiger Politiker aller Parteien.
AUS - Lukrative Nebengeschäfte in einer Bank Onlinebanking mal anders
Statt nur Schulden einzutreiben, haben 14 Mitarbeiter der drittgrössten australischen Bank ANZ über ihre dienstlichen E-Mail-Adressen mit Drogen gehandelt. Wie die australische Zeitung „Herald Sun“ berichtet, setzte die australische Bundespolizei einen V-Mann ein, der bei den Bankangestellten Mephedrone (4MMC) bestellte. Die Bank ANZ zeigte sich bestürzt über die aufgedeckten Tatsachen. „Was da gehandelt wurde, war dem Umfang nach kein Pappenstiel“, wurde ein Insider zitiert. Die inzwischen gefeuerten Angestellten, gegen die nun ermittelt wird, arbeiteten in der Bankzentrale von Melbourne.
D - 15 Gramm für Berlin Berlin geht in die Verlängerung
Das Betäubungsmittelgesetz ist ein Bundesgesetz. Was dagegen als „Geringe Menge“ anzusehen ist, das definieren die Länder in Verwaltungsvorschriften. In den meisten Bundesländern sind maximal sechs Gramm Cannabis die Grenze, bis zu der die Staatsanwaltschaft in der Regel auf eine Verfolgung verzichtet. In Berlin wird bei Mengen bis zu zehn Gramm automatisch das Verfahren eingestellt, bis zu 15 Gramm kann das Verfahren eingestellt werden. Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linke) will eine nun auslaufende Verwaltungsvorschrift verlängern, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht und sehen keinen Grund, die Werte anzupassen.“
AF - Zufall oder Vorsatz? Pilzbefall dezimiert afghanische Opiumernte
Die Opiumfelder Afghanistans sind laut einem Artikel von talkingdrugs.org von einem Pilz befallen, der einen Ernteausfall von bis zu 50 Prozent verursache. Besonders betroffen seien Provinzen, in denen die NATO-Truppen gegen den Mohnanbau vorgingen, so der unabhängige britische Blogger Rupert George. Afghanische Bauern machten die NATO für die Missernte verantwortlich, sie habe die Felder vorsätzlich mit einem Pilz infiziert. UNODC Chef Costa streitet das ab, der Artikel liefert jedoch weitere Quellen, darunter einen BBC-Bericht aus dem Jahr 2000, die beweisen, dass die NATO mit Unterstützung der britischen Regierung in den ehemaligen Sowjetrepubliken Tadschikistan und Kirgisistan an der Entwicklung eines solchen Bio-Kampfstoffes wenigstens geforscht haben. Obwohl die UNO bereits 1998 den Einsatz biologischer Kampfstoffe gegen den Koka- oder Mohnanbau aufgrund der unüberschaubaren Gefahren abgelehnt hatte. Dem kurzfristige Erfolg stehen bei einer Missernte mittellose Bauern sowie die Gefahr, dass der Pilz durch Mutation auf Nahrungspflanzen überspringt, gegenüber. Der langfristige Effekt ist ein Anstieg des Heroinpreises und eine Verlagerung der Applikationsform: Statt geraucht wird das Heroin bei hohen Anschaffungskosten wieder vermehrt gespritzt und die Gefahr von Infektionskrankheiten nimmt somit zu. Die Opiumpflanze hingegen wird sich anpassen.
CA - Prince of Pot bekennt sich schuldig Marc Emery erwarten jetzt fünf Jahre Knast in den USA
Jetzt ist passiert, was die meisten Kanadier erwartet, jedoch nicht erhofft hatten. Marc Emery sitzt seit zwei Wochen in Seattle im Knast und hat sich gestern bei seiner ersten Anhörung gegenüber Staatsanwältin Jenny A. Durkan schuldig bekannt, Hanfsamen in die USA versendet und so die dortigen Gesetze gebrochen zu haben. Nach einem Deal mit den US-Behörden muss Emery nun fünf Jahre in US-Haft verbringen. Dafür wurden seinen beiden Mitangeklagten auf Bewährung verurteilt und ein Teil der Anklagepunkte gegen den selbst ernannten „Prince of Pot“ wurde fallen gelassen.
NL - Modellversuch vor dem Scheitern Touristen gehen zu Strassendealern statt in den Coffeeshop
Einem Bericht der az.web.de aus Aachen zufolge stehe das Ausweismodell für Coffeeshops auf der Kippe. Seit vergangenem Freitag wird vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg ein Prozess geführt, der darüber befinden soll, ob es überhaupt zulässig ist, zwischen ortsansässigen und ortsfremden Käufern zu unterscheiden. Einige grenznahe Gemeinden in den Niederlanden wollten nur noch Cannabisprodukte an Personen mit Wohnsitz in den Niederlanden abgeben. Die beiden grenznahen Städte Roosendaal und Bergen op Zoom, die ihre Coffeeshops ganz dicht gemacht hatten, klagen laut einer Studie der Universität Tilburg seitdem über den zunehmden Strassenhandel.
UK - Liberaldemokraten wollen entkriminaliseren Anbau und Besitz sollen straffrei sein
Die neue politische Kraft im Vereinten Königreich, die Liberaldemokraten, werden kleiner Koalitionspartner der
#119 / 06.10 neuen britischen Regierung. Da stellt sich die Frage, ob sie in Sachen Drogenpolitik Farbe bekennnen und das in dieser Hinsicht sehr liberale Parteiprogramm wenigstens in Teilen umsetzten können. Da ist die Rede von einer Rückstufung von Cannabis in Klasse „C“ , nachdem es Labour wieder als „gefährlich“ in Klasse „B“ eingestuft hatte. Außerdem wollen die Liberaldemokraten Strafen für den Besitz und den Anbau zum eigenen Konsum bei Erwachsenen abschaffen. „Drogenbesitz oder Konsum, egal welcher Substanz, dürfe kein Grund mehr für eine wie auch immer geartete Freiheitsstrafe sein. Drogenabhängige hätten genug Probleme durch ihren Drogenkonsum und Gefängnisse führten höchstens dazu, dass die Betroffenen noch mehr Drogen konsumierten.“ So geht es munter weiter, das drogenpolitische Programm der Liberaldemokraten klingt dem von Bündnis90/Die Grünen sehr ähnlich. Bleibt zu hoffen dass die Liberaldemokraten nicht ähnlich wie Bündnis 90/Die Grünen vor 12 Jahren in Deutschland, eine noch repressivere Drogenpolitik der Regierung unterstützen, um auf andere, populärere Gebiete zu punkten. Wer es vergessen hat: Unter Rot/Grün wurden in Deutschland Hanfsamen illegalisiert.
CH - Meldepflicht in St. Gallen Hanfbauer wanted
Wer zehn oder mehr Hanfpflanzen anbaut oder anbauen lässt, muss seit dem 1.Januar 2010 dem Landwirtschaftsamt Meldung erstatten. Diese wird dann an die Kantonspolizei sowie an das Amt für Gesundheits- und Verbraucherschutz weitergeleitet. Somit ist die Kantonspolizei befugt, Hanfbauern zu schikanieren die erforderlichen Kontrollen vorzunehmen, Proben zu erheben oder Einsicht in die Unterlagen zu nehmen. „Allein nur durch die Verletzung der Meldepflicht können wir den Hanf beschlagnahmen und vernichten, ohne dass wir überhaupt etwas Richtung Drogenhanf beweisen müssen“, sagt der St. Galler Staatsanwalt. Die Meldepflicht kennen bereits die Kantone Thurgau, Basel-Landschaft, Graubünden und Luzern, wohingegen die Kantonsregierung in Bern 2008 eine solche ablehnte.
USA - Historische Abstimmung legalisiert medizinisches Marihuana Meldung der Hanfplantage
Am Dienstag, den 4.5.2010 wurde eine Änderung an einem Gesetz für Medizinisches Marihuana mit überragender Mehrheit von der Ratsversammlung im Bundesstaat Columbia angenommen, dem schon 1998 über 69 Prozent der Wähler zugestimmt hatten. Der US-Kongress hatte die sogenannte “Initiative 59″“ seit mehr als einer Dekade blockiert, bis es die Blockade letztes Jahr löste. Washington ist die Hauptstadt und der Regierungssitz der Vereinigten Staaten. Das Stadtgebiet von Washington ist identisch mit dem District of Columbia. Von Bügermeister Adrian Fenty wird erwartet, dass er das Gesetz unterschreibt, dann hat der Kongress 30 Tage Zeit um das Gesetz zu überprüfen, bevor es gültig wird. Wenn dies passiert ist, wird der Bundesstaat Columbia ein weiterer Bundesstaat von den bisherigen 14 sein, in denen bedürftige Patienten medizinisches Marihuana bekommen können – ohne Angst vor Strafverfolgung. Dies ist ein herausragender Sieg für die Hauptstadt der USA und für tausende potentieller Bewohner des Bundesstaates, die von einem sicheren und legalen Zugang zu medizinischem Marihuana profitieren werden.
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W - Was hat LSD mit den Anonymen Alkoholikern zu tun? Der Gründer William G. Wilson schreibt seine Abstinenz der Einnahme psychoaktiver Substanzen zu
Belladona, Bilsenkraut und LSD haben dem Gründer der Anonymen Alkoholiker dabei geholfen, bis zum Lebensende clean zu bleiben. Anders als im Kinofilm, wo er von Gott erleuchtet wird, klingt das Schlüsselerlebnis, das ihn den Entschluss fassen ließ, nie wieder zu trinken, in seiner Biografie eher wie ein Trip. Er hatte zuvor Belladona und Bilsenkraut zu sich genommen. In den 1950er Jahren nahm er mehrmals, damals noch legal, LSD unter Aufsicht eines Arztes ein und beschrieb diese Erlebnisse als ungefährlich und zudem außerordentlich hilfreich, den einmal beschrittenen Weg fortzusetzen. Die Anonymen Alkoholiker standen seinen Auffassungen skeptisch gegenüber und gingen seit den 1960er Jahren sogar scharf gegen die Verbreitung der Erlebnisse ihres Gründers vor.
A - Zwei Hanfbauern sind frei Doch nicht gedealt
In Österreich hat der Oberste Gerichtshof ein Urteil gegen zwei Hanfbauern aufgehoben, die Hanf in größerem Stil angebaut und angeblich Joints im Freundeskreis weitergegeben hatten. Zuvor waren die beiden Männer in erster Instanz nach dem Suchtmittelgesetz zu Strafen von zehn und zwölf Monaten verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof sah nun das erste Urteil gegen die Männer als falsch an, da die Männer den Hanf hauptsächlich nur für eigene Zwecke gebraucht hatten. So musste das Klagenfurter Landgericht die Männer nun frei sprechen.
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>>> Fortsetzung von Seite 1:
„Durban Poison ist kein Getränk“ zu Endzeiten der britischen Krone bis 1966 verboten, eine der wichtigsten Forderungen der Unabhängigkeitsbewegung war neben der Bodenreform jedoch die Re-Legalisierung von Hanf. Blöd nur, dass die neue Regierung den Anbau nach der Unabhängigkeit vor 44 Jahren dann alsbald wieder tolerierte, jedoch „vergaß“, das durch ein entsprechendes Gesetz zu manifestieren. So haben die Lokals in Lesothos Bergen (das kleine Land besteht eigentlich ausnahmslos aus Bergen) jahrelang unbehelligt Hanf anbauen können, obwohl der Besitz von Gesetzes wegen immer noch verboten war. Als in den 1990er Jahren Lesothos Devisenknappheit aufgrund zu Hauf heimkehrender Bergleute, die zuvor in den Minen des großen Nachbarn gearbeitet hatten, bedrohlich für das ohnehin schon arme Volk wurde, wurde Hanf zum Exportschlager des von Krisen geschüttelten Kleinstaates. Das bringt zwar dringend benötigte Devisen ins Land, öffnet staatlicher Willkür jedoch Tür und Tor, da Armee und Polizei wie in allen armen Anbauländern fleißig mitverdienen. Südafrika beschwert sich regelmäßig offiziell über Lesothos lasche Haltung gegenüber seinen Hanfbauern anstatt die Chance zu nutzen, den seit Jahrhunderten bestehendenden Status Quo zu re-legalisieren und den Konsum und Anbau ihrer Alltagsdroge für Südafrikaner/innnen zu entkriminalsieren. Im Staat der Fußball-WM gehört Hanf zum Alltag, hier wird pro Kopf im Durchschnitt doppelt so viel Gras geraucht wie im Rest der Welt. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Bällen schießen.
Kleiner Kiff-Almanach für WM-Reisende: • Dagga: Gras: • Majat: Kraut (schlechtes Weed) • Bankie: Handelsübliche Portion beim Straßenkauf: (kleines Zip-Tütchen, kostet circa 1 Euro). • Zol oder Skyff: Tüte, Jolly • Blade: Kingsize-Paper • Bottleneck: Pfeife aus einer zerbrochen Flasche (hier bekannt als Erdlochaufsatz) • On: fett, stoned • Pitjes: (Hanf)-Samen • Skitsels: Grünzeug bei schlecht beschnittenem Gras (wörtlich Schnipsel) • Slowboard: Riesenjoint