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unabhängig, überparteilich, legal hanfjournal.de / Ausgabe #126 / Januar 2011 4 clubmed

COMIC Seite 13

6 guerilla growing

10 wirtschaft

13 cooltour

16 fun&action 25 news

Cannabis und HIV 4 Franjo Grotenhermen klärt auf

WASSER, Luft und Liebe 8 Teil eins der großen Hydroponik Serie

Hanf Times Episode 4

LETZTE ABFAHRT Amsterdam? 21 Coffeeshops revisited und letzte Meldung

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Neues von und mit Marion

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ie ist unter anderem Mitglied der IG Bergbau, Chemie, Energie, des BUND e. V., des Deutschen Roten Kreuzes und der Naturfreunde Lörrach sowie Präsidentin beim Kneippverein Lörrach. Von 2002 bis 2005 war sie Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung und anschließend von 2005 bis 2009 Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Gesundheit. In den Jahren 2001 bis 2005 trat sie außerdem als Drogenbeauftragte der Bundesregierung in Erscheinung und erfreute in Cousto’s legendärem Dossier „Feuer auf …“ die Herzen unserer Leserschaft. Die Rede ist natürlich von Marion. Frau Caspers-Merk (SPD) stand einem Kurswechsel in der Cannabispolitik immer schon ablehnend gegenüber, weil sie bei einer Legalisierung eine Verharmlosung von Cannabis und einen Anstieg des Konsums bei Jugendlichen befürchtete. Man könne nicht gleichzeitig im Umgang mit Tabak und Alkohol auf die Bremse treten und bei Cannabis auf’s Gas, so lautete eine ihrer Lieblingsmetaphern. Dass die bisherige Politik die Verbreitung des Cannabiskonsums mitnichten gebremst hat, nahm sie nie wahr. Das Pendant zu Sucht und exzessivem Konsum ist nicht Abstinenz, sondern Drogenmündigkeit. Oder verfallen wir in Hysterie, wenn Frau Caspers-Merk mal wieder an einer Weinprobe teilnimmt? Ach nee, Wein ist ja ein „Kulturgut“, ganz vergessen. Ausgerüstet mit ihrer ganzen Erfahrung und Kompetenz startet Frau Caspers-Merk nun wieder voll durch und ist gemeinsam mit der ehemaligen Schweizer Gesundheitsministerin Ruth Dreifuss in die „Global Commission on Drug Policy“ berufen worden, die vom ehemaligen brasilianischen Präsidenten Fernando Cardoso gegründet wurde. Dazu gesellen sich auch die ehemaligen Präsidenten Mexikos und Kolumbien, Ernesto Zedillo und César Gaviria, sowie der mexikanische Schriftsteller Carlos Fuentes. Ziel der Kommission ist es, für einen Strategiewechsel in der internationalen Drogenpolitik zu werben und neue Ansätze vornehmlich für Südamerika zu entwickeln, damit dort die Verbindung zwischen Drogenhandel, Gewalt und Korruption nicht eskaliert wie in Mexiko, wo der Krieg der Drogenmafia und die organisierte Kriminalität die Autorität des Staates zunehmend untergraben haben und in den letzten vier Jahren 30 000 Tote gezählt wurden. So will die Kommission weg von der rein restriktiven Politik und mehr auf Aufklärung und Hilfen bauen. Wir fragen uns, inwieweit Frau Caspers-Merk in ihrer neuen Rolle als Beraterin lernfähig geworden ist und ihre fundamentalistischen Parolen von früher, oft mit diversen abenteuerlichen Behauptungen garniert, im Griff hat. Schließlich argumentierte sie nie sachlich, sondern dramatisierte immer nur den Konsum von Drogen. Und mit ihrer Dauerhysterie wird sie bei der brisanten Lage Südamerikas keine große Hilfe sein. Text: Roland Grieshammer

Das 60 Milliarden Euro Potential

Schätzung der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) zur Cannabisregulierung

Text: Michael Knodt

Da steckt einiges drin, man muß es nur erkennen - Foto: Archiv

„Die Europäische Union wird Initiativen, die die (staatliche) Regulierung von Cannabis und anderen, derzeit illegalen Drogen vorsehen, nicht behindern“.

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as wiederholte die neue Vorsitzende des Anti-Drogen Koordinationsausschusses der Europäischen Kommission Dana Spinant anlässlich einer öffentlichen Anhörung zur Europäischen Drogenpolitik im EU-Parlament mehrfach. Die vom EU-Abgeordneten Michael Tremopoulos (Die Grünen/Griechenland) und ENCOD (European Coalition for Just and Effective Drug Policies) organisierte Anhörung versuchte die Auswirkungen einer Regulierung des Cannabismarktes einzuschätzen. Einem Bericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) zu Folge würde eine solche Maßnahme jährlich zwischen 35 und 60 Milliarden Euro in die Kassen der EU-Mitgliedsländer spülen. Zu Wort kamen der portugiesische Vertreter der Linken (GUE/NGL), Rui Tavares, und sein niederländischer Fraktionskollege Dennis de Jong, Martin Barriuso als Vertreter der spanischen Cannabis Social Clubs, der Sprecher der niederländischen Coffeeshopbesitzer-Vereinigung Marc Josemans sowie der ehemalige Direktor von NORML (National Organization for the Reform of Marijuana Laws) Richard Cowan. Anlass der Anhörung war der bereits im März 2009 von der Europäischen Kommission veröffentliche Reuter-Trautman Bericht, der die Ergebnisse der derzeitigen Drogenpolitik vernichtend beurteilt: Sie verfehle ihr Ziel, den Konsum oder das Angebot zu reduzieren. Die Bundesdrogenbeauftragte hat auf Anfrage der Hanfplantage zugegeben, sich bisher nicht weiter mit dem Bericht beschäftigt zu haben. In Brüssel hingegen nimmt man die alarmierenden Erkenntnisse ernst: „Drogenverbote sind ein Segen für die Organisierte Kriminalität“, so Dennis de Jong. „Leider ist unsere eige-

ne Regierung gerade dabei, die Repressionen gegen Coffeeshops zu intensivieren. Anstatt die Regulierung endlich mal vernunftbasiert anzugehen, will die Regierung jetzt ausländische Besucher aus den Coffeeshops verbannen, indem sie den Besuchern Mitgliedsausweise vorschreibt. Das wird den Schwarzmarkt anheizen.“ Spanien, Portugal und die Niederlande verfügen bereits über Gesetze, die Cannabiskonsumenten auch im Alltag entkriminalisieren und so konnten die Teilnehmer aus diesen drei Ländern von den Erfolgen berichten, die die jeweiligen Modelle in ihrem Land aufweisen können. In den Niederlanden oder Portugal führt die Straffreiheit nicht weiter auf Seite 27 ›››


#126 / Januar 2011

kommentar

Gebt den Hanf frei – für Senioren Text: Sadhu van Hemp

Ulli Wickert (65) und Peter Lustig (73) haben es getan, ebenso Jürgen Drews (65), Hans Eichel (68) und Gregor Gysi (62): Sie alle haben sich illegal Haschisch in die Nase gespritzt. Und da gehört es auch hin, denn die kiffenden Greise wissen: Haschisch ist die Hefe des Denkens.

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ass Cannabisprodukte jung halten, ist ein offenes Geheimnis in der Seniorenszene (Willst du Herz und Leber schonen, musst du Haschisch schmoken!). Ob auf Bahnhöfen oder Spielplätzen, überall sind sie unterwegs, von der Haschsucht zerfressene Tattergreise, die nach Knaben Ausschau halten, um ihre Sucht zu befriedigen. Ein Fall für RTL und Freifrau von und zu Guttenberg könnte man denken, aber falsch. Vielmehr sind unsere Opas und Omas leichte Opfer schwarzarabischer Kinderdealer, die im Auftrag Osama bin Ladens die Alten ins Gebüsch locken und ihnen den Stoff verhökern, der lustige Beine macht. Dass der Handel und Besitz des Teufelskrauts in Deutschland mitunter höher bestraft wird als Totschlag, Bankraub und Vergewaltigung, kümmert die agilen Grauköpfe wenig. Wer keinem minderjährigen BtmFachhändler seines Vertrauens traut, der pflanzt sein Haschgift halt in aller Stille unter Kunstlicht selber an oder fährt mit der Bahncard 55 plus ins Einkaufsmekka nach Amsterdam. Es ist nicht mehr zu leugnen: Der Anti-Hasch-Krieg ist verloren! Die Strategen in Sachen Rausch und Sucht, denen das Hanfverbot von 1958 bislang genutzt hat, denken angesichts der demographischen Entwicklung um, denn legale Joints, Haschpillen und Hanfbiere für Senioren würden den Unternehmen milliardenschwere Gewinne garantieren. Das Mer-

Gehirn in Alkohol einlegen und sich von Kerner, Jauch und Beckmann die angeordnete Weltanschauung verabreichen lassen, spielen Opa und Enkel unbehelligt im Keller „Wir bauen eine Hanfplantage“, um sich ein schönes Taschengeld hinzuzuverdienen. Mittlerweile spricht sich der Netto-Nebenerwerb auch unter den Hartzis herum, die sich vom JobCenter die als Champignonzucht beantragte Ich-AG sponsern lassen. Dass dieser Wildwuchs so nicht weitergehen kann und die Hanflüge nicht mehr zu halten ist, leuchtet langsam auch den Spritbirnen und Koksnasen im Reichstag ein, zumal die Zulassung von THC-Mundsprays und synthetischen Haschpillen dem Klientel der notleidenden Ärzte und Apotheker eine tüchtig sprudelnde Geldquelle erschließen würde. Wen überrascht es also, dass die FDP voranprescht und mit dem als Sparpaket getarnten Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes ganz nebenbei auch Cannabis genehmigen will – als Medizin. Die Pharmamonopolisten jammern zwar über Röslers Gesundheitsreform, die angeblich auf dem Rücken der Patientin ausgetragen wird, reiben sich aber insgeheim die Hände in Hinblick darauf, schon bald auch Cannabispräparate ins Drogensortiment aufzunehmen – gemeinsam mit traditionellen Heilkräutern, für die die EU eine Vereinheitlichung im

Die Spezies der quarzenden Rentner, die ihre altersbedingten Wehwehchen mit einem Gute-Nacht-Joint lindern, existierten bis dato nicht in diesem unserem Vaterland, sondern nur in Schurkenstaaten wie Holland. kel-Westerwelle-Regime steht unter Druck, denn insbesondere die Pharmariesen fordern einen Ausgleich für die durch die vermurkste Gesundheitsreform entstandenen Defizite. Bayer Schering hat bereits ein THC-Mundspray auf den Markt geworfen, das Lahme und Blinde in Kanada heilt. Um aus dem Monopol auf die Wundermedizin tüchtig Profit zu schlagen, ist eine Zulassung im Land der Hypochonder und Pillenschlucker zwingend erforderlich. Ein Blick nach Amerika reicht, die Zeichen der Zeit zu erkennen. In Kalifornien haben die Prohibitionskrieger der Politik nämlich längst die Waffen gestreckt, vorneweg der gerade pensionierte Gouverneur und passionierte Alt-Kiffer Arnold Schwarzenegger (63), der schon vor Jahren im Falle einer kompletten Freigabe des Zauberkrauts dieses kräftig besteuern wollte, um den bankrotten Golden State zu sanieren. Dass der von Politikern und cleveren Multimillionären angezettelte Volksentscheid zur Marihuana-Freigabe knapp scheiterte, war zwar ein Rückschlag für die Hanfaktivsten, aber das lag daran, dass viele Hochleistungskiffer mit der Ohnmacht des Staates ganz gut leben können und der Urne fernblieben. Schließlich ist der gegenwärtige Verfolgungsdruck nicht höher als beim Falschparken. An der Universität Oaksterdam können Haschsüchtige sogar das Fach „Earth Friendly Cannaculture“ studieren, mit dem Ziel, später als promovierter THC-Doktor den Hanf solange genetisch zu manipulieren, bis fertige Joints an den Zweigen wachsen. Außerdem ist Marihuana als Medikament längst verkehrsfähig. Ob Fußpilz, Hitzewallungen oder Ohrenschmalz, ein entsprechendes Rezept vom Arzt genügt, um sich in den zahlreichen Cannabis-Apotheken Kaliforniens mit dem Heilkraut gegen alles und nichts einzudecken. Aber nicht nur Amerikaner wie Bill Clinton (64) wissen um den medizinischen Nutzen der Hanfblüte, die bei homöopathischer Anwendung Körper und Geist entkalkt. Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi (74) verabreicht sich und seinen Nutten schon seit Jahren Cannabis, denn der spätrömische Lustgreis genießt den Beischlaf gerne ohne Gleitcreme und Viagra. Unsereins kann sich da nur wundern. Stand doch bislang das orientalische Gift in dem Ruf, bei einmaliger Einnahme unweigerlich zu Heroinsucht, Wahnsinn und Debilität zu führen. Bestes Beispiel ist der Ex-Präsident der Vereinsamten Staaten George Bush (64), der in jungen Jahren immer dann zum Joint griff, wenn der Whisky alle war. Jahrelang lagen uns die SPD-Spaßbremsen Bätzing und Caspars-Merck in den Ohren, die der Bevölkerung absolute Drogenabstinenz predigten. Von der Bildzeitung bis zum Tagesspiegel, wenn es eine Lüge über Cannabis zu verbreiten gab, dann schockten uns die Fachspezialexperten mit kiffenden Kindern und erfundenen Haschtoten. Die Spezies der quarzenden Rentner, die ihre altersbedingten Wehwehchen mit einem Gute-Nacht-Joint lindern, existierten bis dato nicht in diesem unserem Vaterland, sondern nur in Schurkenstaaten wie Holland. Doch plötzlich ist die totgeschwiegene Zielgruppe der senilen Hanffreunde für Industrie und Handel relevant. Stuttgart 21 und Gorleben zeigen, dass unsere Senioren noch längst nicht fertig haben und sich überdies mit den Juniorkiffern verbünden. Während die Arbeitsfähigen dieser Gesellschaft pünktlich zum Feierabend brav das

Zulassungsverfahren betreibt – zu Gunsten der Pharmabuden. Die geplante Genehmigung THC-haltiger Medikamente ist dabei nur ein Abfallprodukt des von der Regierung großspurig angekündigten Paradigmenwechsels, der keiner ist. Das neue Gesetz ist eine üble Mogelpackung, die darüber hinwegtäuschen soll, dass die Pillendreher auch weiterhin ihre Drogen auf dem weltweit größten Markt im Pro-Kopf-Verbrauch testen und sich tüchtig bereichern dürfen. Deutsche Apotheker verhökern schon jetzt 29 000 Tonnen Arzneimittel pro Jahr – kein Wunder, dass runde 90% der Patienten von ihrem Arzt zum Abschied ein Rezept in die Hand gedrückt bekommen. Allein die gesetzlichen Kassen gaben 2009 rund 32 Milliarden Euro für Medikamente aus, 5,3 Prozent mehr als 2008! Nun sollen die erwachsenen und altersmorbiden Kiffer rekrutiert werden, um dem illegalen Cannabismarkt die Kundschaft zu entziehen. Das Konglomerat aus FDP und PharmaLobby stößt jedenfalls bei den Christdemokraten auf keinen nennenswerten Widerstand, THC-Präparate als Arznei zuzulassen. Vor allem die Rechenkünstler des CDU-geführten Bundesfinanzministeriums haben bereits ihre Montblanc-Füller gezückt und malen sich hohe Steuereinnahmen aus, zumal die Angst mitschwingt, dass immer mehr Nikotinjunkies sich vor der Tabaksteuer in Gras flüchten, weil diese Rauchware gesünder und vor allem abgabenfrei ist. Eine Besteuerung des Heilkrauts ist langfristig unumgänglich, was allerdings eine gesetzliche Freigabe als Medikament voraussetzt. Die Aufgabe von Politik und Medien ist es nun, die kiffenden Greise in die staatsbürgerliche Pflicht zu nehmen und langsam darauf vorzubereiten, von Straßenhasch und Eigenanbau auf Pharmaprodukte umzusteigen. In nicht allzu ferner Zukunft werden wir dann unserem Arzt ein Rezept aus dem Kreuz leiern und damit zum Apotheker flitzen, der uns gegen Rezeptgebühr und Medikamentenzuzahlung ein besteuertes Zäpfchen mit synthetisch hergestelltem THC andreht. Und wer eignet sich für diese Handels- und Konsumform besser als unsere drogensüchtigen Rentner, die immer älter werden und es bequem mögen? Dass diese Vision nicht die der Hanffreunde ist, die sich seit Jahrzehnten für eine generelle Hanffreigabe einsetzen, bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung.

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Online Videos für interessierte Hanf Nutzer www.hanfjournal.de/exzessiv Cannabizz 2010, Part Three - N° 172

Letzter Teil der Cannabizz Trilogie. Micha hat sich inzwischen verlaufen, findet aber auf seinem Weg noch genug Zeit einen Tee zu trinken. Petr, Chefredakteur des Konoptikums, die Schwesterzeitschrift des Hanf Journals, übernimmt derweil und zeigt euch den einen oder anderen besuchenswerten Growshop aus Tschechien. Ach ja, nicht zu vergessen die 600 Watt High Output T-Shirt Verlosung von Growshop.cz, wisst ihr noch? In Teil 1? Am Ende von Teil 3 gibt‘s die Frage dazu, also dranbleiben! www.cannabizz.cz www.growshop.cz Musik: DJ Majolka (myspace.com)

Coffeefahrt 2010 - Amsterdam - N° 173

Bevor es eventuell zu spät war, hat sich das exzessivTeam in Amsterdam noch einmal ganz heftig einladen lassen. Die Königin hatte zum Geburtstag geladen und Micha als alter Oranier ist der Einladung gerne gefolgt. Die Königin hat das Team dann leider ob der Menschenmassen verpasst (ihr Pech), das hat aber dafür eine Menge einschlägiger Cafés besucht....die böse Hand, wenn sie verstehen.... www.cannabis-cafe.info www.buschmann-shop.de www.hanfjournal.de Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum Verreisen? www.cannabis-cafe.info Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz Ukraine? www.konopravda.ua Legalize It?! www.ELF-online.eu Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv

impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Rykestr. 13 10405 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818

Redaktion:

Michael Knodt (CvD), Roland Grieshammer, Matthias Meyer, Mark Meritan.

Mitarbeiter dieser Ausgabe:

Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, KIMO, Kascha, Markus Berger, Doktor Hanf, Axel Junker, Werner Graf, Sadhu van Hemp, Sven B., Steffen Geyer.

Layout:

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Illustrationen:

mark marker, Lukas Tkotz.

Fotos:

mark marker, Peter Marks, oder im Auftrag des Hanf Journals.

Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de

Vertrieb:

Wir wissen‘s einfach besser...

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#126 / Januar 2011 Dr. med. Franjo Grotenhermen Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

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Wie beeinflusst Cannabis den Verlauf einer HIV-Infektion?

m es gleich vorweg zu nehmen: Niemand kann heute wirklich sagen, ob und wie der Konsum von Cannabis den Verlauf einer HIV-Infektion beinflusst. Es gibt sowohl Hinweise, dass es einen negativen Einfluss geben könnte, weil THC im Tierexperiment die Infektabwehr gegen verschiedene Erreger reduzieren kann, beispielsweise gegen Infektionen mit Herpes-Viren. Diese immununterdrückende Wirkung von THC hat möglicherweise Vorteile bei anderen Erkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen, wie beispielsweise chronischen Darmentzündungen. Auch das ist bekannt. Eine Unterdrückung des Immunsystems wäre bei einer HIV-Infektion allerdings unerwünscht, sodass es danach logisch erscheinen würde, HIV-Positiven von einem Cannabiskonsum abzuraten. Überraschenderweise hat kürzlich eine Untersuchung an der Universität von Louisiana in den USA mit Rhesusaffen ergeben, dass die Gabe von THC an SIV-positive Affen das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen konnte. Der SI-Virus bei Affen entspricht dem HI-Virus beim Menschen. Wenn sich die Ergebnisse dieser Studie auf den Menschen übertragen ließen, würde das bedeuten, dass Menschen mit HIV nicht nur wegen seiner symptomatischen Effekte auf Appetit, Übelkeit, Schmerzen und Stimmung Cannabis nutzen könnten, sondern auch weil es den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen könnte. Letztlich kann diese Frage nur durch epidemlologische Forschung geklärt werden. Bei der epidemlologischen Forschung wird untersucht, welche Faktoren beispielsweise den Verlauf einer Erkrankung bei Menschen beeinflussen. Um dabei zu zuverlässigen Aussagen gelangen zu können, müssen eine große Zahl von Personen über viele Jahre begleitet, in bestimmten Ab-

ständen untersucht und hinsichtlich ihrer Lebensgewohnheiten befragt werden. Es mag heute seltsam erscheinen, aber es hat Jahrzehnte gedauert, um sicher nachzuweisen, dass das Rauchen von Tabak das Risiko für die Entwicklung von Lungenkrebs und anderen Krebsarten erhöht. Ähnlich verhält es sich mit anderen medizinischen Erkenntnissen aus der epidemlologischen Forschung, die heute als gesichert gelten. Insbesondere, wenn die Einflüsse bestimmter Faktoren nur sehr schwach sind, ist es aber häufig sehr schwierig überhaupt einen Einfluss nachzuweisen, weil die Lebenswelten der Menschen komplexer sind als die kontrollierbaren Einflüsse in einem Zellexperiment. Aber zurück zu der Studie mit den Rhesusaffen. Die Tiere im Alter von vier bis sechs Jahren erhielten vor der Infektion mit dem SI-Virus täglich THC (zunächst 0,18 mg/kg, nach zwei Wochen gesteigert auf 0,32 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht). Vor der Infektion mit dem Virus, etwa einen Monat nach Beginn der THC-Gabe, hatte sich eine Toleranz gegen die THC-Wirkungen entwickelt, sodass die Tiere sich normal verhielten. Dann wurden acht Tiere mit dem SI-Virus infiziert. Die THC-Gabe wurde während der gesamten Studie fortgeführt. Die Autoren schrieben in ihrem Beitrag: „Entgegen unseren Erwartungen erhöhte die chronische Cannabinoid-Gabe nicht signifikant die Viruslast oder verschlechterte die Immunfunktionen.“ Im Gegenteil: Beginnend ab dem zweiten Monat war die Viruslast bei den Tieren, die mit THC behandelt wurden, geringer als bei einer Vergleichsgruppe, die ebenfalls infiziert worden war, jedoch kein THC erhielt. In beiden Gruppen gab es in den ersten fünf

Doktor Hanf alias Lars Scheimann leidet an Tourette sowie ADHS und ist seit Anfang 2009 Besitzer einer Erlaubnis, seine Symptome mit Cannabis zu lindern.

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iebe Hanfjournal Leser und Leserinnen, das neue Jahr hat begonnen und neue Ziele warten darauf erreicht zu werden. Damit das gelingt, wünschen auch wir euch an dieser Stelle ein erfolgreiches, gesundes und glückliches Jahr. Heute berichten wir euch von eher außergewöhnlichen Patientengeschichten. Der Unterschied zu den euch bekannten ist der, dass es sich heute mal um die Gesunderhaltung unserer vierbeinigen Mitbewohner handelt. Hund, Katze, Hamster, ja selbst Pferde haben im vergangenen Jahr den positiven Nutzen aus Hanfprodukten erfahren dürfen. Bereits vor einigen Monaten berichtete ich darüber, dass natürliche Hanfprodukte, hergestellt aus Nutzhanf, einen unsagbaren Wert für den menschlichen Organismus darstellen. Hanföl, Hanfsamen und selbst das Blattmaterial dieser nicht berauschenden Nutzhanfpflanzen besitzen einen hohen ernährungsphysiologischen Wert für die Aufrechterhaltung natürlicher metabolischer Vorgänge in den Zellen und unterstützen das Immunsystem. Ich selbst profitiere seit Monaten von diesen wertvollen Produkten, die mittlerweile einen großen Platz in meiner Ernährung eingenommen haben. Wichtige essentielle Fettsäuren wie Omega 3, Omega 6 und Omega 9 stehen dem Körper bei der Aufnahme dieser Hanfprodukte in bestem Verhältnis zur Verfügung und können somit die Selbstheilungskräfte aktivieren. In der Symbiose mit ebenfalls enthaltenen Flavonoiden, Vitaminen und Aminosäuren stellt eine solche Nahrungsergänzung einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung

Monaten nach der Infektion keine Todesfälle. Zwei der Tiere ohne THC starben jedoch kurz nach fünf Monaten und ein drittes Tier erreichte das Endstadium der Erkrankung nach sieben Monaten. Bei den mit THC behandelten Tieren erreichte der erste Affe erst nach elf Monaten nach der Infektion das Endstadium der Erkrankung. Es gab auch unterschiedliche Verläufe beim Gewicht. Insbesondere zwischen den Monaten 3 und 6 nach der Infektion zeigte sich bei den nicht mit THC behandelten Tieren eine Tendenz zu einem Gewichtsverlust, nicht jedoch bei den mit THC behandelten Tieren. Um die Möglichkeit zu untersuchen, dass das bessere Überleben von Tieren, die THC erhalten hatten, auf einer direkten Unterdrückung der Virusvermehrung beruhen könnte, führten die Forscher Zellexperimente durch. Dazu wurden menschliche T-Lymphozyten, die mit dem SI-Virus infiziert worden waren, untersucht. Eine THC-Behandlung führte in der Tat dazu, dass die Viruslast in den Zellen 3 und 6 Tage nach der SIV-Infektion signifikant reduziert war. Schlussfolgernd schreiben die Autoren, dass „die Behandlung mit Delta-9-THC eindeutig nicht das Fortschreiten der Erkrankung förderte, sondern in der Tat in einer generalisierten Reduzierung klassischer Marker der SIV-Erkrankung resultierte. Die Mechanismen, die dieser reduzierten Sterblichkeit bei mit Cannabinoiden behandelten SIV-infizierten Tieren zugrundeliegt, müssen noch erforscht werden. Allerdings vermuten wir auf der Basis unserer Ergebnisse und Berichten in der Literatur, dass die Erhaltung der Körpermasse, die Reduzierung der Virusvermehrung und ein allgemein immunsuppressiver Effekt von Cannabinoiden zu einer Verbesserung des SIVKrankheitsverlaufs in unserer Studie beigetragen haben könnte.“

Doktor-Hanfs Patienten Ecke

Doktor Hanf für Tiere

unserer Gesundheit da. Jüngst stellten wissenschaftliche Untersuchungen fest, dass viele Erkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis, degenerative Gelenk-, Herz-Kreislauf- und weitere Erkrankungen auf das Fehlen wichtiger essentieller Fettsäuren zurück zu führen sind. Das trifft nicht nur für uns Menschen zu, sondern auch Tiere haben aufgrund einer ernährungsbedingten Mangelerscheinung dieser essentiellen Parameter im Alter immer zunehmender Probleme mit Gelenkerkrankungen oder Hautproblemen. Im Frühjahr des letzten Jahres begannen wir mit der Entwicklung von Hanf Einzelfuttermitteln für Tiere. Trotz der allgemeinen Bekanntheit über diese positive Zufütterungsart lag es uns sehr am Herzen, Erfolge selbst zu sehen und zu dokumentieren. So gelang es uns unter der Mithilfe einer erfahrenen Veterinär-Medizinerin Fütterungsempfehlungen zu erstellen, die abgestimmt auf jedes Tier zu bahnbrechenden Erfolgen führten. Die Tiere, die wir mit den heute fertigen Hanföl- Produkten versorgen, leben hier auf einem Gnadenhof. Darunter sind zum größten Teil Pferde, die mit einem Durchschnittsalter von 2530 Jahren an einer schweren Arthrose leiden oder aufgrund des hohen Alters und ernährungsbedingter Mangelerscheinungen ein großes Problem beim Fellwechsel aufwiesen. Hunde, die aufgrund arthrotischer Veränderungen in den Gelenken nicht mehr richtig aufstehen konnten und als austherapiert galten. Einigen Hunden und Katzen, die an Hauterkrankungen litten und durch den dadurch bedingten Juckreiz keinerlei Lebens-

Bundesweite Strafverteidigung in BTM- und sonstigen Verfahren Rechtsanwalt Ulli H.Boldt

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qualität mehr aufwiesen. Selbst unsere alten Kater, die mit 17 und 15 Jahren zu den älteren Semestern gehören, werden bis zum heutigen Tag mit unseren Hanföl-Produkten versorgt. Sie erfreuen sich zunehmender Mobilität und erreichten dadurch bedingt wieder eine höhere Lebensqualität. Alle oben bereits erwähnten Tiere waren zum Teil nicht behandelt oder standen zum anderen Teil unter einer starken Schmerztherapie, die wiederum weitere negative Folgen für die restlichen Organe aufwies. Nach der einfachen Zugabe von Hanföl-Futtermitteln konnten die Schmerztherapie behandelten Tiere auf eine wesentlich geringere und verträglichere Dosis Schmerzmedikamente herabgesetzt werden. In einigen Fällen war die Zugabe von Schmerzmedikamenten nicht mehr erforderlich. Doktor Hanf hat sich zum Ziel gesetzt, Hanf in allen Lebensbereichen wieder einen positiven Stellenwert zu geben. Dass die Ursache vieler gesundheitlicher Störungen bei Mensch und Tier direkt oder indirekt aufs Essen zurückzuführen ist, ist vielen mittlerweile bekannt. Der Hanf zeigt uns auch bei unseren vierbeinigen Freunden wieder eine Facette seiner wohltuenden Eigenschaft, dieses Mal als Futtermittel. Vor vielen Jahren noch als natürliche Nahrungsquelle vorhanden, verstehen wir erst, welch‘ wichtige Rolle er zu Gesunderhaltung eben auch bei unseren Tieren spielt, wenn er eine Weile nicht mehr auf dem Speisezettel von Mensch und Tier stand. So wie jetzt. Wege entstehen, indem man sie geht. Euer Doktor Hanf

Johannes Honecker

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht

Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 anwalt.honecker@t-online.de


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m dritten Teil meiner Serie präsentiere ich ein eher unbekanntes, dafür aber wirksames Entheogen. Da ich die Auswahl der Pflanzen auf solche beschränkt habe, die auch tatsächlich in Mitteleuropa heimisch sind, kommt unter den Seerosen nur eine in Frage: die Gelbe Teichrose Nuphar lutea. Auf den Fotos zeige ich allerdings auch eine Zuchtform einer Nymphaea-Art, einer anderen Seerosen-Gattung. Keine einheimische Wildpflanze, sondern ein Kultivar. Dennoch kann man sie häufig finden. Die Wirkungen beider Seerosen sind analog.

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Die Gelbe Teichrose

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chon wieder ist Erntezeit bei Bud Spencer. Und das schon nach nur acht Wochen. Wie hat er das gemacht. Um diese Frage zu klären, besuchen wir Ol´Buddy in seiner Villa am Wannsee, um ihn mit unseren Fragen Löcher in den dicken Bauch zu fragen. Zufälligerweise treffen wir auf dem Weg zu Bud´s Domizil seinen alten Kumpel Terence cHill, mit dem wir ein Stück zusammen um die Wette laufen, auf dass uns Bud mit einer Sportzigarette in seinem winterlichen Wintergarten alsbald empfangen möge. Glücklich unsere Prädiktion wahr werden zu sehen, begrüßen wir unseren Growbian herzlich und beginnen nach einigen tiefen Zügen aus der Spaßtröte und darauf folgendem kurzem Akklimatisieren mit unserem Interview.

Nuphar lutea ist eine bis zu drei Meter breite, auf der Gewässeroberfläche stehende, mehrjährige Seerose. Sie bildet herzförmig-ovale, langgestielte, bis 30 Zentimeter lange und bis zu 20 Zentimeter breite Blätter aus und trägt eine gelbe Blüte. Die Frucht ist birnenförmig. Die Blütezeit der Pflanze ist von Juni bis September. Die einzig weitere Nuphar-Art ist Nuphar japonica DC., die analoge Inhaltsstoffe aufweist und in Japan sogar als Sedativum und Schlafmittel gebraucht wird (Rätsch 1998: 395).

Wirkstoffe

Ha Jo: Yoho Buddy, altes Haus, dich so schnell wiederzusehen, hätten wir uns nicht erträumt.

Nupharin, beta-Nupharidin, Desoxynupharidin, Metarabinsäure, Gerbstoffe, u.a.

Bud Spencer: He Ha Ho, Ha Jo! Yo, Terence alter cHiller!

Geschichte

Verwendung

Eigentlich wird das Rhizom gemörsert und in Rotwein eingelegt. Als deutlich effektiver, besser zu handhaben und praktischer erweist sich das Rauchen der getrockneten Blütenblätter, Blätter und der Kapselfrucht. Der Amerikaner Tao Jones schreibt über seine Experimente mit der verwandten Nelumbo nucifera (Lotus): „Ich drehte mir eine Zigarette aus dem getrockneten, zerbröselten Material und rauchte diese. Es rief Euphorie und Klarheit hervor – ähnlich wie Cannabis, aber ohne die körperlichen Effekte oder mentale Getrübtheit“ (Jones 2002a). In einem zweiten Artikel schreibt Jones: „Das Rauchen der Blüten, egal welcher Spezies, hatte eine ausgeprägtere und sofort einsetzende Wirkung, an welche man sich erst einmal gewöhnen muss, um sie voll genießen zu können. Meiner Meinung nach kommt die volle ‚Verträumtheit’ der Pflanze mehr zur Geltung, wenn sie geraucht wird“ (Jones 2002b). Allerdings bezieht Jones sich auf Arten der Gattungen Nymphaea und Nelumbo. Deshalb ergänzt er: „Eine private Nachricht (...) erwähnt die Wirksamkeit der

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Psychoaktive Pflanzen unserer Heimat

Botanik

Um Nuphar lutea rankt sich eigenartigerweise keine großartige Historie, wenigstens keine Überlieferte. Das verwundert insofern, als dass alle anderen Seerosen von unglaublicher Magie umwoben und von enormer volkstümlicher Bedeutung sind. Gerade im religiösen Bereich. Dioskurides kannte und beschrieb die Gelbe Seerose als „Andere Seerose“. Volksmedizinisch wurde Nuphar lutea in der Frauenheilkunde eingesetzt, außerdem als Anaphrodisikum (das Gegenteil von Aphrodisiakum – also ein Mittel, das sexuelles Verlangen unterdrückt), Sedativum (Beruhigungsmittel) und Kardiotonikum (herzkraftsteigerndes Pharmakon) gebraucht (Grieve 1982), homöopathisch wird Nuphar bis heute bei sexuellen Beschwerden verwendet. „Goris und Crete veröffentlichten 1910 die Isolation einer neuen Substanz aus Nuphar luteum (...), die sie Nupharin nannten. Die neue Entdeckung lag allerdings ungenutzt in der Schublade bis 1941 die weltweit wichtigsten Opiumquellen gefährdet und verloren waren. Frühere Forscher verbreiteten das Gerücht, dass verschiedene Seerosen als Opiumersatz dienen konnten. Delphaut und Balansard beschrieben im gleichen Jahr ihre Experimente mit Seerosen. Mit den pulverisierten und in Alkohol eingelegten Wurzeln von Nymphaea alba waren sie in der Lage, einen tiefen und profunden Schlaf bei Mäusen, bei Hunden und bei Aalen (...) zu verursachen.“ (Emboden 1977)

#126 / Januar 2011

Ha Jo: Haha, du scheinst ja guter Dinge zu sein, gibt es da besondere Gründe? Text & Fotos: Markus Berger

Nuphar-Spezies. Da ich noch keine Gelegenheit hatte, diese Pflanzen zu untersuchen, vertraue ich [den] Ergebnissen“ (Jones 2002b).

Wirkung

Nuphar lutea soll laut Literaturangaben opiumähnlich wirken. Allerdings ist nirgendwo vom Rauchen der Pflanze die Rede. Gerauchte Nuphar lutea wirkt wie andere Seerosen der Gattung Nymphaea eindeutig psychoaktiv, eher stimulierend und aufhellend als dämpfend. Christian Rätsch beruft sich in seiner Enzyklopädie auf die Autoren Goris und Crete: „Nupharin soll opiumartige Wirkungen haben und tranceähnliche Zustände hervorrufen.“ (Rätsch 1998: 395; Goris et Crete 1919). Er schreibt weiterhin, dass im Tierversuch papaverin- bzw. atropinanaloge Wirkungen beschrieben wurden. Auf den Menschen übertragen kann ich das Behauptete nicht bestätigen.

Gefahren & Nebenwirkungen

Tatsächliche Nebenwirkungen sind unbekannt. Der Inhaltsstoff Desoxynupharidin kann zu einer Hypertonie (Bluthochdruck) führen.

Rechtslage

steckbrief

Gelbe Teichrose Nuphar lutea (L.) SIBTH. et SM. Familie: Nymphaeaceae (Seerosengewächse) Synonyme: Nenuphar luteum nom. nud., Nuphar advena (AITON) AITON f., Nuphar luteum SMITH, Nuphar microphylla BEAL, Nymphaea lutea L., Nymphaea luteum S. SM. Trivialnamen: Amello, American spatterdock, Andere Seerose, Cape fear spatterdock, Carfano maschio, Gael Seebluomen, Geel Seeblume, Gelbe Teichrose, Gelbe Seerose, Gelbe Teichrose, Gelbe Wasserlilie, Gelber Mummel, Gele plomp (niederl.), Madonais, Mummel, Nailufar (arab.), Nunufero, Nenuphar, Ninfea, Ninfea gialla (ital.), Ninupharo, Nuphar jaune, Nuphara, Nymphe minor, Nymphon, Pond lily, Seeblume, Seekandel, Spatterdock, Teichmummel, Teichrose, Yellow waterlily u.a. Vorkommen: Europa, Amerika, Asien. Selten in sehr langsam fließenden, hauptsächlich in stehenden nährstoffreichen Gewässern. Bis 1,5 Meter Tiefe.

Alle Seerosen stehen in Deutschland unter Naturschutz. Sonst unterliegt die Pflanze keinen Bestimmungen. Nuphar lutea ist im Gartenfachhandel erhältlich.

Bud Spencer: Yo, merkt man mir das direkt an? Ich hatte das Glück direkt nach der Zitronenernte vom letzten Mal, mit Kurzblühern versorgt zu werden, die ich direkt in die zwölf Stunden Phase schicken konnte, ohne sie erst im Wachstumslicht anwurzeln lassen zu müssen. Könnt ihr euch vorstellen, dass man sich freut, wenn dann alles tutti läuft.

Ha Jo: Oh, das klingt ja mal interessant, was für eine Sorte hattest du denn, dass sie sich diesen Umständen klaglos angepasst hat?

Bud Spencer: Wieder mal Jack Flash Stecklinge, die in meinen Kreisen doch als das zu favorisierende Kraut angesehen wird, da es neben der kurzen Blütezeit eine recht starke und sehr ertragreiche Ernte verspricht.

Ha Jo: Wie viele Mädels hast du denn dieses Mal in deinen kleinen Micro Harvester gestellt und welches Medium hast du verwendet?

Bud Spencer: Auch wieder sechs, wie beim letzen Grow mit den Super Lemon Haze Pflanzen, und auch wieder auf Erde. Da hab ich meine Lektion aber durch den Lausbefall des letzten Durchganges gelernt und bin daher auf Nummer Sicher bei der Wahl der Qualität gegangen. Terra Plus Erde von Canna wurde mir von einem freundlichen Fachhändler empfohlen und ich bereue die paar Euro und den längeren Weg zum Geschäft kein bisschen, da ich von jeglichen parasitären Erscheinungen verschont geblieben bin.

Ha Jo: Gab es sonstige Mangelerscheinungen aufgrund der übersprungenen Wachstumsphase?

Literatur: Emboden, William A. (1977), The Sacred Narcotic Lily of the Nile: Nymphaea coerulea Sav, Economic Botany 33(1): 395-407 Goris, A.; Crete, L. (1919), Sur la nupharine, Bulletin de Science et Pharmacologie 17: 13-15 Grieve, M. (1982), A Modern Herbal, New York: Dover Jones, Tao (2002a), Das Land der Lotusraucher, Entheogene Blätter 3: 24-26; Übersetzung aus: The Entheogen Review Vol X #4: 125-126 Jones, Tao (2002b), Lilie und Lotus, Entheogene Blätter 7: 20-24 Rätsch, Christian (1998), Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, Aarau: AT Verlag Zuchtform einer Nymphea Art

Bud Spencer: Keine nennenswerten. Nur ein klein bisschen rot verfärbte Stiele bei den Blattansätzen, was auf Schwefel und Stickstoffmangel hinwies. Ich habe ja anfangs mit Hesi Wurzelkomplex und etwas Bloombasic von Atami gedüngt und den pH-Wert mit Ascorbinsäure auf circa 6,8 gebracht. Später gab’s anstatt des Wurzelkomplexes Bio Bizz Bio Bloom Blütedünger. Dabei habe ich den EC-Wert langsam von 1,2 auf 1,8 erhöht, da ich mir bei den Pufferfähigkeiten der Erde etwas unsicher war und es nicht übertreiben wollte.

Ha Jo: PK13/14 wäre wohl die Lösung für dein Problem gewesen, warum hast du nicht darauf zurückgegriffen?

Bud Spencer: Ich wollte es mit der Chemischen Keule erstens nicht übertreiben und zweitens entwickelten sich die Pflanzen auch so zusehends prächtig. Obwohl die 14 Tage Wachstum übersprungen wurden, erreichten die Guten fast die gleiche

Fotos: Bud Spencer, Interview: KIMO

Größe wie ihre vorhergegangenen Schwestern. Nur die Blüte war wesentlich früher zu erkennen und machte direkt einen hervorragenden Eindruck. Vor allem, als ich nach zwei Wochen die unteren Seitentriebe abschnitt, wuchsen die Buds zu weiß bepuderten THC-Bomben an. Dazu habe ich in einigen Foren gelesen, dass die roten Blätter auch Stress bedingt auftreten und nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein müssen, da die Bräute im Vermählungsstress auch potenter werden. Es ist jedenfalls immer wieder erstaunlich zu sehen, in welch kurzen Zeiträumen die Pflanze ihr Potenzial offenbart. Größe, Potenz und Schönheit sind täglich immer wieder aufs Neue zu entdecken.

Ha Jo: Du scheinst ja schwer begeistert.

Bud Spencer: Yo, dies war der bisher chilligste Grow. Ich hatte nicht die geringsten Probleme und konnte meinen Ertrag um einige Gramm steigern, so dass ich nun über der 130er Marke bei einer 250 Watt Lampe liege. Das Anmixen und Gießen alle drei Tage war keine Anstrengung und der einzige Zeit fressende Faktor während des gesamten Grows. Da man sich mit der Zeit auch gerne an den höheren Stromverbrauch gewöhnt, schlummert es sich den Winter über doppelt so gut mit dem beruhigenden Lüfterrauschen im Hintergrund.

Ha Jo: Klingt ja wirklich recht easy. Gibt es denn etwas, was du aus diesem Anbau gelernt hast und unseren Lesern speziell empfehlen möchtest?

Bud Spencer: Klar, ich kann jedem nur das Überspringen der Wachstumsphase empfehlen, falls man Stecklinge bekommt, die schon ordentlich angewurzelt sind. Damit spart man nicht nur eine Menge Kohle wegen der ausfallenden 18 stündigen Belichtung sondern auch zwei Wochen an Zeit und kann früher ernten. Außerdem versuche ich stark kriminell den guten Terence cHill zu überzeugen mit ins Boot zu kommen, aber das alte Weichei traut sich nicht, weil er noch bei Mutti wohnt … höööhööö.

Ha Jo: Der erste Hinweis ist echt interessant. Den zweiten musst du für dich selbst entscheiden. Wir müssen unsere Leser leider immer darauf hinweisen, dass der Anbau von Cannabis in Deutschland noch verboten ist. Dennoch ein frohes Fest, und danke Buddy für dein friedliches Interview. Laß dich nicht erwischen. Bud Spencer: Klaro, gern geschehen, wird schon und bis bald.

Prachtvoll - Das Feld


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Text & Fotos: KIMO Aeroponic - Foto. Archiv

Vorab: Die Grundlagen

Hydrokorrels - Foto: Archiv

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er Herr Heinrich von, zu und „auf Hydro“. In Growerkreisen wird diese Art, indoor anzubauen, wie ein Adelstitel geführt. „Baust du noch auf Erde oder schon auf Hydro an?“ ist oft eine der erst gestellten Fragen in einer gemütlichen Kleingärtnerrunde. Aber die langjährige Arbeit als Growshopper haben mich gelehrt, dass viele, die aus hydroponischen Medien anbauen, weder Zeit noch Arbeit sparen und zudem keine besseren Erträge haben, als ihre Kollegen, die auf natürlichen Medien growen. Das liegt fast immer an der falschen Handhabung, denn ein hydroponischer Grow, egal auf welchem Medium, bedarf einer genauen Vorbereitung sowie gärtnerischen Grundwissen. Wer das nicht hat und sich auch nicht anlesen kann oder möchte, sollte die Finger von Steinwolle & Co lassen und sich ein vernünftiges Erde-SetUp besorgen. Denn, anders als oft behauptet, können auf Erde in der gleichen Zeit genauso gute Erträge wie auf allen hydroponischen Medien erzielt werden. Dazu muss man allerdings auch auf Erde sehr aufwendig arbeiten. Wer an diesem Punkt angekommen ist, also bei aufwendigen Erd- oder Kokosgrows die 1Gramm/Watt „Schallmauer“ erreicht, ist reif für einen Hydro-Grow. Wer jedoch meint, eigene Unzulänglichkeiten eines Erdgrows einfach auszugleichen, indem sie/er auf Hydro umsteigt, wird noch höhere Einbußen haben als zuvor auf Erde, denn: Hydro verzeiht wenig. Die beste Vorbereitung auf einen „echten“ Hydro-Durchgang ist ein Zwischendurchgang mit Kokossubstrat, da man sich schon einmal ans penible Messen von EC- sowie pH-Wert gewöhnen sowie die Installation und den Umgang mit der automatischen Bewässerung üben kann, die später dann bei den

Hydro-Systemen unumgänglich wird. Denn, anders als reine Hydro-Systeme, verzeiht Kokos den ein oder anderen Fehler. Es gibt auch immer wieder echte Greenhörner, die partout und gleich hydroponisch loslegen wollen. Denen sei gesagt: Haltet euch penibelst an die vorgebenen Parameter und Werte, bleibt sauber (putzen, putzen, putzen und auf die Werte achten!) und l e s t ! Hydro-Systeme und Schadinsekten gehen gerne symbiotische Beziehungen ein, denn wo das Medium selten gewechselt wird, halten sich die Eier umso besser. Aeroponische Systeme bilden hier eine Ausnahme sind, dazu dann im übernächsten Teil. Denn Hydro ist nicht gleich Hydro, gibt es doch eine Vielzahl unterschiedlichster Varianten: Steinwolle in den unterschiedlichsten Formen, Osasis-Flocks, Hydrokorrels, ganz ohne Medium (aeroponisch), als Bausatz oder Plug‘n‘ Play, als Selbstbau-Variante aus dem Baumarkt, organisch oder mineralisch, die Auswahl ist selbst für erfahrene Grower kaum überschaubar. Von ein paar unrühmlichen Ausnahmen abgesehen, die ich hier jedoch nicht nennen will, gilt: Je besser und arbeitssparender ein System ist, um so aufwendiger und kostenintensiver ist sein Kauf oder ein Eigenbau. Der Lohn ist dann die Zeit, die man durch das Wegfallen von Gießen und Schleppen spart. Trotzdem kosten Messen, Regeln, Wasser wechseln und andere Pflegetätigkeiten gerade bei kleinen Systemen genauso viel Zeit wie paar Pflanzen zu gießen. Bei kleineren Anlagen kann ein Hydro Set-Up aber den Spaß- und Lernfaktor erhöhen, es spart aber definitiv erst ab einer Größe von mehr als zwei Lampen richtig Zeit. Fast jedes Hydro-Medium erfordert, je nach Wasserspeicherfähigkeit, eine unterschiedliche Pflege. Allgemeingültige Pflegehinweise sind deshalb für Hydro-Fans schwerer zu vermitteln als für Indoorgärtner/innen auf Erde oder Kokos. Ich habe deshalb eine Unterteilung in vier Kategorien vorgenommen: • Steinwolle und andere, gut speicherfähige, hydroponische Medien • Hydrokorrels, Seramis und andere, schlecht speicherfähige, hydroponische Medien • NFT-Nährfilm-Fließ-Technik und ähnliche Systeme • Growen ohne Medium (Aeoro- und Bioponik)

Genaueste Vorbereitungen für ein passendes Set-Up

Hydro kommt von „Wasser“

Die Vorbereitung sieht bei allen Varianten der Hydroponik ähnlich aus. Vor der Wahl der Ausstattung sollte man sich über die Qualität des zu verwendenden Wassers informieren und ein paar grundlegende Dinge besorgen, die für jeden Hydro-Grow notwendig sind. Der pH- und der EC-Wert sind mit den entsprechenden Geräten, die es anzuschaffen gilt, schnell ermittelt. Die Wenigsten aber achten auch auf den Härtegrad

ihres Wassers, der aber ist mit entscheidend für das optimale Gelingen. In Deutschland unterscheidet man zwischen „weich“ (0- 7 Grad deutsche Härte), „mittelhart“ (7-14 dH) und „hart“ (1421 dH). Wie hart ein Wasser ist, hängt vom Kalkgehalt ab und der wirkt sich wiederum auf den pH-Wert und auf die Nährstoff-Aufnahmefähigkeit der Pflanzen aus. Reguliert die Nährlösung auf den gewünschten pH-Wert ( 5,5-6,0), ändert das nichts am Kalkgehalt. Ist zuviel Kalk im Wasser, können pH- und EC-Wert noch so gut sein, die Pflanze wird nicht optimal mit Nährstoffen versorgt, obwohl davon ausreichend in der Nährlösung vorhanden sind. Ist das Wasser aus der Leitung „hart“, so sollte man es mit „weichem“ mischen. Das kann entweder gefiltertes Regenwasser oder Osmosewasser sein. Regenwasser sollte deshalb gefiltert werden, weil von draußen allerhand Unrat wie Insekteneier oder Schimmelpilze eingeschleppt werden können. Ein genaues Mischungsverhältnis hängt vom verwendeten Leitungswasser ab, als optimal für die Pflanzen ist ein EC-Wert von 0,2-0,3 mS nach dem Mischen. Wem das zu kompliziert ist und wer trotz relativ hartem Wasser hydroponisch growen will, sollte darauf achten einen Dünger für hartes Wasser zu nutzen. Einige Anbieter von DreiKomponenten-Düngern bieten diese Variante bei den Mikronährstoffen an. Drei-Komponenten-Dünger sind am Besten für jede Variante von erd- oder substratlosen Grows geeignet, da man durch die Kombination und unterschiedliche Mischverhältnisse den Dünger der jeweiligen Wuchs- und Blütephase genau anpassen kann. Den Härtegrad des Leitungswassers kann man einfach im Internet oder telefonisch beim örtlichen Wasseranbieter erfahren. Der Nährstofftank sollte nicht allzu weit von einem Wasseranschluss entfernt stehen, ansonsten sollte ein Schlauch bereitliegen, einen Tank mit Eimern zu füllen ist oft anstrengender als Erde zu schleppen. Der Wasserschlauch der Pumpe sollte mit einem absperrbaren T-Stück und einem Schlauch zum Abpumpen versehen werden, damit für einen späteren Wasserwechsel nicht das komplette System abgebaut werden muss. Eine Umwälz- sowie eine Sauerstoffpumpe halten die Nährlösung frisch und algenfrei, ein Aquariumheizstab garantiert die richtige Temperatur von 19-20 Grad Celsius. Hat man sich ein umfassendes Bild über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gemacht, kann man besser einschätzen, welches Set-Up den persönlichen Lebensgewohnheiten und Vorlieben passt. • Aufgepasst: Egal, ob man einen fertigen Bausatz kauft oder sich seine Anlage selbst zusammenbastelt, das Wichtigste ist, dass alle wasserführenden Verbindungen absolut dicht sind, Stichwort Wasserschaden. Experimente sind hier fehl am Platz. Desweiteren sollte man darauf achten, dass die verwendeten Materialien lebensmittelecht sind. Krebserregende Weichmacher und andere Schadstoffe werden auch von Pflanzen aufgenommen und könnten so in den menschlichen Organismus gelangen. In den bekannten Foren wie zum Beispiel www.growbook.de gibt es hervorragende Anleitungen für selbst gebaute HydroSysteme jedweder Art. In der kommenden Ausgabe fangen bei unserer Vorstellung mit der wohl ältesten hydroponischen Hanf-Indoor Kulturmethode an, der Steinwolle.


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Der perfekte pH-Wert

Bewässern mit Verstand

Das 1Pot System mit Aquavalve e

in Bewässerungssystem, das ohne Zeitschaltuhr, Pumpen und Stromquelle funktioniert, beliebig ausbaubar ist, die Pflanzen trotzdem optimal versorgt und zudem speziell auf den Indoorbereich zugeschnitten ist, gab es bisher nur im „Hydro-Hauptquartier“ Europas, in Großbritannien: Das 1 Pot System mit der Aquavalve-Bewässerungseinheit. Seit Neuestem ist diese praktische Bewässerungshilfe auch hierzulande beim Berliner Traditionsunternehmen für den Indoorbereich, der Grow In AG aus Berlin, erhältlich. Jeder Topf verfügt über ein kleines Nährstoffreservoir, das von einer Aquavalve-Einheit kontrolliert wird. Diese lässt Nährlösung oder Wasser in ein integriertes Mini-Reservoir laufen. Ist der kleine Tank voll, sperrt es die Wasserzufuhr individuell für jeden Topf ab. Ist der Mini-Tank leer, lässt das Aquavalve wieder Nährstofflösung hineinströmen. So ist immer eine optimale Versorgung gewährleistet, bei der die Pflanze selbst „entscheiden“ kann, wie viel Nährlösung sie aufnehmen „möchte“. Die Montage des 1Pot Systems ist denkbar einfach und beliebig ausbaubar. Auch können die Behälter während der Wuchsoder Blütezeit problemlos einzeln umgestellt oder transportiert werden, ohne das gesamte System demontieren zu müssen. Für ein bis fünf Töpfe empfiehlt der Hersteller die Verwen-

Mit PLAGRON PH+ und PH-

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dung eines handelsüblichen 50 Liter Vorratsbehälters, bei fünf bis zehn Pflanzen sollten es schon 100 Liter sein. Ein 1Pot hat ein Fassungsvolumen von 15 Litern und ist wahlweise mit 6 oder 16 mm Schlauch- Anschluss versehen (und kostet im Ladengeschäft der Grow In AG 29,90 €). Um ein sauberes Arbeiten zu gewährleisten, enthält jeder 1Pot 1,5 Meter Zulaufschlauch, eine Wurzelschutzsowie eine Schmutzfangmatte und den Untersetzer mit integriertem Nährstoffreservoir.

owohl für ein optimales Wachstum als auch für die Blütephase von Pflanzen ist ein konstanter pH-Wert der Nährlösung zwischen 5,5 und 6,5 immens wichtig. Ein falscher pH-Wert kann deutlich negative Auswirkungen auf das Wohlergehen der Pflanzen haben, da die vorhandenen Nährstoffe nicht mehr transportiert und somit aufgenommen werden können. Plagron PH+ und PH- sind schnelle und effektive Mittel, um den pH-Wert der Nährlösung im empfohlenen Rahmen zu halten. Die Qualität und besonders der Kalkgehalt vom Leitungswasser, Düngemittel und gewisse Zusatzstoffe beeinflussen den pH-Wert von Nährlösungen und bringen ihn in zu hohe oder zu niedrige Bereiche. Deshalb können die Pflanzen nicht mehr alle notwendigen Nährstoffe aufnehmen und werden anfälliger für Mangelerscheinungen und Krankheiten. Ebenfalls können die Wurzeln geschädigt und die Pflanzen so schlimmsten Falls vergiftet werden.

Interessiert? Das 1Pot-System mit der Aquavalve Kontrolleinheit sowie viele andere, hochwertige Bewässerungssysteme gibt es im Ladengeschäft der Grow In AG, Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin, geöffnet werktags von 10.30-18.30 Uhr sowie sonnabends 10.30-14 Uhr. Oder bestellt das neue 1Pot System rund um die Uhr auf der Homepage von www.grow-inberlin.de. Händleranfragen in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin und unter 030 34 99 80 70 sind ausdrücklich erwünscht.

27. - 28. April 2011 in Granada / Spanien

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Eine Nährlösung mit optimalem pH-Wert hat nicht nur positiven Einfluss auf die Pflanzen, sondern auch auf die Vitalität des Mediums Plagron PH+ und PH- regulieren und fördern die Vitalität. Plagron PH+ basiert auf reinem Kalium-Bicarbonat und erhöht den pH-Wert. Gleichzeitig härtet es die Pflanzen ab und fördert das Längenwachstum, da das freiwerdende CO2 die Photosynthese direkt unterstützen kann. Plagron PH- wird aus organischen Citrussäuren gewonnen und senkt somit den pH-Wert, wobei die biologisch gewonnenen Substanzen in PHdie Pflanzen revitalisieren. PH+ und PH- ist sowohl im Wachstum als auch in der Blütephase mit sämtlichen Bewässerungssystemen anwendbar Für mehr Informationen: www.plagron.com Foto: www.plagron.com

Klever, das 1-Pot System - Foto: Grow In

2. internationales Symposium für Hanf als Baustoff

achdem bereits Mitte September 2009 in der kleinen irischen Stadt Kenmare im County Kerry eine äußerst interessante Veranstaltung zum Thema Hanf stattfand, trifft sich die Naturbaustoff-Branche nun am 27. und 28. April im spanischen Granada, um erneut Erfahrungen rund um das Thema „Bauen mit Hanf“ auszutauschen. Internationale Experten, Wissenschaftler, Architekten, politische Entscheidungsträger und Interessenvertreter diskutieren hier die gegenwärtigen und zukünftigen Trends dieses immer mehr wachsenden Industriezweigs. Veranstalter und Gastgeber ist die IHBA (International Hemp Building Association), dessen Ziele es sind, die Produktion und den Gebrauch aller Hanf basierenden Baumaterialien und ihrer Nebenprodukte in einer nachhaltigen und bio-regionalen Weise zugunsten der Ökologie und der Gemeinschaften aller Regionen der Welt zu entwickeln, zu fördern und zu unterstützen. Die IHBA beabsichtigt das Sammeln und die Verbreitung des Wissens über die Materialien und Methoden, für die, die diese entwickeln und verwenden und jene, die diese zu verwenden wünschen. Sie arbeitet darauf hin, die jeweilige Regierung und deren Geschäftskörper zu unterrichten und zu informieren, um

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die notwendige Infrastruktur für eine Hanf Bau Industrie in der internationalen Gemeinschaft zu schaffen. Ausserdem arbeitet die IHBA beständig daran, den Gebrauch solcher Materialien mit der geringstmöglichen Umweltbelastung zu garantieren. Während der zweitägigen Veranstaltung kann man lernen, wie aus Hanffasern ganze Häuser entstehen können, internationale Kontakte knüpfen und sein eigenes Wissen über den nachwachsenden Rohstoff Hanf als Baumaterial mit anderen Interessierten austauschen. Aus der Cannabispflanze kann man, je nach Weiterverarbeitung, Dämmstoffe; Farben, Plastikbauteile und sogar tragende Konstruktionsteile sowie viele andere Produkte herstellen, die für den nachhaltigen Hausbau gebraucht werden. Das Symposium findet nur zehn Minuten vom Stadtzentrum Granadas entfernt im Abades Nevada Palace Hotel statt. Reservierungen und alle Infos erfahrt ihr unter der Webseite www.internationalhempbuilding.org … Für alle Interessierten noch ein kleiner Buchtipp: „Bauen mit Hanf von Steve Allin“ Taschenbuch: 192 Seiten Verlag: SEED PRESS (Oktober 2005) Sprache: Englisch ISBN-10: 0955110904, ISBN-13: 978-0955110900

Hanf-Ernte - Foto: konoptikum.cz

Eintritt in heilende Bewusstseinszustände von Claudia Möckel Graber

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er sich als Psychonaut erfahren möchte, sollte möglichst nichts überstürzen. Die eigene Psyche ist ein faszinierendes aber filigranes Konstrukt, das man nicht unvorsichtig erforschen und behandeln sollte, da Schäden, die angerichtet werden können, Auswirkungen für das restliche Leben bedeuten. Um Menschen, die sich und ihre Welt dennoch besser kennen lernen oder Erinnerungen neu verarbeiten möchten, den Einstieg in psycholytische Bewusstseinsebenen zu erleichtern, hat sich Claudia Möckel Graber intensiv mit verschiedenen psychoaktiven Substanzen sowie mit dadurch gemachten Erfahrungen von Patienten und psychotherapeutischen Ärzten auseinandergesetzt und diese in ihrem Buch „Eintritt in heilende Bewusstseinszustände“ gesammelt. Als Hilfestellung für den privaten Gebrauch, aber auch für die professionelle Arbeit mit veränderten Bewusstseinszuständen bietet „Eintritt in heilende Bewusstseinszustände“ neben den grundlegenden Themen zur psycholytischen Praxis viele Ratschläge zu Set und Setting, den Substanzen und ihren Wirkungen, ihrer Nachweisbarkeit sowie eine umfangreiche Musik- und Literaturliste, die das Manual abrunden. Besonders hervorzuheben sind die Kapitel „Krisenintervention“ und „Juristische Perspektiven“, da diese den möglicherweise auftretenden Problemen eines Reisenden oder dessen Therapeuten Vorsorge tragen und vor den größten Gefahren warnen und informieren.

Claudia Möckel Graber versucht in einem, durch die geltende Rechtslage, schwierig zu beleuchtenden Themengebiet der Psychologie die größtmögliche Fläche abzudecken, greift mit ihren Musikempfehlungen möglicherweise aber etwas zu weit voraus. Bei Geschmack und Vorlieben kann man selbst auf veränderten Bewusstseinsstufen selten ein passendes Stück auf verschiedene Personen eichen, jedoch sei gewissen Musikern die Fähigkeit eine bestimmte Stimmung zu erzeugen und dabei Vorlieben bestimmter Substanzen zu bedienen gerne gegönnt. Das Buch „Eintritt in heilende Bewusstseinszustände“ sei jedem zukünftigen Psychonauten oder deren Begleitern empfohlen, da man hier schon eine Menge lernen kann, ohne sich direkt ins Unbekannte stürzen zu müssen. Das Buch enthält dafür sogar eine Reise-Check-List, für die ganz vorsichtigen Mindtraveler. „Eintritt in heilende Bewusstseinszustände Grundlagen zur Psycholytischen Praxis“ von Claudia Möckel Graber ist im Nachtschattenverlag für 19,80€ erschienen. ISBN 978-3-03788-200-9 www.nachtschatten.ch

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ATA Rootfast e

in gesundes Pflanzenleben basiert auf einem prächtig entwickelten Wurzelsystem, denn eine erfolgreiche Ernte hängt zu über 50 Prozent davon ab, wie es unter der Oberfläche aussieht. ATA Rootfast ist einer der ersten zu 100 Prozent organischen Wurzelstimulatoren, der für ein explosionsartiges Wurzelwachstum sorgt und somit die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen aufgrund des ausgewogenen NPK-Verhältnisses erheblich steigert. Wurzeln und besonders die feinen Kapillarhärchen entwickeln sich durch die Zugabe von Phosphor besser und schneller, deshalb weist ATA-Rootfast ein für die Wurzelentwicklung optimales NPK-Verhältnis von 1/6/1 auf. Wird ATA Rootfast während der ersten beiden Wochen angewendet, „zwingt“ es die Pflanzen förmlich, schneller zu wachsen, größere und starke Wurzeln zu bilden. Das wiederum ist die Grundlage für Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten und sorgt für ein stabiles, schnelles Wachstum im gesamten Lebenszyklus. Ata Rootfast kann mit allen Medien

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und jeder Art von Bewässerungssystem verwendet werden und ist die optimale Ergänzung zu allen Atami-Produkten, die schon seit 1997 für beste Ergebnisse zum bestmöglichen PreisLeistungs-Verhältnis stehen. Anwendung: Täglich 1ml/Liter mit dem Gießwasser geben. Alle Stimulatoren und Flüssigdünger von Atami sind durch den speziellen Schraubverschluss luft-und lichtdicht verpackt, um einen hohen Qualitäts-und Frischestandart zu gewährleisten. www.atami.com

Nachdem wir Euch aufgefordert haben, uns Eure schönsten Fotos und Growreports zu schicken, haben wir wirklich eine Menge Post bekommen. Also bitte nicht sauer sein, wenn es mit der Veröffentlichung ein wenig dauert, wir werden versuchen, alle zugesandten Fotos abzudrucken. Falls das ob der Anzahl zu viel wird, werden wir sie zumindest auf der Fotogalerie der Guerilla Growing Redaktion auf www.hanfjournal.de zeigen.

ROOTFAST - Foto: Atami.com

Euphoria & MiHa GmbH Hannover Raucherbedarf und Treibhaustechnik

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er in Hannover und Umgebung wohnt oder da gerade in der Nähe weilt, darf sich über gute Neuigkeiten beim größten Head- und Growshop des Nordens freuen. Denn Euphoria hat seine Geschäfte nun in Groß- und Einzelhandel aufgeteilt. Der alte Laden in Hannover sowie der dazugehörige Onlineshop laufen wie gewohnt weiter und bieten Endkunden ein reichhaltiges Angebot an Treibhaustechnik, vom kleinsten Einzelteil bis zum kompletten Profi-System, sowie eine riesige Auswahl an Lüftern, Filtern, Schläuchen, Bewässerungssets, Leuchtmittel, Reflektoren, Homeboxen, Erde, Dünger, Klimacontrollern, Messgeräten und vieles mehr. Darüber hinaus gibt es ständig über 200 verschiedene Blunt- und Blättchensorten im Sortiment und Bongs, Pfeifen und Shishas in allen erdenklichen Variationen. Das Euphoria-Team legt Wert auf kompetente Fachberatung vor Ort, gern auch nach Terminabsprache. Selbstverständlich wird beim Onlineversandservice immer Diskretion gewahrt. Für den Großhandel sowie die Import / Export Geschäfte wurde vor kurzer Zeit nun noch die Firma Miha GmbH gegründet. Ein eigenes Lager mit beachtlichen 2500 qm Fläche garantiert Zwischenhändlern und Großkunden die unmittelbare Verfügbarkeit aller Artikel und erhöht somit die Serviceleistung.

Für den Einzelhandel: Euphoria Hannover Hildesheimer Str. 85 30169 Hannover Tel: +49(0)511 833 688 Fax: +49(0)511 833 687 Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 12:00 - 19:00 Samstag: 12:00 - 15:00 mailto: info@euphoria-shop.de www.euphoria-shop.de Für den Großhandel: MiHa GmbH Mannheimer Str.9 30880 Laatzen Tel:0511-866557-0 Fax: 0511-866557-29 HRB206188 Registergericht Hannover Geschäftsführer Matthias Polacek

Diesen Monat gibt es einen Low-Budget LSR Grow eines unbekannten Lesers, der minimale Anschaffungskosten (unter 150 Euro) und geringstmöglichen Stromverbrauch (3€/Monat) verursacht hat: Sorte Spezial Kush QRS feminisiert. Grow-Room Alter Schrank, circa 80 cm hoch. Lampen Wuchs 2x Enerergiesparleuchtmittel von Osram 23 Watt je Lampe. 4000k. Blüte 2x Enerergiesparleuchtmittel von Osram 23 Watt je Lampe. 2500k. Luft Abluft 180ccm Lüfter Von Conrad. 180ccm Aktivkohlefilter. Zuluft 125ccm Lüfter von Conrad. Erde Anzuchterde aus dem Grow Shop gemischt mit billiger Erde aus dem Arschlecker. Reflektor Marke Eigenbau. Wuchsdünger TNT-Komplex von Hesi. Blütedünger Keinen. Fotos: anonym

Zum ausschneiden und an die Wand hängen!

HANF TIMES - Episode 4, Teil 1 siehe Hanf Journal #122/09.2010

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oktor Hanfs Patienten Ecke ist den Leserinnen und Lesern des Hanf Journals schon lange ein Begriff, jetzt gibt‘s den Duisburger Cannabis-Patienten auch als Comic im Hanf Journal. Doktor-Hanf gestattet uns freundlicherweise, seine Geschichte in Form eines EpisodenComics, großartig gezeichnet und umgesetzt von Patrick Rennwanz, erstmals in gedruckter Form zu veröffentlichen. Deshalb gibt es ab jetzt jeden Monat eine z neue Folge aus dem Leben von Doktor-Hanf, die Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist, .........ach, lest am nwa2:n enTeil besten selbst, hier R k ic atr von P


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#126 / Januar 2011

cooltour 15

#126 / Januar 2011 ››› Rolys Silberscheiben des Monats - Fortsetzung

Hörbücher

Roland Grieshammer

Various: The Orb & Youth Pres. Impossible Oddities year zero

Ende der Achtziger Jahre gründeten Dr. Alex Paterson und Killing Joke Bassist Martin Clover aka Youth nicht nur das einflussreiche Ambientduo The Orb. Mit „WAU! Mr. Modo Recordings“ etablierten sie 1989 in Sheffield auch ihr eigenes Label, das in der UK Acid House Szene schnell ein Begriff wurde. In Zusammenarbeit mit Adam Morris, dem ehemaligen Tourmanager von Killing Joke, wurde elektronische Musik auf der Höhe der Zeit veröffentlicht. Hier plünderten sie ihre eigenen Plattensammlungen und machten Acidtracks komplett aus Samples. Die vorliegende 3xCD-Compilation „Impossible Oddities“ mit Freizeitpark-Covergestaltung ihres langjährigen Freundes Jimmy Cauty von The KLF sichtet inkl. einem Orb-DJ-Mix noch einmal das Archiv und illustriert mit raren Tracks die Geschichte des ikonischen Labels. Mit dem Ambient-Hit „Little Fluffy Clouds“ in der Demoversion, noch ohne Bleeps, startet die Zeitreise. Eternity produzierten Acid für die Warehouse-Party, während US-Produzent Desmond Fearon aka Uncle 22 monotonen Electro-House für die Clubs baute, Insync sich auf Chicago beriefen und Sound Iration elektronischen Dub proklamierten. Weitere erfrischende Sampledelia-Klassiker gibt’s u.a. von Discotec 2000, Paradise X, Delkom, Sun Electric, Indica All Stars, Mystic Knights, Blowfly, Readymade, STP Twentythree, Lyndsey Holloday und Georgette Della Rosa. Mit dieser unbändigen Spielfreude und respektlosen Experimentierwut wurde einst britische Rave-Geschichte geschrieben. Und damals wie heute kann ich diesem willenlosen Sound viel abgewinnen. www.myspace.com/orbisms www.backsideoftheorb.com www.youth.me.uk www.futurenoisemusic.com

Schluck den Druck: Im Rausch mit Freunden druckplatten records

„Mitte 2008 entdeckten die feiersüchtigen Eroberer als erste menschliche Wesen den massiven und steinigen Weg zur Bassquelle. Kompressor, Feier und der Signaladmiral machten sich in einer Nacht- und Nebel-Aktion auf und davon. Erst Anfang 2009 wurden sie in einem Bergdorf nahe Berlins völlig zerrüttet und abgemagert auf dem Parkplatz einer neueröffneten Minol-Tankstelle gefunden. Doch sie hatten ihr Ziel erreicht. Sie entführten den boxenförmigen Basskristall und die gewaltige Neonfeuerdruckwand breitete sich über die weltweite Clubszene aus.“ Ach so. Wenn man sich nach dem Lesen derartiger Pressetexte ein wenig die Beine vertreten will und Lust auf druckvolle elektronische Musik mit tiefen, verzerrten Bässen und harten Beats hat, dann ist man mit dem Debut-Album „Im Rausch mit Freunden“ der Neontanzschweine namens Schluck den Druck bestens bedient. Durchgedrehte Feiergranaten wie „Der Stockfisch tanzt“, „Es geht noch mehr“, „Schwiegerhund“, „Schokolade“, „Kommerzbaron“, „Erektion am Mittagstisch“, „Bereit“ und „Sektdusche“ zeichnen sich

durch humoristische Texte sowie eine maximale Menge an Leidenschaft aus und peitschen dementsprechend nach vorne. So möchte man die Feiergemeinde bei den Shows durch wilde Aktionen begeistern und sich von den Auftritten von Minimal-DJs und Live-Acts, die an ihren Rechnern während der Gigs ihre E-Mails abrufen, stark distanzieren. Habe die beiden Jungs bisher noch nicht live erlebt, aber dieses massiv alberne Werk macht grosse Lust drauf. Wie eine hyperaktive Dampfhammerwalze! www.myspace.com/schluckdendruck www.schluckdendruck.de

Faia Salamanda: Carinthia

south end music

Bei der letztjährigen Cultiva in Wien traf ich einen jungen Mann, der mit seiner Band auch live auf der Cultiva Party im Park Royal auftrat und mir tags darauf sein Album in die Hand drückte, das ich euch hier nun vorstellen möchte. Vor fast dreissig Jahren habe ich mit meiner Familie einen sehr schönen Urlaub in Kärnten verbracht, umso interessanter dieser unvergleichlich liebenswürdigen Mundart jetzt erst wieder zu begegnen, die hier der 24-jährige Solokünstler Faia Salamanda auf seinem Album „Carinthia“ mit positiven Reggae-Grooves vereint. Schliesslich passiert es auch nicht alle Tage, dass im beschaulichen Gurktal statt eines Kärntnerliedes gepflegter Reggae erklingt und dazu noch in reinem Kärntnerisch. Produziert wurde das Album im Studio „South End Music“ von Peter Prammerdorfer in Faia’s Heimatstadt St. Veit an der Glan. Gemeinsam mit ebenso talentierten Musiker-Freunden nimmt Faia Salamanda den Begriff Roots Music wörtlich und kleidet seine Kärntner Wurzeln in einen sehr eigenständigen Reggae. Gerade Songs wie „Du host die Faia in Dia“, „Unsa Faia brennt“, „Carinthia“, „Es geht nit imma leicht“, „Alpha und Omega“, „Jeda Tog“ und „Unsa Ego“ vermitteln mal kritisch, mal besinnlich ein Gefühl von Gleichheit und Zusammengehörigkeit, und am Ende wird mit dem Singkreis Glanegg noch das gemütliche „In da Mölltalleitn“ angestimmt. Lieder und Texte stammen aus seiner eigenen Feder, und mit harmonischen „Carinthian Vibes” verbreitet Faia Salamanda seine Botschaft „One Love“. 100 Prozent Kärntner Reggae – authentisch und sehr sympathisch! www.myspace.com/faiasalamanda www.faiasalamanda.at www.southendmusic.com

Götz Widmann: Balladen

götz widmann

Durch seine Songs mit Joint Venture (1993-2000) gilt er als stilbildender Einflussgeber der neueren LiedermachingGeneration. Spätestens nach „Extremliedermaching“ (1999) halten viele das Duo für strahlende Lichtgestalten in der Tradition von Konstantin Wecker und Hans Söllner. Ein Jahr später erleidet Martin Simon, längst unter dem Namen „Kleinti“ bekannt, völlig unerwartet einen tödlichen Herzinfarkt. Götz Widmann macht

daraufhin solo weiter und setzt sich 2003 mit der Live-CD „Drogen“ sein eigenes Denkmal. Nach vier weiteren Alben und einer gefeierten DVD präsentiert er nun mit dem Doppel-Album „Balladen“ eine Liveauswahl der schönsten leisen Lieder von den Anfängen mit Joint Venture bis heute, inkl. vier neuer Titel - das amüsante „Kosewort“, die wunderschöne FernwehHymne „Lavamärchenland“, das Mut machende „Struktur“ und das satirische Gedicht „MP7“. Die erste CD „Männer & Frauen“ enthält die klassischen Liebeslieder, das komplette Spektrum von frischverliebt bis frischverlassen. Die zweite CD unter dem Titel „Alles wieder gut“ bringt nachdenkliche, zerbrechliche, philosophische, ultralange oder tiefdepressive Lieder zum Zuhören. Der freie Geist und Restidealist Götz Widmann ist ein gefühlvoller Textakrobat, der etwas zu sagen hat, seine Lieder subjektiv und doch allgemeingültig, und es ist ein Erlebnis, wie er einen im Laufe eines Abends durch das gesamte Spektrum menschlicher Gefühle zu führen weiß. Voller Tiefgang und emotionaler Intensität zaubert er immer wieder ein ganz spezielles Leuchten auf die Gesichter der Zuschauer. Mit interessanten Modifikationen ein Muss für alle Freunde guter deutscher Texte. www.myspace.com/goetzwidmann www.goetzwidmann.de www.liedermaching.de

[Hörspiel] Faust-Rausch

edition fux / audiopool „In der Schule war es eher eine Qual, ihn zu lesen“, gibt Felix Isenbügel zu. Doch dem Zauber des Wiener Burgtheaters konnte sich der Berliner Theaterund Fernsehschauspieler nicht entziehen. Auch wenn er in der letzten Reihe stehend kaum etwas sehen konnte, hat ihn die Kraft der Worte so mitgerissen, dass er die klassische Geschichte zwischen Gut und Böse unbedingt vertonen wollte. So ist „Faust-Rausch“ eine akustische Inszenierung von Goethes Tragödie „Faust“. Eine, die den ewig aktuellen Konflikt zwischen Faust und Mephisto modern und pointiert transportiert. Angetrieben von den wabernden Elektro-Beats, die der Berliner Pianist, Komponist und Produzent Christopher Noodt (Ohrbooten, Dendemann) dezent und passgenau unter die kraftvollen Dialoge legt, schraubt sich die Inszenierung zu einem intensiven Hörerlebnis hoch. Felix Isenbügel zeichnet sich verantwortlich für die Textbearbeitung und spricht den Mephisto. Schauspieler und Hörbuch-Experte Otto Strecker, der den Faust spricht und Regie führte, reduzierte Goethes Werk auf wenige zentrale Rollen und markante Textstellen. Jana Kozewa (Gretchen), Helmut Krauss (Gott) und Lara Eustermann (Hexe) ergänzen das Sprecherteam. Das knapp einstündige Hörspiel verbindet die Kraft des Wortes mit dem Sog elektronischer Musik, überführt so den (!) deutschen Literaturmythos spielend leicht ins 21. Jahrhundert und macht ihn für junge Hörer zugänglich. Für 2011 sind übrigens Live-Aufführungen geplant. „Wenn das Gewölbe wiederschallt, fühlt man erst recht des Basses Grundgewalt!“ Ambitioniert. www.faust-rausch.com

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DVD-Thriller

Sooo saahddas aus! & Testament

Dieter Wischmeyer & Oliver Kalkofe

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Frozen

380.000 Volt

Eiskalter Abgrund frühystyxradio

rstmals vor 20 Jahren traten Kurt Krampmeyer und Gürgen Ferkulat, die grössten virtuellen Philosophen der Gegenwart, aus dem Schatten der mittelständischen Schankwirtschaft „Bei Gertrud“ hervor und sagten der Welt, was sie im Innersten zusammenhält. Dieses schöne Jubiläum wollen Dietmar Wischmeyer und Oliver Kalkofe natürlich nutzen, um den aussichtslosen Kampf gegen den guten Geschmack wieder aufzunehmen. So sind nun parallel zwei neue Tonträger der beiden Helden erschienen. Die 2er CD-Box „Sooo saahddas aus!“ versammelt mit 40 Klassikern, darunter den grossen Weihnachts-Viertteilern, die vielleicht absurdesten Momente der Radiogeschichte. Das Arschkrampen-Universum - bekannt, gefeiert und geliebt durch das Frühstyxradio sowie verehrt und geachtet durch die Feuilletons und Philologenverbände - beinhaltet einen tsatsikigetränkten Mix aus Stammtischparolen, Alkoholismus und Philosophie. Die beiden Endzeitpropheten Kurt und Gürgen phantasieren von willigen Schnitten, göbelnden Leguanen und dem Gammel, der einst alle mit der Hilti in sein Reich holen wird. Oft dreht sich das Geschehen um „Brettermeier, die Pottsau“, der von den Arschkrampen gejagt wird, um zu verhindern, dass er die Weltherrschaft erringt. 36 brandneue Folgen mit den Philosophen der Gosse gibt’s auf der 3er CD-Box „Testament“, der letzten Willensbekundung des asozial-vulgären Arbeitslosen Kurt und seinem devoten Mitstreiter Ferkel. Mit recht eigenwilligem Jargon wird auch hier alles persifliert, was so vor die Ballerbrühe kommt. Dietmar Wischmeyer und Oliver Kalkofe sind hocheloquent bis in die Haarspitzen und man hört, wie viel Spass die zwei am anarchischen Umgang mit Sprache haben. Jeder Mensch, der noch über etwas Herzensbildung verfügt, wird an den feinsinnig satirischen Weisheiten der beiden Kaltduscher des Entertainments eine zügellose Freude haben. www.fsr.de www.kalkofe.de www.wischmeyer.de

DVD-Thriller

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universum film

anchmal entwickeln sich aus den simpelsten Ideen die besten und spannendsten Filme. Horrorspezialist Adam Green, der sich erste Sporen mit dem RetroSlasher „Hatchet“ verdiente, liefert nun einen packenden Thriller, der mit einem glaubhaften Szenario aufwartet und einen verzweifelten Überlebenskampf schildert, wie er dramatischer und aufwühlender nicht ausfallen könnte. Für die Studenten Joe (Kevin Zegers), Dan (Shawn Ashmore) und Parker (Emma Bell) sollte es eigentlich nur ein harmloses Wochenende im Wintersportort Mount Hamilton werden. Nachdem die jungen Leute auf der Skipiste allerlei Unfug getrieben haben, wollen sie das gelungene Wochenende kurz vor der Dämmerung mit einer letzten Abfahrt krönen. Doch der Betreiber des Sessellifts hat diesen bereits geschlossen und möchte bereits nach Hause fahren. Dank eines großzügigen Geldscheins und Parkers unwiderstehlichem Charme wird der anfangs ruppige Mann weich, drückt ein Auge zu und setzt den Lift noch einmal in Gang. Ein den Liftwärter ablösender Kollege wird zwar instruiert auf das Auftauchen der drei jungen Skifahrer zu warten, aber dieser verwechselt Dan, Joe und Parker mit drei anderen jungen Leuten, die wenig später die Piste hinabwedeln und schaltet daraufhin die Anlage ab. Auf halber Höhe rund zehn Meter über dem Boden hält der Sessellift mit den Studenten, die zunächst noch an einen technischen Defekt glauben und hoffen, dass die Fahrt bald weitergeht. Doch als die Hangbeleuchtung ausgeht, wird ihnen klar, dass man sie vergessen hat und das gesamte Ressort nun eine gute Woche geschlossen ist. Ohne Aussicht auf Rettung ist das Trio fest entschlossen, verzweifelte Maßnahmen zu ergreifen, doch es gibt nur zwei Alternativen: Quälend langsamer Erfrierungstod oder das Risiko eines tiefen Sprungs wagen, sich die Knochen brechen und womöglich Opfer der dreisten Wölfe zu werden. Ohne den typischen Hollywood-Schnick-Schnack hat Adam Green mit simplen Mitteln einen ernsthaften Film zum Mitzittern gedreht, der bis zum Ende emotional und fesselnd bleibt. Angesichts des originellen Plots, der glaubwürdigen Schauspieler, der harten Produktionsbedingungen und des konsequenten Realismus zählt sein 2010 produzierter Thriller zum Besten, was das Horrorgenre der jüngeren Vergangenheit aufbietet. Kribbelnd für jeden, der sich schon mal in einem Sessellift niedergelassen hat. Oder vorhat es demnächst zu tun ... www.universumfilm.de

Der große Stromausfall

b

constantin film

erlin bei Einbruch der Dämmerung. Millionen Lichter, Scheinwerfer und Neonsignale erhellen die Hauptstadt, als Anja Radtke (Ann-Kathrin Kramer) in leitender Position ihren Dienst beim Energiekonzern „E-KRAFT“ antritt. Ein Routine-Abend, wie es zunächst scheint. Doch dann stellt Anja ungewöhnliche Stromschwankungen in der Alphaleitung fest und lastet auf Delta um – nicht ahnend, dass die entsprechenden Kapazitäten längst ausgelastet ist, denn der Chef vom Dienst der Tagesschicht hat ihr eine falsche Nachricht hinterlassen. Beim Check der Trafos im Umspannwerk kommt es zu einem schrecklichen Unfall, bei dem einer von Anjas Kollegen ums Leben kommt. Unmittelbar danach bricht die Stromversorgung im ganzen Nordosten der Stadt komplett zusammen, und bald ist ganz Berlin zappenduster. Von der einen auf die andere Minute scheint plötzlich jede Form von Ordnung, Sicherheit und zivilem Leben ausgelöscht zu sein. Chaos bricht aus, in den Straßen fallen die Ampeln aus, Autos krachen aufeinander, Jugendliche randalieren, Schaufenster splittern, es kommt zu Plünderungen, Unzählige sitzen in den U-Bahnen fest, und in den Krankenhäusern kann nur noch für kurze Zeit mit Notaggregaten operiert werden. Während Anjas 16jährige Tochter Nelly (Sina Tkotsch) versucht, von einer Party nach Hause zu kommen, gerät ihre Mutter ins Fadenkreuz: Die Ingenieurin soll zum Sündenbock gemacht werden, und dann ist auch noch das Übergabeprotokoll verschwunden. Ein missgünstiger Kollege (Gode Benedix) und ein frauenfeindlicher Vorgesetzter (Michael Lott) machen ihr die Suche nach einer Lösung auch nicht gerade leichter. Da meldet sich ein Wartungstechniker Volanski (Tobias Oertel) per Handy. Fieberhaft versuchen die beiden alles, um Berlin endlich wieder mit Strom zu versorgen. Aber Volanski ist vor kurzem als angeblicher Saboteur entlassen worden. Ein lebensgefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt und macht „380.000 Volt – Der große Stromausfall“ zu einem elektrisierenden TVKatastrophenthriller. Das Ergebnis der Regiearbeit von Sebastian Vigg nach einem Buch von Christoph Darnstädt kann dem Betrachter das kalte Grauen über den Rücken treiben. So stellt man sich die Frage, die auch die erste Idee der Produzenten Friedrich Wildfeuer und Robin von der Leyen zum ganzen Projekt war: Auf welch gläsernen Füßen steht eigentlich unsere Zivilisation? www.constantin-film.de


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#126 / Januar 2011

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o Gans, Ente oder was auch immer ihr so an Weihnachten gegessen habt, alles gut verdaut? Oder liegt euch das eine oder andere Plätzchen noch im Magen oder hallt die Silvesternacht nach? Auf alle Fälle wünsche ich allen ein hervorragendes 2011. Ich habe in den letzten Wochen diverse Spiele ausprobiert, die ich euch im Laufe des Jahres vorstellen werde. Den Anfang machen zwei Spiele von Friedemann Friese, außerdem „Thunderstone“, das nach dem gleichen Prinzip wie „Dominion“ (Ausgabe August 2009) gespielt wird.

Tests & Text: mze

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Tests, Text & Fotos: Kerstin Koch

Schwarzer Freitag Schwarzer Freitag Autor: Friedemann Friese Verlag: Kosmos Spieler: 2–5 Alter: ab 12 Dauer: ca. 60 Minuten Preis: ca. 30 Euro

Wer bei dem Titel an die Börse denkt, liegt völlig richtig. Genau darum geht es: Aktien möglichst billig kaufen und teuer verkaufen. Das so verdiente Geld in Silber investieren und jeweils fünf Silber in Gold tauschen. Denn es gewinnt, wer am Ende das meiste Gold hat. Hört sich mal wieder sehr einfach an, ist es prinzipiell auch, wenn da nicht der eine oder andere Haken wäre. Angefangen bei der Spielregel. Diese bitte genau lesen, auch das Klein- beziehungsweise kursiv Gedruckte. Es gibt fünf verschiedene Aktien und davon bekommt jeder fünf Stück, die hinter einem Sichtschirm liegen. Außerdem gibt es 40 weitere auf dem Markt. Die restlichen (Aktien-)Koffer landen in einem schwarzen Beutel. Das Spiel beginnt. Wer dran ist, kann eine Aktion machen: Aktien oder Silberbarren kaufen; Aktien verkaufen; Passen. Sobald Aktien verkauft werden, sinkt der Preis um ein Feld. Der Preis ändert sich auch, sobald auf einer der Kauf- oder Verkaufsleisten eine bestimmte Anzahl Aktien liegen. Dann kommt der schwarze Beutel ins Spiel, aus dem eine bestimmte Anzahl an Aktien gezogen werden. Solange keine schwarzen Aktien im Beutel sind, steigt oder stagniert der Preis, abhängig von der Anzahl der gezogenen Aktien jeder Sorte. Diese Aktien kommen auf den Markt, die von der Leiste in den Beutel. Aber im Laufe des Spiels kommen auch immer mehr schwarze Aktien in den Beutel und die lassen, wenn sie gezogen werden, nicht nur den Silberpreis steigen, sondern auch die Aktienkurse fallen. Bis hin zum Schwarzen Freitag. Auch wenn das jetzt alles etwas theoretisch und kompliziert klingt, macht „Schwarzer Freitag“ Spaß. Denn dieses Kapitalistenspiel ist auf das Wesentliche reduziert. Jeder versucht, möglichst billige Aktien zu kaufen und zu einem guten Kurs zu verkaufen. Das Spiel endet, sobald der Silberpreis bei seinem Limit angekommen ist. Und es gibt natürlich auch Subventionen. Denn jeder beginnt das Spiel ohne eine müde Mark und auch im Laufe des Spiels rettet die eine oder andere Finanzspritze vor dem Untergang, wenn die eigenen Aktien mal wieder im Keller sind

und andere gekauft werden müssen. Wie gesagt, ein schnelles, knallhartes Börsenspiel. Bei dem immer darauf zu achten ist, wer welche Aktien kauft, wie viele noch auf dem Markt sind und darauf spekulieren, dass von den eigenen genügend im Beutel sind und somit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass diese gezogen werden und deren Preis steigt. …

ten Siegpunkte hat, also die stärksten Monster besiegt hat, gewinnt. Thunderstone ist etwas komplexer als „Dominion“ und gefällt mir auf alle Fälle besser. Die ersten Erweiterungen gibt es auch schon und ich bin gespannt, ob es auch eine so große Fangemeinde bekommt wie „Dominion“.

Thunderstone

Fürstenfeld

Wie oben schon erwähnt, wird „Thunderstone“ nach dem gleichen Spielprinzip wie „Dominion“ gespielt. Jeder Spieler erhält zu Beginn einige Karten und erweitert seinen Stapel im Laufe einer Partie. Wer am Zug ist, spielt seine Karten aus und nutzt so viele er will. Am Ende des Zuges landen alle, auch die eventuell neu erstandenen auf dem eigenen Ablagestapel. Sechs neue vom eigenen Nachziehstapel ziehen usw. Es gewinnt, wer am Ende die meisten Siegpunkte hat.

Thunderstone Autor: Mike Elliot Verlag: Pegasus Spiele Spieler: 2–5 Alter: ab 12 Dauer: ca. 60 Minuten Preis: ca. 30 Euro

Aber „Thunderstone“ spielt sich anders als „Dominion“. Wer dran ist, muss sich entscheiden, ob er ins Dorf geht und dort Waffen, Helden, Zauber oder sonstige Ausrüstungsgegegenstände kauft. Stattdessen kann er aber auch in den Dungeon gehen, dort einen von drei Monstern besiegen und so Siegpunkte und Erfahrungspunkte sammeln. Während Siegpunkte nur am Ende zählen, können Erfahrungspunkte im Dorf eingesetzt werden, um Milizen und Helden aufzuwerten. Um überhaupt im Dungeon bestehen zu können, sind gut ausgerüstete Helden notwendig. Ein wenig Licht ist ebenfalls nicht so schlecht, vor allem, wenn man tiefer in die Höhle vordringen will. Und Waffen ebenfalls. Denn je nach Deck, das gespielt wird, können die Monster viele Lebenspunkte haben. Alle eingesetzten eigenen Kampfpunkte werden addiert. Davon werden eventuell durch Monster Punkte abgezogen und auch fehlendes Licht reduziert den Angriffswert. Sind dann die Punkte mindestens genauso hoch wie die Lebenspunkte des Gegners bekommt der Spieler die Monsterkarte. Das Spiel endet, sobald der Donnerstein, der sich unter den letzten zehn Karten des Dungeonkartenstapels befindet, auf der der ersten Position im Dungeon liegt. Wer jetzt die meis-

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#126 / Januar 2011

Drei bis fünf Bierbrauer nutzen ihre sechs Fürstenfelder, um dort Gerste, Hopfen anzubauen und Quellwasser zu fördern, was sie an die Brauereien verkaufen, deren Bedarf sich von Spiel zu Spiel ändert. Für das eingenommene Geld können die Fürsten ihre Ernten verbessern oder diverse Gebäude bauen, die ihnen ebenfalls zu Vorteilen gereichen, sei es mehr Geld, geringere Baukosten oder sonstige Vergünstigungen. Warum das alles? Das große Ziel der Fürsten ist der eigene Palast. Denn im eigenen Kartenstapel befinden sich nicht nur Felder, Banken oder Lumpensammler, sondern auch sechs Palastkarten, die auf den Fürstenfeldern platziert werden. Wer als erster alle sechs verbaut hat, beendet das Spiel und gewinnt in der Regel auch. Außer dies gelingt noch mehr Spielern in dieser Runde, dann siegt, wer das meiste Geld hat. Die Regeln sind einfach und das Spiel dauert nicht allzu lange. Die alles beherrschenden Fragen sind: Wann überbaue ich welche Felder mit den Palastteilen und habe ich dann noch genügend Einkommen für die immer teurer werdenden Palastteile? Obwohl jeder vor sich hinbaut und seinen eigenen Weg sucht, muss auf die Mitspieler geachtet werden, denn der Druck entsteht durch die gebauten Palastteile der anderen. „Oh, der hat schon zwei Palastteile, ich noch keinen, komme ich da noch hinterher? Wo kriege ich schneller Geld her, wann kommen meine Palastkarten?“ Mir macht „Fürstenfeld“ viel Spaß. Wer glückslastige, kartenabhängige Bauspiele mag, ist mit diesem gut bedient, denn es ist kurz genug, das einer Partie die nächste und vielleicht sogar noch eine folgt. Fürstenfeld Autor: Friedemann Friese Verlag: 2F-Spiele Spieler: 2–5 Alter: ab 12 Dauer: ca. 60 Minuten Preis: ca. 30 Euro

as ist besser als Star Wars oder Videospiele? Ganz klar: Star Wars Videospiele! Sich seiner Macht bewusst, wurden schon dutzende Videospielkonvertierungen der beliebten Weltraumoper in George Lucas´ Auftrag geschrieben, die sogar meist den Ansprüchen der Fans gerecht wurden. Im November schon erschien mit Star Wars: The Force Unleashed II der zweite Teil der offiziellen Star Killer Story, der uns leider aber nicht zeitnah erreichte und somit hier erst besprochen wird. Schon im Erstling The Force Unleashed durfte man sich von den Fähigkeiten des brutalen Vader-Schülers überzeugen und einige wunderschöne Teile der Galaxie bewundern, um dann vieles darin zu zerstören. Nun, in Teil zwei seid ihr erneut am Leben, den Kamino Klonern sei Dank, und müsst dieses Gut gegen euren alten Meister verteidigen. Wie schon im Vorgänger schnetzelt ihr euch dazu mit euren Laserschwertern durch die fulminant gestaltete Science-Fiction Umgebung, die eine wirklich prachtvolle Darstellungsqualität erreicht und mit vielen Details zu gefallen weiß. Mit Jedimacht vertraut, seid ihr ein starker Gegner des Imperiums geworden und so scheut sich die imperiale Führungsspitze nicht, massen-

d

ie alteingesessene NFS-Serie kehrt zurück zu ihren Wurzeln: Lange, wenig geschwungene Straßenzüge in wunderschönen Arealen mit Höchstgeschwindigkeit zu bereisen und sich dabei nicht von der Polizei erwischen lassen war das Hauptziel des ersten Teils und ist es nun im dritten Need for Speed Hot Pursuit Teil endlich wieder. Ihr heizt somit in authentischen Edelflitzern durch die Gegend, um den ersten Platz der Cannonball ähnlichen Rennen, die den diensthabenden Verkehrsbeamten ein ordentlicher Dorn im Auge sind, zu belegen. Werdet ihr während des Rennens von diesen erfasst, habt ihr sobald eine Meute wilder Cops hinter euch, die mit allen erdenklichen Mitteln versuchen werden eure Renngelüste zu beenden. Mit Rammmanövern, Nagelketten, Barrikaden und Hubschrauberunterstützung versuchen die Herren in Blau euch von der Straße zu bekommen und ding-

weise Sturmtruppen, riesige Alienmonster und schweres Gefährt gegen euch in die Schlacht ziehen zu lassen. Ihr entwickelt durch den ständigen Kampf Hack´n Slay typisch eure Fähigkeiten und lernt mächtige Angriffe dazu. Während Stimmung, Action und Setting in Star Wars: The Force Unleashed II meist ideal gewählt sind, stellt sich die haklige Steuerung und vor allem die zu kurze Spieldauer des Star Killers in den Weg zur absoluten Spaßgranate. Gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden wird das hektische Knöpfen drücken zum Glücksspiel, da die Erkennung oft nicht richtig funktioniert. Dennoch ist es auf den leichteren Modi eine Freude als Jedi-Anti-Held durch die Galaxie zu streifen und mit staunenden Augen sein Recht aufs eigene Leben zu erkämpfen und dabei ein wichtiger Teil der bekannten Star Wars Geschichte zu werden. Die Macht ist ein starker Verbündeter, eben auch für Videospiele. Aber wer weiß, vielleicht ist bis zum Erscheinen dieses Tests, Star Wars typisch, die komplette und mit wesentlich mehr Inhalt gefüllte „Sith Edition“ angekündigt, wie

fest zu machen. Ihr seid jedoch nicht ganz auf eure Fahrkünste begrenzt und so bekommt ihr im Laufe des Games nette kleine Gimmicks zur Verfügung gestellt, die das Überleben erleichtern werden. Mit Emp, Nägeln und Nitroboostern, könnt ihr den Spieß umdrehen und versuchen die Bullen rot sehen zu lassen und dabei dennoch auf dem ersten Platz der illegalen Straßenrennen zu landen. Besonders motivierend im Karrieremodus sind die Autolog Onlineabgleichungen mit euren Freunden, so dass ihr immer darauf hingewiesen werdet auf welcher Strecke ein Kumpel eine bessere Zeit gefahren ist. Sobald ihr auf diesen Wettbewerb eingeht, könnt ihr auf eurem schwarzen Brett alle Neuigkeiten mit euren Bekannten teilen. Ein NFS Facebook sozusagen. Dazu erhaltet ihr fast nach jedem erfolgreichen Rennen eine neue Edelkarosse, so dass man immer die Belohnung für gebrachte Leistung direkt erhält. Natürlich dürft ihr die Seiten auch wechseln und in guter alter Chase H.Q. Manier als Cop über die Straßen rasen und Jagd auf Bleifüße nehmen. Dieses Feature lässt sich natürlich auch besonders gut online nutzen, da hier dann nur echte Fahrer die beiden Seiten des Gesetztes vertreten und eine Menge Spaß beim rasenden Räuber und Gendarm spielen entsteht. Für die musikalische Untermalung von Need for Speed Hot Pursuit hat sich EA einfach ein paar bunt gemischte Originaltracks gekrallt, die durch die Lautsprecher während der Rennen erschallen. Somit haben die Macher von Criterion ein neues Need for Speed Hot Pursuit für EA kreiert, das sich nahtlos in die bekannte Racing Reihe einfügt und die Erwartungen von Fans voll und ganz erfüllen sollte. Fotos: Electronic Arts (PS3-ASIN: B003RISKNG Xbox360-ASIN: B003RISKO0 PC-DVDRom-ASIN: B003RISKN6) USK 12 Circa 45-79€Usk 16 Circa 60€

das beim Vorgänger schon nach kürzester Zeit der Fall war. Auf diese sollte man sicherlich warten, um sich dann als perfekt gestylter Jedikrieger Vader in den Weg zu stellen und nicht nur als fix geklonte Spielzeugpuppe ein paar kurze Stunden im Weltall zu verbringen. Fotos: Lucasarts PS3-ASIN: B003URR29W Xbox360-ASIN: B003URR2AG PC-DVD-ASIN: B003URR29M Usk 16 Circa 60€

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it Singstar kam dank Sony Karaoke auch in den heimischen Wohnzimmern an. Nun erscheint mit DefJam Rapstar Konamis Antwort für heranwachsende Hip-Hop-Helden. Mit 45 lizenzierten Tracks aus der Geschichte des Rap wird das angehende Ghetto Gesangstalent des Mattscheiben M.C.´s auf die Probe gestellt und muss neben textlicher Sicherheit auch rhythmisches Talent beweisen. Dazu läuft Karaoke typisch zum ausgewählten Musikvideo der Text des Songs im unteren Bildschirmrand auf welchem ein Cursor hüpft, der euch das richtige Timing für die jeweiligen Zeilen angibt. Ihr müsst dann gekonnt und im Beat in das angeschlossene Mikrofon rappen und den Song überstehen. DefJam Rapstar bewertet euch anschließend anhand spezieller Kriterien wie Sprechgenauigkeit, Rhythmus und Tonlage und verschafft euch einen Platz in der Online-Rangliste. Falls ihr gut und mutig genug seid, dürft ihr auch mit Freunden und Bekannten um die Battle rappen oder sogar mittels Konsolen Kamera eigene Videos drehen, diese mit Effekten versehen und dann in einer Onlinevideothek der DefJam Rapstar Community zum Anschauen anbieten. Um richtig freestylen zu üben oder eigene Songs zu erstellen, stellt euch das Programm sogar einige Beats ohne Vocals zur Verfügung. Für hip hoppende Sprechgesangstalente also sicherlich ein Heidenspaß. DefJam Rapstar wird in zwei verschiedenen Versionen für alle aktuellen Heimkonsolen ausgeliefert. Einmal im Bundle mit und einmal ohne Mikrofon, so dass sich die Besitzer aller kompatiblen Sprechtröten ein paar Euros sparen können. Fotos: Konami (PS3-ASIN: B0044BXD4G Xbox360-ASIN: B0044BXD6Y Wii-ASIN: B00445Y7RE USK 0 Circa 60€


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#126 / Januar 2011

Alles dreht sich, alles bewegt sich

oder „Schüttel, was du hast, denn du bist ein Depp“.

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ls Nintendo 2006 ihr neuestes Konsolenwerk Wii vorstellte, war dies das Ergebnis eines Notfallplans. Man musste mit zwei finanzstarken Rivalen konkurrieren, die bei der Entwicklung ihrer Geräte weit weniger auf den Verbrauch von Ressourcen zu achten hatten. Sony war seit der Playstation zum Inbegriff des Spielens geworden, Microsoft hatte sich mit deftiger Marketingunterstützung und einem vernünftigen Produkt zu einem wichtigen Konsolenhersteller gemausert. Zudem stellen die elektronischen Unterhaltungssegmente nur Teile der Konzerne dar, während Nintendo ausschließlich auf diesen Markt fixiert und von dessen Erfolg komplett abhängig ist. Um also den Kampf um die stärkste Hardware zu vermeiden, drehte Nintendo das Konzept des Spielens auf den Kopf und entwickelte ein Gerät das neue Käuferschichten ansprechen sollte. Eine Konsole, die kostengünstiger zu erwerben ist und mit der jeder „Nichtspieler“ durch unkomplizierte Handhabung zum Gebrauch animiert werden sollte. Man verabschiedete sich dazu vom gewöhnlichen Joypad, das Nichtspielern oft zu komplex erschien und bot eine Fernbedienung, die die natürlichen Bewegungen des Armes abfassen sollte. Dies gab es zuvor schon in ähnlicher Form auf unterschiedlichen Konsolen, war mit beiliegender Peripherie meist jedoch auf einzelne Spiele reduziert. Die nun genutzte Hardware für die weiße Wunderkiste Wii bestand zudem zum Großteil aus der Vorgängerkonsole Gamecube, was die Entwicklung von Software vereinfachte und zugleich eine ganze Spielebibliothek dank Abwärtskompatibilität mit sich brachte. Nintendo hatte es sich von der Entwicklung her recht leicht gemacht, jedoch bei den Erfolgsaussichten ziemlich hoch gepokert. Dass sie damit goldrichtig lagen, zeigte sich jedoch recht schnell und das Konzept ging vollends auf. Neue Käuferschichten wurden erreicht und diese waren, genau wie die Verantwortlichen, zufrieden. Mit einfachen Minispielen wie Wii Sports oder Wii Party mauserte sich die technisch schwächste Konsole so zum erfolgreichsten Konsolenkonzept aller Zeiten und Nintendo verdiente sich eine goldene Nase. Videospieler der alten Garde hingegen nahmen die Konsole nicht ernst. Zu wenig tief gehende Inhalte wurden einem geboten und dazu war die Eingabe durch die neue Wii-Mote mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Sie war primitiv und leicht zu missbrauchen. Anstatt eines echten Tennisschlags reichte ein kurzes Zucken ebenso um das gewünschte Ergebnis im Spiel zu erreichen. Er-

schien mal ein Spiel, das nicht auf kurzweilige Partygamer ausgerichtet war, so haperte es oft an der neuartigen Steuerung, dass man nicht damit warm wurde und sich in das Geschehen versetzen konnte. Abfällig „Waggle“ für „Casualgamer“ genannt, entstand so eine neue Form des Videospiels, das sich in den seltensten Fällen in den Heimen leidenschaftlicher Zocker anfinden lassen wird. Selbst Nintendo’s Vorzeige-Held Mario entschwand den gewohnt spielerischen Sphären und bot mit Mario Galaxy eher Entspannungsabenteuer als ein forderndes Jump´n Run für Fans. Mit New Super Mario Bros. Wii drehte die Uhr sogar ein viertel Jahrhundert zurück und ließ sich für seine „Innovation“ küren, das Spiel auf Knopfdruck sich selbst spielen zu lassen. WTF! Aufwendige Werbekampagnen bringen nicht immer den erwünschten Erfolg, sehen dafür ähnlich dämlich wie heutzutage aus: Nintendo wirbt bereits 1989 für bewegungsgesteuerte Spiele und den Power Glove...

Da der Erfolg mit diesem geringen Aufwand weltweit für Aufsehen sorgte und die Aktienwerte Nintendo´s astronomisch anwuchsen, dachte man sich Jahre später bei der Konkurrenz, dass man wohl auch auf diesen Zug springen müsse, um mit der billigen Produktion von Nintendo doch noch zu konkurrieren, um ebenfalls neue Käuferschichten zu erreichen, obwohl die schon erreichten eigentlich schon reichten. Sony entwickelte daraufhin das Bewegungssteuerungskonzept Playstation Move, das recht ähnlich wie das der Wii funktioniert, und Microsoft ihr RGB-Infrarot Sensorkonzept Kinect, das vollständig ohne Controller auskommt. Beide Controllervarianten sind seit kurzem auf dem Markt erhältlich. Nachteil der Neuentwicklungen: Neben den teuren Konsolen müsst ihr die Steu-

erungseinheiten extra besorgen und das zu einem Preis, der circa 50€ unter der kompletten Nintendo Maschine liegt. Dazu sind die bisher erschienenen Titel nicht für die neue Peripherie nutzbar und die extra dafür entwickelten Titel entsprechen fast alle eins zu eins den seit Jahren erhältlichen WiiProgrammen. Somit haben Sony wie Microsoft nun vier Jahre später, für einen sehr viel höheren Preis, ein Konzept abgekupfert, das von langjährigen Spielern verhöhnt wird und das schon lange erhältlich ist, anstatt sich auf die eigentlichen Stärken ihrer Maschinen zu konzentrieren. Nämlich zeitgemäße, professionelle Spitzentitel zu produzieren und diese exklusiv auf ihrem Gerät zu veröffentlichen. Etwas zu bieten, was es sonst nirgendwo zu haben gibt und wonach sich Spieler schon Monate vor dem Erscheinen die Finger lecken und sich auf Grund dessen für ein System entscheiden. Dennoch scheint auch diesmal das Konzept der vielfach gepriesenen Innovationen auf zu gehen. Playstation Move hat sich in den ersten Wochen millionenfach verkauft und auch das eben erst erschienene Kinect System ist in den USA vielerorts ausverkauft. Da macht sich Microsoft´s 500 Millionen Dollar Werbekampagne vielleicht doch noch bezahlt, um Nintendo nachträglich ein Schnippchen zu schlagen. Doch bevor Move oder Kinect auch nur anfangen werden ihr Potential nicht mehr nur für Wii-Plagiate zu missbrauchen, wird der lachende Dritte wieder Nintendo sein. Wieder mit einer neuen, wegweisenden Konsole im Handgepäck wird der japanische Traditionshersteller in eine ganz andere Richtung marschieren während die Konkurrenz grad erst Altbekanntes bringt. Diesmal aber hoffentlich mit einem Konzept, das „allen“ Spielern etwas bieten wird, anstatt die Fan-Basis schwer zu spalten. Und man möge sich erinnern an die goldenen Zeiten, als Shigeru Myiamoto, Vater von Mario und Zelda, den umgekehrten Weg des Steuerungskonzeptes ging, revoltierte und einfach den Sprungknopf aus seiner famosen „The Legend of Zelda“ Reihe strich, der Hauptcharakter Link aber dennoch hüpfen konnte, wann immer man es brauchte. Das technisch höchst aufwendige Implementieren körpereigener Bewegung in Videospielen auf Kindergartenniveau zu erzwingen, erscheint dagegen sinnvoll wie ein Fahrstuhlsimulator, der mit Plutonium betrieben wird.

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#126 / Januar 2011

Die Hanfberatung im HanfJournal

Erste Hilfe für Kiffer

kascha@hanfjournal.de

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Johannes (ohne Alter, aus Frankfurt) hat eine Frage: „Hallo Kascha! Da man immer mehr von Brix-Gras bekommt, frage ich mich erstens, aus was genau besteht Brix? Also ich suche die genauen chemischen Verbindungen! Dass ein Kunststoff, Zucker und Hormone drin vorkommen ist mir bekannt. Des Weiteren frage ich mich, was bei oraler Aufnahme von Brix-Gras im Körper geschieht (z.B. beim Backen). Mit Zucker gestrecktes Gras sollte dann doch eigentlich nicht schädlich sein, oder sehe ich das falsch? Ich will mit meiner Frage Brix keinesfalls verharmlosen. Es geht mir nur um die reine Information. Ich weiß gerne mehr über das, was mir das Leben schwer macht! Danke für eine hoffentlich zufriedenstellende Antwort.“

Kascha antwortet:

„Hi Johannes, ich kann verstehen, dass du genau wissen möchtest, was da eigentlich mit dem Gras, das du rauchst oder oral konsumierst, los ist. Gerade bei Brix und anderen Streckmitteln wie sogar Blei kann dich dieses Wissen vor ernsthaften Schäden bewahren. Tatsächlich: Gras, das mit einer Zuckerlösung beträufelt wurde, um eine Gewichtszunahme zu erzielen (das gilt auch für Salzlösung), ist beim oralen Konsum dadurch nicht gesundheitsschädlicher als es Salz oder Zucker ohnehin sind. Leider gibt es aber Beimischungen, bei denen zu deutlich mehr Vorsicht zu raten ist: Brix besteht nicht nur aus Zucker und bestimmten Wachstumshormonen, sondern auch aus einem so genannten flüssigen Polymer – das ist ein Kunststoff, der an der Luft hart wird. Beim Verbrennen sondern solche Stoffe unter Umständen gesundheitsschädlichen Rauch ab, der mit dem normalen Rauch des Joints inhaliert wird. Daher ist davon auf jeden Fall abzuraten, wenn man den Verdacht hat, dass das Gras mit Brix gestreckt ist. Wie diese Stoffe sich bei oraler Aufnahme auswirken, ist bislang nicht ausreichend untersucht, ich würde aber zunächst davon ausgehen, dass solche unverdaulichen Kunststoffteile sich nicht dazu eignen, gegessen oder getrunken zu werden. Ein anderes, immer beliebteres Streckmittel, das nicht so einfach zu erkennen ist wie Brix, ist ein PhosphorKalium-Dünger, der aber eine dem Brix ähnliche Gewichtszu-

nahme beim damit gestreckten Gras ermöglichen soll. Auch bei diesem Streckmittel ist davon auszugehen, dass es aus gesundheitlichen Gründen ratsam ist auf das Rauchen oder den oralen Konsum zu verzichten. Beliebt zum oralen Konsum ist bei vielen vor allem Haschisch, das seit Jahren in einer relativ gleichbleibenden Qualität und ohne größere Streckmittelskandale auf dem Markt ist und sich zum Beispiel zum Backen auch besser dosieren lässt als Gras. Auch wenn die gesundheitlichen Risiken des oralen Konsums von Brix oder P/K-Dünger unter Umständen noch nicht ausreichend erforscht sind, würde man vermutlich andere Lebensmittel, in die Pflanzenhormone und Dünger gemischt sind, schon aus gesundem Menschenverstand eher meiden, da diese einfach keine Nahrungsmittel sind.

Timo (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen: „Hey Kascha, hab mal eine Frage, und zwar möchte ich wissen, welche Auswirkung eine UV-Lampe in meiner Box haben würde. Muss man die von Anfang an dazu hängen oder geht das auch mittendrin? Na ja, dann bis die Tage, macht weiter so!“

Kascha antwortet:

„High Timo, eine UV-Lampe dient dazu, die Pflanze mit den ultravioletten, also kurzwelligen, Anteilen, die normalerweise im natürlichen Lichtspektrum vorkommen, zu versorgen. Üblicherweise werden zum Indoor-Anbau Hochdrucklampen verwendet, die idealerweise auch weit ins blaue Lichtspektrum hinein reichen, um ein möglichst natürliches Licht sicher zu stellen. Hat man eine solche Lampe, die aber ein eher rotes Licht liefert, kann man optional in der Wachstumsphase eine UVB-Lampe dazu stellen, um das Resultat zu verbessern. Da die Pflanzen in der Blütezeit ab August natürlicherweise bei kürzer werdenden Tagen eher ein rotes Licht bekommen, wird UVB-Licht in dieser Zeit weniger, maximal 8 Stunden am Tag benötigt, daher ist es sinnvoll, die UV-Lampe direkt von Anfang an zu der Beleuchtung dazu zu hängen, um die UV-Lichtversorgung besonders in der Wachstumsphase sicher zu stellen.“

Max (ohne Alter und Wohnort) fragt: „Hiiilfe... Und zwar ich hab mich mal über das Homegrow´n schlau gemacht und das gefällt mir auch alles ganz super und toll ... aber die Stromkosten sind ja wirklich enorm. Da kamen mir LEDs spontan in den Sinn. Es gibt ja wirklich viele Anbieter von „Grow-LED´s“ aber geht das überhaupt bzw. lohnt sich das? Könnt ihr das eventuell mal testen bzw. falls ihr schon Erfahrung habt, mir diese mitteilen? Würde mich freuen ... schon mal danke.“

Kascha antwortet:

„Hallo Max, der Stromverbrauch beim Growen ist nicht nur ein Geldproblem: Über plötzlich stark ansteigende Telefonrechnungen wundern sich auch die Stromversorger, so sind schon einige Indoor-Plantagen durch ihren Energiehunger aufgeflogen. Der Anbau von Hanf, insbesondere wenn er THC-haltig ist, ist in Deutschland strafbar und ich möchte dich hier nicht nur vor den Risiken warnen sondern auch darauf hinweisen, dass ich dir hier keine Tipps für das Begehen von Straftaten geben kann. In der Tat gibt es mittlerweile eine Reihe von LED-Growlampen, die aber überwiegend eher als Spielzeug anzusehen sind. Bei den Modellen, die tatsächlich ein erfolgreiches Growen ermöglichen, die in der Regel aber auch relativ kostenintensiv in der Anschaffung sind, erhält man pro Watt Stromverbrauch nicht mehr Ernte im Vergleich zu herkömmlichen Lampen. Dafür ist aber das absolute Resultat etwas geringer, da die Lampen ja insgesamt weniger Leistung liefern. Außerdem können die Lampen näher an die Pflanzen gehängt werden, da sie wesentlich weniger Hitze produzieren als herkömmliche Leuchtmittel, die zum Growen eingesetzt werden. Genau genommen ist die Idee zwar gut und möglicherweise zukunftsweisend, jedoch ist die Technik noch nicht so weit, zuverlässig mit LEDs ein natürliches und ideales Lichtspektrum zu schaffen – bis dahin sind LEDs zwar eine zunächst Strom sparende, aber eben noch nicht zufrieden stellende Alternative zur Beleuchtung zum Beispiel mit Natriumdampflampen.“


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#126 / Januar 2011

Die letzte Coffeshoptour nach A‘dam?

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ie Jugend säuft, raucht, schlägert rum, sie ist ein außer Kontrolle geratenes Monster. Wir müssen uns vor der Jugend schützen und erst recht sie vor sich selbst. Zum Beispiel mit dicken Anzügen aus Watte, die Jugendliche verpflichtend zu tragen haben. Oder dadurch, dass wir ihnen die Hände zu Fäustlingen zusammentapen. Da wird es schon um einiges schwieriger mit dem Saufen und Rauchen! Und erst recht mit dem Rumhuren. Probieren sie doch mal, sich aufreizend anzuziehen, mit zwei Fäusten, die dick in Watte verpackt sind - Pustekuchen! Ja, so wird das endlich wieder was mit Moral, Ethik und Anstand. Apropos Anstand: Anstehen will gelernt sein. Kann doch nicht wahr sein, dass unsere Jugend Vordrängeln als legitimes Mittel zur Durchsetzung des eigenen Willes entdeckt. Deshalb fordern wir die sofortige Liquidierung eines jeden Legitime-Schlangen-Durchbrechers. Todesschwadronen, die von Supermarktkasse zu Supermarktkasse ziehen und jeden niederstrecken, der die imaginäre Abseitslinie an seinem Vorsteher passiert.

D

ie Alten sterben aus, schließlich sind sie schon alt, die Jugend dagegen hat als einzigen natürlichen Feind den Baum am Straßenrand. Ganz wichtig, um den grassierenden Jugendwahn einzudämmen, ist es also, die Jugend an ihrem neuesten Trendsport zu hindern: ungewollt schwanger werden! Zum Beispiel durch Computerspiele (führen zu weniger Geschlechtsverkehr im Allgemeinen) oder durch FDP-Mitgliedschaft (befördert das Verenden der Jugendlichen im frühen Alter - aufgrund mangelnder Durchsetzungsfähigkeit - im neoliberalen System gewinnen eben nur die Durchsetzungsfähigsten und das sind meist nicht die Kleinkinder.) Alternativ könnte man auch attraktive Belohnungssysteme installieren: Wer bis zu seinem 16. Lebensjahr enthaltsam gelebt hat, bekommt einen Freifahrtschein durch den staatlich betreuten Massagesalon. Sollte all dies nicht helfen, wird ab einem Alter von zwei Jahren der tägliche Konsum von Heroin verpflichtend, das erspart viele Jugendsünden, ungewollte Schwangerschaften sowie Sex im Allgemeinen.

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ndere würden sagen: Wenn wir der Jugend mal so richtig einen reinwürgen wollen, müssen wir sämtliche Drogen verbieten! Diese unglaublich innovative Idee hat natürlich ihre Berechtigung, allerdings kann es ja wohl nicht wahr sein, dass wir Erwachsenen, der bessere, hübschere und klügere Teil der Gesellschaft auch darunter leidet. Deshalb empfiehlt sich folgende Abstufung: Alkohol erst ab 16, Nikotin erst ab 16, Kokain und Heroin erst ab 20, Research Pharmaceuticals erst ab 21. Um niemanden auf die doofe Idee kommen zu lassen, dass Forschungspharmazeutika per definitionem für jede Altersstufe frei im Internet erhältlich sind, wird das Internet zwischen 22 und 6 Uhr abgeschaltet, tagsüber darf es nur in Begleitung eines Erwachsenen betreten werden.

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Besseres Weed wie hier in Amsterdam habe ich noch nicht gesehen, staubtrocken, super harzig, sehr lecker. Nach dem Genuß von etwa 12 Sorten Gras ebenso vielen verschiedenen Sorten Hasch, der Benutzung von etwa 12 Bongs und einem Vaporizer, und ganz viel Spaß, ging es dann wieder nach Hause. Amsterdam ist immer noch für jeden Cannabisfreund eine Reise wert. Billiges „Zero-Zero“ für 2,50 € je Gramm oder IceHash für 60 Euro gibt es hier genauso wie Outdoorgras für 3,50 € bis zur puren Sativa mit 16 Wochen Blüte für 17 Euro. Genießt die Zeit dort und nehmt nichts mit zurück. Mit dem Zug wollten wir Richtung Berlin und hatten aufgrund der Witterungsverhältnisse 90 Minuten Aufenthalt am Grenzbahnhof Bad Bentheim. Erst kam der Zoll durch den Zug, dann kam der Zoll mit Hund zweimal durch, damit nicht genug, kam auch noch die Bundespolizei, und da ich angeblich „leicht erweiterte Pupillen hatte“ (Blödsinn!) war ich „dran“. „Woher, wieso, warum, weshalb...“ wollten die Beamten wissen. Nach kurzer Ausweisabfrage und einem erwartetem „negativ“ aus dem Funkgerät, durfte ich meine Reise fortsetzen. Ebenso wurden alle Müllbehälter gleich hinter der Grenze entleert, so dass eventuell, dort versteckte Produkte gleich in einem großen blauen Müllsack landeten. Bleibt mir noch zu erwähnen, dass all das, ohne einen guten Freund in Amsterdam nicht möglich gewesen wäre, da ich als deutscher Staatsbürger niemals Cannabis, geschweige denn andere „Drogen“, auch nicht in den Niederlanden erwerben würde. Danke Dir, Mikkel aus Amsterdam.

Hanf im Glück

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Georgenstrasse 45 92224 Amberg

Bleibt mir nur noch zu sagen

Dornburggasse 85 07400 Oberwart

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Schaufenstern zu sehen. Die großen roten Fenster mit manchmal wirklich hübschen Frauen findet man(n) nach ein wenig suchen. Gierig auf das Geld der Kunden hämmern diese an die Scheiben und locken mit sehr wenig Kleidung. Sechzig Euro kosten dort im Schnitt 20 Minuten mit einer dieser traumhaften Frauen, jeder Nationalität und Hautfarbe.

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Fünf Tage nach dem diesjährigen High-Times-Cup bin ich angekommen, und da galt es natürlich auch, die diesjährigen Sieger des Cannabis-Contest zu verkosten. Den 1. Preis in der Kategorie Cannabis: „Barney‘s Coffeeshop“ mit „Tangerine Dream“. Mit 14 Euro für ein Gramm etwas teurer, aber es wird auf dem „Menü“ mit unglaublichen 25 Prozent THC beschrieben. Vom Geschmack und Geruch her merkt man einen deutlichen Amnesia-Touch, nur etwas intensiver und fruchtiger, fast wie Pfirsich, einfach lecker. Die Wirkung ist ganz ordentlich, man merkt den hohen Sativaanteil. „Caramella Cream“ hat beim Import Hash gewonnen, ebenfalls von „Barneys“. Gleich vorneweg, für mich die Enttäuschung meiner Reise. Ein Blick auf die Karte und, wow, 18 Euro per Gramm. Ein leicht gepresstes, sehr dunkelbraunes, weiches und harziges Hash. Der Rauch mild, leichter Caramello-Geschmack, und die Wirkung, wirklich nichts Besonderes. Beim Dutch Hash hat „Tangerine Nectar Iceolator“ von „The Green House“ die meisten Stimmen bekommen. Den zweiten Rang belegte „Barneys“ mit ebenfalls „Tangerine Nectar Iceolator“. Mit 58 Euros für 1 Gramm ein sehr teurer Spaß. Husten, beim Rauchen durch die Bong, lässt sich nicht vermeiden, ein heißer Kopf, kleine Augen und ein Hammer-High sind das Ergebnis. Geschmack sowie Geruch sind wie bei vielen IceHash´s weniger intensiv, leicht grasig. (Das liegt daran, dass sie mit Extraktionsbeuteln anstatt mit der Schwimm-Sink-Methode hergestellt wurden, Anm. des Redakteurs)

lecker. Ebenfalls wurde hier das vielgelobte „Black-Widdow“ probiert. Ein für mich, teures, mittelmäßiges Weed, nichts Besonderes. Ein größerer, gemütlicher Shop mit einem tollen Angebot und der Möglichkeit eine ordentliche Bong zu rauchen. Denn das kann man nicht in jedem Coffeeshop. Einige wenige haben gar keine Bong, die meisten eine sehr kleine Acrylbong, die überhaupt nicht schmeckt. Es gibt aber auch die Ausnahmen, „Greenhouse“, „Barneys“, „Dampkring“, „Greenhouse-effect“, hier bekommt man eine schön saubere, größere Glasbong oder es besteht sogar die Möglichkeit mit einem „Vulcano“ zu vaporisieren. Mit all dem kann das „Kadinsky“ nicht dienen, dafür kann man hier mit einem 5 Gramm Special jede Menge Geld sparen. King Hassan, Caramello und Transhimalaya wurden probiert und für fantastisch befunden. Die ersten beiden Sorten schlagen den Cupsieger „Caramella Cream“ von der Wirkung und vom Geschmack her um Längen und kosten grade mal die Hälfte. Ein gutes Indica-Weed wie „Jack Herrer“ oder „White Widdow“ gibt es immer noch für 7,50 €, eine schöne Sativa oder gute Haze kostet im Schnitt 12 Euro, obwohl man gleiche für 10 oder 14 kaufen kann. „Das beste marokkanische Hasch kostet höchstens einen 10er, alles andere ist reine Abzocke“ ... das hat man mir im „Roxy“ gesagt, einem kleinen Shop, etwas abseits vom ganzen Touristenrummel, und der Mann hinterm Tresen hat Recht. Vor allem das Menü von „Barneys“ finde ich absolut überteuert. Allerdings war das „Cheese x Blueberry“ das leckerste Gras auf meiner Tour, und für 10 Euros, relativ günstig. Aber auch „Super Lemon Haze“ oder „Amnesia x G13“ ist was für Genießer. Auch einen Brownie mit THC habe ich mir gegönnt, ein halbes Gramm mixed Hasch sollte drin gewesen sein. Fünf Taler wurden gelöhnt, aber nein, welche Enttäuschung, die Wirkung setzte nicht ein. War wohl zu wenig. Natürlich darf ein Besuch des bekannten und sehr schönen „Rotlichtbezirkes“ nicht fehlen, denn hier gibt es viele gute, dicht aneinander gereihte Coffeeshops. Interessante Angebote rund um die Erotik sind in den fantasievoll eingerichteten

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s war mal wieder soweit, nach meinem Besuch im Februar wollte ich zum Ende des Jahres noch einmal nach Amsterdam, und das eigentlich nur aus zwei Gründen: ... Probieren und Genießen.

Text: Sven B.

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solche Reise dieses Jahr überhaupt noch möglich ist, denn der Europäische Gerichtshof hat kurz vor Weihnachten entschieden, dass nicht in den Niederlanden wohnhafte Personen zu einem Coffeeshop, der am geplanten Passsystem teilnimmt (Weltweit Breit, Seite 26), keinen Zutritt mehr haben. Die Details zu dem mit Spannung erwarteten Urteil gibt es dann in der Februar-Ausgabe.

Die Tour

Insgesamt habe ich in drei tollen Tagen etwa 25 Coffeeshops besucht, einige, die besonders „nett“ waren, möchte ich hier kurz nennen. Das „Katsu“ hat ein fantastisches „Zero-Zero“ im Angebot - 1,5 Gramm für zwanzig Euro. Glänzend, klebrig, weich, so

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Tage in Amsterdam verbracht und die Zeit genutzt, einmal die Gewinner des CannabisCups auf Herz und Nieren zu testen: Schmecken die Sorten außergewöhnlich gut? Wie unterscheiden sie sich in der Wirkung? Gibt es vergleichbar gute Sorten für weniger Geld? Immerhin kosten die Cup-Gewinner von 14 €/Gramm aufwärts. Leider wussten wir zu Redaktionsschluss auch noch nicht, ob eine

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Ende November fand mal wieder der CannabisCup in Amsterdam statt. Wir hatten aber keine Lust, für unsere Berichterstattung auch noch in die ohnehin klamme Redaktionsschatulle zu fassen und haben uns ob fehlender Einladung vom Veranstalter entschieden, 2010 einmal nicht zum Cup nach Amsterdam zu fahren. Zum Glück hat ein treuer Leser kurz nach der Veranstaltung ein paar

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22 anderswo

#126 / Januar 2011

Der „War on Smarts“ in Polen

Die andere Seite der Prohibition - Chemie statt Gras

i

n Polen waren und sind so genannte „Smart Drugs“ extrem populär. Kein Wunder, denn Cannabis- und Konsumenten anderer, illegalisierter Drogen, werden sehr repressiv behandelt, das polnische Anti-Drogengesetz ist, abgesehen von Weißrussland, das schlimmste in ganz Europa. Seit zehn Jahren wandert man für den Besitz einer illegalen Substanz mindestens für drei Jahre in den Knast. Bewährung gibt es bei Drogendelikten nur bei zehn Prozent aller Fälle. Ende vergangenen Jahres weitete die Regierung ihren „War on Smarts“ in beispielloser Art und Weise aus. Lasst uns einen Blick in unser Nachbarland werfen, wo wir den Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift „Spliff“ zum Thema „Smart-Drugs in Polen“ befragen konnten.

Ha Jo: Hi Lutek.

Spliff: Hi Micha.

Ha Jo: Uns ist zu Ohren gekommen, dass bei euch viele Smartshops geschlossen wurden. Haben diese Läden illegale Produkte verkauft?

Spliff: Nein. In ein paar Shops haben sie Produkte gefunden, die seit Kurzem illegal sind. Nachdem allerdings einige Smarts verboten worden waren, haben die Läden einfach angefangen, neue Produkte aus den Chemo-Laboren zu verkaufen. Als Folge des Verbots waren die neuen Produkte natürlich stärker, es gab wenig Usererfahrungen und viele hatten noch nicht einmal ein richtiges Label. Einige dieser Substanzen schienen wirklich sehr gefährlich zu sein, es gab ungefähr 10-15 Zwischenfälle, davon auch einige tödliche bei Jugendlichen. Wobei man auch immer daran denken sollte ist, dass legale Drogen und Substanzen jeden Tag mehr Leute umbringen. Es gibt keinerlei medizinische Erkenntnisse, woran diese Menschen gestorben sind, ob Mischkonsum vorlag oder eine Überdosierung, nichts dergleichen. Nichtsdestotrotz haben die Medien dann Panikmache betrieben. Die meisten Menschen hierzulande haben Angst vor dem, was sie nicht kennen, haben keine Lust nachzudenken und fordern einfache und schnelle Konsequenzen. Daraufhin haben die Behörden die Räuchermischung „Taifun“ als gefährlich eingestuft und die Gesundheitsbehörde vorbeigeschickt, um alle Läden zu schließen. Alle, die „Taifun“ oder „ähnliche“ Produkte, was immer das auch ist, angeboten haben. Das bestehende Gesetz erlaubt das, aber die Entscheidung war auch formell völlig falsch: Sie wurde den Shopbetreibern nicht vorab zugestellt, ganz zu schweigen von der Entscheidung, dass auch „ähnliche“ Produkte betroffen seien. Außerdem haben Richter und Staatsanwälte darauf hingewiesen, dass bereits bestehende Gesetze den Handel mit gesundheitsgefährdenden Substanzen verbieten, sie aber „leider“ immer wieder gezwungen seien, das aufs Neue vor Gericht zu beweisen. Die Politik schaut nur auf Umfragewerte und hat so umgehend das kürzlich erst vorgestellte geplante Anti-Drogengesetz noch einmal novelliert: Vor der Novellierung schon stolz als eines der strengsten Gesetze weltweit vorgestellt, lässt sich nach der Neu-Neufassung die Definition von „Psychoaktiven Substanzen“ jetzt fast beliebig ausdehnen. Ausgenommen werden nur die bereits regulierten wie Alkohol und Tabak, wobei sie Kaffee, Lösungsmittel oder auch Muskatnuss einfach vergessen haben.

Ha Jo: Wie viele Läden waren betroffen?

Interview/Übersetzung: Michael Knodt

Spliff: Ungefähr tausend. Es bedurfte ein paar hundert Mitarbeiter des Gesundheitsamts sowie mehrerer tausend Polizisten .

Ha Jo: Gibt es noch Shops? Wenn ja, was verkaufen die jetzt?

Spliff: Im großen Ganzen nicht. Einige verkaufen noch über‘s www. Ein paar machen als Headshops weiter.

Spliff: Im Frühjahr 2009 wurde BZP ((N-Benzylpiperazin; 1benzyl-1,4-Diazacyclohexan Dihydrochlorid) verboten sowie zwei künstliche Cannabinoide, der Peyote-Kaktus, Kava Kava, Salvia Divinorum, Ibogain, Ipomoea spp (Trichterwindesamen) sowei einige leicht psychoaktiv wirkende Pflanzen wie Dagga. Letztere weil sie in „Spice“ enthalten waren. Aus diesem Grunde hatten sie auch vor, die Wasserlilie und den Blauen Lotus zu verbieten, waren aber nicht in der Lage, deren lateinischen Namen richtig zu schreiben. Mephedron wurde dann zusammen mit ein paar JWHs und HU-210 (künstliche Cannabinoide) verboten. All das hat den Verkauf nicht gestoppt, neue, stärkere Substanzen wurden im Labor geschaffen. Offensichtlich wollen die Menschen einfach nicht aufhören; Drogen zu nehmen oder auch nur glauben, dass Koffein, Alkohol und Tabak „gut“, alle anderen Substanzen aber „schlecht“ sind. Auf lange Sicht wird die Nachfrage das Angebot regeln.

Ha Jo: Wie stehen die Chancen für die betroffenen Läden vor Gericht?

Spliff: Schwer zu sagen, kaum jemand wehrt sich. Mit einer Ausnahme: Der 23jährige Besitzer des größten Dopalacze Netzwerks hat Anti-Alkohol-Poster aufgehangen, die Aktion als illegal erklärt und eröffnete einen Laden einfach wieder. Daraufhin wurde er festgenommen, der zuständige Richter ließ ihn jedoch wieder frei und erklärte, dass das bis zum Prozess auch so bleiben werde. Es handelt sich hier um ein Machtspiel, die Schließungsaktion war eindeutig illegal, man hat dem öffentlichen Druck nachgegeben. Der Besitzer ist bereit, bis in die höchste Instanz zu gehen, wenn nötig bis hin nach Den Haag.

Ha Jo: Wie ist die öffentliche Meinung gegenüber der Aktion?

Spliff: Ungefähr 90 Prozent unterstützen sie. Zwar wissen die meisten Leute, dass es illegal war, der Premierminister selbst hat erklärt, „an der Grenze der Legalität“ gehandelt zu haben. Vorher gab es Glaubens-Prozessionen: In kleinen Orten zogen Menschen von der Kirche vor den Smartshop und hielten Mahnwachen oder es wurden „spontane“ Anti-Smart Happenings an Schulen veranstaltet. Sogar einige Reggae-Musiker und Cannabisaktivisten verdammten die Smart-Drugs öffentlich. Ich persönlich denke, sie haben nicht erkannt, dass es eigentlich um die sowieso schon stark eingeschränkten Bürgerrechte sowie die persönliche Freiheit geht. In den Medien gab es kaum Kritik, mit Ausnahme einiger großer, rechter oder rechts-liberaler (wir habe keine anderen großen) Zeitungen. Dort war zu lesen, dass das Smart-Ver-

Lüge, Meineid, Statistik

bot an sich gut, die Art und Weise der Umsetzung allerdings schlecht sei. Hexenjagden seien nicht das probate Mittel und die Drogengesetzgebung sei insgesamt zu hart, auch Sprecher des Polish Drug Policy Network (PSPN, eine polnische NGOOrganisation) kamen dort zu Wort.

Ha Jo: Glaubst du, dass sich das Ganze auf die Cannabisgesetzgebung in Zukunft auswirken wird?

Spliff: Kurioserweise wurde das alte Anti-Drogengesetz ja gerade schon seit zweieinhalb Jahren überarbeitet. Ziel der Novelle sollte es sein, Cannabiskonsumenten wenigstens ansatzweise zu entkriminalisieren. Es sah und sieht zwar immer noch vor, dass die Staatsanwaltschaft bei einer kleinen Menge zum Eigenkonsum von einer Verfahrenseröffnung absehen kann. Außerdem sollte Szenen wie Kifferjagden auf der Straße, Hausdurchsuchungen und/oder Knast bei Konsumenten nicht mehr stattfinden, zumindest auf dem Papier. Die Chancen, dass es durchgewunken wird, stehen ungefähr 50/50, aber gerade ist das Thema Drogenpolitik sehr umstritten. Die Aktionen der Hanfaktivisten haben landesweite Bekanntheit erreicht und immer mehr Experten und Mitte-Rechts-Zeitungen rufen laut nach dem Ende der Konsumentenkriminalisierung. Allen voran die „Gazeta Wyborcza“. Ich bin positiv überrascht, anscheinend wollen sie unsere konservative Gesellschaft in Richtung Liberalismus, Überkonfessionalität und Toleranz erziehen. Irgendwie liberal-republikanisch. Es ist wirklich Zeit für eine Modernisierung, die öffentliche Meinung und die Gerichte sind hellhöriger geworden. Trotzdem werden noch tausende aufgrund der aktuellen Situation leiden müssen, bevor es einen echten Paradigmenwechsel geben wird.

Ha Jo: Vielen Dank für das Gespräch. Mach‘s gut. Spliff: Danke, Grüße an die deutschen Leser/innen.

Text & Grafik: Steffen Geyer

Der REITOX-Bericht 2010

a

ls die europäischen Staaten im Jahr 1993 die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) gründeten, geschah dies vor allem aus einem Grund - Sie sollte helfen, europäische Lügen über Drogen zu entlarven. Sie sollte ein „ehrliches und umfassendes Bild über den Betäubungsmittelkonsum der Europäer erstellen und staatliche Maßnahmen zu seiner Bekämpfung dokumentieren“. In diesem Jahr wurde der deutsche Bericht (REITOX) am 11.11. vorgestellt. Leider ist er kein Faschingsscherz.

Drogenkonsum – Auf hohem Niveau stabil

Ha Jo: Welche Substanzen sind seit der Eröffnung der ersten Shops bereits verboten worden?

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Laut REITOX-Bericht, der sich dabei auf eine Studie aus dem Jahr 2009 (Epidemiological Survey on Addiction kurz ESA) beruft, haben MINDESTENS ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands Erfahrungen mit (illegalisierten) Drogen. Rund 5,1% oder 2.6 Mio Deutsche zwischen 18 und 64 haben in den letzten 12 Monaten Drogen konsumiert. Mindestens 2,6% der Erwachsenen oder 1,3 Mio hätten demnach im vergangenen Monat zu „verbotenen Früchten“ gegriffen. Junge Deutsche (Altersgruppe 12-18 Jahre) liegen bei der Drogenkonsumhäufigkeit leicht über den Erwachsenen (12-Monats-Prävalenz 7,4% / 30-Tage 2,8%). Insgesamt zeigen sich beim Drogenkonsum deutliche Geschlechts- und Altersunterschiede. Der Konsum ist bei Männern sowie Jüngeren weit stärker verbreitet als bei Frauen und älteren Personen. Die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmanns befleissigte sich den Journalisten einzuschärfen, dass die „stabil hohen Prävalenzwerte jugendlichen Drogenkonsums“ ein Erfolg seien. Immerhin liegen sie niedriger als im Rekordjahr 2003 (das nur zufällig als Jahr der Hysterie über jugendliche Cannabiskonsumenten in die Geschichte einging). „In Deutschland gibt es sehr erfolgreiche und vorbildliche Projekte zur Reduzierung des Cannabiskonsums, die in der Praxis der Drogen- und Suchthilfeeinrichtungen eingesetzt werden und Wirkung zeigen. Der positiven Gesamtentwicklung steht jedoch die Zahl der problematischen und intensiven Konsumenten von Cannabis gegenüber, die offensichtlich nicht zurückgeht.“ so Dyckmanns. Die Häufigkeit des Konsums illegaler Drogen hängt maßgeblich von den Konsumerfahrungen mit Cannabis ab. Nennenswerte Konsumentenzahlen erreichen darüber hinaus nur noch Kokain, Amphetamine, Ecstasy und halluzinogene Pilze. Der Konsum von Heroin, LSD und Crack ist laut REITOX-Bericht auf kleinere Gruppen beschränkt. Lediglich 1,3 % der Erwachsenen haben im vergangenen Jahr zu einer anderen Droge (außer Cannabis) gegriffen. Insbesondere psylocibinhaltige Pilze mussten in diesem Jahr für den Beweis der „Wirksamkeit staatlicher Kontrollmaßnahmen“ herhalten. Seit dem Verbot der „Magic Mushrooms“ im Jahr 2006 sank deren Konsumverbreitung von 0,4% auf 0,1% der Erwachsenen.

Drogenkriminalität – Jagd auf Konsumenten geht weiter Im Jahr 2009 wurden insgesamt 235.842 Rauschgiftdelikte erfasst (2008: 239.951). Die Zahl der Rauschgiftdelikte sank damit gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent. 134.324 mal wurde gegen Cannabisnutzer ermittelt. Das sind rund 57 % aller Taten. Auch bei den „Konsumnahen Delikten“ ist Cannabis einsamer Spitzenreiter. Von den rund 170.000 allgemeinen Verstößen gegen das BtMG richteten sich 60,2% (etwas mehr als 100.000 Fälle) gegen Konsumenten des vergleichsweise harmlosen Genussmittels. Trotz vermeintlich sinkender Konsumentenzahlen und einem seit 2004 anhaltenden Trend zu weniger Drogentaten, steigt die Anzahl der Verurteilungen wegen Drogendelikten schon seit den 1980er Jahren kontinuierlich an. Noch liegen die endgültigen Daten für 2009 nicht vor, aber es ist davon auszugehen, dass wie in den Vorjahren mindestens jedes dritte Verfahren zu einer Verurteilung führt. Demnach sind wegen Drogendelikten allein im Jahr 2009 rund 18.000 Freiheitsstrafen und mindestens 35.000 Geldstrafen ausgesprochen worden. Cannabisbesitz führt auch diese traurige Statistik deutlich an. Lediglich rund 3% der Verurteilungen richten sich gegen Handelsdelikte.

Drogen im Straßenverkehr – Technik rettet Leben Laut REITOX-Bericht, der an dieser Stelle das Statistische Bundesamt zitiert, standen im Jahr 16.500 Unfallbeteiligte unter dem Einfluss von Alkohol (5,3% aller Verkehrsunfälle) und 1.281 (0,3%) unter dem Einfluss „anderer berauschender Mittel“. Wie die Gesamtunfallzahlen liegen diese Werte leicht unter denen des Vorjahrs. Ein Trend, der bereits seit Mitte der Neunziger Jahre anhält und im Wesentlichen auf verbesserte Fahrzeugtechnik (Assistenzsysteme) zurückzuführen ist. Die DBDD rechnet in diesem Bereich mit einer „deutlichen Untererfassung der Rauschmittelfälle“ und rät zu gezielter Fahndung.

Suchthilfe – Cannabis auf dem Vormarsch? Seit die damalige Bundesdrogenbeauftragte Marion CaspersMerck im Jahr 2003 die Suchthilfeeinrichtungen Deutschlands dazu aufrief, verstärkt Programme für jugendliche Cannabiskonsumenten aufzulegen, wächst das Angebot solcher Maßnahmen kontinuierlich. Es darf deshalb nicht verwundern,

dass sich Politik und Justiz bemühen, entsprechende Nachfrage zu erzeugen. Im Jahr 2009 war „schädlicher Gebrauch oder Abhängigkeit von Cannabis“ laut Deutscher Suchthilfestatistik (DSHS) schon bei rund 20.500 ambulanten Klienten Hauptdiagnose. Das sind rund 35% aller Fälle, in denen es um illegale Drogen ging. Die überwiegende Mehrheit der Klienten wird dabei von Gerichten zum Besuch der „Beratungsstelle“ verdonnert. Entsprechend sind Männer mit knapp 80 der Fälle deutlich stärker vertreten als die weit seltener wegen Drogendelikten verurteilten Frauen. Auch die „stationäre Cannabistherapie“ konnte bereits das dritte Jahr in Folge neue Rekordzahlen vermelden. Rund 1.800 oder jeder vierte behandelte Konsument illegaler Drogen war auf „Cannabisentzug“.

Fazit – S.N.A.F.U. Wenn die Drogenbeauftragte der Bundesregierung von „stabil hohen Prävalenzwerten“ spricht und der Leiter der DBDD mit leuchtenden Augen vom „gewaltigen Potenzial unerreichter Problemkonsumenten insbesondere bei Cannabis“ schwärmt, können nüchterne Beobachter nur den Kopf schütteln. Wer wie Frau Dyckmanns nach fast vier Jahr-

Mehr zum Thema: www.emcdda.europa.eu [Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA)] www.dbdd.de [Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD)]

zehnten deutschen Drogenkriegs und angesichts siebenstelliger Konsumentenzahlen unbeirrt von erfolgreichen Strategien faselt, verschließt die Augen vor der Realität. Das ist Drogenpolitik, die mehr schadet als sie nützt oder halt: Situation Normal, All Fucked Up!


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Streckmittelmelder

Zwischenbilanz erfolgreich

Zwischenbilanz erschreckend

Die DHV-Flugblattaktion Hanf legalisieren!

Coffeeshop-Einzugsgebiete im Westen am stärksten betroffen

o

w

ir haben unsere Leser/innen schon häufiger auf den Streckmittelmelder des Deutschen Hanfverbandes (DHV) aufmerksam gemacht. Da die Bundesregierung sich permanent weigert, vor gesundheitsgefährdenden Beimischungen zu warnen, musste der Hanfverband diese Aufgabe mehr oder weniger freiwillig übernehmen, damit es überhaupt irgendwelche für Konsumenten einsehbare und zuverlässige Hinweise gab. Die Zwischenbilanz ist mehr als erschreckend, überall gibt es gestrecktes Gras. Nur in Bayern weist die Karte einige weiße Flecken auf, aber dieses Phänomen kennt auch unsere Redaktion aus Leser/innen-Umfragen oder Gewinnspielen: Aus Angst vor staatlicher Repression trauen sich bayrische Hanfliebhaber/innen fast nie, sich anonym und online oder gar persönlich zum Thema Cannabis zu äußern oder auch nur an einem Gewinnspiel teilzunehmen. www.hanfverband.de/index.php/themen/streckmittel

Weniger als 2 Weniger als 20 Weniger als 30 Weniger als 40 Mehr als 40

Grafik: Streckmittelmeldungen nach Postleitregion und Anzahl der Meldungen, Stand 02.12.2010 - Max Plenert /hanfverband.de

Wissenschaft

THC wirksam bei Schizophrenie

Fallberichte aus den USA bestätigen Wirksamkeit

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n einem Brief an den Herausgeber des Journal of Clinical Psychiatry berichteten Ärzte des Rockland-Psychiatriezentrums in Orangeburg, New York (USA), von vier weiteren Patienten mit Schizophrenie, die nicht auf andere Medikamente ansprachen, jedoch eine erhebliche Verbesserung durch eine Therapie mit THC erfuhren. Die Ärzte hatten bereits eine ähnliche Erfahrung im Jahr 2009 mit vier anderen Patienten veröffentlicht. Diesmal versuchten sie Dronabinol (THC) bei 8 weiteren stationären Patienten. Sie litten alle unter einer schweren Psychose, die nicht auf eine Standardmedikation angesprochen hatte, und die von einer früheren positiven Erfahrung mit Cannabis berichtet hatten. Es gab vier Patienten, die gut auf THC ansprachen, und vier, die nicht ansprachen.

Ein Fall war ein 54 Jahre alter Mann mit schizoaffektiver Störung, der seit Jahren trotz vieler Versuche mit Medikamenten aggressiv, zudringlich und unorganisiert war. Vor dem Versuch mit THC verwendete er seit Monaten täglich Clozapin, Risperidon, Lithium-Carbonat und Clonazepam ohne signifikanten Nutzen. Nach Hinzufügung von zweimal täglich 5 mg THC wurde er ruhig, kooperativ und logisch, und er war deutlich verbessert, so wie auch die anderen drei Patienten, die auf THC ansprachen. Keiner der vier Patienten, die nicht auf THC ansprachen, zeigte eine Verschlechterung seiner Psychose oder andere Wirkungen. Die Autoren stellten fest, dass sie „einfach nach der Hinzufügung von Dronabinol keine Veränderung aufwiesen“. Sie schreiben: „Wir vermuten, dass bei einer Untergruppe dieser [psychotischen] Patienten die Ursache ihrer Psychose eine niedrige endogene Endocannabinoid-Gehirnfunktion ist, so dass eine Stimulierung durch Cannabinoide ihr Verhalten verbessern würde.“ Quelle: IACM, www.cannabis-med.org

b nun als „Einstiegsdroge“, „Teufelskraut“ oder auch „Rauschgift“ verschrien, ist die Meinung in der Bevölkerung zum Thema Cannabis bis heute mit vielen Mythen und Vorurteilen durchzogen. Der DHV versucht, dem durch effektive Aufklärungsarbeit entgegenzuwirken. Am 10.03.2010 startete die DHV-Flugblatt-Aktion „Hanf legalisieren“ als erster größerer Baustein für eine ehrenamtliche Mitarbeit beim DHV. Diese Aktion zum Zweck der Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Cannabis war bisher erfolgreich. Bis heute wurden über 30.000 Stück bestellt und unter die Leute gebracht. Höchste Zeit für das DHV-Team, euch einmal herzlich für euer EngageDas Flugblatt ment zu danken, wodurch diese positive Zwischenbilanz ermöglicht wurde. Falls noch jemand Lust hat, den DHV ehrenamtlich mit Aufklärungsarbeit zum Thema Cannabis zu unterstützen, kann man die Flugblätter weiterhin bei Denis bestellen. Einfach eine Mail an denis@hanfverband.de mit der gewünschten Stückzahl und eurer Adresse schicken. Der DHV bietet die Flugblätter in folgender Staffelung an: 80 Stück: 3,00 € 170 Stück: 5,60 € 800 Stück: 20,00 € Die Preise sind inklusive 19% MwSt. + Porto innerhalb Deutschlands. Andere Stückzahlen auf Anfrage. Das Geld mit Verwendungszweck „Flugblätter“ überweist bitte an: Kontoinhaber: Georg Wurth KNr: 500794106 BLZ: 10010010 Postbank Berlin Achtung! Bitte NUR Georg Wurth als Empfänger angeben und NICHT „DHV“ oder „Georg Wurth DHV“, dann würde das Geld nicht ankommen. Alternativ könnt ihr auch PayPal nutzen. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch gerne beim Verteilen der Flyer fotografieren und das Bild an denis@hanfverband.de senden. Der DHV freut sich über jedes Foto für seinen Cannabis-Blog. www.hanfverband.de

Einmal geht noch d

er Global Marihuana March ist eine weltweit stattfindende Hanfdemonstration, die unter der Schirmherrschaft ihres Initiators Dana Beal mittlerweile mehrere Hundert Städte erreicht hat, um der Cannabis Prohibition nicht länger untätig ergeben zu sein. Der Hanftag ist die Berliner Version dieses weltweiten Events und lockte in den letzten beiden Jahren, trotz teilweise sehr kurzfristiger Planung, mehrere hundert Menschen auf die Straßen der Hauptstadt, die nach der Demonstration im Berliner Yaam Club ordentlich feierten. Daher wollen die Berliner Hanfaktivisten sich nicht ins Boxhorn jagen lassen und zum dritten Mal der GMM Community frönen. Dazu veranstalten sie am 07.05.2011 den dritten Hanftag in Berlin. Da die letztjährige Strecke insgesamt jedoch für Unmut sorgte, entschied sich das Team für eine geringe Veränderung bei der Wahl des Fußmarsches. Somit startet die Demo zwar erneut um 15:00 Uhr vom Brandenburger Tor aus, dackelt aber über Unter den Linden zum Alex hoch und kehrt dann am Roten Rathaus vorbei zurück zum Brandenburger Tor. Ob es eine anschließende gemeinsame Feier geben wird, kristallisiert sich bis zum Ende des Jahres dann auch noch, für ausreichend Zündstoff und tatkräftige Redner wird aber sicherlich gesorgt sein. Das Motto des dritten Hanftages ist ebenso noch nicht festgeschrieben und dient so mal wieder als Arbeitsauftrag an alle Mitstreiter und Unterstützer. Wer also einen schlagkräftigen Slogan für den kommenden Hanftag 2011 entwickelt, darf bei Verlangen als Sondergast auf der Lkw-Pritsche mitfahren. Der Paradewagen wird nämlich diesmal vom großen Bruder des Hanftags, der Hanfparade, organisiert, so dass man mit einem schicken und konsequent geplanten Auftritt auf acht Rädern rechnen kann und für musikalische Genüsse Sorge getragen wird. Doch es gibt auch ansonsten genügend Gründe sich für die Legalisierung stark zu machen, gerade da die große Hoffnung in Kalifornien auf vollständige Legalisierung vorerst geschei-

tert scheint, denn die Thematik und Situation bleibt soweit unverändert. Jeder vernunftbegabte Mensch sollte sich daher weitestgehend mit der Prohibition und ihren Folgen auseinandersetzten, über die Grenzen hinweg schauen und sich selber ein Bild über die Umstände der Drogenpolitik machen. Dann erwarten uns am 07.05.2011 zum dritten Hanftag sicherlich wesentlich mehr Demonstranten als gerechnet und die Polizei darf staunen wie viele Portemonnaies es zeitgleich auf einem Haufen gibt. Rechnet also mit einigen Neuigkeiten in den kommenden Monaten und promotet den Hanftag, was das Zeug hält. Damit es auch wieder 2011 durch Berlins Straßen schallt: „Hemp Hemp Hurray“ (← toller Slogan!) Weitere Infos findet ihr unter www.hanftag.de www.hanfwerk.de www.elf-online.eu und demnächst auch wieder hier, im eurem allseits beliebten Hanf Journal. PS: Unterstützt auch die größte deutsche Hanfdemonstration Hanfparade, die im Mittsommer am 06.08.2011 um 13:00 Uhr zu den Füßen des Fernsehturms starten wird.

Der Hanftag 2010 - Foto: hanfjournal.de


26 news

#126 / Januar 2011 bour Regierung hatte niemand das Bestehen des Gremiums in Frage gestellt, jedoch genauso wenig auf deren Empfehlungen gehört wie die Konservativen. Die Experten in die Wüste zu schicken, ist wenigstens ehrlicher..

US - Ehemaliger Gouverneur war illegaler Cannabispatient „Ich habe nie ausgeatmet“

Der ehemalige republikanische Gouverneur New Mexikos und möglicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Gary Johnson, hat in einem Interview eingeräumt, von 2005-2008 regelmäßig Cannabis aus medizinischen Gründen konsumiert zu haben. Johnson hatte 2005 einen tragischen Paragliding Unfall, bei dem er sich schwere Rückenverletzungen zuzog: „Viel lieber als Schmerzmittel, die ich zuvor ausprobiert habe, zu nehmen, habe ich während der drei Jahre, die die Rehabilitation dauerte, [...] Pot geraucht. [...] Zum Glück wurde ich nie dafür eingesperrt.“ Und weiter: „Ich habe nie ausgeatmet.“ www.hanfjournal.de

AT - Kauft euch die Legalisierung Nette Aktion in Österreich

Aktivisten von isi-europa.org vermieten einen Pixel ihrer Homepage für einen Euro pro Monat. Diese symbolischen Pixel wird dann als eine Art Mini-Button auf legaliseren.eu nach Wunsch des Käufers gestaltet. Sollte das Ziel von einer Million Pixel erreicht werden, wären die Hanffreunde aus Österreich der Legalisierung ein ganzes Stück näher gekommen. Das Hanf Journal ist natürlich mit gutem Beispiel vorangegangen und hat sich die schon die ersten Bildpunkte reserviert - schaut es euch einfach an. www.isi-europa.org

DE - Weihnachtsspendenaktion des DHV Der Deutsche Hanf Verband hat kürzlich seine jährliche Spendensammlung gestartet

Auch im letzten Jahr gab es wieder die traditionelle DHVWeihnachtsspendenaktion. Alle Zuwendungen, die bis zum 15.01.2011 beim DHV eingehen, werden mitgezählt. Ebenso die Beiträge neuer DHV-Privatsponsoren (ab 59,50 € bzw. 29,75 € pro Jahr), die bis dahin eingehen, werden mitgezählt. Spendenziel ist wie immer das Ergebnis des Vorjahres, also 2022 Euro. www.hanfverband.de.

PT - Positive Bilanz Die Entkriminalisierung von Konsumenten funktioniert

Portugal hat, ähnlich wie Tschechien vergangenes Jahr, bereits 2001 den Besitz und Konsum von kleineren Mengen Drogen komplett entkriminalisiert. Vom „Drogenparadies“ Portugal liest man jedoch nur selten, und das mit gutem Grund: Die Bilanz der nicht Abstinenz orientierten Drogenpolitik hat dem Land an Europas Südwestspitze große Erfolge beschert: Die Zahlen der Drogentoten und AIDS Neuinfizierungen unter Junkies sind stark zurückgegangen, insgesamt konsumieren weniger Jugendliche Drogen und die Polizei ist auch zufrieden, weil sie sich auf die großen, organisierten Banden konzentrieren kann. Lediglich der Drogenkonsum Erwachsener ist leicht angestiegen, jedoch nicht mehr als in den Ländern, die, wie Deutschland, an einer repressiven Drogenpolitik festhalten.

GB - Rückfall ins Mittelalter

DE - Erwischt - na und, ich kiff gleich weiter

Drogenpolitik: Experten unerwünscht

Bayern: Wavves-Sänger macht sich keinen Kopf

Bisher gab es in Großbritannien einen wissenschaftlichen Beirat, der der Regierung bei der Einstufung des Gefährdungspotentials von Drogen richtungsweisende Empfehlungen aussprach. Seit geraumer Zeit jedoch haben die Ratschläge des Expertengremiums kaum noch Einfluss auf die Gesetzgebung. Die jüngst erklärte Absicht der Tories, dieses Expertengremium, das vorwiegend aus Ärzten besteht, abzuschaffen, ist nur die logische Konsequenz der handelten Personen. Unter der La-

Musiker einzuladen, um sie dann zu schikanieren (in der Aprilausgabe berichteten wir bereits über die Drogenrazzia bei Method Man), scheint in Bayern auf der Tagesordnung zu stehen. Jüngstes Opfer war der Gitarrist und Sänger der Kalifornischen Band „Wavves“, Nathan Williams. Er musste 200 Euro Kaution bezahlen, nachdem die Polizei ein Tütchen Gras in seinem Auto gefunden hatte. Womit die Beamten nicht gerechnet haben:

Der Drogenhund hatte fünf Tütchen übersehen: „I had six bags in the car and they only found one-- the fucking dogs never work. I bet it‘s high from all the fumes.“ Und so konnte sich der Musiker nach dem Stress erstmal einen rauchen, wie er auf dem Konzert noch am selben Abend bemerkte. Auch die Kaution in Höhe von 200 € sei kein großes Ding gewesen, sagte der Sänger in einem anschließenden Statement.

DE - „Godfather of Grass“: Seit zwei Jahren unauffindbar „Selbst wenn ich‘s wüsste, würd‘ ich es Euch nicht sagen“

John Robert Boone gilt vielen Amerikanern als „Godfather of Grass“, war er doch schon in den 1980er Jahren als damals größter je gefasster Grower zu 20 Jahren Haft verurteilt worden, wovon er mehr als die Hälfte absaß. 2008 war es dann wieder so weit, beim zu diesem Zeitpunkt 65jährigen Boone fanden die Ermittler 2400 Graspflanzen. Das hätte in seiner Heimat Kentucky für eine lebenslange Haftstrafe gereicht. Boone konnte sich dem Zugriff entziehen und ist seitdem verschwunden. Nach Aussagen der Behörden sei es sehr schwer, seiner habhaft zu werden: „Es ist, wie zu versuchen, einen Geist zu fangen“. Boone geniesst hohes Ansehen in sowie die Unterstützung von der Bevölkerung, weil viele eine lebenslange Haftstrafe aufgrund des Anbaus von Hanf für falsch halten. „Selbst wenn ich‘s wüsste, würd‘ ich es Euch nicht sagen“, so ein ehemaliger Weggenosse und Mitgefangener des SeniorGrowers.

US - Die „Teapot Party“ von Willie Nelson We lean a little to the left

Nachdem die US-amerikanische Volksmusik-Ikone Willie Nelson mit 170 Gramm Weed in Texas erwischt wurde und kurze Zeit später gegen eine Kaution von 2.500 Dollar wieder auf freiem Fuß war, rief er in einer E-Mail an den celebstoner zur Gründung einer „Teapot Party“ auf. „Wir haben die Tea Party. Wie wär‘s mit einer Teapot Party? Nach dem Motto: Wir lehnen uns ein wenig nach links. Reguliert, besteuert, legalisiert es und beendet den Drogenkrieg an der (mexikanischen) Grenze. Warum sollen die Drogenbarone das ganze Geld verdienen? So würden tausende Menschenleben gerettet.“ In Deutschland warten wir immer noch vergeblich darauf, dass unsere hanfverliebte Volksmusikone Karl Moik dem Beispiel Willie Nelsons folgen wird. www.hanfjournal.de www.celebstoner.com

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news 27

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WELTWEIT BREIT - Fortsetzung

Fortsetzung von Seite 1

Das 60 Milliarden Euro Potential

NL - „Wir müssen leider draußen bleiben“ Neue Coffeeshopregelung in den Niederlanden möglich

Einen Tag vor Redaktionsschluss hat der Europäische Gerichtshof Europas Kiffern noch ein schönes Weihnachtsgeschenk beschert: „Kein Hasch mehr für Ausländer“ titelten viele Tageszeitungen, nachdem die Richter in Luxemburg die Klage eines niederländischen Coffeeshopbesitzers abgewiesen hatte, der trotz eines gegenteiligen Beschlusses der Stadt Maastricht weiterhin Gras und Hasch an seine deutsche Kundschaft verkaufen wollte. „Ausländer“ sind aber von dieser Regelung gar nicht betroffen, solange sie in den Niederlanden wohnen. Entgegen der meisten Meldungen der Tagespresse ist nicht die Nationalität ausschlaggebend, sondern die Meldeadresse im Ausweis. Wer in den Niederlanden gemeldet ist, darf auch weiterhin in einem Coffeeshop einkaufen oder Mitglied im umstrittenen Pass-System werden, egal ob Niederländer, Deutscher, Türke oder was auch immer. Auch wird das Pass-System vorerst nur in einigen grenznahen Städten gelten, ob es irgendwann einmal auch in Amsterdam, Rotterdam oder Utrecht eingeführt wird, ist noch ungewiss. Die neue, rechts-populistische Regierung hat sich zwar dafür ausgesprochen, die meisten Lokalpolitker, allen voran Amsterdams Bürgermeister Eberhard van der Laan, wollen aufgrund der durchweg positiven Erfahrungen mit den Coffeeshops in ihren Kommunen jedoch an der aktuellen Praxis nichts ändern und ihre Läden weiterhin für Touristen offen halten. Das Stadtoberhaupt der Grachtenmetropole zeigte sich ob des Urteils besorgt: „Sollten die Coffeeshops für Ausländer gesperrt

DE - Betäubungsmitteländerung fördert Monopole im Gesundheitswesen Pressemittteilung von THC-Pharm: Ehemalige Patienteninitiative stellt Antrag zur Umstufung von Cannabisextrakt als Rezeptur

Im Vorfeld der am 8.Dezember in Berlin stattfindenden Anhörung zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes (BtmG) hat die THC Pharm GmbH die Umstufung ihres seit 2007 hergestellten Cannabisextraktes beantragt. Das 1996 als Patienteninitiative gegründete Unternehmen versorgt schwerstkranke Patienten mit Dronabinol, dem auf Betäubungsmittelrezept verordnungsfähigen Hauptwirkstoff aus der Cannabispflanze, der bei vielen schwerstkranken Patienten zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen und Spastik eingesetzt wird. Parallel dazu wurde 2007 auf Anfrage des Bundesamtes für Arzneimittel ein Cannabisextrakt entwickelt, der allerdings aufgrund fehlender Verschreibungsfähigkeit nur gegen Sonderbewilligung an wenige Patienten abgegeben werden darf. Nun soll auch Cannabisextrakt verschreibungsfähig werden, die geplante Gesetzesänderung soll aber nur für Fertigarzneimittel und nicht für Rezepturen gelten. „Wird der vorliegende Entwurf beibehalten, verschlechtert sich die Versorgung der Patienten mit Cannabinoiden erheblich“, so Holger Rönitz, Pressesprecher der THC Pharm GmbH in Frankfurt. Vordergründig geht es zunächst nur um die notwendige Umstufung eines Cannabisextraktes, für den inzwischen ein Zulassungsantrag eines britischen Unternehmens vorliegt. Cannabisextrakte sind im Gegensatz zu der Monosubstanz Dronabinol bisher noch nicht verschreibungsfähig. Tatsächlich aber wird in einem Zusatz ein Monopol für das britische Fertigarzneimittel auf Jahre hinaus festgeschrieben. Hierdurch wird die Anwendung von Cannabisextrakt in Form von Rezepturen blockiert. Generell sind Rezepturen ein fester Bestandteil der Verschreibungen in Deutschland, da sie im Gegensatz zu Fertigarzneimitteln individuell an den jeweiligen Patienten angepasst werden können, bzw. die Anwendung eines bestimmten Wirkstoffes überhaupt erst ermöglichen und somit einen wichtigen Faktor für die medikamentöse Versorgung der Patienten darstellen. Dosierung und Applikation sind frei wählbar – ein wesentlicher Punkt insbesondere für schwerstkranke Kinder, für die es wenig zugelassene Medikamente gibt. Außerdem sind Rezepturen meist deutlich kostengünstiger als Fertigarzneimittel mit dem gleichen Wirkstoff. In Deutschland stellten die rund 21.000 Apotheken im Jahr 2009 etwa 16 Millionen Rezepturen allein für Patienten der gesetzlichen Krankenkassen her. Das Spektrum reicht dabei von der homöopathischen Hautsalbe bis hin zur sterilen Zytostatikarezeptur für die Chemotherapie in der Krebsbekämpfung. Arzt und Apotheker arbeiten dabei eng zusammen, um eine maßgeschneiderte Lösung gerade für Patienten mit seltenen und sehr schwierigen Krankheitsbildern zu gewährleisten. „Kommt die Beschränkung auf Fertigarzneimittel bei Cannabisextrakten bleiben viele schwerstkranke Patienten unversorgt, zudem wird die Cannabinoidforschung in Deutschland erschwert“ warnt Rönitz. Tatsächlich besitzt das englische Fertigarzneimittel nur eine Zulassung für die Behandlung schmerzhafter Spastiken bei Multiple Sklerose. „De facto würde durch die Annahme des bisherigen Entwurfes eine Monopolstruktur zementiert und dem angestrebte Wettbewerb im Gesundheitswesen auf diesem Gebiet die Grundlage entzogen“ kommentiert Rönitz. Die zu erwartenden Mehrkosten für das Gesundheitssystem könnten dadurch in zweistelliger Millionenhöhe liegen − bei gleichzeitiger Verschlechterung der Patientenversorgung. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Holger Rönitz, Pressesprecher THC Pharm GmbH Tel.: +49 69 638099 – 10 Mob.: +49 151 16 20 49 79 email: roenitz@thc-pharm.de

werden, kriegen wir wieder die Zustände von einst, dann kehren die Dealer auf die Straßen zurück. Die Coffeeshops haben den Gebrauch weicher Drogen beherrschbar gemacht.“ Für Deutsche wäre auch nach diesem Urteil theoretisch weiterhin möglich, Weed oder Hasch einzukaufen, sofern sie über eine niederländische Meldeadresse verfügen - in Zeiten von Schengen für so manche/n sicher eine überwindbare Hürde.

„Nur schauen, nicht kaufen.“ Die Zukunft für Hollands Gras-Tourismus? Foto: Archiv

zu erhöhtem Konsum, dafür aber für eine Verbesserung der Lebensumstände von Konsumenten sowie zu effizienterer Polizeiarbeit. Das Gleiche gilt für Spanien, wo sich im Baskenland das Modell der „Cannabis Social Clubs“ etabliert hat und auch schon vor Gericht bereits Bestand hatte: „Die Cannabis Social Clubs im Baskenland sind ein Modell, bei dem es um den kollektiven Cannabisanbau für den persönliche Bedarf geht: Es ist bei den Behörden angemeldet, hat sich als sehr erfolgreiche Herangehensweise erwiesen und wird deshalb auch nicht in Frage gestellt.“ Allerdings wurde im Laufe der Anhörung ebenso klar, dass die EU-Kommission hier nur beratende Funktion einnehmen kann, denn Drogenpolitik wird nicht in Brüssel entschieden, sondern in den einzelnen Mitgliedstaaten. Die Frage nach dem europaweiten Kosten-Nutzen Effekt der derzeitigen Drogenpolitik beantwortete die Kommissionsvorsitzende Dana Spinant zum Abschluss der Veranstaltung eindeutig: „Die Verantwortung hierfür liegt ausschließlich bei den einzelnen Staaten, an die Sie sich bitte direkt wenden“. Blöd nur, dass die eigene Regierung die Anfrage zu den Kosten der Repression selbst nach der Veröffentlichung des ReuterTrautman Berichts wiederholt unbeantwortet lässt.



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