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unabhängig, überparteilich, legal hanfjournal.de / Ausgabe #127 / Februar 2011 4 clubmed

Wer bringt uns den Schwarzen?

6 guerilla growing

10 wirtschaft

12 cooltour

16 fun&action 23 news

für Cannabisblüten? 4 Kostenübernahme Patient klagt

Howard Marks ist‘s sicher nicht mehr Früher waren es europäische und amerikanische Hippies oder auch Geschäftsleute, die den Drogenschmuggel aus Afghanistan organisiert haben. Touristen oder Hippies gibt es dort schon lange nicht mehr und Geschäfte kann man im vom Krieg geplagten Land auch keine erwähnenswerten mehr machen, weil es selbst für Ausländer im von NATOTruppen kontrollierten Kabul als Europäer lebensgefährlich ist, alleine auf die Straße zu gehen. Regelmäßige Linienflüge nach und von der Hauptstadt sind an einer Hand abzuzählen. Nichtsdestotrotz ist die Versorgungslage mit afghanischen Drogen in den USA und Europa bestens. Die angeblichen Drahtzieher, die Taliban, haben jedoch kaum Connections zu europäischen und US-Großdealern oder die Möglichkeit, ein weltweites Verteilungssystem aufzubauen.

Wie also kommen die Drogen aus Afghanistan zu den Konsumenten?

So genannte Hintergrundberichte von Journalisten vor Ort klären zwar oft die Frage, wie, von wem und mit wessen Hilfe Opium angebaut und innerhalb des Landes gehandelt wird: Geht es um den Export, ist immer nur von „international agierenden Drogenbanden“ zu lesen oder man zeigt einen armseligen Kurier, der durch die Berge mit einem Rucksack voller Rohopium Richtung Grenze verschwindet. Doch so viel Heroin wie im Westen ankommt, passt nicht in alle Rucksäcke des Landes zusammen. Der Weg zu den Usern bleibt immer im Dunkeln. Ein bekanntes, kanadisches Internetportal behauptet nun, sogar Beweise dafür zu haben, was viele bereits vermuten: Das US-Militär bringe fast alles aus Afghanistan, was dort angebaut wird und törnt. Genauer gesagt soll es für 85 Prozent der Drogen-Exporte verantwortlich sein. Nach Angaben von presscore.ca haben hohe, ausländische Diplomaten dieses Vorgehen bestätigt. Präsident Karzei sei demnach von der CIA eingesetzt worden, damit die Geheimdienstler wie einst in Vietnam ungehindert mit seinen als Drogenbaronen bekannten Brüdern Geschäfte machen konnten. Ein Blick auf die Statistiken der afghanischen Heroin-Exportzahlen von 2001 bis 2009 widerspricht dieser Theorie nicht unbedingt. Seit die USA in Afghanistan sind, steigen die HeroinExporte kontinuierlich. Blieben immerhin noch 15 Prozent übrig, vorausgesetzt man traut den Zahlen der kanadischen Journalisten. Auch die werden wohl kaum von Privatleuten außer Landes gebracht. Wer, außer den Organisationen und Firmen, die die Kriegslogistik im Lande organisieren, hätte überhaupt die Möglichkeit, solch immense Mengen an Drogen außer Landes zu bringen? Vergangenes Jahr erließ das Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen den NDR: Der Sender hatte kritisch über eventuelle Verstrickungen einer deutsch-mazedonischen Logistikfirma und den Heroinschmuggel mit Bundeswehrmaschinen berichtet, konnte die Anschuldigungen jedoch nicht belegen. Stellt sich immer noch die Frage: Wer bringt uns denn nun den Schwarzen, den es seit ein paar Jahren auf einmal wieder beim Dealer des Vertrauens gibt? Dazu die vielen Tonnen Heroin, die jedes Jahr aus Afghanistan nach Deutschland gelangen? Das geht nur mit Hilfe von Menschen, die sich in Afghanistan so frei bewegen können, um mit den örtlichen Händlern zu ins Geschäft zu gelangen und zudem über die entsprechende Logistik im Hintergrund verfügen. Wer immer das auch sei. Text: KIMO

Leser sind dran 5 Die Prohibition im Alltag mit Hasch... 19 Zahlt Unser Beitrag zur Finanzkrise

Coffeeclubs statt Coffeeshops?

Niederländische Strassendealer jubeln: „Endlich wieder Kundschaft“

Text: Michael Knodt

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achdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg kurz vor Weihnachten entschieden hatte, dass das geplante „Pass-System“ für Coffeeshopkunden nicht gegen das Gleichbehandlungsprinzip aller EU-Bürger/innen verstoße, rauschte es gewaltig im Blätterwald. Der EuGH war vom Staatsrat der Niederlande, dem höchsten niederländischen Gericht, um eine Stellungnahme ersucht worden, weil dieser eine entsprechende Berufungsklage behandeln muss. Nach dem Luxemburger Entscheid rechnet man damit, dass das niederländische Gericht binnen der ersten Jahreshälfte 2011 eine mögliche Einführung des so genannten „Pass-Systems“ beschließen wird. „Kein Hasch mehr für Ausländer“ meldeten viele Zeitungen, doch wer sich das Urteil genauer anschaut, sieht, dass es nicht um die Staatsbürgerschaft potentieller Graskäufer, sondern um deren Wohnort geht. Ein Ausländer, der in den Niederlanden gemeldet ist, darf auch in Gemeinden, in denen das Pass-System zukünftig gelten wird, sehr wohl Gras kaufen. Nach wie vor nur fünf Gramm am Tag, und die auch nur toleriert, nicht legalisiert. Denn die neue Regierung unter Duldung von Rassisten (sparen wir uns die Verharmlosung „Populisten“ einmal) kommt den Coffeeshopbesitzern natürlich keineswegs entgegen, indem sie den Status für die verbliebenen Shops im Gegenzug verbessert. Bereits während der vergangenen Legislaturperiode wurde die Zahl der Shops unter Ministerpräsident Balkenende fast halbiert: Es gab keine neue Lizenzen und viele Shops, die neue Auflagen der Gemeinden nicht erfüllen konnten, mussten schon vor Einführung des Pass-Systems schließen. Die restlichen Läden bleiben weiterhin nur geduldet, während der niederländische Fiskus auf die Steuereinnahmen aus den Verkäufen besteht. Wir wissen aus Insiderkreisen, dass Grasgeld mit dem Finanzamt als „Kaffee, der nicht getrunken wurde“ abgerechnet wird. Scheinheiliger geht es kaum.

Foto: Archiv

Was genau hat es mit dem Pass-System auf sich? Die neue Regierung möchte durchsetzen, dass in Zukunft alle Verkaufsvorgänge registriert werden. Zu diesem Zwecke sollen sich alle Kiffer/innen in den Niederlanden zukünftig einen Kiffer-Pass zulegen. Ein Coffeeshop wäre dann eine Art privater Club, zu dem nur Mitglieder mit entsprechendem Ausweis Zutritt hätten. So könnten staatliche Organe auch einschreiten, wenn jemand „Coffeeshop-Hopping“ betreibt, um die fünf Gramm Grenze zu umgehen, wenn ein Shop mehr verkauft als er darf oder angibt oder eben nicht in den Niederlanden gemeldete Personen bedient. Den Pass gibt es natürlich nur für in den Niederlanden gemeldete Personen. Aber: Da die Coffeeshops nur geduldet sind, gibt es bisher keine einheitlichen „Coffeeshop-Gesetze“, nur „Regelungen“. Die Shops wurden bislang von den Gemeinden lizensiert, die im Prinzip auch die angesprochenen weiter auf Seite 24 ›››


#127 / Februar 2011

kommentar

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Feuer auf Mechthild Dyckmans Text: Hans Cousto

Online Videos für interessierte Hanf Nutzer www.hanfjournal.de/exzessiv

Evaluierung ist Dyckmans Sache nicht w

enn es um neue Verbote geht, dann ist die Bundesrepublik Deutschland meistens an vorderster Front aktiv, ja sie profiliert sich als Motor der Verbotspolitik. Wenn es jedoch um die Evaluierung der Drogenpolitik geht, dann ist Deutschland derzeit absolut passiv und fällt durch das Fehlen jeglicher Aktivitäten auf. In den Jahren 2008 und 2009 wurde eine neue Substanz als Freizeitdroge populär: Mephedron. Mephedron wirkt ähnlich wie Ecstasy und war in England im Jahr 2009 stärker verbreitet als Ecstasy. Mephedron war seinerzeit in England und fast allen anderen Ländern in Europa (außer Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland) legal erhältlich. In der zweiten Jahreshälfte 2009 begannen die Massenmedien ein Horrorbild bezüglich Mephedron zu kolportieren. In fetten Schlagzeilen wurde von immer mehr Todesfällen nach dem Konsum von Mephedron berichtet. Wie verlässlich Angaben über solche

das Gesundheitsministerium alle Pressemitteilungen der Drogenbeauftragten von seiner Homepage entfernt hat. Offenbar merkte man auch im Gesundheitsministerium, dass die Verlautbarungen der Drogenbeauftragen Dyckmans eher peinlich und wenig informativ sind. Wer heute die amtlichen Pressemitteilungen der Drogenbeauftragten aus den letzten Jahren lesen will, kann einen Antrag aufgrund des Informationsfreiheitsgesetzes beim Gesundheitsministerium stellen. Aufgrund dieses Gesetzes ist das Ministerium verpflichtet, die entsprechenden Texte zu übermitteln. In einer anderen Angelegenheit hat ein Mitarbeiter des Hanfmuseums, Martin Steldinger, via Informationsfreiheitsgesetz wahrlich bemerkenswerte Tatsachen ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Dabei ging es um eine Anfrage zum sogenannten „Reuter-Trautmann Bericht“

Außer ein paar Plattitüden von der Drogenbeauftragten auf abgeordnetenwatch ist nichts zu erfahren, was man in Regierungskreisen zur nachgewiesenen Ineffizienz der heutigen Drogenpolitik denkt ... Todesfälle sind, zeigt ein Blick in das ehemalige Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. So berichtete „Spiegel-Online“ am 11. November 2010 unter dem Titel „Gefährliche Substanzen – Drogenbeauftragte warnt vor neuer Ecstasy-Variante“ zu Mephedron: „In der EU wurden schon 73 Todesfälle im Zusammenhang mit dieser Droge gemeldet. Laut der Drogenbeauftragten Dyckmans ist Mephedron wegen der gesundheitlichen Gefahren in Deutschland und anderen 17 EU-Ländern seit Anfang des Jahres verboten und unter das Betäubungsmittelgesetz gestellt worden.“

Ein paar Wochen später berichtete „Spiegel-Online“ am 3. Dezember 2010 unter dem Titel „Partydroge – Mephedron wird EU-weit verboten“ zu Mephedron: „In mindestens zwei Fällen in Europa soll Mephedron allein für den Tod von Konsumenten verantwortlich gewesen sein.“ An diesen Angaben sieht man deutlich, wie manipulativ solche Zahlen in den Massenmedien eingesetzt werden. Und die Behauptung Dyckmans, Mephedron sei wegen der gesundheitlichen Gefahren in Deutschland und anderen 17 EU-Ländern seit Anfang des Jahres verboten und unter das Betäubungsmittelgesetz gestellt worden, ist schlicht falsch. Mephedron wurde in Deutschland am 22. Januar 2010 dem BtMG unterstellt, zuvor war Mephedron nur in ein paar skandinavischen Ländern verboten gewesen. In den anderen EU-Ländern wurde Mephedron erst deutlich später verboten, so z.B. in Großbritannien: 16. April 2010; Italien: 16. Juni 2010; Österreich: 21. August 2010 und Polen: 25. August 2010. Am 30. November 2010 beschloss der Rat der Europäischen Union Mephedron in der gesamten EU zu verbieten. In diesem Zusammenhang lobte Dyckmans das schnelle Handeln Deutschlands, weil Deutschland bereits vor den meisten anderen Ländern Mephedron bereits im Januar 2010 verboten habe. Die Originaltexte der Verlautbarungen der Drogenbeauftragen Dyckmans kann man im Internet nicht mehr finden, da

Zur Erinnerung: Der enthüllende Europa-Bericht, der im Auftrag der Generaldirektion Justiz, Freiheit und Sicherheit der Europäischen Kommission erarbeitet wurde, ist allgemein als „Reuter-Trautmann Bericht“ bekannt geworden und enthält Daten und Schlüsse, die vernichtend für die Drogenpolitik der Länder in der Europäischen Union sind und damit andere Studien und Berichte bestätigt. So sind viele Ziele der Drogenpolitik fehlgeschlagen: Zum einen die Reduzierung der Nachfrage und des Angebots von illegalisierten Drogen, zum anderen fehlt den Verantwortlichen die Erkenntnis, dass die gegenwärtige Drogenpolitik ein kritischer Faktor bei der Erzeugung und Verstärkung von Schäden ist – also oft eher schadensmehrend und weniger schadensmindernd wirkt. Aufgrund seines Antrages wurde vom Gesundheitsministerium dem Antragsteller Martin Steldinger eine dicke Mappe mit Dokumenten zugestellt. Diese enthielt Informationen des niederländischen Trimbos-Institutes zum „Reuter-Trautmann Bericht“, Dokumente der Europäischen Kommission, Berichte respektive Protokolle der sog. Horizontalen Gruppe Drogen des Rates der Europäischen Union, jedoch keine Dokumente von deutschen Regierungsstellen. Der interessanteste Satz im Anschreiben an Herrn Steldinger zu den übermittelten Dokumenten lautet: „Aktenkundige Schlussfolgerungen, die die Beauftragte der Bundesregierung für Drogenfragen, ihr Büro oder das Bundesministerium für Gesundheit aus dem Reuter-Trautmann Bericht gezogen haben, gibt es darüber hinausgehend nicht, abgesehen von dem Schriftwechsel, der mit Ihnen auf abgeordnetenwatch geführt wurde.“ Im Gesundheitsministerium hat man sich offensichtlich nicht mit dem Bericht auseinandergesetzt. Eine Evaluierung der aktuellen eigenen Politik scheint in diesem Ministerium als überflüssig erachtet zu werden. Außer ein paar Plattitüden von der Drogenbeauftragten auf abgeordnetenwatch ist nichts zu erfahren, was man in Regierungskreisen zur nachgewiesenen Ineffizienz der heutigen Drogenpolitik denkt respektive zur Änderung derselben zu tun gedenkt. Einzige Ausnahme: Erweiterung der Verbotsliste. Hier ist Deutschland oft federführend. Quelle: www.hanfplantage.de Meldung vom 25. Oktober 2010

Wir wissen‘s einfach besser - jeden Monat auf‘s Neue

Coffeefahrt 2010 - Amsterdam - N° 173

Bevor es eventuell zu spät ist, hat sich das exzessiv-Team in Amsterdam noch einmal ganz heftig einladen lassen. Die Königin hatte zum Geburtstag geladen und Micha als alter Oranier ist der Einladung gerne gefolgt. Die Königin hat das Team dann leider ob der Menschenmassen verpasst (ihr Pech), das hat aber dafür eine Menge einschlägiger Cafés besucht....die böse Hand, wenn sie verstehen.... www.cannabis-cafe.info www.buschmann-shop.de www.hanfjournal.de

Coffeeshops, Cannabis Petition, Weihnachten - N° 174

Die letzte Folge exzessiv für das Jahr 2010, deshalb auch als krönenden Abschluss mit topaktuelle Infos und tollen Überraschungen (was was ist, dürft

ihr entscheiden...): - Das neue Büro, - Die neue Coffeeshop-Regelung - Die Cannabis Petition vom Deutschen Hanf Verband - Einen ganzen Haufen Geschenke für unsere exzessiven Zuschauer. www.cannabispetition.de www.hanfverband.de

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum Verreisen? www.cannabis-cafe.info Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz Ukraine? www.konopravda.ua Legalize It?! www.ELF-online.eu Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv

impressum Herausgeber:

Agentur Sowjet GmbH Rykestr. 13 10405 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de, leserbriefe@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818

Redaktion: Michael Knodt (CvD), Roland Grieshammer, Matthias Meyer, Mark Meritan.

Mitarbeiter dieser Ausgabe:

Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, KIMO, Kascha, Markus Berger, Doktor Hanf, Sadhu van Hemp, HC4L, Hans Cousto, Salamada Hashdi, Janika Takats, Mr. Glue, Jo Biermanski.

Layout:

mark marker.

Illustrationen:

mark marker, Lukas Tkotz.

Fotos:

mark marker, oder im Auftrag des Hanf Journals.

Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de

Vertrieb:

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de)

Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links.

Achtung!

Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.

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4 club med

#127 / Februar 2011 Dr. med. Franjo Grotenhermen Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

Cannabis bei Morbus Parkinson

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rstmals wurde die Wirkung von Cannabis bei Patienten, die an der Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson) leiden, im Jahr 2002 an der Universität Prag in Tschechien untersucht. Die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen geben keinen eindeutigen Aufschluss über die Wirksamkeit von Cannabis bei dieser Erkrankung. Die Hinweise nehmen aber zu. Die Parkinson-Krankheit, früher auch als „Schüttellähmung“ bezeichnet, ist eine langsam fortschreitende degenerative Erkrankung des Nervensystems. Dabei sterben in einer bestimmten Region (Substantia nigra) Nervenzellen ab, die normalerweise den Botenstoff Dopamin produzieren. Die Erkrankung führt daher zu einem Dopamin-Mangel in dieser Hirnregion, was sich vor allem ungünstig auf die Funktionsweise der Muskulatur auswirkt. Letztlich kommt es zu einer Hemmung der motorischen Aktivierung der Hirnrinde. Die wichtigsten Symptome sind eine Muskelstarre (Rigor genannt), eine Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinesie), Muskelzittern (Tremor) und eine Störung der Körperhaltung (posturale Instabilität). Daneben können weitere Symptome, wie beispielsweise Störungen der Psyche und der geistigen Leistungsfähigkeit vorliegen. Die Ursache der Erkrankung ist bei den meisten Patienten unbekannt. Die Grundlage der Behandlung des Morbus Parkinson ist die Gabe des fehlenden Dopamins in Form von L-Dopa (Levodopa) oder die Aktivierung der Dopamin-Rezeptoren durch so genannte Dopaminagonisten. So wird das Dopaminangebot im Gehirn erhöht. Eine ursächliche Behandlung, die beispielswei-

se das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen könnte, ist bisher nicht bekannt. Seit Anfang der 90er Jahre wird auch sehr erfolgreich operativ ein „Hirnschrittmacher“ zur Stimulierung der motorischen Aktivität eingepflanzt. Alle Behandlungsmaßnahmen sind nicht ohne Risiko. Eine häufige und sehr belastende Nebenwirkung der Behandlung mit L-Dopa bzw. Dopaminagonisten sind so genannte hyperkinetische Bewegungsstörungen (L-Dopa-induzierte Dyskinesien), die schwer zu behandeln sind. Bei der Studie an der Universität Prag wurden an 630 Parkinson-Kranke Fragebögen verschickt, von denen 339 zurückgeschickt wurden. Von den Patienten, die an der Umfrage teilnahmen, gaben 25 Prozent an, Cannabis aus therapeutischen Gründen zu verwenden. Die meisten hatten ihn oral eingenommen, entweder als frische oder als getrocknete Blätter. Etwa die Hälfte (46 Prozent) der Patienten, die Cannabis ausprobiert hatten, gab an, dass die Symptome ihrer Parkinson-Erkrankung allgemein gelindert worden sei. Gebessert wurden das Muskelzittern (bei 31 Prozent), die Bewegungsverlangsamung (bei 45 Prozent), die Muskelstarre (38 Prozent) und bei einigen die Bewegungsstörungen, die durch Levodopa verursacht worden waren. Die Verbesserungen traten im Durchschnitt 1,7 Monate (also etwa 7 Wochen) nach Beginn der Cannabistherapie ein. Patienten, die Cannabis mindestens drei Monate lang verwendet hatten, gaben häufiger einen Behandlungserfolg an als Patienten, die die Droge nur vergleichsweise kurz ausprobiert hatten. Zwei klinische Studien, eine zwölfwöchige Untersuchung aus dem Jahr 1998 mit dem synthetischen THC-Abkömmling

Doktor-Hanfs Patienten Ecke Doktor Hanf alias Lars Scheimann leidet an Tourette sowie ADHS und ist seit Anfang 2009 Besitzer einer Erlaubnis, seine Symptome mit Cannabis zu lindern.

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iebe Hanfjournal Leser und Leser/innen, mehrfach haben wir euch schon von Marcel berichtet. Zur Erinnerung: Marcel leidet seit seiner Kindheit an einem Tourette Syndrom. Marcel ist Proband der Tourette Selbsthilfegruppe NRW, der Selbshilfegruppe von Lars Scheimann, dem Gründer von Doktor Hanf. Unter der Mithilfe von Lars und einem Rechtsbeistand gelang es bereits vor einigen Monaten, die Übernahme für eine Dronabinoltherapie für Marcel vor dem Duisburger Sozialgericht zu erstreiten. So hieß es in dem Urteil das die zuständige Krankenkasse in der Pflicht stehe Marcel die THC- bzw. Dronabinoltherapie so lange zu bezahlen bis der beim Bundesinstitut für Arznei- und Medizinprodukte gestellte Antrag für eine Nutzung von Medizinal-Cannabisblütenteile nach §3 BtMG Abs. 2 bewilligt werde. Somit war zumindest für diesen Zeitraum eine gesicherte Therapie möglich geworden. Durch die hohe Dosierung, die bei Marcel zu einem Therapieerfolg

Nabilon bei 24 Patienten und eine vierwöchige Studie aus dem Jahr 2004 mit 19 Patienten, die einen Cannabisextrakt erhalten hatten, ergaben keinerlei positive Effekte auf die Symptome der behandelten Parkinson-Kranken. Möglicherweise war die Behandlungs- bzw. Beobachtungsdauer zu kurz, um eine therapeutische Wirkung erzielen zu können. Bei anderen Erkrankungen tritt ein Therapieerfolg mit THC oder Cannabis überwiegend innerhalb und Stunden oder Tagen ein, sodass der Morbus Parkinson in dieser Frage möglicherweise ein Sonderfall ist. Im letzten Jahr ergab eine italienische Studie, dass die Spiegel des körpereigenen Cannabinoids Anandamid im Nervenwasser von Patienten mit der Parkinson-Krankheit im Vergleich zu gesunden Personen mehr als verdoppelt waren. Nach einer Therapie mit Levodopa normalisierten sich diese Spiegel. Die Wissenschaftler vermuteten, dass die Zunahme der Anandamid-Konzentration einen kompensatorischen Mechanismus darstellt, der im Verlauf der Erkrankung auftritt und auf eine Normalisierung des Dopamin-Mangels abzielt - also eine Art Selbstheilungsversuch des Körpers. Eine Ärztin hat mir vor einiger Zeit von einer erfolgreichen Behandlung eines ihrer Patienten mit THC berichtet. Auch bei diesem Parkinson-Kranken trat die Wirkung erst nach mehreren Wochen ein, als schon überlegt worden war, die Therapie abzubrechen. Es gibt also Hinweise, dass eine Therapie mit THC bzw. Cannabis durchaus versucht werden kann. Allerdings braucht man offenbar Geduld, bevor eine mögliche Wirkung eintritt.

Erlaubnisinhaber klagt

führte, kamen bereits hohe Kosten zustande. Leider stellte sich während der Therapie aber auch eine Unverträglichkeit ein. Die hohe THC-Dosierung führte dazu, dass Dronabinol in Sesamöl gelöst unerwünschte Nebenwirkungen wie Durchfall und Magenprobleme verursachte. Ein Argument mehr, welches das Bundesinstitut für Arznei- und Medizinprodukte dazu bewegte, Marcel die Erlaubnis zu gewähren. Nun haben wir das geeignete Medikament für Marcel, aber dennoch das große Problem der Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Ein Problem, das auch andere Erlaubnisinhaber mit Marcel teilen. Zu hohe Kosten für Cannabis zu medizinischen Zwecken und die stetige Ablehnung der Bundesregierung gegenüber Konzepten die einen Eigenanbau, der wesentlich günstiger wäre, zu ermöglichen. Hier liegt es wieder auf der Hand, das eine Therapiesicherung am wahrscheinlichsten nur dann für betreffende Patienten zu erreichen ist, wenn Cannabis in naher Zukunft legalisiert werden könnte.

Nichtsdestotrotz steht Marcel erneut mit Lars und einem Rechtsbeistand mit der Krankenkasse in Verhandlung, um auch dieses Mal eine Übernahme der THC-Therapie zu erreichen. Ein erneuter Gang zum Sozialgericht wird wahrscheinlich nötig werden. Vorab wurde nun an hiesiges Sozialgericht ein Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gestellt. In dem erneuten Verfahren wird es nunmehr um die Kostenübernahme von THC in Form von Medizinal- Cannabisblütenteile im Interesse des Erlaubnisinhabers, der auf eine dringend notwendige Versorgung sowie zur Abwehr weiterer beruflicher und gesundheitlicher Nachteile klagt, gehen. Marcel hofft im Namen aller Erlaubnisinhaber ein positives Ergebnis zu erzielen. Über weitere Neuigkeiten in diesem Fall werden wir euch auf dem Laufenden halten.. Wege entstehen, indem man sie geht. Euer Doktor Hanf

Verwaltungsgericht: Sicherungsmaßnahmen ausreichend

Die Mitarbeiter der Bundesopiumstelle wollten dem Patienten eigentlich schon vergangenes Jahr eine Genehmigung zum Eigenanbau ausstellen. In letzter Minute schritt das Bundesgesundsheitministerium in Person von Ministerialdirektor Dr. Erhard Schmidt ein und verpasste den verantwortlichen Mitarbeitern eine Abfuhr: „Es wird gebeten, im vorliegenden Verfahren nunmehr unverzüglich einen Widerspruchsbescheid zu erlassen. Um rechtzeitige Vorlage des Entwurfs des Widerspruchsbescheids vor Abgang wird gebeten. Die Zwecke des BtMG (notwendige medizinische Versorgung der Bevölkerung bzw. im vorliegenden Fall des Klägers) gebieten hier nicht die Erlaubniserteilung.“ Zur Erinnerung: Dem Patienten, Michael Fischer aus Mannheim, war seit 2003 von drei Instanzen bestätigt worden, dass sein Cannabisanbau, für den er sich bereits mehrfach vor Gericht verantworten musste, nicht strafbar gewesen war, weil er aus einer Notsituation heraus gehandelt hatte. Juristisch nennt sich das ein „begründeter Notstand“. Gestern hat das Verwaltungsgericht Köln das Schreiben von Dr. Schmidt im Prinzip für rechtswidrig erklärt: Die vom Kläger getroffenen Sicherungsmaßnahmen seien ausreichend und die Bundesrepublik habe beim Suchtstoffübereinkommen durchaus einen Ermessensspielraum. Deshalb sei der Antrag unter diesen genannten Gesichtspunkten neu zu prüfen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es ist also durchaus möglich, wenn nicht gar wahrscheinlich, dass die Bundesrepublik Deutschland in Berufung geht.

US - VW und Cannabis als Medizin US-Tochter der Deutschen Weltmarke hat kein Herz für Cannabis-Patienten

Mario Abad ist 48 Jahre alt und betreibt in Kalifornien einen legalen Lieferservice für Patienten, die von ihrem Arzt medizinisches Cannabis verschrieben bekommen, jedoch keine reguläre Abgabestelle in erreichbarer Nähe haben. Um sein Geschäft ein wenig ansprechender zu gestalten, hat er vergangenes Jahr ein schönes Firmenlogo entworfen, worauf sein Liefer-Bully, ein umgebauter Microbus von VW, mit einem großen Hanfblatt zu sehen waren. Das ließ er beim Patentamt ordnungsgemäß registrieren. Kurz nach einem Zeitungsartikel im Wall Street Journal über sein Geschäft bekam er Post vom Patentamt: Sein Patent sei ungültig, da Cannabis nach Bundesgesetz illegal sei. Kurz darauf kam noch ein Brief von VW: Der Konzern bestand darauf, dass das Auto ein VW sei und das Auto auf dem Logo wie ein Microbus aussehe. Deshalb sei die ganze Canny Bus Kampagne einzustellen und Herr Abas dürfe sein Geschäft nicht mehr mit diesem Logo bewerben. Der Inhaber hat sich dem Druck des Weltkonzerns gebeugt und ein neues Logo entworfen, das eher wie ein Greyhoundbus aussieht. Aber nicht zu sehr, sicher ist sicher.

http://online.wsj.com/article/SB100014240527487037797045760 74162927704384.html?KEYWORDS=the+canny+bus

IL - Nach sechs Stunden wieder fahrtüchtig Neue Regelung soll Klarheit für Cannabispatienten bringen

Drehbuchautor Ran Sarig ist einer von 4000 Israelischen Cannabispatienten. Nachdem er vergangenes Jahr während einer Ferseh-Reportage über ihn mit einem Joint Auto gefahren war, entbrannte in Israel eine öffentliche Diskussion üner Cannabis im Strassenverkehr. Das Israelische Gesundheitsministerium hat jetzt angekündigt, eine verbindliche Regelung einzufüühren: Nach Betrachtung des aktuellen Forschungsstand haben sich die Verantwortlichen dazu entschieden, eine sechstündige Wartefrist gesetzlich zu verankern. Der Konsum im Auto ist ab sofort grundsätzlich verboten.

guerilla news

Die meisten Leserbriefe, Anfragen, Statements zum tagesaktuellen Geschehen und Anregungen beantwortet oder kommentiert unsere Redaktion direkt per e-mail. Doch ab und zu präsentieren wir die Leser-Highlights der vergangenen Monate, die die Situation von Hanfkonsument/inn/en in unseren Augen am passendsten beschreiben:

leserbriefe@hanfjournal.de

Vorab: Das ist nicht der erste Leserbrief, der beschreibt, wie willkürlich das Vorgehen der Polizei in vielen Teilen Deutschlands ist, wenn der Verdacht besteht, dass jemand irgendwann mal gekifft hat. Was uns allerdings besonders erschreckt hat, ist die Tatsache, dass es sich bei dem Betroffenen nicht einmal um einen Konsumenten handelt, was der „Zwangs-Test“ ja dann auch bestätigt hat. Schönen guten Abend liebes Hanf Journal-Team, Mein Bruder geriet am 8.1.2011 in Nordrhein-Westfalen im Kreis Mettmann in eine willkürliche Polizeikontrolle im Straßenverkehr. Der Beamte öffnete selbstständig die Fahrertüre, leuchtete meinem Bruder mit einer Taschenlampe in die Augen und unterstellte ihm Cannabiskonsum. Er hat nicht gefragt, ob mein Bruder Cannabis konsumiert hat, sondern gesagt: „Sie sehen so aus, als hätten sie Cannabis konsumiert“. Danach ordnete der Polizist eine Speichelprobe an: „Steigen sie mal bitte aus, wir machen jetzt einen Drogentest“. Keine Belehrung, dass dieser Test freiwillig ist und abgelehnt werden kann! Der Beamte kam schnellen Schrittes zurück zum Auto und erzählte meinem Bruder, dass der Test positiv ausgefallen ist und was mein Bruder dazu zu sagen habe. (Er hat ihn im Laufe des Verhörs auch gefragt, ob er nicht schon mal gekifft habe: „Schon mal am Joint gezogen? Oder ‚ne Nase Pepp gezogen?“ Mein Bruder meinte darauf hin nur, dass es unmöglich ist, dass der Test positiv ist, denn er ist kein Konsument. Worauf hin der Beamte endlich zugab, dass der Test NEGATIV war. Auch wenn alles gut ausgegangen ist, finde ich dieses diskriminierende Verhalten seitens der Polizei absolut inakzeptabel. Wer nicht über seine Rechte aufgeklärt ist, wird verarscht und sollte aufpassen, was er sagt - am besten verweigert man jegliche „Aussage“. Hanfreund, per e-mail

Zum Thema „Legal Highs“

Waren schon in unserer letzten Ausgabe Thema: Legal Highs - Foto: Archiv

Wir haben ja schön des Öfteren beklagt, dass die neuen Räuchermischungen den wissenschaftlichen Grundlagen entbehren, die unabhängige Wissenschaftler und Konsumenten durch Forschung und nicht zuletzt durch Erfahrungen, die über Generationen weitergegeben wurden, über andere Drogen schon längst herausgefunden haben. Bei den „Legal Highs“, die allesamt aufgrund des längst überholten, unzeitgemäßen, aber immer noch geltenden Betäubungsmittelrechts entstanden sind, wird der Konsument als Testobjekt für Mängel oder gar Gefahren missbraucht. Das ist mitunter sogar lebensgefährlich, wie die Todesfälle beim GHB-Konsum gezeigt haben. Diese Herstellerpolitik ist weit verbreitet, bei Laptops oder Autos jedoch wird sie zurecht „nur“ als anmaßend und kundenfeindlich empfunden. Wenn es jedoch um berauschende Mittel geht, sind Leib und Leben der Konsumenten bedroht, besonders weil die Hersteller sich hinter Konsumwarnungen verstecken (müssen), anstatt Tipps zum Safer-Use zu geben (geben zu können). Ein Zuschauer unseres online-Magazins „exzessiv.tv“ hat uns nach Ausstrahlung von Folge 169 auf etwas aufmerksam gemacht, das uns zu denken gibt. Kann es sein, das regelmäßige Konsumenten künstlicher Cannabinoide eine unglaublich hohe Toleranz gegenüber natürlichem Cannabis entwickeln? Oder liegt es vielleicht daran, dass unser noch jugendlicher Leser einfach zu viel geraucht hat? Habt ihr ähnliche oder gegenteilige Erfahrungen gemacht? Bitte schickt euer Feedback an leserbriefe@hanfjournal.de, wir freuen uns über jede Rückmeldung.

Viele Ausführungen und doch irgendwie das selbe: Legal Highs und Zubehör - Foto: Archiv

„Sweet Weed bei Grow a Million“ - Rückmeldung „Guten Tag, ich bin schon lange Viewer eurer Videos und hab mir schon den ein oder anderen Tipp abgeschaut - danke. Etwas zu mir, ich bin momentan noch 17 Jahre alt ( in 2 Monaten 18 ) und ich rauche Cannabis seit circa fast 2 Jahren (bisschen früh ;-), Anmerkung des Redakteurs). Da wir grad beim Thema Räuchermischungen sind: Ich wurde im März 2010 mit 0,7 g Cannabis erwischt und hatte auch eine Gerichtsverhandlung. Da kam dann raus, dass ich insgesamt drei Urinproben abgeben muss. Ich durfte deshalb drei Monate kein Cannabis konsumieren, also musste was anderes her. Kurzum: Ich habe mich über die neuesten Sachen informiert, und gekauft, gekauft, gekauft. Ich habe mittlerweile schon über 150 Tüten zu je ein, zwei der drei Gramm geraucht: Von Lava Red, Amazonas über Monkees, Jamaican Spirit, Jamaican Gold, Bloom, bis hin zu Green Forest, etc.. Meine Freunde und ich haben wirklich alles ausgetestet. Meine persönliche Erfahrung: Jetzt, nach ungefähr sechs Monaten Konsum dieses Schmodders, hat sich die Welt verändert. Ich verspüre keine Wirkung mehr, wenn ich jetzt echtes Gras rauche. Hat sich mein geliebtes Cannabis verändert, frage ich mich? Nein, mein Körper. Egal, ob ich ein oder acht Gramm Gras rauche, ich merke gar nichts mehr. So geht es meinen Freunden auch. Ich meine auch zu wissen warum: Ich glaube, dass das überdosierte Cannabionid aus den Kräutern im gleichen „Sektor“ des Gehirns wirkt wie natürliches THC. Da ist es schnell passiert, dass sich eine hohe Toleranz gegenüber Gras bildet. Dann wäre man zudem wieder gezwungen, den „legalen Schmodder“ zu kaufen, um high zu sein. Weil der so hoch dosiert ist, das er immer wirkt. Meine Meinung: Ich habe mit vielen Konsumenten, Shopbesitzern und Leuten aus unserer Szene hier gesprochen. Ich kann im Nachhinein nur warnen, es zu konsumieren. Es macht nicht HIGH, es macht kaputt. Klar gefällt der Zustand einem erstmal. Aber nach mehreren Wochen existiert der Zustand nicht mehr. Was ich mich frage: Warum ist das legale Mittel (Räuchermischungen) viel stärker, zudem ersten Erfahrungen zufolge schädlicher als Cannabis und trotzdem erlaubt. Diese „Mittel“ haben bereits bewiesen, wie „harmlos“ Cannabis im Vergleich zu ihnen ist.“ DJROX92, per email

Verhältnismäßig unverhältnismäßig Polizeigewalt gegen Grower Neulich klingelt es in der Redaktion und eine junge Dame steht völlig aufgelöst vor der Tür: Der Grund für ihren Zustand war eine gerade überstandene, zweiwöchige U-Haft sowie die Hausdurchsuchung, bei der die Polizei zwei Lampen, 80 Graspflanzen und knapp 250 Gramm Gras gefunden hatte. Klar, Grasanbau ist verboten, also nach offizieller Lesart ein Verbrechen. Der Gesetzgeber unterscheidet nicht zwischen Eigenversorger und Großbauer, was zur Folge hat, dass so mancher Selbstversorger traumatisiert wird, weil er bei einer Enttarnung nicht nur mit Strafe rechnen muss, sondern zusätzlich mit unverhältnismäßigen Maßnahmen seitens der Polizei. Mögen manche sagen, dass sei doch normal, wenn man „halt erwischt werde“, schließlich erfüllen die Beamte nur ihre Pflicht und

LESERFOTO

Eine Zugfahrt die ist lustig..... Wie gut, dass es das Wochenend-Ticket gibt, sonst hätten wir unseren Lesern diese schöne Lady vorenthalten müssen. Denn vor einiger Zeit wurde ein Mitglied des exzessivTeams auf einer Privatreise durch Deutschland von einem Mitreisenden erkannt und angesprochen, worauf sich ein mehrstündiger, sehr netter Dialog über Hanf, Anbau und Co entwickelte. Natürlich nicht ohne eine gemeinsame, kurze Rauchpause (danke nochmal ;-)). Als unser Reporter wissen wollte, was da so gut schmeckt, gab es noch ein Handy-Foto dessen, was die Rauchpause so angenehm erscheinen ließ.

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Der Leser hat das Wort

Zum Thema Polizeikontrolle

Kasse soll Cannabisbehandlung bezahlen

MEDICAL NEWS DE - Ablehnung des Eigenanbaus rechtswidrig

#127 / Februar 2011

wissen nicht, was sie erwartet. Allerdings ist die bloße Schlichtung eines Familienstreits statistisch gefährlicher als der Einsatz gegen Grower. Wer unbewaffnet ist, niemanden bedroht oder festhält und sich bei der Festnahme nicht widersetzt, sollte eigentlich nichts zu befürchten haben. Doch bei Hanfbauern ist das anders, wie nicht nur dieser sowie zahlreiche andere Erfahrungsberichte, die unserer Redaktion vorliegen, sondern auch die zahlreichen Einträge in den deutschsprachigen Grower-Foren belegen. Hat es ein Rechtsstaat, der seine sinnstiftenden sowie unsinnigen Gesetze vor einem ordentliche Gericht auch gegen Hanfbauern problemlos durchsetzt, nötig, einen Teil seiner Bürger/innen derart einzuschüchtern oder gar zu misshandeln? Selbst wenn sie einer Straftat, bei der es keinerlei Verdunklungsgefahr oder Personengefährdung gibt, verdächtigt wird? Macht euch selbst ein Bild:

„Ich habe zusammen mit meinem Freund schon eine Weile Gras angebaut, eigentlich nur für uns beide. Manchmal, wenn wir richtig gute Ernten hatte, habe ich auch mal was im Freundeskreis weitergegeben, zum Selbstkostenpreis von ungefähr zwei Euro pro Gramm. Wir habe bewusst nicht gedealt, sondern haben das Growen als Hobby betrachtet. Wir sind auch bis zu dem Vorfall beide regelmäßig arbeiten gegangen, jetzt sind wir aufgrund der U-Haft beide unseren Job los. Zuerst haben wir in unserer eigenen Wohnung gegrowt, dann, nachdem wir umgezogen waren, haben wir die alte Wohnung behalten, denn erstens brauchen wir manchmal ein wenig Abstand voneinander, und zweitens, um dort weiter zu growen. Die alte Wohnung war außerdem sehr günstig und unsere neue Wohnung für den Indooranbau einfach ungeeignet. Irgendwann muss dann der Hausmeister was mitbekommen haben und hat die Polizei verständigt. Als ich das letzte Mal nach den Ladies schauen wollte, hat mich ein Typ in DHL-Uniform gefragt, ob ich wüsste, wo XY wohne und ob ich hier wohne. Habe ihm ganz normal geantwortet und bin dann zum Gießen in die Wohnung verschwunden. Der DHL-Typ war, wie ich später bei meiner Festnahme gesehen habe, ein verdeckter Ermittler. Scheint eine verbreitete Methode zu sein, vor drei Jahren haben sie so einen Kumpel gestellt, der von einem „DHL-Zivilpolizisten“ ein Paket Samen aus Österreich per Nachnahme angenommen hatte. Als ich dann aus der Wohnung wollte, standen sie bereits wartend vor der Tür. Und dann ist das passiert, womit ich gar nicht klar komme: Mir war sofort bewusst: „Das war‘s“. Ich bin ganz ruhig geblieben, habe mich sofort „ergeben“. Aber die Typen sind wie die Wahnsinnigen auf mich los, ich hatte beide Hände oben, keine Tasche, kein Rucksack, ‚ne Waffe hab ich noch nie in der Hand gehabt und laut war ich auch nicht. Trotzdem haben die mich so fest auf den Boden gedrückt, dass ich einen riesigen blauen Fleck hatte. Dann noch Handschellen und eine Augenbinde, absichtlich bei geöffneter Tür, damit es auch alle Nachbarn sehen. Auf die Frage, was die Augenbinde solle, gab mir der Beamte zur Antwort, ich solle vor den neugierigen Blicken der Nachbarn geschützt werden. Ach so. Dass es auch anders geht, habe ich dann später mitbekommen. Die Festnahme meines Freundes und die anschließende Durchsuchung unserer neuen Wohnung liefen weitaus ruhiger. Zwar hat er jetzt auch Stress, aber keine blauen Flecken und kann aber nachts wenigstens durchschlafen. Ich verstehe bis heute nicht, wieso die Typen derart brutal waren. Hat keinem was gebracht und das Macho-Gehabe hat sicher keine Auswirkungen auf die Höhe meiner zu erwartenden Strafe. Bei Kinderschändern, Vergewaltigern oder solchem Pack verstehe ich, dass ein Polizist wütend ist und sich eventuell mal nicht beherrschen kann. Aber es ging hier um ein paar Graspflanzen, also bitte. Die wissen doch auch, dass ich durch die U-haft meinen Job als Krankenschwester und die Wohnung los bin. Was soll das also?„


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iesmal geht’s um eine Konifere, die im Grunde überall zu finden ist: die Eibe. Der Nadelbaum ist eine häufig verwendete Zierpflanze und kommt besonders häufig als Gartenhecke und Friedhofsbaum zum Einsatz. Dass dieses Gewächs zu den psychoaktiven Zauberpflanzen gehört, wissen nur die wenigsten. Auch dass die psychonautische Nutzung wegen einiger Inhaltsstoffe mit vielen Gefahren verbunden ist. Und trotzdem ist und bleibt Taxus baccata eine höchst interessante psychoaktive Pflanze.

#127 / Februar 2011

Die Eibe

Die Eibe enthält die Pseudo-Alkaloide Taxin A, B & C (Diterpene), Baccatine, Docetaxel, das Glykosid Taxicatin, Paclitaxel (Taxol), Milosin, Ephedrin, Biflavonoide u. v. a. in der gesamten Pflanze, außer im fleischigen Samenmantel (Arillus). Die Nadeln enthalten mit 0,7 bis 2 Prozent die höchste AlkaloidKonzentration, die im Arillus verborgenen Samen hingegen nur bis zu 0,16 Prozent. Männliche Pflanzen können einen um 100 Prozent höheren Taxingehalt aufweisen als weibliche.

Christian Rätsch berichtet in seiner ‚Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen’ von einer traditionellen Verwendung der Eibe als Ingredienz für Hexen- und Flugsalben. Nadeln der Gattung Taxus, vornehmlich Taxus brevifolia (welche die gleichen Inhaltsstoffe wie Taxus baccata führt), dienen den Klallam-Indianern als Kinnickinnick1-Additiv und Analgetikum (= Schmerzmittel). Verschiedene Indianerstämme des Nordwest-

Eibe Taxus baccata LINNé Familie: Taxaceae (Eibengewächse)

Vorkommen: Die vom Aussterben bedrohte, unter Naturschutz stehende Eibe, ist wild wachsend in Laub- und Nadelwäldern Mittel-, West- und Südeuropas, Nordafrikas, Kleinasiens und im kaukasischen Gebiet sowie in Gebirgswäldern (z. B. in den Alpen) bis 1200 Meter Höhe aufzufinden. Sie bevorzugt feuchten, kalkhaltigen Boden. Trotz ihrer Giftigkeit ist die Eibe eine beliebte Zierpflanze und häufig in Gärten, Parks und auf Friedhöfen kultiviert.

Wirkstoffe

Verwendung

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steckbrief

Trivialnamen: Beereneibe, eihwaz (germanischer Runenname), Eboros (keltisch), English yew (engl.), ibar (irisch), iwa (althochdeutsch), ivo (keltisch), ivos (gallisch), yew tree (engl.), yew (engl.; indianisch)

Die Eibe, Taxus baccata, ist ein bis zu 15 Meter hoher, harzloser, immergrüner Baum mit flachen, dunkelgrünen, an der Oberseite glänzenden, unten matten Nadeln und zweihäusigen männlichen und weiblichen Blüten, welche von April bis Mai blühen. Die hellroten Früchte bilden sich von August bis Oktober.

Taxus baccata wurde in den Kulturen der Germanen, Kelten und Römer als mithin kontrovers diskutiertes, magisches Gewächs aufgefasst, erlebt und verwendet, welches die Menschen mal mit Frohsinn, Lebensfreude, Wiedergeburt und heilendem Zauber, und dann wieder mit Tod, Verderben und schwarzer Magie assoziierten. Daher rühren solche Bezeichnungen wie Todesblume oder Totenbaum. Die für alltägliche Zwecke vorgesehene Verwendung des Eibenholzes oder des Giftes der Pflanzen, war von weniger geheimnisvoller, als eher pragmatischer Natur. Aus dem verarbeitungsfreundlichen, widerstandsfähigen und langlebigen Eibenholz wurden vielerlei Gebrauchsgegenstände, wie Waffen, Schutzamulette, Zauberstäbe, Kämme und Särge, aber auch Baumaterialien für Häuser gefertigt. Die Eibennadeln und -beeren dienten außerdem zur Herstellung von wirkungsvollen Pfeilgiften für Jagd und Kampf. Die Eibe wurde und wird auch medizinisch eingesetzt. Im Gegensatz zu früher wird von einer Verwendung als Abtreibungsmittel heutzutage abgesehen, da nicht selten sowohl der Fötus, als auch die Mutter unter der Medikation verstarben. Aufgrund der hohen Toxizität wurde der Einsatz von Eibenwirkstoffen als DigitalisSubstitut bei Herzkrankheiten ebenfalls verworfen. Volksmedizinisch wurde die Eibe als Abwehrmittel gegen bösen Zauber, im 17. und 18. Jahrhundert sogar als Antidot (Gegengift) bei Schlangenbissen und Tollwut gebraucht. Das 1979 aus dem Taxin isolierte Paclitaxel wird seit 1992 als krebshemmendes Pharmakon (Taxol®) in der Onkologie (= Krebsheilkunde) verwendet. Unter dem Handelsnamen Taxotere® wird das ebenfalls antikanzerogene Taxoid Docetaxel vertrieben. Homöopathische Taxus-Präparate werden bei Gicht, Leberkrankheiten und Rheuma appliziert.

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Psychoaktive Pflanzen unserer Heimat

Botanik

Geschichte

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Text & Fotos: Markus Berger

Pazifischen Raumes rauchen Nadeln von Taxus brevifolia pur.2 Ich rate jedoch grundsätzlich jedem dringend davon ab, jemals auch nur vorsichtige Experimente mit Arten der Gattung Taxus zu unternehmen. Das eigene Leben sollte wichtig genug sein, auf einen Eibenrausch verzichten zu können.

Wirkung

Hieronymus Bock schrieb in seinem Kräuterbuch: „Jeder der unter einer Eibe einschläft, ist des Todes“, was sicherlich als ein wenig übertrieben betrachtet werden darf. Allerdings wurde von Prof. Dr. Kukowa (s. u.) erwiesen, dass Taxus baccata an warmen Tagen, vorwiegend im Hochsommer, gasförmige Wirkstoffabsonderungen freisetzt. Eingeatmet erzeugen diese u. U. Halluzinationen3. Meine eigenen Versuche mit vorsichtigen Dosierungen gerauchter Taxus-Nadeln hatten eindeutig psychotrope Wirkungen zum Ergebnis, allerdings keine angenehmen (Desorientiertheit, Müdigkeit, Gefühl der Betäubtheit und eine ignorante, gleichgültige Stimmungslage). Ich möchte mir vornehmlich aus Gründen der Verantwortung eine Dosisangabe sparen – Experimente mit der Eibe sind einfach zu gefährlich. In der Regel und unter Berücksichtigung aller möglichen Alkaloidschwankungen, auch unter Gewächsen gleicher Gattung und Linie, kann man davon ausgehen, dass eine letale, also tödliche Dosierung ab etwa 40 Eibennadeln erreicht sein kann. Diese Tatsache sollte Grund genug sein, niemals Eibenmaterial zu verzehren.

Gefahren & Nebenwirkungen

Typische Vergiftungsanzeichen nach beabsichtigtem oder versehentlichem Konsum von Eibenrinde, -nadeln oder -samen sind Blässe, Diarrhoe (Durchfall), Herz- und Kreislaufstörungen, Krampfanfälle, Leber- und Nierenschmerzen, Leibschmerzen, Mundtrockenheit, Pupillenerweiterung, Rotfärbung der Lippen, Schwindel und Übelkeit. Schlimmstenfalls tritt nach einer Inkubationszeit von bis zu 12 Stunden der Tod durch Atem- oder Herzlähmung ein.

In der letzten Ausgabe habe ich die Grundlagen der Hydroponik und der verschiedenen Medien erklärt, um in dieser und den kommenden Folgen der Serie genauer auf sie einzugehen. Natürlich nicht, ohne darauf hinzuweisen, dass ihr diese Technik nicht wie unser Freund Henk aus Amsterdam, von dem wir die Fotos haben, für die Zucht von Hanfpflanzen anwenden dürft, denn das ist strafbar. Aber man kann fast jede Pflanze, egal ob Arnika, Erdbeere, Gurke oder Tomate, auf diese Art und Weise züchten. Für solch ein Vorhaben ist dieser Artikel die optimale Anleitung, leider lagen unserer Redaktion nicht ausreichend Anschauungsfotos von Hydro-Gemüsegrows vor. So blieb uns nichts anderes übrig, als die alten Fotos von Henks Hydro-Grows aus dem Archiv zu kramen. Ihr verzeiht uns das sicher ;-), ohne das zugleich als Aufforderung zum Hanfanbau zu verstehen?!

Bei einer akuten Vergiftung mit Eibenmaterial sollte auf der Stelle ein Notarzt mit Rettungswagen (Notruf 112, nicht der diensthabende Hausarzt!) angefordert werden und unverzüglich mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen begonnen werden. Der Intoxikierte erhält im Idealfall, so greifbar, sofort medizinische Aktivkohle, um das aufgenommene Gift zu binden. Die Vitalfunktionen (Puls, Atmung) müssen ununterbrochen überwacht werden. Vergiftungsbezogene Tipps und Ratschläge erteilt die nächstgelegene Giftinformationszentrale4. Der Notarzt und auch der Sachbearbeiter der Vergiftungszentrale müssen unbedingt wissen, von welchem Gewächs die gemeldete Vergiftung ausgeht. Bestenfalls gibt man außerdem die genaue oder ungefähre Menge des eingenommenen Materials an.

Rechtslage

Taxus baccata unterliegt keiner auf den Konsum abzielenden Verordnung. Der Baum steht unter Naturschutz.

Literatur: Baker, I. (1992), Poison. Yew, In Practice 14: 32 Bryan-Brown T. (1932), The pharmacological actions of taxine, J Pharm Pharmacol 5: 205-219 Küttner, Michael (1998), Der Geist aus der Flasche – Psychedelische Handlungselemente in den Märchen der Gebrüder Grimm, The Grüne Kraft Löhrbach Österreichische Naturschutzjugend (o.J.), Das Eiben-Buch, http://www.oenj.at/ download/eibenbuch-gesamt.doc Ott, Jonathan (1996), Pharmacotheon, Second Edition, Natural Products Co. Rätsch, Christian (1998), Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, Aarau Witherup, K.M., Look, S.A., Stasko, M.W. et al (1990), Taxus spp. needles contain amounts of taxol comparable to the bark of Taxus brevifolia: analysis and isolation, J Natural Products 53: 1249-1255 Fußnoten 1 Kinnickinnick war ursprünglich eine Bezeichnung für die Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi; Ericaceae;), ist heutzutage aber Synonym für eine Rauchmischung, die diese enthält. 2 Rätsch 1998; Ott 1993 3 siehe http://www.oenj.at/download/eibenbuch-gesamt.doc; Küttner 1998 4 Informationszentrale gegen Vergiftungen in Bonn, Tel. (0228) 2873211

ie wichtigste Eigenschaft bei hydroponischen Anbaumedien ist die Wasserspeicherfähigkeit, denn die bestimmt die Unterschiede bezüglich der Pflege. Anfangen möchte ich, nachdem ich in der letzten Ausgabe die Grundlagen und Vorbereitungen für Hydro Set-Ups erklärt habe, deshalb mit der populärsten Art, „auf Hydro“ anzubauen: Der Steinwolle und anderen, ähnlichen Medien, die eine sehr hohe Wasserspeicherfähigkeit haben. Steinwolle gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Größen: Als Matte (inklusive verschiedenster Ausführungen und Größen für unterschiedliche Systeme) sowie als Würfel oder als Flocken in den verschiedensten Varianten. Andere, gut wasserspeicherfähige, jedoch nicht so weit verbreitete Zuchtmedien, die wie Steinwolle behandelt werden sollten, sind: Oasisflocken, Hortis-und ähnliche Slabs, PerliteMatten sowie Mapito, ein Steinwoll-PU-Schaum Gemisch zur Pflanzenzucht. All diese Medien müssen immer feucht gehalten werden, brauchen jedoch keine permanente Bewässerung. Deshalb werden sie auch selten mit rezirkulierdem Bewässerungssystem, sondern mit der „Drain to waste“-, was soviel heißt wie:“ Abwasser raus“-Technik betrieben: Hierbei wird die aus den Matten austretende Nährlösung direkt in den Ausguss geleitet oder in einem separaten Behälter gesammelt und anschließend weggegossen. Matten, Slabs oder Würfel sollten auf jeden Fall einen Tag vor der Benutzung in eine pH- kontrollierte Nährlösung eingeweicht werden, damit der pH-Wert im Medium stabil ist, wenn die Jungpflanzen eingesetzt werden. Bei frisch bewurzelten Stecklingen ist ein pH-Wert von 6,0 ideal. Auch sollte man vor allen Dingen bei den kleineren Slabs, Würfeln und den Steinwollflocken darauf achten, dass die Struktur und somit die Wasserspeicherfähigkeit beim Transport und bei der Verarbeitung erhalten bleiben, sie also nicht quetschen. Die kleinsten Steinwoll-Würfel (2-4 cm) eignen sich besonders gut für Stecklinge, wobei bei einigen Fabrikaten das Loch ein wenig zu groß für zarte Stengel ist. Merkt man beim Einstecken, dass die Stecklinge nicht stabil stehen oder seitlich Licht ins Pflanzloch fällt, das wiederum die Wurzelbildung verhindert, so bohrt man mit einem Holzstäbchen einfach ein zweites, kleineres Loch daneben. Das Loch sollte einen so kleinen Durchmesser haben, dass das Hanfbaby darin besseren Halt findet als im schon vorhandenen. Stecklinge, die auf Steinwolle stehen, brauchen sehr „feuchte Füße“, also fast vollständig mit Wasser gesättigte Anzuchtwürfel. Ansonsten geht man bei Steinwollstecklingen genauso vor, wie es unser Chefredakteur Micha und A.Chiche in exzessiv-Folge 114 und 116 anhand von Basilikumpflanzen in Torfquelltöpfen vorgeführt haben. Sie lassen sich später problemlos in fast jedes

Klon, bewurzelt - Foto. Max Air

Text: KIMO - Fotos: Archiv Steinwolle in Aktion - Foto: Archiv

Medium einsetzen, lediglich bei aeroponische Grows neigen Steinwollstecklinge in der ersten Woche an Anpassungsproblemen, dazu dann aber in der „Aero“- Folge dieser Serie. Für einen Blütezyklus auf Steinwolle & Co. reicht ein einfaches Drip-Bewässerungssystem, das während jeder Lichtphase zwei bis sechs mal anspringen sollte. Um ein Überwässern zu vermeiden, ist es bei der Drip-Bewässerung sehr ratsam, sich eine sekundengenaue Zeitschaltuhr zuzulegen. Die richtige Gießmenge pro Pflanze wird ermittelt, indem man einen Meßbecher unter einen beliebigen Tropfer stellt und den Durchlauf pro Minute misst. Ein Beispiel: Der Gärtner möchte jeder Pflanze 750 Milliliter Nährlösung pro Tag verpassen. In einer Minute laufen 250 Milliliter durch einen Tropfer. So weiß man, dass die Bewässerung insgesamt drei Minuten laufen muss und kann die Bewässerungsintervalle der Zeitschaltuhr für die Bewässerungspumpe auf 6x30 Sekunden stellen. Bei allen Anbaumedien mit guter Wasserspeicherfähigkeit kann man auch problemlos ein Ebbe und Flut System arbeiten, Ebbe und Fluttische sind sehr preisgünstig und die Bewässerung funktioniert denkbar einfach: Der gesamte Tisch, auf dem die Pflanzen stehen, wird pro Lichtphase ein bis dreimal geflutet und die Matten, Slabs oder Würfel saugen sich so mit Nährlösung voll. Mittlerweile bietet die Firma GrowRack auch passende Gestelle mit verstellbarer Neigung für Duma- sowie Ebbe-Fluttische an, die aus dem anfangs nicht besonders stabilen Bauteil ein aufbaufertiges Hydro-System machen. Allerdings muss man gerade bei Ebbe- und Flutsystemen ein wenig experimentieren, um die optimalen Bewässerungsintervalle und -mengen herauszufinden. Denn der Verbrauch ist von zu vielen Faktoren (Temperatur, Sorte/Strain/Entwicklungsstadium etc.) abhängig, um eine Faustregel aufzustellen. Selbstverständlich brauchen die Pflanzen im Laufe des Zyklus viel immer mehr Nährlösung, deshalb sollte man mit kurzen Intervallen anfangen, um sie dann langsam zu steigern. Gerade bei der Steinwolle neigen viele Indoorgärtner zum Überwässern, was prinzipiell auf Steinwolle & Co nicht so schädlich wie bei Erde ist, da das Medium sowieso sehr feucht gehalten werden muss. Aber es ist ein wenig teuer. Als Faustregel gilt: Das Medium sollte so versorgt werden, dass

fünf bis zehn Minuten nach dem Bewässern kein Drainwasser mehr aus den Matten läuft. Tropfen die Matten eine halbe Stunde später immer noch aus den Röhrchen, muss das Intervall verkürzt werden. Steinwolle & Co brauchen einen niedrigen pH-Wert, nach der Bewurzelungsphase mit 6,0 sollte er noch 5,6-5,8 in der vegetativen Phase und der Vorblüte, in der Endblüte nur noch 5,3-5,6 betragen. All diese Medien sind sehr praktisch in der Anwendung, denn sie sind leicht zu transportieren, pflegeleicht und lassen sich sehr sauber verarbeiten. Die Erträge sind bei richtiger Handhabung gigantisch und Steinwolle „verzeiht“ sogar ein paar kleinere Fehler. Abschließend will ich auch die kleineren Nachteile, die Steinwolle & Co mit sich bringen, nicht verschweigen: Die meisten dieser Medien können nur einmal genutzt werden (Ausnahme: Mapito) und sind deshalb nicht gerade billig. Eigentlich müsste Steinwolle nach einem Durchgang aufwendig entsorgt werden, sogar als Sondermüll, aber welcher Hobbygärtner wagt es schon, seine gebrauchten Matten zur örtlichen Mülldeponie zu bringen? Auch Wurzelschädlinge fühlen sich im dunklen, feuchtwarmen Klima der Matten, Würfeln und Slabs sehr wohl und sind dort äußert schwer wieder wegzubekommen, wenn sie sich einmal eingenistet haben. Steinwolle ist für ein rezirkulierendes System nur sehr bedingt geeignet, da die zurücklaufende Nährlösung ohne aufwendige Zusatzmaßnahmen zu salzhaltig wäre. „Drain to waste“ hat zudem einen relativ hohen Wasser- und somit Düngerverbrauch zur Folge. Ein paar sehr erfahrene Gärtner bewässern auch ihre Steinwollgrows rezirkulierend, dafür muss die Pumpe jedoch 24/7 laufen sowie eine Menge Erfahrung vorhanden sein: Der ECWert muss viel in allen Phasen niedriger liegen und sollte maximal 2,0 mS erreichen, das Rücklaufwasser muss mit einer Präzisionspumpe für Dünger und pH-Regulatoren automatisch pH und Ec kontrolliert werden … usw. Kurzum: HydroAnfängern ist hiervon abzuraten, weil so umfassendes Wissen und Können nur durch jahrelange Praxis errungen werden kann. „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum.“ (Aus Goethes „Faust“)

Steinwollwürfel - Foto. marker


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#127 / Februar 2011

#127 / Februar 2011 ››› Fortsetzung

oder weniger ist oft mehr

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ei Artikeln unserer tschechischen Mitarbeiter merkt man immer wieder, dass Grasanbau @home dort ein wenig lockerer gesehen wird als hierzulande, bei meinem Besuch in Prag hielt es der Hanfbauer noch nicht einmal für notwendig, die Rollos runter zu lassen, während er mir seine Pracht präsentiert hat. Hat halt wenig zu befürchten, anders als im deutschsprachigen Raum. Deshalb: Nur schauen, nicht nachmachen, es sei denn, ihr wohnt in einem Land, in dem der Anbau von Hanf liberaler geregelt ist. „Angefangen hat es mit 18 Gramm unter einer 150 Watt HPS, irgendwann hat die nächste Armatur (400 Watt HPS) dann 220 Gramm geliefert, aber eine wirkliche Maximalausbeute sieht anders aus. Nach einigen Zuchtzyklen und vielen Versuchen mit allen möglichen Wundermitteln wurde mir klar, dass es nicht immer die Zutaten sind, die eine Pflanze ans annähernde Optimum bringen, sondern viel eher die Umweltbedingungen, die eine Zucht bietet. Anfangs hatte ich, wie es bei vielen Newbees üblich ist, aus versamten Gras ein paar Samen gesammelt, die mich recht schnell mit dem neuen Hobby infiziert hatten. Der Plan stand, die Freundin zum Glück recht zuversichtlich hinter mir und endlich hatte die erste Box mit einer einfachen 400 Watt „Ausrüstung“ im Schlafzimmer ein neues Zuhause gefunden. Nachdem ich über verschiedene Methoden und allerlei Techniken gelesen hatte, wurde deutlich, dass ein Hobby wie die Cannabiszucht mehr ist als lediglich ein paar Zimmerpflanzen zu gießen. In dem Zelt mit einem Quadratmeter Grundfläche hingen ein günstiger Reflektor, ein relativ kleiner Tischventilator und wahrscheinlich der kleinste Aktivkohlefilter, den es im Growshop gegeben hat. Ich hatte mittlerweile begriffen, dass die Töpfe eine möglichst gute Drainage bieten und die von mir bevorzugte Erde gute Eigenschaften mitbringen sollten. Somit wählte ich 7 Liter Töpfe mit großen Ablauflöchern und ein Substrat aus dem Growshop mit 15 Prozent Perlitanteil. Ein Einkomponentendünger für Erdsubstrate mit extra zusätzlichem Phosphor für die spätere Blühphase hatte sich wegen der Bedienerfreundlichkeit ebenfalls auf der Einkaufsliste gefunden. Damit hatte ich dann nach relativ wenigen Durchgängen einen schönen Ertrag von durchschnittlich 250 Gramm an schönen sauberen Cannabisblüten geerntet. Nachdem ich von der Sorte Double Fun, die immer in 8 Wochen reif war, genug hatte, wählte ich auf einem Messebesuch eine Sorte von White Label Seeds aus. Die Sorte, aus der ich eine Mutterpflanze züchten wollte, war relativ schnell gewählt, aber aufgrund der extrem abweichenden Blütezeit im Vergleich zu den Herstellerangaben bleibt diese mal ungenannt. Nach einem Umzug in eine Wohnung mit kleiner Abstellkammer und dem hart ersparten zweiten Zuchtzelt für die Mamapflanzen, konnte ich endlich die Packung Samen aus dem Kühlschrank holen und loslegen. Aus der 10er Packung mit regulärem Saatgut konnte ich dann drei schöne Damen auswählen, der Rest war halt männlich oder sah einfach nicht so kräftig aus. Von diesen drei Damen wählte ich nach einiger Zeit vegetativer Phase meine Favoritin und bot ihr mit 250 Watt Metallhalogenlicht in einem Zelt mit einer Grundfläche von 80x80cm und einen ca. 30 Liter Topf ein schönes Leben. Nachdem ich genügend Ableger hatte, mich selber gut zu versorgen, fing ich an, die Ergebnisse zu protokollieren und konnte mir sogar das ein oder andere Experiment erlauben. Die Angabe von 7 bis 8 Wochen Blütezeit wurde leider überhaupt nicht ein-

guerilla growing Mehr Bud pro Watt

darauf aufmerksam gemacht wurde, dass eine Rechnung in Gramm pro Watt nicht immer das Wahre ist. Wenn ich die Ergebnisse, die ich hatte, mit jemandem verglich, der in 60 Tagen mit einer 400 Watt Lampe 380 Gramm Cannabisblüten erntete, waren das in Gramm pro Tag gerechnet 6,33 Gramm. Da hing ich mit 4,22 Gramm pro Tag doch ziemlich hinterher. Es wäre nicht richtig gewesen zu sagen, dass ich ebenfalls 0,95 Gramm pro Watt Ernte hätte. Wo bleiben dann bitte die 30 Tage, die ich aufgrund der vierwöchigen Wachstumsphase länger dafür gebraucht habe? Genau, nirgends berücksichtigt. Außerdem gibt es Kollegen, die solche Erträge auf einem Quadratmeter einfahren, ich allerdings hatte ja nun 1,44 Quadratmeter, also fast ein Drittel mehr. Ich hatte von Beginn an bei jedem Durchgang frische Erde genutzt, so konnte ich meine Vergleiche, zu welchem Zeitpunkt gedüngt werden sollte und zu welchem Zeitpunkt gespült werden müsste, besser protokollieren. Nachdem ich mit den Ablegern Übung hatte und sich gezeigt hatte, dass die Pflanzen in der guten Erde erst nach circa dreieinhalb Wochen gedüngt werden wollten, konnte ich meine Ergebnisse nach und nach noch etwas verbessern. Ich hatte aus Geiz irgendwann im Growshop keinen extra Phosphor gekauft, und da dieser nun alle war, musste ich alleine auf den Einkomponentendünger zurückgreifen. Da ich mittlerweile wusste, dass die Pflanzen 90 Tage in der Blüte stehen, habe ich nach ungefähr 70 Tagen das Düngen eingestellt. Überhaupt habe ich nur noch bei jedem zweiten Gießen Dünger beigemischt. Ich habe auch versucht, permanent Dünger in halber Dosierung beizumischen, aber es hat sich gezeigt, dass es den Pflanzen ganz gut tut, bei dreimaligen Gießen pro Woche nur ein bis zweimal gedüngt zu werden, dann jedoch richtig. Wie bereits erwähnt habe ich am Ende der Blüte auch keinen extra Phosphor verwendet, ausschließlich den regulären Einkomponentendünger. Mit der Zeit, genauer gesagt nach einem Jahr durchgehender Züchten, hatte ich mich dann auch an die 400 bis maximal 415 Gramm herangearbeitet. Nach meiner Rechnung wären das nun 4,61 Gramm pro Tag. Nachdem ich kleinere Fehler langsam ausgemerzt hatte und mich ganz und gar mehr der Theorie hingab, wurde immer deutlicher, dass jegliche Experimente mit Co2 und ähnlichem zwar interessant waren, aber andere Bedingungen braucht, als eine Box im Schlafzimmer. So was ist was für große Gewächshäuser. Langsam verstand ich, was bei mir fehlte, um es so perfekt zu machen, wie ich es von anderen bereits kannte. Licht und Dünger hatte ich jetzt voll im Griff, aber das Thema Luft ist immer etwas zu kurz gekommen. Mit der

Text und Fotos: HC4L

gehalten. Die Pflanzen, die ich vor der neunten Woche erntete, waren einfach nicht okay. Wirklich okay waren die Pflanzen erst nach der elften oder gar zwölften Woche. Ich war schon etwas enttäuscht, aber wenn schon solch eine lange Blütezeit erforderlich ist, dann möchte ich doch wenigstens einen ordentlichen Ertrag bekommen. Das Blütezelt war immer noch das erste mit einer Grundfläche von 100x100 cm. Das klappte alles ganz gut, bis ich an eine Grenze von ungefähr 330 Gramm gestoßen bin. Ich habe ganz am Anfang die pH-Werte gemessen und wollte möglichst genau arbeiten. Deshalb habe ich auch Säure zur pH-Wert Korrektur ins Gießwasser gegeben. Das allerdings brachte irgendwie nichts. Vielleicht findet der ein oder andere es wirklich zwingend, das Wasser auf Erde mit pH-Wert Korrektoren anzureichern, aber für meine Pflanzen bot das nicht viel. Immerhin schreibt auch der von mir bevorzugte Düngerhersteller, dass es auf Erde nicht nötig ist, und in Benutzung mit ihrem Dünger überflüssig sei. Also neue Strategie. Ab in den Growshop nach Zizkov und die Verkäufer nerven, welche Dinge man verbessern könnte und welche verbessert werden müssen. Zur gleichen Zeit ist dann auch noch der Reißverschluss von meinem ersten Blütezelt kaputt gegangen, womit das Geld eine Zeitlang nicht auf Partys, sondern in den Sparstrumpf wanderte. Dann war es soweit, ein Zelt mit einer Grundfläche von 122x122 cm war nun mein eigen. Nachdem mir dann die immer wilder werdenden Storys um gestrecktes und verdrecktes Gras den Rest gegeben hatten, habe ich meinen Geiz überwunden und das gemacht, was der Growshop-Mitarbeiter ständig wiederholte. Plane deine Klimatisierung besser, und du wirst glücklicher. Somit konnte ich mich nicht zurückhalten, doch ans Sparbuch zu gehen und kräftig einzukaufen. Ein Adjust a Wings Reflektor mit Glasbeschichtung musste es sein, ich möchte ja auch möglichst lange etwas von dem Reflektor haben. Ein großer Aktivkohlefilter und eine große Box mit Schneckenhausventilator waren dann auch gleich gekauft. Diese Schneckenhausventilatoren waren an und für sich schon recht leise, ich wollte es aber noch etwas leiser haben, indem ich den Schneckenhauslüfter mit einem Drehzahlsteller ausgerüstet habe. So konnte ich den Lüfter bei circa 50 – 60 Prozent der Leistung arbeiten lassen. Der Geräuschpegel war minimal und mit einem circa 1,50 Meter langen, schallgedämmten Schlauch am Luftausgang der Box war kaum etwas zu hören. Nachdem ich dafür gesorgt hatte, dass die Luft in der Box öfter als zuvor getauscht wurde, hatten die Ergebnisse sich bereits beim nächsten Durchgang mit den Ablegern verbessert. Ich hatte die Ableger immer in kleinen 7x7x8cm Töpfchen bewurzelt und dann sofort mit einer Größe von circa 12 – 15 cm in den Blüteraum gestellt. Allerdings merkte ich auch schnell, dass die Ableger auf meine bisherige Erde nicht so gut ansprachen. Es bildeten sich viele Krallen bei den kleinen Pflanzen, und irgendwie wollten einige auch nicht wirklich so richtig in die Blüte starten. Nach einiger Recherche und einem Gespräch mit einem erfahrenen Indoorgärtner wählte ich eine etwas leichter gedüngte Erde, ebenfalls mit Perlitanteil. Die Topfgröße von 7 Litern ermöglichte mir, 25 Pflanzen in das Zelt zu stellen. Danach hatte ich das Gefühl, dass die Pflanzen weniger Krallen aufwiesen, und recht gleichmäßig in die Streckphase gingen. Mit einigen wenigen Spätzündern, die wahrscheinlich doch noch etwas länger in der vegetativen Phase hätten bleiben können, wurden die Erträge auch höher. Sie bewegten sich zwischen 330 und 380 Gramm, alle drei Monate. Bis ich dann

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größer werdenden Anzahl an Büchern und präziseren Fragen an die Growshop-Mitarbeiter konnte ich nun noch die Luftzirkulation im Zelt verbessern. Unaufmerksam wie ich gewesen bin, hing immer noch ein viel zu kleiner Umluftventilator in dem Zelt. Ab in den Shop und erstmal einen 30cm großen Boxventilator für die Umluft gekauft. Nach dem Befestigen habe ich ein wenig über den entstehenden Luftstrom nachgedacht und mich entschieden, gleich einen zweiten Boxventilator zu kaufen, damit die Luft auch wirklich gleichmäßig umgewälzt wird. Der kleine Venti flog raus, und nachdem die Pflanzen circa 10 bis 14 Tage in der Blütebox standen, liefen die beiden Geräte auch permanent auf vollen Touren. Das Zelt fing fast zu wackeln an, ich dachte schon, es wäre zu viel des Guten und die Pflanzen könnten durch diesen plötzlich viel kräftigeren Wind Schaden nehmen, aber genau das Gegenteil war der Fall: Die Pflanzen hatte nun meiner Ansicht nach größere Blätter und verströmten ein kräftigeres Aroma als bisher. Sicherlich hatte ich eine höhere Ernte erwartet, aber mit einem Ergebnis von 450 Gramm hatte ich nicht gerechnet. Der nächste Schritt in meiner Abstellkammer war ein Zelt mit einer Grundfläche von 1,22 x 2,44 Metern. Dieses Zelt habe ich vergangenes Jahr auf der einen Seite mit den gewohnten 25 Töpfen bestückt und hatte mit noch einem zusätzlichen Umluftventilator ein Ergebnis von 470 Gramm. Die zweite Seite wurde erst in den letzten 2 Wochen der beschriebenen Zucht in Betrieb genommen, ich wollte die mittlerweile zwei Mutterpflanzen nicht früher stressen. Somit ist sicherlich einiges an Streulicht im mittleren Bereich des Zeltes angekommen, entscheidend finde ich das bei dem Ergebnis aber nicht. Ich habe bereits nach circa 75 Tagen die unteren Triebe der Pflanzen geerntet und in einem Trockenzelt trocknen lassen. Diese waren bereits mit saftigen Harzen überzogen und die Härchen waren bereits zum größeren Anteil braun. Die Spitzen der Pflanzen, die entgegen mancher Literatur früher fertig sein sollten, waren zu diesem Zeitpunkt erst von ersten braunen Härchen versehen. Dazu sei noch gesagt, dass ich seit dem letzten Sommer einen sehr ergiebigen Blütestimulator genutzt habe und dieser sicherlich auch seinen Anteil an den hohen Erträgen beigetragen hat. Aber unter dem Strich bin ich davon überzeugt, dass die verbesserte Umluft in dem Zelt entscheidend für die ganz guten Ergebnisse ist. Nun, im Nachhinein gesehen, fällt mir immer öfter auf, dass nicht ausreichend auf die nötige Umluft hingewiesen wird. Nach meiner Rechnung komme ich mit diesem bisher einmaligen Ergebnis auf 5,22 Gramm pro Tag. So gesehen immer noch ein ganzes Stück vom Züchter mit 400 Gramm in 60 Tagen (6,66 Gramm pro Tag) entfernt. Allerdings habe ich die Sorte nun nicht mehr als Mutterpflanze, ich versuche seit ein paar Wochen mir eine Spezial Kush als Mutter zu züchten, der Duft der ersten Ableger in der Blütekammer verspricht Hervorragendes. Zaubert nicht zu viel mit Dünger und Stimulanzien, prüft das schwächste Glied in der Kette und verbessert dieses zuerst.“


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Optimaler Ertrag

Neues von der Grow In AG:

Die Hotbox-Familie ist eingetroffen z

Für alle Hotbox-Geräte gilt: Einfach anschließen und einschalten - Foto: Grow In

war sind Indoorgärtner relativ unabhängig vom Klima, das draußen herrscht, allerdings spielt die Außen- und somit die Zulufttemperatur trotzdem eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden der Pflanzen. Gerade im Winter oder auch in kalten Frühjahrs- oder Herbstnächten kann eine zu kalte Zuluft extrem stören, besonders wenn die Temperatur während der Dunkelphase unter 14 Grad fällt. Auch starke Temperaturschwankungen zwischen Licht- und Dunkelphase empfinden viele Nutz- oder Zierpflanzen als störend und entwickeln entsprechend schlechter. Eine ideale Art, um im Pflanzraum auch bei kalten Außentemperaturen ein ideales Klima zu schaffen, sind Gasheizgeräte von der Firma Hotbox. Die neue Gas-Hotbox-Heizung ist eine moderne Gewächshaus-Gasheizung, die in zwei Varianten angeboten wird: Unabhängig vom Stromnetz mit Propan– bzw. Erdgasbetrieb oder wahlweise mit einem 220 Volt Stromanschluss. Alle Hotbox-Heizungen verfügen über ein Flammensicherheitsventil, eine präzise thermostatische Steuerung, die einen automatischen Schutz vor Frost sowie die Aufrechterhaltung der optimalen Anzuchttemperatur gewährleistet. Für wirklich optimale Bedingungen während der Lichtphase sorgen die CO2 Generatoren aus dem Hause Hotbox, die es ebenso wie die Heizungen in unterschiedlichen Ausführungen und Größen gibt. Ein CO2 Generator steigert den CO2 Gehalt der Luft bis auf 1000 ppm und sorgt so für ein explosionsartiges Wachstum. Last but not least ist der Hotbox Sulfume Schwefel Vaporisator das bisher jüngste Mitglied der Familie: Er schützt Pflanzen zuverlässig und sicher vor Pilzerkrankungen und verhindert außerdem die Verbreitung von Schädlingen im Gewächshaus. Die Hotbox-Produkte gibt es im Ladengeschäft von Grow In in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin oder schnell und zuverlässig mit wenigen Klicks im Webshop unter www.grow-in-berlin.de. Händleranfragen an die Grow In AG in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin sind ausdrücklich erwünscht und werden schnellstmöglich beantwortet.

Much more than a lighter

LOL - Feuerzeuge i

n der Märzausgabe 2008 haben wir euch bereits die schicken Papers der französischen Marke *lol* vorgestellt. 32 Blättchen allerfeinstes Papier, was qualitativ wirklich keinen Vergleich zu scheuen braucht, sorgt für sparsames, gleichmäßiges Abbrennen und dementsprechend mehr Genuß. Nun gibt es mit dem LOL CLIPPER® ein hochwertiges Feuerzeug, dass sich durch Qualität, Zuverlässigkeit und seinem individuell eleganten Design weltweit etabliert hat. Diese nachfüllbaren Feuerzeuge bestehen aus hochwertigem Nylon, das sich durch eine verbesserte Flexibilität und einen hohen Widerstand gegenüber hohem Druck und anderen extremen Einwirkungen auszeichnet. Während des gesamten Produktionsablaufs bestehen sie über 60 Sicherheitschecks und sind nach ISO 9444 zertifiziert. Bekannt geworden ist das Feuerzeug aber vor allem durch seine beiden Sonderfunktionen: Der herausnehmbare Zündstift, der eigentlich zum Auswechseln des Feuersteins dient, ist unter Kennern das (!) Stopf-Werkzeug für selbstgedrehte „Kippen“. In Großbritannien nennt ihn die Szene auch „Pokey” (von englisch „to poke” = stopfen). Die zweite grandiose Funktion ist die sogenannte Kippflamme. Sie entsteht, wenn man das Feuerzeug nach unten neigt. Funktioniert am besten, wenn das Feuerzeug Hosentaschentemperatur hat. Vor allem unter Pfeifenrauchern ist dieses Feature äußerst beliebt. Mit Isobutan Gas in seiner reinsten Form (Gas und Zündstein nachfüllbar) sind mit diesem Feuerzeug bis zu 3.000 Zündungen möglich.

LOL Distribution GmbH Bahnstrasse 76 D – 47929 Grefrath Fon: +49-(0)6082-928546 Fax: +49-(0)6082-928547 e-mail: info@roll-lol.de internet: www.roll-lol.de

Ein starkes Team: lol und Clipper® - Foto: roll-lol.de

Foto: plagron.com

Substrate von Plagron

d

ie Qualität des Substrats ist entscheidend für eine erfolgreiche Zucht und Ernte. Ein cleverer Züchter macht daher keine Zugeständnisse bei der Anschaffung der perfekten Basis: dem Substrat. Plagron hat das breiteste Angebot an Substraten höchster, erwiesener Qualität. Für jeden Züchter genau das Richtige: von vollständig vorgedüngten Substraten für Newbees bis hin zu Substraten, bei denen die Züchter selbst einen großen Spielraum haben. Für erfahrene Züchter, die selbst bestimmen möchten, wie viele und welche Nährstoffe die Pflanze erhalten soll, bietet Plagron zusätzlich verschiedene Flüssigdünger, Zusatzstoffe, Boosters und Bodenverbesserer von Spitzenqualität an. Die gibt es, ganz nach Wunsch, vollständig biologisch oder organisch. Sämtliche Substrate von Plagron sind auf die natürlichen Bedingungen des Bodens bezüglich Luft- und Wasserhaushalt abgestimmt. Der Unterschied zwischen den verschiedenen Substraten liegt im Grad der Vordüngung. Light-mix nur minimal vorgedüngt und ist dadurch das ideale Substrat für bewanderte Züchter mit individueller Technik. Im Gegensatz dazu wird Royalty-Mix mindestens für sechs Wochen mit den besten biologischen Düngemitteln vorgedüngt – ein ideales Produkt für Anfänhger, da lediglich die Zugabe von Wasser gute Zuchterfolge garantiert. Das sind nur zwei der zahlreichen Substrat-Sorten von Plagron. Ihr könnt euch auch für Cocos entscheiden, das ideale Substrat für eine intensive Bewurzelung, eine schnelle Zucht und einen hohen Ertrag, wobei Cocos sogar wiederverwendet werden kann. Alle Substrate von Plagron sind diskret verpackt und werden, falls erwünscht, in neutralen Verpackungen angeboten. Kurzum: Plagron bietet alles für die perfekte Zucht! Werft auch einen Blick auf www.plagron.com und ladet euch den neuen Katalog herunter.

wirtschaft 11

#127 / Februar 2011

Älteste Hanfmesse Europas vom 1.- 3. April 2011

Ronald Rippchen

TUN! Die CannaTrade zieht um! WAS? Konkrete Erste Hilfe-Tips n

ach acht Jahren in Bern und zwei Jahren in Basel zieht die Schweizer Hanf Messe weiter. Neuer Standort für die 11. Ausgabe ist Zürich, die bevölkerungsreichste und exklusivste Gegend der Schweiz. Mit einer etwas kleineren Halle als 2009 und 2010 in Basel und einem dafür geografisch vielversprechenden Standort freuen sich die Organisatoren über eine bald ausverkaufte Messehalle. Neu verteilen sich die Stände auf zwei 2500 m2 grossen Etagen in der Halle 9 der Messe Zürich, direkt neben dem Hallenstadion und dem Bahnhof Zürich Oerlikon und lediglich 15 Minuten vom Flughafen Zürich-Kloten. Verkehrstechnisch könnte es besser nicht gehen. Für das Rahmenprogramm vermelden die Organisatoren zwei bekannte Gesichter aus der Hanf-Welt: Howard „Mr. Nice“ Marks – der berühmteste Ganja-Dealer der Vergangenheit und Jorge Cervantes, die Ikone des Indoor-Growing. Beide haben einen neuen Film in der Tasche und wissen so manche Geschichte zu erzählen, dass die 3 Messetage nicht reichen werden um alles zu hören. Auch die bewährten Highlights aus der Vergangenheit werden im 2011 nicht fehlen: Information, Degustation & Produkte von, mit und über Hanf als Medizin und Hanf als Rohstoff, der Joint-Roll-Wettbewerb, die Hanf-Bar, Bildergalerie, Wettbewerbe, der CannAward, … und die stets einmalige Atmosphäre in und um die CannaTrade.

bei Drogenproblemen

e

s ist schon verwunderlich. Die Politik wettert gegen Drogen, die sie illegalisiert hat, und die Konsumenten derselben, aber sie versagt dort, wo Hilfe gebraucht wird. Unter dem Motto „Die sowas nehmen, sind doch selber schuld“ gibt es keine staatliche Aufklärung für Konsumenten und deren Angehörige, was denn im Notfall zu tun ist, wenn z. B. auf einer Party oder einem Rave jemand umkippt - weder bei uns, noch in den USA oder Spanien. Also wurde vor etwa zehn Jahren ein erster Versuch gestartet, und nach neun Auflagen der kleinen Drogennotfall-Hilfe „Too Much“ (Der Grüne Zweig 172) hatte Autor & Multitoxikomane Richi Moscher (Pseudonym) im Jahre 2005 endlich eingewilligt, das Büchlein gemeinsam mit weiteren Fachleuten zu überarbeiten. Doch leider verstarb er nur eine Woche vor dem geplanten Termin – auf tragische Weise, da er sich an die eigenen Regeln nicht gehalten hatte – an GHB. Mit Hilfe von zehn Fachleuten mit unterschiedlichen Erfahrungen, vom Drogennotfallarzt bis zu Mitarbeitern von Szene-Initiativen, hat der ehemalige Drogen-Kolumnist der TAZ, Ronald Rippchen, nun ein neues, inhaltlich stark verbessertes, handliches, umfassendes, übersichtliches, hilfreiches Büchlein unter dem Titel „Was? tun!“ erstellt. Dieser Erste-Hilfe-Ratgeber im praktischen Hosentaschenformat kann bei Drogennotfällen eine überlebenswichtige Hilfe sein: Woran erkennt man einen Drogennotfall? Was kann / soll der Laie an Soforthilfe leisten, wann ist ein Arzt notwendig? Welche Sofortmaßnahmen und/ oder Gegenmittel sind in welcher Situation angebracht? Zu all diesen Fragen gibt es konkrete Hinweise auf einzelne Hilfsmaßnahmen bei drei Dutzend verschiedener psychoaktiver Substanzen. Neben neuen Substanzen wie GHB überarbeitete der Autor auch die Erste-Hilfe-Tipps (z.B. bei Überdosierungen) für bekannte Drogen radikal und brachte ebenso alle NotfallNummern etc. auf den aktuellen Stand. Von derartigen Safer-Use-Infos kann es gar nicht genug geben, und gerade dieses wertvolle Buch sollte in jeder Notaufnahme, allen Drogenzentren und im Buchregal eines jeden Psychonauten stehen.

Weitere Informationen, Ausstellerliste und vieles mehr gibt’s unter cannatrade.ch, Anmeldeschluss für Aussteller ist übrigens der 28. Februar 2011. Bis bald – in Zürich!

CannaTrade.ch AG Monbijoustrasse 17 CH-3011 Bern Switzerland Tel. +41 / 31 / 398 0235 Fax +41 / 31 / 398 0236 info@cannatrade.ch www.cannatrade.ch

Letztes jahr auf der CannaTrade - Foto: Archiv

Hörbuch

Mathias Broeckers & Roger Liggenstorfer

Hofmanns Reisen (audioflow / nachtschatten)

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udioflow produziert Hörspiele und Hörbücher mit dem Schwerpunkt Philosophie und Spiritualität. Unter der Leitung von Rüdiger Gleisberg und Matthias Reznik entstanden Produktionen wie „Albert Hofmann und die Entdeckung des LSD“, „Evan und Ella - eine Liebesgeschichte des 21. Jahrhunderts“, „Die Yoga-Weisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute“ sowie Daniel Pinchbeck’s „Den Kopf aufmachen - Eine psychedelische Reise ins Herz des Schamanismus“ (siehe Review in der Hanf Journal Dezemberausgabe 2009). Mit „Hofmanns Reisen - Innere und äußere Reisen des LSDEntdeckers Albert Hofmann“ ist es Audioflow in einer Kooperation mit dem Nachtschatten-Verlag erneut gelungen, spannende Unterhaltung mit wissenschaftlichem Anspruch zu verbinden. Mit Albert Hofmann hat ein Chemiker von Rang und zugleich unfreiwilliger Entdecker eine Substanz in die Welt entlassen, von der nicht wenige glauben, dass man durch ihre Hilfe „Gott selbst“ in sich hervorrufen (Stichwort „Entheogen“) und sprechen lassen könnte. Kein anderer Stoff hat einer ganzen Generation so sehr die Augen geöffnet. Bedeutende Momente im bewegten Leben des großen Schweizer Wissenschaftlers, der im Jahre 1943 eine der stärksten bewusstseinsverändernden Substanzen überhaupt entdeckte, werden in dem Hörspiel von Mathias Broeckers & Roger Liggenstorfer nachempfunden und reflektiert. Hofmanns „äußere Reisen“, wie die nach Mexiko oder Griechenland, sowie seine „inneren Reisen“, so im Kreise

seiner Freunde und Co-Psychonauten, sind in ihrer szenischen Umsetzung – ähnlich wie bereits beim Vorgängerwerk „Albert Hofmann und die Entdeckung des LSD“ – sehr authentisch und informativ. Besonders aufschlussreich sind ausserdem die Vorträge und Erzählungen des Psychotherapeuten Ralph Metzner („Die Suche nach dem alchemistischen Stein der Weisen“), des Literaturwissenschaftlers und Journalisten Mathias Broeckers („Auf dem Weg nach Eleusis“) und des Nachtschatten Gründers und Co-Autoren Roger Liggenstorfer („Anstelle eines Nachworts“), die die philosophische und psychologische Dimension dieses unglaublich facettenreichen Themas aufzeigen. Ein faszinierendes Hörbuch mit historisch wie kulturell sehr interessanten Geschichten. Albert Hofmann - Hofmanns Reisen ISBN: 978-3-03788-201-6 www.audioflow.de www.nachtschatten.ch www.nachtschattenverlag.ch

WAS? TUN! Konkrete Erste Hilfe-Tips bei Drogenproblemen. Der Grüne Zweig 251 ISBN: 3-922708-60-9 www.gruenekraft.com www.rauschkunde.net www.synergia-verlag.de

stellenanzeige Wir suchen:

Storemanager/in, 20-30 Jahre, deutschlandweit Welche Qualifikationen wir voraussetzen: • kaufmännische Ausbildung von Vorteil aber nicht zwingend erforderlich • unternehmerisches Denken und Handeln • Freude am Umgang mit Menschen • ausgeprägte Kommunikationsstärke • selbständige und erfolgsorientierte Arbeitsweise • teamfähig • aufgeschlossen • verlässlich • flexibel • ordnungsbewusst • Erfahrung im Verkauf ist von Vorteil Was wir Dir bieten: Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, mit über 10 Jahre Erfahrung im Headshopbereich. Dich erwartet ein kreatives Arbeitsumfeld mit anspruchsvollen Projekten und vielen fachlichen Herausforderungen. Du erhältst einen unbefristeten Arbeitsvertrag, Wir pflegen eine offene Atmosphäre und wünschen uns Deinen Beitrag. Du kannst bei uns verantwortlich und eigenständig arbeiten. Wir wachsen und Du hast die Chance, unsere Entwicklung mit zu prägen. Wir bieten Dir klare Entwicklungsperspektiven. Sollten wir Dein Interesse geweckt haben, schicke Deine Bewerbung an folgende Adresse: Personalagentur Dipl.-Kfm. Karsten Bernsdorf Großenhainer Straße 6 01097 Dresden


12 cooltour

#127 / Februar 2011

Das Drum’n’Bass

Soundsession zugunsten der Hanfparade

18.Februar 2011 @ Maria am Ostbahnhof

Für Cannabiphile und Anhänger gewagter Musik findet eine Soundsession am 20.02.2011 im RAW-Tempel Berlin zugunsten der Hanfparade statt.

Highlight im Februar

Hier ist für alle Tanzwütigen eine kleine Auswahl an Partys und Konzerten. Falls ihr selbst Veranstaltungen macht - schreibt uns. Wir promoten die Veranstaltungen, zu den wir stehen können. Hier eine Auswahl aus dem Interessantesten, was im Februar los ist, einmal quer durch die Republik und dahinter und davor. Mit Sonne im Herzen und Schnee unter den Füßen. Euer Mr.Glue

Köln

03.02.2011 / 22.00 @ MTC (Zülpicher Str. 10) Rebellion The Recaller (Gambia), Mammadee und Tamika

Graz

04.02.2011 / 22.00 @ Niesenberger (Niesenbergergasse 16) Kingston Rockers Club, Loco Sound longside Mungos Hifi Mungos Hifi aus Schottland, die nicht mit Vibes geizen, sondern jeden, der zwei Beine hat, zum Tanzen bringt. Bekannt geworden mit Brother Culture’s Wickendness, mittlerweile ein Klassiker. Tip!

München

05.02.2011 / 22.00 @ Trafokeller (Martin-Luther-Str. 2) Mr. Sleng Teng, Wayne Smith Eine jamaikanische Legende aus den frühen 80zigern. Meine Damen und Herren - das ist Foundation.

Münster

12.02.2011 / 22.00 @ Triptychon (Am Haverkamp 31) Lion Pow: Supersonic longside Supertuff Supersonic aus Berlin reißen jede Location ab. Clash Sound vom Feinsten. 1a 1a 1a.

Wiesbaden

19.02.2011 / 22.00 @ Kreativfabrik (Murnaustr. 2) Shine Ya Light, Christine Müller (UK) Christine Miller ist eine sehr von mir geschätzte Sängerin von der Insel, die einen mit ihrer Stimme und Message mitten ins Herz trifft. Rootz vom Feinsten. Wer sich jetzt immer noch unsicher ist, kann sich auf youtube Councios Sound und Christine Miller „Guide Us“ anhören. Tip!

Was wäre Berlin ohne Events, die einer Hauptstadt würdig sind. Und so haben sich die zwei Berliner Drum‘n‘Bass Veranstalter Out Of Mind und Intense DnB zusammengetan, um dieses Lineup auf die Beine zu stellen! Nicky Blackmarket zählt ohne Zweifel zu den internationalen Top Ten DJs der gebrochenen Beats. Und das zu Recht. Mit erstklassigen Mixingskillz und seinem mitreissenden Up-To-The-Floor-Sound bringt er die Clublandschaft seit vielen Jahren weltweit zum Beben. Schon mit zarten 14 Jahren spielte er in den 80ern in zahlreichen Londoner Clubs. Damals noch alle Arten elektronischer Musik. Durch lokale Radiosender wurde er bekannt und eröffnete den legendären Plattenladen Blackmarket Records, der bis heute ein fester Bestandteil der Londoner Musikszene ist. Nicky beeinflusste von da an mit seinen DJ Sets und auch eigenen Releases die musikalische Entwicklung über Jungle bis hin zu Drum‘n‘Bass. Trotz seiner Erfolge arbeitet er nach wie vor in seinem Plattenladen und hält somit direkten Kontakt zur Szene. Newcomer zu fördern ist eines seiner Ziele, und welche Plattform wäre besser dafür geeignet, als ein eigener Plattenladen ... B-Complex a.k.a. Mato Lenicky ist gebürtiger Slowake und stellt musikalisch definitiv einen Kontrast zu Nicky Blackmarket her. In seinen Tracks findet man melodische, harmonische und auch experimentelle Elemente. Durch seine Begeisterung für Musik arbeitete er sich durch zahlreiche Genres, wie zum Beispiel Hardcore, Trance und Psytrance. 2001 veröffentlichte er das Album Stakka and Skynet. Von da an bahnt er sich den Weg durch den Drum‘n‘Bass-Dschungle. Schon bald wurde er von dem Label Hospital entdeckt und feiert große Erfolge mit seinen Releases. So erreichte beispielsweise sein Track „Beautiful Lies“, welcher auf dem Compilation Album „Sick Music“ auf Hospital erschien, Platz 30 der iTunes UK Download Charts. Kurze Zeit später folgte „Three Dots“, mit welchem er nahtlos an den Erfolg anknüpfen konnte. Man darf sich also auf ein abwechslungsreiches und frisches Set freuen. Maria-Siren, die talentierte und sexy Sängerin aus der Londoner Drum&Bass-Liveband Epoc, auch als Maria Payne bekannt, wird an diesem Abend alles geben. Wer sie im Juli 2010 beim Konzert von Dub FX erlebt hat, weiß was zu erwarten ist... Als Berliner Support wird einer der bekanntesten MCs auf der Bühne sein: Soultrain. Mit seinem Talent, die Crowd mitzureißen, ist er nicht zu Unrecht mehrmals zum besten MC Deutschlands gewählt worden. Als Residents und Veranstalter werden die DJs von Intense Phantom Warrior, Nursa und Upzet von Out of Mind Events an den Tellern stehen. Nicky Blackmarket (BM Soho - London, UK) B-Complex (Hospital, Santorin, Spearhead - Bratislava, SK)

Berlin

jeden Montag ab 21.00 @ Lauschangriff (Rigaer Str. 103) Upliftment Sound und Gäste Eine Partyreihe, die es mittlerweile seit 10 Jahren gibt und ein schöner Treffpunkt, um den Montag ausklingen zu lassen. Tip!

F

ür diejenigen, die lieber zu Hause bleiben und ‘ne Tasse Kakao trinken: DUBHERZ-RADIO auf BigVibes.com ab 22.00 Uhr am 01.02. und 15.02.2011. Die Internationale Dub und Reggae Show der Irieland Crew. Nice Vibes und immer die neusten Bretter aus der kleinen Dub/Reggae Corner.

S

o und jetzt noch ein Blick in die nähere Zukunft: Ich sehe Berlin und rieche das Yaam am Stralauer Platz gerade rüber vom Ostbahnhof. Eine Band steigt aus dem Nightliner und es ist ... oh mein Gott ... Roots Underground ... die wahrscheinlich einzige aktuelle Rootz Band aus Jamaica. Es ist der 11. März und ich gehe hin.

Phantom Warrior (SRBE, Intense DnB, Phantom Dub - Berlin, GER) Nursa (Intense DnB - Berlin, GER) Upzet (Out of Mind, Demonic Domination - Berlin, GER) Maria-Siren (Epoc Live - London, UK) Soultrain (Massive, JuJu - Berlin, GER)

Maria am Ostbahnhof Stralauer Platz 33-34 An der Schillingbrücke 10243 Berlin www.clubmaria.de

Online-Vorverkauf (ohne Gebühren) www.amiando.com/nbmberlin, Early-Bird Ticket: 9 Euro Vorverkaufs-Ticket: 11 Euro, Abendkasse: 13 Euro Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=KmIrhM0-JEs

Roland Grieshammer

Agoria: Impermanence infiné

Unter dem Motto „electrify me live!“ veranstalten der Jakis e.V. (Organisator der Hanfparade), der RAW-Tempel e.V. und TuneUp e.V. eine Fusion von Jam Session und elektronischer Musik. Zu diesem Zweck werden die Musiker von TuneUp live mit den Plattenauflegern Sätchmo Räuchermann (Echochamber Radio), Senay (Trouble Shooter) und DiskOtia jammen! Die Einnahmen der Party kommen der Hanfparade zugute und leisten damit einen Beitrag zur Finanzierung der Demonstration am 06.08.2011. Der Name „electrify me live“ steht hierbei zum einen für die Verschmelzung von Live Instrumentals mit den elektronischen Musikstilen Dubstep, House und Electro, und zum anderen dafür, dass dieses Event durch das ungewöhnliche Programm Hanf-und Klangfreunde gleichermaßen für sich und die Hanfparade begeistern will. Ebenfalls Teil des Programms sind die Infostände der an der Veranstaltung beteiligten Vereine. Für Fragen findet man an dieser Stelle den passenden Ansprechpartner und meist auch eine gute Antwort. Sowohl die Hanfaktivisten als auch das Personal bis hin zu den Künstlern leisten ihren Einsatz für diese Soundsession ehrenamtlich mit der Intention, die Hanfparade und ihr Ziel, die Re-Legalisierung von Cannabis, weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und zur Teilnahme an der Demonstration am ersten Augustwochenende zu motivieren. Dass es den propagierten Archetyp von „Hänfling“ nicht gibt, sondern Sympathisanten aus allen Schichten der Gesellschaft, deren gemeinsamer Nenner der Hanf ist, will dieses Tanzfest verdeutlichen und damit zeigen, wie widersprüchlich sich die Drogenpolitik zur Realität und den Bedürfnissen der Bürger verhält. Dabei verrät ein Blick in die Geschichte, warum Hanf sich über die Jahrtausende einen festen Platz als Rohstoff, Medizin und Genussmittel in der Mitte unserer Kultur erworben hat und begründet auch, weshalb es sinnvoll ist, sich für ein Ende der Prohibition einzusetzen. Darum: „electrify me live!“ Datum: Sonntag, 20.02.2011 Beginn: 20:00 Uhr Ort: RAW-Tempel/Stenzerhalle Revaler Straße 99, Ecke Simon-Dach-Straße S- & U-Bahn Warschauer Straße, Berlin Hanfparade 6. August 2011 13Uhr Alexanderplatz www.hanfparade.de

cooltour 13

#127 / Februar 2011

Beeinflusst von Kevin Saundersons House und Jeff Mills’ Detroit-Techno beginnt Sébastien Devaud eines Tages selbst als DJ aufzulegen. Agora, der Name seiner Partyreihe und altgriechisch für Versammlungsort, dient dann auch als Inspiration für seinen Künstlernamen. Seit Ende der 90er Jahre produziert und veröffentlicht er seine Tracks, neben vielen 12″s und Remixen auch zwei Studioalben und einen Soundtrack. 2006 gründete er zusammen mit Alexandre Cazac und Yannick Matray das eklektische Label InFiné, auf dem er nun sein drittes Album „Impermanence“ releasen darf. Wie der Titel schon andeutet, findet das Album seine Inspiration im stetigen Bewegungszustand von Musik, der sich in kontemplativen Soundpieces, intimen akustischen Songs und groovenden Clubtracks niederschlägt. Auf der einleitenden Klavier-Ballade „Kiss My Soul“ bezaubert die Stimme der gerade 20jährigen Kid A aus Virginia, bevor Seth Troxler im Dub-House-Track „Soulless Dreamer“ mit seinem markanten Flüsterton zum „sich treiben lassen“ verführt und die Stradivari im Stück „Panta Rei“ als Rave Signal auf die Tanzfläche locken. In „Speechless“ tritt Carl Craig als Verbalerotiker in Erscheinung und möchte Whiskey aus dem Bauchnabel einer schönen Frau schlürfen. Weitere Meisterstücke sind das epische „Grande Torino“, das dezente Pop-Juwel „Heart Beating“ mit Kid A und der Ambient-Track „Under the River“ mit gedämpften Bläserklängen. So balanciert das elegante Werk zwischen sphärischem DetroitTechno, französischem Verständnis für Pop und einem freien, von Jazz inspirierten Musikverständnis – anmutig, zerbrechlich und durchdringend. www.myspace.com/agoriagoria www.myspace.com/infinemuzik www.infine-music.com

Harrys Gym: What Was Ours Can’t Be Yours splendour

Norwegen ist schon ziemlich faszinierend. Eine so geringe Einwohnerzahl und eine unglaublich dynamische Musikszene, dazu die Erdöl-Industrie und die Wasserkraft, die den Reichtum schaffen. Anne Lise Frøkedal (Vocals, Guitar), Erlend Ringseth (Keyboard), Bjarne Stensli (Drums) und Ole Myrvold (Bass Guitar) gründeten dort im Jahre 2006 die Band Harrys Gym und veröffentlichten im Oktober 2008 ihr Debüt-Album. Für den Nachfolger „What Was Ours Cant Be Yours“ auf dem Osloer Label Splendour haben sie sich den britischen Produzenten James Rutledge ausgesucht, der schon Remixe und Produktionen für Four Tet, Prefuse 73, Bloc Party oder Radiohead angefertigt und auf Labels wie Domino, WARP oder Moshi Moshi veröffentlicht hat. Über die Aufnahmen mit Rutledge sagt Sängerin Frøkedal: „It was nice and refreshing to have so many ideas in the room all of the time and to have James somewhat become a fifth member of the band”. Songs wie „Old Man”, „The Visitor”, „Mountains”, „Extraordinary Girl”, „The

Ring” und besonders das hymnische „No Hero“, das ruhige „The Part That Falls“ sowie das finale „Next Time“ gehen sofort ins Ohr und vermitteln ein Gefühl unendlicher Weite. Das norwegische Quartett arbeitet zwar merklich mit elektronischen Einschüben, aber auszeichnen kann es sich vor allem durch atmosphärischen Klang und unheimlich schöne Gesangsmelodien. So schaffen es mal wieder die Nordlichter ein sehr empfehlenswertes Album in die Auslandsspionage zu schummeln. Im März treten sie erstmals live in Deutschland auf … Bang Bang! www.myspace.com/harrysgym www.harrys-gym.com www.splendour.no

Various Artists: Angola Soundtrack

analog africa / groove attack

Der afrikanische Kontinent übt seit meiner frühesten Kindheit eine unglaublich starke Anziehungskraft auf mich aus. Eine erstaunliche Vielfalt von lokalen Rhythmen Afrikas präsentiert das Label Analog Africa und zeigt immer wieder, dass es sich lohnt den Entdeckungsreisen zu folgen. Mit der neunten, bisher mühevollsten Veröffentlichung widmet man sich nun der musikalischen Landschaft eines Landes in Südwest-Afrika, das eine lange Zeit der Kolonialherrschaft, durch die ehemalige Seemacht Portugal, hinter sich bringen musste und nach seiner Unabhängigkeit im Jahre 1975 direkt in den Bürgerkrieg (bis 2002) steuerte. Die einst von Luanda aus deportierten Sklaven brachten ihre musikalischen Wurzeln in die afroamerikanische Musik ein und beeinflussten vor allem auch die brasilianische Musik. Für den vorliegenden „Angola Soundtrack“ hat Samy Ben Redjeb vor Ort die Archive der Hauptinitiatoren vergangener Tage, die Labels Fadiang und Valentim de Carvalho, durchforstet und die Geschichten hinter der Musik erkundet, die in einem 44-seitigen Booklet mit vielen Bildern & Covern illustriert werden. Textlich wandten sich die Künstler natürlich gegen die Politik und schufen in ihren Songs Raum für sozialkritische Themen. Auf 18 historisch wie rhythmisch interessanten Tracks aus der goldenen Ära 1965-1976 vermischen sich traditionelle, einheimische Stile wie Rebita, Kazukuta und Semba mit psychedelischen Gitarrenklängen aus dem benachbarten Kongo, Latin Grooves und karibischer Merengue der alten Schule aus dem angolanischen Karneval – melodiös und verspielt. www.myspace.com/analogafrica www.analogafrica.com

The Senior Allstars: The Senior Allstars in Dub skycap records

Seit über zehn Jahren erschaffen The Senior Allstars ganz wundervolle Klangwelten aus Reggae, Jazz und Dub. Beeinflusst von King Tubby, Ernest Ranglin oder auch Rico Rodriguez, entdeckten die Musiker ihre besondere Vorliebe für die instrumentale Spielart jamaikanischer Musik und schufen ihren eigenen kontinentalen Entwurf.

Nach ihrem Debütalbum „Nemo“ (1999), weiteren pulsierenden Werken wie „Red Leaf“ (2006) und „Come Around“ (2008) sowie dem atmosphärisch noch dichteren „Hazard“ (2009) erscheint mit „The Senior Allstars In Dub“ jetzt auf Skycap Records ihr erstes pures Dub-Album, denn der Ansatz des spontanen Neu-Erschaffens und Veränderns eines bestehenden Songs und die Betonung seiner Grundelemente hat die Band immer begeistert. Einzelspuren der letzten drei Alben wurden in die ganze Welt geschickt und von Mischpultexperten wie Webcam Hi-Fi (Frankreich), Dubolik (Kroatien), Victor Rice (Brasilien), Crazy Baldhead (USA), Avatar (Irland), El Bib (UK) sowie den deutschen Dub-Spezialisten Umberto Echo, Dubvisionist und Aldubb äusserst elegant bearbeitet. Sie verleihen den vierzehn Tracks eine neue Stimmung und sorgen so für ein besonderes Best Of Album der Senior Allstars. Vor allem das verspielt groovige „Walk In Dub“, das relaxte „Tomorrow Now Dub“, das saxophonlastig swingende „5-2-9 Dub“, das gut gelaunte „T-Bird Dub“, das unglaublich deepe „Hazard Dub“, das mediterrane „Red Leaf Dub v2“ und das nachdenkliche „Wha’ppen Dub“ sind für mich ein wahrer Hörgenuss. Schön entspannend und mit viel Charme. www.myspace.com/theseniorallstars www.theseniorallstars.de www.skycap.de

Frank Bretschneider: Komet shitkatapult

Er gehört zu den einflussreichsten Experimental-Elektronikern Deutschlands. Sein musikalisches Werk ist für die präzise Setzung der Klänge, die komplexe verwobene rhythmische Struktur und einen minimalistischen Flow bekannt. Seine subtile, detaillierte Musik findet ihre Entsprechung in den Visuals. Nach einem Kunststudium gründete Frank Bretschneider die AG Geige, eine einflussreiche Gruppe im DDR-Underground und begann, sich für das Zusammenwirken von Bildender Kunst und Musik mit Mitteln wie Video, Film oder Computergrafik zu erforschen. Seit Anfang der 1990er Jahre fokussiert er immer präziser die Schnittstelle von „sparsamem und vielleicht mikroskopischen“ Techno und Sound-Design. Neben Produktionen für Mille Plateaux gründete er 1996 mit Olaf Bender Rastermusic, aus dem sich später mit Raster-Noton eines der renommiertesten Label für Experimentalmusik weltweit entwickelte. Die „20’ To 2000“-Reihe erhielt den Prix Ars Electronica und wurde als erster digitaler Tonträger in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen. Sein brandneues Album „Komet“ auf Shitkatapult hat Bretschneider ganz dem Flow gewidmet. Sieben Tracks, die live im Studio eingespielt, respektive arrangiert, und unglaublich tief, lustvoll und detailverliebt auf einem geraden Beat daherkommen und eine eigene Version von Clubmusik manifestieren. Abseits quälender Sorgen um Referenzen und Zeitgeist groovt, fiept, flattert und rauscht das Album wie das bei einem Kometen ebenso ist. Abstrakt, präzise und verschachtelt. www.myspace.com/frankbretschneider www.frankbretschneider.com www.shitkatapult.com

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14 cooltour ›››

#127 / Februar 2011

Rolys Silberscheiben des Monats - Fortsetzung

DVD-Musik / Doku

DVD-Thriller

Paul Kalkbrenner: 2010 – A Live Documentary

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Roly’s B-Day Brockout 05.02.2011 @ Icon Berlin

Lösegeld pk music

or „Berlin Calling“ schon kein Unbekannter in TechnoSzenekreisen und als Produzent ebenfalls erfolgreich, aber dank des preisgekrönten Streifens von Hannes Stöhr und nicht zuletzt auch dank des tollen Soundtracks (mehr als 140.000 Einheiten) wurde der DJ zu einem internationalen Star. Die Clubs verwandelten sich in Arenen, und schliesslich erreichte seine Europa-Tournee 2010 eine stolze sechsstellige Besucherzahl. Nach der fiktiven Geschichte des DJ Ickarus aus „Berlin Calling“ wurde nun seine Tour auf DVD dokumentiert und bietet einen Einblick in das wahre Leben des Musikers Paul Kalkbrenner. Über 15 Konzerte wurden auf höchst technischem Niveau gefilmt. Der erste Teil der „Live Documentary“ zeigt zehn voll ausgespielte Live-Mitschnitte seiner Songs während der Europatournee in wechselnden Locations mit beeindruckenden und zugleich erschreckenden Menschenmassen, Lichtshows und Flughäfen. Aufwändige Kamerafahrten, Schnitte und Kamerafilter bewältigten die oftmals nicht ganz leichte Aufgabe, das „Lebendige“ seiner Auftritte einzufangen. Neben dem allseits beliebten „Altes Kamuffel“ als Intro aus Berlin und „Square 1“ direkt aus Lyon wissen auch zwei seiner besten Remixe zu begeistern: Moby’s „Wait For Me“ in Paris und „Wir werden sehen“ von 2Raumwohnung in Nizza. Zum grossen Finale gibt’s mit dem Megahit „Sky And Sand“ einen furiosen Rundumschlag aus allen Locations, in dem die Leidenschaft seiner Musik voll zur Entfaltung kommt. In einem weiteren dokumentarischen Teil zeigt die DVD Kalkbrenner backstage und on the road, abgerundet durch Interviews mit ihm, seinem Bruder Fritz, seiner Freundin Simina und einer Vielzahl anderer Weggefährten. Reise- und Auftrittsequenzen, glückliche Fans und tiefe Augenringe vermitteln einen Eindruck des hektischen Touralltags. Die Dokumentation entstand unter Regie von Max Penzel und der Dramaturgie von Hannes Stöhr, für die Visuals zeichnet sich die Berliner Pfadfinderei verantwortlich. Ein Muss für die zahlreichen Fans Kalkbrenners, und auch für alle anderen ein interessanter und musikalisch hochwertiger Einblick in dieses Phänomen. Ein sehr gut geschnittenes Bild und ein astreiner Sound holen die ganze elektronische Wucht ins Wohnzimmer. 128 authentische Minuten mit viel kalkgebranntem Rave’n’Roll. www.myspace.com/paulkalkbrenner www.paulkalkbrenner.net

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universum film

er einflussreiche Industrielle Stanislas Graff (Yvan Attal) ist erfolgsverwöhnt und immer in Bewegung. Wir sehen ihn beim Unterschreiben wichtiger Papiere, beim BusinessLunch im gepflegten Ambiente, bei Telefonaten mit wichtigen Funktionsträgern Frankreichs, mit der Geliebten im luxuriösen Liebesnest, dann im Kreis der Familie und schliesslich am nächtlichen Pokertisch. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück will er gerade zur Arbeit fahren, als er von einer Bande entschlossener Krimineller auf offener Straße entführt und an einen unbekannten Ort verschleppt wird. Die Kidnapper verlangen ein Lösegeld von 50 Millionen Euro. Um ihre Absichten klar zu machen, schicken sie direkt einen Finger des Entführten mit. Es beginnt ein erbittertes Tauziehen zwischen Entführern, Polizei, Konzernvorständen und Graffs Familie, in dessen Verlauf manch Indiskretion an die Öffentlichkeit gerät. Denn die Medien decken nicht nur verbotene Pokerspiele, sondern auch Seitensprünge und langjährige Affären auf. Und aufgrund seiner Spielsucht ist Graffs Vermögen scheinbar niedriger als die geforderte Summe. Während er um sein Leben fürchten muss, werden in seinem privaten und beruflichen Umfeld Kämpfe ausgefochten, wie man mit der Situation umzugehen habe. Hierauf legt Regisseur Lucas Belvaux in seinem Film „Lösegeld“ (Vorlage ist „Die Entführung“ von Edouard-Jean Empain, 1978) auch den Fokus, denn während die Täter fast vollständig hinter ihren Masken verborgen bleiben, fallen diese bei den Betroffenen reihenweise. Dennoch lässt er vieles im Unklaren, um gewisse Überraschungsmomente auf beiden Seiten zu erhalten und den Zuschauer weiter an die Geschichte zu binden. Besonders mutig ist sicherlich auch die Erzählweite des Films, denn nachdem die Entführung beendet ist, zeigt Belvaux auch die Geschichte danach. Diese behandelt nach der Gefangenschaft, die vielleicht sogar etwas zu lange geschildert wird, den eigentlich wesentlich interessanteren Aspekt. Denn es folgt eine weitere Form der Gefangenschaft, da sich der übrig gebliebene Reichtum in einer grausamen letzten Finte als Illusion herausstellt – „Calypso“. Der komplexe Entführungsthriller mit dramatischen Einflüssen wurde im Jahr 2010 für vier César Awards nominiert, unter anderem als bester Film. Weniger actiongeladen, umso anspruchsvoller. www.universumfilm.de

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ährend immer noch einige Tannenbäume die Strassenränder der Stadt säumen, futtere ich die letzten Dominosteine in russischer Vorfreude auf meinen diesjährigen Geburtstag, der faszinierenderweise auch in diesem Jahr wieder auf den 5.Februar fällt. Was dagegen kaum überraschen kann – das Icon im Prenzlauer Berg zu Berlin hat sich in den letzten Jahren als Showbühne bewährt und dient so auch 2011 als Austragungsort meiner Geburtstagsnacht … Roly’s B-Day Brockout … präsentiert von Out of Mind Events. „Nphonix is at the moment one of russia‘s most hottest drum&bass exports. Having his tunes signed to some of the best d&b labels around, constantly touring and being supported by many of the scene‘s biggest names, he continues the onslaught ...”, lautet es in seiner Biographie und das klang so verdammt überzeugend, das er als Headliner direkt aus Moskau eingeflogen kommt. Aus diversen Berliner Stadtteilen flattern dazu noch Amaning, HNS, Upzet und Zhi MC ein, um das renommierte Kellergewölbe in der Cantianstrasse mit bassgewaltigem Trommelwirbel und feinsten Breakbeats zu beschallen. Timetable 23:30 - 01:00 Upzet (Out of Mind, Demonic Domination) 01:00 - 02:30 Amaning (Formation, Juju, Bios) 02:30 - 04:00 Nphonix (Subtitles, Citrus, DSCI4, Cyanide, Lost Soul / Moskow) 04:00 - 05:30 HNS (Audiomassive) 05:30 - Ende Upzet (Out of Mind, Demonic Domination) hosted by Zhi MC (Human Sampler, Asian Trouble) Abendkasse: 10 € bis 00:30 Uhr: 8 €

Romain Virgo

www.myspace.com/outofmindevents www.myspace.com/nphonix www.myspace.com/djamaning www.myspace.com/hnsdj www.myspace.com/djupzet www.myspace.com/mczhi www.iconberlin.de

Romain Virgo im Yaam, Berlin - Foto: Janika Takats

Interview: Janika Takats, am 25.11.2010 im Yaam, Berlin

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m zarten Alter von 17 Jahren gewann Romain Virgo 2007 den Digicel Rising Star Talentwettbewerb und ging damit als jüngster Sieger in die Geschichte ein. Seit dem geht es mit seiner Karriere steil nach oben. Tunes wie „Can‘t Sleep“, „Wanna go Home“ oder „Love Doctor“ haben Romain Virgo weit über die Grenzen Jamaikas hinaus bekannt gemacht und verschafften ihm Fans auf der ganzen Welt. Am 25.11.10 trat der jamaikanische Sänger zum ersten Mal in Berlin auf und lieferte eine großartige Show, nach der folgendes Interview entstand.

Was ist dein Eindruck von der heutigen Show und der Berliner Massive?

Der Vibe war toll und es hat Spaß gemacht auf der Bühne zu stehen. Ich konnte sehen, dass die Leute meine Show wirklich genossen haben. Es war das erste Mal, dass ich in einem so kalten Land aufgetreten bin. Ich hoffe, ich werde keine Probleme mit meiner Stimme bekommen.

Wie hast du mit dem Singen begonnen?

Ich habe schon als Kind viel zu Hause gesungen. Manchmal haben meine Mutter und ich sogar ein paar Songs von mir aufgenommen und uns die Kassetten dann immer wieder angehört. Es hat mir auch viel Spaß gemacht in der Kirche zu singen. So wurde ich irgendwann in den Kirchenchor aufgenommen und sogar Leadsinger. Später habe ich dann im High School Chor gesungen, ebenfalls als Leadsinger. 2006 hat unser Chor an einem Wettbewerb namens „All Together Sing“ teilgenommen. Wir haben damals den zweiten Platz belegt. Ich wurde von Anfang an immer wieder von meiner Familie und Freunden und Bekannten zum Singen ermutigt. Alle meinten, ich hätte eine tolle Stimme.

2007 hast du die Digicel Rising Star Competition gewonnen. Wie läuft so ein Wettbewerb ab?

Icon Cantianstrasse 15 10437 Berlin

cooltour 15

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Ähnlich wie American Idol oder X-Factor. Man covert als Bewerber verschiedene Songs und versucht damit die Jury zu überzeugen. Es geht nicht darum eigene Lieder zu performen. Die gesamte Show geht über einen Zeitraum von ungefähr sechs Monaten. Angefangen wird mit dem normalen Vorsingen vor der Jury. Dann muss man sich von Runde zu Runde durchkämpfen, bis man irgendwann live vor Publikum auftritt. In diesem Stadium entscheiden dann die Fernsehzuschauer, ob man weiter kommt und wer dann am Ende die Show gewinnt. 2006 habe ich das erste Mal bei Rising Star mitgemacht, bin aber nicht besonders weit gekommen. Damals bin ich bereits am zweiten Tag ausgeschieden. Ich hatte den falschen Song ausgewählt und ich war damals noch sehr schüchtern. Viele Leute haben mir jedoch Mut gemacht weiter zu machen und mich beim nächsten Mal wieder anzumelden. Also habe ich es 2007 noch einmal versucht und dieses Mal habe ich die Competition gewonnen.

Inwiefern unterscheidet sich der Beginn deiner Karriere von denen anderer Künstler, die nicht an so einer Show teilnehmen?

Ich denke, dass ich es am Anfang wesentlich leichter hatte als die meisten anderen Artists. Natürlich war es hart an der Show teilzunehmen, doch durch die Fernsehübertragungen habe ich von Anfang an eine Menge Aufmerksamkeit bekommen. Normalerweise muss man sich diese als junger Artist erst hart erarbeiten. Man muss von Studio zu Studio ziehen und

darauf hoffen irgendwo einen Tune aufnehmen zu können. Danach muss man auf jede Party gehen und den DJs den Song geben in der Hoffnung, dass sie ihn an dem Abend irgendwann spielen. Ansonsten kann man nur hoffen, dass der Tune ein Hit wird und im Radio läuft. Das Ganze ist natürlich wesentlich einfacher, wenn man das nötige Kleingeld dazu hat. Ich dagegen hatte das große Glück, dass ich nach der Show auf ganz Jamaika bekannt war. Ich habe viel Aufmerksamkeit bekommen, was es wesentlich einfacher gemacht hat meine neuen Songs zu promoten.

Was kam nach der Show auf dich zu?

Das schwerste nach der Show war das richtige Management und die richtigen Produzenten zu finden, mit denen man dann zusammen arbeitet. Ich bin wirklich froh, dass ich die Möglichkeit bekommen habe mit Leuten wie Donovan Germain von Penthouse Records, Shane Brown von Juke Boxx Production oder Omar und Dawin Brown von Vikings Production zusammen arbeiten zu können. Das sind alles Top-Produzenten, die mir wirklich geholfen haben meine Karriere voranzutreiben.

Zu Beginn deiner Karriere warst du noch im College. Hast du inzwischen deinen Abschluss gemacht?

Nein, ich bin immer noch dabei und belege weiter Kurse. Im September war ich mit Capleton in den Vereinigten Staaten unterwegs. Danach hatte ich noch ein paar vereinzelte Shows in der Karibik und jetzt bin ich in Europa auf Tour. Das bedeutet, dass ich fast drei Monate nicht zur Uni gehen kann. Glücklicherweise sind die Schulleitung und die meisten Lehrer nachsichtig. Sie haben Verständnis für meine Situation und versuchen mir zu helfen. Im Januar und in Februar habe ich die nächsten Prüfungen. Darauf werde ich mich so gut wie möglich vorbeireiten. Jeder, der mich kennt, weiß, dass das Edna Manley College of Visual and Performing Art in Kingston die Schule ist, auf die ich von Anfang an gehen wollte. Ich will auf jeden Fall meinen Abschluss machen.

Denkst du, dass dir diese Ausbildung für den weiteren Verlauf deiner Karriere nützlich ist?

Definitiv! Bei meinen Kursen geht es nicht nur ums Performen. Wir lernen auch die wirtschaftliche Seite des Musikgeschäfts kennen. Mein Hauptfach ist Gesang und mein Nebenfach ist Keyboard. Ich lerne das Instrument spielen und irgendwann werde ich nicht nur auf der Bühne stehen und singen, sondern mich dazu auch auf dem Keyboard begleiten.

Vor ein paar Monaten ist dein erstes Album erschienen, was kannst du mir darüber erzählen?

Das Album wurde von Juke Boxx Production, Penthouse Records und VP, die auch den Vertrieb übernommen haben, produziert. Auf der Scheibe sind 15 Tracks drauf. Ich habe die Lyrics zu 13 Songs selber geschrieben. Das Album heiß „Romain Virgo“, ich habe diesen Namen gewählt, weil es mein erstes Album ist, mit dem ich mich dem Hörer vorstellen möchte. Bis jetzt habe ich viel positives Feedback bekommen. Alle mit denen ich bis jetzt gesprochen habe, meinten, dass es ein tolles Album geworden ist. Das ist natürlich ein wunderbares Gefühl. Ich bin jetzt seit drei Jahren dabei, habe jetzt mein erstes Album draußen und Leute auf der ganzen Welt, nicht nur auf Jamaika, lieben meine Musik.

Wie wird es nach der Tour in Europa für dich weiter gehen?

Danach werde ich bei den wichtigen Shows in Jamaika auftreten (Sting etc.). Im Januar gehe ich dann schon wieder auf Tour. In nächster Zeit wird sich für mich also alles ums Auftreten und um die Uni drehen. Es ist nicht immer einfach beides in der Balance zu halten, aber ich will keines von beidem aufgeben. Ich weiß, dass ich es schaffen kann.

Vielen Dank für das Interview.


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Computerspielemuseum Berlin

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ie Nürnberger Spielwarenmesse steht vor der Tür und ich bin in diesem Jahr mal wieder dort. Anders als Essen ist es ja eine reine Händlermesse und riesig groß. Die Hallen sind allerdings nur zu einem Bruchteil mit Brettspielen bestückt, denn dort gibt es alles mögliche,was nur annähernd mit Spiel zu tun, Themen sind Aktionsspielwaren, Multimedia, Modellbau, Puppen und Plüsch, Geschenkartikel, Karnevalszubehör und und und vereinzelt auch Brettspiele, die im Laufe des Jahres im Handel landen. In dieser Ausgabe stelle ich euch „Age of Industry“, „Die verbotene Insel“ und „Era of Inventions“ vor.

Im Dezember 2007 habe ich euch „Brass“ vorgestellt, bei dem Fabriken gebaut, deren Produkte erst über Kanäle und später mit Eisenbahnen in den Häfen verkauft wurden, Die deutsche

Age of Industry Autor: Martin Wallace Verlag: Treefrog Games Spieler: 2–5 Alter: ab 13 Dauer: ca. 120 Minuten Preis: ca. 40 Euro

Ausgabe ist bei Pegasus unter dem Namen „Kohle – mit Volldampf zum Reichtum“ herausgekommen und kann als großer Bruder von „Age of Industry“ bezeichnet werden. Es gibt zwei Spielpläne, wobei es sich, laut Autor Martin Wallace, im Ruhrgebiet einfacher spiele. Wir haben natürlich gleich die andere Seite genutzt. Die Regeln sind grundsätzlich gleich geblieben. Ziel des Spiels ist es, durch den Bau von Eisenbahnstrecken, Industrien, Häfen und Schiffen möglichst die meisten Siegpunkte zu erreichen. Jeder hat die gleiche Ausstattung, die auf dem jeweiligen Spielertableau ausgelegt wird und Karten, die entweder den Ort wo oder die Industrie, die gebaut werden darf, vorgeben. Und niemand hat Geld, das heißt, um überhaupt loslegen zu können, müssen Kredite aufgenommen werden, für die am Ende jeder Runde Zinsen gezahlt werden. Und wer sie im Laufe des Spiels nicht zurückzahlt, bekommt Siegpunkte abgezogen. Wer dran ist, macht in Runde 1 eine, in allen anderen zwei, auch dieselben, Aktionen. Also Häfen, Schiffe, Eisenbahnstrecken, Baumwoll- und Konsumgüterfabriken bauen, deren Produkte in Häfen oder auf Märkten, die manchmal nur über Schiffe zu erreichen sind, verkaufen. Da für das Bauen nicht nur Geld sondern meist auch Kohle und Eisen notwendig sind, müssen auch Zechen und Eisenhütten her. Sobald Industrien und Häfen einmal benutzt wurden, bekommen die Besitzer Einkommen und am Ende Siegpunkte, insofern sie nicht überbaut werden. Die Gebäude sind allerdings unbrauchbar. Beides gilt auch für Zechen und Eisenhütten, Geld gibt es für sie allerdings erst, wenn ihr Vorrat an Kohle und Eisen aufgebraucht ist. Wer Entwicklungen macht, kann Plättchen loswerden, um höherwertige Gebäude zu bauen. Karten ziehen oder passen sind weitere Aktionen. Sobald der Kartenstapel aufgebraucht ist, endet das Spiel und wer dann die meisten Siegpunkte hat, gewinnt. Ich mag „Brass“, ich mag das Spielprinzip und somit mag ich auch „Age of Industry“. Da es das kürzere Spiel ist, ist es auch mit Leuten spielbar, die nicht gerne so lange an einem Spiel sitzen wollen und trotzdem auf Herausforderungen ste-

hen. Allerdings haben unsere bisherigen Runden eindeutig ergeben, es gewinnt, wer die meisten Strecken gebaut hat.

Die verbotene Insel

Eine Insel, ein Team, vier Artefakte, ein Ziel. Die vier Artefakte finden, schnell zum Landeplatz und ab nach Hause. Doch es gilt, alle oder keiner. Ist ja alles kein Problem, wenn das Spielbrett ein Gebirge wäre, ist es aber nicht, sondern eine Insel, deren Zeit abgelaufen ist, denn das Wasser steigt unablässig. Teile der Insel sind schon zu Beginn im Meer versunken, andere werden im Laufe des Spiels dazukommen. Bei wem dies Assoziationen zu „Pandemie“ hervorruft, der liegt völlig richtig, denn der Autor ist derselbe: Matt Leacock. Doch „Pandemie“ ist spannender, dafür ist die Ausstattung bei diesem Spiel hübscher, denn die Protagonisten, die wieder unterschiedliche Fähigkeiten haben, wie auch die Artefakte sind kleine Miniaturen. Auch der Spielablauf verläuft wie bei „Pandemie“: Wer dran ist, macht zuerst bis zu drei Aktionen (Abenteurer bewegen, Inselfelder trockenlegen, Artefaktkarten einem Mitspieler geDie verbotene Insel Autor: Matt Leacock Verlag: Schmidt Spieler: 2–4 Alter: ab 10 Dauer: ca. 30 Minuten Preis: ca. 20 Euro

ben, Artefakt finden, das heißt vier passende Karten abgeben). Dann zieht er zwei Artefaktkarten und zu guter Letzt Flutkarten entsprechend des Wasserpegelstandes. So irren die Spieler über die Insel, müssen darauf achten, dass nicht die Inselfelder untergehen, wo sie die Artefakte finden und vor allem den Landeplatz schützen, denn sobald die Artefakte im Besitz des Teams sind, müssen alle dorthin und mit einer Hubschrauberkarte geht es ab nach Hause. Da die Insel aus 24 Inselfeldern besteht, ist der Aufbau sehr variabel und zusammen mit dem Anfangspunkt des Pegelstandes ergeben sich unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Und wie schon bei „Pandemie“ ist es leichter zu verlieren als zu gewinnen. Die Spieler versagen, wenn die Artefakte nicht mehr gefunden werden können, weil die entsprechenden Inselteile untergegangen sind, der Landeplatz versunken ist, ein Abenteurer ertrinkt, weil er sich nicht mehr auf ein angrenzendes Inselteil retten kann oder der Wasserpegel den Höchststand erreicht. Wem das Thema „Pandemie“ aktuell zu krass ist, sollte sich die „Verbotene Insel“ besorgen, obwohl auch hier gilt: das Original ist besser. Wir hatten trotzdem unseren Spaß.

Tests & Text: mze

Ein Museum für Berlin, ein Museum für den Homo Ludens Digitalis!

Tests, Text & Fotos: Kerstin Koch

Age of Industry

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Era of Inventions …

… ist nicht das erste Spiel, das Erfindungen zum Thema hat. Auch Spielablauf und Spielelemente sind nicht gerade revolutionär. Alles dreht sich um Nähmaschinen, Telefone bis hin zu Flugzeugen, die erfunden, weiter entwickelt und patentiert werden. Wer Grammophone, Autos oder Eisenbahnen produziert, verdient nicht nur selbst daran, sondern auch die Erfinder. Hat der Erfinder auch das Patent, bekommt er sogar bei der Produktion von Plagiaten Einfluss oder Geld. Plagiate eigener Erfindungen dürfen nicht produziert werden. Natürlich sind für die Herstellung Rohstoffe notwendig. Diese können gekauft oder in eigenen Fabriken, für deren Bau ebenfalls Rohstoffe besorgt werden müssen, produziert werden. Fehlt nur noch der Tauschmarkt, dort können Münzen, Entwicklungssteine miteinander oder gegen Einflusspunkte getauscht werden. Und letztere entscheiden den Sieg. Wer davon die meisten hat gewinnt. Was braucht man für was? Mit Münzen werden Rohstoffe gekauft, ohne Entwicklungssteine sind keine Erfindungen möglich, die Produktionen und Fabrikbau benötigen Rohstoffe. Dafür können die Spieler Einflusspunkte, Entwicklungssteine oder Rohstoffe bekommen. Sind die spielerabhängigen Runden durchgespielt, bekommen diejenigen, die die meisten Rohstoffe in ihren Fabriken produzieren, die meisten Entwicklungsteine in Erfindungen investiert und die meisten Patente gemacht hat, weitere Einflusspunkte und wer jetzt am weitesten vorn steht, gewinnt. „Era of Inventions“ ist spannend, denn pro Runde hat ein Spieler zwei oder drei Aktionen, dabei steht jede Aktion nur zwei Spielern zur Verfügung, die Beschaffung von Rohstoffen und vor allem von Entwicklungssteinen ist nicht so einfach und teuer, die Rundenanzahl begrenzt und Fabriken und Produktionskarten werden zufällig gezogen und stehen auch meist nur eine Runde zur Verfügung. Das heißt für die Spie-

Era of Inventions Autor: Anthony Daamen Verlag: Huch & Friends Spieler: 3–5 Alter: ab 12 Dauer: ca. 90 Minuten Preis: ca. 35 Euro

ler Runde für Runde und Spiel für Spiel andere Herausforderungen. Mein erster Eindruck von der Messe in Essen wurde positiv bestätigt. Schönes Spiel.

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m 21.01.2011 öffnet das erste Computerspielemuseum der Welt endlich erneut seine Pforten im Herzen Berlins. Unter dem Titel “Computerspiele. Evolution eines Mediums“ wird auf 670 Quadratmetern die neue Dauerausstellung, die für einen fachgerechten Bildungsauftrag sorgen soll, seit Mitte 2010 im alten „Cafè Warschau“ in der Karl Marx Allee 93a fest installiert. Schon vor 13 Jahren wurde in der Rungestraße der Grundstein einer notwendigen Sammlungs- und Bewahrungsinstitution für Games gelegt, lange bevor in der Allgemeinheit das Medium Videospiel als Kulturgut anerkannt wurde. Mittlerweile haben sich in einer der weltweit bedeutendsten Sammlungen über 22.000 Videospiele sowie fast alle jemals erhältlichen Gamingmaschinen angefunden, die auf die kommenden Besucher warten und teilweise ausprobiert werden wollen. Natürlich werden zu dem Thema auch die Beiwerke wie Fachmagazine, Videos und Bücher gesammelt und gezeigt, denn das Thema Videospiel ist so facettenreich wie seine Nutzer. Obwohl seit dem Jahr 2000 keine festen Räumlichkeiten für das Museum zur Verfügung standen, hatten sich die Organisatoren nicht auf die faule Zockerhaut gelegt, sondern haben für

über 30 verschiedene Projekte und Ausstellungen weltweit mitoder komplett die Verantwortung übernommen. Die Urgesteine und Väter des Gaming wissen dabei über die Bedeutung Europas größter Sammlung und dem Erbe, das sie mit ihren Erfindungen hinterlassen haben. So sind Ralph Bear, Erfinder der Brown Box deren Entwicklung zu Pong führte, und Nolan Bushnell, Gründer der glorreichen Atari Corporation, häufige Gäste und Schirmherren des Berliner Museums. Beim „Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V.“ beheimatet, wurde das Computerspielemuseum 2002 als „Preisträger des Kinderkulturpreises“ ausgewählt, was sogar den letzten Zweifler von der kulturellen Wichtigkeit dieses Projektes überzeugen sollte. Das Computerspielemuseum möchte nämlich dafür sorgen, dass sich jeder mit den letzten vier Jahrzehnten dieses fantastischen neuen Mediums kritisch auseinandersetzen kann. Dass die Hintergründe eines der spannendsten Kulturgüter unserer Zeit näher beleuchtet und dass Zusammenhänge, der künstlerischen wie technischen Entwicklung, erkennbar gemacht werden können. Um diesem Ziel näher zu kommen, hat man glücklicherweise im letzten Jahr vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit die Ankündigung vernommen, dass eine neue fest installierte Ausstellung Berlin bereichern wird.

Dazu wurde das Interieur des Standortes aufwendig gepixelt und umkonstruiert, um ab dem 21.01.2011 ein weiteres Highlight in der deutschen Hauptstadt bieten zu können. Für einen regulären Eintrittspreis von 8€, ermässigt 5€, darf sich jeder Interessierte einmal auf die realen Pfade der virtuellen Welten begeben und versuchen nachzuvollziehen wie dieses Medium, Hobby und Lebensgefühl unseren Alltag seit mehr als vierzig Jahren bereichert und sich dabei als einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige entpuppte. Wir sehen uns: Im Computerspielemuseum Berlin!

Computerspielemuseum Karl-Marx-Allee 93a, 10243 Berlin Telefon Besucherservice: +49-30-60988577 Mail: computerspiele@xhibit.de www.computerspielemuseum.de

Pier Solar and the great Architects Pure Magie

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igentlich hatten wir schon im Dezember 2008 damit gerechnet, aber zwei Jahre Verzögerung machen Fans wenig aus, wenn sich das Warten dann lohnt. Es hat sich gelohnt! Mit „Pier Solar and the great Architects“ erscheint ein magisches Stück Software für die Hartgesottenen, die echten Fans, eben für Zocker aus Leib und Seele. Ein waschechtes, neues und hervorragend produziertes Rollenspiel für die 22 Jahre alte 16-Bit Maschine von Sega, dem Mega-Drive, schlägt derzeit hohe Wellen in der Gamingszene. Fans hatten sich vor langer Zeit in einem Sega Forum kennen gelernt und kamen auf die Idee einen Traum zu verwirklichen. Ein neues, typisch japanisches Rollenspiel in Cartridgeform für den belebten Retrogaming Markt zu veröffentlichen. Dabei das Hauptaugenmerk auf grafische und stimmungstypische Details setzen und nachträglich der damaligen Konkurrenzkonsole von Nintendo, dem 16-Bit Super Nintendo, zu beweisen, dass das Mega-Drive dieses Genre ebenso gut bedienen kann. Dies war etwas, was die Produzenten damaliger Software kaum versuchten. Nun ist es geschehen, eine Watermelon Corporation wurde gegründet und die Versprechen an die Szene wurden mehr als nur gehalten. Vorbesteller erhielten um Neujahr herum, ihr in China produziertes Exemplar, das Sammlerherzen höher schlagen ließ. Nicht nur das passgenaue Spielmodul, sondern vor allem die famose Qualität der Box, des Booklets und eines Strategy Guides gefielen. Dazu noch versteckte Boni in der Verpackung zu finden sorgten für Staunen und schummrige Wärme in einigen Zockerherzen. Erstbesteller bekamen auch noch eine Enhanced Soundtrack CD, die alternativ, simultan zum Spiel, vollere Klänge aus dem Sega Mega-CD presst. Einmalig in der Geschichte der

Sega Geräte Kombination. Ebenso ist das Modul selber das Größte seiner Art. Mit 64 Mega Bit sprengt der Umfang Pier Solar´s den eines jeden vorher erhältlichen 16-Bit Spiels auf Cartridge bei weitem. Und dass der genutzt wird, merkt ihr sofort beim Spielen des nun erhältlichen Kleinods anhand der stimmungsvollen Details und der farbenfroher Grafik. Von den verzaubernden Klängen des Enhanced Soundtracks ganz zu schweigen. In der sympathisch erzählten Geschichte des Spiels seid ihr Hoston, ein Bub aus Reja, dessen Vater an einer starken Krankheit leidet. Um jeden Hoffnungsschimmer zu nutzen, macht ihr euch trotz Verbote eurer Eltern mit zwei Freunden in die Wälder auf, um ein spezielles Heilkraut für Rudy, euren Dad, zu finden. Dabei stoßt ihr auf die Überreste einer vergangenen, fast vergessenen Zivilisation und die faszinierende Geschichte nimmt ihren Lauf. „Pier Solar and the great Architects“ lässt sich am besten mit vergangenen 16 Bit Abenteuern der Final Fantasy Factory Square vergleichen, die damals ihre Spiele, bis auf kleine Ausnahmen, nicht in Deutschland veröffentlichten, da man sich nicht denken konnte, das so etwas hierzulande ebenso gezockt werden würde wie in der japanischen Heimat oder den USA. Genretypisch seid ihr in einer Gruppe unterwegs, durchforstet Dörfer, in denen ihr euch mit vorhanden Ressourcen ausstatten könnt und führt Gespräche mit den Bewohnern, die euch entweder weiterhelfen in der Story voran zu schreiten oder euch bloß mit sympathischen Lebensweisheiten erheitern. Um Markierungen auf der Landkarte zu durchqueren, lauft ihr aber weitaus häufiger durch verzweigte Areale, in denen es gilt Schätze zu finden und sich durch überraschend auftretende Gegnerhorden zu schlagen. Diese sind nämlich erst unsichtbar und greifen in kurzen Intervallen an. Dabei schaltet der Bildschirm in einen Kampfmodus, in welchem ihr in rundenbasierenden Kämpfen, jede

Aktion einzeln auswählt. Ein taktisches Vorgehen und das Suchen nach Schwächen beim Gegenüber werden dabei zur Pflicht, da ihr immer gut mit eurem Inventar sowie den StatusWerten eurer Truppenmitglieder haushalten müsst. Neben Angriffen beherrschen die Charaktere Zauberattacken, die sich im Laufe des Abenteuers entwickeln und von denen noch einige mächtige Magien gelernt werden wollen. Nach jedem Kampf erhält jedes Gruppenmitglied Experience Points, die ihn stärker machen und im weiteren Verlauf der Geschichte aufleveln. Nach dem Kampf findet man sich an der zuletzt besuchten Stelle wieder und versucht ein paar Schritte weiter, in dem circa 35 Stunden langen Abenteuer, zu kommen. Da die Geschichte fesselt, die Charakter viel Charme besitzen und das Spiel einem vergleichbaren professionellen Produkt in keinster Weise hinterherhinkt, kann man der Watermelon Corporation nur sehr dankbar sein, dass sie uns eine solche Zeitreise ermöglichen, die sich viele Retrozocker schon lange und regelmäßig wünschen. Hoffentlich finden sich noch viele Nachahmer, die sich den alten Konsolen annehmen werden, um ähnliche Freuden und Spielspaß zu verbreiten. Jedem, der das Genre liebt, der noch ein Mega Drive auf dem Dachboden hat oder sich eines besorgen kann, sei „Pier Solar and the great Architects“ nahegelegt, denn mehr Herzblut kann man in ein Spiel nicht stecken. Wer heute also Chrono Trigger sagt, muss zweimal Pier Solar sagen.

Pier Solar and the great Architects / Sega Mega-Drive / 45$ Website und Bestellformular www.piersolar.com Fotos: www.piersolar.com In der zweiten Auflage, die im typischen Hardcase und ohne CD verschickt wurde, ist das Spiel mittlerweile abermals vergriffen, für den anhaltenden Ansturm wird aber erneut nachproduziert.


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Die Hanfberatung im HanfJournal

Erste Hilfe für Kiffer

Achtung: Realsatire von Salamada Hashdi

Diese Münze braucht die Welt ! Verloren geglaubter Hanfharzmünzen

kascha@hanfjournal.de

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Mary (ohne Alter, aus dem Schwarzwald) möchte wissen: „Hallo Kascha, wahrscheinlich hast du die Frage schon hunderte Male erhalten ... aber jetzt will auch ICH es wissen. Was hältst du von den ganzen Räuchermischungen? Vor allem von OMGincense? Man kann nirgends so wirkliche Infos / Inhaltsstoffe finden. Ich denke mir schon, dass die alle nicht wirklich gesund sind ... in chemischen Prozessen hergestellt oder sonstiges ... aber es interessiert mich einfach sehr ... weißt du mehr darüber? Wie sind deine Erfahrungen? Freue mich schon auf deine Antwort und bin sehr gespannt!“

Kascha antwortet:

„Hallo Mary, du wirst dich wundern, so verbreitet diese Räuchermischungen sind, so selten wird mir die Frage gestellt. Im Internet wird in vielen Diskussionsforen darüber diskutiert und man findet dort alles von „Endlich keine Panik mehr wegen des Führerscheins“ bis hin zu Berichten von Gedächtnisstörungen und Nasenbluten. Daher kann ich deine Verwirrung verstehen, und es ist gut, dass du fragst. Tatsächlich kann auch ich dir nichts über die Inhaltsstoffe sagen, außer dass das synthetisch, also künstlich hergestellte Wirkstoffe sind, die im Labor entworfen wurden, um möglichst nahe an die Wirkung von THC zu kommen, ohne dabei unter das Betäubungsmittelgesetz zu fallen. Diese Wirkstoffe werden auch nach und nach verboten (z.B. in Polen zum Teil sogar die völlig wirkungslosen Kräuter, die als Träger dienen), so dass sich die Zusammensetzung immer wieder verändert, damit die einzelnen Produkte weiter verkauft werden können. Ob es dann wirklich ungesund ist oder nicht, hängt von der Zusammensetzung des jeweiligen Wirkstoffes ab, und da gibt es nicht wirklich praktische Erfahrungen, weil das eben alles „neue“ Wirkstoffe sind, die sozusagen am Käufer erprobt werden. Ich habe persönlich keine Erfahrungen mit solchen „Räuchermischungen“, da in meiner persönlichen Erwägung meine eigene Gesundheit eine größere Rolle spielt als die Angst vor Strafverfolgung. Andererseits ist dies bei der gegenwärtigen Rechtslage auch kein Tipp, den ich dir geben kann bzw. darf. Alles weitere Wissenswerte, wofür hier kein Platz ist, findest du in der Ausgabe Novemver 2010 auf Seite 22

oder auf unserer Homepage unter http://hanfjournal.de/hajowebsite/artikel/2010/11november/s22_1110_legal-highs.php.“

Stempel wieder entdeckt.

Anonym (ohne Alter und Wohnort) hat eine Frage:

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„Hallöle. Mal ne Frage. Habe mir aus dem gelobten Land Samen der Sorte Purple #1 mitbringen lassen. Das sind zwar Outdoorsamen, aber ich wollte mal wissen, ob ich die unter Umständen auch Indoor anpflanzen kann und was ggf. dabei zu beachten ist =). Wäre mein erster Indoor-Grow! Würde mich sehr über Feedback freuen und euch, wenn es klappt, auch gern Foto-/Videomaterial vom Grow zukommen lassen.“

Kascha antwortet:

„Hi lieber Leser, zunächst erst einmal etwas zur Rechtslage: Der Anbau von Hanfpflanzen ist in Deutschland, so albern und willkürlich das erscheinen mag, illegal. Vorausgesetzt dein Grow klappt und du hast zwei oder drei weibliche Pflanzen, die jeweils einen guten Ertrag bringen, hast du auf einen Schlag mehrere hundert Gramm Gras bei dir zuhause – erstens solltest du dir über die möglichen Folgen eines solchen Grows bewusst sein, und dann solltest du dir überlegen, ob es eine gute Idee ist über Foto-/Videodokumentation andere an einer solchen Straftat teil haben zu lassen. Wir sind rechtlich gebunden, nicht zum Begehen von Straftaten aufzurufen oder beizutragen, daher kann ich dir an dieser Stelle auch keine direkten Grow-Tipps geben. Ich erkläre aber gerne einmal kurz den Unterschied zwischen Indoor- und Outdoor-Pflanzen. Indoorpflanzen sind in der Regel so gezüchtet, dass sie die besten Resultate bei einer künstlichen Beleuchtung auf einem Substratboden bringen, während Outdoorpflanzen robuster sind und auf normaler Erde unter Sonnenlicht wachsen. Prinzipiell ist zwar alles möglich, optimale Erträge werden aber eben nur unter den Wachstumsbedingungen erzielt, für die die Pflanze gezüchtet ist. Outdoorpflanzen wachsen beim Indooranbau möglicherweise unverhältnismäßig in die Höhe, blühen sehr spät und liefern, da sie eben keine optimalen Bedingungen vorfinden, auch nur relativ geringe Erträge, während Indoorsamen oft schon zum Beispiel durch Schimmel an den Witterungsbe-

fun&action 19

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dingungen scheitern, wenn man sie draußen anbaut. Es ist also durchaus möglich, dass man beim Versuch, mit Outdoorsamen indoor anzubauen einige vernünftige Pflanzen bekommt und auch ein passables Ganja erntet, das hängt aber sehr davon ab welche Wachstumsbedingungen die Pflanze vorfindet und wie nah diese an ihren spezifischen Anforderungen sind.“

Andreas (22, aus Berlin) fragt: „Hi Kascha, nachdem ich keine Lust mehr auf Brix-Gras hatte und eine Weile mehr Haschisch geraucht hatte, habe ich vor einer Weile Outdoor-Gras bekommen, das vermutlich aus der Schweiz kommt und allem Anschein nach streckmittelfrei war. Es hat sich ganz normal angefühlt und ist auch wunderbar abgebrannt, nur hat es besonders am Anfang im Beutel ziemlich nach Ammoniak gestunken. Jetzt wollte ich fragen, ob das eventuell auch von irgendeinem Streckmittel kommen kann, oder vom Dünger, oder ob da eben, weil es Outdoor Gras ist, auch schon Tiere drauf gepisst haben?“

Kascha antwortet:

„Hi Andreas, da kann ich doch wohl beruhigen. Outdoorpflanzen werden bis zu vier Meter hoch, und die Blüten sind nicht so nah am Boden, dass dort Tiere dran urinieren würden. Solches Gras ist auch in der Regel nicht gestreckt, vermutlich, da der Preis pro Gramm ohnehin recht niedrig ist, insbesondere für Großabnehmer. Da es recht dunkel ist, werden manchmal Tees, gehäckselte Hanfblätter oder Kräuter untergemischt, das fällt beim Rauchen aber relativ schnell auf. Insofern hast du, wenn du ansonsten wirklich nur Brix-Gras bekommst, wohl Glück gehabt. Der Ammoniak-Geruch kommt, vermute ich, daher, dass die Fermentierung noch nicht ganz abgeschlossen ist: Sicherlich ist dir auch aufgefallen, dass das Gras besonders am Anfang, als es noch stark gerochen hat, auch noch ein bisschen feuchter war. Bei Outdoorgras ist der THC-Anteil in der Regel etwas niedriger als bei hochpotenten Indoor-Züchtungen, so dass die Zusammensetzung in den Blüten eben auch ein wenig unterschiedlich ist. Deshalb riecht Outdoor-Gras beim Trocknen auch etwas anders und in der Regel ein wenig strenger, wenn du solches Gras einigermaßen lüftest und gut nachtrocknen lässt, sollte der Geruch aber in der Regel mit der Zeit verfliegen.“

n Zeiten, finanzieller Not, wo nur das Wünschen noch helfen kann, taucht der Währungsbote zukünftigen Glücks wieder auf. Einst diente er als Stempel, um Hanfharz (shit) als Münze zu prägen. Dies geht zurück auf eine Initiative des legendären Schweizer „Vereins zur sinnvollen Nutzung tabuisierter Ressourcen“1. Dieser Prägestempel wurde im Mai 97 einer ehemaligen Hanfmuseumsmitarbeiterin als ständige Leihgabe für das Hanfmuseum Berlin überreicht. Er war dort ausgestellt und verschwand nach einer Razzia 2003 in den Katakomben des Museums. Nach einem sechsjährigen Dornröschenschlaf - erwacht durch Renovierungsarbeiten- sendet dieser Prägestempel nun ein breites Spektrum von Wohlstand, Kreativität und visionären Gedanken. Attribute, die dieser in Krise und Lethargie verfallen Gesellschaft dienen könnten. Man stelle sich vor: eine Gesellschaft, die es zulässt, diese leistungsgedeckte Währung - keine Genussscheine sondern Genussmünzen - weltweit dezentral zu produzieren und in Umlauf zu bringen. Ein äußerst geringes öffentliches Investitionsvolumen wird für Sieberei, Münzprägemaschine, Verpackung und Vertrieb benötigt, um die Hanfharzmünze unter das Volk bringen. Der Staat als Local Dealer und gleichzeitig als Wächter über Nachhaltigkeit, Qualität und Preisstabilität. Eine damit einhergehende Standardisie-

rung in unterschiedlicher Stückelung für z.B. €10,- €20,- €50,- €100,-. Gegenüber herkömmlichen Währungen wäre die Hanfharzmünze als Ergänzung deutlich attraktiver, ist sie nicht nur äußerst handhabbar sondern genießt auch als Medizin bei informierten Menschen einen guten Ruf. Dank Hanfanbau wäre es kein Problem, Ressourcen für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Zum ersten Mal wäre eine Währung im Gebrauch, von der auch das Klima profitiert. Eine dezentrale Stärkung der Regionen durch Klima schonende Ökonomie plus angewandter Ökologie durch den am schnellsten nachwachsenden Rohstoff dieser Welt. UND, ach ja: der wichtigste Faktor, nämlich das Vertrauen in Geld, in die bare Münze wäre wieder hergestellt. Der Geist des Stempels spricht zu uns: „Ich kann euer real existierendes, grünes Wirtschaftwunder sein. Als Komplementärwährung2 (frz. complément = Ergänzung) bin ich ein Garant für Nachhaltigkeit, Natur, Umwelt und Klimaschutz. Meine Liquidität ist direkt als Medizin anwendbar, Jugendund Verbraucherschutz haben Priorität. Meinen Gebrauch solltet ihr kultivieren, die erkrankte Leistungsgesellschaft kann so kostengünstig und garantiert erfolgreich therapiert werden“

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Para Vision Headshop Steckbrief Der Stempel ist 5 cm hoch hat einen Durchmesser von 3 cm und wiegt 295 Gramm. Wir sind uns sicher, es wird viele Verbraucher geben, die sich nach einer solchen Währung sehnen! Fußnoten 1 (*V.z.s.N.t.R. gegründet 11.6.97 - 17.08.04 aufgelöst in Winterthur, Schweiz) 2 http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Komplement%C3%A4rw%C3%A4hrung&oldid =60162363

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#127 / Februar 2011

Ein Plätzchen an der Sonne n

eulich war es soweit, der Bus war da und hat unseren Vater abgeholt. Nun ist er weg, eingewiesen in den Knast, wo er voraussichtlich seine letzten Jahre zubringen wird. Und wir sind glücklich, wissen wir doch den Alten Herrn gut untergebracht. Und der liebe Papa ist ebenso glücklich. Endlich hat er ein ordentliches Zuhause, geregelte Mahlzeiten, frische Luft und fürsorgliche Menschen, die sich rund um die Uhr um ihn kümmern. Ich will die Umstände seines Umzugs ins Kittchen etwas näher erläutern, damit Sie, werter Leser, nachempfinden können, weshalb uns ein Stein vom Herzen gefallen ist, als die Handschellen klickten und unser Vater ins ehemalige Konzentrationslager nach Groß-Hesepe deportiert wurde. Alles begann vor etwas mehr als einem Jahr, als unser Paps nach fünfzig Jahren Maloche seinen Rentenbescheid bekam. Sie können sich vielleicht vorstellen, was für ein Schock das war, als wir feststellten, dass seine Rente noch weit unter unserer Sozialhilfe liegt. Meine Frau und ich leben in erster Linie vom Kindergeld unserer fünf Buben, das gerade so reicht, um die wucherische Miete unserer feuchten Souterrainwohnung zu bezahlen. Würden unsere Jungs nicht die Schule schwänzen und als Kinderdealer den Hartz-IV-Regelsatz aufstocken, wären wir längst verhungert in diesem unseren Wohlfahrtsstaat. Und nun dieser niederschmetternde Rentenbescheid! Das war eine Katastrophe, denn wir hatten fest mit dem Geld gerechnet und schon Anschaffungen geplant. Stattdessen hatten wir jetzt die viel zu teure Miete der Einzimmersozialwohnung unseres Vaters an der Backe. Blieb also nichts anderes übrig als ein staatliches Altersheim. Nachdem meine Frau spaßeshalber auf dem Amt nachgefragt hatte, wie das mit einer vom Pflege-TÜV geprüften Unterbringung so sei, wurde ihr kurz und knapp mitgeteilt, dass von Amtswegen nur dann eine menschenwürdige Sonderbehandlung gewährleistet wird, wenn die Kosten dafür die Angehörigen übernehmen. Diese Aussage kam einem Todesurteil gleich. Sie müssen wissen, lieber Leser, wir sind zwar arme und geistig bescheidene Menschen, vielleicht auch ein bisschen asozial und arg den Süchten zugetan, aber das Herz lassen wir uns deshalb noch lange nicht aus der Brust reißen. Das Armenpflegeheim mit fristgerechter Entsorgung der Insassen kam selbstverständlich nicht in Frage. Blieb also keine andere Wahl, als unseren armen alten Vater zu uns zu nehmen, wo er sich schließlich in der Küche neben dem Koksofen das Lager mit den Schäferhunden teilen musste. Das Problem war nur, ihn von meinen Pflanzen fernzuhalten, denn schon bald stellte sich heraus, dass uns der Alt-Hippie die Haare vom Kopf kiffte. Aber nachdem ich ihn zum Maniküristen und Erntehelfer ausgebildet hatte und er sich nach getaner Arbeit die Finger ablecken durfte, renkte sich auch das ein. Nur seine nächtlichen Fressflashs sprengten weiterhin unser Fressalien-Budget.

Eine Tages, es war am Heiligen Abend, wurde der liebe Gott auf unser Leid aufmerksam. Ich war gerade im Keller bei meinen Hänflingen, als plötzlich das missratene Söhnchen unseres Hauswirts in der Tür stand und ein mehr als dämliches Gesicht machte. Einen Moment lang glaubte ich fest daran, dass der Groschen bei dem Bengel nicht fallen würde, doch dann fiel er. Noch heute klingt mir dieses „Das sage ich!“ in den Ohren, und der Knabe hatte wirklich großes Glück, dass ich ein Herz für Kinder habe – sonst hätte ich ihn, so wie er da stand und glotzte, mit einem Haps aufgefressen. Ein paar Stunden später stürmte ein umsichtiges Sondereinsatzkommando der Staatsgewalt das Haus, erschoss versehentlich unsere südländisch aussehenden Hauswartsleute und durchwühlte alle Wohnungen. Im Keller wurden die Schnüffler natürlich fündig. Das Söhnchen des Hauswirts zeigte ganz ungeniert mit dem Finger auf mich und bellte: „Der da! Das ist der Drogendealer, der Kindern Haschgift in die Nase spritzt!“ „Das ist eine Lüge“, brüllte ich verzweifelt, doch als einer der Polizisten wortlos auf die Pflanzenpracht zeigte, blieb mir die Spucke weg. Ich wollte schon losheulen, doch dann kam er angeflogen, der rettende Gedanke. Es war wie eine Eingebung von ganz oben, als ich den Drogenfahndern geradeheraus in die verblüfften Gesichter sagte, dass unser Väterchen der Eigentümer und Betreiber der Cannabisplantage ist. So kam es, dass das Fachpersonal der Polizei unseren siechen Vater von seinem Lager zerrte, in Handschellen legte, etwas misshandelte und in Untersuchungshaft steckte. Unser Papa hielt sich an die Absprache und blieb die ganze Zeit über stumm wie ein Fisch. Doch als man ihn nach zwei Wochen wieder auf freien Fuß setzen wollte, widersetzte er sich und gab völlig überraschend die ihm zur Last gelegte Straftat zu. Das führte dazu, dass man ihn in die Klapsmühle verfrachtete. Das war kein guter Ort, zumal er von den etwas spleenigen Seelenklempnern geradezu mit Psychopharmaka gemästet wurde, was ihm gar nicht gut bekam und ihn nur noch störrischer machte. Er wollte unbedingt zurück in die Kiste, dort hatte es ihm gefallen. „Nur hinter Gittern habe ich einen würdevollen Lebensabend“, betonte er mit einem zu allem entschlossenen Blick. Es war schließlich seine Idee, für mich in den Bau zu gehen – ein Vorschlag, dem man nur schwer widersprechen kann. Ja, den Rest können Sie sich denken, werte Leserschaft. Unserem Vater wurde eine tüchtige Freiheitsstrafe aufgebrummt, aber erst, nachdem er der Richterin unmissverständlich klargemacht hatte, dass er nichts bereut und die Straftat jederzeit wiederholen würde. Zum Glück habe ich den schlechtesten

Offene Fragen bezüglich „Cannabis im Straßenverkehr“

Text: Sadhu van Hemp

Anwalt der Stadt engagiert, der gar nicht begriffen hat, worum es eigentlich ging. Und das war auch gut so – kampflos beugte er sich dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft und forderte wie diese eine empfindliche Haftstrafe. Nur die dusselige Richterin wollte nicht richtig mitspielen – aus Sympathie und Respekt vor dem Alter des Angeklagten, wie sich die dämliche Kuh ausdrückte. Doch als unser Vati lauthals verkündete, sich mit dem Urteil den Allerwertesten abzuwischen, war es um ihn geschehen. Zur Freude aller gab es sogar noch einen kleinen Zuschlag inklusive anschließender Sicherungsverwahrung bis zum Jüngsten Gericht. Jetzt ist unser Papa ein rundum glücklicher Mensch. Man hat ihm eine schöne, geräumige Zelle gegeben, Südseite mit Blick über das ganze Straflager. Sein Zellenkumpan ist ein netter und gesitteter Sittenstrolch, der scharfe Geschichten über seine vielen Lausemädchen zu erzählen weiß. Der Gefängnisdirektor, ein freundlicher und harmoniesüchtiger Alt-68‘er, hat seinem „Stubenältesten“ mit einem dezenten Augenzwinkern versprochen, ihn entsprechend seiner floristischen Vorkenntnisse im Gefängnisgarten einzusetzen – damit er eine sinnvolle Beschäftigung findet. Täglich besucht unser Paps die Anstaltsärztin, eine attraktive, wollüstige Junggesellin in den Fünfzigern, die sofort einen Narren an dem ollen Zausel gefressen hat und ihm Massagen, medizinische Bäder und Orthopädisches Turnen verordnet hat, damit er im Lendenbereich seine alte Beweglichkeit zurückgewinnt. Der Speiseplan ist auf seinen empfindlichen Magen abgestimmt, und es gibt wirklich nichts auszusetzen. Morgen hat er Geburtstag, da werde ich ihm ein paar

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#127 / Februar 2011

Marjana Schott (MdL/ Die Linke.): “Ungleichbehandlung von Cannabis und Alkohol“ Illu: marker

Jamaican Pearl für den Frühling schenken – und natürlich die vorbestellten Nepal-Brownies für die übrigen Insassen. Ja, unserem Papa geht‘s die nächsten Jahre gut. Umringt von jungem, agilem Leben tut er Buße und bereut seine Sünden, insbesondere die, mit ordentlicher Arbeit sein Leben verschwendet zu haben. Zudem genießt er als Methusalem der Besserungsanstalt hohes Ansehen. Bereits am ersten Tag hat sich eine kleine Anhängerschaft um ihn geschart, die in ihm den niedergekommenen Messias sieht, der sich selbst geißelt und brüderlich Brot und Plätzchen teilt. Ich denke mal, die Entscheidung von meiner Frau und mir, unseren lieben Vater statt ins Pflegeheim ins Zuchthaus zu geben, war eine gute. Dort bleibt er gefordert und geistig aktiv, und er führt ein behütetes und wahrscheinlich langes Leben. Wir können jedem ins Siechenheim abgeschobenen Menschen nur empfehlen, der Hölle der Freiheit zu entfliehen und ein neues Zuhause dort zu suchen, wo ruckizucki der Koch erschlagen wird, wenn der Pudding nach Salmonellen schmeckt.

Wiesbaden. Fragwürdige Regelungen im Bereich „Cannabis im Straßenverkehr“ thematisiert die linke hessische Landtagsabgeordnete Marjana Schott (Kassel) zunächst mit zwei kleinen Anfragen (Hanf Journal 11/2010 berichtete). Inzwischen liegen die Antworten des Hessischen Ministeriums vor. Die Antworten enthalten interessante Informationen, offenbaren andererseits aber fehlende Informationsgrundlagen und fehlende Problemerkenntnis auch im hessischen Verkehrsministerium: „Im Zusammenhang mit der Teilnahme am Straßenverkehr unter dem Einfluss von Cannabis findet keine Differenzierung zwischen relativer und absoluter Fahruntüchtigkeit statt. Es ist im Einzelfall die Feststellung der Fahruntüchtigkeit anhand einer umfassenden Würdigung der Beweisanzeichen erforderlich.“ „Als Hilfsmittel zur Verdachtsschöpfung verwendet die hessische Polizei Urin-Tauchtests, bei denen inaktive THC-Carbonsäure auch mehrere Tage nach Cannabis-Konsum nachweisbar ist.“ Die Schnelltests können von Betroffenen verweigert werden. Allein die Verweigerung des Schnelltests ist keine ausreichende Begründung für eine Blutentnahme: „Weitere Beweisanzeichen, z.B. besondere Verhaltenssymptomatiken oder neurologische Auffälligkeiten sowie eigene Einlassungen“ sind für einen begründeten Verdacht erforderlich. Betroffene können den Schnelltest verweigern und sollten ihr Schweigerecht nutzen. „Statistiken, inwieweit ein - ggfls. auch ohne Einsatz eines Drogenvortests - vermuteter Cannabis-Konsum durch das Ergebnis einer Blutprobe bestätigt wird, liegen nicht vor. Nach den Einschätzungen der polizeilichen Praxis liegt die Bestäti-

gungsquote bei ca. 90%.“ In Statistiken wird lediglich die Eingruppierung „Einfluss anderer berauschender Substanzen (anderer Substanzen als Alkohol / illegaler Drogen und legaler psychoaktiver Substanzen / Medikamente)“ erfasst. Eine erforderliche Unterscheidung nach einzelnen Substanzen fehlt weiterhin. Während 2003-2009 13.060 Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter Alkohol erfasst sind, sind dies unter Einfluss anderer berauschender Mittel nur 949. Zu den Antworten erklärt der kompetente und engagierte Frankfurter Anwalt Dr. Leo Teuter: „Es ist festzustellen, dass die Landeregierung die Größenordnung des Problems „Fahren unter Cannabiseinfluss“ offensichtlich gar nicht kennt und deshalb die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Maßnahmen gar nicht beurteilen kann. Interessant finde ich die Angaben des Staatsministers Rhein, der in einer Antwort einerseits sagt, das Problem Alkohol sei nach den vorliegenden Zahlen deutlich größer (15 bis 20 mal so groß), da dieses Ergebnis aber nicht „passt“, wird über eine Dunkelziffer spekuliert. Grundsätzlich ist eine radikale Änderung der „Drogenpolitik“ zu fordern, da die Drogenprohibition teuer, erfolglos, kontraproduktiv und letztlich auch unbegründbar ist. (Buch-Tipp: „Die Drogenlüge“ von Mathias Bröckers). Für den engeren Bereich des Straßenverkehrs ist zu fordern, dass die FeV (Fahrerlaubnisverordnung) und die Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung dringend unter Einbeziehung kritischer, d.h. nicht der „Anti-Drogen“-Fraktion angehörender Wissenschaftler überarbeitet werden müssen, denn die letzte Auflage stammt wohl aus dem Jahre 2000.“ In einer kurzen Stellungnahme äußert die Antragstellerin der kleinen Anfragen, Marjana Schott: „Im Blut kann aktives THC noch bis zu 24 Stunden nach dem letzten Konsum nachgewiesen werden. Da der derzeit angewendete Grenzwert von 1 ng auch bei „gelegentlichem Konsum“ noch nach 20 Stunden überschritten werden kann, sind Cannabis-KonsumentInnen auch ohne akut berauschte Teilnahme am Straßenverkehr (ein Joint wirkt lediglich bis zu höchstens 3-4 Stunden) von rechtlichen Maßnahmen wie Bußgeldverfahren oder Überprüfung der Fahrtauglichkeit bedroht. Dies ist eine Ungleichbehandlung von Cannabis und Alkohol: Handlungsbedarf besteht bei den angewendeten Grenzwerten und in der Klärung der äußerst schwammigen Unterscheidung von „regelmäßigem“ bzw. „gelegentlichem“ Konsum. Wer Konsum und die Teilnahme am Straßenverkehr trennt, dessen Führerschein dürfte nicht eingezogen werden. Ist das Drogenscreening bei einer Begutachtung aber positiv oder es wird gelegentlicher Konsum eingeräumt, bestehen keine Chancen auf eine positive Begutachtung.“ Die vollständigen Antworten des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung sind unter http://starweb.hessen.de unter Eingabe der Drucksachen-Nummern 18/2893 und 18/2894 im Internet abrufbar. Nachfolgende politische Aktivitäten bezüglich „Cannabis im Straßenverkehr“ will Marjana Schott gemeinsam mit der Hessischen Landesarbeitsgemeinschaft der „Linken“„Drogenpolitik“ beraten. Weitere Informationen zum Thema „Cannabis im Straßenverkehr“ finden sich unter www.linke-drogenpolitik.de (siehe Materialien, siehe Broschüre „Cannabis und Straßenverkehr“) im Internet.

Text: Jo Biermanski

Sorgt für Ablenkung : Trick 12 „Fahren mit Fahne“ Illu: marker


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#127 / Februar 2011

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Petition zur Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten

ie ihr sicherlich alle mitbekommen habt, hatte der Deutsche Hanfverband (DHV) seit dem 21.10.2010 auf den Seiten des Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eine öffentliche Petition zur Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten am Start. Ziel waren 15.000 Mitzeichner bis zum Ende der Zeichnungsfrist am 26.01.2011. Innerhalb einer Woche nach der Veröffentlichung hatten über 4.000 Menschen die Petition unterschrieben. Auch eine facebook-Kampagne zur Petition, die der DHV kurzfristig ins Leben gerufen hat, fand innerhalb weniger Tage über 1.000 Teilnehmer. Der Hanfverband verwies insbesondere auf eine repräsentative EMNID-Umfrage, die er im Sommer 2010 zusammen mit Partnern durchführen ließ. Demnach ist eine Mehrheit der Deutschen für eine Liberalisierung des Cannabisrechts. Der DHV sieht in der massiven Beteiligung an der Petition eine Parallele zu Stuttgart 21 oder zu den Protesten gegen die Atompolitik. In allen Fällen geht es im Wesentlichen darum, dass die Politik am Volk vorbei regiert und damit viele Menschen gegen sich aufbringt und mobilisiert. Der Sprecher des DHV, Georg Wurth, der die Petition eingereicht hat, meint dazu: „Eine Mehrheit der Bevölkerung hält die massive Verfolgung von Cannabiskonsumenten mit über 100.000 Strafverfahren, Fingerabdrücken und Hausdurchsuchungen bei kleinen Cannabismengen und anderen Repressalien für übertrieben. Die Politik hält dennoch völlig unbeeindruckt an der harten Linie fest und hat die Verfolgung von Cannabiskonsumenten in den letzten Jahren sogar verschärft. Dieses Demokratiedefizit ist ein wichtiger Grund dafür, dass sich so viele Menschen an der Aktion beteiligen.“ Neben den üblichen Verdächtigen von „Bündnis90/Die Grünen“, „Die Linke“ und den „Jusos“ (natürlich ohne die SPD) rief auch der Niedersächsische Landesverband der Piraten in einer Pressemitteilung dazu auf, die Petition zu unterstützen.

Während wir nun kurz davor sind, unsere Februarausgabe zu drucken, befindet sich die stärkste und von den meisten Menschen unterstützte Initiative zur Liberalisierung der Cannabispolitik seit vielen Jahren „in der parlamentarischen Prüfung“. 21.309 Menschen haben online teilgenommen, damit belegt sie im Ranking der erfolgreichsten online-Petitionen den 14.Platz. Hierzu kommen noch die Unterschriften der Listen, deren Zahl wir erst nach einigen Wochen erhalten werden. Auch wenn wir die wichtige Grenze von 50.000 Mitzeichnern wohl nicht erreicht haben, ist das ein großer Erfolg.

Alle Informationen unter: hanfverband.de cannabispetition.de www.hanfverband.de/petition www.facebook.com/pages/Deutscher-Hanfverband-DHV/131470655621 www.causes.com/causes/556087 www.youtube.com/DeutscherHanfverband

Diese Grenze ist sowieso unrealistisch hoch angesetzt, nur extrem wenige Petitionen haben das bisher geschafft.

Krieg gegen Drogen: Ein Krieg gegen Menschen Pressemitteilung des Deutschen Hanfverbandes (DHV): NGOs starten eine internationale Kampagne gegen Menschenrechtsmissbrauch im Krieg gegen Drogen

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ivilgesellschaftliche Organisationen auf der ganzen Welt begehen den internationalen Menschenrechtstag durch das Starten einer globalen, sozialen Medienkampagne gegen die ausufernden Zahlen der Menschenrechtsmissbräuche, die sich im Namen des Kriegs gegen Drogen ereignen. Drogenbenutzer, „sozial Außenstehende“, Minderheiten, junge und unschuldige Leute, die ins Kreuzfeuer geraten, sind unter den Millionen von Individuen, denen im Laufe des 50jährigen Kriegs gegen Drogen die Einhaltung der Grundmenschenrechte verweigert wurden. Diese Organisationen werden soziale Medien nutzen, nicht nur, um für eine Änderung zu kämpfen, sondern auch um dokumentierte Beweise für die Menschenrechtsverletzungen aufzuzeigen, die im Namen von Drogenverbotsregimen begangen werden. Jeden Monat wird die Facebook-Fanseite der Gruppe unterschiedliche Arten von Menschenrechtsverletzungen aufzeigen mit dem Ziel, die Fans mit auf eine Reise zu nehmen, damit sie sehen, welcher menschliche Preis gezahlt wird, um eine „drogenfreie Welt“ zu erreichen.

Drogenarrestzentren Die Guantanamo-Bays des Drogenkrieges

Die berüchtigten Drogenarrestzentren, zu finden hauptsächlich in Asien, werden das erste Thema sein, das von der Seite erkundet wird. Hunderttausende Drogennutzer und – in einigen Fällen – Personen, die von der Regierung als „sozial abweichend“ betrachtet werden, werden zusammengetrieben ohne Prozess oder Berufungsmöglichkeiten und zwangsweise zu Drogenbehandlungszentren geschickt, für Monate oder sogar Jahre. Diese Einrichtungen werden oftmals vom Militär oder öffentlichen Sicherheitsstreitkräften geführt, mit Mitarbeitern ohne medizinische Erfahrung. Mehrere UN-Agenturen (UNAIDS, WHO, UNICEF und UNDP) und globale Fonds für AIDS, TBC und Malaria haben Reportagen über illegale Drogenbehandlungszentren und Menschenrechtsverletzungen in mehreren Ländern veröffentlicht. Sie fordern die Schließung derartiger Zentren und stattdessen die Schaffung von Gemeinde- und evidenzbasierten freiwilligen Behandlungsmöglichkeiten. Die berüchtigtsten Zentren finden sich in Kambodscha, China, Vietnam, Thailand, Russland, Singapur und Laos.

Kambodscha

Personen, die Drogen konsumieren, egal ob süchtig oder nicht, werden generell behördlich erfasst und zu staatlichen Drogenbehandlungszentren geschickt. Anstrengende physische Übungen und Zwangsarbeit sind eine Schlüsselkomponente der „Behandlung“. Oft werden einzelne Personen gefoltert, sexuell attackiert, mit elektronischen Schlagstöcken geschlagen oder mit gewickeltem elektronischem Draht. Einzelne Personen werden in diese Zentren ohne medizinische Beurteilung oder gerichtliche Bewilligung und beaufsichtigte Behandlung geschickt. Im Jahr 2008 war ein Viertel der Insassen dieser Zentren 18 Jahre oder jünger. Sie werden mit Erwachsenen inhaftiert, zur Zwangsarbeit gezwungen und körperlich missbraucht.

China

Obwohl China sein Anti-Drogen-Gesetz im Jahr 2008 überarbeitete, indem es Drogennutzer als „Patienten“ bezeichnete und Programme zur Verschreibung von Methadon an Heroinsüchtige vorstellte, können Drogennutzer davon erst Gebrauch machen, wenn sie zweimal in Zentren zur Zwangsentgiftung waren, geführt von öffentlichen Sicherheitsbüros. In solchen Zentren müssen Drogenkonsumenten 12 Stunden am Tag unbezahlt arbeiten, bekommen Elektroschocks und müssen Schlagwörter wie „Drogen sind schlecht, ich bin schlecht“ singen. Außerdem erlaubt das überarbeitete Gesetz den Regierungsbeamten und Sicherheitskräften, Leute für bis zu sechs Jahren einzukerkern ohne angemessenen Prozess. Obwohl sie zur Rehabilitation verurteilt wurden, erhalten die Häftlinge keine wirksamen Behandlungen ihrer Abhängigkeit oder Fähigkeiten zur Reintegration in die Gesellschaft. Laut UNAIDS werden jederzeit eine halbe Millionen Menschen in Drogenarrestzentren gefangen gehalten.

Vietnam

Dort gibt es 109 Arrestzentren für bis zu 60.000 Häftlinge für fünf Jahre: Zwei Jahre für die Behandlung und drei für die Zwangsarbeiterfabriken in der Nähe der Anstalten. Wie in anderen Ländern haben die Häftlinge keinen Zugriff auf legale Hilfen oder einen fairen Prozess. In diesen Zentren wird ihnen eine beweisbasierte

Behandlung für Drogenabhängigkeit verweigert, selbst bei akuten und schmerzhaften Entzugserscheinungen. Manchmal werden die Insassen zu stundenlanger Arbeit gezwungen, für einen Hungerlohn abzüglich Kost und Logis. Schaffen sie ihr Arbeitspensum nicht, werden sie isoliert und bestraft.

Thailand

Seit 2003 wurden tausende von Menschen in Drogenbehandlungszentren gezwungen, die von Sicherheitskräften geführt werden. Vor ihrer Behandlung erhalten die Häftlinge eine „Beurteilung“ für eine längere Zeit im Gefängnis, die oftmals harten, militärischen Drill beinhaltet. Wegen der strengen Natur dieser Zentren, die Gesundheits- und Menschenrechte unterwandern, lehnen Drogenkonsumenten staatlich gesponserte Hilfsangebote ab, aus Angst vor Strafverfolgung und Arrest.

Russland

In einigen Einrichtungen werden Drogenkonsumenten einer Peitschentherapie ausgesetzt. Sie werden während der Entgiftung mit Handschellen ans Bett gefesselt und ihnen wird Medikation zur Linderung ihrer schmerzhaften Entzugserscheinungen verweigert.

Singapur

Drogenkonsumenten können willkürlich für längere Zeit inhaftiert und bei Rückfall verprügelt werden, obwohl ein Rückfall ein üblicher Meilenstein bei der Überwindung einer Drogenabhängigkeit ist.

Laos

Drogenkonsumenten werden willkürlich in BootCamp ähnlichen Zentren untergebracht, die keinerlei evidenzbasierte Behandlung oder angemessene medizinische Versorgung bieten. Hunderte von Kindern sind unter den Häftlingen in diesen Zentren untergebracht und werden regelmäßig physisch und sexuell missbraucht. Mehr unter www.ihra.net/files/2010/11/01/IHRA_BriefingNew_4.pdf. Kontaktadresse: Christopher Flores, Aspect Consulting, +32 25 10 60 21 (t), +32 495 83 43 12 (m) christopher@aspectconsulting.eu


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#127 / Februar 2011

Coffeeclubs statt Coffeeshops? Spielregeln (nur 5 Gramm pro Person/Tag, nicht mehr als 500 Gramm im Laden, keine Abgabe an Minderjährige oder zugedröhnte Personen) kontrollierten. Viele grenznahe Gemeinden zu Deutschland und Belgien wollen nun den Gras-Tourismus eindämmen und führen das Pass-System sogar gerne ein. Ein Beispiel hierfür ist Maastricht: Der Besitzer des Coffeeshops Easy Going, Marc Josemans, hatte gegen die zwangsweise Einführung der Pässe geklagt. Nach der Niederlage im Dezember scheint klar, dass die Tage Deutscher Kiffer in Maastricht und anderen grenznahen Coffeeshops bald gezählt sind. Anders ist die Lage in den großen Städten im Landesinneren, allen voran Amsterdam. Bürgermeister van Laan hält das PassSystem sogar für gefährlich, denn „[...] dann kehren die Dealer auf die Straßen zurück. Die Coffeeshops haben den Gebrauch weicher Drogen beherrschbar gemacht [...]“. Neben dem Pass-System plant die Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Mark Rutte (VVD) auch noch eine „Abstands-Regel“, der zufolge alle Shops, die näher als 350 Meter an einer Bildungseinrichtung liegen, schließen. Das würde in den dicht besiedelten Niederlanden das Aus für fast 60 Prozent aller Läden bedeuten. Momentan sieht es nicht so aus, als ob auch Amsterdam-Touristen in Zukunft auf der Straße einkaufen müssen, aber sicher ist das auch nicht. Am liebsten würde die Regierung alle Coffeeshops zwingen, am Kontroll-System und der Abstandsregel teilzunehmen, sobald das möglich ist. Das ist aber juristisch umstritten, wenn die Gemeinde nicht mitspielt. Ob Rutte und seine Partner nach dem bald zu erwartenden Urteil des Berufungsgerichts im ganzen Land eine harte Linie gegen Shops fahren wird, die wie in Amsterdam mit der Gemeindeverwaltung gut und problemlos zusammenarbeiten, ist noch nicht absehbar. Von Sonderkommandos, die friedliche Kiffer aus den Grachten von A‘dam verjagen, ist uns (noch) nichts zu Ohren gekommen.

Die Cannabispetition in Deutschland: Genau zur richtigen Zeit Doch wieso regt man sich überhaupt über die Lage bei den Nachbarn auf, wenn es zuhause noch viel schlimmer stinkt? Selbst nach Einführung der oben beschriebenen Änderungen hätten es die Niederländer/innen immer noch viel besser als Österreicher/innen, Schweizer/innen oder Deutsche. Im deutschsprachigen Raum kann man sich auch in absehbarer Zukunft keinen Weedpass besorgen, sondern wird nach wie vor strafrechtlich verfolgt, wenn man mit einer kleinen Menge erwischt wird. Das zu ändern war Ziel der Cannabispetition des DHV, die fast zeitgleich mit der Verkündung des EuGH Urteil online gegangen war und kurz nach Zeichnungsschluss am 26.01.2011 bereits 21309 Mitzeichner hatte. Sie war damit eine der erfolgreichsten Petitionen der vergangenen Jahre und hoffentlich nur der Anfang eines endlich in Gang kommenden Umdenkprozesses.

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US - Dana Beal in Haft Mit 186 Pfund Weed gebusted

MX - 2010 über 15.000 Morde Der War on Drugs ist der blutigste Konflikt weltweit

Alle Welt schaut nach Afghanistan und in den Irak. Zusammen sind dort 2010 knapp 13.000 Menschen in gewaltsamen Konflikten ums Leben gekommen. In Mexiko waren es im selben Zeitraum 15.273 Tote, allein in Juarez, der momentan gefährlichsten Stadt der Welt, einen Steinwurf vom texanischen El Paso entfernt, starben 2010 fast 7000 Menschen, obwohl oder gerade weil das Militär hier am präsentesten ist. Jetzt hat die mexikanische Regierung eine Übersichtskarte veröffentlicht, die die Bilanz des Schreckens erschreckend detailliert dokumentiert. Seit Präsident 2006 den Krieg gegen die Kartelle unter Zuhilfenahme des Militärs ausgerufen hat, sind über 34.000 Menschen, die meisten davon Zivilisten, ermordet worden. Die Verfügbarkeit von Drogen ist nach wie vor auf beiden Seiten der Grenze ungebrochen hoch, die Gewinne am Krieg, der zumeist mit US-amerikanischen Waffen geführt wird, ebenso.

CA - Fiskus besteuert illegale Hanfbauern Schwarzmarkt schützt vor Steuern nicht

In Kanada gibt es zwar ein staatliches Programm für medizinisches Marihuana, dessen Qualität soll jedoch nach Patientenangaben oft so mies sein, dass die Betroffenen auf „Homegrown“ ausweichen müssen. Zu diesem Zwecke haben sie Clubs gegründet, die ihre Medizin wiederum von so genannten „Care-Givern“ anbauen lassen. Solche Clubs sind jedoch auch in Kanada nur geduldet, nicht legal, einer der bekanntesten wurde im Oktober durchsucht. Der Grund für die Durchsuchung wurde den Betreibern erst kürzlich präsentiert: Die Versorger des British Columbia Compassion Club sollen Steuern zahlen. Ein Schreiben des örtlichen Finanzamtes forderte die Grower der Patienten auf, der Behörde ihr Einkommen offen zu legen. Ein Anwalt des Clubs erreichte nun eine Übereinkunft, dass zukünftig „ungefähr 30“ Hanfbauern mit dem Finanzamt kooperieren werden. Die Behörde versicherte im Gegenzug, sich an ein kanadisches Gesetz zu halten, das die Kooperation von Finanzamt und Polizei in Fällen wie diesem verbietet. www.winnipegfreepress.com

UN entscheidet über Kokablätter Bolivien beantragt Aufhebung des weltweiten Verbots

Da das Kauen von Kokablättern ein Bestandteil indigener Kultur sei, müsse die UNO das generelle Verbot aufheben. So argumentiert die Bolivianische Regierung in einem Antrag, der vor knapp 18 Monaten gestellt wurde und über den die Vollversammlung demnächst entscheiden muss. Ägypten, Kolumbien und Mazedonien, die ursprünglich planten, einen Widerspruch einzulegen, sollen dieses Vorhaben nach Angaben der Bolivianischen Regierung mittlerweile aufgegeben haben. Läge kein Land Widerspruch ein, so gilt der Antrag als angenommen. In Diplomatenkreisen heisst es jedoch, dass die USA im Hintergrund verzweifelt nach Ländern suchten, die einen Widerspruch formulierten, um sich dem dann anzuschließen. Der Grund, weshalb die Vereinigten Staaten nicht selbst als Wortführer aufträten, sei ihre Angst vor negativer PR in Zusammenhang mit den Rechten indigener Völker. Neben den USA denken noch andere Länder, darunter Russland, Deutschland, Japan, Frankreich, Schweden Italien, Dänemark sowie das Vereinte Königreich über einen formellen Einspruch nach. Der Außenminister Boliviens, David Choquehuanca, wird einige dieser Länder besuchen, um der Standpunkt der UNASUR darzulegen und die Länder dazu zu bewegen, den Antrag seines Landes nicht zu blockieren.

Der Gründer und Organisator des Global Marijuana March, Dana Beal, wurde in der ersten Januarwoche in Wisconsin bei einer Verkehrskontrolle mit 186 Pfund Marihuana erwischt. Beal, der für ein ähnliches Vergehen aus dem Jahre 2009 in Nebraska bald vor Gericht stehen wird, befindet sich in der Iowa County Haftanstalt in Dodgeville in Untersuchungshaft, die Kaution wurde auf 50.000 Dollar festgesetzt. Der Global Marijuana March, auch bekannt unter dem Namen Million Marihuana March, findet am zweiten Wochenende im Mai in über 400 Städten weltweit statt. In Berlin wird das Hanf Journal am 7.Mai 2011 wieder den Hanftag im Rahmen des GMM veranstalten. www.cures-not-wars.org www.hanftag.de

PL - Haschkuchen für Donald Tusk Beim Versuch, dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk einen Graskuchen zu bringen, ist der Hanfaktivist Obara Thomasz „Gota“ im Parlament festgenommen worden. Nachdem er frei war und erfahren hatte, dass die Wohnung seiner Mutter aufgrund seiner Aktion durchsucht worden war, kehrte er zum Revier zurück. Dort beleidigte und bespuckte er die Polizisten. Die nahmen ihn daraufhin zum zweiten Mal fest, ein Gericht bestätigte aufgrund eines fehlenden ordentlichen Wohnsitzes die Fluchtgefahr. Ihn erwarten jetzt bis zu drei Monaten U-Haft, bis es zu einer Gerichtsverhandlung kommt. www.chanvre-info.ch

Rechtsanwalt Ulli H.Boldt

Spichernstraße 15 10777 Berlin T.030/2181196 rechtsanwalt-boldt@gmx.de www.anwalt.de/ra-boldt

2 Enthaltungen, dass Polizisten nicht auf eine Busse verzichten dürfen, wenn sie den Konsum beobachten. Landesweit werden jährlich Tausende wegen Cannabis-Konsums angezeigt, doch hier die Gerichtsmaschinerie anzuwerfen, sei nicht angebracht, sagte die CVP-Fraktion. Quelle: nzz.ch

DE - Mehr Repression-mehr Tote BaWü steigert die Quote um über 20 Prozent

Nachdem Bayern vergangenes Jahr schon einen traurigen Rekord gemeldet hatte, glänzt das in Sachen Drogenpolitik kaum minder repressive Nachbarland Baden-Württemberg mit einer Steigerung um über 20 Prozent bei den Drogentoten. Waren es 2009 noch 130 Menschen, so starben vergangenes Jahr 166 Personen direkt oder indirekt durch illegalisierte Drogen.

DHV Video: Floh Söllners teures Hanföl

Der Repressionsmelder des DHV ist um eine Ungerechtigkeit reicher: Floh Söllner wurde in Bayern aufgrund von Hanf-Speiseöl kriminalisiert, die Polizei schreckte nicht einmal vor einer Hausdurchsuchung zurück. Außerdem blieb er nach Verfahrenseinstellung auf den Kosten in Höhe von 1000 € sitzen. www.youtube.com/watch?v=NXf6mvehAiQ Weitere Videos von Repressionsfällen unter: www.hanfverband.de

DE - Sicherheitsverwahrung für Gras 62jähriger zu secheinhalb Jahren verurteilt

Ein mehrfach wegen Betäubungsmittelhandel vorbestrafter Mann aus Altessen/NRW wurde aufgrund der Einfuhr von „Cannabis im Kilobereich“ zu sechseinhalb Jahren Freiheitsstrafe und Sichertheitsverwahrung verurteilt. Den Einwand seines Anwalts, eine solch drastische Maßnahme werde dem Handel mit der weichen Droge Cannabis keinstenfalls gerecht, wies das Gericht zurück: „Er ist nicht zu beeindrucken“ sagte der Richter mit Verweis auf die Vorstrafen in der Urteilsbegründung. Der Anwalt hat nach Verkündung des Urteils angekündigt, in Revision zu gehen.

CH - Hanf mit Hanf gestreckt?

DE - Junior Hermann der Rapper

Skurrile Blüten der Prohibition

Schweizer Nutzhanfbauern beklagen, dass ihnen in den vergangenen Jahren zunehmend Hanf gestohlen wurde, ein Landwirt aus dem Kanton Bern hatte im Dezember 2010 sogar einen vermeintlichen Hanfdieb erschossen. Die betroffenen Bauern vermuten, dass die zur Teeherstellung und Körperpflege bestimmten Blüten von den Dieben dazu genutzt werden, illegalisierten Hanf mit hohen THC Gehalten zu strecken und so hohe Gewinne zu erzielen.

CH - 100 Franken Ordnungsbusse Einheitliche Sanktionen für Cannabis-Konsum

Bereits im letzten Jahr hatte die Gesundheitskommission des Nationalrates (SGK) beschlossen, dass Kiffen nicht mehr zwingend zu einer Anzeige führen soll. Sie sprach sich im Grundsatz für ein Ordnungsbussensystem aus und hat sich nun auf die Details dieses Systems geeinigt. Während eine Minderheit für 200 Franken plädierte, entschied sich die Kommission mit 16 zu 7 Stimmen dafür, dass Kiffer künftig in der ganzen Schweiz eine Busse in der Höhe von 100 Franken bezahlen müssen, wenn sie erwischt werden. Die Mehrheit der Kommission will die Grenze bei 16 Jahren festlegen, eine Minderheit sprach sich für 15 Jahre aus. Das Ordnungsbussensystem soll nur zu Gunsten von Kiffern gelten, die keine grossen Mengen an Cannabis mit sich führen. Die Grenze hat die Kommission hier unter 10 Gramm festgelegt: Bis zu 10 Gramm gelten als „geringfügige Menge“. Ausserdem beschloss die Kommission mit 10 zu 9 Stimmen bei

››› Bundesweite Strafverteidigung in BTM- und sonstigen Verfahren

WELTWEIT BREIT - Fortsetzung

DE - Repressionsopfer Nummer fünf

Polnischer Hanfaktivist im Parlament festgenommen

Johannes Honecker

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht

Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 anwalt.honecker@t-online.de

news / fun&action 25

#127 / Februar 2011

Der Sohn von Bayerns Innenminister ist ein ganz harter

Die Abendzeitung berichtet über den Sohn von Bayerns Innenminister Hermann als bösen „Porno-Rapper“, der über „Alkohol und auch Drogen“ rappe. Nach einem kurzem Blick auf das youtube-Profil des widerspenstigen Sprösslings kann man jedoch sehen, dass „Jackpot“ einer von den vielen tausend Jugendlichen ist, die gerne mal einen großen Mund haben, ihre Unausgereifheiten filmen und hochladen und sich halt nicht von Papa reinreden lassen wollen. Musikalisch sind die Ansätze sogar recht vielversprechend, auch wenn die Lyrics, deren Inhalte an den frühen Kool Savas erinnern, gelinde gesagt ein wenig bescheiden sind. Man sollte lieber mal darüber nachdenken, wie die Hermannsche Drogenpolitik, wenn sie offensichtlich nicht einmal im Familienkreis funktioniert, landesweit Erfolg haben soll? Sein eigener Sohn ist das beste Beispiel dafür, wie weit sich bayrische Drogenpolitiker mittlerweile vom realen Leben entfernt haben. Die merken halt nix mehr. Und wenn, wird‘s verboten, gelöscht und verteufelt. Deshalb verschwinden wohl gerade auch alle Videos von JackPot.

Zum ausschneiden und an die Wand hängen!

HANF TIMES - Episode 5, Teil 1 siehe Hanf Journal #122 - September 2010

D

oktor Hanfs Patienten Ecke ist den Leserinnen und Lesern des Hanf Journals schon lange ein Begriff, jetzt gibt‘s den Duisburger Cannabis-Patienten auch als Comic im Hanf Journal. Doktor-Hanf gestattet uns freundlicherweise, seine Geschichte in Form eines EpisodenComics, großartig gezeichnet und umgesetzt von Patrick Rennwanz, erstmals in gedruckter Form zu veröffentlichen. Deshalb gibt es ab jetzt jeden Monat eine neue Folge aus dem Leben von Doktor-Hanf, die Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist, .........ach, lest am besten selbst, hier Teil 2: anz nw n e R rick Pat n o v



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