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Ausgabe Mai 2003
Wann werden sie es kapieren?
news wirtschaft
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Ein Bericht über die Ergebnisse des UN-Dorgengipfels in Wien
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guerilla growing Jeder wusste es eigentlich schon! Und dennoch keimte bei vielen Menschen ein Funke Hoffnung. Hoffnung, dass die UNO sich doch einmal aufrafft und über die Folgen von Repression nachdenkt. Hoffnung, dass über den Sinn und Zweck von Prohibition diskutiert wird. Hoffnung, dass die UNO endlich eine humane Drogenpolitik propagiert. Doch all diese Hoffnungen wurden enttäuscht. Die UNO bleibt weiter stur. Wie schon des Öfteren berichtet, fand im April die UN-Drogenkonferenz in Wien statt. Unter dem Motto „Eine drogenfreie Welt – wir können es schaffen“ hatte ein UNGASS-Gipfel im Jahre 1998 für 2008 eine Welt ohne Cannabis, Koka und Opium in Aussicht gestellt. Die 46. Sitzung der Commission on Narcotic Drugs der UN mit einer Ministerkonferenz am 16. und 17. April, die eigentlich überprüfen sollte, wie nahe die Welt jenem Ziel nur fünf Jahre vor dem Ablauf des Ultimatums ist, ging so zu Ende, wie es schon im Voraus zu vermuten gewesen war. Eine Überprüfung fand nicht statt, zumindest nicht von den Offiziellen. Die Gegenveranstaltungen und NGOs glänzten durch ihre – um Welten – sachlichere Diskussion. Doch an die Ohren der Verantwortlichen gelangte dieses wieder einmal nicht. Da es bei der UNO üblich ist, alle Resolutionen einstimmig zu beschließen, gab es auch keinen großen Handlungsspielraum. Kontroverses wurde einfach übergangen, ausgeklammert und nicht behandelt. Dennoch gab es interessante Bewegungen. So verdeutlicht die Pressemitteilung der deutschen Drogenbeauftragten Caspers-Merk (Bericht dazu auf Seite 3), wie groß
die Spannungen wirklich sind. Auf der einen Seite stehen hier die Vertreter der orthodoxen Verbotspolitik (UN-Suchtstoffkontrollbehörden, USA, Frankreich, Schweden) und auf der anderen Seite die zaghaften Reformer (Niederlande, Schweiz, Großbritannien, Deutschland, Kanada, Portugal, Spanien, Australien). Die Beiträge waren auch dementsprechend zu erwarten. Länder um die USA herum klopften sich auf die Schulter und freuten sich schon auf die Zeit in 60 Monaten, in der es dann keine Drogen mehr geben wird! Die „drogenfreie Welt“ sei möglich, zumindest sagen sie es. Großbritannien, Deutschland und andere Länder, die versuchen, mit pragmatischen Mitteln wie Drogensubstitution, Spritzentausch, Konsumräumen, staatlich kontrollierter Abgabe und Schritten zur Entkriminalisierung Schäden für den Einzelnen und die Gesellschaft zu minimieren, betonen den Spielraum, den sie brauchen, um bessere Alternativen zu erfolglosen Verboten zu entwickeln. Auf dem ersten Blick hat es mal wieder nichts gebracht und wir sind so weit wie vor Jahrzehnten. Wer aber genauer hinsieht, kann erkennen, dass es bei vielen Ländern ein Umdenken gibt. Die Front wackelt gewaltig und die Vereine und Verbände, die sich für eine Legalisierung von Drogen einsetzen, werden immer größer. Wer dies berücksichtigt, kann dem ganzen Spektakel etwas Gutes abgewinnen: Noch haben wir nicht gewonnen, aber wir sind stärker geworden, erheblich sogar.
Werner Graf
Kranke werden im Regen stehen gelassen In einem Brief an die Bundesdrogenbeauftragte fragt der VfD nach der Entwicklung des Zulassungsverfahrens von Cannabisarznei. Die Antwort ist enttäuschend. Der Verein für Drogenpolitik e. V. (VfD) fragte in einem Brief an die Bundesdrogenbeauftragte, Marion Caspers-Merk, wann Hanf wieder als Medikament zugelassen wird, und berief sich dabei auf einen Text des Bundesgesundheitsministeriums von 2001: „Natürliche Gemische von Cannabis werden derzeit als Ausgangsstoff für die Arzneimittelherstellung in der Apotheke noch nicht angeboten. Die Bereitstellung von standardisiertem Cannabisextrakt wird jedoch von verschiedenen Firmen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Arzneimittelkodex vorbereitet und dürfte in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen.“ Das klingt ja nicht schlecht, diese Erklärung lässt Hoffnung wachsen. Doch das Antwortschreiben des Bundesgesundheitsministeriums holt einen schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn der Zulassungsprozess ist immer noch nicht abgeschlossen. Grund dafür sei eine Studie, die natürliche Cannabisextrakte mit synthetischem THC und einem Placebo bei Krebspatienten mit Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust verglich. Die Untersuchungen wurden seit 1999 in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden durchgeführt und waren letztes Jahr im September nach einer Zwischenbilanz überraschend abgebrochen worden. Die in der Studie verwendete orale Dosierung von 5 mg THC in Tablettenform zeigte nämlich keinerlei erkennbare Wirkung. In ähnlichen Versuchen wurde den Patienten täglich 20 oder mehr mg THC verabreicht. Laut dem Bundesgesundheitsministerium soll nun ein neuer Studienplan erarbeitet werden, der eine höhere Dosierung sowie andere Verbesserungen vorsieht. Das Bundesgesundheitsministerium vertröstet weiter viele Kranke, die darauf hoffen, Cannabis endlich legal zu therapeutischen Zwecken verwenden zu dürfen. Bisher ist in Deutschland nur synthetische THC-Arznei verfügbar. Doch die Preise dafür sind ungeheuer hoch: Das Arzneimittel Marinol kostet circa 3.000 Euro pro Gramm THC, andere bewegen sich zwischen 600 und 800 Euro pro Gramm THC. Wenn die Krankenkassen sich dann weigern, für den Patienten die Kosten zu übernehmen, muss dieser auf billigeres, also illegales Cannabis zurückgreifen. Das Bundesgesundheitsministerium setzt mit dem verzögerten Verfahren bewusst Cannabispatienten dem Risiko der Strafverfolgung und gesundheitlicher Schäden aus.
Cannabis wird nach historischen Schätzungen schon seit ca. 4.000 Jahren zu medizinischen Zwecken verwendet. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war es eines der meist eingesetzten Medikamente, bis es dann weltweit fast ganz verboten wurde. Inzwischen ist es in vielen Ländern wie England oder den Niederlanden, ja sogar einigen amerikanischen Bundesstaaten wieder als Arznei legal erhältlich. Tja, in Deutschland werden wir wohl weiter auf Cannabis als Medizin warten müssen. Katrin Schmidberger
anderswo cool-tour fun + action
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>> In dieser Ausgabe Ab sofort in jeden zweiten Monat, die super fette Plakataktion im Hanf Journal. In den Mittenseite des Journals findet ihr ab sofort auf einem hochwertigerem Papier zwei Plakat, rund ums kiffen. In jeder zweiten Ausgabe des Hanf Journals werdet ihr ab sofort solch eine Plakatseite finden. Sollten Hanf Journale irgendwo liegen bleiben, dann könnt ihr ja die Plakate herausnehmen und aufhängen.
Hanf Journal get´s global Nach dem wir schon mit der Berlinbeilage die erste Region im deutschsprachigem Raum erobert haben folgt nun die nächste: Österreich! Damit auch unsere Nachbarn etwas über ihre Drogenpolitik im Lande mitbekommen. Für den Rest der Nation gibt es ab sofort eine Zusammenstellung aller Regionalteile! Damit auch jeder mitbekommt, was wo wie kifft!
2 news
Arme Kiffer Es war ein mal vor langer langer Zeit ... da war Hasch auch eher was für Menschen mit wenig Geld. Aber fahren wir fort in der Reise zur Gegenwart.
kommentar Lt. Cmd. Sascha/RoB
Die Achse des Öls und die gelbe Gefahr. Es entsteht der Eindruck, Krieg im Irak sei eine alte Familientradition im Hause Bush, die in klassisch texanischer Erbfolge an den erstgeborenen Sohn übergeht. Nur ist der reelle Hintergrund genauso wenig einfach, wie jener der akuten Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen wahr ist. Die heutige Situation hat eine langjährige Vorgeschichte und beinhaltet eine düstere Perspektive, die es für die USA abzuwenden gilt. Die politische Neuordnung am Persischen Golf inklusive der Installierung prowestlicher Regime beschäftigte die US-Strategen gut die Hälfte des letzten Jahrhunderts, ohne dass eine auch nur annähernd stabile Lage in dieser Region entstanden wäre. Solange jedoch Saudi-Arabien als Outlet-Store amerikanischer Westlichkeit fungierte, und diese bereitwillig mit dem schwarzen Gold der Wüste finanzierte, gab es jedoch keinen wirklichen Grund Risiken einzugehen. Heute, nach dem starken saudi-arabischen Engagement im 9-11-Kunstfliegerteam, ist es mit dem geostrategischen Vertrauen in das erdölreichste Land der Erde nicht mehr so weit her. Die USA verbrauchen mit ihrem 6%igen Anteil an der Weltbevölkerung 24% des Öls. Sollten die Energiepreise zu steigen beginnen, wäre die Wirtschaftsrezession in den USA perfekt. Es ist nicht anzunehmen, dass die Ende des letzten Jahrhunderts versäumten Modernisierungen noch schnell genug vorgenommen werden können, um die Verhältnismäßigkeit zwischen Leistungserstellung und Energieverbrauch auf ein auch nur europäisches Niveau zu hieven. Im Stile der alten Kreuzritter zieht also der Sonnenkönig Gottes’ höchsteigenen Landes (Amerika) in den geheiligten Krieg (Dschihad?), um den religiösen Fanatismus in der Welt auszulöschen – ah.. ja, all right Mr. President! Wenn man mittels der Kontrolle über die Energiereserven (Öl) schon unbedingt die Weltherrschaft an sich reißen muss, dann doch nicht schon wieder mit der Story über den Erzbösewicht, der die zivilisierte Welt bedroht. „Kontrolliere was dein Volk weiß, und du kontrollierst was es tut“, weiß George jr. aus gut informierten Pentagon-Kreisen. Was Little George leider nicht kennt, ist das alte chinesische Sprichwort: „Macht korrumpiert, und absolute Macht korrumpiert absolut“. Hör auf die Chinesen, George, sie sind die wirkliche Gefahr für deinen Planet of Amerika. Wenn China im 21. Jahrhundert ausreichend Energie (Öl) zur Verfügung hat, wird die Kombination aus gleichsam hoher Produktivität und Genügsamkeit des chinesischen Volkes eine Wirtschaftsdynamik entwickeln, der die USA nichts entgegenzusetzen haben – außer Krieg vielleicht? In diesem Fall säße die jetzige Alleingroßmacht in einer wirtschaftlichen Ecke mit den heutigen Absturzkandidaten wie z.B. Brasilien – nur mit einem Vielfachen an Schulden. Dadurch wären die USA weder beim IWF noch bei der Weltbank kreditwürdig, könnten daher Ihre geopolitischen Seilschaften nicht mehr finanzieren, und hätten auf einem Schlag den halben Globus gegen sich – und kein Budget mehr, um neue Verbündete zu kaufen. Die USA haben jahrzehntelang korrupte Gewaltregime weltweit gestützt und CIA-Sprößlinge wie Osama bin Laden oder Saddam Hussein zuerst ausgebildet und anschließend finanziert. Homegrown problems! Hier in Österreich sagt man: „Wer überall zündelt, verbrennt sich den Arsch!” It’s payback time, Mr. President!
Vor etwas mehr als hundert Jahren brachten indische Einwanderer Cannabis nach Mexico. Die Bauern dort gaben ihm den Namen Marijuana und rösteten es nach der indischen Methode um die Fasern für die weitere Bearbeitung zu Hüten, Taschen und Teppichen vorzubereiten. Bis in den Süden der Vereinigten Staaten von Amerika gelangte so von Mexico aus die Jahrtausende alte Pflanze. Die Ärmsten der Südstaatenbevölkerung, die Schwarzen auf den Baumwollplantagen, entdeckten die Pflanze, aus der schon die Sklavenkleidung ihrer Vorfahren gefertigt war, und konsumierten sie um ihre durch die Wirtschaftskrise noch verschlechterten Lebensbedingungen besser ertragen zu können. Swing und Dixiland brachten die Elendsviertel der schwarzen Bevölkerung in Bewegung und das Marijuanafieber brach aus: Musikclubs eröffneten, in denen sich die Schwarzen trafen und Marijuana rauchten während im Hintergrund Songs über die Kultdroge liefen.
Impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH i. G. Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.); Katrin Schmidberger Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Michaela Fabian (Koordination Österreichbeilage; redaktion.oesterreich@hanfjournal.de), Ines Eichmüller, Kerstin Koch, Claudia Greslehner, Chrisitian Schlicht, Oliver Nuss, Pol Sax, Martin Schwarzbeck, Markus Berger Layout: modul design Illustration: Lukas Tkotz, modul design Fotos: Privat/ Im Auftrag des Hanf Journal/ modul design/ Dirk Rehahn Anzeigen und Vertrieb: Emanuel Kotzian 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigem Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 36,-€ jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren. Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de
1910 wurden in Indien plötzlich gesetzliche Maßnahmen gegen den Hanfanbau, Konsum und Handel durch die englische Kolonialmacht erlassen, die zuvor noch gut an dem Geschäft mit dem Hanf verdient hatte. Schon ein Jahr darauf wurde auch in den Staaten der Swingclubs - New Orleans, Louisiana, Mississippi und einigen anreihner Staaten – dem Marijuanaboom und dem Aufmüpfen ein gesetzliches Ende gesetzt. In Europa wurde Hanf mit dem Aufkommen von Tabak vom Rauchmittelmarkt verdrängt. Nur wer sich den kostspieligeren Tabak nicht leisten konnte, griff noch auf Hanf zurück. Das Arme-Leute-Kraut wurde in Europa bis 1925 hauptsächlich als Tabakmischungen verkauft mit einem Hanfanteil von 5-9%. Dann setzte die Repression auch hier ein, aber davon nächstes mal mehr. Und da es zwar heute noch heißt "Reiche koksen, Arme kiffen", aber weder das eine noch das andere legal ist, liegt es an Euch für euren Reichtum zu kämpfen. Für den Reichtum der Freiheit. Denn Geld hin oder her, Glück kann keiner kaufen und wirklicher Reichtum ist höchstens an den Augen abzulesen.
Handelseinig fuer ein Kilo, voellig ohne Hast, wurde Daniel auf der Strasse, nun sitzt er im Knast. Denn er handelte zuviel, mit dem Herren in Zivil.
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Caspers-Merk und die Realität Die Bundesdrogenbeauftragte Marion Caspers-Merk kam, nach dem zweitägigen ministeriellen Teil der UN-Drogenkonferenz in Wien mit der Realität in Kontakt! Das Planziel, bis 2008 Cannabis auszurotten, ist wohl doch unrealistisch. „Wir müssen heute realistischerweise eingestehen, dass das globale Ziel der Vereinten Nationen von 1998, bis zum Jahre 2008 eine drogenfreie Welt zu schaffen, nicht erreicht werden kann. Es ist aber nach wie vor wichtig, sich diese Ziele zu setzen. Denn die Politik braucht manchmal Visionen, auch und gerade in der Drogenpolitik.“ heißt es in einer Pressemitteilung. Wie soll man das nun bewerten? Da kommt die Bundesdrogenbeauftragte aus Wien zurück und stellt sehr überrascht fest, dass das was sie da in Wien mitbeschlossen hat, an jeglicher Logik und der Realität vorbei geht. Und was ist das mit den unrealistischen Zielen? Joe Wein, Vorstandsmitglied im Verein für Drogenpolitik (VfD) und Macher von www.cannbislegal.de kommentierte das ganze so: „Der Nachteil von unrealistischen Zielen ist jedoch, dass sie entweder zu Enttäuschung oder zu Selbstbetrug führen und dabei den Zynismus nähren. Jahrzehntelang machte sich der Westen über die östliche Planwirtschaft lustig, die ständig davon redete, den Westen zu überholen und dabei nur weiter zurückfiel. Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit wurde immer größer, ohne dass die dortigen Regierungen das eingestehen wollten. In der planwirtschaftlichen Drogenpolitik tun westliche Regierungen jedoch das selbe.“ Frau Caspers-Merk sieht in ihrer Pressemitteilung fünf Aufgaben für die Wiener Konferenz: Flexiblere Reaktion auf „neue Konsummuster“, „mehr Verständnis für innovative Ansätze der Prävention und Hilfen“ durch die Kontrollbehörden,
Hanf Journal erfreut: “Das Mutterland der Kiffer lenkt endlich ein”
Präventions- und Behandlungsprogramme als Ergänzung zur UN-Strategie der Angebotsreduzierung, „größere Flexibilität innerhalb der internationalen Verträge“ sowie Maßnahmen der Schadensreduzierung. Neue Verträge oder eine Revision der bestehenden Abkommen seien nicht erforderlich. Die Forderung nach mehr „Flexibilität“ kommt nicht von ungefähr. Im Februar 2002 hat die internationale Suchtstoffkontrolle (INCB) die Bundesregierung, wegen der Einführung von Konsumräumen für injizierte Drogenkonsumenten, kritisiert. Hier wurde Caspers-Merk einmal wieder vorgeführt, dass die Verträge der UNO nicht zum Schutz der Menschen bestehen. Denn gerade die Drogenkonsumräume stellen eine lebensrettende Einrichtung für Heroinabhängige dar. Die Bundesregierung zeigte damals keine Reaktion auf diesen Vorwurf, internationale Verträge gebrochen zu haben. „Es kommt jetzt darauf an, dass wir anspruchsvolle Ziele mit realistischen Schritten kombinieren,“ schreibt Frau CaspersMerk. Realistische Schritte könnte sich Caspers-Merk einmal bei den Schweizern abkucken. Die stehen nämlich kurz davor wirkungslose Verbote durch eine staatliche Regulierung des Handels zu ersetzen. Werner Graf
www.cannabislagel.de www.hanfjournal.de www.caspers-merk.de
Thailand mordet weiter 1.897 Tote in zwei Monaten sind in der seit Anfang Februar laufenden Anti-Drogenkampagne der thailändischen Regierung zu verzeichnen. Zwar behauptet die Polizei, dass die meisten Opfer von Drogenbanden getötet wurden, um Zeugen auszuschalten. Menschenrechtsorganisationen hegen dagegen den Verdacht, dass Todesschwadrone der thailändischne Polizei Verdächtige ohne Gerichtsverfahren töten. "Für diejenigen die noch mit Drogen handeln hat die Regierung zwei Wahlmöglichkeiten, entweder Gefängnis oder den Tempelfriedhof", sagte Premierminister Thaksin Shinawatra. Hanf Journal verbittert: ”Töten für die Volksgesundheit – kann das die Lösung sein?”
Cannabis in der Schwangerschaft Eine Studie italienischer Wissenschaftler an Ratten legt nahe, dass täglicher Cannabiskonsum während der Schwangerschaft einen negativen Einfluss auf die spätere Lernfähigkeit des Kindes hat. Professor Vincenzo Cuomo von der Universität Cagliari (Cittadella Universitaria di Monserrato) warnte davor, die Ergebnisse seiner Rattenstudie direkt auf Menschen zu übertragen. Laut Dr. med. Franjo Grotenhermen haben Studien bisher keine konsistenten Hinweise auf relevante Schädigungen des Kindes durch Cannabiskonsum während der Schwangerschaft geliefert. Hanf Journal rät: “Während der Schwangerschaft lieber nicht kiffen, dem Kinde zuliebe.”
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Jamaika: Entkriminalisierung wird vorbereitet Der Besitz von Cannabis soll in Jamaika Cannabis straffrei werden, solange er auf den privaten Bereich beschränkt ist (z.B. in der Wohnung). Generalstaatsanwalt A. J. Nicholson gab am Samstag, 29.03.2003 bekannt, dass zur Zeit ein Gesetzesentwurf vorbereitet wird, um eine entsprechende Empfehlung der "Ganja-Kommission" von vor zwei Jahren umzusetzen.
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UN-Drogenplanziel unrealistisch
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news
4 news
Auf zum Million Marijuana March 2003 Kämpft für eure Meinung, kämpft für die Freiheit der Hanfpflanzen!
Auch dieses Jahr folgen Hunderttausende von Kiffern auf der ganzen Welt der Tradition des Million Marijuana March, kurz MMM. Am ersten Wochenende des Mais gehen wieder viele auf die Straße, um für eine Legalisierung von Cannabis zu demonstrieren. Weltweit sind bisher über 200 Hanf Events angemeldet. Wir sagen euch, in welcher Stadt in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich ihr wie aktiv werden könnt. Ein kleiner Wermutstropfen bei der schönen Tradition ist nur, dass sich dieses Jahr weniger deutsche Städte als sonst beteiligen. Eine Wende in der Drogenpolitik scheint aber dringender denn je.
Die Global Space Odysee 2003 in Leipzig:
Es ist der dritte Mai 2003: Millionen von Menschen kämpfen weltweit friedlich für die Freigabe von Cannabis, für mehr Selbstbestimmung und Toleranz, für eine humane Hanfpolitik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Auch in Deutsch-land stehen viele Menschen zu diesen Forderungen. In Bremen, Flensburg, Berlin, Leipzig, Dessau, Viernheim, Lauterbach, Potsdam, Köln, Limburg und anderen kleinen Städten wird am ersten Maiwochenende fleißig demonstriert. Wien, Bern, Zürich, Basel, Luzern, Lugano und Genéve veranstalten ebenfalls MMMs.
Bremen 2003 für die Legalisierung:
Wie gesagt, der MMM scheint eine Tradition für alle Kiffer geworden zu sein und zwar auf der ganzen Welt. Doch wie kam es eigentlich dazu? 1998 veranstaltete die US-amerikanische Organisation “Cures not wars“ den ersten Million Marijuana March Day in New York. Dieser stand unter dem Motto “Rally an March against intolerance: Stop all cannabis arrest, stop the lies, release the medicine, heal the sick, and end the prison state!” und war mit über 20.000 Teilnehmern sehr erfolgreich. Andere Hanf-Verbände und Gruppen schlossen sich dieser Veranstaltung an, der Million Marijuana March etablierte sich so zu einem alljährlichen globalen Kifferfest mit Traditionen.
Berlin 2003:
Unter den vielen Veranstaltungen sind drei ganz besondere Events dabei, die wir euch nun näher vorstellen wollen: Das Hanffeuer 2003 in Wien:
Die Hauptstadt Österreichs konnte dieses Jahr schon durch die UN-Drogenkonferenz mit Cannabisaktivismus glänzen, auch beim MMM ist Wien wieder mit dabei:
Unter dem Motto „Selbstbestimmung, Frieden und eine andere Drogenpolitik sind möglich“ bietet Leipzig wie letztes Jahr auch diesmal wieder etwas ganz besonderes. Neben der allgemeinen Forderung nach der Legalisierung wollen die Leipziger auch für mehr Toleranz und Respekt vor anderen Lebensformen kämpfen. Um 13 Uhr geht’s vor der Feinkost los. Nach dem Demozug durch die Innenstadt findet eine Kundgebung sowie ein Konzert statt. Abends wird euch noch eine fette Party mit guter live Mucke präsentiert. Leipzig wird sich wahrscheinlich wieder selbst übertreffen. Wer mehr wissen will: www.feinkost13.org Der schöne Stadtstaat hat auch etwas Besonderes geplant: Im Rahmen des MMM bieten die Veranstalter in der Woche ab dem 28. April verschiedene Vorträge zum Thema Cannabis an. Dazu hat das Cinema Kino sein Programm umgestellt und zeigt in dieser Woche gute Drogen-Filme wie „Grasgeflüster“, „Trainspotting“ und das „Weiße Rauschen“. Am 3. Mai selbst geht es um 15 Uhr am Bahnhofsvorplatz mit Musik und der Kundgebung los. Mit dabei als Redner sind u. a. Dr. Heino Stöver von der Uni Bremen sowie Cornelia Barth vom Verein für akzeptierende Drogenarbeit. Na dann viel Spaß in Bremen!
Zunächst erwartet euch dort ab 16 Uhr eine bunte LegalizeParade durch die ganze Stadt. Auf dem Heldenplatz folgt anschließend die Kundgebung mit Rednern aus Politik und der Hanfbewegung. Dort wird auch die erste österreichische Haschtrafik (Trafik ist ein kleiner Tabakkiosk) durch Dieter Brosz, einen grünen Abgeordneten im Nationalrat, eröffnet. Ab 18 Uhr werden viele Bands für gute Stimmung sorgen. Wer danach noch weiter feiern will, kann das in der Arena tun. Auf 3 Floors gibt es vielseitige Musik: von Psy-Trance, Drum n`bass bis Reggae, Dancehall und Ska ist für jeden etwas dabei. Dieses Jahr ist dort noch eine ganz besondere Aktion geboten: Es werden alle Teilnehmer gebeten in Anzug bzw. Abendkleid auf der Demo zu erscheinen, da die Veranstalter sich von ihrer gut bürgerlichen Seite zeigen wollen. Wer im hübschen Kleidchen kommt, kann sich einen Serious-Stempel an der Haschtrafik abholen und abends um-sonst auf die Party. Nichts wie hin nach Wien! Ausführliche Infos gibt es auf www.hanffeuer.org
Auch die Hauptstadt wird sich am MMM beteiligen. Im Tacheles findet ab 15 Uhr eine Infoveranstaltung zum Thema Drogen statt. Hanffood, eine Videoshow zum MMM 2002 sowie gute Musik werden das Ganze untermalen und für gute Stimmung sorgen. Ab 18 Uhr geht es dann mit einer großen Party weiter: Für 3 Euro könnt ihr gleich 3 Bands erleben. Neben russischem Punk-Rock durch die Band Flashback, wird euch jede Menge Reggae, Punk und Ska akustisch verwöhnen. Für alle Berliner haben wir in unserer Regionalausgabe noch mehr Infos über den MMM 2003. Auch auf www.hanfparade.de könnt ihr mehr erfahren. Die gesamte Liste der Teilnehmerstädte und weitere Infos findet ihr auf www.cures-not-wars.org sowie auf www.cannabislegal.de. Na, dann viel Erfolg und Spaß beim MMM 2003!
Katrin Schmidberger
5 news
Free Kanada?
Den Frühling begrüßen!
Entkriminalisierung kommt im Juni
Kanada – Die Tageszeitung Toronto Star hat gute Nachrichten für alle Kiffer in und um Kanada. Laut Berichten dieser Zeitung will die Regierung des Premierministers Chretien im Juni einen Gesetzesentwurf zur Entkriminalisierung des Besitzes geringer Mengen von Cannabis einbringen. Die genaue Grenze für die geringe Menge steht zwar noch nicht fest, gerüchteweise sind aber immer Zahlen zwischen 10 und 20 Gramm im Spiel.
Gut, wer sich die alte Entwicklung in Kanada ansieht, kann bei einer reinen Entkriminalisierung schon ein bisschen traurig werden, denn noch im September forderte der Senatsausschuss des kanadischen Parlamentes eine Legalisierung analog zu Alkohol. Mit der Zeit wurde diese Forderung immer schwächer und so kam es, dass das Unterhaus nur noch eine Entkriminalisierung von bis zu 30 Gramm vorschlug. Den konservativen Oppositionellen ging dies aber immer noch zu weit. Anstelle eines lautstarken Protestes gegen die Pläne der Regierung hätte sich die Opposition mal lieber Rat bei den englischen Torries geholt, die sprechen, was Cannabis anbelangt, nämlich eine sehr liberale Sprache. Hauptgrund für die nur softe Befreiungsaktion aller Kiffer ist aber nicht die nationale Opposition, sonder vielmehr das machtgierige Regime im Süden des Landes. Die USA sind der engste Handelspartner der Kanadier und meist nicht sehr erfreut über eine humane Drogenpolitik. Wie schon berichtet, sehen derzeit einige Gerichte das Verbot von Cannabis in Kanada als nicht existent an, da es die Regierung versäumt hatte, innerhalb eines Jahres Verbesserungen an dem Gesetz durchzuführen. Sollte sich die Regierung mit ihrer Entkriminalisierungsaktion noch mehr Zeit lassen, ist das nur gut für alle Kiffer. Kanada ist ein weiteres Land, das sich eng an die Seite mit Holland, Schweiz, Belgien und England stellt und für eine humanitäre Drogenpolitik einsteht. Ein weiteres befreites Land in der Schlacht gegen Kriminalisierung, Verfolgung und Ungerechtigkeit. Die letzte Schlacht gewinnen wir
Werner Graf
Der Mai hat begonnen, die Blätter sind mildgrün, die Lebensfreude wird neu entfacht. Zur Feier dieses Anblicks sind die Blüten des Waldmeisters hervorgekommen: Weiß stehen sie überall an schattigen Plätzen. Sie suchen sich die Menschen, die mit ihnen den Frühling im Jahreslauf feiern wollen. Wenn sie welken, zieht ihr betörender Duft durch den Wald. Dann ist es Zeit die Blätter zu pflücken und die MAIBOWLE anzusetzen! Dieser Trank ist das begeisternde Element in den Frühlingsritualen der naturverbundenen Menschen in Mitteleuropa bis ins letzte Jahrhundert hinein gewesen. Die "Pflanzenwesen" nehmen vom Menschen Besitz und tanzen ihn um den Maibaum herum. Die Naturgeister sind ausgelassen und geradezu ekstatisch, denn die wieder erstarkte Sonne schiebt die Pflanzenwelt in ihrer Entwicklung voran zum Höhepunkt. Die Pflanzengötter und der Sonnengott feiern ihre Vermählung.
Weise ein inspirierendes Getränk herstellen, man kann es aber auch im Verhältnis 1:10 mit ca. 40 %igem Alkohol ansetzen (ca. 50 g mit einem halben Liter Alkohol einen Tag ziehen lassen) Da der Geist des Waldmeisters ein weltumspannender zu sein scheint, hat er in aller Welt verwandte Pflanzengeister. In Westafrika werden das ganze Jahr hindurch mit einer Pflanze namens mondia whitei "der süße Duft der Erde" ekstatische Hochzeitsrituale gefeiert. Dort gedeiht der Pflanzengeist das ganze Jahr, da keine Jahreszeiten wie hierzulande existieren, als Wurzel. Der Geruch der Wurzel ist derselbe betörende Geruch wie bei Waldmeister. Die Wirkung ist intensiver, dafür ist die Nachwirkung auch ungleich stärker als bei Waldmeister: ein "leicht bedröhnter Zustand, Kopfschmerzen und Taubheit der Glieder" am Tag nach dem Genuss.
Ekstase mit Maibaum und Maibowle Der "Meister des Waldes" ist ein unscheinbar erscheinender Bote dieser Entwicklung, sein Name gibt jedoch einiges von der ihm zugemessenen Potenz preis. Die Wirkung eines Auszugs der Blätter wird als euphorisierend, aphrodisierend und deutlich wahrnehmungsverändernd beschrieben. Ekstatische Tänze wie auch innige Vereinigungen mit anderen Menschen- und Pflanzenwesen, das Gefühl des All-EinsSeins und das Verstehen des Laufes und Ausdrucks der Natur werden berichtet. Besonders gut ist der Kontakt mit den "Pflanzendevas", wenn die Pflanze an ihrem Standort im Wald aufgesucht, gepflückt und nach einer kurzen Zeit des Welkens mit weißem Wein oder Sekt übergossen wird. Nach wenigen Stunden kann dieses Getränk genossen werden. Das Welken ist wichtig, da die frischen Blätter nur wenige der berauschenden Inhaltsstoffe enthalten. Aus dem getrockneten Kraut lässt sich auf die gleiche
Zur Herstellung eines Mondia-Elixiers werden etwa 100 g der Wurzel mit 0,35 Litern Alkohol, 30–40 % vol., übergossen. Die Extraktion kann bis zu sieben Mal mit denselben Pflanzenteilen durchgeführt werden, wobei die Extraktionszeit mit jedem Aufguss verlängert wird. Der erste Ansatz wird nur einige Stunden stehen gelassen, der letzte kann mehrere Tage ziehen. So erhält man aus 100 g Wurzel bis zu 2,5 Liter “Bitters“-Ansatz. Zur Verfeinerung können der Mondia- Wurzel noch Gewürze wie Ingwer, Tigernuss oder Kardamom zugesetzt werden. Ob mit Waldmeister im Mai oder mit Mondia das ganze Jahr: Es lässt sich vortrefflich feiern! Konrad
6 wirtschaft
Royal Blunts EZ Roll Tube
ENTHEOGENE BLÄTTER ... erweitern das Bewußtsein
It´s for da weed, man!
Freie Forschung an wirksamen Pflanzen und Substanzen
Seit Juni 2002 existiert die Nachfolge-Zeitschrift des von Bert Marco Schuldes in den Neunzigern herausgegebenen SzeneForums Entheogene. Initiator, Herausgeber und Verleger Hartwin Rohde kooperiert mit den Machern der amerikanischen Schwesterzeitschrift The Entheogen Review und zieht mit Feingefühl für Relevanz und Optik geschickt, aber oft auch gestresst, die Fäden hinter den Kulissen. Nach sechs Ausgaben wird es Zeit für eine historische Betrachtung, ein kleines Resumée – ein wirkliches Fazit kann nach einem halben Jahr noch nicht gezogen werden – und einige Aussichten für die Zukunft. Das Psychonauten-Blatt The Entheogen Review wurde 1992 vom Amerikaner Jim DeKorne erdacht und in Eigenregie produziert. Bert Marco Schuldes griff die Idee 1994 begeistert auf und verlegte auf eigene Kosten und in rustikaler Aufmachung das deutschsprachige Pendant Entheogene, welches zuerst ausschließlich Übersetzungen des US-amerikanischen Originals beinhaltete, aufgrund einer höchst interessierten Leserschaft aber bald auch von mannigfaltigen Zuschriften aus dem Inland lebte. Dieses Blatt fungierte in kopierter und per Hand gefalzter Form für insgesamt nur sechs Ausgaben in der psychedelischen Bewegung als interaktives Forum, in welchem Fragen gestellt, erörtert und beantwortet wurden, die sonst in keinem Medium des Marktes auffindbar gewesen sind. Das Internet war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ein solcher Informationspool, wie es das heute ist. Die sechste und letzte Augabe der Entheogene erschien im Herbst 1996. Im Winter 1997 stellte Jim DeKorne die Produktion der Entheogen Review aus persönlichen Gründen vorläufig ein und übergab das Heft den beiden neuen Herausgebern David Aardvark und K. Trout. Anfang 1998 erschien das Journal erstmals unter deren Leitung und in neuem Gewand.
In allen Headshops bereits der Renner, haben sich EZ Roll Tubes zum echten Hype gemausert. Das kommt nicht von ungefähr. Bester Tabak vermischt sich mit feinstem Papier und garantiert Rauchgenuss der besonderen Art. Findige Bluntfreaks haben schnell herausgefunden, dass EZ Roll Tubes fast überall schmecken. Ob in der Pizzeria, der Disco, auf´m Konzert, bei Omi´s Geburtstagskränzchen...........
zum Marijuana Magazin grow! eröffnet dem Netzwerk-orientierten Psychonautenforum gänzlich neue Wege innerhalb der entheogenen Aufklärung und lässt es einmal mehr zum anwenderfreundlichen, konkurrenzfreien Medium geraten. Das ‚Journal der freien Forschung an wirksamen Pflanzen und Substanzen’ liefert eine thematische Bandbreite, welche sich an wissenschaftlich- (ethno-) medizinischen, zum großen Teil aber auch an hedonistischen Fragestellungen orientiert. Titelthemen bisher: Pflanzen im Frühjahr (1/02), Psilocin als Medizin (2/02), Verarbeitung – Methoden, Hintergründe (3/02), Amanita muscaria (4/02), Absinth (5/02) und Psychoaktive Gewürze (6/02).
Seit dem 20. Juni 2002 wird in Absprache mit Bert Marco Schuldes das offizielle Nachfolge-Journal Entheogene Blätter von Hartwin Rohde/Berlin unter dem Label seines Verlages maiLab produziert.
Entheogene Blätter benötigt weiterhin dringend Abonnenten. Die Website www.hanf.entheogene.de informiert weiterführend über Abo-Modalitäten, Allgemeines und Aktuelles. Über Zuschriften aus dem Leser-Netzwerk freut sich der Herausgeber grundsätzlich. Open your mind.
Nährte Rohde seine Zeitschrift anfangs hauptsächlich mit Übersetzungen des amerikanischen Vorbildes, so kann er nach nur vier Ausgaben bereits auf die Unterstützung einiger deutschsprachiger Autoren (Jochen Gartz, Wolfgang Bauer, Jörg Happe, Konrad Lauten, Bastian Borschke, Markus Berger ...) und Verleger bzw. Unternehmer (Werner Pieper, Nachtschatten Verlag, Elixier/ Sensatonics, Treibhaus ...) zurückgreifen. Die seit Ausgabe 4 gepflegte Partnerschaft zum Hanf Journal und
Markus Berger
Wer heute noch seine Mischung in Papers packt ist selbst dran schuld. Zigarren killen war gestern - Lästiges rumfummeln und Aufgeschneide gehört der Vergangenheit an. Royal Blunts EZ Roll Tubes machen es Dir wirklich leicht einen korrekten Blunt zu drehen. Einfach Packung auf, EZ Roll raus, aufrollen, füllen, BlunTT rein, drehen und abrauchen. So easy kann das sein.
Entheogene Blätter Monatliche Erscheinungsweise; Abo: 15 bis 60 ¤ über maiLab-Verlag, Hartwin Rohde, Danziger Straße 84, 10405 Berlin, E-Mail: info@entheogene.de, Internet: http://hanf.entheogene.de/
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Bisher sorgen 9 verschiedenen Sorten für genussvolle Abwechslung, like schmackige Vanille, frischer saurer Apfel, köstliche Erdbeere, edler Cognac, süße Schokolade, bärige Blaubeere, kräftiger Jamaican Rum, saftige Wassermelone oder ganz natürlich als Candela. Vodka Lemon und Pils Flavour gibt es zwar noch nicht aber weitere werden folgen...........check it out! Weitere Infos unter www.dr-donners.de ( G e n e r a l i m p o r t e u r f ü r R o y a l B l u n t s i n E u ro p a )
7 wirtschaft
PIECE – MAKER
Graskönig
made on earth
Das bekiffte Kartenspiel für Kiffer
Der Growshop JOKER aus Österreich hat ein neuartiges Produkt für alle Kiffer herausgebracht: den Piece-Maker. Eine mechanische Presse, die sowohl überzeugend, einfach und auch praktisch ist.
ihn auch noch in einen Schraubstock geben und das Rohmaterial durch den Piece-Maker hindurch erhitzen. Heraus kommt ein perfekt geformtes Stück Piece, welches sogar mit einer Prägung verziert werden kann.
Die Vorteile des mechanischen Pressens liegen auf der Hand: Die äußere Schicht wird durch das Pressen zu einer schützenden Haut verwandelt, die vor Oxidation schützt und somit den Zerfall des Wirkstoffs verhindert. Es findet keine Verunreinigung und somit keine Qualitätsminderung statt und die Restfeuchtigkeit wird beseitigt.
Dieses Produkt ist eigentlich zu simpel um neu zu sein. Aber dennoch, es ist schon fast eine Revolution im Growbereich.
Das Spiel überzeugt schon alleine durch die gelungenen und witzigen Zeichnungen. Kein Klischee ist ihnen zu teuer, um es nicht malerisch umzusetzen. Vom Dealer, Growshop, Polizisten bis hin zum Sizilianischen Sporttaucher ist alles mit dabei. Kein Wunder, dass die Erfinder, nach gut 1,5 Jahren Eigengebrauch, nun dieses Spiel auch bundesweit anbieten. Wenn es schon im ganzen Freundeskreis zum Renner wurde, dann darf man es dem Rest der Welt auch nicht vorenthalten, oder?
www.piecemaker.at
Durch moderne High-Tech-Siebverfahren (z.B. mit einem IceO-Later von der Firma Pollinator) kann heutzutage jedermann Harzpulver aller bester Qualität herstellen. Um dieses vor Verunreinigungen zu schützen, ist es notwendig, eine sanfte mechanische Pressung vorzunehmen. Wird das Harz mit Sanftheit mechanisch gepresst, ohne dabei erhitzt zu werden, zerplatzen nur wenige Harzdrüsen und die natürliche gelbliche, Bernstein gleichende Färbung der hochwertigen Kristalle verändern sich nicht.
Der Ablauf des Spieles ist simple: Um der Graskönig zu werden, brauchst du möglichst viel Gras, viel Licht und gute Dealer! Und da die anderen auch gewinnen wollen, ist dies nicht so einfach. Durch die Aktionskarten, wie Razzia oder Parasitenpicknick, bekommt das Spiel eine spannenden Verlauf. Prinzipiell ist jeder aufgefordert, seine Spielregeln selbst zu kreieren, da dies aber manchen Kiffer doch zu stressig ist, wird die „Königsvariante“ angeboten. Nach ein paar Testrunden ist der weitere Kifferspaß garantiert!
Der Piece-Maker ist vollkommen zerlegbar, besteht aus lebensmittelechtem Edelstahl, ist verschleißfrei und dazu noch einfach zu bedienen. Der Piece-Maker garantiert eine optimale Wärmezuführung vor der Pressung. Ein Verbrennen des Pressematerials ist daher gar nicht möglich.
Das Spiel ist in allen gutsortierten Headshops erhältlich! (Großvertrieb für Händler bei Bam Bam Bohle)
Der Piece-Maker ist super simpel. Durch das verlängerte Gewinde, kann man genügend Druck auf das Rohmaterial ausüben um es hart zu pressen. Wem dies noch nicht ausreicht, der kann
www.graskoenig.de
Stiftung Hanftest präsentiert:
Eine Bong für die besonderen Genießer Die Silver Perls Blubber von der Glasbläserei Plaisir verspricht größten Rau(s)chgenuss.
Durch einen Innenadapter wird der Rauch blitzschnell in unzählige kleine Luftperlen gewandelt, die den Rauch besonders gut kühlen. Der Rauch ist mild, er lässt sich leicht und angenehm in die Lunge ziehen. Man glaubt kaum, dass man breit wird, so sanft ist das Erlebnis. Vergesst also das Kratzen im Hals oder den Husten, mit der Super Blubber Bong gehört das der Vergangenheit an. Gerade Kiffer, die eher der traditionellen Joint-Fraktion angehören, werden also von dieser schönen Glasbong begeistert sein. Ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung einer Bong ist auch die Reinigung: Hier erhält die Power Perls die Note sehr gut, weil sie sehr robust und so praktisch in der Spülmaschine zu säubern ist. Auch an die Ästheten unter uns hat Plaisir gedacht, da die Blubber auch mit Farblicht-Glas in Vampir (rot), Oxygen (blau) und Gras (grün) erhältlich ist. So sind die optischen Filme nach dem Konsum garantiert. Das Schwestermodell der Silver Perls, die Power Perls Bong ist mit einem Außenadapter ausgestattet. Auch sie sorgt für viel Vergnügen und garantiert einen schönen Kifferabend. Bei all den Reizen dieser Bongs, kann man es dem Hersteller auch verzeihen, dass er keine Homepage hat, wo man die Prachtstücke betrachten kann.
In den dunkelsten Regionen Bayerns entstand ein neues Kifferspiel. Und eines gleich vorweg, man merkt, dass es wohl von Kiffern gemacht wurde! (Nur eine Vermutung der Redaktion) Denn um ehrlich zu sein, ist die Anleitung im nüchternen Zustand sehr verwirrend. Wer sich hingegen in einen kreativen Zustand versetzt, kapiert es sofort.
Hier gibt`s noch mehr Infos: Plaisir Glasbläserei Lauchstraße 8c 71032 Böblingen Tel: 07031-236676 Email: reiss.plaisir@t-online.de
8 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:
Katrin entdeckt die Welt des Growing - "Ab nach Draußen!" Unsere Pflänzchen, die uns im Herbst eine fette Ernte bringen sollen, wachsen und gedeihen in einem schönen Garten in Holland. Doch wenn mensch nicht so einen Garten hat und die Gesetzeslage die Bedürfnisse der Kiffer nicht zulässt, hat man keine andere Wahl als sich ein schönes Örtchen in der Natur zu suchen. „Doch bevor wir uns ein schönes Örtchen suchen, müssen wir noch einige Vorbereitungen treffen. Schließlich lauern in der freien Natur viele Gefahren wie Sturm, Trockenheit, fremde Beobachter, Polizei oder Hanffresser“, meint Nils. „Wir müssen sie davor so gut wie möglich schützen, deshalb jetzt gut aufpassen.“ Ihr habt ihn gehört, lasst uns los legen... Der optimale Platz Bevor mensch die Pflanzen Mitte/Ende Mai nach Draußen pflanzen kann, müssen sie sich erst einmal an die freie Natur gewöhnen. Deshalb sollten sie vorher regelmäßig auf dem Balkon oder der Terrasse gewesen sein. Besonders gut tun ihnen ein paar laue Nächte draußen (nur keinen Frost!). So werden sie robuster und haben beim Auspflanzen weniger Stress. Wenn die Pflanze eine Höhe von circa 30 bis 50 cm erreicht, wird es Zeit, sie ins Freie zu entlassen. Aber wohin genau? Es gibt folgende Kriterien für einen guten Standort: Ihr müsst vorsichtig sein, dass keine Leute an diesen Ort gelangen können, er sollte versteckt gelegen sein. Achtet dabei auch darauf, dass ihr keine Trampelpfade hinterlasst. Viele Guerilla Grower pflanzen ihre Babys verteilt auf mehreren Plätzen aus, damit sie weniger auffallen.. Es soll aber auch schon manche verplante Kiffer gegeben haben, die dann nicht mehr alle Pflanzen fanden, tja das ist dann weniger produktiv für die Ernte. Der Boden selbst sollte kein Waldboden sein, denn dieser ist oft zu sauer. Gut geeignet sind Bodenflächen, wo viele Brennnesseln oder andere schnell wachsende Grünpflanzen sprießen. Der Platz sollte nicht zu wenige Sonnenstunden pro Tag haben. Zu viel Sonne ist fast nicht möglich, man muss bloß den Mehrbedarf der Babys an Wasser bedenken! „Das alles ist nicht ganz einfach, aber mit der Auswahl des Platzes geht man den entscheidenden Schritt beim OutdoorGrow. Deshalb solltet ihr auch genau Bescheid wissen“, merkt Nils mit dem grünen Daumen an. OK, ihr habt ihn gehört. Was einen guten Grow-Boden ausmacht, findet ihr deshalb ausführlich auf unserer Homepage (Rubrik growing: Guerilla Farming Juli 2002). Werft mal einen Blick drauf! Eine Frage des Geschlechts Bevor es für die Kleinen nun endlich nach draußen geht, müssen wir erst herausfinden, welche Pflanzen weiblich und somit entscheidend für den Rauschgenuss sind. Dafür hat man auch wieder verschiedene Möglichkeiten, die mehr oder weniger effektiv sind. Nils stellt sie euch schnell vor: Zum einen kann man alle Pflanzen nach draußen setzen und einfach abwarten, welches Geschlecht die Pflanzen beim Blühen annehmen. Dazu muss man sie aber ganz genau beobachten und sobald die Geschlechter zu erkennen sind, muss man die Männchen entfernen. Die weit schnellere Methode ist diese: Man schneidet die Pflanze nachdem sie die 7. Nodie erreicht hat, kurz nach der 4. Nodie mit einem feinen Messer vorsichtig ab – Die Nodie ist der Knotenpunkt am Stamm/Ast, wo die Blätter raus kommen. Wie man einen Steckling richtig macht, könnt ihr auch online auf unserer Homepage nachlesen (Rubrik growing, Artikel August 2002). Die kleinen abgeschnittenen Stecklinge gebt ihr in einen kleinen Topf mit Stecklingserde oder in ein Wasserglas und versorgt sie wie herkömmliche Stecklinge auch. Sie brauchen täglich 12 Stunden Dunkelheit, damit sie nach circa 10 bis 14 Tagen die Blütephase erreichen. Der Clou dabei ist: Wenn der Steckling männlich ist, dann ist es seine Mutterpflanze auch. Und die kann man dann getrost alle in die „Tonne schmeißen“. Ganz wichtig bei dieser Methode ist: Die „Mütter“ und ihre Babies sind zu kennzeichnen bzw. zu nummerieren, damit man sie auch richtig zuordnen kann. „Diese Methode geht schnell und erspart euch viel Arbeit, weil man die Pflanzen vor dem Raussetzen trennen kann , also vor allem bei echtem Guerilla Growing absolut empfehlenswert, da man sonst oft viele Samen erntet! Und dann ist es rum mit Sinsemilla (= spanisch für „ohne Samen“)“, grinst der GrowProfi. Und wie erkenne ich ein Männchen und ein Weibchen? Die ersten Blüten (m und w) entstehen an der Nodie, im oberen Winkel zwischen Stamm und Blattansatz. Ihr merkt sicher
männliche Pflanzen
schon, die Nodie ist ein wichtiger Teil der Pflanze! Die männlichen Blüten sind kleine, längliche, grüne Kugeln (1-5mm groß), die an dünnen Stielen hängen. Wie kleine Laternen. Sie platzen nach einigen Tagen auf wie ein Regenschirm und der gelbe Pollen fällt heraus. Die einzelne weibliche Blüte (3-10mm groß) sieht eher aus wie ein grüner Tropfen, kelchförmig mit dickem Bauch im unteren Drittel. Die Blüte verjüngt nach oben hin. An der Spitze kommen ein oder mehrere weiße Härchen heraus, die „Stempel“. Die Blüten wachsen in dichten Trauben zu den uns allen bekannten „Kolben“ heran. Ab ins Freie Gut, nun setzen wir die weiblichen Hanfpflanzen endlich unter freien Himmel. Sie werden es nicht einfach haben, es lauern viele Gefahren. Ihr solltet darauf achten, die Pflanzen kurz vor ihrer Ruhephase hinauszusetzen, das vermindert den Schock. Wir graben im Garten des sympathischen Holländers in der frühen Abendsonne 10 mindestens 30 cm tiefe Löcher, ganz schön anstrengend. Dann setzen wir die Kleinen rein und füllen die Löcher mit ca. 40 Liter guter Erde auf. Verwendet keine Anzuchterde, besser geeignet ist Erde mit vielen biologischen Düngerstoffen wie Wurm-, Vogel-, Fledermaus- oder Pinguinkot. Ja, ihr habt richtig gelesen, Pinguinkot, die Grow-Welt ist doch ganz schön verrückt. Nils verwendet den All-Mix von BioBizz, „einem der führenden holländischen biologischen Erd- und Düngerproduzenten. Welche Marke man kauft ist egal, aber kauft bitte keinen Billigscheiß!“, predigt Nils zum wasweissichwievielten Mal. Und es gibt es da viele gute Zusatzstoffe, mit denen man seine Kleinen verwöhnen kann. Gefährliche Hanfliebhaber Unsere geliebten Hanfpflänzchen haben ganz bestimmte Fans, die ihnen aber gefährlich werden: Spinnmilben, Blattläuse und andere kleine Tierchen fressen sich gerne daran satt und wollen uns die Ernte vermiesen. Gesunde Pflanzen wachsen und blühen ausgezeichnet und haben eine tiefgrüne glänzende Farbe. Es fällt darum schnell auf, wenn eine Pflanze das weniger gut tut. Zeichen von Krankheit und Befall sind: Die Blätter sind ungewöhnlich groß, unförmig oder verfärben sich. Auf Flecken oder Tierchen auf und vor allem an der UNTERSEITE der Blätter sollten alle Grower jeden Tag achten! Wenn ihr feststellt, euren Pflanzen geht es nicht gut, müsst ihr schnell richtig handeln, um ihnen helfen zu können. Die richtige Diagnose ist unentbehrlich, deshalb sollten sich Anfänger im Zweifelsfall an vertrauenswürdige Profis wenden, um Enttäuschungen zu
vermeiden. Abhängig davon, wie die Krankheit sich ausbreitet, sollte man die Pflanze isolieren oder alle Pflanzen behandeln. Man sollte es zuerst mit einem natürlichen Insektizid versuchen. Dieses lässt sich ganz einfach herstellen: Ein Esslöffel Schmierseife wird mit 100 Milliliter Spiritus in einem Liter Wasser aufgelöst. Dazu gibt man nun ein paar Zigaretten, eine geschnittene Zwiebel, Knoblauchsaft und ein paar Löffel Buttermilch. Nachdem die Mischung geschüttelt ist, wird sie noch kurz aufgekocht und gekühlt auf die Pflanzen verteilt. Es gibt auch biologische Spritz- sowie vorbeugend wirkende Mittel zu kaufen, wie z.B. Neem-Öl, die gegen Schimmel und/oder gefräßige Insekten einsetzbar sind. Ihr findet sie im Fachhandel um die Ecke oder noch besser im Growshop eures Vertrauens. Nils benutzt das Neem-Öl vorbeugend von Anfang an immer wieder mal: „Aktion ist besser als Reaktion“, ist Nils` Bauernweisheit des Tages. Hilft das Alles nicht, können natürliche Fressfeinde eingesetzt werden. Diese verschwinden nach verrichteter Arbeit wieder von selbst. Man muss aber auf die jeweiligen klimatischen Rahmenbedingungen achten, damit es den Helfern auch gut geht und sie sich vermehren! Die Raubmilbe hilft gegen Spinnmilben, die Schlupfwespe ist gegen Weiße Fliegen einsetzbar, Nematoden machen Trauermückenlarven den Garaus und die Gallmücke sowie der Marienkäfer vernaschen gerne Blattläuse.. Der letzte Weg, nervende Insekten oder Krankheiten wieder loszuwerden, ist der Griff zu chemischen Spritzmitteln. Im Gartencenter gibt es die – je nach Krankheit – passenden Mittel, die auch im Gemüsegarten eingesetzt werden dürfen. So ein Spritzmittel sollte man aber nur im Notfall benutzen und auf gar keinen Fall kurz vor der Erntezeit verwenden! Nach einigen Tagen muss man unbedingt alle Pflanzen mit Wasser säubern, denn sonst könnten Spritzmittelreste die Poren der Pflanze verstopfen. Nils benutzt „solches Zeugs nie, da würde ich lieber auf die Ernte verzichten, aber ich hatte auch noch nie 100% Ausfall durch Schädlinge! Vorbeugen ist eben besser als Nachbeugen!“ ist seine zweite Bauernweisheit des Tages. Die fiesesten Insekten und Feinde unserer Pflänzchen, aber auch deren Bekämpfung werden wir euch in der nächsten Ausgabe vorstellen. Außerdem werden wir ein paar Growern bei ihren ersten Zuchtversuchen über die Schulter schauen und prüfen, ob sie in den vergangenen Ausgaben aufgepasst haben. Wir wünschen euch einen grünen Daumen!
9 anderswo Marokko
Schukran Al-Mamlakah al-Mahgribiyah! *
Marokko, eines der Länder, dass Kifferherzen bei der Urlaubsplanung höher schlagen lässt. „kif“ kommt noch dazu aus dem arabischen und bezeichnet dort das Hanf-Tabak-Gemisch, das meist fertig gemischt im Plastiksäckchen, in den traditionellen Pfeifen - arabisch „sebsi“ - geraucht wird. Eine uralte Tradition. Doch der gewerbliche Anbau kam erst in den sechziger Jahren, mit den Hippies, in Schwung. Die läuteten die „Industrialisierung“ des Hanfanbaus ein. Ende der 70er Jahre betrug die Hanfanbaufläche bereits zwischen 5 und 10.000 Hektar. In den 80er und 90er Jahren breitete sich der Hanfanbau immer weiter aus. Im Verwaltungsbezirk Targuist etwa, zu dem auch die Provinz Ketama gehört, wurde 1995 in 11 von 14 Kommunen Hanf angebaut, wobei die Hanfanbaufläche jeweils zwischen 25 und 100% der gesamten bestellbaren Fläche lag. Heute stammen geschätzte 70%, des in Europa erhältlichen Haschisch, aus Al-Mamlakah al-Mahgribiyah, wie es auf arabisch heißt. Wie funktioniert so etwas „gegen den Willen“ von UNO, WHO und EU trotzdem mehr oder weniger offiziell so lange, so gut? Meist durch Mitwirken der ganz Oberen. Wenn die Vereinigten Staaten von Amerika, Land der ehemaligen Alkoholprohibition und der 150-Jahre-Strafen für Hanfbesitz, Präsidenten haben können, die entweder nicht inhaliert haben oder leugnende Ex-Alkoholiker sind, dann könnte man in Einbeziehung des Naturgesetzes, dass Gut und Böse nur gemeinsam existieren, doch annehmen, dass es ein Land auf der Welt gibt, wo Staatsoberhäupter hinter einem Hanfanbau stehen. Es gibt dieses Land. Marokko produziert jährlich geschätzte 3.000 Tonnen Haschisch. Ein Einkommen von 4.000 Millionen Dollar per anno, das übrigens in keinem Regierungsbericht erwähnt wird, ist für die Landverwalter höchstwahrscheinlich nicht uninteressant und war der Wirtschaftsuniversität in Valencia 1997 sogar eine Doktorarbeit wert. In dieser wird die Zahl der Hanfbauern auf rund 250.000 geschätzt. Zu diesen noch die Familien, Zwischenhändler, Mitverdiener dazugerechnet gibt einen Haufen Leute, die gut davon leben können. Ganz zu schweigen von der großen Anziehungskraft, die dieses landeseigene Charakteristikum auf Touristen hat. Die Qualität des Haschisch ist selbst für eingefleischte GrasRaucher beeindruckend. Die Tatsache, dass dort die Reibungswärme der Finger zum zerbröseln des gelben „Doble Zero“ ausreicht, in Verbindung damit, dass erstens Eselsmist brennt (und so auch alles, was mir Bautechnisch von Spanien aufwärts bisher in die Hände gekommen ist), dass es zweitens in Marokko viele Esel gibt und drittens die Marokkaner höchstwahrscheinlich wissen, wie man Gewinn macht, erinnern mich daran, warum ich das Zeug sonst meide. Die meisten Touris kommen bis nach Chefchaouen, dort kann man sich eindecken und sich, noch von vielen Gleichgesinnten und Aussteigern aller Herren Länder umgeben, langsam an die arabische Welt gewöhnen, bevor man nach Marrakesch oder Fez weiterfährt. Manche kommen bis nach Ketama, quasi der Hauptstadt der Region, wenige ins Herz der Hanfkultur, ins Rif außerhalb von Ketama selbst. Das Rif ist ein im Nordosten des Landes entlang der Mittelmeerküste verlaufendes Kalksteingebirge. In den letzten Jahren sollen sich, laut Angaben der spanischen Tageszeitung El País, allerdings die Hanfanbaugebiete bis um die Gegend von Fez ausgebreitet haben. In dieser unwegsamen Region, die sich über 6.500 km_ erstreckt, leben viele Berber, quasi die Ureinwohner Marokkos (der Islam und die Araber kamen erst im 7. Jahrhundert ins Land). Die Gegend und ihre Bewohner waren seit jeher unbezwingbar und standhaft. Ob gegen die Tunesier im 10. und 11. Jahrhundert oder 1958 in der „rebelión de las montanas“ gegen die Spanier – man wusste sich zu behaupten. Bis zur Unabhängigkeit Marokkos 1956 stand das Rif unter spanischem Protektorat, und im Gegensatz zu den Franzosen erlaubten die den Hanfanbau
weiterhin (und Francos in Marokko stationierte Leute freuten sich darüber). Die Spanier hatten unter den Marokkanern knapp 800 Jahre gelebt (vom 8. bis zum 15. Jahrhundert), nun war es umgekehrt, man kannte sich. Spanien hatte wohl auch deshalb in den 80er Jahren das liberalste Hanfgesetz der Welt, weil es so gute Lehrmeister hatte. Aznars politischer Ziehvater hingegen ist ein unter Franco tätig gewesener General, der sich nun als galizischer Provinzoberster austoben darf – sind Parallelen zu Kärnten und Haider zufällig? – und man sieht ja, wo das hinführt.
mente auf seiner Seite, und er setzt sie auch ein: Für Marokko selber stellt der Hanfanbau kein Problem dar, im Gegenteil. Die Probleme entstehen erst in Europa durch die Konsumenten. Wie könnten die diversen Staatengemeinschaften, die nicht mal einem nichtgewählten, dreimal inhaftierten „Präsidenten“ paroli bieten kann, der John Wayne spielen will und dabei das Leben unzähliger Menschen und den leisen Tod der Menschenrechte gerne in Kauf nimmt, diesem ehernen Gesetz des freien Marktes etwas entgegenhalten?
Doch zurück zu Marokko. Unter Hassan II wurde zum Thema Hanf so gut es ging geschwiegen. In den letzten Jahren seiner Herrschaft pflanzte man an den Hauptdurchfahrtsstraßen des Rif noch Getreide, Oliven- und Mandelbäume, heute reichen die Hanffelder bis an die Strassen heran, ein Umstand, von dem ich mich letztes Jahr selbst überzeugen konnte. Obwohl Innenminister Dris Basri nicht mehr im Amt ist, scheint sein „Libro Blanco“, welches eine Fläche von rund 60.000 ha zum Hanfanbau freigab und gleichzeitig den Besitz größerer Mengen oder den Handel verbot (so macht man das offiziell), nicht zur Diskussion zu stehen; und obwohl man sich von Hassans Sohn und Nachfolger, Mohamed VI, den gegenteiligen Trend erwartet hatte, stieg die Hanfanbaufläche von 80.000 ha 1993 auf 90.000 2000 und auf über 100.000 ha 2001. Mohamed VI war auch der erste Herrscher seit langer Zeit, der dem Rif einen Besuch abstattete.
In Spanien hat nicht mal Aznar es geschafft, die maurischen Wurzeln seiner Landsleute ver-gessen zu machen. 1999 wurden immer noch 400 Tonnen Haschisch in Espana beschlagnahmt. Man rechne den Teil hinzu, der es nicht wurde! Ich erinnere mich an einen Tag im Mai an der Universität Sevilla, wo zur Mittagszeit (also um etwa 14 Uhr) die Studierenden auf den Uni-Rasen strömten, die Tupperware-Dosen mit dem Lunch auspackten und danach mit einer mich Mitteleuropäerin beeindruckenden Selbstver-ständlichkeit in JEDER Gruppe von meist fünf bis acht Leuten „the-left-hand-side-move“ ausgeführt wurde. Das bedeutet aber auch, dass Spanien quasi das Hauptabnehmerland für Marokko ist. José María Mendiluce, spanischer Eu-Abge-ordneter, humanitärer UN-Funktionär und erklärter Prohi-bitionsgegner meinte in einem Interview mit der spanischen Zeitschrift „El Cánamo“, Marokko sei das erste Land, wenn es darum ginge, eine Kampagne in Spanien zu finanzieren, welche eine Relegalisierung verhindern würde, und nennt dies ein weiteres Beispiel von vielen, dass sich die Interessen der Prohi-bitionisten oft generell mit denen der Produzenten und Händler treffen würden. Beim Hanf ist dies ja auch etwa bei den Pharma-firmen der Fall. Und bei letzteren betrifft dies auch Substanzen wie etwa Opium. Und so weiter. So ist alles miteinander verflochten.
Einfach so ins Rif zu fahren ist aber allem Anschein nach doch nicht zu empfehlen. Im Frühjahr 2002 sollte ich Ethan Russo, Herausgeber des Journal of Cannabis as Medicine, und Prof. Abderrahmane Merzouki von der Universität Granada bei ihren Untersuchungen zur Sehfähigkeitsverbesserung durch Hanf bei marokkanischen Fischern begleiten. Der Umstand, dass in zwei Tagen kein offizielles Dokument, welches mich als Mitglied des Forschungsteam auswies, ausgestellt werden konnte, verunmöglichte meine Teilnahme, da, laut Prof. Merzouki, die Gruppe so Gefahr laufe, bei jeder Polizeikontrolle im Rif stundenlang aufgehalten zu werden. Mohamed VI bricht das Schweigen seines Vaters und sagt, was sein Vorgänger dachte: dass der Hanfanbau nicht verboten werden könne, solange es an Alternativen für die Bauern fehle. Die EU solle zuerst Kohle rausrücken (offiziell: „aktiv an einem Entwicklungsprogramm Nordmarokkos mitarbeiten“), doch bisherige Versuche wie das 200 Millionen Dollar schwere nationale Infrastruktur-Programm aus den Jahren 97/98 oder Ankündigungen wie die der spanischen Tabakfirma „Tabacalera“, Hanf durch Tabak zu ersetzen, hinterließen das Rif beeindruckend unbeeindruckt. Der Thronfolger hat die Argu-
Eine Lösung wäre eine Relegalisierung von Hanf in Europa, seine Verwendung zur Herstellung von Medikamenten, sein Verkauf in Apotheken (wie bis in die 70 Jahre in Spanien üblich), und offizielle Abnehmerverträge mit Marokko, Amerika wird dadurch wahrscheinlich in Hysterie verfallen, aber dann machen wir eben einen Marshmallow-Plan und helfen denen dabei endlich mal, ein bisschen lockerer zu werden. Mal wird wohl noch träumen dürfen…. * Danke Marokko!
Claudia Greslehener
10 cool tour
Gibt es genug Lust? Zum Tode von R.W.Leonhardt
Er war auf vielen Gebieten zu Hause. Das mag an seinem Lebenslauf gelegen haben. Als Sohn eines sächsischen Vaters und einer französischen Mutter war er zum Kosmopoliten prädestiniert. Daß er als junger Pilot in der Luftwaffe des Reichsmarschall Göring zweimal abgeschossen wurde, wird seinem Hang zum Abenteurertum durchaus förderlich gewesen sein. Das Studium der Literaturwissenschaft bei Curtius, das ihm nach dem Krieg eine Dozentenstelle in Cambridge brachte, bildete ihn zum Weltbürger. Reisen gehörte zu seinen großen Leidenschaften. Genau so wie gutes Essen und leichte Weine, denn der leidenschaftliche Raucher Rudolf Walter Leonhardt war eben auch ein Genußmensch. Und ein Arbeitstier. Er bewältigte ein Riesenpensum an Schreibarbeit, sei es als Feuilletonist oder als Buchautor. 1953 kam er zur ZEIT, deren Feuilleton-Chef er vier Jahre später wurde. Adenauer war dabei die Bundesrepublik „wiederzubewaffnen“, Minister Strauß konnte seiner Lust auf Korruption ungestört fröhnen und so mancher alte Nazi gelangte mit seinem neuen CDU-Parteibuch wieder zu Amt und Würden: die junge Republik war eifrig bei dem, was man später „Restauration“ nennen sollte. Da gab es nur
mal Deutschland wenige Gegenstimmen und sie wurden nicht gerne gehört. Leonhardt sorgte dafür, daß auch sie ihr Forum erhielten. 1961 landete er mit „X-mal Deutschland“ einen Bestseller, 1964
Literatur und Drogen Hanfjournal Reihe
berichtete er in seiner „Reise in ein fernes Land“ aus der DDR. Er war ein eigenwilliger Kopf, und so hatte er auch immer eine eigene Meinung. Aus Ärger über eine verfehlte Politik die sich verlogener Argumente bediente, veröffentlichte er 1970 den „HASCHISCH-REPORT“, in dem er Auszüge aus den wichtigsten wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema veröffentlichte. Gleichsam als Vorwort stellte er diesen Texten 70 Seiten eigener Erfahrungen und Kommentare voran. Er setzte sich resolut für die Legalisierung von Marihuana ein und fragte seine Leser rhetorisch: „Es gäbe, sagen Sie, wahrhaftig schon genug Laster – warum noch ein weiteres zulassen? Gegenfrage: gibt es auch genug Lust?“ Und besorgten Eltern antwortete er: „Die Frage, ob ich denn wolle, daß unsere Kinder sich aus der Wirklichkeit in PotTräume flüchten, verlangt doch wohl nach der Gegenfrage: ob Sie denn wollen, daß unsere Kinder dafür 25 Jahre ins Gefängnis gehen?“ Er war eben realistisch genug zu sehen, daß das ewige Gejammer über den Drogenkonsum junger Menschen weniger der realen Sorge um ihre Gesundheit entsprang, als vielmehr dem gesellschaftlichen Mißtrauen gegenüber einer - im Gegensatz etwa zum allgemein akzeptierten Rauschmittel Alkohol – nicht mehrheitsfähigen Droge. „In einer modernen Industriegesellschaft mit ihrem dauernden Zwang zu funktionieren, so schrieb er, wirkt der Rausch als ein störender Fremdling.“ Dem Humanisten Rudolf Walter Leonhardt konnte eine solche Mißachtung der wahren menschlichen Natur nur mißfallen. Am Sonntag, dem 30.März, ist er 82-jährig gestorben.
Pol Sax
Aus dem Blechnapf gefressen
Achtung!
Hans Fallada:
Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein.
jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
"Wenn Literatur nicht bei denen bleibt, die unten sind, kann sie gleich als Party-Service anheuern." Jörg Fauser Ein Träumer. Einer, der an der harten Wirklichkeit zu zerbrechen droht. Als Gymnasiast plant er zusammen mit einem Mitschüler den gemeinsamen Selbstmord. Der Freund stirbt in einem fingierten Duell, er selbst überlebt schwer verwundet. Haftbefehl und gerichtliche Untersuchung sind die Folge, 1912 weist man ihn in die sächsische Nervenheilanstalt Tannenfeld ein. Da ist er gerade mal achtzehn Jahre alt. Wilhelm Ditzen stammt aus gutbürgerlichem Hause, sein Vater kommt aus einer alteingesessenen Juristenfamilie, die Mutter aus dem Pastorenmilieu. Eine Landwirtschaftslehre macht ihn zum Kartoffelexperten, in den Hungerjahren nach dem ersten Weltkrieg hilft ihm das nicht unwesentlich bei seinen Schwarzmarktschiebereien. Schließlich wird er Gutsbeamter in Pommern. Da aber ist er bereits schwer morphiumabhängig. Und weil er für seine Sucht viel Geld braucht, mehr Geld als er hat, fälscht er die Bücher. Am 26.März 1926 wird er wegen Unterschlagung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hofft, daß ihn der lange Gefängnisaufenthalt wenigstens von seiner Sucht befreien wird. Und er stürzt sich in die Arbeit. 1930 zieht er nach Berlin und in den nächsten 17 Jahren wird er gut 5.000 Druckseiten zusammen schreiben. Da hat er längst schon sein Pseudonym, für das die Märchen der Gebrüder Grimm Pate standen: Hans (im Glück) und Fallada (da du hangest). Der weltfremde Glückspilz, der sein Gold wegtauscht bis ihm am Ende nichts mehr bleibt, und das Pferd, das die Wahrheit spricht. Keine schlechte Wahl für einen wie Ditzen Vor allem aber: er verdient Geld. Kleiner Mann – was nun? wird zum Bestseller und so populär, daß ihn die Nazis, die ein
Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein in: Fallada,Hans: Drei Jahre kein Mensch Aufbau-Verlag (antiquarisch unter: www.zvab.de)
Jahr später das Reich regieren, auf Grund einer Denunziation zwar festnehmen, bald aber wieder laufen lassen. Fallada aber wird sich, zumindest in seinen Büchern, ein Leben lang treu bleiben. Er erzählt Geschichten vom kleinen Mann, von seinen Sorgen und Ängsten, von wirtschaftlicher Not, vom Suff und vom Knast. Wer einmal aus dem Blechnapf frißt – der Titel des 1933 entstandenen Gefängnisromans klingt wie ein Programm: da schreibt einer für die da unten, der dazu gehört. Der sich nicht verbiegen läßt. Auch wenn ihn seine Sucht längst wieder eingeholt hat. Kurz nach dem Krieg wird er Bürgermeister einer kleinen Gemeinde im Mecklenburgischen. Die Russen haben ihm dieses Amt mehr oder weniger aufgedrängt, weil er über den Verdacht erhaben ist ein Nazisympathisant gewesen zu sein. Für seine längst angeschlagene Gesundheit ist so ein Amt in diesen schwierigen Zeiten zuviel. 1947, im Februar, stirbt er in OstBerin.
Claudia Greslehner
12 cool-tour
Wüstenwind in Würzburg
Goldfrapp Ein Traum. Leichte Streicher erzeugen eine weiträumige Atmosphäre, ein Klavier gibt uns einen Orientierungspunkt, an dem mensch sich festhalten kann und dann noch eine wundervolle bezaubernde Stimme, die durch die ganze Szenerie schwebt. In dem Ganzen ist genug Raum für die eigene Phantasie, für die Träume und die Gefühlen eines jeden Hörers. Wir sind ein Teil der Musik und nicht einfach nur ihre Konsumenten. Sie nimmt uns auf wie ein guter Film oder eine sinnliche Geschichte. So könnte die Wirkung von Goldfrapps Debütalbum Felt Mountain auf den Hörer beschrieben werden. Felt Mountain ist eine musikalische, wie mentale Traumreise. Kiffen scheint unnötig um in den vollen Hörgenuss zu kommen. Golfrapp lässt die Aussage von Ton Steine Scherben „Unsere Musik ist akustisches LSD“, lächerlich erscheinen. Das was sie uns da bieten, scheint weit mehr ein psychedelischer Türöffner zu sein, als alles was die Scherben uns boten. Ok, da liegen Welten dazwischen, ich weiß.....
Universal Hall U60311 Prime Club
Schwarze Kirschen und eine psychedelische Reise ihnen jetzt eher. Faszinierend und ergreifend bleiben sie aber immer noch. Verglichen sie Kritiker schon vor drei Jahren mit der isländischen Fee Björk, so drängt sich dies nun noch mehr auf. Wie Björk verbindet Alison Goldfrapp, klassisches Songwriting mit der Welt moderner elektronischer Musik und formt daraus ein psychedelisches Wunder. Live wurden die Bandmitglieder Alison Goldfrapp und Will Gregory (Keyboarder, Arrangeur und Filmkomponist) bisher von weiteren Musikern unterstützt. Wie die Besetzung der diesjährigen Tour aussieht ließen sie noch nicht verlauten. Das sie ein Erlebnis sein wird ist sicher. Die letzten Konzerte in Deutschland waren allesamt restlos ausverkauft, von daher früh die Karten sichern. Und viel Spaß auf der Reise.
Doch wie in die Saison starten? Leichtes Aufwärmen mit einem kleinen eintägigen Festival oder gleich für ein verlängertes Wochenende ins Zelt ziehen? Wir haben ein Tip für euch, der euch diese Entscheidung erleichtern wird.
Christian Schlicht
(empfehlenswerte) homepage: http://www.goldfrapp.co.uk/
Foto: Ali Schneider
Nach ihrem clandestinen Erfolg mit Felt Mountain im Jahre 2000 ( 500.000 verkaufte Exemplare, ganz ohne riesige Werbekampagnen), veröffentlichten sie Ende April ihr zweites Album. Die Schaffungsstätte in der sie in 12 monatiger Studioarbeit ihr neues Werk kreierten, spiegelt nur zu gut den Charakter wieder. Wurde Felt Mountain noch als sehr durchdachtes und konzeptioniertes Album in ländlicher Atmosphäre produziert, ist Black Cherry in einer durch Neonlichter und dunklen Wänden geprägten Stadtwohnung entstanden und nach eigener Aussage eher spontan strukturiert. Es bleibt aber weiterhin ein Traum, nicht ganz so sphärisch und glattgeschliffen, eher etwas kantiger, urbaner und vor allem e l e k t ro n i s c h e r. Jedoch läßt es nicht mehr so viel Freiraum. War ihr Debüt noch eine Traumreise auf der wir Goldfrapp begleiten konnten, folgen wir
Foto: Bernard Benant
dates: 10.05. Berlin 11.05. Frankfurt 15.05. Köln
Wir haben es mal wieder geschafft, der April mit seinen Wetterwirren ist hinter uns und der Frühling mittlerweile auf seinem Höhepunkt. Die dunklen Jahreszeiten wären wieder überlebt. Nun hinein in die Sonne. Mit den warmen Sonnenstrahlen hält auch wieder die Festivalsaison Einzug und wird uns die nächsten vier Monate begleiten.
Es ist kaum zu glauben, doch in dem beschaulichen Würzburg findet vom 29. Mai bis zum 1. Juni eines der größten Festivals afrikanischer Musik und Kultur in Europa statt. Letztes Jahr kamen rund 122 000 Menschen auf die Mainwiesen um Größen der afrikanischen Musik zu lauschen, auf dem Basar zu shoppen, mehr über afrikanische Kulturen zu erfahren oder einfach nur ein nettes Wochenende zu verbringen. Dieses Jahr beschäftigt sich das mittlerweile 15. Africa Festival thematisch mit dem Schwerpunkt Leben und Kultur der Tuareg. Die Veranstalter wollen mit Hilfe von Vorträgen und Ausstellungen, versuchen einen Einblick in die Welt des Nomadenvolks der Sahara zu bieten. Neben diesem Schwerpunktthema gibt es ein Musikprogramm, dass dem Anspruch eines Afrika Festivals auf jedem Fall gerecht wird. Mit Musikern aus Algerien, Niger, der Elfenbeinküste, Ostafrika und Zimbabwe sind fast alle Teile und somit die Vielfalt Kontinents repräsentiert. Daher wird jedwede musikalische Eintönigkeit schon von vornherein auszuschließen sein. Ob der erfolgreiche Rai eines Cheb Mami, Hip Hop aus Dakar, traditionelle Tänze aus Burkina Faso oder der Reggae des afrikanischen Superstars Alpha Blondy, für jeden Geschmack und jede Stimmung wird etwas dabei sein. Das Africa Festival sollte also einen perfekten Einstand in den diesjährigen Festivalsommer bieten und ist sicher nicht nur was für eingefleischte Liebhaber, sondern läßt einen für ein paar Tage aus dem Alltagsstreß in eine andere Welt tauchen. mehr Infos zum Festival gibt es auf http://www.africafestival.de
Christian Schlicht
13 fun+action
die Maulhalde Berlins optisch schönste Wortband
Die UNO-Drogenkonferenz ist vorbei. Deshalb sind es in dieser Ausgabe wieder zwei Spielbesprechungen. (s. Seite 7) Handelsspiele sollen es sein. Denn was die Spieler in der großen Jubiläumsausgabe zum 10-Jährigen des 2F-Spiele Verlags wirklich zum Sieg verhilft, sind Fetische. Und zwar drei an der Zahl. Auf geht‘s.
Fische Fluppen Frikadellen Der Frühling ist bei mir eingezogen. Und jetzt geht’s mit schlecht. Denn er heißt Jessica und kann mich gut leiden. Okay, der Vorteil ist, dass ich meine Videospiele nicht schon nach einer Woche durchhabe und dass immer jemand an meiner Seite weilt, der mir sagt, ob mein Hosenstall offen ist. Aber das Martyrium einer Beziehung wiegt das dann wieder doch nicht so richtig auf. Das stundenlange Kuscheln bei langweiligem Kerzenschein etwa oder der Klassiker: „Woran denkst du gerade?“ Warum fragt eine Frau einen ständig so was? Wir Männer zum Beispiel sind doch froh, wenn die Partnerin nach dem Akt nicht über dem Klo hängt und unsere Vorfahren auf Ungarisch verflucht. Ich denke natürlich gerade an Fahrradschaltungen, ich denke natürlich gerade an Star Wars und ich frage mich natürlich gerade, wann ich mal wieder ´nen soften Abend mit meinen Chill-Kumpanen mache. Man nimmt sich ja immer vor, sich ein paar Phrasen zurechtzulegen wie: Ich überlege gerade, wie ich dich noch glücklicher machen kann oder Ich denke im Moment daran, wie wir auf den Schwingen des Glücks über Felder der Beseligung gleiten. Aber die stellen einem ja die Frage jedes Mal direkt nach dem geschlechtlichen Nahkampf, und da hat Mann doch schon Schwierigkeiten mit dem ersten Buchstaben seines Vornamens. Und so zögert man viel zu lange, sabbert dann ein „Ich denke an nichts, Schatz“ und was dann folgt, wird hier aus Jugendschutzgründen nicht näher erläutert. Nur so viel: Es dauert lange, ist schlecht für die Ohren und dreht sich eigentlich nur um Gefühllosigkeit. Ja, zum Teufel, wir Männer sind gefühllos. Und? Ist das gleich ein Grund, uns das immer und immer wieder vorzuhalten? Muss das denn ein täglicher Konfliktherd sein? Ich renne doch auch nicht herum und brülle jeden Tag Frauen an, weil sie Haare auf dem Kopf haben. Nur weil wir Männer hin und wieder den Müll runter bringen, muss man uns doch nicht auf eine soziale Stufe heben, die über der einer Sandkröte liegt. Männer möchten doch eigentlich nur ihre Hure äh ruHe haben und viel Fernsehen. Sie mögen es, wenn Leute um sich schießen, wenn Autos explodieren und wenn coole Typen nur das Nötigste sagen. Wo ist denn da jetzt genau die Bereitschaft zu einem Bund mit einem weiblichen Wesen ersichtlich? Man muss doch so was von einem Ding zu rennen haben, sich mit Männern einzulassen. Aber Frauen wollen das. Freiwillig! Das ist doch so, als würde sich ein güldenes Einhorn mit einem Stück Bauzaun verabreden. Ich finde das krank. Wenn ich eine Frau wäre, würde ich kündigen und mich freiwillig einweisen lassen. Ich glaube, ich ruf gleich mal in der Klapse an, ob sie noch ´nen Platz für Jessica haben. Irgendwann muss ja mal jemand den Anfang machen.
Autor: Verlag: Grafik: Alter: Spieler: Dauer: Preis:
Friedemann Friese 2F-Spiele Maura ab 10 Jahre 2 bis 5, bei zwei Spielen bis 10, bei drei Spielen bis 15 ungefähr eine Stunde 24 Euro (laut 2F-Spiele)
8), der feilschende Franz (Nr. 16) und die fahle Felicitas (Nr. 25). So gibt’s beim feilschenden Franz jede Warensorte zum aktuellen Preis.
Irgendwo in den finnischen Fjorden stehen entlang der Flüsse Fachhändlerhäuser und wollen Fische, Fluppen, Frikadellen, Fusel, Fenchel und Fetische loswerden. Insgesamt gibt es 36 Fachhändler, aber nur 12 davon kommen pro Spiel zum Einsatz: An- und Verkäufer (grün-graue Karten), Tauschhändler (rotbraun) und ein Fetischhändler (gelbe Karte). Die Händler werden in die Häuser, die Flöße auf die Ankerplätze gelegt. Bei jedem An- und Verkäufer einen Frachtmarker der dort produzierten Ware legen. Am Anfang kosten alle Waren 50 Florint (Preistabelle ist auf dem Spielfeld). Für jeden gibt’s 150 Florint Startkapital und einen Fortschritt (bringt kleine Vorteile oder ärgert die anderen). Spielbeginn ist im Hafen. Grundsätzlich darf sich jeder Spieler drei Felder zu Fuß oder per Floß weit bewegen, dabei zählen Händler als Feld, Spielfiguren können übersprungen werden. Nur in der ersten Runde, da geht der erste drei Felder weit, der zweite vier usw. Jeder soll ja in der ersten Runde was abkriegen. Endet ein Zug bei einem der Händler, darf gekauft, verkauft oder getauscht werden. Es folgt eine kurze Händlerbeschreibung: Nehmen wir die frustrierte Freya (Nr. 35): Die An- und Verkäuferin produziert/verkauft Frikadellen und kauft Fusel. Der Verkaufspreis wird folgendermaßen ermittelt: Aktueller Preis laut Preistabelle minus Anzahl der Frachtmarken beim Händler. Auch wenn man selbst nicht handelt, müssen die Zusatzaktionen ausgeführt werden, bei der frustrierten Freya sind das die Produktion von Fusel (auf jeden An- und Verkäufer, der Fusel verkauft, einen Fusel-Frachtmarker legen), Zusatzaktion zwei: eine beliebige Warensorte sinkt im Preis (Frachtwertanzeiger um eine Stufe nach unten schieben). Ware gekauft? Und jetzt? Vielleicht bei einem Tauschhändler eintauschen oder wieder verkaufen? Okay, es soll getauscht werden? Die fähige Fausta (Nr. 34) zum Beispiel tauscht Frikadellen gegen Fisch. Maximal zwei Frikadellen gegen maximal 4 Fische. Und an die Zusatzaktionen denken. Einige Händler fallen ein wenig aus der Rolle, das sind der fischige Fred (Nr.
Hat man lange genug gehandelt, getauscht und immer noch ein paar Florint übrig, kann man ja mal einen Ausflug zum Fetischhändler machen. Fetische gibt es beim forschenden Fridolin (Nr. 2) für gleiche Frachten, bei Friedemann Friese (Nr. 14) für verschiedene Frachten und beim fröhlichen Frank für zwei Frachtsorten. Der erste Fetisch kostet 3, der zweite 4 und der dritte 5 Frachten. Außerdem gibt es einen neuen Fortschritt. Aber immer dran denken: Maximal sieben Frachtmarker darf man haben, so dass es gegen Ende des Spiels immer schwieriger wird, die passenden Frachten zu kriegen. Was fehlt noch? Während der Preis nur durch Zusatzaktionen steigt, fällt er nach jedem Verkauf um eine Stufe. Also immer schön als erster billig einkaufen und teuer verkaufen, um zuerst die Fetische zu kriegen, um als Sieger in den finnischen Fjords die Fee Fabula zu freien oder so. Das Besondere an diesem Spiel? Besitzt man zwei oder sogar drei Spiele, sind spannende Runden für 10 bis 15 Mitspieler an zwei oder drei Tischen möglich, wobei man im Lauf des Spiels den Tisch wechseln muss. Aber auch an einem Tisch in kleiner Runde ist es ein witziges und taktisches Handelsspiel und wie gesagt: Florint sind nicht alles. Kerstin Koch
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Wenn Redaktionsmitglieder streiten Diskussionen rund ums Kiffen Aloa und herzlich willkommen zum Streitgespräch der einzigartigen und unverwechselbaren Hanf Journal Redaktion. Werner und Katrin sind auch dieses Mal wieder heftig am Diskutieren, auch wenn sie oft derselben Meinung sind. Am besten ihr lest selbst und schreibt uns eure Meinung zum Quasselklatsch der Beiden. Werner: „Ah, mich regt die Drogenpolitik in Brandenburg
wirklich auf: dort wird gerade die akzeptierende Drogenarbeit von den Rechts-Konservativen kriminalisiert. Da ist es wichtig, dass Grüne helfen, doch was ist? Sie haben dafür keine Zeit, obwohl das so ein wichtiger Fall ist. Von der SPD braucht man ja gar nichts mehr erwarten. Und jetzt macht auch noch die PDS so nen Scheiß hier in Berlin.“ Katrin: „Ja, ich bin da auch sehr frustriert und sauer. Es tut
sich in der Drogenpolitik hier in Deutschland zur Zeit nichts, einfach nichts. Dieses Thema wird mal wieder öffentlich tot geschwie-gen. In vielen internationalen und europäischen Staaten passiert was, wenn auch oft negativ. Die Grünen haben Cannabis zwar während der Bundestagswahlen in die Öffentlichkeit gebracht und ihre Positionen klar geäußert. Allerdings hatten sie ja nicht mal den Mumm, bei den Koalitionsverhandlungen mit der SPD darüber richtig zu streiten und was bei rauszuholen. Und jetzt wird nicht mal weiter um eine gesellschaftliche Mehrheit für eine liberale Drogenpolitik gekämpft.“ Werner: „Es war zwar auch viel los in den letzten 6 Monaten:
das Thema war präsent, wir waren alle aktiv. Aber jetzt ist das irgendwie eingeschlafen. Die Grünen hätten wenigstens nach den Verhandlungen mit der SPD den Leuten sagen können, dass nicht viel erreicht wurde, aber es kam kein Kommentar dazu, obwohl sie es ihren WählerInnen schuldig sind. Ich meine, ich würde eine Koalition auch nicht „nur“ wegen der Drogenpolitik platzen lassen, es gibt ja noch viele andere Politikbereiche, die essentiell wichtig sind. Aber das nicht mal mit der SPD darüber gestritten wurde, ist schon sehr enttäuschend. Man muss aber zugeben: uns war schon bewusst, dass mit dem nächsten Rot-Grün nicht gleich die Legalisierung kommen wird, aber wir hatten schon ein paar Erwartungen. Und die SPD wackelte halt während der Walzeit auch hin und her. In der letzten Legislaturperiode wurden in den anderen Drogenbereichen wenigstens kleine Schritte nach vorne getan, aber jetzt passiert nichts. Und das lähmt und nervt.“ Katrin: „ Das schlimmste ist ja, dass die Konsumenten dadurch
auch sehr demotiviert sind noch auf die Straße zu gehen. Ich kann es aber auch verstehen, wenn die Leute keinen Bock mehr haben, so nach dem Motto: Warum sollte es jetzt was bringen, wenn der Protest vorher auch nichts bewegt hat. Aber Leute, das ist die falsche Einstellung, das wird uns nicht weiter bringen. Gerade weil wir es noch nicht geschafft haben, ist es wichtig, dass noch mehr demonstrieren und ihren Widerstand gegen die Repressionen zeigen. Wenn man sich als Konsument in seine vier Wände zurück zieht, kann einem zwar weniger passieren. Aber verändern lässt sich die Situation nur, wenn man sich auch wehrt.“ Werner: „Ich diskutiere über dieses Thema auch mit sehr vielen Leuten, da gibt es echt viele, die nicht mehr auf Demos gehen bzw. sich nicht dorthin trauen wegen der Überwachungsgefahr z.B.. Katrin, wir beide sind selbst schon voll genervt und haben keinen Bock mehr, ich kann die Leute da verstehen. Aber man darf sich nicht entmutigen lassen: Es hilft nichts, wir müssen was tun und weiter protestieren!“
rein. Außerdem finde ich das Bongrauchen oft skurril, sich da Rauch so in die Lunge zu ziehen kann schon eklig sein. Deshalb kommt so ein Ding bei mir höchstens 2 bis 3 mal im Jahr in Gebrauch. Denn ich bin einfach Traditionalist wenn`s ums Kiffen geht – wenn ihr versteht was ich meine!“ Katrin: „Dieser Typ Kiffer, der sich von Morgens bis Abends mit Bongs und Eimern wegdröhnt, das ist natürlich nicht gut. Aber ich mag diese Konsumformen ab und zu ganz gerne. Bei Eimern kann man vorher immer ganz nett basteln oder im Sommer auch im See rauchen. Aus rechtlichen Gründen wollen wir aber noch mal betonen, dass wir nicht zum Konsum, Besitz oder Handel von Drogen aufrufen wollen!“ Werner: „Ich habe Dir Katrin eine Bong aus der Schweiz
mitgebracht und dir geschenkt: die steht schon seit 2 Wochen bei mir zuhause und du holst sie nicht ab (Siehe dazu auch Seite 5!). Wann kommst du denn jetzt endlich mal vorbei?“ Katrin: „Sorry, ich komme auf jeden Fall bald und hole sie ab.
Katrin: „Welche Wege könnten wir noch gehen, um eine
Verbesserung in der Cannabispolitik zu erreichen? Ok, man könnte mehr krasse Aktionen starten, die wirklich Aufsehen erregen. Allerdings hoffe ich da auch auf die „Kifferbranche“. Leider ist es so, dass die Wirtschaft die Politik oft bestimmt. Bisher lief das meist negativ. Aber dieses Mal könnte das ja positiv genutzt werden: Also, liebe Kifferfirmen, schließt euch zusammen und holt uns die Legalisierung! Auch die Bauern sollten den (Nutz-)hanf endlich für sich entdecken und Druck machen wie in der Schweiz!“
Denn ich will die vielleicht mit in den Urlaub nehmen.“ Werner: „Da geht die ja vielleicht kaputt, das würde ich nicht
machen. Ist außerdem viel zu filmig durch die Gegend zu schleppen. Und dann bist du im Urlaub ständig weggebeamt, das ist nicht gut.“ Katrin: „OK, dann lasse ich sie eben zu Hause, aber ich werde
sie trotzdem abholen.“ Werner: „Da bin ich ja mal gespannt (...). Ein Thema muss
Werner: „Ich glaube wir schaffen die Legalisierung nur mit
der Revolution. Das könnte doch klappen, wenn alle den Aufstand bauen. Viva la revolution! Wir stürzen einfach die Regierung und bauen uns hier in Berlin so was wie Kristania in Kopenhagen. Stell dir vor, wie schön das dann hier wäreJ. Ich glaube, wir sollten das so machen.“ Katrin: „Ich bin auf jeden Fall dabei, aber meinst du das klappt
wirklich? Lass uns aber mal wieder auf ein anderes Thema kommen, das deprimiert mich sonst zu sehr. Wir treffen ja ständig Leute, die uns irgendwelche Fragen im Bezug auf das Bong- bzw. Eimerrauchen stellen und davon total begeistert berichten. Bist du auch so ein Bongfan?“ Werner: „Eine Bong kommt für mich nur zu bestimmten Anlässen in Frage, denn oft haut so ein Topf einfach zu krass
ich heute noch mal ansprechen, weil mir dieses Argument in letzter Zeit ständig vorgehalten wird. Letzten Montag waren wir doch bei dieser Cannabisdiskussion hier im Kiez. Da meinte eine Frau, Cannabis verursache bei circa 2-3 Prozent der Konsumenten psychische Krankheiten und Psychosen. Ich könnte mich da immer so aufregen, weil die Leute denken, man kann sich das immer so einfach zusammen reimen. Viele gehen nach dem Prinzip: Ich schaue mir da jetzt ein paar Zahlen an und schon kann ich beurteilen, ob eine Droge schlimm oder nicht schlimm ist. Aber so einfach geht das nicht: man muss sehen, dass es bisher keine Studie gibt, die belegen kann, dass Cannabis psychische Krankheiten verursacht. Auf diesem Gebiet ist die Wissenschaft auch noch nicht so weit. Und man hat herausgefunden, dass es einige Menschen gibt, die an psychischen Krankheiten leiden und sich mit Cannabis selbst therapieren bzw. ihre Leiden damit lindern. Da kann man ja nicht behaupten, dass diese Leute durch Hanf krank wurden, das Gegenteil ist der Fall.“ Katrin: „Ich finde Selbstmedikation prinzipiell ok, vor allem
wenn es um deine beschriebenen Fälle geht: allerdings sollte man schon darauf achten, dass es wirklich hilft. Und bei ernsthaften Erkrankungen sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen!“ Noch was zum Schluss: Werner und Katrin liegen im Rennen um den schönsten Joint (siehe Ausgabe Februar 2003) ungefähr gleich auf. Wie muss für euch der perfekte Joint aussehen? Und wer baut besser: Werner oder Katrin? Geht auf www.hanfjournal.de und schaut euch die Kunststücke von den Beiden an, schickt dann euer Feedback an: redaktion@hanfjournal.de
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Die Hanfberatung im Hanf Journal >>Erste Hilfe für Kiffer Kascha R. und eure Fragen Auch diesen Monat erreichten uns wieder viele Fragen. Sei es die Aktion Sorgenkiffer als auch die normale Hanfbe-ratung. Wir versuchen wie immer eure Fragen so schnell und Kompetent zu beantworten. Und hier findet ihr einmal wieder einen Auszug der Fragen und unserer Antworten. Wenn ihr auch Probleme habt, dann wendet euch einfach an mich: hanfberatung@hanfjournal.de
An den Samen kann man eigentlich nur erkennen, ob es Hanf ist oder nicht. Ob Pflanzen männlich oder weiblich werden entscheidet sich erst während sie wachsen. Auch ob am Ende wirklich so viel THC „drin“ ist wie die Sorte verspricht ist von Faktoren wie Licht und Boden abhängig.“
Heiner (22) aus München fragt:
Claudia (16) aus Leipzig fragt:
„Hey Kascha, da jetzt ja prinzipiell Pflanzzeit ist hätte ich ein paar Fragen zu diesem Thema. Erst mal würde mich interessieren ob es legal ist, Samen zu kaufen. Außerdem wüsste ich gerne ob man am Samen erkennen kann, ob es eine männliche oder weibliche Pflanze wird.“ Kascha antwortet:
„Hallo Heiner, zu deiner ersten Frage muss ich dir leider eine etwas merkwürdige Antwort geben, da die Gesetzeslage dazu ziemlich undeutlich ist. Wenn du in ein Geschäft gehst das Hanfsamen verkauft, und du die Absicht hast, diese Samen auszusäen, machst du dich strafbar. Wenn du in dasselbe Geschäft gehst, die Samen aber z.B. essen oder an Vögel verfüttern willst, ist das völlig legal. In der Praxis gibt es also zum Beispiel die Situation, dass du im selben Headshop wo du die Samen kaufst auch ein Sortiment Lampen und Spezialdünger erwirbst. Dann kann man davon ausgehen, dass du anbauen willst. Außerdem geht man nicht davon aus, dass Samen zum Stückpreis von 2-3 Euro (bei „potenten“ Samen nicht unüblich) zum Verzehr gedacht sind, vor allem wenn man nur 5 oder 6 Stück kauft. Auch die Aussaat von Nutzhanf (die Samen gibt es im Baumarkt oder im Bioladen) ist übrigens genehmigungspflichtig.
„Hallo Kascha, ich habe gehört dass es ein Gesetz gibt, dass man 5g Haschisch haben darf ohne dass die Polizei etwas machen darf. Stimmt das oder werden da zum Beispiel meine Eltern benachrichtigt oder muss ich Strafe zahlen?“ Kascha antwortet:
„Hi Claudia, da bist du leider etwas ungenau informiert. Es gibt in der Tat die Möglichkeit, bei dem Besitz „geringer Mengen“ unter bestimmten Bedingungen (keine Fremdgefährdung z.B. durch Verkauf oder Konsum in der Nähe von Schulen oder im Straßenverkehr) straffrei auszugehen. In Sachsen liegt die Höchstgrenze bei 6g, man darf aber innerhalb des letzten Jahres nicht schon mal erwischt worden sein. Genauere Informationen zu den einzelnen Bundesländern findest du auf http://www.cannabis legal.de/ dateien/che-einstellungspraxis.pdf . Trotzdem das Verfahren voraussichtlich eingestellt wird, gibt es aber auch bei geringen Mengen vorerst eine Strafanzeige, von der auch deine Eltern mitbekommen dürften (da die ja per Post ins Haus flattert) solange du minderjährig bist. Übrigens hat das Bundesverfassungsgericht schon 1994 empfohlen, eine bundeseinheitliche „geringe Menge“ festzulegen. Das ist bis heute noch nicht passiert.“
Torsten (24) aus Magdeburg fragt:
„Hi Kascha, da ich mit dem Rauchen (Zigaretten) aufgehört habe interessiere ich mich immer mehr für das „Haschischessen“. Dazu habe ich gehört dass es wichtig ist in der Zubereitung viel Fett zu haben und das Dope zu erhitzen. Stimmt das und kannst du mir das erklären?“ Kascha antwortet:
„High Torsten, da hast du schon mal recht. THC, der Hauptwirkstoff im Haschisch bzw. Gras ist in erster Linie lipophil, also fettlöslich. Um vom Körper aufgenommen zu werden muss es also in Fett gelöst sein. Auch in Alkohol kann THC gelöst werden, alkoholische Cannabistinkturen waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein bewährtes „Allheilmittel“ z.B. gegen Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Hühneraugen. In den Hanfpflanzen kommen die Wirkstoffe vor allem als Cannabioidsäuren vor. Um wirksam zu sein müssen die Stoffe in der phenolischen Form vorliegen, es muss also CO2 abgespalten werden. Das geschieht in der Regel durch Erhitzen. In gepresstem Haschisch z.B. aus Afrika ist von vornherein der Anteil an phenolischen Cannabioiden höher, aber auch hier kann durch erhitzen noch einiges bewirkt werden. Die Infos sind natürlich rein theoretisch und keine Aufforderung zum Konsum. Auch wenn oraler Konsum weniger schädlich für die Atemwege ist, ist er deswegen nicht völlig ungefährlich.“
Einen grünen Daumen und viele sonnige Tage wünscht euch Kascha R.
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Eine Runde Mitleid ... Man wohnt in einer kleinen Stadt mit dörflicher Umgebung, die Bevölkerung ist durchschnittlich 50 Jahre alt und zählt sich überwiegend zum konservativ- verklemmt bürgerlichen Lager. Keine gute Location für ein Dasein als Kiffer. Aber wie es so oft im Leben ist, kann man sich nicht alles aussuchen und landet schnell an einem suboptimalen Ort. Dort hat man dann die Wahl: entweder offiziell als normaler braver Bürger leben und in seinen vier Wänden verdeckt Hanf genießen oder Ärger mit den Bullen bekommen. Man versucht sich zu arrangieren und gibt sich den Stress. Da fängt es dann schon an, dass man sich oft sehr einsam fühlen kann, denn wem sieht man schon an, ob er die gleiche Tarnkappe trägt oder ob er ein obrigkeitsdenkender Arsch ist, der einen verpfeift. Doch die wenigen Kifferfreundschaften, die man hat, sind dafür umso vertrauensvoller und helfen, die harten Gefahren der Repression durch zu stehen. Wenn der kleine Kanten, der letzte Woche zufällig von einem Bekannten erworben werden konnte, immer kleiner wird, wenn das Tütchen Gras sich dem Ende zuneigt, ja dann wird es höchste Zeit, Nachschub zu besorgen. Da wird erst ein Kumpel angerufen, dieser hat einen anderen Kumpel mit richtig
guten „Konzertkarten“ und das zu einem fairen Preis. Dieser ach so faire Preis liegt dann zwischen 7 und 10 Euro: ein Kurs, der für die meisten Großstadtkiffer undenkbar teuer erscheint. Man vereinbart einen Treffpunkt 20 Kilometer weiter in der Pampa, weil’s da weniger gefährlich ist, erwischt zu werden. Man wartet Stunden auf den unbekannten Typen, dessen Namen man gar nicht mal kennt. Der Kleindealer ist eigentlich ein Arschloch, hat nicht mal eine Waage dabei und das Stück Hasch ist kleiner als gehofft. Wie viel Streckmittel oder anderer Dreck da wohl drin sein werden? Man fährt etwas frustriert nach Hause, dabei immer schön aufpassen, dass man nicht verfolgt wird, schon viele hat es so getroffen. Durchatmen kann man erst, wenn man sicher Zuhause angekommen ist. Aber auf dem Land nimmt man so einiges auf sich. Man ist schließlich glücklich, wenn man überhaupt etwas Rauchbares erwerben kann. In einer Woche wird man wieder den gleichen Film erleben. Doch lohnt sich dieser Stress wirklich? Bereitet dann das Kiffen überhaupt noch Freude? Diese Fragen müssen sich alle Kiffer, die in ländlichen Gebieten wohnen, stellen. Und es ist natürlich jedem überlassen, wie man sie beantwortet. Doch man sollte wissen, wo die Grenzen liegen und sich nicht verarschen lassen. Scuffy
... für alle Leute aus nem Kaff In eigener Sache Hui Hui Hui, ein skurriler Monat neigt sich dem Ende zu. Was dabei rauskam habt ihr ja schon gelesen. Für die Redaktion war es auf jeden Fall ein internationaler Monat. Wir waren in Italien, Österreich und Holland, um für euch von der internationalen Legalisierungsbewegung berichten zu können. Die Eindrücke der Reisen könnt ihr auf der Bildergalerie im Netz bewundern. www.hanfjournal.de Ach sonst ist einiges in Bewegung: Vor dem Bundesverfassungsgericht liegt immer noch eine Anfrage aus Bernau, die das Verbot von Cannabis nicht vereinbar mit dem Verfassungsgesetz sieht. Dazu werdet ihr in der nächsten Ausgabe ein Interview mit dem verantwortlichen Richter Andreas Müller finden. Ach ja, bevor ich es noch ganz vergesse, wir sind mal wieder breiter geworden. Nach der Berlinbeilage gibt es nun auch noch eine Regionalausgabe für alle Menschen aus Österreich. An alle, die noch keine Infos aus der Region bekommen: Seid nicht traurig, wir arbeiten daran. Die Politik macht das, was sie im Bereich der Drogen immer tut, sie schläft und daher wird es wohl mal wieder unsere Pflicht sein, ein paar Leute zu wecken. Ob und was dabei herauskommen wird, lest es in der nächsten Ausgabe. Die erscheint dann wieder pünktlich zum Beginn des nächsten Monats, nämlich am 28.05.2003
Dann sind folgende Berichte mit dabei: Interview mit Richter Andreas Müller Der Festival-Planer 2003 – wer kifft wo und wann Das anderswo wird nächstes Mal über Jamaika berichten Wie geht´s dem deutschen Kleingrower – Eindrücke eines kleinen Provinzgrowers
Ansonsten macht highter weiter! Werner Graf
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
PACE NO WAR - NO WAR ON DRUGS DHV
Hanf Journal
Hanf Journal Berlin www.hanfjournal.de
Berlinausgabe Mai 2003
Berlin vs. XTC Mit harter Hand gegen den Abschaum
Du stehst im Club. Mitten auf der Tanzfläche. Techno betäubt deine Ohren. Die Pille, das Dope, die Musik, ein Gemisch, dass dich mitnimmt. Und plötzlich, ohne Ankündigung, steht ein Zivi mit Taschenlampe vor dir. Blick in die Augen, Durchsuchung und Handschellen. Dann kontrolliert er ob du auch nichts auf den Boden hast fallen lassen und lässt dich einfach so auf der gut gefüllten Tanzfläche stehen. In Handschellen! Verrückt? Aber genau so etwas passiert im liberalen Berlin. Diese Aktion ist eine von mehreren höchst suspekten Geschichten, die sich während der Razzia im Casino in Friedrichshain in der Nacht vom 12. Auf den 13.4. ereignet haben sollen. Von stundenlangem Einund Aussperren vollkommen legaler Clubber ist da die Rede. Sowie von äusserst zugiger „Aufbewahrung“ leichtbekleideter Gefangener. Die angeblich nicht mal aufs Klo durften. Dieser monumentale - von der Kripo unter Unterstützung einer Hundertschaft Polizisten durchgeführte - Einsatz brachte spektakuläre drei Verhaftungen wegen Drogenbesitz mit sich. Dazu mussten 26 suspekte Individuen (bestimmt alles langhaarige Bombenleger) „überprüft“ werden. Die Razzia, die angeblich gar keine Razzia, sondern eine Aktion der „SoKo organisierte Kriminalität“ war, legitimierte sich durch, natürlich vertrauliche Hinweise aus dem Umfeld der Disco. Der eigentlich dazu nötige Hausdurchsuchungsbefehl hat niemals existiert. Die Polizei weiss was sie tut. Denn immerhin ist Friedrichshain und Umgebung, wo in letzter Zeit mehrere Razzien (u.a. Glaswerk, Sky Club) und Durchsuchungen stattfanden, ja ein Schwerpunktbezirk für chemische Drogen. Ein Kripobeamter spricht gar von einer besonders drogenanfälligen Clubszene. Eine dreiste Unterstellung! Wer mal eine wirklich drogenanfällige Szene sehen will, sollte das Oktoberfest besuchen. Diese Bemühungen im Umfeld Friedrichshains sind Teil eines breitangelegten Schlages gegen die von Menschenhand geschaffenen Rauschmittel. Dabei wurden unter anderem über 1000 Pillen in einem Zug aus Osteuropa sichergestellt. Dieser Erfolg hat die Ordnungshüter wohl zu den weiteren Aktionen inspiriert. Laut Berliner MorgenPost (MoPo) werden die dabei gesuchten Substanzen: „In unangebrachter Verharmlosung gern als Partydrogen bezeichnet“. Die MoPo weiss auch, dass diese Mittelchen noch gefährlicher als Heroin und Kokain seien. Eine einzige Tablette könnte schon zum Tod führen! Und wenn Zeitungen, wie diese, weiterhin alle ihre Bemühungen darauf richten, dass ein liberaler Umgang mit Drogentests und Akzeptierender Aufklärung unmöglich wird, bleibt das auch so. Als aufgeklärte Bürger wollen wir aber auch nicht vergessen, dass Deutschland trotz einer inzwischen nicht zu vernachlässigenden Zahl von Konsumenten letztes Jahr 43 EcstasyOpfer zu beklagen hatte. Im Vergleich zu 42.000 Alkoholtoten und 4.400 Personen die durch Passivrauchen gestorben sind, lässt sich die panische Angst vor Ecstasy schwerlich nachvollziehen. Besonders gefährlich ist laut der MorgenPost die sinkende Qualität durch die zunehmenden Importe aus Osteuropa. Das LKA Berlin empfiehlt auf Nachfrage des Hanf Journals solch pauschalisierende Aussagen mit Vorsicht zu genießen. Die angebliche Verschiebung der Produktion nach Osten muss auch im Hinblick auf die vergleichsweise wenigen Kontrollen an den Westgrenzen gesehen werden, so das LKA Manch verzweifelter Steuerzahler mag sich nun fragen: Was kommt dabei letztendlich raus? Denn so ein Polizeieinsatz ist ja nicht billig. Tja: Die Effektivität der repressiven Maßnahmen in Bezug auf eine tatsächliche Einschränkung des Angebotes hält selbst der Zoll für gering: „Wie viel Ware trotz all unserer Bemühungen .. ungehindert ins Land kommt, darüber denkt man besser gar nicht nach.“, so zitiert die MorgenPost den
Vogel Strauß im Zollgewand. Der Logik der Ordnungshüter zufolge bleibt nur zu hoffen, dass möglichst viele Konsumenten möglichst schrekkliche Angst vor ihnen und ihren Maßnahmen haben, und dadurch endlich „vernünftig“ werden. Ob diese Menschen wohl schon mal was vom Reiz des Verbotenen gehört haben? Dem Handel wird damit keinesfalls geschadet. Repression fördert den Konsum eher, als das sie ihn einschränkt. Die einzig sicheren Folgen dieser proaktiven Polizeiarbeit sind wie immer: Genervte, wenn nicht sogar geschädigte Besucher, wirtschaftliche Schwierigkeiten für die Clubbetreiber und immense Kosten für die Steuerzahler. Also, meine Lieben aus dem Amtsgericht Tiergarten, der Berliner Polizei und Kripo sowie der MorgenPost: Setzt euch noch mal zusammen und denkt genau drüber nach wen ihr bekämpfen wollt, und wem ihr mit welchen Mitteln schadet. Wenn`s euch interessiert schildere ich euch auch gerne mal meine Sicht. Ein Tip schon mal vorweg: Nicht jeder der mittags gutgelaunt aus einer Disco kommt ist auf Ecstasy, vielleicht hat er einfach nur Spaß gehabt, solltet ihr auch mal probieren, das mit dem Spaß.
Martin Schwarzbeck
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
kostenlos
Legalize it Es ist wieder so weit! Weltweit demonstrieren die Menschen gegen die Prohibition von Cannabis. Auch Berlin ist gefordert! Zeigt Flagge gegen Kriminalisierung, fehlendem Verbraucherschutz und Verfolgung. Seid dabei, wenn weltweit Menschen für die Legalisierung aufstehen.
Am 3.Mai „Global March for Cannabis Liberation“ in Berlin
ab 15:00 Uhr: Info-Veranstaltung im Hinterhof des Tacheles. Mit Infos, Kiffermusik, Kaffee und Hanfkuchen Ab 18:00 Uhr: Drei Bands = Drei Euro. im Cafe Zappata des Tacheles mit House of Pancakes (Punk´n´Reggae aus Bayern), The Flashbacks (deutschrussischer Punkrock aus Berlin) und eine dritte noch geheime Band.
Also kommt und legalisiert mit
berlin
Global March for Cannabis Liberation in Berlin
Supergrün ausgehen! Ein-Blick in den GeburtsagsKlub
Am 23. August wird die HANFPARADE2003 unter dem Motto: „Gebt das Hanf frei!“ durch Berlins Straßen ziehen. Vom Bundesfinanzministerium geht es an Bundesrat und Potsdamer Platz vorbei zur CDU-Zentrale. Nach einer Zwischenkundgebung ziehen die Demonstrationsteilnehmer dann zum Breitscheidplatz. Hier wird wie im vergangenen Jahr die Abschlussveranstaltung der HANFPARADE stattfinden. Bis in die Nacht wird man sich hier rund um den Hanf informieren können, Bands und Rednern lauschen oder über den „Markt der Möglichkeiten“ wandern. Damit Mama und Papa mal Luft holen können, gibt´s das Kinderland mit Spiel und Spaß für die Kleinsten.
Veranstaltung stattfinden. Hier gibt es neueste Erkenntnisse zum Thema Hanf. Stände von Hanfmuseum, Grüne Hilfe, dem Hanf Journal u.a. laden zum sich informieren ein. Bei Kiffermusik, Kaffee und Hanfkuchen kann man sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen oder den Videovorführungen zusehen. Ab 18 Uhr heißt es dann: Drei Bands = Drei Euro. Im Cafe Zappata des Tacheles spielen auf: House of Pancakes (Punk´n´Reggae aus Bayern), The Flashbacks (deutsch-russischer Punkrock aus Berlin) und eine dritte noch geheime Band. Verraten wird hier nur das sie Ska spielen....
Das Publikum des GeburtstagsKlubs ist angenehm untrendy und bunt gemischt. Dank der lockeren Türpolitik darf fast jeder Party machen, der sich für motiviert genug hält. Das vermittelt das beruhigende Gefühl mal keine abgehobene Szeneposse vor sich zu haben.
Kommt also (nicht nur in Berlin) vorbei und zeigt Euer Herz für Hanf! Ein weiterer "Hanfhöhepunkt" des Jahres ist der Legalize StreetRave in Amsterdam. In diesem Jahr wird er am 7. Juni durch die holländische Kiffer-Metropole ziehen. Das Bündnis Hanfparade ist erstmalig mit einem eigenen Truck vor Ort. Doch damit nicht genug! Damit der Ausflug sich lohnt, geht es mit einem Bus voller Hanffreunde schon ein paar Tage vorher nach A´dam. Gewohnt wird in einem ehemals besetzten Haus und es sind jede Menge kleine und große Überraschungen geplant. Damit die Bildung nicht zu kurz kommt können alle Interessierten bei Ausflügen ins HaschMarijuanaHempMuseum, zum CannabisCastle und dem CannabisCollege mitmachen. Nebenbei gestalten wir den Truck der Hanfparade und werden sicherlich die eine oder andere Spontanparty feiern. Wer Lust hat mit zu fahren erfährt unter www.Hanfparade.de mehr! Es werden noch DJ´s (Dancehall, Reggae, Jungle), Soundsystems etc., kurz Musiker für den Truck der Hanfparade gesucht! Ebenso gefragt sind Sprayer und andere Deko-Experten! Für alle Mitstreiter gibt es in Amsterdam eine fette Soli-Party! Meldet Euch einfach im Büro der Hanfparade! Natürlich sind die Veranstalter der HANFPARADE2003 auch in diesem Jahr wieder auf aktive HPC´s (HanfParadeCenter), Ordner und andere "helping hands" für die Veranstaltung im August angewiesen. Außerdem werden auch weiterhin Fördermitglieder gesucht. Also meldet euch bitte oder beschafft euch erst mal hier nähere Infos zu den Möglichkeiten einer Beteiligung: www.hanfparade.de/orga Wer nicht bis zur HANFPARADE2003 warten möchte um sich für Hanf zu engagieren und Spaß zu haben hat schon früher die Gelegenheit dazu. Am 3. Mai wird wieder weltweit für Hanf demonstriert. Der "Global March for Cannabis Liberation" findet zeitgleich auf allen bewohnten Kontinenten, in fast zweihundert Städten unserer Erde statt. Von Amsterdam bis Zürich werden ProHanf-Veranstaltungen organisiert und auch in vielen deutschen Städten gibt es an diesem Tag Veranstaltungen. In Berlin organisiert das Bündnis HANFPARADE e.V. die regionale Aktion. Ab 15 Uhr wird im Hof des Kunsthauses "Tacheles" in Berlin-Mitte (Oranienburger Str.) eine Info-
Hanfhaus
Beim Reinkommen fasziniert zuerst einmal die fantasievolle Goa-Deko. Absolut empfehlenswert ist auch unser Lieblingsplatz, das Thronsofa im Chilloutfloor - Tribünenfeeling in Barnähe. Es gibt auch sonst superviele partyintegrierte Sitzmöglichkeiten. So kann man selbst vom Ort des persönlichen Absturzes aus noch wippend zur Party beitragen. Das größte Plus des GeburtstagsKlubs ist die angenehme und lockere Atmosphäre. Erlaubt ist was gefällt. Styledruck und Coolnessfaktor sind hier Fremdwörter. Diese relaxte Beziehung zwischen Club und Clubgänger, wird nicht zuletzt von dem lockeren und freundlichen Personal garantiert. Der inzwischen drei Jahre alte GeburtstagsKlub in Friedrichshain ist eine Top-Empfehlung für all jene die angenehme und legere Atmosphäre gerne mit wilden und ausgelassenen Partys verbinden. Direkt am Volkspark gelegen ist er für Friedrichshainer und Prenzlauer Berger easy zu erreichen. Auch Mitties haben es nicht weit, aber irgendwie passen die wohl dort nicht so wirklich hin! Die Sounds und Mottos der Partys sind gut gemischt. Von Reggae und Soul bis House und Drum `n` Bass ist fast alles dabei. Hier findet jedes Publikum eine geeignete Veranstaltung. Besonders erfolgreich sind unter anderem der Callaloo Club und die Kintangopartys mit den sexy Flyern. Im Callaloo Club serviert Dj Barney Millah montags feinste ReggaeRagga-Dancehallvibes. (Bedauernswerterweise hin und wieder mit einem Hang zum Kommerziellen.) Exotisch-heiße Partys unter Garantie. Jamaica ist also doch so nah! Die Kintangocrew lädt, im Wechsel mit Studio54 und Nina Queers Irrenhouse jeden ersten Sonnabend im Monat zu gepflegten HouseKlängen. Durch die engen Wände wird hier aber auch sonst jeder Sound zum echten Erlebnis. Das Kellerambiente und die druckvolle Akkustik paaren sich zum Beispiel auch ausgezeichnet mit den donnerstäglichen Fineartz Drum`n`Bass Partys.
Steffen Geyer
Kontaktdaten: Bündnis HANFPARADE e.V. c/o Hanfmuseum Mühlendamm 5 10178 Berlin
Durchschnittliche bis humane Preise für Getränke und Eintritt runden den grünen Abend ab. Ganz wie der Name verspricht gibt’s für Geburtstagskinder natürlich freien Eintritt und ein freies Gesöff!
Tel: 030-247 20 233 Fax: 030-247 20 234 Email: info@hanfparade.de
GeburtstagsKlub: Am Friedrichshain 33 (Prenzl`Berg) www.geburtstagsklub.de
Trattoria Libau Libauerstr. 9 10245 Berlin 030. 25 76 85 29
-Pizza wie bei Mama-
berlin
Bar 23 die coolste Kneipe für Kiffer
10.05.2003
15.05.2003
Annie Lennox 2 Be Club Tempodrom – Große Arena
Biohazard – harte Jungs auf Europatournee im SO36
(Möckernstraße 10)
Oranienstrasse 190 in X-berg
Beginn: 20 Uhr
Einlass: 20 Uhr Tickets: VVK: 12 ¤; AK: 14,50 ¤
Die Kneipe mitten im Herzen von Prenzlauer Berg, mit netten und interessanten Leuten, einer spuligen Atmosphäre und guten Getränken. Ja, so oder noch besser kann man die Bar 23 in einem Satz beschreiben. Schon beim Betreten der Kneipe merkt man, dass sie irgendwie anders ist als andere. Denn dort ist es chilliger, relaxter, verrückter und einfach schöner als in den meisten anderen Kneipen. Rote Wände, rot blinkendes Licht, bunte Weltkugeln hängen über den Köpfen, das Ambiente erinnert an die 70er. Man hat die Auswahl zwischen gemütlichem Sofa, auf Stühlen am Tisch sitzen oder direkt an der Bar Theke, man kann überall sein Getränk genießen. Zu Trinken gibt es übrigens einfach alles und das noch mit humanen Preisen: Cocktails, Bier, Tee, Cola, Wasser und so weiter. Spacedrinks sind ganz besonders empfehlenswert. Die natürlichen Pflanzenextrakte - mit Alkohol und verschiedenen Säften gemischt - erweitern die Sinne. Auch andere süßlich duftende Pflanzen werden in der Bar 23 gerne konsumiert. Mein absolutes Lieblingsgetränk ist dort übrigens Club Mate: eine koffeinhaltige Limo mit Mate Extrakten. An den Geschmack muss man sich gewöhnen, aber dann ist der Drink einfach nur noch genial. Denn wenn man etwas müde von der Arbeit ist, dann macht so eine Club Mate schnell wieder fit. Und man kann nach der Bar weiter ins Nachtleben ziehen. Zu einer guten Atmosphäre gehört vor allem angenehmes Publikum. In der Bar 23 sind wirklich viele nette Leute und keine Spießer oder Jung Yuppies. Nur interessante, sympathische und oft auch freakige Mädels und Jungs sind dort anzutreffen. So bunt wie das Publikum ist auch die Musik: Die akustischen Klänge reichen von Techno, Goa und Independent bis hin zu Reggae, Hip Hop und 60er, 70er und 80er Mucke. Oft ist alles in einem Song gemischt, echt spulige Sounds. Ihr Musikprogramm hat einiges zu bieten: montags gibt es von 20 bis 21 Uhr Hörspiele und Freitags sowie Samstags gibt es ab 22 Uhr Mucke von DJs. Die Besitzer der Bar 23 sind auch bekannt durch ihre wirklich gut gelungenen Pyonen Partys. Wenn ihr das Glück hattet, auf solch einer Party schon gewesen zu sein, dann wird die Bar 23 eure Stammkneipe werden. Mir gings genau so. Also Leute, probiert sie aus: Bar 23 Lychener Straße Prenzlauer Berg U2 Eberswalder Straße Täglich ab 19 Uhr Mehr Infos gibt’s unter www.pyonen.de/ bar23/
Die Sphinx des Pop´s kommt einmal wieder nach Berlin. Wie nicht anders zu erwarten, kommt sie solo. Denn schon seit Ende der Achtziger war das Aus der Gruppe Eurythmics beschlossene Sache. Nach einer Babypause erschien 1992 ihr erstes, geniales und vielbeachtetes Solo-Album „Diva“. „Medusa“, ihr zweites Solo-Album, legte sie 1995 nach, zog sich dann aber für längere Zeit aus der Musikszene zurück. Zurückgemeldet hatte sie sich dann – zusammen mit ihrem alten Eurythmics Kollegen Dave Stewart – auf ihrer legendären „Peacetour“, die sie für Greenpeace und amnesty international feierte. Letztes Jahr wurde die britische Pop-Ikone mit dem Billboard Century Award 2002 ausgezeichnet und ist zur Zeit dabei, endlich wieder ein neues Album zu veröffentlichen – was laut BMG gerade den letzten Feinschliff erhält. Annie Lennox ist nicht etwas für jedermann, aber wer auf 80er steht und den Sound der Eurythmics, mag sollte dieses Konzert nicht verpassen. www.tempodrom.de www.annie-lennox.com
Biohazard gibt sich die Ehre, auf ihrer Tournee quer durch die Welt auch am 15. Mai im SO36 zu spielen. Die Combo hat sich 1988 in New York/ Brooklyn gegründet und bisher über 2 Millionen Platten verkauft. Ihre musikalischen Einflüsse gehen von Metal Acts wie Black Sabbath, über Hardcore wie Cro Mags, bis hin zu Raps wie Run DMC. Ihre Verbundenheit zu Rap Gangs kann man an ihrem Drang, ständig darauf hinzuweisen, was „tough guys“ drauf haben müssen, erkennen. Metal und Hardcore beeinflusst sehr stark ihre intensive Bühnenshow. Die vierköpfige Band wird euch auch dieses Mal eine heiße Show bieten. Dass einer der Jungs mit einem Salto ins Publikum springt, dabei Gitarre spielt und anschließend noch ausgelassen crowd-surft, kommt sehr häufig vor. Die Band weiß eben, auf was ihre Fangemeinde steht. Und so wird auch diese Tour allen wieder kräftig einheizen! www.biohazard.com www.so36.de
Hanf Journal Austria www.hanfjournal.de
Österreichausgabe Mai 2003
kostenlos
Hanf Journal erobert Österreich Unglaublich aber wahr
Es muss für Österreicher schon wirklich schwierig sein, an gute Informationen zu kommen. Die kompletten Medien werden von den Deutschen dominiert und ansonsten herrscht die „Krone“. Tja, das Leid der Österreich ist unfassbar, woher sollen die interessanten Informationen denn kommen? Wir haben nun die Antwort – zumindest für den breiten Teil der Österreicher. Das Hanf Journal startet ab sofort mit einer Regionalbeilage Österreich. Nach erfolgreichen Versuchen in Berlin folgt nun ihr mit einer besonderen Beilage. Wir werden für euch Österreich näher unter die Lupe nehmen. Welche Politiker sind o. k., wer verzapft nur Schwachsinn und was passiert im Bereich der Drogen. Wann kommt die Legalisierung? Und wo verdammt noch mal bleiben die Haschtrafficen? Lauter Fragen, eine Antwort: Lest die neue Regionalbeilage des Hanf Journals. Wir wollen, dass Österreich breiter wird. Wir wollen eine humane Drogenpolitik in Österreich. Wir wollen, dass die Politiker Verantwortung übernehmen. Und daher mischen wir uns nun noch gezielter in Österreich ein. Viele unserer treuen Leser haben schon festgestellt, dass meistens eine Seite im
Hauptteil der Zeitung über Österreich handelte. Doch das kann nicht genug sein. Wer sich richtig einmischen will, muss sich auch intensiv mit der Materie beschäftigen. Natürlich dauert so was immer auch seine Zeit. Wir stehen nun am Anfang einer hoffentlich erfolgreichen Arbeit. Wenn ihr besondere Wünsche, Anregungen, Ideen oder Kritik habt, dann meldet euch einfach bei uns: redaktion.oesterreich@hanfjournal.de!
andere Plätze, an denen wir Hanf Journale auslegen könnten? Wenn ihr Ideen habt, dann sagt es einfach den Besitzern, den Vereinen oder euch selbst. Wer sich bereit erklärt, 100 Stück oder auch mehr zu verteilen oder auszulegen, bekommt jeden Monat von uns – kostenlos – ein Paket mit Hanf Journalen. Natürlich liegen diesem Paket auch hin und wieder Geschenke, wie CDs, Tips oder Filter, bei.
Wie bisher bleibt das Hanf Journal natürlich kostenlos. Aber um möglichst viel Druck und Einfluss für eine humane Drogenpolitik ausüben zu können, ist es wichtig, dass auch ihr mithelft. Hat euer Head- oder Growshop schon Hanf Journale? Gibt es welche in euren Lieblings-Locations? Gibt es
Also lassen wir die Revolution auch in Österreich beginnen.
Werner Graf (ein Beefke)
DAFÜR LEG ICH MEINEN HANF INS FEUER HANFFEUER VI eröffnet die ERSTE ÖSTERREICHISCHE HASCHTRAFIK
Im Rahmen der Legalisierungsdemo „HANFFEUER 6“ wird die erste österreichische HASCHTRAFIK feierlich eröffnet – wenn am 3. Mai 2003 bereits zum sechsten Mal von Tausenden für die Legalisierung von Hanf und allen seinen Produkten demonstriert wird. Die gesetzliche Situation für Cannabis – Konsumenten ist nach wie vor triste. Nicht nur, dass die Blüte der Hanfpflanze immer noch verboten ist (!), werden seit 1.1.2003 doch auch Autofahrer “auf begründeten Verdacht“ zum Drogenscreening verpflichtet – eine Weigerung dieser Aufforderung Folge zu leisten gilt als Schuldeingeständnis und führt automatisch zur Höchststrafe. HANFFEUER kämpft seit nunmehr 6 Jahren für eine völlige Freigabe von Hanf und all seinen Produkten – immer mehr kriminalisierte Österreicher haben erkannt, daß nur der Weg an die Öffentlichkeit dazu führen kann, einen Umschwung in der festgefahrenen österreichischen Drogenpolitik herbei zu führen. Bei der sechsten Auflage dieser größten Entkriminalisierungs – Demonstration werden in Wien 10.000 – 15.000 Kundgebungsteilnehmer erwartet. Die veranstaltende Initiative Hanffeuer setzt wie immer witzige, innovative Schritte mit der Zielsetzung der positiven Verankerung des Cannabiskonsum – Gedankens in Österreich. Nach Aktionen wie z.b. der Prämierung der größten Joint – Attrappe im letzten Jahr, wird dieses Jahr im Zuge der Abschlußkundgebung der Parade am Wiener Heldenplatz von einem prominenten Mitglied der Gruenen - nämlich Dieter Brosz - die feierliche Eröffnung der ersten österreichischen HASCHTRAFIK vor genommen! Die „Haschtrafik“ – ein dem gelernten Österreicher seit den letzten Nationalratswahlen bekannter Begriff – wurde von Seiten der österreichischen Volkspartei ins Leben gerufen, um dem politischen Mitbewerb, allen voran den Gruenen zu schaden. So lautete die Behauptung, wenn die Gruenen nach den Wahlen an der Regierung beteiligt seien, würde es umgehend zur Eröffnung eben solcher Haschtrafiken kommen (Trafik = österreichisch für Tabakladen). Die Gruenen haben
den Sprung zur Regierungsverantwortung zwar (dieses Mal) nicht geschafft, die Haschtrafik wird dennoch (oder besser: deswegen) ins Leben gerufen! Außerdem: der österreichische Staatsetat sollte es sich NICHT leisten, jährlich auf eine Milliarde Euro Steuerertrag zu verzichten! Cannabis – Konsumenten haben die Milliarde, die österreichische Bundesregierung, statt es Ihnen zu danken, verfolgt sie – und nicht mal des Geldes wegen...! Das Programm der Demonstration umfaßt die traditionelle Musikparade mit mehreren Trucks (Reaggae, Hip Hop, Goa, Techno) über Österreichs belebteste Einkaufsstrasse - die Mariahilfer Strasse - über den Burgring zum Heldenplatz, dort wird ab 18 Uhr mit großer Bühne und phattem Soundsytem unter Beteiligung internationaler und nationaler Top – Acts der Abend eingefeiert, ehe es anschließend zur Hanffeuer – Afterparty in die grandiosen Räumlichkeiten der Wiener ARENA geht! Timetable: 16:00
Treffpunkt Mariahilfer Straße / Ecke Gürtel 16:15 – 18:00
Parade mit Musiktrucks über Mariahilferstraße – Babenberger Straße – Burgring – Heldenplatz 18:15 – 22:00
Abschlusskundgebung – Eröffnung der ERSTEN ÖSTERREICHISCHEN HASCHTRAFIK – anschliessend DJ´s und Live-Acts am Heldenplatz 23:00
Legalisierungs - Party
Die Veranstalter möchten an dieser Stelle noch eine gedankliche Anregung an all jene positionieren, die glauben, eine Entkriminalisierung könne nicht durch öffentliches Kiffen erreicht werden: Hat euer Weg des stillen Geniessens etwas bewirkt? www.hanffeuer.at
austria
Jung, männlich, inhaftiert Seit Antritt der schwarz-blauen Regierung landen DrogenkonsumentInnen signifikant häufiger hinter schwedischen Gardinen. Die Gefängnisse platzen mit derzeit rund 8.000 Inhaftierten aus allen Nähten. Law and order in schwarz-blau.
Drogenkriminalität, propagiert ein striktes Nein zur Freigabe von Cannabis und lässt KleinstkonsumentInnen und –dealerInnen vom repressiven Polizeiapparat verfolgen. „Erfolg“: siehe oben.
Die Entwicklung der Haftzugänge (Straf- und Untersuchungshaft) im Vergleich 2000/2002 zeichnet folgendes Bild: Saßen 2000 noch rund 800 Jugendliche (14 – 18 Jahre) in Haft, so waren es zwei Jahre später 1.358. Bei den 19- bis 21-Jährigen betrug der Anstieg im selben Zeitraum 243 Inhaftierte. Laut Justizministerium endeten 960 Suchtgiftprozesse in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres mit Schuldsprüchen, satte 59 Prozent mehr als im gesamten Jahr 2000. Nur die Diebstahldelikte schlugen mit mehr Verurteilungen zu Buche. Erstaunlich die Tatsache, dass Jungen weit häufiger in U-Haft genommen werden. Außerdem schmoren 80 Prozent der Häftlinge bis zum letzten Tag in ihrer Zelle. Ergebnis: 8 000 Inhaftierte.
Michaela Fabian
Michaela Fabian
Ungeniert zensuriert Der ORF und seine Generalin Monika Lindner haben wieder einmal ein Meisterstück an lächerlicher Borniertheit geliefert. Letztens wurde die Ausstrahlung der Diskussion „Recht auf Rausch“ im Rahmen des neuen Kultur-Talks „karls.platz“ von der Generalin höchstselbst verhindert. Nachdem wochenlang für „karls.platz“ intensiv geworben wurde, setzte der ORF mit dem monotonen Pseudo-Talk zum Thema „Verweigerung“ das neue Format gleich in den Sand. Niemand, der diese öde Quasselei ohne einzuböseln durchhielt, wird je wieder die Kiste aufdrehen, wenn „karls.platz“ am Programm steht.
Die schwarz-blaue Regierung steht für eine strikte Law-andorder-Politik. Für Verschärfung des Suchtmittelgesetzes (Minimierung der Grenzmengen, die zwischen Vergehen und Verbrechen unterscheiden) und Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters von 19 auf 18 Jahre zeichnet in erster Linie Justizminister Böhmdorfer (FPÖ) verantwortlich. ÖVPInnenminister Ernst Strasser predigt die Bekämpfung der
Nur nicht denken!!
kommentar
Die fadenscheinigen Begründungen für die Auslassung sind so widersprüchlich, wie der Kultur- und Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in der Lindner-Ära unerfüllt bleiben wird. Zuerst lautete die Stellungnahme des ORF zur Absage auf „politisch heikel“, dann schwenkte frau auf die Argumentation um, frau müsse mit Rücksichtnahme auf die Gebührenzahler auf den Rausch-Talk verzichten. Tage später befand Lindner, es sei zu „unkritisch“ über Drogen debattiert worden. Wenn es gestattet wäre, ohne Beweise die Behauptung in den Raum zu stellen, ProponentInnen einer konservativen politischen Partei hätten beim ORF gegen die Drogendiskussion interveniert, dann würde ich mit Sicherheit etwas Derartiges konstatieren. Wer mit der schwarzen Politelite regelmäßig die Hasen jagen geht, lässt sich vielleicht auch in seinen beruflichen Entscheidungen beeinflussen. Auch das würde ich nie anmerken.
Die Posse der Drogenbekämpfung in Österreich
Wichtig, wichtig scheint es zu werden. Aber um es gleich vorweg zu nehmen: Es war alles andere, nur nicht wichtig. Der Innenminister Strasser weigerte sich zu denken, die Polizei erzählte Zahlen und die Realität stand draußen vor der Tür. Wo wir uns befinden? Auf der Pressekonferenz des österre i c h i s c h e n I n n e n m i n i s t e r i u m s m i t d e m T h e m a Suchtmittelkriminalität 2002! Auf solchen Konferenzen passieren immer komische Dinge. Denn zuerst reden nur die Beteiligten auf dem Podium. Diese stellen dann lauter Zahlen vor, nämlich wurde erzählt, dass die Gesamtanzeigenzahl von 21.862 (2001) um 2,56 % auf 22.422 gestiegen ist. Also Gesamtanzeigen wegen dem Suchtmittelgesetz. Der besoffene Autofahrer, der gerade mal zwei Kinder umgebracht hat, ist da nicht mit dabei, eher der kleine böse Kiffer, der zuhause seinen Joint raucht. Prinzipiell bleibt festzustellen, dass die Anzahl der Anzeigen seit 1998, besser gesagt seitdem das neue Suchtmittelgesetz gilt, stetig steigen. Ob das wirklich ein Erfolg ist? Würden die Repression, die bösen Polizisten und die starke Verfolgung wohl wirklich etwas bewirken, warum begehen dann mehr Menschen eine Straftat? Das ist doch wirklich mal eine interessante Frage, oder? Na und da dachte ich mir, vielleicht hat der Mensch, der diese Zahlen ja vorstellt, eine Ahnung davon. Und prompt habe ich mich erdreistet, den österreichischen Innenminister Herrn Strasser zu fragen, wie er denn die Auswirkungen dieser Verbote bezogen auf die Konsummuster oder auf die sozialen Probleme der Drogengebraucher einschätzt. Wenn ich nun schreiben würde, dass er erst nach etwas dumm Kucken antwortete, könnte man dies nun als Beleidigung auffassen. Daher schreib ich es nicht. Aber er kuckte und danach antwortete er: „Hierfür kann ich Ihnen keine Auskunft geben, hierzu ist das Justizministerium zuständig.“ O. k., was heißt das nun? Ich hätte da mal folgenden Deutungsvorschlag: Der österreichische Innenminister befolgt – das hat er sicher beim Heer gelernt – die Befehle, die ihm aufgetragen werden. Und da eines Tages ihm mal befohlen wurde, diesen elendigen Drogenjunkies (Notiz des Befehls: Säufer und Raucher gelten hierfür nicht!) das Leben zur Hölle zu machen, deshalb tut er es nun. Er lässt Menschen verfolgen, ohne auf Anfrage der Presse sagen zu können, was diese Verfolgung an Folgen nach sich zieht. Ist es von einem Innenminister zu erwarten, dass er die Studie des kanadischen Parlamentes kennt, nach der die Repression keinerlei Auswirkungen auf die Häufigkeit des Konsums oder die Höhe des Preises hat? Sollte der Innenminister wissen, dass Repression nur unschuldige, brave und harmlose Bürger
Nach dem Suchtmittelgesetz erstattete Anzeigen 1997 1998 1998/a 1999 2000 2001 2002
17868 16624 17141 17597 18125 21862 22422
1998/a = Gesetzgebung ab 01.01.1998
kriminalisiert? Oder sollte er nur stumpfsinnig seine Befehle befolgen? Keine Frage, wo kämen wir hin, wenn jeder Polizist sein Recht selbst definieren würde? Jeder nach Gutdünken und eigener Vorstellung, ja das wäre mal echtes Chaos. Aber dass ein Mensch, der der österreichischen Regierung angehört, mir sagt, dass er keine Ahnung hat, was sein Tun für Auswirkungen hat, ist eigentlich ein Skandal. Er weiß nicht, was er da tut, und er weiß auch nicht warum. Nur Worte wie „unsere Jugendlichen retten“, die findet er.
Irgendwelche Rückschlüsse auf den Konsum lassen diese Zahlen jedoch nicht zu. Denn jeder erfahrene Drogenkonsument kann ungefähr abschätzen, wie klein diese Zahlen, verglichen mit den wirklich konsumierten Drogen, sind. Ich hätte da noch einen Wettvorschlag an Herrn Schüssel: Wetten, dass, auch trotz Ihren Bemühungen 2002, die Anzahl der konsumierten Drogen 2003 wieder einmal steigen wird! Mein Einsatz: genug Dope für einen netten Abend! Aber aufpassen, bevor man eine Wette annimmt, sollte man denken. Werner Graf
Ach ja, auf die Frage, ob er denn mit genauso starker Hand gegen Alkohol und Tabak vorgehen möchte, antwortete Strasser mit der Aussage: „Nein, wir wollen Cannabis nicht legalisieren.“ Nun, auch wenn ich unter Paranoia leide, hat die Antwort irgendetwas mit meiner Frage zu tun? Nein! Also Herr Strasser, wir wollen ja keine Wunder von Ihnen. Sie müssen sich nicht gleich für die Menschen einsetzten und wenn Sie vorerst noch auf der Seite der Mafia stehen wollen, kein Problem. Aber bitte, und ich meine das nun erst, bitte beginnen Sie einfach einmal mit dem logischen Denken. Denn eines kann ich ihnen versprechen, wer anfängt logisch zu denken, der würde sich einmal Gedanken machen, was er da eigentlich tut. Und um ehrlich zu sein, das was Sie da tun, würde dann sicher nicht herauskommen. Und nun noch ein paar Anmerkungen für alle Zahlenfetischisten: Im Jahre 2001 wurden 743 kg unschuldiger Cannabis von der Polizei in dunkle Ecken versteckt. 59,5 kg Heroin; 36,9 kg Kokain; 383.451 Stück XTC und 851 Trips LSD beschlagnahmt. Nur bei Heroin und Kokain ging diese Summe zurück.
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
austria
Die Zukunft hat begonnen
Während die Commission on Narcotic Drugs (CND) im Austria Center um Resolutionen rang, fand von 10. bis 13. April 2003 ein alternativer Drogenkongress der U-N-O (Utopischen Nonprohibitionistischen Organisation) statt. Partys, Demonstration und abschließende Versammlung antiprohibitionistischer NGOs stießen auf regen Anklang. Das Kontrastprogramm zur Narco-Schnarchnasen-Partie.
Widerständig und drahtig Mit Verspätung starteten die DemonstrantInnen am Samstag von der Hauptuniversität Richtung UNO-Gebäude. Rund 1 000 AntiprohibitionistInnen legten einen dreistündigen Marsch zurück, begleitet von einem halben Dutzend Soundsystemen und allerlei Utensilien bzw. einem skurrilen Sammelsurium aus der Drogenwelt. Der fun-factor ist selbst bei einem so ernsten Demonstrationsanlass wie der völlig verfehlten, globalen Drogen-politik nicht zu unterschätzen. Überdimensionale Ecstasy-Tabletten, Kokain-Line und dazugehöriges Röhrchen, Riesenjoints, Maskierungen, Strassentheater und Firlefanz trugen nebst exzellenter Beschallung zu einer insgesamt ausgelassenen Stimmung bei.
Ein kurze Nacherzählung von Michaela Fabian
Das Alte AKH in Wien war von 10. bis 13. April Schauplatz des alternativen Drogenkongresses der U-N-O (Utopische Nonprohibitionistische Organisation). Rund 30 antiprohibitionistische AktivistInnen haben weder Kosten und noch Mühe gescheut, internationale ExpertInnen für Vorträge und Workshops nach Wien zu holen, darunter Hans Cousto und Hans Georg Behr, Partys zu organisieren und eine Demonstration zu managen. Rund 150 Menschen versammelten sich am Abend des ersten Kongresstages zur Eröffnungsveranstaltung im Audimax der TU-Wien. Die OrganisatorInnen, Enrico Fletzer (Radio K Bologna, MDMA) und Farid Ghehioue (ICN, encod) sprachen über Sinn und Ziel des alternativen Kongresses und präsentierten das Programm. Anschließend wurde der Film „Drugstore Cowboy“ bei freiem Eintritt gezeigt.
Gut besuchte Workshops & Vorträge
Am Freitag hielt die Gesellschaft für Menschrechte von Marginalisierten und MigrantInnen (GEMMI) Vorträge über „Dealen als Arbeit“, „Kronzeugen, V-Männer und agents provocateurs“ und „Drogen und Rassismus“. In einem zweiten Modul konnte der/die Interessierte sich bei Hans Georg Behr (Autor der Hanfbibel „Von Hanf ist die Rede“) über die „Geschichte der Prohibition“ schlau machen. Dieter Brosz, grüner Nationalratsabgeordneter und Drogenexperte, diskutierte im Rahmen eines Workshops über „Entkriminalisierung vs. Legalisierung“, während Dr. Joachim Eul von der LAG Drogen Berlin sich den Sinnesfreuden widmete. Er präsentierte die von 2000 bis 2002 durchgeführte Befragung zum Thema „Drogen & Liebe & Sex“. Antidrogenkriege der USA, Repression in Österreich, Schweiz und Deutschland, Drogenpolitik in der Linken und Aufklärung und Bewusstseinsbildung luden den Geneigten samstags zum Partizipieren oder einfach nur zum Zuhören. Hans Cousto (Wissenschafter, Sachbuchautor) und Job Jarvis Arnold (Amsterdam Drug User Group) waren ebenso am Start wie Werner Graf (Chefredakteur Hanf Journal).
Links: http://www.u-n-o.org http://www.vienna2003.org/ http://www.encod.org http://www.tni.org/drugs/ungass/index.htm http://www.fuoriluogo.it http://www.drcnet.org http://www.drugtext.org http://www.drugpolicy.org
Nur das geplante gemeinsam Luftballon-Steigen-Lassen ging mangels „Disziplin“ von Seiten der DemonstrantInnen etwas daneben. Der Anblick von der Reichsbrücke, wie die mit „seeds of peace“ gefüllten Luftballons über die Donau Richtung Klosterneuburg/Korneuburg taumelten, war trotzdem einmalig. Vor der UNO, gut polizeilich bemannt selbstverständlich, wurde dann zu heißem Sound noch heftigst abgetanzt. Alles in allem eine gelungene, gut organisierte Demonstration für, laut Veranstalter U-N-O, „Recht auf Rausch, einen Stopp der Drogenkriege, eine Amnestie aller Opfer der Repression und eine Entkriminalisierung aller Drogen“. Die Abendgestaltung im subzero (Freitag) und der Arena (Samstag) ließ an Wünschen ebenfalls nichts offen.
Europaweite Vernetzung
Im Café Siebenstern schließlich versammelten sich die Antiprohibitionisten am Sonntag, nicht nur um ein Resume über den gelaufenen Kongress zu ziehen, sondern um die Zukunft zu planen. NGOs wie die U-N-O, encod, ICN, MDMA und andere konstitutierten fünf Arbeitsgruppen, die sich mit Infrastruktur, gemeinsamen Webauftritt, Vernetzung, Modelle einer vernünftigen Drogenpolitik, einer Kampagne zu den Europaparlamentswahlen und der Organisation von kulturellen Events auseinandersetzen werden. Die europaweite Vernetzung, Informationsaustausch und die Entwicklung gemeinsamer Konzepte einer anderen Drogenpolitik bleiben nicht länger Wunschtraum der AntiprohibitionistInnen. Die ausländischen Gäste fanden am Sonntag auch durchwegs lobende Worte für die Leistungen der U-N-OOrganisatorInnen. Diese zeigten sich selbst ebenfalls sehr zufrieden über den Ablauf von Kongress, Veranstaltungen und Demonstration. Wie geht es mit der U-N-O weiter? Das Hanf Journal berichtet weiter. Michael Fabian
www.hanfjournal.de
austria
Wer verschweigt, heißt gut Unlängst, in einem idyllischen Vorstadtcafé im siebten Wiener Gemeindebezirk: Das Café Hobby sucht der Feinspitz auf, um sich am Mittagsmenü zu stärken oder einfach, um ein dutzend Bierchen oder Deftigeres zu verkonsumieren. Die Wände des Cafés zieren Leergut und Relikte aus längst vergessen geglaubten Zeiten, Tabakrauchschwaden umnebeln den getrübten Geist, äh, den geneigten Gast. Ich debattiere mit einem Freund älteren Semesters über Drogen und die damit verbundene „Politik“ in Österreich. Als das Wörtchen Heroin zum ersten Mal fällt, fallen auch die Bestecke am anderen Ende der Wirtsstube. An Tischen und Theke heben sich die Blicke vom schmackhaft angerichteten Menü, wandern in meine Richtung und verhaften bei mir bis zum Ende unseres Gesprächs. Der Wirt, um die Mittagsstund beim dritten Bierli sitzend, rümpft die Nase ob des vernommenen Unwortes. Vielsagende, verständnislose Gesichtsausdrücke mahnen mich jedes Mal dann zur Vernunft, wenn ich über Legalisierung von Cannabis oder Fixerstuben philosophiere. Exemplarisch, geradezu paradebeispielhaft für eine Gesellschaft, in der das Thema Drogen auf „schwarzafrikanische Drogendealer“, die „Junkies vom Karlsplatz“, „organisierte Kriminalität“ und die „kiffende, orientierungslose Jugend“ reduziert wird. Rund 400.000 ÖsterreicherInnen dröhnen sich mit Cannabis zu, Heroinab-hängige, Kokain- und Ecstasy-KonsumentInnen sind genauso Realität, wie Alkoholleichen und Verkehrstote, auch wenn der hundestreichelnde Krone-Herausgeber Dichand im
„Vorhof der Macht“ das nicht wahrhaben will. Blöd nur, dass Dichand mit seinem marktschreierischen Boulevardblattl die Drogendebatte dominiert und damit die Meinungsbildung von ca. 43 % ÖsterreicherInnen entscheidend beeinflusst. Wenn in der Wiener UN-Drogenbehörde die Richtung in der globalen Drogenpolitik vorgegeben wird und gleichzeitig ein alternativer Kongress stattfindet, bei dem man sich um antiprohibitionistische Ansätze abseits der verfehlten UN-Drogenpolitik Gedanken macht, dann schweigen die maßgeblichen Medien dieses Landes wohlwissend, im Café Hobby halt unwissend. Die vielsagenden, verständnislosen Blicke in den Redaktionen würde ich dennoch gerne sehen. Die Prohibitionspolitik der UNO, der schwarz-blauen Regierung und die Repressionsmaßnahmen des nicht nur polizeilichen Apparates sind dann einen wohlwollenden Fünfzeiler wert, wenn wieder einmal ein Junkie an einer Überdosis in einem versieften Häusl am Westbahnhof elend zu Grunde geht. Opfer genau jener Politik, die die bürgerlich-(rechts)konservativen Medien des Landes im vorauseilenden Gehorsam propagieren. Wer schreibt, stimmt zu. Wer alternative Ansätze in der Drogenpolitik verschweigt, heißt gut, was seit 40 Jahren Prohibition nur in die Binsen geht. Michaela Fabian
Österreich und seine Growshops – Teil 1
Der Bushdoctor Der Bushdoctor – der Name verpflichtet quasi zu Traditionsund Qualitätsbewusstsein – ist der fachkundige Pflanzenheiler in Wien. Kein Problem um die Hanfpflanze das der Bushdoctor nicht erkennen und heilen würde...die Pflanzenfreunde in Wien wissen diesen Service zu schätzen und finden hier eine Beratung und Auswahl wie sie die Liebhaber anderer Pflanzen oft nur wünschen könnten. Und das bereits seit 1998. Der Bushdoctor begann auch als erster in Österreich mit dem legalen, (offiziell versteuerten) Verkauf von Hanfpflanzen. (seit 1998). Das österreichische Gesetz definiert die Hanfpflanze selbst nicht als „suchtgift“ sondern lediglich deren verarbeitete Endprodukte, wodurch der Zweck des Anbaus der Pflanzen als entscheidend in den Vordergrund tritt. Hanfpflanzen können daher in österreich zu den verschiedensten Zwecken legal verkauft werden, es liegt sozusagen am Käufer daraus kein Suchtgift zu erzeugen. Das Team des Bushdoctors sind Pioniere dieser Rechtsauslegung in Österreich und so kam es auch das sie die ersten waren die diese Rechtsansicht vor Gericht vertreten durften. Der Vorwurf der Behörden richtete sich vor etwa zwei Jahren gegen die Hanfpflanze als Suchtgift im allgemeinen und nach erfolgloser Schlacht gegen den späteren Verwendungszweck der Kunden im speziellen. Der Bushdoctor konnte diese Vorwürfe in erster Instanz mit einem Freispruch in allen Punkten entkräften, wodurch eine Basis für den weiteren Verkauf von H a n f p f l a n z e n i n Ö s t e r re i c h g e s c h a ff e n w u rd e .
Gewinnt mit dem Hanf Journal und dem Cheech-Headshop Und wieder einmal könnt ihr gewinnen. Nämlich einen der fünf Original Sieve Cleaner. Sicher wisst ihr ja noch von vergangen Berichten über den Sieve Cleaner was das ist, oder? Wenn nicht dann schaut einfach einmal auf die Homepage www.superdurchzug.de oder www.sievecleaner.de Viel Glück und macht rege mit!
Preisfrage : Was kann der neuartige Sieve Cleaner von der Firma Cheech Headshop am besten? 1. Mit dem neuen Sieve Cleaner gelingt die Rasur schon beim einpinseln. 2. Der neue Sieve Cleaner ist ein Erotikartikel und stimuliert gefühlvoll spezielle Körperregionen. 3. Der Weltneue Sieve Cleaner aus VA reinigt für den nächsten Durchzug ,verschmutzte Pfeifensiebe in Sekunden. 4. Der Sieve Cleaner ist ein neues Pfeifenfeuerzeug mit extra großen Tank. Viel Spaß beim Herausfinden!
Durch die langjährige Praxis als Hanfshopbetreiber in Wien und Erfahrungen bei Gericht und Polizei gilt der Bushdoctor auch als der Ansprechpartner für rechtliche Fragen und Tips an Gärtner und andere Shopbetreiber in Österreich. Währenddessen konnte der Bushdoctor seine zuvor schon umfangreiche Auswahl an Samen weiter verbessern und bietet mittlerweile auch über 2oo Sorten Samen von 13exclusiven Seedbanks an. Die Versorgung mit Genetik, Biodüngern, Lüftungsanlagen usw. ist also durch den Bushdoctor/Wien weiter gesichert. Das Verfahren und die rechtliche Klarstellung um die Hanfpflanze führte auch zu einer weiteren Explosion der Hanfshops in Österreich wodurch der Großhandel/Distribution von Düngemitteln (Bionova,Plagron..), Lampensystemen (TopGrow..), Gärtnerbedarf ...mittlerweile einen wesentlichen Anteil des Unternehmens Bushdoctor ausmacht. Von der Beratung kleiner Heimgärten bis zur Planung großindustrieller Anlagen, Bushdoctor genießt in Österreich den Ruf eines qualifizierten, bemühten Spezialisten der für jede Frage ein Ohr und für jedes Problem eine Lösung hat. www.bushdoctor.at
Einsendeschluss ist der 31.05.2003 Wenn mehr als 5 Richtige Antworten eingehen entscheidet das Los. Der rechte Weg ist wie immer Ausgeschlossen! Bitte die richtige Antwort mit euren Absender an: Hanf Journal Lettestraße 3 10437 Berlin oder per E-Mail: gewinnen@hanfjournal.de Mehr Informationen zum Sieve Cleaner: www.superdurchzug.de www.sievecleaner.de