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Ausgabe Juni 2003
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Die Schweiz kommt nicht zum Pot Legalisierungsdebatte im Schweizer Nationalrat weiter verschoben Die Schweiz zögert die letzten Beratungen zur Entkriminalisierung von Cannabis weiter hinaus. So beschloss der Nationalrat, dass die Revision des Betäubungsmittelgesetzes in der Session nicht mehr beraten wird. Mit 84 zu 72 Stimmen folgten die Abgeordneten dem Vorschlag die Beratung über die Revision des Betäubungsmittelgesetzes von der Tagesordnung zu streichen. Laut offiziellen Angaben war für die Drogendebatte keine Zeit mehr, da der Revision des Krankenversicherungsgesetzes und dem bereits in Angriff genommenen neuen Finanzausgleich eine höhere Priorität eingeräumt wurde. Die Schweiz verspielt sich hier schon im Vorfeld einige Mehreinnahmen. Die Steuer war mit acht bis 15 SFR pro Gramm geplant, was Mehreinnahmen von 300 Millionen SFR zu Folge gehabt hätte. Zwar ist die angesetzte Steuerhöhe laut Experten viel zu hoch, dennoch ist es sehr fraglich, warum im Land des Geldflusses so viel Moos verspielt wurde.
Bisher schien es, als wollten Schweizer Politiker die Tatsache, dass 700.000 Schweizer Bürger häufig bis gelegentlich kiffen, nicht länger ausblenden. Der Bundesrat hat schon lange Ja gesagt. Auch die Mehrheit der Kantone will Cannabis legalisieren. Und 32 gegen acht Ständeräte haben im Dezember 2001 ein straffreies Kiffen gefordert. Eine schriftliche Umfrage der Schweizer Zeitschrift „FACTS“ bei den 200 Nationalräten zeigt jetzt ein anderes Bild. Die Debatte über die Entkriminalisierung von Cannabis-Konsum kippt ins Nein. 83 von 200 Nationalräten werden am Schluss ablehnen, 69 sagen Ja. 30 wollten ihre Haltung noch nicht äußern. Viele bürgerliche Parteien wie die FDP (nicht unsere in Deutschland) oder CVP stehen nicht mehr zu ihrer einstigen Haltung, Cannabis zu entkriminalisieren. Selbst die linke SP und SVP sind sich nicht mehr sicher, ob man eine Legalisierung fordern darf. Im Wahljahr scheint das Parlament nach rechts abzudriften, ein Phänomen, das schon in vielen europäischen Staaten auftrat.
Ed Rosenthal – eine Hanflegende kämpft weiter
Obwohl Rosenthal die Pflanzen im Auftrag der kalifornischen Stadt Oakland angebaut hatte, war er im Januar von einer Jury schuldig gesprochen worden. Laut „San Francisco Chronicle“ hatte Richter Breyer den Geschworenen die Tatsache vorenthalten, dass er im Auftrag der Stadt Oakland gehandelt hatte und dass die Pflanzen für Patienten unter dem „Compassionate Use Act“ (Proposition 215) bestimmt waren, einem kalifornischen Gesetz aus dem Jahre 1996, das die medizinische Verwendung von Cannabis legalisierte. Zwar ist die MarihuanaBehandlung nach Bundesrecht strafbar, nach kalifornischem Recht ja allerdings nicht. Wären sie darüber informiert gewesen, so gaben einige Geschworene nach dem Prozess an, hätten sie Rosenthal freigesprochen. Acht der insgesamt zwölf Geschworenen unterzeichneten vor der Strafverkündung einen Brief an Richter Breyer, in dem sie Freiheit für Rosenthal forderten. Sogar der kalifornische Justizminister Bill Lockyer hatte sich für den Hanf-Guru eingesetzt. Seit vielen Jahren kämpft der Cannabis-Experte für eine Legalisierung der Droge zu medizinischen Zwecken. Im Gegensatz zu den Anhängern Rosenthals sah er selbst das Urteil nicht als Bahn brechenden Erfolg. Gegenüber der amerikanischen Organisation Green Aid, die für die Legalisierung von Marihuana für Schwerkranke kämpft, sagte Rosenthal: „Niemand sollte ins Gefängnis gehen, weil er Patienten hilft, ihre Medizin zu bekommen - auch nicht für einen Tag.“ Rosenthal will den Berufungsprozess gegen das Urteil nun fortsetzen. Das reguläre Strafmaß liegt bei fünf bis 40 Jahren und einer Geldstrafe von bis zu zwei Millionen Dollar. Und das obwohl 70 bis 80 Prozent der US-Amerikaner laut amerikanischer Umfragen dagegen sind Patienten wegen der medizinischen Verwendung von Cannabis mit Strafen zu bedrohen.
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Die Grünen konnten zu dieser Die Grünen konnten nur den Kopf schütteln Verschiebung nur noch den Kopf schütteln. Für sie ist es einfach eine schizophrene Haltung, denn sie hat nach Ansicht der MitteLinks-Partei die Folge, dass man weiter nach Ordnung und Disziplin ruft und gleichzeitig alles tut, um die Verwirrung Die nächsten Beratungen zum Betäubungsmittelgesetz sind und Heuchelei zu verlängern. „Es wäre doch höchste Zeit die nun für den Herbst geplant. Ob sie tatsächlich stattfinden Situation im Cannabisbereich zu klären, in dem das Verbot werden, weiß noch keiner. Aber in der Schweiz kann ja alles aufgehoben, der Konsum geregelt und die Prävention gefördert ein bisschen länger dauern. wird!“, so die Schweizer Grünen. Der Antrag der Grünen und der Sozialdemokratischen Partei in der Schweiz (SP) das Betäubungsmittelgesetz in Gänze zu behandeln, scheiterte jedoch Werner Graf schon in der Eventualabstimmung.
Nachdem der renommierte Cannabis-Autor Ed Rosenthal wegen Anbaus von Hunderten Hanfpflanzen im Januar von einem US-Bundesgericht schuldig gesprochen wurde, ist dieses Urteil nun aufgehoben. Stattdessen wurde er zu einem Tag Haft, die er bereits in Untersuchungshaft abgesessen hat, verurteilt. Neben der Gefängnisstrafe muss Ed Rosenthal eine Geldstrafe von 1.000 Dollar zahlen und steht für drei Jahre unter Bewährung.
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Mehr Infos zur allgemeinen Gesetzgebung in den USA findet ihr auf www.cannabislegal.de/international/us.htm
Katrin Schmidberger
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>> In dieser Ausgabe Lasst uns endlich Steuern zahlen! Durch die Legalisierung von Cannabis könnten einige Millionen Euro in die Staatskassen eingebracht werden. Der Liedermacher Götz Widman schrieb daher einen offenen Brief an Hans Eichel und der DHV und das Hanf Journal machten Aktionen bei den beiden Parteitagen der Regierungsparteien. Seite 2 und Seite 4
Wenn der Genuss auf Reisen geht Drogentourismus ist bei Kiffern ein weit verbreiteter Volkssport. Doch ist er wirklich angebracht oder eher verwerflich? Claudia Greslehner beschäftigt sich auf Seite 6 mit diesem Thema.
Jamaika – das Kifferparadies Und wenn ihr wirklich Bock auf Drogentourismus habt, dann darf man Jamaika nicht verpassen. Auf Seite 16 findet ihr den Artikel zum Paradies der Kiffer und Heimat von Bob Marley.
2 news Götz Widman, will Weed man! Der bekannte Liedermacher will sogar noch mehr. Er will den Staat sanieren! Daher schrieb er einen offenen Brief an Hans Eichel, den das Hanf Journal exklusive an dieser Stelle veröffentlicht.
Hanfhistorie
Im Drogenwahn
Impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH i. G. Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.); Katrin Schmidberger
offener brief
Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Michaela Fabian (Koordination Österreichbeilage; redaktion.oesterreich@hanfjournal.de), Ines Eichmüller, Kerstin Koch, Claudia Greslehner, Chrisitian Schlicht, Oliver Nuss, Pol Sax, Martin Schwarzbeck, Veit Schnetker, Dirk Rehahn, Raoul Rossmann, Maulhelden, Sina Schidor
Götz Widmann
Lieber Hans Eichel,
Layout: modul design
kaum ein Politiker kann einem im Moment so Leid tun wie Sie. Als genialer Sparfuchs gestartet, stehen Sie zur Zeit überall nur noch als Pleitegeier da. Und Sie können noch nicht mal so richtig was dafür, erst waren es die Altlasten der Regierung Kohl, dann die miese Weltkonjunktur, jetzt müssen Sie überall die letzten Cents zusammenkratzen und kommen doch nicht über die Runden. Sie sehen traurig aus in letzter Zeit, man merkt Ihnen an, dass Ihr Job Sie fertig macht.
Illustration: Lukas Tkotz, modul design, Martin Schwarzbeck Fotos: Privat/ Im Auftrag des Hanf Journal/ modul design/ Dirk Rehahn Korrektur: Kerstin Thierschmidt Anzeigen und Vertrieb: Emanuel Kotzian 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de
Ich würde Ihnen gerne helfen. Leider fürchte ich, dass meine eigenen bescheidenen finanziellen Mittel nicht ausreichen werden, Ihnen ernsthaft aus der Patsche zu helfen. Aber ich habe eine Idee für Sie, die Milliarden bringen könnte. Herr Eichel, falls Sie das hier lesen, ordnen Sie es bitte nicht unter Satire ein. Was hier steht ist ernst gemeint. Statt die Mehrwertsteuer zu erhöhen oder die Tabaksteuer und damit Millionen von Menschen furchtbar auf die Nerven zu gehen, was Sie garantiert bei den nächsten Wahlen zu spüren bekommen werden, wäre es doch sicherlich besser für alle, wenn Sie sich das Geld bei einer Personengruppe holen würden, die begeistert wäre, endlich Steuern zahlen zu dürfen.
Es war ein mal vor langer, langer Zeit . . . da wurde der Rausch zum Wahnsinn. Dies ist kein Märchen, sondern die Geschichtsschreibung, darüber, wie der Chef der US-Drogenbehörde, Harry J. Anslinger, dem Drogenwahn verfiel und ganze Generationen mitriss.
Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links.
Mit einer Steuer auf Cannabisprodukte könnten Sie einen Haufen Geld einnehmen und noch mehr sparen. Sie würden dem organisierten Verbrechen einen Riesenmarkt nehmen, etliche neue, noch mehr Steuern zahlende Unternehmen und Tausende von legalen Arbeitsplätzen schaffen und nicht zuletzt Polizei, Gerichte, Gefängnisse und ganz besonders die Betroffenen massiv entlasten.
Mit Kongressbeschluss vom 1. Juli 1930 wurde das Federal Bureau Narcotics, die US-Bundesdrogenbehörde, gegründet. Die neue Behörde unterstand dem Finanzministerium und der Minister für Finanzen fand für die neue Herausforderung einen, von dem er wusste, dass er dem Rausch der Macht sicher verfallen würde: Sein Neffe, Harry J. Anslinger. So machte Andrew Mellon, der US-Finanzminister, Anslinger zum vorläufigen Chef der Bundesdrogenbehörde.
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de
Der volkswirtschaftliche Nutzen eines Umdenkens in der Drogenpolitik ist schwer zu berechnen, liegt aber auf jeden Fall im mehrfachen Milliardenbereich.
Die Hearst-Presse hatte eine Hetzkampagne gegen MarijuanaKonsumenten gestartet und Anslingers Büro unterstützte dies gemäß den Anweisungen von Mellon. Anslinger inhalierte das neue Lebensgefühl und widmete fortan sein Leben nur noch dem Drogenwahn. Eine Hetzkampagne folgte der nächsten und ihre Züge wurden immer grotesker. Der Bevölkerung wurde suggeriert, dass Marihuana ein in den Wahnsinn und zum Tod führendes Rauschgift sei. „Neger, Mexikaner, Puertoricaner und Jazzmusiker“ würden damit das Land vergiften und weiße Frauen verführen wollen. Die hochdosierte Kampagne gegen die ungeliebten Minderheiten begann zu wirken. Durch fortwährende Verwendung der südlichen Ausdrücke „Marijuana“ und Vermeidung der bekannten, mit harmlosen Assoziationen verknüpften Begriffe wie Hanf und Cannabis wurde suggeriert, es handele sich hier um eine neue, hochgefährliche Droge. „Beeinflusse die Sprache eines Volkes und du beherrscht ihr Denken!“ muss sich Anslinger wohl gedacht haben und die Wirkungskraft seiner Strategie zeigt sich bis heute.
Schwere Zeiten brauchen mutige, nach vorne orientierte Entscheidungen. Herr Eichel, ich würde mich freuen, wenn Sie mal drüber nachdenken würden. Mit freundlichen Grüßen Ihr Götz Widmann
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigem Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 36,-€ jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen.
Auf dem Tiefpunkt der Wirtschaftskrise startete Anslinger 1931 mit einem fetten Sonderetat von 100.000 Dollar in den Drogenwahn. „Killer-Weed“, „Nigger-Weed“ - das US Bundesdrogenbehörde schreckte vor fast nichts zurück, arbeite mit zum Teil verfälschten Fall-Akten. Der Propagandafilm „Reefer Madness“ („Reef“ englisch Slangwort für Joint; „Reefer“ Slangwort für Kiffer) wurde 1937 produziert und läuft heute als erfolgreiches Musical in New York. 1932: Anslinger wurde offiziell zum obersten Chef des US Bureau of Narcotic ernannt. Als ein Jahr später das Ende der Prohibition verkündet wurde, der Alkohol wieder legal durch den Zapfhahn floss, strömten die frei gewordenen Repressionskräfte zu Anslinger – die Finanzierung des Drogenwahns war gesichert. Und wenn die Wirtschaft wie heute der Rezession zusteuert, dann wäre es wieder an der Zeit den Staat zu sanieren - und Hanf zu legalisieren!
Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.
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Gegen den Frankfurter Anwalt, Politiker und TalkshowModerator Michel Friedman läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Laut Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft, die diese Ermittlungen leitet, waren am Abend des 11. Juni bei einer Durchsuchung von Friedmans Wohnung und Büro drei Tütchen mit weißen Pulverrückständen von der Polizei beschlagnahmt worden. Der weiße Stoff wird gerade noch chemisch untersucht und analysiert. Der CDU-Politiker gab außerdem noch eine Haarprobe ab, auch dazu gibt es noch kein Ergebnis. Nachdem der Name Friedman bei einer Telefonabhörung im Zuge von Ermittlungen gegen eine Osteuropäische Gruppe gefallen war, geriet der Stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden ins Visier der Fahnder.
Das Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz komme de facto einem Rauchverbot für die ganze Branche gleich. Daß Arbeitnehmer ein Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz haben, wird zwar grundsätzlich begrüßt, aber dennoch eher als Haager Puritanismus aufgenommen. Auch in den 800 Coffee-Shops, die mit einem geschätzten Gesamtjahresumsatz von 300 Millionen Euro fast 100.000 Menschen direkt oder indirekt beschäftigen sollen, ist man über die Beschlüsse aus Den Haag nicht erfreut. Auch hier werden negative Auswirkungen auf den Beschäftigungsstand befürchtet.
Bis zur endgültigen Klärung lässt Friedman seine TalkshowTätigkeit ruhen. Ob er – wenn sich herausstellen sollte, dass er illegale Drogen konsumiert – noch weiter moderieren darf, ist derzeit noch unklar. Sein Arbeitgeber will erst einmal das Ergebnis abwarten. Rückendeckung erhielt Friedman vom Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel. Er bezeichnete die Ermittlungen gegen seinen Stellvertreter als dessen Privatangelegenheit. Sie stünden nicht im geringsten Zusammenhang mit dessen Funktionen im Zentralrat.
Hanf Journal verwundert: Jetzt darf man dann nicht mal mehr im Coffee-Shop kiffen! Früher war eben alles besser. Niederlande nicht mehr größter Drogenlieferant BRD. - Die Bedeutung der Niederlande als Lieferant illegaler Drogen für Niedersachsen hat abgenommen. Verstärkt kämen jetzt Drogen auf neuen Transportwegen aus Osteuropa, erklärte der Landesdrogenbeauftragte Lothar Rimpl. Derzeit gelten in Niedersachsen etwa 190.000 Menschen als alkoholkrank und 12.000 als drogenabhängig.
Was die Öffentlichkeit gerade breit diskutiert, ist die Frage: War es Koks oder nicht? Doch selbst wenn es Koks war, geht es jemanden an, ob und welche Drogen Friedman oder sonst wer konsumiert? OK, er ist nun mal ein Promi, der ja auch gerne und freiwillig in der Öffentlichkeit steht. Und der „Saubermann“ hat zum Beispiel auch mal die Grünen wegen ihrer Forderung nach der Legalisierung von Cannabis fertig gemacht. Aber trotzdem hat ein solcher Mensch doch auch das Recht auf Privatsphäre und darf konsumieren, was er will. Außerdem ist der Konsum von illegalen Drogen nicht strafbar, Konsum ist nicht gleich Besitz oder Anbau. Es gibt außerdem keine zwingenden Rückschlüsse auf den Konsum.
Hanf Journal meint: Irgendwo kommen sie immer rein! Cannabis als Medizin! Großbritannien. - Ein englischer Krebspatient, der mit Drogen handelte, um seinen eigenen Cannabiskonsum zu finanzieren, stand nun vor einem Gericht in York. Der 23-Jährige hatte Cannabis als Schmerzmittel benutzt, nachdem die operative Entfernung eines Tumors aus seinem Rücken vor drei Jahren zu anhaltenden Problemen geführt hatte. Dadurch war er in Kontakt zu anderen Cannabiskonsumenten gekommen, an die er die Droge auch weiter verkaufte, um so seinen eigenen Konsum zu finanzieren.
Zugegeben, ich persönlich mag Friedman nicht, ein konservativer CDU-Politiker und ein fieser und z. T. schlechter Journalist na und?! Michel Friedman soll konsumieren dürfen, was er will und das ganz in Ruhe! Katrin Schmidberger
Der Frontangreifer Friedmann in der Defensive
Richter Robert Taylor erklärte aber, daß er aufgrund der besonderen Umstände von einer Haftstrafe absehen wolle. Stattdessen muss der Angeklagte 60 Stunden soziale Arbeit ableisten. Die Polizei hatte in der Wohnung des Angeklagten 32,5 Gramm Cannabis sowie Bargeld, das aus dem Verkaufserlös stammen soll, beschlagnahmt. Hanf Journal erzürnt: Lasst sie alle leiden!!
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Rigoroses Tabakgesetz Niederlande. - Ab Anfang nächsten Jahres soll jeder Arbeitnehmer in den Niederlanden das Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz haben (Hanf Journal berichtete). Betroffen sind davon auch Mitarbeiter im Gaststättengewerbe. In Kneipen, Cafés und Restaurants soll absolutes Rauchverbot herrschen. Das gilt auch für Clubs und – pikanterweise – für die berühmten Coffee-Shops.
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Lasst Friedman in Ruhe!
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Hanf Journal Online Die Website des Hanf Journals (www.hanfjournal.de) wird immer breiter. Denn neben der Fülle an inhaltlichen Informationen und dem Meinungsaustausch kommen nun neue Rubriken wie Bilderreihen, Aktionsideen oder kleine Filmchen auf die Homepage.
Lasst uns endlich Steuern zahlen! Hanf legalisieren – Staat sanieren
Georg Wurth (DHV) will “Hanf legalisieren -Staat sanieren”
Die neue Community
Ganz neu ist auf der Seite die Rubrik „Community“. Schon seit längerer Zeit kann man auf der Hanf JournalSeite Bildergalerien bewundern. Diese findet ihr in Zukunft auch im Community-Bereich. Unter dem Stichwort „Impressionen“ werdet ihr ab sofort immer wieder neue Bildergalerien wie die vom Hanffeuer in Wien, von den Aktionen vor dem SPD-Parteitag oder vom Herstellen von Bubbelhasch bewundern können. Auch die Touren des Hanf Journals und verschiedenste Eindrücke über unsere Arbeit werdet ihr hier regelmäßig finden.
des Hanfmarktes in der Schweiz soll dort auch eine Abgabe eingeführt werden. Wenn man die erwarteten Einnahmen in der Schweiz auf Deutschland hochrechnet, ergibt sich ein Steuervolumen von über 2 Milliarden (2.000.000.000) Euro pro Jahr.“ Doch dies sind nur die entgangenen geschätzten Steuereinnahmen, die trotz millionenfachen Konsums nicht bezahlt werden. Auch Arbeitsplätze werden durch das Verbot verhindert. Der Handel mit Rauschhanf würde bei einer Legalisierung den illegalen Strukturen entrissen werden. Somit könnten Tausende legaler Arbeitsplätze entstehen, was Mehreinnahmen im Bereich der Unternehmens- und Lohnsteuer zur Folge hätte. Auch die Sozialkassen hätten bei mehr Arbeitsplätzen mehr Einnahmen und würden dadurch entlastet werden.
Der zweite Unterbereich der Community ist „Fun“. Hier gibt es in Zukunft die breitesten Kifferspiele des Netzes, Fundstücke, Präsentationen oder andere Überraschungen, die zur Erheiterung des Kifferherzen gedacht sind.
Den größten Batzen an Einsparungen hätte man wohl bei den Kosten für die Repression. Im Jahre 2002 gab es 140.000 Ermittlungen wegen Hanf. Das bedeutet, dass 140.000-mal ein Polizist eine Strafanzeige stellen muss, dass 140.000-mal der Staatsanwalt entscheiden muss, ob das Verfahren nicht wegen „geringer Menge“ eingestellt wird und das etliche Tausende Male ein Richter sich mit dem Thema Cannabis beschäftigen muss. Und das obwohl die Polizei, die Staatsanwälte, die Richter und auch die Gefängnisse sicherlich sinnvollere Beschäftigungsbereiche hätten als Kiffer zu verfolgen. Gerichtsverfahren könnten endlich deutlich verkürzt werden, Polizisten könnten sich um Gewalt- und Sexualverbrechen kümmern, die Gefängnisse wären endlich nicht mehr überfüllt.
Und zu guter Letzt haben wir auch noch die Aktivistenrubrik eingeführt. Wir wollen euch die Möglichkeit geben aktiv zu werden. Im Bereich „Action“ werdet ihr regelmäßig Möglichkeiten bekommen eurem Protest Ausdruck zu verleihen. Von Protestmails über Unterschriftenlisten zum downloaden bis hin zu Demounterstützungen könnt ihr hier alles finden. Die Rubrik für Aktive und solche, die es werden wollen. Die Fülle an Informationen wird weiterhin so bleiben. Das komplette Hanf Journal ist online per html und seit neuestem auch zum Download als PDF zu lesen. Jeden Sonntag gibt’s die neuesten aktuellen Informationen in unserem Newsticker, den man auch als E-MailNewsletter bestellen kann. Wer Informationen über Hanf haben will, ist auch in Zukunft auf www.hanfjournal.de gut versorgt. Wir sind das einzige monatliche Hanfmagazin in Deutschland, haben dazu noch einen wöchentlichen Newsletter mit vielen weiteren Informationen rund ums Kiffen auf der Homepage.
Doch noch gilt für all das „wäre, hätte, wenn“, denn all dies Geld, diese Einsparungen und Erleichterungen will der Staat einfach nicht haben. „Nur weil der Staat seine Bürger keine andere Droge als Alkohol oder Tabak konsumieren lassen will, häufen wir jährlich Milliarden Euro zusätzliche Schulden an. Und das Ganze noch ohne einen einzigen positiven Nebenaspekt. Eine vollkommene Fehlinvestition!“ kommentierte Georg Wurth, Geschäftsführer des DHV, diesen wirtschaftlichen Fehlgriff.
Neu wird auch die Linkliste und ein Archiv sein. Im Archiv könnt ihr bald alle jemals im Hanf Journal erschienenen Artikel nachlesen und nachrecherchieren. Bei den Links könnt ihr dann nach dem stundenlangen Herumklicken auf www.hanfjournal.de weitere interessante Seiten über Hanf finden.
Dass die SPD oder die Grünen auf den DHV oder das Hanf Journal hören werden, ist eher unwahrscheinlich. Vielleicht haben einige (wenige) doch begriffen, dass es in der Wirtschaftsund Sozialpolitik nicht nur Einschnitte bei den sozial Schwachen oder mehr Schulden als Lösung gibt, sondern auch andere Mehreinnahmen bzw. Einsparungen. Und wo sonst kann man die Menschen glücklich machen, wenn sie endlich Steuern zahlen dürften?
Also guckt mal vorbei und werdet interaktiv! www.hanfjournal.de
Werner Graf
Sparen, sparen, sparen ist die Devise der Bundesregierung. Und mit der Agenda 2010 versucht sie das auch. Doch leider gerade durch soziale Einschnitte. Die Kassen sind leer. Und nun scheint es so, als ob gerade die Ärmsten ran müssen um dieses Problem zu beheben. Und dabei könnte sparen so einfach sein. Denn immer noch wird Geld zum Fenster rausgeschmissen. Die Cannabisprohibition kostet Milliarden Euro, verhindert Arbeitsplätze und blockiert Steuereinnahmen. Genau dies versuchten der Deutsche Hanf Verband (DHV) und das Hanf Journal in der politischen Debatte um die Agenda 2010 zu thematisieren. So fuhren Georg Wurth (Geschäftsführer des DHV) und Werner Graf (Chefredakteur des Hanf Journals) zu den Parteitagen von SPD und Bündnis 90/DIE GRÜNEN und warben für mehr Steuereinnahmen durch Cannabis. Vor den beiden Parteitagshallen erregte ein Banner mit der Aufschrift „Hanf legalisieren – Staat sanieren“ die Aufmerksamkeit und mehrere Aktivisten in Sträflingskostümen verteilten das dazu passende Flugblatt. Den Delegierten der beiden Parteitage wurde darin nahe gebracht, dass durch das Verbot von Cannabis der Staat die Chance vergibt, Genussmittelsteuer auf Hanf zu erheben. So wurde ihnen folgendes vorgerechnet: „Im Zuge der Regulierung
SPD-Spitze
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Immer wieder Sonntags die Dope am Sonntag feiert ihre 150. Ausgabe
Jeden Sonntagnachmittag ganz frisch:
Dope am Sonntag Das Boulevard-Blatt für den informierten Kiffer Und seit neuestem wöchentlich mir der Nackten von Seite 2 Für noch entspannteres Chillen
Ein Hanf Journal-Projekt
www.dopeamsonntag.de We want you! FreD versucht erstauffällige Drogenkonsumenten zu schnappe
Das Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung (BMGS) hat 2000 in Kooperation mit acht Bundesländern das Modellprojekt „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten“, kurz FreD, initiiert. Das Projekt war vor allem auf jungendliche Konsumenten zwischen 14 und 25 Jahren ausgerichtet, die zum ersten Mal wegen illegalen Drogen auffällig geworden waren. Ziel des Projektes war es, frühzeitig ein kurzes und gezieltes Hilfs- sowie Beratungsprogramm für diese Jugendlichen zu bieten. Das Hanf Journal beleuchtet die Ergebnisse dieses Projekts für euch. An 15 Modellstandorten (in Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen sowie Rheinland Pfalz ) wurde jugendlichen Drogenkonsumenten, die zum ersten Mal polizeilich auffällig wurden, das Informations- und Hilfsprogramm FreD angeboten. Das Programm bestand aus einem persönlichen Gespräch (InTake-Gespräch) sowie einem achtstündigen Kursangebot. Zunächst hatten Polizei und Justiz Jugendliche über den Modellversuch „informiert“, die Jugendlichen sollten dann telefonischen Kontakt zu den örtlichen Stellen aufnehmen. Von den 676 Anrufern wurde 514 danach eine Kursteilnahme bzw. 57 Personen suchtspezifische oder psychologische Beratung empfohlen. 446 nahmen an den Kursen auch teil, 83% davon haben den Kurs abgeschlossen. Die Kursteilnehmer waren durchschnittlich zwischen 17 und 18 Jahre, die meisten davon Schüler oder Auszubildende.
Vor ihrer ersten polizeilichen Auffälligkeit konsumierten über 95% Cannabis, nur 11,5% hatten vorher Ecstasy, 7,7% Pilze und 6,7% Amphetamine konsumiert. Fast ein Drittel der Teilnehmer hatten ihre Hauptdroge innerhalb eines Monats sieben mal eingenommen. Demgegenüber stand über 28% der Jugendlichen, die fast täglich konsumierten. Die Teilnehmer unterschieden sich gar nicht bzw. kaum bezogen auf Konsummotivation oder Selbstwertgefühl von anderen Jugendlichen. Es wurden vor allem hedonistische Gründe für den Konsum genannt, wie beispielsweise Genießen und Entspannung. Die meisten hatten ein positives Selbstbild und zeigten eine altersgemäße Haltung zu (begrenzten) Regelverletzungen. Auffällig bei der Evaluation des Modellprojektes ist, dass leider keine Angaben bestehen, inwieweit und wie viele Jugendliche zur Teilnahme gezwungen wurden und wie viele wirklich aus eigener Motivation mitgemacht haben. Bei den meisten jugendlichen Drogenkonsumenten war mit einer Einstellung ihres Verfahrens zu rechnen, die Frage ist nur unter welcher Auflage. Wenn auch in dem schriftlichen Bericht viel von freiwilliger Teilnahme gesprochen wird, so finden sich auch Textabschnitte, die alles andere als freiwillig klingen: „Die Interventionen des Modellvorhabens waren ... zu Beginn u.a. als frühzeitiges, kurzes, gezieltes und freiwilliges Angebot konzipiert. Die Modellumsetzung hat dann jedoch zu Veränderungen geführt und verschiedene Zugangswege hervorgebracht , zu denen auch Weisungen nach den §§ 45, Abs. 2, 3 und 47 JGG zählen.“ Georg Wurth, Geschäftsführer vom Deutschen Hanf Verband sieht das ebenfalls kritisch: „(. . .) Auch den teilweise ausgeübten
Zwang zur Teilnahme an den Kursen halten wir für problematisch. Stattdessen wäre eine flächendeckende Diskussion über den bewussten Umgang mit legalen und illegalen Drogen im Schulunterricht sinnvoll. Ein offener und ehrlicher Austausch über Drogenerfahrungen ist aber erst dann möglich, wenn die Jugendlichen keine Angst vor Strafverfolgung haben müssen.“ Von Frühintervention kann auch kaum die Rede sein; die jungen Leute wurden durchschnittlich drei Jahre nach ihrem ersten Drogenkonsum erreicht. Außerdem ist in dem Bericht kaum etwas zum genauen Inhalt der Kursangebote zu finden. Zwar finden sich Angaben wieder, dass Gespräche, Videovorstellungen und Vorträge von teilweise externen Referenten stattfanden, jedoch nicht was für Informationen vermittelt wurden. Schließlich gibt es in der Drogenaufklärung die verschiedensten Inhalte, die vermittelt werden sollen. Von einem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Drogen bis zu einer Verteufelung aller Berauschender Mittel sind alle Lerninhalte möglich. Es ist zwar besser, jungen Menschen gezielte Hilfen und Beratung anzubieten, als erst dann Unterstützung bereitzustellen, wenn bereits eine langjährige Abhängigkeit vorliegt. Was nicht heißen soll, dass alle Drogenkonsumenten früher oder später abhängig werden. Der entscheidende Punkt ist, dass Menschen aus freien Stücken und von sich selbst aus Hilfe in Anspruch nehmen müssen, ansonsten kann ihnen sowieso nicht richtig geholfen werden. Katrin Schmidberger
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Wenn der Genuss auf Reisen geht . . . Drogentourismus – ein Wort wie ein Faustschlag. „Was sind das nur für Menschen, die ihre Urlaubsplanung nach einer Droge ausrichten? höre ich schon die konservativen Stimmen fassungslos fragen. „Tja, was sind das für Menschen, die Jahr für Jahr teilweise von weit her anreisen um einem der größten (und überteuertsten) Drogen-Verherrlichungs-Spektakel, dem Oktoberfest, beizuwohnen?“ halte ich dagegen. Dass der „Drogentourismus“ einen gewichtigen Wirtschaftsfaktor stellt, ist jedoch bei weitem nicht nur auf das herbstliche Saufgelage im Freistaat beschränkt. Regionen wie das Burgenland und die Steiermark mit ihrer berühmten Weinstraße in Österreich oder französische und spanische Weinbaugebiete sind darauf angewiesen, dass sich alljährlich unzählige Touris kistenweise mit der Volksdroge Alkohol eindecken, und es ist noch gar nicht lange her, da auch Mitglieder meiner Familie regelmäßig nach Tschechien pilgerten um sich dort mit Tabakerzeugnissen einzudecken (bis die Einfuhr auf eine Stange pro Person begrenzt wurde und sich die Anreise nicht mehr rechnete). Liquide Mitbringsel, ob vergoren oder destilliert (russischer Wodka!) wirken immer, wenn es darum geht, Gäste zu beeindrucken. Und selbst eingefleischte Nichtraucher erliegen dem Charme kubanischer Zigarrenfabriken. Wer legaler Genussmittel wegen sein Ränzlein schnürt, gilt gemeinhin als „Kenner“ oder „Gourmet“. Wer dies für illegale Genussmittel tut, erntet meist wenig Beifall. Hanfkonsumenten, die in Amsterdam Urlaub von der Illegalisierung machen wollen oder sich der Qualität wegen nach Marokko aufmachen, werden bestenfalls belächelt,
Wer kennt das nicht? Mensch ist unterwegs, hat sich ein paar Joints vorgedreht und gerade wenn man sie herausholt sind sie verdellt, eingedrückt oder schlimmstenfalls gebrochen. Bisher hatte man zwei Möglichkeiten: Entweder bei jedem Wetter und in jeder Situation doch gleich frisch einen zu drehen oder halt mit der Gefahr des Kaputtgehens zu leben. Diese Zeiten sind nun vorbei. Ein genauso einfaches wie simples Produkt gewährt euch nun Transportsicherheit. Der j-pack, oder auch jointpack, ist einfach eine Plastikhülle, die dem Format eines Jointes angepasst ist. Joint reinstecken, Stöpsel drauf, fertig. Und so kann man den Joint sogar vor Regen, Hagel und Schläge schützen. Dieses neue Produkt ist genauso einfach wie praktisch. Denn wer will seinen Joint schon ungeschützt lassen? Natürlich sind die j-packs in verschieden Farben erhältlich. www.jointpack.nl
schlimmstenfalls verteufelt. Es kann einfach nicht sein, was nicht sein darf. Und doch stehen sich der Weinkenner und der Hanfliebhaber näher, als dies Exekutive, Politik und die Vereinten Nationen wahrhaben wollen. „Eine Umgebung, die toleranter im Zusammenhang mit dem nichtmedizinischen Gebrauch von Cannabis ist, bringt die Einspannungen für die Prävention und die Maßnahmen gegen den internationalen Drogenhandel ernstlich in Gefahr“, hieß es in einem Brief des United Nations International Narcotics Control Board an die belgische Regierung anlässlich der dortigen Entkriminalisierung des Hanfes zu privaten Zwecken. Die belgische Regierung tat das einzig Richtige: Sie beschloss, nicht auf das Schreiben zu reagieren. Denn betrachtet man diese Aussage genauer, bleibt (erwartungsgemäß?) nicht viel mehr als heiße Luft. Wäre die UNO in ihren Handlungen wenigstens konsequent, so müssten Alkohol und Tabak sofort verboten werden, da ja sonst auch hier die „tolerante Umgebung die Prävention ernstlich in Gefahr brächte“. Und dass die effektivste Maßnahme gegen den „internationalen Drogenhandel“ (welch präzise Definition!) die Legalisierung mit der damit einhergehenden wieder gewonnenen Kontrolle über den Markt wäre, ist doch beinahe schon obsolet anzuführen, weil so logisch wie sonst kaum etwas. Angesichts solcher Aussagen stellt sich immer wieder die Frage, ob UNO-Mitarbeiter in derselben Welt leben wie „Normalsterbliche“. Anfang Juni überraschte nun die niederländische Regierung mit der Ankündigung, man wolle dem „Drogentourismus“ den Kampf ansagen. Dass Windows immer noch das meist verwendete Computer-Betriebssystem der Welt darstellt, ist offensichtlich nicht das einzige Beispiel, dass nicht unbedingt nur Qualitäts- und andere logische Kriterien zum Erfolg führen. Entscheidend ist nicht, wer die richtigen Argumente auf seiner Seite hat, sondern wer mehr Macht hat um seine Argumente durchzusetzen, und das sind nun mal die europäischen Schwergewichte Frankreich und Deutschland. Oder eben die UNO mit ihren Knebelkonventionen. Thomas Zeltner, Schweizer BAG-Direktor, formulierte dies anlässlich der bevorstehenden Abstimmung zur Gesetzesänderung so: „Ein sozial verträglicher Umgang mit Suchtmitteln ist ja durchaus möglich. Die Akzeptanz bei Experten und Bevölkerung wäre jetzt schon groß. Aber die internationale Drogenkonvention lässt eine Legalisierung von Cannabis nicht zu, und der Bundesrat will diese Konvention nicht kündigen.“ Allein in der Schweiz werden so bislang 600.000 regelmäßige Hanfkonsumenten illegalisiert, jährlich über 30.000 Anzeigen wegen Konsums sind die Folge. Laut Eurobarometer 57.2 von 2002 hat jeder vierte Europäer zwischen 15 und 24 schon mal Hanf konsumiert, jeder zehnte im letzten Monat. Dennoch apportiert die Europäische Union weiterhin brav Drogenberichte und kämpft gegen den gemeinsamen Gegner, der, wie Christie & Brun es in ihrem Buch „Der nützliche Feind“ so schön formuliert haben, „klar genug ist um bekämpft zu werden, zugleich aber unklar genug, damit er hinter der nächsten Ecke vermutet werden kann.“ Derzeit scheint „der Terrorismus“ den Genussmitteln in dieser Hinsicht zwar den Rang abzulaufen, aber wie sagte General Schwarzkopf noch so schön: „Der Drogenhandel ist nach dem Zusammenbruch des Kommunismus der wichtigste Feind der Vereinigten Staaten.“ Na, wenn das nicht Grund genug ist! Xenophobie beherrscht das Denken. Anderssein wird immer noch und immer wieder nicht als Bereicherung, sondern als Bedrohung der eigenen Wertesysteme verstanden. Verständlich: wenn diese auf tönernen Füssen stehen, braucht es die Be-
stätigung von außen. Die Niederlande leben nun schon seit über 30 Jahren vor, wie es gehen kann - das alleine hilft nichts. Als die Grenzgemeinde Venlo den Bau zweier Drive-in-Hanfläden an der Autobahn plante, um die Massen der deutschen Kunden in die Peripherie zu verlegen und damit die Innenstadt zu entlasten, reagierte man auf der anderen Seite mit Entsetzen. Auch einmal an die Lebensqualität der Holländer zu denken, wäre ja wirklich zuviel verlangt. Der nun veröffentlichte Vorschlag des niederländischen Justizministeriums, die ausländische Nachfrage nach „Nederwiet“ durch eine Absenkung seines THC-Gehaltes zu minimieren, regt zum Schmunzeln an. Das Zeug ist einfach zu gut, Qualität wird bestraft. Wer seine Sache schlecht macht, darf bleiben. Als wenn die europäischen Hanfkonsumenten nicht schon genug Adulteration zu ertragen hätten, sollen sie sich nun auch noch offiziell mit minderer Ware begnügen. Rein mit dem Frostschutzmittel in die Weinflaschen! Die Schweiz will sich diese lästigen Diskussionen ersparen, indem nur Schweizer oder in der Schweiz ansässige Ausländer Hanf erwerben dürfen. Ein geschickter Schachzug um die Entkriminalisierung als „innere Angelegenheit“ darlegen zu können. Wer dann an wen weiterverkauft wird in der Praxis wohl kaum zu kontrollieren sein. Schon in den letzten drei Jahren ist die Zahl der Suchtgiftanzeigen im Grenzbundesland Vorarlberg laut Sicherheitsdirektor Dr. Elmar Marent stark gestiegen. Und auch den Italienern scheint der Weg ins Ländle nicht zu weit. Als Reaktion auf die bevorstehende Liberalisierung im Nachbarstaat plant man nun in Zukunft verstärkt gemischte Streifen entlang des Rheins, in der Ostschweiz, in Vorarlberg und in Liechtenstein. Marent betont, dass „durch den enormen bürokratischen Aufwand wegen der vielen Kleindealer die Exekutive stark belastet sein und die Bekämpfung der großen Händlerringe darunter leiden wird“. Es wäre so einfach, die armen Beamten zu entlasten! Einmal unvoreingenommen über den Tellerrand zu blicken, zum Beispiel nach Lambeth, würde schon viel helfen. In diesem Stadtteil von London Hanfbesitz nicht mehr zu kriminalisieren, sondern nur mehr mit einer Verwarnung und der Aufnahme der Personalien zu ahnden, ersparte jedem Beamten monatlich zehn Arbeitsstunden. Und gegen glückliche Polizisten ist doch nun wirklich nichts einzuwenden. Auch Thomas Zeltner versteht diesen Aufwand nicht: „Selbstschädigung ist nicht strafbar. Das Strafrecht soll nur dann angewendet werden, wenn die Gesellschaft einen Schaden erleidet. Das ist beim Cannabiskonsum nicht der Fall.“ Und in punkto Selbstschädigung ist Hanf bewiesenermaßen Tabak und Alkohol keineswegs voraus. Es gibt auch positive Beispiele. „The Smokers Guide to Amsterdam“ etwa hilft, aus dem für Neulinge unübersichtlichen Angebot an Coffee-Shops die besten zu wählen und nicht von Straßenverkäufern über den Tisch gezogen zu werden. Für die dazugehörige Website werden jede Woche vier bis fünf verschiedene Hanfsorten getestet und bewertet. Es bleibt hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis Wein- und Hanflexika friedlich nebeneinander im Buchregal stehen werden und man auch mit grünen Mitbringseln seine Gäste beeindrucken darf.
Claudia Greslehner
7 wirtschaft
Hanf Journal on Tour 1996 gründete sich die Firma. Da dauerte es nicht lange, bis Siglinde hochschwanger im noch bescheidenen Betriebsraum stand und in großen Bottichen Dünger anrührte. Erst als die Hebamme sie im achten Monat fragte, wann sie denn das Kistenschleppen aufhören wolle, sah sie langsam ein, dass sie nun ein bisschen pausieren sollte. Das Hesi Team
Siglinde (Hesi) und Dirk (HaJo)
Hanf Journal on TourImmer wieder sind die Macher des Hanf Journals „on tour“ und besuchen Hanffirmen in ganz Europa. Wir wollen euch mitnehmen und berichten ab sofort regelmäßig von einigen Firmenbesuchen:
Hesi – Alles was die Pflanzen lieben Wer growt, kennt die Firma Hesi. Schließlich ist Hesi eine der führenden Pflanzendüngerhersteller der Hanfszene. Doch auch bei Henk und Siglinde – die beiden Köpfe von „He-Si“ – hat alles einmal klein angefangen. Früher arbeitete die aus Deutschland stammende Siglinde bei einer Produktionsfirma für Aquarien- und Teich bedarf als Leiterin des Forschungs- und Kontrolllabors. Als ihr Chef sich einen riesigen Wintergarten mit exotischen Pflanzen zulegte, bekam der Gärtner ein Problem! Er schaffte es einfach nicht ,die Pflanzen auf Pep zu bringen. Schnell war klar, nun muss Siglinde ran. Sie ging in die Universitätsbücherei, durchforstete alles Wissen über den Aufbau und die Ernährung von Pflanzen und stellte aus hochwertigsten Grundstoffen einen neuen hochwertigen Dünger her – schließlich spielte für den Chef Geld keine Rolle. Und siehe da - Siglindes Zaubertrank brachte die Pflanzen fix wieder auf Vordermann. Und da die gemischten Pflanzendünger so gut wirkten, wollten auch Freunde von Henk und Siglinde diese Dünger für ihre Hanfpflanzen ausprobieren. Und so begab es sich im Jahre 1993, dass nach den ersten Tests klar war: Dieser Dünger wirkt. Und so hagelte es bald hysterische Anrufe: „Ich brauch 20 Liter – und das bis morgen!“ Da hies es, in der eigenen Garage produzieren
Ya roll da Blunts, ya smoke da Blunts, ya love da blunts Put the crown on your blunt!
Diese Zeiten sind nun vorbei! Nun kann Hesi auf eine lange Firmengeschichte zurückblicken. und hat seitdem sogar einige Preise eingestrichen. Um nur einige zu erwähnen, seien hier der 2. Preis auf Hydro bei dem High Life Gras Cup 2003 (gewonnen durch Hydroland Nijmngen, gezüchtet mit Hesi) und sogar der 1. Preis auf Erde letztes Jahr genannt. Aber manches ist auch noch beim Alten geblieben, denn wie wir uns selbst überzeugen konnten, ist Hesi immer noch eine der einzigen, die selber produzieren und abfüllen. Und das Prinzip der besten Qualität gilt auch immer noch. „Nur das beste ist uns gut genug!“ beteuert Siglinde und erklärt, wie viel sie sparen könnten, wenn sie Billigmaterial benützen würden. Aber das wollen sie nicht. Und so werden die Produkte, vom Wurzelkomplex und Supervit über die spezial Dünger für jedes Medium immer noch auf höchster Qualität erzeugt. Hesi ist eine echt liebe Firma, die uns herzlichst in Holland empfangen haben. Ihre Begeisterung mit der sie über Dünger philosophieren, haben mich überwältigt. Man hat gemerkt, dass sie eine Liebe für die Pflanzen haben und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Siglinde eine der meistgefragtesten Growspezialistin ist, die probiert, mit ihren Fachartikeln jedem ein bisschen mehr Wissen zu vermitteln.
Ach ja, von Hesi und dem Hanf Journal gibt’s derzeit auch ein Rundum-Sorglos-Paket zu gewinnen. Einfach auf www.hanfjournal.de nachgucken. www.hesi.nl Werner Graf
Yo Baby, damit wird dein Blunt absolut perfekt ! Tip Tube BlunTT sorgt nicht nur für topeinfaches Drehen des königlichen Teils, dieser speziell für alle Blunts entwickelte Tip verwöhnt dich mit angenehmen, kühlen Rauch bis zum allerletzten Hit. Dr. Donners ist ja bereits für die eine oder andere Spezialität bekannt, aber hier zeigt sich die ganze Erfahrung aus fünf Jahren Blunt-biznezz. Zwei speziell gefräste Kappen aus hochwertiger Keramik sorgen für krassen Durchzug, ohne das dein Blunt mit jedem Zug heißer und heißer wird. Wer Tip Tube BlunTT als Mundstück nimmt, wird rasch feststellen, dass der Blunt mit jedem Zug kühler und kühler wird. Unglaublich aber wahr. Das so ganz nebenbei das Finish kaum noch von einer maschinell hergestellten Zigarre zu unterscheiden ist, macht die Sache für Fans des „Ich will schmöken wo ich will“ doppelt interessant. Tip Tube BlunTT findest du im gut sortierten Head-, Streetwear-, oder Skatershop. Für mehr Infos einfach mal www.bluntz.de anklicken und in Ruhe auschecken.
EnviroLights Ganz nah dran
Auch im Bereich der Pflanzenlampen erreichen uns immer wieder neue Innovationen. Eine davon ist EnviroLight. Sie ist eine Energiespar-Leuchtstoffröhre mit sehr gutem Lichtspektrum für Pflanzen. Die Lampe ist sowohl mit Rotspektrum für die Blütephase als auch im blauen Daylight-Vollspektrum für die Wuchsphase erhältlich. Wie ihr in den beiden Grafiken erkennen könnt, schaffen es diese Lampen präzise, die gewünschten Lichtfarben (Wellenlängen) zu erzeugen, die eure Babies brauchen (Wuchsphase ca. 450–500 nm, Blütephase, ca. 600–700 nm).
auf bis zu 5 Zentimeter (beim 95 Watt-Modell getestet) reduziert. Bei einer 600 Watt Na-HD-Lampe sind es mindestens 50 cm. Dies bringt einen ernormen Vorteil, da die Lichtausbeute exponential proportional zum Abstand ist. Das heißt, dass der halbe Abstand zur Pflanze die vierfache Lichtausbeute erbringt. Zwar ist die Lichtleistung dieser Lampe relativ gering (8.900 lm bei 95 W bzw. 12.000 lm bei 125 W gegen ca. 60.000 lm bei 600 W), doch wird genau das durch den kürzeren Abstand ausgeglichen.
Unser Fazit: Die EnviroLights bieten ein sehr gutes Licht mit geringer Hitzeentwicklung und einer langen Lebensdauer. Ihre Kompaktheit und die einfache Installation machen sie zu einer vielseitig einsetzbaren Waffe gegen die Dunkelheit. Ob als Zusatzbeleuchtung zum Verbessern der Lichtqualität und Ausleuchten der Ecken und unteren Pflanzenbereiche, für kleinere geschlossene Setups als „coolere“ Komplettalternative zu den herkömmlichen Lampensystemen, als Stecklingsbeleuchtung oder für den gesamten Pflanzenzyklus, Einsatzmöglichkeiten gibt es genug. Die Lampen haben leider auch ihren Preis:
Zu den technischen Daten: Im Moment gibt es 95 Watt und 125 Watt starke Versionen, stärkere sind in Planung. Die 95 WattVersion erzeugt 8.900 Lumen mit 2.700 Kelvin (rot), 6.400 K (blau) und einer Brenndauer von 10.000 Std. Alle EnviroLights passen in die E-40-Fassungen, also die gleichen Fassungen, welche auch für die herkömmlichen Na-HD Lampen verwendet werden. Das Vorschaltgerät ist integriert. Die Wärmeentwicklung ist entscheidend geringer als bei Na-HD-Lampen. Dadurch wird der Mindestabstand zur Pflanze in gut belüfteten Räumen
Das 95 W-Modell soll 95,- Euro, das 125 W-Modell 105, - Euro kosten, also ist die 125 W-Variante klar die kosteneffizientere. Auf unserer Homepage bei den Bildgalerien findet ihr auch eine kleine Testreihe von uns mit einer 95 W-Birne im IkeaSchrank. Schaut es euch an unter www.hanfjournal.de exklusive Bildgalerien! Der Vertrieb der Lampe läuft über: Growth Technology UK info@growthtechnology.com 0044 1823 325 291
8 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:
Katrin entdeckt die Welt des Growing - "Outdoor – nur für die Harten" Nils und ich haben uns von den bösen Dieben, die uns unsere Guerillas Gusto geklaut haben, nicht die Lust aufs Growing verderben lassen. Wir werkeln fleißig weiter im holländischen Garten. Unsere Valley Queens und unsere Guerillas Gusto entwickeln sich prächtig weiter. Lasst euch überraschen, was wir in dieser Folge so alles machen . . . Selbstverständlich ist die Outdoor-Methode der natürlichste Weg zum Weed, aber sehr abhängig vom nassen und kaltem Herbstregen. Vor allem in den nördlicheren Teilen Europas kommen die Pflanzen zwar gut durch das vegetative Stadium (Wachstumsstadium) und sehen auch sehr schön aus, aber dann geht es oft in der Blühphase schief, weil es draußen viel zu nass und feucht ist. Du solltest kein Risiko eingehen und deshalb die Babies nicht zu früh und nicht zu spät aussetzen: nach den Eisheiligen Mitte Mai ist wohl der optimale Zeitpunkt. „Gib mir mal die Schaufel“, ruft Nils mir in seinem wunderschönen Garten zu. Der sympathische Holländer und ich pflanzen nun die Valley Queens, die bisher auf Nils` Balkon wachsen, in den Garten. Diese Sorte schuf die Samenbank No Mercy mit einer Kreuzung aus Everest Queen und Silver Pearl, eine sehr gute Outdoor Pflanze, die verspricht innerhalb von neun Wochen einen reichlichen Ertrag zu bringen. Die Kleinen sind groß und stabil genug, circa 30 bis 50 cm hoch, um Wetter und Fressfeinde draußen zu überstehen. Außerdem, da legt Nils besonderen Wert darauf, ist sein Garten der optimale Platz fürs Outdoor-Growing. „Natürlich könnte ich die Pflanzen auch in die Pampa setzen, aber mir ist das irgendwie zu stressig. Da muss man schon ein besonders harter Grower sein. Der Aufwand und die Risiken sind mir einfach zu hoch“, erklärt mir mein hilfreicher Lehrer. Vergesst das nie:
Ja, wir müssen es immer wieder sagen: der Anbau und Besitz von Cannabis ist in Deutschland verboten. Anders als hier in den Niederlanden dürft ihr keinen Hanf anbauen. Sollten doch einige von euch so böse sein und es doch tun, hier die wichtigsten Tipps, wie man es schaffen kann, dass keiner davon Wind bekommt: Es laufen selbst an den entlegendsten Örtchen Leute rum: Förster, Waldarbeiter, Bauern, Strommastenwärter oder Spaziergänger. Außerdem müsst ihr auf Wildwechsel achten, sonst sind eure Pflänzchen schnell weggefressen. Die beste Methode, um schnell einen sicheren Ort zu finden, ist folgendes Motto: Je schlechter und fieser der Weg, desto besser ist der Ort.“ Also, nehmt keine schon vorhandenen Trampelpfade - viel zu gefährlich und produziert sie vor allem nicht selbst. Durch Sträucher, Brennnesseln, Wälder und Gestrüpp kämpfen ist besser als entdeckt zu werden. Lasst außerdem auf gar keinen Fall euer Handwerkszeug zurück, das könnte euch verraten. Ebenso solltet ihr keine Bestellscheine von Samen und anderem Growing-Zubehör in eurer Wohnung liegen lassen. Manchmal frage ich mich schon, wie blöd sich so manche Grower anstellen können. Es gibt so viele Leute, die auf dem Balkon züchten und die gesamte Nachbarschaft kann zuschauen. Hey, die meisten Grower, die von unseren grünen Freunden entdeckt werden, haben ihre Pracht auf dem Balkon gezüchtet. Schützt eure Pflanzen und euch selbst und macht es so, dass es wirklich niemand mitbekommt! Und erzählt es so wenig Leuten wie möglich bzw. nur so vielen Leute wie unbedingt nötig.
Das Outdoor- Experiment
Von den 16 von Nils eingepflanzten Samen Guerillas Gusto sind 14 nun prächtige Pflänzchen mit bereits drei bis vier Nodien (Blattpaaren) geworden. Die Kleinen sind allerdings noch nicht groß und stabil genug, um Wetter und Fressfeinde draußen im Garten zu überstehen. Außerdem wird es schwierig werden, sie noch rechtzeitig zur Blüte zu bringen. „Mal sehen, ob wir die Kleinen noch nach draußen pflanzen, es kann sein, dass sie es dann nicht mehr rechtzeitig schaffen.“, blickt Nils skeptisch, „Vielleicht werden wir auch nur ein paar in den Garten setzen und den Rest auf dem Balkon weiter pflegen, mal sehen.“ Na dann warten wir mal ab . . . das wird ein richtiges Outdoor- Experiment: denn die Kleinen wurden nicht – wie gewöhnlich – anfangs unter Kunstlicht oder auf der Fensterbank vorgezogen, sondern werden „nur“ von der guten, alten Sonne beleuchtet, und sind auch erst am 20.Mai als Samen in die Erde gedrückt worden. Nils und ich pflanzen die Kleinen nochmals um, `ne Menge Arbeit, aber man muss einfach an den Ertrag denken und es geht highter weiter! Unsere Kleinen haben in den ersten Wochen einen relativ langen und dünnen Stängel bekommen, wie ihr auf Bild 2 sehen könnt. Nils zeigt mir beim Umtopfen noch einen Trick, wie man diese dünnen empfindlichen Pflänzchen in kurze robuste verwandelt. Einfach beim Umtopfen tief in den neuen Topf setzen und bis zu den Keimblättern mit Erde auffüllen. Der dünne Stängel verwandelt sich dann in eine Wurzel und die Pflanze wird stabiler und kürzer! Bild 3 und 4 zeigen euch wie`s geht. Am 21. Juni ist jedes Jahr die Sommersonnwende, schon immer. Was hat das mit meinen Pflanzen zu tun? Ne ganze Menge, denn sie hat Auswirkungen auf die Reifeschnelligkeit der Pflanze. Hanf durchlebt eine Wachstums- eine Übergangs- und eine Blühphase, eine biologische Uhr. Wenn die Pflanze die hauptsächliche Wachstumsphase abgeschlossen hat (die Pflanze wächst schon noch weiter), kommt sie in die Übergangsphase, wo die Pflanze die für sie nötigen Vorbereitungen auf die Blühphase trifft, z.B. mobilisiert die Pflanze die dafür nötigen Stoffe. Dieses Stadium kann sich bis zu 70 Tage hinziehen. Bei der Indoor- Zucht sind es meist 10 bis 12 Tage; denn dort stellt man ja nur das Licht von 18 auf 12 Stunden um. Wenn nun während der Sonnwende Vollmond bzw. der Mond sehr voll ist, kann es zu einer längeren Übergangsphase kommen. Das ist sehr ungünstig, da es dann logischerweise bis zur Blühphase länger dauert. Dann muss man die Pflanze nachts in dieser Zeit abdunkeln bis sie zum Blühen beginnt. Das gleiche gilt, wenn eine große Straßenlaterne oder anderes Licht die Pflanze in ihrer Nachtruhe stört. Und das wichtigste ist: die Pflanze muss wirklich durchgehend mindestens 12 Stunden abgedunkelt sein! „Meinst du die schaffen es noch bis zum Herbst zu blühen?“, frage ich Nils nach verrichteter Arbeit. „Dürfte schwierig werden, da wir vielleicht erst im Oktober/ November ernten können, die Blühphase kann bis zu 14 Wochen betragen. Da kann es schon wieder kalt werden und uns die ganze Ernte versauen. Allerdings gibt es da eben diesen Trick: wenn wir bis zur Sommersonnwende die Pflanze nachts bei ihrem 12 Stunden Schlaf noch abdunkeln (mit schwarzer Tüte/ dunklem Stoff), kommt die Pflanze schneller in die Blühphase. Wenn sie dann erst mal blüht, muss man das nicht mehr machen“, belehrt mich der Grow Profi. Und was muss man noch mal beim Boden beachten, wie hoch darf der pH-Wert sein, wie viel Dünger und Wasser brauchen die Pflanzen im Freien? Tja, diese Fragen sind nicht einfach zu
Viele Brennnesseln und Dornenbüsche: ein perfekter Platz!
Der lange dünne Stängel vor dem Umtopfen
... tief in den Topf reinsetzen ...
... und bis zu den Keimblättern mit Erde auffüllen.
Ein Bild vom 25.06
beantworten. Und deshalb werdet ihr darüber in der nächsten Ausgabe einen kleinen Crash-Kurs erhalten, freut euch drauf. Solltet ihr dringend Unterstützung und Hilfe bei eurer Zucht brauchen, seid ihr in unserem Forum genau richtig. Die erfahrensten Grower und Kiffer stehen euch dort mit Rat und Tat zur Seite. Mehr erfahrt ihr auf www.hanfjournal.de! Dort könnt ihr auch mehr Bilder von den Guerillas Gusto und den anderen Babies bestaunen. Katrin Schmidberger
Gewinnen, Gewinnen, Gewinnen
Ihr wollt gewinnen? Das ist kein Problem. Ihr müsst nur erraten was. Auf www.eurohydro.com müsst ihr herausfinden, was in einem „Tripack – One Part“ so alles drin ist. Das ist ganz einfach, selbst bekifft schafft man das! General Hydroponics spendiert den 5 glücklichen Gewinnern jeweils ein Tripack – One Part. Die ersten beiden erhalten dazu sogar noch eine AquaFarm bzw. eine WaterFarm, tolle Preise für den Grower Bedarf. Also auf der Website nach der Lösung suchen und eine Email an gewinnen@hanfjournal.de schicken! Einsendeschluss ist der 22. Juli, der Rechtsweg ist wie immer der falsche. 1. Preis: 1 AquaFarm und 1 Tripack – One Part 2. Preis: 1 WaterFarm und 1 Tripack – One Part 3. bis 5. Preis: jeweils 1 Tripack – One Part
9 cool tour
Dope Pollution – Zwischen Farm und Pharmageddon Werner Piepers Buch über die Folgen illegaler Drogenherstellung Ist euch bewusst, dass man mit dem Konsum von illegalen Drogen die Umwelt verschmutzt? Ich will euch damit bestimmt nicht mit dem moralischen Zeigefinger kommen. Ich meine diese Frage wirklich ernsthaft, mir persönlich war das nicht so klar. Wenn man sich irgendwelche Drogen besorgen geht, sei es Kokain, XTC oder Cannabis, man schadet der Umwelt. Die Sache ist nur die: man tut das ja nicht freiwillig, diese Drogen sind verboten. Und genau diese Tatsache verursacht Umweltzerstörung und Raubbau an der Natur. Viel Lebensraum für Mensch und Tier werden durch die Repression täglich zerstört. Werner Pieper, einer der renommiertesten Drogenschriftsteller unserer Zeit, versucht in seinem Buch „Dope Pollution – zwischen Farm und Pharmageddon“ eine Bestandsaufnahme zu geben, welche globalen Auswirkungen auf die Natur und Umwelt sowie auf Menschen durch die Herstellung illegaler Drogen bestehen. Einige Auszüge aus dem Buch wollen wir euch hier zusammengefasst vorstellen. Die Zahl der illegalen Drogenplantagen und -labors nimmt weltweit rasant zu. Die hochgiftigen Grundstoffe, die bei der Drogengewinnung übrig bleiben, verseuchen ganze Regionen, deren Flüsse und das Grundwasser. Aber nicht nur die Abfälle der Drogen-Herstellung bergen Gefahren – sowohl im Goldenen Dreieck Asiens wie auch in den Anden, den Zentren der globalen Kokain- und Heroin-Industrie werden für den Anbau von Coca und Mohn große Gebiete Tropenwald und andere natürliche Bepflanzung vernichtet um den Boden für den Anbau der Pflanzen (der entstehenden Drogen) zu bereiten. Je aktiver die örtliche Polizei oder das Militär ist, umso weiter ziehen sich die Anbauer in bislang unberührte Gegenden zurück und vergrößern so die Fläche „verbrannter Erde“. Der neue Bewuchs ist häufig nicht in der Lage, die einsetzende Bodenerosion zu verhindern, die Böden trocknen schnell aus. Ein Beispiel ist Peru: Dort sind in den vergangenen 20 Jahren nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 700.000 und 2,4 Millionen Hektar Regenwald, das wäre etwa die Größe El Salvadors, allein für den Cocaanbau vernichtet worden. Doch nur ein Drittel dieser Länderein wird noch bepflanzt; einen Cocabusch kann man normalerweise bis zu 35 Jahre lang abernten, seine Wurzeln können sich in Ruhe stärker entwickeln und Erosion verhindern. Doch Militär und Polizei treiben die Landwirte und die Infrastruktur, die für die Herstellung der Droge notwenig ist, immer mehr in die Wälder, diese werden dann dadurch vernichtet.
In den Anden sieht es ebenfalls düster aus: Eine Untersuchung der Landwirtschaftsuniversität Lima in den früheren 90ern zufolgre fallen für die Kokainherstellung in den Anden jährlich rund 600 Millionen Liter Chemikalien an, für die es keine legale Entsorgung gibt. Das entspricht rund zwei metrische Tonnen hoch toxischer Chemieabfall pro Hektar Cocapflanzen. Ein Fachmann hat dies für Pieper hochgerechnet: Demnach fielen 1986 bei einem Hektar Land rund 2.400 kg getrocknete Cocablätter an. Insgesamt wurden in der HuallagaRegion rund 160.000 Hektar mit Coca bepflanzt, aus denen 6.400 Tonnen Cocapaste gewonnen wurden. Das bedeutet, dass diese Region mit rund 57 Millionen Litern Petroleum, 32 Millionen Liter Schwefelsäure, 16.000 Tonnen Kalk, 3.200 Tonnen Karbid, 16.000 Tonnen Toilettenpapier, 6.400.000 Liter Essigsäure und gleichviel Toluol getränkt wurde. Nachweislich sind in jener Zeit pro Jahr allein in dieser Region in Peru rund 100 Millionen Giftabfälle in den Huallaga-Fluss, der dann später in den Amazonas fließt, eingeleitet worden. Wissenschaftler haben einige der Nebenflüssen des Huallaga untersucht und dabei festgestellt, dass die Verseuchung der meisten dieser Nebenflüsse die Verschmutzungsstandards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei weitem überschreiten und ein Großteil der normalerweise in diesen Flüssen heimischen Fische und Pflanzen vernichtet wurden. Solange es für die Menschen vor Ort keine wirkliche Alternative zum Cocaanbau gibt, wird der Krieg gegen die Um- Bis zu 2,4 Millionen Hektar Regenwald allein für den Cocaanbau in Peru vernichtet welt kein Ende finden. Derweil erhöhten die USA ihren Etat 2002 für ein Sonderprogramm zur Vernichtung der Kokaplantagen in Kolumbien auf 1,3 Milliarden US-Dollar. Rund 120.000 Hektar werden mit dem Herbizid Glyphosphat gegen Mohn- und Cocapflanzen besprüht. Seit dem Beginn dieser Aktion meldeten sich über 1.000 Verletzte aus der behandelten Region: Haut- und Augenverbrennungen, Husten und Erbrechen sind sichtbare Folgen. Der Herbizidmantel hatte sich auch über Kornfelder und Gärten gelegt. Selbstkritisch beleuchten wir den Hanfanbau. Traditionell ist der Hanfanbau eine „handwerkliche“ Einnahmequelle von
Landwirten der Dritten Welt. Sie haben seit Generationen das Know-how, sind ohne importierten Dünger und Pestizide ausgekommen. Reine Bio-Ware. Wie in anderen (Bio-)Bereichen verleitete eine steigende Nachfrage oft zu unüberlegten Schritten. Anfang der 70er-Jahre verursachte die Ölkrise ein großes Defizit im Haushalt Jamaikas. Da die örtlichen Farmer keine Chance hatten ihre Produkte im eigenen Markt gegen die hoch subventionierten aus den USA durchzusetzen, versprach nur ein Produkt, das in den USA alles andere als subventioniert wurde, Gewinne: Marijuana. Mitte der 80er-Jahre führte der Hanfboom dann zu immer mehr Regenwaldrodungen, sodass sogar die Regierung einschritt. Und auch die Grower hier in Deutschland bauen ihren Hanf nicht sehr umweltverträglich an: Immer mehr unter Umständen, unter denen man sein Gemüse oder Obst nicht wachsen lassen würde, gen-gezüchtet auf kunstdünger-getränkten Kunstböden und Kunstlicht. Werner Piepers „Dope Pollution“ ist innerhalb der Rauschkunde Edition in Zusammenarbeit mit dem Verein für Drogenpolitik (VfD) erschienen. Besonders interessant sind auch die genauen Beschreibungen der Herstellung von Kokain, Heroin, XTC und Cannabis sowie deren Auswirkungen auf die betroffenen Regionen. Auch Auswirkungen auf Mensch und Natur von legalen Arzneien hat Pieper genau geschildert. Ein erschreckend interessantes Buch, das uns wieder einmal die Chance gibt, über den europäischen Drogentellerrand hinaus zu schauen. Unter www.gruenekraft.de könnt ihr das Buch für einen geringen Preis bestellen, es lohnt sich! Katrin Schmidberger
10 cool tour
laugh and dance
Dieses Jahrwird die Deko noch höher ...
Lachen und Tanzen. Gerne doch, natürlich am liebsten in angenehmer Umgebung, mit der passenden Musik und im Sommer mit Vorliebe unter freiem Himmel. Um das alles unter einen Hut zu bringen empfehlen wir euch das Antaris-Project-Festival in der Nähe von Berlin. Ok, die passende Musik ist eigentlich eine Geschmacksfrage, doch auf der Antaris bekommt ihr (sogar wissenschaftlich belegbar) die tanzbarste Musik. Denn es ist eines der größten Goa-Festivals der Republik. Goa Trance (auch bekannt als Psychedelic Trance) ist eine Stilrichtung der elektronischen Musik, die sich Ende der 80er-Jahre aus Trance entwickelt hat. Benannt nach einem indischen Bundesstaat, der sich zu einer Art Mekka von Hippies, Rucksacktouristen und anderen Aussteigern der westlichen Industrieländer entwickelte, was auch schon sehr viel über den Sound aussagt. Dieser ist sehr spacig, treibend, teilweise sehr von Tribal beeinflusst und gerne auch mal mit Gitarrensounds unterlegt. Doch das entscheidende sind die Beats pro Minute (BPM), denn die bewegen sich bei Goa im Rahmen von 135 bis 150 BPM. Mit dieser Frequenz kommt vereinfacht ausgedrückt das menschliche Rhythmusgefühl am besten klar und macht die wenigsten Fehler (die selbst bei dem besten Schlagzeuger unterlaufen würden). Das Gehirn ist nicht mehr so stark damit beschäftigt im Takt zu bleiben, sondern kann sich anderen Dingen hingeben. Solche Schlagfrequenzen werden daher auch in rituellen Zeremonien benutzt um Trancezustände herzustellen, deswegen auch der Name Goa Trance. Psychedelische Trance-Erfahrungen sind also nicht nicht nur mit irgendwelchen Substanzen zu erleben, sondern auch allein durch Tanzen.
Auf der Antaris lädt ein Dancefloor mit einem Durchmesser von 44 Metern zum ausschweifenden Tanz. Eine „Electro Voice“Anlage mit acht Boxentürmen rund um den Floor und zusätzlichen Acht-Bass-Systemen in der Mitte wird die Tanzgemeinde mit einen äußerst voluminösen Sound versorgen. Für die Schallwellenverbreitung werden über 150.000 Watt zur Verfügung stehen, was wohl einmalig für eine Goa-Party ist. Mit einer solchen technischen Ausstattung dürften die diversen DJs (unter denen auch internationale Größen vertreten sind) und natürlich auch die Live Acts die besten Voraussetzungen geboten sein neue Klangwelten und ergreifende Sphären zu schaffen. Die Antaris ist neben der VOOV (die im August stattfindet) das wohl älteste europäische Trancefestival und ist mittlerweile eine feste Größe mit Kultstatus. Die erste Party feierten sie im Jahre 1993 im Berliner Umland . Nach einer zweijährigen Pause wurde dann im brandenburgischen Tarmow zum Tanz gebeten. Tarmow zog dann auch in den folgenden sieben Jahren zahlreiche Besucher an und wird wohl auch noch in den nächsten Jahren die Location in Form einer Kuhweide stellen. Das Festival selbst wird von einer Handvoll Menschen organisiert, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die eigenen Träume, Sehnsüchte und Vorstellungen in die Realität umzusetzen. Das heißt ein Stück Natur, wo sich sonst nur Kühe verwirklichen, in einen brodelnden Kessel aus spacigem Licht, Farben, Psytrance und einem kräftigen Schuss Spaß zu verwandeln. Das auf GoaPartys viel Wert auf eine entsprechende (also auf eine alles andere als von dieser Welt kommende) Dekoration gelegt wird, steht für sich, doch die Antaris wollen ihre internationale
Partygemeinde diesmal besonders beglücken und kündigen für dieses Jahr die höchste Deko an, die je in Europa geschaffen wurde. Na, wenn das mal nichts verspricht. Verantwortlich dafür wird Ananto vom Fluorecent Network, Infin-E.T. aus Berlin sein. Des weiteren werden Laser-Installationen und Performance-Künstler aller Art für ein visuelles Vergnügen sorgen. Selbstverständlich gibt es nicht nur einen main floor, der zum Tanzen einlädt, sondern auch einen zweiten, der jedoch eher zum Abkühlen geeignet ist. Allein auf dem second floor erwarten euch rund 20 DJs aus aller Welt zum Kraft tanken. Für das leibliche Wohl wird natürlich auch gesorgt und eine internationale und bunte Mischung aus Buden lädt zum Shoppen. Um das Angebot absolut zu vervollständigen gibt es auch einen Badesee. Der Eintritt liegt mit 32 Euro in einem absolut fairen Rahmen. Tarmow liegt an der A 24 zwischen Berlin und Hamburg und ist daher relativ problemlos zu erreichen. Ein bus shuttle macht es möglich das Auto mal stehen zu lassen und stressfrei anzukommen (mehr Infos auf www.reiselogistik.de). mehr Infos zum Festival bekommt ihr auf www.antaris-project.de
Christistian Schlicht
11 cool tour
Conscious Entertainer
Jr. Kelly und Anthony B. hospitieren in Europa. Zwei überzeugte Rastas, die es verstehen ihre Message weiterzugeben. Was sie verbindet ist die Fähigkeit die Menge mit ihrer Musik nicht nur zum Tanzen zu bringen, sondern sie auch gedanklich anzustoßen und emotional zu treffen. In grandiosen Performances - die so manches Feuerzeug zum Erliegen bringen - propagieren sie Liebe und Frieden, verlangen Gerechtigkeit und klagen Babylon (synonym für das westliche kapitalistische System) an. In der diesjährigen Sommerzeit sind sie nun wieder in Kombi- und Solo-Konzerten sowie auf Festivals in unseren Gefilden zu sehen. Beide besitzen sie eine überwältigende Ausstrahlung, die sowohl überzeugt als auch ihre Konzerte zu einem unvergesslichen Ereignis werden lässt. Da brennt nicht nur der Boden unter den Füßen . . .
Anthony B., geboren als Keith Blair, der es in sehr jungen Jahren mit Songs wie „Fire pon Rome“ geschafft hat sich eine Zeile im Reggae-Lexikon zu sichern, hat mittlerweile über 150 Singles produziert und erscheint auf über 73 Alben. Wie sein großes Idol Peter Tosh, Mitglied der Wailing Souls, ist er ein überzeugter Panafrikanist, ganz in der Tradition von Marcus Mosiah Garvey (Gründer der Universal Negro Improvement Association). Nach typisch jamaikanischer Sängerkarriere nahm auch die Seinige ihren Ausgangspunkt im Kirchen- bzw. Schulchor. Nach ersten Startversuchen mit dem heimischen Shaggy HiPower Sound-System zog er 1988 aus dem ländlichen Clarks Town (Parish: Trelawny, das bekannt durch die afrikanischen Freiheitskämpfer Maroons ist, die sich gegen die englische Kolonialmacht stellten) nach Portmore. Dort lernte er Little Devon kennen, mit dem er 1993 seine erste Single „The living is hard“ veröffentlichte und durch ihn den Kontakt zu Producer Richard Bell (Star Trail) bekam, mit dessen Hilfe Anthony B. Geschichte schrieb. Auf seinem neuesten Album „Streetknowledge“ - von verschiedenen Größen produziert (Nocturne Records, 2003) - beweist Anthony in 56 Minuten zum einen seine musikalische Vielfalt (Offbeat-Hits von unterschiedlichsten Charakteren), zum anderen seine Gabe in lyrischer Gewandtheit Stellung zu beziehen, was z. B. in „Ghetto Man Do Dat“ oder „Police“ deutlich zu hören ist.
„If Love so nice, why does it hurt so bad?“ fragt Junior Kelly und singt damit die dickste Reggae-Hymne des Jahres 2000 über die Bassline von Marley’s Stir It Up. Fünfzehn Wochen lang blockiert sein Hit die Top-Position der jamaikanischen Charts und so durchbricht Kelly nach langer Arbeit im Alter von 30 Jahren endlich die Barrieren des Geschäfts. Viele Jahre vergingen, bevor ihm dieser Erfolg gegönnt sein sollte. In den späten 80ern und frühen 90ern versuchte er es bei zahlreichen Studios, die ihn des Profits wegen allerdings immer wieder abwiesen. Er lehnte es ab Guntalk- und Slackness-Texte zu singen. Mit diesen war allerdings mehr Geld zu verdienen und so verweilte er mit viel Geduld vor den Türen der Studios. Geboren in Kingston 13, wurden ihm die musikalischen Vibes schon mit dem Elternhaus in die Wiege gelegt. Begeistert schaute er zu seinem älteren Bruder Jim auf, der mit unterschiedlichen Sound Systems (darunter: Killamanjaro) über die Insel tourte und dem damals kleinen Junior von seinen Reiseerlebnissen berichtete. Seit dessen Tod 1983 (er wurde von einem Gunman auf offener Straße erschossen) brennt der Wunsch in Jr. Kelly Musik zu machen und so die Mission seines großen Vorbildes zu Ende zu bringen. Seine Debüt-Single veröffentlichte Junior bei einem kleinen Produzenten 1985 in Spanish Town, Kingston, es dauerte allerdings acht Jahre, bis er eine zweite Chance bekam und weitere sieben mussten vergehen, bis die Öffentlichkeit reif für sein Schaffen war. Wenn man sich heute sein erstes Album „Rise“ (Jet Star, 2000) anhört ist sofort klar das Junior Kelly kein One Hit-Wunder ist, sondern einer, der mit Skills gesegnet, zu Recht als großartiger, internationaler „conscious entertainer“ (um mit einem Liedtitel Anthony B’s zu sprechen) bezeichnet werden kann. Raoul Roßmann
TERMINE Anthony B. & Junior Kelly
Frankfurts Nordwesten wieder auf der Landkarte Azad tourt durch die Republik und stellt sein neuestes Album vor
4.-6.07.03 Summer Jam 03, Köln – Fühlinger See 12.07.03 München - Muffathalle 15.07.03 Berlin – 2BE Club:
Anthony B.: 04.07.03 06.07.03 08.07.03
Zürich – Rote Fabrik Hamburg - Stadtpark, mit Jimmy Cliff Genf -KAB - Usine
Junior Kelly (mit Morgan Heritage): 16.07.03
Lang ist es her, da war Frankfurt auf der Hip Hop-Landkarte stark präsent, das Rödelheim-Hartreim-Projekt (RHP) machte im Land Furore und der Hip Hop-Szene teilweise Kopfzerbrechen. Doch das ließ schnell nach. Moses P feierte Erfolge und repräsentierte eher sich selbst als die Szene seiner Stadt. Unbemerkt einer größeren Öffentlichkeit entwickelte sich jedoch parallel eine lebendige Szene, die zu dem Wirken von RHP vorerst eher auf Distanz ging. Ein Stichwort wären die Asiatic Warriors die Anfang der 90er aktiv waren und 1994 die EP „Told Ya!“ veröffentlichten. Eines der Asiatic Warriors-Mitglieder sorgt nun seit zwei Jahren dafür, dass Frankfurts Szene wieder bundesweit im Gespräch ist und die oft eintönige deutsche Rap-Szene bereichert.
Zusammenfassend wäre zu sagen, dass Azad mit der „Faust des Nordwestens“ ein Schritt nach vorne gegangen ist. Empfehlenswert für alle Sympathisanten des plain rap! Im Juli tourt Azad durch die Republik und zeigt, was wirklich hinter der Ein-Mann-Armee steckt. Seine Gigs können nicht anders als energiegeladen sein. Vorfreuen darf mensch sich schonmal auf den Winter, denn dann soll Azad zusammen mit seinem Berliner Mitstreiter Kool Savas ein gemeinsames Album herausbringen! mehr infos: www.azad.de Christian Schlicht
Die Rede ist von Azad, dem Frankfurter Allround-Talent. Egal ob Produzieren, Rappen oder Scratchen, er ist in allen Disziplinen des Hip Hops bewandt. Seine Bühnenpräsenz summiert sich mittlerweile auf 15 Jahre, begann also wo für die meisten der heutigen Aktivisten Hip Hop noch ein undefinierbares Wortspiel war. Vor einem Monat hat Frankfurts Ein-MannArmee Azad sein zweites Album veröffentlicht. „Die Faust des Nordwestens“ ist der Titel des Werkes und es schlägt auch entsprechend ein. Was sollte er auch anderes tun, er bleibt seinem Stil treu und überzeugt mit straighten Hardcore-Rap. Seine tiefe und monotone Stimme durchpflügt die atmosphärischen Beats und zeigt einmal wieder, was Rap eigentlich bedeutet. Rap ist Ausdrucksform, für den Lebensstil einer Kultur, für soziale Themen oder auch für die innersten persönlichen Gefühlswelten. Auch auf dem neuen Album sind wieder eine Vielzahl von Eigenproduktionen Azads dabei, aber auch andere viel versprechende Köpfe der Frankfurter Szene steuerten Beats dazu. Der Track „Ehre und Stärke“ zeichnet sich besonders aus. Hier holte sich Azad Hilfe von der französischen Elitegruppe I AM, was ein wunderbares Ergebnis hervor brachte.
TERMINE 10.07.03 11.07.03 12.07.03 13.07.03 14.07.03 15.07.03 16.07.03 17.07.03 18.07.03 19.07.03 20.07.03 22.07.03 23.07.03 24.07.03 25.07.03 26.07.03
Weinheim - Cafe Central Basel - Fame Club Freiburg - Crash Zürich (tba) Stuttgart - Röhre Giesen (tba) Berlin - Tränenpalast Großenhain (bei Dresden) - Albertreff Hamburg - Markthalle Paderborn - Disko Mirage Bremen - Modernes Erlangen (TBA), Hannover (tba) Oberhausen - Altenberg Kassel - Spot Salzburg (A) - Rockhouse Rosenheim - Hammerhalle
Hamburg - Fabrik
12 cool tour
Literatur und Drogen Das weiße Rauschen
Hanfjournal Reihe
beklemmend und erleuchtend zugleich
Die Sucht nach dem Leben Jörg Fausers Romane und Erzählungen
Da ist zum Beispiel „Der Schneemann“. Sein Studium hat er abgebrochen. Als Galerist ist er gescheitert. Als Kunstfälscher ist er aufgeflogen. Als Pornohändler war er glücklos. Kleine Gaunereien, billige Tricks: er schummelt sich durch. Reist über den ganzen Globus, versucht sich von alternden Touristinnen aushalten zu lassen. Aber der Geruch des Erfolglosen haftet ihm an. Bis ihm durch einen Zufall fünf Pfund reinsten Kokains in die Hände fallen.
„Wer das weiße Rauschen sieht, der wird sofort wahnsinnig. Außer wenn er schon wahnsinnig ist. Dann wird er normal.“ (Lukas)
Als Reisender in Sachen Glück kehrt er zurück nach Deutsch-land, in der Hoffnung auf den großen Deal. Denn er sieht sich schon als reichen Mann. Nur seine „Ware“ muss er noch schnell los werden, und seine Träume werden alle in Erfüllung gehen. Doch es gibt Schwierigkeiten. Haben wollen alle seine Peruvian Flakes, aber zahlen will dafür keiner.
Hans Weingartner widmet sich in seinem Regiedebüt der Geschichte eines jungen Mannes, der gerade anfangen will zu leben, als eine Krankheit bei ihm ausbricht und ihn zu zerstören droht. Lukas ist 21 und soeben zu seiner Schwester und deren Freund in die Großstadt gezogen. Endlich Party, endlich was los, denkt er sich und lässt es richtig krachen. Nach einem wilden Drogentrip hört Lukas plötzlich Stimmen. Erst glaubt er, dass es an den Pilzen liegt, die er geschluckt hat, aber bald ist klar, dass die Stimmen bleiben, ja sogar stärker werden und von Lukas Besitz ergreifen. Lukas verliert immer mehr die Kontrolle über sein Leben, er leidet unter Verfolgungswahn und wird so aggressiv, dass er schließlich in der Psychiatrie landet. Paranoide Schizophrenie, lautet die Diagnose der Ärzte. Ein Schock für die ganze Familie, denn schon Lukas’ Mutter war in der Psychiatrie und beging am Schluss Selbstmord. Die Ärzte stellen Lukas nur ruhig, die Stimmen in seinem Kopf hingegen verschwinden nicht. Nun beginnt für Lukas der Kampf gegen das Chaos in seinem Kopf. Am Ende einer Reise, die ihn bis an die spanische Atlantikküste führt, scheint er etwas gefunden zu haben, das aus dem Wahnsinn herausführen könnte: Das weiße Rauschen.
Verrauchte Kneipen, dubiose Nachtbars, versoffene Geschäfts-männer. Liegt es an dem schmuddeligen Winterwetter? Es ist ein graues, schmutziges Deutschland, durch das Fauser seine Protagonisten reisen lässt. Hier gibt es nicht den Glanz der High-Society, nicht den Glamour der Reichen und Berühmten zu bestaunen, wie es im Genre des Kriminalromans nur allzuoft der Fall ist. Nein, die Menschen in seinen Büchern leben am Rand der Gesellschaft. „Nur nicht auffallen!“ lautet die Devise. Einfach durchmogeln ist, was bleibt. Denn längst begraben sind die Hoffnungen und Illusionen der jungen Jahre. Man klagt sich gegenseitig sein Leid, aber was letzten Endes bleibt ist doch immer nur das Gefühl, dass in diesem Spiel jeder für sich selber kämpft.
Ein Film, in dem es um den Wahnsinn im Hirn geht, muss auch wahnsinnig aussehen. Man erlebt ganz subjektiv Lukas’ Sicht auf die Dinge, also wackelt die kleine DV-Kamera, bis dem Zuschauer die Augen flimmern. Lukas kann die Welt immer weniger ordnen, dementsprechend werden die Bilder laufend konfuser, Lukas hört immer mehr Stimmen in seinem Kopf, also dröhnt eine irres Stimmengewirr aus den Kino-Lautsprechern. Je schwerer Lukas an seiner Krankheit leidet, desto schwerer ist es, den Film zu ertragen. „Das weiße Rauschen“ ist kein einfach zu konsumierender Kinostreifen, sondern eine filmische Auseinandersetzung mit einer Krankheit - der Schizophrenie. Und das ohne Klischees und Vorurteile. Mit der herausragenden schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers Daniel Brühl ist der Film eine faszinierende Herausforderung für die Sinne.
Die Liebe bleibt ausgeklammert. Wo sie vorkommt, wird sie falsch verstanden. Denn in dieser Philosophie des Jeder-gegen-Jeden ist für sie kein Platz mehr. Fauser ist nicht der Mann, darüber ein langes Lamento anzu-stimmen. Er beobachtet nur und berichtet. Ohne falsches Mitleid, ohne die großen Gefühle, wie wir sie aus dem Kino oder aus verlogenen Schmonzetten kennen. Ein weites Land, darin ein paar Menschen, die sich als Schachfiguren in einem Spiel bewegen, dessen Regeln sie nicht kennen und dessen Richtung sie nicht sehen können. Bis es zu spät ist.
Die Homepage zum Film ist absolut empfehlenswert. Unter anderem informiert der Regisseur – er hat Gehirnforschung studiert - über Schizophrenie und den gesellschaftlichen Umgang damit. www.dasweisserauschen.de
Katrin Schmidberger
Fauser, Jörg: Gesammelte Werke Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins
Endlich Online: Der Normenkontrollantrag bezüglich Cannabis! Wird Sie die Legalisierung bringen?
Alles auf www.hanfjounal.de
Jörg Fauser, selbst lange Jahre morphiumabhängig, schrieb eine Unmenge an Reportagen. Hier fand er den Stoff für seine Romane und Erzählungen. Der Plot ist nur von sekundärer Bedeutung und oft genug reichlich hanebüchen. Fauser porträtiert den Typus des Außenseiters, und mit ihm eben auch die bundesdeutsche Gesellschaft, oder zumindest einen Teil von ihr. Seine eigentliche Qualität aber ist es, seine Figuren auch noch in ihren aberwitzigsten Gedankengängen glaubwürdig erscheinen zu lassen. Denn ihre Spannung beziehen Fausers Texte nicht aus einem spektakulären Handlungsverlauf, sondern aus den Psychogrammen der Protagonisten. „Der Schneemann“ übrigens driftet aus schierer Angst vor seinen eingebildeten Verfolgern in Panik und Paranoia ab: kein Wunder, dass er am Ende leer ausgeht. Auch seine Pläne sind bescheidener geworden. Gefragt, was er nun vorhabe, lautet sein letzter Satz: „Ich sehe mir die Show in der Roxy-Bar an.“
Pol Sax
13 ueberregional
Überleben ist echt so eine Sache für sich. Zum Glück gibt es da Hunderte von Büchern, wie ich denn im Wald draußen in der Pampa überlebe, wie ich mit Holz Feuer machen und welchen Strauch man essen oder rauchen soll. Auch die Information, wie ich mich sinnvoll vor Haien schütze, hab ich gefunden. Aber um ehrlich zu sein, als ich mich vor einem Drei-vierteljahr plötzlich in Berlin wiedergefunden habe, hat mir das alles nicht wirklich geholfen. Denn Haie gibt es hier gar nicht!! In Berlin lauern ganz andere Abenteuer. Um eine Großstadt zu bändigen, braucht man daher auch ganz andere Qualitäten. Sehr gefährlich kann die soziale Ader werden, die kann einen hier echt arm machen. Erst neulich haben mich während einer U-Bahnfahrt sechs verschiedene Musikanten beglückt. Ein jeder hat mich vorzüglichst unterhalten, machte nur die Fahrt insgesamt um sechs Euro teurer. Zu viel – eindeutig. Wer überleben will, darf nicht mehr als einen durchfüttern – is halt so. Die simpelste Möglichkeit nichts zu geben, ist der beliebte, grimmig-trübe Berliner Tunnelblick. Nix-Geben geht aber auch mit mehr Spaß. Mein Liebling ist mit großem Abstand: kurz zuhören, verwirrt gucken und plötzlich wegrennen. Liegt viel Geld im Hut wirkt auch folgendes recht verstörend: eigenen Geldbeutel zücken, daneben ausleeren und klarstellen, wer hier der wirklich Bedürftige ist. Ah ja und bevor ihr noch als arme Hunde endet und denkt mich auch noch anschnorren zu müssen, merkt euch eines: Nix geben, wenn man nicht in Bewegung ist. Es gibt immer Nester von Schnorrern! Und haben die mal ein Opfer lokalisiert, fliegen sie zurück zum Stamm und führen einen komplizierten Tanz auf, der den anderen den Weg zu dir weist. Kriegt einer was kommen alle (gilt genauso für Zigaretten und Joints).
I will survive Doch nur Schnorrern auszuweichen beweist noch keine Großstadttauglichkeit. Als professioneller Großstadtsurvivor sollte man zumindest den Indiana-Jones-Abrollsprung beherrschen. Wie sollte man sonst spektakulär in abfahrende Züge einsteigen? Auch beim Aussteigen (gegen hinterhältige Fahrkartenkontrollen) zeigt diese Technik immer wieder ihren Nutzen. Fortgeschrittene sparen sich sogar die Rolle und sliden in alter Footballmanier direkt auf dem Boden. Achtung: Vor dem Absprung die lebensbedrohliche Schlucht zwischen Bahnsteig und Zug einplanen.
Mindestens eine Packung lange Blättchen, garniere damit die hintere Hosentasche (von außen sichtbar) und erhoffe viele Blättchenschnorrer! Der Gewinn des Ganzen ist das allumfassende Wissen, wer wo was wie viel mit wem kifft! Meist fällt dabei auch was für den edlen Blättchenspender ab.
Großstadtabenteuer zu bestehen, ist oberste Pflicht in Berlin! Aber wer die überleben will, benötigt die richtige Ausrüstung. Und damit ihr nicht so lange leiden müsst wie ich, hier die ultimativen, seit Jahrhunderten geheim überlieferten GroßstadtSurvival-Kit-Rezepte.
„Bua pass acht, Grossstadt is gfärlich“ hat meine Oma mal gesagt. Und wisst ihr was, sie hatte Recht. Großstadtleben ist nicht so einfach, und Abenteuer warten hinter jeder Ecke! Aber ich werde sie alle überleben – soviel ist sicher!
Man nehme: Eine „aus Versehen“ nicht abgestempelte Fahrkarte, mixe sie mit einem unschuldigen Touri-Blick und serviere es frisch dem Fahrkartenkontrolleur. Ein kaputtes Feuerzeug, kombiniere es mit ausgiebigem hilflosen Schnippen und ernte mitleidige Blicke und zahlreiche Feuerspender. Vorteil gegenüber vollen Feuerzeugen: Es wird nicht geklaut! Einen Hut, eine Mundharmonika (oder ein ähnlich grausames Instrument) und versuche zu spielen. Sehr hilfreich wenn die Kohle mal ausgeht. Tipp: Auf Plätzen ohne Fluchtmöglichkeit kriegt man selbst fürs Aufhören Geld.
Und nicht zuletzt: Ein Schweizer Armeemesser, verrühre es mit dem Wissen aus 150 Folgen McGyver und man kann sich alles andere selbst bauen.
Die Großstadtsurvivor
14 ueberregional
Karneval der Kulturen 2003 größer, bunter, schöner, lauter!
Und wieder einmal ist er vorbei, der Karneval der Kulturen. Jetzt heißt´s wieder ein Jahr warten. Aber so ist das nun mal mit den schönen Zeiten. Und spektakulär war ’s allemal! Größer bunter schöner lauter - und die definitiv wildere Party als die Love Parade. Es gab wieder viel zu bewundern und zu bestaunen. Mitreißende Sambagruppen, fantasievolle Kostüme und liebevoll dekorierte Wagen. Da war für jeden was dabei. Und das den ganzen Tag lang bis mitten in die Nacht. Da ernteten die Aktiven mit steigender Schrittzahl schon mal mitleidige Blicke. Mit die meisten Fans, Tänzer und ausgelassenen
Besucher schleppte der Hanf –Journal-Wagen mit HESI und Grow-in Berlin hinter sich her. Aber kein Wunder bei dem fetten Raggae-Sound. Exzessives Gehüpfe im sommerlichen Staubnebel. Und das bei echter Hochsommer-Hitze. Deshalb wurde es auch immer besonders euphorisch, wenn die mitfühlenden Anwohner ihre Gartenschläuche und Gießkannen auspackten und die verschwitzten Besucher mit kühlenden Wasserschauern beglückten. Aber nicht nur unser Raggaewagen hatte begeisterten Anhang. Auch die Crew von den Pyonenpartys wurde frenetisch gefeiert. Bei den begeistert tanzenden und schreienden Massen von Technofreunden lag akute Verwechslungsgefahr mit der Love Parade vor. Der DJ der Pyonen musste seine Anlage sogar zweimal aufbauen, weil er die staubige, verschwitzte Masse zu früh befriedigt glaubte. Obwohl das diesjährige Straßenfest abgebrochen werden musste, weil eine umstürzende Kabelbrücke drei Menschen schwer verletzte, ist der Karneval insgesamt wieder ein großer Erfolg geworden. Hunderttausende Menschen drängelten sich durch die Straßen Kreuzbergs und hinterließen, entgegen der Prophezeiung der Veranstalter, auch wieder riesige Müllberge. Die Menschenmassen konzentrierten sich an diesem Wochenende hauptsächlich auf Kreuzberg und so wurde die liebevoll gestaltete „Mitte-Stylerevolte“-Party in der Backfabrik leider eher ein Misserfolg. Zum Glücken konnten wir die gelangweilten Gäste mit Hanf Journalen und Kiffer-Krimskrams ein bisschen aufheitern. Insgesamt also: Tolles Wochenende. Riesenparty. Gerne wieder! Bis nächstes Mal – natürlich am Hanf Journal-Wagen!
Größer, bunter, schöner, lauter ...
Wissenschaft
Martin Schwarzbeck
Alkohol und Nikotin Einstiegsdrogen?
Auch auf Zigarettenkonsum wurden die Jugendlichen abgeklopft: Über 52 Prozent rauchen regelmäßig Zigaretten – deutlich mehr als ältere Erwachsene. 27 Prozent konsumieren mehr als zehn Glimmstengel pro Tag. “Wir haben eindeutig festgestellt, dass Raucher lieber Alkohol konsumieren als Nichtraucher. Auch die Alkoholabhängigkeit findet sich bei Rauchern zwei Mal häufiger als bei Nichtrauchern”, gibt der Co-Autor Nestor Kapusta zu bedenken. Im Rahmen einer Stellungsuntersuchung in St. Pölten wurden 1.902 18-jährige Männer im Auftrag der Ärztekammer für Niederösterreich untersucht. Anfang Juni wurden in Wien die Ergebnisse präsentiert. Die Ärztekammer schlägt Alarm und kündigt an vermehrt mit medizinisch und gesellschaftspolitisch relevanten Themen an die Öffentlichkeit zu gehen. Eine unter 4 Prozent aller 18-jährigen Österreicher im Rahmen einer Stellung durchgeführte Untersuchung und Befragung brachte für den Auftraggeber, die Ärztekammer für Niederösterreich, “alarmierende” Ergebnisse: 70 Prozent der Jugendlichen gaben an, dass ihnen Alkohol schmecken würde, jeder Dritte trinkt Alkohol wegen seiner beruhigenden und stimmungsaufhellenden Wirkung. Knapp jeder sechste der mittels Harnund Blutproben Untersuchten erfüllt die Kriterien eines Alkoholmissbrauchs. “Gesellschaftliche Fehlentwicklungen” OMR-Brigadier Peter Rainer-Harbach, Allgemeinmediziner und Erfinder sowie medizinischer Leiter der Stellungskommission des österreichischen Bundesheeres, hat entscheidend dazu beigetragen, dass in Österreich die größte Studie über Tabak-, Alkohol- und illegalen Drogenkonsum durchgeführt werden konnte. “Nirgendwo sonst in unserem Gesundheitssystem gibt es die Möglichkeit, ausnahmslos alle männlichen 18-Jährigen einer derart umfangreichen medizinischen Untersuchung zu unterziehen, wie dies im Rahmen der Tauglichkeitsuntersuchung des Bundesheeres erfolgt”, so RainerHarbach. Deshalb halte er es für seine Pflicht, “gesellschaftliche Fehlentwicklungen”, als solche würde er den illegalen Suchtmittelkonsum bezeichnen, entgegenzuwirken.
“Klassische Einstiegsdrogen” Dr. Lothar Fiedler, Präsident der Ärztekammer Niederösterreich, schlägt in die selbe Kerbe: “Die Gefahren, die Rauchen und Alkohol mit sich bringen, werden in unserer Gesellschaft noch immer nicht genügend beachtet.” Damit liefert Fiedler die Überleitung zu einem weiteren Studienergebnis: 7,6 Prozent der untersuchten 18-Jährigen nehmen illegale Rauschmittel zu sich, wobei Cannabis mit über 5 Prozent die Hitliste anführt. An zweiter Stelle rangieren mit 2,7 Prozent Opiate (Heroin und andere Opiatderivate im Harn). Die Studienverfasser wollen einen Zusammenhang zwischen Zigaretten- und Cannabis-, Kokain- und Amphetaminkonsum erkennen. “Raucher konsumieren 14-mal häufiger Cannabis als Nichtraucher. Zigaretten und Alkohol sind also bereits klassische Einstiegsdrogen”, meint Kapusta. Doppelliter & Unkultur Der Kinder- und Jugendpsychologe Max Friedrich versucht eine Erklärung für das den Jugendlichen attestierte Suchtverhalten zu liefern: “Der Substanzmissbrauch nimmt seinen Ausgang bereits im Kindesalter.” Das Kind imitiere das Verhalten der Eltern. “Als Gegenrezept wirkt nur, Kinder ehrlich zu erziehen, Gefahren nicht zu überzeichnen und auch auf die Jugendlichen einzugehen”, wartet der renommierte Psychologe mit Patentrezepten auf. Scharfe Kritik übt Friedrich am Umgang mit Alkohol: “Was ist das für eine Unkultur, wenn Wein in Doppellitern abgefüllt wird?” Michaela Fabian
“Als Gegenrezept wirkt nur, Kinder ehrlich zu erziehen”
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“ÖVP und FPÖ im Anti-Drogen-Kurs festgefahren”
Dieter Brosz
Dieter Brosz, Abgeordneter zum Nationalrat und Zuständiger für Drogenangelegenheiten, saß als einziger Vertreter der Grünen im Nationalrat, als die verpflichtenden Drogentests im Straßenverkehr mit den Stimmen der ÖVP-, FPÖ- und SPÖ-MandatanInnen beschlossen wurden. Im Gespräch mit dem Hanf Journal erläutert der grüne Drogenexperte, wieso die Legalisierungspartei gegen die Tests auftrat und warum die SPÖ in Sachen Drogen zu keiner Parteilinie findet.
Hanf Journal: Seit 01.01.2003 werden auf Österreichs Straßen verpflichtende Drogentests durchgeführt. Warum haben sich die Grünen gegen diese Tests ausgesprochen? Brosz: Beeinträchtigung der Wahrnehmung und der Reaktions-
fähigkeit im Straßenverkehr, wodurch auch immer diese ausgelöst wurden, sind untragbar. Deshalb bedarf es speziell für Drogen einer entsprechenden Reglementierung. Die im Vorjahr vom Parlament beschlossenen Drogentests sind jedoch methodisch und medizinisch nicht geeignet, eine solche Beeinträchtigung nachzuweisen. Sie stellen lediglich einen Konsum fest, nicht jedoch dessen Zeitpunkt oder die konsumierten Mengen. Hanf Journal: Warum waren Sie bei der dritten Lesung im
Parlament, als über das Gesetz abgestimmt wurde, als einziger Abgeordneter der Grünen anwesend? Gerade von den Grünen würde man/frau sich doch mehr Einsatz in diesem Bereich erwarten.
angezeigt wurden. So etwa ein Taxilenker, der außerhalb seiner Dienstzeit zu Fuß mit einem Gramm Cannabis angehalten und angezeigt wurde. Die Anzeige wurde widerrechtlich an das Verkehrsamt weitergeleitet. Dieses hat dem Taxifahrer die Lenkerberechtigung entzogen und nach einem negativen Drogentest auf sechs Monate befristet wieder gegeben. Obwohl im weder eine Beeinträchtigung während des Fahrens noch der Konsum nachgewiesen werden konnte, ist der Mann erstmals in seinem Leben ohne Arbeit. Hanf Journal: Welche Motive hatte nach Ansicht der Grünen die SPÖ, der Verfassungsbestimmung, für die eine Zweidrittelmehrheit notwendig war, letztendlich zuzustimmen bzw. warum gab die SPÖ ihren Widerstand urplötzlich auf? Brosz: Beim Thema Cannabis ist die SPÖ in sich zerstritten.
So setzt sich die Sozialistische Jugend (SJ) seit Jahren vehement für eine Liberalisierung des Umgangs mit Cannabis ein, die “Alt-SPÖ” jedoch bleibt hartnäckig auf ihrer Anti-Drogen-Linie und distanziert sich sogar öffentlich von der SJ. Hanf Journal: Was werden die Grünen in Zukunft gegen
die verpflichtenden Drogentests im Straßenverkehr unternehmen? Brosz: Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Tests
eingeführt werden, die eine tatsächliche aktuelle Beeinträchtigung nachweisen können. Dazu bedarf es allerdings noch einiger Forschung, der Festlegung von Laborstandards und einheitlicher Grenzwerte, die eine Beeinträchtigung – vergleichbar dem Blutalkoholgehalt – stichhaltig nachweisen. Eine Feststellung des Konsums innerhalb der letzten vier Wochen reicht nicht aus. Schließlich kann man einem Menschen auch nicht den Führerschein entziehen, der in der vergangenen Woche zu Hause Alkohol getrunken hat.
Brosz: An diesem Tag sind die Abgeordneten der Grünen aus Protest wegen der Nicht-Zulassung einer Debatte über die umstrittene Rede Ewald Stadlers bei einer Sonnwendfeier geschlossen aus dem Plenum ausgezogen. Um den einstimmigen Beschluss der “verpflichtenden Drogentests im Straßenverkehr” jedoch zu verhindern, bin ich eigens zu dieser Abstimmung nochmals ins Plenum zurückgekehrt.
Hanf Journal: Was muss in Österreich passieren, dass beispielsweise eine Legalisierung von Cannabis die Mehrheit im Parlament erhält?
Hanf Journal: Exekutivbeamte können laut diesem Gesetz
Brosz: ÖVP und FPÖ sind in ihrem Anti-Drogen-Kurs fest-
auf Verdacht der Beeinträchtigung durch Suchtmittel einen Drogentest anordnen. Haben Sie Kenntnis von Fällen, bei denen willkürlich gehandelt wurde bzw. bei denen sich anfängliche Vermutungen der Beamten nach der amtsärztlichen Untersuchung als nichtig herausgestellt haben? Brosz: Immer wieder wenden sich Menschen an mich, die
von der Exekutive wegen Drogenkonsums angehalten oder
gefahren, vor allem die FPÖ entwickelt in Wahlkämpfen einiges an Phantasie betreffend der Panikmache rund um das Thema Drogen. Solange diese konservativen Kräfte die Mehrheit der WählerInnenstimmen erhalten, wird sich in Österreich in der Drogenpolitik nichts zum Besseren wenden. Allerdings gibt es auch in der SPÖ noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten. Das Interview führte Michaela Fabian.
Drogen am Steuer – Ungeheuer! Frauen am Steuer und Mercedes-Fahrer mit Hut haben endlich Ruhe. Die österreichischen Fahrzeuglenker-Innen dürfen sich seit Beginn des Jahres über ein neues Feindbild freuen: Die Unfallverursacher Nr. 1 stellen nun neben AlkLenkern auch vermeintlich unkontrollierbare Drogenfreaks dar. Wie den unguided missiles zu Leibe gerückt wird: ÖVP-Verkehrssprecher Helmut Kukacka jubilierte: “Damit wird mit 1. Jänner 2003 die von uns geforderte Gleichstellung von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr erreicht.” Besteht bei einer Verkehrskontrolle Verdacht auf Fahruntüchtigkeit aufgrund von Drogenkonsum und wird dieser durch eine klinische Untersuchung bestätigt, muss eine Blutprobe abgenommen werden. Ein positiver Bluttest hat eine Verwaltungsstrafe von 581 bis 3.633 Euro, mindestens vier Wochen Führerscheinentzug und eine Anzeige an die Bezirksverwaltungsbehörde nach §§ 12 und 14 SMG (Suchtmittelgesetz) zur Folge. Des Weiteren sind als Bedingung zur Wiedererlangung des rosa Scheinchens fachärztliche und ein verkehrspsychologische Gutachten geknüpft. Die Kosten dafür variieren von Bundesland zu Bundesland, obliegt doch die Gestaltung der Durchführungsbestimmungen den Ländern.
Fahruntüchtigkeit kann auch bei einem negativen Bluttest festgestellt werden. Dazu reicht es, beim klinischen Test durchzurasseln, der Führerschein wird vorläufig abgenommen. Stellt sich beim Bluttest heraus, dass keine relevante Beeinträchtigung durch Suchtmittel vorlag, besteht weiter kein Grund mehr für den Entzug der Lenkerberechtigung. Der Führerschein muss wieder ausgegeben und ein allenfalls bereits eingeleitetes Entziehungsverfahren eingestellt werden. Verweigert der vermeintlich beeinträchtigte Lenker eines Fahrzeuges die klinische Untersuchung oder die Blutabnahme, so bekommt er/sie eine Verwaltungsstrafe von 1.162 bis zu 5.813 Euro aufgebrummt. Den Führerschein sieht man/frau nicht vor vier Monaten wieder, Nachschulungen sowie verkehrspsychologische und amtsärztliche Untersuchung darf man/frau ebenfalls über sich ergehen lassen. Klingt doch fair, oder? Schließlich werden Besoffene auch aus dem Verkehr gezogen. KritikerInnen und ExpertInnen kommen in der nächsten Ausgabe des Hanf Journals zu Wort.
Da sprach . . . Statemtents zu dem am 09.07.2002 beschlossenen 128. Bundesgesetz “Änderung der Straßenverkehrsordnung 1960”, mit dem verpflichtende Drogentests im Straßenverkehr eingeführt wurden. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit kam mit den Stimmen der ÖVP, FPÖ und SPÖ zustande.
“Man muss für ein rechtsstaatlich einwandfreies Vorgehen Tests zur Verfügung haben, die das Richtige messen, nämlich die Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit.” SPÖ-Verkehrssprecher Kurt Eder, 17.06.2002
“Es könne anhand von Abbauprodukten lediglich der Konsum von Medikamenten oder Drogen zu irgendeinem Zeitpunkt festgestellt werden . . .” derselbe, Aussendung vom 17.06.2002
“Medizinischer und wissenschaftlicher Nonsens!” Vorsitzender der Sozialistischen Jugend (SJ) Österreichs Andreas Kollross, 22.06.2002
“Die Sozialistische Jugend spricht sich dezidiert gegen solche Drogentests aus und fordert die Kräfte der Vernunft innerhalb der SPÖ auf, in dieser Frage auf den Pfad der Tugend zurückzukehren und nicht in die populistische Falle der Regierungsparteien zu tappen.” derselbe, 22.06.2002
“Eine ernsthafte Diskussion kann nur bei der Beeinträchtigung während der Fahrt ansetzen.” Kurt Eder (SPÖ), 24.06.2002
“Dieser Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit darf sich auch die SPÖ nicht entziehen. Daher ist es umso erfreulicher, wenn die SPÖ von ihrer Blockadepolitik abrückt und ihre Zustimmung zur Einführung von Bluttests erteilt.” FPÖ-Verkehrssprecher Reinhard Firlinger, 25.06.2002
“Der von der SPÖ mit den Regierungsparteien ausgehandelte Kompromiss zur Novelle der Straßenverkehrsordnung ist kein Schritt zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit.” Verkehrssprecherin der Grünen Eva Lichtenberger, 26.06.2002
“75 Prozent der Getesteten werden bestraft, obwohl keinerlei Beeinträchtigung vorliegt.” dieselbe, 26.06.2002
“Hier werden Gummiparagrafen implementiert, die der Exekutive in praxi einen immensen Handlungsspielraum lassen.” ÖH-Vorsitzende Andrea Mautz, 09.07.2002
“Wir konnten die Regierung in Bezug auf die verpflichtenden Drogentests überzeugen.” Kurt Eder (SPÖ), 09.07.2002
“Die SPÖ konnte mit viel Überzeugungsarbeit zum Umdenken bewogen werden – ein klarer Erfolg konsequenter FPÖ-Politik!” FP-Nationalrätin Sylvia Papházy und Wiener LPO-Stv. Heinz-Christian Strache, 10.07.2002
“Mit der Einführung des Mehrphasenführerscheins und den verpflichtenden Drogentests hoffen wir die Sicherheit auf Österreichs Straßen deutlich erhöhen zu können.” Ex-FPÖ-Verkehrsminister Mathias Reichhold zur Unfallbilanz 2002, welche um 16 Verkehrstote weniger (942)
16 anderswo
Jamaika
die (gras)grüne Insel
Die Tür geht auf, mein Freund kommt rein und wedelt wie wild mit einem Papier. „Wir fliegen nach Jamaika, zwei Wochen, im Juni!“ Jamaika! Zu dem Zeitpunkt war Jamaika für mich der Inbegriff einer kiffenden, reggae-hörenden Nation mit massig Sonne. Nach einem kurzen Blick in den Reiseführer weiß ich, dass Jamaika etwa 2,5 Millionen Einwohner hat und Kiffen tatsächlich nicht erlaubt ist. Jamaika ist eine Insel, liegt 145 km südlich von Kuba und ist 11.000 qkm groß. Ich hatte mich also vorbereitet. Dennoch kam dann alles ganz anders, aber irgendwie auch nicht . . . Und schon am Anfang war eines klar, dieser Urlaub wird nicht normal! Wir wohnten unter den Einheimischen in einer Pension, die von einer Deutschen und Hubert dem Rastafari geführt wurde. In unserem Zimmer stand ein Ventilator, ein großes Bett und ein Schrank ohne Türen. Fließendes Wasser gab es nicht und vom Fernseher hatten die Vermieter vermutlich noch nicht mal was gehört. Unser erster „Trip“ mit den anderen Bewohnern der Pension führte uns zu einem abgelegenen Dschungelfluss und zu den Plantagen des Onkels unseres Rastafaris, Nevil. Drei Stunden dauert die Reise zum Dschungelfluss. Nun hieß es: Bikinis und Badehosen anziehen. Drei junge Jamaikaner warteten bereits sehnsüchtigst auf uns. Sie versuchten per Augenmaß unsere Schuhgröße herauszufinden, denn jeder von uns bekam ein paar wasserfeste Gummisandalen, oder zumindest das was noch davon übrig blieb. Und schon ging’s los, mehr brauchst Du nicht. Schuhe und Bikini, fertig! Auf den ersten Blick wirkte der Fluss harmlos, ruhig und ungefährlich. Doch meine Phantasie verbot es mir, mich hemmungslos ins Wasser zu werfen. Denn die Erinnerung an Alligatoren, Riesenspinnen und tödliche Riesentausendfüßler, von denen mein Reiseführer schonungslos berichtete, kam zurück. Und wer will schon wirklich engen Kontakt mit solchen Tieren? Doch plötzlich – die Jungs vom Schuhstand setzen sich in Bewegung und ohne ein Zeichen der Furcht - und weißt du - fett ohne Schuhe steigen sie in den Fluss. Da blieb mir keine andere Wahl! Okay. Das Wasser ist angenehm kühl und die Angst vor den schleimig-bestialischen Wassertieren sinkt zusehends. Wir liefen durch den kompletten Fluss und kamen uns vor wie Computerspielhelden, die mehrere Level zu meistern haben: Eine reißende Strömung gleich nach den ersten dreißig Metern. Gefährliche Hindernisse, die kletternd und tauchend überwunden werden mussten. Und immer ein Auge aufs Ufer - plötzliche auftauchende Alligatoren lauerten von dort. Beruhigend wirkten die tapferen, jungen Flussführer, die die ganze Zeit in unserer Nähe leichtfüßig mitwateten. Der Höhepunkt des Walks, eine Klippe mitten im Dschungel - fünf Meter hoch! Natürlich, alle springen! Wer will sich so was schon entgehen lassen? Ich liebe Jamaika, denke ich, während ich ins kühle Nass falle . . .
Zurück bei dem Schuhverleih und den Umkleidekabinen war wieder Umziehen, Schuheabgeben und schnell ins Auto Springen angesagt, denn jetzt kamen die Hanfplantagen und das Mittagessen. Wir fuhren eine weitere Stunde mit dem Auto bis zu unserem nächsten Stop, dem sagenumwobenen Garten von Nevil. Nach einer sehr herzlichen Begrüßung bekam jeder von uns direkt eine Kokosnuss in die Hand gedrückt. Huberts Onkel lief mit einem langen Stab in das hintere Ende seines Gartens und kam mit einem langen Stab und einem Sack voll Früchte wieder: Ananas, Bananen, Mango, Papaya - alles was das (Kiffer-)Herz begehrt. Und natürlich wurde auch für den Rest gesorgt! Eine große Plastikeinkaufstüte voll mit Gras vom Gastgeber, für die Gäste. „Raucht!“ Niemand lässt sich so etwas zweimal sagen, denn das Gras auf Jamaika ist nicht nur sehr billig, sondern auch sehr lecker. Aber ganz so krass wie die Einheimischen, die ganze Blüten einfach in Papers wickeln, sind wir dann doch noch nicht. Filter und Tabak waren bei uns angesagt. Also rauchten wir und aßen während des alltäglichen tropischen Regens und warteten auf die Dunkelheit, denn dann werden wir zu den Plantagen geführt werden . . . Nach fiebrigem Warten ging es endlich los. Zusammen mit Huberts Onkel brachen wir zu einem Fußmarsch zu den kleinen Hanfplantagen auf. Übrigens trägt Nevil keine Schuhe, er besitzt keine Schuhe und braucht auch keine. Den ganzen Weg führt er uns durch Matsch und steinige Wege, und wie gesagt alles ohne Schuhe! Plötzlich standen wir vor den ersten Pflanzen. Die Dunkelheit ist bedrückend: ein Meter Sicht war Maximum. Aber das Wichtigste war zu sehen: Pflanzen über Pflanzen, große, kleine und im Bonsaiformat.
Dünger. Leider sahen wir die richtig großen Felder nicht mehr, da der Regen nicht aufhören wollte und der Fußmarsch im Dunkeln ansonsten zu beschwerlich gewesen wäre, zumindest für unsere ungeübten Tourifüße. Zurück von der Plantage gab es noch ein exotisches Abendessen bei Huberts Familie. Diese Menschen leben an der Armutsgrenze und hatten trotzdem eine gute Portion Reismix für jeden übrig. Man hat nichts, gibt aber trotzdem auf Jamaika! Es ist schön zu sehen, dass sich manche Vorurteile doch noch bestätigen. Denn auf Jamaika gibt es tatsächlich nur weiße Strände, türkises Meer, super Gras und lauter Rastafaris. IRIE! Sina Schidor
“Nach fiebrigem Warten ging es endlich los. Die Hanfplantge wartete.”
Die Grassorte nannte er Alaska, und er hatte sie soweit hochgezüchtet, dass er viermal im Jahr ernten kann! Diese Pflanzen brauchen vom Samen bis zur Blüte drei Monate. Was hier wirklich wichtig ist, denn die Polizei brennt hier alle vier bis fünf Monate die Felder nieder. Die fliegen auf der Suche nach Hanfplantagen mit einem Hubschrauber über die Insel und wenn sie eine entdecken, brennen sie die armen Babies eiskalt nieder. Aber das sehen die Bauern nicht so wild. Meistens sitzen sie daneben und warten bis das Feld abgebrannt ist, um dort gleich wieder auszusäen. Es kostet zu viel Zeit ein neues Feld zu suchen und verbrannter Boden ist außerdem der beste
Wir schwammen ein bisschen, klettern und tauchen, bis plötzlich einer unserer Begleiter den Fluss verließ. Da uns ja eh nichts anderes übrig blieb, folgten wir ihm alle schweigend. Bis auf ein paar Schreie und Quietscher fiel die Tour ohnehin sehr schweigsam aus, da unsere Begleiter keine Sprache beherrschten, deren wir auch mächtig gewesen wären. Nun folgte ein Marsch über ein großes Feld und wir trotteten in unseren quietschenden Gummischuhen und genossen die warme Sonne. Immer wieder blieben wir stehen, um Pflanzen zu begutachten. Eine hatte die Fähigkeit, dass, nachdem man ihre Blätter mit den Händen rieb sofort Seife entstand, sogar der Geruch war original! Curry, Basilikum, fleischfressende Pflanzen, alles da.
“Ich liebe Jamaika, denke ich, während ich ins Wasser falle”
17 fun+action Renaissance
Civilization und Renaissance . . . . . . gehören in jede Spielesammlung. Vorausgesetzt, es finden sich mindestens sechs Leute mit Spielerfahrung, die nichts besseres zu tun haben, als mindestens fünf oder 15 Stunden zu spielen. Ist der Kühlschrank mit Essen und Getränken gut gefüllt, der größte Tisch der Wohnung leer geräumt, können Spiel und Rauchwaren ausgepackt werden.
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Vorher Spielregel lesen!! Dann mit derselben in der Hand die Phasen durchspielen. Wie in Aufbauspielen typisch w e rd e n a n f a n g s nicht alle Phasen gespielt, was den Einstieg erleichtert. Da der vollständige Spielablauf Seiten füllen würde, beschränken wir uns auf wesentliche Züge und die größten Unterschiede.
Der Norm Story von K.Lypse Der Norm is voll n Kumpel von mir. Kenn n noch nich so lange, aber is trotzdem cool. Der Norm. Der Norm hat nich nur krass lange Arme und Beine und Dreadlocks, sondern auch noch n Artikel vorm Namen, und zwar n kurzn. Meistens hat der Norm ne Tüte inna Hand, oder inna Tasche, oder hinterm Ohr, oder in n Dreadlocks. Wenn der Norm dann bisschen müde vom Tüte haltn aufm Fußboden liegt, isses Zimmer voll geteilt, weil der Norm so n langer Lulatsch is. Eine Hälfte links von dem Norm is noch Zimmer und eine Hälfte rechts von dem Norm is auch noch Zimmer. Und inna Mitte der Norm selbst. Meistens liegt der Norm aber auf der Couch und schläft n bisschen. Dann wachta wieder auf. Dann schläfta wieder ein. Bisschen aufwachen. Bisschen einschlafen… … Schlafen… Schlafen… Bisschen aufwachen. Dann setzt der Norm sich erstmal gemütlich hin auf der Couch und probiert einzeln die Augen aufzumachn. Erst ein Auge. Dann s andre Auge. Wieder s erste. Dann… Und so weiter.
Civilization und Westeuropa-Erweiterung Hat weder was mit dem PC-Spiel von Sid Meyer zu tun noch mit dem gleichnamigen „boardgame“. Civilization ist erstmals 1981 bei „Avalon Hill Company“ erschienen. Worum es geht? Das eigene Gebiet vergrößern, Städte bauen, dafür Handelskarten bekommen, diese mit den anderen Spielern tauschen, um Zivilisationskarten zu kaufen, die einen auf der Entwicklungstabelle nach vorn und somit zum Sieg bringen. Das dauert aber seine Zeit, denn wir fangen fast bei Adam und Eva an. Von einzelnen Startregionen im Mittelmeerraum und Nahen Osten aus beginnen sich die Völker auszudehnen, um die wachsende Bevölkerungszahl versorgen zu können. Ist die Bevölkerung groß genug, beginnt der Städtebau, was einen regen Tauschhandel nach sich zieht. Der endet allerdings früher oder später in Katastrophen. Trotzdem lassen sich Entwicklung und Fortschritt nicht aufhalten, denn mit Handelswaren erwirbt man Zivilisationskarten. Diese bieten Schutz vor Katastrophen, bringen aber vor allem die notwendigen Siegpunkte. So entwickeln sich die Völker der Thrakier, Assyrer oder Gallier zu blühenden Zivilisationen. Das Spiel endet im Jahre 250 vor Christus. Grundsätzliches: Das Bevölkerungswachstum bestimmt die Zugreihenfolge und damit die Bewegung. Jeder Spielstein kann sich genau ein Gebiet weit bewegen. Steht mehr als ein Volk in einem Gebiet, kann es zu Kämpfen kommen. Später wird der Städtebau wichtig, denn jede Stadt bringt eine Handelsware. Handelswaren sind umso mehr wert, je mehr Karten man da-
von hat. Jetzt sind wir beim wichtigsten Punkt des Spiels: Dem Handel untereinander. Aber Vorsicht: Nicht alles muss dem Handelspartner verraten werden, denn Katastrophen (liegen unter den Handelswaren) werden auch gehandelt. Es gewinnt, wer zuerst das Ende der Entwicklungstabelle erreicht und höchstens elf Zivilisationskarten mit der für sein Volk notwendigen Siegpunktzahl hat. Zeitsprung in Das Zeitalter der Renaissance . . . . . . wo es mit der Entwicklung des Abendlandes von den Anfängen des Mittelalters bis zum Ende der Renaissance weitergeht. Die Landkarte ist in mehrere Regionen aufgeteilt, die in Provinzen unterteilt sind. Diese stellen bestimmte Waren her, die dem Spieler, der die Provinz kontrolliert, zu Einkommen verhelfen. Je mehr Provinzen man kontrolliert, desto größer wird das Einkommen und damit die Chance zu gewinnen. Ziel des Spiels ist es, alle Fortschritte zu kaufen, die die Entwicklungen in den Bereichen Handel, Wissenschaft, Religion, Kultur, E n t d e c k u n g e n u n d G e s e l l s c h a f t re p r ä s e n t i e re n . Zu Spielbeginn werden per Los die Hauptstädte und damit der Startplatz bestimmt. Außerdem bekommt jeder Spieler Startkapital und Geschichtskarten, von denen es drei Arten gibt. Erstens die Warenkarten: Für jede kontrollierte Provinz mit der entsprechenden Warensorte gibt es Geld. Zweitens die Persönlichkeitskarten: Sie gewähren Nachlässe beim Erwerb von Fortschritten. Drittens die Ereigniskarten: Diese haben positive oder negative Auswirkungen auf Spieler und Provinzen. Die Zugreihenfolge wird geheim bestimmt. Um eine fremde Provinz zu übernehmen, ist eine Übermacht erforderlich. Das Kampfsystem ist angenehm einfach und schnell, allerdings durch Würfel etwas zufallslastig. Eine der wichtigsten spielbeeinflussenden Elemente ist der Elendsindex, der bei der Abrechnung am Spielende viel Geld kosten und Spieler frühzeitig aus dem Spiel werfen kann. Auswirkungen von Geschichtskarten treiben einen genauso ins Elend wie zu viele Handkarten, die man nicht bezahlen kann. Die Regeln sind für ein relativ komplexes Spiel in Ordnung aber leider nicht einfach zu verstehen, da das Regelheft wirr strukturiert ist. Unbedingt alles lesen! Civilization und Renaissance sind Aufbauspiele. Können bei Renaissance maximal sechs mitspielen, macht Civilization ab sechs erst Spaß und dauert dafür fast doppelt so lange. Herrscht zu Beginn der Menschheit noch der Tauschhandel, ist in der Renaissance Geld das Zahlungsmittel. Entwickeln sich die Barbarenhorden der Steinzeit erst einmal zu Zivilisationen, kämpfen in der Renaissance die wichtigsten Handelsstädte um ihre Vormachtstellung. Die Kämpfe sind deshalb differenzierter und mit Geschichtskarten zu beeinflussen. Natürlich lassen sich auch bei Civilization kleine Grenzscharmützel nicht vermeiden. Für beide gilt: Wird jemand zu mächtig, dann erst einmal auf ihn. Während bei Civilization Etappenziele den Weg zum Ziel erschweren, ist bei Renaissance das Fortschrittssystem etwas komplexer, da alle Fortschritte aufeinander aufbauen. Unter http://www.spielpalast.de/www/laeden.htm findet ihr einen Spieleladen in eurer Nähe, fragt nach, ob sie das Spiel haben. Viel Spaß beim Zocken und Grüße im süßlichen Nebel der Zivilisationen Kerstin und Veit!
Der Norm sitzt also so auf der Couch rum und guckt irgendwo in Raum rein und seine Arme häng so rechts und links an ihm runter. Die sind so lang, dasse fast aufa Erde liegen. Auch wenna steht. Irgendwas passiert dann in seim Innern und er fährt ein seiner Gadget-Teleskop-Arme aus. Is wie bei dem Inspektor Gadget, mit seim Gadget-Teleskop-Arm. Erst fährt er voll übern ganzen Wohnzimmertisch, der Gadget-Teleskop-Arm von dem Norm, um die Kommode rum, am Setzkasten vorbei, unterm Hundertwasser-Bild lang, zum Computer, aufs CD-Regal. Da wo die Bauutensilien stehn. Dann greift seine Hand mit den Gadget-Teleskop-Fingern um die grüne Zigarillo-Dose – die mit den Bauutensilien – und sein Gadget-Teleskop-Arm zieht sich wieder ein. Vom CD-Regal zum Computer runter, unterm Hundertwasser-Bild lang, am Setzkasten vorbei, um die Kommode rum, übern Wohnzimmertisch auf die Couch zurück. Da wo der Norm mit eim offenen Auge sitzt. Und schon fast wieder n bisschen schläft. Ja und dann… …dann baut er sich erstmal ein. Den steckta sich dann inne Tasche, oder hinters Ohr, oder inne Dreadlocks, oder in Mund. Der Norm.
Die Maulhalden gibt’s nun auch was auf die Ohren. Jeden Sonntag auf fritz, zwischen 17 und 18 Uhr in der Sendung Ken-FM. Lauter lustige Kurzhörspiele von Willewalle und Hupf.
www.fritz.de; www.maulhelden.de
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
18 fun+action
Wenn Redaktionsmitglieder streiten Diskussionen rund ums Kiffen
Katrin: „Es kommt ganz auf den Grower an. Damit die Ernte
so richtig gut wird, muss man schon etwas Erfahrung in dem Bereich haben und etwas von Botanik verstehen. Und natürlich darf die Leidenschaft dabei nicht fehlen. Oft wird auch zu früh geerntet oder die Pflanze wird zum Schluss nicht genug gestresst.“
Dieses mal quatschen die beiden über die lieben anstrengenden Eltern, Hanftourismus und ekliges Dope. Aber lest selbst . . . Katrin: „Es gibt ja so richtig ekliges Dope. Freunde von mir hatten da schon oft so widerlichen Scheiß. Schon beim Zug an der Tüte haben sie es bereut. Denn beim Einziehen in die Lunge hatten sie das Gefühl, dass alle ihre Lungenhärchen einfach verbrannt sind. Und der Geschmack . . .“ Werner: „Wir nehmen ja auch Kontakt mit Kiffern auf, mit diesen Kriminellen und SchwerverbrechernJ ! Sie berichten immer wieder von echt schlechtem Homegrow, das einen wirklich unerträglich widerlichen Geschmack hat. Ich frag mich, warum das manchmal so scheiße schmeckt?“ Katrin: „Es gibt ja auch leckeren selbstgezogenen Hanf, und manchmal schmeckt die Sorte einfach nicht gut. In Käffern und Kleinstädten findet man häufig auch ekligen Shit, oft ist da was reingemischt. Also, lasst euch so was nicht aufdrücken. Bei Homegrow muss man wenigstens keine Angst haben, dass etwas reingemischt sein könnte.“ Werner: „Growing ist mir eindeutig zu stressig und das Ergebnis ist doch auch oft nicht so gut, oder?“
Katrin: „Genau, wenn es irgendwann mal legal sein sollte,
zerkleinern und der Joint raucht sich schöner. Und beim Schwarzen Afghanen ist es toll, eine kleine Wurst in den Joint zu drehen, das ist smooth zu rauchen.“ Katrin: „Nein, das muss gut gemischt sein. Vor allem wenn immer noch so ein Stückchen Wurst vorne aus dem Joint raushängt, ist es wirklich unangenehm den Joint zu rauchen.“
dann könnt ihr Haschöl draus machen! Aber mal zu einem anderen Thema: Da es hier in Deutschland noch nicht legal ist, fahren manche von uns ja ab und an gerne mal nach Holland oder in die Schweiz. Dort hat man keinen Stress mit den lieben Kollegen von der Polizei. Zweitens kann man einfach in einen Laden gehen und sich etwas aussuchen, das hat so etwas von Weihnachten. Aber bringt der Hanftourismus nicht auch einige Probleme mit sich, z. B. die Drohung von Beckstein an die Niederlande?“
Werner: „Was du was wirklich unangenehm ist? Cannabis
Werner: „Länder wie die Schweiz und die Niederlande
mit Tabak zu konsumieren. Tabak schädigt den Körper so sehr. Und es sterben jährlich über 140.000 Menschen daran. In den USA zum Beispiel raucht man Pur-Tüten, viel besser als mit Tabak.“
profitieren ja auch vom Hanftourismus und machen viel Kohle damit. Es ist wirklich schizophren, dass es da Länder gibt, wo es legal ist - wo es auch gesellschaftlich gesehen ganz akzeptiert ist - als Rauschgenuss oder Medizin. Und sobald du eine Grenze überschreitest und in dem anderen Land bist, soll Hanf eine ganz schlimme illegale Droge sein, hä?!“
Werner: „Ich mag trockenes Gras! Das kann man viel besser
Ja, ihr Lieben, ihr lest jetzt (vielleicht) das letzte Mal Streitgespräch mit Werner und Katrin. Tragischerweise wird Katrin beim Hanf Journal als Redakteurin aufhören. Zitat: „Ich muss endlich mal studieren!“. Ja, wir waren genauso geschockt wie ihr! Aber ihr braucht nicht in Tränen ausbrechen, sie wird euch nämlich weiterhin als freie Autorin im Hanf Journal zusülzen.
schon komisch, das kann man gar nicht richtig tief reinziehen. Und es beamt dafür richtig heftig mit, eine neue und heftigere Dimension vom Kiffen, ein krasser Rausch. Wenn man schlechtes Homegrow hat, könnte man ja Haschöl draus machen!“
Katrin: „Da ballert man sich ja voll weg. Und den Joint muss
man doch ständig wieder neu anzünden.“ Katrin: „Aber leider machen die anderen Staaten oft so großen Werner: „Naja, die Joints sind ja auch kleiner. Und Joints mit
Katrin: „Das Gras sollte dann aber nicht zu trocken sein. Sonst
Druck, dass man halt diese Lügen weiterhin verbreitet. Und andererseits habe ich durch unsere Nachbarländer Hoffnung, dass es irgendwann mal auch bei uns soweit sein wird. Aber Vorsicht, in Ländern wie Thailand muss man Angst haben, dafür umgebracht zu werden. Wirklich unfassbar!“
zieht man es doch durch den Filter ein, und das ist doch unangenehm, oder?!“
Werner: „Na gut, im Vergleich dazu geht es uns natürlich
Tabak muss man auch immer wieder anzünden, weil man einen Laberflash schiebt und vergisst daran zu ziehen.“
Werner: „Ha, mit ’ner Pfeife zu rauchen ist toll! Das geht
nämlich pur, man muss nicht bauen, sie sind handlich und man kann sie auch überall mit hin nehmen. Also für mich perfekt. Hey ihr da draußen, schickt mir alle Pfeifen!!!!“ Katrin: „Bongs sind doch auch sehr toll, und ich habe gehört,
dass es jetzt schon ganz tolle Bongtaschen gibt, total unauffällig und bruchsicher für das gute Stück.“ Werner: „Haschöl ist auch krass! Das ist beim Inhalieren
sehr gut. Aber das sind ja unmenschliche und menschenrechtswidrige Zustände, gegen die man etwas tun muss! (Mehr Infos dazu auf www.hanfjournal.de). Aber stell dir mal vor, wie sehr die Leute hier auf die Barrikaden gehen würden, wenn man plötzlich Koffein verbieten würde. Und bei Alkohol würde es einen Putsch geben! Ich meine, ich bin auch gegen so ein Verbot, aber ich muss es immer wieder sagen: Es sind meistens die Leute, die für ein Bier demonstrieren gehen würden, aber Cannabis verteufeln sie ohne Ende. Einfach verlogen!“ Katrin: „Und dieser Irrglaube, dass die Droge allein Schuld daran ist, dass Menschen abhängig werden und sich ausbreitet wie eine Seuche! Klar, es gibt Drogen, die eine körperliche Abhängigkeit verursachen. Aber: der entscheidende Faktor bei der Abhängigkeit ist einfach, wie es dem Menschen psychisch so geht, was er für Probleme hat. Es gibt so viele verschiedene Ursachen für eine Abhängigkeit von einer Substanz, aber es muss nicht die Substanz selbst sein.“ Werner: „Vor allem muss man doch auch die Menschen in Ruhe lassen, die eine Droge konsumieren, aber ganz gut und „normal“ ihr Leben bewältigen. Muss es immer der klare, reine Mensch, Psyche, Geist oder was auch immer sein? Muss es immer höchstes Ziel sein, nüchtern zu sein? Klar, es gibt viele Menschen, die abhängig von einer Droge sind. Aber die wird es immer geben. Man kann nur an den Ursachen arbeiten und dafür sorgen, dass sie darüber aufgeklärt sind, was sie da zu sich nehmen.“ Katrin: „Aber es ist nicht leicht, Eltern davon zu überzeugen. Das Problem ist, dass soviel Angst geschürt wird.“ Werner: „Seit ich ausgezogen bin, sind meine Eltern lockerer. Aber viele haben einfach Angst. Und vielen Eltern geht es doch meistens auch so: Erst haben sie ein total falsches Bild von Cannabis, dann informieren sie sich doch einmal und nun blub - sind sie nicht mehr gegen eine Legalisierung. Aber sie sind natürlich für einen kritischen Umgang mit Drogen. Und dann sind da auch noch die, die sich anstrengen, tolerant zu sein und dann aber immer über das Thema Drogen reden und sich selbst ständig vor Augen führen müssen, dass sie tolerant sind. Eltern sind einfach anstrengend!“ Katrin: „Oh ja, Eltern einer meiner Freunde haben ihm mal angeboten, wenn er Cannabis ausprobieren möchte, solle er zu ihnen kommen. Naja, er hat dann auch mal mit ihnen gekifft und die sind super locker. Sie wollten nur nicht, dass er mit dem Schwarzmarkt in Verbindung kommt.“ Werner: „Aber wer will denn schon mit seinen Eltern kiffen?!“ Katrin: „Schau dir mal den Film „Nach 5 im Urwald“ an. Da wurden die Eltern vom Kiffen viel lockerer. Aber Eltern sind einfach Eltern, kompliziert und anstrengend. Aber man hat sie ja trotzdem gerne. Und irgendwann sind wir selbst Eltern, -tja so geht’s.“
ACHTUNG - ACHTUNG Das Streitgespräch gibt’s nun auch als Film. Mit größerer Besetzung (vier Leute) und den breitesten Gesprächen. Ihr findet das Video auf www.hanfjournal.de.
19 fun+action
Die Hanfberatung im Hanf Journal >>Erste Hilfe für Kiffer Fragen über ragen häufen sich in den Redaktionsräumen des Hanf Journals. Alle öffetnlich beantworten würde wie immer den Rahmen sprengen, aber natürlich drucken wir hier die interessantesten für euch ab. Und alle die schon ein bisschen auf die Antwort warten, keine Panik, Sie kommt bestimmt. Wenn du auch Probleme mit und um Cannabis hast dann schreib einfach an Kascha R: hanfberatung@hanfjournal.de
Marcel (ohne Alters- und Wohnortangabe) fragt:
„Moinsen . . . Ich hab’ da mal eine kleine Frage . . . Ich kiffe nun schon seit einiger Zeit und finde es ja auch ganz geil, aber dieser scheiß Fressflash nervt einfach!!! Ich hab keinen Bock weiter wie ein Hefekuchen aufzugehen! Ein paar Bekannte von mir meinen, sie haben ihn schon gar nicht mehr, die barzen aber schon seit fast zehn Jahren!!! Muss ich die nächsten sieben Jahre durchkiffen, nur damit dieser Scheiß aufhört!? Könntet ihr mir irgendwelche Tipps geben? Ob es was dagegen gibt (wie Augentropfen für die roten Augen) oder was man essen sollte . . . was, was gut stopft, aber nicht gleich fett macht!!! Ich bin echt am verzweifeln!!! Wär’ echt in Ordnung, wenn ihr mir weiterhelfen könntet . . . thx, Marcel“ Kascha antwortet:
„Hey Marcel, der „Fressflash“ tritt bei jedem Konsumenten unterschiedlich auf. Auch nehmen einige davon zu, andere nicht. Vom „Durchkiffen“ wird das auch nicht unbedingt besser. Du kannst ballaststoffreiche Nahrung und Obst zu dir nehmen, das stillt den Hunger ohne gleich dick zu machen. Auch wenn man im ersten Moment lieber Schokolade essen würde, kann man auch auf einen leckeren Apfel oder eine Banane einen guten Geschmacksfilm schieben. In der Apotheke und im Supermarkt bekommt man appetitdämpfende Tees, meist auf Mate-Tee-Basis, die auch hilfreich bei deinem „Problem“ sein könnten. Außerdem solltest du das was du isst natürlich gut kauen, wenn man alles
runterschlingt, isst man meist mehr als man braucht um satt zu werden. Wenn das alles nichts hilft musst du wohl versuchen ein bisschen Sport zu treiben, um das, was du dir auf deinem Fressflash anfutterst, wieder runter zu bekommen.“ Carsten (23) aus Köln fragt:
„High Kascha ich hab’ mal eine ganz theoretische Frage. Wie lange und wie kann man Kiffen eigentlich nachweisen und wie bekommt man es gegebenenfalls wieder aus dem Körper? Kann es sein, dass es bei ’ner Routineuntersuchung beim Arzt gefunden wird (z. B. Allergietest) und besteht dann Schweigepflicht? Wie wird im Straßenverkehr getestet? Danke! Carsten“ Kascha antwortet:
„Hallo Carsten, Das mit den Nachweisbarkeitszeiten ist etwas unübersichtlich. Am einfachsten ist es in den Haaren: so lang wie die Haare lang sind. Dabei entspricht ein Zentimeter einem Monat. Im Blut kann man THC nur sechs bis zwölf Stunden nachweisen, aber Abbauprodukte (THC-COOH) bis zu sechs Wochen. Im Urin sind die Abbauprodukte bis zu drei Monate nachweisbar. Das hängt alles vor allem von deinem Stoffwechsel, deinem Körper an sich (THC wird im Fettgewebe eingelagert) und der Konsumhäufigkeit/-menge ab. Bei den Haaren hilft nur Abschneiden, in der Regel werden fünf Zentimeter von der Haarwurzel an getestet. Ansonsten muss man eben sehr viel trinken, am besten Wasser und Entschlackungstees, und sich bewegen und schwitzen um das Fett mit dem eingelagerten THC abzubauen. Wenn der Urin beim Test sehr dünn ist (das wird in der Regel anhand der Kreatininwerte bestimmt), ist der Test ungültig und muss wiederholt werden. Bei bis zu fünf Nanogramm THC-COOH im Blut wird übrigens in der Regel noch kein regelmäßiger Konsum angenommen, das ist dann also kein Problem für den Führerschein - soweit keine Fahrfehler vorlagen und kein aktives THC im Blut war. Bei Routineuntersuchungen beim Arzt wird in der Regel nicht auf THC-Konsum getestet, da ja jeder Labortest Extrakosten verursacht. Wenn es nicht gerade ein Verkehrsarzt ist, der die
Fahrtauglichkeit oder -eignung feststellen soll, besteht auch Schweigepflicht. Im Straßenverkehr wird bei Verdacht auf Betäubungsmittelkonsum (rote, wässrige Augen, unsicherer Gang, Fahrfehler (Schlängellinien o. ä.) und verwaschene Aussprache, Hanfgeruch, Jointreste oder Konsumutensilien (Bong, Longpapers) im Auto) in der Regel ein Urin- oder Schweißschnelltest angeboten. Wenn dieser abgelehnt wird, geht es auf die Wache zum Bluttest.“
Mona (16) aus Hannover fragt:
„hi .. ich hab gleich mehrere fragen: mit wieviel gramm kann man erwischt werden ohne eine anzeige zu kassieren?? und noch eine frage zur wirkung: kann es sein, dass man sich das high-sein auch einbilden kann? weil ich glaub’, das ist bei mir oft! ich brauch oft nur einen zug zu nehmen und kann mich anders fühlen - das geht doch nicht, oder? was sind die typischen symptome fürs „high“-sein? meine letzte frage: es gibt ja verschiedene sorten von grass, schlägt das alles gleich an?“ Kascha antwortet:
„Hi Mona, eine Anzeige kassierst du auf jeden Fall. Bei der polizeilichen Vernehmung brauchst du nichts weiter auszusagen, wenn du es tust kann alles gegen dich verwendet werden. Nur vor Gericht kann dann unter Umständen das Verfahren eingestellt werden (bei einer geringen Menge und ohne Fremdgefährdung (z. B. Verkauf)). Was eine geringe Menge ist, ist in jedem Bundesland anders definiert, außerdem MUSS in einigen Ländern das Verfahren eingestellt werden, in einigen KANN es eingestellt werden. Wie das genau in jedem Land geregelt ist, steht auf http://www.cannabislegal.de. Auch sehr geringe Dosen können schon verschiedene Wirkungen hervorrufen. Die krampflösende, entspannende Wirkung tritt beispielsweise schon unterhalb der psychotropen, also psychisch wirksamen, Dosis auf. Vielleicht ist es das, was du schon nach einem Zug bemerkst. Dosisabhängig treten dann auch Heiterkeit, Verwirrung, Sprachstörungen, Müdigkeit bis hin zu Angst oder Desorientierung auf. Es gibt sehr viele verschiedene Züchtungen, von denen einige je nach Sorte und Aufzuchtbedingungen mehr und einige weniger anschlagen. Manche rufen ein eher körperliches „High“ hervor, wo man sich also eher nicht mehr so koordinieren kann; andere rufen eher „Filme“ hervor, also ein eher psychisches „High“.“ Und hier wieder eine Situation zum Nachdenken und Nachmachen: Kommt ein Hippie zu seinem Dealer und sagt: „Ey, du hast dich gestern um ’nen Zwanziger geirrt!“ „Das hättest du schon dann sagen sollen, jetzt ist es zu spät!“ „Behalt ich ihn halt . . .“ Einen sonnigen Sommer wünscht, Eure Kascha R.
20 fun+action
Hanfparade 2003 in Berlin Gebt das Hanf frei – und zwar sofort!
Termine 18.–21.07.2003 Antaris-Festival
Am 23. August ist es wieder einmal soweit: Deutschlands größtes Kiffer-Event zieht durch Berlin und verbreitet Glückseeligkeit und Legalisierungsfeeling. Kiffer aus der ganzen Republik reisen nach Berlin um für die Legalisierung von Hanf zu demonstrieren. Auch ihr dürft dieses Jahr nicht fehlen!!! Viele Organisationen, Shops oder sonstige Zusammenschlüsse organisieren Busse, Mitfahrzentralen oder Bahn-Fahrgemeinschaften. Ein Tipp: Reserviert euch schon frühzeitig Plätze, denn mit dem Auto nach Berlin zu tuckern ist fast immer teurer. Außerdem sind Gemeinschaftsfahrten immer lustiger und dazu noch umweltfreundlicher. Wenn ihr selbst Fahrten organisiert, dann teilt dies dem Hanf Journal mit. Am 15. Juli erscheint nämlich die Sonderausgabe des Hanf Journals. Ein Special nur für die Hanfparade! Und darin wollen wir auch alle Mitfahrmöglichkeiten abdrucken. Also Mail an werner.graf@hanfjournal.de und eure Fahrt wird noch bekannter. Ansonsten gilt für alle anderen: Haltet euch das Wochenende frei, holt euch zur Information über die Hanfparade die Sonderausgabe und kommt nach Berlin. Denn nicht, dass das Hanf frei kommt und du bist nicht dabei! www.hanfparade.de
Das internationale GOA-Festival in der Nähe Berlins! Kommt vorbei und werdet glücklich. (Mehr dazu auf Seite 10) www.antaris-project.de
21.07.2003: Nationaler Gedenktag für verstorbene DrogenkonsumentInnen
21./22.08.2003 EntheoVision-Kongress Berlin: Am 21. und 22. August 2003 veranstaltet das Psycho-nauten-Journal Entheogene Blätter (Hartwin Rohde und Markus Berger) im Botanischen Garten Berlin eine in Deutschland bis dato einzigartige öffentliche Fachtagung zum Themengebiet „Status quo und gesellschaftliche Auswirkungen der Drogenforschung“. Hochkarätige Referenten füllen das zweitägige Vor-tragsprogramm aus. (Mehr dazu in der Sonderaus-gabe des Hanf Journals – erscheint am 15. Juli 2003) www.entheovision.de
23.08.2003 Hanfparade 2003 Werner Graf Berlin: Die größte deutsche Veranstaltung für die Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel. www.hanfparade.de
12.09.2003-14.09.2003 8. internationale CannaBusiness Castrop-Rauxel: Internationale Hanfmesse www.cannabusiness.com
07.11.2003-09.11.2003 4. Pariser Hanfausstellung Paris: Hanf und Öko-Technologien, Cité des sciences, la Villette
In eigener Sache Und wieder einmal geht ein Heft zu Ende. Hiermit will ich mich einmal bei all den lieben Leserbrief-Schreibern bedanken. Ich werde allen noch antworten und euer Lob ist mir echt viel Wert, danke, danke, danke.Einen traurigen Aspekt hat diese Zeitung: Katrin Schmidberger, die uns nun seit einem Jahr begleitet hat, hört auf in der Redaktion zu arbeiten. Wir trauern um diesen verspulten Kopf. Aber ihr müsst nicht traurig sein, den Lesern bleibt sie auch weiterhin erhalten, halt dann als freie Redakteurin. Das Heft war für uns mal wieder sehr spannend – eine Reise zu einem Hanfbauern, Aktionen vor den Parteitagen, Hanf Journal on tour und endlich das lang erwartete „Anderswo in Jamaika“! Was wollen wir mehr? Also kurz und knapp: Wir hatten unseren Spaß! Ihr auch? Wenn ja, dann freut euch schon mal auf die nächsten Ausgaben, denn dieses Mal kommen die Zeitungen direkt hintereinander. Am 15. Juli erscheint die Sonderausgabe zur Hanfparade 2003. Hier erfahrt ihr alles! Wie ihr nach Berlin kommt, was alles in Berlin los ist und wo ihr hin müsst. Außerdem findet ihr dann noch zwei Seiten zum Entheovision-Kongress in Berlin. Also aufpassen und mitnehmen. Die nächste reguläre Ausgabe findet ihr am 3. August in euren Head- und Growshops, dann wieder ganz normal: Die Politik wird unter die Lupe genommen, Guerillia Growing geht weiter und falls wir es schaffen, werden wir euch auch einmal Sprachgewohnheiten anderer Drogenkonsumenten präsentieren. Na dann macht mal highter weiter und bis zum nächsten Mal Euer Werner Graf
13 berlin
Überleben ist echt so eine Sache für sich. Zum Glück gibt es da Hunderte von Büchern, wie ich denn im Wald draußen in der Pampa überlebe, wie ich mit Holz Feuer machen und welchen Strauch man essen oder rauchen soll. Auch die Information, wie ich mich sinnvoll vor Haien schütze, hab ich gefunden. Aber um ehrlich zu sein, als ich mich vor einem Drei-vierteljahr plötzlich in Berlin wiedergefunden habe, hat mir das alles nicht wirklich geholfen. Denn Haie gibt es hier gar nicht!! In Berlin lauern ganz andere Abenteuer. Um eine Großstadt zu bändigen, braucht man daher auch ganz andere Qualitäten. Sehr gefährlich kann die soziale Ader werden, die kann einen hier echt arm machen. Erst neulich haben mich während einer U-Bahnfahrt sechs verschiedene Musikanten beglückt. Ein jeder hat mich vorzüglichst unterhalten, machte nur die Fahrt insgesamt um sechs Euro teurer. Zu viel – eindeutig. Wer überleben will, darf nicht mehr als einen durchfüttern – is halt so. Die simpelste Möglichkeit nichts zu geben, ist der beliebte, grimmig-trübe Berliner Tunnelblick. Nix-Geben geht aber auch mit mehr Spaß. Mein Liebling ist mit großem Abstand: kurz zuhören, verwirrt gucken und plötzlich wegrennen. Liegt viel Geld im Hut wirkt auch folgendes recht verstörend: eigenen Geldbeutel zücken, daneben ausleeren und klarstellen, wer hier der wirklich Bedürftige ist. Ah ja und bevor ihr noch als arme Hunde endet und denkt mich auch noch anschnorren zu müssen, merkt euch eines: Nix geben, wenn man nicht in Bewegung ist. Es gibt immer Nester von Schnorrern! Und haben die mal ein Opfer lokalisiert, fliegen sie zurück zum Stamm und führen einen komplizierten Tanz auf, der den anderen den Weg zu dir weist. Kriegt einer was kommen alle (gilt genauso für Zigaretten und Joints).
I will survive Doch nur Schnorrern auszuweichen beweist noch keine Großstadttauglichkeit. Als professioneller Großstadtsurvivor sollte man zumindest den Indiana-Jones-Abrollsprung beherrschen. Wie sollte man sonst spektakulär in abfahrende Züge einsteigen? Auch beim Aussteigen (gegen hinterhältige Fahrkartenkontrollen) zeigt diese Technik immer wieder ihren Nutzen. Fortgeschrittene sparen sich sogar die Rolle und sliden in alter Footballmanier direkt auf dem Boden. Achtung: Vor dem Absprung die lebensbedrohliche Schlucht zwischen Bahnsteig und Zug einplanen.
Mindestens eine Packung lange Blättchen, garniere damit die hintere Hosentasche (von außen sichtbar) und erhoffe viele Blättchenschnorrer! Der Gewinn des Ganzen ist das allumfassende Wissen, wer wo was wie viel mit wem kifft! Meist fällt dabei auch was für den edlen Blättchenspender ab.
Großstadtabenteuer zu bestehen, ist oberste Pflicht in Berlin! Aber wer die überleben will, benötigt die richtige Ausrüstung. Und damit ihr nicht so lange leiden müsst wie ich, hier die ultimativen, seit Jahrhunderten geheim überlieferten GroßstadtSurvival-Kit-Rezepte.
„Bua pass acht, Grossstadt is gfärlich“ hat meine Oma mal gesagt. Und wisst ihr was, sie hatte Recht. Großstadtleben ist nicht so einfach, und Abenteuer warten hinter jeder Ecke! Aber ich werde sie alle überleben – soviel ist sicher!
Man nehme: Eine „aus Versehen“ nicht abgestempelte Fahrkarte, mixe sie mit einem unschuldigen Touri-Blick und serviere es frisch dem Fahrkartenkontrolleur. Ein kaputtes Feuerzeug, kombiniere es mit ausgiebigem hilflosen Schnippen und ernte mitleidige Blicke und zahlreiche Feuerspender. Vorteil gegenüber vollen Feuerzeugen: Es wird nicht geklaut! Einen Hut, eine Mundharmonika (oder ein ähnlich grausames Instrument) und versuche zu spielen. Sehr hilfreich wenn die Kohle mal ausgeht. Tipp: Auf Plätzen ohne Fluchtmöglichkeit kriegt man selbst fürs Aufhören Geld.
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Und nicht zuletzt: Ein Schweizer Armeemesser, verrühre es mit dem Wissen aus 150 Folgen McGyver und man kann sich alles andere selbst bauen.
Die Großstadtsurvivor
14 berlin
Karneval der Kulturen 2003
Sandsational!!
größer, bunter, schöner, lauter!
Und wieder einmal ist er vorbei, der Karneval der Kulturen. Jetzt heißt´s wieder ein Jahr warten. Aber so ist das nun mal mit den schönen Zeiten. Und spektakulär war ’s allemal! Größer bunter schöner lauter - und die definitiv wildere Party als die Love Parade. Es gab wieder viel zu bewundern und zu bestaunen. Mitreißende Sambagruppen, fantasievolle Kostüme und liebevoll dekorierte Wagen. Da war für jeden was dabei. Und das den ganzen Tag lang bis mitten in die Nacht. Da ernteten die Aktiven mit steigender Schrittzahl schon mal mitleidige Blicke. Mit die meisten Fans, Tänzer und ausgelassenen Besucher schleppte der Hanf –Journal-Wagen mit HESI und Growin Berlin hinter sich her. Aber kein Wunder bei dem fetten Raggae-Sound. Exzessives Gehüpfe im sommerlichen Staubnebel. Und das bei echter
1. Internationales Sandcarving Festival in Berlin
Hochsommer-Hitze. Deshalb wurde es auch immer besonders euphorisch, wenn die mitfühlenden Anwohner ihre Gartenschläuche und Gießkannen auspackten und die verschwitzten Besucher mit kühlenden Wasserschauern beglückten. Aber nicht nur unser Raggaewagen hatte begeisterten Anhang. Auch die Crew von den Pyonenpartys wurde frenetisch gefeiert. Bei den begeistert tanzenden und schreienden Massen von Technofreunden lag akute Verwechslungsgefahr mit der Love Parade vor. Der DJ der Pyonen musste seine Anlage sogar zweimal aufbauen, weil er die staubige, verschwitzte Masse zu früh befriedigt glaubte. Obwohl das diesjährige Straßenfest abgebrochen werden musste, weil eine umstürzende Kabelbrücke drei Menschen schwer verletzte, ist der Karneval insgesamt wieder ein großer Erfolg geworden. Hunderttausende Menschen drängelten sich durch die Straßen Kreuzbergs und hinterließen, entgegen der Prophezeiung der Veranstalter, auch wieder riesige Müllberge. Die Menschenmassen konzentrierten sich an diesem Wochenende hauptsächlich auf Kreuzberg und so wurde die liebevoll gestaltete „Mitte-Stylerevolte“ -Party in der Backfabrik leider eher ein Misserfolg. Zum Glücken konnten wir die gelangweilten Gäste mit Hanf Journalen und Kiffer-Krimskrams ein bisschen aufheitern. Insgesamt also: Tolles Wochenende. Riesenparty. Gerne wieder! Bis nächstes Mal – natürlich am Hanf Journal-Wagen!
Sandburgen für Große
Martin Schwarzbeck
Größer, bunter, schöner, lauter ...
Sandburgen sind was für kleine Kinder. Die baut man mit Schippe und Eimerchen und außerdem stehen sie morgen schon nicht mehr. Alles Vorurteile! Sandburgenbauen ist in! Da kommen gestandene Frauen und Männer mit Baggern an und erfüllen sich mit tonnenweise Sand ihre Kindheitsträume. Und es sieht skurilerweise sogar gut aus! Die Konstrukteure nennen sich, natürlich, auch nicht mehr Sandburgenkönige (wär’ ja kindisch), sondern Carver und bezeichnen ihr Werk – selbstverständlich - als Kunst. Und es gibt sogar welche die davon leben können! Die 15 weltbesten Carver treffen sich gerade in Berlin zum freundschaftlichen Battle. Jeder hat 40 Tonnen Sand zur Verfügung. Und einer, das ist der König der Sandburgenkönige, der baut ’ne acht Meter hohe Burg aus 500 Tonnen Sand. Die Burgen dürfen nur aus Sand und Wasser gebaut werden. Dafür wird der Sand mit speziellen Maschinen so fest gepresst, dass er zu einem richtig stabilen Klotz wird. Aus dem wird dann mit den verschiedensten Werkzeugen die Skulptur herausgekratzt. Eisstiel und Zahnbürste sind neben den Klassikern Eimerchen und Schäufelchen absolut legitime Mittel. Dem derart gepressten Sand macht dann selbst Regen nichts aus. Regen festigt die Skulpturen sogar noch, weil der Sand dann besser klebt. Nur Hagelstürme müssen die Kunstwerke fürchten, aber soweit ist die Klimaveränderung ja zum Glück noch nicht. Um den perfekten Pappsand zu finden, wurden über 20 Proben aus der Umgebung von Berlin genommen. Die wurden von richtigen Wissenschaftlern analysiert. Die haben dann anhand von Reinheit, Form und Farbe der Körnchen, den perfekten Sand zum Skulpturenbauen ausgesucht. Verrückte Geschichte. Da ist wohl jemand noch nicht ganz erwachsen geworden. Den besten Sand zum Burgenbauen gibt es übrigens nicht am Meer, sondern immer tief im Landesinnern. Aber wer bitteschön kommt auf die die Idee Sandburgen im Landesinnern zu bauen??? Das fertige Werk hält dann sechs bis acht Wochen, drinnen sogar Jahre. Festival bedeutet natürlich auch dass die Party nicht fehlen darf. Jeden Freitag und Samstag bis inklusive 19. Juli beschallen die Musikredakteure von Radio Multikulti und Zitty das zum Strand ausgebaute Gelände. Gefeiert wird von 20 bis 24 Uhr, kostet dafür auch nur 3 Euro. Partyfreie Besichtigungen der Skulpturen sind an allen anderen Tagen von 10 bis 22 möglich und kosten 5 Euro. www.Sandsation.de von 16. Juni bis 20. Juli in der East Side Gallery Berlin-Friedrichshain
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TERMINE fuckparade fuckparade 5. Juli, 14:00 Uhr Berlin
Gerade am Beispiel des Ostgut konnte man mal wieder sehen, wie funktionierende Kultur den unrealistischen Träumen der Großinvestoren geopfert wird. Doch zum Glück gibt es ja jemanden, der für unser Recht auf lautstarke Zwischennutzung von zeitweise leer- und freistehenden Plätzen und Gebäuden kämpft: Die fuckparade! Die gibt es seit 1997, damals noch als hateparade. Sie hat ihre Wurzeln in der Clubkultur und tritt für eine veränderte Politik in der Stadtentwicklung und im Umgang mit (sub)kulturellen Minderheiten ein. Die Macher der fuckparade haben extra einen von der Loveparade unabhängigen Termin gewählt, um zu zeigen, dass sie sich als Veranstaltung mit eigenen politischen Zielen definieren und nicht als Gegendemo zu dem szenefremden Kommerzspektakel. Sie sind: -
Gegen Razzien und aufgelöste Partys.
-
Für eine Konzession light für temporäre kulturelle Projekte.
–
Gegen Ausgrenzung und Kriminalisierung (sub)kultureller
–
Gegen Beschränkung von Demonstrationen auf klassische Protestelemente.
Minderheiten.
Trotz dieses ausgeprägten Forderungskatalogs und den zahlreichen politischen Aktionen rund um die letztjährige Parade (Redebeiträge von Politikern, Unterschriftensammlung auf dem Alex, temporäre Besetzung mit Party am Palast der Republik) gibt es noch Menschen die der fuckparade gerne
Fritz Love Radio den Status als Demonstration aberkennen würden. Allen voran der Leiter der Versammlungsbehörde Berlin, Herr Haß (passender Name?). Der will, obwohl das Amtsgericht Tiergarten an der letzten Parade keine Formfehler beanstandete, weiterhin, dass die fuckparade nur ohne Musik durchgeführt werden darf. Die Veranstalter lassen es auf einen Rechtsstreit ankommen und versichern, dass die musikalische Untermalung nach wie vor bereitgestellt wird. Hoffen wir, dass es nicht so wird wie in Frankfurt am Main, der Heimatstadt des Veranstalters DJ Trauma XP. Da wurden schon mal friedliche Technofreunde niedergeprügelt um eine Parade zu beenden. Aber keine Angst: Wilde Party bleibt garantiert und das, entspannenderweise, mal völlig ohne Wasserpistolen und Sonnenblumen. Für alle ganz Partywütigen geht’s danach natürlich noch weiter, z. B. im Tresor mit Frank Finger, moog T und vielen anderen. Die Stilrichtung ist Techno und House. Kostenpunkt: 8 Euro. Maria am Ostbahnhof. Da gibts für 7 Euro Gabba und GoaTrance. KöPi in der Köpenicker Str.137 geht’s auch noch ab. Breakcore bis Raggae für lockere 3 Euro. Also wo auch immer, wichtig ist, dass wir denen da draußen zeigen: Die Gegenkultur lebt – und wie! www.fuckparade.de
Freunde des Sommers: Aufgepasst! 25. Juli 2BE-Club
Am 12. Juli ist mal wieder LoveParade in Berlin. Eigentlich interessiert das aber keine Sau mehr. Das diesjährige Motto ist „love rules“, aber das interessiert auch keinen. Allerdings liegt die LoveParade - ganz zufällig - auf dem Wochenende, an dem so ziemlich jeder gute DJ in Berlin ist. Das muss genutzt werden! Wir umgehen dazu aber die überfüllten Bezirke Mitte und Tiergarten und ziehen uns nach Friedrichshain zurück. In den Volkspark! Als ob der nicht eh schon heimelig genug wäre, wird er auch noch beschallt. Und zwar von ausgewählten Deluxe-DJs. Umsonst und draußen! Mit dabei sind neben den klassischen LoveParade DJs Dr. Motte und Westbam auch eine Fraktion von Delegierten aus Frankfurt am Main, nämlich: Chris Liebing, Tobi Neumann und Karotte. Und natürlich treten auch die Helden der Berliner Fraktion an den Start: Miss Kitten, Ellen Allien, Housemeister und Haito. Für weitere Listen fehlt leider der Platz, aber lasst euch versichern: Das LineUp wird spektakulär! Gefeiert wird Freitag von 18 bis 23 Uhr, Samstag von 8 bis 22 Uhr und Sonntag von 8 bis 20 Uhr. Der Höhepunkt (zumindest der Kommerzialität ) wird wohl der Auftritt der Märtini Brös am Samstag um 16 Uhr auf dem Dach vom Café Schönbrunn sein. Das Ganze läuft natürlich auch im Radio. Am kompletten Wochenende wird ohne Unterbrechung aus dem Café Schönbrunn gesendet. Diese Sendung brachte es sogar zu so viel Ruhm, dass sie dieses Jahr beim German Dance Award zum besten Radioformat gewählt wurde! Und nochmal, damit´s auch jedem klar wird: Das Teil ist umsonst!
Wer kein Techno mag, liest das hier eh schon nicht mehr, an alle anderen: Wir sehen uns im Volkspark!
Am 25.07.2003 gibt’s ein Reggae-Dancehall-HipHop Open AirFestival mitten in Berlin. Das Ding nennt sich 2BE Birthday Bash und findet schon zum vierten Mal statt. Nachdem man im vergangenen Jahr Unmengen von Menschen wieder nach Hause schicken musste, da der 2BE-Club aus allen Nähten platzte, hat man dieses Mal vorgesorgt: Der komplette Hinterhof wird zum überdachten Open Air-Gelände ausgebaut. Ein Festival mit einem Line up, das sich gewaschen hat! Von 16 bis 22 Uhr werden u. a. live on stage sein: Gentleman & The Far East Band, Tha Alkoholiks und Harris (mit neuem Album).
Das Festival, das eigentlich keines ist, weil`s ja nur einen Tag geht, läuft bis 22 Uhr und kostet 18 Euro für vier Bands. Wer
12.Juli OnAir
Außerdem spektakulär besetzt und fängt schon um 8 Uhr morgens an, bietet somit superangenehme AfterHours mitten im Park!
2BE Birthday Bash
Ab 22 Uhr steigt dann outdoor sowie indoor auf insgesamt drei floors eine fette Party. Europas vielleicht beste Soundsystems (David Rodigan, Pow Pow Movement & Sound Quake) sind dabei und so ziemlich alle Berliner Reggae & HipHop DJs. Fettes Line up, Location mit Sommerfeeling und ein ausnahmsweise mal recht terminfreies Wochenende, was will man mehr?
Fritz Love Radio
die After-Party auch noch mitmachen mag, muss noch fünf Euro drauflegen und zahlt damit insgesamt 23 Euro. Also was für Fans und alle die es werden wollen.
13 austria
“ÖVP und FPÖ im Anti-Drogen-Kurs festgefahren”
Dieter Brosz
Dieter Brosz, Abgeordneter zum Nationalrat und Zuständiger für Drogenangelegenheiten, saß als einziger Vertreter der Grünen im Nationalrat, als die verpflichtenden Drogentests im Straßenverkehr mit den Stimmen der ÖVP-, FPÖ- und SPÖ-MandatanInnen beschlossen wurden. Im Gespräch mit dem Hanf Journal erläutert der grüne Drogenexperte, wieso die Legalisierungspartei gegen die Tests auftrat und warum die SPÖ in Sachen Drogen zu keiner Parteilinie findet.
Hanf Journal: Seit 01.01.2003 werden auf Österreichs Straßen verpflichtende Drogentests durchgeführt. Warum haben sich die Grünen gegen diese Tests ausgesprochen? Brosz: Beeinträchtigung der Wahrnehmung und der Reaktions-
fähigkeit im Straßenverkehr, wodurch auch immer diese ausgelöst wurden, sind untragbar. Deshalb bedarf es speziell für Drogen einer entsprechenden Reglementierung. Die im Vorjahr vom Parlament beschlossenen Drogentests sind jedoch methodisch und medizinisch nicht geeignet, eine solche Beeinträchtigung nachzuweisen. Sie stellen lediglich einen Konsum fest, nicht jedoch dessen Zeitpunkt oder die konsumierten Mengen. Hanf Journal: Warum waren Sie bei der dritten Lesung im
Parlament, als über das Gesetz abgestimmt wurde, als einziger Abgeordneter der Grünen anwesend? Gerade von den Grünen würde man/frau sich doch mehr Einsatz in diesem Bereich erwarten.
angezeigt wurden. So etwa ein Taxilenker, der außerhalb seiner Dienstzeit zu Fuß mit einem Gramm Cannabis angehalten und angezeigt wurde. Die Anzeige wurde widerrechtlich an das Verkehrsamt weitergeleitet. Dieses hat dem Taxifahrer die Lenkerberechtigung entzogen und nach einem negativen Drogentest auf sechs Monate befristet wieder gegeben. Obwohl im weder eine Beeinträchtigung während des Fahrens noch der Konsum nachgewiesen werden konnte, ist der Mann erstmals in seinem Leben ohne Arbeit. Hanf Journal: Welche Motive hatte nach Ansicht der Grünen die SPÖ, der Verfassungsbestimmung, für die eine Zweidrittelmehrheit notwendig war, letztendlich zuzustimmen bzw. warum gab die SPÖ ihren Widerstand urplötzlich auf? Brosz: Beim Thema Cannabis ist die SPÖ in sich zerstritten.
So setzt sich die Sozialistische Jugend (SJ) seit Jahren vehement für eine Liberalisierung des Umgangs mit Cannabis ein, die “Alt-SPÖ” jedoch bleibt hartnäckig auf ihrer Anti-Drogen-Linie und distanziert sich sogar öffentlich von der SJ. Hanf Journal: Was werden die Grünen in Zukunft gegen die verpflichtenden Drogentests im Straßenverkehr unternehmen? Brosz: Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Tests
eingeführt werden, die eine tatsächliche aktuelle Beeinträchtigung nachweisen können. Dazu bedarf es allerdings noch einiger Forschung, der Festlegung von Laborstandards und einheitlicher Grenzwerte, die eine Beeinträchtigung – vergleichbar dem Blutalkoholgehalt – stichhaltig nachweisen. Eine Feststellung des Konsums innerhalb der letzten vier Wochen reicht nicht aus. Schließlich kann man einem Menschen auch nicht den Führerschein entziehen, der in der vergangenen Woche zu Hause Alkohol getrunken hat.
Brosz: An diesem Tag sind die Abgeordneten der Grünen aus Protest wegen der Nicht-Zulassung einer Debatte über die umstrittene Rede Ewald Stadlers bei einer Sonnwendfeier geschlossen aus dem Plenum ausgezogen. Um den einstimmigen Beschluss der “verpflichtenden Drogentests im Straßenverkehr” jedoch zu verhindern, bin ich eigens zu dieser Abstimmung nochmals ins Plenum zurückgekehrt.
Hanf Journal: Was muss in Österreich passieren, dass beispielsweise eine Legalisierung von Cannabis die Mehrheit im Parlament erhält?
Hanf Journal: Exekutivbeamte können laut diesem Gesetz
Brosz: ÖVP und FPÖ sind in ihrem Anti-Drogen-Kurs fest-
auf Verdacht der Beeinträchtigung durch Suchtmittel einen Drogentest anordnen. Haben Sie Kenntnis von Fällen, bei denen willkürlich gehandelt wurde bzw. bei denen sich anfängliche Vermutungen der Beamten nach der amtsärztlichen Untersuchung als nichtig herausgestellt haben? Brosz: Immer wieder wenden sich Menschen an mich, die
von der Exekutive wegen Drogenkonsums angehalten oder
gefahren, vor allem die FPÖ entwickelt in Wahlkämpfen einiges an Phantasie betreffend der Panikmache rund um das Thema Drogen. Solange diese konservativen Kräfte die Mehrheit der WählerInnenstimmen erhalten, wird sich in Österreich in der Drogenpolitik nichts zum Besseren wenden. Allerdings gibt es auch in der SPÖ noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten. Das Interview führte Michaela Fabian.
Drogen am Steuer – Ungeheuer! Frauen am Steuer und Mercedes-Fahrer mit Hut haben endlich Ruhe. Die österreichischen Fahrzeuglenker-Innen dürfen sich seit Beginn des Jahres über ein neues Feindbild freuen: Die Unfallverursacher Nr. 1 stellen nun neben AlkLenkern auch vermeintlich unkontrollierbare Drogenfreaks dar. Wie den unguided missiles zu Leibe gerückt wird: ÖVP-Verkehrssprecher Helmut Kukacka jubilierte: “Damit wird mit 1. Jänner 2003 die von uns geforderte Gleichstellung von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr erreicht.” Besteht bei einer Verkehrskontrolle Verdacht auf Fahruntüchtigkeit aufgrund von Drogenkonsum und wird dieser durch eine klinische Untersuchung bestätigt, muss eine Blutprobe abgenommen werden. Ein positiver Bluttest hat eine Verwaltungsstrafe von 581 bis 3.633 Euro, mindestens vier Wochen Führerscheinentzug und eine Anzeige an die Bezirksverwaltungsbehörde nach §§ 12 und 14 SMG (Suchtmittelgesetz) zur Folge. Des Weiteren sind als Bedingung zur Wiedererlangung des rosa Scheinchens fachärztliche und ein verkehrspsychologische Gutachten geknüpft. Die Kosten dafür variieren von Bundesland zu Bundesland, obliegt doch die Gestaltung der Durchführungsbestimmungen den Ländern.
Fahruntüchtigkeit kann auch bei einem negativen Bluttest festgestellt werden. Dazu reicht es, beim klinischen Test durchzurasseln, der Führerschein wird vorläufig abgenommen. Stellt sich beim Bluttest heraus, dass keine relevante Beeinträchtigung durch Suchtmittel vorlag, besteht weiter kein Grund mehr für den Entzug der Lenkerberechtigung. Der Führerschein muss wieder ausgegeben und ein allenfalls bereits eingeleitetes Entziehungsverfahren eingestellt werden. Verweigert der vermeintlich beeinträchtigte Lenker eines Fahrzeuges die klinische Untersuchung oder die Blutabnahme, so bekommt er/sie eine Verwaltungsstrafe von 1.162 bis zu 5.813 Euro aufgebrummt. Den Führerschein sieht man/frau nicht vor vier Monaten wieder, Nachschulungen sowie verkehrspsychologische und amtsärztliche Untersuchung darf man/frau ebenfalls über sich ergehen lassen. Klingt doch fair, oder? Schließlich werden Besoffene auch aus dem Verkehr gezogen. KritikerInnen und ExpertInnen kommen in der nächsten Ausgabe des Hanf Journals zu Wort.
Da sprach . . . Statemtents zu dem am 09.07.2002 beschlossenen 128. Bundesgesetz “Änderung der Straßenverkehrsordnung 1960”, mit dem verpflichtende Drogentests im Straßenverkehr eingeführt wurden. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit kam mit den Stimmen der ÖVP, FPÖ und SPÖ zustande.
“Man muss für ein rechtsstaatlich einwandfreies Vorgehen Tests zur Verfügung haben, die das Richtige messen, nämlich die Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit.” SPÖ-Verkehrssprecher Kurt Eder, 17.06.2002
“Es könne anhand von Abbauprodukten lediglich der Konsum von Medikamenten oder Drogen zu irgendeinem Zeitpunkt festgestellt werden . . .” derselbe, Aussendung vom 17.06.2002
“Medizinischer und wissenschaftlicher Nonsens!” Vorsitzender der Sozialistischen Jugend (SJ) Österreichs Andreas Kollross, 22.06.2002
“Die Sozialistische Jugend spricht sich dezidiert gegen solche Drogentests aus und fordert die Kräfte der Vernunft innerhalb der SPÖ auf, in dieser Frage auf den Pfad der Tugend zurückzukehren und nicht in die populistische Falle der Regierungsparteien zu tappen.” derselbe, 22.06.2002
“Eine ernsthafte Diskussion kann nur bei der Beeinträchtigung während der Fahrt ansetzen.” Kurt Eder (SPÖ), 24.06.2002
“Dieser Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit darf sich auch die SPÖ nicht entziehen. Daher ist es umso erfreulicher, wenn die SPÖ von ihrer Blockadepolitik abrückt und ihre Zustimmung zur Einführung von Bluttests erteilt.” FPÖ-Verkehrssprecher Reinhard Firlinger, 25.06.2002
“Der von der SPÖ mit den Regierungsparteien ausgehandelte Kompromiss zur Novelle der Straßenverkehrsordnung ist kein Schritt zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit.” Verkehrssprecherin der Grünen Eva Lichtenberger, 26.06.2002
“75 Prozent der Getesteten werden bestraft, obwohl keinerlei Beeinträchtigung vorliegt.” dieselbe, 26.06.2002
“Hier werden Gummiparagrafen implementiert, die der Exekutive in praxi einen immensen Handlungsspielraum lassen.” ÖH-Vorsitzende Andrea Mautz, 09.07.2002
“Wir konnten die Regierung in Bezug auf die verpflichtenden Drogentests überzeugen.” Kurt Eder (SPÖ), 09.07.2002
“Die SPÖ konnte mit viel Überzeugungsarbeit zum Umdenken bewogen werden – ein klarer Erfolg konsequenter FPÖ-Politik!” FP-Nationalrätin Sylvia Papházy und Wiener LPO-Stv. Heinz-Christian Strache, 10.07.2002
“Mit der Einführung des Mehrphasenführerscheins und den verpflichtenden Drogentests hoffen wir die Sicherheit auf Österreichs Straßen deutlich erhöhen zu können.” Ex-FPÖ-Verkehrsminister Mathias Reichhold zur Unfallbilanz 2002, welche um 16 Verkehrstote weniger (942)
14 austria Wissenschaft
Alkohol und Nikotin Einstiegsdrogen?
[lead] Im Rahmen einer Stellungsuntersuchung in St. Pölten wurden 1.902 18-jährige Männer im Auftrag der Ärztekammer für Niederösterreich untersucht. Anfang Juni wurden in Wien die Ergebnisse präsentiert. Die Ärztekammer schlägt Alarm und kündigt an vermehrt mit medizinisch und gesellschaftspolitisch relevanten Themen an die Öffentlichkeit zu gehen.
Ausgang bereits im Kindesalter.” Das Kind imitiere das Verhalten der Eltern. “Als Gegenrezept wirkt nur, Kinder ehrlich zu erziehen, Gefahren nicht zu überzeichnen und auch auf die Jugendlichen einzugehen”, wartet der renommierte Psychologe mit Patentrezepten auf. Scharfe Kritik übt Friedrich am Umgang mit Alkohol: “Was ist das für eine Unkultur, wenn Wein in Doppellitern abgefüllt wird?”
Eine unter 4 Prozent aller 18-jährigen Österreicher im Rahmen einer Stellung durchgeführte Untersuchung und Befragung brachte für den Auftraggeber, die Ärztekammer für Niederösterreich, “alarmierende” Ergebnisse: 70 Prozent der Jugendlichen gaben an, dass ihnen Alkohol schmecken würde, jeder Dritte trinkt Alkohol wegen seiner beruhigenden und stimmungsaufhellenden Wirkung. Knapp jeder sechste der mittels Harnund Blutproben Untersuchten erfüllt die Kriterien eines Alkoholmissbrauchs.
Michaela Fabian
Lecker, die Zehe! Mitte Juni verspeiste ein 35-Jähriger unter Rauschmitteleinfluss seine eigene Zehe. Damit diese nicht so schwer im Magen liegt, hat der Feinspitz das Teil zuvor in der Pfanne herausgebraten. So gut dürfte es dem Oberösterreicher dann doch nicht geschmeckt haben, er wurde mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus Steyr eingeliefert. Am Abend des 17. Juni inhalierte der 35-Jährige bei sich zu Hause eine Dose Butangas, dann setzte er eine Hacke auf die große Zehe seines linken Fußes an und schlug mit einem „Maurerfäustel“ darauf. Als die Rettung eintraf, war der Körperteil laut Gendarmerie bereits „ziemlich durchgebraten“, einen Teil hatte der Mann schon verspeist, den Rest schnappten sich die Sanitäter. Mahlzeit.
“Gesellschaftliche Fehlentwicklungen” OMR-Brigadier Peter Rainer-Harbach, Allgemeinmediziner und Erfinder sowie medizinischer Leiter der Stellungskommission des österreichischen Bundesheeres, hat entscheidend dazu beigetragen, dass in Österreich die größte Studie über Tabak-, Alkohol- und illegalen Drogenkonsum durchgeführt werden konnte. “Nirgendwo sonst in unserem Gesundheitssystem gibt es die Möglichkeit, ausnahmslos alle männlichen 18-Jährigen einer derart umfangreichen medizinischen Untersuchung zu unterziehen, wie dies im Rahmen der Tauglichkeitsuntersuchung des Bundesheeres erfolgt”, so RainerHarbach. Deshalb halte er es für seine Pflicht, “gesellschaftliche Fehlentwicklungen”, als solche würde er den illegalen Suchtmittelkonsum bezeichnen, entgegenzuwirken.
Cannabis im Kleinen Braunen? Mysteriöse Rundschreiben beschäftigen derzeit die Grazer Kripo: Von Unbekannten sind zuletzt wie polizeiliche Ladungen gestaltete Briefe an Betreiber von Gastronomiestätten im Großraum Graz versandt wurden, in welchen die EmpfängerInnen zum Einsenden ihrer Speise- und Getränkekarten aufgefordert wurden. Dies teilte die Polizei Graz Mitte Juni mit. Die Scherzbolde drohten bei Zuwiderhandeln sogar mit „Razzien“. Der Grund für das Theater: „Kleiner Brauner“ sei eine Tarnbezeichnung für Cannabisprodukte.
Auch auf Zigarettenkonsum wurden die Jugendlichen abgeklopft: Über 52 Prozent rauchen regelmäßig Zigaretten – deutlich mehr als ältere Erwachsene. 27 Prozent konsumieren mehr als zehn Glimmstengel pro Tag. “Wir haben eindeutig festgestellt, dass Raucher lieber Alkohol konsumieren als Nichtraucher. Auch die Alkoholabhängigkeit findet sich bei Rauchern zwei Mal häufiger als bei Nichtrauchern”, gibt der Co-Autor Nestor Kapusta zu bedenken.
Einzuschicken wäre laut dem Schreiben jeweils ein Original der Karte an die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Drogen (GED). Anscheinend hatten die „Getränkekarten-Fahnder“ bei Stichproben in Lokalen festgestellt, dass „in zahlreichen Speise- und Getränkekarten Ausdrücke Verwendung finden, die geeignet sind, zum Konsum illegaler Rauschmittel aufzufordern“. Als Beispiele wurden die Bezeichnungen „Kleiner Schwarzer“ und „Kleiner Brauner“ angeführt. Eine „flächendeckende Aktion scharf“ sollte der versteckten Werbung den Garaus machen.
“Klassische Einstiegsdrogen” Dr. Lothar Fiedler, Präsident der Ärztekammer Niederösterreich, schlägt in die selbe Kerbe: “Die Gefahren, die Rauchen und Alkohol mit sich bringen, werden in unserer Gesellschaft noch immer nicht genügend beachtet.” Damit liefert Fiedler die Überleitung zu einem weiteren Studienergebnis: 7,6 Prozent der untersuchten 18-Jährigen nehmen illegale Rauschmittel zu sich, wobei Cannabis mit über 5 Prozent die Hitliste anführt. An zweiter Stelle rangieren mit 2,7 Prozent Opiate (Heroin und andere Opiatderivate im Harn).
Auch GRAS (Grüne & Alternative StudentInnen) steht auf der Fahndungsliste.
Die Studienverfasser wollen einen Zusammenhang zwischen Zigaretten- und Cannabis-, Kokain- und Amphetaminkonsum erkennen. “Raucher konsumieren 14-mal häufiger Cannabis als Nichtraucher. Zigaretten und Alkohol sind also bereits klassische Einstiegsdrogen”, meint Kapusta.
300 suchtgeschädigte Babys
Doppelliter & Unkultur Der Kinder- und Jugendpsychologe Max Friedrich versucht eine Erklärung für das den Jugendlichen attestierte Suchtverhalten zu liefern: “Der Substanzmissbrauch nimmt seinen
Monatssplitter
“Als Gegenrezept wirkt nur, Kinder ehrlich zu erziehen”
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Im Land Salzburg kommen jährlich 300 suchtgeschädigte Babys zur Welt, diese Zahlen vermeldete die Neonatologie im Landeskrankenhaus Salzburg (lt. ORF ON). Gründe dafür seien der Konsum von Drogen oder übermäßig viel Alkohol während der Schwangerschaft. Im schlimmsten Fall werden diese Babys missgebildet geboren, häufig sind sie Frühgeburten mit der Gefahr einer späteren Behinderung. Bereits in den ersten Lebenswochen zeigen diese Neugeborenen klassische Entzugserscheinungen, berichtete Andre Golser, Kinderarzt auf der Neonatologie. Ähnlich wie der Konsum illegaler Drogen können sich aber auch Nikotin und Alkohol auf die Ungeborenen auswirken. „Bei Alkohol kann man sagen, dass ein Drink täglich, und zwar egal, ob das ein Glas Bier oder ein Glas Sekt ist, schon gefährdend ist“, erklärt der Kinderarzt. Das Land Salzburg startet nun eine Informationskampagne.
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Drogen im Fernsehen WIESEN IM JULI Wiesen verwöhnt diesen Sommer wieder mit jeder Menge musikalischer Highlights. Karten sichern – jetzt!
FORESTGLADE 3.-6. Juli 2003 underworld / guano apes / tricky / the cardigans / rollins band plays black flag / heinz / farin urlaub / therapy? / cypress hill / flaming lips / type o negative / kettcar u. v. m. Tickets: Tageskarten jeweils ¤ 35
Einlass jeweils 11:30 Uhr, Beginn jeweils 12:00 Uhr Zipfer Zone Wiesen, Schöllingstrasse 1, 7203 Wiesen
Dope on TV
Auslandsreportage Mittwoch, 25.06.03
ARD
23:00
“Das ist ein schmutziges Geheimnis” (45 min) Drogenkonsum ist im normalen Leben streng verboten. Jedoch: Bei der US Air Force werden die PilotInnen dazu verpflichtet, vor Kampfeinsätzen Amphetamine einzuwerfen. Sie sollen den Überfliegern die nötige Ausdauer, Konzentration und Kampfbereitschaft bei langen Einsätzen verschaffen. Dabei warnt die “US Food and Drug Administration” vor der Einnahme von “Beschleunigern”, weil sich Euphorie, Selbstüberschätzung, aber auch Depressionen, zu hoher Blutdruck oder Herzrasen einstellen können. Macht doch nichts, schließlich geht es nur um Sekundenentscheidungen über den Einsatz tödlicher Waffen. Dem schottischen Autor Jamie Doran ist es gelungen, für seine außergewöhnliche Dokumentation erstmals US Air ForcePiloten und Special Forces-Soldaten vor die Kamera zu bekommen. Von “Desert Storm” bis “Operation Freedom Iraq”. “Wie ein verrückter Cowboy griff er uns an, einmal, zweimal. Dabei flog er so tief, dass er uns als Verbündete hätte erkennen müssen.”(Britischer Soldat, der einen Kollegen im so genannten “friendly fire” verlor.)
unerlaubt von der Truppe. Alle drei landen im ältesten Knast Deutschlands, in der Justizvollzugsanstalt Waldheim – einer Gefängnisstadt mit 500 Gefangenen und 200 Angestellten. Hier müssen Pagels, Reuter und Albrecht zurechtkommen, sie müssen sich in der Hierarchie der Straftäter behaupten.
Zeichentrickserie Mittwoch, 02.06.03 ORF1
Mittwoch, 25.06.03 3sat
23:45
Tagebuch eines Selbstmörders (30 min, D 2001) Der 25jährige Bert S. ließ sich 2000 im schwäbischen Balingen von einem Zug den Kopf abfahren: Schlusspunkt einer mehrjährigen Drogenkarriere mit Ecstasy und LSD, die ihn in die Schizophrenie getrieben hat. In den während seiner letzten vier Lebensjahre geführten Tagebüchern schildert Bert den zunehmenden Einfluss der Drogen auf sein Leben mit erstaunlicher Klarheit. Auch das Fortschreiten seiner schizophrenen Erkrankung dokumentierte er eindrucksvoll. Christian Liffers begab sich in Balingen auf Spurensuche, führte Gespräche mit Familie und Freunden. Mangelnde Aufklärung und Stigmatisierung von Drogen und Schizophrenie führten zu Berts´ Freitod. Das Portrait wird von dem renommierten Hamburger Drogenforscher Rainer Thomasius begleitet. Letzte Worte im Tagebuch, 11.02.2000: “suicide commando”
Reportage/Soziales Freitag, 27.06.03
3sat
18:00
Tickets: Tageskarten jeweils ¤ 35, 2-Tagespass ¤ 55
Die Simpsons (20 min) Homer leidet aufgrund einer Vogelattacke unter schmerzhaften Augenverletzungen, worauf ihm sein Arzt Haschisch zur Linderung verschreibt. Homer wandelt von nun an, alles scheißegal, high durch das Leben. Weil Homer derartig neben sich steht, findet er sogar Mr. Burns´ Witze lustig. Dieser honoriert Homers´ Lachkrämpfe mit einer Beförderung zum Vizechef der Firma. Als Haschisch auf Rezept verboten werden soll, sieht Homer seine Karriere den Bach runter gehen.
Film Mittwoch, 09.07.03 ARD
20:15 Uhr
Einlass jeweils 11:00 Uhr, Beginn jeweils 12:00 Uhr Imst, Festivalgelände, 6460 Imst
SPRING VIBRATION 11. Juli 2003 jimmy cliff / burning spear / anthony b. / junior kelly / sam ragga band / dubtari / d-flame / the buccaneers Tickets: Tageskarte ¤ 32, VIP Silber ¤ 48,
Die Armut in einem kleinen Dorf in Kurdistan ist groß. Daher wird der zehnjährige Kendal von seinem Onkel nach Deutschland geholt und dort zum Dealen eingesetzt. Seine Eltern wissen davon nichts und Strafunmündigkeit schützt vor dem Knast. Das Leben zwischen Jugendheim, Dealerszene und Drogenstrich wird bald zur Hölle. Kendal würde darin verbrennen, wäre da nicht Hellkamp, ein Taxifahrer und Ex-Bulle. Er erweist sich als Beschützer und Freund. Doch ein dunkler Fleck in Hellkamps Vergangenheit stellt Kendal vor eine schwierige Entscheidung.
VIP Gold ¤ 78 Einlass um 13:00 Uhr, Beginn um 14:00 Uhr Zipfer Zone Wiesen, Schöllingstrasse 1, 7203 Wiesen
GROOVEQUAKE 12. Juli 2003 jestofunk / earth wind & fire / level 42 / patrice / morgan heritage / mellow mark / hot pants road club / della miles
Langzeitdoku Mittwoch, 09.07.03 3sat
20:15
Zwei Überlebende (60 min, CH 2003) Irene und Mauro haben Unmengen an Heroin und Kokain konsumiert. Ihr Zuhause war die Drogenszene am Bahnhof Letten in Zürich, sie schliefen unter Brücken und wollten dieses Leben trotzdem nicht aufgeben. Als der Drogenumschlagplatz Letten geschlossen wurde, kamen die beiden aus eigener Kraft von Heroin und Kokain weg und bewältigen heute ihren Alltag ohne Drogen mit Methadon. Der Film dokumentiert die letzten neun Jahre von Mauro und Irene und lässt auch die Eltern der beiden zu Wort kommen.
Wo die Zeit still steht – Leben im Strafvollzug (30 min) www.tvtv.de
Tilo Pagels brachte einen Mann auf bestialische Weise um. Daniel Reuter wurde mit 30 Kilogramm Haschisch geschnappt. Jörg Albrecht klaute bei der Bundeswehr und entfernte sich
alanis morissette / farin urlaub / therapy? / fettes brot / tito & tarantula / jimi tenor / sam ragga band / cypress hill / guano apes / the cardigans / gentleman / such a surge / garish / bauchklang u. v. m.
14:45
Eine Hand voll Gras (90 min, D 1999)
Portrait
FORESTGLADE WEST .-5. Juli 2003
Infos im Web
Tickets: Tageskarte ¤ 32, VIP Silber ¤ 48,
VIP Gold ¤ 78 Einlass um 13:00 Uhr, Beginn um 14:00 Uhr Zipfer Zone Wiesen, Schöllingstrasse 1, 7203 Wiesen
JAZZFEST 17. -20. Juli 2003 diana krall / herbie hancock / morcheeba / calexico / moloko / international pony / isaac hayes / ibrahim ferrer / maria glen / orchestra baobab / the pretenders & chrissie hynde / stereo mc´s / mothers finest / john cale & band / louie austen & band u. v. m. Tickets: Tageskarten Do. und Fr. ¤ 38, Sa. ¤ 42 Zipfer Zone Wiesen, Schöllingstrasse 1, 7203 Wiesen
Detailliertes Programm des Festivalsommers in Wiesen unter: office@wiesen.at oder http://wiesen.at/ Vorverkaufsstellen u.a.: www.clubticket.at , www.bebop.at , www.wiesen.at www.kartenhaus.de , www.oeticket.com