Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal
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#25
Bitte nicht lesen Um Ihnen gleich diesen kompletten Artikel zu ersparen: lassen Sie es sein. Wirklich, ich meine, es reden schon immer wieder viele von Entkriminalisierung, manchmal hörte man sogar was von Legalisierung funken. Aber egal wo, alle Versprechen, die eine bessere Drogenpolitik verheißen ließen, wurden gebrochen. Also stoppen Sie hier und springen zu den anderen Artikeln. Nicht, dass in denen wirklich etwas Positives passiert wäre. Aber so ist das nun mal. Es gibt ja auch immer wieder diese vielbeschworenen Hoffnungsschimmer. Aber was soll’s? Da war’s nun mal kurzzeitig halblegal in Kanada und nun ist alles schon wieder vorbei. Oder zumindest ist das zu vermuten, denn die regierenden Liberalen werden einen neuen Parteivorsitzenden und somit auch einen neuen Ministerpräsidenten wählen. Der amtierende Ministerpräsident Chretien will sich aus der Politik zurückziehen, sein Projekt der Entkriminalisierung, das er noch vor seinem Ruhestand umsetzen wollte, scheint damit mal wieder im Sande verlaufen zu sein. Vergessen Sie also alle Artikel, in denen wir uns über Kanada gefreut haben, die Uhr wurde wieder auf Null gesetzt. Aber überhaupt, warum lesen Sie eigentlich immer noch diesen Artikel? Ich kann mich nur wieder wiederholen – es ist absolut nichts Aufregendes passiert, was es entweder verdient oder was wichtig genug gewesen wäre um auf die Titelseite zu gelangen.
Berlusconi auf Kriegskurs Drogenrecht in Italien massiv verschärft
Ausgabe Hanfparade 2003
AUSGABE 12/03
... Es ist nichts passiert
Bitte, hören Sie nun einfach auf. Auch wenn Sie noch auf die Schweiz hoffen, vergessen Sie es. Ja klar, man muss weiter machen und es ist noch lange nicht aller Tage Abend. Aber es war schon mal besser, oder? Die Wahlen haben uns nicht wirklich nach vorne, aber auch nicht nach hinten gebracht, nur das mit der Regulierung des Cannabis-Marktes sieht nun doch wieder schlechter aus. Sie merken es, und ich weiß es auch schon lange, hören Sie auf zu lesen. Es macht ja einfach keinen Sinn mehr über etwas zu schreiben, was immer wieder mal versprochen, dann doch wieder gebrochen und am End nur noch verschlimmert wird. Es ist einfach nur noch frustrierend, wenn man jeden Monat wieder merken muss, dass all die, die nun an der Macht sind, immer wieder genau die Forderungen der Drogenpolitik vergessen. Vielleicht ist es ja so, dass beim Kiffen ein Gen im Hirn aussetzt, das immer dann, wenn man an Staatsmacht kommt, die sinnvollen Forderungen in der Drogenpolitik vergessen oder zumindest als unwichtig zurückgedrängt werden. Nur gut, dass Sie diesen Artikel schon gar nicht mehr lesen, denn ich sagte ja schon längst „Bitte nicht lesen“, denn er besteht nur aus nichtssagenden Informationen und blödsinnigem Dahingeschwafel. Aber nein, Sie müssen ja immer noch lesen. Hoffen wohl noch voller Inbrunst, dass der Werner doch noch eine interessante Information gefunden hat, welche ein eindeutiges Zeichen gewesen wäre, dass die Legalisierung kommt. Aber Sie wissen es ja schon längst, dies wird nicht passieren. Schlicht und einfach, weil nichts ist. Und bevor hier gar nichts steht weisen wir noch auf die Kampagne der Grünen Hilfe „Freiheit allen Hanfgefangenen“ hin. Tolle Sache, wer mehr wissen will, blättert einfach kurz auf Seite 03 – hier gibt’s sowieso nichts mehr zu lesen. Also wenn Sie nun immer noch da sind, was ich allmählich wirklich nicht mehr verstehen kann – mich darf keiner für dieses Schriftwerk verantwortlich machen, ich habe alle gewarnt – werd ich einmal die Gelegenheit beim Schopfe packen und mich in aller Deutlichkeit beschweren. Es ist nicht länger tragbar, dass so wenig passiert, dass ich fürs „Hanf Journal“ manchmal fast keine Titel finde. Ja gut, wir produzieren sie seit neuestem ja auch schon selber mit – siehe Steuereinnahmen – aber dennoch: Es muss endlich mehr passieren. Wirklich, ich meine können Sie sich überhaupt vorstellen, wie schwer das jeden Monat ist? Aber dieser Monat ist mal wirklich mit Abstand die Höhe. Nur Nonsens. Aber wir werden nicht aufhören zu drucken und wenn wir die letzten Politiker niederschreiben werden, wir werden die Legalisierung erzwingen. Nu is aber wirklich Schluss.
Wir sind ja einiges gewohnt von Berlusconi und seinen Schergen. Aber die neuesten Meldungen aus Italien klingen dennoch unglaublich. Die Regierung hat sich auf eine Gesetzesvorlage geeinigt, die in Europa ihresgleichen sucht. Keine Straffreiheit mehr für Drogenbesitz, gleich welche Menge. Keine Abstufung mehr zwischen „harten“ und „weichen“ Drogen. Handel und Konsum werden nicht mehr unterschieden. Lediglich eine schmale Grenze zwischen Sanktionen und Freiheitsstrafen dient als letzte Bastion der Menschlichkeit. Ab 250 mg THC heißt es nämlich: Gehe direkt in das Gefängnis, ziehe nicht über Los. Sechs bis 20 Jahre Haft drohen standardmäßig und können nur unter mildernden Umständen verringert werden. Um mal kurz der Realität wieder Herr zu werden: Das sind nicht mal 2,5 Gramm durchschnittlich gutes Gras. Bei Kokain sind die Herren da schon etwas toleranter. 500 mg darf man mit sich rumschleppen, ohne gleich in den Knast zu wandern. 500 mg sind nach Angaben eines der größten deutschen Kokaindealer immerhin 10 Gramm Standardware. Es liegt nahe zu mutmaßen hier läge eine persönliche Präferenz der Gesetzgebenden vor. Und auch für Personen, die diese Messwerte unterschreiten, sieht es nicht gerade rosig aus. Führerschein, Waffenschein und Aufenthaltsbewilligung sind auf alle Fälle weg, selbst wenn es nur um ein paar Krümel geht. Die Strafe wählt übrigens der örtliche Polizeipräfekt aus, der kann dann nach Lust und Laune auch noch mit Entwöhnungsprogrammen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit um sich schmeißen. Wie das dann genau funktioniert können einige von euch auf der Seite 15 nachlesen. Bella Italia – wir machen uns Sorgen um dich . . . Martin Schwarzbeck
Werner Graf
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Zwar werden die Streitigkeiten in dieser Ausgabe das letzte Mal erscheinen, dennoch bleiben wir aggressiv. Unser neues Opfer wird unsere Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Hans Cousto weiß vieles mehr, nur für euch.
. . . lernt ihr dosieren
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Weihnachten steht vor der Tür und so heißt es auch dieses Jahr wieder: Fertigmachen zum Plätzchenbacken. Doch wie viel Hasch ist eigentlich wirklich noch gut, was empfehlen Ärzte und wie viel haut ihr so rein? Die Dosierungstabelle und tolle Rezepte für Haschkekse findet ihr auf Seite 12.
. . . werden Nichtkiffer diskriminiert
Poster
Ja, wir sind gemein, aber immerhin wissen wir es. Ab sofort ist nämlich Zutritt nur für Bekiffte angesagt. Glaubt ihr net? Dann guckt euch mal das Poster an. Das zweite Poster ist wieder von Canna. Viel Spaß beim Plakatieren.
*Unter der Rubrik „regional“ ab Seite 15 befinden sich, je nach Region, die Ausgaben "Austria", "Berlin", "Pot" und "Überregional"
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