Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal
www.hanfjournal.de
#25
Bitte nicht lesen Um Ihnen gleich diesen kompletten Artikel zu ersparen: lassen Sie es sein. Wirklich, ich meine, es reden schon immer wieder viele von Entkriminalisierung, manchmal hörte man sogar was von Legalisierung funken. Aber egal wo, alle Versprechen, die eine bessere Drogenpolitik verheißen ließen, wurden gebrochen. Also stoppen Sie hier und springen zu den anderen Artikeln. Nicht, dass in denen wirklich etwas Positives passiert wäre. Aber so ist das nun mal. Es gibt ja auch immer wieder diese vielbeschworenen Hoffnungsschimmer. Aber was soll’s? Da war’s nun mal kurzzeitig halblegal in Kanada und nun ist alles schon wieder vorbei. Oder zumindest ist das zu vermuten, denn die regierenden Liberalen werden einen neuen Parteivorsitzenden und somit auch einen neuen Ministerpräsidenten wählen. Der amtierende Ministerpräsident Chretien will sich aus der Politik zurückziehen, sein Projekt der Entkriminalisierung, das er noch vor seinem Ruhestand umsetzen wollte, scheint damit mal wieder im Sande verlaufen zu sein. Vergessen Sie also alle Artikel, in denen wir uns über Kanada gefreut haben, die Uhr wurde wieder auf Null gesetzt. Aber überhaupt, warum lesen Sie eigentlich immer noch diesen Artikel? Ich kann mich nur wieder wiederholen – es ist absolut nichts Aufregendes passiert, was es entweder verdient oder was wichtig genug gewesen wäre um auf die Titelseite zu gelangen.
Berlusconi auf Kriegskurs Drogenrecht in Italien massiv verschärft
Ausgabe Hanfparade 2003
AUSGABE 12/03
... Es ist nichts passiert
Bitte, hören Sie nun einfach auf. Auch wenn Sie noch auf die Schweiz hoffen, vergessen Sie es. Ja klar, man muss weiter machen und es ist noch lange nicht aller Tage Abend. Aber es war schon mal besser, oder? Die Wahlen haben uns nicht wirklich nach vorne, aber auch nicht nach hinten gebracht, nur das mit der Regulierung des Cannabis-Marktes sieht nun doch wieder schlechter aus. Sie merken es, und ich weiß es auch schon lange, hören Sie auf zu lesen. Es macht ja einfach keinen Sinn mehr über etwas zu schreiben, was immer wieder mal versprochen, dann doch wieder gebrochen und am End nur noch verschlimmert wird. Es ist einfach nur noch frustrierend, wenn man jeden Monat wieder merken muss, dass all die, die nun an der Macht sind, immer wieder genau die Forderungen der Drogenpolitik vergessen. Vielleicht ist es ja so, dass beim Kiffen ein Gen im Hirn aussetzt, das immer dann, wenn man an Staatsmacht kommt, die sinnvollen Forderungen in der Drogenpolitik vergessen oder zumindest als unwichtig zurückgedrängt werden. Nur gut, dass Sie diesen Artikel schon gar nicht mehr lesen, denn ich sagte ja schon längst „Bitte nicht lesen“, denn er besteht nur aus nichtssagenden Informationen und blödsinnigem Dahingeschwafel. Aber nein, Sie müssen ja immer noch lesen. Hoffen wohl noch voller Inbrunst, dass der Werner doch noch eine interessante Information gefunden hat, welche ein eindeutiges Zeichen gewesen wäre, dass die Legalisierung kommt. Aber Sie wissen es ja schon längst, dies wird nicht passieren. Schlicht und einfach, weil nichts ist. Und bevor hier gar nichts steht weisen wir noch auf die Kampagne der Grünen Hilfe „Freiheit allen Hanfgefangenen“ hin. Tolle Sache, wer mehr wissen will, blättert einfach kurz auf Seite 03 – hier gibt’s sowieso nichts mehr zu lesen. Also wenn Sie nun immer noch da sind, was ich allmählich wirklich nicht mehr verstehen kann – mich darf keiner für dieses Schriftwerk verantwortlich machen, ich habe alle gewarnt – werd ich einmal die Gelegenheit beim Schopfe packen und mich in aller Deutlichkeit beschweren. Es ist nicht länger tragbar, dass so wenig passiert, dass ich fürs „Hanf Journal“ manchmal fast keine Titel finde. Ja gut, wir produzieren sie seit neuestem ja auch schon selber mit – siehe Steuereinnahmen – aber dennoch: Es muss endlich mehr passieren. Wirklich, ich meine können Sie sich überhaupt vorstellen, wie schwer das jeden Monat ist? Aber dieser Monat ist mal wirklich mit Abstand die Höhe. Nur Nonsens. Aber wir werden nicht aufhören zu drucken und wenn wir die letzten Politiker niederschreiben werden, wir werden die Legalisierung erzwingen. Nu is aber wirklich Schluss.
Wir sind ja einiges gewohnt von Berlusconi und seinen Schergen. Aber die neuesten Meldungen aus Italien klingen dennoch unglaublich. Die Regierung hat sich auf eine Gesetzesvorlage geeinigt, die in Europa ihresgleichen sucht. Keine Straffreiheit mehr für Drogenbesitz, gleich welche Menge. Keine Abstufung mehr zwischen „harten“ und „weichen“ Drogen. Handel und Konsum werden nicht mehr unterschieden. Lediglich eine schmale Grenze zwischen Sanktionen und Freiheitsstrafen dient als letzte Bastion der Menschlichkeit. Ab 250 mg THC heißt es nämlich: Gehe direkt in das Gefängnis, ziehe nicht über Los. Sechs bis 20 Jahre Haft drohen standardmäßig und können nur unter mildernden Umständen verringert werden. Um mal kurz der Realität wieder Herr zu werden: Das sind nicht mal 2,5 Gramm durchschnittlich gutes Gras. Bei Kokain sind die Herren da schon etwas toleranter. 500 mg darf man mit sich rumschleppen, ohne gleich in den Knast zu wandern. 500 mg sind nach Angaben eines der größten deutschen Kokaindealer immerhin 10 Gramm Standardware. Es liegt nahe zu mutmaßen hier läge eine persönliche Präferenz der Gesetzgebenden vor. Und auch für Personen, die diese Messwerte unterschreiten, sieht es nicht gerade rosig aus. Führerschein, Waffenschein und Aufenthaltsbewilligung sind auf alle Fälle weg, selbst wenn es nur um ein paar Krümel geht. Die Strafe wählt übrigens der örtliche Polizeipräfekt aus, der kann dann nach Lust und Laune auch noch mit Entwöhnungsprogrammen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit um sich schmeißen. Wie das dann genau funktioniert können einige von euch auf der Seite 15 nachlesen. Bella Italia – wir machen uns Sorgen um dich . . . Martin Schwarzbeck
Werner Graf
Kostenlos
news
s.02
wirtschaft
s.08
guerilla growing
s.09
cool-tour
s.11
regional*
s.15
anderswo fun+action
s.18 s.19
>> In dieser Ausgabe . . . schießen wir härter
04
Zwar werden die Streitigkeiten in dieser Ausgabe das letzte Mal erscheinen, dennoch bleiben wir aggressiv. Unser neues Opfer wird unsere Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Hans Cousto weiß vieles mehr, nur für euch.
. . . lernt ihr dosieren
12
Weihnachten steht vor der Tür und so heißt es auch dieses Jahr wieder: Fertigmachen zum Plätzchenbacken. Doch wie viel Hasch ist eigentlich wirklich noch gut, was empfehlen Ärzte und wie viel haut ihr so rein? Die Dosierungstabelle und tolle Rezepte für Haschkekse findet ihr auf Seite 12.
. . . werden Nichtkiffer diskriminiert
Poster
Ja, wir sind gemein, aber immerhin wissen wir es. Ab sofort ist nämlich Zutritt nur für Bekiffte angesagt. Glaubt ihr net? Dann guckt euch mal das Poster an. Das zweite Poster ist wieder von Canna. Viel Spaß beim Plakatieren.
*Unter der Rubrik „regional“ ab Seite 15 befinden sich, je nach Region, die Ausgaben "Austria", "Berlin", "Pot" und "Überregional"
www.hanfjournal.de
2 news Hanfhistorie
Das Eckthema: Suizid Das Rauchen Ihre Gesundheit schädigt wissen wir schon lange. Und dass die neuen Abschreckungsmotive auf den Kippenschachteln ganz furchtbar schlecht fürs Gewissen sind, haben wir auch schon festgestellt. Aber wir wissen es auch hier wieder einmal besser, denn Suizid kann ja auch Spaß machen. Und so präsentieren wir euch diesen Monat in den Ecken, die Hanf Journal Top 16 der nützlichsten Kippeneinlegsprüche. Bestens geeignet zum ausschneiden und einschieben.
Von Beat bis Single Convention kommentar Martin Schwarzbeck
a
Hände weg von meinen Drogen! Alle wollen sie unsere Drogen. Die Eltern, die Arbeitgeber, die Polizei und die Staatsanwaltschaft.
Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de
Es ist ihnen egal ob sie die Krümel in der Hosentasche, im Schweiß, im Urin, im Blut oder im Speichel finden. Nach jedem Fitzelchen und Nanogramm geiern sie, als würde es nichts Wichtigeres auf der Welt geben.
Impressum
Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Ines Eichmüller, Bernd Fallen, Hans Cousto, Joe Wein, Jonny Theisen, Andreas Schult, Raoul Rossmann, Claudia Greslehner, Roland Grieshammer, Kathrin Gebhardt, Pol Sax, Oliver Nuss, Kerstin Koch, Markus Berger, Veit Schnetker, Dirk Rehahn, Christian Kryschauski, Maulhelden, Dieter Beck; Hanf Journal Pot: Adam Zawadsky (redaktion.pot@hanfjournal.de) Hanf Journal Austria: Elisabeth Trksak (redaktion.austria@hanfjournal.de) Hanf Journal SeedWest: Sokratis Zacharopoulos (redaktion.seedwest@hanfjournal.de) Layout: Marc Emmerich Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich, Florian Rosenbauer Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigem Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 36,-€ jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links.
Offene Bekennntnisse zum Mariuhana-Konsum
Es war einmal eine Zeit, von der träumen viele noch heute . . . Blumen in den Konventionen brechend langen Haaren, eine Zeit untrennbar verbunden mit Musik und MarihuanaSchwaden. Die Musikszene der Sechzigerjahre ruft die Revolution aus: Offene Bekenntnisse zum Marihuana-Konsum. Songs über Drogenerfahrungen, die auch noch die Hitparaden stürmen. So manche verkleidet als harmlose Geschichten über kleine Zauberdrachen, faszinierende Frauen, Seemänner oder Tambourin-Spieler. Von Beatles über Janis Joplin bis zu Bob Dylan thematisieren die Musikschaffenden Drogen in ihren Liedern und schreiben damit Musikgeschichte. Zur gleichen Zeit entwickelte sich eine neue Musikrichtung, die so eng mit Marihuana verknüpft sein sollte, wie später keine andere: der Reggae. Entstanden aus dem Musikstil Ska, gemischt mit Wut über die Herrschaft der Weißen und Sehnsucht nach dem Heimatkontinent Afrika, wurde Reggae zum Ausdrucksmittel der farbigen Bevölkerung Jamaikas. Die Rastas fanden den Sound ihrer Religion, zu der auch der Konsum von Cannabis gehört. Für sie heißt es schlicht „Ganja“ und ist ihnen heilig, da es in ihren Augen dem Volk geistige Nahrung gibt. Die jungen Menschen Europas und der USA sind begeistert. Freie Liebe, Gemeinschaftsgefühl, kreisende Joints . . . Die Revolution lebt und liebt. Zur gleichen Zeit, an anderem Ort kreisen bei der Weltgemeinschaft die Vertragspapiere der Single Convention. Die Staaten, die sie unterzeichnen, verpflichten sich 1961 u. a. zur internationalen Zusammenarbeit bei der Kontrolle und Bekämpfung von Cannabis-Anbau, -Handel und -Konsum. Das Einheitsabkommen über Suchtstoffe löst die internationalen Opium-Übereinkünfte von 1912 und 1925 ab. Mitte der Sechzigerjahre verbreitet sich mit dem Lebensgefühl der Hippies in den USA und später auch in Europa der Konsum von Cannabis. In der Öffentlichkeit gilt es als Protestdroge und Genussmittel, das jugendlichem Leichtsinn zugeschrieben wird. Doch Besitz und Handel stehen unter Strafe und so sprießen dem Widerstand erste Blütentriebe. Auch der Preis wächst schnell in die Höhe. Im trendigen Reiseziel und Produktionsland Nepal steigt der Preis von 15 Dollar auf 70 Dollar für ein Kilo Haschisch, dort „Charas“ genannt. Und wenn heute „Superstars“ vor die Jury treten, dann ist klar, dass Drogen aus Musik und Subkulturen nicht wegzudenken sind. Leistungs- und Ellenbogengesellschaft hin oder her.
„Wir wollen doch bloß helfen!“ heißt es immer. Aber diese Krümelchen sind für sie trotzdem von unschätzbarem Wert, denn sie sind Beweise. Beweise dafür, dass es ein Leben außerhalb festgetretener Pfade gibt. Und darauf scheinen sie zu lauern. Wie der „Bild Zeitung“-Leser, der jeden Tag nach neuen brachialen Schlagzeilen giert, brauchen all unsere Verfolger ihre Angst vor der Droge um sich selbst normal fühlen zu können. Und woher soll denn die Angst kommen, wenn’s Drogen nur noch in den Zeitungen gibt? Deshalb wird im Moment überall getestet was das Zeug hält. Der Schweißtest Drugwipe ist schon seit längerem im (Polizei-)Einsatz. Im Frühjahr kommt noch ein Speicheltest dazu und die Pharma-Firma Ulti Med vertreibt seit neuestem den Allroundtest für besorgte Eltern. Der testet nicht nur Körperflüssigkeiten, sondern auch „kontaminierte“ Oberflächen. Total planlose Eltern können ihn sogar noch befragen, wenn sie das volle Tütchen schon in der Hand haben. Keine dreißig Euro kostet er und „die Nachfrage ist enorm“, behauptet zumindest ein Firmensprecher. Mal ganz davon abgesehen, dass da gehörig was schief gelaufen sein muss, wenn Eltern zu solchen Maßnahmen greifen, ist der Test auch noch ziemlich unsicher. So kann er zum Beispiel keinerlei Halluzinogene nachweisen und verwechselt gerne Mohnbrötchen mit Heroin. Außerdem hat er eine Treffsicherheit von gerade einmal 95 Prozent - ein Schwangerschaftstest, der einen dermaßen im Unklaren lässt, hätte auf dem Markt keine Chance. Und auf dieser wackeligen Grundlage entzündet sich dann der Generationenkonflikt. Ist das wirklich wünschenswert? Ich hab mal gelernt, dass es manchmal besser ist, man weiß von nix. Und das empfehle ich auch all den besorgten Eltern da draußen. Steckt eure Nase nicht in Dinge die euch nichts angehen. Zumindest solange ihr nicht akzeptieren könnt, was da passiert. Denn es ist so verdammt einfach, genau die falsche Wirkung zu erzielen! Drogenkonsum gehört zur Privatsphäre. Deshalb: Keine Macht den Drogendieben! Auch nicht, wenn es nur um ein Nanogramm geht.
3 news Freiheit allen Hanf-Gefangenen Mit der neuen Kampagne „Freiheit allen Hanf-Gefangenen“ wollen die Initiatoren auf das Schicksal der HauptBetroffenen der Cannabis-Prohibition hinweisen. „Bei unserer Grüne Hilfe-Betreuung von Hanf-Inhaftierten müssen wir immer wieder feststellen, wie Gefängnisstrafen Lebensläufe, Familien, Beziehungen und Freundschaften zerstören.“ Das ist dem Aufruf der Grünen Hilfe, den auch mittlerweile der Deutsche Hanf Verband (DHV) und der Verein für Drogenpolitik e. V. (VfD) unterstützt, zu entnehmen. Die Unterstützer dieses Aufrufes fordern Amnestie für alle Hanf-Gefangenen. Das Verbot ist in ihren Augen falsch und somit auch die Inhaftierung von Konsumenten, Dealern oder Schmugglern. Jeder der die Kampagne unterstützen will, kann dies unter http://www.cannabislegal.de/dateien/gh-gefangene.pdf tun „Hanf Journal“ meint: Eine gute Aktion
Kiffende Präsidenten Bei einer Fernsehbefragung der US-Präsidentschaftskandidaten, die für die Demokratische Partei im November 2004 gegen George W. Bush ins Rennen gehen wollen, haben drei Kandidaten bekannt, Haschisch geraucht zu haben. John Edwards (North Carolina), John Kerry (Massachusetts) und der ehemalige Gouverneur von Vermont, Howard Dean, der derzeit bei Meinungsumfragen führt, haben auf Anfrage anlässlich einer Fernsehdebatte bekannt, Cannabis geraucht zu haben. Ein weiterer Kandidat, der Repräsentantenhausabgeordnete Dennis Kucinich (Ohio), hat zwar selbst nicht konsumiert, würde es aber entkriminalisieren. Die ehemalige Senatorin Carol Mosley Braun (Illinois) verweigerte die Beantwortung der Frage zum Konsum. „Die wirkliche Frage ist nicht, ob ein Kandidat Marihuana geraucht hat – fast die halbe erwachsene Bevölkerung, einschließlich führender Politiker wie der frühere Präsident Bill Clinton, Vizepräsident Al Gore und Repräsentantenhausvorsitzender Newt Gingrich, geben das zu – sondern ob dieser Kandidat glaubt, dass ansonsten gesetzestreue Amerikaner verhaftet und eingesperrt werden sollen, für das selbe Verhalten wie sie einst,“ kommentierte Keith Stroup von der Cannabisreformorganisation NORML. „Hanf Journal“ erleichtert: Wie gut das jemand mitdenkt!
Ein chinesischer Kaiser hatte einst geschworen, alle seine Feinde zu vernichten. Später sah man ihn mit seinen Gegnern speisen und scherzen. „Wolltest du nicht deine Feinde vernichten?“, wurde er gefragt. „Ich habe sie vernichtet“, gab er zur Antwort, „denn ich machte sie zu Freunden.“ Diese Anekdote erzählt der Schweizer Pfarrer Urs Boller in seinem schönen Buch „Tüchtige und Süchtige – Grundlegenden zu Sucht und Drogen“ (Theologischer Verlag Zürich, 1995) und verknüpfte damit die Erwartung, den Drogenkrieg endlich zu beenden. Der sei ohnehin ein Krieg gegen die eigenen Schattenseiten.
Das Eckthema: Suizid
a
Rokken makt dodelijg
Doch die Drogenkrieger hören auf diese Töne weniger denn je, schon gar nicht die Chinesen. Dieser Herbst unseres Missvergnügens hatte einige „Konferenzen“ auf der Agenda, die der Einübung neuer Grausamkeiten dienten.
Neues vom Drogenkrieg Den Haag „Amsterdam ist das Kolumbien der synthetischen Rauschgifte.“ US-Senator Mark Souder/Indiana. Die Mutter dieser Konferenzen gab sich im Kurhaus (!) von Den Haag die zweifelhafte Ehre.; „Special Agents“ aus 22 Ländern hatten sich im XTC-Land versammelt, um die knallharte Bekämpfung der Massenvernichtungsmittel“ zu besprechen. Von XTC ist die Rede. „Massenvernichtungsmittel“. Und: „XTC–Produktion ist vergleichbar mit Terrorismus.“ Nach mehr länderübergreifender Zusammenarbeit wurde gerufen und das „Hauptproblem“ fixiert: dass in den Niederlanden die weitaus meisten Designerdrogen hergestellt werden, die Grundstoffe PMK und BMK aber in China (wo sie zur Kosmetikherstellung benutzt werden). Zwar ist der Import verboten, doch der Schmuggel blüht. Der Chinese Q. Wang von der „Nationalen Drogenkontroll– Kommission“ beklagte, dass es zwischen diesen beiden Ländern keine strafrechtliche Zusammenarbeit gebe, wegen der Menschenrechts-Situation in China. „So kann ein XTC-Schmuggler in China zum Tode verurteilt werden. Meine niederländischen Kollegen haben damit kein Problem.“ Aber die Humanitätsdusler in der Regierung. Wie lange noch? Wang teilte sich den Part des Ober-Hardliners mit Anthony Placido, Drogenagent aus New York. Hatte es Kumpel Wang mit der Todesstrafe, warb der Yankee für mehr UndercoverAgenten. Auch er hatte die „Massenvernichtungswaffen“Rhetorik drauf. „Der 11.9. verursachte beinahe 3.000 Tote, aber jährlich sterben in den USA 19.000 Menschen durch synthetische Drogen.“ Auch er forderte die Niederländer auf, die Strafen
für Drogenhändler drastisch zu erhöhen und demonstrierte die US-Obsession für das Wundermittel „Undercover“ Dublin Auf der Ministerkonferenz über Drogen in Dublin sah es wieder ganz anders aus. Da sprach sich der Schweizer Bundespräsident Couchepin und sein Direktor des Bundesamtes für Gesundheit, Thomas Zeltner, ohne Wenn und Aber für die Entkriminalisierung des Cannabis-Konsums aus. Und bildete, mit dem Niederländer Bob Keizer, den liberalen Gegenpol zu dem repressiven Verhalten von UN (der Italiener Costa nannte das Schweizer Modell „Kapriolen eines superreichen Landes, ein eigenartiges Experiment“, das er keinem empfehlen wolle) und EU (der Kommissar Byrne plädierte kategorisch für „Abschreckung“). Doch die Karawane zieht weiter: die „NZZ“ hebt hervor, dass „die Schweiz von zahlreichen Befragten als innovatives, mutiges Land bezeichnet wurde“ und verbindet mit der Tatsache, dass die Niederlande ab sofort den Vorsitz dieser „PompidouGruppe“ übernehmen, die Erwartung, dass demnächst mit undogmatischer (Drogen-)Politik zu rechnen sei. Bernd Fallen
4 news
a
Das Eckthema: Suizid
Das „Hanf Journal“-
Wörterbuch für Drogensprachen Wir erklären euch Kiffern die anderen Drogenwelten
Sex während der Schwangerschaft kann die Hirnaktivität ihres Kindes steigern
Dieses Mal: Nikophile (Raucher)
Ab sofort eröffnet das Hanf Journal das Feuer auf die Bundesdrogenbeauftragte. Jeden Monat werdet ihr nun lesen können, welche Verbrechen von der Drogenbeauftragten ausgehen. Viel Spaß
Feuer auf Caspers-Merk Zensur wie zu Stalins Zeiten in der Sowjetunion Das Bundesministerium für Gesundheit hatte im Jahr 1999 eine Drogen- und Suchtkommission berufen, der hochkarätige Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Rechtswissenschaften, Sozialwissenschaften sowie ein Vertreter der Betroffenen und ein Journalist und Praktiker angehörten. Das 14-köpfige Gremium hatte sich am 8. Dezember 1999 in Berlin konstituiert. Die Aufgabe der Kommission war es, Empfehlungen zur Verbesserung der Suchtprävention auszuarbeiten. Des Weiteren sollte die Kommission dazu beitragen, einen neuen Nationalen Aktionsplan Drogen und Suchtmittel zu entwickeln, der die wichtigen Aspekte und Maßnahmen in diesem Bereich auf allen Ebenen umfassen sollte. Am 4. Juni 2002 hatte die Drogen- und Suchtkommission der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marion CaspersMerk, ihren Abschlussbericht zur Verbesserung der Suchtprävention übergeben. Damals hatte das Gesundheitsministerium zu diesem Anlass eine Pressemitteilung mit dem Titel „Politik der Bundesregierung sieht sich durch das Votum der Drogenund Suchtkommission bestätigt“ veröffentlicht. Sowohl die Pressemitteilung (Nr. 13 vom 4. Juni 2002) als auch eine Vollversion des Abschlussberichtes der Drogen- und Suchtkommission konnte man über mehrere Monate hinweg auf der Website des Gesundheitsministeriums abrufen. Heute sucht man jedoch auf der Website des Ministeriums vergeblich nach diesen beiden Dokumenten. Sie wurden einfach wieder entfernt. Und damit dies nicht allzu auffällig erscheint, wurde bei allen Pressemitteilungen der Drogenbeauftragten aus den Jahren 2001 und 2002 die Nummerierung ebenfalls entfernt. Mit nahezu akribischer Präzision wurden hier nach klassischer Geheimdienstmanier wie zu Stalins Zeiten in der Sowjetunion Dokumente aus Verzeichnissen entfernt, um das in diesen amtlichen Dokumenten transportierte Gedankengut besser ausmerzen zu können. Nach wie vor baut die amtliche Drogenpolitik in der Bundesrepublik Deutschland auf die fachliche Unkenntnis der Bevölkerung und unterschlägt deshalb systematisch wichtige Informationen, um den Stand der allgemeinen Unkenntnis nicht zu gefährden. Beispielsweise wird im Drogen- und
Suchtbericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung vom 29. April 2003 der Abschlussbericht der Drogen- und Suchtkommission vom Juni 2002 erwähnt (S. 21), jedoch ohne der Angabe einer Bezugsquelle und unter Unterschlagung wichtiger Empfehlungen der Kommission wie: „Vielmehr ist besonderes Augenmerk auf mögliche schädliche Nebenwirkungen solcher Gesetze (z. B. Stigmatisierung bestimmter Personengruppen, negative Effekte durch Inhaftierungen etc.) zu richten. Zudem sollten Gesetze regelmäßig evaluiert und daraufhin überprüft werden, ob die in sie gesetzten Erwartungen auch tatsächlich erfüllt worden sind. Sollte die (unabhängige) Evaluation zu dem Ergebnis kommen, dass dies nicht der Fall ist, dann sind die Gesetze abzuschaffen, im Ausnahmefall auch zu ändern.“ [S. 30] „Der Gesetzgeber hat in den vergangenen Jahren aus politischen Erwägungen mit den §§ 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 10, 11 und 12 BtMG besondere Tatbestandsformen der Beihilfe zum Konsum geschaffen und mit Strafe bedroht, obwohl vonseiten der Strafverfolgung hier kein Bedürfnis bestand. So zeigen denn auch die Statistiken der Strafverfolgungsbehörden, daß diese Vorschriften nicht zu Verurteilungen führen, aber von den politischen Parteien bei der Bewertung von Drogenhilfe und Therapiemaßnahmen häufig zitiert werden. Die Lösung der Probleme wäre deshalb eine ersatzlose Streichung dieser Vorschriften.“ [S. 31] Obwohl die Drogen- und Suchtkommission gemäß ihrer Bestimmung vor allem dazu beitragen sollte, einen neuen Nationalen Aktionsplan Drogen und Suchtmittel zu entwickeln, wurde die Kommission in der Pressemitteilung vom 25. Juni 2003 zur Verabschiedung des „Aktionsplans Drogen und Sucht“ im Kabinett mit keinem Wort erwähnt. Auch im „Aktionsplan Drogen und Sucht“, den die Drogenbeauftragte Caspers-Merk als „Moderne Agenda zur Bewältigung der Suchtproblematik“ bezeichnet, wird die Drogen- und Suchtkommission nicht erwähnt. Der neue Aktionsplan spiegelt somit nicht den aktuellen Stand des Wissens einer hochkarätigen Kommission wider, sondern weit mehr den (Klein-)Geist jener politischen Klasse, die immer noch des Glaubens ist, mit List, Täuschung und Vertuschung könne man einen konstruktiven Beitrag zur Lösung von Problemen leisten. Hans Cousto
Die wenigsten unter uns dürften zu denen gehören, die dieser Spezies nicht wenigstens teilweise angehören. Eine Bong ohne Nikotinflash kommt nur halb so heftig und der Joint ohne Tabak geht ständig aus. Aber es gibt tatsächlich einen Schlag Menschen, die Teer, Brandbeschleuniger, Parfüme und zahlreiche suchterzeugende Stoffe nicht als nötiges Übel, sondern zum Spaß konsumieren. Wo da allerdings der Spaß liegt, ist mir bis heute noch schleierhaft. Nikotin ist so ziemlich die einzige Droge, die nicht kickt. Zumindest nicht so richtig. Ich hab noch nie von einer Party gehört, auf der so unheimlich viel geraucht wurde, dass alle ganz ausgelassen waren. Es ist kein toller Flash. Und trotzdem geiern ihm alle hinterher. Am Anfang gilt es als cool und sobald man behaupten kann, man wäre süchtig, braucht man eh keine Legitimation mehr. Und trotz aller Nachteile gibt es dreisterweise immer noch einige vieldiskutierte Argumente, die den Tabak zumindest ansatzweise verteidigen. So heißt es oft: „Rauchen ist kommunikativ“ – Na kein Wunder, irgendwas muss man ja tun, wenn man gemeinsam vor die Tür geschickt wird. Dieses Argument wird allerdings drastisch durch die Tatsache relativiert, dass Raucher per se aus dem Mund stinken. „Rauchen hilft gegen Langeweile“ – Ja, theoretisch ein gutes Argument. Wer damit rechnet mit 40 die letzten Fragmente seiner Lunge mit einer Beatmungsmaschine bepumpt zu bekommen, lebt sein Leben bestimmt intensiver. „Irgendein Laster braucht doch jeder“ – Soll das heißen, dass ihr jetzt alle auf schmutzigen Sex, Alkohol und Fernsehgucken verzichtet? Tja, trotz dieser relativ erbärmlichen Auflistung erschöpft es sich hier meist schon wieder. Meine Vermutung ist, dass es sich hier um ein sektenartiges Selbstmordkollektiv handelt, dass sich zum Ziel gemacht hat die Menschheit auszurotten. Meine Stimme haben sie!
5 news Das Eckthema: Suizid
Pill Testing, der sichere Weg Einen wesentlichen Faktor für die Gesundheitsgefährdung beim Konsum von Drogen bildet vielfach die Unklarheit über die genaue stoffliche Zusammensetzung der unterschiedlichen Substanzen. Warum gibt es immer noch kein Drug-Checking in Deutschland? Warum sehen Politiker immer noch zu, wenn Menschen sich nichtsahnend Pillen schmeißen müssen? Genau diese Fragen wurden am Freitag, dem 26. September, im Frankfurter Kultclub U60311 zusammen mit dem Alice The Drug and Culture- Project geklärt. Kai Guthke, Rechtsanwalt und im Vorstand von Drogennotruf e. V., stellte zunächst die Ergebnisse einer EU-Forschungs-Studie (Wien, Amsterdam & Hannover) vor. Die Verantwortlichen kommen zu dem Ergebnis, dass es keinen zusätzlichen Konsumanreiz durch das Pill Testing gebe. Die Konsumenten gehen dort, wo die Möglichkeit zum Pill Testing besteht, bewusster und vorsichtiger mit der Droge um - was sowohl die Art und Weise des Konsums wie auch die eingenommenen Mengen betrifft. Auch werden durch das Testen vor Ort schneller gefälschte Pillen mit zum geringen Teil sehr gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen entdeckt. Wer kann sich nicht an die Durchsagen auf der Love Parade oder Nature One erinnern: „Vorsicht vor Pillen mit xyAufdruck, es gab bereits mehrere Leute mit Kreislaufproblemen.“ Gerade erfahrene User werden zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ecstasy angeregt. Dies ist natürlich nur möglich, wenn der User weiß was und wie viel in der Pille drin ist. Vor Ort kann getestet werden ob überhaupt MDMA in der Pille ist. Anschließend können die Pillen im Labor quantitativ untersucht werden und das Ergebnis z. B. anonym per Telefon mitgeteilt werden. Dies hat den Effekt, dass auch die Dealer die Möglichkeit haben ihr Material zu testen. Denn wer möchte schon für gefährliche Pillen verantwortlich sein, bzw. seine Kunden verlieren wenn´s herauskommt.
XTC
a Schwarzmarktkippen
Da Pill Testing zu einem sichereren, bewussteren Umgang mit XTC führt, weniger konsumiert wird und weniger Gefahren durch giftige Ersatzstoffe drohen, warum gibt es das nicht schon längst in allen größeren Städten Deutschlands? Frank Günther, Projektleitung Alice (Frankfurt), setzt sich bereits seit Jahren für die Einführung des Drug-Checking ein, also für das Analysieren der Inhaltsstoffe von Drogen und die Veröffentlichung der Ergebnisse. Es wurden entsprechende Anträge an die Behörden gestellt und jedes Mal ohne ausführliche Begründung abgelehnt. Leider darf in Deutschland niemand mit den illegalisierten Substanzen des BtmGs in Berührung kommen. Also dürfen die Pill Tester die Pillen nicht berühren, weil man sich sonst des Besitzes strafbar macht, zumindest in Frankfurt. Das es auch anders gehen kann zeigt uns Drobs (Drogenberatungsstelle) Hannover. Sie haben Jahre lang Pill Testing angeboten. Leider ist es zu einem Regierungswechsel gekommen und sie mussten das Projekt einstellen. Dies zeigt deutlich, dass es durchaus rechtlich möglich ist Pillen zu testen, dass die Umsetzung aber meist an der Blockade der politischen Entscheidungsträger scheitert. Apotheken dürfen Proben zur qualitativen Untersuchung annehmen, allerdings muss bei der Abgabe gesagt werden, auf welche Substanz getestet werden soll. Leider ist diese Dienstleistung freiwillig und kann von den Apotheken verweigert werden. Ein Test kostet etwa 30 Euro und bestätigt nur , dass z. B.MDMA drin ist, nicht wie viel oder welche anderen Stoffe ebenfalls enthalten sind. Eingeführt wurden diese Tests um besorgten Eltern eine Möglichkeit zur Kontrolle geben zu können, ohne dass sie die eigenen Kinder anzeigen müssen. Aber natürlich kann jeder einen solchen Test verlangen . . . (Anm. d. Red.: Und das sollte jeder tun. Zeigt den Apotheker/ innen, dass es Interesse an diesen Tests gibt und fordert eine Begründung, falls er/sie sich weigert und schickt möglichst Berichte vom erlebten an: redaktion@hanfjournal.de, wir werden darüber in den nächsten Ausgaben berichten). Dr. Christian Steup, Pharmazeut bei der THC Pharm (Hersteller von synthetischem THC (Dronabinol)) referierte über die praktische Seite des Pill Testings: Methoden, Testverfahren, Stoffkunde. Toleranzbildung , Nebenwirkungen und gefährliche Streckmittel die in Proben gefunden wurden, z. B. PMA, waren wichtige Themen. Insbesondere die Merkmale der verschiedenen Pillen wurden behandelt. Pillen werden gefälscht zur Verkaufszahlensteigerung. Meist sind dies harmlose Placebos oder auch Amphetamin, Coffein etc. Gefährlich wird es, wenn z. B. das genannte PMA enthalten ist. Das langsamere Einsetzen der Wirkung beim PMA, verführt zum „Nachschmeißen“ und verstärkt somit die gesundheitlichen Risiken. Im Internet kann man zumindest die eigene Pille mit einer „Böse-Pillen-Liste“ vergleichen. Dazu gibt es Angaben zu Größe, Gewicht, Farbe, Bruchkanten usw. Diese Liste wird ständig erweitert und aktualisiert. Um gefährlichen Plagiaten vorzubeugen, werden nur die „Bösen-Pillen“ veröffentlicht. Infos: www.alice-project.de und www.eve-rave.de und Pillenliste: www.step-hannover.de/data/dprae/rav3.html Sokratis Zacharopolus
Weihnachtsteufel hat zugeschlagen An dieser Stelle müssen wir uns einmal entschuldigen. Eigentlich sollte auf dieser Seite ein großes Gewinnspiel mit einer ersten Hanf Journal Leserumfrage stattfinden. Genialste Preise im Grow- wie auch im ParaphernaliaBereich und eine erste Auswertung, wie cool eigentlich das Hanf Journal ist hätten auf euch gewartet. Aber wie es eben immer so kommt, geht nicht alles so, wie man es sich erhofft. So war es auch diesen Monat in unserer Redaktion. Viel Extraarbeit und familiäre Zwischenfälle brachten schlussendlich das Fass zum Überlaufen und machten eine Verschiebung der Umfrage und des Gewinnspieles unumgänglich. Das bedeutet aber, dass ihr nun einen Monat lang in Vorfreude baden könnt. Außerdem habt ihr dann immer noch die Möglichkeit zu bestimmen, was wirklich fett und breit ist. Also nochmals Entschuldigung an alle Geschädigten, aber seid euch sicher, nächsten Monat rockt es dann um so mehr. Werner Graf
6 news
a
Das Eckthema: Suizid
Einstiegsdroge
Knöllchen für Kiffer
Zwischen Straffreiheit von Cannabis-Besitz und Cannabis-Prohibition gibt es einen in Deutschland bisher eher wenig diskutierten Mittelweg, die Einstufung als Ordnungswidrigkeit, ähnlich wie Parken im Parkverbot. In Australien wurde das Ordnungswidrigkeitsmodell (OWM) bereits erprobt. In Kanada und Frankreich überlegt die Regierung, es einzuführen.
dasPro: Das Modell hat zunächst einige Vorteile gegenüber dem derzeitigen strafrechtlichen Verbot: Jede Herausnahme aus dem Strafrecht entlastet die Justiz. Von 139.082 Cannabsi-Anzeigen in Deutschland im Jahre 2002 waren immerhin 100.779 für Besitz ohne Handel. Richter Andreas Müller schätzt, dass 500 Staatsanwälte bundesweit nur mit Cannabis-Fällen ausgelastet sind.
Legalize It! Dieses mal: Die akzeptierenden Eltern Jürgen Heimchen, Vorsitzender: “Unser Verband versteht sich als Dachorganisation für Eltern und Angehörige, die eine humane Drogenpolitik fordern. Durch die Selbsthilfe der betroffenen Eltern wird nicht nur die eigene Genesung zu erreichen versucht, sondern durch akzeptierende Elternarbeit auch eine Schadensminimierung für unsere Drogen gebrauchenden Kinder angestrebt. Die gleichen Sorgen, Nöte, Ängste, die gleichen Hoffnungen und Wünsche, aber auch die gleiche Wut und Verzweiflung haben uns zusammengeführt. Daraus ergibt sich für die Eltern und unseren Verband die soziale und gesellschaftliche Verpflichtung, Einfluss zu nehmen, dass sich die derzeitigen diskriminierenden und ausgrenzenden Lebensbedingungen der Drogenabhängigen zugunsten menschenwürdiger und integrativer Lebensmöglichkeiten verbessern, auch für diejenigen Abhängigen, die es nicht schaffen, auf Dauer abstinent zu leben.”
Pfarrer Michael Kleim (Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit e.V.)
Man brachte einen Junkie zu Jesus und forderte ihn auf, das Urteil zu sprechen. „"Nach unseren Gesetzen ist er schuldig!" riefen sie alle., „Eer muss bestraft werden, sonst macht sein Beispiel Schule. Los, fälle den Richterspruch!" Doch Jesus stand nur ruhig und nachdenklich da, bis er zur Menge sagte: „"Wer von euch ohne eine Suchtgefährdung lebt, der werfe den ersten Stein.“ Nun wurden die anderen ebenfalls ruhiger. Als erstes ließ der Kettenraucher seinen Stein fallen und schlich leise davon. Der Autofetischist folgte ihm kurz darauf. Auch der besessene Computerfreak nickte schließlich und verschwand. Der Biertrinker brauchte etwas länger, und der Karrieresüchtige sah es dann auch ein, dass er nicht derjenige sein kann, der werfen könne. Zuletzt blieben nur noch zwei stehen: der Machtbesessene und der Profitgierige. Ich fürchte, sie halten die Steine noch immer in der Hand, sonst würde es heute den meisten Junkies besser gehen.“ www.akzeptierende-eltern.de
Pro/Contra Ordnungswidrigkeit
Bei Ordnungswidrigkeiten besteht, anders als bei Straftaten, keine Ermittlungspflicht. Ein Polizist, der „"wegsieht“" weil er Wichtigeres zu tun hat, macht sich dann nicht mehr strafbar. Ist der Strafzettel bezahlt, ist der Fall vorbei - im Gegensatz zu den Mühlen der Justiz, die so langsam mahlen, dass es Monate dauern kann, bis das Ergebnis feststeht. Wenn einfacher Besitz keine Straftat mehr ist, wird auch keine Hausdurchsuchung mehr fällig, wie vielfach in südlichen und östlichen Bundesländern selbst bei geringen Mengen. Der Konsument gilt beim OWM nicht als Straftäter und erspart sich damit schädliche Konsequenzen in Beruf und Gesellschaft. Als „"vorbestraft“" im üblichen Sinn (Eintrag ins polizeiliche Führungszeugnis) gilt man aber ohnehin erst ab 90 Tagessätzen, zu denen man meist erst bei Handel oder Anbau „"nicht geringer“" Mengen verurteilt wird. Das OWM kommt Kritikern entgegen, die bei einer Legalisierung befürchten, sie käme einer staatlichen Unbedenklichkeitserklärung für Cannabis gleich. Mit einem Bußgeld drückt der Gesetzgeber weiterhin sein Missfallen aus und zeigt, dass Cannabis-Kkonsum unerwünscht ist. Das sollte eigentlich das Modell leichter d u rc h s e t z b a r m a c h e n . Bei einer Ordnungswidrigkeit droht grundsätzlich keine Haft. In der Praxis ist das allerdings kaum relevant, wenn sich das OWM auf geringe Mengen beschränkt.
dasContra: Dass eine Verlagerung der Repression vom Mittel des Strafrechts auf das Verwaltungsrecht nicht unbedingt einer Liberalisierung entspricht, sah man bereits am zunehmenden Ausbau der Verfolgung über die Führerscheinstellen in den letzten Jahren. Im südaustralischen Modell saßen nach der Reform mehr Menschen wegen Nichtbezahlung von Strafzetteln im Gefängnis, als vorher von Richtern wegen Cannabis-Bbesitz in Gefängnis geschickt worden waren. Der geringere Zeitaufwand führte auch zu einer konsequenteren Verfolgung: Die Fallzahlen stiegen von 1987 bis 1996 auf das Zweieinhalbfache. Eine Ordnungswidrigkeit kann teurer werden als eine Straftat, insbesondere wenn bei der Straftat das Verfahren von einer überlasteten Staatsanwaltschaft straflos eingestellt würde. In Frankreich kam es im Jahre 2001 laut Innenministerium nur bei 8% Prozent aller Anzeigen wegen Drogendelikten zu einer Verurteilung, während dieses Ministerium andererseits bei einer Ordnungswidrigkeitslösung an Bußgelder von bis zu 1500 Euro denkt. Die regional ungleiche Rechtspraxis kann sich mit dem OWM sogar noch vergrössern.
dasFAZIT: Je nach Ausgestaltung kann ein Ordnungswidrigkeitsmodell eine Verbesserung oder eine Verschlechterung bedeuten. Der Teufel steckt wie so oft im Detail. Im Sommer 2002 schlug Dr. Hans-Jörg Schäfer, der damalige drogenpolitische Sprecher der SPD, eine interessante Variante des Ordnungswidrigkeitsmodells vor: Besitz zum Eigenkonsum soll grundsätzlich straffrei sein, aber der Handel solle als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Damit sollen die drastischen Strafen reduziert werden, die derzeit Cannabis-Einzelhändlern drohen, ohne dass Konflikte mit den UN-Drogenabkommen entstehen. Ein solches Modell wäre als Übergangslösung nicht uninteressant.
derAutor Joe Wein ist an der vordersten Front der Drogenlegalisierung. Von Japan aus hat er sein Projekt www.cannabislegal.de gestartet, welches sich zum führenden CannabisIinformations-Tool gemausert hat. Nebenbei ist er auch noch im Vorstand des Vfd und liebt es PolitikerInnen Briefe zu schreiben.
Ein OWM nur für Konsumenten kann den Eindruck erwecken, das Problem der Kriminalisierung sei nun gelöst, wie das schon bei der derzeitigen Regelung des Paragraphen 31a BtMG teilweise der Fall ist. Das kann dann weitergehenden Reformen den Wind aus den Segeln nehmen. Unterdessen geht die Kriminalisierung weiter, insbesondere der Einzelhändler, auf deren Risikobereitschaft Millionen von Konsumenten angewiesen sind. Der Großssteil der Repressionskosten und --schäden entsteht wahrscheinlich hier und nicht bei Konsumenten. Vo n d e r v e r m e i n t l i c h leichteren Durchsetzbarkeit des OWM ist bisher nicht viel zu bemerken. Seine Akzeptanz bei der CDU/CSU scheint nicht viel größer zu sein als die des Coffee ShopModelles. Wer Cannabis immer noch für eine Einstiegsdroge hält und an den Nutzen von Repression glaubt, wird im Bundesrat einem OWM nur dann zustimmen, wenn es nicht weniger repressiv ist als die strafrechtliche Lösung, die es ersetzen soll.
Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.
Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin
mehr Infos unter www.hanfverband.de
7 news Das Eckthema: Suizid
Luxemburg
a Keine Macht den Prohibitionisten
Im Oktober 2003 brachte der Opiumbericht für Afghanistan des UN-Büros für Drogen und Kriminalität (UNODC) folgende Fakten: 2003 wurden in Afghanistan 80.000 Hektar Schlafmohn angebaut und 3.600 Tonnen Opium geerntet. Das sind 200 Tonnen mehr als 2002 und fast das 20fache der 2001 unter dem repressiven Taliban-Regime produzierten Menge. 1,7 Millionen Afghanen leben vom Opiumanbau, das sind sieben Prozent der Bevölkerung. 75 Prozent der Welt-OpiumProduktion kommt aus dem Land am Hindukusch. Das Einkommen der Opiumbauern und -händler wird auf 2,3 Milliarden Dollar geschätzt, das entspricht der Hälfte des offiziellen Bruttoinlandsprodukts von Afghanistan. Am 27. April 2001 trat in Luxemburg ein neues Drogengesetz in kraft. Strafbar sind nach wie vor fast alle Umgangsformen mit Cannabis, inklusive des Konsums. Allgemein wurden die Strafen herabgesetzt, für Cannabis-Konsum ist aber immer noch eine Geldstrafe zwischen 250 und 2500 Euro vorgesehen. Konsum von Minderjährigen kann sogar zusätzlich mit acht Tagen bis sechs Monaten Haft geahndet werden. Von den insgesamt 60 Abgeordneten stimmten 19 dagegen und sieben enthielten sich. Am 13. Juni 2004 finden in Luxemburg wieder Parlamentswahlen statt. Vor diesem Termin dürfte kaum noch mit weiteren Änderungen zu rechnen sein. Über eine generelle Reform wird nicht mehr geredet, in der zuständigen Parlamentskommission sind schon längere Zeit so gut wie keine Aktivitäten mehr zu verzeichnen. Vor allem das präventive Testen von Verkehrsteilnehmern auf den Konsum illegaler Drogen ist zunehmend in der politischen Diskussion: Tests und entsprechende Gesetze wie im Ausland gibt es noch nicht. Dass auch in Luxemburg Cannabis-Konsum zum alltäglichen Leben gehört, zeigt die vom Suchtpräventionszentrum in Auftrag gegebene und im Mai 2000 veröffentlichte Studie „Cannabis in Luxemburg“. Demnach gleicht der Konsum dem der Nachbarländer. In der 8. Klasse konsumierten bereits 4,7 Prozent der Schüler regelmäßig, 15 Prozent haben schon mal probiert. In der 12. Klasse fanden sich 13,3 Prozent aktueller Konsumenten, 43,3 Prozent haben schon mal gekifft. In Luxemburg kennt laut dieser Studie auch fast jeder irgendjemanden der Cannabis nimmt oder von dem er es beziehen könnte und 16,7 Prozent der befragten Personen (zwölf bis 60 Jahre) waren in dem Glauben, dass der Konsum nicht verboten sei, weitere 29,2 Prozent waren sich darüber im Unklaren. Auch in Luxemburg gibt es verschiedenste Legalisierungsgruppen. Eine davon ist Life. Diese gründete im März 2002 die „Initiative für eine ehrliche Suchtprävention“. Zu den Hauptzielen gehören eine ehrliche Aufklärung über Drogen - vor allem über Cannabis- und Drogenkonsum im Allgemeinen nicht mehr strafrechtlich zu verfolgen. Am 9. Juli 2002 fand eine Kundgebung für eine tolerante Cannabis-Politik unter dem Motto „Prävention statt Repression“ in Esch/Alzette, der zweitgrößten Stadt des Großherzogtums, statt. Die übrigens erste Demo von diesem Ausmaß wurde mit Konzerten von fünf Bands begleitet. Brandneu herausgekommen ist „Cannabis - eine Bestandsaufnahme“ in deutscher und französischer Sprache: http://homepages.spider.lu/johnnyth/Cannabis.htm In Planung sind praktische Handzettel zum Vorstellen der Initiative sowie auch Fördermitgliedskarten. Treffen mit Politikern und Parteien werden im Wahlkampf ebenfalls nicht ausbleiben! LIFE freut sich über jede Unterstützung durch aktive Mithilfe oder finanziell. Life - Initiative für eine ehrliche Suchtprävention
53 Val des Aulnes, L-3811 Schifflingen Tel. (00 35 2) 26 53 08 95 http://www.act4cannabis.lu initiativ@act4cannabis.lu CCPL IBAN LU24 1111 1948 9825 0000 Vermerk „Cannabiskampagne“
Deutschland sichert Drogenhandel Bundeswehreinsatz in Afghanistan produziert seltsame Blüten
Solche Aussagen sind mit Vorsicht zu genießen. Denn oft werden bei derartigen Zahlenspielen europäische Schwarzmarktpreise zugrundegelegt, um anhand möglichst hoher Zahlen eine möglichst große Bedrohung beschwören zu können. In einem Land, in dem das Kilo Haschisch 12 Dollar kostet, kann aber auch das Opium nicht sonderlich gewinnbringend vermarktet werden. Der „Spiegel“ spricht von 120 Dollar pro Kilo auf dem Markt in Argu, einer Stadt, von der aus das Opium ohne große Umwege ins Ausland geht. Und selbst wenn man das Kilo mit 200 Dollar Gewinn veranschlagt, bleibt nicht einmal eine Milliarde Dollar in Afghanistan. Die Region Kundus gehört zu den drei größten Anbaugebieten des Landes. In diese heitere Region schickt Deutschland nun seine Soldaten im Rahmen der Erweiterung von „enduring freedom“. Allerdings ganz ausdrücklich ohne den Auftrag, den Opiumhandel zu bekämpfen. Der wird bei dem Versuch, den Wiederaufbau in der Region zu sichern, stillschweigend toleriert werden. Und das obwohl die zukünftige Sicherheit Afghanistans elementar davon abhängt, die Hoheit über den Opiumanbau den Warlords zu entreißen. Von all dem Geld, das die UNODC da hochrechnet, bleibt nämlich maximal die Hälfte den Bauern, der Rest wandert in die Armeen der Warlords, die den Handel organisieren und ihre hohen Posten zum unbehelligten Schmuggel benutzen. Der Machthaber in Deutschlands zukünftigem Sorgenkind nennt sich Mohammed Fahim und ist irritierenderweise auch Afghanistans Verteidigungsminister. Er kontrolliert mit seiner Privatarmee den Schlafmohnanbau in Teilen der Provinz Kundus. Antonio Maria Costa, Direktor des UN-Büros sieht eine weitere Gefahr: „Die Terroristen nehmen sich auch ihren Teil: je länger das dauert, desto größer wird die Bedrohung der Sicherheit.“ Ja, ja, mal wieder Terrorangst als Legitimation von wenig durchdachten Haudrauf-Methoden. Paranoide Warnungen vor dem Drogenstaat, dessen einzig gefährliches Element die Warlords sind, die ihre Einkünfte aus eben dieser paranoiden Geisteshaltung unserer Gesellschaft beziehen.
Natürlich, wir müssen uns mal wieder vor den Terroristen schützen. Wir hätten dagegen eine wirklich prima Idee zu liefern: Einfach Opium in Afghanistan legalisieren! Da freuen sich nicht nur die afghanischen Opiumbauern, die das Zeug endlich mal zu angemessenen Preisen verkaufen könnten, sondern auch die deutschen Soldaten, die mal was Sinnvolles tun können, nämlich beim Verladen helfen. Und die Warlords, die können einpacken, denn die haben dann keine Kohle mehr. Die kriegt die afghanische Regierung und baut davon hübsche Kindergärten und vielleicht ’ne S-Bahn oder so was. „Und was ist mit dem Opium?“ fragt ihr euch bestimmt. „Das schadet doch trotzdem?“ Na, ja, wenn es das wirklich tut, weil es im Zielland illegal ist und deshalb verpanscht wird, dann tut es das auch, wenn es nicht aus Afghanistan kommt. Denn irgendwo kommt es immer her! Die Studie:
http://www.unodc.org/pdf/afg/afghanistan_opium_survey_2 003_exec_summary.pdf Martin Schwarzbeck
8 wirtschaft
a
Das Eckthema: Suizid
röchel, röchel
Hanfmesse erobert die Hauptstadt 10. bis 12. September öffnet die InterHanf in Berlin ihre Tore
www.kiffer.tv
Papers by ROOR?
www.rumpelstilzchen.com
www.roor.com; www.authentic-pleasure.com
Der breiteste kiffer-chanel seit es Internet gibt.
Wieder einmal sah alles nach einer abgekarteten Marketingstrategie aus. Auf ein herkömmliches Produkt wird einfach ein Markenname gedruckt und schon kaufen ein paar logofixierte Kunden dieses Produkt ohne wirklich nachzudenken. Nicht so bei diesen Papers!
Im Jahre 2001 begann Johann vom Rumpelstilzchenversand mit Kiffer.tv. Er startete mit P.O.T. (Pharaphenalia Order Television) und „Streaming Dope“. Hier findet Mensch aus dem TV mitgeschnittene Videostreams über Drogen. Das allein macht www.kiffer.tv zu der Webadresse, wenn es darum geht, verpasste Drogenlektüre zu genießen und runterzuladen. Damit Mensch die nächsten wichtigen Sendungen im TV nicht verpasst gibt es einen TV-Kalender und einen SMSService für alle, die wissen wollen, wann neue Sendungen online sind. Seit circa drei Monaten bietet www.kiffer.tv ein weiteres Highlight, „Exxessiv“ – ein wöchentliches Magazin mit breiten Gewinnspielen und interessanten Rubriken , wie zum Beipiel „Back Dat“ oder „Investigativ“. Seit 20 Sendungen unterhält Moderator Johann Anderson gekonnt seine Zuschauer und gibt nebenbei so manche interessante Information. Nachdem der erste Studiobrand überstanden ist („Dope am Sonntag“ Nr. 167 berichtete), ist es Johann zu wünschen, dass er auch in Zukunft die Leute mit seinen Sendungen erhightern wird.
Volcano erhält Innovationspreis www.vapormed.de
Im Gegenteil, es handelt sich sogar um eine absolute Novität, denn diese Blättchen sind die ersten auf dem Markt, die aus reinem Flachs hergestellt sind. ROOR hat dafür anderthalb Jahre in Zusammenarbeit mit einem experimentierfreudigen Zigarettenpapierhersteller Testreihen durchgeführt. Alle verfügbaren Rohstoffe wie Reis, Holz, Hanf sowie deren unterschiedlichen Zusammensetzungen wurden genauso getestet wie unterschiedliche Stärken dieser Papiere. Bei den von ROOR beurteilten Kriterien Abbrennverhalten, Geschmacksneutralität und Schadstoffarmut belegte das Flachspapier mit rein pflanzlicher Gummierung eindeutig die Nr. 1. Auch unsere Tests überzeugten uns von diesem KingSize Paper – Hanf innendrin, Flachs außenrum – wahrlich perfekt für ein authentisches Vergnügen! Thanxs to ROOR papers by authentic pleasure. Jeder Scout und Paketesempfänger wird mit dieser Ausgabe die Möglichkeit bekommen, die Papers einmal selber zu testen.
DIPSE XS-250 www.dipse.de
Die neue Hanfmesse in Berlin
Das Dilemma der deutschen Hanfmesselandschaft wurden schon des längeren im „Hanf Journal“ diskutiert. Wenige Besucher, wenig Hanf und fast kein Szene-Flair waren die schwerwiegendsten Kritikpunkte. Nun haben sich zwei neue Partner, darunter auch das „Hanf Journal“, zusammengeschlossen um eine Hanfmesse in Berlin zu veranstalten, die ihren Namen auch wirklich verdient hat. Gerade in der Stadt Berlin liegt die Chance, die Plattform für die Hanfbranche deutlich zu vergrößern. Als einzige europäische Großstadt bietet Berlin den Charme des Knotenpunktes zwischen Ost und West und soll diesem auch auf der Messe gerecht werden. Als die Hauptstadt der Legalisierungsbewegung in Deutschland (Hanfparade, HanfMuseum, Deutscher Hanf Verband) scheint Berlin die Stadt für eine Hanfmesse in Deutschland. Dieses Ziel, eine freakige und chillige Hanfmesse zu kreieren, haben sich zwei bereits renommierte Firmen gesteckt. Zusammen mit der Mutterfirma des „Hanf Journal“, der Sowjet GmbH, wird der Macher der CannaTrade.ch, Marco Kuhn, versuchen, diese Messe zum Erfolg zu führen. Gerade die interessanten Ergänzungen aus dem Messe-Know-how von Marco Kuhn und den Erfahrungen einer KifferZeitung lässt eine Messe erwarten, die sich schnell im europäischen Kontext einordnen wird. Die InterHanf wird verblüffenderweise sogar in den Gebäuden der Messe Berlin stattfinden. Hier konnte die InterHanf gleich neue Standards setzen, denn dies scheint ein kompetenter Partner sein, welcher den Bedürfnissen einer professionellen Veranstaltung voll entspricht. Insgesamt wurden drei Messehallen gemietet, mit zusammen 4.000 m2 Nutzfläche. Nun gilt es nur noch, diesen gefühlslosen Hallen den Flair der Hanfszene einzuhauchen. Einen weiteren Punkt betonte die InterHanf bewusst. Mit einer professionelle Messe zu Hanf in Berlin muss auch die Hanfszene unterstützt werden. Viele Medien und ein breites Publikumsspektrum müssen genutzt werden um die Bestrebungen zur Regulierung des Cannabis-Marktes durchzusetzen. Und so schließen die Veranstalter ihre erste Pressemitteilung mit der Ankündigung, „mit Informationen für einen Frieden im Drogenkrieg zu werben“. Werner Graf
www.interhanf.com
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Nachgeprüfte 99 Prozent THCAusbeute, dass muss prämiert werden! So oder so ähnlich dachten wohl die Jurymitglieder, die der Firma Storz & Bickel für ihren Vaporizer „Volcano“ den BadenWürttembergischen Innovationspreis verliehen. Nur kurz zur Erklärung: Ein Vaporizer ist ein Gerät zur Heißluftextraktion von Heilkräutern. Quasi wie rauchen bloß ohne schädliche Verbrennungsrückstände. Der Volcano, vielen eher als „der mit dem Bratschlauch“ bekannt, ist derzeit eines der ausgereiftesten Geräte auf dem Markt. Er erfüllt alle Ansprüche an Präzision und Qualität, sodass er selbst auf medizinischem Gebiet häufig zum Einsatz kommt. (Sogar die Drogenberatungsstelle vom Roten Kreuz Berlin hat einen). Das Gerät geht so gut, dass sich in diesem Jahr der Umsatz mehr als verdoppelt hat und die Wachstumskurve stetig nach oben zeigt. Dieses innovative Unternehmen beweist wieder, dass sich neue Ideen in Verbindung mit hoher Qualität erfolgreich durchsetzen.
Eine Innovation auf dem Waagenmarkt ist die kleine, handliche Digitalwaage XS-250 von DIPSE. Durch ihr zeitloses und formschönes Design, welches ein wenig an eine extrem flache Computermouse erinnert, ist sie jetzt schon ein Klassiker. Der Wägebereich mit 250 g und einer Ablesbarkeit von 0,1 g lässt keine Wünsche offen. Des weiteren verfügt die XS-250 über eine Zuwiegefunktion (Tara) sowie natürlich auch über eine Justierfunktion, um immer ein präzises Wägeergebnis zu gewährleisten. Ausgestattet mit einem Schutzdeckel und einer Schutzhülle ist die XS-250 die ideale Waage für die schnelle Wägung unterwegs. Selbstverständlich gewährt DIPSE auch auf diese Waagen zwei Jahre Garantie und vollen Service. Und das alles zu einem mehr als fairen Preis. Somit ist sie auch das ultimative Weihnachtsgeschenk und sollte auf keinem „Gabentisch“ fehlen. Erhältlich ist die DIPSE XS-250 in jedem gut sortierten Head Shop. Weitere Informationen finden sich im Internet.
9 guerilla growing
Unsere GG
Das Guerilla Growing-Team präsentiert:
Unsere Guerillas Gusto am 23.11.03 (Erdung: 20.05.03)
Guerilla Growing 10 – Die Verarbeitung
Feines Weed!
Nachdem Nils und ich die Ernte in der letzen Ausgabe gut hinter uns gebracht haben, ist es nun an der Zeit die Blüten und Erntereste, die inzwischen fertig sind, weiter zu verarbeiten oder zu lagern. Wie das genau funktioniert, wollte mir Nils zeigen, wenn auch die letzten Pflanzen geerntet und getrocknet sind. Und beim Betreten seiner Wohnung kann ich tatsächlich schon den wunderbaren Duft des Marihuanas erhaschen. Die Blüten sehen nun, nachdem sie getrocknet sind, echt viel kleiner aus, als direkt bei der Ernte. Nils hatte also absolut Recht, als er damals meinte: „Das wird bald nur noch ein Sechstel davon sein . . .“
„Zuviel Feuchtigkeit stellt eine Gefahrenquelle für Schimmel dar“, warnt Nils. „Ein luft- und lichtdichten Behälter an einem kühlen und dunklen Ort ist ideal zur Aufbewahrung geeignet.“ Für die langfristige Lagerung gibt es laut Nils auch mehrere Möglichkeiten: Zum einen einfrieren, wobei auch der letzte Rest Feuchtigkeit aus dem Gras trocknen muss, da sich Wasser beim Gefrieren ausdehnt und die Zellwände sprengt. „Auch im Kühlschrank lässt es sich gut lagern. Oder durch eine Vakuum- bzw. Stickstoffversiegelung zum Beispiel in Einmachgläsern.
o1
Der HoneyBee Extractor o3
„Und was machen wir mit dem ganzen Blattwerk, das wir separat getrocknet haben?“ frage ich beim Anblick des großen Blätterhaufens. „Nun, da gibt es auch wieder verschiedene Möglichkeiten. Mit verschiedenen Methoden kann man entweder Marihuana, Haschisch oder Öl Herstellen. Dabei unterscheidet man in Pollinieren und Extrahieren.“ erklärte mir Nils vielsagend. Bei der Pollinierung werden die Harzdrüsen mechanisch abgebrochen und vom Pflanzenmaterial getrennt. „Das geht zum Beispiel gut mit einem feinen Seidentuch, durch das die Drüsen hindurchfallen. Aber man kann auch einfach einige Blüten in einem statisch aufladbaren Behälter schütteln und den Harzstaub mit einem sauberen Finger herauskratzen“, erzählt mir Nils. Natürlich gibt es auch diverse Pollinier-Geräte für Groß und Klein im Growshop eures Vertrauens. Eine neue Methode ist es, die Drüsen in Eiswasser abzutrennen. Dabei wird die Pflanze im Gegensatz zu den anderen Methoden nicht mit der Zeit zerrieben, der Hasch bleibt also reiner. „Geht das auch mit den Blüten?“ frage ich Nils. „Selbstverständlich, aber die Methoden sind eher gedacht um dem schlecht rauchbaren Blattmaterial die Harze zu entziehen und ihm somit doch noch einen Rausch zu entlocken.“ Der so gewonnene Harzstaub wird - wenn überhaupt nötig - mit etwas Wasser oder Tee zwischen den Fingern gerollt und mit einer alten Buchpresse oder in der Schuhsohle gepresst. Nils verwendet zum Pressen noblerweise seinen Piecemaker, eine kleine, handliche Presse für den Homegrower. Sehr schick sieht sie aus und macht coole Hanftaler, wie wir sie aus der Schweiz kennen. Bei der Extraktion macht man sich die Eigenschaft der Cannabinoide zunutze, in Fett (lipophil) und Alkohol löslich zu sein, aber nicht in Wasser (hydrophob). Nils holt eine Kuchendose hervor. „Vor zwei Wochen hab ich einen Teil des schon getrockneten Blattwerks zerkleinert und bei 50 Grad Celsius 20 Minuten in Butter köcheln lassen. Danach hab ich sie in den Kühlschrank gestellt und gestern diesen leckeren Apfelkuchen gebacken“, sagt Nils und reicht mir ein Stück. „Die Butter ist im Kühlschrank wochenlang haltbar“ fügt Nils grinsend hinzu. Nils erwähnte auch noch, dass „statt Butter auch Alkohol als Träger für die Harze dienen kann.“ Hierzu müsste man in hochprozentigen Schnaps (min. 40 Prozent) das zerkleinerte Pflanzenmaterial für zwei Wochen eingelegt werden. Nach diesen zwei Wochen können dann die Pflanzenteile beispielsweise mit einem Kaffeefilter abfiltriert werden. Für die HaschÖl-Herstellung benötigt man fast reinen Trinkalkohol oder Isopropanol. Nach dem Abfiltern wird der Alkohol vollständig verdampft und es bleibt nur noch eine klebrige, zähe und rötlich-braune Masse übrig – das sind die Öle. Die Extraktion ist ebenfalls mit Flüssiggas möglich. „Aufgrund der hohen Explosionsgefahr ist hier aber höchste Vorsicht geboten!“ ermahnte mich Nils. Das Gas wird bei - 0,5 Grad Celsius flüssig und sollte laut Nils vorher in den Kühlschrank gelegt werden, damit die Flasche nicht unter so hohem Druck steht. Dann wird es durch das Material hindurch auf eine Unterlage gegossen. Am besten geeignet sind dafür die im Handel erhältliche Geräte, allein schon wegen der Feuergefahr. „Die Unterlage sollte möglichst eben und aus Glas sein, so kann man den klebrigen Honig gut mit einer Rasierklinge abkratzen.“ meinte Nils und erwähnte nochmals mit ernster Miene: „Du solltest niemals in geschlossenen Räumen mit Feuerzeuggas experimentieren.“ Wenn alle Pflanzenteile verarbeitet, getrocknet und eventuell zu Hasch gepresst wurden, wollte Nils den größten Teil für spätere Zeiten einlagern, „da es so länger seine Potenz behält“. Die wichtigsten Abbaufaktoren sind Sauerstoff, Licht und Wärme. Sie regen die Molekülbewegung an, sorgen somit dafür, dass sie schneller einen Reaktionspartner finden und abgebaut werden.
Dafür gibt es sogar spezielle Geräte im Handel. Einmachgläser eignen sich auch sehr gut, wenn jemand nicht vakuumversiegeln kann.
Der Piecemaker ist die kleine Hashpresse
o2
Ganz Vorsichtige können ihre Ernte auch im Garten unter einem umgedrehten Plastikbehälter eingraben, damit sie bei Hausdurchsuchungen nicht gefunden wird. Aber die Schimmelgefahr ist bei sowas extrem groß, da die Erde von sich aus immer feucht ist. Doch darüber brauchen wir uns hier ja keine Gedanken machen, grinst Nils und zieht an seinem Joint. Leider ist dies alles, was wir hier beschrieben haben, in Deutschland immer noch illegal. Nils durfte dies alles legal machen, wir nicht. Ist es nicht zum Heulen? Euer Guerilla Growing Team o4
EIne professionelle Hashpresse
links zu dem thema: www.hanfjournal.de auf unserer Homepage sowie in unserem Forum findet ihr noch einiges mehr zu dem Thema!!!
www.pollinator.nl für alle möglichen Produkte zur Hash-Herstellung
www.piecemaker.at die coole, handliche Presse...
o5
So wird der Bubble oder Iceolator Hash gemacht
10 guerilla growing
a
Das Eckthema: Suizid
Noucetta Kehdi ist Mitgeschäftsführerin von General Hydroponics Europe und führte quasi im Jahre 1995 Hydroponik in Europa ein. Als sie das erste Mal die AquaFarm oder den 3-Komponenten-Dünger Flora-Series vorstellte, erntete sie noch verdutzte Gesichter. Doch nach vielen Artikeln und Beiträgen scheint unser Kontinent einiges gelernt zu haben.
Ich weiss wo der Schwarzmarkt ist Hydroponik oder Erde
Eine Frage, die den Grow bewegt!
Vielen erscheint „Hydroponik“ als „Hightech“ und kompliziertes Konzept. Doch diese Kulturmethode existiert seit ewigen Zeiten. Zuerst hat man sie in den hängenden Gärten von Babylon und bei den Ägyptern auf dem Nil gesehen. Auch die Azteken im 15ten oder Wissenschaftler im 17ten Jahrhundert bedienten sich der Hydroponik. Im 20ten Jahrhundert ist die Technologie nun sogar in kommerzielle Zuchtbetriebe eingezogen.
4. Ionen sind bereits verfügbar und so muss die Pflanze keine mehr produzieren. 5. Die Wurzeln baden in einer adaptierten, sauerstoffgefüllten Nährstofflösung. So kann sich die Pflanze auf die Entwicklung von Blättern, Blüten und Früchten konzentrieren. 6. Es ist leichter einen optimalen Gasaustausch im Wurzelbereich z u e r z i e l e n , w a s z u e i n e r Ve r l a n g s a m u n g d e s Pflanzenwachstums führt.
Mitte der 70er-Jahre kreierte General Hydroponics die erste Hydroponik-Einheit für Hobbygärtner, die AquaFarm. Diese effiziente Einheit macht den Benutzer von der Außenwelt unabhängig. Die Grundidee war es, die Ernten vor zahlreichen Feinden wie Jahreszeit, schlechter Boden oder auch griesgrämige Nachbarn zu schützen. Was ist Hydroponik? In Hydroponik leben die Pflanzen auf dem Wasser und ihre Wurzeln hängen im dynamischen Strom einer Nährlösung. Der Unterschied zwischen Hydroponik und dem Anbau in Erde liegt im Wurzelbereich. Das Ziel liegt in der Optimierung des Pflanzenwachstums durch eine genaue Kontrolle von Wasser, Mineralstoffen und gelöstem Sauerstoff. Die Sauerstoffversorgung im Wurzelbereich ist die Grundlage für eine optimale Pflanzenentwicklung. Sauerstoffmangel stört die Entwicklung von Wurzeln. Außerdem ist Sauerstoff notwendig, um Nährstoffe in Molekülform zu transportieren (siehe Wirkungen von gelöstem Sauerstoff – www.eurohydro.com – Faq’s und Artikel). Alle Kulturmethoden von Ebbe/Flut bis zu Aerohydroponik funktionieren nach dem selben Prinzip: Die Pflanzen wachsen in einem, mit neutralem Medium (Blähton, Kokosnussfasern, Steinwolle . . .) gefüllten Container. Darunter befindet sich eine Nährstofflösung. Eine Pumpe befördert die Nährlösung über eine Verteilerleitung zur Pflanze und entlang der Wurzeln wieder zurück zum Reservoir. Dieser Kreislauf bewirkt eine
7. Eine genau Kontrolle der Pflanzenbedürfnisse wird möglich. Dadurch wird es möglich, das optimale Umfeld zu erreichen. Anreicherung der Nährlösung mit Sauerstoff. Die Vorteile gegenüber Erde: 1. Es kann überall angebaut werden. In der Groß- oder auch Kleinstadt, bei schlechtem und bei gutem Boden. 2. Keine Krankheiten, deren Keime in der Erde vorhanden waren. Dementsprechend keine Herbizide und viel weniger Pestizide. Im Allgemeinen wendet der Hydroponikgärtner Integrierten Pflanzenschutz (Bekämpfung der Schädlinge durch ihre natürlichen Feinde), zur Vermeidung gefährlicher Chemikalien, an. 3. Enorme Wasser- und Düngemittel-Einsparung. Kein Eindringen in das Grundwasser und keine Verdunstung.
8. Steigerung der Widerstandskraft und Vitalität der Pflanzen, die später in Erde umgepflanzt werden. 9. Einmal installiert, kann ein hydroponisches System ohne zusätzliche Investitionen fast unendlich arbeiten. Kurz gesagt, Hydroponik bietet 30 Prozent mehr: 30 Prozent mehr Pflanzen, 30 Prozent mehr Wachstum, 30 Prozent mehr Ernten und 30 Prozent mehr Wirkstoffe in den Pflanzen. Wie wir alle wissen, enthält der Erdboden circa 100 verschiedene Elemente, die für die Pflanzen und für unsere Gesundheit nützlich sind. Nicht alle sind in einem Hydroponikdünger enthalten. Hydroponik versucht die Pflanzenernährung weitgehendst zu perfektionieren und kommt jeden Tag den Bodeneigenschaften etwas näher. Zusätze und Aktivatoren vervollständigen diese Ernährung. Auch die Wahl des richtigen Düngers ist entscheidend. Hydroponik-Dünger werden aus gereinigten Mineralsalzen hergestellt: Manche Firmen bieten Grunddünger an, die lediglich die Hauptsalze enthalten während andere reichhaltige und komplexe Formulierungen anbieten, um den verschiedenen Wasserqualitäten gerecht zu werden. Die Informationen auf den Etiketten sind nicht immer aussagekräftig, da die Gesetzgebung nur ein Minimum an Informationen seitens der Hersteller vorschreibt. Besser ist es, sich direkt bei den Herstellern zu erkundigen, die verfügen meistens über Zusammensetzungstabellen, die genügend Informationen geben, um eine Wahl zu treffen. Bei einer korrekten Formulierung sind Hydroponikdünger vollständig wasserlöslich und für die Pflanze sofort verfügbar. Sie werden im Allgemeinen als einteilige, zweiteilige oder dreiteilige, manchmal auch vierteilige Dünger angeboten. Das Konzept eines dreiteiligen Düngers wurde zu Beginn der 80er-Jahre von Dr. Cal Herrmann für General Hydroponics erfunden. Die Grundidee bestand darin, für jeden Entwicklungszyklus der Pflanze eine passende Ernährung zu schaffen. Als Grundregel gilt, dass eine Pflanze während der Entwicklungs- oder Vegetationsphase mehr Stickstoff verbraucht, aber mehr Phosphor, Kalium und Magnesium während der Blüte. Während ihrer ganzen Entwicklung benötigt die Pflanze Kalzium, Schwefel und Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan, Molybdän, Bor und Kupfer. In der Erde zersetzen mehrere Millionen Mikroorganismen pro Gramm Erde organisches Material und verwandeln die Moleküle in Ionen, die von der Pflanze aufgenommen werden können. Also gibt es im Grunde keinen Unterschied zwischen einem Ion biologischen oder mineralischen Ursprungs. Doch da es sich bei biologischen Düngern um eine „natürliche“ Umwandlung handelt, bedeutet dies eine gewisse Unsicherheit im Umwandlungsprozess. Manchmal findet man toxische Substanzen im Kompost. Außerdem fehlen den meisten organischen Düngern wichtige Spurenelemente, die in kleinsten Mengen wachstumsfördernd sind und als Katalysatoren bei der Stickstoffaufnahme, der Enzymherstellung und beim Ionentransport wirken. In Hydroponik sind es entweder natürliche oder künstliche Derivate, die meist gereinigt und veredelt worden sind. Da die chemische Zusammensetzung genau bekannt ist, kann man verschiedene Mineralsalze kombinieren, um einen ausgeglichenen Hydroponikdünger zusammenzustellen. Wird dieser im richtigen Mischverhältnis im Wasser aufgelöst, erhält man eine hydroponische Nährlösung, die alle für gesunde und saubere Pflanzen benötigten Mineralien enthält. Ich danke Cal Hermann, Lawrence Brooke and Wiliam Texier (Partner der GHE) für ihren Beitrag zu diesem Bericht. Mehr über Hydroponik erfahrt ihr unter: www.growingedge.com www.hydroponics.com.au www.maximumyield.com www.genhydro.com/articles.html Noucetta Kehdi
11 cool tour Das Eckthema: Suizid
"dreckige Bässe, dreckige Beats" Interview mit Mono & Nikitaman
Mitte September bot sich die Möglichkeit, Mono und Nikitaman im RootdownStudio, Köln Hürth, zu treffen. Im Untergeschoss eines am Abend etwas unheimlich wirkenden, modernen Gewerbegebäudes hieß mich Producer Teka herzlich willkommen. Wir machten es uns im kleinen „Cockpit“ des Studios gemütlich. Während ich angespannt und nervös versuchte meinen MD-Player zum Laufen zu bewegen, verströmten Nik und Mono äußerste Gelassenheit mit der richtigen Portion Wärme. Ein Interview, so schien es, sei zwischen den Aufnahmesessions genau das richtige zur Entspannung.
Raucher haben mehr Freunde
den Cannabishandel eine Lenkungsabgabe, deren Ertrag zur Hälfte an die Alters- und Verbliebenen-versicherung und je zu einem Viertel an die Invalidenversicherung und die Suchtprävention geht, erhoben werden.) Nikitaman: Das Recht auf Rausch
sollte man ausleben können. Ich denke mit den richtigen Informationsmaterialien kann es der Mensch gut schaffen – mit einer Altersbegrenzung versteht sich – mit allen Substanzen, die es so gibt, umgehen zu können. Vor allem harte Drogen machen durch eine Legalisierung auch einen qualitativen
a
umgehen, wie wir mit Reggaemusik. In Deutschland muss man immer noch groß drauf schreiben, dass das jetzt Reggae auf deutsch ist. Für die war total klar, dass wir – die wir aus D kommen – unsere Musik auf deutsch machen. Warum denn auch anders, wir wollen doch verstanden werden. Der unbekümmerte Umgang mit Musik, den fand ich sehr positiv dort. Auch die Rastas waren weniger dogmatisch, als das manch anderer hier ist. Hanf Journal: Noch eine Botschaft zum Schluss, die ihr
unseren Lesern mitgeben wollt? Nikitaman: Ein fröhliches Erntedankfest. Und freut euch auf Hanf Journal: Wie kamt ihr zum Reggae?
das Album!
Nikitaman: Wie alle anderen auch! Ich habe
Mono: Wir freuen uns, euch beim nächsten Konzert zu sehen.
Tapes gehört! Tapes von Freunden bekommen. Ein Onkel hat mal ein Tape gemischt. Macka B und Mad Professor und dadurch hab ich die ersten Sachen gehört. Und dann haben halt Freunde aufgelegt.
Das Interview führte Raoul Roßmann
Mono: Bei mir war es England. Ich habe viel
Drum & Bass gehört und bin nach England gegangen. Und dort war die Reggaebar das einzig illegale Lokal, wo man nach Pub-Ende noch hingehen konnte. Die war richtig geil. Super Musik. Ein alter Opa hat dort seine alten Reggaeplatten aufgelegt. Mir sind jedesmal die Augen übergegangen, es wurde Ska und Rocksteady gespielt, der Typ war siebzig. Hanf Journal: Wie weit seid ihr bei eurem neuen Album?
Was kommt auf uns zu? Nikitaman: Das letzte Drittel wird gerade bearbeitet. Es nimmt
langsam Gestalt an: Man kann ein reines Dancehall-BashmentAlbum erwarten. Vielleicht zwei, drei ruhigere Sachen, aber die Richtung ist klar. Teka: Bei der EP (Nikitaman - ahh...loco..?) sagen viele Leute,
dass gerade das Dreckige, Unfertige den Charme ausgemacht hat. Das wollen wir auf jeden Fall auch bei der LP drin haben. Es muss nicht bei jedem Refrain versucht werden das letzte an Volumen herauszuholen, sondern man soll auch mal zu einer gewissen Rohheit und Unausgefeiltheit stehen. Mono: Wir stehen gerade auf dreckige Sachen, auf dreckige
Bässe, dreckige Beats . . . etwas bei dem man noch Lebendigkeit spürt.
„Joints of Fame“
Sprung , sie werden weniger gefährlich. Es ist ja nicht unbekannt, das jemand, der viel Geld hat und sich sehr gutes, reines Heroin kauft, nicht unbedingt schnell daran verreckt. Das soll jetzt nicht verherrlichend sein. Ich denke halt, dass eine allgemeine Legalisierung von Drogen möglich wäre. Mono: Grundsätzlich stimme ich Dir da zu. Ein Problem ist
jedoch, dass einige Leute dahinter gleich wieder den wirtschaftlichen Aspekt sehen werden. Gerade, wenn ich an Werbung für Heroin denke, dreht es mir den Magen um. Nikitaman: Das, denke ich, wird es niemals so geben. Der
wirtschaftliche Aspekt spielt allerdings jetzt schon eine große Rolle. Das Drogengeschäft macht einen riesigen Teil des Wirtschaftsumsatzes auf der Welt aus. Und für mich ist das schon ein Grund, dass sehr viele Leute oder Regierungen da mit drin stecken. ( Mono stimmt zu.) Das ist viel Geld und da kann keiner die Finger von lassen. Hanf Journal: Wart ihr schon mal auf Jamaika?
Hanf Journal: Ihr seid live im Toasten oft so schnell, dass
man kaum was versteht. Wie viel ist euch das Verständnis der Texte wert? Nikitaman: Für mich sind die Texte sehr wichtig. Es soll sich beides tragen. Ich will, dass die Leute abgehen. Es muss nicht alles verstanden werden, jede Zeile, jede Textstelle. Aber man soll wissen, worum es geht. Ich will nicht nur Partymusik machen. Die Energie, die wir entfesseln, ist auch eine Energie um Protest auszusprechen. Ein Protest ist nicht nur eine Demo oder eine Lichterkette, sondern auch ein Konzert. Mit Singen, Party und Spaß. Daher ist mir auf jeden Fall wichtig, dass mit den Texten alles passt. Hanf Journal: Seit 1 1/2 Jahren seit ihr gemeinsam auf Tour.
Wie ist euer Verhältnis da? Nikitaman: Ich hatte auch ein paar mal Bookings alleine: Man fährt ein paar Stunden im Zug hin, kommt an, macht seinen Auftritt, kriegt Applaus – was natürlich supernett ist - sitzt danach aber wieder alleine im Backstage, trinkt noch ein Bier, und es fehlt etwas. Es ist einfach was anderes, wenn man mit Kollegen hinfährt. Wir sind oft auf Konzerten gewesen, wo Mono den Leuten geben kann, was ich an dem Abend nicht geben kann, und umgekehrt. Es gibt Momente, wo man sehr nah aneinander rankommt und wo man sich auch mal verletzt. Aber man spricht das aus und dann ist es auch wieder in Ordnung. Hanf Journal: Was war der größte Erfolg bisher für euch? Nik & Mono (einstimmig): Chiemsee, Reggae-Festival. Mono: Vor wenigen Wochen. Sechs Uhr im kleinen . . . großen
Zelt und so ausrasten, habe ich die Leute noch nie gesehen. Sehr krass. Nikitaman: Die Band nach uns ist ausgefallen und wir haben ca. 1 1/2 bis 1 3/4 Stunden gespielt. Das Zelt war gerappelt voll. Wir wussten auch nicht mehr, was wir machen sollten: die Leute haben am Stück geschrieen, ich habe richtig Gänsehaut gekriegt. Wir konnten nicht mehr weitersingen, weil die so geschrieen haben. Es war echt Wahnsinn, unglaublich. Hanf Journal: Zum Thema Hanf: Wie würdet ihr die Legalisierung bewerkstelligen? Mono: Ich finde, wie die Schweizer das machen schon ganz
cool. Auch die Steuern, die dabei rauskommen so einzusetzen, wie sie das tun: Pensionsversicherung. (In der Schweiz soll auf
Nikitaman: Ja, letztes Jahr im September und es war stark beeindruckend. Es ist unglaublich, wie viel sich da bestätigt hat. Für mich war es nicht so „Boah krass, so ist Jamaika!“ sondern mehr so „Ja, genau so ist es.“ Mono: Mir ist aufgefallen, das die Leute dort nicht so dogmatisch
Und die Reihe geht weiter. Auch Mono und Nikitaman haben uns (wie schon letzten Monat And.Ypsilon) nach dem Interview noch je einen original Autogrammjoint gedreht. Wer sich also mal aus allernächster Nähe angucken mag, ob die Jungs auch so begnadet drehen wie sie Musik machen, sollte uns einfach mal ne mail schreiben. In der Gewinner-E-Mail sollte "Joints" stehen und sie sollte bis zum 28. November bei gewinnen@hanfjournal.de eingehen. Rechte Wege sind unerwünscht und bleiben falsch.
12 cool tour
a
Das Eckthema: Suizid
Ich kann jederzeit aufhören
Es gibt verschiedene Methoden, um das THC (Tetrahydrocannabinol) in Flüssigkeiten aufzulösen. Die gebräuchlichsten sind das Auflösen in Butter, Rahm und nicht homogenisierter Vollmilch. Um das Dosieren von Haschisch und Grass zu erleichtern, habe ich mit Hilfe von Dr. Franjo Grotenhermen eine Dosierungstabelle erstellt, die den Umgang mit der berauschenden Zutat erleichtern soll (s. Kasten). Bei leerem Magen eine kleinere Dosierung wählen. Geduldig eine bis anderthalb Stunden abwarten, bevor das nächste Teilchen verputzt wird. Die momentane Stimmungslage und die Erwartungen (Set) steuern den „Rauschverlauf“. Auch Umwelteinflüsse (Setting) spielen dabei eine entscheidende Rolle. Selbst hartgesottene Raucher sollten die Wirkung der oralen Aufnahme nicht unterschätzen. Zur Erzielung psychotroper Effekte wird zwar eine höhere Dosis benötigt, diese lässt sich jedoch schlechter kontrollieren und die Wirkung hält deutlich länger an als nach der Inhalation. Bei allen Rezepten, die Haschisch enthalten, gehe ich von bester Qualität aus. Schlechtere Qualitäten sind, bedingt durch die Illegalität, meist stark verunreinigt und rufen eine entsprechend geringere therapeutische oder empathische Wirkung hervor. Zur Kekstherapie Speziell für selbstmedikamentierende Anwender habe ich den Klassiker unter den Mürbeteigrezepten umgeschrieben, dieses ist einfach herzustellen und lässt sich auch besonders gut merken. Außerdem lassen diese sich durch die geringe Dosierung und haltbare Form ideal einsetzen. Wenn dreimal täglich nach jeder Mahlzeit ein Keks gegessen wird, ist von einem kaum oder gar nicht merkbaren psychotropen Effekt auszugehen. Die therapeutische Wirkung wird aber trotzdem erzielt. 1, 2, 3, med. Cookie
Empfohlene Haschischmenge: 2 g; ergibt ca. 50 Stück, pro Stück ca. 0,04 g 100 g Zucker 200 g Butter 300 g Mehl Gewürze: 2 Prisen Salz, etwas Zitronensaft, etwas Vanillezucker, evtl. etwas Zimt Zum Garnieren: Mandeln oder Haselnüsse 50 g Butter erhitzen, möglichst um die 77 Grad Celsius, da dies der „melting point“ für THC ist. Das Haschisch erwärmen, zerbröseln und in der restlichen Butter möglichst fein auflösen. Mit der restlichen Butter herunterkühlen, dass diese wieder einen etwas festeren Zustand annimmt. Nun den Zucker und die Gewürze hinzufügen und alles gut verrühren, aber nicht schaumig schlagen. Zum Schluss das Mehl unterkneten. Den Teig für eine Stunde gut verpackt in den Kühlschrank legen. Nun den Teig auf einer bemehlten Fläche etwa vier Millimeter dick ausrollen und mit einem runden Förmchen von fünf Zentimeter Durchmesser Plätzchen ausstechen. Mit Ei bepinseln und mit Mandeln garnieren. Diese auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech in den auf 200 Grad Celsius vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene etwa zehn Minuten backen. Weihnachten, das Fest der Liebe naht Und nachdem SPIEGEL ONLINE 2003 am 07. Januar 2003 unter http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,229721,00.html berichtete, das Jesus auch ein Hanfgebraucher war erscheint die Whighnachtsbäckerei in einem völlig neuen Licht. Die Anwendung von Hanf als Medizin wird zur heiligen Pflicht,
wenn man seinem Nächsten damit helfen kann. Außerdem ist es unchristlich, Menschen wegen Gebrauchs einer von Gott designten Pflanze zu verfolgen. So, nun aber schön beten, damit die heilige Zutat bald vom Himmel fällt, da diese ja immer noch nicht legal zu erwerben ist. Und nicht zu vergessen die aphrodisierenden Eigenschaften . . . (W)highnachtsgebäck Baseler Grass Leckerli Empfohlene Grassmenge: 7 g; ergibt ca. 140 Stück, pro Leckerli ca. 0,06 g Den Schweizern zu Ehren. 10 g Butter 7 g fein gehacktes Grass 250 g Honig 80 g Zuckeretwas Salz Rum, Saft von 1/2 Zitrone und 1 TL Zimtpulver 1 Msp. frisch geriebene Muskatnuss 1 Msp. gemahlene Nelken 1 Ei 325 g Mehl 2 EL Vanillezucker 1 Päckchen Backpulver 75 g gemahlene Mandeln oder auch geschälte Hanfsamen 35 g Orangeat, 35 g Zitronat Guss: 50 g Zucker, 2 EL Wasser
Mischung unter den Eischnee kneten; je nach Festigkeit noch etwas hinzufügen. Den Backofen auf 120 Grad Celsius vorheizen. Eine Fläche zum Ausrollen mit Mandel-PuderzuckerMischung bestreuen und den Teig etwa einen halben Zentimeter dick darauf ausrollen. Sterne ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Mit dem zurückbehaltenen Eischnee bestreichen. (Falls die Glasur nicht glatt genug ist, mit etwas Wasser glatt rühren.) Auf mittlerer Schiene im vorgeheizten Backofen 20 bis 30 Minuten backen. (Zwei Rezepte, Dosierungstabelle und ein Teil der Einführung zu Hanf in der Küche sind entnommen aus: „Berauschend gut backen mit Hanf“ von Kathrin Gebhardt, erschienen im AT-Verlag CH) Bibliografische Daten: 80 Seiten 15 Farbfotos Format 16,5 x 22 cm Pappband mit laminiertem Deckenüberzug ISBN 3-85502-611-4 Preis: Fr. 24.90 Euro 14.50
Kathrin Gebhardt
Wissenswertes zur Verwendung von Hanf in der Küche Die Butter erwärmen Dosierungstabelle und das Grass bei niedDie folgenden Angaben beziehen sich auf Haschisch und Grass aus Indoor-Produktion mit einem THCriger Temperatur kurz Gehalt von acht bis 16 Prozent. Bei Outdoor-Sorten mit einem THC-Gehalt von vier bis acht Prozent ist die Menge entsprechend zu erhöhen, bei besonders potenten Grasssorten entsprechend zu verringern. darin andünsten. In einem zweiten Topf Die Grenze für das Auftreten leichter psychotroper Effekte liegt bei 0,2 bis 0,3 mg THC pro Kilogramm Körpergewicht. Die genauen Dosierungen für das jeweilige Körpergewicht ist der untenstehenden Tabelle Honig, Zucker und Salz zu entnehmen. erwärmen, bis sich der Zucker ausreichend Benötigte Menge Marihuana bzw. Haschisch bei einem THC-Gehalt von acht Prozent*: gelöst hat. Anschließend Körpergewicht mit der Grassbutter in Wirkung 50 kg 60 kg 70 kg 80 kg 90 kg eine Rührschüssel geben. leicht Solange die Masse noch (0,2-0,3 mg THC lauwarm ist, Rum, Zitropro kg) 0,13-0,19 g 0,15-0,22 g 0,18-0,27 g 0,2-0,3 g 0,23-0,34 g nensaft und die Gewürze hinzugeben und das Ei mittel bis stark (0,4-0,6 mg THC unterrühren. Ein Drittel pro kg) 0,26-0,38 g 0,3-0,44 g 0,36-0,54 g 0,4-0,6 g 0,46-0,68 g des Mehls einarbeiten. Das verbliebene Mehl Bei einem höheren bzw. niedrigeren THC-Gehalt ist entsprechend höher oder niedriger zu dosieren. m i t Va n i l l e z u c k e r, Backpulver, Hanfsamen (oder Mandeln), Orangeat und Zitronat mischen und mit der Honigmasse zu einem festen Teig verkneten. Sollte dieser zu klebrig sein, noch etwas Mehl hinzugeben. Den Teig eine Stunde kühl stellen. Den Backofen auf 170 Grad Celsius vorheizen. Den Teig einen halben Zentimeter dick ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Auf mittlerer Schiene 20-30 Minuten backen. Für den Guss Zucker und Wasser unter Rühren aufkochen, bis das Wasser verdampft ist und sich im Topf große Blasen bilden; der Zucker darf jedoch nicht braun werden! Das heiße Gebäck schnell damit bestreichen. Wenn es erkaltet ist, wird es in 2 x 2 Zentimeter große Quadrate geschnitten. Grassgrüne Zimtsterne
Empfohlene Grassmenge: 6 g; ergibt ca. 120 Sterne, pro Stern ca. 0,05 g 2 El Butter 6 g klein gehacktes Grass 2 El Vanillezucker 3 Tropfen Bittermandelöl 1 Tl Zimtpulver 2 Eiweiß 2 Prisen Salz 200 g gesiebter Puderzucker 275-325 g geriebene Mandeln oder Haselnüsse und Hanfsamen(grieß) zum Ausrollen: geriebene Mandeln, mit etwas Puderzucker vermischt Zwei Esslöffel Butter in einen Topf geben und das Grass mit dem Vanillezucker bei kleiner Flamme kurz darin andünsten. Danach mit den Gewürzen vermischen und abkühlen lassen. Das Eiweiß mit zwei Prisen Salz zu sehr steifem Schnee schlagen und nach und nach den gesiebten Puderzucker hinzufügen. Der Schnee muss so fest sein, dass ein Messerschnitt sichtbar bleibt. Zum Bestreichen der Sterne zwei Esslöffel Eischnee zurückbehalten. Nun drei Viertel der Mandel-Hanfsamen-
13 cool tour Das Eckthema: Suizid
die Maulhalde Berlins optisch schönste Wortband
a
Hanfjournal Reihe:
Literatur und Drogen
Hunde, wollt ihr ewig leben?
Lypse macht sich locker Ich will mich mal locker machen bisschen. War hart die letzte Zeit und mir tut der Rücken manchmal so weh, dass ich denke: Ey . . . aua! Egal, heute locker machen.
Inventur eines Fixers
Alexander Trocchi: Die Kinder Kains
Lass mir mal ’ne Wanne ein und dann ’n Plan basteln, was ich noch alles so zum Lockermachen brauche – und wie ich mich nachher am besten genau locker mache . . . Also is klar – ’ne DVD holen und lecker Süßigkeiten und so. Ach ja, und der Hund muss noch raus, Spülmaschine aus- und eingeräumt werden und BEWAGJahresabrechnung zur Post . . . Die Richtung nach draußen ist also erstmal klar. Hund muss mit – ach ja – und Wanne aus vor’m Gehen! Los gelaufen . . . Was war? – Ja, Videothek . . . Zwei Stunden später drei Filme und vier PC-Spiele ausgeliehen. Süßigkeiten aus Zeitmangel gleich hier gekauft. Neben 18 Euro Ausleihgebühr noch 23 Euro für ne Tüte Chips, einen Snickers und zwei Ritter Sport ausgegeben.
eben noch zum Skandal geworden war, auf das Trocchi stieß. Doch die künstlerische Form, die Nabokov mit leichter Hand zu meistern schien, war genau der Punkt, an dem „Die Kinder Kains“ scheiterten.
Plus weitere 8 Euro Reinigungspauschale, weil der Hund mittlerweile auf den Fußabtreter der Videothek gekackt hat! Aber locker machen! Zur Post, kein Bargeld mehr für die 55 Cent Porto. Am Automaten 20 Euro abgehoben – 6 Euro Gebühr . . . Brief weg, Hund raus, nach Hause, Spülmaschine leer und voll . . . Ach ja, frische Wäsche liegt bereits seit paar Tagen im Flur; Kater hat sich schon gemütliches Nest gebaut. Telefon klingelt, alles ganz dringend, Scheiße, Notfall, und gegenüber brennt der Dachstuhl. Vor dem Haus macht bereits der erste Bauchladen mit Bockwurst und Boulette das Geschäft der Nachsaison und die Sirene macht lecker Trari! – Trotz Fenster zu, muss ja sein – wegen dem Rauch. Is ja alles schwarz und rußig da draußen – und hier drinnen . . . Mach ich mich eben im anderen Zimmer locker! Leider macht Sirene auch hier nicht zu wenig Trari und der DVD-Spieler sagt, er hat ’n completly System Error, was deshalb doppelt doof ist, weil der PC was ähnliches hat – also auch nix mit Spielen is! Dann eben Tee trinken, lesen und Musik hören . . . Leider macht die Sirene lauter Trari als mein Rekorder geht und die Megaphonansagen tun ihr Übriges. Gehe vor die Tür und täusche Ohnmacht vor. Gelte als betroffenes Opfer und kriege nun endlich was zum locker machen – intravenös! Die Sirene macht nur noch so was wie Trrrrräääääähhhhhhhuiuiui – Ganz leise, ganz weit weg . . . Locker gemacht!
Joe lebt in New York, auf einem der schweren Schleppkähne, mit denen Schotter und Kies über den Hudson River in die Metropole gebracht werden. In seinen freien Stunden - und davon hat er reichlich - besucht er so genannte Freunde, spritzt sich Heroin in die Adern, hängt in verrauchten Kneipen ab um auf seinen Dealer zu warten oder sitzt in der Kajüte und schreibt an einem Buch. Manche Menschen bilden sich ein, ihr Leben sei wie ein Roman, der nur noch niedergeschrieben zu werden braucht. Doch das Leben folgt seinen eigenen Gesetzen, und so ist es auch mit der Kunst. Der 1925 im schottischen Glasgow geborene Alexander Trocchi macht in seinem Roman „Die Kinder Kains“ (Cain’s Book) den Fehler, genau diese Grundregel zu missachten. Als die Autoren der amerikanischen Beat-Generation in den fünfziger Jahren ihre Bücher schrieben, feierte man sie, weil ihre Texte als besonders „authentisch“ galten, und Bücher wie Kerouacs „On the Road“ gelten auch heute noch als Klassiker, wenn es um die Beschreibung des Lebensgefühls einer Generation geht, die man die verlorene nannte. Trocchi, selbst schwer heroinabhängig, hatte es sich zum Ziel gesetzt, das alltägliche Leben von Junkies und ihre Wurzellosigkeit zu beschreiben. Damit traf er 1959 den Nerv der Zeit, was ihm immerhin einen gewissen Achtungserfolg beschied. Die Welt war dabei sich neu zu ordnen, der Kalte Krieg strebte seinem Höhepunkt zu. Auf Kuba siegten die Revolutionäre um Fidel Castro, in den USA führte McCarthy seinen erbitterten Kreuzzug gegen alles, was ihm kommunistisch und mithin unamerikanisch dünkte. Es war ein prüdes und engstirniges Amerika, ein kleinbürgerliches Idyll, das sich anschickte die Weltherrschaft zu erobern und in dem Nabokovs Lolita-Roman
Denn dreihundert Druckseiten, prall gefüllt mit banalen Gesprächen, unglaubwürdigen Rechtfertigungsversuchen, philosophischen Binsenweisheiten und literaturtheoretischen Platituden, ergeben eben noch keinen Roman. Trocchi brilliert weder durch Schärfe der Beobachtung noch durch sprachliche Eleganz. Seine spärlich eingestreuten Metaphern wirken meistens etwas verrutscht. Und die zahlreich in den Text eingefügten Zeitblenden, der einzige handwerkliche Trick dessen er sich bediente, sind mehr willkürlich als zwingend. Vor allem aber: Trocchi ist unheimlich platt. „Es kam mir der Gedanke, dass ich allein war. Und dann kam mir der Gedanke, wie oft mir dieser Gedanke schon gekommen war. (. . .) Als ich dort lag, fiel mir auf, dass meine Gedanken den Zusammenhang verloren, was nicht ungewöhnlich war.“ Solche Satzfolgen machen das Buch in weiten Teilen unerträglich. Immerhin galt Trocchis Roman dank seines Themas eine Zeit lang als Klassiker der Drogenliteratur, dass er dann aber relativ schnell in Vergessenheit geriet, verdankt er vermutlich der mangelnden Form. Anrechnen muss man ihm nur, dass er sich ehrlich für die Legalisierung seiner Droge einsetzt und dafür nicht einmal schlechte Argumente vorzuweisen hat. Doch diese kleinen drogenpolitischen Exkurse haben nichts mit Literatur zu tun. Sie wären in der Leserbriefspalte jeder großen Tageszeitung besser aufgehoben. Trocchi verbrachte seine letzten Jahre in London, wo er sich seinen Lebensunterhalt als Buch- und Drogenhändler verdiente. Er starb am 15.April 1984. Pol Sax
14 cool tour Das Eckthema: Suizid
TEIL V:
Amphetamin, Methamphetamin und Ephedrin
Rauchen rockt!
Nachdem in der letzten Folge die Amphetaminabkömmlinge 2C-B, DOM und MDA besprochen und vorgestellt wurden, möchte ich dieses Mal deren Eltern Amphetamin, Methamphetamin und Ephedrin zum Inhalt machen. Amphetamin und Methamphetamin Amphetamine und Methamphetamine gehören zur Stoffklasse der b-Phenylalkylamine (b-Phenethylamine) und sind indirekt wirkende Sympathomimetika. Amphetaminderivate wurden bzw. werden medizinisch auf vielfältige Weise eingesetzt. Bis heute werden z. B. Kinder mit Hyperaktivitätssyndrom und Aufmerksamkeitsdefizit mit Ritalin® behandelt. Vom Einsatz der Pharmaka als Appetitzügler oder gar als Antidpressivum sieht man mittlerweile ab. Man unterscheidet Amphetamin (a-Methyl-bPhenethylamin) und das wesentlich stärker wirksame Methamphetamin (1-Phenyl-2-(methylamino)propan). Beide Substanzen werden in der „Szene“ unter den Namen Speed, Pep oder Peppen, Amphe bzw. Meth und in kristalliner Form als Ice, Crank oder Crystal gehandelt.
Am Anfang war Materie und Antimaterie, treffen sich beide, entlädt sich augenblicklich reine Energie. Um Antimaterie geht es auch in „Angels and Demons“ von Dan Brown. Hierzulande lautet der Titel „Illuminati“.. Diese Geheimgesellschaft trifftPforte in dem Thriller Diese Zahl ist eine auf die Antimaterie. Eine explosive Mischung.
Pi
Alles beginnt mit einer Leiche. Der Physiker Leonardo Vetra vom Europäischen Labor für Teilchenphysik - einer der größten Forschungseinrichtungen der Welt im Schweizer CERN (Conseil Européen la Recherche Nucléaire) - wird ermordet. Das CERN? Dort wird nicht nur Antimaterie erforscht, sondern auch das World Wide Web haben wir Mitarbeitern des CERN zu verdanken. Und aus dem will dessen Generaldirektor, Maximilian Kohler, die Telefonnummer von Robert Langdon haben, der mitten in der Nacht per Telefon von Kohler aus einem Albtraum geweckt wird. Dieser Langdon wiederum ist Professor für religiöse Symbologie an der Harvard-Universität. Ein Fax von Kohler überzeugt Langdon endgültig, sich des Toten im CERN anzunehmen. Denn ein Brandzeichen auf der Leiche entpuppt sich als Symbol der Illuminati. Vetra ein Opfer der Illuminaten? Also wird Langdon in die Schweiz geflogen und der Thriller nimmt seinen Lauf. Denn nicht genug, dass im Namen der Illuminaten getötet wird, wurde auch einiges an Antimaterie gestohlen, schön verpackt im Vakuum. Und wehe, wenn die auf Materie trifft!
Illuminati! Was noch fehlt ist eine Frau, die dann in der Schweiz als Tochter des Toten auftaucht und Langdon bei seinen Nachforschungen zur Seite steht. Und diese führen Langdon und Vittoria, so der Name der Schönen, nach Italien. Dort sollen schon um 1500 herum Wissenschaftler als die Erleuchteten einen geheimen Unterschlupf gehabt haben, immer auf der Suche nach der wissenschaftlichen Wahrheit und verfolgt von den Vertretern der Kirche. Einer der bekanntesten Geheimbündler war Galileo Galilei, so Langdon. Ein Anruf der Schweizer Garde lockt die beiden dann in den Vatikan. Derzeit befindet sich dort die gesamte Führungselite der Kirche, steht doch die Neuwahl des Papstes an. Und genau auf den haben es die Illuminaten wohl abgesehen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Quer durch Rom und den Vatikan geht die Jagd nach dem Mörder Vetras und der Antimaterie. Teils ober- teils unterirdisch irren Langdon und Vittoria durch die heilige Stadt und laut Dan Brown beruhen alle „“Hinweise auf Kunstwerke, Gruften, Tunnel und Bauten in Rom auf Tatsachen“, einschließlich ihrer genauen
PSYCHOAKTIVA
Buchvorstellung
Lage. Man kann sie heute noch besichtigen. Und „die Bruderschaft der Illuminati existiert ebenfalls“. Also vor der nächsten Romreise unbedingt lesen, aber auch so ist es ein spannendes und kurzweiliges Buch. Und nicht vergessen: Ein Quadratmeter Stoff kann Leben retten. Illuminati ist erschienen im Bastei Lübbe Verlag und kostet 8,90 Euro. Kerstin Koch
Amphetamin reduziert in normalen Dosierungen das Schlaf- und Hungerbedürfnis und maximiert die Antriebskraft und Aktivität, indem es für eine erhöhte Dopamin- und Noradrenalinkonzentration in den synaptischen Spalten des Hirns sorgt. Dopamin- und Noradrenalin werden vermehrt freigesetzt und in der Wiederaufnahme gehemmt. Dosierung: 20 bis 50 Milligramm gelten als durchschnittliche Einzeldosis für den nicht gewöhnten. Amphetamin wird für gewöhnlich oral, intranasal oder intravenös appliziert oder in kristalliner Form (Crank, Crystal, Ice) geraucht. An Amphetamin gewöhnte Personen nehmen mitunter 100 Milligramm und mehr á Einzeldosis. Amphetamine, Mathamphetamin und Derivate sollten nicht zusammen mit MAOInhibitoren eingenommen werden, da es zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen kann. Ephedrin Ephedrin (Erythro-2-methylamino-1-hydroxy-1phenylpropan) kommt u. a. in Ephedra spp. (= Meerträubel-Arten) vor und ist eine natürliche Vorstufe des Amphetamin. Zur Herstellung dessen wird dem Ephedrin durch Reduktion eine Hydroxygruppe genommen. Ephedrin sorgt sympathomimetisch für eine überhöhte NoradrenalinAusschüttung. Das im Übermaß freigesetzte Noradrenalin bewirkt dann die typischen stimulierenden, bis zu acht Stunden andauernden aphrodisierenden, euphorisierenden, das Hungergefühl hemmenden, stimulierenden und stimmungsaufhellenden Effekte. Durch Ephedrin sexuell erregte Männer haben oftmals das Problem einer vorübergehenden Impotenz. Aufgrund der gefäßverengenden Effekte der Substanz sind die Schwellkörper einiger Männer kurzzeitig nicht in der Lage, eine verstärkte Blutzufuhr zu unterhalten. Ephedrin hemmt außerdem die Alkoholwirkung. Dosierung: 30 bis 100 Milligramm gelten als durchschnittliche psychoaktive Dosis, eine Überdosierung ist ab 100 Milligramm zu erwarten. Eine letale Dosis ist bisher nicht bekannt. Ephedrin und die nah verwandten Ephedra-Alkaloide (Norephedrin, D-Norisoephedrin, Pseudoephedrin, D-Norpseudoephedrin, Ephedroxane, N-Methylephedrin, N-Methylpseudoephedrin, DL-Ephedrin usw.) sollten nicht zusammen mit MAO-Inhibitoren eingenommen werden, da es zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen kann Amphetamin- und Ephedrinkonsumenten weisen zumeist und hauptsächlich in der Anfangsphase eines Rausches ein deutliches Herzrasen, schnelle Atmung, vergößerte Pupillen, Schwitzen, Unruhe, Magengrummeln, Mundtrockenheit, Harndrang und eine allgemeine Antriebssteigerung auf. Überdosierungen äußern sich mitunter in Juck- und Stechgefühlen am ganzen Körper oder in einzelnen Regionen, Hyperthermie, zerebralen Krampfanfällen, Kreislaufzusammenbrüchen, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herz-Kreislauf-Stillstand. Literatur
BERGER, M. (2003), Speedbomber – Wer nichts schluckt, darf nicht fliegen, „Hanf Journal“ 8-03: 4-5 HARRACH, TIBOR; EUL, JOACHIM (2002), Fachinformation zur Verkehrsfähigkeit Ephedrahaltiger Lebensmittel (Genussmittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel) und Arzneimittel; http://www.bndrogenpolitik.de/Archiv/ephedra_gutachten.pdf SHULGIN, A und A. (1995), PiHKAL – A Chemical Loverstory, Berkeley: Transform Press TRACHSEL, D. und RICHARD, N. (2000), Psychedelische Chemie, Solothurn: Nachtschatten Verlag
Markus Berger
Psychoaktiva
lsd, psilocybin, dmt, meskalin, dom, 2c-b, mda,tropeine, ibogain, harmanalkaloide, isoxazole, ketamin, salvia divinorum, pcp, Amphetamin und Methamphetamin, Koffein, Cocain, Ephedrin, myristicin, safrol, mdma, ghb, mdea, bdb, opiate, heroin, methadon, fentanyle, valium, rohypnol, barbiturate
a
15 Auf folgenden Seiten findet ihr Texte und Artikel, die den jeweiligen Regionalteilen Berlin, Austria oder Pot erschienen sind.
ueberregional
Newsflash: CDU Pankow für Frieden im Mauerpark Einige Jahre ist es jetzt schon her, da sorgte eine riesige Bewegung aus dem Volk dafür, dass jeder den Mauerpark durchqueren kann wie er will. Die Mauern und Zäune wurden eingerissen. Und alle waren dafür. Das war eine spannende Zeit und der Mauerpark durfte so richtig aufatmen. Picknicks, Partys, Prügel von der Polizei – im Mauerpark kam jeder auf seine Kosten.
Es gibt viel zu wenig Polizei! Das hat sich sicher schon jeder einmal gedacht, oder? Wo man geht und steht, lauern die abartigsten Bösewichter. Wer hatte nicht schon mal Angst, in einer einsamen, dunklen, kleinen und leicht tröpfelnden Gasse auf einen total verpeilten Kiffer zu treffen. Der rennt einen am End’ noch um! Und wenn man so im Vollsuff is . . . is das ja auch nicht gut. Deshalb brauchen wir unbedingt mehr, größere, schnellere und genetisch verbesserte Bullen. Ja, voll ohne Scheiß, der Kampf, nein der Krieg gegen die Gefahr muss Beginnen, es lebe der Polizeistaat! Es kann nicht angehen, dass die Menschenrechte über den Ansprüchen unseres Staates stehen.
Wenn es nach der CDU Pankow geht, ist das jetzt vorbei. Zu gefährlich würde das alles. Drogen und so. Kann man ja nicht zulassen! Also wird der Mauerpark jetzt wieder zurückgesetzt. So richtig schön hoch und mit einem Schließdienst. Brauchen sie am Ersten Mai nur noch abschließen, wenn alle drin sind. Die Demonstranten können friedlich ihren Rausch ausschlafen und die Polizei hätte ihre Ruhe. Ist also gar keine blöde Idee, die Nutzung als Zwischenlager für vorübergehend Verhaftete. Könnte man auch auf das ganze Jahr ausweiten. Der Mauerpark – die Ausnüchterungszelle Berlins.
Viva la Polizeistaat!
Nur der Sinn, den die CDU Pankow darin sieht, geht ein bisschen unter. Schließlich wollte sie den Mauerpark nur sicherer machen. Damit unbescholtene Bürger in Ruhe ihre Hunde ausführen können. Ob dann wirklich jemand freiwillig da reingeht, bleibt offen. Eingesperrt im Todesstreifen – nicht für jeden ein angenehmer Gedanke. Cannabis: Berliner Senat blendet mit Peanuts Zu den momentanen Berliner Vorgängen veröffentlichte Georg Wurth, der Geschäftsführer des Deutschen Hanf Verbandes (DHV) folgende Pressemitteilung. Treffender konnten wir es auch nicht ausdrücken. “Vor kurzem erst war der Presse zu entnehmen, dass der Berliner Senat vorschlägt, kein Abgabemodell für Cannabis durchzuführen und die sog. „geringe Menge“ Cannabis bei 15 Gramm festzulegen. Eine solche Veränderung wäre aber in der Praxis für Cannabis-Konsumenten faktisch unbedeutend, da schon jetzt Verfahren bei Mengen von –sechs bis 15 Gramm eingestellt werden. Folgendes Zitat von Innenminister Körting (SPD) bestätigt diese Vermutung: (...) „Bislang ist es in Berlin so, dass der Besitz von bis zu sechs Gramm Haschisch in der Regel straffrei bleibt. „Bei weiteren neun Gramm kann der Staatsanwalt entscheiden, ob er das Verfahren einstellt“", sagte Körting. In der Praxis werden faktisch alle Ermittlungen bei diesen Mengen eingestellt."Also gehen wir auf diese Grenze."(...) (Berliner Zeitung 25.11.2003) Abgesehen von der CDU vermittelt die Berliner Politik derzeit, dass sie in der Cannabis-Frage reformwillig ist. Wenn die Debatte in Berlin tatsächlich so endet, wie es der Senat vorschlägt, ist aber offensichtlich weder den CannabisKonsumenten geholfen noch wird es Rationalisierungen bei Polizei und Justiz geben. Von einer „Lockerung der Gesetzgebung“, wie von einigen Politikern gefordert und angekündigt, kann so keine Rede mehr sein. Dazu Georg Wurth, Geschäftsführer des Deutschen Hanf Verbandes: „Die Vorschläge des Berliner Senats sind Blendwerk und haben keinerlei praktische Auswirkungen. Die Berliner werden dieses Täuschungsmanöver durchschauen. Ich fordere die Abgeordneten auf, sowohl am Modellprojekt zur Cannabis-Abgabe festzuhalten als auch über eine stärkere Anhebung der „geringen Menge“ nachzudenken. Nur so können wirkliche Fortschritte in der Drogenpolitik erreicht werden. Berlin braucht echte und spürbare Reformen für Cannabis, nicht Peanuts!“
Ein Polizist steht über dem nicht existierendem Gesetz. Was sehr praktisch ist, weil dadurch das Justizsystem massiv entlastet wird. Was ja auch schon durch deren Abschaffung unterstützt wurde. Das wird die perfekte Welt. Man weiß danach immer, woran man war. Wer sich plötzlich in Leibeigenschaft der oberen 10.000 wiederfindet, wird schon irgendwas verbrochen haben und hat dann wenigstens Zeit um drüber zu meditieren. Zumindest wenn er einen dummen Dienstherren bekommt. Ansonsten macht’s vielleicht nicht so viel Spaß, aber irgendjemand muss ja das System am Laufen halten.
Zuvorderst ist es wichtig, dass sämtliche Macht auf den einzelnen Bullen an sich verlagert wird. Der sucht sich ab sofort das Objekt seiner Verfolgung selber aus und kann es nicht nur verhaften, sondern auch gleich hinrichten. Seitens des Staates wird die Parole der „harten Willkür“ ausgerufen, der alleine sich alle Bullen an sich unterwerfen müssen. Das wirkt ganz schön abschreckend. Schließlich ist für alles der Tod drin. Für Falschparken genauso wie für Umweltverschmutzung – wer den falschen Bullen erwischt, muss dran glauben.
Also nun aber nochmals zu den Basics. Die Polizisten müssen prinzipiell irgendwie größer, stärker und vielleicht auch haltbarer gemacht werden. Eine feuerfeste Hundertschaft wär’ auch nicht blöd und vielleicht kriegt man die sogar mit Vanillegeschmack und Vitaminen hin. Mit Gentechnik ist alles möglich. Außerdem brauchen die unbedingt stärkere Waffen und krassere Autos. Am besten Panzer. Bei den Demonstranten heutzutage! High Tech über alles! Schließlich müssen nur die Menschen gejagt werden, die entweder richtig Kohle oder gut Einschaltquote bringen. Und spektakuläre Einschaltquoten kriegt man natürlich am besten mit spektakulären Verfolgungsjagden. Wer sieht nicht gerne drei müde, lahme Kiffer hysterisch und voller Eifer ins Kreuzfeuer von drei zentral computergesteuerten Techno-Polizei-Hybriden rennen. Das gibt Quote! Die bewährte Methode, den Polizisten das Herz zu amputieren, wird übrigens beibehalten. Jeder Polizist wird außerdem zukünftig einem zentralen Computer unterworfen, der neben den Leitsätzen der „harten Willkür“ nur seinen Bewachern folgt. Uns. In grossstadtsurvivor we trust
Um die „harte Willkür“ auch wirklich bis ins Mark der Gesellschaft durchzudrücken, werden alle Gerichte abgeschafft und die Kraft der Judikative den neuen Herrschern, den Polizisten übertragen. Das Bundesverfassungsgericht fliegt raus und wird durch ein Kolosseum ersetzt. Sollten die nun freischaffenden Polizisten es schaffen, Gauner zu erlegen, die noch feierlich im Kolosseum hingerichtet werden können, bedarf dies natürlich einer entsprechenden Prämie. So wird dann Polizist ein ziemlich lukrativer Job und alle Arbeitlosen werden Polizisten. Die ideale Staatsbesetzung setzt sich aus 49 Prozent Bürger und 51 Prozent Staatsmacht zusammen. Das ist natürlich schwer zu halten, da der Anteil der Bürger aufgrund der vielen Hinrichtungen stetig sinkt. Was jedoch durch die stetigen sexuellen Übergriffe der Polizisten wieder ausgeglichen wird. So kommt dann ziemlich genau ein Polizist auf einen Bürger, wodurch es endlich möglich erscheint die Arbeiterklasse vollständig zu entkriminalisieren. Jippi.
Die nicht existierenden Gesetze – die’s aber dennoch gibt – Im Zuge einer unserer weiteren Revolutionen lässt es sich nicht weiter vermeiden die Menschenrechte einem sinnvollen Polizeistaat anzupassen. Wir sind sehr zufrieden: 1. Die Äußerung der eigenen Meinung wird staatsrechtlich untersagt. Sollten Lehren fernab des Polizeistaats verbreitet werden, wird dies als Anstiftung zum Gedankenverbrechen geahndet. 2. Ein ordentliches Gericht wird durch einen Polizisten widergespiegelt. Verteidigung und Staatsanwaltschaft sowie das Richteramt können zwar auf einen Polizisten entfallen, müssen aber von diesem in unterschiedlichen Stimmlagen wiedergegeben werden. Außerdem hat er seine Gestik von Amt zu Amt zu ändern. 3. Der bisher propagierte Schutz der Privatsphäre wird adäquat durch eine Polizei-Bürger-Symbiose ersetzt. Diese sollte in eheähnlicher Form ausgeführt werden. Sexuelle Vorlieben sind dabei zu berücksichtigen. 4. Minderheiten werden per se als solche erkannt und bekämpft.
Bye, bye MP3 ??? Vielleicht hat es der eine oder andere schon mitbekommen: der Monat November war der Monat der Hausdurchsuchungen, die im Zusammenhang mit illegalisierten Downloads standen. Allein in Bielefeld waren es 300, die im Zuge des „Krieges gegen Datendiebstahl“ vollzogen worden. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg, da der Großteil der Durchsuchungen nichts ergeben hat außer vielleicht noch größeren Staatsschulden. Des Weiteren sind Sonderkommissionen im Gespräch, die die Städte Dortmund, Essen, Detmold, Gütersloh und Essen wieder „clean“ kriegen sollen. In Zukunft soll verstärkt darauf geachtet werden, wer was und wie viel aus dem Netz saugt, wie viel sich auf deiner Festplatte befindet, wie viel du anbietest, etc. Spionage-Techniken, angewandt von kommerziellen Hackern, bestehen bereits jetzt. Allerdings reicht es nicht nur aus, diverse Filme, Videospiele oder Musik auf Platte zu haben, sondern dem Besitzer des Rechners muss zusätzlich nachgewiesen werden, dass jener zur beschuldigten Tatzeit auch selbst vorm Rechner gesessen hat. Es bleibt also spannend, denn das Thema ist nicht totzukriegen. Ein paar Denkanstöße: Das Internet ist für jeden Menschen, der die Möglichkeit dazu hat, frei zugänglich. Sogar Menschen in wirtschaftlich ärmeren Ländern können nun Musik hören und sich weltweit mit anderen Liebhabern austauschen. Diesen „Open source“-Gedanken versuchen die Lobbies der
Zwischenhändler natürlich durch Repressalien zu kriminalisieren. Fette Großkonzerne wiederum haben selbst die Möglichkeit bestimmte Gesetzesbeschlüsse zu forcieren und ökonomische Justizverfahren zu beschleunigen. So entstand auch das neue Urheberrecht. (www.urheberrecht.de) Doch wie unsere kurze Kulturgeschichte es lehrt, haben Prohibitionen das jeweilige Problem nur verdrängt und erst mafiaartige Distributions-Strukturen begründet. Wäre es nicht schlauer und effektiver, wenn jeder Liebhaber frei und legal darüber entscheiden dürfte, wie er seine Daten speichert? Beispiel Musik: Warum darf der Kunde nicht frei wählen, ob er ein Cover dazu will oder nicht, ob die CD beschriftet oder bedruckt ist oder gar keine CD, sondern die Sammlung auf digitalem Wege bevorzugt! Teilweise gibt es darauf bereits Reaktionen seitens der Industrie, allerdings noch sehr, sehr verhalten. Hier und da gibt es Seiten von kleineren Labels, die legalisierte Downloads anbieten, und das zu fairen Preisen. Da haben diverse Bosse wohl arg verpennt und jetzt wollen sie ihr Selbstverschulden auf dem Rücken ihrer eigenen Konsumenten austragen. Absurder gehtz nimma.. Anregungen, Meinungen oder gar eine Liste legaler Downloadseiten an: readaktion.pot@hanfjournal.de
16 ueberregional
„Der nächste bitte..“ Dr. Kurt Blaas, Allgemeinmediziner und Drogentherapeut mit Ordinationssitz in Wien Neubau, arbeitet intensiv an neuen Behandlungsmethoden an verschiedenen neurologischen, aber auch internistischen Problempatienten mit der Substanz von Dronabinol.
Interview und Recherchen von Lisa Trksak
Auf die Medizin umgesetzt passen also mehrere körpereigene Cannabinoide auf Rezeptoren, wie ein Schlüssel ins Schlüsselloch?
Mariuhana
Blaas: „Richtig. Der menschliche Körper produziert körpereigene Cannabinoide, so genannte Glücksbotenstoffe.“
Er ist der einzige Arzt Österreichs, der sich um den Einsatz von Cannabis als Medizin bemüht.
Jeder Körper?
Preis pro 1mg THC
Blaas: „Ja, auch Deiner (Scherz)! Und das führt zu einer Veränderung im menschlichen Nervensystem.“
Herr Dr. Blaas, wie ich schon längst entdecken konnte, befindet sich in Ihrer Ordination ziemlich viel Material über „Cannabis“ in Form von Zeitschriften und Videos.
Das ist ja sehr interessant, kann man mehr über Ihren Verein „CAM“ nachlesen oder, viel besser, beitreten?
Wann und wie haben Sie denn den ersten Kontakt zur Pflanze hergestellt? Blaas: „Meine Patienten waren es, die mir über einen positiveren Heilungsprozess mit dem Einsatz von synthe-tisch-hergestelltem Cannabis, das in Form von Gelatinekapseln erhältlich ist, berichteten. Ich halte Cannabis für unglaublich revolutionär und wichtig für die Menschheit. Im Moment behan-dle ich ca. an die 130 Patienten, die z. B. an Multipler Sklerose leiden, HIV-positiv sind oder Depressionen haben. Aber nur Depressionen wie die endogene Depression oder die neurotisch-reaktive Depression sind mit Cannabis behandelbar.
Blaas: „Es gibt eine Webpage: www. Cannabismedizin.at , da kann man alles über unseren Verein lesen.“ Glauben Sie, dass Veranstaltungen wie z. B. „Hanf-Feuer“, die einmal jährlich in Wien stattfindet, dazu beiträgt, dass in der österreichischen Politik ein Umdenken anregt wird?
Dronabinol
Allgemein kann man aber sagen, dass Cannabis nicht nur bei diesen Krankheiten hilft, sondern auch bei vielen anderen Krankheiten wie z. B.Asthma, Krebs, Epilepsie, Bewegungsstörungen, Appetitlosigkeit und auch zur Behandlung von Grünem Star eingesetzt wird.“ Sie haben ja einen Verein gegründet, er nennt sich „CAM“. Was bedeutet diese Abkürzung? Blaas: „CAM“ bedeutet „Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin“. Für was setzt sich dieser Verein ein? Blaas: „Wir setzen uns gemeinsam dafür ein, dass Cannabis und Cannabis-Produkte nach ärztlicher Verschreibung mittels eines einfachen Rezeptes in jeder Apotheke bezogen werden dürfen und dass Betroffene und deren Betreuungspersonen mit entsprechend medizinischer Bescheinigung medizinischen Hanf anbauen, ernten, besitzen und konsumieren dürfen. Außerdem setzt sich der Verein noch für die Veränderung der bestehenden Gesetze ein und wir setzen uns als Nahziel die vollständige Übernahme der Behandlungskosten einer Therapie mit „Dronabinol“ (synthetischem THC) durch die Krankenkassen zu erreichen.“
Blaas: „Nein, leider nicht. Vernünftiger wäre es Cannabis von der medizinischen Seite anzusehen, wo man Krankheiten mit Cannabinoiden seriös behandeln kann. So könnte man den schlechten Ruf von Hanf verbessern.“
Preis pro 1mg THC Wann wurde denn zum allerersten Mal die Möglichkeit überhaupt angenommen und durchforscht, mit Cannabis zu behandeln?
Gott sei Dank gibt es Menschen wie Kurt Blaas, die versuchen auf medizinischer und politischer Ebene etwas verändern zu wollen und zu können . . .
Blaas: „Da kann ich zwei bedeutende Ereignisse nennen, die für die heutige Medizin entscheidend waren. Da war zum einen die „Singerconvention“ in den 70ern , wo zum ersten Mal die Möglichkeit angenommen wurde, mit synthetisch hergestellten Cannabis-Produkten zu behandeln. Und zum anderen hat ein gewisser Prof. Dr. Raphael Mechulam die Strukturformel von Cannabis plus die Cannabisrezeptoren im Gehirn und auch in menschlichen Organen entdeckt. Das war ebenfalls in den 70ern an der Universität von Jerusalem.“
Ein toller Arzt mit einer tollen Einstellung.
Beschreiben Sie „Rezeptoren“? Blaas: „Rezeptoren muss man sich vorstellen als ein kleines, chemisches Ding oder besser als Schlüsselloch, in den ein Schlüssel hinein passt.“
Wer Mitglied beim Verein „CAM“ werden will, fördert nicht nur Vereinsmitglieder und deren Arbeit für den Verein, sondert leistet einen wichtigen und entscheidenden Beitrag dazu, und wenn es auch nur ein bescheidender Betrag ist, für die vielen Asthma-, Krebskranken, Spastiker und HIV-Positiven oder auch Epileptiker (um nur einige anzusprechen), die dringend erschwingliche Medizin brauchen, zu unterstützen. „Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und vor allem Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen“ (Art. 25.1. der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte)
reclaim your space Die Nachttanzdemo 2003 tanzt zum 9. Mal für urbane Freiräume und Bewegungsfreiheit durch die Frankfurter City
Am 10. Oktober beanspruchten Demonstranten die Innenstadt Frankfurts als Partyarea, kritisierten die Kulturpolitik in der Main-Metropole und verurteilten die unsozialen und einseitigen Sparmaßnahmen im sozialen Bereich der KochRegierung: „Alternativen Locations wird durch penible Auflagenkataloge der Betrieb erschwert, immer öfter Veranstaltungen durch das Einschreiten der Ordnungsbehörde gestört, und im September musste schließlich das Frankfurter Space-Place die Türen schließen: die Konzession wurde nicht verlängert. Während sich beim Sound of Frankfurt Tausende berauscht von ein paar Stars und jede Menge Alkohol über Frankfurts Zeil schieben, wird eine unkommerzielle Partyveranstaltung der alternativen Partyszene, die nicht in Frankfurts Massenkulturprogramm integriert ist, durch einen enormen Auflagenkatalog erschwert bis unmöglich gemacht. Die Ereignisse der letzten Monate in der Partyszene sind kein unerklärliches Phänomen, sondern im Zusammenhang mit der Sicher-Sauber-Service-Politik vieler deutscher Städte zu sehen. Vertreibung all dessen, was nicht zum Image der schicken Metropole von Welt passt wird hier zum Gesetz gemacht.“ So die Autonome Antifa F. Zwischen 18 und 19 Uhr sammelten sich etwa 120 kritische Menschen am Startpunkt, bis sich der Demonstrationszug , unterstützt durch fünf Wagen, mit Drum ´n Bass, HipHop, Punk und Techno, gefolgt von 15 Einsatzfahrzeugen und Bussen der Polizei, in Bewegung setzte. Die Beamten waren unfreundlich, aber zurückhaltend und ließen zunächst durch ihre überzogene Präsenz bei einer friedlichen Demo kein rechtes Partyfeeling aufkommen. Nach der Zwischenkundgebung auf der Zeil wuchs der Zug, zu dem gegen Ende immer mehr Partypeople, angezogen von der Musik, stießen, auf geschätzte 2000 Personen an. Und die ließen sich das Feiern nicht mehr von der Polizei verderben. So wurde bei der Afterparty bis zum Morgen der gelungene Mix aus Politik und Fun gefeiert. - next year - bigger, louder - nachttanzdemo.04 – Infos unter: www.kulturoffensive.org, www.nachttanzdemo.net Sokratis Zacharopoulos
17 ueberregional
Vernünftige Wege in der Drogenpolitik Legalisierung von Hanf?
Unter diesem Motto fand am 21.10.2003 im Offenbacher Bücherturm eine gut besuchte Podiumsdiskussion, gemeinsam organisiert von der Hanf-Initiative und der Grünen Jugend Offenbach, statt. Vernünftige Wege in der Drogenpolitik wurden aufgrund ihrer Komplexität mehr angerissen als in konkreten Modellen erklärt. Max Plenert, drogenpolitischer Sprecher der GJ-Hessen erläuterte das progressive Abgabemodell der Drogenfach-geschäfte, mit streng einzuhaltender Altersbegrenzung und einer Art Drogenführerschein, der zum Erwerb in diesen von Fachleuten betreuten Läden notwendig wäre und eine eingehende Aufklärung vor den Erwerb stellt. Sascha Drescher, drogenpolitischer Sprecher und Mitglied des Bundesvorstandes der Jungen Union vertrat die Nulltoleranzpolitik seiner Partei und empfahl verstärkt auf Präventionsmaßnahmen zu setzen und diese durch Tabak- und Alkoholsteuer zu finanzieren. Mathias Jensen vom Suchthilfezentrum Wildhof Offenbach sprach sich, im Publikum für eine Dekriminalisierung ohne Legalisierung aus. Wolfgang Mali, beschäftigt in der Offenbacher Jugendarbeit sprach sich gegen die Prohibition und zur Trennung der Märkte aus, weil „Dealer eben nicht nur Haschisch verkaufen“. Günther Merkens, www.drogenelend.de und für die Re-Legalisierung, griff scharf die Drogenhilfe als gewinnorientiert und kontraproduktiv an.
„Hallo - ich kiffe!“ Interview mit Verena Seipp, 24, Hanfaktivistin aus Darmstadt, Pädagogikstudentin im 4. Semester, Mama von Julian, drei Jahre. Um auf einen „grünen“ Zweig zu kommen, jobbt sie nebenher auch noch an einer Tankstelle oder als Promoterin. Das „Hanf Journal“ traf sich mit Verena an einem sonnigen Sunday-Afternoon und wollte von ihr wissen, wie es dazu kam, dass sie sich für die Re-Legalisierung aktiv einsetzt. Hanf Journal: Warum setzt du dich für die Legalisierung
ein? Verena: Ich möchte frei kiffen können und sehe keinen Sinn
im Verbot. Ich wollte auch schon immer meine konservativen Eltern von der Sinnlosigkeit des Verbotes überzeugen und in Hinblick auf Julian: Er soll offen und aufgeklärt erzogen werden, auch im Bezug auf Drogen.
Verena: Durch diese Aktionen habe ich
und das kann man lernen. Julian nähert sich mit seinem Bobbycar. Hanf Journal: Oder Julian, was denkst du über das Engagement deiner Mutter? Julian: Gugu, ikke. (lacht und bewirft mich mit einem
Duplostein)
Verena: Durch die „Grow!“ bin ich auf die „Zeig-Dich!-
Aktion“ aufmerksam geworden. Ich war total begeistert davon und habe sofort eine Selbstbezichtigung ausgefüllt und direkt eingeschickt. Hanf Journal: Und, wie ging es dann
weiter? Verena: Ich habe zuerst versucht meine Freunde dafür zu begeistern, aber es war nicht gerade einfach, da man seine Adresse preisgeben muss und viele befürchteten, dass irgendwann mal die Polizei vor der Tür steht. Hanf Journal: Hast du davor gar
keine Angst gehabt? Verena: Nee, für mich war das
eine sichere Sache. Ich hätte auch kein Problem damit zur Polizei zu gehen und zu sagen: „ Hallo - ich kiffe!“ Hanf Journal: Hast du keine
www.gruene-jugend-offenbach.de www.junge-union.de www.gruene-hilfe.de www.hanf-initiative.de Sokratis Zacharopoulos
Sokratis Zacharopoulos, Sprecher der Hanf-Initiative, vertritt die Auffassung, dass ein aufgeklärter verantwortungsbewusster Umgang mit Drogen, legalen wie illegalen, möglich sei, eine drogenfreie Gesellschaft jedoch nicht.
Verena: Nein, auch für „Ich habe gekifft“ von der Grünen Hilfe, aber „Zeig-Dich“ hat überwogen.
Verena: Nicht wenn er verantwortungsvoll damit umgeht
Hanf Journal: Wie hat es mit deinem Aktivismus angefangen?
„Wir sind für die Re-Legalisierung von Cannabis gerade weil wir den Jugendschutz im Auge haben. Zwei bis fünf Millionen Kiffer, laut Schätzungen des BKA, die täglich ca. eine Tonne Cannabis konsumieren, zeigen, dass die bisherige Drogenpolitik vollkommen versagt hat!“ argumentierte Valentin Batlle (Battle????), Aktivist der Hanf-Initiative und www.zeig-dich.de. „Haschisch und Marihuana sind überall problemlos erhältlich. In den Niederlanden mit ihrer liberalen Drogenpolitik kiffen prozentual weniger Menschen als in Deutschland“, so Batlle (????) weiter. „Das wirklich Schädliche an Hanf“, stellte Jo Biermanski, Öffentlichkeitsreferent der Grünen Hilfe, fest „ist nicht der Wirkstoff THC, sondern die Kriminalisierung der Konsumenten, die niemanden schädigen, wo Lebensläufe zerstört, Familien und Ehen auseinandergebrochen, Existenzgrundlagen entzogen und gerade bei Jugendlichen die Möglichkeiten der späteren Berufsauswahl eingeschränkt werden.“ Abgesehen von der Überlastung der Gerichte, der Polizei und den enormen Steuergeldern, die hierfür verschwendet werden, ist eine wirksame Aufklärung eben nicht möglich, wenn gerade jugendliche Hanfgebraucher stigmatisiert werden und wegen zu erwartender Repressalien nicht offen in Schulen oder anderen Einrichtungen über Drogen reden - und dadurch aufgeklärt werden - können.
Hanf Journal: Wow! Habt ihr nur für diese eine Aktion Unterschriften gesammelt?
Hanf Journal: Wie ging es dann weiter?
Verena: Ich finde; das gilt für alle Drogen. Je aufgeklärter man ist, desto besser kann man die Gefahren einschätzen, abwenden und die positiven Potenziale nutzen.
Neues an Argumenten war von den Befürwortern der Prohibition auf dem Podium oder im Publikum nicht zu hören. Längst widerlegte altbekannte Klischees, Unwahrheiten und Vorurteile wie „Haschisch als Einstiegsdroge“, „Hasch macht lasch“ oder „Wenn Haschisch legal wäre, würde mehr gekifft werden“ dominierten. Auch wurden immer wieder dubiose Studien ohne Quellenangabe in „In einer Studie wurde festgestellt, dass...“-Manier, allerlei teils amüsant Falsches wie „Cannabis lagere sich im Gehirn ab“ oder erschreckend Falsches „Cannabis verursache bzw. fördere Epilepsie“ angeführt. Dies beweist wieder mal, dass ein enormer Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung bei den Jugendlichen ebenso wie bei den Erwachsenen besteht.
angerufen und bei einem Treffen haben wir ausgemacht gemeinsam zum MMM 2002 nach Düsseldorf zu fahren. Dort haben wir einen Aufklärungsstand aufgebaut. Eine Woche später haben wir in Limburg einen weiteren Stand organisiert. Und später beim Schlossgraben-Fest in Darmstadt konnten wir an einem einzigen Tag 420 Unterschriften sammeln.
Hanf Journal: Hättest du ein Problem damit, wenn dein Sohn Drogen konsumieren würde?
Hanf Journal: Gilt das jetzt nur für Hanf oder für alle Drogen?
Sokratis Zacharopoulos, Sprecher der Hanf-Initiative
Interview mit Verena Seipp
Angst davor den Führerschein zu verlieren? Verena: Nein! Ok . . . zur Polizei
würde ich nicht sofort gehen, aber nur wegen der diskriminierenden Führerscheinregelung. Aber zu meinem Konsum stehe ich! Wenn ich auf der Straße herumlaufe und ein Bier trinke interessiert es niemanden, aber ein Freund von mir wurde mit ´nem kleineren Raucheckchen erwischt und hat den Führerschein deswegen verloren und das als Passant! Hanf Journal: Hat es dich nicht entmutigt, dass sich deine
Freunde nicht an der Aktion beteiligen wollten? Verena: Nein! Ich habe dann mit einem Freund und 50 Kopien
der Aktion ein HipHop Konzert besucht. Ich hatte Kulis dabei und habe die Leute an einer Wand unterschreiben lassen und die Zettel eingesammelt. 40 Zettel haben wir zusammengekriegt und eingeschickt. Hanf Journal: Hast du das dann öfter gemacht? Verena: Nee, ich habe dann etwas über den Million MarijuanaMarch erfahren und von dem Hanfaktivisten Valentin Batlle gehört, der nicht allzu weit weg von Darmstadt, in Limburg, wohnt und noch Helfer suchte. Habe ihn erst
weitere Leute kennen gelernt, die sich gerne für die Legalisierung einsetzen wollten und wir haben verabredet, dass ich wieder einen Stand in Darmstadt zum MMM 2003 mache. Valentin hat mir dann von der Hanf-Initiative erzählt, die zeitgleich in Frankfurt einen Infostand aufstellte und so habe ich mich mit denen in Verbindung gesetzt. Beim MMM 2003 habe ich leider nur mit einem Tapeziertisch und einem Freund dagestanden. Das war ein mäßiger Erfolg. Aber wir haben ausgemacht, wieder was in Darmstadt zum Heinerfest zu organisieren. Das war viel besser, weil wir mit der Hanf-Initiative zusammengearbeitet haben. Wir waren acht Leute, hatten das nötige Material und Equipment und haben nach zwei Tagen Infostand sogar eine spontane Demo über das Festgelände gemacht. Das war super! Hanf Journal: Warum machst du das
nicht öfter? Verena: Ich würde ja gerne, aber mit Kind ist das sehr anstrengend. Ich bräuchte noch mehr Hilfe von Leuten die z. B. in Darmstadt wohnen, dann schon. Hanf Journal: Wo liegt das Problem? Verena: Ich habe schon öfter aufgerufen,
Flyer verteilt, in der „Grow!“ annonciert . . . die Leute sind einfach zu faul und glauben vielleicht nicht an die Legalisierung. Ich schon! Nur wer was tut kann was verändern, darauf zu warten bringt nix! Nur gut, dass es im Raum Rhein/Main die Hanf-Initiative gibt, da sind einfach mehr Leute beisammen um beispielsweise Aufklärungsstände, Demos usw. zu organisieren. Deshalb werde ich in Zukunft auch selber aktiver werden können. Aufruf: Leute aus Darmstadt und Umgebung unterstützt Verena bei ihrem Kampf für die Relegalisierung von Cannabis! Kontakt: veriseipp@gmx.de und info@hanf-initiative.de oder fon: 0160 – 447 12 68 Das Interview führte Sokratis Zacharopoulos
18 anderswo
a
Das Eckthema: Suizid
Der Krebs ist kein Säugetierhat aber trotzdem Hunger
Wie das Nomadenleben so spielt, waren wir unterwegs bei einem italienischen Herzog zum Essen eingeladen. Wir sprachen über Politik, Fußball, und irgendwann kam die Sprache auf sein Augenleiden, das Glaukom. Ich berichtete ihm über die mögliche Medikation mit Hanf sowie deren Vorteile und war sehr gespannt, wie der immerhin 85-Jährige darauf reagieren würde. Sehr interessiert hörte er mir zu und meinte dann: „Ich werde nächste Woche meinen Arzt in Mailand fragen, warum er mir das bisher verschwiegen hat!“. Menschen findet man überall . . . sogar in einem Land, dessen Ministerpräsident sich einen Haus- und Hofsänger halten darf, für den er Schnulzentexte schreibt – und die CD zum Verkaufsschlager wird. Man stelle sich das mit Gerhard Schröder und Matthias Reim beziehungsweise Wolfgang Schüssel und Brunner & Brunner vor! Obwohl letzteres bei näherer Betrachtung . . . Italien ist auf jeden Fall originell. Nicht wegen der Forderung Finis, die Gesetze für weiche Drogen nach fünf Jahren gemäßigtem Kurs wieder zu verschärfen. Nein, die Begründung
des Hardliners ist wirklich mal was anderes: Das Konsumieren von Hanf würde den Alkoholkonsum bei Jugendlichen fördern, da sie dadurch „enthemmt“ würden. Da weiß man gar nicht, wo man an-fangen soll mit dem Richtigstel len, so bleibt einem die Luft weg. Auch die Unlust der Carabinieri, mir Auskunft zum Thema zu geben, sodass ich immer nur drei oder vier Fragen stellen konnte, wenn überhaupt, war a u ß e rg e w ö h n l i c h . N e i n , d i e s i c h widersprechenden Aussagen waren das Abenteuerliche. Laut Theorie ist seit 1998 der Erwerb und Besitz für eigenen Gebrauch, festgeschrieben als 1,5 g Kraut oder 0,5 g Haschisch, entkriminalisiert und wird mit Verwarnung geahndet.
Lasciate mi cantare . . . von Herzogen, Schlagersängern und einem Freispruch für Hanf
Ordnungsgelder gibt es für Kleinhandel, Gefängnisstrafen erst für Großhandel und mit Pönalisierung (?????) wie Führerscheinentzug muss man erst bei mehrmaliger Registrierung rechnen. Meinte einer der Carabinieri, es gebe keine geringen Mengen in Italien, so belehrte mich ein anderer, man erhalte schon beim ersten Mal eine Vorladung und müsse mit Geldstrafe rechnen. Weiter wurde mir erklärt, Konsum in der Öffentlichkeit sei gleichbedeutend mit Besitz (wollte er mich einladen? Dann hab ich’s nicht kapiert . . .), wohingegen mir ein junger Mann am lago di garda erzählte, hier in bella italia würden zwar praktisch „alle“ Jugendlichen kiffen, aber niemals in der Öffentlichkeit wie etwa in Spanien. Ja was denn nu? Sind das die selben Gesetzeshüter, die dann exekutieren sollen, was sie nicht mal selber genau wissen? Es ist jedenfalls dieselbe Exekutive, gegen die Streetworker, Sozialarbeiter und Lehrer einen offenen Brief in der Tagespresse richteten, nachdem Schüler ihres Viertels im Schulgebäude auf Drogen kontrolliert und die Klassenräume mit Hunden durchsucht worden waren (!) – Italien in guter europäischer und internationaler Gesellschaft ebenfalls auf dem Weg zum Polizeistaat?
ohne nachweisen zu müssen, wofür es verwendet wurde. Und dies sei laut Palma bisher noch völlig legal.
Das Thema ist jedenfalls gegenwärtig. Ende Oktober wurde unter großem Medienspektakel der Fall „Jucker“ verhandelt. Ruggero Jucker wurde des Mordes für schuldig befunden und zu 30 Jahren Haft verurteilt. Dies geschah allerdings, noch bevor das gerichtsmedizinische Gutachten über den Angeklagten eingelangt war. Die Untersuchung wies ihn als starken Hanf-Dauerkonsumenten aus, bei dem das Persönlichkeitsbild durch das Genussmittel bereits beeinträchtigt sei. Dies alleine hätte nichts geändert, denn laut italienischem Gesetz beeinträchtigt man sich durch Genussmittel freiwillig selbst und ist dann auch quasi selber schuld, unzurechnungsfähig zu sein. Es ergab sich aber weiter, dass Jucker – nach der Tat habe er zu einer Freundin gesagt: „Ich bin Bin Laden!“ – in der Mordnacht ein unverhältnismäßig starkes Kraut (19 %) geraucht habe. Die Verteidigung forderte daraufhin eine Revidierung des Urteils, da ihr Mandant sich aufgrund der nicht vorhersehbaren Stärke des Krauts unfreiwillig so weggestellt hätte – und plädierten auf 16 Jahre. Richter Guido Salvini – und jetzt wird’s revolutionär – wies den Einspruch mit dem Einwand zurück, es sei egal, wie stark das Kraut gewesen sei, es könne in keinem Fall der Grund für den Mord oder die gestörte Persönlichkeit sein. Er bezog sich auf die Briefe der Mutter des Anklagten, die als Beweisstücke bei Gericht vorlagen, und ortete die wirklichen Gründe in der schwierigen Familienlage. Möge Anslinger in seiner Gruft rotieren.
Und sogar die Kirche, in Italien ja nicht ganz unwichtig, sendet auf grüner Welle! Don Andrea Gallo, Pfarrer der Gemeinde San Benedetto al Porto und bekannt für seinen Einsatz in der Jugendarbeit, gab vor laufender Kamera zu, gekifft zu haben, was am Folgetag die Titelseiten zierte. Die wirkliche Gefahr, so Gallo, seien keineswegs die physischen oder psychischen Wirkungen des Hanf, sondern vielmehr die Mythenbildung und die Dämonisierung; die Schuld am steigenden Drogenkonsum hätten in Wahrheit die prohibitionistischen Politiker. Amen!
Auch in der Politik gibt es Zeichen der Hoffnung: Carmelo Palma und Stefano Zaca mögen in derselben Partei sein, dieselben Auffassungen haben sie zum Glück nicht. Palma kritisierte die Vorgehensweise bei der Verteilung der Gelder für Anti-Drogen-Projekte. So erhält Zaca als Verantwortlicher der Region Turin 1,8 Mio. Euro an Projektgeldern, wovon er allerdings 56 Prozent für sein Krankenhaus abzweigen kann,
Zusammengefasst: von bewusstseinsverändernden Elementen beeinflusste Politiker (Alkohol Schlagermusik, Macht, Geld), Polizisten, die sich nicht auskennen, halblauwarme Gesetze, Jugendliche, die sich nicht unterkriegen lassen und immer mehr Lichtblicke – wie schön, dass diese Länderbeschreibung schon jetzt so austauschbar ist.
Die öffentliche Meinung über Hanf hat sich in den letzten Jahren entspannt – es wird mittlerweile als normal angesehen, dass junge Menschen kiffen, wohl vor allem auch deswegen, weil es meist ein vorübergehendes Phänomen ist. Es ist überall leicht zu bekommen, vor allem in großen Städten, wobei ähnlich wie in Spanien, die Verkäufer oft Männer marokkanischer oder algerischer Herkunft sind. Haschisch ist gängiger als Kraut, das eher von den wenigen Home-Growern selbst konsumiert wird. Älteren Konsumenten wird dahingegen eher Unverständnis entgegengebracht und auch als Medikament hat es wohl noch einen langen Weg vor sich, denn Italien gehört zu den wenigen europäischen Länder, in denen keine CannabinoidForschung betrieben wird. Die ACT, der nationale Ableger der IACM, setzt sich seit 2001 für die Registrierung von Cannabinoiden im pharmazeutischen Handbuch ein.
Claudia Grehslehner
19 fun+action Das Eckthema: Suizid
Noch wenige Tage und die Familie versammelt sich unter dem Weihnachtsbaum oder gibt sich der Völlerei hin. Wem der Sinn nach etwas völlig anderem steht, dem sei empfohlen sich mit einigen guten Freunden an einen großen Tisch zu setzen und ein Spiel in Angriff zu nehmen. Zeit hat man an den Feiertagen ja genug. Dieses Mal soll euch „Attack!“ und „Quest for the Dragonlords“ ans Herz gelegt werden. Sagt dem Weihnachtsmann Bescheid, dass er das Grundspiel und die Erweiterung einpacken soll. Attack!
a Man stirbt nur einmal
Quest for the Dragonlords
„Hanf Journal” im Land der Wohnwagen :
Maya de Os @ Leeuwarden >>Maya de Os – in Cannabis fidelis
"Attack!" mit Erweiterung
"Quest for the Dragonlords"
„Attack!“ ist eine Kriegssimulation von Eagle Games. Kauft gleich die Erweiterung dazu, auch wenn dann mal wieder ein richtig großer Tisch notwendig ist, um die Weltkarte auszulegen. Denn erst all die schönen Dinge wie politische Aktionen, Technologien, Ideologien, Seegefechte und die Hälfte unserer schönen Welt machen „Attack!“ spannend. Alle weiteren Erklärungen beziehen sich auf die komplette Version von „Attack!“
Lust darauf als Ork oder Nekromant den Drachenlord zu finden, um mit seiner Hilfe alle gegnerischen Könige zu töten? Dann ist „Quest for the Dragonlords“ genau das richtige Spiel. Mit der Erweiterung „“The Crystal of Power“, können bis sechs Spieler Questen erfüllen, um magische Gegenstände zu finden, die die Eroberungskämpfe und die Ausbeutung der Reichen erleichtern. Das Spiel ist mit vielen aufwendig gestalteten Plastikminiaturen, Zauberspruchkarten, Auftragskarten, einer großen Landkarte und nicht zuletzt mit kleinen Goldnuggets und den Kristallen der Macht ausgestattet. Mit einer Spielzeit bis fünf Stunden gehört „Quest for the Dragonlords“ zu den abendfüllenden Vertretern der Brettspielwelt.
Aller Anfang ist nicht schwer, sondern klein und genauso beginnt das Spiel. Die Spieler setzen in vier Startregionen (Länder) ihre Anfangsarmeen, eine davon in der Hauptstadt. Sie erhalten außerdem politische Karten, Ölzertifikate, Ökonomiekarten und Kohle. Kommen wir zur Gesinnung: Zur Auswahl stehen Kommunismus, Demokratie, Monarchie und Faschismus. Geheim werden die Ideologien sowohl für die Spieler als auch für die unbesetzten Länder ermittelt. Die Ideologien beeinflussen sowohl den Spielverlauf als auch das Spielziel. So bekommt der Faschist einen Siegpunkt für jedes Land, in dem er mindestens drei feindliche Armeen vernichtet. Der Spielablauf im Einzelnen: Aktion wählen, bezahlen und ausführen. Jede Aktion kostet Ölzertifikate. Folgende Aktionen sind möglich: - Politische Karten ausspielen (um sich Vorteile oder dem Gegner Nachteile zu verschaffen) - Technologien erforschen - Neutrale Länder durch Würfeln übernehmen - Armeen bewegen - Krieg gegen Mitspieler oder neutrale Länder führen - Neue Truppen kaufen - Die gegnerische Produktion senken. Sinn des Spiels ist es, möglichst viele Länder unter seine Kontrolle zu bringen und dasselbe bei den Mitspielern zu verhindern. Das Spiel endet, sobald einer der Spieler „vernichtet“ wird oder bis aus dem Stapel der politischen Karten 13 Karten mit einer besonderen Markierung - dem Adler (hüstel hüstel) - ausgespielt wurden. In beiden Fällen endet das Spiel sofort und es wird abgerechnet. Für jede eigene Region erhält man zwei Punkte. Dazu kommen die gesinnungsabhängigen Punkte. Wie fast immer gewinnt der mit den meisten Punkten. „Attack!“ ist all denen zu empfehlen, die Lust auf ein gutes Kriegsspiel haben. An die „faschistischen“ Aggressoren: Es werden eh alle auf dich einknüppeln. Wen tötet man lieber als den Fascho. Aber es ist und bleibt nur ein Spiel.
Mit der Erweiterung haben sich neben dem verbesserten Spielmechanismus auch die Siegbedingungen geändert. Im Grundspiel gewinnt derjenige, der die Könige der anderen Völker bezwingt. „Es kann nur einen geben“ lässt grüßen! Dauert einem das zu lange, kann man das Spiel mit einer bestimmten Anzahl von Kristallen der Macht und/oder Ländern enden lassen. Alles beginnt mit der Inbesitznahme eines Fleckens des Spielplans und dem Aufbau der Truppen. Achtet darauf, das Feld „Königreich“ im eigenen Gebiet besonders zu schützen. „Goldfelder“ bringen höhere Erträge und somit mehr Truppen. Und sichert die Zugänge zu den „Wastelands“, denn nur in d e n Ö d l a n d e n k ö n n e n Q u e s t e n g e l ö s t w e rd e n . Der Spielablauf: Mit Gold Truppen kaufen. Danach folgt die Bewegung (ohne die neu gekauften Truppen!!). Entweder bewegt man seine Truppen zu Land oder zu Wasser und/oder es folgt die Questen-Bewegung. Trifft man auf gegnerische Einheiten, kommt es zum Kampf. Je mehr Länder man besitzt, um so mehr Einkommen hat man, welches jetzt ausgezahlt wird. Als letztes und nur jetzt werden die neu gekauften Truppen auf den Spielplan gebracht. Dann ist der Nächste dran. „Quest for the Dragonlords“ ist erst mit der Erweiterung ein gutes Spiel, da ein gemeinsamer Abend sowohl Eroberung, Krieg als auch Abenteuer bietet. Mir erscheinen die Siegbedingungen der Grundvariante zu hart, denn da können ein oder gar mehrere Spieler schon Stunden vor dem Ende des Spiels rausfliegen. „Haste mal Feuer?“ fragte er den Drachen und begann zu qualmen. Grüsse aus der Asche Veit Schnetker und Kerstin Koch
Gegen 17 Uhr sind wir bereits in der cannabisfreundlichen Stadt Leeuwarden angekommen, und hier geht es zu „Maya de Os“, und in diesem wirklich gemütlichen Laden unterhalten wir uns mit Gerrit Jan, rauchen leckeres Schmauchwerk und trinken Tee. 1994 als Growshop von zwei Personen gegründet, entstand zwei Jahre später ein Coffeeshop, um 1997 mit dem Growshop zu fusionieren und mittlerweile sieben Personen in einer GbR anzustellen. In diesem Jahr gab es in Leeuwarden, das von etwa 90.000 Einwohnern bewohnt wird, etwa 20 Coffeeshops, erzählt uns Gerrit Jan, jetzt sind es nur noch zwölf. In den gesamten Niederlanden gibt es etwa 500 Gemeinden und nur in hundert davon existieren Coffeeshops. Noch bis vor sieben Jahren gab es in Holland 1.200 Coffeeshops, heute sind es knapp über 800. Gerrit Jan ist Gründer und Mitglied von PCN, dem holländischen Hanfverband sozusagen. In seinem freundlichen und geräumigen Coffeeshop „Maya de Os“ gibt es etwa 40 Sitzplätze, auf denen man großartige Produkte zu fairen Preisen genießen kann. Der Hanfshop „Himphus“ und der Growshop „Maya’s“ befinden sich nun im gleichen Gebäude und sowohl junge als auch Leute jenseits der 30 kehren hier ein und aus. Das Publikum ist sehr gemischt und es ist amüsant zu beobachten, dass die Touristen hier mit der „Cannabis Card“ vorbeischauen, da darin natürlich auch von diesem Laden die Rede ist. Für Abwechslung ist gesorgt, da mit zwei Internetstationen, einem Photo Player mit 25 Spielen, Tischkicker, Flipper, Poolbillard, Schach, Karten- und Würfelspielen und einer weiteren Spielekiste gar keine Langeweile aufkommen kann. Telefonieren ist hier strikt verboten, um Deals mit u. a. auch harten Drogen komplett auszuschließen. Einmal im Monat gibt es ein Poolturnier, auch Dart-Turniere finden statt und selbst eine Band probt hier. Seit Oktober diesen Jahres gibt es von diesem Coffeeshop, der beim 1. Haarlemer Hasj & Wiet Festival 2002 den 3. Preis gewonnen hat, ein Filter-Magazin, was bedeutet, dass die letzte Seite des Magazins als Filter für eine Tüte benutzt werden kann. Unser Gespräch ist sehr lebendig, der Tee tut gut, und man fühlt sich unglaublich wohl hier. „Maya de Os“ ist für diese provinzielle Stadt ein sehr angenehmer Coffeeshop mit qualitativ gutem Material zum Relaxen. Gerne würden wir länger bleiben, aber da uns noch eine abendliche Autofahrt bevorsteht, machen wir uns gegen 20:30 Uhr auf den Weg Richtung Amsterdam. Es geht über einen 30 km langen Deich, der durch das Gewitter und die Dunkelheit mysteriös verschleiert wird, und gegen 22:30 Uhr sind wir in Amsterdam und checken im Hemp Hotel ein. Den Bericht unserer dritten Station könnt ihr in der nächsten Ausgabe lesen. Tour: Dirk Rehahn & Roland Grieshammer Text: Roland Grieshammer
„Maya de Os“ Korfmakerstraat 2 Leeuwarden Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11– bis 0 Uhr Sonntag 14 bis 20 Uhr
20 fun+action
a
Das Eckthema: Suizid
Lieber tot als Nichtraucher
Wenn Redaktionsmitglieder streiten Die elften werden die letzten sein!
„Alle Hanf-Zeitungen und -Magazine schreiben über das Thema Hanf. Is ja logisch, oder? Aber niemand spricht über die scheinbar banalen Probleme und Themen eines Kiffers. Wie sieht der perfekte Joint aus? Sollten Kiffer politisch sein? Bedeutet Kiffen einfach nur Drogenspaß oder ist es eine Kultur? Fragen über Fragen, mit denen sich Kiffer immer wieder beschäftigen.“
So fing damals im Februar alles an. Die Eröffnungsworte sprach Katrin mit dem denkwürdigen Satz: „Hey, wenn wir jetzt hier diskutieren, brauche ich dazu Mucke.“
zum Kiffen. Bekiffte Menschen achten immer voll auf die Details und wenn man bekifft in den Wald geht, erkennt man so voll die Kleinigkeiten und freut sich drüber. So Wunder der Natur und so.“
Aber es geht auch sinnvoller. Schon in der nächsten Ausgabe bekannte sie sich dramatisch zu politischen Geschehnissen: „Ich bin schon der Meinung, dass Kiffer gegen den Krieg sein müssen. Denn gerade Kiffer wissen, wie ungerecht die Politik ist. Eine Minderheit, die jeden Tag verfolgt wird, weil sie sich ständig strafbar macht, wenn Cannabis konsumiert wird. Gerade diese Leute müssen doch solidarisch gegenüber Ungerechtigkeiten sein, genau deshalb erwarte ich auch von Kiffern, dass sie sich für Frieden einsetzen.“
Martin stellte schnell unter Beweis, dass er in der Lage ist komplexe Sachverhalte mit wenigen Worten klar zu umreißen. Das zeigt schon seine sachverständige und umfassende Antwort auf die Frage, ob Kiffer CDU wählen dürfen: „Nein!“. Zwischen Werner und Martin ging es die meiste Zeit, wie sollte es auch anders sein, ums Kiffen. Die ersten gemeinsamen Redaktionsstreitigkeiten nannten sie treffenderweise: Runde eins: Die ultimativste Rauchtechnik. Und der Name war Programm. Die verrücktesten Sachen wurden da aus der Trickkiste gezaubert. Werner: „Also ich finde das ja sehr angenehm, äh, sehr effektiv, wenn man den zwischen den Händen so einklemmt. Und so . . . . . .dran zieht. Weißte was ich meine?“
Aber auch soziale Themen erhielten immer wieder ihre Aufmerksamkeit: „Die meisten Kiffercliquen sind sehr sozial, manche sogar sozialistisch. Echt süß, manche Kiffer zu sehen, wie sie das letzte Krümelchen Hasch mit ihren Freunden teilen, wäre doch nur die ganze Welt so nett zueinander.“
Martin: „Ja. Und ich kenn da noch den, da nimmt man den Joint so mit den Fingerspitzen von beiden Händen zusammen, und . . . . . .ffffp.“
„Is this love“ ertönt und erfreut Katrin. Die wippt begeistert auf dem Stuhl mit und fängt auch noch an laut mitzugrölen.
Zahlreiche Rauchrunden später hängen Werner und Martin total lahm in der Ecke und können sich nicht mehr bewegen. Ja, das war’s dann wohl – technisches K.o. für beide.
Aber das soll jetzt natürlich nicht so wirken, als hätte Werner damals nichts zu sagen gehabt. Grosse Utopien waren schon immer seine Stärke: „Ich glaube wir schaffen die Legalisierung nur mit der Revolution. Das könnte doch klappen, wenn alle den Aufstand bauen. Viva la Revolution! Wir stürzen einfach die Regierung und bauen uns hier in Berlin so was wie Kristania in Kopenhagen. Stell dir vor, wie schön das dann hier wäre. Ich glaube wir sollten das so machen!“
Dass man in diesem Zustand eher paranoid wirkt und sich Verschwörungstheorien ausdenkt wussten wir ja schon immer. Aber wer hätte ahnen sollen, dass die beiden total abdriften und eine ganze Ausgabe über Verschwörungstheorien zusammenbasteln.
Und schon damals entwickelte er einen merkwürdigen Spleen: Die Matratzenläden.
In diesem Zusammenhang trat auch Werners Spleen wieder auf, diesmal allerdings in beängstigend verschärfter Version:
„Außerdem reden wir über Matratzenläden, es gibt nämlich jede Menge davon in Berlin. Und ich frage mich wie viele Matratzen da so wirklich gebraucht werden.“
Tja, und irgendwann war es dann soweit, Katrin gab bekannt, dass sie aufhören wird: „Ich muss endlich mal studieren!“ Werners adäquate Antwort: „Arme Katrin, ooohhh!“
Zum Glück konnte Katrin dem damals noch relativ schnell Einhalt gebieten: „Nein, Werner, die Leute interessiert das nicht.“
Aber zum Glück gab’s ja Ersatz, Martin kam dazu und Katrin ging auch nicht ohne uns noch ein paar verbale Kostbarkeiten mit auf den Weg zu geben: „Ich geh auch voll gern in den Wald
„Also in Wahrheit herrscht die Matratzenmafia über ganz Deutschland. Das müsst ihr euch mal vorstellen. Die haben sehr viele Läden aufgemacht, dann keine Kunden mehr bekommen weil sie so viele Läden hatten. So mussten sie sich überlegen, wie sie sonst Einfluss und Macht kriegen konnten und haben mit dem vielen Geld das sie hatten alles weitere aufgekauft. Die stellen jetzt die größte Mafia dar und bauen immer noch mehr Matratzenverkaufsgeschäfte, weil sie ja noch mehr Geld waschen müssen. Wenn man sich mal anguckt wie viele Matratzenläden es in Berlin allein schon gibt – das würde wohl für ganz Deutschland ausreichen.“ Martin äußerte seine Paranoia eher in drogenpolitischer Hinsicht: „Ja, man braucht einen Feind um die Kontrolle aufrechtzuerhalten. „Der Krieg gegen Marihuana ist nicht so wichtig, aber Verbote stärken die Autorität.“ Hat Oberprohibitionist Anslinger mal gesagt.“ Tja, und irgendwann kam es, wie es kommen musste. Alle Themen waren diskutiert, alle Rauchmethoden ausprobiert und das Interesse an Streit nahm immer weiter ab. „Ja, man muss immer damit rechnen, dass man – wenn man in ein System reingeht – nicht nur selbst das System verändert, sondern auch vom System verändert wird.“ Hat der schlaue Werner mal gesagt. Deshalb und wegen der schlichten Tatsache, dass wir „nie zu einem abschließenden Ergebnis kommen, warum der Scheiß-Joint konisch ist!“ (Martin) werden die Redaxstreitigkeiten euch nun verlassen. Ja, ihr habt richtig gehört. Das war das letzte Mal. R.I.P. Redaxstreitigkeiten – vielleicht buddeln wir euch irgendwann mal wieder aus.
21 fun+action Das Eckthema: Suizid
a
Die Hanfberatung im Hanf Journal >>Erste Hilfe für Kiffer
Im Gegensatz zum Weihnachtsmann kommt das „Hanf Journal“ nicht nur alle Jahre wieder, sondern sogar jeden Monat. Und das bedingt auch, dass wir monatlich auf die Ängste, Sorgen und Probleme unserer Schäfchen eingehen können. Kascha beantwortet nun auch im Weihnachtsmonat eure Fragen. Sollte euch noch was anderes im Schuh drücken, dann schreibt uns einfach an hanfberatung@hanfjournal.de und wir sind immer für euch da. Wer ein Jahr Zeit hat, kann auch mal den Weihnachtsmann besuchen.
Vertauens erhältlich) und nicht so Streusand aus dem Garten. In Sachsen ist der Boden meiner Erfahrung nach eher lehmigfest und sollte daher (falls du keine „kommerzielle“ Erde oder Humus verwendest) mit streuseligem Sand vermischt werden. Beim Gießen musst du vor allem darauf aufpassen, dass die Erde stetig ein wenig Feucht ist, aber nicht nass. Außerdem sollte sie belüftet werden, beispielsweise durch Löcher im Boden des Topfes.“
bringe ich es überallhin mit und verteile es gerne und freimütig. Ist das auch in Zukunft möglich oder mache ich mich eventuell strafbar? Ist es für die Polizei eventuell ein genügender Verdacht um mich zu durchsuchen?“
Basti (16) aus Chemnitz fragt: „Hallo Kascha, Ich habe mir letztens eine sehr schöne weibliche Pflanze gekauft (in den Herbstferien in Holland) und möchte wissen, welcher Boden der richtige ist? Gibt es überhaupt einen richtigen und falschen Boden? Ich hab echt Schiss, dass das Ding eingeht! Wäre euch so dankbar. Danke im Voraus“ Kascha antwortet: „Hi Basti, es ist verständlich, dass du dir Sorgen um das Wohlergehen deiner Pflanze machst. Mit Angst ist aber nichts gewonnen, natürlich kann deine Pflanze mit nährstoffarmem Sandboden weniger anfangen als mit gutem Humusboden oder sogar hydroponischer Nährlösung. Aber don’t panic, Hanf ist eine der robustesten Pflanzen überhaupt. Eingehen wird sie dir nicht so schnell. Die Bodenauswahl ist eher wichtig für das Ergebnis.
Suizidgefährdet
Kascha antwortet: „Lieber Uwe, erst einmal ist es erfreulich, dass dir das „Hanf Journal“ gefällt und du es gerne und viel verteilst. Darauf sind wir ja auch angewiesen. Zu deiner Frage kann ich dir leider keine juristisch 100-prozentig definitive Antwort geben, da es etwas schwierig zu beurteilen ist. Natürlich ist das „Hanf Journal“ völlig legal und du kannst es überall verteilen ohne dich auch nur ansatzweise strafbar zu machen (es sei denn du beklebst Häuserwände damit, dann kann es als Sachbeschädigung ausgelegt werden).
Vorweg erst einmal: Wenn die Pflanze jetzt noch jung ist, wirst du sie wohl draußen nicht mehr anbauen können. Indoor benötigt sie, falls sie noch wachsen soll, ziemlich viel Licht. Falls sie dir groß genug ist tut es ein bissen weniger Licht (also in Stunden gemessen natürlich) auch. Aber irgendwie beleuchten solltest du sie auf jeden Fall oder an einen sonnigen (aber nicht zu kalten) Fleck stellen.
Uwe (38) aus Mainz schreibt: „Vor nun über 30 Jahren schwor eine Handvoll AkademikerInnen und weiterer innenministeriell verlesener ExpertInnen die Medien und damit auch die Bevölkerung auf das Cleanpostulat in der Drogentherapie ein, natürlich made in USA. So verschafften sie sich und der KollegInnenschaft Arbeit, Ansehen und Verdienst mit der Naivität und Gutgläubigkeit, die diesen vermeintlich „neuen“ Therapieansatz begleitete, zu dem Einsicht vorausgesetzt oder einfach erzwungen wird.
Der Boden sollte natürlich nährstoffreich sein, also Humus oder Pflanzenerde (im Growshop deines
Da bin ich froh, dass es neben dem alten Infomüll zum Cleanpostulat auch das „Hanf Journal“ gibt. Für gewöhnlich
Wenn du allerdings beispielsweise auf der Straße offen das „Hanf Journal“ verteilst, kann aufgrund dessen für einen Polizisten der Anfangsverdacht gegeben sein, dass du der „Hanfszene“ zugehörig bist und dementsprechend eventuell eine strafbare Handlung (Besitz von Cannabis) begehst. Dabei ist es regional und auch von Polizist zu Polizist unterschiedlich, wie er darauf reagiert. Natürlich ist er nicht, so wie wenn er dich einen Joint rauchen oder Gras verkaufen sieht, dazu verpflichtet, dich zu durchsuchen. Aber so wie es auch auf der Hanfparade in Berlin passiert ist, gibt es eben Polizisten, die eher auf Karriere aus sind und denen kriminalisierte Kiffer ein „willkommenes Fressen“ sind. Wenn du also das Hanf Journal auf der Straße verteilen willst, solltest du sicherheitshalber keine illegalisierten Substanzen bei dir tragen (wenigstens nicht lose in der Hosentasche, wo man sie leicht findet). Eine Hausdurchsuchung wegen „Hanf Journal-Verteilens“ kann es aber mit Sicherheit nicht geben.“ Bettina (21) aus Aachen fragt: „Hallo Kascha, ich habe da eine Frage und hoffe, dass du mir weiterhelfen kannst. Meine Ernte ist ganz gut ausgefallen und ich hätte gerne den ganzen Winter was davon. Kannst du mir vielleicht einen Tipp geben, wie ich die Ernte am besten lagere, um auch im März oder April noch die volle Freude daran zu haben?“ Kascha weiß Rat: „Hi Bettina, erst mal empfehle ich dir nun mal ein Blick auf diese Seite 9 in diesem „Hanf Journal“, denn dort wird genau diese Frage beantwortet. Nach dem jetzt endenden Outdoor-Grow wird nun ein neuer Grower die Welt des Indoor-Growings erkunden. Du kannst dich also auch schon darauf freuen. Nun aber erst einmal die Theorie: Unter dem Einfluss von Wärme wandelt sich THC von der carboxylierten in die psychotrop wirkende, phenolische Form um. Daher muss man das Dope bzw. Gras auch vor dem Konsum erhitzen (wichtig beim Essen bzw. Trinken von Cannabis, beim Rauchen erhitzt man es ja ohnehin). Das phenolische THC ist leichter flüchtig als das carboxylierte, das heißt, dass bei wärmerer Lagerung der Wirkstoff schneller entschwindet als bei kühler Lagerung. Alles weitere und genauere Details auf Seite 9 in diesem „Hanf Journal“.“
15 berlin
Newsflash: CDU Pankow für Frieden im Mauerpark Einige Jahre ist es jetzt schon her, da sorgte eine riesige Bewegung aus dem Volk dafür, dass jeder den Mauerpark durchqueren kann wie er will. Die Mauern und Zäune wurden eingerissen. Und alle waren dafür. Das war eine spannende Zeit und der Mauerpark durfte so richtig aufatmen. Picknicks, Partys, Prügel von der Polizei – im Mauerpark kam jeder auf seine Kosten.
Es gibt viel zu wenig Polizei! Das hat sich sicher schon jeder einmal gedacht, oder? Wo man geht und steht, lauern die abartigsten Bösewichter. Wer hatte nicht schon mal Angst, in einer einsamen, dunklen, kleinen und leicht tröpfelnden Gasse auf einen total verpeilten Kiffer zu treffen. Der rennt einen am End’ noch um! Und wenn man so im Vollsuff is . . . is das ja auch nicht gut. Deshalb brauchen wir unbedingt mehr, größere, schnellere und genetisch verbesserte Bullen. Ja, voll ohne Scheiß, der Kampf, nein der Krieg gegen die Gefahr muss Beginnen, es lebe der Polizeistaat! Es kann nicht angehen, dass die Menschenrechte über den Ansprüchen unseres Staates stehen.
Wenn es nach der CDU Pankow geht, ist das jetzt vorbei. Zu gefährlich würde das alles. Drogen und so. Kann man ja nicht zulassen! Also wird der Mauerpark jetzt wieder zurückgesetzt. So richtig schön hoch und mit einem Schließdienst. Brauchen sie am Ersten Mai nur noch abschließen, wenn alle drin sind. Die Demonstranten können friedlich ihren Rausch ausschlafen und die Polizei hätte ihre Ruhe. Ist also gar keine blöde Idee, die Nutzung als Zwischenlager für vorübergehend Verhaftete. Könnte man auch auf das ganze Jahr ausweiten. Der Mauerpark – die Ausnüchterungszelle Berlins.
Viva la Polizeistaat!
Nur der Sinn, den die CDU Pankow darin sieht, geht ein bisschen unter. Schließlich wollte sie den Mauerpark nur sicherer machen. Damit unbescholtene Bürger in Ruhe ihre Hunde ausführen können. Ob dann wirklich jemand freiwillig da reingeht, bleibt offen. Eingesperrt im Todesstreifen – nicht für jeden ein angenehmer Gedanke. Cannabis: Berliner Senat blendet mit Peanuts Zu den momentanen Berliner Vorgängen veröffentlichte Georg Wurth, der Geschäftsführer des Deutschen Hanf Verbandes (DHV) folgende Pressemitteilung. Treffender konnten wir es auch nicht ausdrücken. “Vor kurzem erst war der Presse zu entnehmen, dass der Berliner Senat vorschlägt, kein Abgabemodell für Cannabis durchzuführen und die sog. „geringe Menge“ Cannabis bei 15 Gramm festzulegen. Eine solche Veränderung wäre aber in der Praxis für Cannabis-Konsumenten faktisch unbedeutend, da schon jetzt Verfahren bei Mengen von –sechs bis 15 Gramm eingestellt werden. Folgendes Zitat von Innenminister Körting (SPD) bestätigt diese Vermutung: (...) „Bislang ist es in Berlin so, dass der Besitz von bis zu sechs Gramm Haschisch in der Regel straffrei bleibt. „Bei weiteren neun Gramm kann der Staatsanwalt entscheiden, ob er das Verfahren einstellt“", sagte Körting. In der Praxis werden faktisch alle Ermittlungen bei diesen Mengen eingestellt."Also gehen wir auf diese Grenze."(...) (Berliner Zeitung 25.11.2003) Abgesehen von der CDU vermittelt die Berliner Politik derzeit, dass sie in der Cannabis-Frage reformwillig ist. Wenn die Debatte in Berlin tatsächlich so endet, wie es der Senat vorschlägt, ist aber offensichtlich weder den CannabisKonsumenten geholfen noch wird es Rationalisierungen bei Polizei und Justiz geben. Von einer „Lockerung der Gesetzgebung“, wie von einigen Politikern gefordert und angekündigt, kann so keine Rede mehr sein. Dazu Georg Wurth, Geschäftsführer des Deutschen Hanf Verbandes: „Die Vorschläge des Berliner Senats sind Blendwerk und haben keinerlei praktische Auswirkungen. Die Berliner werden dieses Täuschungsmanöver durchschauen. Ich fordere die Abgeordneten auf, sowohl am Modellprojekt zur Cannabis-Abgabe festzuhalten als auch über eine stärkere Anhebung der „geringen Menge“ nachzudenken. Nur so können wirkliche Fortschritte in der Drogenpolitik erreicht werden. Berlin braucht echte und spürbare Reformen für Cannabis, nicht Peanuts!“
Ein Polizist steht über dem nicht existierendem Gesetz. Was sehr praktisch ist, weil dadurch das Justizsystem massiv entlastet wird. Was ja auch schon durch deren Abschaffung unterstützt wurde. Das wird die perfekte Welt. Man weiß danach immer, woran man war. Wer sich plötzlich in Leibeigenschaft der oberen 10.000 wiederfindet, wird schon irgendwas verbrochen haben und hat dann wenigstens Zeit um drüber zu meditieren. Zumindest wenn er einen dummen Dienstherren bekommt. Ansonsten macht’s vielleicht nicht so viel Spaß, aber irgendjemand muss ja das System am Laufen halten.
Zuvorderst ist es wichtig, dass sämtliche Macht auf den einzelnen Bullen an sich verlagert wird. Der sucht sich ab sofort das Objekt seiner Verfolgung selber aus und kann es nicht nur verhaften, sondern auch gleich hinrichten. Seitens des Staates wird die Parole der „harten Willkür“ ausgerufen, der alleine sich alle Bullen an sich unterwerfen müssen. Das wirkt ganz schön abschreckend. Schließlich ist für alles der Tod drin. Für Falschparken genauso wie für Umweltverschmutzung – wer den falschen Bullen erwischt, muss dran glauben.
Also nun aber nochmals zu den Basics. Die Polizisten müssen prinzipiell irgendwie größer, stärker und vielleicht auch haltbarer gemacht werden. Eine feuerfeste Hundertschaft wär’ auch nicht blöd und vielleicht kriegt man die sogar mit Vanillegeschmack und Vitaminen hin. Mit Gentechnik ist alles möglich. Außerdem brauchen die unbedingt stärkere Waffen und krassere Autos. Am besten Panzer. Bei den Demonstranten heutzutage! High Tech über alles! Schließlich müssen nur die Menschen gejagt werden, die entweder richtig Kohle oder gut Einschaltquote bringen. Und spektakuläre Einschaltquoten kriegt man natürlich am besten mit spektakulären Verfolgungsjagden. Wer sieht nicht gerne drei müde, lahme Kiffer hysterisch und voller Eifer ins Kreuzfeuer von drei zentral computergesteuerten Techno-Polizei-Hybriden rennen. Das gibt Quote! Die bewährte Methode, den Polizisten das Herz zu amputieren, wird übrigens beibehalten. Jeder Polizist wird außerdem zukünftig einem zentralen Computer unterworfen, der neben den Leitsätzen der „harten Willkür“ nur seinen Bewachern folgt. Uns. In grossstadtsurvivor we trust
Um die „harte Willkür“ auch wirklich bis ins Mark der Gesellschaft durchzudrücken, werden alle Gerichte abgeschafft und die Kraft der Judikative den neuen Herrschern, den Polizisten übertragen. Das Bundesverfassungsgericht fliegt raus und wird durch ein Kolosseum ersetzt. Sollten die nun freischaffenden Polizisten es schaffen, Gauner zu erlegen, die noch feierlich im Kolosseum hingerichtet werden können, bedarf dies natürlich einer entsprechenden Prämie. So wird dann Polizist ein ziemlich lukrativer Job und alle Arbeitlosen werden Polizisten. Die ideale Staatsbesetzung setzt sich aus 49 Prozent Bürger und 51 Prozent Staatsmacht zusammen. Das ist natürlich schwer zu halten, da der Anteil der Bürger aufgrund der vielen Hinrichtungen stetig sinkt. Was jedoch durch die stetigen sexuellen Übergriffe der Polizisten wieder ausgeglichen wird. So kommt dann ziemlich genau ein Polizist auf einen Bürger, wodurch es endlich möglich erscheint die Arbeiterklasse vollständig zu entkriminalisieren. Jippi.
Die nicht existierenden Gesetze – die’s aber dennoch gibt – Im Zuge einer unserer weiteren Revolutionen lässt es sich nicht weiter vermeiden die Menschenrechte einem sinnvollen Polizeistaat anzupassen. Wir sind sehr zufrieden: 1. Die Äußerung der eigenen Meinung wird staatsrechtlich untersagt. Sollten Lehren fernab des Polizeistaats verbreitet werden, wird dies als Anstiftung zum Gedankenverbrechen geahndet. 2. Ein ordentliches Gericht wird durch einen Polizisten widergespiegelt. Verteidigung und Staatsanwaltschaft sowie das Richteramt können zwar auf einen Polizisten entfallen, müssen aber von diesem in unterschiedlichen Stimmlagen wiedergegeben werden. Außerdem hat er seine Gestik von Amt zu Amt zu ändern. 3. Der bisher propagierte Schutz der Privatsphäre wird adäquat durch eine Polizei-Bürger-Symbiose ersetzt. Diese sollte in eheähnlicher Form ausgeführt werden. Sexuelle Vorlieben sind dabei zu berücksichtigen. 4. Minderheiten werden per se als solche erkannt und bekämpft.
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
16 berlin
The Float Immer wieder schwappen die neusten Trends aus der ganzen Welt in das hippe Berlin. Und so ist es nicht wirklich verwunderlich, dass nun auch das „Floaten“ einen immer größeren Beliebtheitsfaktor bekommt. Keine Frage, schließlich ist es ja auch entschlakkend, entspannend und angeblich auch spirituell. Im Prenzlauer Berg, gibt es seit über einem Jahr einen Tempel zum Schweben und Träumen. Beim Betreten der heiligen Hallen des „The Float“ im Prenzlauer Berg gilt es zuerst aus Erfurcht vor den ehrwürdigen Gemäuern die Schuhe auszuziehen. Ruhe, Frieden und Wohlbefinden scheinen diesen Raum zu dominieren. Ein leicht betörender Duft steigt in die Nase und ein angenehmes beruhigendes Gefühl kommt kurz nach dem Betreten in einem hoch. Hier geht es um Entspannung und um angenehme Erfahrungen.
Das Schwebebad
Der „Hanf Journal“Clubtest Kennt ihr die Türsteher, die einen wegen ’nem winzigen Stickie vor die Tür setzen? Die Läden, in denen am Eingang Augenkontrolle herrscht? Die, in denen volltrunkene Deppen regelmäßig König für eine Nacht spielen? Ja? Dann macht ihr irgendetwas falsch, oder? Denn um wirklich besuchenswert zu sein, muss ein Club schon einige polytoxikomane Eigenschaften aufweisen, bevor er eines Besuchs wirklich würdig ist. Doch leider kennen auch wir all die Locations zur Genüge, wo man sogar schief angeguckt wird, wenn man einen Joint rollt oder Wasser von der Toilette will. Und um herauszufinden, welche Clubs wirklich für Kiffer – und solche die es werden wollen – geeignet sind, präsentiert das „Hanf Journal“ den ultimativen, alles Bisherige in den Schatten stellenden monatlichen Clubtest. Zu erst einmal in Berlin und wo es die Redaktion danach hinzieht, werden wir noch erfahren. Die Kriterien sind unter anderem:
The Float
Wie locker ist die Tür?
Dunckerstraße 12 10437 Berlin Tel.: 0 30/44 03 65 00 www.float-berlin.de
Taschenkontrolle?
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 12–21 Uhr Wochenende: im Dezember auch geöffnet
Augencheck? Wie oft kann man zum Abkühlen rausgehen? Kann man gut seine Joints rollen? Kann man gut kiffen? Wie druff ist das Publikum?
„Float“ bedeutet treiben, schweben. Im „Float-Tank“ (SamadhiTank) selbst befindet sich warmes Solewasser, in dem man sich schwerelos treiben lassen kann. In völliger Stille oder bei leiser Musik, bei gedämpftem Licht oder Dunkelheit.
Anders als bei der Massage gibt es beim Floaten kein Input. 90 Minuten Isolation von äußeren Einflüssen geben die Chance, überschüssige Energien und Blockaden spielerisch loszuwerden, wobei das Tor zu den körpereigenen Kräften geöffnet wird.
Das „Schweben“ bewirkt eine außergewöhnlich tiefe körperliche und mentale Entspannung und erzeugt ein Hochgefühl. Ganz ohne Anstrengung führt der Samadhi-Tank (Isolationstank) seine Gäste aus dem Alltagsbewusstsein in meditative Bewusstseinsebenen. Er ist ein wirksames Instrument zur Verbesserung mentaler Funktionen und zur Tiefenentspannung für Muskulatur und Bandscheiben.
In dem Laden von „The Float“ sind derzeit auch extra für Weihnachten Himalaya-Salz-Kristalllampen zu erwerben. Somit kann man dem Weihnachtsfest vielleicht doch noch etwas andere Spiritualität unterjubeln. Im Dezember können wieder einmal Gutscheine für das Floaten erworben werden. Sicher ein Geschenk der besonderen Art.
Kann man Wasser aus dem Hahn trinken? Wie teuer sind die Getränke? Liegen Drogeninformationen aus? Wie laut ist die Musik? Für welche Drogen ist dieser Club am besten geeignet?
Dies und noch vieles mehr wird den Clubtest unantastbar machen und euch sicher durch Berlins Partymeilen bringen. Eine Kategorie zur Einstufung der Clubs wurde auch schon gefunden: „vollrausch“, „beduselt“, „angeheitert“, „nüchtern“ und „doppelnüchtern“. Ihr werdet die Szene beben sehen, wenn wir mit unseren „Hanf Journal“-Clubtest“ Baseballcaps, Notizblock und Stift vor einem Club stehen. Ich wette, da kriegen die Angst und wir Getränke umsonst! Wenn ihr eine Location kennt, die unbedingt mal auf Mark und Bein geprüft werden sollte, mailt einfach an: redaktion@hanfjournal.de.
Float Dunckerstrasse 12, 10437 Berlin Fon. 030 44036500 www.float-berlin.de Weihnachten Gutscheine möglich!
17 berlin
TERMINE
Ja, ja, es weihnachtet sehr. Und Sylvester ist dann auch gleich noch. Im Dezember wird gefeiert was das Zeug hält. Und damit ihr bei all dem Angebot nicht den Kopf verliert, haben wir für euch mal wieder vorselektiert.
Soca Sylvester
Mutabor
Date: 31.12.2003 Entry: 12 Euro Location: MS Hoppetosse
Man schrieb das Jahr 1993, und alle dachten, Studieren wäre der beste Zeitvertreib. Da machte Axel sich auf, um etwas zu finden, was in keinem Buch geschrieben steht. Gemeinsam mit Helen, Anita, Markus und Jens entstand das Projekt Mutabor, nach dem Zauberwort aus dem Märchen „Kalif Storch“, was soviel heißt wie „Ich werde verwandelt“ . . . . Seither sind die verwandelten Verwandler nicht mehr zu stoppen. Die erste CD erschien 1997 unter dem Titel „Mutabor“ und ist eine Melange aus Folk-, Punk- und Ska-Elementen. Mit ihrem zweiten Album „"Ja Ja“ bewiesen die Musiker, dass der Bandname Programm ist. Wurde die Band mit ihrer ersten CD noch im Spannungsfeld der Neo-Folk-Punk-Bewegung verortet, schöpft sie nun aus ihrer multikulturellen Erfahrung und nimmt sich die Freiheit, Stilelemente aus Punk, Pop, Ska und Reggae in die Musik einfließen zu lassen. MUTABOR steht für „kein Etikett - ein positives Lebensgefühl, das sich selber tanzt. Eine Spielart, mit musikalischen Mitteln Bilder zu malen und Gefühle zu teilen. Das Leben ist bunt.“
lioneye.de, illegal-island.com, sonntagmusic.com
www.mutabornet.de
Hochflieger im Nikotinrausch - Die einfach bessere Party Seit einem Jahr gibt es sie, seit kurzem sind sie nun auch im Netz. Nicht dass sie Party-Feiern besser machen, nur interessanter eben. HiFly & Nicotin sind drei Menschen aus Berlin, die die Party-Szene bereichern. Angefangen haben sie mit HipHopBattles, heute organisieren sie Open-Airs, Konzerte und die geile Party, bei Dir um die Ecke. Jeden ersten Freitag im Monat im Steinhaus, mit Reggae/Ragga/Dancehall im Basement und All Time Favourites in der Lounge. Live dabei ist die Radiosendung „Reflective Sounds“, die jeden Donnerstag auf Antenne 98,4FM Ausschnitte jeder Party ausstrahlen.Deinen Geburtstag kannst du dir auch von den Jungs organisieren lassen und wer sich auf der Website anmeldet, bekommt einen Partygutschein und die Chance auf ganze 50,- EUR. Schaut doch einfach auf die Site oder gleich ins Steinhaus.
Acht Jahre electric ballroom
Date: 13.12.2003 Entry: 39,50 Euro Location: Arena
Wie jeder Rapper, der etwas auf sich hält, ist auch Busta im New Yorker Ghetto aufgewachsen. Trevor Smith wie sein bürgerlicher Name lautet, wurde von Chuck D entdeckt und bekam auch seinen Künstlernamen von ihm verpasst. Busta Rhymes ist eine Anlehnung an einen Boxer Namens Buster. Wenig später war es soweit und er veröffentlichte sein Debut „The Coming“. Mit diesen Album durchbrach er die derzeitige Vorherrschaft des WuTang-Clans im New Yorker HipHop-Biz. Mit seinem zweiten Album auf Clive Davis’ J-Records „It Ain’t Safe No More“, mit den Hit-Singles „Make It Clap“ und „I Know What You Want“ mit Mariah Carey kommt Busta Rhymes endlich auch nach Deutschland. Wer den Leader Of The New School und seinen Flip Mode Squad live sehen will, sollte sich auf eine lange, energiegeladene Show einstellen. Schließlich kann er auf ein Repertoire von über einem halben Dutzend Langspielplatten zurückgreifen. Bei seinem Berliner Konzert wird er von Ferris MC supported, der ja erst vor kurzem (in der Oktoberausgabe) ein denkwürdiges Interview im „Hanf Journal“ gegeben hat.
Date: 05.12.2003 Entry: 5 Euro Location: Steinhaus
Date: 19.12.2003 Entry: 12,07 Euro Location: Kesselhaus
In der Sylvesternacht geht es heiß zu auf der MS Hoppetosse. Zwei Berliner Musiklabels feiern zusammen die Jahreswende und nutzen diese gleichzeitig, um ihre neuesten Veröffentlichungen vorzustellen. Massagen und Köstlichkeiten aus Thailand, vom Fusion-Food-Team liebevoll zubereitet, sorgen für das leibliche Wohl aller Beteiligten. Auf zwei Decks kann man zu Dancehall & Soca Tunes und House & Break-Rhythmen tanzen, bis der nächste Morgen graut. Ein besonderes Highlight sind die Releases der Illegal Island Tunes, zu denen sich natürlich auch die darauf vertretenen Künstler angesagt haben. Auf dem anderen Floor geht es gesitteter zu. House und Breaks für anspruchsvolle Sylvesterfeierer. Nein, nein, man muss sich auch hier nicht wie ein Bankangestellter beim Vorstellungsgespräch verhalten! Party ist Bedingung! Wenn die Machomovers hinterm Mixer stehen, kann keiner mehr auf seinem Sessel sitzen bleiben. Jack Flash und Björn Brando sind bekannt für eine gute Show und ihren langen Atem. Breaks und Beats vom allerfeinsten!
Busta Rhymes „ It Ain`t Safe No More“ Tour
HiFly & Nicotin
Feieralarm
Date: 29.12.2003 Entry: ca.5 Euro Location: SO36
Mal wieder ist es soweit, der electric ballroom hat Geburtstag. Schon der achte ist es, den wir inzwischen feiern dürfen. Zu dieser denkwürdigen Veranstaltung lädt der electric ballroom alle seine Freunde und solche die es werden wollen. Zu denen gehören DJoker Daan, Mo, Wimpy und Wolle Haarnagel genauso wie Rob Acid, der den Live Act macht. Und vielleicht gehörst du ja bald auch dazu. Geboten wird gewohnheitsgemäß harter Techno, intensive Gefühlsausbrüche und das wahrscheinlich feierwütigste Publikum Berlins (Wer sonst ist schon so krank und geht regelmäßig montags Party machen?) Los geht’s um 23 Uhr, aber keine Angst, Zuspätkommen ist vermutlich gar nicht möglich, gefeiert wird bis in den Dienstag. Also, ohne weitere Umschweife: Herzlichen Glückwunsch electric ballroom – auf dass du uns noch weitere acht Jahre die Montage versüßt!
Date: 31.12.2003 Entry: 10-15Euro Location: ???
pyonen sind einfach anders Wie in allen Jahren zuvor wird es auch dieses Jahr wieder den Feieralarm von den pyonen zu Sylvester geben. Seit nunmehr einigen Jahren sind diese Partys regelmäßig Garant für eine ordentliche Abfahrt zwischen den Jahren und lassen das neue Jahr mit einem Lächeln im Gemüt beginnen. Location und Booking werden pyonenmäßig wie immer bis zur letzten Minute geheim gehalten, aber sicherlich ist davon auszugehen das es auch dieses Jahr der „place to be“ in der Sylvesternacht sein wird. Mehrere Tanzflächen werden für ein breites elektronisches Musikspektrum sorgen und bei der Lichtgestaltung macht den pyonen in Berlin eh niemand etwas vor. Es scheint also als wenn uns auch zum Ausklang dieses Jahres wieder eine Realitätsflucht ins Haus stehen würde. Die ganze Wahrheit ab Dezember unter: http://www.pyonen.de
www.electric-ballroom.de www.so36.de
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
15 austria
Monatssplitter 1.700 Dealer verhaftet
Ein Polizist steht über dem nicht existierendem Gesetz. Was sehr praktisch ist, weil dadurch das Justizsystem massiv entlastet wird. Was ja auch schon durch deren Abschaffung unterstützt wurde. Das wird die perfekte Welt. Man weiß danach immer, woran man war. Wer sich plötzlich in Leibeigenschaft der oberen 10.000 wiederfindet, wird schon irgendwas verbrochen haben und hat dann wenigstens Zeit um drüber zu meditieren. Zumindest wenn er einen dummen Dienstherren bekommt. Ansonsten macht’s vielleicht nicht so viel Spaß, aber irgendjemand muss ja das System am Laufen halten.
Es gibt viel zu wenig Polizei! Das hat sich sicher schon jeder einmal gedacht, oder? Wo man geht und steht, lauern die abartigsten Bösewichter. Wer hatte nicht schon mal Angst, in einer einsamen, dunklen, kleinen und leicht tröpfelnden Gasse auf einen total verpeilten Kiffer zu treffen. Der rennt einen am End’ noch um! Und wenn man so im Vollsuff is . . . is das ja auch nicht gut. Deshalb brauchen wir unbedingt mehr, größere, schnellere und genetisch verbesserte Bullen. Ja, voll ohne Scheiß, der Kampf, nein der Krieg gegen die Gefahr muss Beginnen, es lebe der Polizeistaat! Es kann nicht angehen, dass die Menschenrechte über den Ansprüchen unseres Staates stehen.
Viva la Polizeistaat!
Zuvorderst ist es wichtig, dass sämtliche Macht auf den einzelnen Bullen an sich verlagert wird. Der sucht sich ab sofort das Objekt seiner Verfolgung selber aus und kann es nicht nur verhaften, sondern auch gleich hinrichten. Seitens des Staates wird die Parole der „harten Willkür“ ausgerufen, der alleine sich alle Bullen an sich unterwerfen müssen. Das wirkt ganz schön abschreckend. Schließlich ist für alles der Tod drin. Für Falschparken genauso wie für Umweltverschmutzung – wer den falschen Bullen erwischt, muss dran glauben.
Also nun aber nochmals zu den Basics. Die Polizisten müssen prinzipiell irgendwie größer, stärker und vielleicht auch haltbarer gemacht werden. Eine feuerfeste Hundertschaft wär’ auch nicht blöd und vielleicht kriegt man die sogar mit Vanillegeschmack und Vitaminen hin. Mit Gentechnik ist alles möglich. Außerdem brauchen die unbedingt stärkere Waffen und krassere Autos. Am besten Panzer. Bei den Demonstranten heutzutage! High Tech über alles! Schließlich müssen nur die Menschen gejagt werden, die entweder richtig Kohle oder gut Einschaltquote bringen. Und spektakuläre Einschaltquoten kriegt man natürlich am besten mit spektakulären Verfolgungsjagden. Wer sieht nicht gerne drei müde, lahme Kiffer hysterisch und voller Eifer ins Kreuzfeuer von drei zentral computergesteuerten Techno-Polizei-Hybriden rennen. Das gibt Quote! Die bewährte Methode, den Polizisten das Herz zu amputieren, wird übrigens beibehalten. Jeder Polizist wird außerdem zukünftig einem zentralen Computer unterworfen, der neben den Leitsätzen der „harten Willkür“ nur seinen Bewachern folgt. Uns. In grossstadtsurvivor we trust
Um die „harte Willkür“ auch wirklich bis ins Mark der Gesellschaft durchzudrücken, werden alle Gerichte abgeschafft und die Kraft der Judikative den neuen Herrschern, den Polizisten übertragen. Das Bundesverfassungsgericht fliegt raus und wird durch ein Kolosseum ersetzt. Sollten die nun freischaffenden Polizisten es schaffen, Gauner zu erlegen, die noch feierlich im Kolosseum hingerichtet werden können, bedarf dies natürlich einer entsprechenden Prämie. So wird dann Polizist ein ziemlich lukrativer Job und alle Arbeitlosen werden Polizisten. Die ideale Staatsbesetzung setzt sich aus 49 Prozent Bürger und 51 Prozent Staatsmacht zusammen. Das ist natürlich schwer zu halten, da der Anteil der Bürger aufgrund der vielen Hinrichtungen stetig sinkt. Was jedoch durch die stetigen sexuellen Übergriffe der Polizisten wieder ausgeglichen wird. So kommt dann ziemlich genau ein Polizist auf einen Bürger, wodurch es endlich möglich erscheint die Arbeiterklasse vollständig zu entkriminalisieren. Jippi.
Die nicht existierenden Gesetze – die’s aber dennoch gibt – Im Zuge einer unserer weiteren Revolutionen lässt es sich nicht weiter vermeiden die Menschenrechte einem sinnvollen Polizeistaat anzupassen. Wir sind sehr zufrieden: 1. Die Äußerung der eigenen Meinung wird staatsrechtlich untersagt. Sollten Lehren fernab des Polizeistaats verbreitet werden, wird dies als Anstiftung zum Gedankenverbrechen geahndet. 2. Ein ordentliches Gericht wird durch einen Polizisten widergespiegelt. Verteidigung und Staatsanwaltschaft sowie das Richteramt können zwar auf einen Polizisten entfallen, müssen aber von diesem in unterschiedlichen Stimmlagen wiedergegeben werden. Außerdem hat er seine Gestik von Amt zu Amt zu ändern. 3. Der bisher propagierte Schutz der Privatsphäre wird adäquat durch eine Polizei-Bürger-Symbiose ersetzt. Diese sollte in eheähnlicher Form ausgeführt werden. Sexuelle Vorlieben sind dabei zu berücksichtigen. 4. Minderheiten werden per se als solche erkannt und bekämpft.
Dieses Jahr wurden in Wien schon 1.700 Dealer verhaftet. Das sind rund doppelt so viele im Vergleich zum letzten Jahr. Nach Angaben der Kripo ist dies die Folge von vermehrten und zahlreichen Schwerpunktaktionen. Trotz der vermehrten Festnahme konnte jedoch weder Preisanstieg noch ein Drogenkosumrückgang festgestellt werden. Jedoch die Frage, was diese Festnahmen bezwecken stellten sich weder ein österreichisches Medium noch die Kripo. Orwell fährt bald mit
Zwar scheint es so, als ob der viel beschworene Punkteführerschein immer noch nicht spruchreif ist, jedoch gab es angeblich im dritten Anlauf deutliche Zeichen in Richtung einer solchen Überwachungsmethode. Zukünftig sollen alle straßenrechtlichen Vergehen auf dem Führerschein gesammelt werden und sich das Strafmaß mit der Anzahl der Vergehen erhöhen. Verkehrsminister Hubert Gorbach zeigte sich zumindest erfreut. „Es ist nicht exakt der Punkteführerschein, aber wir sind so weit wie noch nie. Nach zwei Jahren können wir noch andere Delikte aufnehmen.“ Kondome schützen nicht vor der Polizei
Kondome schützen, das ist richtig. Das mussten sich wohl auch ein 24-jähriger Mann aus Linz und seine dominikanische Lebensgefährtin gedacht haben. Sie versteckten 523 Gramm Kokain-Kapseln in Kondomen. Doch leider schützen diese zwar vor Krankheiten wie Aids oder auch vor Kindern, leider aber nicht vor der Polizei. Und so wurden die beiden in der Nähe der italienischen Hafenstadt La Spezia als mutmaßliche Drogenhändler festgenommen. Anschließend beteuerten die Verdächtigen noch, dass sie von Unbekannten gezwungen wurden, als Drogen-Kuriere tätig zu sein. Immer auf die Kleinen
Die Oberösterreichische Polizei hat wieder einmal zugeschlagen. Diesesmal traf es besonders schlimme Kriminelle. Ganze 28 Verdächtige, der Grossteil darunter waren Jugendliche, wurden angezeigt. Bei dreien von ihnen wird vermutet, dass sie Drogen in Wien für die Daheimgebliebenen besorgt hätten. In der Folge forschten die Ermittler noch zwei weitere Kleindealer-Gruppen aus. Bei zwei Verdächtigen wurden in deren Wohnungen Hanfplantagen entdeckt. Die Arbeit der Polizei hat sich wieder einmal bewährt. Lieber kleine Kiffer jagen und Erfolgsnachrichten vermelden, als sich um rechte Gewalt oder Sexualstraftaten zu kümmern. Soldat
lagerte
Heroin
in
Spind
Drogen sind nicht nur dort wo man sie vermutet, sonder auch überall dort wo man nicht denkt, dort so etwas zu finden. Nun gibt es zwar viele, die mit Soldaten sehr schnell auch Drogenkonsum verbinden, und das auch noch zu Recht, aber Heroin würde man dort wohl eher weniger vermuten. Die Militärstreife in Linz hat nun aber Heroin in einem Spind eines 20-jährigen Präsenzdieners sicher gestellt. Mal wieder ein Zeichen: Drogen sind überall! Dem Verdächtigen wurde übrigens auch der Handel mit mehr als 100 Gramm Heroin nachgewiesen.
16 austria
„Der nächste bitte..“ Dr. Kurt Blaas, Allgemeinmediziner und Drogentherapeut mit Ordinationssitz in Wien Neubau, arbeitet intensiv an neuen Behandlungsmethoden an verschiedenen neurologischen, aber auch internistischen Problempatienten mit der Substanz Dronabinol.
Interview und Recherchen von Lisa Trksak
Mariuhana
Blaas: „Richtig. Der menschliche Körper produziert körpereigene Cannabinoide, so genannte Glücksbotenstoffe.“
Er ist der einzige Arzt Österreichs, der sich um den Einsatz von Cannabis als Medizin bemüht.
Preis pro 1mg THC
Jeder Körper? Blaas: „Ja, auch Deiner (Scherz)! Und das führt zu einer Veränderung im menschlichen Nervensystem.“
Herr Dr. Blaas, wie ich schon längst entdecken konnte, befindet sich in Ihrer Ordination ziemlich viel Material über „Cannabis“ in Form von Zeitschriften und Videos.
Das ist ja sehr interessant, kann man mehr über Ihren Verein „CAM“ nachlesen oder, viel besser, beitreten?
Wann und wie haben Sie denn den ersten Kontakt zur Pflanze hergestellt? Blaas: „Meine Patienten waren es, die mir über einen positiveren Heilungsprozess mit dem Einsatz von synthetisch-hergestelltem Cannabis, das in Form von Gelatinekapseln erhältlich ist, berichteten. Ich halte Cannabis für unglaublich revolutionär und wichtig für die Menschheit. Im Moment behandle ich an die 130 Patienten, die z. B. an Multipler Sklerose leiden, HIV-positiv sind oder Depressionen haben. Aber nur Depressionen wie die endogene Depression oder die neurotisch-reaktive Depression sind mit Cannabis behandelbar.
Auf die Medizin umgesetzt passen also mehrere körpereigene Cannabinoide auf Rezeptoren, wie ein Schlüssel ins Schlüsselloch?
Blaas: „Es gibt eine Webpage: www. Cannabismedizin.at , da kann man alles über unseren Verein lesen.“ Glauben Sie, dass Veranstaltungen wie z. B. „Hanf-Feuer“, die einmal jährlich in Wien stattfindet, dazu beiträgt, dass in der österreichischen Politik ein Umdenken anregt wird?
Dronabinol
Allgemein kann man aber sagen, dass Cannabis nicht nur bei diesen Krankheiten hilft, sondern auch bei vielen anderen Krankheiten wie z. B.Asthma, Krebs, Epilepsie, Bewegungsstörungen, Appetitlosigkeit und auch zur Behandlung von Grünem Star eingesetzt wird.“ Sie haben ja einen Verein gegründet, er nennt sich „CAM“. Was bedeutet diese Abkürzung? Blaas: „CAM“ bedeutet „Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin“. Für was setzt sich dieser Verein ein? Blaas: „Wir setzen uns gemeinsam dafür ein, dass Cannabis und Cannabis-Produkte nach ärztlicher Verschreibung mittels eines einfachen Rezeptes in jeder Apotheke bezogen werden dürfen und dass Betroffene und deren Betreuungspersonen mit entsprechend medizinischer Bescheinigung medizinischen Hanf anbauen, ernten, besitzen und konsumieren dürfen. Außerdem setzt sich der Verein noch für die Veränderung der bestehenden Gesetze ein und wir setzen uns als Nahziel die vollständige Übernahme der Behandlungskosten einer Therapie mit „Dronabinol“ (synthetischem THC) durch die Krankenkassen zu erreichen.“
Blaas: „Nein, leider nicht. Vernünftiger wäre es Cannabis von der medizinischen Seite anzusehen, wo man Krankheiten mit Cannabinoiden seriös behandeln kann. So könnte man den schlechten Ruf von Hanf verbessern.“
Preis pro 1mg THC Wann wurde denn zum allerersten Mal die Möglichkeit überhaupt angenommen und durchforscht, mit Cannabis zu behandeln?
Gott sei Dank gibt es Menschen wie Kurt Blaas, die versuchen auf medizinischer und politischer Ebene etwas verändern zu wollen und zu können . . .
Blaas: „Da kann ich zwei bedeutende Ereignisse nennen, die für die heutige Medizin entscheidend waren. Da war zum einen die „Singerconvention“ in den 70ern , wo zum ersten Mal die Möglichkeit angenommen wurde, mit synthetisch hergestellten Cannabis-Produkten zu behandeln. Und zum anderen hat ein gewisser Prof. Dr. Raphael Mechulam die Strukturformel von Cannabis plus die Cannabisrezeptoren im Gehirn und auch in menschlichen Organen entdeckt. Das war ebenfalls in den 70ern an der Universität von Jerusalem.“
Ein toller Arzt mit einer tollen Einstellung.
Beschreiben Sie „Rezeptoren“? Blaas: „Rezeptoren muss man sich vorstellen als ein kleines, chemisches Ding oder besser als Schlüsselloch, in den ein Schlüssel hinein passt.“
Wer Mitglied beim Verein „CAM“ werden will, fördert nicht nur Vereinsmitglieder und deren Arbeit für den Verein, sondert leistet einen wichtigen und entscheidenden Beitrag dazu, und wenn es auch nur ein bescheidender Betrag ist, für die vielen Asthma-, Krebskranken, Spastiker und HIV-Positiven oder auch Epileptiker (um nur einige anzusprechen), die dringend erschwingliche Medizin brauchen, zu unterstützen. „Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und vor allem Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen“ (Art. 25.1. der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte)
17 austria
TERMINE
Wer möchte nicht an kalten, vernebelten Tagen am liebsten im Bett bleiben? Kann ich euch nicht verwehren, ABER wer sich lieber inspirieren lassen möchte von dem Flair der Kunst oder der Kultur kann im Dezember folgendes unternehmen (und es kostet keinen Euro):
SOS-MITMENSCH (Kabarett)
Fotoausstellung "KASHI - Ort des Lichts"
Date: 09.12.2003 Entry: gratis Location: „Reigen“ Hadikgasse 62, 1140 Wien, Tel.: 89 40 094
Die Flüchlingspolitik Österreichs kann man in zwei Stunden Kabarett ändern? Am Vorabend des Menschenrechttages treten Kabarettisten zugunsten der Arbeit von SOS-Mitmensch auf. Für ein weiteres Jahr gute Regierungsberatung, die sie nix kost`. Um 20.30 Uhr beginnt dieses Spektakel der besonderen Art, welches man ja schon aus politischem Interesse unterstützen sollte.
“"he Gugging Artist”
Date: 18.11.-06.12.2003 Entry: gratis Location: RheumaTagesklinik Van Yppen, Yppenplatz 9, 1160 Wien
KASHI zeigt traditionelle Sujets Asiens und verleiht den Fotografien durch die schlichte Schönheit von Alltagssituationen einen besonderen Charakter. Christina Kandlhofer versuchte das „Unsichtbare“ abzulichten. Ihre Bilder sollen die Betrachter zu einer Nachdenklichkeit inmitten westlichen Lebens verleiten. „Auf der Suche nach dem eigenem Ich - die suche nach dem Ewigen in sich selbst, startete ich den Versuch, unter die Oberfläche fremdartiger Kulturen zu blicken.“ (Christina Kandlhofer) Die Ausstellung kann von montags bis donnerstags immer von 9 bis 18 Uhr bewundert werden. www.kashi.at
Date: Dauerausstellung Entry: gratis Location: Hauptstrasse 2, 3400 Maria Gugging
Nun schon mehr als 20 Jahre leben geistig Kranke in dem „House of Artist“, wo sie die Chance haben, ihrer Fantasie in Form von Malen und der Herstellung von Skulpturen freiem Lauf zu geben. Diese eigene private Foundation zeigt eine große Sammlung an Werken, die auch Tokyo, Philadelphia Art Museum (USA), Moderne Kunst Museum in Wien und in der Greenberg Collection in New York ausgestellt sind. The „House of Artist“ repräsentiert Kunst, die unglaubliche Wirkung bei den Besuchern hinterlässt und zeigt, wie genial „geistig Kranke und Verwirrte“, ihrer bunten und schrillen Fantasie Ausdruck geben. Die Öffnungszeiten sind jeweils von Montag bis Freitag von 8.30 bis 15 Uhr. Nähere Informationen bekommt ihr unter der Hotline 0 22 43/8 79 92. http://www.gugging.org
Energie in Reinform erwartet den Party-Fraggel an diesem Abend und das gleich auf drei Floors. Neben fünf fetten Live-Acts (Auricular, Electric Universe, Patchwork, P.a.r.a.t.o.x und Marathi) werden Shawnodese, Bim, Cyclone, Brainshakers, Chemicus, Spacebee und noch elf weitere DJs die Plattenteller heißlaufen lassen. Die Deko kommt von den Cosmicwalkers und Aton, die zusammen einen adäquaten Space kreieren werden, in welchem sich die Tanzenden entfalten und mit ihrer Umgebung verweben können. Zusätzlich wird es noch einen Butterfly Indien Shop geben. Es wird also mächtig und psychedelische-Erfahrungenfördernd aufgefahren. Der Veranstalter hat bereits angekündigt die Party bis in die späten Sonntagsstunden ausufern zu lassen. Wäre wieder einmal der Kostenfaktor zu bedenken, aber ich denke, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis wohl in Ordnung geht. Klingt ganz nach einem laaaaaangem Wochende und vor allem nach einem anstrengenden Wochenanfang, oder?
Ja richtig, wir haben hier ein Festival lokalisiert, selbst zu dieser Jahreszeit. Zwar kein „normales“ Festival, welches üblicherweise outdoor stattfindet, aber dafür steigt das Dingen indoor auf vier Areas mit wirklich geilen Acts und altbewährten Künstlern. Von den Residents H.a.n.z., Mr.Mushroom und Lars van Josten, über „da unbelievable“ Radio-DJ Mike Litt von 1Live, Andry Nalin und Mario de Bellis, die dem ein oder anderem bestimmt ein Begriff sind. Aber wenn es nur die wären, so würde diese Party nicht in den Terminen stehen. Denn jetzt kommts: Miss Djax aus den Niederlanden, Pascal F.e.o.s., neben Kollege Sven, eines der Frankfurter Urgesteine des Techno und very spezial an diesem Abend die Boogie Pimps aus Thüringen, die ihren Sommerhit „Somebody to love“ unter die Feiernden bringen werden.
Gerade mal nur zwei Shows in Deutschland macht der Mann. Allerdings eine davon in NRW. Da könnten die Westfalen echt einmal stolz drauf sein. Doch wer oder was ist Anthony B?! He is one for the Ladies! Anthony B. („Fire Pon Rome“) ist ein Held in der Damenwelt und ganz nebenbei einer der „hardest working man in Reggaebizz“. Sein Tonträger-Output auf Jamaica, unglaublich, aber wahr, zählt weit über 150 Singles. Der bekennende Bobo Dread, der schon vor zwei Jahren die Summerjam-Crowd mit seiner tighten Liveshow verzückte, kombiniert gekonnt politisch motivierte RootsLyrics mit schmissigen Ragga Riddims, sodass auch Dancehall-Dons voll auf ihre Kosten kommen. Anthony B spricht eher für die Vielfalt und Abwechslung, die mit jamaikanischer Musik möglich ist. Das Line up: Anthony B & Band Ticket-Reservierung unter der unten angegebenen Website.
www.kick-herford.de www.u-club.de www.riddim.de
Mehr Infos unter 0160 30 36 175 oder www.psygoa.de
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
15 Pot
Newsfläsch:
Club-Review:
Goldie/MC Rage@Villa, Köln von „nuforms“. Letzterer ist wahrscheinlich auch mit verantwortlich für die „Bassblüten“-Events in Mönchengladbach. Nebenbei: die „Bassblüten“ scheinen Underground-Parties zu sein, mit „Drum`n`Bass Stereokultur“ und mit Low-Entry ( 3 Euro 30!). Solche Parties braucht das Land. Mehr von sowas!
Zukünftig verschärfte Kontrollen an der deutsch-niederländischen Grenze?
Der Metalheadz-Mastermind Goldie, Drum&Bass-DJ and Junglist seines Zeichens, hatte diesen Abend anscheinend keinen Bock auf sein DJ-Set. Hin und her ward das Alien gerissen und geschleudert. Es blieb ihm ja auch nichts anderes übrig, da weder Goldie noch sein MC auf einen coolen Flow gekomen sind. Ja, angestrengt wirkten die Künstler. Sogar so angestrengt, dass der DJ mehrmaligst mittendrin den Beat von der Nadel geholt hat, und zwar immer genau dann, als es gerade richtig losgehen wollte. Das Vinyl wurde echt auf schändlichste Art und Weise runtergenudelt, so schien es. Nix mit großartigen Mix-Techniken oder fließenden Übergängen; einfach nur stumpfes Auflegen.
Neulich auf einem Kurztrip nach Enschede in Holland, welches gerade mal eine Dreiviertelstunde von Münster entfernt liegt, habe ich ein interessantes Gespräch mit einem dort ansässigen Plattenladenbesitzer führen können. Zuvor wurde ich Zeuge, wie ein unter 19-Jähriger eines Coffeshops verwiesen worden ist. Das sei in Grenzgebieten Standard, äußerte der Mann hinter den Plattendrehern. Da die Städte in Grenzgebieten als eine Art Umschlagsplatz für jegliche Art von Waren und Gütern fungieren, ist die Kriminalitätsrate dort auch besonders hoch. Das heißt konkret für die Betreiber von Coffeeshops: wenn die bei sich jemandem im Laden haben, der unter 19 ist und dann auch noch, vielleicht auch nur zufälligerweise, die niederländische Police eine Personenkontrolle durchführt, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es bald einen Coffeshop weniger in Town geben wird.
Allerdings hat der Licht-VJ sein Bestes gegeben. Auch die Visuals und Animationen waren nett. Passend zum modernminimalen Ambiente des Innenlebens der Villa, welches im krassen Gegensatz zum äußeren Altbauten-Stil der Villa steht, war auch das Personal eher verhalten bis edel-wurstig. Das Alien wurde Zeuge, wie eine dunkel-gekleidete SicherheitsEinheit, auch genannt „Security“ einen Joint aus den Fingern eines Party-Gastes griff, jenen zu Boden fallen lies und auch noch wie ein Stier auf diesem harmlosen Stück Natur herumstampfen musste. Demonstativ eben.
Zudem sei Mitte November in einer Diskothek nahe des Grenzgebiets ein 15-jähriges Mädel in Zusammenhang mit Ecstasy gestorben. Allerdings ist nicht bekannt, woran es gestorben ist und welche Rolle die Droge tatsächlich gespielt hat. Die Exekutive sieht sich also stärker als andern Orts veranlasst im Grenzgebiet nach strengem Regelement vorzugehen. Dabei kennt sie so gut wie keine Ausnahmen; egal, ob jung, alt, männlich, weiblich, weiß oder schwarz. Hat man keinen gesicherten Status innerhalb des gesellschaftlichen Systems und kann man ihn vor allem nicht beweisen, so ist man in dieser Hinsicht ganz schön am Arsch. Gemeint ist das plötzliche Auftauchen von Problemen, wenn der/die kontrollierte Person gerade keinen Ausweis vorweisen kann. Allerdings könnte man sich auch mal grundsätzlich einmal fragen, warum ausgerechnet ein Stück Papier von Plastik umhüllt ein besserer Beweis für die Existenz eines Individuums sein soll, als das Individuum selbst, obwohl es direkt vor einem steht und sich dadurch zwangsläufig selbst bedingt.
Newsfläsch-Nachtrag: Drogenhändler in Gronau festgenommen.
Kurz vor Redaktionsschluss flog noch folgende Meldung herein: Die Polizei in Gronau hat neun Verdächtige festgenommen, denen vorgeworfen wird mit Drogen zu handeln. Allerdings geht es dabei nicht um „weiche“ Drogen. Insgesamt wurden etwa 450 Gramm harte Drogen, sprich Heroin und Kokain sichergestellt. Der Schwarzmarktwert für eine solche Menge beträgt rund 20.000 Euro. Der mutmaßliche Haupttäter, ein 28-jähriger Bewohner Gronaus, wurde am 13. November, zusammen mit einer 29 Jahre jungen und einer 45 Jahre alten Frau dem zuständigen Richter des Amtsgerichtes Gronau vorgeführt, da alle Beschuldigten momentan noch in Gronau ansässig sind. Der Richter, also die Legislative, erließ Befehle an weitere Beamte der Exekutive, welche gehorchten und die drei Beschuldigten in Untersuchungshaft steckten. Die übrigen sechs Beschuldigten wurden allerdings nach ihren Vernehmungen wieder frei gelassen. Adam Zawadski
Durch einen interstellaren Zufall gelangte das kleine Alien zur Sternzeit 14112003 erneut in die Metropole am Rhein. Diesmal stand dem Alien Kurioses bevor, denn bereits beim Anflug auf die Villa am Rhein, auch genannt „Midnight Raid“, nicht zu verwechseln mit der Villa Rocco, erblickte es drei grün-weiße Wagen mit Blaulichtern. Die Fahrer dieser Wagen waren gerade dabei ein anderes Gefährt auseinander zu nehmen. Wahrscheinlich mussten deswegen viele Gäste über 20 Minuten auf den Ein- bzw. Auslass warten. Das weitere Setting generierte sich wie folgend: Filzen durch die Security am Eingang, 12 Euro Eintritt, zwei Floors, ein Freigetränk . . . wird ja irgendwie auch immer mehr zum Party-Standard. Hauptsponsor dieses „DJ-Culture“-Events und zudem kapitalistisches Mitglied des Massenvertriebes von süchtig-machenden Getränkegütern war ein rot-weißer Koffein-, ehemals legaler, Kokain-Dealer aus den Staaten. Aus Anti-Commercy-Protest-Motiven wollte das kleine Alien nicht den Namen dieses Dealers preisgeben. Allerdings einige Namen der engagierten Künstler: DJ Apollo, Ben Crunch mit MC Engine, DC, Henree, Drakestar und MC General Manoi
Entsetzen durchfuhr das kleine Alien, da doch erst vor nicht allzu geraumer Zeit in Köln die Hanfdemo gewesen ist und man sich einen doch kritischeren, bewussten Umgang mit dem kosmischen Kraut erhoffte! „Ein unsinniges Unterfangen“, urteilte das Alien, da der Raum nur so vom süßlichem Grasduft ausgefüllt war. Und der stammte nicht ausschließlich von den Party-Gästen oder der Nebelmaschine, sondern durchaus auch von anderen an diesem Treffen Beteiligten . . . Egal, wurde weiter Bier gesoffen für „zwei Oiro fuffzisch“. Dennoch ein insgesamt schönes Erlebnis, da liebe Menschen dagewesen sind („Ey, Alda: Du bist voll Fläsh!“). Außerdem erlebte das Alien eine andere Art der Körpererfahrung. Denn die Power von Break-Beats ist ja schon etwas anderes, als das sonst geläufige „four-2-the-floor“-Gehopse. Aber erneut eine „gekaufte DJ-Culture“ supporten und dadurch den Einfluss groß-kapitalistischer Prozesse und weitere Cannabis-Sanktionen forcieren? Nee, dann doch lieber unter dem Boden der Tatsachen reisen bleiben. Bäck 2 da Underground! www.nuforms.de www.drumandbass.de Ein Alien.
Bye, bye MP3 ??? Vielleicht hat es der eine oder andere schon mitbekommen: der Monat November war der Monat der Hausdurchsuchungen, die im Zusammenhang mit illegalisierten Downloads standen. Allein in Bielefeld waren es 300, die im Zuge des „Krieges gegen Datendiebstahl“ vollzogen worden. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg, da der Großteil der Durchsuchungen nichts ergeben hat außer vielleicht noch größeren Staatsschulden. Des Weiteren sind Sonderkommissionen im Gespräch, die die Städte Dortmund, Essen, Detmold, Gütersloh und Essen wieder „clean“ kriegen sollen. In Zukunft soll verstärkt darauf geachtet werden, wer was und wie viel aus dem Netz saugt, wie viel sich auf deiner Festplatte befindet, wie viel du anbietest, etc. Spionage-Techniken, angewandt von kommerziellen Hackern, bestehen bereits jetzt. Allerdings reicht es nicht nur aus, diverse Filme, Videospiele oder Musik auf Platte zu haben, sondern dem Besitzer des Rechners muss zusätzlich nachgewiesen werden, dass jener zur beschuldigten Tatzeit auch selbst vorm Rechner gesessen hat. Es bleibt also spannend, denn das Thema ist nicht totzukriegen. Ein paar Denkanstöße: Das Internet ist für jeden Menschen, der die Möglichkeit dazu hat, frei zugänglich. Sogar Menschen in wirtschaftlich ärmeren Ländern können nun Musik hören und sich weltweit mit anderen Liebhabern austauschen. Diesen „Open source“-Gedanken versuchen die Lobbies der
Zwischenhändler natürlich durch Repressalien zu kriminalisieren. Fette Großkonzerne wiederum haben selbst die Möglichkeit bestimmte Gesetzesbeschlüsse zu forcieren und ökonomische Justizverfahren zu beschleunigen. So entstand auch das neue Urheberrecht. (www.urheberrecht.de) Doch wie unsere kurze Kulturgeschichte es lehrt, haben Prohibitionen das jeweilige Problem nur verdrängt und erst mafiaartige Distributions-Strukturen begründet. Wäre es nicht schlauer und effektiver, wenn jeder Liebhaber frei und legal darüber entscheiden dürfte, wie er seine Daten speichert? Beispiel Musik: Warum darf der Kunde nicht frei wählen, ob er ein Cover dazu will oder nicht, ob die CD beschriftet oder bedruckt ist oder gar keine CD, sondern die Sammlung auf digitalem Wege bevorzugt! Teilweise gibt es darauf bereits Reaktionen seitens der Industrie, allerdings noch sehr, sehr verhalten. Hier und da gibt es Seiten von kleineren Labels, die legalisierte Downloads anbieten, und das zu fairen Preisen. Da haben diverse Bosse wohl arg verpennt und jetzt wollen sie ihr Selbstverschulden auf dem Rücken ihrer eigenen Konsumenten austragen. Absurder gehtz nimma.. Anregungen, Meinungen oder gar eine Liste legaler Downloadseiten an: readaktion.pot@hanfjournal.de
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
16 Pot
Tonnenweise Drogen, weltweit und direkt vor Ort!
MegaKultur in Münster Wer hinter der roten denkmalgeschützten Backsteinfassade eine weitere Großraum-Diskothek für Pauschal-Clubber vermutet, der sucht vergebens. Das EXbAd lädt zu einer spacigen Nightlife-Adventure-Expedition, bei der es einiges zu entdecken gibt. Doch nicht nur das: auch Hochzeiten und andere „ungewöhnliche“ Veranstaltungen finden hier ihren angetrauten Platz. „DAMALS“, zu den Zeiten des 19 Jahrhunderts; Industrialisierung und „Das Kapital“ (das Buch von Marx) sind wesentliche Schlagworte, die noch bis heute nachhallen. Damals schuf die „Germania-Brauerei“ ein riesiges und komplex konstruiertes Fabrikgebäude, welches heutzutage unter Denkmalschutz steht. Einerseits gut, da das bedeutet, dass es nicht so schnell abgerissen werden kann. Andererseits weiß auch niemand so recht, was man mit den dort vorhandenen Örtlichkeiten anfangen sollte.
Schlag gegen international-agierende Rauschgiftschmuggler / 17 Festnahmen im Ruhrgebiet
Essen/Islamabad. Einen deutsch-argentinischen Kokainschmugglerring hat die Mannheimer Polizei in Kollaboration mit den argentinischen Behörden zerschlagen. Im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel, welcher auch gerne mal undifferenzierterweise mit dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus gleichgesetzt wird, sind der Polizei dicke Fische aus Deutschland, Argentinien und Pakistan ins Netz gegangen. Im Ruhrgebiet sind am Mittwoch, dem 12. November 2003 300 Beamte der Exekutive, also die „staatliche Gewalt“, für Hausdurchsuchungen und Festnahmen in Essen, Wesel, Bottrop, Oberhausen, Mülheim und Gelsenkirchen aktiviert worden. Lediglich 17 Verdächtige im Alter von 21 bis 49 Jahren seien im Ruhrgebiet festgenommen worden, teilte die Polizei in Essen mit. Die mutmaßlichen Drogenhändler stammen vermutlich aus Syrien, dem Libanon und anderen Ländern des Nahen Ostens. Ihnen wird vorgeworfen, Kokain „im großen Stil“ aus Südamerika nach Deutschland gebracht und im Ruhrgebiet verkauft zu haben. Bereits seit einem Jahr ermittelten die Behörden verdeckt gegen die Gruppe. Eine typische Polizeitaktik also: zunächst warten und sammeln, und wenn genug Beweise vorliegen, zuschlagen, aber dann volle Kanne. Die überwiegend aus Brasilien stammenden illegalisierten Substanzen wurden per Kurier auf dem Luftweg zu unterschiedlichen Flughäfen nach Europa transportiert oder wahlweise auch per Auto oder per Bahn ins Ruhrgebiet gebracht. In Buenos Aires, der Hauptstadt von Argentinien, und in BadenWürttemberg sind fünf Verdächtige festgenommen und Kokain im Verkaufswert von 92.500 Euro beschlagnahmt und in „Verwahrung“ genommen worden. Wäre ja auch mal interessant zu wissen, was nach der Verhandlung mit dem Stoff passiert. Nebenbei: Die pakistanische Anti-Drogenpolizei (ANF) hat an der afghanischen Grenze eine Tonne Heroin und mehr als drei Tonnen Morphium beschlagnahmt. Scheint wohl, als ob die illegalisierte Drogenproduktion und -distribution weiterhin ihrer Wege geht, trotz der Forderungen des Unmenschen des Jahres, Präsident Bush, das Drogenproblem durch die Eliminierung von Reproduktionsstätten für solcherlei Substanzen im Keim zu ersticken. Adam Zawadski
Zwischenzeitlich ist die Location mit immensen Aufwand zu einem Erlebnisbad, den „Germania-Thermen“, umgebaut worden. Heute ist das EXbAd ein einmaliger, weil außergewöhnlicher Veranstaltungsort mit circa 8000 qm Fläche. Die Rutsche haben die Betreiber mittlerweile leider auch abgebaut. Veranstaltungen mit 50–1000 Personen sind theoretisch realisierbar, a l l e rd i n g s p r a k t i s c h ausgeblieben. Es gab zwar hier und da mal ein paar Techno-Parties. Allerdings sind jene nur auf geringe Resonanz gestoßen. Beim Umbau wurde nicht etwa versucht die Spuren der Therme zu verwischen. Nein, vielmehr entstand eine charmant inszenierte Symbiose aus den Erlebniswelten, Kunst, Kitsch und Kultur, die nicht nur durch ihre Architektur, sondern auch durch ihre vielfältigen Ausdrucksarten den Besucher zum F l ä s c h e n a n i m i e re n . Lounges und Clubs, Installationen und Illuminationen lauern mit all ihren Verlockungen auf den fünf Ebenen dieses bizarren Labyrinths. Allein die Struktur der Räumlichkeiten lässt ein nicht zu unterschätzendes Potenzial vermuten: Die Verbindungen zwischen den verschiedenen Ebenen sind auf kurioseste Art und Weise miteinander verbunden. So lässt sich auch das Engagement eines Veranstalters aus dem Ruhrpott erklären, der sofort das Potenzial dieses Mikro- im Makrokosmos erkannt hat und sich entschied dort die erste fette Trance-Party zu machen. Nicht, das es das noch nicht gegeben hätte, nur halt immer in einem etwas kleinerem Rahmen. Kaum hat man den verschütteten Party-Tempel betreten, wird man auch schon von einem riesigen goldenen Buddha auf die gleichnamige Lounge eingestimmt. Mit ihrem ostasiatischen Flair bietet jene Sphäre Raum für Muße und Erholung und die entsprechende Stimmung wird geschaffen, um den Alltag vergessen zu lassen. Von der Buddha-Lounge wiederum gelangt man in das sich über vier Stockwerke erstreckende Atrium, eine Art riesengroße Säulenhalle, nur ohne Säulen. Es gibt sogar einen Fahrstuhl, allerdings nicht mehr so wirklich funktionstüchtig. Unter anderem befindet sich in dieser Säulenhalle ohne Säulen die „Atrium Bar“ – quasi das, was man den „Mainfloor“ nennt. Und direkt am Floor angrenzend existiert ein großer verkachelter Tanzpool. Selbstverständlich hat man die Möglichkeit seinen Füßen auf kühlem Sand Erholung zu bieten, während der Rest des erhitzten Körpers sich wohlig in einem der aufgestellten Liegestühle räkelt. Fehlt nur noch der geschüttelte Martini, ach, und die Kirsche nicht vergessen, bitte! Wer es lieber etwas „hotter“ hat, will heißen „heißer“, der sollte auf jeden Fall im „Azucar“ vorbei schauen. Nein, das ist kein Feuervogel aus der Hölle. Und Feiervögel gibt es da erst recht
Wanted Gesucht: Ziel: Methode:
Trend- und szeneläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.
Das Exbad öffnet seine Türen
nicht. Es sind Rhythmen aus dem lateinamerikanischen Genre, welche sich hier die kulturelle Hand geben und mit souligen Klängen, Tönen und mit atmosphärischer Dekoration, inklusive der passenden Drinks das bunt-fröhliche Lebensgefühl Lateinamerikas widerspiegeln. Die „Kunst der Nacht“, eine zeitlose, weil teils ins Gemäuer integrierte Ausstellung, ist im EXbAd durchgängig zu bestaunen. Die Entdeckungsreise führt auch an den Frank Zeder-Skulpturen vorbei, wirklich sehr verspult auf den Rezipienten dieser Kunst wechselwirkend. Dann durch den „Floor 4“, einem weiterem Club innerhalb des EXbAds hin zur nächsten Bar, entführt beispielsweise in „Roxies Welt“; jenem geheimnisvollen Mikrokosmos, der sich über die Ebene der ehemaligen Solariengrotten erstreckt. Ja, sie haben richtig gelesen, Herr Leser: So-lar-grot-ten! Die Arbeiten von Roxie Heart sind eine Mischung aus oberflächlichem Ulk und sehr tiefsinnigem Witz. Kästen mit ganz
absonderlichem Inhalt, skurrile Arrangements von Spielzeugfiguren, Dekorationsartikeln und Alltagsgegenständen, die in dieser Umgebung ihre volle Wirkung erlangen. In diesem Zusammenhang noch ein Filmtipp: „Chicago“ ist ein absolut sehenswürdiger Film mit Tiefsinn. Er ist nicht nur eine Art Biographie über das Leben der Roxy Heart, sondern veranschaulicht zudem auf interessante Art und Weise, wie stark doch die Wirkung von einer bestimmten Darstellung von Inhalten via Massenmedien, speziell gemeint sind Nachrichten in Funk und Fernsehen, Einfluss auf das alltägliche Handeln in einer modernen Gesellschaft nehmen. Unterwegs zur nächsten Lounge, führt der Night-Trip vorbei an Lichtinstallationen von Günter Jäckle, Gemälden von Mark Kostabi und Videokunst im ehemaligen Kino hinauf bis unter das Glasdach, in die „Sternenwarte“. Von dort aus kann der moderne Partygänger von heute einen Blick auf die faktisch nicht vorhandene Skyline von Münster werfen und darüber sinnieren, wie klein wir in unseren globalen Welt doch sind. Denn in dieser Welt, genauso wie im EXbAd, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. www.exbad.de Adam Zawadski
17 Pot Und wieder ist ein Monat vergangen und wieder liegt die neue Terminseite zu Füßen eurer Augen. Zum Abschluss des Jahres gibt’s an dieser Stelle noch einmal ein paar heiße Dates zwecks Einheizen auf die Piste. Nach einem durchaus turbulenten Monat steht jetzt auch endlich der Artikel über das EXbAd. Wie die Funky BuddhaParty dort gelaufen ist?! Die ist zu Redaktionsschluss leider noch nicht gewesen. Aber ich denke mal, ganz nett, zumal im Vorfeld alle Zeichen durchaus auf Positives deuteten und wir mit eve&rave dort sogar einen Psychedelic-Info-Stand kreiert haben. In dieser Ausgabe sollte es eigentlich auch zwei fette Artikeln über mp3-Ripperei in Bielefeld und über staatliche Sanktionen gegen Home-Grower gegeben haben. Gibt’s aber leider nur in abgespeckter Version. Das nächstemal folgt mehr.
TERMINE
Also: nur noch einmal warten und schön brav sein, dann gibt’s die beiden Dinger näxtez Mal paleddi kompleddi. Silvester-Parties wollt` ich euch dann doch lieber ersparen, weil ja an jenen Parties bekanntlich immer ein Überangebot herrscht.In diesem Sinne: Frohe Feier-Tage und einen frischen Flug ins neue Jahr wünscht euch das Alien aus dem Pot!! Kritik, Inputs oder auch „nur“ Party-Tipps sind herzlich willkommen! Einfach nur eine E-Mail an readaktion.pot@hanfjournal.de schicken.
Anthony B & Band
EBM back to NEP#56 – NITZER EBB-Party
Date: 9. 12. 2003 Entry: 20 Euro Location: U-Club, Wuppertal-Elberfeld
Gerade mal nur zwei Shows in Deutschland macht der Mann. Allerdings eine davon in NRW. Da könnten die Westfalen echt einmal stolz drauf sein. Doch wer oder was ist Anthony B?! He is one for the Ladies! Anthony B. („Fire Pon Rome“) ist ein Held in der Damenwelt und ganz nebenbei einer der „hardest working man in Reggaebizz“. Sein Tonträger-Output auf Jamaica, unglaublich, aber wahr, zählt weit über 150 Singles. Der bekennende Bobo Dread, der schon vor zwei Jahren die Summerjam-Crowd mit seiner tighten Liveshow verzückte, kombiniert gekonnt politisch motivierte Roots-Lyrics mit schmissigen Ragga Riddims, sodass auch Dancehall-Dons voll auf ihre Kosten kommen. Anthony B spricht eher für die Vielfalt und Abwechslung, die mit jamaikanischer Musik möglich ist. Das Line up: Anthony B & Band Ticket-Reservierung unter der unten angegebenen Website. www.u-club.de www.riddim.de
Ganjaman und Junior Randy @ FlaFla
Date: 12. 12. 2003 Entry: ??? Location: Club Nightlife (Ex-Ritz), Aachen
Passend zur kalten, teilweise sogar düsteren Jahreszeit wollen wir unseren Lesern natürlich ein umfassendes Programm bieten, damit auch für (fast) jeden etwas dabei ist. Deswegen der Hinweis an die Aachener: jeden zweiten Freitag im Monat gibt es im Nightlife (Old school-) EBM, Synthi-Pop, Industrial und noch vieles mehr, was musikalisch in Richtung Elektro geht. Der musik-technische Koordinator, auch genannt Diskjockey, der für den Sound dieser Parties zuständig ist und sein wird, heißt DJ Horn. Jener will seinem Publikum gerne jegliche Nitzer EBB-Stücke präsentieren, ohne dabei auf die Nerven gehen zu wollen. Denn DJ Horn richtet sich nach den Wünschen der Tanzenden, weil er jene, nicht sich, gut unterhalten will. Auf die Gäste wartet sogar ein Getränkespezial: Weizen erhaltet ihr auf dieser Party in Aachen ermäßigt für 2 Euro! Eine Anfahrtsbeschreibung zu diesem Ereignis mag der potenziell Interessierte, weil durch diese Musik angesprochene Leser, auf der Homepage finden. www.djhorn.de
Date: 12. 12. 2003 Location: FlaFla/Spunk Entry: 5 Euros
Ganjaman und Junior Randy sehen sich weniger in der Funktion als Musikinterpreten im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr als Übersetzer der in den für viele Reggaefans noch unzugänglichen Patoistexten verfassten Thematiken. „Patois“ ist der in der Karibik und speziell auf Jamaika gebräuchliche Dialekt der einfachen Bevölkerung, der sich aus den unterschiedlichen Spracheinflüssen wie dem Englischen, Afrikanischen und Indischen entwickelte und formte. Inhalte solcher Texte sind z. B. das korrupte System Babylons, soziale Unterdrückung von Schwachen, Folgen von Rassismus und Kolonialisierung sowie spirituelle Inhalte der Botschaft RasTafaris, welche die Liebe zu allem Leben ist. Jedoch werden diese Thematiken nicht einfach adaptiert, sondern erfahren eine für uns Westeuropäer greifbarere Interpretation und Authentizität, die den weißen Mann wieder voll ins Geschehen integriert und unsere Eigenverantwortlichkeit am Weltgeschehen in aller Deutlichkeit hervorhebt. Es gibt nur eine Welt. Deswegen: Think global, but act local!!! www.flafla.de
Xperience – 3 Floors full On, Progressiv, Ambient
Safari – Techno, Trance, House Festival
Date: 12. - 13. 12. 2003 Entry: VVK 15 Euro Location: Synchron Club Dortmund
Energie in Reinform erwartet den Party-Fraggel an diesem Abend und das gleich auf drei Floors. Neben fünf fetten Live-Acts (Auricular, Electric Universe, Patchwork, P.a.r.a.t.o.x und Marathi) werden Shawnodese, Bim, Cyclone, Brainshakers, Chemicus, Spacebee und noch elf weitere DJs die Plattenteller heißlaufen lassen. Die Deko kommt von den Cosmicwalkers und Aton, die zusammen einen adäquaten Space kreieren werden, in welchem sich die Tanzenden entfalten und mit ihrer Umgebung verweben können. Zusätzlich wird es noch einen Butterfly Indien Shop geben. Es wird also mächtig und psychedelische-Erfahrungenfördernd aufgefahren. Der Veranstalter hat bereits angekündigt die Party bis in die späten Sonntagsstunden ausufern zu lassen. Wäre wieder einmal der Kostenfaktor zu bedenken, aber ich denke, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis wohl in Ordnung geht. Klingt ganz nach einem laaaaaangem Wochende und vor allem nach einem anstrengenden Wochenanfang, oder?
Götz Widman Date: 27.11.2003 Entry: ??? Location: Café Zapata im Tacheles
Date: 25. 12. 2003 Entry: ??? Location: Kick, Herford
Ja richtig, wir haben hier ein Festival lokalisiert, selbst zu dieser Jahreszeit. Zwar kein „normales“ Festival, welches üblicherweise outdoor stattfindet, aber dafür steigt das Dingen indoor auf vier Areas mit wirklich geilen Acts und altbewährten Künstlern. Von den Residents H.a.n.z., Mr.Mushroom und Lars van Josten, über „da unbelievable“ Radio-DJ Mike Litt von 1Live, Andry Nalin und Mario de Bellis, die dem ein oder anderem bestimmt ein Begriff sind. Aber wenn es nur die wären, so würde diese Party nicht in den Terminen stehen. Denn jetzt kommts: Miss Djax aus den Niederlanden, Pascal F.e.o.s., neben Kollege Sven, eines der Frankfurter Urgesteine des Techno und very spezial an diesem Abend die Boogie Pimps aus Thüringen, die ihren Sommerhit „Somebody to love“ unter die Feiernden bringen werden.
Gerade mal nur zwei Shows in Deutschland macht der Mann. Allerdings eine davon in NRW. Da könnten die Westfalen echt einmal stolz drauf sein. Doch wer oder was ist Anthony B?! He is one for the Ladies! Anthony B. („Fire Pon Rome“) ist ein Held in der Damenwelt und ganz nebenbei einer der „hardest working man in Reggaebizz“. Sein Tonträger-Output auf Jamaica, unglaublich, aber wahr, zählt weit über 150 Singles. Der bekennende Bobo Dread, der schon vor zwei Jahren die Summerjam-Crowd mit seiner tighten Liveshow verzückte, kombiniert gekonnt politisch motivierte RootsLyrics mit schmissigen Ragga Riddims, sodass auch Dancehall-Dons voll auf ihre Kosten kommen. Anthony B spricht eher für die Vielfalt und Abwechslung, die mit jamaikanischer Musik möglich ist. Das Line up: Anthony B & Band Ticket-Reservierung unter der unten angegebenen Website.
www.kick-herford.de www.u-club.de www.riddim.de
Mehr Infos unter 0160 30 36 175 oder www.psygoa.de
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
15 Seed west Hanf Journal kommt in deine Region!
Nun kommt zusammen, was zusammen gehört.
„Hallo - ich kiffe!“ Interview mit Verena Seipp, 24, Hanfaktivistin aus Darmstadt, Pädagogikstudentin im 4. Semester, Mama von Julian, drei Jahre. Um auf einen „grünen“ Zweig zu kommen, jobbt sie nebenher auch noch an einer Tankstelle oder als Promoterin. Das „Hanf Journal“ traf sich mit Verena an einem sonnigen Sunday-Afternoon und wollte von ihr wissen, wie es dazu kam, dass sie sich für die Re-Legalisierung aktiv einsetzt. Hanf Journal: Warum setzt du dich für die Legalisierung
ein? Verena: Ich möchte frei kiffen können und sehe keinen Sinn
im Verbot. Ich wollte auch schon immer meine konservativen Eltern von der Sinnlosigkeit des Verbotes überzeugen und in Hinblick auf Julian: Er soll offen und aufgeklärt erzogen werden, auch im Bezug auf Drogen. Hanf Journal: Hättest du ein Problem damit, wenn dein Sohn
Verena: Durch diese Aktionen habe ich
Julian: Gugu, ikke. (lacht und bewirft mich mit einem
Duplostein) Hanf Journal: Gilt das jetzt nur für Hanf oder für alle Drogen? Verena: Ich finde; das gilt für alle Drogen. Je aufgeklärter man ist, desto besser kann man die Gefahren einschätzen, abwenden und die positiven Potenziale nutzen. Hanf Journal: Wie hat es mit deinem Aktivismus angefangen? Verena: Durch die „Grow!“ bin ich auf die „Zeig-Dich!-
Aktion“ aufmerksam geworden. Ich war total begeistert davon und habe sofort eine Selbstbezichtigung ausgefüllt und direkt eingeschickt. Hanf Journal: Und, wie ging es dann
Wie bisher bleibt das „Hanf Journal“ natürlich kostenlos. Aber um möglichst viel Druck und Einfluss für eine humane Drogenpolitik ausüben zu können, ist es wichtig, dass auch ihr mithelft. Hat euer Head- oder Growshop schon das „Hanf Journal“? Gibt es welche in euren Lieblings-Locations? Gibt es andere Plätze, an denen wir „Hanf Journal“ auslegen könnten? Wenn ihr Ideen habt, dann sagt es einfach den Besitzern, den Vereinen oder euch selbst. Wer sich bereit erklärt 100 Stück oder auch mehr zu verteilen oder auszulegen, bekommt jeden Monat von uns – kostenlos – ein Paket mit dem „Hanf Journal“. Natürlich liegen diesem Paket auch hin und wieder Geschenke wie CDs, Tipps oder Filter bei. Also lassen wir die Revolution auch im seedwesten beginnen. Werner (ein Bayer) Graf
Verena: Nein, auch für „Ich habe gekifft“ von der Grünen Hilfe, aber „Zeig-Dich“ hat überwogen.
Verena: Nicht wenn er verantwortungsvoll damit umgeht
Hanf Journal: Oder Julian, was denkst du über das Engagement deiner Mutter?
Sokratis Zacharopoulos wird für uns als Hanf Journal Korre spo n d en t i m „ s e e d w e s t “ -G e b i e t e u re ne ue Regionalausgabe managen. Zusammen mit ihm wollen wir uns intensiv in die Politik mit einmischen. Und ihr könnt exklusiv den Start dieser neuen Ära erleben. Wenn ihr besondere Wünsche, Anregungen, Ideen oder Kritik habt, dann meldet euch einfach bei ihm: redaktion.seedwest@hanfjournal.de!
Hanf Journal: Wow! Habt ihr nur für diese eine Aktion Unterschriften gesammelt?
Hanf Journal: Wie ging es dann weiter?
Julian nähert sich mit seinem Bobbycar.
Warum so viel Ehre, werdet ihr euch nun fragen. Warum ausgerecht der Süd-Westen und nicht Bayern? Das können wir euch sagen. Seit längerem hat sich nun schon eine Gruppe aktiv für die Legalisierung im Rhein-Main Gebiet, die Hanf-Initiative, stark gemacht. Und nach einigen Hin- und Hergemaile hatten wir festgestellt, dass es super wäre in Zusammenarbeit für euch eine Regionalausgabe herauszubringen. Damit ihr auch wisst, was in der Region so alles abläuft und wie ihr euch aktiv an einer Legalisierungsbewegung beteiligen könnt.
angerufen und bei einem Treffen haben wir ausgemacht gemeinsam zum MMM 2002 nach Düsseldorf zu fahren. Dort haben wir einen Aufklärungsstand aufgebaut. Eine Woche später haben wir in Limburg einen weiteren Stand organisiert. Und später beim Schlossgraben-Fest in Darmstadt konnten wir an einem einzigen Tag 420 Unterschriften sammeln.
Drogen konsumieren würde? und das kann man lernen.
Lange hat es gedauert. Erst waren es die Berliner, dann die Ösis, und dann sogar noch die Nordrhein-Westfalener, aber nun, nun seid ihr dran. Denn endlich ist es soweit: für alle LeserInnen des „Hanf Journal“ in Hessen, Baden-Württemberg, Saarland und Rheinland-Pfalz brechen noch breitere Zeiten an. Das „Hanf Journal“ druckt ab sofort immer drei Seiten zu den bekifftesten, abgespultesten und sicherlich chilligsten Themen eurer Region ab. Wenn das mal nicht toll ist, was?
Interview mit Verena Seipp
weiter? Verena: Ich habe zuerst versucht meine Freunde dafür zu begeistern, aber es war nicht gerade einfach, da man seine Adresse preisgeben muss und viele befürchteten, dass irgendwann mal die Polizei vor der Tür steht. Hanf Journal: Hast du davor gar
keine Angst gehabt? Verena: Nee, für mich war das
eine sichere Sache. Ich hätte auch kein Problem damit zur Polizei zu gehen und zu sagen: „ Hallo - ich kiffe!“ Hanf Journal: Hast du keine
Angst davor den Führerschein zu verlieren? Verena: Nein! Ok . . . zur Polizei
würde ich nicht sofort gehen, aber nur wegen der diskriminierenden Führerscheinregelung. Aber zu meinem Konsum stehe ich! Wenn ich auf der Straße herumlaufe und ein Bier trinke interessiert es niemanden, aber ein Freund von mir wurde mit ´nem kleineren Raucheckchen erwischt und hat den Führerschein deswegen verloren und das als Passant! Hanf Journal: Hat es dich nicht entmutigt, dass sich deine
Freunde nicht an der Aktion beteiligen wollten? Verena: Nein! Ich habe dann mit einem Freund und 50 Kopien
weitere Leute kennen gelernt, die sich gerne für die Legalisierung einsetzen wollten und wir haben verabredet, dass ich wieder einen Stand in Darmstadt zum MMM 2003 mache. Valentin hat mir dann von der Hanf-Initiative erzählt, die zeitgleich in Frankfurt einen Infostand aufstellte und so habe ich mich mit denen in Verbindung gesetzt. Beim MMM 2003 habe ich leider nur mit einem Tapeziertisch und einem Freund dagestanden. Das war ein mäßiger Erfolg. Aber wir haben ausgemacht, wieder was in Darmstadt zum Heinerfest zu organisieren. Das war viel besser, weil wir mit der Hanf-Initiative zusammengearbeitet haben. Wir waren acht Leute, hatten das nötige Material und Equipment und haben nach zwei Tagen Infostand sogar eine spontane Demo über das Festgelände gemacht. Das war super! Hanf Journal: Warum machst du das
nicht öfter? Verena: Ich würde ja gerne, aber mit Kind ist das sehr anstrengend. Ich bräuchte noch mehr Hilfe von Leuten die z. B. in Darmstadt wohnen, dann schon. Hanf Journal: Wo liegt das Problem? Verena: Ich habe schon öfter aufgerufen,
Flyer verteilt, in der „Grow!“ annonciert . . . die Leute sind einfach zu faul und glauben vielleicht nicht an die Legalisierung. Ich schon! Nur wer was tut kann was verändern, darauf zu warten bringt nix! Nur gut, dass es im Raum Rhein/Main die Hanf-Initiative gibt, da sind einfach mehr Leute beisammen um beispielsweise Aufklärungsstände, Demos usw. zu organisieren. Deshalb werde ich in Zukunft auch selber aktiver werden können. Aufruf: Leute aus Darmstadt und Umgebung unterstützt Verena bei ihrem Kampf für die Relegalisierung von Cannabis! Kontakt: veriseipp@gmx.de und info@hanf-initiative.de oder fon: 0160 – 447 12 68 Das Interview führte Sokratis Zacharopoulos
Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.
der Aktion ein HipHop Konzert besucht. Ich hatte Kulis dabei und habe die Leute an einer Wand unterschreiben lassen und die Zettel eingesammelt. 40 Zettel haben wir zusammengekriegt und eingeschickt. Hanf Journal: Hast du das dann öfter gemacht? Verena: Nee, ich habe dann etwas über den Million MarijuanaMarch erfahren und von dem Hanfaktivisten Valentin Batlle gehört, der nicht allzu weit weg von Darmstadt, in Limburg, wohnt und noch Helfer suchte. Habe ihn erst
Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin
mehr Infos unter www.hanfverband.de
16 Seed west
reclaim your space Die Nachttanzdemo 2003 tanzt zum 9. Mal für urbane Freiräume und Bewegungsfreiheit durch die Frankfurter City
Kommentar von Wolfgang Sterneck, w.sterneck@sterneck.net
TANZEN FÜR VERÄNDERUNG Die Nachttanzdemo 2003
Bei einer Nachttanzdemo sollte man erfahrungsgemäß nicht so sehr auf die Details achten, sondern immer mehr die Gesamtidee im Auge behalten. Schon traditionell zogen auch dieses Jahr wieder eine Handvoll Wagen durch die Frankfurter Innenstadt, beanspruchten unter dem Motto „reclaim your area“ die Straßen als Dancefloor und den zunehmend kontrollierten öffentlichen Bereich als Freiraum für eigene nonkonforme Lebensformen.
Am 10. Oktober beanspruchten Demonstranten die Innenstadt Frankfurts als Partyarea, kritisierten die Kulturpolitik in der Main-Metropole und verurteilten die unsozialen und einseitigen Sparmaßnahmen im sozialen Bereich der KochRegierung: „Alternativen Locations wird durch penible Auflagenkataloge der Betrieb erschwert, immer öfter Veranstaltungen durch das Einschreiten der Ordnungsbehörde gestört, und im September musste schließlich das Frankfurter Space-Place die Türen schließen: die Konzession wurde nicht verlängert. Während sich beim Sound of Frankfurt Tausende berauscht von ein paar Stars und jede Menge Alkohol über Frankfurts Zeil schieben, wird eine unkommerzielle Partyveranstaltung der alternativen Partyszene, die nicht in Frankfurts Massenkulturprogramm integriert ist, durch einen enormen Auflagenkatalog erschwert bis unmöglich gemacht. Die Ereignisse der letzten Monate in der Partyszene sind kein unerklärliches Phänomen, sondern im Zusammenhang mit der Sicher-Sauber-Service-Politik vieler deutscher Städte zu sehen. Vertreibung all dessen, was nicht zum Image der schicken Metropole von Welt passt wird hier zum Gesetz gemacht.“ So die Autonome Antifa F. Zwischen 18 und 19 Uhr sammelten sich etwa 120 kritische Menschen am Startpunkt, bis sich der Demonstrationszug , unterstützt durch fünf Wagen, mit Drum ´n Bass, HipHop, Punk und Techno, gefolgt von 15 Einsatzfahrzeugen und Bussen der Polizei, in Bewegung setzte. Die Beamten waren unfreundlich, aber zurückhaltend und ließen zu-nächst durch ihre überzogene Präsenz bei einer friedlichen Demo kein rechtes Partyfeeling aufkommen. Nach der Zwischenkundgebung auf der Zeil wuchs der Zug, zu dem gegen Ende immer mehr Partypeople, angezogen von der Musik, stießen, auf geschätzte 2000 Per-sonen an. Und die ließen sich das Feiern nicht mehr von der Polizei verderben. So wurde bei der Afterparty bis zum Morgen der gelungene Mix aus Politik und Fun gefeiert. - next year - bigger, louder - nachttanzdemo.04 – Infos unter: www.kulturoffensive.org, www.nachttanzdemo.net Sokratis Zacharopoulos
Je nach Vorliebe stand dann für den einen der Party-Spaß in Vordergrund, während andere das Ganze in einen größeren politischen Zusammenhang stellten. Dem Aufruf gelang es recht sinnig beide Tendenzen miteinander zu verbinden: „Frankfurt, das heißt: weltoffene Metropole mit Flair, die sich ihrer multikulturellen Zusammensetzung rühmt. Das heißt tanzen beim Sound of Frankfurt, genießen der Idylle beim Rosenfest, feiern der Helden beim Ironman und so weiter und so fort. - Frankfurt, das heißt auch: Vertreibung all dessen, was nicht zum Image der schicken Metropole von Welt passt. Das heißt rassistische Kontrollen auf der Zeil, Abschiebungen nonstop vom Frankfurter Flughafen, Schließung alternativer Partylocations, Vertreibung von Wohnsitzlosen, Kriminalisierung von Partys, Illegalisierung von Wohnprojekten etc. Dieser Stadtpolitik gemeinsam und entschieden entgegenzutreten ist Ziel der nachttanzdemo.03 . . .“ Die Mitlaufenden bzw. Mittanzenden deckten dann auch ein weites Spektrum der Alternativund Jugendkulturen ab, von schrägen Drum&Basslern über die Post-Punk-Fraktion bis zu den Hippie-Goa-Fraggle-Freaks, von der Autonomen Antifa bis zu den ausdrücklich dionysischen Party-VeranstalterInnen und nicht zuletzt einem großen Haufen frei schwebender Gestalten. Deutlich wurde dabei einmal mehr, dass fernab der unterschiedlichen Rhythmen und Codes im Underground immer wieder die gleichen Bedürfnisse, Forderungen und Träume zu Ausdruck kommen, die letztlich in gegenkulturellen Freiräumen Gestalt annehmen. Freiräume, in denen zumindest ansatzweise eine gemeinschaftliche Entfaltung fernab der Profit- und Gleichschaltungsmechanismen möglich werden kann und die deshalb immer mehr auf der bürokratischen Ebene mit unerfüllbaren Auflagen des Ordnungsamtes oder auch ganz direkt mit repressiven polizeilichen Maßnahmen gezielt zerstört werden. Dass die gutgemeinten Redebeiträge während der Demo fast völlig untergingen, weil beispielsweise an einer Stelle die übermotivierte Trommelgruppe und der Generator den Sound bestimmten, ist eher eine Randerscheinung. Auch dass dann zum Abschluss mindestens zwei Drittel der Demo noch an irgendeiner Kreuzung darauf wartete, dass es weiter geht, während einige Straßen entfernt kaum beachtetet schon der Abschlussbeitrag lief, passt treffend ins Bild. In das Bild einer bunten und vielfältigen, manchmal eben auch chaotischen Undergroundkultur, die sich nicht in die vorgefertigten Schemen der Stadtherren pressen lassen will, sondern an selbst gewählten Orten tanzen will. Und Tanzen steht dann tatsächlich nicht nur für Spass und Ekstase, sowie weitergeführt auch für Veränderung - für das Ziel radikaler Veränderung auf ganz unterschiedlichen und dennoch eng miteinander verbundenen Ebenen.
Wanted Gesucht: Ziel: Methode:
Trend- und szeneläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.
Vernünftige Wege in der Drogenpolitik Legalisierung von Hanf?
Unter diesem Motto fand am 21.10.2003 im Offenbacher Bücherturm eine gut besuchte Podiumsdiskussion, gemeinsam organisiert von der Hanf-Initiative und der Grünen Jugend Offenbach, statt. Vernünftige Wege in der Drogenpolitik wurden aufgrund ihrer Komplexität mehr angerissen als in konkreten Modellen erklärt. Max Plenert, drogenpolitischer Sprecher der GJ-Hessen erläuterte das progressive Abgabemodell der Drogenfach-geschäfte, mit streng einzuhaltender Altersbegrenzung und einer Art Drogenführerschein, der zum Erwerb in diesen von Fachleuten betreuten Läden notwendig wäre und eine eingehende Aufklärung vor den Erwerb stellt. Sascha Drescher, drogenpolitischer Sprecher und Mitglied des Bundesvorstandes der Jungen Union vertrat die Nulltoleranzpolitik seiner Partei und empfahl verstärkt auf Präventionsmaßnahmen zu setzen und diese durch Tabak- und Alkoholsteuer zu finanzieren. Mathias Jensen vom Suchthilfezentrum Wildhof Offenbach sprach sich, im Publikum für eine Dekriminalisierung ohne Legalisierung aus. Wolfgang Mali, beschäftigt in der Offenbacher Jugendarbeit sprach sich gegen die Prohibition und zur Trennung der Märkte aus, weil „Dealer eben nicht nur Haschisch verkaufen“. Günther Merkens, www.drogenelend.de und für die Re-Legalisierung, griff scharf die Drogenhilfe als gewinnorientiert und kontraproduktiv an.
Sokratis Zacharopoulos, Sprecher der Hanf-Initiative
Neues an Argumenten war von den Befürwortern der Prohibition auf dem Podium oder im Publikum nicht zu hören. Längst widerlegte altbekannte Klischees, Unwahrheiten und Vorurteile wie „Haschisch als Einstiegsdroge“, „Hasch macht lasch“ oder „Wenn Haschisch legal wäre, würde mehr gekifft werden“ dominierten. Auch wurden immer wieder dubiose Studien ohne Quellenangabe in „In einer Studie wurde festgestellt, dass...“-Manier, allerlei teils amüsant Falsches wie „Cannabis lagere sich im Gehirn ab“ oder erschreckend Falsches „Cannabis verursache bzw. fördere Epilepsie“ angeführt. Dies beweist wieder mal, dass ein enormer Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung bei den Jugendlichen ebenso wie bei den Erwachsenen besteht. „Wir sind für die Re-Legalisierung von Cannabis gerade weil wir den Jugendschutz im Auge haben. Zwei bis fünf Millionen Kiffer, laut Schätzungen des BKA, die täglich ca. eine Tonne Cannabis konsumieren, zeigen, dass die bisherige Drogenpolitik vollkommen versagt hat!“ argumentierte Valentin Batlle (Battle????), Aktivist der Hanf-Initiative und www.zeig-dich.de. „Haschisch und Marihuana sind überall problemlos erhältlich. In den Niederlanden mit ihrer liberalen Drogenpolitik kiffen prozentual weniger Menschen als in Deutschland“, so Batlle (????) weiter. „Das wirklich Schädliche an Hanf“, stellte Jo Biermanski, Öffentlichkeitsreferent der Grünen Hilfe, fest „ist nicht der Wirkstoff THC, sondern die Kriminalisierung der Konsumenten, die niemanden schädigen, wo Lebensläufe zerstört, Familien und Ehen auseinandergebrochen, Existenzgrundlagen entzogen und gerade bei Jugendlichen die Möglichkeiten der späteren Berufsauswahl eingeschränkt werden.“ Abgesehen von der Überlastung der Gerichte, der Polizei und den enormen Steuergeldern, die hierfür verschwendet werden, ist eine wirksame Aufklärung eben nicht möglich, wenn gerade jugendliche Hanfgebraucher stigmatisiert werden und wegen zu erwartender Repressalien nicht offen in Schulen oder anderen Einrichtungen über Drogen reden - und dadurch aufgeklärt werden - können. www.gruene-jugend-offenbach.de www.junge-union.de www.gruene-hilfe.de www.hanf-initiative.de Sokratis Zacharopoulos
Sokratis Zacharopoulos, Sprecher der Hanf-Initiative, vertritt die Auffassung, dass ein aufgeklärter verantwortungsbewusster Umgang mit Drogen, legalen wie illegalen, möglich sei, eine drogenfreie Gesellschaft jedoch nicht.
17 Seed west
Winterzeit . . . die Guerilla-Grower können sich ihre Ernte gönnen, für die Home-Grower ist aber das ganze Jahr Saison. Also manchmal kann das schon richtig nerven, so ganz ohne Bewässerungssystem. Und dann die Milbenplage . . . Nein, das ist wirklich kein einfaches Leben für naturbewusste Antiprohibitionisten. Warum müssen wir immer an die Polizei denken, warum immer diese Sorgen wenn es morgens um 8 an der Tür läutet? Auf die Dauer schadet dieser Stress und deshalb ein paar Veranstaltungs-, Aktions- und Konzerthinweise . . . bleibt locker!!!
TERMINE Konferenz „Hanf für Europa“
Marilyn Manson
Date: 12. bis 1412. 2003 Entry: frei Location: Konferenzzentrum Juz Piranha, Neuer Messplatz, Mannheim
Highlight der [´solid]-Kampagne „Hanf muss wieder heimisch werden“.
Verschiedene Foren/Workshops: Hanfbewegung in Europa, Hanf in der Medizin, Hanf in den Medien, Hanf Economy Samstags chillige Bob-Marley-Gedächtnis-Party Sonntags Preisverleihung des ['solid]-HanfWortPokals 2003 und weitere Sachpreise. Jury: Götz Widmann, Liedermacher, Bonn, Werner Pieper, Autor/Verleger, Lörbach, Carsten Labudda, Drogenpolitischer Sprecher ['solid], Weinheim Die besten Arbeiten werden in der Zeitschrift „Die Ware“ und in einem Sammelband veröffentlicht. Junge Literaten bis 35 können ihre Geschichten/ Gedichte rund um den Hanf einsenden: ['solid]HanfWort-Pokal 2003, z. H. Carsten Labudda, H ö l d e r l i n s t r . 4 , 6 9 4 6 9 We i n h e i m , carsten.labudda@solid-web.de http://www.drogenpolitik.de und http://www.hanfaktion.de
Solidarität mit deinem Dealer
Date: 07.12.2003 Location: Festhalle Frankfurt, Eingang Hemmerichsweg Entry: 35,20 Euro
Marilyn Manson, selbst ernannter „Antichrist Superstar“, ist ein Phänomen, das jeglicher greifbarer Beschreibung trotzt. Als einer der kontroversesten Musiker der 90er-Jahre bildet er ein absolutes Extrem: von vielen vergöttert, von einigen verabscheut und von den meisten wohl nie ganz verstanden. Eines ist jedoch unumstritten: Marilyn Manson bietet eine Show der Superlative auf der Grotesk-Burlesk-Tour: Man darf auf spärlich bekleidete Frauen hoffen, die sich in überdimensionalen Absinth-Gläsern suhlen . . . „I don’t see a question. Think about your question and I will think about an answer. Is that fair?“ Das könnte er euch antworten in seinem „Orakel, einer Perversion der Natur, die es jedem menschlichen Wesen erlaubt, zeitweise den Raum des Marilyn Manson zu betreten.“ Das Orakel findet ihr auf seiner Homepage. Dort dürft ihr es wagen den Meister zu fragen. Oder lasst euch News von ihm aufs Handy schicken . . www.marilynmanson.com und www.tickets.de
Date: 24.12.2003 Location: Zelle Entry: Marijuana
Für alle die noch nicht wissen, was sie Weihnachten schenken sollen. Und für alle, die Weihnachten doof finden. Hier habt ihr die Gelegenheit eurem Dealer etwas Gutes zu tun. Er hat schließlich für euch den Kopf riskiert beim Umgehen der Prohibition. Im Auftrag des Grüne Hilfe e. V.-Bundesnetzwerks wird die GH Hessen auch in diesem Jahr, bedürftigen Hanf-Inhaftierten als Zeichen der Solidarität Weihnachtspakete zukommen lassen. Interessierte Hanf-Häftlinge werden gebeten sich mit der GH Hessen in Verbindung zu setzen. Man kann auch Sachspenden einschicken, dann aber vorher bitte bei uns nachfragen, denn es dürfen nur bestimmte Dinge und gewisse Mengen in den Knast geschickt werden. Spenden mit Verwendungszweck „Knastpakete“ an die GH Hessen, Postbank Frankfurt, BLZ: 500 100 60, Konto: 91570-602 Grüne Hilfe Hessen, Untere Fuldaer Gasse 12, 36304 Alsfeld, Tel. 06 631 – 70 82 24 (DI + DO 16–18 Uhr) Jo, 06 631 – 36 04 Uli, GH Rein-Main/Odenwald, Tel. 01 73 – 4 76 56 01 Tim, 01 60 – 4 47 12 68 Sokratis www.gruenehilfe.de
Götz Widmann – extremliedermaching Fr., 5.12., Weinheim, Cafe Central, Bahnhofstr. 19 Sa., 6.12., Alzey, Oberhaus, Spießgasse 4 Mi., 10.12., Saarbrücken, Hellmut, Nassauer Str. 14 Do., 11.12., Karlsruhe, Jubez, am Kronenplatz 1 Sa., 13.12., Tübingen, Epplehaus, Karlstr. 13 So., 14.12., Freudenstadt, Martinique, an der B28
Der selbst ernannte „gitarrenguerillero“ teilt einen Abend lang seine Ansichten über Gott, die Welt und deren skurrile Inhalte mit uns. Wir dürfen gespannt sein, was er so an frischem Material im Gepäck hat. Denn seine Themenbandbreite holt so schnell keiner ein. Sex, Drugs und Rock’n’Roll sind seine Lieblingstopics. Aber auch ganz alltägliche Fragen, wie zum Beispiel, was wäre wenn man sein Leben rückwärts lebt, wie funktioniert die Geschlechtertauschpille und was hat Jesus mit Stoiber zu tun, beschäftigen sein Künstlerhirn. Musikalisch nicht sonderlich anspruchsvoll schrammelt er auf seiner Gitarre zu dafür umso treffenderen Texten. Nicht zum Feiern, sondern zum Zuhören. Prädikat: Absolut sehenswert! www.goetzwidmann.de
Pspychotronic
Busta Rhymes on the road 03.12.2003, Stuttgart, Messe Congresszentrum B 05.12.2003, Mannheim, Maimarkthalle 07.12.2003, Offenbach/Main, Stadthalle Offenbach 20.12.2003, Saarbrücken, E-Werk
Date: 20.12.2003, 22:00 Uhr Location:Trier/Ex-Haus Entry: 5 Euro
Entry: 35–42 Euro
Technoarea: Small Talk (Berlin/elektro.tanz. experimentell), Cyclone (Trier/elektro.tanz.), C.L.Audio (Rheine/elektro.tanz.), Matthias Heiderich (Bad Hersfeld/elektro.tanz.), DJ GAP (Trier/elektro.tanz) Housearea: Toby Dy (Blankenburg/Spielstaub), Plattenspieler (Köln/www.x-flanger.de/ T.R.A.U.M.A./Melo Stripes Rec.), Ronan Dec (Hannover/www.x-flanger.de/T.R.A.U.M.A.), Midena (Trier/elektro.tanz.) Zuerst hörst du nur den Sound, dann, wenn der Rhythmus dich nicht mehr los lässt, tanzt du bis zur totalen Erschöpfung. Mit letzter Kraft schleppst du dich zur Bar, an der du langsam zu Boden sinkst und mit erhobenen Händen um ein Glas Wasser bettelst . . . Alles nur in deinem Kopf . . . aber die Frau neben dir hat bemerkt, dass du durstig bist und hält dir ein Glas vor die Sonnenbrille – Grell? Jedenfalls gibt es dort den puren Housegenuss und Schranziges auf die Elekro-Ohren, was ihr daraus, macht ist euch überlassen... J
Busta’s back, baby! Watch out for the uh-uh and the Take it of. Fett, fetter, am fettesten, noch krass fetter, Busta Rhymes, die Maschienenpistole des Raps ist auf Tour. Verpassen sollte niemand den Grandmaster of Flowskills, denn mit seinen unverwechselbaren Style rappt er wie kein zweiter. Klassischerweise ist auch er im New Yorker Ghetto aufgewachsen, aber kein anderer hat seine Glaubwürdigkeit . Der Sound, den ihr zu hören bekommt, hat nichts mit dem mainstream elavator HipHop aus dem Radio zu tun. Wenn Busta Rhymes zum Micro greift, liegen Kräuterdüfte in der Luft, chillige, fette Beats und coole drums – was will man mehr? Schaut auf seiner Hompage vorbei und hört euch die Tracks von „It ain´t save no more“ online an. www.bustarhymes.com
Infos: www.elektro-tanz.de
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren