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Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal

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#27

Ausgabe Hanfparade 2003

AUSGABE 02/04

Das Hanf ist frei . . . der Hanf noch immer illegal

Die 63 Nutzhanf-Pflanzen, die auf der Hanfparade 2002 verhaftet wurden, sind nun wieder frei. Überlebt haben die Haft jedoch nur acht Pflanzen, dem Rest wird ewig mit dem Lied „Gebt das Hanf frei!“ gedacht. Auch der Besitzer der Hanf-Pflanzen, der Deutsche Hanf Verband (DHV), vertreten durch Georg Wurth, wurde auf ganzer Linie freigesprochen. Bei der Gerichtssitzung zu den 2002 beschlagnahmten Nutzhanf-Pflanzen am 29.01.2004 in Berlin konnte sich der DHV einen Freispruch erster Güte abholen. Nach der Beschlagnahme der 63 Nutzhanfstauden auf der Hanfparade 2002 folgte von Seiten der Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzes gegen den Geschäftsführer des DHV, Georg Wurth, und den Führerscheinexperten Theo Pütz. Nun wurde der DHV freigesprochen, da der Missbrauch des Nutzhanfes zu Rauschzwecken ausgeschlossen werden kann und somit auch kein strafrechtlicher Tatbestand gegeben war.

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>> In dieser Ausgabe ... könnt ihr fett gewinnen.

Sieg für die Hanf Lobby (Christian Ströbele MdB; Stephan Hog (BND); Georg Wurth (DHV); Theo Pütz (VfD) v.l.n.r.)

Gutachten zeigen, die dem Amtsrichter Michael Zimmermann vor-lagen, bescheinigten, dass wohl mindestens 30 Gramm des Nutz-hanfes auf einmal geraucht werden müssten und dies kein Mensch vertragen würde. Somit war es nicht weiter verwun-derlich, dass der Amtsrichter, der schon Grosse wegen Cannabis in der Medizin frei sprach (Hanf Journal berichtete), nicht anerkannte, dass es sich bei diesem Cannabis um Betäubungs-mittel handele. Somit bestand kein Tatbestand für eine Ver-urteilung. Für Hans Christian Ströbele, der schon auf der Hanfparade mit dem Slogan „Gebt das Hanf frei – und zwar sofort!“ für einen Charthit über die Hanf-Stauden gesorgt hatte, war der ganze Prozess schon lächerlich. Drei Gutachten zu HanfStauden, deren THC-Gehalt unter der Nachweisbarkeitsgrenze lag. Dies stellte nicht nur aus Sicht des bekannten Kreuzberger Bundestagsabgeordneten eine enorme Verschwendung deutscher Steuergelder dar.

Sündenbock gefunden! Spanien hetzt gegen Shops und Magazin

Die konservative spanische Regierung unter Ministerpräsident Jose Aznar macht Stimmung gegen Cannabis und dessen Unterstützer. Cannabis-Magazine seien verantwortlich für die gestiegenen Konsumentenzahlen unter Jugendlichen. Während der letzten sechs Monate hat Innenminister Angel Acebes wiederholt Vorschläge unterbreitet, Grow Shops und Samenbanken schließen zu lassen. Außerdem griff er Spaniens führende Pro-CannabisPublikationen an. Diese seien Verteidiger des Kiffens unter Teenagern. Ein Regierungsausschuss wird demnächst Empfehlungen für die kulturelle Offensive gegen Cannabis im März geben. Die Regierung Aznars hat seit Herbst 2002 immer wieder angedeutet die Cannabis-Kultur stärker verfolgen zu wollen. Richtig auf den Weg gebracht wurde die Offensive im Juli 2003 als der Innenminister die steigenden Konsumentenzahlen unter spanischen Jugendlichen auf den Einfluss von Magazinen wie „Canamo“ zurückführte. Diese Publikationen würden die Kids manipulieren, sagte er auf einer Pressekonferenz. Daraufhin setzte er eine Expertenrunde ein, die prüfen soll, welche Maßnahmen geeignet sind, solche Manipulationen zu unterbinden. Dies könnten auch Gesetze sein, die mit größerer Härte solch schädliches Verhalten zu verhindern versuchen. Seitdem fährt die spanische Regierung einen harten Kurs gegenüber Cannabis. Ständig tauchen neue „schockierende“ News auf, die zum Beispiel die gestiegenen Konsumentenzahlen unter Jugendlichen oder die qualitative Verbesserung des Cannabis in den letzten Jahren beinhalten. Und wie immer ist hier natürlich Politik im Spiel. Im März stehen Wahlen in Spanien an und die konservative Regierung hofft, sich mit diesem Sündenbock Sympathien unter Eltern, Lehrern und Konservativen zu sichern, so der Redakteur der Zeitschrift „Canamo“, Gaspar Fraga. Dabei solle sich die spanische Regierung lieber mal mehr um den Alkohol- und Nikotin-Missbrauch kümmern. Immerhin trinken 55 Prozent der spanischen Teenager regelmäßig Alkohol, so Fraga. Aber es ist nun mal wesentlich einfacher sich einen Sündenbock zu suchen als sich ernsthafte Gedanken um sinnvolle Prävention zu machen. Martin Schwarzbeck

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Unsere Leserumfrage geht noch bis zum 18. Februar und so haben alle, die es bisher verpeilt haben, immer noch die Möglichkeit die tollsten Preise der Kifferszene abzuräumen. Grow-Schrank, Drachentisch, Shisha, Samen oder Booster – nichts für schwache Nerven und only used by smokers. Einzige Bedingung: Um gewinnen zu können müsst ihr bei der breitesten Leserumfrage der Welt mitmachen.

. . . lernt ihr demonstrieren.

Das Urteil des Richters konnte nicht eindeutiger ausfallen. Die Staatsanwältin beantragte zwar einen Freispruch wegen Verbotsirrtum, worauf sich aber weder Georg Wurth noch Theo Pütz einließen. Georg Wurth konterte„Ich sah damals keinen Rechtsverstoß und ich sehe ihn heute immer noch nicht!“ Dieser Logik folgte schließlich auch der Richter. Das Urteil birgt nun einige Chancen, denn nun ist der Nutzhanf definitiv frei. Auf der nächsten Hanfparade und auf der neuen Hanffachmesse „Interhanf“ in Berlin kann nun nach Belieben alles mit Nutzhanf verziert werden. Und so freute sich Georg Wurth: „Bei der nächsten Hanfparade wird wahrscheinlich mehr Hanf zu sehen sein. Auch Hanfmessen werden nun entspannter mit dem Thema umgehen können und Faserhanf zur Schau stellen.“ Wie der genau Umgang mit Nutzhanf nun geregelt wird, wird wohl erst die schriftliche Urteilsbegründung, die zum Drucktermin noch nicht vorlag, klären. Die spannendste Frage wird dabei sein, ob nur wirtschaftlicher Umgang mit Nutzhanf frei ist oder auch Privatpersonen vollkommen frei mit dieser Pflanze umgehen dürfen. Der Logik folgend, dass Nutzhanf kein Betäubungsmittel darstellt, dürfte dieser dann auch nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen und so für jeden zugänglich sein. Ob es wirklich so kommt, ist jedoch noch fraglich, denn die Logik ist nicht gerade die erste Priorität, wenn es in Deutschland um Drogenpolitik geht. Ob die Staatsanwaltschaft Berufung einlegen wird, stand ebenfalls noch nicht fest, jedoch kann man davon ausgehen, dass sie nach dieser Blamage nicht an einem weiteren Prozess interessiert sein wird. In einem Artikel zu diesem Prozess in der „taz“ vom 30.01.2004 kommentierte Plutonia Plarre den Prozess passend: „Der Verfolgungswahn, den die Ermittlungsbehörden bis zum Ende an den Tag legten, indem sie auf Biegen und Brechen aus einem ganz normalen Faserhanf eine berauschende Droge zu machen suchten, ließ jedes Lachen im Halse stecken bleiben.“ Doch wer sich mit der Drogenpolitik in Deutschland näher beschäftigt, wird dieses Gefühl nicht zum ersten Mal gehabt haben. Werner Graf

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Wisst ihr was echt nicht sein kann? Nein? Dann sagen wir es euch! Es kann nicht sein, dass die Zahl der Demonstrationen für die Legalisierung von Cannabis zurückgeht. Und da immer alle weinen, dass sie nicht wüssten wie man eine Demo organisiert, erzählt euch der Drogenaktivist des Jahres 2003, Sokratis Zacharopoulus, wie einfach das eigentlich ist.

. . . feiert Werner auf der Highlife.

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Alle Jahre wieder findet in Utrecht die Hanfmesse für den holländischen Hanfmarkt statt. Ein Stelldichein der Szene und aller wichtigen Kiffer. Dass unser Chefredakteur Werner Graf dort nicht fehlen durfte, ist dann ja wohl auch klar, oder? Was er dort alles erlebt hat und wo er feiern war, lest ihr alles auf Seite 11.

*Unter der Rubrik „regional“ ab Seite 15 befinden sich, je nach Region, die Ausgaben "Austria", "Berlin", "Pot", "SeedWest"und "Überregional"

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2 news Hanfhistorie

Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Draußen ist es grau und düster – genau die richtige Zeit, den Bildern im Kopf ein wenig mehr Farbe zu verleihen. Deshalb schenken wir euch diesen Monat einen ganzen Batzen historischer LSDPlotter, zum Ausschneiden und Selbstbeträufeln (natürlich nur mit sauberem Leitungswasser). Damit ihr endlich mal wisst, was sich eure Eltern so unter die Zunge geschoben haben. Viel Spaß damit!

Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de

„Der kalte Krieg“ oder „DiscoFox und Schickymicky“

Martin Schwarzbeck

Der erste Cannabistote Vor kurzem ging eine zunächst beängstigende Meldung von Großbritannien aus um die Welt. Ein 36 jähriger Brite sei als erster Mensch der Welt nachweislich dem Kif zum Opfer gefallen. Über elf Jahre hinweg soll er sechs Joints täglich geraucht haben und eines Tages war er einfach tot.

Impressum

So berichtete der Spiegel unter Verweis auf britische Medien. Das kommt uns doch etwas merkwürdig vor und zwar nicht nur, weil die Quelle nicht unbedingt als Kompetenz in Drogenfragen gilt. Elf Jahre lang keinerlei Probleme und dann plötzlich Tod durch Cannabisvergiftung?

Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck

Also schauen wir uns doch mal die Umstände an, unter denen dieser waghalsige Bericht publik wurde, den der „Spiegel“ so unkritisch übernahm.

Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hans Cousto, Andreas Schult, Raoul Rossmann, Claudia Greslehner, Roland Grieshammer, Pol Sax, Oliver Nuss, Kerstin Koch, Markus Berger, Erhan-K Gülsen Veit Schnetker, Dirk Rehahn, Maulhelden, Dieter Beck; Hanf Journal Pot: Adam Zawadsky (redaktion.pot@hanfjournal.de) Hanf Journal Austria: Elisabeth Trksak (redaktion.austria@hanfjournal.de) Hanf Journal SeedWest: Sokratis Zacharopoulos (redaktion.seedwest@hanfjournal.de) Layout: Marc Emmerich Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich, Florian Rosenbauer Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Dirk Rehan 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigem Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 36,-€ jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren. Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Diese Zeitung wird durch den „primeline“-Vertrieb in Berlin, München, Köln und Hamburg in den Kinos, Clubs und Kneipen verteilt.

kommentar

Es war einmal . . . da wurde so manche spätere Hanf-Aktivistin gerade eingeschult, andere lagen noch in den Windeln. Es war das Jahrzehnt des Disco-Fox, der breiten Entdeckung von Pop, Schulterpolstern und der Schickymicky-Droge Koks – die 80er. Der (west-)deutsche Staatsapparat glaubte nach den wilden 70ern das Problem „Droge“ erkannt zu haben und trieb die Ästchen der Prohibition in alle Bereiche des Lebens. Aufklärung und Prävention waren die Zauberwörter. Es sollte Schluss sein mit verführten Kindern, mit Polizeibeamten, die Oregano nicht von Marihuana unterscheiden konnten und Koks nicht von Waschmittel. Wie in den 70ern das Schweigen zelebriert wurde, ging nun die Polizei mit echter Aufklärung, aber auch Ammenmärchen in bester Prohibitionsmanier in Klassenzimmer, Jugendzentren und Altenheime. Die Jugend musste vor den Drogen doch gerettet werden! „Drogen“ wurden der gesellschaftliche Alptraum. Filme wie „Christiane F.“ sollten das Übel der Drogenszene zeigen. Zur Heroin-Nadel sei es nur ein Atemzug – an einem Joint. In der Tat ließ eine Schwemme an Heroin die Zahl der „Drogentoten“ in Höhen schnellen, die heute nicht mehr vorstellbar ist. Denn es fehlte an Substitution und echter Beratung. Selbsthilfegruppen betroffener Eltern, aber auch die ersten z. T. heute noch bestehenden autonomen Drogenberatungsstellen entstanden. Cannabis-Liebhaber konsumierten eher im Verborgenen, bemüht, nicht aufzufallen und sich vor den Armen des Gesetzes zu verstecken, aber natürlich gab es sie. Die Zeit des Widerstandes war noch nicht gekommen. Noch rüstete der repressive Staat zu „Keine Macht den Drogen“. Wie weltweit, so setzte ab 1980 auch in der BRD eine Verschärfung des Drogenrechts ein. 1981 wurde mit dem Gesetz zur Neuordnung des Betäubungsmittelrechts, der BetäubungsmittelKostenverordnung (BtMKostV) und der BetäubungsmittelAußenhandelsverordnung (BtMAHV) noch herumgestückelt. Am 28.07.1982 wurde das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) komplett neu gefasst. Mit einigen verschärfenden Konkretisierungen: Anbau von Hanf wurde verboten, unabhängig vom THC-Gehalt. Ausnahmen gibt es für wissenschaftliche /medizinische Zwecke und die Rübenzucht. In Malaysia wurde 1983 für Cannabis-Besitz ab 200 Gramm sogar die Todesstrafe eingeführt. In dem Übereinkommen der Vereinten Nationen (UN) über den unerlaubten Verkehr von Suchtstoffen und psychotropen Substanzen von 1988 wurde unter anderem das CannabisVerbot bekräftigt. Die Unterzeichner verpflichteten sich zu Verhängung hoher Strafen beim illegalen Umgang und zu besonderen Maßnahmen gegen den illegalen Anbau. Gegen Ende des Jahrzehnts blitzte ein Hoffnungsschimmer auf: Das erste Hanf-Museum Europas öffnet in Amsterdam seine Tore, The Hash Marijuana Hemp Museum Amsterdam. Ab 1989 erscheint der „BtM Kurier“ als erste deutsche HanfZeitung. Und wenn euch heute Selbsthilfegruppen, auf grauem Papier gedruckte Hanf-Informations-Bücher langweilig vorkommen, dann fragt euch mal, wo wir heute ohne sie stehen würden

Am 29.01. wird Cannabis in Großbritannien von der mittleren in die am wenigsten restriktive Kategorie des britischen Drogengesetzes herabgestuft. Da laufen die Konservativen natürlich Amok und ziehen sämtliche Register. Cannabis sei heute aufgrund der erhöhten Wirkstoffkonzentration viel gefährlicher als früher heißt es da. Das sind doch Argumente, die wir nur allzu gut auch von Deutschlands Konservativer Front kennen. Und auch dieser mysteriöse Todesfall, der übrigens schon über fünf Monate her ist, wird plötzlich aus der Schublade gekramt. Woher die berichtenden britischen Medien und der Spiegel die Sicherheit nahmen, dass dieser Tod durch Cannabis verursacht wurde, bleibt allerdings ungeklärt. In der offiziellen Todesmeldung wurde der Tod nämlich nur als unfallbedingt angegeben, mit dem Zusatz „mögliche Cannabisvergiftung“. Einen Nachweis dazu gab es nie. Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit hat nämlich den britischen toxikologischen Bericht noch mal eingehend geprüft und festgestellt, dass die Todesursache unklar bliebe, eine Cannabisvergiftung jedoch ausgeschlossen werden könne. Zudem beinhalte die britische Untersuchung methodische und analytische Unzulänglichkeiten. Tja, da drängt sich einem doch die Ansicht auf, dass wir es hier mit einer eins A Verschwörung zu tun haben, die nur dem Zweck dient, die allgemeine Paranoia wieder etwas Hochkochen zu lassen. Ich denke wir können weiterhin sorglos behaupten: An den direkten Auswirkungen des Cannabiskonsums ist noch niemand gestorben! P.S.: Das das Kif gefährlicher ist, bloß weil es stärker ist, ist übrigens auch absoluter Unsinn. Denn schließlich müssen wir weniger Rauch einatmen um genauso bekifft zu sein wie frühere Generationen.


3 news Großbritannien: Cannabis endlich Strafklasse C Endlich ist es soweit: In Großbritannien wurde Cannabis in die Klasse C degradiert. Diese enthält hauptsächlich verschreibungspflichtige Medikamente. Das heißt, theoretisch droht weiterhin eine Höchststrafe von zwei Jahren auf Cannabis-Besitz, in der Realität müssen die User allerdings mit nicht mehr als einer Verwarnung rechnen. Das Hanf Journal stellt fest: Haben also all die Ammenmärchen um Cannabis-Tote den Sieg der Vernunft nicht verhindern können?

Bekiffte Dauerläufer Endocannabinoide, die körpereigenen Cannabis-ähnlichen Botenstoffe, könnten für das euphorische Gefühl verantwortlich sein, von dem Ausdauersportler immer wieder berichten. Amerikanische Forscher stellten fest, dass nach andauernder mäßiger Bewegung ein massiv erhöhter Endocannabinoid-Spiegel im Blut nachgewiesen werden kann. Sie spekulierten daraufhin, dass das bekannte „Runners-High“ nicht wie bisher angenommen von Endorphinen, sondern von Endocannabinoiden verursacht wird.

Christiana bleibt widerspenstig

Hanf Journal meint: Und dann beschweren sie sich wieder über die Junkies auf der Strasse . . .

Gentest für Kiffer Die CDU/CSU spinnt mal wieder rum. Jetzt hat sie einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, in dem sie fordert einen genetischen Fingerabdruck auch bei so genannter Einstiegskriminalität zu nehmen. Dazu gehört auch der Besitz weniger Gramm Cannabis zum Eigenverbrauch. Das Gesetz erlaubt eine solche Maßnahme allerdings nur, wenn davon auszugehen ist, dass in Zukunft gegen die Beschuldigten Strafverfahren von erheblicher Bedeutung zu führen sind. Hanf Journal erstaunt: Was die von uns denken müssen!

Verreisen im Kopf

Verkaufsstände weg – Dope noch da

Wie steht’s jetzt eigentlich um den Freistaat Christiana? Vor zwei Jahren verbreitete die dänische Regierung die Kampfansage an die Bewohner der ehemals besetzten Siedlung, sie wolle das Viertel normalisieren. Ein Wettbewerb zur Umgestaltung wurde ausgeschrieben, von den dänischen Architekten jedoch ignoriert. Kurz bevor die dänische Regierung dann kurzen Prozess mit dem Kernpunkt des Streits, der Pusher Street, machen wollte, schritt die Selbstverwaltung der Christianiter ein.

Saubere Hände Keine Erkennungsdienstliche Behandlung für Kiffer

Das Hanf Journal bestätigt: Wir wussten schon immer das Sport gar nicht so schlimm ist.

Fixstern geräumt Die repressive Hamburger Regierung hat es tatsächlich geschafft. Ein Kapitel humaner Drogenpolitik ist zu Ende. Der Fixstern, eine Hilfs- und Konsumeinrichtung wurde unter massiver Polizeipräsenz geräumt und somit endgültig geschlossen. Besetzt hatte ihn das Stadtteilbündnis, um sicherzugehen, dass Drogenabhängige weiterhin unter menschenwürdigen und hygienischen Bedingungen konsumieren können.

Das Eckthema:

Eine Klage vorm Verwaltungsgericht bewahrte einen 17-Jährigen vor der Erkennungsdienstlichen Behandlung durch die Polizei. Die hatte ihn zu dieser Prozedur vorgeladen, nachdem der Jugendliche mit einem bisschen Gras an der österreichischschweizerischen Grenze erwischt wurde und sich auch etwas Weed aus Potsdam hatte schicken lassen. Dies seien jedoch Jugendsünden und keineswegs Grund genug für einen Eintrag in die „Verbrecherkartei“, war die Argumentation des Klägers. Ein solcher Eintrag sei entwürdigend. Das Ende des Hasch-Verkaufs in der Vorzeige-Hippierepublik geisterte einige Tage lang durch die Medien. Die Stände in der Pusher Street wurden unter großer Aufmerksamkeit abgerissen und die dänische Polizei zeigte sich froh, dass sie damit die erwarteten Straßenkämpfe vermeiden konnte. Dies ist jedoch kein Zug, der die Angst der Besetzer vor der Staatsgewalt widerspiegelt, sondern ganz im Gegenteil ein geschickter politischer Schachzug. Dadurch, dass nun das Hauptargument gegen den derzeitigen Status des Ex-Kasernengeländes nicht mehr existiert, wurde der dänischen Regierung der Wind aus den Segeln genommen.

Zuerst hatte er nur Widerspruch gegen den Bescheid der Kripo eingelegt. Dieser wurde dann acht Monate später negativ beschieden, worauf der „Sünder“ mit Unterstützung seiner Eltern vor Gericht zog.

In der Realität sieht es jedoch etwas anders aus. Der Handel mit illegalen Substanzen floriert weiter in Christiana, nur jetzt etwas verdeckter und in ständiger Furcht vor den beinah alltäglichen Polizeirazzien. „In den letzten zwölf Monaten hat die Polizei mehr Razzien gemacht als in den letzten zwölf Jahren“, so ein Mitarbeiter der zentralen Anlaufstelle Christianas.

Die Polizei sah das ganz anders. Beim Kläger bestehe Widerholungsgefahr und da ein erhebliches öffentliches Interesse hinter der Aufklärung von Drogendelikten stehe, sei die Erkennungsdienstliche Behandlung durchaus gerechtfertigt.

Martin Schwarzbeck

yoshi

Der Richter argumentierte ganz entsprechend des Klägers und versetzte damit dem Polizeipräsidium einen erheblichen Dämpfer. Die Erkennungsdienstliche Behandlung sei rechtswidrig, beschämend und entwürdigend und außerdem nur bei erheblichen Straftaten zulässig, wozu die Bagatelle des Besitzes weniger Gramm Gras offensichtlich nicht zählt.

Erhebliches öffentliches Interesse – wer’s glaubt wird selig.


4 news

Marokko abhängig von Cannabis

Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Doch Einsicht führte nicht zur Verbesserung

Neueste Untersuchungen der marokkanischen Regierung zeigen erstmals sogar amtlich, wie abhängig die marokkanische Wirtschaft von Cannabis-Produktion und -verkauf ist. Gewusst haben wir es schon lange: Marokko ist der größte Hasch-Exporteur der Welt und kaum eine andere Bevölkerung der Erde ist wirtschaftlich so vom Cannabis-Handel abhängig wie Marokko. Nun ist es jedoch nicht mehr nur ein offenes Geheimnis, sondern auch von den Behörden bestätigt, denn jetzt hat Marokko das Tabu gebrochen und die Karten auf den Tisch gelegt.

Dreht euch nicht um ... . . . der Blumendieb geht um!

Nirgendwo in Deutschland ist man davon verschont. Die aktuellsten Fälle kommen aus Brandenburg. In Münster in Nordrhein-Westfalen wurden schon 1999 mehr als hundert Fälle registriert. In Schleswig-Holstein gab es im vergangenen Jahr über 3.000 Fälle. Wie gesagt, nirgendwo ist man sicher. Die Hortensiendiebe sind überall und terrorisieren harmlose Gartenbesitzer. Was häufig zunächst für Kaninchenfraß gehalten wird, entpuppt sich bald als das Werk professioneller Blumendiebe. Mit fachgerechten Schnitten werden die jungen Triebe aus der Mitte der Pflanze entfernt. Für die Pflanze ist dies nicht gefährlich, für die anonymen Botanikfreunde umso mehr. Denn ganz Deutschland ist auf der Jagd nach den „Triebtätern im Blumenbeet“ (so der „Spiegel“). Die Polizei forscht intensiv nach der Hortensien-Mafia und hat für Hinweise aus der Bevölkerung gar eine Hortensien-Hotline eingerichtet. Und sogar die „Bild“Zeitung spekuliert wild mit, wer denn da sein Unwesen im Vorgarten treiben könnte, sie vermutet, dass außerirdische Mächte ihre Finger im Spiel haben. Und warum interessiert das jetzt das Hanf Journal? Na, weil’s flasht! Der Hortensie wird nämlich zumindest nachgesagt, dass sie ein gewisses psychoaktives Wirkpotenzial beinhaltet. Unsere Redaktion hat das zwar (noch?) nie ausprobiert, aber es heißt, die Hortensie würde auch als Cannabis-Substitut missbraucht. Das würde auch erklären, warum die Hortensiendiebe gerade in den nachschubärmeren Wintermonaten besonders häufig zuschlagen. Das Hanf Journal rät jedoch es in dieser Richtung bei Experimenten zu belassen. In größeren Mengen genossen, verursacht die Hortensie nämlich nichts weiter als Schwindel und Störungen des zentralen Nervensystems. Da gibt es doch wesentlich interessantere Cannabis-Ersatzstoffe. Wer es dennoch nicht lassen kann, dem sei ein Besuch im Hortensiengarten Pirna-Zuschendorf empfohlen, dort blühen nämlich über 300 Sorten. Eine davon muss ja was taugen. Martin Schwarzbeck

Über 800.000 Marokkaner leben vom Anbau von Cannabis. Vom Verkauf und von Zuliefergeschäften fast nochmals so viele. Eine Fläche von über 134.000 Hektar ist mit Cannabis-Pflanzen bestückt und gut zwei Drittel der Landwirte im Rif-Gebirge sind im Drogengeschäft verwickelt. Dies besagt zumindest das Papier, das Marokko in Zusammenarbeit mit dem UNO-Büro für Drogenbekämpfung erstellt hatte.

Rund 210 Millionen Euro bringt den Bauern der CannabisAnbau ein, was im Durchschnitt 2.100 Euro für jeden einzelnen Bauern entspricht. So werden die Bauern – im Gegensatz zu der schmuggelnden Mafia – mit dem Anbau nicht wirklich reich, verdienen aber immer noch das Achtfache mehr als beim Anbau von Getreide. Dem Bericht zufolge machen die mafiösen Organisationen, die das Hasch und Gras nach Europa schmuggeln, einen Umsatz von rund 10,5 Milliarden Euro im Jahr. «Marokko hat einen mutigen Schritt getan, indem es das Ausmaß des CannabisAnbaus offen legte», betonte Antonio Maria Costa, Generaldirektor des UNO-Büros für Drogenbekämpfung. «Nun muss Europa sich daran machen, den Konsum unter den jungen Leuten zu reduzieren.» Dass dies niemals Erfolg haben wird, erwähnt er jedoch nicht. Die einzige Möglichkeit die Gelder von der Mafia zu den Bauern umzuleiten, wäre eine vollkommene Legalisierung. Alles andere spielt nur in die Hände der Mafia. Ob Costa das nicht erkennt oder einfach nur genug Schmiergeld von Seiten der Mafia bekommt, bleibt somit weiter offen. Werner Graf

Für viele Experten sind diese Zahlen zwar immer noch weniger als vermutet, zeigen aber deutlich auf, dass der CannabisAnbau zu den wichtigsten Anbauprodukten des Landes gehören.

Leserbrief der Grünen Hilfe Zu „Der Weg in die Freiheit“ (Hanf Journal 01/04)

„Der Weg in die Zum Hanf Journal-Beitrag (01/04) Grüne Hilfevom on akti Freiheit“ erreichte die Red ere Fulder Unt ski, man Bier Jo Netzwerk e.V. (c/o 31-70 82 24, Gasse 12, 36304 Alsfeld, Fon: 0 66 ungen des uter Erlä ichhabe@gekifft.de) folgende str. 46, 60487 hien Sop ( er Teut Rechtsanwalts Dr. Leo zur 7) 96/9 56 94 97 690 Frankfurt, Fon: Verdeutlichung des Sachverhalts: Mindeststrafen „In dem Artikel ist immer wieder von ich geht es aber ächl Tats e. Red die en und Höchststraf trafen. Das ist um eine Untergrenze der Höchsts . Mindeststrafen hied juristisch - ein großer Untersc rIn mindestens Täte e) ein( n sind die Strafen, zu dene Mindeststrafe sche deut Die s. mus verurteilt werden beträgt ein Jahr, für ein Verbrechen nach §29 BtMG ist aber immer ate, im minder schweren Fall drei Mon trafe beträgt hsts Höc sche noch Verbrechen. Die deut diskutiert pa Euro in also n Wen e. übrigens 15 Jahr m eine r wird, die Höchststrafen nicht unte mit das hat gen, vereinbarten Niveau festzule “ tun. zu Mindeststrafen nichts

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Wird Kermit der Frosch

Bundeskanzler? Die Hanf Journal-Umfrage: Mitmachen noch erlaubt Spannend ist es, endlich mal zu erfahren, wie unser typischer Leser so aussieht, was Deutschlands Kiffer wirklich wollen und vor allem: wen sie hassen. Von bunt bis total durchgeknallt reicht inzwischen das Spektrum an Antworten auf: „Deine Message an die Menschheit“, aber auch die Rubrik Freizeitgestaltung ist für so manche Überraschung gut. Ihr wollt Details wissen? Na gut, wir wollen mal nicht so sein. Ein besonders delikates gibt’s schon mal vorab: Unsere älteste Leserin ist 70 Jahre alt – whow, ne? Aber ansonsten halten wir natürlich dicht, wir wollen ja nicht die Ergebnisse beeinflussen. Nur soviel noch: Der Ansturm war bisher phänomenal groß, damit hätten wir niemals gerechnet. Dennoch lohnt sich Mitmachen natürlich weiterhin, denn die Gewinne sind noch nicht verlost und eure Meinung interessiert uns nach wie vor. Sagt uns was Deutschlands Kiffer denken!


news

5 Die große Hanf Journal-Umfrage klärt endgültig letzte offene Fragen rund um die Kifferwelt! Und deine Meinung darf da natürlich nicht fehlen, oder? Als schnapp dir einen Stift, füll den Bogen aus und sag uns was geht. Du traust dich nicht?

Was wollen Deutschlands Kiffer

Du kannst entscheiden!!!

Wir garantieren Anonymität, nur wer beim dazugehörigen Gewinnspiel teilnehmen will, muss seine E-Mail-Adresse angeben, die vom Fragebogen getrennt und nach der Ziehung gelöscht wird. We care for you! Einsendeschluss ist der 18. Februar 2004

SPD PDS

CDU/CSU

mitgemacht?

Hanfparade (Berlin)

Bündnis 90 / Die Grünen

Selbstanzeigenaktionen

Unterschriftenaktionen

andere Hanfdemos

16. Welche Legalisierungsaktionen hast du schon

Sonstiges: ________________________________________________ ________________________________________________________________________

Kermit den Frosch

FDP

15. Was würdest du wählen, wenn nächsten Sonntag Wahlen währen?

(Wird nur für das Gewinnspiel benötigt und nicht mit deinen Antworten in Verbindung gebracht.)

Kifferkram gewinnen.

von einem Freund öffentliche Plätze (z. B. Kino, Club) öffentliche Bekenntnisse

Sonstiges: ________________________________________________ ________________________________________________________________________ ich find’s nicht wichtig

keine Zeit

Faulheit

17. Was hindert dich daran mehr zu unternehmen?

keine Möglichkeiten in der Nähe

Angst vor rechtlicher Verfolgung

Sonstiges: ________________________________________________ ________________________________________________________________________

haben?

18. Kennst du Menschen, die Probleme mit Cannabis ja viele ein paar einen nein keinen ________________________________________________________________________

19. Hast du schon gekifft? 20. Hast du schon andere illegale Drogen konsumiert?

ja nein ________________________________________________________________________

ja, und zwar:______________________________________________ nein ________________________________________________________________________

mit der Polizei?

21. Hattest du schon einmal wegen illegalen Rauschmitteln Kontakt ja nein ________________________________________________________________________ (Die Beste kommt auf die Titelseite!!)

22. Deine Message an die Menschheit!

weiblich

________________________________________________________________________ So nun nur noch ein paar allgemeine Angaben und ab die Post, damit auch deine Meinung zählt und deine Preise kommen.

männlich

Alter: ________ Jahre Geschlecht:

Student

Bundesland/Land:____________________________________________________ Azubi

In der Ausbildung: Schüler

(optional) in: _____________________________________________________________

Angestellter

Selbstständig

Im Berufsleben:

(optional) als: ____________________________________________________________

Eine Shisha von Udopea Hannover/ Kaya Agypt Shisha. (www.kaya-agyptshishas.de ; Tel.: 05 11-1 31 91 27)

Zehnmal je eine Packung Com Cat-Pflanzenstärkungsmittel von Zentauri. (www.zentauri.de ; Tel.: 0 68 98-28 00 20)

Eine Uhr mit dem ROOR Logo. (www.roor.de ; Tel.: 0 62 33-60 07 00)

Fünfmal je zehn Samen der Sorte „Master Ice“ von der Firma hempdesk (www.hempdesk.info ; Tel. 00 31-13-4 67 18 88). Leider auch die nur für unsere Leser aus Österreich und der Schweiz.

Fünf Kartenspiele von und mit den Mudbrains. (www.mudbrains.de)

Drei GHE Bio-Boosters-Pakete. Die enthalten jeweils ein BioBloom, ein BioRoots und ein BioProtect. (www.eurohydro.com ; Tel.: 00 33-5 62 06 08 30)

Zehn Packungen Blunt Tip Tubes für die Freunde kolossaler Tüten. (www.drdonners.de ; Tel.: 0 60 82-92 85 46)

Ausgefüllter Fragebogen zurück an:

Hanf Journal, Lettestr. 3, 10437 Berlin oder per Fax 0 30/44 79 32 86 oder gleich unter www.hanfjournal.de

Grow- oder

Deine E-Mail-Adresse:________________________________________________________________________________________________________________

Ich will

1. Welche Person des öffentlichen Lebens kotzt dich am meisten an?

________________________________________________________________________

2. Wie regelmäßig liest du das „Hanf Journal“? ist mein erstes Mal hin und wieder jeden Monat ________________________________________________________________________ ich kriegs geschickt

3. Woher bekommst du dein „Hanf Journal“? aus dem Head- /Growshop ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________

noch mit?

4. Wie viele Leute lesen in deinem „Hanf Journal“ ______ Personen ________________________________________________________________________ (von 1 = super spannend bis 6 = total langweilig):

5. Wie interessant findest du folgende Themen Drogenpolitik: ___ Hanfwirtschaft: ___ Growing: ___ Drogenkultur (Literatur, Musik, Filme): ___ Neues aus deiner Region: ___ Reiseberichte: ___ breiter Spaß: ___ ________________________________________________________________________

6. Wie gut findest du die dazugehörigen Rubriken im „Hanf Journal“? (1 bis 6 – eure Noten für die Redaktion): news: ___ wirtschaft: ___ guerilla Growing: ___ cool-tour: ___ Regionalteil: ___ anderswo: ___ fun+action: ___ ________________________________________________________________________

7. Was ist das beste am „Hanf Journal“? (Mehrfachnennung möglich)

________________________________________________________________________

8. Was ist das schlimmste am „Hanf Journal“? (Mehrfachnennung möglich)

________________________________________________________________________

9. Was fehlt im „Hanf Journal“? (Mehrfachnennung möglich)

________________________________________________________________________

Thema Cannabis beziehe, rangiert das Hanf Journal auf Platz:

10.Unter den Medien, aus denen ich meine Informationen zum

1 2 3 4 5 6 ________________________________________________________________________

Sachen aus (in Euro)?

11. Wieviel Geld gibst du durchschnittlich im Monat für folgenden Legale Drogen (auch Kaffee!!): ______ illegale Drogen: ______ Kiffzubehör (Paraphernalia): ______ Nutzhanfprodukte: ______ Growingprodukte: ______ Handy: ______ Musik/CDs: ______ Rohlinge: ______ Klamotten:______ ________________________________________________________________________

12. In welchen Bereichen achtest du auf Qualität? ________________________________________________________________________

13. Was machst du in deiner Freizeit?

Pop

________________________________________________________________________

14. Welche Musikrichtungen bevorzugst du? Ska/Punk/Rock Gitarrenmusik/ Liedermacher

Reggae/Ragga/Dancehall House/Techno/Elektro/Drum’n’Bass

HipHop/Rap/Soul

Sonstiges: ________________________________________________

Zehn Schlüsselanhänger von ROOR. (www.roor.de ; Tel.: 0 62 33-60 07 00)

Drei No Mercy Pakete. Die enthalten jeweils CO2-Tabs, eine Lösung zur Förderung der Bakterienkulturen, eine Flasche gibberelic acid (mehr darüber: Seite 10), ein Poster und 100 feinste Samen (die gibt’s aber leider nur für unsere Leser in Österreich und der Schweiz). No Mercy erreicht ihr unter www.nomercy.nl oder Telefon 00 31-3 21-31 42 33.

Zwölf Päckchen Knaster. (www.zentauri.de ; Tel.: 0 68 98-28 00 20)

Einen Black Box Growschrank! Die Black Box von der Firma hennepdesk (www.hennepdesk.nl ; Tel.: 00 31-13-4 67 18 88) wird auf Seite 08 nochmal ausführlich erklärt.

45 Flaschen von Sensatonics-Zaubertränken. (www.sensatonics.de ; Tel.: 0 30-53 33 88 69)

Für die Grower unter euch:

Einen Drachentisch mit Bong drauf von der Firma Republic of Underground (Durchmesser 68 cmm, Höhe 100 cm) im Wert von 475 Euro . Echt schickes Teil! (www.higherspirits.de ; Tel.: 0 41 44-61 00 98)

So, dann wollen wir euch mal nicht länger auf die Folter spannen. Hier sind die spektakulären Gewinne zur Umfrage. Und damit keiner was Überflüssiges geschenkt kriegt, haben wir sie geschickterweise in Gewinne für Grower und Gewinne für Kiffer unterteilt. Einfach neben der E-Mail-Adresse auf dem Fragebogen eure Wahl ankreuzen. Und noch mal zur Erinner-ung: Wir wollen nur euer Bestes und deshalb ist eure E-Mail-Addresse nur für das Gewinnspiel nötig und wird danach vernichtet. Das 2Hanf Journal“-Team wünscht toi, toi, toi.

Für die Kiffer unter euch:

Gewinnen, entscheiden, gewinnen!

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6 news Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Afghanistan: Deutschland legt sich doch mit Warlords an Deutsche Soldaten haben mit der Bekämpfung des Schlafmohnhandels und Anbau in Afghanistan nichts zu tun. Nur unter dieser Prämisse wurde die aktuellste Erweiterung der dortigen Bundeswehrmission vom Bundestag abgesegnet. Sorge um die deutschen Soldaten, die sonst im Kleinkrieg mit den Warlords aufgerieben werden könnten, war das treibende Motiv. Und diese Sorgen sind wirklich nicht unbegründet. Nach wie vor stellen die Warlords die mächtigste Instanz im Land. Mit ihren Privatarmeen kontrollieren sie ganze Landstriche und den darauf befindlichen Opiumanbau. Sich ihnen in die Quere zu stellen, hat bis jetzt noch niemand so richtig gewagt.

Die Ausführungen in diesem Abschnitt zeigen mit aller Deutlichkeit die Inkonsequenz im persönlichen Verhalten der Bundesdrogenbeauftragten Marion Caspers-Merk betreffend Alkohol im Kontext der von ihr proklamierten Drogenpolitik. Unter dem Titel „Moderne Drogen- und Suchtpolitik“ findet man auf der Eröffnungsseite des Themenschwerpunktes „Drogen und Sucht“ auf der Homepage des Bundesminis-teriums für Gesundheit und Soziale Sicherung den folgenden Absatz zu Alkohol und Nikotin:

Feuer auf Caspers-Merk Gedächtnisstörungen der Bundesdrogenbeauftragten „Die Drogenpolitik der Bundesregierung hat die früher einseitig erfolgte Fixierung auf die illegalen Suchtmittel aufgehoben. Nun stehen auch die legalen Drogen, wie Alkohol und Nikotin, im Vordergrund der Aktivitäten.“

Doch jetzt kommt wohl alles anders. Denn der Posten des Befehlshabers der internationalen Sicherheitstruppe ISAF in Kabul wurde neu besetzt. NATO General Götz Gliemeroth hat nun die Zügel in der Hand und ihn schert es recht wenig, was der deutsche Bundestag so beschlossen hat. Natürlich würden die deutschen Soldaten bei der Bekämpfung des Opiumanbaus mithelfen. Tja, da kann sich Verteidigungsminister Struck winden und drehen wie er will, das letzte Wort hat nun mal die NATO. Nicht nur diese Kompetenz macht den General so mutig. Auch dass er in Kürze in Pension geht, hilft ihm sehr so offen sprechen zu können, so ein Mitarbeiter. Nun denn, da wurde unsere Regierung ja mal kräftig ausgebootet.

Im Absatz zu den vier Säulen der Drogenpolitik kann man auf der gleichen Seite u. a. die hier folgende Aussage lesen: „Angebotsreduzierung und repressive Maßnahmen tragen dazu bei, dass das Ausmaß an Suchterkrankungen durch eine verminderte Verfügbarkeit der Suchtmittel reduziert wird.“ In der Rubrik „Tabak/Alkohol“ des Themenschwerpunktes „Drogen und Sucht“ findet man mehrere Ausführungen zu den Risikofaktoren des Rauchens für die Gesundheit wie auch zu wirksamen Maßnahmen zur Reduzierung des Tabakkonsums , jedoch kein einziges Wort zur Alkoholabhängigkeit oder zu Maßnahmen zur Reduzierung des Alkoholkonsums.

In Afghanistan geht es jetzt also doch dem Opium an den Kragen. Den Anfang machten die Amerikaner Anfang Januar 90 Kilometer vor der deutschen Residenz Kundus. 1,5 Tonnen Rohopium wurden dort beschlagnahmt und ein geheimes Labor zerstört.

Im Rahmen der Vorstellung der Studie „Policymix hat den größten Präventionseffekt“, die das ZEUS-Institut in Bochum durchgeführt hat und die den Einfluss der Alkoholwerbung auf den Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen untersucht, erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk , auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung u.a.:

Ob das jetzt nur eine Vorzeigeaktion war, die den Amerikanern den Ruf nehmen soll, zu nachsichtig gegenüber den Warlords zu sein, oder ob solche Razzien jetzt zur Regel werden, wird sich noch zeigen. Auch die Frage, wie lange sich die regionalen Machthaber das gefallen lassen, bis sie den Besatzungsmächten den Krieg erklären, bleibt spannend. Martin Schwarzbeck

„1. Kinder und Jugendliche fühlen sich insbesondere durch Imagewerbung stark angezogen. Die Werbung setzt aus diesem Grund coole Musik, coole Gruppen, Spaß und Action als Mittel bewusst ein. Deshalb möchte ich, dass in Deutschland auch im Alkoholbereich zukünftig nur produktorientiert anstelle von imageorientiert geworben wird. Es gibt diesbezüglich bereits Verhandlungen des Bundesgesundheitsministeriums mit der Alkoholindustrie durch eine freiwillige Selbstverpflichtung, diesen Bereich zu regeln. 2. Einschränkungen der Werbung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sind sinnvoll. [...]“

1. Homepage Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS): Themenschwerpunkt: Drogen und Sucht www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/praevention/drogen/2326.cfm 2. Homepage BMGS: Themenschwerpunkt: Drogen Sucht: Internetfernsehen gegen dieund Prohibition Rubrik: Tabak/Alkohol www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/praevention/drogen/2346.cfm 3. Homepage BMGS: Themenschwerpunkt: Drogen und Sucht: Rubrik: Tabak/Alkohol: Studienergebnisse: Zwei neue Studienergebnisse zu Alkohol und Tabak liegen vor. www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/praevention/drogen/2346_2353.cfm 4. M. Caspers-Merk: Private Homepage: Streifzug. Außer den Bildern zur Weinkultur werden auf dieser Seite u. a. ein Bild der „Ischteiner Gugge“ zur Musikkultur (coole Musik), ein Bild des Volksfestes „Ischteiner Nachtumzug“ (coole Gruppe) sowie ein Bild mit einem „Traditionellen Fastnachtsfeuer“ (Spaß und Action) gezeigt. [Rechtschreibfehler in der Originalfassung wurden in den hier zitierten Passagen korrigiert.] www.caspers-merk.de/wkstreifzug.htm Weinprobe, Quelle: www.caspers-merk.de/images/fotos/weinprobe.jpg

Bemerkenswert erscheint hier die Tatsache, wie die Drogenbeauftragte auf ihrer persönlichen Homepage in der Rubrik „Wahlkreis“ die Leser zu einem Streifzug durch ihren Wahlkreis einlädt. Über acht landestypischen Bildern steht wörtlich: „Auf dieser Seite möchte ich Sie zu einem kurzen Streifzug durch meinen Wahlkreis einladen. Machen Sie sich ein Bild von der Region, in der ich lebe und für deren Belange ich mich vor Ort und in Berlin einsetze.“ Auf den Bildern macht die Drogenbeauftragte auf subtile Weise auf die Belange der Winzer und Weinkellereien aufmerksam. Drei der acht Bilder stehen im direkten Zusammenhang mit dem Wein: Ein Bild mit „Blick auf die Rheinebene und die Vogesen“ zeigt die Schönheit der Weinberge in der Region, ein weiteres zeigt eine Großaufnahme von Trauben mit dem Text „das ,Kulturgut’ dieser Region“ und das dritte Bild zur Weinkultur zeigt die Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merk höchstpersönlich beim Einschenken (Drogenverteilen) bei einer Weinprobe.


7 news

Million Marijuana March

Global March for Cannabis Liberation

Verreisen im Kopf

Wie jedes Jahr seit 1998 sind alle Hanf-Aktivisten Anfang Mai weltweit aufgerufen, Aktionen gegen die Prohibition durchzuführen. Im Jahr 2003 wurde in über 250 Städten weltweit demonstriert. In Deutschland fanden 13 Veranstaltungen zum Million Marijuana March statt. Erstaunlicherweise fünf davon in Hessen. Nicht schlecht für ein schwarz regiertes Land. In Darmstadt, Frankfurt, Viernheim, Limburg und Lauterbach gingen Aktivisten auf die Straße.

Bedürfnis habt, „spontan“ zu demonstrieren. Trommel vorher möglichst viele deiner Freunde zusammen. Allein macht das nur halb soviel Spaß. Wenn ihr dann losdemonstriert kommt es gut an, Flyer mit eurer Message drauf zu verteilen. Wenn ihr Zip-Loc-Tütchen an die Flyer tackert, werden sie euch garantiert aus den Händen gerissen. Bei allzu penetranten Nachwuchskiffern auf Zip-Loc-Jagd bitte nachsichtig sein . . . Peace!

Dana Beal, berühmt geworden durch seine „Smoke-Ins“ in den 1960ern, ist der Mentor dieses internationalen LegalisierungsEvents. Mit den Leuten von „Cures not Wars“ in New York betreut er die Liste der Städte und Organisationen, welche sich am MMM beteiligen. Sie entwerfen Poster, Flyer, Fähnchen, Sticker und sammeln Geld um diese damit weltweit kostenlos zu versenden! Warum machen die das? Damit DU endlich gegen das Cannabis-Verbot aktiv werden kannst ohne dich um Flyer und Plakate kümmern zu müssen. Was ohne Sponsoren auch kaum zu finanzieren wäre, da wir wegen der Prohibition diese horrenden Schwarzmarktpreise für unser LieblingsAgrarprodukt bezahlen müssen.

Eine „unspontane“ Demonstration musst du vorher bei der Polizei anmelden. Dazu muss ein Versammlungsleiter und eine Route bestimmt werden. Außerdem müsst ihr bei der Anmeldung bereits angeben, wie viele Demonstranten ihr erwartet. Pro 50 erwarteter Demonstranten müsst ihr einen Ordner stellen. Meist kostet es auch eine kleine Bearbeitungsgebühr. Nach der Anmeldung werdet ihr zu einem informellen Gespräch eingeladen. Bei diesem Gespräch werdet ihr über eure Rechte und Pflichten informiert. Im Vorfeld solltest du zunächst im Internet abchecken, welche anderen Hanf-Gruppen wie Grüne Hilfe, Hanfparade, Hanffest, Hanf Initiative, Cannabis legal usw. es vor Ort gibt und mit denen Kontakt aufnehmen. Die helfen dir sicher gerne weiter. Auch Grow- und Headshops solltest du ansprechen, abgesehen vom Flyer-auslegen sind sie meist nicht nur an Umsatzzahlen interessiert und werden dich gerne unterstützen.

Am einfachsten ist es natürlich, nur die Flyer zu verteilen. Aber wer würde nicht gerne seine eigene Stadt auf der Rückseite stehen sehen? Dazu musst du etwas auf die Beine stellen. Zum Beispiel einen Infostand:

Das Eckthema:

Infostände muss man mindestens zwei Wochen vorher beim Ordnungsamt anmelden. Dazu genügt ein formloses Schreiben. In den meisten Fußgängerzonen gibt es feste Plätze für einen Infostand. Einfach beim Ordnungsamt anrufen und fragen, wo man Infostände aufbauen darf. Die können dir auch gleich sagen, ob der Platz noch frei ist und was du weiterhin beachten musst. Ein paar Tage nach der Anmeldung hast du dann eine Erlaubnis in deinem Briefkasten. Wenn es länger dauert, will dich wahrscheinlich jemand ärgern. Locker bleiben und persönlich dran erinnern. Die Genehmigung musst du auf Verlangen vorweisen. Das wird manchmal kontrolliert. Sie ist gleichzeitig deine Durchfahrtsgenehmigung zum Be- und Entladen, womit wir auch schon beim Equipment wären. Zunächst brauchst du mindestens zwei Freunde die mitmachen, einen Tapezier- oder Campingtisch, ein altes Bettlaken zum Abdecken des Tisches und Infomaterial und/oder Unterschriftenlisten. Deine Message kannst du auf das Laken pinseln, mit einfacher Abdeckfarbe (Anm. d. Red.: Grün?) aus dem Baumarkt: 500 ml kosten etwa fünf Euro. Denk auch an zwei oder drei Klappstühle, sonst müsst ihr die ganze Zeit stehen. Wir hatten auch schon ’ne Couch dabei - Couch rockt! Ein Sonnenschirm und eine Plastikplane sind sehr praktisch für den Fall, dass es regnen sollte. Ein Gartenpavillon ist natürlich noch besser. Jetzt fehlen dir nur noch ein paar Steine, die du auf die Flyer legen solltest. Sonst erklärt dir der Wind, warum Flyer auch Flugblätter genannt werden! Eine Kundgebung im Freien wird beim Ordnungsamt angemeldet. Für eine Kundgebung ist ein Kleinbus oder ein Traktor mit Anhänger am geeignetsten: ihr könnt alles gemütlich einen Tag vorher dekorieren und aufbauen und habt eine fahrbare Bühne für Redner, Bands etc. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Indoor kannst du auch eine Party organisieren. Selbstverwaltete Jugend- und Kulturzentren sind hier die erste Adresse zum Nachfragen. Meist ist dort bereits Bühnen-Equipment und ähnliches vorhanden und ihr könnt euch voll und ganz auf das Programm konzentrieren: Redner und Bands einladen und Infomaterial besorgen. Es ist auch schon vorgekommen, dass sich aus einer Veranstaltung eine „spontane“ Demonstration durch die Fußgängerzone entwickelt hat . . . Eine „spontane“ Demo musst du nicht anmelden, denn sie ist ja spontan. Für diese Variante kannst du natürlich vorher nicht mit Flyern mobilisieren. Auch ein Wagen mit Anlage wird nicht als spontan akzeptiert werden. Ein Banner (altes Laken, Abdeckfarbe, zwei Besenstiele) kannst du aber trotzdem pinseln, das dauert ja nicht lange. Auf alle Fälle solltet ihr eine Antwort parat haben, um zu erklären weshalb ihr das plötzliche

Bei den Parteien und deren Jugendorganisationen solltest du unbedingt anklopfen. PDS, die Grünen, [solid´], Grüne Jugend, aber auch die Jungen Liberalen stehen solchen Aktionen meist offen gegenüber und können euch mit Rat und Tat unterstützen. Auf www.berlin.de/polizei/LKA/versammlungsbehoerde.html sind unsere Hanf-Schädlinge ausnahmsweise einmal nützlich: hier könnt ihr alles genau nachlesen und ein Formular zum Anmelden einer Demo downloaden. Nach der Anmeldung läuft alles wie gehabt: Bettlaken bepinseln und Infomaterial besorgen. Auch das Hanf Journal kannst du zum Beispiel kostenlos bestellen, deinen Flyer reinpacken und es verschenken.. Falls du Mitstreiter suchst schreibe uns eine Mail (redaktion@hanfjournal.de) oder poste im Forum von

www.hanfjournal.de, wir veröffentlichen dann in unseren nächsten Ausgaben deine Angaben, damit sich Helfer bei dir melden können. Eine/r muss nur den Anfang machen . . . Infomaterial kannst du gegen Portokosten bei den aktiven Organisationen beziehen, oder selber kopieren. Weitere Infos und Kontakte zu möglichen Referenten findest du unter: www.hanfverband.de; www.drogenpolitik.org, www.zeigdich.de, www.cannabislegal.de, www.gruene-hilfe.de, www.hanf-initiative.de, www.cures-not-wars.org, www.hanfjournal.de Sokratis Zacharopoulos


8 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:

Indoor Growing #2 Optimale Versorgung von Grund auf :

Der Boden Das letzte Mal habt ihr die Möglichkeit im Haus anzubauen kennen gelernt. So ist der Hobbygärtner zwar unabhängig von Mutter Natur, muss dafür aber sämtliche Umweltfaktoren selbst kontrollieren. Jetzt fangen wir an die einzelne Bereiche zu vertiefen. Dabei beginnen wir mit der Basis eines guten Grows: dem Pflanzmedium, auch Substrat oder Erde genannt. Um uns einen detaillierten Einblick in die Kunst des IndoorGrowings zu verschaffen hat uns Nils seine Freundin Julia vorgestellt, die in ihrer Stadtwohnung weder über Balkon noch Garten verfügt. Als ich bei ihr eintreffe, erwartet mich neben einer herzlichen Begrüßung eine ebenso fette Tüte. Julia hatte nach meinem Besuch die prächtigen Big-Buds abgeerntet und begleitend zu unserer Guerilla Growing-Reihe eine neue Saison begonnen. Natürlich in ihrem mit weißer Folie ausgekleidetem Grow-Schrank Marke Eigenbau. „Bevor er jedoch wieder in Betrieb genommen werden konnte, musste ich ihn gründlich reinigen und desinfizieren, damit es keine bösen Überraschungen gibt“, seufzt Julia. „Es ist zwar aufwendig, aber so kann ich verhindern, dass sich Schädlinge, die sich möglicherweise eingenistet haben, sofort über die neue Zucht hermachen.“ „Zum Keimen hab ich die Samen ca. 0,5 bis ein cm tief in kleine Torftöpfe mit einem Anzuchterde-Gemisch gesteckt und leicht gewässert. Für die ersten zwei Wochen wurden sie unter Lumilux-Leuchtstoffröhren gestellt. Diese sind anfangs völlig ausreichend und sparen dabei eine Menge Strom gegenüber den Natrium-Dampf-Lampen ein. Um das richtige Spektrum zu erreichen wurden je zwei blaue (Kaltton-) und rote (Warmton) Röhren verwendet. Erst nach zwei Tagen zeigten sich die ersten Keimlinge, was eigentlich schon nach zwölf Stunden möglich ist, aber auch bis zu 14 Tage dauern kann. Nach einigen Tagen wurden die kleinen Pflänzchen in zwölf-cm-Plastiktöpfe mit einer Substratmischung für das Wachstum gesetzt, wo sie für weitere zwei Wochen unter den Leuchtstoffröhren wuchsen. So lange, bis deren Leuchtkraft nicht mehr ausreichte und die Leuchtstarke Natrium-Dampf-Lampe für die Wachstumsphase zum Einsatz kam. Nach zwei bis drei Tagen erhielten sie ihren Wachstumsschub und entwickeln sich seither prächtig“, berichtet Julia.

„Damit sie später auch schön verzweigt und kompakt wachsen, habe ich seit der zweiten Woche einen Schwenkventilator auf niedrigster Stufe auf sie gerichtet“, erklärt Julia. Dabei entstehen winzig kleine Verletzungen in den Fasern, die wie bei einem Knochenbruch zusammenwachsen und hinterher wesentlich stabiler sind. So werden die Sprossabschnitte dicker und bleiben kürzer. Zudem verzweigt sich die Pflanze mehr, kleine und buschige können dem Wind besser standhalten als lange und dürre.

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Die Kleinen entwickeln sich prächtig

Wer verhindern will, dass die junge Pflanzen zu sehr in die Höhe schießen und sich dabei zu sehr strecken, sollte weiterhin auf den Lampenabstand achten. Ist er zu groß, leiden die Kleinen an Lichtmangel und strecken sich nach dem Licht. „Das ist nicht gut, schließlich wollen wir später reichlich Blüten ernten, die an den Verzweigungen wachsen“, weiß Julia. Bei Neonröhren zwei bis fünf cm und bei Natrium-Dampf-Lampen 30–90 cm, je jünger, desto größer der Abstand. „Wenden wir uns nun dem Pflanzmedium zu“, sagt Julia, während sie ein Stück Nepalesen in ihre hölzerne, mit orientalischen Mustern verzierte Schale bröselt. „Hier gibt es zwei grundsätzliche Methoden: organisch oder hydroponisch. Organisch bedeutet Anbau auf lebenden Medien, in denen die organischen Stoffe durch Mikroorganismen zersetzt und so in

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Die Komponenten für eine gute Mischung (Sand, Cocos, Tongranulat, Hornspäne, Urgesteinsmehl, Bittersalz, Guano; von oben nach unten und links nach rechts)

eine für die Pflanze aufnehmbare Form umgewandelt werden. Der Anbau auf toten Medien wie Hydroton, Perlit, Vermiculit oder Steinwolle wird als hydroponisch oder auch hydrologisch bezeichnet. Hier müssen die Nährstoffe in Salzform vorliegen und zusammen mit dem Sauerstoff immer wieder zugeführt werden. pH- und EC-Wert des Wassers müssen ständig kontrolliert und exakt auf ihrem Niveau gehalten werden. Während organische Medien eine gewisse Pufferfunktion hinsichtlich des pH-Wertes und der Nährstoffversorgung haben, reagieren unsere Schützlinge in Hydromedien schnell und empfindlich auf Fehler“ rät Julia, während sie gerade einen Kopf auf ihrer kleinen gläsernen Bong stopft. „Deswegen ist der organische Anbau eher für den Anfänger geeignet, da sich fehlerhafte Behandlung nur langsam auswirkt und so oft noch korrigiert werden können, wenn es nicht zu schlimm ist. Dafür können die Nährstoffe beim hydrologischen Anbau besser auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt werden.“ Moderne Entwicklungen auf dem Grow-Sektor lassen jedoch eine Synthese beider Methoden zum hydroorganischen Growing zu. Cocosfasern verhalten sich laut Julia ähnlich wie hydrologische Medien. Aber auch Blumenerde kann mit Tongranulat, Perlit oder Vermiculit vermischt werden. Sand z. B. macht das Medium kompakter und erhöht die Wasserleitfähigkeit, dafür enthält er weder Nährstoffe noch vermag er sie zu halten. Tongranulat hingegen verbessert durch seine grobe Struktur die Durchlüftung und speichert relativ viel Wasser. Perlit ist ein durch Erhitzung aufgeschäumtes vulkanisches Glas, welches aufgrund seiner unregelmäßigen Oberfläche gut Wasser und Nährstoffe speichert, aber auch schnell entwässert und so einer Versalzung vorbeugt. Vermiculit wiederum wird durch Erhitzen aus Glimmer hergestellt und speichert noch mehr Wasser als Perlit. Beide werden gerne beim Hydrogrowing eingesetzt, finden aber auch als beliebte Zuschlagstoffe ihre Verwendung. Es gibt sie in verschiedenen Kornstärken. Für Stecklinge sollte immer die kleinste verwendet werden. „Am besten ist meist eine Mischung verschiedener Medien, um so ihre Vorteile zu kombinieren bzw. Nachteile auszugleichen. Wichtig ist, dass das Substrat eine hohe Wasserhaltekraft und Durchlüftung besitzt. Zudem sollte es leicht sauer sein und einen guten Wasserablauf haben, denn Staunässe lässt die Wurzeln innerhalb von 48 Stunden absterben“, warnt Julia. Eine gute Substratmischung ergibt sich aus 70 Prozent CocosSubstrat, 20 Prozent Tongranulat und 10 Prozent Sand. Sie ist von lockerer Struktur, speichert viel Wasser und Nährstoffe, entwässert aber trotzdem gut und fördert ein rasches, stark verzweigtes Wurzelwachstum. Um die Durchlüftung zu erhöhen kann auch mehr Tongranulat und dafür weniger Cocos und Sand verwendet werden. Der Nachteil dieser hydroorganischen Erdmischung ist ihr etwas geringer Nährstoffgehalt, vor allem an Spurenelementen mangelt es. Mit einigen Zuschlagstoffen (siehe unten) ist das Problem aber schnell behoben. „Das Mischen – vor allem mit Perlit und Vermiculit – kann ein staubige Sache werden, deshalb am besten eine Schutzmaske tragen“ rät Julia.


9 guerilla growing Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Für den Anfänger ist eigentlich das Beste, wenn er sich gute, vorgemischte Kompletterde aus dem Grow Shop holt. Die gibt’s von verschiedenen Produzenten. Da organische Medien die Nährstoffe nur langsam abgeben, können Langzeitdünger eingesetzt werden um den Nährstoffgehalt des Bodens auf lange Sicht zu verbessern. Zum einen gibt es mineralische Dünger wie Urgesteinmehl, das aus klein gemahlenem Gestein besteht und vor allem Kalium und Phosphor liefert. Bittersalz hingegen ist Magnesium in Salzform. Dann gibt es noch Kalkstickstoff und Dolomitkalk, die vor allem Calcium und Stickstoff liefern sowie den pH-Wert des Bodens stabilisieren. Zum anderen sind da die Organischen wie Humus und Guano. Aber auch Kompost, Stallmist oder Dung können verwendet werden solange der Geruch nicht stört. Sie alle decken das breite Spektrum der Nährstoffe weitestgehend ab. Als Stickstofflieferant dienen Hornspäne – klein gemahlene Hörner und Hufe. Im Prinzip können auch alle möglichen organischen Abfälle wie Fischreste und Eierschalen mit eingearbeitet werden. Dabei aber unbedingt darauf achten, das sie aus pestizidfreier Produktion stammen. Sie sollten beim Untermischen gut verteilt bzw. zerkleinert werden. In der Wachstumsphase sind stickstoffund magnesiumhaltige Zuschläge sinnvoll, während es in der Blütephase die phosphor- und kaliumhaltigen sind. „Ach, jetzt hab ich mich wieder verquatscht. Ich wollte doch einen rauchen“ freut sich Julia nach langen philosophieren über growing und zieht genüsslich an ihrer Pfeife.

Indoor Growing #2Tipps 1. Im Haus müssen sämtliche Umweltfaktoren – Licht, Luft, Klima, Bewässerung und Nährstoffversorgung - selbst bestimmt werden. 2. Ein Reflektor wie z.B. Mylarfolie oder weiße Farbe erhöht die Lichtausbeute der Lampe(n). 3. Vor jeder Saison sollte alles gründlich gereinigt und auch während des Grows stets auf Sauberkeit geachtet werden. 4. Um Energie zu sparen reichen für die ersten Wochen nach der Keimung Neonröhren aus.

Während sie noch den Qualm auspustet, fährt sie fort: „Wie bereits erwähnt ist Staunässe tödlich für die Wurzeln, denn sie mögen es gerne luftig und sauerstoffreich.“ Eine ungefähr drei cm hohe Drainageschicht aus grobem Tongranulat oder Kies am Boden des Topfes verhindert sie zuverlässig. Um in großen Töpfen oder Beeten die Belüftung der Wurzeln zu verbessern, können durchlöcherte Schläuche oder Röhren gelegt werden, in die regelmäßig hineingepustet wird. Eine luftige Bodenstruktur macht dies laut Julia jedoch weitestgehend überflüssig. Um in Erde Nährstoffe optimal aufnehmen zu können wird ein pH-Wert zwischen 6,2 und 6,8 benötigt. Nur in diesem Bereich liegen die Salze in leicht abbaubarer Form vor. Steigt er über 7,2 werden die Nährstoff nicht nur schlecht aufgenommen, sondern können sich sogar in toxische Salze verwandeln. Der EC-Wert gibt den Nährstoffgehalt des Mediums an und spielt vor allem im Hydro-Bereich eine wichtige Rolle. „Für die Keimung gibt es verschiedene Methoden“, weiß Julia. „Einige legen die Samen zwischen zwei feuchte Taschentücher und pflanzen die Samen ein, sobald sie gekeimt haben.“ Dabei müssen die Tücher immer gut feucht gehalten werden. Es ist ebenfalls möglich die Samen mit einem viertel bis halben Liter Erde zu mischen und flach in einer Schale auszustreuen. Sie werden dann vorsichtig in Töpfe gesetzt, sobald sie gekeimt haben. Etwas aufwendiger ist es die Samen in kleinen Torfquelltöpfe keimen zu lassen und dann einzupflanzen. Die geringste Gefahr für die Wurzeln besteht, wenn die Samen direkt in die zur Vorzucht bestimmten Töpfe gesteckt werden. Diese Methode ist für Julia die beste. Man kann zwar nicht genau sehen, welcher Samen wirklich keimt und hat vielleicht dadurch länger Zweifel ob alle kommen oder ob man noch mal ein paar Samen nachsetzen muss, aber man kann auch wirklich fast nichts falsch machen oder die Wurzeln schädigen. „Die in den ersten Töpfen enthaltene Erde sollte Steck- und Keimlingserde sein. Diese enthält weniger Nährstoffe als die Kompletterde. Das ist wichtig, weil die ersten Wurzeln noch recht empfindlich gegen Überdüngung sind. Diese Erde reicht gewöhnlich für ein bis zwei Wochen, je nach Größe des Topfes und Bedarf der Sorte. Danach muss mit Zugabe von Flüssigdünger oder Umtopfen ausgeglichen werden“, seufzt Julia schon wieder. Am Anfang natürlich schnell umtopfen, damit die Babies immer genug Platz zum Entfalten haben. „Hanf ist eine sehr anspruchsvolle Pflanze, vor allem wenn sie unter Optimalbedingungen gezogen wird“, gibt sie zu bedenken, „also achtet vor allem auf die ersten gelben Blätter, die ganz unten entstehen. Ein sicheres Zeichen für Stickstoffmangel, der am Anfang besonders häufig Auftritt, denn sie benötigen ihn zum Blattwachstum. Ich hoffe es war für euch genauso interessant wie für mich. Beim nächsten Mal lernt ihr die Umweltfaktoren richtig zu steuern. Mit hanfigen Grüßen Das Guerilla Growing Team

5. Für die Blüte wird eine Natrium-Dampf-Lampe mit mindestens 400W benötigt. 6. Ein auf die Pflanzen gerichteter Schwenkventilator lässt die Pflanzen klein und buschig wachsen. 7. Der Abstand zu Lampe sollte immer so groß wie nötig und so gering wie möglich sein. 8. Während organische Medien eine gewisse Pufferfunktion gegenüber Versorgungsfehlern besitzen, reagieren Pflanzen in Hydromedien sofort und empfindlich auf Schwankungen im PH- oder ECWert.

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Neonröhren reichen für den Anfang

9. Das Substrat muss eine hohe Wasserhaltekraft und gute Durchlüftung besitzen. 10. Bei Erde sollte Staunässe unbedingt vermieden werden, weil sie innerhalb kurzer Zeit zum absterben der Wurzeln führen kann.

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


10 wirtschaft Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Wirtschaftsticker

Was Kiffer bald bekommen werden

Nach dem Riesen-Erfolg mit ihren Düngern in Kanada plant nun Advanced Nutrients auch den europäischen Markt zu erobern. Auf der „HighLife“ stellten sie sich erstmals vor. +++ Dem schließt sich wohl auch Allie’s Wholesale Garden Supplies an und streckt derzeit seine Fühler nach Europa aus. +++ Advanced Hydroponics of Holland hingegen ist ja schon länger auf dem Markt und bringt nun, wie auch einige andere Firmen, einen neuen Booster auf den Grow-Markt +++ BioBizz überraschte die Szene mit einer neuen Samenreihe, genaue Geschmackstests liegen der Redaktion aber leider noch nicht vor. +++ Ecoplanet BV versucht sich an einem Dünger, der so simpel wie möglich ist. Wie gut der wirklich sein wird, erfahrt ihr wohl in der Growing-Sonderausgabe des Hanf Journals. +++ Der bekannte Gras-Schneider Kermit von der Firma Glawill Commerce scheint wohl nun direkte Konkurrenz zu bekommen. In der Szene sprachen sogar einzelne von einem Plagiaten, was daran ist bleibt derzeit eher offen. +++ Auch sehr kritisch wurden die neuen Pläne von Boy in der Hanf-Szene aufgenommen. Dieser plant eine zweite Messe in Barcelona / Spanien (HighLife Beurs Barcelona) durchzuführen, und das obwohl die Spannabis wohl ein voller Erfolg zu werden scheint. +++ Die Firma Ikon International beglückt dagegen die Szene mit guten News. Ein neuer hochwertiger Filter rundet ihr sonst schon gutes Angebot ab. Hier scheint sich ein neuer europäischer Distributeur zu mausern. +++ Von Mix’n’Ball, den Upperclass-Grindern gibt es nun den kleinsten Grinder der Welt. Nano ist echt was für eine Portion. +++ Von Quantumhydro konnte man auf der „HighLife“ ein wirklich gutes und neu durchdachtes www.eurohydro.com Pflanzenzuchtsystem entdecken. Leider hat Quantumhydro bisher noch keinen Vertrieb, was sich aber hoffentlich bald ändern wird. +++ Ganz neu und besonders geeignet für Pur-Raucher, wie der Hanf JournalRedaktion, gibt es nun von Smoking die neuen Master Papers. Extra dünn und extra schmal, also nur was für die Chefs.

GHE wächst schnell

Sativa Sisters: Kind Sanctuary Bed&Breakfast Vancouver BC

Diesmal gibt’s eine Produktpräsentation, wie wir sie noch nie hatten. Wir präsentieren: einen Urlaub. Und natürlich nicht irgendeinen, sondern einen original Kifferurlaub in Kanada. Genauer gesagt in Vancouver, einer der Kiffermetropolen dieser Welt. Das die Gesetzgebung in Vancouver wesentlich relaxter ist als bei uns, berichteten wir ja schon öfters. Dass dort aber auch das Gras besser und billiger als in Berlin ist, das musste uns erst einer unserer Mitarbeiter erzählen. Der hat die süße kleine Herberge „Sativa Sisters“ nämlich schon mal genutzt und kam mehr als begeistert zurück. „Die drehen dir da einen Joint zur Begrüßung!“ waren seine euphorischen ersten Worte. Und auch die weitergehende Versorgung scheint nicht allzu problematisch zu sein. Das ganze ist zwar etwas teuer (die Preise für Doppelzimmer variieren zwischen 125 und 185 Kanadischen Dollar pro Nacht), dafür wird man aber königlich umsorgt und nächtigt in traumhafter Lage. Den Strand in Fußmarschnähe, Downtown nur fünf Autominuten entfernt und dreißig Minuten bis zum nächsten Skigebiet, was will man mehr? Buchungen und Infos unter: Telefon: 001 (604) 671-9567 Oder per E-Mail: stay@theamsterdam.com www.theamsterdam.com

D&E Ephedra Super Caps Welch Wunder: Selbst im prüden Deutschland gibt es noch so manches Zauberkraut, das zumindest theoretisch überall frei zu haben ist. Das Ephedrakraut ist eines davon. In konzentrierter Form in Kapseln abgepackt gibt Ephedrin Energie für lange Nächte oder auch Tage. Im Prinzip ist es mit dem bekannten Amphetamin Speed eng verwandt, es weist allerdings eine OH-Gruppe mehr auf. Dadurch lässt es sich schlechter ins Gehirn transportieren als der Verwandte. Ergo: weniger Wirkung bei gleichen Risiken und Schädigungen. Dafür ist es aber mit hundertprozentiger Sicherheit ungestreckt, also letztlich doch weniger schädlich. In den USA haben sie das Potenzial dieser Kapseln erst vor kurzem erkannt und wollen sie nun verbieten. Die Firma D&E experimentiert deshalb auch schon mit verschiedenen Ephedrafreien Alternativen. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die tolle Alternative zu illegalen Wachmachern, bei denen man halt doch nie weiß was drin ist. Die Kapseln gibt’s zum Beispiel bei: www.fitness-ernaehrung.com

Edle Pfeife aus Bruyèr-Holz www.smart-smoking.de

General Hydroponics Europe belegte den 162. Platz im Deloitte Touche Tohmatsu’s Ranking der 500 schnellstwachsenden europäischen Technologiebetriebe. Um die am schnellsten wachsen-den Firmen herauszufinden, schaute sich Deloitte die Einnahmen der letzten drei Jahre an (2000-2002), berechnete den Prozentsatz des Einkommenswachstums und verglich diesen unter allen Firmen. Aufgrund der beispiellosen ökonomischen Herausforderungen, mit denen der Technologiesektor derzeit konfrontiert wird, haben die Firmen, die einen Platz auf besagter Liste verdienten, signifikante Erfolge erbracht. Wegen ihrer Visionen, Führung und Innovationen sind diese Firmen vermutlich Schlüsselkräfte hinter Europas ökonomischem Wachstum in den vorigen Jahren, so Karel Bakkes, ein Partner des Programms. „Wir führen das starke Wachstum unserer Firma auf mehrere Faktoren zurück“, so Noucetta Kehdi von GHE: - Eine verstärkte Fähigkeit im weltweiten Wettbewerb mitzuhalten. - Große Ansprüche an unsere Produkte bezüglich Innovativität und Qualität. - Eine starke Führung. - Der Einsatz unserer Mitarbeiter und Unterstützer. - Die exzellente Arbeit, die von unseren Distributoren und Partnern geleistet wird. Tel: +33 5 62 06 08 30 – Email: info@eurohydro.com

Dass sich die Firma „Tune“ Sorgen um die Gesundheit der Kiffer macht, ist ja nichts Neues. Mit ihren Aktivkohlefiltern für Joints und Bongs sind sie ja schon länger auf dem Markt und retteten damit schon manch verqualmte Lunge. Dank der Aktivkohle werden die Schadstoffe aus dem Rauch gefiltert – der Rauch wird angenehm mild, ohne merklich an Wirkung zu verlieren. Zu den bereits bekannten Pfeifenköpfen für (Aktivkohle-gefilterte) Bongs und Pfeifen aus Olivenholz gesellt sich nun eine neue Pfeife aus edlerem Material. Gefertigt wird diese Pfeife aus dem klassischen Holz für edle Tabakpfeifen, dem wertvollen Bruyère-Wurzelholz. Auch diese Pfeife hat eine Aufnahme für die (übrigens auch jointfähigen) Aktivkohlefilter und dadurch den einzigartig milden Geschmack. Das Bruyèreholz ist äußerst hart, hitzebeständig und geschmacksneutral. Das hygienische Acrylmundstück ist ergonomisch flach und lässt sich rückstandsfrei säubern. Neben diesen Vorteilen muss noch erwähnt werden, dass diese Pfeife einfach stylie aussieht und gut in der Hand liegt. Also nicht nur ein Geschenk an deine Lunge. unter www.smart-smoking.de und in 80 fortschrittlichen Headshops


11 cool tour Wieder einmal hieß es Sachen packen, Pfeife suchen und auf zur nächsten Messe. Dieses Mal sogar nach Holland! Was will man also mehr, freies Kiffen, viele Helden der Szene - und überhaupt, ein Wochenende Party again, wer kann da schon Nein sagen? Na ich natürlich nicht und so schleppte ich mich in unserem alten Opel Kadett von Berlin nach Utrecht, um in voller Montur an der „HighLife“ in Utrecht teilzunehmen. Zwar schafften wir es pünktlich am Freitag in der Halle zu erscheinen, doch leider ging dann die Preisverleihung des „HighLife“-Cups vollkommen an mir vorbei. Wer sollte denn auch schon damit rechnen, dass diese Preise am Freitag überreicht werden? Und wie sollte ich es außerdem nach den ersten vier Pfeifen auch dorthin schaffen? Ihr seht, es war fast unmöglich. Aber das war alles nur halb so schlimm, denn schließlich fand sich ja zum Beispiel Luc von Paradiese Seeds direkt zum Fotoshooting bei mir am Stand ein. Wenn der Prophet also nicht zum Berg kommt, muss eben der Berg zum Propheten kommen. Zumindest muss sich das Luc gedacht haben und präsentierte mir stolz seine drei Trophäen, darunter auch ein erster Platz. Auch Henk von Hesi fiel mir auf einmal um den Hals und freute sich wie ein Schneekönig über den ersten Platz des Growshops Hydroland Nimwegen. Dieser hatte im Bereich “ Growshops Hydro” mit White Widow gewonnen und seine Pflanzen mit dem Dünger von Hesi verwöhnt. Die neue Samenreihe vom Sjamaan scheint ebenfalls ein voller Erfolg geworden zu sein, denn schließlich konnte auch er mir mit Stolz seinen Pokal für den ersten Preis im Bereich Hydro präsentieren. Leider hat mich dann zwar Mila von Polli-nator nicht gedrückt, aber gewonnen hatte sie trotzdem, erster Platz für ihren I c e - O - L a t e r.

Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Gewinnerliste des HighLife Cup 2004

im Bereich “Samenzucht” Hydro 1. Double Gum (White Label) 2. Mr. Nice G 13xhashplant (The Sensi Seed Bank) 3. Nebula (Paradise Seeds) Bio 1. X-Factor (Paradise Seeds) 2. Marley´s World (The Sensi Seed Bank) 3. Master Kush (White Label) Outdoor 1. Early Skunk (The Sensi Seed Bank) 2. Biddy Early (Magus Genetics) 3. Gorilla (Paradise Seeds) Haze Hydro 1. Jack Herer (The Sensi Seed Bank) Haze Bio 1. Mother´s Finest (The Sensi Seed Bank) Bongs von Molino. Eine bunte erschwingliche Glaspfeife erfreut mein Herz ja immer. Auch wieder neu auf dem Bongmarkt ist die Kuschelbong, nun aber auch im coolen Outfit, mit bunten Farben und Flammenoptik. Somit kann man auch den Rauch wieder sehen und hat was Stylishes in der Hand. Leider konnte ich diese Bong bisher nicht testen, was sich aber vielleicht ja noch ändern lässt. Sehr wichtig war definitiv ein intensives Gespräch mit Martin von Roor. Um was es genau ging, sag ich nur noch nicht! Haha, nur soviel: Wir werden eure wildesten Bongträume verwirklichen. Zumindest die drei kreativsten Wünsche werden wohl erfüllt werden. Also seid gespannt. Ansonsten konnte ich noch herausfinden, dass Nirvana bald einen Seed-Shop-Center of Amsterdam eröffnen will. Faszinierend war auch The Crystalman (www.crystalman.nl), der wohl der einzige Künstler der Trichome sein dürfte.

„HighLife“ in Utrecht Nachdem ich nun schon die Preisverleihung für die besten Gras-Sorten verpasst hatte, musste ich natürlich versuchen, wenigstens die weiteren Highlights auf der „HighLife“ aufzuschnappen. Und so gab es am Freitag noch eine mit Spannung angekündigte Präsentation von Canna. Keiner durfte sagen was dort passieren wird und überhaupt war sowieso alles super geheim. Später stellte sich dann heraus, dass nun auch Canna eine neue Bioreihe auf den Markt schmeißen wird. Näheres erfahrt ihr, wenn ich mich mal nüchtern mit der Materie beschäftigen kann. Faszinierend war auf jeden Fall die Möglichkeit sein Gras auf dem Canna-Stand testen zu lassen und da ich grad noch ein bissi schlechtes „Swiss outdoor“ bei mir hatte, reichte ich das doch gleich mal ein. Stolze 15,01 Prozent THC, das haute mich dann doch vom Hocker. Und ich dachte das wäre schlecht gewesen. Besonders viel Spaß hatte ich auch auf dem Stand der Canna Trade.ch, den erstens stand da immer ein warmer Kaffee für mich bereit (danke Marco) und zweitens konnte man sich dort nett niederlassen und wurde auch gleich noch in bester Pose gezeichnet, große Klasse. Ganz große Klasse bewiesen auch die Jungs und Mädels von iGrow, denn schließlich zeigten die gleich mit einem Stinktier, wie gut ihre Filter wirken. Außerdem wussten die auch wie man gut feiert. Denn am Samstagabend lud uns (also mich und noch einen ausgewählten Rest) Canna erst auf ein fettes Essen und dann auch noch auf eine rockige Tranceparty ein. Über 20.000 Personen feierten die Entdeckung der elektronischen Musik und ich rockte – dank Canna – in der VIP-Lounge. Ganz großes Kino kann ich da nur sagen, ganz große Party. Mein liebster Gruß gilt da noch Stephanosch (www.fluus.ch) der mich mit auf die Gästeliste setzte – danke und Bussi! Neben den tollen Partys muss definitiv noch die Nachspeise am Freitag, beim Ausstellerabend erwähnt werden. Wer gesehen hatte wie Martin von Roor und Iris vom Greenhouse Kontor diese verschlungen haben, wusste wie gut das sein musste. Aber auch ich konnte mich nicht wirklich zurückhalten. Doch da genug zum Kiffen bereitstand, war das mit der Verdauung nicht mehr wirklich ein Problem, nur der Kaffee fehlte – aber man kann ja nicht alles haben. Sehr beeindruckend fand ich auch noch die Riesenbong auf dem G-Spot-Stand. Wann wir die einmal wirklich einweihen können wurde mir zwar nicht verraten, aber ich habe schon mal dafür gesorgt, dass wir das auch wirklich machen. Wäre ja zu schade, so ein Riesenteil ungenützt zu lassen. Die kleine Variante der G-Spot-Bongs konnte ich dagegen schon mal zum Testen mit nach Hause nehmen, mehr dazu aber im nächsten Hanf Journal. Ganz toll waren auch die neuen Pfeifen und

Die Messe in Utrecht war mal wieder ein voller Erfolg und machte echt viel Spaß, schließlich konnte man ja kiffen ohne Ende und No Mercy sorgte mit Äpfeln, Birnen und Orangen immer für einen ausgeglichenen Vitaminhaushalt. Zu Schluss noch einen Gruß an die Entwickler des Kartenspiels Grow the Plant, mit denen wir uns einen Stand teilten, hat echt Spaß gemacht mit euch da rumzusitzen, zu kiffen und Tee zu trinken. Das nächste Mal werdet ihr mich auf der CannaTrade.ch in Bern treffen können. Geschenke, neueste Produkte und sonstiger Klatsch und Tratsch dann bitte immer beim Hanf Journal für mich abgeben oder einem der vielen Sträflinge geben. Kommt sicher alles bei mir an. Werner Graf


12 cool tour Das Eckthema: Verreisen im Kopf

„Hitler, Bush, Blair – international”

Hans Söllner

Als nun seine neue CD in unserer Redaktion eintraf und ich sie mit einem Lächeln einlegte, wurde wieder ein Gefühl in mir stark: Irgendwann werde ich auch ein Revoluzzer sein – so wie Söllner. Ein Kampf für die gute Sache, gegen verlogene Politiker und gegen das Totschweigen.

Als ich in der dritten Klasse das erste Mal ein Kassette von Hans Söllner in meinen Händen hielt, wusste ich, nun bin ich ein Revoluzzer! Zugegeben, verstanden hab ich damals noch wenig, doch das der Staat wohl etliches an Scheiße baut, hat er mir damals dann doch auch schon vermitteln können. Nun, gut zehn Jahre später habe ich mich allmählich zu einem angepassten Schreiberling gegen das System gemausert und Hans Söllner? Na der, der kämpft immer noch – und immer noch so radikal. Am 9. Februar ist nun seine neue CD im Handel erschienen, sie heißt „OIWEI I“ und reiht sich ein in die Rubrik: Danke, dass das endlich einer mal laut ausspricht, danke Söllner! „Freiheit für Palästina. Keine Morde mehr im Heiligen Land . . . Ein Nazi bleibt a Nazi – egal an welchem Ort.“ Zugegeben: Immer wieder regen sich Menschen über den arroganten Auftrittsstil Hans Söllners auf. Auch ich bin immer wieder frustriert, wenn nette Absagen von diesem Idol eintrudeln. Aber ist es nicht in Wahrheit so, dass wir ihn gerade dafür bewundern. Hans Söllner geht seinen Weg und es ist eben seiner. Er lässt sich nicht kaufen, er lässt sich nicht vereinnahmen und wenn er sich vor einen Karren spannen lässt, dann muss es schon seiner sein.

In seinen Prozessen geht es derzeit um 280.000 Euro, meist wegen Beleidigungen, oder sagen wir besser wegen seiner Meinung. Ob das gerecht ist? Nein, schließlich sagt er ja das was ich hören will. Dass ich die CD als Redakteur geschenkt bekommen habe – eine Sauerei – und das von Söllner, warum bekomm nun grad ich die? Aber wie sagt er schon so passend auf der besagten neuen CD „Die Gerechtigkeit is a schene Hure die mit dem Justizminister bumst.“ Aber doch das net mit mir. Also ich werd die 15 Euro nächste Woche durch einen Kauf einer weiteren CD nachreichen – und ihr solltet das a u c h t u n . Wi r k l i c h : a b s o l u t e Kaufempfehlung – allein um einen der letzten Revoluzzer unseres Landes zu unterstützen. „Babylon muass verbrenner, mann – waiß freiwillig net geht!“ Werner Graf

Max Romeo and „The Ethiopians“ in town! Für alle Rocksteady- und Roots Reggae-Liebhaber ist es Zeit für den Gang zur Dancehall. Denn ein ehrwürdiger Gast betritt die hiesige Musiklandschaft: der etwas anrüchige, sozialistische, 56-jährige Roots-Sänger Max Romeo wird unter uns sein Feuer versprühen und den Teufel damit ins All schicken. Gebt euch auf keinem Fall der babylonischen Gangart von einem Schritt vorwärts, zwei rückwärts hin, denn er wird von den nicht minder geschichtsträchtigen „Ethiopians“ begleitet. Diese in der Übergangszeit vom Ska zum Rocksteady entstandene Band hatte nicht nur eine identitätsstiftende (home-grown) Wirkung auf die Insel Jamaika, sondern entpuppte sich auch auf der anderen Seeseite, England, in Abgrenzung zum bestehenden Pop als erfolgreich. Der Punkt Originalität ließe sich bei diesem Trio hinsichtlich einiger Formationsänderungen im Laufe der Zeit allerdings doch eher bezweifeln. Max Livingston Smith wurde 1947 in Kingston geboren, wo er mit 14 ausgerissen als runaway kid auf eigene Faust groß wurde. Seinen Spitznamen erwarb er sich bei einem Gespräch

mit einem Mädchen: deren Vater bekam die zwei morgens um 8 Uhr zu Gesicht und sah Max, als er später am Tage von der Arbeit zurückkehrte, in der gleichen Position am selben Ort wieder, er nannte ihn daher einen Romeo. Der Produzent Bunny Lee kam darauf zurück und so entstand sein erstes Soloprojekt unter „Max Romeo“. Durchschlagenden Erfolg sollte er allerdings erst später mit einem etwas eigentümlichen Lied, das für die damaligen Verhältnisse anrüchige und daher für Furore sorgende Zeilen enthielt, genießen dürfen. Das von Lee „Scratch“ Perry produzierte Stück „Wet Dreams“ erzählt die Geschichte von einem undichten Dach, wie Romeo später den Zensoren Englands verrät. „Every night I go to bed I have wet dreams . . . “ überzeugte diese allerdings nicht von der Unzweideutigkeit des Liedes, sodass es weiterhin seinen Platz auf dem Index behielt, statt dessen jedoch den in den Charts veränderte: Top Ten im Mai 1969. Es folgten einige nicht minder verstohlene Songs, der kurze Versuch eines eigenen Labels (Romax) sowie Produktionen mit Bunny Lee.

11.02. 12.02. 13.02. 14.02. 15.02. 17.02. 18.02.

Darmstadt – Centralstation Dortmund – Live Station Stuttgart – Zapata München – Muffathalle Köln – Live Music Hall Berlin – Kesselhaus-Kulturbrauerei Hamburg – Fabrik

im Vorprogramm: Ganjaman backed by Feueralarm

Der Preis der Demokratie wurde auf Jamaika schon immer mit Gewalt im Wahlkampf bezahlt. Im Jahr 1972 war diese allerdings besonders grausam. Viele der armen Städter und Rastafaris schlossen sich der damaligen Opposition, der sozialistischen People’s National Party (PNP), an. Man erhoffte sich Gutes und viele Roots-Stücke dieser Zeit erzählen politische Geschichten, wobei die Politiker mit Figuren des Alten Testaments gleichgesetzt werden. So wollte auch Maxie mit „Press along Joshua“ Michael Manley, Kopf der PNP, unterstützen und inspirieren. Die PNP entschied sich jedoch für „Let The Power Fall On I“ (ebenfalls von Max Romeo) als ihren Wahlkampfsong, während der gläubige Rasta unter anderem mit Bob Marley für die Parteikampagne über das Land tourte. Einige Jahre später nahm Romeo sein Meisterwerk „War Ina Babylon“ (’76) auf, in dem er mit „One Step Forward“ die Verfehlungen der Politik zur Zeit der Wiederwahl der PNP ankreidete. Obwohl Romeo die meisten Stücke selbst schrieb oder mitschrieb und alle Stücke selbst singt, wurde der große Verdienst für den Erfolg des Albums vor allem Produzent Scratch Perry zugeschrieben. Wie auch immer brachte das Titelstück mächtige Anerkennung mit sich, es war die Spitze seiner Karriere. Seitdem lebte Max Romeo in den USA, auf Jamaika und zuletzt in Frankreich, wo er noch immer großen Erfolg hat. Er nahm noch einige Produktionen mit Jah Shakka, Tapper Zukkie und den Produzenten Mafia und Fluxy auf. Außerdem erschienen viele verschiedene Neuveröffentlichungen alten Materials. Max Romeo schafft es, bewusstseinsfördernde, religiös inspirierte Stücke mit sozialen Fragestellungen satt ’rüberzubringen und auf Konzerten traut man ihm auch in bereits reifem Alter noch zu, einen flotten Wackel-Knie-Ska-Skank zu Uptempo Beats aufs Parkett zu legen. Raoul Roßmann

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


13 cool tour Hanfjournal Reihe:

PSYCHOAKTIVA

Ketamin In dieser Folge meiner kleinen Serie stelle ich die immer beliebter werdende Substanz Ketamin waschzettelartig vor. Teil 7 wird also eher von praktischem Nutzen sein als rein einführender, informativer Natur. Zu oft verwenden Discogänger die Substanz unter falschen Voraussetzungen, was zum einen die Erwartungshaltung des Users, zum anderen auch das Setting angeht. Man gebrauche nachfolgende Hinweise als Beipackzettel. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren . . . Ketamin wird auch CI-581 genannt, seine chemische Bezeichnung lautet 2-(2-Chlorphenyl)-2-methylamino-cyclohexanon, Summenformel: C13 H16 NOCI. Ketamin gehört zur chemischen Wirkstoffklasse der Phencyclidinderivate und ist mit Phencyclidin (PCP, Angel dust, Peace Pill . . .) und Cyclohexylamin (z. B. dem Arylcyclohexylamin Tiletamin) verwandt und als Enantiomer bzw. Razemat (S- und R-Ketamin) verfügbar. Die Substanz ist wasserlöslich (1 g in 5 ml Wasser oder 14 ml Alkohol) bei einem pH-Wert von 3,5 bis 5,5. In der Regel enthalten Ketaminpräparate 50 oder 100 Milligramm Wirkstoff pro Milliliter Lösung. Präservativ ist Benzethoniumchlorid.

Dosierungshinweise: Oral: 200–450 mg; nasal: 50–150 mg; intramuskulär: 30–120 mg; LD50 (Letale Dosis): Die letale, also bei 50 % der Probanden tödlich wirkende Dosis wurde beim Kaninchen mit 60 mg/kg i. v. angegeben (Boussarie 2001). Beim Menschen kann eine möglicherweise tödliche Dosis ab 4,5 g erwartet werden. VORSICHT: Es existiert kein Antidot (Gegengift) zu Ketamin! Aufgrund der unfassbar schnell eintretenden und heftigen Wirkung ist die intravenöse Injektion von Ketamin nicht besonders populär. Das dissoziativ wirkende Ketamin bindet physiologisch an die NMDA-Rezeptoren und metabolisiert in der Leber zu Norketamin (weist etwa 1/3 der Ketaminpotenz auf) und Dehydronorketamin. Unter „dissoziativen Drogen“ versteht man vereinfacht gesagt, psychotrope Substanzen, die dem Nutzer während des Rausches das Gefühl vermitteln, er sei von seinem eigenen Körper oder sogar Bewusstsein abgetrennt. Bei entsprechend hoher Dosierung hemmt die Substanz das Schmerz- und Körperempfinden. Der User durchlebt u. U. außerkörperliche Erfahrungen und verschmilzt mit seiner Umgebung, d. h. er ist nicht mehr in der Lage, sein Bewusstsein rational von der Außenwelt abzutrennen. Er fühlt sich mitunter wie im Traum und wird eins mit dem Universum. Personen, die an folgenden Krankheiten, Verletzungen und medizinischen Auffälligkeiten leiden, dürfen keinesfalls Ketamin zu sich nehmen bzw. verabreicht bekommen: Aorten- und Mitralstenose (Verengung der Aorta oder Mitralklappe), Aortenaneurysma, Augenverletzungen, Eingriffe im Nasen- und Rachenraum, Eklampsie (schwangerschaftsbedingter Krampfanfall), EPH-Gestose (Präeklampsie, Vorstufe der Eklampsie), frischer Herzinfarkt, Glaukom, Herzinsuffizienz, Herzklappenerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion, Hypertonie (krankhaft niedriger Blutdruck), koronare Herzkrankheiten, Schädel-Hirn-Trauma, Nabelschnurvorfall, Tumor der Nebenniere, psychiatrische Erkrankungen, und/oder Gebärmutterwand-Einriss. Langanhaltender chronischer Missbrauch führt zu Toleranzausbildung. Die durch die entstehende Toleranz stetig zu erhöhende Dosis begünstigt Gedächtnisstörungen und im schlimmsten Falle sogar Nerven- und Hirnschädigungen. Ketamin wird notfallmedizinisch vom Notarzt und Rettungsdienst appliziert. Ein K-User wird also im Falle einer solchen medizinischen Verabreichung durch eine aufgebaute Toleranz schwere Nachteile erleiden, sprich: Das Medikament wirkt nicht, wie vorgesehen. Ketamin ist ein rezeptpflichtiges Pharmakon, das nicht dem BtmG unterstellt ist. Der private Handel mit Ketamin ist verboten und wird gemäß der arzneimittelgesetzlichen Bestimmungen geahndet. Ketamin wird im Drogenscreening normalerweise nicht untersucht. Bei Verdacht kann Ketamin vermittels HPLC (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie) identifiziert werden. Das Abbauprodukt Dehydronorketamin ist bis zu drei Tage im Urin nachweisbar.

Markus Berger

Psychoaktiva

lsd, psilocybin, dmt, meskalin, dom, 2c-b, mda,tropeine, ibogain, harmanalkaloide, isoxazole, ketamin, salvia divinorum, pcp, Amphetamin und Methamphetamin, Koffein, Cocain, Ephedrin, myristicin, safrol, mdma, ghb, mdea, bdb, opiate, heroin, methadon, fentanyle, valium, rohypnol, barbiturate

TEIL VII:

Literatur und Drogen

Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Hermann Hesse

Das Lächeln des Weisen Aber er ist auch ein Suchender. 1911 bricht er zu einer langen Indienreise auf. Über Ägypten und durch den Suezkanal führt die lange Schiffspassage, die damals groß in Mode ist. Er besichtigt Malaysia, dann Sumatra, um schließlich in Indien die Weisheit der Schamanen zu suchen. Er will der eigenen Seele Herr werden, wie er in seinen Reiseaufzeichnungen vermerkt. Doch vorerst gilt es dem eigenen Verdauungsapparat Herr zu werden, auch für heutige Indienfahrer noch ein bekanntes Problem. So kommt er zwangsläufig dazu, ständig Opium zu konsumieren, denn damals wird das Rauschmittel noch in allen Apotheken als probates Mittel gegen Diarrhoe angeboten. Kein Wunder, dass er den Subkontinent wie im Rausch durchlebt; in seinem Reisebericht „Aus Indien“ erzählt er ausführlich davon. Noch unter dem Eindruck der Indienreise entsteht „Siddhartha“, die Geschichte eines jungen Inders auf seinem Weg zur Weisheit, eine Mischung aus Laotse und Buddha. „Dass Weisheit nicht lehrbar sei, ist eine Erfahrung, die ich einmal im Leben versuchen musste, dichterisch darzustellen,“ schreibt er über seine „indische Dichtung“. Kurz danach, 1927, erscheint „Der Steppenwolf“, der Hesse endgültig berühmt machen wird. Man kann die Geschichte von der inneren Zerrissenheit Harry Hallers vielleicht auch als Hesses Versuch einer Aussöhnung des Denkens des 19. Jahrhunderts mit der Moderne lesen. In den späten Sechzigern entdecken Kaliforniens Blumenkinder das Buch von der instinktiven Rebellion des Steppenwolfs gegen die (klein-)bürgerliche Welt und lassen es so noch einmal zu einem späten Bestseller werden. Da hatte der Autor längst den Nobelpreis für Literatur bekommen.

Pol Sax

Wer ihn in der Jugend nicht liebt, hat kein Herz; wer ihn im Alter noch schätzt, keinen Verstand, könnte man, ein Wort Arno Schmidts variierend, über Hermann Hesse sagen. 1877 als Kind frommer Pietisten geboren, wächst er zwischen schwäbischen Kleinbürgern auf, lernt früh ihre Bigotterie kennen und entflieht schließlich dem klösterlichen Schulalltag des evangelischen Stifts Maulbronn. In „Unterm Rad“, seinem ersten Roman, wird er mit seinen dogmatischen Lehrern abrechnen. Damit ist das Motiv der späteren Romane vorgegeben. Jugendliche Rebellion, die Suche nach dem eigenen Ich, seinem Platz in unserer Gesellschaft und eine gewisse romantische Verklärung der Kindheits- und Jugendzeit. Überhaupt die Romantik. Hesse sieht in ihr nicht den Spiegel einer nach den napoleonischen Kriegswirren zerrütteten deutschen Gesellschaft, sondern mystisches Naturverhältnis und zauberhafte Verklärung des „natürlichen“ Lebens. Er wird dieser Auffassung von Romantik ein Leben lang treu bleiben, kein Wunder also, dass er auch sprachlich Vorbildern wie Raabe und Keller verhaftet bleiben wird. In der Pose des Rebellen bleibt er ein ewiger Konservativer.


14 cool tour

Bücher, die der Drogen-User kennen sollte

Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Standardwerke, Pflichtlektüre

Das literarische Pflichtprogramm für Drogen-User sollte ich kurz abreißen. So jedenfalls die Aufgabenstellung seitens der Hanf Journal-Redaktion. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man vier Werke vorstellen darf und noch dazu selber Buchautor ist. Natürlich werde ich hier keines meiner Bücher vorstellen, ganz klar. Auch klar, dass zuallererst Christian Rätschs Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen genannt werden muss. Das weltweite Standardwerk der psychoaktiven Literatur kommt, wie so viele Innovationen der Wissenschaft, aus Deutschland. Christian führt in der mittlerweile schon sechsten Auflage sämtliche Gewächse, also Pflanzen und Pilze, psychoaktiver Natur auf, unterteilt in große und kleine Monografien und in definitiv aktive, vermutlich psychotrope und angeblich geistbewegende Mitglieder globaler Flora. Zu jeder Pflanze erhält der Leser umfangreiche geschichtliche, etymologische, ethnische und praktische Informationen, z. B. zum Gebrauch, zur Zubereitung, für Ritual und Medizin. Das Werk umfasst knapp 950 Seiten, kostet 98 Euro und wird im AT-Verlag Aarau (Schweiz) verlegt. Das sollte wirklich jeder User haben.

Filmvorstellung

Man muss ja noch träumen dürfen

Dass an Flughäfen Wünsche in Erfüllung gehen können, könnt ihr euch sicher alle vorstellen. Die Reise in ein fernes Land, Träume von Sonne Strand und Meer oder einfach nur der Ausbruch aus dem Abschiebeknast in Frankfurt. Ja, auf so einem Flughafen ist allerlei Stoff zum Träumen. In dem neuen Film von Veit Helmer dreht sich daher alles um zwei Träumer auf dem Frankfurter Flughafen. Die eine ist die indische Putzfrau Nisha, die ihren Sohn nach Deutschland schmuggeln und Stewardess werden will. Der andere Alexej, der aus dem Abschiebeknast flieht und nun illegal im Frankfurter Flughafen arbeitet und lebt. Bei den nächtlichen Traumreisen der beiden - Alexej träumt davon Pilot zu werden - überschneiden sich ihre Wege. Wie zu erwarten beginnt damit eine multikulturelle Liebesgeschichte, die ihresgleichen sucht. Gemischt aus Realität und Traum zieht dieser Film durch den Untergrund des Frankfurter Flughafens, in leerstehende Flugzeuge und zu den Visionen von Menschen in unserer Nähe, die wir fast schon vergessen hätten. Der Film ist ein wunderbares Märchen, nicht aus dem Orient, sondern aus Deutschland und traut sich, das Schicksal der Illegalisierten und Verfolgten aufzugreifen. Er bringt einem auf kitschige Art und Weise das Leiden, die Probleme und die Träume dieser Randgruppen Näher. Kein Zeigefinger, kein Mitleidgehasche, keine bösen Vorwürfe, sondern viel Phantasie und durchgedrehte Figuren, wie den ziegenschnitzenden Afrikaner, der vom Glück verfolgt wird, zeichnen dieses Meisterwerk aus. Solche Filme machen nicht nur Spaß beim Zusehen, sondern stellen endlich einmal Menschen in den Mittelpunkt, die es wirklich verdient haben. Werner Graf

Für den überzeugten Hänfling sollte Ronald Rippchens und Hainer Hais HanfHandBuch definitiver Standard sein. Wegen eines Wortes wie „Hanfgenießer“ musste vor einigen Jahren eine komplette Auflage stellenweise mit Edding geschwärzt werden, was das Buch sofort in einen Kultstatus erhob (schönen Gruß an Dieter Bohlen!). Der interessierte Hanffreund wird in diesem Werk alles finden, was er oder sie sucht: Hanf-Botanik, -Anbau, -Kultur und -Produktion, Chemie und Inhalts-stoffe sowie Historisches, Vergnügliches und natürlich auch Politisches. Das HanfHandBuch bietet weiterhin Tipps und Wissenswertes zur Einnahme, zur Wirkung, zur Verwendung als Heilmittel, zur allgemeinen Hanf- und Legalisierungsdiskussion, zu den zahlreichen Hanf-Artefakten und so weiter und so fort. Die Auswahl hochkarätiger, cannabinoider Autoren ist ebenso Pflicht: Mathias Bröckers, Jonathan Ott, Stefan Haag, Werner Pieper und Frank Fuchs stimmen alle ein: Kiffer, kauft dies Buch! Erschienen als Grüner Zweig 173 bei Wener Pieper’s Grüner Kraft in Löhrbach. Grübel, grübel . . . es gibt so viele wichtige Werke der Drogen(forschungs-)szene. Was ist für den Kiffer noch wichtig? Eines der wichtigsten Drogenbücher ist und bleibt Timothy Learys Politik der Ekstase. Das 1968 im Original erschienene Buch ist das Non-Plus-Ultra der Psychedelikbewegung und bringt sowohl dem Einsteiger als auch dem fortgeschrittenen Psychoaktiva-Fan die Welt der Psychonautik, des Revoluzzertums und der Obrigkeitsverachtung ins Haus. Nicht ohne Grund ist dies literarische Erzeugnis der Drogenbefürworterszene indiziert und darf in Deutschland nur per Gesichtskontrolle (Bist du echt schon achtzehn? Zeig mir deinen Perso!) abgegeben werden. Politik der Ekstase ist eine Kollektion

diverser Texte, Essays und Interviews von und mit Tim Leary, der damals zur Gänze in seiner Blüte befindlich war. Die deutschsprachige Version des essenziellen Schinkens ist 1982 im Volksverlag, 1997 im Raymond Martin Verlag erschienen. Obgleich ich hier nun noch einige Dutzend Bücher vorstellen müsste, beschränke ich mich als letztes auf einen absoluten Klassiker der Cannabis-Literatur: Fitz Hugh Ludlows Werk Der Haschischesser von 1857. Der Philosoph und Haschischforscher Ludlow, seines Zeichens Pythagoräer, erzählt in seinem Buch die persönliche Liebesgeschichte zwischen ihm und dem beliebten Cannabis-Produkt. In poetischer Weise legt der Autor seine Erfahrungen in puncto Physiologie und Psychologie des Haschischrausches dar und entführt den Leser einmal mehr auf eine abenteuerliche geschichtliche Reise. Es ist geradezu unglaublich, ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen, was für psychedelische Trips man mit dem mal über-, mal unterbewerteten Haschisch erleben kann. Jedem Kiffer werden angesichts der ungeheuren Erfahrungen des Fitz Ludlow wohl die Augen übergehen. Ich jedenfalls habe mit Cannabis derartige Weltraumfahrten noch nie unternommen. Ob es die Zeit ist oder der Stoff? Oder gar der geistige Background, der heute ein anderer ist? Wir wissen es nicht und, so glaube ich, wir wollen es auch gar nicht wissen. Mehr Worte über ein Werk zu verlieren, dass man einfach gelesen haben muss, wäre reine Verschwendung. Holt es euch und lasst euch v e r z a u b e r n ! E rschienen in einer Neuauflage im Solothurn (Schweiz). Markus

Berger


15 Auf folgenden Seiten findet ihr Texte und Artikel, die in den jeweiligen Regionalteilen Berlin, Austria, Pot oder Seedwest erschienen sind.

Freigabe Berlin aktuell

ueberregional

Märchenstunde mit den

Wohin will der Senat?

Zurzeit geht es ja heiß her in Berlin. Kiffen steht ganz oben auf der Tagesordnung des Abgeordnetenhauses. Es besteht die einmalige Chance tatsächlich einmal etwas zu verändern. Die Möglichkeiten reichen von der relativ unnützen Erhöhung der geringen Menge auf 15 Gramm (die gilt in der Realität nämlich jetzt schon) bis zur kontrollierten Cannabis-Abgabe an Berliner Kiffer. Letztendlich muss jede dieser Möglichkeiten jedoch durch die Hände des Senats, genauer gesagt, der Justiz und der Gesundheitssenatorin. Wir wollten wissen, wie die Chancen stehen, dass sich in dieser Richtung tatsächlich etwas bewegt und interviewten dazu Gesundheitssenatorin Knake-Werner. Die steht, wie wir uns gedacht haben, unseren Ideen sehr kritisch gegenüber. „Die Idee eines Modellversuchs zur Abgabe von Cannabis erscheint mir in der jetzt vorliegenden Form noch nicht umsetzungsreif.“ Auch zu ihrer Ansage von der Lichtenberger Gesundheitskonferenz 2002, auf der sie die Erhöhung der geringen Menge auf 30 Gramm forderte, scheint sie nicht mehr zu stehen. „Meinen Standpunkt, den ich auf dieser Konferenz vertreten habe, vertrete ich nach wie vor. Ich bin aber der Überzeugung, dass wir mit der Entkriminalisierung einer Menge von 15 Gramm in der überarbeiteten Richtlinie schon eine erhebliche Verbesserung für die Konsumenten erreichen werden.“ Nun, ja, ob das wirklich eine Verbesserung ist, sei dahingestellt. Denn auch jetzt liegt die Grenze der geringen Menge schon bei sechs bis 15 Gramm, wobei in den meisten Fällen die Verfahren bei bis zu 15 Gramm eingestellt werden. Es würde sich also gerade mal gar nichts tun. Dass Frau Knake-Werner sich mit ihren Forderungen so zurückhält, mag aber auch daran liegen, dass sie die Ineffektivität der Repression nicht anerkennt. Sie vermutet entgegen aller Belege weiterhin, dass ein Verbot den Konsum einschränken würde: „Wenn also das Ziel in einer Einschränkung jeglichen Suchtmittelkonsums liegt, so hat das Verbot bestimmter Suchtmittel durchaus den Sinn, durch das erschwerte Angebot die Nachfrage zu verringern.“ Aber es gibt auch Grund zur Hoffnung. Fragt man sie nämlich ganz allgemein, was sie von einem toleranteren Umgang mit Cannabisprodukten halte, antwortet sie auch sehr liberal: „Einen toleranteren Umgang mit Cannabisprodukten halte ich grundsätzlich für vernünftig. Dazu gehört die weitgehende Entkriminalisierung von Konsumenten, die Möglichkeit, vor allem jungen Menschen geeignete Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen.“ Na, wenn das so ist Frau Knake-Werner, dann wünschen wir uns nur noch, dass Sie mal ein bisschen Konsequenz zeigen und diese Forderung mit einer wirklichen Bewegung im Bereich Cannabis-Politik unterstreichen! Martin Schwarzbeck

Wann kommt der Modellversuch? Anhörungen im Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz des Berliner Abgeordnetenhauses.

„Politik live erleben“ hieß es am 8. Januar im Berliner Abgeordnetenhaus. Denn dort wurde über Essenzielles diskutiert. Nämlich die Freigabe von Cannabis. 15 oder 30 Gramm als geringe Menge oder gleich die kontrollierte Abgabe als Modellversuch? Das waren die Themen, mit denen die Politiker sich dort beschäftigten. Um den in diese Richtung eher Ungebildeten etwas Vorwissen zu verschaffen, waren vier Experten geladen. Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband, Professor Doktor Kleiber, Verfasser der gleichnamigen Studie und Andreas Müller vom Amtsgericht Bernau versuchten couragiert, die teilweise etwas weltfremden Ansichten der Abgeordneten zum Thema zurecht zu rücken. Aber auch der Feind hatte geladen. Frau Dr. Schulze vertrat vehement die Ansichten der CDU.

Liebe Kinder, gebt fein Acht, wir ha’m euch etwas mitgebracht. Setz euch hin und seid nun still, weil der grossstadtsurvivor das nun mal so will. Nachdem wir uns nun in unsere großen und bequemen Ohrensessel zurückgezogen haben und unser großes schweres Buch der wahren Märchen herausgekramt haben, ist es an der Zeit euch endlich einmal ein Märchen zu erzählen. Aber denkt nicht, dass auch wir uns von den bösen Verleumdungen der Grimmschen Weichspüler leiten lassen, nein bei uns gibt es wie gewohnt nichts als die Wahrheit, und so auch bei diesem Märchen. Es war einmal . . . es war wirklich einmal, ein kleines Mädel namens Heidi. Heidi war ein lebendes Klischee. Sie saß den ganzen Tag auf der Couch, hörte Bob Marley und rauchte an ihrer Bong. Obwohl sie es nicht wirklich wollte, hatte dieser Lebensstil fatale Folgen. Ständig war sie mit Asche bedeckt, die Bong war nur noch versifft und ihr Pudel war schon so verfilzt, dass er eher einem Puttel glich. Da dies die Eltern so beeindruckte gaben sie ihr mit der Zeit einen neuen Namen: Aschenputtel! Aschenputtel lebte nicht alleine bei ihren Eltern, sie hatte zwei Stiefschwestern. Die waren nicht halb so assi drauf, aber dissten das faule Teil dennoch wo es nur ging. So begab es sich zum Beispiel mal, dass die beiden auf Party gingen und Aschenputtel, das in seinem Leben noch keine Disco von innen geseh’n hatte unbedingt mitwollte. Das taugte den beiden natürlich gar nicht! Also heckten sie einen genialen Plan aus. Sie dachten sich, Aschenputtel hängt so sehr an seinem Weed, die geht nicht mit wenn wir das über den ganzen Fußboden verteilen. Das muss sie dann erst mal aufsammeln.

Nach kurzem Grübeln und langem verpeilten Gucken fiel ihr nur noch eine Person ein, die ihr helfen konnte: Ihr Dealer. Und so machte sie sich auf den Weg um Motivation und Spaß zu finden. Dem Dealer war sofort klar was der holden Maid fehlte und kramte in seiner Tasche. Doch als sich herausstellte, wie arm das Aschenputtel war, meinte er nur ganz gelassen:

„Aschenputtel, rüttel dich und schüttel dich, dann werf ich Speed und Pillen über dich!“ Und so begab es sich, dass der Dealer und das Aschenputtel intime Minuten miteinan-der verbrachten. Aber immerhin bekam es was es brauchte und flitzte damit zurück zu seinen Stiefschwestern die schon ab-marschbereit in der Tür standen. „Und wo geht’s hin?“ fragte Aschenputtel. Die Stiefschwestern guckten verdrossen und antworteten: „Auf die größte Singleparty des Königreichs – der König sucht ’ne neue Frau“. Jetzt hatten sie wohl keine Ausrede m e h r. S i e m u s s t e n A s c h e n p u t t e l mitnehmen. Das taten sie dann auch. Auf der Party angekommen, war Aschenputtel inzwischen so druff, dass sie total wild abging. Da konnte der König sie quasi nicht mehr übersehen. Und er sprach sie tatsächlich auch an: „Sag mal, auf was bist du denn – so gut wär’ ich auch gern drauf!“ Und schwupps hatte auch der König ein Teil im Mund. Sie tanzten und tanzten mehrere Tage lang. So lange bis die Stiefschwestern irgendwann nur noch verdrossen am Rand saßen und das Aschenputtel nervten, dass sie doch endlich gehen wollten. Doch dank dem ganzen Speed war an zu Hause für Aschenputtel noch lange nicht zu denken und so schickte sie die beiden Stiefschwestern alleine fort. Als sie dann den König erneut auf eine Nase in die Toilette schleifte begab es sich, dass beide in einer wilden Fickorgie übereinander herfielen und sich ewige Liebe versprachen.

Die Wahrheit über Aschenputtel

So begab es sich, das die Stiefschwestern ihren hinterhältigen Plan tatsächlich ausführten und all das Weed verschütteten. Getrieben von maßloser Gier stürzte sich Aschenputtel zu Boden und sinnierte über die vorstehende Problematik. Mit einem nichtgekannten Eifer machte sie sich über das Weed her.

Die guten ins (Bong-)Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Keiner im ganzen Königreich mochte ermessen wie schnell dies unser Aschenputtel bewerkstelligte und so konnte man nach nur zehn Minuten einen sauber gerauchten Fußboden entdecken. Nebenbei bemerkt war dies das erste Mal das Aschenputtel den Boden gesäubert hatte. Und so hatte das Aschenputtel – trotz getaner Arbeiter immer noch Zeit auf Party zu gehen. Doch wie sollte sie sich nun motivieren – so stoned wie sie war?

Als sie am nächsten Tag neben der Toilette liegend wieder aufwachte, musste sie erkennen, dass sich der König schon längst vom Acker gemacht hatte und zog verdrossen von dannen. Erst zu Hause bemerkte die holde Maid, dass sie wohl im Eifer des Gefechts ihren Schuh verloren hatte – aber das war ihr dann auch scheißegal.

Und die Moral von der Geschicht: Wer am längsten bleibt – ist meistens dicht! Eure grossstadtsurvivor

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

So wurde es denn auch eine ambitionierte Diskussion. Wie immer bei dem Thema Drogenpolitik krachten zwei völlig fremde Weltanschauungen gegeneinander. Während die Cannabis-Befürworter sprachen, waren Zwischenrufe und demonstrative Privatgespräche bei der CDU genauso an der Tagesordnung wie Beifall und Jubel aus den Zuschauerreihen. Unerwarteterweise ging es tatsächlich die meiste Zeit um den von uns forcierten Modellversuch. Drei der vier Experten sprachen sich dafür aus, nur Frau Schulze war der Ansicht, man könne die gefährdete Jugend nicht noch einer Droge aussetzen (als ob es nichts zu kiffen gäbe, bloß weil es illegal ist). Zahlreiche Vorurteile wurden während der Vorträge von den Experten aus dem Weg geräumt. Dennoch war die anschließende Diskussion der Parteien sehr kontrovers. Aus den Reihen der CDU kam zum Beispiel die Frage, warum man denn überhaupt Cannabis nehmen solle. Das müsse doch erst mal erklärt werden. Na, ja, von jemandem, der trotz dermaßen umfassender Aufklärung immer noch davon ausgeht, dass Cannabis „eine der gefährlichsten Drogen“ (so CDUAbgeordneter Wansner) sei, von dem ist wahrlich nicht zu erwarten, dass er das Wort „Genuss“ versteht. Wir halten es da mit Herrn Ratzmann, dem Initiator dieser Vorgänge. Ihm zufolge zeigt nämlich gerade diese ideologiebeladene Debatte, dass wir dringend einen solchen Modellversuch brauchen um offene Fragen zu klären. Martin Schwarzbeck

Achtung!

Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de

jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


16 ueberregional

Newsflash: VerkehrsRazzias zu Nikolaus Zwar sind folgende Zahlen schon über einen Monat alt, aber dennoch aktuell. Allein in NRW haben Polizisten am Nikolaus-Wochenende innerhalb von 24 Stunden 22.000 Autofahrer überprüft. Etwa 5,8 Prozent aller kontrollierten Autofahrer, nämlich genau 1.279 dieser Verkehrsteilnehmer, wurden bei einem Verkehrsverstoß ertappt. Und jetzt kommt’s: 60 Alkoholsünder und sagenhafte 17 sonstige Drogensünder konnte die Polizei ermitteln. Eine Zahlenkonstellation, die man nicht außer Acht lassen sollte. Alkoholisierte Fahrer sind in dieser Statistik etwa 3,5mal häufiger vertreten als anderweitig drogeninduzierte. Insgesamt wurden 44 Führerscheine entzogen und 111 Anzeigen geschrieben. Die ganze Aktion wurde bundesweit durchgeführt. Insgesamt wurden an diesem Wochenende 75.000 Autos in insgesamt zehn Bundesländern überprüft. Zwischen Auto-, Motorrad- und Lastwagenfahrer wurden keine Unterschiede gemacht. Dennoch legten die Beamten bei ihren Kontrollen den Schwerpunkt auf junge Fahrer, die überdurchschnittlich oft an Unfällen beteiligt sind. So waren 15.500 Fahrer unter 25 Jahre alt. Bundesweit waren insgesamt 3.500 Beamten im Einsatz. Ebenso ein neuartiger Drogenschnelltest namens „drugwipe“ (Hanf Journal 01/04 ) als auch die klassische Methode des Alkoholtests wurden zur Untersuchung verwendet.

Ecstasy-Rekordfund in deutschem LKW Durch den französischen Zoll hat Frankreich den bislang größten Ecstasy-Fund gemacht: Beamten im Fährhafen Dünkirchen am Ärmelkanal stellten 852.528 Ecstasy-Tabletten sicher. Weiterhin wurden 116,8 Kilogramm Amphetaminsulfat-Pulver sowie 4,82 Kilo Amphetamin-Rohstoff in Form einer gelben Flüssigkeit im gleichen LKW entdeckt. Die Ware sollte nach Großbritannien geliefert werden. Doch nun ist sie in der Obhut französischer Gesetzeshüter.

Menschenrechts-Demo in Graz Am 20.05.2000 bildete sich eine spontane Demonstration anlässlich der drei Todesfälle, die die „law and order“-Politik der schwarzblauen Koalition als Nebenwirkungen mit sich brachte. In der Nacht vom 03. auf den 04.06.2000 starb ein 26-jähriger Jugendlicher aus Sierra Leone, und nur ein paar Stunden später noch ein 40-jähriger Slowake in Haft. Der dritte Tote war ein mutmaßlicher Drogendealer, der am 19.06 vor seinem Auto durch die Exekutive niedergestreckt wurde.

Die damalige Demonstration war nicht angemeldet und so klebte am nächsten Tag Blut auf dem Asphalt. Das nur zur allgemeinen Einstellung in Österreich. Zum aktuellen Fall: Am 24.10.2003 wurden Christian S. und Andreas F. unter dem Vorwand, über vier Kilogramm Marihuana besessen bzw. verheizt zu haben, verhaftet. Bei Christian S. handelt es sich um einen Künstler, der mit Hanfblüten provokante Hanfbilder herstellen wollte. Andreas F. gab an, dass es sich bei ihm, da er seit Jahren Hanf-Konsument ist, um eine Anlage zur Eigenversorgung handelt. Nach einem mehrstündigen Polizeiverhör, welches erst um 0:35 Uhr begann, kam es zu Handgreiflichkeiten und übergriffen seitens der Grazer Polizei. Des weiteren mussten die beiden Beklagten die erste Zeit in unbeheizten Zellen mit 23-stündigen Schließzeiten verbringen. Christian P. stellte sich am 31.10.2003 direkt der Untersuchungsrichterin und wurde ohne weitere Anhörung vom Fleck weg abgeführt. Es fand bis kurz vor der Demo keine Einvernahme von Christian P. direkt statt.

Auf persönlichen Einsatz der Strafverteidigerin in dieser Sache hin schaltete sich der EU-Menschenrechtsbeirat und die österreichische Staatsanwaltschaft ein, um das Vorgehen der österreichischen Beamten zu untersuchen. In diesem Zusammenhang sind die drei oben genannten Personen Angeklagte und Zeugen gegen den Staat in gleichem Sinn. Das Ergebnis der Staatsanwaltschaft ist abzuwarten. Am 20.12.2003 fand in Graz eine Demonstration gegen schwere Mängel in der Interpretation und Umsetzung der österreich-

ischen Gesetzgebung statt. Die Demonstration begann gegen 14 Uhr am Grazer Schlossbergplatz und führte durch die Herrengasse vor das Grazer Landesgericht, wo es zur Übergabe der von Stefan B. verfassten Petition an den Schließposten und zu einer Abschlusskundgebung kam. Zur Demo selbst fanden sich geschätzte 100 Leute ein. Zum Schutz der Demonstranten setzte die Polizei auf zehn Beamte in Uniform, zu denen sich mindestens zwei Kripobeamte in Zivil gesellten. Im Zuge der Kundgebung am Schlossberg hielten Stefan B. und die Strafverteidigerin in diesem Fall eine Ansprache. Danach setzte sich der Zug in Richtung Landesgerichtshof in Bewegung. Unser besonderer Dank gilt der Firma „The Hemp Company“ welche die Organisation der Kundgebung übernahm, der Firma „Hanfparadies“ für die von ihr eingebrachten Sachspenden und der österreichischen Hochschülerschaft für das zu Verfügung gestellte Kopierzentrum. Commolus

Das Hanf Journal-Pot wünscht viel Spaß damit!

NOVA - Institut für Ökologie und Innovation Ein Gedankenblase voller Fragezeichen mag dem regelmäßigem Hanf Journal-Leser aus seinem Kopfe steigen. „Was hat das denn hier zu suchen?“ Die Antwort: einfach erst mal weiterlesen. Das NOVA-Institut wurde 1994 als privates und unabhängiges Institut gegründet. Mittlerweile ist es beachtlich gewachsen und umfasst die Fachabteilungen Nachwachsende Rohstoffe/ Marktforschung, Elektrosmog, Produktentwicklung und bewertung, Informationstechnologien (IT), EU-Strukturfonds und Regionalentwicklung. Alle Klarheiten beseitigt? OK, dann weiter im Text. Das NOVA-Institut leitet Projekte und macht Studien über stoffliche Nutzungen jeglicher Art. Von energetischer Nutzung nachwachsender Rohstoffe bis hin zu Analysen über die Auswirkungen elektromagnetischer Felder, beispielsweise durch Handystrahlen, kann man auf der Homepage des Instituts alles finden, was das alternative ökologische Herz begehrt. Aber jetzt bloß nicht denken, dass es sich beim NOVA-Institut um eine hängengebliebene Hippie-Kommune aus den 60ern handelt! Dort arbeiten seriöse und renommierte Wissenschaftler, die schon einiges an Fachpublikationen vorweisen können und deutschlandweit einen etablierten Namen haben. Publikationen wie „Hanfwirtschaft in NRW“, „Cannabis als Heilmittel“, „Cannabis, Straßenverkehr und Arbeitswelt – Recht, Medizin, Politik“ (welches voraussichtlich in einer der nächsten Ausgaben des Hanf Journals rezensiert wird) oder gar über die „Eigenschaften ukrainischer Hanf-Sorten“ bezeichnen nur einige der Themen, die natürlich nur Beispiele genannt seien. Aber auch die Beratung von Betrieben, die sich rund um das Thema „Hanf“ auseinandersetzen, umfassen die Tätigkeiten des Instituts. So viel zur Theorie. Die praktische Tätigkeit der Mitarbeiter gestaltet sich auf Kongressen, Konferenzen, Symposien, Fachvorträgen. „Hanf – Die Wiederentdeckung einer Nutzpflanze“, „Anbau und Marktchancen von Hanf“, „Hanf – Ein Rohstoff mit Zukunft. Experten stehen Rede und Antwort“ sind die Titel einiger Vorträge, die an dieser Stelle ebenfalls nur exemplarisch genannt seien. Aber auch die Teilnahme und Mitorganisation der ICAM („Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin“ – das Hanf Journal Pot berichtete im Oktober letzten Jahres) geht auf das Konto des NOVA-Instituts.

Und wer steckt hinter den Kulissen? Elaborierte Menschen, sprich gelehrte Menschen, die ganz genau wissen, was sie da tun und sogar internationale Referenzen aufweisen können. Vielleicht hatte der ein oder andere Leser ja schon einmal eine textuale Begegnung mit einer der folgenden Personen. Hauptsächlich sind es die wissenschaftlichen Mitarbeiter, vier an der Zahl, die den ganzen Laden in Schuss halten und für beständigen Output sorgen: Der Geschäftsführer und somit „Mastermind“ Michael Karus, seines Zeich-ens Diplom-Physi-ker, der Unternehmensberater und Diplom-Ökonom Sven Ortmann, Dr. med Franjo Grotenhermen, welcher sich um die Erforschung medizinischer Aspekte kümmert und, „last but not least“, die Diplom-Designerin Marion Kupfer, die den kulturellen Part und die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt. NOVA – Institut für Ökologie und Innovation Goldenbergstr. 2, D – 50354 Hürth, Germany Tel.: +49-(0) 22 33-94 36-84, Fax: -83 E-Mail: contact@nova-institut.de Internet: www.nova-institut.de Na lieber Leser, Gedankenblase geplatzt oder gewachsen? Wer bis hierhin gelesen hat und seinen Datendurst nicht stillen konnte, der will bestimmt noch mehr wissen. Kein Problem! Weitere Infos sind erhältlich bei der rechts angegebene Adresse. Adam Zawadski

Weitere links: www.eiha.org www.naturfaser-wirtschaft.de www.nachwachsende-rohstoffe.info


17 ueberregional

Newssplitter Bundesland Steiermark Ein bescheidener Auszug sichergestellter Suchtgifte 2003:

Der Wert des beschlagnahmten/konsumierten oder weitergegebenen (laut den Geständnissen der ausgeforschten Personen) Suchtgiftes beträgt mindestens 312.000 Euro. Im Vergleich zur Statistik für 2001 waren im Vorjahr deutlich mehr Cannabis-Produkte im Umlauf bzw. wurden von Dunkelziffern zu bekannten Größen. Im Detail – vor der Klammer die Gesamtmenge im Umlauf samt Angaben über Konsum und Weitergabe, in der Klammer die beschlagnahmten Mengen: Cannabispflanzen: 319 (172) Marihuana (Cannabiskraut): 11.242 Gramm (4668) Haschisch (Cannabisharz): 4.445 Gramm (0) Kokain: 207 Gramm (203) Heroin: 125 Gramm (0) Ecstasy: 5.058 Stück (186) Amphetamine (Speed): 77 Gramm (25) LSD-Trips: 6 (6) Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation gilt jede Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag. Dieser erweiterte Drogenbegriff erfasst nicht nur Cannabis-Produkte, Halluzinogene, Stimulanzien, Schnüffelstoffe, Schlafund Beruhigungsmittel, Alkohol, Tabakerzeugnisse, Schmerzmittel Opiate und Kokain. Er bezieht sich auch auf Alltagsdrogen wie z. B. Kaffee und Tee und grenzt Drogen einerseits sowie Genuss- und „Lebens“mittel andererseits nicht mehr trennscharf voneinander ab".

Senf wirkt wie Cannabis

Meerrettich, Wasabi und Senf verdanken ihre Schärfe so genannten Isothiocyanaten. Bei Hautkontakt lösen sie Schmerz- und Entzündungsreaktionen aus. Ein Team schwedischer und amerikanischer Forscher hat jetzt entdeckt, dass Senföl die gleichen Sinnesnerven reizt wie Capsaicin aus Chilischoten und die Hanfsubstanz Tetrahydrocannabinol (THC). Allerdings bindet Capsaicin an den schärfeempfindlichen Hitzerezeptor TRPV1, während Senf über andere Mechanismen seine Wirkung entfaltet. Und zwar auf ähnliche, aber noch nicht genau geklärte Weise wie THC, berichtet das Team jetzt in „Nature“: Beide Substanzen sprechen den ANKTM1-Ionenkanal an, der wie auch TRPV1 zur Familie der „transient receptor potenzial“Kanäle gehört, die eine wichtige Rolle bei der Signalübertragung und offenbar der CannabisWirkung spielen. Rauch verriet Hanfplantage in Wohnung! Anzeige gegen Mieter

Bei seiner Nachbarwohnung stiegen dicke Rauchwolken durch das geöffnete Fenster – da alarmierte am Dienstag ein Mann in Hainburg (NÖ) die Gendarmerie. Da der Mieter nicht zu Hause war, musste der Besitzer mit einem Zweitschlüssel die Tür aufsperren – einfach so (!). In einem kleinen Raum fanden die Beamten eine sorgsam behütete Hanfplantage. Mit Dampflampen wurden die Stauden bestrahlt – durch die hohe Temperatur hatten sich dunkle Rauchschwaden gebildet. Die Gendarmen stellten außerdem mehrere Wasserpfeifen, getrocknete und gepresste Hanfblätter und verschiedene Hanfsamen sicher. Gegen den Mieter – er gab an, seit Jahren täglich einige Gramm Cannabis zu konsumieren – wurde Anzeige erstattet. Burschen „giftelten“ Ungeniert

Acht Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren rauchten vor Supermarkt mit ihren Wasserpfeifen Cannabis-Kraut. Amstetten. Völlig ungeniert konsumierten acht Jugendliche in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 2003 auf dem Parkplatz vor einem Supermarkt ihr Rauschgift. Die Gendarmerie wurde gegen 22.45 Uhr von Augenzeugen alarmiert, denen die Burschen verdächtigt erschienen. Die Passanten vermuteten einen Einbruch in das Geschäft. Doch als die Gendarmen vor Ort eintrafen, bot sich ihnen ein überraschender Anblick: Die Burschen saßen seelenruhig auf Einkaufswagerln und rauchten mit ihren Wasserpfeifen Cannabis-Kraut. Die Beamten nahmen sie mit zum Gendarmerieposten und beschlagnahmten die Pfeifen. Bei einigen der Burschen wurden auch geringe Mengen Cannabis sichergestellt. Die Jugendlichen stammen aus Amstetten und Blindenmarkt. Der Jüngste ist erst 14 Jahre, die übrigen sind zwischen 16 und 19 Jahre alt. Sie wurden nun wegen des Verstoßes gegen das Suchtmittelgesetz angezeigt. Einige der Jugendlichen sind amtsbekannt: Sie waren erst im Sommer mit Rauschgift ertappt worden.

Passauer Hanftage Vom 12. bis14.02.2004 wird Passau zum Zentrum der Legalisierung in Bayern. Aller Widerstände von städtischer und politischer Seite zum Trotz hat die Hanf Initiative mit viel Solidarität vor Ort ein Rahmenprogramm geschaffen, das Spaß und Informationen verspricht. Gerade wegen des Versuchs von politischer Seite, eine öffentliche Diskussion über Drogenpolitik zu verhindern, hier sei nochmals Gerlinde Kaupa, Drogenbeauftragte der CDU/CSUBundestagsfraktion genannt (wir berichteten in der Januar-Ausgabe), die in der Presse vor einem „Kiffertreffen“ in Passau warnen ließ. „Die Hanftage sind nichts anderes, als eine Werbeveranstaltung für ein gefährliches Produkt“ war zu lesen. Nun, naturgemäß sehen wir das anders: Es kann schon sein, dass an diesem Tag ein paar bayerische Kiffer mehr in Passau sein werden. Aber muss vor diesen friedlichen Menschen gewarnt werden? Sollten nicht besser die Oktoberfest-Be-sucher vor alkoholbedingten, gewalt-tätigen Angriffen gewarnt werden? Oder die Besucher der Hanftage vor Übergriffen durch die Polizei? Schauen wir uns doch einmal in Deutschland um. In Köln, Darmstadt, Flensburg, Rostock, München und vor allem die 5000 Kiffer, trotz Regens, auf der Hanfparade in Berlin, überall kommen Menschen zum friedlichen Demonstrieren gegen falsche Gesetze und Verbote zusammen. Die einzigen Menschen, die bei diesen Demos aus der Rolle fallen, sind grün Uniformierte! Und jetzt setzen die Legalisierer eben ein Zeichen in Passau. Die Message ist klar: Kiffer gibt es überall. Eben auch in so konservativen Bischofsstädten wie Passau. Im Spiegel war zu lesen: „Passau ist braun“ und damit war keine Haschischsorte gemeint, sondern das politische Klima. Ein Grund mehr ein bisschen Farbe in die Stadt an den drei Flüssen zu bringen. Also Leute, fahrt nach Passau und zeigt Solidarität mit den verfolgten bayerischen Kiffern. Schaut euch den Dokumentarfilm „Haschisch“ über die Haschisch-Produktion in Marokko an. Oder besucht die Podiumsdiskussion und sagt uns eure Meinung zur Legalisierung. Highlight der Passauer Hanftage ist natürlich der Protestmarsch: „Freiheit allen Hanfgefangenen“ und anschließend die Inn-Ufer-Party mit zwei Locations links und rechts vom Inn. Das Hanf Journal wird natürlich auch dabei sein und allen, die nicht kommen konnten in der Märzausgabe von den Hanftagen berichten. Infos: www.hanf-initiative.de Mangas

12. – 14.02.2004 Passauer Hanftage - Programm: Do. 12.02.2004 im Scharfrichter Haus (Milchgasse 2)

19:00 Uhr „Haschisch“ Film von Daniel Gräbner 20:30 Uhr Filmgespräch mit dem Regisseur 21:00 Uhr Sound zum Entspannen in der Chill-Lounge I

Fr. 13.02.2004 im Café Unterhaus (Höllgasse 12/Donaugelände)

16:00 Uhr Infomarkt: verschiedene Organisationen informieren über Hanf und Drogenpolitik 20:00 Uhr Podiumsdiskussion: „Cannabis: Legalisierung oder Verbot?“ 22:30 Uhr Sound zum Entspannen in der Chill-Lounge II Sa. 14.02.2004 im Z.a.K.K. (Unterer Sand 3-5) und der Tabakfabrik (Mühltalstr. 9)

14:00 Uhr „Freiheit allen Hanfgefangenen“ Protestmarsch durch Passau, Start: Europaplatz – Ziel: Z.A.K.K. 16:00 Uhr Volksküche: heißer Hanfeintopf. für kalte Hände kostenlos! 20:00 Uhr Wir rocken zwei Locations links und rechts vom Inn Eintritt für beide Locations einmalig 4 ¤! im Z.A.K.K.:

Rebelflow Osiris MMCCrew EMKA DJ Sero DJ Rick Berson

HipHop aus Landshut HipHop aus München HipHop aus Landshut Kif Hopaus Offenbach Elektroklub Rumpenheim Breakbeatz, Reggae

in der Tabakfabrik:

The European translation of. Kitty Empire La Par Force

Indiecore aus Straubing Noise/Post-Rock Regensburg Indie Punk aus Augsburg

Für eure Sicherheit hat die Grüne Hilfe eine 24-Stunden-Anwaltshotline für alle drei Tage organisiert unter 0175/1070123 wird alles organisiert, falls was passiert. Die Nummer steht auch auf unseren Flyern. Und damit nichts passiert: lasst die Bong und anderes zu Hause! Organisation: Hanf Initiative Passau in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Ambulante Kultur und Kommunikation (Z.A.K.K.), Organisation Herrschaftskritischer Menchen (OHM), den Grünen Passau, der Grünen Jugend BY, PDS Passau, [solid´] BY Unterstützerinnen: Grüne Hilfe e.V., Hanf Journal, Verein für Drogenpolitik, www.zeig-dich.de, Deutscher Hanf Verband


18 anderswo Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Fliegen statt Dröhnen

Dies ist die Anderswo-Rubrik, wobei man anderswo ja auch auf andere Gedanken kommt, also nicht nur anderswo, sondern auch anderswie. Und auch anderswohin, nämlich diesmal weg vom Hanf, im übertragenen Sinn, quasi from the Mittelpunkt to the Mittel zum Zweck. Der goldene Mittelweg, jeder kennt ihn zumindest vom Hörensagen. Nur: ist das Angebot reichlich, fällt es oftmals schwer auf ihm zu bleiben. In Spanien, dem Land, in dem auf jedem zweiten Flachdach die der Marien geweihten Pflanzen in den Himmel wachsen und sich Barkeeperinnen zwischen zwei Bestellungen Kräuterzigaretten drehen, wird man beinahe von selbst auf das Thema des Missbrauchs gestoßen. Um der unreflektierten Übernahme eines so fest etablierten sozialen Lasters entgegenzuwirken kann es von Vorteil sein, sich mit den eigenen (Rauch-) Ge-wohnheiten auseinanderzusetzen. Für diejenigen, die mit übermäßigem Genussmittelkonsum kein Problem haben (oder zu haben glauben), ist die Lektüre dieser Zeilen dennoch nicht gänzlich umsonst. Denn generell profitiert man davon, sich immer wieder Zeit zu nehmen, um im eigenen Leben zwischen „brauchen“ bzw.

„müssen“ und „wollen“ zu unterscheiden, da äußere und innere Freiheit mit der Abnahme der imaginären Zwänge exponentiell ansteigen. Die letzten Feiertage etwa bieten viele Übungsmöglichkeiten. Mein Vorschlag wäre, über den Satz „Ich muss mit meiner Familie Weihnachten feiern“ zu reflektieren (Muss ich? Natürlich nicht. Will ich? Wenn ja okay, wenn nein, warum mach ich’s dann trotzdem und was passiert, wenn ich’s nicht mache?) – da kann einem so manches Lichtlein aufgehen. Doch doch, wir sind immer noch beim Hanf. Denn wer sein Leben im Kleinen im Griff hat, der hat’s auch im Großen. Und viele Kleinigkeiten ergeben so manche Großigkeit. Viele kleine selbst auferlegte Zwänge führen zu einem Körper-Geist-SeeleUngleichgewicht, also zu einer Unausgeglichenheit. Diese wird natürlich am besten aufgehoben, indem man die Ursachen ändert. Da dies in unserem System nicht wirklich Usus ist, begnügt man sich meistens damit, ein Ersatzmittel zum Stopfen der Löcher zu verwenden. Von hier zur Sucht ist es dann nur mehr ein kleiner Schritt. Sucht ist ein Verstandeszustand, der von der tief verwurzelten Überzeugung beherrscht wird, man könnte ohne eine bestimmte Substanz nicht überleben (obwohl man es ohne sie könnte) bzw. man bräuchte mehr von dieser Substanz, als es wirklich der Fall ist (wenn man sie wirklich zum Überleben braucht, etwa, Nahrung – Fresssucht oder Liebe – abhängige Persönlichkeit). Oft weiß man im Grunde, dass dies nicht stimmt, handelt aber trotzdem danach, was einem das trügerische Gefühl vermittelt, man hätte sich noch im Griff, obwohl dies schon längst nicht mehr der Fall ist. Einen Zustand zu verstehen heißt eben noch nicht wählen zu können. Ein Charakteristikum der Sucht ist jedoch, keine Wahlmöglichkeit mehr zu haben. Statements wie „Ich hab kein Problem mit Hanf“ bekam ich mehr als einmal von Leuten zu hören, die immer einen Vorrat zu Hause bunkern und auf meine Frage, ob sie schon mal daran gedacht hätten, freiwillig z. B. eine Woche nicht zu kiffen, verständnislos den Kopf schüttelten. Mit vielleicht nicht, aber ohne offensichtlich schon. Und auch die „ohne nicht aber mit schon“ gibt es, die nicht rauchen, wenn nichts da ist, und Kette rollen, sobald vorhanden. Sucht an sich hat nichts mit Falsch oder Richtig, Gut oder Schlecht zu tun, sondern ist eine höchst individuelle Entscheidung. Schon alleine deswegen kann es nicht an, dass in unserem Rechtssystem die Auswahl an Dingen, von denen man süchtig werden darf, limitiert ist. Wenn Larry Hagman seine eigene und anschließend die Spenderleber in Grund und Boden und sich selbst auf die Intensivstation säuft, findet man das zwar tragisch, aber gleichzeitig selbstverständlich, dass dies keine juristischen Konsequenzen hat. Heroin oder Koks hingegen wären genauso selbstverständlich Sache der Justiz, und eine solche Willkür der Moral kann und darf in einer so genannten „Gesellschaft freier Bürger“ nicht sein. Welchen Weg man geht, muss jeder selber entscheiden können, nur sollte man sich der Konsequenz bewusst sein, dass Abhängigsein, wie das Wort schon sagt, bedeutet, einen Teil der Freiheit, die man von Natur aus besitzt, aufzugeben. Luft, Licht, Wasser, Liebe und Nahrung sind die für das Überleben eines jeden Menschen unabdinglichen Substanzen, alles was darüber hinausgeht ist eine individuelle Entscheidung gemäß den jeweiligen Neigungen. Laut dem amerikanischen Psychotherapeuten Ron Smothermon kann der Prozess des Süchtigwerdens in vier Schritten dargestellt werden: Nichtanerkannte Verant-

wortung für Erleben – Übertragung der Verantwortung auf eine Substanz – Schaffung von Überzeugungen bezüglich der Substanz, um ihre Verwendung zu rechtfertigen – Unangmessener Gebrauch der Substanz. Die Sucht wird durch das Bedürfnis, Recht zu haben, fixiert, die Substanz eignet sich im Leben eine außergewöhnliche Macht an, die man zuvor selber besaß und weggegeben hat. Gemeinerweise bleibt ein Schatten dieser Macht auch nach Beendigung des aktiven Teiles der Sucht bestehen; wer nikotinabhängig ist oder war, weiß meist nur allzu gut, dass es hier ein klares Vorher–Nachher gibt. Es ist, denke ich, von Vorteil zu wissen, dass man durch dieses Verhalten einen Teil seiner persönlichen Freiheit verliert. Ob man das möchte oder nicht, bleibt dann immer noch die eigene Entscheidung, so wie die, wo man den 24. Dezember verbringt. Mit den sehr pragmatischen Worten von Ron Smothermon: „Vielleicht wählen sie, ihr Suchtobjekt weiter zu benutzen, trotzdem wird alles gut werden; wir werden alle leben, bis wir sterben.“ Der Unterschied ist, wie wir leben, bis wir alle sterben. Wer man ist, wählt man selbst. Irgendwann sollte man sich davon verabschieden, seinen gegenwärtigen Zustand auf die Vergangenheit, die Umstände oder das Wetter zu schieben, und beginnen, wirklich Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen. Um beim so praktischen Beispiel Weihnachten zu bleiben: Wo man an diesem Tag ist, daran hat nicht die Familie, die Erblast oder das Schicksal Schuld, sondern hängt alleine davon ab, wo man mit seinen eigenen beiden Füßen hingeht. Was und wie viel über die Sinnesorgane und die Körperöffnungen in den Körper hineinkommt, beeinflusst einfach automatisch den Geist, da diese beiden Formen des Daseins untrennbar verbunden sind, auch wenn dies in unserer Gesellschaft negiert oder ins verrufene esoterische Eck gestellt wird. Was nicht weiter verwunderlich ist, hängen doch ganze Wirtschaftszweige von dieser Überzeugung ab. Die Lebensweise – auch die ganz profane – formt die Persönlichkeit. Das heißt, je nachdem, was ich zu mir nehme bzw. in welcher Form und Menge (Luft, Licht, Nahrung, Liebe) und wie ich lebe (gemäß meinen essenziellen Bedürfnissen oder gegen sie), bin ich ein anderer Mensch. Um diesen Satz besser zu verstehen, schlage ich vor, es einfach selber mal zu versuchen. Die Antiprohibitionsbewegung profitiert von einer starken Suchtprävention alleine schon deshalb, weil die Vermittlung ihrer Anliegen plausibler erscheint, wenn sie von Menschen kommt, die selber mit den jeweiligen Substanzen umgehen können. Jeder einzelne profitiert davon, indem er seinen eigenen Lebensweg bewusster gestalten kann. In diesem Sinne ein gutes neues Jahr aus Spanien. Claudia Grehslehner


19 fun+action Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Cesare Borgia, 1475 in Rom geboren, hatte zeitlebens nur ein Ziel: Macht, Macht und nochmals Macht. Dabei ging er über Leichen. Im vergangenen Jahr sind zwei Spiele erschienen, die in Italien der Renaissance angesiedelt sind: „Die Borgia” und „Princes of the Renaissance” (PoR). In beiden Spielen repräsentieren die Mitspieler eine Familie und damit einen Stadtstaat der Zeit. Ansehen und Reichtum der eigenen Familie sind zu mehren, um Macht und den Sieg an sich zu reißen. Unterstützung finden die Borgias, Medicis, Colonnas oder Orsinis bei Künstlern wie da Vinci, Borticelli oder Bellini. Der Papst greift immer wieder in die Machtspielchen ein und die Condottieri versuchen auf kriegerischem Weg den Einfluss der gegnerischen Städte zu schmälern. „Die Borgia” ist als Kartenspiel konzipiert und die einfachere Variante zum Thema Renaissance, während „PoR“ kriegerischer und wesentlich komplexer ist. Daher nur für erfahrenere Spieler zu empfehlen. Beide Spiele sind in drei Spielphasen eingeteilt, die bei „Borgia“ enden, sobald eine spielerabhängige Anzahl von Karten, bei „PoR“ sobald die Ereignisse einer Dekade versteigert wurden. Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt. Soweit die Gemeinsamkeiten, es folgen die Unterschiede.

„Princes of Renaissance“

Die Borgia

Autor: Martin Wallace Verlag: Warfrog Spieler: 3–6 Alter: ab 13 Dauer: 2 bis 3 h Preis: mind. 24,50 Euro (www.milan-spiele.de)

Autor: Alexander S. Berg Verlag: Phalanx Games Spieler: 3–5 Alter: ab 12 Dauer: etwa 90 min Preis: 25,95 Euro (www.spielenet.de)

die Maulhalde “Princes of Renaissance“

„Princes of Renaissance“ Ein typisches Martin Wallace-Spiel ist „PoR“, denn wie schon im 1994 erschienenen „1630 Something . . .” bringt der größte Status den Sieg. drei bis sechs Spieler übernehmen die Rolle berühmter Condottieri-Familien. Es gilt, sich durch den Kauf von Stadtplättchen der großen Städte wie Neapel oder Rom auf deren Seite zu schlagen und für diese in den Krieg zu ziehen und so deren Status zu erhöhen. Drei Dekaden lang haben die Familien Zeit mit folgenden Aktionen zu gewinnen: Truppen oder einen Verräter anheuern, ein Stadt-, Ereignisoder das Papstplättchen zur Versteigerung anbieten, einen Krieg vom Zaun brechen oder Passen. Versteigern bedeutet: Mit der Aktion wird ein Plättchen zur Versteigerung freigegeben, wer letztendlich das höchste Gebot abgibt, zahlt und erhält das Plättchen. Stadtplättchen stellen den Einfluss auf die großen Städte der Renaissance dar und bringen am Spielende Siegpunkte. Da heißt es sich mit den richtigen Kräften verbünden, manchen Krieg zu schlagen und möglichst berühmte Künstler in den eigenen Dienst zu stellen. Ein wichtiger Spielzug ist das Anleiern eines Krieges. So werden die Statuspunkte der großen Städte und somit die Siegpunkte am Ende des Spiels verändert. Voraussetzung sind eigene Truppen. Dann bestimmt man, welche der großen Städte miteinander Krieg führen sollen. Welche Condottieri-Familie als Angreifer oder Verteidiger in den Krieg zieht, wird wie üblich in dem Spiel durch eine Versteigerung bestimmt. Der Sieger der Schlacht erhält einen Siegcounter. Außerdem bekommt die Siegerstadt einen Statuspunkt dazu, der dem Verlierer abgezogen wird. Sobald das letzte Ereignisplättchen versteigert wurde, ist das Spiel vorbei und die Siegpunkte werden ausgerechnet. Siegpunkte gibt es für jedes Stadtplättchen, für einige Ereignisplättchen und das Papstplättchen, für die mit dem meisten Geld und Einfluss und die Siegcounter. „PoR“ ist ein Spitzenspiel, allerdings nur für Leute mit Spielerfahrung, da der Strategie- und Taktik- Faktor sehr hoch, der Glücksfaktor dafür unbedeutend ist. Die schlichte Ausstattung wird durch die Komplexität wettgemacht. Für alle, die auf anspruchsvolle Spiele stehen, eine definitive Kaufempfehlung!

“Die Borgia”

„Die Borgia“ Ähnlich wie in „PoR“ versuchen drei bis fünf Familien in drei Runden immer mehr Städte und deren Bewohner durch Ersteigern von Karten oder durch Krieg an sich zu reißen. Städte erhöhen die Macht, das Einkommen und bringen Siegpunkte. Dort ansässige Ämter bringen Stimmen, Künstler, Siegpunkte und außenstehende Familien erhöhen die Macht. Stimmen sind notwendig für die Papstwahl, die jeweils am Ende einer Runde stattfindet. Papst wird, wer in einer geheimen Wahl die einfache Mehrheit aller Stimmen bekommt. Der Papst verteilt anschließend Kardinäle (bringen jeweils drei Stimmen) und Ämter. Außerdem bringt er Siegpunkte, die anders als bei „PoR“ am Ende jeder Runde vergeben werden. Je größer die Macht in den eigenen Städten ist, um so schwerer sind sie von den Condottieri der Mitspieler zu erobern. Aber nur mit einem Condottieri-Angriff kann man den Mitspielern Städte und damit Siegpunkte wegnehmen. Der Angreifer entscheidet sich, auf welche Stadt samt Bewohner er es abgesehen hat und nimmt geheim so viele seiner Condottieris, wie er will. Die angegriffene Stadt zählt die eigenen Machtpunkte und kann diese ebenfalls mit Condottieris aufstocken. Es gewinnt derjenige mit den meisten Machtpunkten. Weitere Karten sind tödlich wie Gift oder Meuchelmörder, der Spion stiehlt Karten, durch eine Heirat ist man zumindest vor einem Mitspieler sicher. Den Papst hält man mit dem Priester Girolamo Savonarola oder der Ämterkauf-Anschuldigung in Schach, denn spielentscheidend ist Papa allemal. Deshalb sollte man sich in den ersten beiden Runden möglichst viele Siegpunkte durch Ersteigern und Erobern von Städten sichern, um in der letzten Runde nicht auf die Siegpunkte des Papstes angewiesen zu sein. Ein Spiel für alle die anspruchsvolle Kartenspiele, Verhandeln, geheime Wahlen und eine begrenzte Spieldauer mögen. Grüße aus der Mäzenaten Lounge, hier qualmt’s richtig. Veit und Kerstin

Berlins optisch schönste Wortband

Habt ihr auch so viele Probleme mit eurem Gehirn? Es ist ja nicht mal die geringe Größe, die mich stört, mein Hirn ist einfach das nervigste und störrischste Organ, das ich habe. Es gehorcht einfach nicht. Man lernt drei Tage für eine Prüfung und wenn man dann vor der Kommission steht, ist plötzlich alles weg. Alles! Dann steht man da, stotternd, schwitzend, und wenn man den Raum verlässt, kommt die ganze Erinnerung zurück. Warum macht mein Gehirn so was? Das ist doch so, als würde ich Marathon laufen wollen und mein Herz sagt plötzlich: „Dreißig Kilometer malochen? Ach nöö, da habe ich ja mal gar kein Bock drauf.“ Und zack, fällt man um – Herzversagen. Ein Organ ist doch dafür da, einen am Leben zu erhalten, ja, einem zu dienen. Warum erzählt mir das Ding dann in Gegenwart von hübschen Frauen immer, ich wäre hässlich? Warum weiß es nie, wie die Freundin meine Bruders heißt, wo ich sie doch alle zwei Wochen sehe? Wieso kann es nicht mal die einfachsten Preise zusammenrechnen, damit ich nicht jedes Mal an der Kasse einen Schreck bekomme? Weshalb kann es nicht einfach Radiomusik mögen, sodass ich auch mal etwas anderes als meine PUR-CDs hören kann? Warum ist es so unrhythmisch und lässt mich in der Disko immer aussehen wie ein Presslufthammer? Und dann beim Einschlafen! Man geht ins Bett, um zu schlafen. Das muss mein Körper doch langsam geschnallt haben. Aber mein Gehirn plappert einfach weiter. Wie eine Waschfrau. Schnack schnack schnack Morgen muss ich aber noch abwaschen schnack schnack schnack Wie hatte Julia das vorhin nur gemeint rasa rasa Hoffentlich ist es morgen nicht glatt blapp blapp Ich muss ja noch die Telefonrechnung begleichen. Die ganze Nacht geht das manchmal. Und man dreht sich von links nach rechts und von rechts nach links, aber das Gehirn hält einfach nicht die Klappe, da kann man aber auch nichts machen. Nicht mal den Kopf gegen die Wand hauen. Das tut weh und es heißt dann schnack schnack schnack Jetzt brummt mir aber der Schädel blapp blapp Das war aber gar nicht gesund rasa rasa Gleich morgen früh zum Onkel Doktor. Und man bekommt das Hirn einfach nicht gebändigt. Trinke ich Alkohol, fängt es an zu heulen, wie schlecht doch alles ist, wie schön es doch mal war. Ziehe ich mir ’ne Tüte rein ruft es Jippiee, los, hinein in den Waschbärenanzug und dann werden wir ein paar Bösewichten mit unserer Feuerblume eins überbraten! und beim Yoga braucht man etwa 300 Stunden, um alle Gedanken auszublenden und sich nur noch auf seinen Atem zu konzentrieren. Also kurz gesagt, ich mag mein Gehirn nicht. Und ich traue ihm nicht. Vorhin hat es mir erzählt, es wäre doch komisch, mal eine Kolumne übers Gehirn zu schreiben. Fandet ihr die grad komisch? Ich auch nicht!


20 fun+action Das Eckthema:

Hanf Journal im Land der Wohnwagen:

Verreisen im Kopf

Sensi Seeds @ Amsterdam Medizinische Cannabis-Krautsamen

Sensi Seed Bank Amsterdam Oudezijds Achterburgwal 150 1012 DV Amsterdam Tel. +31 20-624 03 86 www.sensiseeds.com Öffnungszeiten: Sonntag-Mittwoch 11:00-18:00 Uhr Donnerstag-Samstag 11:00-21:00 Uhr

Hanf Journal hört auf zu rauchen Der erste Zwischenbericht (Mann sind wir gut!)

Um 13 Uhr sind wir bei der „Sensi Seed-Samenbank“ und lassen uns die gewachsenen Pflanzen zeigen. Sensi Seeds ist das älteste der vielen Saatgutunternehmen, die heute auf dem Markt vertreten sind. Zwei Jahrzehnte Erfahrungen machen die Samenbank zum maßgeblichen Unternehmen für Zucht und Verkauf von medizinischem Cannabis-Saatgut. Sensi SeedsSorten sind nachweislich von hoher Qualität, und man weiß, dass das Saatgut die wichtigste Investition für den Erzeuger darstellt. Abgesehen von den Heilkräutersaaten bietet Sensi Seeds Bücher und Videos zum Anbau und zur optimalen Nutzung von Cannabis an. Außerdem gibt es zahlreiche Accessoires, mit denen man seinen Lebensstil unterstreichen kann, beispielsweise Kleidungsstücke und Körperpflegeprodukte aus industriellem Hanf.

Es war ja abzusehen, was die Jungs von der Hanf Journal-Redaktion in die Hand nehmen, wird auch gelingen! Und so ist es zwar erfreulich – aber auch nicht weiter verwunderlich, dass wir beiden Helden immer noch nikotinfrei durch die Lande ziehen. Aber, wie macht man das? Kann das jeder schaffen? Ist es überhaupt möglich und kann man vom Nikotinentzug sterben? Fragen über Fragen und natürlich haben wir die Antwort, schließlich sind wir ja jetzt Nichtraucher und leben immer noch. Im Prinzip gibt es nur einen wahren Weg: Die patentierte Hanf Journal-Scheiß-aufsNikotin-Überlebensmethode.

Zutaten: Mindestens zwei Rauchstoppwillige Eine Tasche voll zehn Euroscheinen Ein Haufen selbstüberschätzender Sprüche Das ganze Erfolgsmodell funktioniert nun folgendermaßen. Nachdem man sich über ein Jahr damit beschäftigt hat endlich aufhören zu wollen, muss einer die Initiative ergreifen und den oder die Beteiligten solange nerven, bis man sich auf ein Datum zum Rauchstopp geeinigt hat. Je weiter der Termin weg ist, desto einfacher sind die Mitstreiter zu überzeugen. Jetzt darf bloß das Datum nicht vergessen werden (am Abend vorher am besten nicht ganz soviel kiffen). Denn an diesem einen entscheidenden Morgen gibt es eine elementar wichtige erste Handlung: Kohle auf den Tisch. Jeder 10 Euro. Und dann erst mal in den Supermarkt und fett Essen und Trinken holen und die Purpfeife putzen. Denn ein Mund auf Nikotinentzug will beschäftigt werden. Eines muss von vornherein klar sein! Es geht hier nicht um Geld, es geht hier nicht um Gesundheit und es geht auch nicht um Ruhm und Ehre! Nein, hier geht es einzig und allein um das Zeichen der Überlegenheit! Niemals darf man nur den geringsten Zweifel daran aufkommen lassen, dass man selbst der geborene Nichtraucher ist und dass dies alles kein Problem ist. Mindesten 20mal täglich muss dem anderen diese Überlegenheit zur Schau gestellt werden. „Alles kein Problem, der Jackpot gehört ja eh schon mir!“

Sensi Seed Bank Amsterdam Nieuwendijk 26 A 1012 DV Amsterdam Tel. +31 20-423 48 20 www.sensiseeds.com Öffnungszeiten: Montag-Freitag 11:00-18:00 Uhr Samstag + Sonntag 11:00-0:00 Uhr

Ok, nun hätten wir es ja schon bis 15 Uhr geschafft. Na gut, die halbstündlichen Purjoints haben uns ganz schön unter den Redaktionstisch gepfiffen und das Zappeln unserer Beine hat beinahe nicht mehr aufgehört, aber immerhin, 15 Uhr! Die Tüte voller Brötchen ist inzwischen auch leer und unsere Kaumuskeln rotieren wie wahnsinnig im Leerlauf. An Sitzen ist kaum mehr zu denken. Es ist eindeutig, wir brauchen noch mehr Motivation. Also noch mal 10 Euro auf den Tisch: Insgesamt 40 Euro, da lohnt’s sich schon noch ein paar Stunden nicht zu rauchen, der andere gibt bestimmt bald auf. (Scheiß Kapitalisten) Dieses Motivationssystem lässt sich nach Belieben weiterführen. Bei jeder kritischen Situation wird einfach nochmals um zehn Euro erhöht. Wir hatten dies natürlich nicht nötig, auch dank der exzessiv eingesetzten zweiten Motivationsmethode, der psychologischen Kriegsführung.

Im Sensi Seeds-zugehörigen Hanf-Museum um die Ecke sitzt „Eagle Bill“ mit seinem Vaporizer, den wir probieren dürfen. „Das Hanf-Museum ist das einzige Museum in der Welt, aus dem Sie in euphorischer Stimmung herauskommen“, meint der VaporizingManager. Seit im Jahre 1985 in Amsterdam das HaschMarihuana-Hanf-Museum eröffnet wurde, haben fast eine Million Interessenten diese permanente Ausstellung besucht. Und noch immer ist das am Oudezijds Achterburgwal 130 im Herzen des Amüsierviertels gelegene Cannabis-Kultur- und Wissenszentrum eine Informations- und Unterrichtsquelle für Besucher aus allen Teilen der Welt.

So nun habt ihr also keine Ausrede mehr weiter Nikotin zu konsumieren, denn schließlich wisst ihr ja nun wie man über den ersten nikotinfreien Tag kommt. Wie man nun den Rest des Lebens (Party, Kneipenbesuche, Betrunkensein, Frustschieben, nach dem Essen, . . .) ohne Tabak verbringt und wie man auch ohne Nikotin bekifft sein kann (Purjoints, Knaster, Pfeifen, Vaporizer, Essen, . . .) erklären wir euch dann nächsten Monat. P. S.: Ach ja, auf Bestreben der restlichen Hanf Journal-Besatzung wollen wir hier betonen, dass nur die Redaktion dem Nikotin entsagt, der Rest bleibt Junkie! Ihr wisst also, wo die Helden sitzen. Die Redaktion

Auf unserer Entdeckungsreise begleitet uns der Duft echter Cannabis-Pflanzen und uns werden die Aspekte des Hanfs erläutert. So zeigt eine Fotokollektion, wie man auf traditionelle Weise afghanisches Haschisch macht. Außerdem dokumentiert eine Sammlung von Fotos, Postern und Zeitschriften die Entwicklung der modernen Cannabiskultur vom 19. Jahrhundert über das Jazz-Zeitalter bis hin zur heutigen Popkultur. Auch die antiken Handwerkzeuge und Geräte, mit denen Hanf im Laufe der Jahrhunderte zu Seil, Papier und Textilien verarbeitet wurde, sind sehr eindrucksvoll. Im Hydrokultur-Innengarten bewundern wir die Pflanzen in ihren verschiedenen Wachstumsphasen und bekommen so ein objektives Bild dieses besonderen Gewächses vermittelt. Wir schauen uns noch kurz im „Cannabis College“ um und setzen uns dann mit Eagle Bill zurück in den „Sensi Seeds Coffeeshop“, wo wir in gemütlicher Atmosphäre ein anregendes Gespräch führen. Kurz darauf sind wir im „Abraxas“, und diesen Bericht gibt’s in der MärzAusgabe eures Hanf Journals. Tour: Dirk Rehahn & Roland Grieshammer Text: Roland Grieshammer


21 fun+action Das Eckthema: Verreisen im Kopf

Die Hanfberatung im Hanf Journal >>Erste Hilfe für Kiffer

Unglaublich aber wahr, da gibt es das Hanf Journal nun schon im zweiten Jahr und anscheinend gibt es immer noch Fragen rund um Cannabis. Ein deutliches Zeichen für uns mit dem Hanf Journal doch noch weiter zu machen und auch den Rest der Fragen endgültig zu klären. Wenn du auch mithelfen willst dann schick einfach deine Fragen hanfberatung@hanfjournal.de und die Aufklärung kann weiter gehen.

Indoor kannst du viel mehr rumprobieren, normal auf Erde anbauen oder hydroponisch, diese Lampe und jene Bewässerung und die Sorte mit der anderen kreuzen (draußen kann es sein, dass der Nutzhanf neben dem Vogelhaus deines Nachbarn deine Pflanze bestäubt und du auf einmal lauter nutzlose Samen in den Blüten stecken hast). Am besten guckst du mal auf www.hanfjournal.de unter „Growing“ nach, da findest du viele Berichte und Infos. In Deutschland ist das alles aber immer noch verboten. Nur die Bewohner der Niederlande oder von Belgien dürfen sich Gedanken machen so etwas anzubauen. Der Staat will euch ja beschützen.“

David (ohne Alter und Wohnort) fragt: „Hi Ich habe mal eine Frage. Ich würde gerne Gras bei mir zuhause anpflanzen, aber ich habe überhaupt keinen Plan, was ich so zu beachten habe und was ich alles dafür brauche. Könnt ihr mir bitte kurz und knapp schreiben was ich brauche und was ich zu beachten habe? Oder eine Seite im Netz, wo man das nachlesen kann? Danke im Voraus David“ Kascha antwortet: „Hi David. Das kommt ganz darauf an, ob du drinnen oder draußen anpflanzen möchtest. Ich gebe dir einfach mal einen kurzen Überblick: Zuerst brauchst du natürlich Samen oder Stecklinge. Außerdem vernünftige Erde und einen guten Stellplatz bzw. beim Anbau im Haus (so genannter Indoor) Beleuchtung und Belüftung. Beachten solltest du vor allem die Pflanzzeiten (April/Mai Aussaat) und ein vernünftiges Verhältnis aus Bewässerung, Beleuchtung und Düngung, denn nur dann ist das Ergebnis optimal. Der Outdoor-Anbau, also draußen, ist meist eher einfach. Du nimmst vernünftige Erde (nicht zu sandig, nicht zu lehmig, am besten Erde aus deinem Growshop), schüttest die in ein Loch und setzt den Samen oder Steckling rein. Den Samen in einem Margarinebecher vorkeimen lassen ist eine gute Idee, wenn du dir ansonsten schlecht merken kannst, wo du den Samen hingepflanzt hast. Soll ja vorkommen und man will ja nicht aus versehen drauf latschen. Na ja, hin und wieder gießen und das wächst dann von alleine.

Substanzen beigemischt, um es schwerer, größer oder schöner zu machen (also Henna, Schuhcreme, Zucker, Haarspray oder ähnliches) was nicht unbedingt zur Folge hat, dass das Dope besser „scheppert“. Es ist natürlich nicht gut, regelmäßig Schuhcreme und Haarspray zu rauchen. Merke: gestrecktes Dope knallt in der Regel nicht nur weniger, sondern ist auch schädlicher. Opiate wie Heroin und auch andere Drogen wie LSD, mit denen Dope angeblich oft „gestreckt“ wird, sind einfach viel zu teuer um sinnvolle Streckmittel zu sein.

Anja (17) aus Hannover möchte Rat: „ Ho,ho Kascha. Ich brauch da mal deine Hilfe!! Ich kiffe jetzt seit guten drei Jahren ohne Nebenwirkungen. Aber hier bei uns gibt es nur zwei Leute, die gut verkaufen, aber es heißt das scheppert so schön, weil da Schore (Heroin) drin ist!! Also bitte hilf mir, woran erkennt man das? Ich hab schon so gut wie jeden hier gefragt und keiner kann mir eine Antwort geben . . . ich will rauchen ohne Schiss dass ich Schore mitrauche, also bitte sage mir, wie ich es erkenne! Ich sag dann schon mal danke. Byebye“ Kascha antwortet: „Hi Anja, erst einmal danke ich dir für deine Frage. Das ist ein interessantes Thema, zu dem es kaum verwertbare bzw. objektive Informationen gibt. In der Tat ist es nicht unüblich, Dope zu strecken. Dabei werden aber meistens eher „wirkungslose“

Wenn du trotzdem befürchtest, dass in deinem Dope Heroin sein sollte: Heroin schmeckt beim Rauchen eher ziemlich bitter, das sollte dir schon auffallen. Es ist gibt aber soweit ich weiß keinen dokumentierten Fall, in dem Dope mit Opiaten gestreckt wurde. Absolute Sicherheit, dass im Haschisch nur Haschisch ist, hat man leider nur in kontrollierten Drogenfachgeschäften und die gibt es dank der „der Volksgesundheit dienlichen“ Betäubungsmittelgesetzgebung, die hier in Deutschland üblich ist, leider nicht. Auch Drugchecking für Cannabis habe ich leider bisher nicht erlebt, also gilt weiterhin die Devise: Know your Dealer.“ Frank (20) aus Berlin fragt: „Hi Kascha, ich kiffe noch nicht so lange und habe der Einfachheit halber meistens Pipe geraucht. Ich versuche aber immer wieder Tüten zu drehen. Das klappt auch immer besser. Nur verwirrt mich die riesige Anzahl verschiedener Papers. Was ist da am besten? Dünne, dicke, schmale, breite, lange, kurze? Meine Freundin klebt immer drei kurze Zigarettenpapers zusammen, weiß aber auch nicht mehr, warum. Also, was empfiehlst du?“ Kascha erklärt: „Hallo Frank, du hast recht, die Produktvielfalt bei Papers ist riesig und nicht mehr sehr übersichtlich. Es gibt drei wesentliche Unterscheidungsmerkmale: Material, Stärke und Format. Das Material kann z. B. Hanf, Flachs, Mischungen aus beiden sein. Das ist hauptsächlich eine Sache des Geschmacks und des Abbrennverhaltens. Probieren geht über studieren. Die Stärke unterscheidet sich in dicke Sorten, dünnere und die hauchdünnen. Mit abnehmender Papierstärke schmeckt man das Papier weniger und der Joint brennt langsamer. Für langsam brennende Rauchware wie Haschisch ist also dünneres Papier besser geeignet, wenn’s schnell gehen soll, macht sich dickeres Papier nicht schlecht. Schmeckt nur wie gesagt meist nicht. Das Format ist der kontroverseste Punkt: es gibt breites kurzes, langes schmales und auch alle anderen Kombinationen. Die Länge ist klar: je länger das Paper, desto länger der Joint. Viele meinen, mit breiten Papers besser drehen zu können. Die Joints werden dann auch oft umso dicker. So genannte „slim papers“ sind dann eher für schmale, lange Joints geeignet. Weil die nicht so dick gewickelt sind, raucht man auch weniger Papier. Wenn man kurze Papers aneinander klebt, ist man nicht mehr davon abhängig, ob die Tankstelle Longpapers im Sortiment hat und kann die Größe auch individuell festlegen (eins, zwei, drei oder vier Papers, alles ist möglich. Man kann, wenn man will, übrigens auch große Papers aneinander kleben.). Außerdem gibt es übrigens noch Blunt Papers, mit denen man sich so etwas wie Zigarren drehen kann, sowie aromatisierte und bunte Papers (vor allem in niederländischen Souvenirläden). Dass letztere der Lunge sonderlich zuträglich sind, bezweifle ich allerdings.“


22 fun+action

02. 03. 2004 Erscheinungstag des neuen Hanf Journal www.hanfjournal.de 19.–21.3.2004 Bern (CH): Cannatrade. Eine der international wichtigsten Hanfmessen öffnet auch im Jahre 2004 in Bern wieder ihre Tore. www.cannatrade.ch

Termine

12.–14. 02. 2004 Hanftage in Passau Siehe Artikel auf Seite 06

01.-08. Mai 2004 Million Marihuana March Die größte weltweite Legalisierungsaktion, mit Demos in über 116 Städten. Ist eure Stadt auch schon mit dabei? Nein, na dann liegt es wohl an euch aktiv zu werden. 26. Juni 2004 Pott-Demo in Essen

In eigener Sache

Was für ein Monat! Die Diskussionen rund um ein Modellprojekt in Berlin reißen nicht ab. Auch wenn es unwahrscheinlich erscheint etwas bewegen zu können, der Deutsche Hanf Verband und wir haben es wieder einmal geschafft das Thema Drogenpolitik in der Hauptstadt auf die Tagesordnung zu setzen. An alle, die schon bei der Umfrage mitgemacht haben, ein herzliches „Danke“. Ihr könnt sicher sein, dass wir all eure Anregungen und Ideen nützen werden um die Zeitung für euch und für die Legalisierungsbewegung zu verbessern. Einige interessante Zwischenergebnisse haben wir ja schon in diesem Heft vorgestellt. Wir hoffen, dass ihr unsere Ideen und die Hinweise zu der Durchführung einer Demo nützt, damit in Deutschland endlich einmal was in Bewegung kommt. Wer, wenn nicht wir, können die Legalisierung erreichen? Es ist endlich an der Zeit aktiv zu werden, den Mund haben wir lange genug gehalten. Hauen wir also endlich auf die Kacke. Wenn ihr etwas macht, sagt uns bitte auch Bescheid, damit wir auch für eure Demo oder Legalisierungsaktion werben können. (redaktion@hanfjournal.de). Ansonsten wünschen wir euch noch einen highteren Februar und vergesst nie, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Euer Werner Graf


15 berlin Märchenstunde mit den

Der „Hanf Journal“-Clubtest Diesen Monat: Watergate

Gute Neuigkeiten! Letztes Mal haben wir euch noch die Ohren vollgeheult, dass es wirklich relaxte Partys (außer auf Privat) in Berlin nicht mehr gäbe. Von wegen. Vor kurzem waren wir tatsächlich auf einer! Sammy Dee, Zip und Konsorten im „Watergate“. Ganz großes Kino! Das „Watergate“ ist uns ja schon früher als freundliche Location aufgefallen. Zwei Floors, viel Auslauf und im Sommer der Garten zum Chillen machen es beinahe ideal für jeden Ruhelosen. Und auch der Ausblick ist, wie man ja inzwischen in so ziemlich jedem Stadtmagazin nachlesen konnte, sehr genial. Da fehlte quasi nur noch das richtige Publikum. Kranke Scheißer statt gepflegter Studenten, grosse Augen statt torkelnder Prolls. Wie auch immer das so vor sich geht, dass sich die richtigen Leute am richtigen Ort versammeln, an diesem Abend war es jedenfalls mal wieder soweit. Man war unter sich – und das bis in die späten Mittagsstunden. Zu genial virtuosen Sounds wurde gefeiert, was das Zeug hält. Alles freut sich, alles grinst, alles tanzt. In diesem Zusammenhang kam auch die wahrscheinlich recht einzigartige Ausstattung des „Watergate“ voll zum Tragen: Die Wasserspender im Flur. Ein geniales Konzept, das endlich mal die Bedürfnisse eines feierwütigen Publikums angemessen berücksichtigt. Eine ganze Reihe von möglichen Schwierigkeiten wird damit von vornherein ausgeschlossen. Man wird nicht komisch angeguckt wenn man Wasser vom Klo holt und die Flasche passt auf alle Fälle drunter. Auch die vielen Toilettenkabinen des „Watergate“ kamen dem (sex?-)süchtigen Publikum sehr entgegen. Wie gesagt, eine Party, die so manchen kleinen Verpeiler, Stolperer und Dummlaberer nachsichtig verzieh. Ein Lächeln war auch für jeden noch so Fertigen zu haben. Man hat sich halt lieb, ne? Das bestätigten auch die zahlreichen menschlichen Knäuel auf den Couches rund um die Tanzfläche. Fazit: Geniale Party – das „Watergate“ sieht uns bald wieder, mal gucken ob’s da immer so abgeht.

Programm (Februar ´04) THU 05.02.2004 THE CRYSTAL METHOD The Crystal Method [V2records, USA] 40oz [lodown, watergate] Valis [style & the family tunes] FRY 06.02.2004 HARD:EDGED FEAT. MATHEMATICS Mathematics [Social Studies, Renegade, C.I.A., NYC] Metro [hard:edged] Defiant [hard:edged] MC Soultrain Waterfloor: BEST FRIENDS [BEST SEVEN NIGHT] Daniel W. Best [Best Seven], Eva B. [Best Seven], Daniel „Störte“ Becker SAT 07.02.2004 PLAYGROUND Jesper Dahlbäck [Stockholm,Sweden] Tom Clark [highgrade records] Carsten Klemann [Watergate, Berlin] Waterfloor: FEAT.: SLEEP ANOTHER DAY Jens Bond [sleep another day] Guido Schneider [Glowing Glisses, Pokerflat, Berlin]

Liebe Kinder, gebt fein Acht, wir ha’m euch etwas mitgebracht. Setz euch hin und seid nun still, weil der grossstadtsurvivor das nun mal so will. Nachdem wir uns nun in unsere großen und bequemen Ohrensessel zurückgezogen haben und unser großes schweres Buch der wahren Märchen herausgekramt haben, ist es an der Zeit euch endlich einmal ein Märchen zu erzählen. Aber denkt nicht, dass auch wir uns von den bösen Verleumdungen der Grimmschen Weichspüler leiten lassen, nein bei uns gibt es wie gewohnt nichts als die Wahrheit, und so auch bei diesem Märchen. Es war einmal . . . es war wirklich einmal, ein kleines Mädel namens Heidi. Heidi war ein lebendes Klischee. Sie saß den ganzen Tag auf der Couch, hörte Bob Marley und rauchte an ihrer Bong. Obwohl sie es nicht wirklich wollte, hatte dieser Lebensstil fatale Folgen. Ständig war sie mit Asche bedeckt, die Bong war nur noch versifft und ihr Pudel war schon so verfilzt, dass er eher einem Puttel glich. Da dies die Eltern so beeindruckte gaben sie ihr mit der Zeit einen neuen Namen: Aschenputtel! Aschenputtel lebte nicht alleine bei ihren Eltern, sie hatte zwei Stiefschwestern. Die waren nicht halb so assi drauf, aber dissten das faule Teil dennoch wo es nur ging. So begab es sich zum Beispiel mal, dass die beiden auf Party gingen und Aschenputtel, das in seinem Leben noch keine Disco von innen geseh’n hatte unbedingt mitwollte. Das taugte den beiden natürlich gar nicht! Also heckten sie einen genialen Plan aus. Sie dachten sich, Aschenputtel hängt so sehr an seinem Weed, die geht nicht mit wenn wir das über den ganzen Fußboden verteilen. Das muss sie dann erst mal aufsammeln. So begab es sich, das die Stiefschwestern ihren hinterhältigen Plan tatsächlich ausführten und all das Weed verschütteten. Getrieben von maßloser Gier stürzte sich Aschenputtel zu Boden und sinnierte über die vorstehende Problematik. Mit einem nichtgekannten Eifer machte sie sich über das Weed her.

Die guten ins (Bong-)Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Keiner im ganzen Königreich mochte ermessen wie schnell dies unser Aschenputtel bewerkstelligte und so konnte man nach nur zehn Minuten einen sauber gerauchten Fußboden entdecken. Nebenbei bemerkt war dies das erste Mal das Aschenputtel den Boden gesäubert hatte. Und so hatte das Aschenputtel – trotz getaner Arbeiter immer noch Zeit auf Party zu gehen. Doch wie sollte sie sich nun motivieren – so stoned wie sie war?

Und so begab es sich, dass der Dealer und das Aschenputtel intime Minuten miteinan-der verbrachten. Aber immerhin bekam es was es brauchte und flitzte damit zurück zu seinen Stiefschwestern die schon ab-marschbereit in der Tür standen. „Und wo geht’s hin?“ fragte Aschenputtel. Die Stiefschwestern guckten verdrossen und antworteten: „Auf die größte Singleparty des Königreichs – der König sucht ’ne neue Frau“. Jetzt hatten sie wohl keine Ausrede m e h r. S i e m u s s t e n A s c h e n p u t t e l mitnehmen. Das taten sie dann auch. Auf der Party angekommen, war Aschenputtel inzwischen so druff, dass sie total wild abging. Da konnte der König sie quasi nicht mehr übersehen. Und er sprach sie tatsächlich auch an: „Sag mal, auf was bist du denn – so gut wär’ ich auch gern drauf!“ Und schwupps hatte auch der König ein Teil im Mund. Sie tanzten und tanzten mehrere Tage lang. So lange bis die Stiefschwestern irgendwann nur noch verdrossen am Rand saßen und das Aschenputtel nervten, dass sie doch endlich gehen wollten. Doch dank dem ganzen Speed war an zu Hause für Aschenputtel noch lange nicht zu denken und so schickte sie die beiden Stiefschwestern alleine fort. Als sie dann den König erneut auf eine Nase in die Toilette schleifte begab es sich, dass beide in einer wilden Fickorgie übereinander herfielen und sich ewige Liebe versprachen.

Als sie am nächsten Tag neben der Toilette liegend wieder aufwachte, musste sie erkennen, dass sich der König schon längst vom Acker gemacht hatte und zog verdrossen von dannen. Erst zu Hause bemerkte die holde Maid, dass sie wohl im Eifer des Gefechts ihren Schuh verloren hatte – aber das war ihr dann auch scheißegal.

Und die Moral von der Geschicht: Wer am längsten bleibt – ist meistens dicht! Eure grossstadtsurvivor

Get Reloadet! Wer diese Anzeige ausschneidet und damit einen Float bucht, bekommt vom Hanf Journal eine 20 minütige Massage dazu

FRY 13.02.2004 HARD:EDGED FEAT. NOISIA & REALTIME Realtime [Monkey Bizness, DSCI4, USA] Noisia [Payload, Nerve, Subtitles, Holland] Metro [hard:edged] Waterfloor: „FEMMES WITH FATAL BREAKS“ Madam Breaks [UK] T-Ina Christine Lang

Watergate Falckensteiner Strasse 49A Kreuzberg-Friedrichshain (nähe U-Bahnhof Schlesische Str) www.water-gate.de

„Aschenputtel, rüttel dich und schüttel dich, dann werf ich Speed und Pillen über dich!“

Die Wahrheit über Aschenputtel

THU 12.02.2003 WATERFLOOR: "MTV MASH PRESENTS !K7 CLASH" k7 Clash System feat.: SST & Superdefekt Shape!mod [Terranova] !k7 dj team

SAT 14.02.2004 NEW KIDS ON ACID Ricardo Villalobos [Playhouse, Cocoon, Berlin] Ata [Playhouse, FFM] Heiko M.S.O. [Playhouse, FFM] Waterfloor: PLAYHOUSE VS. PERLON Zip [Perlon] STL [Perlon] Polyester

Nach kurzem Grübeln und langem verpeilten Gucken fiel ihr nur noch eine Person ein, die ihr helfen konnte: Ihr Dealer. Und so machte sie sich auf den Weg um Motivation und Spaß zu finden. Dem Dealer war sofort klar was der holden Maid fehlte und kramte in seiner Tasche. Doch als sich herausstellte, wie arm das Aschenputtel war, meinte er nur ganz gelassen:

a Float Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Dunckerstrasse 12, 10437 Berlin Fon. 030 44036500 www.float-berlin.de Weihnachten Gutscheine möglich!


16 berlin

Elixier Entheobotanic-Report Sinnliche Erlebensmittel Elixier Raumerstraße 7 10437 Berlin Fon: 0 30-4 42 60 57 Fax: 0 30-44 35 96 91 Öffnungszeiten Mo.-Fr. 12-20 Uhr Sa. 12-16 / 18 Uhr info@elixier.de www.elixier.de

Mitte der 90er noch in der Wörtherstraße, dann in der Kollwitzstraße, zog es das Elixier in die Lychener Straße. Und seit Anfang Dezember 2003 - nach etwa zehn Jahren - befindet sich der Laden mit den ethnobotanischen Pflanzen in der Raumerstraße 7 direkt am Helmholtzplatz. Doch damit nicht genug: Denn mittlerweile bestehen hier drei Läden in einem. Ganz hinten gut sortierte Schallplatten (fast) jeden Genres, vorne rechts Designerklamotten und ganz links der Elixier Shop mit ethnobotanisch interessanten Pflanzen, Extrakten und Räucherwerk aus aller Welt. Das ausführliche Literaturangebot beschäftigt sich mit Themen von Aphrodisiaka bis Schamanismus. Außerdem gibt es Drinks und Tees zum Testen, Duft- und Badeöle, Räucherstäbchen und viele Absinth-Sorten. Weitere Informationen, wie beispielsweise zum nächsten Einsatzort der spacebar mit den Pflanzenelixieren und Kräutermischungen von sensatonics (alkoholische Auszüge), werden gegeben. Auch Aphrodisiaka und andere hedonistisch benutzte Pflanzen, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften weltweit geschätzt, verehrt und genutzt werden, sind hier im Programm. Trotz der den Genusspflanzen abträglichen Pflanzeneinordnung hierzulande hat Elixier viele neue ethnobotanisch bedeutsame Spezies im Angebot der Pflanzenteile zum Räuchern. Die Auswahl an legalen psychoaktiven Pflanzen erreicht besonders ein angenehmes Stammpublikum im Alter von 15 bis 70, das immer wieder gerne den euphorisierend-berauschenden Waldmeister oder auch Extrakte von Salvia Divinorum bevorzugt. Mit Verstand und guter Laune angewendet, wirken diese Pflanzen, die seit vielen Generationen traditionell genutzt werden, heilsam auf Körper und Seele und verschaffen Zustände großer Freude und Kreativität.

Wann kommt der Modellversuch? Anhörungen im Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz des Berliner Abgeordnetenhauses.

„Politik live erleben“ hieß es am 8. Januar im Berliner Abgeordnetenhaus. Denn dort wurde über Essenzielles diskutiert. Nämlich die Freigabe von Cannabis. 15 oder 30 Gramm als geringe Menge oder gleich die kontrollierte Abgabe als Modellversuch? Das waren die Themen, mit denen die Politiker sich dort beschäftigten. Um den in diese Richtung eher Ungebildeten etwas Vorwissen zu verschaffen, waren vier Experten geladen. Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband, Professor Doktor Kleiber, Verfasser der gleichnamigen Studie und Andreas Müller vom Amtsgericht Bernau versuchten couragiert, die teilweise etwas weltfremden Ansichten der Abgeordneten zum Thema zurecht zu rücken. Aber auch der Feind hatte geladen. Frau Dr. Schulze vertrat vehement die Ansichten der CDU. So wurde es denn auch eine ambitionierte Diskussion. Wie immer bei dem Thema Drogenpolitik krachten zwei völlig fremde Weltanschauungen gegeneinander. Während die Cannabis-Befürworter sprachen, waren Zwischenrufe und demonstrative Privatgespräche bei der CDU genauso an der Tagesordnung wie Beifall und Jubel aus den Zuschauerreihen. Unerwarteterweise ging es tatsächlich die meiste Zeit um den von uns forcierten Modellversuch. Drei der vier Experten sprachen sich dafür aus, nur Frau Schulze war der Ansicht, man könne die gefährdete Jugend nicht noch einer Droge aussetzen (als ob es nichts zu kiffen gäbe, bloß weil es illegal ist). Zahlreiche Vorurteile wurden während der Vorträge von den Experten aus dem Weg geräumt. Dennoch war die anschließende Diskussion der Parteien sehr kontrovers. Aus den Reihen der CDU kam zum Beispiel die Frage, warum man denn überhaupt Cannabis nehmen solle. Das müsse doch erst mal erklärt werden. Na, ja, von jemandem, der trotz dermaßen umfassender Aufklärung immer noch davon ausgeht, dass Cannabis „eine der gefährlichsten Drogen“ (so CDUAbgeordneter Wansner) sei, von dem ist wahrlich nicht zu erwarten, dass er das Wort „Genuss“ versteht. Insgesamt ist diese Sitzung wohl als voller Erfolg für unsere Bewegung zu verbuchen. Drei der vier Experten waren auf unserer Seite und verstanden es mit einer klaren und logischen Argumentation zu überzeugen. Die Wortführer der Parteien (natürlich bis auf die CDU) gaben sich sehr aufgeschlossen. Bloß die Position der SPD, die aufgrund der Regierungsbeteiligung elementar ist für unser Anliegen, blieb noch unklar, da ihr drogenpolitischer Sprecher noch Diskussionsbedarf in der Partei sieht.

Freigabe Berlin aktuell Wohin will der Senat?

Zurzeit geht es ja heiß her in Berlin. Kiffen steht ganz oben auf der Tagesordnung des Abgeordnetenhauses. Es besteht die einmalige Chance tatsächlich einmal etwas zu verändern. Die Möglichkeiten reichen von der relativ unnützen Erhöhung der geringen Menge auf 15 Gramm (die gilt in der Realität nämlich jetzt schon) bis zur kontrollierten Cannabis-Abgabe an Berliner Kiffer. Letztendlich muss jede dieser Möglichkeiten jedoch durch die Hände des Senats, genauer gesagt, der Justiz und der Gesundheitssenatorin. Wir wollten wissen, wie die Chancen stehen, dass sich in dieser Richtung tatsächlich etwas bewegt und interviewten dazu Gesundheitssenatorin Knake-Werner.

In Zukunft wird es bei Elixier auch Lesungen und Vorträge zu diesen Themen geben, und für den Sommer plant man Veranstaltungen aller Art vor den Türen des Ladens.

Wir halten es da mit Herrn Ratzmann, dem Initiator dieser Vorgänge. Ihm zufolge zeigt nämlich gerade diese ideologiebeladene Debatte, dass wir dringend einen solchen Modellversuch brauchen um offene Fragen zu klären.

Die steht, wie wir uns gedacht haben, unseren Ideen sehr kritisch gegenüber. „Die Idee eines Modellversuchs zur Abgabe von Cannabis erscheint mir in der jetzt vorliegenden Form noch nicht umsetzungsreif.“

Text & Photo: Roland Grieshammer

Martin Schwarzbeck

Auch zu ihrer Ansage von der Lichtenberger Gesundheitskonferenz 2002, auf der sie die Erhöhung der geringen Menge auf 30 Gramm forderte, scheint sie nicht mehr zu stehen. „Meinen Standpunkt, den ich auf dieser Konferenz vertreten habe, vertrete ich nach wie vor. Ich bin aber der Überzeugung, dass wir mit der Entkriminalisierung einer Menge von 15 Gramm in der überarbeiteten Richtlinie schon eine erhebliche Verbesserung für die Konsumenten erreichen werden.“ Nun, ja, ob das wirklich eine Verbesserung ist, sei dahingestellt. Denn auch jetzt liegt die Grenze der geringen Menge schon bei sechs bis 15 Gramm, wobei in den meisten Fällen die Verfahren bei bis zu 15 Gramm eingestellt werden. Es würde sich also gerade mal gar nichts tun. Dass Frau Knake-Werner sich mit ihren Forderungen so zurückhält, mag aber auch daran liegen, dass sie die Ineffektivität der Repression nicht anerkennt. Sie vermutet entgegen aller Belege weiterhin, dass ein Verbot den Konsum einschränken würde: „Wenn also das Ziel in einer Einschränkung jeglichen Suchtmittelkonsums liegt, so hat das Verbot bestimmter Suchtmittel durchaus den Sinn, durch das erschwerte Angebot die Nachfrage zu verringern.“ Aber es gibt auch Grund zur Hoffnung. Fragt man sie nämlich ganz allgemein, was sie von einem toleranteren Umgang mit Cannabisprodukten halte, antwortet sie auch sehr liberal: „Einen toleranteren Umgang mit Cannabisprodukten halte ich grundsätzlich für vernünftig. Dazu gehört die weitgehende Entkriminalisierung von Konsumenten, die Möglichkeit, vor allem jungen Menschen geeignete Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen.“ Na, wenn das so ist Frau Knake-Werner, dann wünschen wir uns nur noch, dass Sie mal ein bisschen Konsequenz zeigen und diese Forderung mit einer wirklichen Bewegung im Bereich Cannabis-Politik unterstreichen! Martin Schwarzbeck


17 berlin

Ja, scheiße, es ist immer noch Winter. Und, wir wollen euch ja nicht enttäuschen, aber das Ganze wird wohl noch länger dauern. Also wird’s dringend Zeit, sich mal aus dem Bett zu schwingen und die Stimmung zu heben. Wo und wie man das am besten macht lest ihr am besten hier nach.

TERMINE The Liquid Drum’n’Bass Date: jeden Donnerstag Location: Sterling Lounge Entry: 4 Euro

Die m:breakz-Crew ist seit dem 4. Dezember 2003 in der Berliner Sterling Lounge mit der wöchentlichen Veranstaltung „The Liquid Drum’n’Bass“ zuhause. Seit 1999 existiert die m:breakz-Crew um die DJs Submode, Decon & Mistel bereits in Köln und ist eine feste Institution der dortigen Drum’n’ Bass-Szene. Nun macht sich Tom Krupke aka Submode auf, um die Reihe m:breakz in der Hauptstadt zu etablieren. An seiner Seite stehen die beiden ExHeidelberger Tilman Kristin aka Dextro und Roland Grieshammer aka Roly, die seit den frühen Neunzigern im Rhein-Neckar-Delta sowohl Parties organisiert haben als auch selbst hinter den Plattentellern standen. MC Massiw Le Ghaza wird die Reihe am Mikrofon unterstützen. Mit der Sterling Lounge haben m:breakz eine geeignete und feine Location gefunden, in der die Atmosphäre einfach stimmt, um ihre persönliche Definition von Drum’n’Bass zu verwirklichen. Der „liquide“ Donnerstag soll hier eine neue, feste Instanz im Herzen Berlins werden, und man darf auf facettenreiche und experimentelle Nächte in der Sterling Lounge gespannt sein. Führungen durch die Berliner Unterwelt Date: jeden Samstag 12 + 14 + 16 + 18 Uhr Location: Badstraße Ecke Hochstraße nähe Gesundbrunnen Entry: 9 Euro, ermäßigt 7 Euro

Zunächst einmal erscheint der Berliner Untergrund weniger spannend als der anderer europäischer Hauptstädte. Berlin hat keine Katakomben aus der Zeit der Christianisierung wie Rom oder unterirdische Bergwerksstollen wie Paris, die auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Aber die wechselvolle Geschichte Berlins hat auch im Untergrund ihre Spuren hinterlassen. Ob nun die ersten Brauereianlagen, die in den weichen Sandboden Berlins gebaut wurden, die Relikte der NS-Zeit wie Luftschutzbunker oder gar eine Flugzeugfabrik oder die Hinterlassenschaften des Kalten Krieges wie Abhörund Fluchttunnel - der Boden unter Berlin hat viele Geschichten zu erzählen. Der Verein „Berliner Unterwelten“ hat es sich zur Aufgabe gemacht diese Welt zu erkunden. Seit 1997 erforscht er den Berliner Untergrund und hat dabei schon so manchen vergessenen oder verloren geglaubten Stollen wieder entdeckt. Darüber hinaus macht er den Underground auch noch für Interessierte zugänglich. Jeden Samstag zum Beispiel gibt es Führungen zum Thema „U-Bahn, Bunker und Kalter Krieg“. Angucken lohnt sich!! www.berliner-unterwelten.de

Gesundheitsausschuss

54. Internationale Filmfestspiele Berlin

Date: 12.2./ 15.30 Uhr Location: Abgeordnetenhaus Berlin Raum 311 Entry: for free

Vor kurzem erst haben wir das Abgeordnetenhaus Berlins kräftig gerockt. Die Expertenanhörung zum Umgang mit Cannabis in Berlin war ein voller Erfolg (siehe Seite 16). Drei der vier geladenen Experten haben sich auf ganzer Linie für uns und gegen überkommene Vorurteile ausgesprochen. Selbst Gesundheitssenatorin Knake-Werner ließ sich davon überzeugen, dass Cannabis keine Einstiegsdroge ist. Nur die CDU blieb wie gewohnt auf harter Linie. Jetzt wird das ganze offiziell ausgewertet und wenn es gut geht, verlässt am 12 Februar schon eine Empfehlung den Gesundheitsausschuss. Der entscheidet nämlich, worüber dann im Abgeordnetenhaus abgestimmt wird. Hoffen wir also, dass die CDU die Unsinnigkeit ihrer Quertreiberei einsieht und die SPD sich endlich mal auf eine einheitliche Linie einschießt (die dann hoffentlich auch noch möglichst Cannabis-freundlich ist). Wer sich das Ganze mal aus nächster Nähe angucken mag, der surft einfach mal zu www.parlament-berlin.de, sucht da den Besucherdienst und akkreditiert sich.

Date: 5.-15.2. Location: BerlinalePalast und zahlreiche weitere Kinos Entry: je nachdem

Anfang Februar ist es mal wieder so weit: Die Berlinale tagt in der Hauptstadt. Das bedeutet nicht nur, dass wir zahlreiche Welt- und Europapremieren zu sehen kriegen, sondern sie bietet uns auch ein hochinteressantes Rahmenprogramm. Da wäre zum Beispiel der Berlinale-Talent-Campus, der vom siebten bis zum zwölften Februar nun zum zweiten Mal stattfindet. Hier wird jungen Filmschaffenden die Möglichkeit gegeben, sich von echten Profis und Oscar-Gewinnern ein paar Tipps und Tricks verraten zu lassen. Aber damit nicht genug. Die Berlinale beinhaltet zum Beispiel auch eine Retrospektive mit amerikanischen Filmen aus den 60ern und 70ern, der Zeit der großen Wenden in Hollywood. Außerdem gibt es spezielle Wettbewerbe für Kinderfilme, Junge Filme und Kurzfilme. Die Goldenen und Silbernen Bären werden wie immer von einer siebenköpfigen Jury vergeben, diesmal unter dem Vorsitz von Frances McDormand, Oscar-Preisträger und Star des Independent-Kinos. Mehr Infos und alle Spielpläne gibt’s unter: www.berlinale.de

Hörspiele hören

Puppetmastaz Date: 26.2. / 23Uhr Location: C-Base Entry: 5 Euro

Date: jeden Dienstag Location: Sanatorium (Frankfurter Allee 23) Entry: for free

Kaum geöffnet, beehrt uns das Sanatorium in Friedrichshain schon mit einer echten Innovation. Lockeres Chilling auf bequemen Couches und Kissen und dazu – Hörspiele. Ja, ihr habt richtig gehört, echte Hörspiele. Was uns früher (und zum Teil heut noch) so wunderbar beim Einschlafen geholfen hat, soll uns jetzt stimmungsmäßig aus der Eis- und Schneewüste Berlins entführen. Justus Jonas und sein Team (wer sich nicht mehr richtig erinnert: das sind die drei Fragezeichen) machen jeden Dienstag Abend den Anfang. Danach gibt’s dreißig Minuten Pause und dann was für Erwachsene auf die Ohren – wir dürfen gespannt sein! Genialerweise ist das Ganze auch noch umsonst und freakigerweise wird es sogar moderiert. Vom Radio NRJ-Moderator Roman. Wenn das mal keine geeignete Flucht aus dem Nass-Kalt-Grau ist! Da lohnt sich’s doch glatt, die Bong mal zuhause zu lassen – der Entspannungseffekt dürfte derselbe sein.

Puppetmastaz, die rappenden Freaks mit den Handpuppen besuchen die C-Base. Nachdem die einzig wahren postmodernen Puppenspieler vor kurzem ihr neuestes Video in den spacigen Räumlichkeiten der C-Base gedreht haben, gibt es jetzt eine Party, auf der sie selbiges wahrscheinlich auch vorstellen. Partys sind selten in der C-Base, aber wenn denn mal was los ist, dann lohnt es sich für gewöhnlich. Eine echt abgefahrene Location gegenüber von und mit Blick auf die Jannowitzbrücke, gemanagt von einem Haufen Freaks mit einem Garten der direkt an die Spree grenzt. Das kann ja was werden. Dazu noch die wahrscheinlich musikalischsten Handpuppen der Welt „making bingobongo with your brain“ (Selbstbeschreibung), die gleichzeitig auch die ersten Interpreten sind, die offen zugeben nur Marionetten ihrer Texter und Songwriter zu sein. Mr. Maloke Pit und Croucholina werden uns niederrocken. „Wir sind gekommen um den Planeten ins Schwingen zu bringen. (O-Ton Mr. Maloke) www.puppetmastaz.com

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 austria

Cannabis und die politischen Parteien im Staate Österreichs Hier findet ihr einen Überblick über die drogenpolitischen Positionen der wichtigsten österreichischen Parteien.

Österreichische Volkspartei (ÖVP) Die ÖVP ist gegen eine Legalisierung von Cannabis oder eine anderweitige Liberalisierung der Drogenpolitik. Die ÖVP-FPÖRegierung hat 2001 eine Verschärfung des Suchtmittelgesetzes (SMG) beschlossen. Die ÖVP betont zwar immer, dass sie für das Prinzip „Therapie statt Strafe“ beziehungsweise „Hilfe statt Strafe“ gilt und ihre Drogenpolitik auf vier Säulen (Prävention, Therapie, Hilfe und dann Repression) beruht, aber angesichts ihrer Haltung zur Cannabislegalisierung dürften das nur Worthülsen sein. Obwohl die ÖVP nicht derart fanatisch und unsachlich wie die FPÖ vorgeht, können sich einige ÖVPPolitiker niveaulose Untergriffe gegenüber anderen Parteien nicht verkneifen. Anders verhalten sich konservative Parteien in anderen Staaten (Schweiz, England usw.), so sprechen sich die Schweizer Christdemokraten (CVP) für die Entkriminalisierung von Cannabis aus. Davon ist die ÖVP nicht nur Lichtjahre entfernt, bei der derzeitigen politischen Lage wird es ohne ihre Zustimmung keine Gesetzesänderung geben. www.oevp.at

Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) Die Diskussion zur Drogenpolitik innerhalb der SPÖ scheint noch nicht abgeschlossen zu sein. Während sich der Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl 2002, Alfred Gusenbauer, im Wahlkampf mehrfach gegen eine Cannabis-Legalisierung aussprach, sind mehrere Landespolitiker anderer Meinung. Die eigenständige Jugendorganisation Sozialistische Jugend (SJÖ) setzt sich schon seit Jahren für eine liberalere Drogenpolitik ein und sorgte mit provokativen Aktionen für Aufregung. Aber dennoch lehnt ein Großteil der SPÖ-Politiker und wohl auch d e r S P Ö - W ä h l e r e i n e C a n n a b i s l e g a l i s i e ru n g a b . Schaut man sich auf der Homepage der SPÖ um, wird man enttäuscht, anscheinend ist das Thema Drogen und Drogenpolitik für die SPÖ nicht besonders wichtig. Im Parteiprogramm wird das Thema nur in einem Satz zur Gesundheitsvorsorge erwähnt. So muss man die SPÖ an den Kommentaren ihrer Politiker und ihrem Verhalten bei Entscheidungen der letzten Monate und Jahre messen, etwa der Zustimmung zu den Drogentests im Straßenverkehr oder der Kritik an der Verschärfung des Suchtmittelgesetzes durch die ÖVP/FPÖ-Regierung im Jahr 2001. Interessant ist auch die von der SPÖ-Politikern, unter anderem Alfred Gusenbauer, mehrmals verwendete Formulierung, dass man Süchtigen helfen, Dealer mit dem Strafrecht verfolgen wolle, aber gegen die Legalisierung von Cannabis sei, um nicht zum Drogenkonsum zu animieren. Was ist mit der großen Mehrheit der Cannabis-Konsumenten die mit ihrem Konsum keine Probleme hat und Cannabis als Genussmittel verwenden? Warum sollen diese Personen denn strafrechtlich verfolgt werden? www.spoe.at

Die Sozialistische Jugend zur Drogenpolitik Die Sozialistische Jugend (SJÖ) ist zwar eine SPÖ-Organisation, aber eigenständig. Das wird sowohl von der SPÖ wie auch von der SJÖ immer wieder betont. Von Politikern anderer Parteien wird das gelegentlich übersehen und so wird dann rein zufällig der SPÖ die Position der SJÖ vorgeworfen. Und diese Positionen sind bei einigen Themen, so auch der Drogenpolitik, sehr unterschiedlich. So ist die SJÖ für die Cannabis-Legalisierung und eine liberalere Drogenpolitik, die SPÖ nicht. Für die SJÖ ist Drogenpolitik eines der Hauptthemen, während sich die SPÖ möglichst davon fernhält. Aber kommen wir von den Unterschieden zwischen SPÖ und SJÖ wieder zu den Positionen der SJÖ, deren Vorsitzender Andreas Kollross beim Hanffeuer 2001 eine Rede gehalten hat. Unter dem Titel „Lieber bekifft ficken, als besoffen fahren!“ startete die SJÖ im Juni 2001 in Steyr eine Aktion die für Aufregung sorgte und ihnen eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses einbrachte. Plakate, Broschüren und weiteres Informationsmaterial, versehen mit dem Slogan, den zuvor schon die Jungen Liberalen in Deutschland verwendeten, wurden gedruckt und verteilt. SPÖ-Politiker distanzierten sich von der Aktion, die FPÖ forderte sogar ein Verbot. www.sjoe.at

Die Grünen Die Grünen fordern die Legalisierung von Cannabis und allgemein die Entkriminalisierung von Drogenkonsumenten. Dies ist aus dem Grundsatzprogramm 2001 ersichtlich, auf der Homepage der Grünen finden sich weitere Artikel zum Thema. Das Thema Drogen hat bei den Grünen einen höheren Stellenwert als bei anderen Parteien. www.gruene.at

Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) Die FPÖ vertritt die extremste Position in der Drogendebatte. Fern aller Fakten wird die absolute Drogenprohibition gepredigt. Dabei scheut die FPÖ auch nicht davor zurück mit der Schweizer Psychosekte VPM (siehe auch „Jugend ohne Drogen“) zusammenzuarbeiten, von der sich selbst die Schweizer rechtskonservative SVP und die deutsche CSU distanziert hat. www.fpoe.at

Und zu allerletzt – das absolute „Highlight“:

Christliche Wählergemeinschaft (CWG) Dafür stetzt sich die CWG ein: „Wir fordern ernsthaften Schutz unserer Jugend vor Rauschgift, Pornographie, Sekten, Gewaltdarstellungen in den Medien und anderen zerstörerischen Einflüssen!“ – Amen!! http://members.magnet.at/cwg/

Newssplit Bundesland Steiermark Ein bescheidener Auszug sichergestellter Suchtgifte 2003:

Der Wert des beschlagnahmten/konsumierten oder weitergegebenen (laut den Geständnissen der ausgeforschten Personen) Suchtgiftes beträgt mindestens 312.000 Euro. Im Vergleich zur Statistik für 2001 waren im Vorjahr deutlich mehr Cannabis-Produkte im Umlauf bzw. wurden von Dunkelziffern zu bekannten Größen. Im Detail – vor der Klammer die Gesamtmenge im Umlauf samt Angaben über Konsum und Weitergabe, in der Klammer die beschlagnahmten Mengen: Cannabispflanzen: 319 (172) Marihuana (Cannabiskraut): 11.242 Gramm (4668) Haschisch (Cannabisharz): 4.445 Gramm (0) Kokain: 207 Gramm (203) Heroin: 125 Gramm (0) Ecstasy: 5.058 Stück (186) Amphetamine (Speed): 77 Gramm (25) LSD-Trips: 6 (6) Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation gilt jede Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag. Dieser erweiterte Drogenbegriff erfasst nicht nur Cannabis-Produkte, Halluzinogene, Stimulanzien, Schnüffelstoffe, Schlafund Beruhigungsmittel, Alkohol, Tabakerzeugnisse, Schmerzmittel Opiate und Kokain. Er bezieht sich auch auf Alltagsdrogen wie z. B. Kaffee und Tee und grenzt Drogen einerseits sowie Genuss- und „Lebens“mittel andererseits nicht mehr trennscharf voneinander ab".

Senf wirkt wie Cannabis

Meerrettich, Wasabi und Senf verdanken ihre Schärfe so genannten Isothiocyanaten. Bei Hautkontakt lösen sie Schmerz- und Entzündungsreaktionen aus. Ein Team schwedischer und amerikanischer Forscher hat jetzt entdeckt, dass Senföl die gleichen Sinnesnerven reizt wie Capsaicin aus Chilischoten und die Hanfsubstanz Tetrahydrocannabinol (THC). Allerdings bindet Capsaicin an den schärfeempfindlichen Hitzerezeptor TRPV1, während Senf über andere Mechanismen seine Wirkung entfaltet. Und zwar auf ähnliche, aber noch nicht genau geklärte Weise wie THC, berichtet das Team jetzt in „Nature“: Beide Substanzen sprechen den ANKTM1-Ionenkanal an, der wie auch TRPV1 zur Familie der „transient receptor potenzial“Kanäle gehört, die eine wichtige Rolle bei der Signalübertragung und offenbar der CannabisWirkung spielen.


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Newssplit Rauch verriet Hanfplantage in Wohnung! Anzeige gegen Mieter

Bei seiner Nachbarwohnung stiegen dicke Rauchwolken durch das geöffnete Fenster – da alarmierte am Dienstag ein Mann in Hainburg (NÖ) die Gendarmerie. Da der Mieter nicht zu Hause war, musste der Besitzer mit einem Zweitschlüssel die Tür aufsperren – einfach so (!). In einem kleinen Raum fanden die Beamten eine sorgsam behütete Hanfplantage. Mit Dampflampen wurden die Stauden bestrahlt – durch die hohe Temperatur hatten sich dunkle Rauchschwaden gebildet.

Menschenrechts-Demo in Graz Am 20.05.2000 bildete sich eine spontane Demonstration anlässlich der drei Todesfälle, die die „law and order“-Politik der schwarzblauen Koalition als Nebenwirkungen mit sich brachte. In der Nacht vom 03. auf den 04.06.2000 starb ein 26-jähriger Jugendlicher aus Sierra Leone, und nur ein paar Stunden später noch ein 40-jähriger Slowake in Haft. Der dritte Tote war ein mutmaßlicher Drogendealer, der am 19.06 vor seinem Auto durch die Exekutive niedergestreckt wurde.

Auf persönlichen Einsatz der Strafverteidigerin in dieser Sache hin schaltete sich der EU-Menschenrechtsbeirat und die österreichische Staatsanwaltschaft ein, um das Vorgehen der österreichischen Beamten zu untersuchen. In diesem Zusammenhang sind die drei oben genannten Personen Angeklagte und Zeugen gegen den Staat in gleichem Sinn. Das Ergebnis der Staatsanwaltschaft ist abzuwarten. Am 20.12.2003 fand in Graz eine Demonstration gegen schwere Mängel in der Interpretation und Umsetzung der österreich-

Die Gendarmen stellten außerdem mehrere Wasserpfeifen, getrocknete und gepresste Hanfblätter und verschiedene Hanfsamen sicher. Gegen den Mieter – er gab an, seit Jahren täglich einige Gramm Cannabis zu konsumieren – wurde Anzeige erstattet. Burschen „giftelten“ Ungeniert

Acht Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren rauchten vor Supermarkt mit ihren Wasserpfeifen Cannabis-Kraut. Amstetten. Völlig ungeniert konsumierten acht Jugendliche in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 2003 auf dem Parkplatz vor einem Supermarkt ihr Rauschgift. Die Gendarmerie wurde gegen 22.45 Uhr von Augenzeugen alarmiert, denen die Burschen verdächtigt erschienen. Die Passanten vermuteten einen Einbruch in das Geschäft. Doch als die Gendarmen vor Ort eintrafen, bot sich ihnen ein überraschender Anblick: Die Burschen saßen seelenruhig auf Einkaufswagerln und rauchten mit ihren Wasserpfeifen Cannabis-Kraut. Die Beamten nahmen sie mit zum Gendarmerieposten und beschlagnahmten die Pfeifen. Bei einigen der Burschen wurden auch geringe Mengen Cannabis sichergestellt. Die Jugendlichen stammen aus Amstetten und Blindenmarkt. Der Jüngste ist erst 14 Jahre, die übrigen sind zwischen 16 und 19 Jahre alt. Sie wurden nun wegen des Verstoßes gegen das Suchtmittelgesetz angezeigt. Einige der Jugendlichen sind amtsbekannt: Sie waren erst im Sommer mit Rauschgift ertappt worden.

Die damalige Demonstration war nicht angemeldet und so klebte am nächsten Tag Blut auf dem Asphalt. Das nur zur allgemeinen Einstellung in Österreich. Zum aktuellen Fall: Am 24.10.2003 wurden Christian S. und Andreas F. unter dem Vorwand, über vier Kilogramm Marihuana besessen bzw. verheizt zu haben, verhaftet. Bei Christian S. handelt es sich um einen Künstler, der mit Hanfblüten provokante Hanfbilder herstellen wollte. Andreas F. gab an, dass es sich bei ihm, da er seit Jahren Hanf-Konsument ist, um eine Anlage zur Eigenversorgung handelt. Nach einem mehrstündigen Polizeiverhör, welches erst um 0:35 Uhr begann, kam es zu Handgreiflichkeiten und übergriffen seitens der Grazer Polizei. Des weiteren mussten die beiden Beklagten die erste Zeit in unbeheizten Zellen mit 23-stündigen Schließzeiten verbringen. Christian P. stellte sich am 31.10.2003 direkt der Untersuchungsrichterin und wurde ohne weitere Anhörung vom Fleck weg abgeführt. Es fand bis kurz vor der Demo keine Einvernahme von Christian P. direkt statt.

ischen Gesetzgebung statt. Die Demonstration begann gegen 14 Uhr am Grazer Schlossbergplatz und führte durch die Herrengasse vor das Grazer Landesgericht, wo es zur Übergabe der von Stefan B. verfassten Petition an den Schließposten und zu einer Abschlusskundgebung kam. Zur Demo selbst fanden sich geschätzte 100 Leute ein. Zum Schutz der Demonstranten setzte die Polizei auf zehn Beamte in Uniform, zu denen sich mindestens zwei Kripobeamte in Zivil gesellten. Im Zuge der Kundgebung am Schlossberg hielten Stefan B. und die Strafverteidigerin in diesem Fall eine Ansprache. Danach setzte sich der Zug in Richtung Landesgerichtshof in Bewegung. Unser besonderer Dank gilt der Firma „The Hemp Company“ welche die Organisation der Kundgebung übernahm, der Firma „Hanfparadies“ für die von ihr eingebrachten Sachspenden und der österreichischen Hochschülerschaft für das zu Verfügung gestellte Kopierzentrum. Commolus


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Los geht’s! Stürzen wir uns gemeinsam rein in den Wonnemonat Februar, mit Terminen aus Kunst und Kultur für ganz Österreich:

TERMINE Konzert: Mixtour 04 feat. The Herbaliser

Ausstellung Tokio-Art

Wann: 05.02.2004 Beginn:22.00 Uhr Wo: WUK,Wien

DJ Beware, DJ Whatever. Ein absolut fettes Event erwartet euch gleich zu Anfang des Monats: I Proudly present: The Austrian DJ Federation (www.adf.at) und Lizenznehmer der International Turntablist Federation, präsentieren ein Mixtape, auf dem die besten DJs Österreichs ihre Turntablism-Skillz und Musikalität unter Beweis stellen. Live wird die Promotion-Tour von DJ Beware (DMC Hong Kong Champion 2001-2003 und FM4-DJ) und DJ Whatever (2facher ITF Austrian DJ Champion) begleitet – jeder Gast erhält übrigens ein Tape an der Abendkasse gratis zu seinem Ticket dazu! Headliner des Abends sind Jake Wherry und Ollie Teeba alias The Herbaliser vom Londoner Label Ninja-Tune mit innovativen Clubsounds an der Schnittstelle HipHop und Electronica. Weiters könnt ihr euch auf einen fulminanten BreakdanceShowcase der Austrian B-Boy Cup Champions 2003 freuen. 2nd Floor: hosted by DJ Rasputin & DJ Crum www.wuk.at

Konzert Blumentopf support: Vier zu Eins Wann: 14.02.2004 Wo: Cselley-Mühle, Kultur-Aktionszentrum, Sachsenweg 63, A7064 Oslip (Nähe Eisenstadt)

Wann: 14.02.2004 Wo: WienerPhilharmoniker-Gasse 9, 5020 Salzburg, Tel: 80 42-25 43

Neun auf einen Streich bietet das Museum der Moderne - neun japanische Ausnahmekünstler der Manga- und Anime-Generation zwischen TokyoPop und Konsum-Wahn. Die Bandbreite der gezeigten Ausstellungsstücke ist enorm: Von Malerei über Installationen zu Videos und Skulpturen ist alles zu finden, was der frischen Generation im Spannungsfeld von Images der Neuzeit und Trivialem der Vergangenheit Fläche zur Reflexion bietet. Fast strategisch setzen Hasegawa, Murakami und Co. ihre Bilderwelten in Szene, bieten vielschichtige Bezugsrahmen zur Interpretation. Rasante Sozialisation, unüberschaubare Information, ständige Konsumation: Die Objekte spiegeln als Metaphern letztlich kein spezifisch japanisches Bild wider - die Mechanismen des Heute greifen global und zeigen in unterschiedlichem kulturellen Umfeld spannende Parallelen zwischen Fernost und West auf: Deterritorialisierung der Bilder durch globale Images und Logos, durch Informationstechnik und Konsum als Religion.

Wie kaum eine andere deutsche Rap-Crew haben sich Blumentopf seit Erscheinen ihres ersten Releases „Abhängen“ mit jeder weiteren Veröffentlichung konsequent weiterentwickelt. Die Leser des HipHop-Magazins Juice küren sie 2001 zur besten Live-Band und wählen sie zur besten RapCrew! 2002 sichern sie sich diesen Titel erneut. Auf keinem der vorigen Alben wird die Bandbreite und facettenreiche Vielfalt der fünf Münchner so deutlich , wie auf „Gern gesehen“. Auch die Beats und Cuts, die gesamte Instrumentalisierung und die Arrangements sind ausgereift und überzeugen als stets passende Basis für die Texte - mal opulent und verspielt, mal super-reduziert. Auch HipHopunübliche Songstrukturen ziehen einen in ihren Bann. Die Töpfe beherrschen ihr Handwerkszeug wie der japanische Fünf-Sterne-Koch sein Tranchiermesser. Deshalb ist dieses Album keine kalte Platte, sondern ein acht Gänge Gourmet-Menü, ein klassisches und modernes HipHop-Album, das mehr will, als sich selbst zu genügen.

http://www.rupertinum.at Carnaval Latino – Salzburgs heißeste Tanzparty

Konzert: Rabih Abou-Khalil

Konzert: Phoenix Percussion Project

Wann: 24.02.2004 Beginn: 20.00 Uhr Wo: Mühlbacherhofweg 5 A-5020 Salzburg Tel: +43-6 62-84 87 84-0

Wann: 28.02.2004 Beginn:20.00 Uhr Wo: Treibhaus, Tirol

Wann: 27.02.2004 Beginn: 20.00 Uhr Wo: Sargfabrik, Wien

Global sounds carneval am Faschingsdienstag - seit vielen Jahren der ultimative Carneval-Highlight zum Feiern und Abtanzen, das bewährte Genussmittel für Salsa-Abhängige, der NeurotransmitterFlash gegen Sonnenmangelerscheinungen. Dass diese heiße Truppe aus dem kühlen Norden stammt, würde man wohl kaum vermuten. Von Stockholm aus hat sich Hatuey international einen Namen gemacht, überzeugte mit seinen Acts nicht nur in Europa, sondern sogar in Kuba und erreichte auch Top-Ten-Plätze in diversen Latin Charts. Die neunköpfige Band mit MusikerInnen aus Schweden, Kolumbien, Kuba, Spanien und Venezuela besticht durch kompakten Sound, präzises Timing und entfesselte Rhythmik. Für das schweißtreibende Powerplay an Congas, Percussion, Schlagzeug und Bass sorgen die Südländer. Eine wohlproportionierte Dosis intellektueller Kühle mischt sich mit brodelnder Urkraft. Nach der Live-Show wird lateinamerikanische Power-Dance-Music bis in die Morgenstunden vom DJ-Mischpult serviert - von Salsa bis Samba, von Latin Rock bis Electronic Beats. Bar & Buffet: Exotic Drinks & Hot Snacks.

Wahre Meister auf den unterschiedlichsten Schlaginstrumente sind die Mitglieder des Phoenix Percussion Projects. Darüber hinaus bringen die Musiker aber auch äußerst gekonnt Didgeridoo, Saxophone, Flöten, afrikanische Harfe und Keyboard zum Einsatz. Die Erforschung der unendlichen Möglichkeiten der Improvisation, der direkten musikalischen Begegnung verschiedener Kulturen, Instrumente, Klänge, Stile und nicht zuletzt einfach der musikalischen Persönlichkeiten sind die Basis jedes Konzertevents. Das musikalische Konzept ist einfach erklärt: Es entstehen freie Improvisationen vor dem Hintergrund traditioneller und moderner Musik aus Westafrika, Lateinamerika, Australien, Arabien und Europa. Im Mittelpunkt steht die spontane Kommunikation durch die Weltsprache Musik, wobei die speziellen rhythmischen „Dialekte“ der einzelnen Musiker besonders betont werden. Aufgrund der Offenheit wird jedes Konzert beeinflusst von Zeitpunkt, Aufführungsort, Publikum, Akustik und auch den eigenen momentanen Emotionen.

In der Musik von Rabih Abou-Khalil spiegeln sich die reichen Erfahrungen eines Wanderers zwischen den Kulturen. Geboren und aufgewachsen im Libanon, ist er eng mit der orientalischen Überlieferung verbunden, die er gänzlich assimiliert, aber auch für neue Einflüsse geöffnet hat. In Europa lebend, beschäftigte er sich intensiv mit europäischer Klassik und Moderne wie auch mit dem amerikanischen Jazz. In einem langfristigen Schaffensprozess gelang es Rabih Abou-Khalil, die vielfältigen Erlebniswelten zu integrieren. Als einer der herausragenden Instrumentalisten auf dem Oud, der arabischen Laute, wie auch als Komponist hat er sich mit einer völlig eigenen Klangsprache profiliert. Seine zahlreichen CD-Einspielungen dokumentieren ein faszinierendes Spektrum von Solo-Aufnahmen über Kammerensembles bis zu großen Besetzungen. Fernab eines modischen Folklorismus überzeugt Rabih Abou-Khalil mit einer Musik, die aus dem Verständnis unterschiedlicher Traditionen zu zeitgenössischen Ausdrucksformen findet. Begründung der deutschen Schallplattenkritik für den Jahrespreis 2002 an Rabbih Abh Khalil.

www.hatuey.com

www.sargfabrik.at

www.treibhaus.at


15 Pot

Newsflash:

Review: Liquido 5 @ Forum Bielefeld sogar auf die Füße, kippten Flaschen um bzw. auf sie aus und nahmen jenes nicht einmal zur Kenntnis, geschweige denn entschuldigten sich dafür. Gegen 6 Uhr, gerade, als nach einstündiger Schließung aufgrund von Konzessionsauflagen wieder geöffnet wurde, legte dann endlich auch mal der Live-Act mit seinen akustischen Darbietungen los. Native Radio, jeweils 24 und 31 Jahre junge freundliche Artgenossen, servierten den gestressten Feier-Kunden fluffigen Morning-trance vom Feinsten. Da wurde die Hüfte geschwoft und dem seinem Sein freien Lauf gelassen . . . Und da war nix mit „Laptop-Live-Act“, nein: Die Jungs kamen tatsächlich mit Hardware an und führten die noch Anwesenden/gerade Eingetrudelten in mystisch-melancholische Sphärenklänge.

VerkehrsRazzias zu Nikolaus Zwar sind folgende Zahlen schon über einen Monat alt, aber dennoch aktuell. Allein in NRW haben Polizisten am Nikolaus-Wochenende innerhalb von 24 Stunden 22.000 Autofahrer überprüft. Etwa 5,8 Prozent aller kontrollierten Autofahrer, nämlich genau 1.279 dieser Verkehrsteilnehmer, wurden bei einem Verkehrsverstoß ertappt. Und jetzt kommt’s: 60 Alkoholsünder und sagenhafte 17 sonstige Drogensünder konnte die Polizei ermitteln. Eine Zahlenkonstellation, die man nicht außer Acht lassen sollte. Alkoholisierte Fahrer sind in dieser Statistik etwa 3,5mal häufiger vertreten als anderweitig drogeninduzierte. Insgesamt wurden 44 Führerscheine entzogen und 111 Anzeigen geschrieben. Die ganze Aktion wurde bundesweit durchgeführt. Insgesamt wurden an diesem Wochenende 75.000 Autos in insgesamt zehn Bundesländern überprüft. Zwischen Auto-, Motorrad- und Lastwagenfahrer wurden keine Unterschiede gemacht. Dennoch legten die Beamten bei ihren Kontrollen den Schwerpunkt auf junge Fahrer, die überdurchschnittlich oft an Unfällen beteiligt sind. So waren 15.500 Fahrer unter 25 Jahre alt. Bundesweit waren insgesamt 3.500 Beamten im Einsatz. Ebenso ein neuartiger Drogenschnelltest namens „drugwipe“ (Hanf Journal 01/04 ) als auch die klassische Methode des Alkoholtests wurden zur Untersuchung verwendet.

Großrazzia am Paderborner Busbahnhof Ende letzten Jahres wurde es dann auch mal wieder Zeit für eine erneute Investition in repressive Maßnahmen seitens der Exekutive. Etwa 100 Polizeibeamte haben Mitte Dezember 2003 am Paderborner Busbahnhof eine Großrazzia durchgeführt. Der Einsatz galt der offenen Rauschgiftszene in der Stadt. Insgesamt 40 Personen wurden vorläufig festgenommen. Ob und wie viele der Verdächtigen wieder auf freiem Fuß sind, ist unbekannt. Ach ja: Außerdem stellten die Einsatzkräfte größere Mengen an so genannten „Rauschgift“ sicher. Unterstützt wurden die Beamten von der Bielefelder Einsatzhundertschaft, zusätzlichen Kräften des Paderborner Ordnungs-amtes sowie zwei Spürhunden. Die Paderborner Polizisten holten zum Schlag gegen die dort ansässigen Drogen-User aus und griffen gegen Abend zu. Die Einfahrten zur Buszentralstation wurden systematisch abgeriegelt. Anschließend kontrollierten die Beamten zahlreiche Verdächtige. Bei einer ähnlichen Aktion im Sommer 2002 waren etwa 50 Personen festgenommen worden („Zehn kleine Jägermeister“ weniger als dieses Mal). Nach Erkenntnissen der Paderborner Polizei hat sich die offene Drogenszene in den Wintermonaten in die Buszentralstation unter dem Königsplatz verlagert. Vor allem in den Nachmittags- und den frühen Abendstunden würden sich hier viele Konsumenten und Dealer aufhalten. Verkauft werde Haschisch, Marihuana, Kokain und Heroin, sagte ein Polizeisprecher. Etwa 150 bis 180 Personen seien der so genannten „Offenen Szene Paderborns“ zuzuordnen.

Wenn man seit mehreren Weekends nicht mehr auf der Piste gewesen ist, dann freut man sich um so mehr endlich mal aus seinen schnöden vier Wänden rauszukommen. Sternenzeit 20/12/2003: Anflug ans Forum in Bielefeld, circa fünf Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof. Langsam wurde es auch mal wieder Zeit, sich von seinen Gedanken zu lösen und stattdessen rauschenden dioynisischen Festen zu fröhnen. Eintritt 10 Euro, nette Security und freundliches Personal. Auch eine exotische Optik ward geboten, die in der nahezu visualsprädestinierten Location aufgefahren wurde. Der verwinkelte Space erzeugte mit seinen hohen Decken eine entsprechend liquide Atmosphäre. Leider wussten viele der „hippen“ Partygäste, denen oft der Sinn für die kleinen Dinge des Lebens verwehrt bleibt, die entspannte Atmosphäre nicht zu schätzen. Im Gegenteil: Die zwei großen „A’s“ unserer Zeit, „Alkohol“ und „Arroganz“, schienen der kategorische Imperativ einiger „hippen Hippies“ zu sein. Einige der kleineren Geschöpfe, wie z. B. niedliche Tanzmäuse wurden von diesen zwei „A’s“ und von einem minimalen, aber druckvollen Set von C(omputer) J(ockey) Durchreise zum Aufbruch veranlasst. Das Alien blieb jedoch wacker bestehen, hatte es zuvor doch schon DJ Le Loup verpasst. Obwohl der Traktor-CJ (Traktor ist ein digitales Mixprogramm für den Computer Jockey) für die ein oder andere Körperbewegung á la Ausdruckstanz sorgte, so konnte das kleine Alien keinen Fuß fassen. Viele der hippen „A“-Leute übersahen schlichtweg ihre Tanzgenossen. Sie traten jenen

Da bereits um 10 Uhr Ende sein sollte, heizte DJ Frank Traumraum den Feiernden mit etwas hochgepeitschten und psychedelischeren BPMs noch mal richtig Feuer in ihre Gesäße. Zwar konnte das Alien seine Mixtechnik nicht konkret klassifizieren, da jener wahrscheinlich aufgrund vorangeschrittener Stunde sich eher am „Übergänge-Auflegen“ orientierte. Doch mit seiner optimal-komplementären Titelauswahl traf er genau den Zahn der Zeit. Irgendwann setzte dann die natürliche Ermüdungs- und Realitätsverzerrungsphase des Aliens ein, woraufhin es beschloss seine Heimreise anzutreten. Obwohl der Zugtransfer zunächst etwas anstrengend wirkte, besann sich das Alien nichtsdestotrotz auf seine Feier-Reflexionen, an das Gute und das Schlechte, welches beides nun mal zum Lauf des Lebens gehören. „All diese Erfahrungen generieren meine momentane Konsistenz“, resümierte das kleine Alien. Geistige und emotionale Verdauungsprozesse hatten eingesetzt und so wie der Zug durch Räume reist, so reisten auch die Gedanken des Aliens durch die Zeiten, bis sie an ihrem Bestimmungsort und somit zum Stehen kamen.

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Kiffer wie du und ich Dies ist möglicherweise der Beginn einer (un)regelmäßigen Reihe. Gedacht ist diese Serie als Forum für Cannabis-User jeglicher Couleur, jedoch weniger an den „Dicht-Plättern“ orientiert. Vielmehr sollen Menschen, die aus medizinischen, psychischen, sozialen, vielleicht gar finanziellen Motiven den Gebrauch dieser vielfältigen Pflanze praktizieren, eine Möglichkeit geboten werden sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Dahinter steckt die Absicht der Gesellschaft einen Spiegel vorzuzeigen, mal zu gucken, welche Menschen warum und wie diverse illegalisierte Substanzen gebrauchen. Dabei ist dem Interviewten freigestellt, was er von sich preisgeben will (Wohnort, Name, weitere Personalien). Das Ziel, dass das Thema „Cannabis-Gebrauch“ wieder verstärkt im öffentlich-rechtlichen Diskurs auftaucht und vielleicht der ein oder andere einen „Aha“-Effekt erlebt. Contact: redaktion.pot@hanfjournal.de Adam Zawadzki (www.eve-rave.de)

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Ecstasy-Rekordfund in deutschem LKW Durch den französischen Zoll hat Frankreich den bislang größten Ecstasy-Fund gemacht: Beamten im Fährhafen Dünkirchen am Ärmelkanal stellten 852.528 Ecstasy-Tabletten sicher. Weiterhin wurden 116,8 Kilogramm Amphetaminsulfat-Pulver sowie 4,82 Kilo Amphetamin-Rohstoff in Form einer gelben Flüssigkeit im gleichen LKW entdeckt. Die Ware sollte nach Großbritannien geliefert werden. Doch nun ist sie in der Obhut französischer Gesetzeshüter. Das Hanf Journal-Pot wünscht viel Spaß damit!

Achtung!

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16 Pot

NOVA - Institut für Ökologie und Innovation Ein Gedankenblase voller Fragezeichen mag dem regelmäßigem Hanf Journal-Leser aus seinem Kopfe steigen. „Was hat das denn hier zu suchen?“ Die Antwort: einfach erst mal weiterlesen. Das NOVA-Institut wurde 1994 als privates und unabhängiges Institut gegründet. Mittlerweile ist es beachtlich gewachsen und umfasst die Fachabteilungen Nachwachsende Rohstoffe/ Marktforschung, Elektrosmog, Produktentwicklung und bewertung, Informationstechnologien (IT), EU-Strukturfonds und Regionalentwicklung. Alle Klarheiten beseitigt? OK, dann weiter im Text. Das NOVA-Institut leitet Projekte und macht Studien über stoffliche Nutzungen jeglicher Art. Von energetischer Nutzung nachwachsender Rohstoffe bis hin zu Analysen über die Auswirkungen elektromagnetischer Felder, beispielsweise durch Handystrahlen, kann man auf der Homepage des Instituts alles finden, was das alternative ökologische Herz begehrt. Aber jetzt bloß nicht denken, dass es sich beim NOVA-Institut um eine hängengebliebene Hippie-Kommune aus den 60ern handelt! Dort arbeiten seriöse und renommierte Wissenschaftler, die schon einiges an Fachpublikationen vorweisen können und deutschlandweit einen etablierten Namen haben. Publikationen wie „Hanfwirtschaft in NRW“, „Cannabis als Heilmittel“, „Cannabis, Straßenverkehr und Arbeitswelt – Recht, Medizin, Politik“ (welches voraussichtlich in einer der nächsten Ausgaben des Hanf Journals rezensiert wird) oder gar über die „Eigenschaften ukrainischer Hanf-Sorten“ bezeichnen nur einige der Themen, die natürlich nur Beispiele genannt seien. Aber auch die Beratung von Betrieben, die sich rund um das Thema „Hanf“ auseinandersetzen, umfassen die Tätigkeiten des Instituts. So viel zur Theorie. Die praktische Tätigkeit der Mitarbeiter gestaltet sich auf Kongressen, Konferenzen, Symposien, Fachvorträgen. „Hanf – Die Wiederentdeckung einer Nutzpflanze“, „Anbau und Marktchancen von Hanf“, „Hanf – Ein Rohstoff mit Zukunft. Experten stehen Rede und Antwort“ sind die Titel einiger Vorträge, die an dieser Stelle ebenfalls nur exemplarisch genannt seien. Aber auch die Teilnahme und Mitorganisation der ICAM („Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin“ – das Hanf Journal Pot berichtete im Oktober letzten Jahres) geht auf das Konto des NOVA-Instituts.

Und wer steckt hinter den Kulissen? Elaborierte Menschen, sprich gelehrte Menschen, die ganz genau wissen, was sie da tun und sogar internationale Referenzen aufweisen können. Vielleicht hatte der ein oder andere Leser ja schon einmal eine textuale Begegnung mit einer der folgenden Personen. Hauptsächlich sind es die wissenschaftlichen Mitarbeiter, vier an der Zahl, die den ganzen Laden in Schuss halten und für beständigen Output sorgen: Der Geschäftsführer und somit „Mastermind“ Michael Karus, seines Zeich-ens Diplom-Physi-ker, der Unternehmensberater und Diplom-Ökonom Sven Ortmann, Dr. med Franjo Grotenhermen, welcher sich um die Erforschung medizinischer Aspekte kümmert und, „last but not least“, die Diplom-Designerin Marion Kupfer, die den kulturellen Part und die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt. NOVA – Institut für Ökologie und Innovation Goldenbergstr. 2, D – 50354 Hürth, Germany Tel.: +49-(0) 22 33-94 36-84, Fax: -83 E-Mail: contact@nova-institut.de Internet: www.nova-institut.de Na lieber Leser, Gedankenblase geplatzt oder gewachsen? Wer bis hierhin gelesen hat und seinen Datendurst nicht stillen konnte, der will bestimmt noch mehr wissen. Kein Problem! Weitere Infos sind erhältlich bei der rechts angegebene Adresse.

Weitere links: www.eiha.org www.naturfaser-wirtschaft.de www.nachwachsende-rohstoffe.info

Adam Zawadski

Blond wie James Bond . . . Deswegen fordert Prof. Dr. Rainer Mattern, seines Zeichens Ärztlicher Direktor des Instituts für Rechts- und Verkehrmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg und gleichzeitig Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin, die Einführung wissenschaftlich gesicherter, verbindlicher Standards für die Haaranalyse. „Da die Analyse von Rauschmitteln in Haarproben und ihre Interpretation sehr anspruchsvoll ist, findet man Anbieter unterschiedlicher Qualität am Markt“, erklärte Professor Mattern. Mitunter würden negative Befunde geliefert, obwohl eine Belastung der Haare nachweisbar wäre, oder umgekehrt könne es zu falsch-positiven Ergebnissen kommen.

Nein, blond ist der Elite-Agent Ihrer Königlichen Majestät natürlich nicht. Wie sähe das denn auch aus?! Doch würde er sich einer Haaranalyse unterziehen müssen, so wäre eine hellere Haarfarbe sicherlich von Vorteil. Die Haaranalyse gilt als ein angeblich unverzichtbares und genaues Instrument. Es soll dazu beitragen Straftaten aufzuklären und juristische Zweifel auszuräumen. Doch wie verhält es sich mit der Signifikanz bzw. der tatsächlichen Aussagekraft einer solchen Analyse, wenn man den Faktor „Haarfarbe“ mit einbezieht?! Um das herauszufinden haben sich einige schlaue Menschen zusammengesetzt und sich nicht gegenseitig die Haare rausgerauft, sondern miteinander den Kopf über genau diese Frage zerbrochen. Wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse einer rechtsmedizinischen Arbeitsgruppe aus den Städten Heidelberg und Mainz haben nämlich gezeigt, dass nicht alle gebräuchlichen Analyseverfahren den Farbstoffgehalt im Haar ausreichend berücksichtigen.

Farbstoffe bzw. -pigmente (Melanin) im Haar reichern bestimmte Substanzen, die dem Körper zugeführt werden, in hohem Maße an. Wir wissen ja alle, welche Substanzen gemeint sind, nämlich die, die vom BtmG als illegal eingestuft werden. Pigmente fungieren als eine Art Träger bzw. Behälter für die Stoffe. Die Arbeitsgruppe konnte beweisen, dass Menschen mit dunklen Haaren mehr Drogen, deren oder andere Stoffe einlagern als Menschen mit nicht-dunklen Haaren. Blonde kommen deshalb beim Haartest eher ungeschoren davon, denn eine helle Haarstruktur weist andere Eigenschaften auf als eine dunkle. Man muss also nicht mehr zwangsläufig eine Blondine sein, um bessere Karten beim strengen Arm des patriachalen Gesetzes zu haben. Jeder Blondie, unabhängig vom Geschlecht, könnte aus dieser Tatsache einen Nutzen für sich ziehen. Doch auch innerhalb der Gruppe dunkelhaariger Artgenossen sind die Ergebnisse nicht einheitlich. Nicht immer werden die an Melanin gebundenen Stoffe ausreichend erfasst. Es bestehen einfach zu große Anomalien zwischen den jeweiligen Ergebnissen.

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Trend- und szeneläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.

Um diese Rechtsunsicherheit zu beheben, haben die Deutschen Gesellschaften für Verkehrsmedizin (DGVM), Verkehrspsychologie (DGVP) und toxikologische und forensische Chemie (GTFCH) kürzlich beschlossen, den derzeit anerkannten Stand in gemeinsamen Kriterien der Entnahmebedingungen, der Analysemethoden und der Beurteilung festzulegen und den Stand der Wissenschaft entsprechend fortzuschreiben. Damit Rechtsgleichheit und Rechtssicherheit gewährleistet sind, müssen die zuständigen Fachministerien durch Erlass festlegen, dass nur Analysenergebnisse aus anerkannten Labors in Verfahren mit Rechtsfolgen verwendet werden dürfen. Die Labors sollten verpflichtet werden, in Ringversuchen ihre Leistungsfähigkeit auf dem Gebiet der Haaranalyse regelmäßig nachzuweisen und somit die Kriterien der Fachgesellschaften einzuhalten. Vielleicht würde sich ja auch hier eine Undercover-Mission für den Agenten der britischen Krone anbieten.

Adam Zawadzki


17 Pot Der Frühling ist zwar noch nicht da, aber dafür präsentieren wir euch exklusiv: die Termine für den Monat Februar. Da der Monat eh kürzer als andere ist und das EKG, der neue Schreiberling des Hanf Journals, aufgrund interkultureller Studienreisen und intellektueller Missionierung verhindert ist, leider nur in abgespeckter, auf elektroide Tanzmusik fokussierter Version. Doch wie Goethe schon einmal schrieb: „Das Publikum beklagt sich lieber unaufhörlich, übel bedient worden zu sein, als dass es sich bemühte, besser bedient zu werden.“ Denn durch Meckern und Labern wird die Welt nicht besser. Jeder muss sein Schicksal schon selber in die Hand nehmen! Den wir haben nur dieses eine Leben, wofür wir auch niemand

anders verantwortlich machen können, außer uns selber. „Die Macht liegt in unseren eigenen Händen.“ Kostenlose Termin-Ankündigungen, Tipps oder was auch immer dir auf der Leber brennt, lieber Leser, gehen an: redaktion.pot@hanfjournal.de

Earthbound Date: 07. 02. / 22 Uhr Entry: 8 Euro Location: Dorfbauernschaft 45, 48346 Ostbevern

Wieder einmal lädt die Earthbound-Crew zu einer Goa der etwas anderen Art. Nachdem im letzten Jahr die Location erfolgreich getestet, die Nachbarschaft mit Korn besänftigt und der Brand des Kaninchenstalls verkraftet wurde, ist diesen Sommer sogar ein kleines Open Air geplant. Doch bis die Outdoor-Saison losgeht, dauert es ja noch ein bisschen. ABER zum Glück nicht mehr allzu lange! Was erwartet den Fräggel an diesem Abend? Zunächst einmal die DJs Roberdo, Raphael, Buddhas Source, Frequenzwandler, 3d Efex und Suprise. Nicht zu vergessen die neue, fette PolarisDeko vom Eartbound und die UV-Tücher von Yvonne, welche als Visum für phantasievolle Sphären fungieren. Dazu noch Chill + Chai + Essen und günstiges Bier. Es gibt sogar Zugverbindungen, die es sogar dem Fahrer ermöglichen auch mal breit zu sein: Der letzte Zug von Hbf Münster fährt um 23.05 Uhr und der erste von Ostbevern-Brock um 7.42 Uhr. Also alles, was eine gute Party braucht. Und auch noch zu humanen Preisen!

TERMINE

Clockwork 1 am. @ Grube Date: 14. 02. / 21 Uhr Entry: ? Location: Grube Winterberg/ Siedlinghusen (Sauerland)

Und wer vor 23 Uhr eintrudelt, der zahlt zwei Euronen weniger Eintritt und bekommt noch einen Begrüßungssekt. Schade nur, dass der reguläre Preis nicht angegeben ist. Das Line-up: Kein geringerer als DJ Nukem ist als einer der Headliner genannt. Zudem sind auch noch Oliver Klein, 3DJdirsch, Juan Casa und Gourmet Funk die Leute, die die Grube bis zum Anschlag füllen sollen. Als weitere Lockmittel für elektroide Tanzliebhaber fungieren Peace Division, Philo, Bleef und Shawn Elter. Für die entsprechenden Visuals sorgt Ünn von Elektrolux/ Flowmotion hr. Als Xtra gibbet nä cocktailbar, Fresh Fruits For Free (was eigentlich mittlerweile zum Partystandard gehören sollte) und eine Bistro Lounge, die nicht nur während der einstündigen Pause (wahrscheinlich wegen der Sperrstunde) genutzt werden sollte. Info: www.diegrube.de, www.trance4m.de, www.dubedesaster.com, 0 29 83/85 88

Elfenreigen – Valentinsedition Date: 14. 02. / 22 Uhr Entry: ca. 10 Euro Location Club Depot, Münster

Das Party-Event, welches sich schon wacker seit zehn Jahren hält. Seit dem es House in Münster gibt, seit dem gibt es auch das Depot. Ein Club außerhalb der city, welcher für seine after-hours berüchtigt ist. Und das auch noch JEDES Wochenende! Doch am Valentinstag geht im Depot ein Liebesreigen der progressiven Art rund. „Funky versus Progressiv“ steht auf den Fahnen geschrieben. Eingeladen wurde hierfür Björn Mandry, der seit einiger Zeit sehr erfolgreich energetischen House auf Mauritius Music released. Die Mauritius 02 wurde unter anderem supported von Seb Fontaine, Deep Dish, Paul van Dyk, Sander Kleinenberg und Nick Warren. Zu guter Letzt wurde der Track selbst auf Paul Oakenfolds „Perfecto“ Compilation gesichert und machte somit das Debüt des Leverkuseners perfekt. Supported wird Björn von D:Sweet, Mr. Jixxx und dem Depot Resident Anthony Michael. Ach ja: von 22 Uhr bis 3 Uhr gibbet FREIBIER!!! Info: www.eve-rave.de, www.depot-online.de

Info: 0 25 32/95 90 34, JensDima@hotmail.com

Ein Bericht für eine Akademie – von Franz Kafka Date: 19. 0.2 / 20 Uhr Entry: 7/9 Euro Location: Wolfgang Borchert-Theater, Hafenweg 6-8, Münster

Der Star des Varietés ist ein menschgewordener Affe. Als Clown und Artist hat er kaum noch steigernde Erfolge. Die aufmerksam gewordene Welt bittet ihn nun um einen Bericht über sein äffisches Vorleben. Eingestreut in das Nummernprogramm, das der Affe mit seinen fabelhaften Bühnenpartnern allabendlich darbietet, berichtet er heute Abend vor dem akademischen Publikum tatsächlich von seiner Gefangennahme an der Goldküste, der Überfahrt in einem Käfig im Zwischendeck des Hagenbeckschen Dampfers und von der lebensrettenden Erkenntnis, die Menschen nachzuahmen und sich so einen Ausweg aus der drohenden Gefangenschaft ins Varieté, in die Welt der Kunst, zu verschaffen. Ewa Teilmans inszeniert Kafkas berühmte Erzählung auf einer Varietébühne: Der Affe tritt als Clown auf, singt, tanzt und wendet sich in der ergreifenden Schilderung seiner „Menschwerdung“ sehr persönlich an sein Publikum. Info: 02 51/4 00 19, www.wolfgang-borcherttheater.de

Air – Live-Konzert Date: 21. 02. / 20 Uhr Entry: 26,20 Euro Location: Ringlokschuppen, Bielefeld

Die Rückkehr von Nicolas Godin und Jean Benoit Dunckel. Angeblich haben sich die nachdenklichen Franzosen von „Air“ früher mal an Rockmusik versucht. Mit echten Gitarren und so. Zum Glück sind sie dabei nicht geblieben, sonst würden sie vermutlich immer noch auf einem Hinterhof spielen. Denn als sie mit ihren schwerelosen elektronischen Klängen die großen Bühnen der Welt erobern, liegt ihnen zu Recht bald ein ergebenes Publikum zu Füßen. Denn nicht nur der sanfte Elektropop der zwei Gallier ist Weltklasse, auch ihre Live Shows sind wahre Happenings aus Licht und Sound. Im Januar 2004 kehren die Elektroniktüftler mit ihrem neuen Album „Talkie Walkie“ zurück, im Februar folgt die Live-Umsetzung. Fürs Auge wird da einiges geboten. Wer es nach Bielefeld nicht geschafft hat, der hat des Weiteren die Möglichkeit, am darauf folgenden Samstag, dem 28. Februar seinen Fehler wieder gut zu machen. Die zweite Chance bietet das Kölner Palladium. Allerdings kostet das Ganze hier gleich 90 Centies mehr!

Xperience 2– Fly into Liquid Dreams Date: 27. bis 29. 02. / 23 Uhr Entry: ? Location: Club Synchron, Dortmund

Der zweite Teil folgt flugs auf den ersten. Der Erstling scheint ja echt positiv gelaufen zu sein. Kein Wunder, bei dem schon fast überfettem LineUp. Leider konnte das Alien bis dato nicht persönlich auf jener Feier gastieren, aber bei gleich fünf angekündigten Live Acts kommt man schon mal ins Grübeln. Mit dabei sollen sein Analog Pussy, Hux Flux, Klopfgeister, Marathi und P.A.R.A.T.O.X., sie sollen die Tanzenden mit ihren technischen Fertigkeiten in ungeahnte akustische Sphären schicken.. Und watt iz mit dejn DI-JAYZ? Nun, da verhält es sich wie folgt: Shwnodese, Iguana, Bim, Inkubator, Mark Mindtune, Tamahuka, T-Gate, Toup & Reizklang, Cubixx, kobold, Norman + Vassilee, Jeee, Mountain, Matthias Thiel. Ziemlich bunt zusammengewürfelt also und aus allen vier Himmelsrichtungen kommen die postindustriellen Schamanen angereist. Wahrscheinlich ebenso das Publikum. Ende des Communiques. Info: 01 60/5 23 70 56, www.psygoa.de

Info: www.ringlokschuppen.com

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15 Seed west

Ich bin als harter Strafverfolger bekannt

Der Frankfurter Oberstaatsanwalt und Betäubungsmittelstrafrecht-Experte Harald Hans Körner sprach in einem Interview in der taz über Cannabis als Medizin. Hintergrund ist der Freispruch eines Berliner Morbus-Crohn-Patienten (Hanf Journal berichtete). Körner wörtlich: „Ich bin als harter Strafverfolger von Drogenhändlern und -schmugglern bekannt. Schwer Kranke sind aber Opfer und keine Täter. Sie haben Anspruch auf jedwede Hilfe. Strafrecht sollte immer Ultima Ratio sein. Wer schwer Kranken nicht mit medizinischer Behandlung, sondern mit Verboten und Strafen begegnet, verkennt Sinn und Zweck des BtmG.“ Das haben wir vom Hanf Journal schon lange erkannt. Aber was ist denn nun Sinn und Zweck des BtmG? Dieses Gesetz soll die Gesundheit der Bevölkerung erhalten und vor Missbrauch schützen. Seit Jahren jedoch wird diese Zielsetzung komplett verfehlt. Es konsumieren immer mehr und immer jüngere Menschen verbotene Substanzen. Noch niemand hat sich von einem Verbot abschrecken lassen, im Gegenteil: die verbotenen Früchte sind nun mal die süßesten. Das einzige was es bei den Betroffenen bewirkt und gerade bei denjenigen, die ein problematisches Konsummuster aufweisen, ist, dass nicht offen darüber gesprochen werden kann, da man sich der strafrechtlichen Konsequenzen bewusst ist. Bei Cannabis, ebenso wie bei allen anderen illegalisierten Drogen, ist das schädlichste nicht die Substanz selbst, sondern die straf- und verwaltungsrechtliche Repression der Konsumenten. Bei den Betroffenen muss man jedoch unterscheiden. Es gibt vier verschiedene Gruppen von BtmG-Opfern: Zuerst uns ganz normalen Kiffer und Grower. die wir in ständiger Angst vor Repression durch Polizei, Gericht und Führerscheinstelle leben müssen. Schlimm genug . . . Viel schlimmer jedoch hat es die Hanf-Gefangenen erwischt, denn sie sitzen im Knast. Wie z. B. René Gorig, ein langjähriger Aktivist der Grünen Hilfe, der zurzeit eine über dreijährige Haftstrafe in Wittlich bei Trier absitzen muss. Und das nur wegen Hanf! Daneben gibt es die Gruppe der kiffenden Polizisten, Richter, Ärzte oder auch Lehrer, die, abgesehen von allen anderen Repressalien, auch noch ihren Job an den Nagel hängen müssen, falls sie erwischt werden. Und genau das ist der Grund, weshalb sich gerade diese Leute so selten outen. Gekifft wird überall . .. Am ungerechtesten trifft es jedoch die Patienten, denen man das Medikament Cannabis vorenthält. Sie müssen entweder leiden oder die teuren Produkte der Pharmaindustrie mit all ihren Nebenwirkungen kaufen. Was für eine Wahl! Schlimmer: es gibt eben Krankheitsbilder bei denen nichts außer Cannabis hilft . . . An dieser Stelle möchte ich dem progressiven Oberstaatsanwalt Kerner folgende Frage stellen: „Wenn ein schwer Kranker nicht in der Lage ist sich selbst mit Hanf zu versorgen und seine Medizin für ihn künftig legal sein soll, warum macht sich sein Cannabis-Fachhändler dann immer noch strafbar?“ Sokratis Zacharopoulos

Passauer Hanftage Vom 12. bis14.02.2004 wird Passau zum Zentrum der Legalisierung in Bayern. Aller Widerstände von städtischer und politischer Seite zum Trotz hat die Hanf Initiative mit viel Solidarität vor Ort ein Rahmenprogramm geschaffen, das Spaß und Informationen verspricht. Gerade wegen des Versuchs von politischer Seite, eine öffentliche Diskussion über Drogenpolitik zu verhindern, hier sei nochmals Gerlinde Kaupa, Drogenbeauftragte der CDU/CSUBundestagsfraktion genannt (wir berichteten in der Januar-Ausgabe), die in der Presse vor einem „Kiffertreffen“ in Passau warnen ließ. „Die Hanftage sind nichts anderes, als eine Werbeveranstaltung für ein gefährliches Produkt“ war zu lesen. Nun, naturgemäß sehen wir das anders: Es kann schon sein, dass an diesem Tag ein paar bayerische Kiffer mehr in Passau sein werden. Aber muss vor diesen friedlichen Menschen gewarnt werden? Sollten nicht besser die Oktoberfest-Be-sucher vor alkoholbedingten, gewalt-tätigen Angriffen gewarnt werden? Oder die Besucher der Hanftage vor Übergriffen durch die Polizei? Schauen wir uns doch einmal in Deutschland um. In Köln, Darmstadt, Flensburg, Rostock, München und vor allem die 5000 Kiffer, trotz Regens, auf der Hanfparade in Berlin, überall kommen Menschen zum friedlichen Demonstrieren gegen falsche Gesetze und Verbote zusammen. Die einzigen Menschen, die bei diesen Demos aus der Rolle fallen, sind grün Uniformierte! Und jetzt setzen die Legalisierer eben ein Zeichen in Passau. Die Message ist klar: Kiffer gibt es überall. Eben auch in so konservativen Bischofsstädten wie Passau. Im Spiegel war zu lesen: „Passau ist braun“ und damit war keine Haschischsorte gemeint, sondern das politische Klima. Ein Grund mehr ein bisschen Farbe in die Stadt an den drei Flüssen zu bringen. Also Leute, fahrt nach Passau und zeigt Solidarität mit den verfolgten bayerischen Kiffern. Schaut euch den Dokumentarfilm „Haschisch“ über die Haschisch-Produktion in Marokko an. Oder besucht die Podiumsdiskussion und sagt uns eure Meinung zur Legalisierung. Highlight der Passauer Hanftage ist natürlich der Protestmarsch: „Freiheit allen Hanfgefangenen“ und anschließend die Inn-Ufer-Party mit zwei Locations links und rechts vom Inn. Das Hanf Journal wird natürlich auch dabei sein und allen, die nicht kommen konnten in der Märzausgabe von den Hanftagen berichten. Infos: www.hanf-initiative.de Mangas

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12. – 14.02.2004 Passauer Hanftage - Programm: Do. 12.02.2004 im Scharfrichter Haus (Milchgasse 2)

19:00 Uhr „Haschisch“ Film von Daniel Gräbner 20:30 Uhr Filmgespräch mit dem Regisseur 21:00 Uhr Sound zum Entspannen in der Chill-Lounge I

Fr. 13.02.2004 im Café Unterhaus (Höllgasse 12/Donaugelände)

16:00 Uhr Infomarkt: verschiedene Organisationen informieren über Hanf und Drogenpolitik 20:00 Uhr Podiumsdiskussion: „Cannabis: Legalisierung oder Verbot?“ 22:30 Uhr Sound zum Entspannen in der Chill-Lounge II Sa. 14.02.2004 im Z.a.K.K. (Unterer Sand 3-5) und der Tabakfabrik (Mühltalstr. 9)

14:00 Uhr „Freiheit allen Hanfgefangenen“ Protestmarsch durch Passau, Start: Europaplatz – Ziel: Z.A.K.K. 16:00 Uhr Volksküche: heißer Hanfeintopf. für kalte Hände kostenlos! 20:00 Uhr Wir rocken zwei Locations links und rechts vom Inn Eintritt für beide Locations einmalig 4 ¤! im Z.A.K.K.:

Rebelflow Osiris MMCCrew EMKA DJ Sero DJ Rick Berson

HipHop aus Landshut HipHop aus München HipHop aus Landshut Kif Hopaus Offenbach Elektroklub Rumpenheim Breakbeatz, Reggae

in der Tabakfabrik:

The European translation of. Kitty Empire La Par Force

Indiecore aus Straubing Noise/Post-Rock Regensburg Indie Punk aus Augsburg

Für eure Sicherheit hat die Grüne Hilfe eine 24-Stunden-Anwaltshotline für alle drei Tage organisiert unter 0175/1070123 wird alles organisiert, falls was passiert. Die Nummer steht auch auf unseren Flyern. Und damit nichts passiert: lasst die Bong und anderes zu Hause! Organisation: Hanf Initiative Passau in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Ambulante Kultur und Kommunikation (Z.A.K.K.), Organisation Herrschaftskritischer Menchen (OHM), den Grünen Passau, der Grünen Jugend BY, PDS Passau, [solid´] BY Unterstützerinnen: Grüne Hilfe e.V., Hanf Journal, Verein für Drogenpolitik, www.zeig-dich.de, Deutscher Hanf Verband

Achtung!

Email: buz@ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

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16 Seed west

„. . . immer weiter machen und gebucht werden.“ Am 29.11.2003 war das Soundsystem Soundquake zu Gast in der Saarbrücker Location „Schwarz“. Monster Bubbler HiFi international tauten die Masse mit Duplates auf. Danach begeisterte Soundquake mit overhyped tunes manch eingefleischten Reggaefreak. Ein Nonstop-Programm der Superlative, das vollbepackt war mit Reggae-/Dancehall-Schmuckstücken und einem Dubplate-Repertoire von hoher Qualität. Die Jungs haben uns an diesem Abend mit ihren mitreißenden Vibes absolut überzeugt. Zuvor fanden sie noch die Zeit mit uns zu reden . . .

Hanf Journal: Bandulero?

Hanf Journal: Wer übernimmt bei euch welche Aufgaben?

Bimma: Das muss man betonen, dass wir unsere Gage, die wir kriegen, für Specials ausgeben und nicht für schnelle Autos.

Rappa: Bandulero? Klar die kenne ich, die sind cool. Die vielen Sounds, die haben so viel Elan, die stecken all ihre Kraft rein. Da dann mitzuhalten ist ganz schön schwierig. Till hat jetzt gerade sein Diplom gemacht. Ich bin auch gerade dabei und Jan, Mark und Knut sind sehr viel am Arbeiten. Dann auch noch die Energie und die extra Zeit aufzubringen, geht nur solange man noch mit Spaß und Liebe bei seinem Sound ist. Wir kriegen ja auch kein Geld, das ist nur unser Hobby.

Bimma: Till ist leider heute nicht da, er ist Selekta. Hanf Journal: Habt ihr vor, wie Rodigan bis ins hohe Alter Sound zu machen?

Rappa: Der Rappa, das bin ich. Ich bin auch Selekta und Bimma ist MC. Mark ist unser Sound Engineer. Er passt darauf auf, dass der Sound immer richtig ist. Knut (Zouk) ist Operator und für die Effekts zuständig.

Bimma : Noch geht es ja, ne! Ich kann mir schon noch zehn bis 15 Jahre vorstellen. Nur ist es am Wochenende. Man kann ja nicht sieben Tage die Woche arbeiten.

Hanf Journal: Ihr betreibt doch auch einen Plattenladen... Rappa : Das Ding ist ja auch, dass man nicht nur freitags oder samstags auflegt, sondern man ist stundenlang auf der Autobahn und letztendlich ist das ganze Wochenende weg und nicht nur der Abend. Rodigan hat schon zwei Herzinfarkte gehabt. Der hat das schon teuer bezahlt.

Bimma: Ja, wir sind inzwischen fünf Leute. Wobei der Laden geführt wird von Knut und mir. Dann sind da noch zwei Hauptangestellte und der Azubi für Bürokaufmann. Hin und wieder haben wir noch ein paar Aushilfen. Wir sind da jeden Tag von morgens 9 Uhr bis abends 18.30 Uhr. Fünf Tage die Woche. Das ist richtige Arbeit.

Hanf Journal: Gibt es für euch eine Art Reggae- bzw. Dancehall-Hauptstadt in Deutschland?

Hanf Journal: Gibt es eine Platte, die am häufigsten verkauft wird? Bimma: Eine spezielle kann man nicht nennen. Aber es gibt so ein paar Sachen, die immer wieder bestellt werden. Da würd ich z. B. Tony Rebell’s „Jah is by my side“ dazuzählen. Oder D e n n i s B ro w n u n d B a r r i n g t o n L e v y K l a s s i k e r. Hanf Journal: Also hauptsächlich Oldies? Bimma: Nein. Natürlich auch neue Sachen wie Sean Paul. Wir haben alles. Deswegen ist es schwierig fünf Platten zu wählen. Es gibt einen Pool von 300 Platten, die dauernd gehen, die immer wieder gekauft werden. Eine sticht da nicht hervor. Hanf Journal: Ihr habt ja ohne Ende Dubplates. Wo nehmt ihr die meisten Dubplates auf? In Jamaica, im Homestudio, auf Festivals? Rappa: Die meisten Dubplates? Das hält sich die Waage, wie es sich gerade so ergibt. Aber die besten Dubplates bekommt man direkt aus Jamaica, da der Vibe am besten ist, wenn man selbst dabei ist. Manchmal, um ein paar Lücken auszumerzen, muss man sich auch welche bestellen. Ein Homestudio haben wir nicht. Auf Festivals haben wir auch schon gute Plates gemacht. Das machen ja die Sentinel-Leute, Nadja und Elmar. Beim Splash und auf dem Summerjam haben wir auch schon welche gemacht. Aber wie gesagt, in Jamaica ist es am besten. Bimma: Das war übrigens meine Idee vor zweieinhalb Jahren, dass man einen Dubplate-Container auf das Gelände stellt. Damals haben wir noch für das Splash gearbeitet um jamaicanische Künstler zu buchen. Da dachte ich es wäre ein gutes

Argument, die Jungs für weniger Gage herzubekommen, wenn man denen verspricht, dass hinter der Bühne oder auf dem Gelände ein Dubplate-Studio steht, wo sie sich ein paar Extrabrötchen verdienen könnten. Seitdem hat es sich etabliert. Auf dem Rototom gibt es jetzt auch Dubplate Sessions oder auf dem Summerjam. Hanf Journal: Welche Projekte habt ihr momentan am Laufen? Bimma: Wir haben in unserem Plattenladen ein dickes Projekt laufen: Wir bringen nämlich unsere erste LP raus mit einem Upcoming Artist aus Köln: der Selecta von Kingstone. Er war früher Selecta bei Soundquake und nennt sich Lazy Youth. Er bringt jetzt ein Album raus und das erscheint exklusiv auf Vinyl. Hanf Journal: Gibt es auch Ziele, die ihr unbedingt anvisiert? Bimma: Das Hauptziel ist ja, dass man immer weitermachen kann, gebucht wird, wie z. B. heute in Saarbrücken, das ist unser Ziel. Rappa: Wichtig ist, dass man beim Auflegen gut und frisch bleibt. Sonst kann man, bei all den coolen neuen Sounds aus Deutschland, irgendwann nicht mehr mithalten und man wird überholt. In Berlin z. B. gibt es jede Menge neuer Sounds, die es gut drauf haben.

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Plattenläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.

Rappa: Es gibt keine Hauptstadt. Es gibt Berlin, Hamburg, Stuttgart, München. Die Städte haben alle ihre Zeit gehabt und haben sie noch. In Hamburg war, als wir 94-95 angefangen haben durch Deutschland zu tingeln, so ein besonderer Vibe. Die Leute haben dort so richtig abgefeiert. Berlin hatte 97-98 so einen besonderen Hype. 2000 hat es ungeheueren Spass gemacht in Stuttgart aufzulegen. Heutzutage ist es in München ungeheuer dick. Die eigentliche Hauptstadt ist natürlich Detmold. Objektiv gesagt ist Detmold die deutsche ReggaeHauptstadt!!! Bimma: Das kann dir jeder Statistiker bestätigen. Durchschnittlich pro Kopf stehen dort die meisten Leute auf Reggae. Hanf Journal: Unterstützt ihr Nachwuchssounds aus Detmold? Und was würdet ihr denen raten? Bimma: Ob wir die unterstützen? Ab und zu gibt man den Leuten eine Chance. Aber uns hat ja auch keiner eine Chance gegeben. Da muss sich jeder selber durchbeißen. Ich glaube, wenn man selber ums Publikum kämpfen muss, sich selber sein Publikum aufbauen muss, nur so kann man gut werden! Hanf Journal: Ich bedanke mich recht herzlich für dieses nette Gespräch Bimma: Ja, alles gute und viel Spaß heute Abend. Das Interview führte Sista


17 Seed west

Und immer schön dran denken, wenn ihr auf dem Rückweg von einer Veranstaltung seid: Urin-, Speichelund der neue Schweißtest sind freiwillig. Grundsätzlich verweigern mit dem Hinweis auf die Unzuverlässigkeit der Tests. Mit einer Blutprobe, die könnt ihr leider nicht verweigern, wird nur der aktuelle Konsum nachgewiesen. Ein Urintest hingegen kann auch noch nach Wochen der Abstinenz positiv ausfallen. Und immer schön freundlich bleiben . . .

TERMINE Centauri und Space Night

Gats – Angriff auf die Demokratie

Northern Lite & Warren Suicide Date: Di. 17.02.2004, Location: Die Röhre, Stuttgart

Date: Di. 17.02.2004, 19:00 Uhr Location: Wiener Hof, Offenbach Entry: 0 Euro

Date: Mo.-So. Nachtprogramm Location: BR Alpha, Internet Entry: 0 Euro

Date: Sa. 07.02.2004, Location: Stereobar, Frankfurt Entry: 10 Euro

Kultprofessor Harald Lesch erklärt in seiner Sendung „Centauri“ mit Erbsensuppe und Luftballons das Universum und alles andere. „Centauri“ ist eine Mischung aus „Sendung mit der Maus“ und einer ganz normalen Schulstunde. Prof. Lesch: „Das, was ich in den Sendungen mache, ist das, was mich interessiert. Das muss ich mal ganz ehrlich sagen. Ich habe eine Riesenliste mit Themen, die ich noch nicht einmal angefasst habe, wo es einfach nur darum geht: Ja, das muss jetzt mal gemacht werden, darüber müssen wir mal reden. Wenn der Bayerische Rundfunk mich lässt, dann werde ich so lange weiter machen, bis sie mich aus dem Studio rausschieben müssen.“ Und so erklärt er seit 1998, was schwarze Löcher, Pulsare und Sternhaufen sind. Wer wissen will was vor dem Urknall war, kann im Web-Archiv von „Centauri“ sämtliche Folgen von 1998 bis heute online anschauen . . . Achtung Trekkies: Suchtfaktor!!! www.br-online.de/alpha/centauri

Dr. Sascha Raabe, Mitglied des deutschen Bundestages, im Wirtschaftsausschuss und Fachmann für GATS und Werner Rätz von der Informationsstelle Lateinamerika und im Koordinationskreis von Attac-Deutschland , wollen mit euch über Welthandelsorganisation (WTO) und Internationalen Währungsfond (IWF), diskutieren. Denn sie bestimmen die Regeln der Weltwirtschaft, obwohl sie undemokratisch sind. Im Interesse immer höherer Gewinne wird die Mitbestimmung der Bürger als Hindernis aus dem Weg geräumt. Verhandlungen finden hinter verschlossenen Türen statt, um die Bevölkerung über die Folgen im Unklaren zu lassen. Wenn über Schulen oder Krankenversorgung, Zugang zu Trinkwasser oder Medien nicht mehr gewählte, sondern unkontrollierbare Instanzen im Profitinteresse multinationaler Konzerne entscheiden, sollte man sich ernsthaft Sorgen um die sowieso schon prekäre Zukunft der Demokratie machen!

Nachdem sich die Erfurter Jungs während der letzten drei Jahre in die Herzen der Clubgänger gespielt haben, ist nun ihr erstes Album erschienen. Sie wollen nicht nur die Clubszene, sondern auch die Konzertszene ansprechen und dazu bringen sie ihren 1st decade-Weggefährten Warren Suicide mit. Abseits vom Electro-Einheitsbrei fabrizieren Northern Lite einen extrem tanzbaren Sound mit rockender Note. Mit ihren einprägsamen HarmonieLinien und charismatischen Live-Gesang erzeugen sie Spannungen, greifen nach ihren Zuhörern und transportieren Emotionen. „Warren Suicide“ entstand aus der Band „Linientreu“, englische Gitarrenmusik mit düster-deutscher Elektronik samt extremer Konzerte bis in die Fetischszene! Der Name „Warren Suicide“ wurde zum Synonym für eine politisch-unkorrekte Spielwiese ohne Grenzen. Es folgte die Erschaffung der Person Warren und seiner Welt. Eine zweidimensionale Comic-Welt, in der niemand Kompromisse sucht.

www.attac.de/offenbach

www.northernlite.de

Billy Bragg

Einstürzende Neubauten Date: Mo.15.03.2004, Location: Batschkapp, Frankfurt

Date: Di. 09.03.2004, Location: Batschkapp, Frankfurt

Date: Do. 11.03.2004, Location: Stuttgart, Theaterhaus Wangen

Date: Mi. 10.03.2004 Location: Röhre, Stuttgart

www.billybragg.co.uk

Date: Do. 25.03.2004 20:00 Uhr Location: Centralstation, Darmstadt Entry: 6 Euro

Entry: 20 Euro

Entry: 19 bis 23 Euro

Mit seinem dynamischen, rhythmusbetonten Gitarrenspiel und seiner rauen Stimme will er aufklären. In seiner Musik vereinigen sich Elemente aus Rock’n’Roll, Folk und Punk. Einige der heißen Eisen, die er in seinen Liedern aufgreift, sind die Massenverdummung durch die kapitalistischen Medien, die völkerrechtswidrigen Kriege, die Perspektivlosigkeit jener Schulabgänger, deren Eltern nicht zu den oberen Zehntausend zählen. Billy produziert seine Platten aus Prinzip bei kleinen, unabhängigen Firmen. Auch ohne Werberummel sind sie Bestseller. Wenn Fidel Castro abdankt, ist Bragg der letzte Propagandist des Sozialismus: „Wenn du wirklich die Welt verändern willst, dann zerschlage nicht McDonalds, sondern geh’ hinein und gründe eine Gewerkschaft.“ Auf seiner Homepage könnt ihr euch vorab ein komplettes Konzert von ihm online anschauen!

Mardi Gras.BB

Was „Can“ für die 60er- und „Kraftwerk“ für die 70er-Jahre war, das waren die Berliner Soundtüftler um Blixa Bargeld für das Jahrzehnt danach: „Einstürzende Neubauten“. Aus den Krachmachern sind Soundforscher geworden, die mit Technik und Sachverstand alle möglichen Gegenstände auf ihre Akustik untersuchen. Mit ihrer Geräuschmusik treffen die „Neubauten“ den Nerv der Zeit und werden in den 80er-Jahren zu Deutschlands wichtigsten kulturellen Botschaftern. Auf Alben wie „Halber Mensch“ 1985 oder „Tabula Rasa“ 1993 beweisen die Berliner ihr Gespür für Songstrukturen und entdecken mit „Ende Neu“ 1996 gar den Pop für sich. Stahlschlagzeug und Waschmaschine landen in der Rumpelkammer der Musikgeschichte. Vor Überraschungen, die liebgewordene Hörgewohnheiten zum Einsturz bringen, ist man bei den „Einstürzenden Neubauten“ bis zum heutigen Tag trotzdem nie sicher. Wir dürfen also gespannt sein ...

Sie kommen aus Mannheim, klingen aber als wären sie in New Orleans aufgewachsen und hätten den Rhythm’n’Blues mit der Muttermilch aufgesogen: die coolen Motown Clubs der 70er-Jahre sind ihre musikalische Heimat. Wer sie nicht gesehen hat, weiß nicht was Funk bedeutet, weiß nicht was rockt, hat keine Ahnung von Blues, Rock’n’Roll und noch viel mehr. Ein Vergangenheitstrip in die heißen Nachtschuppen, wo es neben vielen schönen Frauen und Männern vor allem haufenweise Drogen gab. Der Sound ist sogar so retro, dass er schon wieder modern klingt. die Posaunen, Trompeten, Flöten und Vocals lassen schon mit dem ersten Ton die schwüle Clubatmosphäre, angereichert mit lasziven Bewegungen und verlockenden Düften, vor dem geistigen Auge auferstehen und sorgen mit den dezent unterlegten secondline grooves für richtige Tanzlaune. Also Leute, das ist die Gelegenheit um die Hosen mit dem weiten Schlag noch mal aus der Mottenkiste zu holen . . .

www.neubauten.org

www.hazelwood.de/mardigrasbb/index.php

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


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