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#27

Ausgabe Hanfparade 2003

AUSGABE 02/04

Das Hanf ist frei . . . der Hanf noch immer illegal

Die 63 Nutzhanf-Pflanzen, die auf der Hanfparade 2002 verhaftet wurden, sind nun wieder frei. Überlebt haben die Haft jedoch nur acht Pflanzen, dem Rest wird ewig mit dem Lied „Gebt das Hanf frei!“ gedacht. Auch der Besitzer der Hanf-Pflanzen, der Deutsche Hanf Verband (DHV), vertreten durch Georg Wurth, wurde auf ganzer Linie freigesprochen. Bei der Gerichtssitzung zu den 2002 beschlagnahmten Nutzhanf-Pflanzen am 29.01.2004 in Berlin konnte sich der DHV einen Freispruch erster Güte abholen. Nach der Beschlagnahme der 63 Nutzhanfstauden auf der Hanfparade 2002 folgte von Seiten der Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzes gegen den Geschäftsführer des DHV, Georg Wurth, und den Führerscheinexperten Theo Pütz. Nun wurde der DHV freigesprochen, da der Missbrauch des Nutzhanfes zu Rauschzwecken ausgeschlossen werden kann und somit auch kein strafrechtlicher Tatbestand gegeben war.

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Sieg für die Hanf Lobby (Christian Ströbele MdB; Stephan Hog (BND); Georg Wurth (DHV); Theo Pütz (VfD) v.l.n.r.)

Gutachten zeigen, die dem Amtsrichter Michael Zimmermann vor-lagen, bescheinigten, dass wohl mindestens 30 Gramm des Nutz-hanfes auf einmal geraucht werden müssten und dies kein Mensch vertragen würde. Somit war es nicht weiter verwun-derlich, dass der Amtsrichter, der schon Grosse wegen Cannabis in der Medizin frei sprach (Hanf Journal berichtete), nicht anerkannte, dass es sich bei diesem Cannabis um Betäubungs-mittel handele. Somit bestand kein Tatbestand für eine Ver-urteilung. Für Hans Christian Ströbele, der schon auf der Hanfparade mit dem Slogan „Gebt das Hanf frei – und zwar sofort!“ für einen Charthit über die Hanf-Stauden gesorgt hatte, war der ganze Prozess schon lächerlich. Drei Gutachten zu HanfStauden, deren THC-Gehalt unter der Nachweisbarkeitsgrenze lag. Dies stellte nicht nur aus Sicht des bekannten Kreuzberger Bundestagsabgeordneten eine enorme Verschwendung deutscher Steuergelder dar.

Sündenbock gefunden! Spanien hetzt gegen Shops und Magazin

Die konservative spanische Regierung unter Ministerpräsident Jose Aznar macht Stimmung gegen Cannabis und dessen Unterstützer. Cannabis-Magazine seien verantwortlich für die gestiegenen Konsumentenzahlen unter Jugendlichen. Während der letzten sechs Monate hat Innenminister Angel Acebes wiederholt Vorschläge unterbreitet, Grow Shops und Samenbanken schließen zu lassen. Außerdem griff er Spaniens führende Pro-CannabisPublikationen an. Diese seien Verteidiger des Kiffens unter Teenagern. Ein Regierungsausschuss wird demnächst Empfehlungen für die kulturelle Offensive gegen Cannabis im März geben. Die Regierung Aznars hat seit Herbst 2002 immer wieder angedeutet die Cannabis-Kultur stärker verfolgen zu wollen. Richtig auf den Weg gebracht wurde die Offensive im Juli 2003 als der Innenminister die steigenden Konsumentenzahlen unter spanischen Jugendlichen auf den Einfluss von Magazinen wie „Canamo“ zurückführte. Diese Publikationen würden die Kids manipulieren, sagte er auf einer Pressekonferenz. Daraufhin setzte er eine Expertenrunde ein, die prüfen soll, welche Maßnahmen geeignet sind, solche Manipulationen zu unterbinden. Dies könnten auch Gesetze sein, die mit größerer Härte solch schädliches Verhalten zu verhindern versuchen. Seitdem fährt die spanische Regierung einen harten Kurs gegenüber Cannabis. Ständig tauchen neue „schockierende“ News auf, die zum Beispiel die gestiegenen Konsumentenzahlen unter Jugendlichen oder die qualitative Verbesserung des Cannabis in den letzten Jahren beinhalten. Und wie immer ist hier natürlich Politik im Spiel. Im März stehen Wahlen in Spanien an und die konservative Regierung hofft, sich mit diesem Sündenbock Sympathien unter Eltern, Lehrern und Konservativen zu sichern, so der Redakteur der Zeitschrift „Canamo“, Gaspar Fraga. Dabei solle sich die spanische Regierung lieber mal mehr um den Alkohol- und Nikotin-Missbrauch kümmern. Immerhin trinken 55 Prozent der spanischen Teenager regelmäßig Alkohol, so Fraga. Aber es ist nun mal wesentlich einfacher sich einen Sündenbock zu suchen als sich ernsthafte Gedanken um sinnvolle Prävention zu machen. Martin Schwarzbeck

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Unsere Leserumfrage geht noch bis zum 18. Februar und so haben alle, die es bisher verpeilt haben, immer noch die Möglichkeit die tollsten Preise der Kifferszene abzuräumen. Grow-Schrank, Drachentisch, Shisha, Samen oder Booster – nichts für schwache Nerven und only used by smokers. Einzige Bedingung: Um gewinnen zu können müsst ihr bei der breitesten Leserumfrage der Welt mitmachen.

. . . lernt ihr demonstrieren.

Das Urteil des Richters konnte nicht eindeutiger ausfallen. Die Staatsanwältin beantragte zwar einen Freispruch wegen Verbotsirrtum, worauf sich aber weder Georg Wurth noch Theo Pütz einließen. Georg Wurth konterte„Ich sah damals keinen Rechtsverstoß und ich sehe ihn heute immer noch nicht!“ Dieser Logik folgte schließlich auch der Richter. Das Urteil birgt nun einige Chancen, denn nun ist der Nutzhanf definitiv frei. Auf der nächsten Hanfparade und auf der neuen Hanffachmesse „Interhanf“ in Berlin kann nun nach Belieben alles mit Nutzhanf verziert werden. Und so freute sich Georg Wurth: „Bei der nächsten Hanfparade wird wahrscheinlich mehr Hanf zu sehen sein. Auch Hanfmessen werden nun entspannter mit dem Thema umgehen können und Faserhanf zur Schau stellen.“ Wie der genau Umgang mit Nutzhanf nun geregelt wird, wird wohl erst die schriftliche Urteilsbegründung, die zum Drucktermin noch nicht vorlag, klären. Die spannendste Frage wird dabei sein, ob nur wirtschaftlicher Umgang mit Nutzhanf frei ist oder auch Privatpersonen vollkommen frei mit dieser Pflanze umgehen dürfen. Der Logik folgend, dass Nutzhanf kein Betäubungsmittel darstellt, dürfte dieser dann auch nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen und so für jeden zugänglich sein. Ob es wirklich so kommt, ist jedoch noch fraglich, denn die Logik ist nicht gerade die erste Priorität, wenn es in Deutschland um Drogenpolitik geht. Ob die Staatsanwaltschaft Berufung einlegen wird, stand ebenfalls noch nicht fest, jedoch kann man davon ausgehen, dass sie nach dieser Blamage nicht an einem weiteren Prozess interessiert sein wird. In einem Artikel zu diesem Prozess in der „taz“ vom 30.01.2004 kommentierte Plutonia Plarre den Prozess passend: „Der Verfolgungswahn, den die Ermittlungsbehörden bis zum Ende an den Tag legten, indem sie auf Biegen und Brechen aus einem ganz normalen Faserhanf eine berauschende Droge zu machen suchten, ließ jedes Lachen im Halse stecken bleiben.“ Doch wer sich mit der Drogenpolitik in Deutschland näher beschäftigt, wird dieses Gefühl nicht zum ersten Mal gehabt haben. Werner Graf

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Wisst ihr was echt nicht sein kann? Nein? Dann sagen wir es euch! Es kann nicht sein, dass die Zahl der Demonstrationen für die Legalisierung von Cannabis zurückgeht. Und da immer alle weinen, dass sie nicht wüssten wie man eine Demo organisiert, erzählt euch der Drogenaktivist des Jahres 2003, Sokratis Zacharopoulus, wie einfach das eigentlich ist.

. . . feiert Werner auf der Highlife.

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Alle Jahre wieder findet in Utrecht die Hanfmesse für den holländischen Hanfmarkt statt. Ein Stelldichein der Szene und aller wichtigen Kiffer. Dass unser Chefredakteur Werner Graf dort nicht fehlen durfte, ist dann ja wohl auch klar, oder? Was er dort alles erlebt hat und wo er feiern war, lest ihr alles auf Seite 11.

*Unter der Rubrik „regional“ ab Seite 15 befinden sich, je nach Region, die Ausgaben "Austria", "Berlin", "Pot", "SeedWest"und "Überregional"

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