28-0403hajo

Page 1

Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal

www.hanfjournal.de

#28

Ausgabe Hanfparade 2003

AUSGABE 03/04

Happy Birthday „geringe Menge“ Seit zehn Jahren ignorieren nun die Politiker das Bundesverfassungsgerichtsurteil Am 09. März 2004 gibt es einen Geburtstag zu feiern, denn an diesem Datum jährt sich ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum zehnten Mal. Zehn Jahre, in denen die Politiker es verschlafen haben eine einheitliche geringe Menge für Cannabis in Deutschland einzuführen. Zehn Jahre, seitdem die Politik aufgefordert wurden, zu prüfen ob ein Cannabis-Verbot wirklich der geeignete Weg ist, einen sinnvollen Umgang der Bevölkerung mit Drogen wie Marihuana sicherzustellen. Zehn Jahre, in denen die Politik nicht ansatzweise versucht hat irgendetwas zu unternehmen. Im Jahre 1992 legte der Richter Wolfgang Neskovic vom Landgericht Lübeck dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) eine Beschlussvorlage vor, welches das Cannabis-Verbot infrage stellte. Nach gut zwei Jahren, am 09. März 1994 stellte dann das BVerfG fest, dass es zwar kein Recht auf Rausch gäbe, dass aber die Verfolgung und die Strafen von Cannabis-Konsumenten ihre Grenzen haben und diese bundesweit einheitlich gelöst werden müssen. Dass dies bisher immer noch nicht geschehen ist, weiß jeder Kiffer. Von 30 Gramm in SchleswigHolstein bis zu sechs Gramm in Bayern variieren die Größen für eine „geringe Menge“. Zwar stellte einst eine Studie für

Killerregierung! Schweden lässt Menschen sterben Unglaublich aber wahr, die Zahl der Drogentoten in Schweden ist in den letzten neun Jahren um das Vierfache gestiegen. Laut einem Bericht des schwedischen Fernsehens (SVT) vom 11.02.2004 ist die Zahl der tödlichen Vergiftungen von 99 im Jahre 1995 auf 425 im Jahre 2002 emporgeschnellt. Im Jahr 2003 sank die Zahl wiederum leicht auf 413 Tote. Obwohl Deutschland gleich neunmal so viele Einwohner hat, gibt es hier nur viermal so viele Drogentote. Laut www.cannabislegal.de ist die Häufigkeit von drogenbedingten Todesfällen bezogen auf die Einwohnerzahl in Schweden also mehr als doppelt so hoch als in Deutschland, wo sie wiederum deutlich höher ist als in den Niederlanden. Dass die schwedische Regierung darin aber kein Scheitern ihrer sehr harten Prohibitionspolitik sieht ist schon mehr als verwunderlich. Dass sie innerhalb Europas und der UNO sogar für ihre tödliche Politik wirbt, ist eigentlich schon fahrlässig. Denn dem Ziel einer „drogenfreien Gesellschaft“ ist Schweden meilenweit entfernt. Gerade die Droge Alkohol ist Schweden sehr stark verbreitet. Auch so genannte „harte Drogen“ erfreuen sich in Schweden größerer Beliebtheit als in Ländern wie Deutschland, England oder den Niederlanden, die dagegen statistisch gesehen einen höheren Cannabis-Konsum haben. Dass sich in Schweden die Politiker trotz dieses eklatanten Anstiegs immer noch verweigern, praktische Überlebenshilfen wie Heroinabgabestellen, einzurichten, scheint nach den neuesten Zahlen auf unterlassene Hilfeleistung hinzudeuten. Auch in Schweden scheinen sich wohl Menschen an dem Leid anderer zu erfreuen, oder wie wäre sonst diese Politik zu erklären. Teo Nanacatl

Die Lesermessage

des Monats: „Hallooooo. . . . . .denken? Hirn?“

das Gesundheitsministerium – damals noch unter der Regierung von Helmut Kohl – fest, dass es eine einheitlich Praxis geben würde, geglaubt hat das aber schon damals niemand. Noch heute behauptet die Bundes-regierung, dass es eine ein-heitliche Praxis geben würde, hat aber das Max-Planck-Institut erneut beauftragt, diese Problematik zu prüfen. Seit über einem Jahr ist nun das Ergebnis dieser Studie schon überfällig. Warum diese Verspätung auftrat, ist derzeit noch nicht ganz klar. Man hat nur munkeln hören, dass dieses Mal das Max-Planck-Institut erkannte, dass es nicht einmal ansatzweise eine einheitliche „geringe Menge“ geben würde. Das würde bedeuten, dass die Regierung zum Handeln gezwungen wäre – was sie ja eigentlich schon seit über zehn Jahren ist. Des Weiteren forderte das BVerfG vor über zehn Jahren die Bundesregierung auf, aufmerksam und offen die Studien und Forschungen zum Thema Cannabis zu verfolgen. Dass dies wiederum nicht passiert ist zeigt die Tatsache, dass Studien wie die von Kleiber und Söllner, obwohl sie sogar vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben wurden, nicht in die praktische Arbeit mit eingeflossen sind. Auch die Studien über die Folgen der Prohibition aus Kanada oder die neueste Untersuchungen aus Neuseeland scheinen der Bundesdrogenbeauftragten vollkommen unbekannt. Das BVerfG wird sich wohl bald wieder mit dem Thema Cannabis beschäftigen. Seit gut einem Jahr liegt nun erneut eine Beschlussvorlage zum Thema Cannabis auf ihrem Tisch. Dieses Mal stammt der Antrag aus Bernau von dem Amtsrichter Andreas Müller. Seit den letzten zehn Jahren hat sich enorm viel getan. Cannabis ist in allen gesellschaftlichen Bereichen eingekehrt, Studien wie die von Kleiber und Co. haben die relative Unbedenklichkeit von Cannabis bestätigt, eine Abschreckung vom Konsum durch das Verbot kann bei bestem Willen nicht festgestellt werden. All dies sind Punkte, die das Bundesverfassungsgericht vor über zehn Jahren von der Politik prüfen, ändern oder hinterfragen lassen wollte. Passiert ist seither nichts. Wenn nun das BVerfG sich in ein paar Monaten erneut mit dem Thema Cannabis beschäftigt, bleibt nur zu hoffen, dass sie erkennen, dass egal was sie sagen, die Politik niemals reagieren wird. So traurig es ist, werden sie feststellen müssen, dass sich die Politik niemals nach der Vernunft, sondern immer nach der nächsten Wahl richten. Es bleibt zu hoffen, dass sie dies alles erkennen. Denn dann besteht die Chance, dass die Richter nun selbst die Studien lesen und feststellen werden, dass das Cannabis-Verbot verfassungswidrig und hirnrissig ist und nur sie es stoppen können. Werner Graf

Kostenlos

Besucht uns auch auf der

CannaTrade.ch

news

s.02

wirtschaft

s.08

guerilla growing

s.09

cool-tour

s.11

regional*

s.15

anderswo

s.18

fun+action

s.19

- Stand 202 -

>> In dieser Ausgabe . . . lieben wir euch! Wirklich, wir haben euch sooooo lieb, vor allem weil wir nun wissen, wie ihr so denkt. Die legendäre Hanf JournalLeserumfrage ist nach harter Fusselarbeit ausgewertet und liegt euch nun zum Bestaunen vor.

04 . . . suchen wir die Superbong Zusammen mit der Bongschmiede Roor fordern wir euch auf, eure Superbong zu zeichnen und an uns zu senden. Die drei besten, kreativsten und individuellsten Zeichnungen werden dann von Martin (Roor) umgesetzt.

05 . . . reden wir mit deiner Pflanze Pflanzen sind liebe Wesen, sie brauchen Zärtlichkeit, Wohlbefinden und viel Liebe. Man sollte regelmäßig mit ihnen reden und wenn man sie gießt freuen sie sich – manche reden sogar von Orgasmus. Glaubt ihr net, dann lest mal auf Seite 10.

05 *Unter der Rubrik „regional“ ab Seite 15 befinden sich, je nach Region, die Ausgaben "Austria", "Berlin", "Pot", "SeedWest"und "Überregional"

www.hanfjournal.de


2 news Das Eckthema Würg-kotz-würg

Das Eckthema: Welche Person des öffentlichen Lebens kotzt dich am meisten an? Die Hanf Journal Leser haben entschieden! Auf den folgenden Seiten findet ihr die Plätze 14-1, gevoted im Rahmen unserer genialen Umfrage. Den Rest der Auswertung gibt’s auf Seite 4.

Hanfhistorie

1990–2004 Willkommen in der Gegenwart

kommentar Martin Schwarzbeck

Heimlich, still und leise

Wird die Welt um uns immer restriktiver

Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de

Cannabis ist in aller Munde. Die Freigabe für medizinische Zwecke, Forschungsprojekte oder einfach nur so zum Spaß ist so oft Thema wie selten zuvor. Es scheint vorwärts zu gehen für die Legalisierungslobby.

Impressum

Aber wir wissen, der Schein kann auch trügen. Denn unter der Oberfläche der Öffentlichkeit zeichnen sich so einige gegenläufige Entwicklungen ab.

Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hans Cousto, Andreas Schult, Claudia Greslehner, Roland Grieshammer, Oliver Nuss, Kerstin Koch, Markus Berger, Erhan-K Gülsen, Veit Schnetker, Dirk Rehahn, Maulhelden, Dieter Beck; Teo Nanacatl, Christian Schlicht Hanf Journal Pot:

Adam Zawadzki (redaktion.pot@hanfjournal.de) Hanf Journal Austria: Elisabeth Trksak (redaktion.austria@hanfjournal.de) Hanf Journal SeedWest: Sokratis Zacharopoulos (redaktion.seedwest@hanfjournal.de)

Layout: Marc Emmerich Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich, Florian Rosenbauer Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Dirk Rehahn 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 40 Euro (Inland) oder 80 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Diese Zeitung wird durch den „primeline“-Vertrieb in Berlin, München, Köln und Hamburg in den Kinos, Clubs und Kneipen verteilt.

IVW geprüft seit 4.Quartal 2003

Es war einmal vor langer, langer Zeit, genau vor 21 Ausgaben des Hanf Journals . . . da starteten wir diese Reise durch die Zeit. Allen Versuchen zu verdrehen und zu verdummen zum Trotz gehört Hanf zu den ältesten vom Menschen kultivierten Pflanzen. Durch 10.000 Jahre Hanf-Geschichte führte unsere Reise, nun nähert sie sich der Gegenwart. Anfang der 90er erweckt der Techno die Menschen und reißt sie mit in die Ekstase, erst als Subkultur, später bis zur MassenLove Parade. Vorbei die nach innengerichtete Selbsthilfe-Gruppen-Ruhe und Betroffenheit der 80er. Die Lust am Leben packt die Massen. Ecstasy, welcher Name könnte passender für den Wirkstoff MDMA gewählt werden. Die chemische Modedroge wird zum Massenhype. Selbst Schlagersänger Gotthilf Fischer berichtet nach einem Erlebnis auf der Love Parade von EngelsChören und extremer Lebensfreude. Viele befremdet die kommerzielle Art des Techno, als Hedonismus pur und unpolitische Spaßjugend verschrieen. Der Drogenmischkonsum erlebt neue Höhenflüge und die extatische Stimmung der Love Parade wird von Bier und Menschenmassen weggespült. In der Dämmerung dieses offeneren Klimas schreibt am 9.März 1994 das Bundesverfassungsgericht Rechtsgeschichte: mit dem Urteil zur straffreien „geringen Menge“. Erstmals wird der Besitz von Cannabis in geringen Mengen theoretisch straffrei gestellt. Ein Tag des Jubels für alle Kiffer – ließe die praktische Umsetzung nicht auch heute, zehn Jahre später, noch auf sich warten. Doch die Gesellschaft befindet sich auf den Weg zum Umbruch. Head Shops schießen wie Pilze aus dem Boden. Der „BtM Kurier“ wird zwar 1995 per Polizei eingestellt, dafür bringen die Magazine „grow“ und „Hanf“, auch kleinere wie „Mushroom“, die Informationen in die Szene. 1997 startet in Berlin die Hanfparade. Für Verstecken und Ducken läuten die Totenglocken. Für das Recht auf Rausch zu demonstrieren, war neu, aber längst überfällig. Auf diesen Startschuss schien die kiffende Jugend nur gewartet zu haben, Zehntausende strömten in die neue Hauptstadt. Viele nahmen die Idee mit nach Hause. In Bayern startet 1998 der 1. Hanftag in einem 10.000 Seelenkaff im bayrischen Wald. Hanftage und -demos ziehen in Ost und West durchs Land. Das Hanf-Museum Berlin öffnet seine Pforten. 2000 wird der Millenium Marihuana March, in den folgenden Jahren Million Marihuana March, in über 100 Städten am gleichen Tag begangen. Von Adelaide bis Zagreb demonstrieren Menschen für die Freigabe von Hanf, darunter sogar Prinz Charles. Die seit 2000 bestehende Möglichkeit, Drogenkonsumräume für Heroin-KonsumentInnen einzurichten, nutzen fünf Bundesländer. Mit den Songs „Wir kiffen“ und „Gebt das Hanf frei“ führt Steffan Raab dem breitem Fernsehpublikum die Thematik nahe. Zur besten Sendezeit werden Hanf-Nudeln überreicht und „Legalize it!“-Forderungen ausgestrahlt. Am 15. Oktober 2002 erscheint die erste Ausgabe des Hanf Journals. Der kostenfreie Zugang zu Hanf-Informationen wird dabei für 100.000 Menschen möglich. Die gesellschaftliche Aufbruchstimmung trifft aber auf eine stagnierende Drogenpolitik. Aus „Wir versprechen grüne Landschaften“ wurde bisher nichts und die Tatenlosigkeit von Rot-Grün frustiert. Bleibt der Ausblick aufs neue Jahrtausend. Die 100-jährige Prohibition von Anslinger steht bevor. Die Frage ist: Gewinnt die Repression oder die Freiheit, werden wir es schaffen die Prohibition vorher noch zum Fall zu bringen?!

Die aktuellste: Ephedra (z. B. in den Ephedra Supercaps – siehe Produktpräsentationen letztes Heft) wird zunehmend illegalisiert. War früher nur eine von ungefähr 40 Sorten im Anhang des Arzneimittelgesetzes aufgeführt, so steht dort jetzt seit circa zwei Monaten eine Formulierung, die alle Arten einschließt. Und niemand hat es mitgekriegt! Denn einmal mehr hat die deutsche Politik versäumt ihre Schutzbefohlenen über diesen Schritt zu informieren. Was das denn nun für die Rechtsprechung bedeutet, bleibt unklar. Teilweise wird behauptet, solange Ephedra nicht als Arzneimittel verkauft wird, sei es weiterhin handelsfähig. Denn in diesem Fall habe es nur als Genussmittel zu gelten und fiele somit nicht unter das Arzneimittelgesetz. Aber sicher kann man sich halt doch nie sein. Die Konsumenten zumindest gehen immer noch ungestraft aus. Sie betrifft diese Änderung überhaupt nicht. Und wirklich dramatisch wäre diese Meldung auch nicht, wäre sie nicht als Teil eines Ganzen zu sehen. Das Arzneimittelgesetz wird nämlich immer häufiger als rechtliche Handhabe gegen die Verkäufer von Genussmitteln benutzt. Händler von Kava Kava und auch Salvia Divinorum wurden schon mittels dieser Argumente belästigt. Und wenn ich sage, dies sei als Teil eines Ganzen zu sehen, dann meine ich auch die zunehmende Tendenz der Bundesregierung, Gesetzesänderungen auf dem Rauschmittelsektor der Öffentlichkeit nicht mehr mitzuteilen. Wie gesagt, die Information über den veränderten Status von Ephedra erreichte uns mit zwei Monaten Verspätung. Und auch die Informationen über die Aufnahme von GHB und Amineptin in den Anhang des Betäubungsmittelgesetzes mussten wir uns aus irgendwelchen E-MailVerteilern klauben (siehe Seite 06 – Feuer auf CaspersMerk). So scheint es, als wolle die Bundesregierung den Deckmantel der Heimlichkeit über ihre Aktivitäten breiten, um öffentliche Aufschreie zu verhindern. Sich vorn herum immer reformbereit geben und hintenrum eine ungeliebte Substanz nach der andern aus dem Verkehr ziehen. So haben wir das gern. Kein Wunder, dass das Vertrauen in unsere Regierung immer weiter sinkt, wenn sie es jetzt schon nicht mehr für nötig hält, die Bürger über ihre eigenmächtigen Handlungen wenigstens zu informieren! Da bleibt uns nichts mehr als auf Kermit zu warten.


3 news Kein Drogenscreening nur wegen Besitz Das Verwaltungsgericht Braunschweig bestätigte nochmals ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, wonach allein aufgrund des Besitzes geringer Mengen Cannabis keine medizinische Untersuchung zur Überprüfung der Fahreignung angeordnet werden kann (Aktenzeichen: Verwaltungsgericht Braunschweig 6 B 91/04). Ein Kurierfahrer sollte aufgrund von fünf Gramm Cannabis, welche in seinem Fahrzeug gefunden wurden, vier Drogentests für ein amtsärztliches Gutachten machen. Schon im Juli 2002 bestätigte das Bundesverfassungsgericht, dass eine solche Hintertürstrafmentalität nicht gerecht und verfassungswidrig ist. Nur der Besitz von Cannabis zeugt eben noch lange nicht von Fahruntauglichkeit oder wurde jemanden schon mal der Führerschein abgenommen, nur weil er einen Kasten Bier nach Hause fuhr? Hanf Journal überzeugt: Lieber bekifft ficken als besoffen Auto fahren Bekiffte Eltern Einen bedenklichen Streich leistete sich letzten Monat ein Abiturient aus Lüneburg. Dieser „spendierte“ für das Lehrerkollegium seiner Schule einen Hasch-Kuchen, vergaß nur eine entsprechende Kennzeichnung der Ware vorzunehmen. Der als Schokokuchen getarnte SpaceCookie wurde von rund zehn Lehrern konsumiert, die anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden mussten. Nachdem der Übeltäter gefasst wurde, zeigte sich der Rektor der Schule sehr vernünftig. Denn anstelle von Strafen folgte Aufklärung und eine öffentliche Entschuldigung. Hanf Journal beeindruckt: Aufklärung statt Strafe – So ’en Rektor wollen wir auch. Hanfparade am 14. August 2004 Schon weit im Voraus steht der Termin für die nächste Hanfparade in Berlin fest. Am 14. August 2004 werden wieder Tausende von Kiffern unter dem Motto „Get Wise – Legalize! Drogenfahnder zu Kleingärtnern!" für ihr Recht auf Rausch demonstrieren. Der Demonstrationszug geht vom Roten Rathaus durch die Mitte von Berlin nach Kreuzberg. Vier Wochen später findet dann schon das nächste Kiff-Event in Berlin statt. Vom 10. bis 12. September findet nämlich die erste Interhanf in der Messe Berlin statt. Hanf Journal aktivistisch: Da rocken wir die Hauptstadt!

Das Eckthema Würg-kotz-würg Seit über zehn Jahren werden nun Menschen in Deutschland verfassungswidrigerweise verfolgt. Seit über zehn Jahren hätte die Politik Gesetzesanpassungen und Gerechtigkeit herstellen müssen. Doch nichts ist passiert. Der Rechtsstaat schläft und der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries scheint diese Ungerechtigkeit egal zu sein. Werner Graf, der Chefredakteur des Hanf Journals, hat daher einen offenen Brief an Frau Zypries verfasst, den wir an dieser Stelle abdrucken. Wer sich auch wehren will kann diesen Brief unter www.hanfjournal.de an die Justizministerin absenden. Wer einen eigenen Brief schreiben will sollte diesen an poststelle@bmj.bund.de mailen oder an „Bundesministerium der Justiz, Mohrenstraße 37, 10117 Berlin“ senden.

#14 Der Papst 0,9%

Wehrt euch Zehn Jahre und kein Schritt weiter

Sehr geehrte Frau Brigitte Zypries,

ganze Zeit, dass wir in tiker, Polizisten und Gerichte die Poli die uns hlen erzä nd rauchen da , isch kom erkriminell unsere Joints am Abe es ist schon irgendwie werden wir bestraft, weil wir schw , weil das Verbot von Cannabis Da de. wür n lebe at tssta Rech m olgt eine n gefährden. Da werden wir verf g der so und damit keinen anderen Mensche Seiten der Politik schon längst eine bundesweit einheitliche Regelun von l wei verfassungswidrig ist und e stattfinden müssen. genannten „geringen Menge“ hätt t. Und alles verschlafen und weiter getricks da von Seiten der Politiker wurde nur reiten, Vieles hätte passieren müssen, doch bekommen wir Probleme wenn wir Bundeslandsgrenzen übersch frecht er den Personen – da sie mit dem Stra . das auf unsere Kosten! Noch imm olgt dhabung herrscht. Noch immer wer überall eine unterschiedliche Han falls verfassungswidrigerweise über das Straßenverkehrsrecht verf eben – nen kön den wer ngt bela t nich sstände zu Kollegen aufgefordert, diese Mis desverfassungsgericht Sie und Ihre bleibt hier der Rechtsstaat? Warum erzählen Schon über drei Mal hat das Bun Wo t? Wo bleibt hier die Gerechtigkei sich aber selbst nicht im Geringsten beseitigen – aber passiert ist nichts. und dürfen nicht kiffen? Sie halten en halt etze Ges die an uns sen len Sie ja sicher nichts wissen. Sie uns, wir müs auch an Sie stellen. Aber davon wol an die Vorgaben, die diese Gesetze r oft mit Lügnern gleichsetzen. dern, warum Jugendliche Politike wun pt rhau übe m Verhalten, sich Sie dass ch, oher. Sie beruht mitunter auf Ihre Es ist schon erstaunli ndlichen kommt nicht von irgendw zu halten. Die Politikverdrossenheit der Juge ahl nur an Ihre persönliche Wiederw sich nicht an die Gesetze, sondern s Sie diese n würde, war und ist eine Lüge. Das e geringe Menge für Cannabis gebe zehn Jahren Realität in Deutschland ist – gelt gere eine eit desw bun es s Das würdig. Dass dies nun schon seit Lüge mitstützen, macht Sie unglaub h. erlic läch macht diesen Rechtsstaat onsumenten endlich so, dass der, ln Sie die Gesetze für Cannabis-K rege ig, ünft nur mal vern lich end Sie den olgt wird. Dass die, die zu Hause Ich bitte Sie, wer endlich nicht mehr von Ihnen verf . der keinem anderen etwas tut, auch bekommen. Hören Sie auf zu lügen und fangen Sie an zu handeln e einen kiffen wollen, auch ihre Ruh Mit verärgerten Grüßen Werner Graf


4 news Das Eckthema Würg-kotz-würg

#13 Michel Friedman 0,9%

Die Wahl:

Schon gekifft?

Ja, die Wetten in unserer Redaktion standen gut für Kermit den Frosch. Und so ist es denn auch kein Wunder, dass er als eindeutiger Wahlsieger in unseren Bundestag einzieht. Und das bei einer phänomenalen Wahlbeteiligung von fast 90 % – das soll uns erst mal einer nachmachen!! So, hier also die Besetzung unseres Bundestages:

Mal davon abgesehen, dass diese Frage wohl etwas uneindeutig gestellt war ( „Heute?“ War keine seltene Anmerkung), war die Tendenz des Ergebnisses wohl zu erwarten. Aber dermaßen eindeutig? Huiuiui . . .

CDU/CSU: 3,5 % Also nicht vertreten – vielen Dank, liebe Leser! FDP: 2,5 % Auch nicht drin (harharhar). PDS: Mit 5,2 % gerade so über die Hürde. SPD: lausige 7 %. Bündnis 90/Die Grünen: 32,8 % – Ein ganz annehmbares Ergebnis. Und jetzt der absolute Winner: Kermit der Frosch mit 37,7 %.

Von denen, die diese Frage beantwortet haben, haben dies 97,4 % mit Ja getan. Damit haben wir die wahrscheinlich bekiffteste Leserschaft der Welt!

Andere Drogen:

Unsere Traumkoalition wäre demnach Grün/Grün. 70,5 % – Kermit und die Grünen könnten sogar die Verfassung ändern! Kiffen wird endlich Bürgerpflicht – na ja, vielleicht sollten wir erstmal Kermit interviewen, wie er zu solchen Themen steht.

Danke, danke noch mal an alle, die es für wichtig gehalten haben uns ihre Meinung mitzuteilen. Ihr habt uns wirklich gezeigt, wie es so in Deutschlands Kifferhirnen aussieht. Und damit nicht genug, noch dazu wurden wir mit Lob geradezu überschüttet.

Auch im Bereich der restlichen illegalen Substanzen zeigt sich unsere Leserschaft nicht unbedingt unbeschlagen. 46,4 % gaben an, schon einmal andere illegale Drogen konsumiert zu haben, 27,6 % verneinten dies und 26 % wollten in diesem Fall keine Angaben machen. Von denen, die mit Ja geantwortet hatten, nannten sehr viele die Klassiker: Koks, Pilze, Speed, Pillen und LSD. Schon wesentlich weniger Nennungen bekamen Crack, Heroin, Ketamin, Salvia Divinorum, LSA und Fliegenpilze. Und teilweise ging es sogar ganz exotisch zu: Meskalin, Phenylalamin, PCP, DMT, 5-Meo-Dipt., GHB, Methcathinon, Bilsenkraut, und, und, und . . . Die Liste liest sich wie ein who’s who des Pharmasektors – Hut ab vor so viel Erfahrung!

Wir lieben euch!!! Geniale Anregungen, was man noch so im Hanf Journal bringen könnte, was unbedingt bleiben muss und was total nervt, haben wir auch tonnenweise gekriegt. Ihr könnt euch drauf verlassen: Wir nehmen eure Meinungen ernst. Auch wenn einige Änderungen vielleicht noch nicht sofort umsetzbar sind – auf Dauer wird das Hanf Journal auf alle Fälle breiter werden! Enttäuschen müssen wir nur all die Witzbolde, die sich was zum Kiffen von uns gewünscht haben. Das wird’s wahrscheinlich selbst dann nicht geben, wenn wir das Kiff endlich freigekämpft haben. Und für alle, die erwägen, die Repräsentativität unserer Umfrage anzuzweifeln: Insgesamt haben knapp 500 Leser mitgemacht. Davon kann so mancher Meinungsforscher nur träumen!

37,7%

32,8%

So, denn wollen wir euch mal nicht länger auf die Folter spannen. Hier die Ergebnisse unserer phänomenalen Umfrage (nicht wundern, wenn die Summe über 100 Prozent liegt, dann waren einfach mehrere Antworten möglich.):

Die Kiffer und die Qualität: Ja, es hat uns riesig gefreut zu hören, dass ihr besonders bei der Wahl eurer Freunde, Sexualpartner und Politiker auf Qualität achtet, aber um ehrlich zu sein, war das nicht das, was wir wissen wollten. Deshalb hier die bereinigte, total materialistische Aufzählung der Konsumbereiche, in denen Hanf Journal-Leser besonders viel Wert auf Qualität legen: Absolute Nummer Eins ist natürlich, wie sollte es anders sein: Genussmittel (47,2 %). 19 % halten die Qualität im Bereich Kleidung für sehr wichtig. Besonders am Herzen liegt unseren Lesern auch die Qualität im Bereich der Lebensmittel (15,9 %). Die nächstgrößte Gruppe behauptet von sich sogar, dass sie überall auf Qualität achtet (14,6 %). Des Weiteren folgen: Medien (14,4 %), Elektronik (10,1 %), Paraphernalia (8,9 %), GrowBedarf (5,6 %) und, und, und. . .

7,2% 7%

Die Legalisierung: Was tun unsere Leser für die Legalisierung? haben sich schon an Unterschriftenaktionen beteiligt bekennen sich öffentlich zu ihrem illegalen Treiben

Polizeikontakt:

machen nix waren schon auf Hanfdemos aller Art waren auf der Hanfparade Berlin haben sich schon selbst angezeigt tun sonstiges

%0

5

10

15

Und was hindert sie daran mehr zu tun? Von den Lesern, die zu dieser Frage Angaben gemacht haben, berufen sich 40 % darauf, keine Möglichkeiten in der Nähe zu haben. Na, dann schafft euch doch welche! Einfach den Hanf Journal-Demoleitfaden aus der letzten Ausgabe zur Hand und ab geht die Post! Etwas problematischer ist es schon bei dem Teil der Leser, die sich aus Angst vor rechtlicher Verfolgung nicht trauen, sich hinter die Legalisierung zu stellen (25 %). Da kann man nur wiederholen: Ihr braucht keine Angst haben! Demonstrieren, polemische Briefe schreiben und selbst der Konsum von Cannabis sind keine Straftaten! Die weiteren Hinderungsgründe waren: Die typischste aller Kifferkrankheiten: Faulheit (16 %). Die Mangelware unserer Gesellschaft, die Zeit (15 %). Und, was uns etwas geschockt hat: 4 % unserer Leser finden die Legalisierung unwichtig.

Probleme mit Kiff:

Die Musik: Das war ja das für uns spannendste Thema. Wir hatten gehofft, dass das Klischee: Kiffer = Reggae nicht unbedingt zutrifft, und so war es dann auch. Gewonnen hat genialerweise: House/Techno/Electro/Drum’n’Bass mit 36,1 Prozentpunkten, dicht gefolgt von Ska/Punk/Rock mit 34,8 Prozentpunkten. Reggae/Ragga/Dancehall ist mit 29,9 % nur auf dem dritten Platz. Gitarrenmusik/Liedermacher liegt mit 21,6 % auf dem vierten Platz und HipHop/Rap/Soul mit genau 20 % auf dem fünften. Etwas abgeschlagen gibt es dann auch noch Pop mit 19,1 %.

5,2%

Oh, oh, ein heikles Thema. Wir hatten schon gefürchtet uns ins eigene Fleisch zu schneiden, wenn plötzlich herauskommt, dass Kiffen ein absolutes Problemthema bei unseren Lesern ist. Und auch ein zu positiver Schnitt wäre merkwürdig, denn es ist nun mal eine Droge und deshalb auch problemträchtig. Insofern sind wir froh, dass unsere Leserschaft anscheinend eine gesunde Selbsteinschätzung besitzt. Kennst du Menschen die Probleme mit Cannabis haben: Ja, viele: 13 %. Ein paar: 40,2 %. Einen: 14,6 %. Nein keinen: 27,8 %. Keine Angabe: 4,4 %.

„Wie sehr spürt unsere Leserschaft die Prohibition?“ wollten wir wissen. Denn wer schon einmal mit der Polizei in Konflikt geraten ist, dem ist es normalerweise nicht mehr so egal, dass seine Hobbys illegal sind. Wer kennt das nicht: Oft 20 25 30 wird man erst dann aktiv, wenn man mal selbst die Wirkungen gespürt hat. Und dass sie die Prohibition hautnah mitkriegt, kann man von unserer Leserschaft durchaus sagen: 36,7 % hatten schon einmal Polizeikontakt wegen illegalen Rauschmitteln.

Alter: Wie alt ist der durchschnittliche Hanf Journal-Leser? Wir waren uns ja eigentlich sicher, dass wir größtenteils für unter 18Jährige schreiben. Pustekuchen. Der typische Hanf JournalLeser ist genau 25,5 Jahre alt. Und die Bandbreite geht sogar hoch bis 70!

Geschlecht: Ja, Drogennehmen und die theoretische Beschäftigung damit ist wohl trotz aller Emanzipation eher eine Männerdomäne. Zumindest unter den Hanf Journal-Lesern. Die Frauen sind hier mit 18 % eher gering vertreten, die Männerfraktion dagegen könnte man mit 82 % durchaus als dominant bezeichnen. So, unsere Umfrage war zwar noch um einiges umfangreicher, aber dafür reicht der Platz hier nicht mehr. Seid aber versichert: Wir werden eure Anregungen ernst nehmen und das Hanf Journal in den nächsten Monaten ganz nach euren Wünschen optimieren. Danke noch mal für die rege Beteiligung! Eure Redaktion Euer Grafiker Euer Rest


5 news

„Ich bin der Notanker aus Amerika!“ Körmit der Frösch zieht in den Bundestag ein. Zumindest, wenn es nach unseren Lesern geht, von denen 37,7 Prozent gerne von ihm regiert werden würden. Da bietet es sich natürlich an Körmit zu befragen, was er davon hält und was er denn als Bundeskanzler tun würde. Und so hieß es für uns erste Kontakte mit dem allseits beliebten Körmit aufzunehmen. Doch einen Termin mit ihm zu bekommen, erwies sich als äußerst schwierig, denn schließlich ist neben dem Hanf Journal auch Disney an der grünen Kröte interessiert. Deshalb vereinbarten wir mit ihm ein absolut anonymes Date in einem kleinen – nur dem Hanf Journal bekannten –Berliner Coffee Shop und verfälschen an dieser Stelle dauerhaft seinen Namen, damit er auch wirklich anonym bleiben kann. Er ist zunächst kaum zu erkennen, wenn nicht hier und da die typisch grüne Haut unter seiner Maskerade hervorlugen würde. Sein Outfit schwankt zwischen Guerillero und Michel Jackson – so genau kann man das hier nicht beschreiben. Und seine Stimme zitterte bei jeder Antwort. War es die Nervosität als neuer Starpolitiker in Deutschland oder die Angst vor Mickey Mouse und ihrer Crew, die ihn unter Verschluss halten wollen, wir wissen es nicht. Zumindest konnten wir ihn treffen und ihm unsere wichtigsten Fragen stellen: Hanf Journal: Man hat ja jetzt lange nichts von dir gehört, was hast du eigentlich die ganze Zeit getrieben? Körmit: Nun, nachdem ich im Fernsehen unangefochten an erster Stelle stand, galt es für mich neue Herausforderungen zu meistern. Ich wollte einmal wirklich größenwahnsinnig werden und um dies zu sein, muss man die Weltherrschaft anstreben. Und wer die Welt einmal realistisch betrachtet, merkt, dass sich alles nur um die Honig-Produktion, den HonigHandel und die Honig-Vorkommnisse eines Landes dreht und so begann ich all den Honig auf der ganzen Welt aufzukaufen. In der übrigen – honigfreien – Zeit, da hab ich mich dann einfach zugedröhnt – eine Bong geht noch, eine geht noch rein, sag ich da nur. Ihr hättet auch mal Miss Piggy erleben sollen, was die so wegstecken kann, unglaublich. Hanf Journal: Unsere Leser haben dich ja zum Bundeskanzler gewählt, dabei warst du eigentlich nur als Nonsens-Antwort dabei. Wie schätzt du das ein, sind unsere Leser so witzig, so politikfrustriert oder wärst du einfach so ein guter Bundeskanzler? Körmit: Wie, was heißt hier Nonsens-Antwort? Ich bin mir ja ziemlich sicher, dass selbst wenn ich nicht dabei gestanden hätte, die Leute meinen Namen auf die Zettel geschrieben hätten. Denn immerhin habe ich als Moderator der Muppet Show oft genug meine Führerqualitäten unter Beweis gestellt. Außerdem hatte ich schon seit längerer Zeit vor in die Politik zu gehen und dies ist quasi nur noch der letzte Anstoß. I’ll be back. Wenn Arnie Gouvernante werden kann, schaff ich’s doch locker bis zum Präsidenten der USA. Hanf Journal: Nun mal im Ernst, warst du wirklich nicht überrascht? Körmit: Na, ich meinte das eben schon ernst. Schaut euch doch nur mal all die faulen Säcke an, die derzeit für Deutschland Politik machen. Ich meine, so ein Bush ist vielleicht ein Arsch, aber er zieht wenigstens wie versprochen in den Krieg. Dass eure Politiker das mal so machen wie sie es sagen ist ja nicht wirklich zu erwarten. Und so überrascht es mich nicht im Geringsten, dass ich nun als Hilfeschrei – als Notanker quasi – aus Amerika eingewählt wurde um euch zu retten. Hanf Journal: So gesehen kann man das natürlich verstehen (unsere verdrehten Augen können hier leider nur schwerlich dokumentiert werden). Aber was hast du denn nun als kommender Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland so alles vor? Körmit: Na, zuerst werd ich natürlich alles tun um meinen eigentlichen Plan zu vervollständigen. Das heißt, die gesamte Honig-Produktion in Deutschland wird verkörmisiert, soll

heißen, sie geht in den Staatsbesitz über. Und wo wir grad schon beim Thema sind, mir würde da noch so einiges einfallen, was man so verkörmisieren sollte. Und Wahlen werden selbstverständlich abgeschafft, zumindest so lange, bis ich Präsident von Amerika bin. Was neu an meiner Politik ist, fragen mich ja immer viele. Aber das ist ganz einfach zu beantworten. Mir geht es nur um mein Wohl – ok das von Miss Piggy schließ ich hier mal mit ein – und ausschließlich um mein Wohl. Das ist zwar bei den derzeitigen Politikern nicht anders – aber bei mir ist es nun auch öffentlich und der einzige Bestandteil des Wahlprogramms. So viele inhaltlichen Aussagen wie beispielsweise Ole von Beust in Hamburg habe ich erst gar nicht nötig. Hanf Journal: Nun gut, bei all deinen egozentrischen Anmaßungen deinerseits, wie soll denn eigentlich dein Kabinett aussehen? Körmit: Nun, das mit dem Außenminister ist so eine Sache. Am liebsten ja George W. Bush, der kennt sich wenigstens schon gut aus, aber der ist wohl leider nicht abkömmlich – zumindest noch bis zu den nächsten Wahlen. Aber zur Not tut es ja auch dieser Joschka, der scheint ja auch gerne überall mal mit einzumarschieren – das wird ein Heidenspaß. Als Finanzminister schwebt mir Bill Gates vor. Der weiß am besten wie man aus Scheiße Gold macht, wie man Kleinbürger abzockt und wenn wir ihm klar machen, dass es um die Weltherrschaft geht, lässt der sicher auch noch ein bissi was aus seinem Privatvermögen springen. Zum Innenminister werde ich wohl Darth Vader ernennen. Da kann ich mir dann wenigstens sicher sein, dass keiner mehr motzen wird. Die restlichen Posten werden einfach mit mir besetzt – so viel muss man da ja eh nicht erledigen. Ähm, ach ja, also eine Stelle hätten wir da ja schon noch, die der Praktikantin, dafür kommt nur Miss Piggy infrage (Körmit zwinkert anzüglich). Hanf Journal: Und was wird eigentlich aus dem Kiffen? Körmit: Na da bleibt alles beim Alten. Es bleibt knallhart verboten, nur die Führungsriege darf weiterhin jedwede Droge konsumieren, die sie will. Hanf Journal: Na das kann ja heiter werden. Wir danken für dieses aufschlussreiche Gespräch.

Darunter im Kasten neben einem großen erhobenen Zeigefinger: So liebe Leser, da seht ihr mal was man davon hat, wenn man jemanden wählt, über den man nicht genau Bescheid weiß! Wir empfehlen daher in Zukunft: Erst informieren, dann entscheiden!

. . . das Interview mit Körmit dem Frösch


6 news

Hanfparade 2004

Get Wise – Legalize Drogenfahnder zu Kleingärtnern

Am 20. März 2002 entschied der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG, 2 BvR 794/95 vom 20.3.2002, Absatz-Nr. (1–145)) aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 20. November 2001 durch Urteil, dass der § 43a des Strafgesetzbuchs (StGB) mit Artikel 103 Absatz 2 des Grundgesetzes unvereinbar und somit nichtig ist. Das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 8. Februar 1995 - 5 StR 663/94 - und das Urteil des Landgerichtes Hamburg vom 11. April 1994 – 633 KLs 15/93 – verletzten den Beschwerdeführer (einen Haschisch-Händler aus Hamburg) hinsichtlich des Strafausspruchs in seinem grundrechtsgleichen Recht aus Artikel 103 Absatz 2 des Grundgesetzes. Die Urteile des Bundesgerichtshofes und des Landgerichtes Hamburg wurden insoweit aufgehoben und die Sache wurde an das Landgericht Hamburg zur Neuverhandlung zurückverwiesen.

Feuer auf Caspers-Merk Die Hanfparade 2004 kommt immer mehr in Gang. Nicht nur der Termin, 14. August 2004, und das Motto stehen bereits für die nächste große Legalisierungsdemo in Berlin, auch die ersten Flyer und Plakate sind bereits fertig. Und nun werdet ihr benötigt, damit diese auch unters Volk kommen. Jedes Jahr findet in Berlin die größte Demo zur Legalisierung von Cannabis in Europa statt. Damit diese aber auch wirklich bekannt wird und Menschen aus ganz Deutschland kommen, werden im Vorfeld Unmengen von Verteilern und Propagandisten benötigt, im Hanfparaden-Jargon nennen sich diese Helferlein „HanfparadePropagandaCenter“ – und auch du solltest einer davon werden. Jeder, der aktiv die Legalisierung unterstützen will, sollte sich also ein Paket mit Plakaten und Flyern zukommen lassen. Dafür müsst ihr nur das Porto berappen, welches bei mageren zehn Euro liegt, und schon kommt ein Paket mit den wichtigsten Propaganda-Materialien zu euch nach Hause und ihr könnt loslegen. Gebt diese Flyer euren Kifferfreunden, hängt die Plakate in Clubs, Läden oder Kneipen auf und sorgt so dafür, dass dieses Jahr endlich wieder mehr Menschen für ihr Recht auf Rausch auf die Straße gehen. Wir von der Hanf Journal-Redaktion setzen auf euch, denn schließlich wissen wir ja spätestens seit der Leserumfrage, dass ihr gerne mehr für die Legalisierung tun möchtet. Nun habt ihr die Möglichkeit, uns zu beweisen, dass dies nicht nur magere Worte waren. Wer ein Paket bestellen will, hier ist die Kontaktadresse: Bündnis Hanfparade e.V. c/o Hanf Museum – Berlin Mühlendamm 5 10178 Berlin Fon (0 30) 24 72 02 33 Fax (0 30) 24 72 02 34 info@hanfparade.de www.hanfparde.de Werner Graf

Fehlende Information zur Verfassungswidrigkeit des § 30c BtMG Das Landgericht verurteilte den Beschwerdeführer wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, strafbar gemäß § 29a Abs. 1 Nr. 2 BtMG, zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten sowie zu einer Vermögensstrafe von 600.000 DM, strafbar gemäß § 30c BtMG, indem auf die Vorschrift des § 43a StGB verwiesen wird. Nach den Feststellungen der Kammer erwarb der Beschwerdeführer im Februar 1993 30 kg Haschisch zu einem Einkaufspreis von mindestens 3.000 DM je kg und verkaufte die Drogen in der Folgezeit teilweise in größeren Mengen an verschiedene Abnehmer. Bereits im Juni 1991 war er an einem umfangreichen Betäubungsmittelgeschäft vergleichbarer Größenordnung beteiligt. Auf der Homepage des Bundesministeriums der Justiz ist das Strafgesetzbuch (Juris-Datenbank) abrufbar. Der § 43a StGB ist mit eine Fußnote versehen, in der auf die Verfassungswidrigkeit und somit Nichtigkeit des Paragrafen hingewiesen wird: „§ 43a: Gemäß BVerfGE vom 20. März 2002 (BGBl. I S. 1340) – 2 BvR 794/95 – mit Grundgesetz Art. 103 Abs. 2 unvereinbar und nichtig.“ Auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung ist das Betäubungsmittelgesetz (JurisDatenbank) abrufbar. Beim § 29 BtMG (Straftaten) ist eine Fußnote mit dem Hinweis, dass dieser Paragraf gemäß einer Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichtes mit dem Grundgesetz vereinbar ist: „§ 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, 3, 5: Nach Maßgabe der Entscheidungsformel mit dem Grundgesetz vereinbar gemäß BVerfGE vom 9. März 1994 (BGBl. I S. 1207) – 2 BvL 43/92 u. a. –“. Beim § 30c BtMG (Vermögensstrafe) fehlt jedoch ein Hinweis, dass dieser Paragraf nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist und dass dieser Paragraf somit

nichtig ist. Es mutet schon befremdlich an, dass Übereinstimmungen von §§ des BtMG mit dem Grundgesetz erwähnt werden, die Unvereinbarkeit (und somit die Nichtigkeit) jedoch unerwähnt bleibt. Die Publikation des § 30c BtMG ohne Hinweis auf seine Verfassungswidrigkeit heißt nichts anderes als verfassungswidriges Gedankengut (in Gesetzesform) zu verbreiten, wobei hier die Frage, ob das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, hier insbesondere die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Frau Marion CaspersMerk, in deren Zuständigkeitsbereich das BtMG fällt, hier fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt hat, unerheblich ist. Prinzipiell ist eine solche Handlungsweise inakzeptabel. Hinweis: In den Rechtstexten von Eve & Rave e.V. Berlin ist die aktuelle Fassung des § 30c BtMG mit der folgenden Fußnote ergänzt worden: "Da der § 43a StGB gemäß BVerfGE vom 20. März 2002 – 2 BvR 794/95 – (BGBl. I S. 1340) mit dem Grundgesetz Art. 103 Abs. 2 unvereinbar ist und somit nichtig ist und die Entscheidungsformel des Bundesverfassungsgerichtes gemäß § 32 Abs. 2 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes Gesetzeskraft hat, ist auch § 30c BtMG mit dem Grundgesetz unvereinbar und somit nichtig." Hans Cousto


news

Lehrer wegen Cannabis vor Gericht

Das Eckthema Würg-kotz-würg

Der Lehrer Frank Meller ist nun schon seit längerem in der Legalisierungsbewegung bekannt. Mit seinen Homepages www.dallaslive.de und www.verfassungsklage-hanf.de engagiert er sich schon seit längerer Zeit für eine Regulierung des Cannabis-Marktes. Nachdem er bei einem Quiz als Preis ein paar Gramm Cannabis verlosen wollte bekam er dann tatsächlich Besuch von den Freunden in Grün, welche auch prompt 4,4 Gramm Hanf fanden. Und um genau diese 4,4 Gramm drehte sich dann auch die Verhandlung, die Anfang Februar in Hamburg stattfand. Schon in erster Instanz wurde der Lehrer zu einer Geldstrafe von 1.600 Euro verurteilt, was er so nicht akzeptieren konnte. Im Berufungsprozess vor dem Landgericht Hamburg konnte er nun jedoch keinen besseren Erfolg feiern, obwohl er sich mächtig ins Zeug legte. Während der Verhandlung erklärte Frank Meller lang und ausführlich, warum das Verbot von Cannabis verfassungswidrig sei. Hierzu führte er mehrfach die Beschlussvorlage des Amtsgerichts Bernau von Amtsrichter Andreas Müller auf, welche derzeit dem Bundesverfassungsgericht vorliegt (Hanf Journal berichtete). Diese Vorlage, das detaillierte Zeigen seiner Homepage oder auch das Vorführen legaler harter Drogen wie Alkohol ließ die Verhandlung auf über vier Stunden anschwellen. Doch trotz all dieser Bemühungen folgte der Richter dieser Auffassung nicht und zeigte sich eher unbeeindruckt von F r a n k Mellers Fachwissen. Dass der Richter in seiner Begründung Frank Meller vorwarf „seine Vorbildfunktion nicht erfüllt“ zu haben, zeigt wie absurd allmählich die Argumentationen der Prohibitionisten wird. Denn niemals hatte Frank Meller zum Konsum von Cannabis aufgerufen. „Mein Anliegen ist die Verbesserung der Gesetzeslage!“ gibt Meller zu bedenken und fügt noch an, dass er damit in einer Reihe mit dem Hamburger Schulsenator und führenden Politikern der Bundesregierung steht. Ein Einsatz für eine andere, in Mellers Augen bessere und vernünftigere, Politik kann in Zeiten der Politikverdrossenheit doch nur sehr schwerlich als schlechtes Vorbild aufgeführt werden. Die aktuelle Drogenpolitik in Deutschland entbehrt derzeit jedweder sinnvollen Logik (siehe Hanf Journale der letzten zwei Jahre), dies ändern zu wollen darf kein Vergehen sein. Dass die „BILD“-Zeitung in Hamburg nichts besseres zu tun hatte, als sich ebenfalls auf Frank Meller einzuschießen, ist wohl leider nicht verwunderlich. Sie fragte sogar „Warum darf so einer unsere Kinder unterrichten?“ Leider fragten sie dazu nicht das Hanf Journal, denn wir hätten die Antwort gewusst. Dieser Lehrer darf unsere Kinder unterrichten, da er nicht nur staatsgläubig und blind alten Dogmen, wie Verbote würden unsere Jugend schützen und hätten weniger Konsum zur Folge, nachläuft. Deutschland braucht Lehrer wie Frank Meller, die sich auch wenn sie nicht in der Mehrheit sind, sich für eine bessere Welt und hier für eine menschlichere Drogenpolitik einsetzen. Gut ist, dass auch an dieser Schule – ähnlich wie in Lüneburg / Haschkuchen – die Rektorin der Schule vernünftig und sinnvoll reagierte. „Sein Vorgehen ist keine Schande für die Schule. Er ist ein angesehener, guter und engagierter Lehrer, der von den Kollegen geschätzt wird. Auch ein Lehrer hat das Recht, für seine Überzeugungen vor Gericht zu ziehen.“ Wie das Verfahren von Frank Meller weitergeht, werdet ihr in den nächsten Monaten im Hanf Journal erfahren. Denn der eigentliche Plan, mit diesem Verfahren auch vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen, soll nun über eine Revision erfolgen. Es ist übrigens jedem Angeklagten möglich, in seinem Verfahren am Ende in seinem Plädoyer auf die Verfassungswidrigkeit des Cannabis-Verbotes hinzuweisen. Bestens eignet sich hier die Beschlussvorlage des Bernauer Amtsrichters Andreas Müller, welche im Internet und www.hanfjournal.de heruntergeladen werden kann. Hierbei kann man versuchen, den Richter davon zu überzeugen, sich entweder der Beschlussvorlage anzuhängen oder das Urteil bis zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes auszusetzen. Beides würde ein erfolgreiches Abschneiden der Beschlussvorlage unterstützen. Frank Meller wird sich – trotz „BILD“ – wohl nicht so schnell von seinem Weg abbringen lassen, Cannabis endlich aus der Kriminalität in die Regulierung zu holen. Denn am Ende möchte er unbedingt noch mit Ulrich Wickert ein Tütchen rauchen und das „Buch der Jugend“ vorlesen. www.dallaslive.de Werner Graf

Achtung!

jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

7

#11

Jeanette Biedermann 1,2%

Kerry cares about Cannabis

Wird Cannabis als Medizin unter einem Präsidenten J. F. Kerry besser gefördert?

Dass John Kerry wohl der Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei in Amerika wird, scheint sich allmählich zu verfestigen. Nur noch der Senator John Edwards könnte dem derzeitigen Favoriten in die Quere kommen. Aus Sicht der Hanf-Lobbyisten ist dies eine gute Ausgangssituation, denn schließlich ist Kerry der demokratische Kandidat, der einer medizinischen Nutzung von Cannabis am positivsten gegenübersteht. In New Hampshire wurde vom Marijuana Policy Project (MPP) eine Kampagne organisiert, in der die Einstellung der Kandidaten zum Thema „Cannabis in der Medizin“ getestet werden sollte. Eine Vielzahl freiwilliger Helfer brachten das Thema bei öffentlichen Wahlkampfauftritten mit ein und zwangen so die Kandidaten sich dazu zu äußern. Abschließend verteilte das MPP Schulnoten um die Kandidaten grundlegend zu bewerten. Aus Sicht des MPP schnitt Kerry mit einer A(„Sehr gut Minus“) ab. Der vermeintlich liberalere Kandidat Howard Dean erhielt nur ein „Ausreichend Minus“, in Amerika die Note D-. Das dies nicht von ungefähr kommt ist leicht zu belegen. Erst im vergangenen Oktober schrieb John Kerry zusammen mit dem Senator Edward Kennedy an die Chefin der Bundesdrogenpolizei, Karen Tandy, um Cannabis-Nutzung für Forschungszwecke zu genehmigen. Die Universität von Massachusetts in Amherst benötigte dieses Cannabis für Studien bezüglich Hanf in der Medizin.

Auf vereinzelte Anfragen gab John Kerry auch schon zu, Cannabis geraucht zu haben und im Rolling Stone Magazine beteuerte er, dass es noch nie einen legitimen Kampf gegen Drogen (War on drugs) in Amerika gab. Vielleicht kommen nun doch einmal bessere Zeiten auf uns zu, nun muss nur noch Bush abgewählt werden. Aber wenn’s nach euch geht, wäre er wohl niemals Präsident geworden. Teo Nanacatl


8 wirtschaft Das Eckthema Würg-kotz-würg

#10 Roland Koch 1,7%

Wirtschaftsticker Die Bongfirma Urban hat Grund zum Feiern. Am 28 Februar 2004 wird die Firma sieben Jahre alt. Da wurde ganz nach dem Firmenmotto „grinst du breit wie Tschingis Khan, rauchst du Bong von Urban!“ gefeiert. +++ Atami baut mit neuen eckigen und runden Töpfen ihr Sortiment aus. +++ Trimpro bringt nun eine neue Erntemaschine für alle Grower heraus. Ein Bild davon findet ihr in der Community von www.hanfjournal.de +++ Die Firma BTT hat nun auch Spanien eine Dependance – wir wünschen ihr damit viel Erfolg. +++ Grow In wollen wir an dieser Stelle zur Auswahl ihrer zwei neuen Azubis beglückwünschen, diesem Beispiel schließen sich hoffentlich bald viele Firmen unserer Branche an.+++ Prima Klima landete mit seinen Cool Tubes in Spanien einen guten Hit, wie sonst soll man bei solchen Temperaturen growen? +++ Die Firma Zwister setzte sich auch auf der Spannabis für bessere Lungen ein. 13.000 Filter, in denen die wohlbekannten Jilter eingesteckt wurden verteilten die Schweizer. +++ Glawill Commerce präsentierte auf der Spannabis seinen Twin-Kermit, welcher doppelt so effektiv ist – Bild unter www.hanfjournal.de +++ Die Firma Kannabia stellte sich stattdessen mit seiner neuen Samenreihe vor – die Resonanz bleibt noch abzuwarten. +++ Auch Seedsman hat nun neue Samen, welche die Spanier zu erst zu Gesicht bekamen. +++ Bio Bizz stellte schon wieder ein neues Produkt vor (letztens erst auf der HighLife), das Leaf Spray kombiniert Pflanzenschutz und Pflanzennahrung. +++ Die Jungs von Plagron konnten auf der Spannabis besonders durch ihren guten Kaffe überzeugen – das Hanf Journal dankt. +++ Die wunderschönen Bongs, die ihr unter www.hanfjournal.de findet, stammen vom Stand von www.springglass.com. Vielleicht auch bald in Deutschland? +++ Yerba und Canamo scheinen in Spanien Konkurrenz zu bekommen. Wie man so hörte überlegen die Spannabis-Betreiber auch ein Magazin zu veröffentlichen. ++++ Der absolute Geheimtipp der Spannabis war Accent Hydroponics aus Australien, ihre exzellenten Grow-Produkte aus eigener Produktion gibt es nur leider noch nicht in ganz Europa. +++ Bilder von der Spannabis findet ihr im Internet unter www.hanfjournal.de in der Community! +++ Ikon konnte mit den neuen sehr effektiven Caps-Filtern in Spanien viele beeindrucken: frei nach ihren Motto: „we can’t shut your mouth, but we can fix your smell“ – Bild im Netz

Homebox

www.eastside-impex.de Das Weed wird teurer, die Polizei wird gemeiner und die Kiffer growen immer mehr. Und da dies so ist, wollen wir euch hier eine neue und sehr preiswerte Methode des Home Growing vorstellen, die „Homebox“. Die „Homebox“ wird von der Firma Eastside-Impex vertrieben, welche vom System und Aussehen sehr einem Ikea-Stoffschrank ähnelt. Dies hat zwei Vorteile, einerseits sieht dies sehr unverdächtig aus und andererseits ist dies praktisch ohne Ende. Außerdem ist es sehr einfach als Paket mit den Maßen 101 x 32 x 11 cm, (11,3 kg) zu versenden. Wer rechnet bei so einem Paket schon mit einem Grow-Schrank? Das sehr robuste, licht- und luftdichte Außenzelt besteht aus einem Stück, was den Aufbau sehr einfach gestaltet. Der Auf- und Abbau dauert maximal 20 Minuten. Besonders interessant ist das Kaminprinzip der Box. Durch die drei lichtdicht verblendeten Lüftungsschlitze strömt ständig Frischluft von unten in die Box und kann oben abgesaugt werden. Dazu hat die Box im Dach stabile Befestigungsmöglich-keiten für einen 400er-Aktivkohlefilter (AKF), Lampe und Zubehör. Ebenso ist im Dach ein Schlauch eingenäht, um den innenliegenden AKF mit dem außenliegenden Lüfter zu verbinden. Dadurch kann der Lüfter beliebig platziert werden. Die Box ist in jedem gut sortierten Grow Shop erhältlich. Dort findet ihr auch fachkundiges Personal zur individuellen Ausstattung.

Grasmühlen aus Deutschland www.canamix.de

Auf den mittlerweile heiß umkämpften Grinder-Markt hat sich nun auch ein deutscher Anbieter gewagt. Im Erzgebirge, nahe Dresden, entsteht eine Produktlinie von Mühlen in drei verschiedenen Größen, (Außendurchmesser: 53, 66 und 78 mm). Klassisch aus Buchenholz gefertigt, sind sie mit einem Edelstahl-Mahl-werk ausgestattet. Die zahlreichen, an den Enden abgerundeten Pins bestechen nicht nur optisch, sie garantieren auch ein optimales Mahlergebnis. Damit setzt dieser Grinder einen Kontrapunkt zu oft mäßig verarbeiteten Fernost-Produkten. Auf Wunsch mit einem Brandstempel verziert, wird die Canamix zu einem unv e r z i c h t b a r e n We r k z e u g . Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.canamix.de.

Hanf Journal im Einzelabo

Gewinnen Gewinnen Gewinnen

Unverschämt aber wahr, immer wenn wir ein neues Produkt auf dieser Seite vorstellen, brauchen wir natürlich auch ein Probeexemplar – schließlich müssen wir ja auch testen, über was wir da eigentlich schreiben. Und so war das auch bei der Tune-Pipe, die wir neulich vorstellten. Das Tolle daran ist, dass ich nun immer noch eine Pfeife habe – das Dumme, ihr nicht. Das darf aber ned so sein und daher verlosen wir nun fünf perfekte Tune smart smoking Pfeifen. Einfach eine Mail an gewinnen@hanfjournal.de mit dem Betreff „Schütze meine Lunge“ senden und auf den Gewinn hoffen. Name und Adressen der Gewinner werden wie immer aus datenschutztechnischen Gründen nicht veröffentlicht und sofort gelöscht. Der Rechtsweg ist auch dieses Mal nicht drin – wer will denn schon Rechte?

Immer wieder erreichen uns Anfragen, ob es das Hanf Journal auch im Einzelabo gibt. Und tatsächlich: es gibt auch eines, nur ist das nicht kostenlos. Ist ja auch verständlich, oder? Jeden Monat müssen wir elendige Praktikanten anschleppen, die Tausende von Hanf Journalen eintüdeln, sich ihre Zunge trocken lecken und dann den ganzen Berg sogar noch zur Post schleppen müssen. Und da die das auch ned umsonst machen, kostet das Einzelabo halt immer etwas. Wer innerhalb von Deutschland dieses Abo beziehen will, muss uns einmal im Jahr (also für zwölf Monatsund zwei Sonderausgaben) 40 Euro überweisen, wer im Ausland wohnt, muss wegen den unverschämt hohen Preisen der Post sogar 80 Euro berappen. Ansprechpartner: Frank Lätsch; Tel.:0 30 44 79 32 84; Email:frank@hanfjournal.de


9 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:

Indoor Growing #3 Jetzt wird’s tropisch:

Klimasteuerung Hallo liebe Growing-Freunde! Nachdem wir letztes Mal gelernt haben den richtigen Boden für die Wurzeln unserer kleinen Lieblinge auszuwählen, wollen wir uns heute um eine wohlige Atmosphäre für die Triebe kümmern. Dabei steht uns natürlich unsere Expertin Julia aus Holland zur Seite, die uns mit ihrem Grow begleitet. Sie wird uns erklären, wie wir Licht, Temperatur und Feuchtigkeit auf die Bedürfnisse der Pflanze anpassen und regeln können. Seit drei Wochen stehen unsere Kleinen nun unter der NatriumDampf-Lampe (NDL) und haben sich zu einem stattlichen Urwald entwickelt. Nun wird es wohl Zeit die Reihen zu lichten und die für uns unbrauchbaren Männchen zu entfernen, damit sie keinen wertvollen Platz oder Licht wegnehmen. „Hanf ist eine Kurztagspflanze, das heißt ihre Blüte wird über die Dauer der Photoperiode eingeleitet“, erklärt Julia, während sie etwas Tabak auf dem Paper vor sich ausbreitet. „Dafür wird einige Tage lang je zwölf Stunden absolute Dunkelheit benötigt. Erst dann beginnt die Produktion von Blütenwuchshormonen.“ Um die Blüte zu beschleunigen, setzt Julia sogar noch die rötliche NDL ein. Mit einer Schere schnipselt Julia etwas süß duftendes K2-Gras auf den Tabak und schildert weiter: „Wer es richtig professionell angehen möchte, kann auch von jeder Pflanze einen Steckling schneiden, der in die Blüte geschickt wird. Die Mutterpflanze hat immer dasselbe Geschlecht wie der Steckling“, erläutert sie. „Aber leider habe ich dafür nicht genug Platz, denn man benötigt einen separaten, komplett abdunkelbaren Raum. Oder stellt sie manuell jeden Abend und Morgen in einen Karton.“ Nach drei Tagen zeigten sich die ersten Blüten am Hauptspross. Nach fünf Tagen hatte Julia sieben männliche Pflanzen aussortiert und nach zehn Tagen waren nur noch die zwölf besten Frauen übrig. Dabei hatte Julia nicht nur auf Größe, Gesundheit und saftig grüne Blätter geachtet, sondern auch auf Verzweigung und Dicke der Stängel. Interessanterweise waren von den 40 gekeimten Pflanzen stolze 30 weiblich, was sehr schade ist, denn schließlich hat Julia nur Platz für zwölf Pflanzen und so wanderte der Rest auch auf den Kompost. „Normalerweise muss man ungefähr 60 Samen ausbringen um am Ende 20 weibliche Pflanzen zu erhalten“, gibt Julia zu bedenken. Die ausgewählten Pflanzen beschnitt Julia dann ab einer Höhe von circa 40 cm und steckte sie in Vier-Liter-Töpfe. Um sie wieder zum Wachsen anzuregen, wurde die blaue NDL eingeschraubt und auf 22 Stunden Beleuchtungszeit gestellt. Die genaue Regelung von Licht und Klima ist wichtig für die Entwicklung gesunder Pflanzen. „Aber wie mache ich das denn nun?“ frage ich mich und Gott sei Dank weiß Julia dazu die passende Antwort: „Am einfachsten ist das Licht. Während der Wachstumsphase benötigen die Kleinen mindestens 18 und in der Blüte maximal zwölf Stunden Licht pro Tag,“ erklärt sie und reicht mir einen Joint. „Das Wichtigste ist eine ausreichende Lichtleistung.“ Am Anfang reichen, wie wir bereits aus dem letzten Teil wissen, Leuchtstoffröhren vollkommen aus. Man kann sie bis auf wenige Zentimeter an die Sämlinge heranführen, damit sie sich nicht nach dem Licht strecken müssen und schön verzweigen. Nach zwei bis drei Wochen brauchen sie dann aber doch eine NDL, die es in jedem guten Grow Shop gibt. Diese Lampe ist zwar teuer und verbraucht eine Menge Strom, doch es gibt keine andere Lampe, die soviel Lichtenergie auf einmal liefert. Die rote NDL für die Blüte kann nach den ersten drei Wochen eingesetzt und sollte laut Julia auf zwölf Stunden pro Tag eingestellt werden. Wer aber etwas mehr Platz im Schrank, Zeit und Geld hat, kann für drei bis vier Wochen noch eine blaue NDL für ’s Wachstum benutzen. Diese lässt die Pflanzen buschiger, breiter und verzweigter wachsen. Während für das Wachstum 250 W ausreichen, sollte es für die Blüte schon eine 400 W-Röhre sein. Für einen einheitlichen Lichtrhythmus hat sich Julia zum Beispiel eine Wochenzeitschaltuhr aus dem Baumarkt zugelegt. Um die Effektivität der Lampe weiter zu steigern, kann man auch die Wände mit weißer Farbe bestreichen. „Wegen der Verbrennungsgefahr durch die hohe Wärmeentwicklung sollte die Lampe am Anfang 90 cm von den Spitzen der Pflanzen entfernt sein und dann langsam auf 30 bis 50 cm herangeführt und gehalten werden“, warnt Julia. „Deswegen nehme ich Ketten als Aufhängung, die kann ich jeden Tag bequem ein Stückchen höher setzen“, freut sie sich und zieht genüsslich an ihrem Joint. Die Temperatur im Grow Room sollte am Tag, also wenn die Lampe an ist, bei circa 22 bis 28 Grad Celsius liegen. Da die NDL sehr viel Wärme abgibt, muss man für ausreichend Kühlung sorgen. Dazu hat Julia ein Thermostat, das an den Ablüfter angeschlossen ist und frische Luft hineinsaugt, sobald

es zu warm wird. (Mehr zur Lüftung im nächsten Teil.) Die relative Luftfeuchte sollte anfangs um die 80 Prozent betragen, da dies laut Julia zu mehr Wachstum führt und in der Blüte nicht über 60 Prozent, wegen der Schimmelgefahr. Zur schnellen K o n t ro l l e b e i d e r Werte hat Julia zum Beispiel ein Thermound Hygrometer angebracht. Die relative Luftfeuchte ist von der Temperatur abhängig. Da mit Ausschalten der Lampe Ein kleiner Wald die Temperatur im Schrank schnell abfällt, steigt die Luftfeuch-tigkeit rasch auf 100 Prozent und so kann sich leicht Kondens-wasser bilden. „Daher sollte auch nachts immer gut gelüftet werden,“ rät zumindest Julia.

o1

Ausgemustert – die ersten sieben männlichen Pflanzen

Ich hoffe, es war mal wieder interessant für euch. Das nächste Mal sorgen wir für frische Luft im Schrank. Mit hanfigen Grüßen Das Guerilla Growing Team

o2

Die kleinen Töpfe sind schon gut durchwurzelt

Indoor Growing #3 Tipps 1. Die männlichen Pflanzen sollten möglichst früh entfernt werden, um den anderen keinen Platz und kein wertvolles Licht wegzunehmen. 2. Um die Pflanzen zum Blühen anzuregen, werden einige Tage je zwölf Stunden absolute Dunkelheit benötigt. 3. Wenn die Pflanzen nicht genug Licht erhalten, müssen sie sich danach strecken und werden lang und dürr . . .

o3

Der ausgewählte Rest

4. Die Pflanzen erhalten in der Wachstumsphase mindestens 18 und in der Blüte maximal zwölf Stunden Licht pro Tag. 5. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte für Keimlinge und Stecklinge ungefähr 80 Prozent betragen. Während des Wachstums sollte er zwischen 60 bis 75 Prozent liegen und in der Blüte zwischen 40 –bis 60 Prozent, damit sich kein Schimmel bilden kann.

o4


10 guerilla growing Das Eckthema Würg-kotz-würg

Streichel mich! #9 Günther Beckstein 2,0%

Pflanzen sind Lebewesen, wie wir auch. Sie wollen gehegt, gepflegt und geliebt werden. Wer hat nicht schon einmal den Spruch gehört, dass gut Zureden das Wachstum verbessern würde? Aber was ist da eigentlich dran? Kann ein so vergleichsweise einfach aufgebautes Lebewesen so komplexe Reaktionen wie Gefühle zeigen? Klingt ja irgendwie schon ein bisschen abwegig. Ja klar, wir lieben unsere Pflanzen, aber das hängt wohl eher mit der frohen Hoffnung auf den Wirkstoff zusammen als mit einer tatsächlichen sozialen Beziehung. Und dennoch scheint es, als würden die Pflanzen mehr mitkriegen als wir denken.

Cannabis-Psychologie

Was denkt sich eigentlich meine Pflanze? Alles begann am 2. Februar 1966. In einer Zeit, die für außergewöhnliche Experimente einen außergewöhnlichen Nährboden bot. LSD und Theorien über die kosmische Einheit aller Lebewesen waren gerade groß im Kommen, als der Lügendetektorexperte Cleve Backster kurz vor Feierabend einen letzten Blick über sein Büro schweifen ließ. Ein gewöhnlicher Drachenbaum ließ ihn kurz verharren und schenkte ihm in diesem Moment die Idee seines Lebens. Man müsste doch mithilfe des Lügendetektors herausfinden können, wie lange das Gießwasser braucht, um bis in die Blätter zu kommen. Theoretisch ist das durchaus möglich, denn der Lügendetektor - ein Gerät das Herzströme, Atemfrequenz, Blutdruck, Hautfeuchtigkeit und damit auch die elektrische Leitfähigkeit des menschlichen Körpers misst - müsste durchaus in der Lage sein, die durch das Wasser verbesserte elektrische Leitfähigkeit der Pflanze wahrzunehmen. Die Reaktion war aber eine völlig andere. Der Lügendetektor zeichnete eine Kurve, die der aufs Haar glich, die er bei einer kurzen menschlichen Erregung wahrnimmt. Backster war schockiert. Konnte es sein, dass sich die Pflanze über das Gießwasser gefreut hatte? Er dachte den Gedanken weiter: Die heftigsten Reaktionen zeigen Menschen in Angstsituationen. Also beschloss er die Pflanze mit einem Streichholz zu verbrennen. Und siehe da, die erwartete Reaktion kam just in dem Moment in dem er diesen Gedanken fasste. Konnte es sein, dass die Pflanze sogar seine Gedanken wahrnahm? Diese Idee ließ Backster nicht mehr los. Die Kommunikation der Pflanzen wurde fortan sein Steckenpferd und er entwickelte zahlreiche weitere Experimente dazu. So ließ er zum Beispiel eine von fünf im Raum anwesenden Personen eine Pflanze grausam zerstückeln. Wurden diese Fünf einer weiteren Pflanze gegenübergestellt, zeigte die Pflanze nur bei dem „Mörder“ panikartige Reaktionen. In einem weiteren Versuch zeigten sich die Pflanzen jedes Mal betroffen, wenn vor ihren Augen eine Schale Garnelen in heißes Wasser gekippt wurden. Außer einem leckeren Mahl für die Versuchsleiter brachte dieser Versuch auch die Erkenntnis, dass die Wahrnehmung der Pflanzen sich nicht auf menschliche Gefühle beschränkt. Obwohl seine Experimente nicht von jedem wiederholt werden konnten und somit bis heute wissenschaftlich fragwürdig blieben, brachte Cleve Backster damit einen Stein ins Rollen. Der Gedanke, dass die Pflanzen uns weit ähnlicher sind, als wir je gedacht hätten, ist einfach zu faszinierend um sofort wieder im Strudel semiseriöser 70er-Jahre-Entdeckungen zu versinken. Und so wandten sich auch nach ihm einige Wissenschaftler dem Thema zu. Rupert Sheldrake zum Beispiel ging noch einen Schritt weiter. Er entwickelte die Theorie der morphogenetischen Felder. Diese bestehen angeblich aus elektromagnetischen Wellen und erlauben es einer jeden Pflanze mit all ihren Artgenossen auf der ganzen Welt zu kommunizieren. Angeblich beinhalten diese gar ein kollektives Gedächtnis der jeweiligen Gattung. Die Visionen, die man mittels psychoaktiver Pflanzenstoffe erreichen kann, seien Einblicke in diese weltumspannende Kommunikationsform. Das klingt dann doch alles ein bisschen hippiehaft, aber es gibt tatsächlich einen Beleg, dass an dieser These was dran sein könnte. Den Phyllostachys Bambusoides. Das ist eine Bambusart, die exakt alle 120 Jahre blüht. Generationen von Bambussen sterben, ohne je geblüht zu haben und dann 120 Jahre später blühen sie alle – weltweit. Da muss doch eine Form der Kommunikation dahinterstecken. Und tatsächlich ist es bereits bewiesen, dass Pflanzen, wenn auch in etwas anderer Form, mit ihrer Umwelt in Kontakt treten. Nicht elektromagnetische Wellen, sondern Duftstoffe sind es, die zahlreiche Pflanzenarten aussenden, wenn sie sich bedroht fühlen. Die Limabohne etwa ruft bei Raubmilbenbefall per Duft Spinnmilben herbei, die sich dann der Räuber annehmen. Diese Signale hören auch andere Pflanzen ab und schützen sich (z. B. durch die Produktion von Bitterstoffen) vorsorglich gegen die Schädlinge. Bei weiteren 25 Pflanzenarten wurde inzwischen ein ähnliches Verhalten nachgewiesen.

Aber auch die Kommunikation mit der Pflanze mittels Messung ihrer Energieströme (wie sie Backster als erster erdacht hatte) ist inzwischen gesellschaftlich anerkannt. Ein Schüler aus Norderstedt hat auf diese Weise ein NaturkatastrophenFrühwarnsystem gebastelt, dessen Effizienz der „Jugend forscht“-Wettbewerb mit einem zweiten Preis honorierte. Denn Pflanzen sind einfach feinfühliger als wir und so kann die siegreiche „Peperomia“ ein Wärmegewitter bis zu sechs Stunden vorher voraussagen. Wenn dem nun wirklich so ist und die Pflanzen auf so viele Reize reagieren, vielleicht sogar eine „Persönlichkeit“ ausbilden, wie der IBM-Chemiker Marcel Vogel behauptet, dann ist es

wirklich nicht nett, wie wir mit ihnen umgehen. Massenhaltung in überfüllten Schränken, chemische Keulen zur Wachstumsstimulation und ständige Beschneiderei sind wohl nicht ganz die feine englische Art. Und zahlreiche Grower berichten, dass liebevolle Pflege und das besagte „gut Zureden“ oft wesentlich bessere Ergebnisse bringen, als die Gewaltmethoden. Vielleicht wird es tatsächlich Zeit umzudenken. Nicht nur unter CannabisGrowern, sondern in der kompletten Landwirtschaft. Denn irgendwie sind wir ja doch eins mit den Pflanzen. Ein Ökosystem. Martin Schwarzbeck


11 cool tour

„Kein Wille geschieht, kein Wunsch geht in Erfüllung“

Das Eckthema Würg-kotz-würg

Zinobas erstes Werk Schon mit der Debütsingle „Hinterm Licht“ zeigten die neuen Rocker von FourMusic, was sie drauf haben. Am 1. März erscheint nun ihr erstes Album, das wie gemacht scheint für alle Kiffrocker. „Zinoba machen keinen Zinnober.“ verkündete FourMusic lautstark, als sie die neue CD ihrer ersten Rockband in unsere Redaktion schickten. Und irgendwie stimmt das auch, denn schon Songtitel wie „Seid was ihr scheint“, „Der Hype“ oder „Du kannst tun was du willst“ zeigen, dass es die drei Jungs ehrlich, echt und im besten Sinne merkwürdig meinen. Wenn man sich die Lieder einmal genauer anhört, merkt man, dass es sich nicht um irgendeinen Rock handelt. Nein, hier wartet ein kräftiger, krachiger, warmer und wabernder Groove auf euch, der in eure Hüften geht und dazu noch eine Ladung Blues beinhaltet. Hinter Zinoba stecken Jan Plewka (Gesang), Stephan „Stoppel“" Eggert (Schlagzeug) – beide bisher eher als „Selig“ bekannt – und Marco Schmedtje (Gitarre). Seit Februar 2003 werkelten sie nun an dieser neuen Platte und können nun mit Stolz auf ihr erstes Werk blicken. Zwar scheinen die Jungs noch ein bisschen Nachhilfe im Bereich Sexismus zu benötigen, denn laut Jan und

#8 Marion Caspers-Merk 3,2%

Marco war eine Vorgabe der Platte, „Frauen sollen dazu tanzen!“, jedoch schadete dies dem Ergebnis nicht im Geringsten, denn auch Männer können zu dieser Platte ihre Hüften schwingen. Das Video zu ihrer ersten Singleauskopplung „Hinterm Licht“ wurde übrigens von dem bewährten „Selig“-Regisseur René Eller in Rio aufgezeichnet. Monatelang ließen sich die Jungs Bärte wachsen, um schließlich „wie Taliban neben lauter nackten Brasilianerinnen herumzuspringen“. Im besten Sinne merkwürdig eben. Werner Graf

Bringt endlich den König um! Es gibt eine Menge von Gründen, die dafür sprechen einen solchen Schritt zu gehen. Er setzt uns immer den gleichen Fraß vor und meint zu wissen, nach was uns im Leben dürstet. Er kontrolliert, welche Drogen wir konsumieren dürfen, wie viel wir arbeiten sollten und auch noch welche Musik uns zu Ohren kommt.

Dieser verdammte König ist vielseitig und geschickt in seinem Auftreten. Mal erscheint er uns in Form eines Gesetzes, sagt uns was genau verboten ist und was nicht, mal bestimmt er die Musik im Radio oder tritt in einer Art medialer Dauerberieselung auf, die uns sagt das schöne Leben wäre jetzt vorbei und wir sollten uns mit Krieg, Sozialabbau und schlechtem Wetter gefälligst abfinden. Wie soll nun aber einem solch vielfältigen Herrscher über unsere Bedürfnisse entgegengetreten werden? Können wir ihn einfach umbringen? Das Hanf Journal hat sich zum Auftrag gemacht, des Königs Sinn von Gerechtigkeit in Sachen Drogenpolitik anzugreifen. Denen Gehör zu schaffen die von ihm verfolgt werden, nur weil sie geneigt sind gewisse Kräuter in ihren Tabak (oder auch pur; Anm. der Red.) zu drehen. Doch umbringen lässt sich dieser König nicht so einfach, denn wie die Wächter der Matrix fühlt er sich nicht an einen Körper gebunden und steckt in einer Menge von ihnen. Das Hanf Journal versteht sich ja auch nicht als lobbyistische Terrorgruppe, sondern setzt darauf, durch gezielte kleine Stiche, deren Effektivität auf Regelmäßigkeit beruhen, die herrschende königliche Meinung ins Schwanken zu bringen. An einer anderen Stelle unseres Alltags läuft nach Meinung des Königs und seiner Wächter etwas nicht mehr so, wie es laufen sollte. Trotz Dauerberieselung via Radio und der Musik-

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

sender stimmt irgendetwas mit dem Konsum von Musik nicht mehr. Zumindest melden die Wächter der Musikindustrie, sie würden nicht mehr soviel verkaufen und das könne so nicht einfach hingenommen werden. Die ganze Sache habe sogar verheerende Folgen auf die weitere Musikproduktion, wenn es so weiter geht, würde sie eingehen und bald gäbe es dann gar keine Musik mehr (remember: copy kills music). Der König Musik drohe also gestürzt zu werden. Versteht sich von selbst, dass plötzlich eine Menge weiterer Wächter aufwachen und in Aktionismus verfallen. Verzweifelt wird nach dem perfekten Kopierschutz für CDs gesucht, Gesetze werden verabschiedet und mal wieder werden Tausende vergnügter Menschen kriminalisiert. König Musikindustrie ist ordentlich sauer, seine bisherigen Herrschaftsmechanismen funktionieren nicht mehr zufrieden stellend. Nun ist er viel am Jammern und zuckt nervös. Ein Teil der Musikszene verfällt mit ihm in Melancholie, wünscht sich die vermeintlich goldenen Zeiten ohne InternetTauschbörsen zurück und nützt die neuen Möglichkeiten des Internet höchstens als plumpe Werbeplattform für ihre Werke. Sie schafft es nicht weiterzudenken. Doch die Kämpfe gegen das Entsetzen des Königs finden sich auch in diesem Bereich und haben einige äußerst spannende Projekte zu Folge. Von einer neuen Musikkultur, die Mix-CDs und Remixes unbekannter DJs über das Netz tauscht, bis hin zu den Experimentalisten „Einstürzende Neubauten“ (die ihren kompletten Produktionsablauf ins Netz verlagerten) finden sich einiges in den tiefen Weiten des Internets. So z. B. das Projekt „Klare Ansage“, das es sich zum Auftrag gemacht hat, dem Geheule der Musikindustrie entgegenzutreten. Unter http://www.klareansage.de/ werden seit Januar dieses Jahres diverse HipHop Acts exklusiv präsentiert und Nachrichten aus dem Kampf Musikindustrie vs. Tauschbörsen veröffentlicht. Mittlerweile sind acht Künstler der deutschen HipHop-Szene auf den Seiten vertreten und regelmäßig werden es mehr. Jede Gruppe wird mit einem exklusiven Song, dem dazugehörigen Video und einem Interview präsentiert. Alles kann in guter Qualität auf den heimischen Rechner geladen werden (in Breitband- oder Modemversion versteht sich). Dazu kommen auch noch eine ausführliche Bandbiographie und eine komplette Übersicht der bisherigen Veröffentlichungen. So entsteht ein umfangreiches Paket zu jeder Band, das von keinem Musikmagazin, egal ob im Print-, Radio- oder Fernsehbereich, so umfangreich geboten wird. Im Forumsbereich der Seite wird kräftig über die Entwicklungen des Music-Bizz diskutiert und nach neuen Ideen für das Internet-Zeitalter gesucht. Das bisherige Highlight unter den acht Acts des HipHop-Untergrund ist neben dem Video des Frankfurter Rappers Winster – er rappt nackt! Wo gibt’s so etwas in der so auf dürftig bekleidete Frauen fixierten HipHop-Welt sonst? – ist eindeutig der Kollabo-Track von Millionadi und Jesen von „Nimzwai“. Die Düsseldorfer liefern einen amtlichen Song, der mit einem großartig düsteren Beat und klaren Lyrics beweist was fernab vom Mainstream orientiertem Gejaule noch zu kicken ist. Der Titel ist übrigens „Königsmord“. Dem König Paroli bieten könnt ihr unter folgenden Seiten: http://www.neubauten.org/ http://www.privatkopie.net/ http://www.rapstation.com/ des weiteren interessant: http://www.klareansage.de/ Christian Schlicht


12 cool tour Das Eckthema Würg-kotz-würg

#7 Angela Merkel 4,6%

Zwei Minuten zu spät erscheine ich zum Interviewtermin bei Four Music, doch Martin Welzer alias DJ Friction hängt genauso relaxt auf der Couch wie die ganzen goldenen Schallplatten an der Wand. So werden erstmal Pizza, Nudeln und Salat beim Italiener bestellt, man schnappt sich eine Cola und gesellt sich in den Nebenraum. Eine gute halbe Stunde bleibt mir Zeit, einen Einblick in die DJ-Figur Friction und sein neues Album zu bekommen. Viel zu kurz, da der Mann ein sehr angenehmer Gesprächspartner ist, der darüber hinaus auch viel Interessantes zu erzählen hat. Zuallererst möchte ich natürlich wissen, was es mit dem neuen Albumtitel auf sich hat, da ich damit in erster Linie Africa Bambaataa’s Kult-Projekt „The Soul Sonic Force“ assoziiere. „Ich wollte einen Begriff finden, der das Warme und Alte, also „Soul“, mit dem Modernen und Elektronischen, für was dieser futuristische Ausdruck „Sonic“ steht, verbindet. Und das beschreibt genau das, was man auf dem Album zu hören bekommt.“ - Doch bevor wir weiter über sein neuestes Werk sprechen, will ich die Uhr etwas zurückdrehen und ein bisschen die Vergangenheit aufarbeiten. So erzählt mir Martin etwas von der musikalischen Entstehungsgeschichte in Stuttgart, das bis Anfang der Neunziger ja ein ziemlich unbeschriebenes Blatt auf der Landkarte Deutschlands war. Erst zum Jahreswechsel 1995/96 wurde mit Four Music eine Plattform geschaffen, die es Künstlern wie Friction ermöglichte sich zu verwirklichen. Doch wie kam Friction eigentlich zur Musik? Anfang der Achtziger hörte er die ersten Platten von Kurtis Blow, Grandmaster Flash und natürlich „Rappers Delight“. „Wildstyle“ lief als Dokumentationsfilm im deutschen Fernsehen und die so genannten vier Säulen - Graffiti, Breakdance, MCing & DJing - hinterließen bei ihm einen tiefen Eindruck. „Ich bin immer mehr dahintergekommen, dass mich am meisten die Musik interessiert, die von Afro-Amerikanern gemacht wird. Ich habe festgestellt, dass alles was ich gehört habe, „Blackmusic“ war.“ Bewusst angefangen Platten zu sammeln hat DJ Friction 1985, als Disco und Garage gerade zu House fusionierten. Doch dann wandte sich Friction immer mehr dem Mixing von HipHopPlatten zu. Die Eintrittskarte in Stuttgarter Clubs löste er sich quasi mit seinem Musikverständnis und viel Fleiß, als er 1990 die Baden-Württembergische DMC-Meisterschaft gewann. Von Michi Beck („Die Fantastischen Vier“) übernahm er einen regelmäßigen HipHop-Abend in einem der damals bekanntesten Clubs der Landeshauptstadt, welcher in der Nacht auch der erste Treffpunkt der Leute wurde, die sich später inklusive Friction zur „Kolchose“ zusammenschlossen.

Wenn der Soul ganz sonic wird cholischen Stück „What You Need“ vibrieren. Mein „Soul Sonic“-Highlight ist „Sweetest Thang“, ein Oberklopfer von Friction & Özlem, die mich mit ihrer Stimme ins Jahr 1984 beamt, als Shannon ihr unvergessliches „Let The Music Play“ sang. „Wenn ich versuchen müsste, meinen aktuellen DJ-Stil zu beschreiben, würde ich sagen, dass es ein Mix-Up aus 70s-/80sDisco-Funk-Nummern ist, mit neuen und frischen Retro-Sachen kombiniert, die sich auf diesen Background beziehen und modernen elektronischen Stücken, die in diesen Zusammenhang reinpassen, und ein geringer Anteil an R’n’B & HipHop. Sprich,

mein Set hat sich verlagert auf up-tempo-lastigen und clubbigen Sound.“ - Wer sich von dieser Aussage live überzeugen will und nicht genug vom Album, das am 1. März erscheint, bekommt, geht am 5. März ins Berliner „Watergate“, wenn Friction gemeinsam mit DJ Thomilla an den Turntables den Laden auseinander nimmt. Ich jedenfalls werde dort sein! www.djfriction.com www.fourmusic.com Interview & Text : Roland Grieshammer

Kurz darauf wurde ihm von seinem Partner und MC, mit dem er die Formation Raw Diamenz gründete, der Name „Friction“ verpasst. Und „Friction“, englisch für Reibung, könnte für sein Schaffen als DJ und Produzent kaum besser gewählt sein. Nachdem er sämtliche Stuttgarter mit Beats versorgte, experimentierte er selbst auch mit anderen Stilen. So erschien im Jungle-Jahr 1995 auf East West „I feel Good“ von James Brown im Breakbeat-Gewand, was auch auf britischen Dancefloors einschlug. Und zusammen mit Don Philippe (Freundeskreis) und Thommy Wittinger entstand 1998 unter dem Projektnamen „DJ FK“ die astreine Electro-Nummer „Rock the most“ (Four Music). Nach zwei Studio-LPs, einem Live-Album und zwei goldenen Schallplatten mit „Freundeskreis“ veröffentlichte DJ Friction im Jahre 2000 mit dem puren HipHop-Album „Science Friction“ (East West) sein Solo-Debüt. Auf seinem zweiten Long Player gelang es ihm 2002, ein Album voller eigenständiger Tracks zu produzieren, die weit über das übliche Instrumtental-BeatsSchema hinaus gingen. Hier wurden Elemente der letzten 25 Jahre DJ-Culture durch Electro-Funk, Big Beats und UptempoBreaks in einen frischen und modernen Kontext gebracht. Da das Album von Reibung und Spannung lebte, lag es nahe, das Album „Friction“ (Four Music) zu betiteln. Das aktuelle Album „Soul Sonic“ hat dagegen wieder mehr einen souligen Background, wobei die Stimmen „nur“ als Ergänzung dienen und seine Songs ausschmücken. „Ich denke, dass eine LP mit fast ausschließlich Songs für den Hörer zugänglicher ist, als eine Anhäufung von DJ-Tools, die zwar ein paar andere DJs cool finden, aber der Rest damit nichts groß anfangen kann.“ - So wurden aus ganz Deutschland Rapper, Sänger und Sängerinnen ins Studio geladen. Und neben dem wohl schon bekannten MC Ty bringen sich auch Manu von Manumatei, der die erste gecoverte Single „Could Heaven Ever Be Like This“ (im Original 1977 von Idris Muhammad) singt, die Stuttgarter Sänger Anthony und Fetsum, die Hamburgerin Öslem, die Münchner Reggaekünstler Jahcoustix und Caramello, der 60-jährige Berliner Bluessänger Wayne Martin, der Stuttgarter Rapper Pi Suave und Freestyle von den Arsonists mit Gesang und Raps im Sinne des Sounddesigners Friction mit ein. Neben drei HipHop-Tracks stehen die anderen Stücke überwiegend im schnellen Disco-Electro-Funk und rootigem HouseKontext. „Nasty U“ ist durch seine Breakbeats und den souligen Gesang von Fetsum einer meiner absoluten Lieblingstracks. „Visions Of A Lady“ dagegen ist ein organisches DowntempoStück zum Relaxen und Träumen. „The Way You Dance“ kommt wieder sehr funky daher und groovt mit warmen Bassläufen, Vocoderstimmen und einem 1A-Electro-Boogie-Vibe. Wayne Martin lässt seine tiefe Bluesstimme sowohl auf dem schnellen, Jestofunk-artigen „It Ain’t Nothin’“ als auch auf dem melan-

Jetzt ist es raus 97,4% der Hanf Journal Leser kiffen


13 cool tour

PSYCHOAKTIVA

Kokain und Crack Dieses mal geht es um Kokain und das KokainProdukt Crack. Zu gern wird die freie Kokainbase als eigenständige Substanz hingestellt, und das obwohl es Crack pharmakologisch gesehen eigentlich gar nicht gibt. Viele Party-User nutzen Koks – die wenigsten haben sich schon an Crack getraut. Gut so. Kokain gehört zur Stoffklasse der Cocaalkaloide und wird aus dem Cocastrauch Erythroxylum coca gewonnen. Kokain hat die chemische Bezeichnung (-)-Methyl-[3b-benzoyloxy-2b(1aH,5aH)-tropancarboxylat], 3b-Benzoyloxy-2b-Tropancarbonsäuremethylester und andere. Kokain wird unter den Namen Autobahn, C, Candy, Cocaina, Cocainum, Coke, Coca, Charlie, Erythroxylin, Koks, Methylbenzylekgonin, Mama Coca, Peach, Schnee, Sniff, Snow und Snowwhite verkauft (Auswahl). Die wertvolle Substanz ist eng mit den Tropanalkaloiden der Nachtschattengewächse (Atropin, Scopolamin, Hyoscyamin u.a.) verwandt und hat die Summenformel C17H21NO4. Crack hingegen ist kein eigenständiges Pharmakon und trägt deshalb keine chemische Bezeichnung. Der Stoff wird als Base, Baseball, Freebase, Rocks, Roxanne, Supercoke und so weiter unter die Leute gebracht. Crack ist Freebase-Kokain, also um einen alkalischen Zusatz (z. B. Natron; Natriumbicarbonat) bereichertes Kokainhydrochlorid. Wirkung und Dosierung: Kokain wirkt gefäßverengend. Es setzt an den Synapsen die körpereigenen Transmitter Noradrenalin, Dopamin und Serotonin frei und bewirkt auf diese Weise eine Stimulation. Die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin wird gehemmt. Crack raucht man in einer kleinen Purpfeife. Durch die Aufnahme über die Lungen und wegen seiner hohen Fettlöslichkeit wirkt Crack schneller als Kokain. Es ist schwer, einen Kokainrausch von einem Methamphetaminrausch zu unterscheiden. Maßgeblicher Unterschied ist die Wirkdauer, welche beim Kokain nach spätestens einer halben Stunde das Ende erreicht hat. Der Kokainkonsument wird schwitzen und unruhig, sein Blutdruck steigt und das Herz schlägt schneller. Im Fall eines Dauergebrauchs verändert sich die Persönlichkeitsstruktur unter Umständen derart, dass der User zu hoffnungsloser Selbstüberschätzung und Freundschaft zerstörender Arroganz neigt. Bei einer Überdosierung kann mit einem Schlaganfall, einem Herzinfarkt, mit Krampfanfällen und Epilepsien und sogar Nierenversagen gerechnet werden. Kokain wird zwei bis vier Tage nach dem letztem Konsum im Blut und Urin nachgewiesen.

In der Regel werden – je nach Verschnitt – 20 bis 100 mg Kokain pro Linie konsumiert. Crack wird geraucht. Eine durchschnittliche Einzeldosis liegt zwischen 0,05 und 0,1 Gramm. Kokain und Crack können gerade im Zusammenspiel mit anderen Drogen gefährliche Wechselwirkungen entfalten. Besonders gefährlich sind Mischungen wie die berüchtigten Frisco-Speedballs (eine Mixtur aus Kokain und Heroin), welche auf der einen Seite das Nervensystem stimuliert und aufputscht und auf der anderen Seite selbiges dämpft. Das kann zu fatalem Kreislaufversagen führen. Kokain und Crack dürfen keinesfalls mit MAO-Hemmern kombiniert werden, da dies lebensgefährliche Notfallsituationen auslösen kann. Geschichte und medizinische Verwendung Popularisiert durch Siegmund Freud, wurde Kokain, das Hauptalkaloid des Coca-Strauches Erythroxylum coca, in Form von Cocainum hydrochloricum schon 1884 vom Wiener Augenarzt Karl Koller als erstes wirklich bedeutendes Lokalanästhetikum verwendet. Aufgrund der (je nach Applikationsform) sich entfaltenden psychoaktiven Nebenwirkungen des Kokains, die einen Gebrauch der Substanz als Rauschmittel zur Folge hatten sowie seines stark suchterzeugenden Potenzials wurde das Alkaloid 1904 erstmals durch das synthetische, vom Kokain abgeleitete Derivat Procain ersetzt. Auch den darauffolgend synthetisierten Kokainabkömmlingen blieben die anästhetischen, nicht aber die abhängigkeitsbildenden Eigenschaften erhalten. Viele von diesen finden wir auch heute noch sowohl in der Pharmakopöe der modernen Schulmedizin als auch in einigen freien Präparaten. Die Kokainderivate werden generell unterteilt in Ester (z. B. Procain, Benzocain, Tetracain, Chloroprocain) und Amide (z. B. Bupivacain, Etidocain, Lidocain, Mepivacain, Prilocain) sowie speziell in nicht-basische (z. B. Benzocain), p-Aminobenzoesäure-Ester und -Amide (z. B. Cinchocain, Oxybuprocain, Procain, Proxymetacain, Tetracain), AnilinAmide (z. B. Articain, Bupivacain, Lidocain, Mepivacain, Ropivacain) und Verschiedene (z. B. Oxetacain). Dabei werden die Pharmaka für die unterschiedlichsten Zwecke verwendet: originär als Lokalanästhetikum in der Zahnheilkunde, Augenheilkunde, Notfallmedizin (Lidocain-Präparate bei Herzstillstand und Reanimation) und anderen medizinischen Disziplinen (auch bei Operationen und zur Schmerztherapie), gegen Halsschmerzen und Rachenentzündung (Lidazon®), gegen Hämorrhoiden (Procto-Glyvenol®), Angina, Zahnfleischentzündung, Schluckbeschwerden u. a. (Sangerol®-Spray), gegen Migräne und andere Schmerzen, Ischias und Magenleiden (Anaestalgin®), als Wund- und Heilgel (Tonex®), als Oberflächenanästhetikum (Emla®-Pflaster), aber auch für alltägliche Belange, z. B. als Sonnencreme (Solarcain®; s. u.) oder als Liebesmittel (Happy Love®; zur Aktverlängerung).

Markus Berger

Psychoaktiva Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

lsd, psilocybin, dmt, meskalin, dom, 2c-b, mda,tropeine, ibogain, harmanalkaloide, isoxazole, ketamin, salvia divinorum, pcp, Amphetamin und Methamph Koffein, Cocain, Ephedrin, myristicin, safrol, mdma, ghb, mdea, bdb, opiate, heroin, methadon, fentanyle, valium, rohypnol, barbiturate

TEIL VIII:

Das Eckthema Würg-kotz-würg

#6 Otto Schily 4,9%

To Wong Foo, Thanks for Everything!

Zwei extrovertierte NewYorker Drag-Queens gewinnen überraschend einen Contest, der sie zur Endausscheidung nach Hollywood befördert. Doch Anstelle das Flugticket einzulösen kaufen sich Vida Boheme (Patrick Swayze) und die auf hautengen 70s-Look abonnierte Noxeema Jackson (Wesley Snipes) einen 67er Cadillac-Cabriolet, denn schließlich haben sie sich entschlossen Chi Chi Rodriguez (John Leguizamo) von einem Mann in Frauenkleidern zu einer Drag-Queen mit Stil und Ehrenkodex zu verwandeln. Auf den Trip nach Hollywood passiert jedoch Unerwartetes. In einem kleinen Kaff gibt das Auto den Geist auf und so stranden die drei Großstadtmänner in der Provinz und treffen auf einen für sie ungewohnten Konservatismus.

Im gottverlassenes Nest Snydersville im Mittleren Westen bricht mit der Präsenz der drei Drags helle Aufregung aus. Drehbuchnovize Douglas Carter Beane legt seinem Trinen-Trio clever-coole Dialoge in die tiefrot geschminkten Münder und lässt sie in kleinen Episoden ihr gutes Herz unter Beweis stellen: Sie erteilen einem gewalttätigen Ehemann und anderen Rüpeln handfeste Lektionen und bringen farbenfrohen Esprit und Elan in das triste Leben der Dorffrauen. Ergo: Die Provinzler werden um liberale Lichtjahre nach vorne gebeamt. Gerade die verschämte Zurückhaltung macht aus „To Wong Foo . . .“ eine amüsante Mainstream-Familienkomödie mit leisen melodramatischen Untertönen. Allen, die noch wenig Kontakt mit Drag-Queens hatten, sei dieser Film sehr ans Herz gelegt, denn schließlich beschreibt er die Offenheit und die Lebenslust mit welcher diese Drags durchs Leben wandern. Und ein bisschen mehr Offenheit und Liberalität ist wohl auch in manch einer Provinz in Deutschland noch sehr gefragt. Teo Nanacatl


14 cool tour Das Eckthema Würg-kotz-würg

#5 Daniel Küblböck 7,2%

Eure Message an die Menschheit Was Hanf Journal-Leser zu sagen haben

Welch ein Andrang! In der letzten und vorletzten Ausgabe hatten wir euch ja aufgefordert, uns eure Message an die Menschheit zukommen zu lassen. Die beste sollte auf die Titelseite. Da ist es ja dann absolut nachzuvollziehen, dass sich so viele drum gerissen haben. Nun, die beste steht ja jetzt auch schon fest und wer ein aufmerksamer Hanf Journal-Leser ist, der sollte sie auch schon gesehen haben. Die unserer Meinung nach einprägsamste, durchdachteste und weltverbesserungsmäßig aufrührerischste Message ist:

„Rauschgift, Rock und Rebellion“

„Hallooooo . . .

Bei Nummer Drei gibt es sogar eine richtige Moral:

. . . denken? Hirn?“

Tut uns Leid, aber an soviel authentischer Bekifftheit kamen wir nicht vorbei.

Ode an einen Grafiker

Na ja, jetzt kann man natürlich nicht davon ausgehen, das solch authentische Meinungsäußerungen repräsentativ für unsere Leserschaft sind. Nein, es gab auch durchaus absolut sinnvolle Messages, auch wenn so manche durch den Hauch von FlowerPower der sie umwehte, ein wenig ins Kitschige abzurutschen drohte. Frieden, Liebe und Toleranz waren die zentralen Themen der meisten Messages. Das freut uns natürlich, dass wir eine so harmoniebegeisterte Leserschaft haben, aber unsere Lieblinge mussten diese Themen wenigstens mit etwas Ironie anpacken um es in die Auswahl zu schaffen. Und weil uns so viele witzige und einfallsreiche Sprüche, Imperative und Gedichte erreicht haben, haben wir uns überlegt, euch die besten wieder zurückzuschenken. Also: erfreut euch an euren Werken. Und wenn euer Spruch nicht dabei ist, bedenkt: Die Auswahl ist natürlich absolut subjektiv – aber so sind wir halt, ihr kennt uns doch.

Oh, oh, morgen wird gedruckt und schau da, auf Seite 14 ist noch eine kleine Ecke frei. 2000 Zeichen und kein Thema in Sicht. Was machen wir nur, was soll dahin? Da tönt es aus einer Ecke: Schreib doch was über mich! Eine Ode an den Grafiker – na, klar, da lass ich mich nicht zweimal bitten, denn immerhin haben wir beide noch eine Rechnung offen, seit er mich in einer Artikelsignatur als Martin „mach den Balken breiter“ Schwarzbeck betitelt hat. So, dann schreib ich also einen Artikel über ML, den renitentesten Grafiker der Welt. Der ML (sprich Emmel) und wir, die Redaktion, das ist ein ewiger Kampf. Da kommen die wahrscheinlich besten Ideen der Welt, geniale Projekte und visionäre Utopien und der ML, der sagt einfach „nö“. Einfach so und dann ist das Ding gegessen. So ist das nämlich, wenn man der Mensch ist, der das Hanf Journal als letzter in der Hand hat, bevor es in den Druck geht. Da kann man schon mal einfach so „nö“ sagen. Aber ich will ja nicht lästern, insgesamt funktioniert das ja immer ganz gut mit uns und dem ML. Sieht man ja am Ergebnis, ne? Außerdem ist unser sehr verehrter Grafiker ja auch eine unerlässliche Instanz im Produktions-prozess. Nicht nur, dass er die vielen hübschen bunten Bildchen ins Hanf Journal reinschiebt, nein, er ist auch noch unsere Verbindung zur Realität. Wenn Werner und ich mal wieder total abgehen und uns in wirren Gedankenkonstruktionen und idiotischen Ideen verfangen, kann so ein „nö“ vom ML schon ganz hilfreich sein. Wer sollte das denn sonst sagen? Liest ja sonst keiner das Hanf Journal bevor’s gedruckt wird. Das soll jetzt allerdings auch nicht heißen, das der ML das Hanf Journal lesen würde, ne. Der interessiert sich eher für andere Sachen. Am Wochenende verkleidet er sich zum Beispiel gern als rappender, lispelnder Zwerg und tötet andere Durchies mit Pappschwertern, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden. Keiner haut so schön auf die Kacke wie du, ML! Martin „mach den Balken breiter“ Schwarzbeck

Mein persönlicher Liebling, der (das muss ich dann doch zugeben) nicht in der ganzen Redaktion auf helle Begeisterung stieß, ist ein kleines Gedicht. Der Verfasser war vermutlich ähnlich bekifft wie der des Siegerspruchs:

„Ich esse mittags meinen Brei, ’ne Stunde später bin ich schon wieder high. Ich hab Spaß dran, warum auch nicht, alles was ich seh’ ist nur noch buntes Licht.“ Das ist wahre Poesie, oder? Aber wie gesagt, auch einige harmonische Weltverbesserungssprüche haben den harten Wettbewerb überstanden. So hat zum Beispiel

Aber es gab natürlich auch die andere Seite: Rebellion, Selbstzerstörung, Rock’n’Roll – die bösen Sprüche halt. Die Favoriten hier sind:

und das kurze und knackige

„fuck you world“ „Kotzt eure Probleme aus anstatt sie zu betäuben“ Drogenpolitisch absolut korrekt und dennoch polemisch – super! Dann gibt es da noch die eher sinnentleerten Sachen, mit denen sich aber trotzdem jeder identifizieren kann:

„Endlich Feierabend“ „Wer spinnt hat mehr vom Leben“ „Na, habt ihr alle Spaß?“ Da kommt man sich doch vor wie im Kasperletheater. Ja, und zu guter Letzt will ich euch noch die wirklich sinnvollen Messages vorstellen, die, aus denen man beinah was lernen kann. So zum Beispiel:

„Erst wenn wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zu tun“ Irgendwie kam mir der bekannt vor, vielleicht aus Fight Club, aber auf alle Fälle hat er Sinn. Ähnlich philosophisch ist auch:

„Verändert nicht eure Denkweise – es ist die Wirklichkeit, die nicht richtig funktioniert“ „Wenn Wahlen was ändern würden, wären sie schon verboten“ Steckt schon ein Fünkchen Wahrheit drin, ne?

„Ein Herz für Cannabis“

Schön fanden wir auch die moderne Abwandlung von legalize it:

viele Freunde bei uns gefunden, ob es allerdings als Autoaufkleber taugt bleibt zu bezweifeln. Der schönste Hippiespruch, weil dermaßen überzogen, war:

„legalize me“

„Ewige Blumenkraft! . . . und immer auf dem Regenbogen tanzen“ Wir gratulieren dem Verfasser, möchten aber anmerken, dass wir empfehlen sich mit den Drogen etwas zurückzuhalten. Als letzten aus der Rubrik der Friede-Freude-Eierkuchen-Sprüche haben wir, aufgrund seiner adretten Schlichtheit noch

„habt euch lieb“ gewählt.

Und entlassen würde ich euch gerne mit dem absoluten Überknaller, dem Spruch auf den die Welt seit Jahren gewartet hat und dessen Befolgung ich nur jedem anraten kann (bedenkt, den Scheiß habt ihr euch ausgedacht!):

Esst mehr Obst! In diesem Sinne: yoshi


15 Auf folgenden Seiten findet ihr Texte und Artikel, die in den jeweiligen Regionalteilen Berlin, Austria, Pot oder Seedwest erschienen sind.

ueberregional

Kiffer im Sportstudio

das Sportstudio. Total verqualmt und die Stehtische überladen mit Bier. Naja, es kommt nicht jeder rein. In diesem VIP-Bereich ist alles kostenlos. Später nach dem Hauptkampf wird dort ein riesiges Buffet aufgebaut. Ich habe nach einem Aschenbecher gefragt und einen bekommen, mit zwei nagelneuen Feuerzeugen. Was für ein Service! Aber LongPapers hatten sie keine da.

Am 17. Januar verteidigte Regina Halmich erneut ihren Titel und das ZDF freute sich über hohe Einschaltquoten: 5,37 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 19,9 Prozent entspricht. Das Sportstudio sendete live aus Karlsruhe. Und ich war leicht breit und live dabei . . .

Es laufen Kellner mit Häppchen und Sekt rum und einen Kaviarstand gibt es auch. Die Gewinnerin des Kampfes wird, umringt von einem Bienenschwarm von Fotografen, einmal im VIP-Bereich herumgescheucht und an einigen Ständen wie dem Kaviarstand, wird kurz zum Posen halt gemacht. FotoShooting mit Werbeeinblendung. Na tolle Show . . . aber immerhin: vier neue Feuerzeuge Zurück auf unseren Plätzen, schauen wir uns den HalmichFight an. Ich fotografiere und durch den Sucher sehe ich den glücklichen neuen Weltmeister im Halbschwergewicht, Erdei. Seine Freundin hat direkt vor mir gesessen und neben ihr war noch ein Platz frei . . .

Ich war wirklich gespannt. Das Bild von Gladiatoren im Kolosseum ist mir die ganze Zeit im Kopf herum gespukt. Die heutigen Gladiatoren kommen aus Box-Ställen. Was Menschen nicht so alles für Geld machen . . . „Brot und Spiele“ sag ich da nur. Natürlich kann das Kolosseum nicht mit der mickrigen 5.000-Leute-reinquetsch-dm-Arena verglichen werden – aber so weit weg liegt wohl mein Vergleich auch wieder nicht.

geht, nämlich um Ruhm und Ehre für das Vaterland! Und davor müssen wir uns alle erheben, aus Respekt! Ähm, na alle? Ich dann doch nicht. Ich bin Kiffer und klar im Kopf! Ich bleibe sitzen und werde merkwürdig angeschaut. Ich frage, als sie wieder sitzen, welches Land überhaupt zu Flagge und Nationalhymne gehört? Womit ich erstaunte Gesichter erntete und einige kleinlaute Kommentare. Doch hihi . . . keiner hat die ungarische Flagge gekannt.

Bemerkt hat ihn erst einmal niemand. Denn er kam alleine, ohne Bodyguards und Fotografen im Schlepptau. Alleine sind Celebritys kaum zu erkennen. So ganz ohne Boxhandschuhe sieht er eigentlich aus wie ein Kiffer. Vielleicht ist er auch einer und ich ärgere mich, weil ein so sympathischer Mensch nach dem Kampf nicht einmal einen Joint rauchen darf, um sich zu entspannen, da Cannabis seit Januar auf der Dopingliste steht.

Vor dem Eingang ein bisschen Security, ich sollte mein GrasMesserchen abgeben und auch noch einen Euro für die Aufbewahrung bezahlen. Ich war noch gar nicht richtig in Fahrt, von wegen Grundsatzdiskussion wegen erzwungener Gebühren, da durfte ich auch schon mein Taschenmesser mitnehmen.

Den nächsten Vorkampf, Regina wurde vom ZDF schließlich zum Hauptakt des Abends gekürt, bestreitet MichalczewskiBezwinger Gonzales aus Mexiko gegen den Ungarn Erdei. Es geht um den WBO-Titel (World Boxing Organization) im Halbschwergewicht. Und schnell wird mir klar, die hauen sich richtig. Das muss verdammt weh tun. Warum machen die das? Geld kommt jedenfalls sehr viel – vor allem durch Bier-Werbung – wieder rein.

Nicht weil Cannabis leistungssteigernd wirke, sondern wegen der Vorbildfunktion der Sportler, so wird argumentiert. Also werden wir Kiffer im Sport ganz klar diskriminiert. Der nachgewiesene Konsum hat schon einige Sportler um ihre wohlverdienten Medaillen gebracht.

In der Vorhalle fanden sich sechs Stände zur alkoholischen Massenabfertigung mit Bier in Plastikbechern. Und in der Arena sitzen in den ersten Reihen natürlich nur irgendwelche Funktionäre. In der zweiten Reihe, die VIP-Kartenbesitzer und für alle anderen, die nicht nur das gespannte, ruhige CasinoFlair spüren und trotzdem etwas sehen wollten, wurden über den „Seilen“ ein riesiger Monitore aufgehängt. Einige hatten auch Ferngläser dabei. Es waren sogar ein paar Boxfans anwesend, aber die waren eher eine Minderheit, da sie mehrmals erfolglos eine Welle zu starten versuchten. Die meisten Besucher der Veranstaltung waren Geschäftemacher aller legaler und illegaler Schattierungen, einschließlich mitgebrachter „KlischeeBunnies“. Außer der Weltmeisterschaft im Fliegengewicht der Frauen standen noch weitere Kämpfe an. Doch wer genau sich da nun die Fresse polieren sollte, konnte mir niemand sagen. Für die Leute um mich herum war das alles nur Fun – und Frauenboxen nahm sowieso niemand ernst, auch die anwesenden Frauen nicht. Aus Fun standen sie anscheinend auch schweigend und aufrecht da, während die Nationalhymnen mahnten, dass es hier um mehr als nur den endgültigen Sieg über den Gegner

Infos: http://www.boxingpress.de Mangas

Aber muss es denn wie überall bei Sport-Events Alkoholwerbung sein? Mal sehen was die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BzgA) dazu sagt: „Sport und Alkohol: was scheinbar nicht zusammenpasst, ist längst untrennbar miteinander verbunden. Man sieht es in der Werbung: kaum ein Sportereignis, das nicht von großen Brauereien zu Werbeauftritten genutzt wird. Deshalb kann es nicht darum gehen, den Alkohol aus dem Vereinsalltag zu verbannen. Wo Erwachsene . . . trinken, kann auch vom abstinenten Sportler Toleranz erwartet werden.“ Zitat aus der Broschüre „Kinder stark machen im Sportverein“, na dann Prost!

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

Immer, wenn es richtig klatscht, geht eine Welle der Begeisterung durch die Menge und alles schaut gebannt auf die Grossaufnahmen in den Bildschirmen um das Blut zu sehen. Ich finde das alles ziemlich schrecklich. Aber die Menschen um mich herum haben ihren Spaß. Ist für sie ein hipper Ort zum Rumhängen. Wir gehen uns in die VIP-Lounge stärken und entdecken, gleich nach der VIP-Security (die sind sogar freundlich)

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de


16 ueberregional

Cannabis-User gibt es viele: Von denen, die gelegentlich mal (passiv) geraucht, aber nicht inhaliert haben sollen, über die Fraktion der Hardcore-Kiffer, die sich jeden Tag mindestens ihre zehn Bongs reißen, bis hin zu denen, die Cannabis in seinem Facettenreichtum sinnvoll und bewusst für sich anzuwenden wissen. Zu Letzteren zählen zwei vom Schicksal gepeinigte und von Behörden bedrängte Brüder, wohnhaft in einer kleinen Eineinhalb-Zimmer-Wohnung in einem ruhigen Vorort einer kleinen Großstadt. Schon beim Passieren des Ortseingangs-schildes bekommt man den Eindruck, dass sich hier Katz und Maus gute Nacht sagen, man den Nachbarn noch persönlich kennt und jener nicht lediglich ein weiterer gesichtsloser Körper inmitten der anonymen Großstadt ist. Die Gegend wirkt insgesamt entspannt, „normal“ und könnte prinzipiell jeder Vorort in Deutschland sein. Wer würde auf die Idee kommen, dass es ausgerechnet hier Menschen gibt, die aufgrund unglücklicher Schicksale in ihren Lebensläufen, logisch inkonsequenter Gesetze und irrationaler Verhaltensweisen exekutiver Beamter von harmlosen Kiffern zu gemeingefährlichen Kriminellen werden können? Nun, gerade der Blickwinkel der (un)breiten Öffentlichkeit kann diese Tendenz begünstigen.

Da wäre einmal „Cheech“ (Name geändert), Frührentner, Baujahr ’68 mit einer täglichen Medikation von: LPolamidon Lösung 10 ml (Levormethadon 50 mg), MST Ratarddragees (Morphinhemisulfat 200-300 mg), Diazepam Tabl. (40-50 mg) und einer Vielzahl anderer Chemokeulen bei unerträglichen Schmerzschüben (Bedarfsmedikation), die aus Platzgründen nicht alle im Einzelnen aufgezählt werden können. Bei 1 bis 2 Gramm Gras täglich lässt sich die aufgeführte Medikation fast halbieren. Die Bedarfsmedikation lässt sich mit THC beinahe gänzlich ausschließen.

Beide wollen damit ein Zeichen in Richtung Legalisierung setzen. Allerdings fordern sie eine vernünftige und nicht eine totale Legalisierung von Cannabis. „Es gibt genug von denen, die es damit übertreiben, nicht klarkommen oder auch zu jung damit anfangen. Darum geht es uns nicht!

Die zwei Betroffenen, um die es sich in diesem Artikel handelt, werden angeklagt Marihuana angebaut zu haben.

Kiffer wie du und ich

In einem solchen Falle ist es nur selbstverständlich, wenn unser „Freund und Helfer“, die Polizei, die Wohnung stürmt, Handgelenke mit engen Handschellen quetscht und mit der Pistole um Ruhe bittet. Natürlich in Zivil und ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, worum es eigentlich geht, geschweige denn die Rechte vorzulesen. Bücher, teure Fachliteratur sowie diverse Küchenartikel (Kaffeemühle), dürfen da selbstverständlich auch ohne weiteres beschlagnahmt werden. Sadistische Verhaltensweisen, wie Erniedrigung, Sprücheklopfen, Aufziehen und mehrmaliges Eindringen in die Privatsphäre der zwei Geschwister werden dabei nicht als Schikane, sondern unter dem Begriff „Polizeipsychologie“ oder „Raucherpolizei“ subsummiert. Doch warum, frage ich mich als seriöser und rasender Reporter, nimmt man diese Risiken auf sich, wenn doch bekannt ist, dass der Anbau von Marihuana in Deutschland mit radikal-repressiven Maßnahmen sanktioniert wird, selbst wenn man den Status „Frührentner“ innehätte? Die Antwort(en): Selbstversorgung und „Polytoxikophilie“ (=Drogenmischkonsumenten).

„Chong“ will von der Pharmaindustrie unabhängig sein. Deswegen ist er auf selbstangebautes THC umgestiegen. Warum er nicht die legale Volksdroge Nummer eins zu Hilfe nehme, will ich wissen. „Alkohol in Kombination mit Medikamenten, steht in jeder Packungsbeilage: unter Vorbehalt.“ Diese legale Methode fällt also flach. Was bleibt also übrig, als auf THC zurückzugreifen, welches selbstproduziert um ein Vielfaches günstiger als die benötigten Medikamente ist? „Cannabis hat mir in meinem Leben mehr geholfen, als bisher angenommen. Was mir Schaden zugefügt hat, waren die ständigen Uppers und Downers in der Vergangenheit“ erzählt mir einer der beiden. Deshalb geht’s im Sommer nach Essen. Auf der www.pottdemo.de am 26. Juni wird es Redebeiträge von Tillmann Holzer (Vorstandvorsitzender des VfD), Dr. Franjo Grotenhermen (NOVA-Institut und IACM) und von einem der polytoxikophilen Brüder als Betroffenen geben, der seine Leiden schildern will.

Der Text ist ein anregender Impuls für Menschen in ähnlichen Lebens-lagen, Ungerechtigkeiten nicht über sich ergehen zu lassen, sondern genau umgekehrt, jene nach Außen, in den öffentlichen Fokus bzw. Diskurs zu tragen.

Zumindest hätte man, laut Berichten der lokalen Presse, eine „ganze Plantage“ in der Wohnung gefunden, die nicht einmal eine Größe von 30 Quadratmeter aufweist. Von „Plantage“ kann also keine Rede sein. Zudem berichteten die lokalen Medien nicht über den tatsächlichen THC-Gehalt der Pflanzen. Das hätte auch keine Schlagzeile gebracht, da die verkümmerten „Bonsai-Pflänzchen“ von Milben befallen waren. Stattdessen war die dramatische Rede von ca. 200 Pflanzen.

Angefangen von Alka-Seltzer mit sieben Jahren, über Rohypnol (Schlafmittel mit starkem Suchteffekt) war er mit 16 bereits voll drauf. Morgens Schmerzmittel, abends Schlafmittel. Die Psychopharmaka nehmen seitdem einen hohen Stellenwert in seinem Leben ein, da er sich dank jener nun wieder einigermaßen den alltäglichen Dingen im Leben widmen kann. Er nehme konstant selektierte Mittel ein, die ihn auf einem Level halten, der lebenswert ist.

Die Leidens-Geschichte zweier polytoxikophiler Brüder

„Chong“ (Name ebenfalls geändert), Baujahr ’69 ist angewiesen auf flüssiges Codein, hat ein äußerst unangenehmes Leiden im Genital-Bereich und wurde trotz operativ entfernter Milz beim Bund auf „T2“ gestuft. Auf dem Lande groß geworden kannte er zunächst nichts anderes, als sich mit Alkohol ins Koma zu saufen. Man braucht kein Fachexperte zu sein um zu erkennen, dass es sich bei diesen Opiaten um Schmerzhemmer und Symptomblocker handelt. „Wir sind Morphinisten“ äußert sich einer der beiden, als es mir einen Moment lang die Sprache verschlägt. Dann erblicke ich einen Haufen mit Aktenordnern und Unmengen von Papier. Ein ganzer Kubikmeter, mindestens zehn DIN A4-Ordner, voll mit Krankenakten. Zuvor befolgten sie ärztlich verordnete Medikationen bzw. starteten diverse substanzinduzierte Selbstexperimente aller Art. Beide haben erst mit ca. 20 Jahren das erste Mal gekifft. „Wir sind quasi Spätzünder.“ sagen sie. Sie entdeckten die Wirkung des THC erst, nachdem sie harte Drogen zu sich genommen haben und eben nicht davor. Von der Einstiegsdroge Cannabis kann also keine Rede sein. Doch nach dem ersten Joint wurde alles anders. Cheech und Chong schafften sich Literatur an und machten sich Gedanken darüber, wie und wo was wirkte. Seitdem lesen sie die Beipackzettel aufmerksamer und widmen sich vermehrt ihren humoristischen und kreativen Seiten. „Cheech“ nimmt seit fast zwei Jahrzehnten Opioide (Opiate) zu sich, weil er seit seiner Kindheit am ganzen Körper an chronischen Schmerzschüben und Schlafstörungen leidet. Hinzu kamen im Laufe der Jahre diverse OPs in und an sämtlichen Körperöffnungen.

Wir sind nicht dafür, dass Cannabis freigegeben wird für 14Jährige.“ Nachvollziehbar, da man argumentieren könnte, dass in einem solchen Alter die Psyche eines jungen Menschen noch nicht ausgereift und willensstark genug ist. In einem solchen Alter wird möglicherweise nur geringfügig bewusst über den Gebrauch des grünen Krauts zwecks kontrollierter und gezielter Anwendung reflektiert. „ Ein Alter von 21 wäre realistischer. Die Pubertätsphase muss ausgeklungen sein. Andererseits muss es Obergrenzen geben, damit die Leute nicht (zu) bekifft durch die Gegend fahren.“ Man soll ja auch nicht durch die Gegend „fliegen“, sondern am Straßenverkehr teilnehmen, mit einem möglichst nüchternen Sinn für die Realität. „Substanzaufklärung ist da besonders wichtig. Unsere Eltern hatten mit [illegalisierten - Anm. d. Red.] Drogen überhaupt nichts zu tun. Deswegen haben wir keine Ahnung von der Materie gehabt.“ Deshalb der Appell an alle ähnlich betroffenen Kiffer: Habt Mut und outet euch! Ihr seid nicht alleine!! Fälle wie „Cheech und Chong“ sind nur ein Beispiel von vielen auf der Spitze des deutschen Hanfbergs. Jedoch sind viele aufgrund der Angst vor repressiven Maßnahmen seitens der Exekutive, der Staatsanwaltschaft und der Deutschen Drogenpolitik, stark eingeschüchtert. Aber es gibt Möglichkeiten selber etwas zu bewegen und sich nicht nur wie ein Verbrecher behandeln zu lassen. Schreibt beispielsweise Briefe mit eurer Leidens-Geschichte an die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marion CaspersMerk (siehe auch Seite 06) poststelle@bmg.bund.de, denn jede Meinung zählt! Schreibt an redktion.pot@hanfjournal.de wenn ihr ein Sprachrohr sucht, einen progressiven Einfluss auf das BtMG und das öffentliche Bild von Cannabis auszuüben. Adam Zawadzki

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Trend- und szeneläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.


17 ueberregional

Druffe Redakteure Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Bericht über das neue Herbal Extasy von Al’s Headshop, der Großstadtsurvivor, der Berliner Newsflash und der Hanf Journal-Clubtest stehen. Aber wie das Leben manchmal so spielt, ist es ja – vor allem so kurz vor Druckschluss – schon komisch, so viel auf so wenig Platz zu hauen. Und so dachten wir, wir gehen erstmal in den Al’s Headshop, holen uns die Herbals, schmeißen die ein, feiern wilde Partys, fügen dies alles zusammen mit ein bisschen Dummgeschwätz der Großstadtsurvivor und fertig ist der sagenhafteste Artikel des Hanf Journals, auf den ihr schon soooo lange gewartet habt.

Ein Zustandsbericht zur Lage der Nation

aufschwätzen. Das hieß wohl dann, dass wir wieder das ganze Wochenende arbeiten mussten, schließlich müssen wir die ja ausprobieren, bevor wir drüber schreiben können. Fehlt quasi nur noch die Party, auf der wir notgedrungen diese neuen pflanzlichen Extasy-Verschnitte ausprobieren konnten. Doch für solch feierfreudiges Publikum wie unsereins sollte auch dieses Problem lösbar sein. Schließlich war auch mal wieder Sonics in der Stadt. Für alle Unwissenden: Sonics ist der Zusammenschluss aller deutschen Partydrogenverbände wie eve&rave, eclipse, drugscouts oder alice project. Und wenn die schon mal hier feiern, dürfen wir natürlich nicht fehlen. Auf dem Treffen der führenden europäischen Drogenaktivisten Europas in einem der nobelsten Hotels der Hauptstadt wurden Themen und Impulse zu den Themen „safer-sniefen“, „saferclubbing“ und einem „cybertribe-oa“ besprochen. Nähere Infos folgen demnächst auf www.sonicsnetz.de. Nach dem „Seminar“ ging’s zur (in)offiziellen After-Party. Denn wer miteinander redet, muss au miteinander feiern könne! Also nichts wie ins „Rauchhaus“, die erste Kapsel schlucken und los geht’s. Blöderweise haben wir erst danach auf die Uhr geguckt: 23 Uhr und noch keiner da – ups! Na wenigstens kannten wir viele der verstrahlten Drogenlobbyisten und so wurde es nicht ganz langweilig. Das legendäre „Rauchhaus“ überzeugte vor allem durch sein alternatives Besatzerimage. Natürlich wurden alte Erinnerungen an „Ton Steine Scherben“, die schon vor Jahrzehnten dieses Haus besangen, wach. Und so standen wir staunend, huldigend und allmählich schon ein bissi druff vor den Fußstapfen der ersten großen Punkband Deutschlands. Na, um mal ehrlich zu sein, die anderen erzählten uns mehr davon – wir Techno-Kulturbanausen hätten es am End’ gar nicht mal gemerkt – all den Flair.

Die Location: Georg von Rauch Haus Alt – Ehrwürdig – Besetzt

Go! Also erstmal zum Al und uns mit einem kleinen Sortiment aus seiner riesigen Auswahl pseudolegaler Drogen versorgt. Zum Glück liegt dieses Paradies eines jeden Psychonauten ja direkt bei uns um die Ecke. Hier wird man auch regelmäßig kompetent beraten: „Also ich würd’ erstmal die hier nehmen, die knallen besser und dann erst die andern.“ So ließen wir uns die neuen Herbals „Eclipse“ und „Herbal XTC Tatanka“

Da wir alle in einem Zeitalter der Veränderungen leben, interessiert es den einen oder anderen sicherlich brennend, was sich in Sachen „Naturdrogen“ auf unserem Planeten so alles herumtummelt?? Oder nicht?

Und was so ein echter Hanf Journal-Mitarbeiter ist, der geht natürlich nicht gleich nach Sonnenaufgang wieder. Nein, erstmal wird ordentlich geschwitzt, geschwätzt und gechillt. Eine weitere Packung Herbals später knickte der Kampfgeist der Grafikabteilung als erstes ein. Was will man auch erwarten bei so vielen bunten Bildern. Aber auch der Rest vom Hanf Journal (sprich die Redaktion und die Pot-Redaktion) schafften es nicht die Party in die Knie zu zwingen. Es geschah eher andersrum. So sickerten wir dann in den Mittagsstunden alle nach Hause (wessen Zuhause das auch immer war) zur traditionellen AfterHour. Aber es hat sich mal wieder gelohnt. Dank Tatanka, dank „Rauchhaus“, dank sonics, dank „Watergate“, dank an alle die mit uns gefeiert haben! War Spaß!

Das Material: Herbal XTC von Tantanka (s. Bild) Was Spannendes – was zum Spielen – und Schokolade (fast) Name: Eclipse oder Herbal XTC Inhalt: Sida Cordifolia, Pyridoxine HCL, Gingo, Biloba, Guerana, L-Glutamine, Spirulina, GutaKola, L-Tyrosine

www.als-head-shop.de

... oder nur europäischer Kick?

Weil sich aber sicherlich viele Interessenten und Verbraucher schon informiert haben, dass der Gebrauch der Pflanze zu Leberschäden führen kann, habe ich ein anderes sehr interessantes Mittel gefunden, das frei erhältlich ist und ebenfalls Kava Kava enthält. Wer unter Konzentrationsstörungen und nervlichen Belastungen leidet oder sich disharmoniert fühlt, mit Veränderungen schlecht zurecht kommt oder Erwartungsängste, bezogen auf Prüfungen, Vorstellungen oder Vorträge, soziale Auseinandersetzungen etc. dann schaut mal auf die „Pekana“-Webpage schauen. „Psy-Stabil“ hilft da auch, auf pflanzlicher Ebene versteht sich. Die Inhaltsstoffe der Spezialität sind so abgestimmt, dass eine heitere Gelassenheit bei klarem Gedankenfluss auftritt, welche ermöglicht, den Tagesanforderungen uneingeschränkt gewachsen zu sein.

Nun zuallererst stelle ich mal die Behauptung in den Raum, dass viele Leser und Leserinnen hin und wieder kleine Verunsicherungen, Ängste oder auch ein wenig Schlaflosigkeit im alltäglichen Leben quälen. Sei es wegen des stressigen Berufsleben, zu wenig Sport oder gar wenig Sex, Sorgen und anderem. Hin und wieder scheint es, als stehen wir unseren ureigenen Ängsten gegenüber. Und da ich nicht zu den morgendlichen Meditierenden oder abentlichen Yoga-Gehern zähle, machte mir ein alter und sehr lieber Freund ein Angebot: Kava Kava aus Hawaii. Direkt und unverfälscht. Ich zähle ja zu den abenteuerlichen Mädchen und risikofreudig bin ich auch, und meine Neugier trieb mich in Richtung „Greg“, der Freund, der mir seine geheimnisvolle Box aus Hawaii zeigte. Ich muss zugeben, zuallererst verwirrte mich das Ganze schon ein wenig. Die Auswahl war zu groß: Kava-Paste, Kava-Wurzelpulver oder dieses schamanische „Kava – for you dreams“ – stellt einen tiefen Schlaf zur Verfügung und man entspannt sich.

Dieser Bericht ist mein Beitrag für mehr Verständnis und Toleranz gegenüber den vielen wunderbaren Pflanzen dieser Welt – und seien wir doch ehrlich: Ob Marihuana oder Kava Kava, vergleichbar mit den in Europa legalen Drogen, Alkohol oder Zigaretten sind die doch ein Wahnsinn? Wahrscheinlich ist vor allem das Fehlen einer Orientierung hinsichtlich der grundlegenden Prämissen in der Drogenpolitik für die aktuell verworren scheinende Situation verantwortlich.

Was ist am besten, wo sollte ich anfangen? Und da ich das nicht wusste folgte ich Gregs Rat und fing mit der Kava-Honig-Paste an, die mir nach der Einnahme sofort die Spitze meiner Zunge betäubte. Nach einer Weile fühlte ich dieses unglaublich euphorische „ich-könnte-Bäume-ausreißenGefühl“. Es verbreitete sich in meinem ganzen Körper, vielleicht ein bisschen mehr in meinem untersten fraulichen Körperteil . . . ein fantastisches Gefühl. Ich spürte, dass dieser Abend noch sehr lustig werden würde – ich alleine mit einem verrückten Strasbourger und dieser Box aus Hawaii – samt schamanischen Inhalt. Doch woher stammt das, und wie kann man das Kava Kava-Pulver optimal einsetzen?

Kava Kava ist ein zwei bis drei Meter hoch wachsender Strauch mit großen, herzförmigen Blättern (siehe Bilder). Medizinisch verwendet wird der fleischige Wurzelstock, der bis zu zehn Kilogramm schwer werden kann.

Kaum vorstellbar, aber dennoch hin und wieder Realität, zerriss es die Hanf JournalRRedaktion an diesem Abend zeitweise in zwei Lager – wir wurden quasi getrennt. Der eine verschwand ins „Icon“ um sich mit Getrommle und Gebasse die Ohren zu belästigen und der andere blieb hinter der Bar, wo auch sonst? Ein paar Schrecksekunden (oder waren es Stunden – wir lieben diese Herbals) später traf man sich dann aber doch wieder im „Watergate“ um zusammen mit der Grafikabteilung und der Pot-Redaktion dem Sonnenaufgang durch die wohl geilsten Glasfenster Berlins zu huldigen.

Erhältlich bei: Al’s Headshop So, da standen wir also. Zum Glück füllte sich die Tanzfläche relativ bald und der DJ ließ sich sogar hin und wieder dazu herab, kein Goa-Trance zu spielen. Wie gesagt hin und wieder. Aber wir sind da ja relativ kompatibel (wirklich?). Um den langsam eskalierenden Bierkonsum auszugleichen, musste dann relativ schnell die erste Packung Herbals ihr Leben lassen. Und, alter Schwede, die funktionieren tatsächlich, wie wir bald gegenseitig an unseren irren Augen erkennen konnten. Es ist zwar nicht ganz so psychoaktiv wie die illegale Variante – aber

Kava Kava - Hawaianische Naturdroge:

Die ursprünglich vermutlich in Neuguinea beheimatete Pflanze wurde im pazifischen Raum kultiviert und verbreitet, da sie für die Einwohner Polynesiens im religiösem, gesellschaftlichen und politischem Leben eine bedeutende Rolle spielt. (Und für mich. Eindeutig, was von solch schöner Insel stammt, kann nur gut sein!)

Energie hat man davon wie ein Bär während der Balzzeit, der Hummeln im Arsch hat!

Elisabeth Trksak

Den vor allem im Wurzelstock vorkommenden Kava-Pyronen Kavain, Methysticin, Yangonin und anderen Inhaltstoffen wird eine angstlösende, beruhigende, krampflösende und schmerzstillende Wirkung zugeschrieben. Die Schlafqualität soll gebessert werden. Der genaue Wirkmechanismus ist jedoch noch unbekannt. Zubereitungen aus dem Kava-Wurzelstock werden zur kurzfristigen Behandlung nervös-ängstlicher Unruhezustände angewandt. (Ich möchte noch eine aphrodisierende Wirkung hinzufügen, die ich eindeutig spürte – oder vielleicht bin ich von Natur aus so . . . na so . . . ok, lassen wir das lieber).


18 anderswo Das Eckthema Würg-kotz-würg

#4 Gerhard Schröder 10,4%

Barcelona vs. Madrid Die Katalanen haben’s nicht leicht. Vom Rest Spaniens „Polacos“ (= Polen) genannt, weil sie so anders seien – so „europäisch“, „sauber“ und „fleißig“ – kämpfen sie unermüdlich um die Unabhängigkeit, und trotzdem mögen sie nicht einmal ihre Mitstreiter in diesem Punkt, die Basken, so richtig – weil die ihnen den Erfolg, den sie dabei haben, neiden; ganz ohne Bomben und Terrororganisation, dafür mit der Wirtschaftsmacht, die den Basken fehlt. Auch in Punkto Hanf sind die Katalanen „anders“ als die übrigen Spanier: schon vor zwei Jahren konnten Frauen der Barceloner Brustkrebs-Selbsthilfegruppe „Agata“ im Rahmen einer im staatlichen Fernsehen ausgestrahlten Dokumentation unbehelligt über ihre (durchwegs positiven) Erfahrungen mit Hanf als Linderungsmittel berichten, und auch über ihre Zu-

3:0

sammenarbeit mit dem ältesten Hanfverein Spaniens, der ARSEC Barcelona, von dem sie das Gras erhielten. Und das alles, obwohl der Handel mit Hanf offiziell verboten und Hanf als Medizin noch alles andere als zugelassen ist. Nun legte die autonome Regierung Kataloniens noch ein Schäuferl nach und verkündete im Januar – sehr zum Missfallen der Zentralregierung in Madrid – Hanf für die medizinische Forschung freizugeben. Und es ist wohl auch kein Zufall, dass die Redaktion der größten spanischen Hanf-Zeitschrift „El Cáñamo“ ihren Sitz ausgerechnet in der katalanischen Hauptstadt hat. Es fragt sich allerdings, wie lange noch. Denn von der Madrilener Hochebene weht den marijuan@s ein eisiger Wind entgegen. Bereits vergangenen Herbst verkündete Innenminister Acebes eine Expertenkommission einberufen zu wollen, um auf legalem Wege mit Hanfläden, -vereinen und -medien Schluss zu machen. Seine Begründung dieses Angriffs gegen die Meinungsfreiheit: Der Anstieg der jugendlichen HanfKonsumenten aufgrund dieser Institutionen, die die Werbetrommel für Hanf rühren würden (Hanf Journal berichtete). Dass etwa die „Cáñamo“ nur an Menschen über 18 Jahren verkauft werden darf und ihre Leser laut einer unlängst durchgeführten Umfrage ein Durchschnittsalter von 25,5 Jahren aufweisen, scheint dabei nicht weiter zu interessieren. Bei dem Mitte Dezember vom „Plan Nacional Sobre Drogas“ (PNSD) – quasi die spanische DEA – einberufenen Kongress „Cannabis – Mythos und Realität“ waren oben angeführte gefährliche Institutionen konsequenterweise gleich von vorneherein ausgeschlossen. Ganz im Einklang mit dem Innenministerium – das ganz zufälligerweise auch der Geldgeber des PNSD ist – wurden jenige welche im Zuge der Präsentation der Studie „Strategien und Organisation der pro-cannabischen Kultur“ gleich auch als Verantwortliche für den Anstieg an Hanf-Konsumenten in den vergangenen Jahren entlarvt. Zitat: „Die Bewegung kämpft nicht mehr nur für die Legalisierung dieser Substanz, sondern versucht vielmehr den Hanf-Konsum als soziale Notwendigkeit und somit die absolute Normalisierung dieses Verhaltens zu vermitteln.“ Warum fällt denen sowas nie in Verbindung mit Alkohol- und Zigarettenwerbungen auf? Die Strategie der Regierung ist altbekannt und simpel: Irgendjemand muss schuld sein, und das sind bestimmt nicht wir! Schon gar nicht einen Monat vor den nächsten Wahlen . . . Die Antwort ist mindestens ebenso alt und mindestens genauso öd: Repression, mehr Repression, und wenn das auch nicht hilft, noch mehr Repression! Alarmierend die Aussage dazu beim Kongress: „Man sollte doch beginnen, von einer rein negativen Interpretation des Begriffs „Repression“ abzusehen. Angewandt auf schädliche Substanzen oder Realitäten wehren wir uns so gegen soziale oder natürliche Übel.“ Zeilen eines Brecht-Gedichts drängen sich auf: „Zuerst kamen sie wegen . . .“. Es scheint beinahe, Franco sei schon zu lange tot. Abenteuerlich auch die mit Steuergeldern bezahlten AntiDrogen-Kampagnen, so etwa der letzte Slogan der PNSD: „Das Rauchen von Joints multipliziert die schädlichen Effekte des

Tabaks.“ Na, soweit kommt´s noch, dass etwas legalisiert wird, dass unsere geliebten Tschik schädlicher macht! Pfui Teufel! Dem stehen die Plakate des 1988 gegründeten „Vereins Hilfe gegen Drogenabhängigkeit“ (FAD) um nichts nach. Unter dem Titel „JedeR ist verantwortlich. Die Erziehung ist alles.“ prangen Sätze wie: „Wenn du die Macht hast, sie glauben zu lassen, wenn sie nicht schlafen käme ein Mann mit einem Sack und würde sie mitnehmen . . .“ oder „Wenn du die Macht hast, sie glauben zu lassen, dass das Quadrat der Hypotenuse gleich der Summe der Quadrate der Schenkel ist, . . . stell dir vor, welche Macht du hast.“ Well . . . Erziehung mit Autoritätshörigkeit und Macht über Schutzbefohlene zu vermischen ist eine Sache; ein Kindermärchen mit dem mathematischen Satz des Pythagoras gleichzustellen, die andere. Angesichts so viel Blödheit kann man wirklich nur mehr den Kopf schütteln. Man fragt sich zwangsläufig, welche Substanz erwachsene, wahlberechtigte Menschen so beeinflussen kann, damit so was dabei rauskommt. Und die Blödheit scheint immer noch kein Ende zu nehmen: Als weitere Begründung seines geplanten Vorgehens warf Acebes in die Schlacht, dass heutzutage die Konzentration von THC viel höher sei als früher und Hanf damit heute noch gefährlicher und addiktiver. Der Verdacht drängt sich auf, dass dieses Argument der engen Freundschaft Bush – Aznar entspringt, wird es vom Weißen Haus doch schon seit gut 20 Jahren immer wieder bemüht. Konzentriertere Substanz ergibt geringere notwendige Mengen ergibt weniger Rauchen für gleichen Effekt, was gesundheitlich eindeutig positiv wäre – erscheint eigentlich logisch, aber Logik ist hier ja nicht gefragt. Ebenso wenig scheint bis zu den Verantwortlichen durchgedrungen zu sein, was denn da eigentlich genau geraucht wird. Wie anders ist es zu erklären, dass sich beim PNSD-Kongress kein geringerer als der Präsident der Spanischen Gesellschaft zur Erforschung der Cannabinoide (SEIC) selbstpersönlich in Ausführungen über den hohen Gehalt an karzinogenen Substanzen in den Hanfblättern erging, ohne die Blüten auch nur zu erwähnen, wo sie in weit geringeren Konzentrationen enthalten sind. Bei so viel Wissenschaftlichkeit ist es gar nicht mehr so verwunderlich, dass den Jugendlichen auch noch daraus ein Strick gedreht wird, dass sie richtig liegen: denn die Zahl derer, die Hanf als weniger schädlich als Tabak einstufen, steigt ebenso – unabhängige Studien bestätigen dies ja auch laufend. Aber es kann einfach nicht sein, was nicht sein darf. Die „Cáñamo“ hat in ihrem letzten Editorial alle Leser dazu aufgefordert, am 14. März wählen zu gehen, um zu verhindern, dass Aznars Partei, die PP, die Mehrheit durch eine geringe Wahlbeteiligung erreicht. Die Ära des „Bigote“ (=Schnauzbart), wie Aznar hier genannt wird, ist dann zwar ohnehin vorbei, aber keiner weiß, was von dieser Seite nachkommt – Acebes und Konsorten lassen Schlimmes befürchten. Es bleibt abzuwarten, ob eine der bisher liberalsten Bastionen Europas in Uncle Sam´s Moralmühle zerquetscht wird. Claudia Grehslehner


19 fun+action Blue Moon

Das Eckthema Würg-kotz-würg

Februar 2004. In Nürnberg treffen sich all diejenigen, die ihr Geld mit Spielen verdienen. Mehr als 2000 Aussteller offerierten auf 160.000 Quadratmetern Fläche eine Million Produkte, davon rund 60.000 Neuheiten und Weiterentwicklungen. Ebenfalls neu war der InnovationsAward 2004, der schon vor der offiziellen Eröffnung der Spielwarenmesse von Spiele-Vertreibern vergeben wurde. In zehn Kategorien von Fun bis Trend wurden die zukünftigen Verkaufsschlager ausgemacht. Der Sieger in der Sparte „Erlebnis“ hat den Weg in diese Ausgabe gefunden: „Blue Moon” von Kosmos. Drei weitere in eigenen Welten angesiedelte Spiele kommen dazu: „Die Rückkehr der Helden”, „Herr der Ringe Risiko” nebst Erweiterung und „Fantasy Pub”.

Fantasy Pub

#3 Dieter Bohlen 14,1%

die Maulhalde Berlins optisch schönste Wortband

Blue Moon

Rückkehr der Helden

Autor: Rainer Knizia Illustratoren: F. Vowinkel, J. Matson Verlag: Kosmos Spieler: 2 Alter: ab 12 Dauer: 30 Min. Preis: Basisspiel: 14,95, Völker-Sets: je 6,95

Autor: Lutz Stepponat Verlag: Pegasus Press Spieler: 1 bis 4 Alter: ab 10 Dauer: etwa 90 Min. Preis: 30 bis 40 (dann deluxe)

Blue Moon Acht Illustratoren gestalten acht Völker, die die Welt Blue Moon bewohnen. Die Hoax und die Vulca erhält man zusammen mit drei Drachen und einem Spielplan mit dem Kauf des BasisSets „Blue Moon“. Die restlichen sechs Völker gibt es peu a peu einzeln zu erwerben. Verkaufstechnisch bestimmt ein Renner. Die Welt von „Blue Moon“ ist zerstört, die Völker entzweit. Um wieder Ordnung zu schaffen, schließen sich die Übriggebliebenen entweder dem einen oder anderen Thronfolger an und kämpfen gegeneinander. Die Charaktere auf den Karten haben eine bestimmte Stärke und oft auch Sonderfähigkeiten. Unterstützer oder Verstärkung werten die eigenen Charakter auf oder schwächen die gegnerischen. Gekämpft wird entweder im Element Feuer oder Erde. Die beiden Kontrahenten legen solange Karten aus, bis sich einer der beiden zurückziehen muss oder will. Dabei wird die Stärke miteinander verglichen. Erreicht der aktuelle Spieler nicht mindestens die Stärke des Gegners, muss er sich zurückziehen und hat den Kampf verloren. Der Gewinner erhält einen Drachen. Sobald einer der beiden keine Karten mehr hat, endet das Spiel und der mit den meisten Drachen . . . Da ein Duell nicht länger als 30 Minuten dauert, kommt es mit Sicherheit zum nächsten Kräftevergleich. Noch spannender wird das Spiel, sobald man mehr als ein Volk besitzt und sein Kartendeck bestehend aus 30 Karten selbst zusammenstellt.

Rückkehr der Helden Irgendwo zwischen Himmel und Erde versuchen bis zu vier Helden den Namenlosen zu besiegen. Die Welt setzt sich aus 16 Einzelkarten zusammen. Bevor die Auserwählten wie Krieger, Zauberer oder Zwerg dem Namenlosen gegenüber treten können, brauchen sie einen Edelstein, den sie als Belohnung für das Erfüllen ihrer persönlichen Queste bekommen. Unterwegs lauern nicht nur Gefahren, sondern auch kleine Aufträge, die Geld und Erfahrung bringen. Rollenspieltypisch muss man sowohl seine Ausrüstung als auch seine Fähigkeiten (Magie, Fernkampf oder Nahkampf) entwickeln, sonst hat man gegen den Namenlosen keine Chance. Das Besondere an dem Spiel ist, dass aus sechs Namenlosen einer blind gezogen wird. So

Herr der Ringe Risiko Fantasy Pub Autor: Emanuele Ornella + Erweiterung Verlag: Parker/Hasbro Spieler: 2 bis 4 Alter: ab 10 Dauer: mind 120 Min. Preis: 50 bis 60 einschließlich Erweiterung

Verlag: Mind The Move Spieler: 2 bis 5 Alter: ab 10 Dauer: etwa 60 Min. Preis: 9,45 (www.playme.de)

ist es ein kleines Lotteriespiel, ob man einem mächtigen Zauberer oder Nahkämpfer gegenübersteht. Und wenn da die entsprechenden Erfahrungen fehlen, hat man keine Chance. „Rückkehr der Helden“ ist ein einfaches, durch die veränderliche Karte kurzweiliges Fantasy-Rollenspiel. Auch für die kleinen Geschwister geeignet.

Herr der Ringe Risiko plus Gondor- & Mordor-Erweiterung Diese Variante des bekannten Strategie-Klassikers spielt in Mittelerde mit dem Ring als Rundenmarker. Zwei bis vier Spieler versuchen auf der dunklen oder der hellen Seite möglichst viele Regionen von Mittelerde zu erobern. Sobald der Ring den Schicksalsberg erreicht, ist das Spiel vorbei und es gewinnt, wer die meisten Regionen hält. Auf einer schönen Karte kämpfen Schwarze Reiter, Ents, Adler, Höhlentrolle nebst Menschen, Orks und Elfen um die Macht in Mittelerde. Um das Ganze etwas spannender zu gestalten haben Festungen wie Minas Tirith und Helms Klamm eine bessere Verteidigung. An besonderen Orten wie Bree oder Wetterspitze können Questen von den Heerführern gelöst werden, die mit zusätzlichen Einheiten belohnt werden. Anders als im Original „Risiko“ ist die Spielzeit durch den Ring begrenzt, Flüsse und Gebirge schränken die Bewegung ein, Ereigniskarten beeinflussen den Spielverlauf. Wer ein überschaubares Spiel der Weltherrschaftsvariante vorzieht, ist mit dem „Herr der Ringe Risiko“ gut bedient. Frech ist, das Spiel in zwei Teilen rauszubringen, obwohl im Erweiterungspack ein zusätzliches Spiel („Die Belagerung von Minas Thirit“) mitgeliefert wird.

Fantasy Pub Ein Pub mit Tresen und ein paar Tischen. Alles voll besetzt, der kleine Hobbit wartet an der Theke auf einen freien Platz, ein bisschen Geld hat er auch einstecken. Da steht ein Ork auf, lässt ein Geldstück zurück und schwankt an einen anderen Tisch. Nichts wie hin, denkt der Hobbit und schon lässt er sich auf dem frei gewordenen Platz bei einem Krieger und ’nem Zwerg nieder. Schnell steckt er das Geldstück ein. Einen Haken hat der Sitzplatz des Hobbits: Er muss einen ausgeben und zwar dem Zwerg, der wiederum bezahlt dem Krieger ein Bier. Nur der Hobbit kriegt langsam ne trockene Kehle. Ob und an welchem Tisch sich die Mitspieler niederlassen können, entscheiden die Würfel. Wie viel Geld man zur Verfügung hat, ebenfalls. Sobald man die Hälfte seines Geldes versoffen hat, kann man versuchen über den Tresen die Kneipe zu verlassen. Ist man nach acht Bier aber zu betrunken oder hat kein Geld mehr um einen auszugeben kommt der Türsteher und schmeißt einen raus und alle Biermarker sind weg. Es hat der gewonnen, der die meisten Biere in Form von Biermarkern intus hat. Unter www.mindthemove.com gibt es noch ’ne Barmann-Variante. Möge die Gerechtigkeit siegen! Kerstin und Veit

Formel Heinz Aus dem Leben eines Schräggeborenen Diese nette kleine Erzählung ist eine Hommage an die Umwelt, ein Pamphlet im Namen unserer Brüder und Schwestern mit Fell, Federn, Schuppen (nein, nicht du!), Hufen, Mähne und dem ganzen anderen unnützen Kram. Formel Heinz fungiert in dieser Geschichte als der motorisierte Antichrist und ist dabei doch die primitivste Menschform, die man sich vorstellen kann. Außer den niedersten Trieben in punkto Überleben, Sex und Nahrungsaufnahme verfügte er zwar über Rudimente an Verständigungsriten, aber sie einzusetzen lag jenseits seines Vermögens. Er war so etwas von durchschnittlich, dass er selbst bei optimalen Lichtverhältnissen auf seiner „hübscheren“ Gesichtshälfte so deplaziert wirkte wie Pansen in Obstsalat. Ein paar seiner Bekannten nannten ihn Formel Heinz, denn er war passionierter Raser mit 250 PS unter dem pickligen Arsch und einer Weltanschauung, die wie heiße Kotze in einem Kessel Abschaum brodelte. Etliche Fleischklumpen links und rechts der Autobahn säumten seinen Weg, denn Kadaver-Racing zählte zu seinen Hobbys und nur wenn sich in den Rillen seiner Continental-Reifen nach einer halbstündigen Fahrt die Überreste von mindestens drei Tierarten befanden, verspürte er etwas wie Genugtuung und eine Art Sinn in seinem Leben. Vielleicht lag es daran, dass er noch nie seine Zunge in einer unbezahlten Muschi versenken konnte, vielleicht an seinem Unvermögen, zwischenmenschliche Beziehungen auf einer Art Sympathie aufzubauen. Ich persönlich habe mehr zermatschte als lebende Igel in meinem Leben gesehen und mache – vielleicht nur ein wenig unberechtigt – Individuen wie Formel Heinz dafür verantwortlich. Ich fahre auch Auto, so ist es nicht, aber mir tun selbst die abgeklatschten Käfer auf der Frontscheibe leid. Er kollidierte an einem Samstag im September letzten Jahres mit einem Tanklaster kurz vor Bremen und hinterließ der Welt noch eine kleine Naturkatastrophe. Danke, Formel Heinz, danke im Namen meines ungeborenen Kindes, das sicherlich nicht gern einmal einen echten Fuchs gesehen hätte und dem es egal ist, dass die letzte aller Rauchschwalben an deinem Kühlerrost ihre Ewigkeit gefunden hat. Er wurde auf dem Schrottplatz begraben und statt Weihwasser kippten sie Öl auf seine Reste. Ich war nicht da, ich stand im Stau und hörte Trio.


20 fun+action Das Eckthema Würg-kotz-würg

Hanf Journal im Land der Wohnwagen:

Abraxas @ Amsterdam Abraxas - Der Rabe auf dem Besen Abraxas Amsterdam Jonge Roelensteeg 12-14 1012 DV Amsterdam Tel. +31 20-6 25 57 63 www.abraxas.tv

#2 Edmund Stoiber 17,3%

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 10:00 bis 1:00 Uhr

So, jetzt sind wir also aus dem Gröbsten raus. Wir können, ohne groß das Gesicht zu verziehen, in einer Runde mit einem Haufen Raucher sitzen und haben auch schon die ersten Anschisse fürs „Raucher belehren“ eingefangen. Es ist tatsächlich auch schon vorgekommen, dass wir uns unterbewusst in die Nichtraucherecke gestellt haben und den Rauch am Nachbartisch total widerlich empfanden – grass was?

Hanf Journal hört auf zu rauchen Aber wie kifft man trotzdem weiter?

20. Februar (Beginn 19. Dezember) = 64 nikotinfreie Tage Genau – und so wären wir auch schon beim Thema: Gras! Grass ist zuallererst mal, wie wenig wir plötzlich kiffen, wenn all die „bevor ich jetzt ne beschissene Kippe rauch, rauch ich doch lieber ’nen Joint, der kickt wenigstens“-Joints wegfallen. Wir müssen uns nun quasi schon zwingen, denn rein berufsbedingt kommt ja gar kein Gras auf keinen Fall in die Tüte, dann wäre sie ja auch leer – und wer will schon nur Papers rauchen? Also pur, doch wie stellt man das denn nun sinnvoll an? In unserer Redaktion taten sich dabei tiefe ideologische Gräben auf! Purjoint oder Pfeife? Knaster oder Vaporizer? Purbong oder Essen? Und um euch nicht gänzlich in die Irre zu führen und diesem Beitrag doch mal wieder einen tieferen Sinn zu geben, hier die ultimative Pur-Kiff-Möglichkeiten-Tabelle: Der Purjoint: Nostalgie pur Ist natürlich ideal für unterwegs, nichts sonst lässt sich so unauffällig rauchen. Anders als gewöhnliche Joints hat er nämlich auch eher die Form einer Zigarette. Außerdem hat er den Nostalgiebonus – wer sein ganzes Leben lang (unser Leben begann mit 15) Joints geraucht hat, will es natürlich auch nicht missen sich einen Glimmstängel in den Mund zu stopfen. Einziger Nachteil: ein funktionierendes Feuerzeug sollte ständig zur Seite stehen. Die Purpfeife: Die rationale Wahl Die Purpfeife ist der erste Schritt weg vom wirklichen Rauchen. Man entsagt den glimmenden Stängeln und steck sich stattdessen nur hin und wieder ein Metal-/Glas- oder Holzgerät in den Mund. Dank der anscheinend gesteigerten Effektivität des Kiffens muss man auch viel weniger rauchen, was wieder ein Schritt hin zum wirklichen Nichtrauchertum ist. Ein unschlagbarer Vorteil der Pfeife ist zu Schluss noch das Stopfen. Bis die einen überhaupt erst mal ihr Paper für den Joint gefunden haben, ist der erste Topf der Pfeife schon geraucht. Der Knasterjoint: Gegen die Vereinsamung Zuallererst mal ein Lob an dieser Stelle. Die neuen KnasterRauchmischungen haben uns echt überzeugt. Sie sind viel besser als wir vermuteten und lassen sich auch wirklich rauchen.

Das ist aber leider nur die eine Seite der Medaille, denn als neu gewordener Purkiffer stellt sich schon die Frage: Warum soll ich meinem Joint überhaupt etwas anderes beimischen? Und hier haben wir einen wirklichen Grund gefunden: Wenn man mit anderen Junkies (wir reden hier von Nikotin) einen Joint rauchen will. Meist erntet man nämlich ziemlich verstörte Gesichter, wenn man das Gras in seiner nackten Schönheit genießen will. Da muss dann ein Kompromiss her: Knaster. Purbong: Schieß dich ab Die Purbong ist wohl mit Abstand die effektivste Methode THC in seinen Körper zu pumpen. Ein Topf und du bist erst mal eine lange Zeit platt. Was sehr angenehm zu erwähnen ist, ist der Fakt, dass der nervende Tabakflash der immer gleich nach dem Rauchen folgt, verschwindet. Man zieht – spürt nix – wartet ein bis zwei Minuten und – huiiiiii . . . Größter Nachteil an einer Bong ist eindeutig Ulli, die uns, gemeinsam mit ihrem Hund, nun schon die zweite Bong zerstört hat – tragisch was? Der Vaporizer: Rauche deine Lunge sauber Prinzipiell wäre dies wohl die sinnigste Art und Weise, es endlich zu schaffen mit dem Rauchen aufzuhören, denn schließlich ist es ja nur noch Luft. Aber leider leider sieht die Realität düster aus – denn noch sind wir nicht so weit – der Rauch hat uns in seinem Bann.

Das am Dam liegende „Abraxas“ ist mit seiner leuchtenden Neonreklame sehr leicht zu finden. Und wenn ihr einen Raben seht, der auf einem Besen fliegt, dann seid auch ihr angekommen. Das ist nämlich das Logo dieses gemütlichen Coffeeshops. Wir sind gegen 15:30 Uhr im „Abraxas“, treffen uns hier mit Timmy und trinken erstmal eine heiße Schokolade. Auf insgesamt drei Etagen kann man in diesem Coffeeshop seine Innendeko bewundern und das angeblich beste Gras von Amsterdam genießen. Besonders positiv ist auch das sehr freundliche und hilfsbereite Personal. Viele leckere Sorten Gras (besonders das „white widow“ solltet ihr dort mal probieren), gute Musik, nettes Design und angenehme Relaxmöglichkeiten laden zu einem Stop in diesem Shop ein. Seit 1992/93 existiert dieser Coffeeshop, der im Jahre 2001 den High Times Cup gewann. Das Gras im „Abraxas“ glänzt durch eine enorme Vielfalt zu guten Preisen, die seit der Einführung des Euro auch nochmal ein bisschen heruntergegangen sind. Timmy erzählt uns, dass man auf jeden Fall den Kauf von Drogen außerhalb der ganzen Shops vermeiden sollte. Die weichen Drogen sind ja in Holland quasi legalisiert, und so gibt es auch keinen Schwarzmarkt mehr. Die auf den Straßen frei verkauften Drogen sind daher entweder verunreinigt, gestreckt oder überteuert. Außerdem versuchen die Straßenhändler oft, die potenziellen Kunden in einsame Nebenstraßen zu locken, um sie dort in aller Ruhe ausrauben zu können.

Das Essen: Die Endlösung Siehe Vaporizer Derzeit hoffen wir noch, euch nächstes Mal doch die Vorteile des Vaporizers und des Essens aufzeigen zu können. Sollte dies nicht der Fall sein, kommen halt ein paar Anekdoten aus dem Leben zweier Nichtraucher. P. S.: Zwar weigern sich immer noch große Teile der Hanf Journal-Besatzung mit dem Rauchen aufzuhören, aber immerhin sind wir nun schon zu dritt. P.P.S.: Störts euch wenn ich beim Essen rauche? (die Grafik) Die Redaktion

Die THC-Gebäcke im „Abraxas“ sind einfach nur lecker und mit den Brownies, Muffins und auch Space Shakes mit vielen Geschmacksrichtungen hat man so seinen Spaß. Im Chillroom direkt neben der Bar kann man nicht nur wundervolle Produkte kaufen, sondern auch prima relaxen, und wenn man erstmal auf dem großen arabischen Sofa sitzt oder liegt, hat man die Möglichkeit, spacige Videos zu schauen. Die Wand ist mit Sternchen dekoriert, die einem das Gefühl geben, man sei direkt ins All gebeamt worden. Mit dem ersten Getränk stehen jedem Kunden 20 Minuten Internet gratis zur Verfügung (sofern man es nutzt). Natürlich kann man im „Abraxas“ auch Spiele - wie beispielsweise Backgammon - spielen und den in Amsterdam immer wieder üblichen Photo Player gibt’s hier auch. Außerdem finden im „Abraxas“ allerlei Veranstaltungen statt, wenn DJs ihren neuesten Sound auflegen oder auch mal einen ganz speziellen Live Act wagen. Und bevor ihr das nächste Mal nach Amsterdam fahrt, checkt doch mal die superanimierte InternetSeite, die wirklich äußerst gelungen ist und flashige Einblicke in diesen wunderschönen Coffeeshop gewährt. Unsere nächste Station ist die Pollinator Company, und darüber erzähle ich euch etwas in der April-Ausgabe eures Hanf Journals. Tour: Dirk Rehahn & Roland Grieshammer Text: Roland Grieshammer


21 fun+action Das Eckthema Würg-kotz-würg

Die Hanfberatung im Hanf Journal >>Erste Hilfe für Kiffer

Zwar dauert es nun schon zehn Jahre, dass die Politiker sich einmal mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes beschäftigen, dem wollen wir uns aber nicht anschließen. Wir bleiben am Ball und beantworten daher eure Fragen sofort und auf der Stelle. Und so ist es auch in diesem Monat nicht anders zu erwarten gewesen, dass an dieser Stelle hier Kascha R. eure Fragen beant.wortet. Wenn ihr also auch schnelle Hilfe braucht wendet euch an hanfberatung@hanfjournal.de - jedem, der gerne mehr als zehn Jahre wartet, sei die Adresse s c h r o e d e r @ b u n d e s k a n z l e r. d e e m p f o h l e n .

Außerdem werden hierzulande sowieso nur sehr wirkstoffarme (unter 0,2 Prozent THC) Sorten angepflanzt. Dafür enthält das Öl eine bemerkenswerte Mischung aus essenziellen Fettsäuren wie der Gamma-Linolensäure, die bei Neurodermitis sehr hilfreich und in keinem anderen Speiseöl enthalten ist. Das Öl schmeckt leicht nussig und ist zwar zum Braten nicht so gut geeignet, macht sich aber zum Beispiel interessant in Salaten.“

„Hallo Roland, erst einmal gratuliere ich zu deiner Überlegung. Ökologisch ist es durchaus sinnvoll, auf Hanfpapier umzusteigen. Aus einem Hektar Hanf kann jährlich mehr als vier Mal so viel Papier hergestellt werden wie aus einem Hektar Wald. Hanf muss bei der Zelluloseherstellung wesentlich weniger chemisch behandelt werden als Holz (weil Hanf weniger Lignin enthält) und hält daher auch wesentlich länger. Hätte Gutenberg seine Bibel 1453 nicht auf Hanf-, sondern auf Holzpapier gedruckt, wäre davon schon seit fast 300 Jahren nichts mehr übrig. Aufgrund der sehr langen Faserlänge gibt es allerdings so gut wie kein reines Hanfpapier, meist besteht es aus 80 Prozent Hanf und 20 Prozent Recyclingpapier oder ähnlichen Mischungen. Hauptsächlich wird Hanfpapier zur Zeit zur Herstellung von Papers verwendet. Hanfpapier ist auch meist nicht ganz so weiß wie industrielles Holzpapier, überdauert aber dafür mehrere Jahrhunderte. Der Preis ist leider durch die geringen Absätze deutlich höher als der von Holzpapier. Je mehr die Nachfrage steigt, desto besser wird das allerdings sicherlich werden.“

„Hallo Kascha, ich bin zwar keine Kifferin, aber ich interessiere mich trotzdem für Hanf. Ich habe gehört, dass das Öl und auch der Stoff, den man daraus machen kann gut sind für die Haut und so? Ich habe mir jetzt auch einen Rucksack aus Hanf gekauft. Wird man von dem Öl eigentlich auch high? Ich habe mich noch nicht getraut es zu probieren, das gibt es aber hier im Bioladen zu kaufen. Ich hoffe du kannst meine Fragen beantworten, auch wenn es mal nicht mit Kiffen zu tun hat?“

Kascha hat eine Antwort:

Keine Sorge, von dem Öl wird man nicht high. Das wird aus den Samen gepresst, die keinen Wirkstoff enthalten.

George W. Bush 22,8%

Kascha antwortet:

Janine (14) aus Berlin fragt:

„Hallo Janine, da hast du schon mal richtig gehört. Stoff, der aus Hanffasern hergestellt ist, ist mehr als doppelt so reißfest wie Baumwolle und kann bis zu vier Mal so viel Wasser aufnehmen. Außerdem muss Hanf beim Anbau nicht so massiv chemisch behandelt werden wie Baumwolle und ist daher in der Regel auch besser hautverträglich. Hanf reguliert Feuchtigkeit und Atmung besser als Baumwollstoff und ist daher besonders auch für Socken, Schuhe und Unterwäsche super geeignet, ist aber auch sehr robust. Die erste Jeans war aus Hanfstoff hergestellt. Das Logo einer bekannten US-amerikanischen Jeansfirma zeigt eine Jeanshose, die zwischen zwei Pferde gespannt ist. Eine Baumwolljeans würde hier reißen, eine Hanfjeans nicht. An deinem Rucksack wirst du auch lange Freude haben.

#1

Kristin Roland (28) aus Dresden fragt: „High Kascha, ich habe eine kleine Firma und überlege, meine Drucksachen (Briefe, etc.) auf Hanfpapier umzustellen. Nun möchte ich wissen, ob das (neben meiner persönlichen Freude, auf Hanfpapier zu drucken) auch weitere Voreile bietet? Ist Hanfpapier besser oder schlechter als Holzpapier? Und vor allem: Was kostet der Spaß?“

(17)

aus

Aachen

fragt:

„Hallo Kascha, wie ist das nun eigentlich mit dem Verkauf von Haschisch in Apotheken? Soll das eingeführt werden? Meine Mutter hat eine Apotheke und hat irgendwie Angst davor. Auch wenn ich ihr schon gesagt habe, dass das Unsinn ist, glaubt sie, dass „Junkies“ dann ihre Apotheke überfallen würden um an ihr „Hasch“ zu kommen. Ist es nicht auch ein bisschen widersinnig, Cannabis in Apotheken zu verkaufen? Gibt es dafür irgendwelche Gründe oder irgendwelche Erfahrungen?“

Kascha antwortet: „Hi Kristin, auch wenn es immer wieder diskutiert wird gibt es zur Zeit keinen Plan, Cannabis in Apotheken zu verkaufen. Die zur Zeit diskutierten Modelle sind a) Einstufung als Ordnungswidrigkeit (wie in England), dann würde es aber auch nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich sein, oder b) Verkauf in Fachgeschäften (wie in Holland oder der Schweiz). Da Apotheken dazu da sind, Heilmittel zu verkaufen, ist es auch sinnvoller, dort medizinische Cannabis-Präparate (z. B. THC-Tinkturen oder wie zur Zeit üblich synthetisches THC) zu verkaufen - auf Rezept natürlich. Im 19. Jahrhundert gab es mal ein Gesetz, dass regelte, dass Cannabis nur in Apotheken verkauft werden darf. Dieses Gesetz umfasste übrigens auch Kokain und Kamillentinktur und sah keine Beschränkungen vor. Man hätte also auch zwei Kilogramm kaufen können, aber eben nur in der Apotheke. Damals war Cannabis hier allerdings auch hauptsächlich als Heilmittel (z. B. gegen Hühneraugen und Kopfschmerzen) gebräuchlich. In den 1990er-Jahren sollte es in Schleswig-Holstein einen Modellversuch zur Abgabe von Cannabis in Apotheken geben. Dazu ist es aber nicht gekommen. Das hätte auch ähnlich wenig Sinn wie der Verkauf von Kaffee oder Bier in Apotheken. Der große „Sturm auf die Apotheke“, wie ihn einige Apotheker fürchten, ist aber sicherlich nicht zu erwarten. Kiffer sind keine Junkies, es gibt so gut wie keine Beschaffungskriminalität und die Wahrscheinlichkeit, dass durch kontrollierte Abgabe so etwas entsteht, ist sehr gering.“


22 fun+action

Bern (CH):

Cannatrade

Eine der international wichtigsten Hanfmessen öffnet auch im Jahre 2004 in Bern wieder ihre Tore. www.cannatrade.ch

31. 03. 2004 Erscheinungstag des neuen Hanf Journal www.hanfjournal.de

Termine

19.–21.3.2004

01.-08. Mai 2004 Million Marihuana March Die größte weltweite Legalisierungsaktion, mit Demos in über 116 Städten. Ist eure Stadt auch schon mit dabei? Nein, na dann liegt es wohl an euch aktiv zu werden.

13. Juni 2004 Europawahl In der Wahlkabine deines Vertrauens

26. Juni 2004 Pott-Demo in Essen www.pottdemo.de

In eigener Sache

High, nun wie immer, hier der Abgesang auf das aktuelle Hanf Journal. Viel ist mal wieder passiert. Es war eine Messe in Barcelona, eine Demo in Passau und die Sonne scheint wieder in unser Büro, toll was? Für die nächsten Monate stehen uns mal wieder spannende Themen ins Haus. Denn schließlich wird mit der April-Ausgabe auch eine Sonderausgabe zum Thema Growing erscheinen. Einmal die kompakte Version rund ums Growen und Blühenlassen – für alle Hobbygärtner. Neben all den wachsenden Pflanzen rückt auch der MMM immer näher – und wir hoffen dass ihr alle mitmacht. Wer sich dazu entscheidet, sollte uns unbedingt den Termin rechtzeitig mitteilen, damit wir auch für eure Demo Werbung machen können. Zum Schluss noch mal danke für die überwältigende Teilnahme an unserer Umfrage. Wir hatten ja erst schon so ein bissi gezittert, dass keiner mitmachen würde – aber nun habt ihr uns eines Besseren belehrt – wir sind stolz auf euch. Und weil wir ja so stolz sind, haben wir doch mal mit Abstand das coolste Gewinnspiel aller Kifferzeiten für euch aus der Taufe gehoben: Eine Bong zum Selbermalen – unglaublich aber wahr. Na einfach nur das beste für euch. Die nächste Ausgabe erscheint am 31. März 2004 und bringt euch dann sicher wieder auf Trab . . . . . . und bis dahin macht einfach highter weiter!

Euer Werner Graf


15 berlin

Druffe Redakteure Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Bericht über das neue Herbal Extasy von Al’s Headshop, der Großstadtsurvivor, der Berliner Newsflash und der Hanf Journal-Clubtest stehen. Aber wie das Leben manchmal so spielt, ist es ja – vor allem so kurz vor Druckschluss – schon komisch, so viel auf so wenig Platz zu hauen. Und so dachten wir, wir gehen erstmal in den Al’s Headshop, holen uns die Herbals, schmeißen die ein, feiern wilde Partys, fügen dies alles zusammen mit ein bisschen Dummgeschwätz der Großstadtsurvivor und fertig ist der sagenhafteste Artikel des Hanf Journals, auf den ihr schon soooo lange gewartet habt.

Ein Zustandsbericht zur Lage der Nation

aufschwätzen. Das hieß wohl dann, dass wir wieder das ganze Wochenende arbeiten mussten, schließlich müssen wir die ja ausprobieren, bevor wir drüber schreiben können. Fehlt quasi nur noch die Party, auf der wir notgedrungen diese neuen pflanzlichen Extasy-Verschnitte ausprobieren konnten. Doch für solch feierfreudiges Publikum wie unsereins sollte auch dieses Problem lösbar sein. Schließlich war auch mal wieder Sonics in der Stadt. Für alle Unwissenden: Sonics ist der Zusammenschluss aller deutschen Partydrogenverbände wie eve&rave, eclipse, drugscouts oder alice project. Und wenn die schon mal hier feiern, dürfen wir natürlich nicht fehlen. Auf dem Treffen der führenden europäischen Drogenaktivisten Europas in einem der nobelsten Hotels der Hauptstadt wurden Themen und Impulse zu den Themen „safer-sniefen“, „saferclubbing“ und einem „cybertribe-oa“ besprochen. Nähere Infos folgen demnächst auf www.sonicsnetz.de. Nach dem „Seminar“ ging’s zur (in)offiziellen After-Party. Denn wer miteinander redet, muss au miteinander feiern könne! Also nichts wie ins „Rauchhaus“, die erste Kapsel schlucken und los geht’s. Blöderweise haben wir erst danach auf die Uhr geguckt: 23 Uhr und noch keiner da – ups! Na wenigstens kannten wir viele der verstrahlten Drogenlobbyisten und so wurde es nicht ganz langweilig. Das legendäre „Rauchhaus“ überzeugte vor allem durch sein alternatives Besatzerimage. Natürlich wurden alte Erinnerungen an „Ton Steine Scherben“, die schon vor Jahrzehnten dieses Haus besangen, wach. Und so standen wir staunend, huldigend und allmählich schon ein bissi druff vor den Fußstapfen der ersten großen Punkband Deutschlands. Na, um mal ehrlich zu sein, die anderen erzählten uns mehr davon – wir Techno-Kulturbanausen hätten es am End’ gar nicht mal gemerkt – all den Flair.

Die Location: Georg von Rauch Haus Alt – Ehrwürdig – Besetzt

Go! Also erstmal zum Al und uns mit einem kleinen Sortiment aus seiner riesigen Auswahl pseudolegaler Drogen versorgt. Zum Glück liegt dieses Paradies eines jeden Psychonauten ja direkt bei uns um die Ecke. Hier wird man auch regelmäßig kompetent beraten: „Also ich würd’ erstmal die hier nehmen, die knallen besser und dann erst die andern.“ So ließen wir uns die neuen Herbals „Eclipse“ und „Herbal XTC Tatanka“

Energie hat man davon wie ein Bär während der Balzzeit, der Hummeln im Arsch hat! Kaum vorstellbar, aber dennoch hin und wieder Realität, zerriss es die Hanf JournalRRedaktion an diesem Abend zeitweise in zwei Lager – wir wurden quasi getrennt. Der eine verschwand ins „Icon“ um sich mit Getrommle und Gebasse die Ohren zu belästigen und der andere blieb hinter der Bar, wo auch sonst? Ein paar Schrecksekunden (oder waren es Stunden – wir lieben diese Herbals) später traf man sich dann aber doch wieder im „Watergate“ um zusammen mit der Grafikabteilung und der Pot-Redaktion dem Sonnenaufgang durch die wohl geilsten Glasfenster Berlins zu huldigen. Und was so ein echter Hanf Journal-Mitarbeiter ist, der geht natürlich nicht gleich nach Sonnenaufgang wieder. Nein, erstmal wird ordentlich geschwitzt, geschwätzt und gechillt. Eine weitere Packung Herbals später knickte der Kampfgeist der Grafikabteilung als erstes ein. Was will man auch erwarten bei so vielen bunten Bildern. Aber auch der Rest vom Hanf Journal (sprich die Redaktion und die Pot-Redaktion) schafften es nicht die Party in die Knie zu zwingen. Es geschah eher andersrum. So sickerten wir dann in den Mittagsstunden alle nach Hause (wessen Zuhause das auch immer war) zur traditionellen AfterHour. Aber es hat sich mal wieder gelohnt. Dank Tatanka, dank „Rauchhaus“, dank sonics, dank „Watergate“, dank an alle die mit uns gefeiert haben! War Spaß!

Das Material: Herbal XTC von Tantanka (s. Bild) Was Spannendes – was zum Spielen – und Schokolade (fast) Name: Eclipse oder Herbal XTC Inhalt: Sida Cordifolia, Pyridoxine HCL, Gingo, Biloba, Guerana, L-Glutamine, Spirulina, GutaKola, L-Tyrosine Erhältlich bei: Al’s Headshop

So, da standen wir also. Zum Glück füllte sich die Tanzfläche relativ bald und der DJ ließ sich sogar hin und wieder dazu herab, kein Goa-Trance zu spielen. Wie gesagt hin und wieder. Aber wir sind da ja relativ kompatibel (wirklich?). Um den langsam eskalierenden Bierkonsum auszugleichen, musste dann relativ schnell die erste Packung Herbals ihr Leben lassen. Und, alter Schwede, die funktionieren tatsächlich, wie wir bald gegenseitig an unseren irren Augen erkennen konnten. Es ist zwar nicht ganz so psychoaktiv wie die illegale Variante – aber

www.als-head-shop.de



17 berlin

TERMINE The Real McKenzies

Der fette Freitag

Date: 04. März 2004 Location: SO 36 Entry: 11 Euro

Das SO 36 ist ja bekannt für seine wilden Partys. Sei es der Ellectric Ballroom, das Gayhain oder auch seine vielen verschiedenen Konzerte. Am vierten März scheint es nun mal wieder für alle Punkrocker wild zu werden. The Real McKenzies werden die altehrwürdigen Hallen des SOs rocken und dabei werden wohl nur wenige Augen trocken bleiben. Den Sound dieser Vancouver-Truppe lässt sich wohl am besten mit einer Mischung aus Sex Pistols und der schottischen Folklegende Robbie Burns beschreiben. Der Bandgründer und Leadsänger wurde schon zu Kindestagen von seinen Eltern gezwungen schottische Musik zu singen. „Eine schottische Punkband zu gründen, war dann die beste Möglichkeit sich zu revanchieren.“ erklärt Paul McKenzie dazu. Seit 1994 tourt die Gruppe nun schon durch die Lande und sie haben dabei schon manche schräge Location erlebt. Ins SO36 passen sie wohl wie die Faust aufs Auge – rock’n’roll und viel Spaß!

LOSTPROPHETS

Date: 05. März 2004 Location: Casino Entry: 6 Euro

Sphärische TechnoBreaks und alles, was Spaß macht. Das wird man zumindest an diesem Freitag im Casino um die Ohren bekommen. Bei den DJs geben sich Sven Dohse, Gianni Vitiello und Aroma Aka Discopiml die Klinke in die Hand. Das Casino überzeugte gerade im letzten Sommer durch angenehme Partys vor ihren Türen. Jeden Sonntag konnte man mit Sonnenschein und guter Laune das Wochenende ausklingen lassen. Diesen Freitag wollen sie aber lieber ins Wochenende starten. Sie selber beschreiben dieses Event als „Fett,Fett,Fett,Fett,Fett,Fett,Fett,Fett,Fett!!!!!!!!!!!!“ – Na dann bleibt wohl nicht mehr viel zu sagen. Und am 13. März kommt dann auch noch Boris ins Casino – für alle Fans der elektronischen Musik auch ein Termin zum Vormerken. www.casino-bln.com

www.realmckenzies.com

Date: 06. März 2004 Location: Knaak Entry: 14 Euro

2001 war ein gutes Jahr für Ian Watkins (Gesang), Mike Lewis (Gitarre), Lee Gaze (Gitarre), Stuart Richardson (Bass), Mike Chiplin (Schlagzeug) und Jamie Oliver (Gesang/Turntables/Sampler). Nicht nur, dass die sechs Waliser zu den besten britischen Newcomern des Jahres gekürt wurden und dass sie in Großbritannien über 140.000 Exemplare ihres Debütalbums „The Fake Sound Of Progress“ verkauften. Die LostProphets erfüllten sich außerdem den Traum, mit den ganz Großen ihres Genres um die Welt zu touren. Linkin Park, The Used und Glassjaw sind nur einige der Namen, mit denen die Band die Bühne teilte. Mit ihrem neuen, zweiten Album „Start Something“ müssen die LostProphets keinen Vergleich mehr scheuen. Die Platte stellt nicht nur eine Optimierung ihrer Stärken dar, sondern auch den künstlerisch so wichtigen, nächsten Schritt. „Wir haben das Beste aus dem letzten Album kombiniert mit neuen Ideen und unser ganz eigenes Ding daraus gebastelt“, erklärt Sänger Ian. www.lostprophets.com

Streu einen Samen

Monster Magnet

Date: sollte schon bald sein Location: auf Erde Entry: je nach Samenwahl!

Berlin ist trist und grau. Eine Großstadt versumpft in ihrer wintergewollten Depressionsstimmung. Doch das muss nicht mehr länger so sein, denn erstens kommt bald der Sommer und damit die Sonnenstrahlen wieder zurück und zweitens sprießen damit wieder all die Pflanzen aus dem Boden, die wir ja alle so gerne mögen. Wer nun seine Stadt verschönern will, sollte sich nach draußen begeben und Samen der verschiedensten Blumen streuen. Natürlich wäre gerade Hanf ein blühendes Signal für all die Prohibitionisten – denn wir sind schließlich überall – aber auch andere Blumen werden immer wieder gerne gesehen. Gegen Tristes und Einheitsbrei für bunte Straßen, Parks und Plätze. Jede Abwechslung erfreut das Herz und jeder Samen wird einmal aufgehen und zeigen wie grün unsere Hauptstadt sein kann. Und ihr könnt sagen „Ich hab Berlin bunter gemacht!“ Das ist doch schon mal was.

Kraftwerk

Date: 18. März 2004 Location: Columbia Halle Entry: 23 Euro

Monster Magnet rocken und das ganz gewaltig. Die vier Jungs aus New Jersey beweisen wie Heavy Music im neuen Jahrhundert klingt und klingen muss. Uns erwartet ein majestätischer Höllenritt mit typischen, fetten Monster Magnet-Riffs, viel Power und kristallklaren Vocals. Begleitet werden sie von hochexplosivem Punk’n’Roll aus Skandinavien, die auf den Namen GLUECIFER & THE QUILL hören. Monster Magnet gründete sich Anfang der Neunziger. Damals erschien eine kleine aber feine EP bei Glitterhouse Records unter dem damaligen Arbeitstitel „Monster Magnet“. Das erste Projekt der vier Jungs aus New Jersey, die ihre Inspiration vornehmlich der halluzinogenen Chemie verdanken, was wiederum am deutlichsten der Gitarrenarbeit des John McBain zu entnehmen ist. Vor allem dank seinen Syd Barrett-getränkten Psychedelia-Ausflügen gilt der erste „wahre“ Band-Longplayer „Spine Of God“ bis heute für zahlreiche Fans als beste Werk der Gruppe.

Date: 25. März 2004 Location: Tempodrom Entry: 36,50 Euro

Im Sommer 2003 haben Kraftwerk ihr Album „Tour de France Soundtracks“ veröffentlicht und landeten damit auf Anhieb auf Platz 1 der erfolgreichen Media Control Charts, was Kraftwerk ihren bislang größten Charterfolg hierzulande bescherte. Ihre spektakuläre Live-Performance bei den MTV Europe Music Awards im schottischen Edinburgh machte international Schlagzeilen. Auf ihrer Welttournee starteten die Jungs vom Kraftwerk in Helsinki (Finnland) und werden über 34 Konzerte in Europa und Japan veranstalten. Am 25. März werden zwei Konzerte im Tempodrom stattfinden, das erste ist bereits ausverkauft – also wer noch Kraftwerk lauschen will, muss sich beeilen. Zur Tournee erscheint Anfang 2004 die neue Single „Aéro Dynamik“ mit speziellen Remix-Versionen. www.tempodrom.de www.kraftwerk.com

www.monstermagnet.net

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 austria

Newssplit Filmausstatter belieferte Koch mit Cannabis Weil sie mehr als 60 Kilogramm Marihuana und Cannabis nach Wien geschmuggelt hatten, wurden ein vegetarischer Koch und ein Filmausstatter zu eineinhalb und zwei Jahren Haft verurteilt. Im Fall einer erfolgreichen Therapie müssen sie die Strafe nicht verbüßen. Der vorbestrafte Filmausstatter hatte 1998 eine „Geschäftsbeziehung“ mit einem holländischen Drogenhändler begonnen. Mehrere Lieferungen nahm er entgegen, drei Kilogramm schaffte er selbst in die Bundeshauptstadt. Später bediente er sich des Postwegs. Den Großteil des Cannabnis überließ er zum Weiterverkauf dem Koch.Die Sache flog im September 2003 auf, als bei einer Hausdurchsuchung in der Unterkunft des Filmausstatters eine Marihuana-Plantage mit 110 Pflanzen entdeckt wurde. Erst Schüsse stoppten den Drogenlenker Ein Autofahrer, der wohl unter Drogeneinfluss stand, hat Kärnten in Atem gehalten. Erst eine Straßensperre und Schüsse in die Reifen zwangen ihn nach wilder Verfolgungsjagd zur Aufgabe. Gegen Mittag war die Gendarmerie in Ferlach von mehreren Passanten alarmiert worden, dass in der Stadt ein Auto unterwegs sei, bei dem ein Bein aus dem Seitenfenster hängt. Mehrere Streifen und der Hubschrauber machten sich auf die Suche. Inzwischen war der Mann nach Feistritz / Rosenthal gefahren. Durch waghalsige Überholmanöver versuchte er sich der Verfolgung zu entziehen. Mit einem Lkw wurde eine Straßensperre errichtet. Doch der Amokfahrer gab Vollgas. Dabei beschädigte er zwei Dienstfahrzeuge. „Daher blieb den Beamten nicht anderes übrig, als Schüsse in die Reifen abzugeben“, sagte Bezirkskommandant Major Hannes Türk. Als er festgenommen wurde, schlug der Mann um sich. Ein Gendarm wurde verletzt. Beim Amokfahrer handelt es sich um einen 45jährigen Klagenfurter ohne Führerschein. Im Fahrzeug wurde Cannabis gefunden. Hanfplantage hinter falscher Wand Einen Zufallstreffer landeten die Gendarmen vom Posten Lans. Eigentlich waren sie zu einer Familienstreitigkeit ausgerückt – doch bis zu ihrer Ankunft war schon Gras über die Angelegenheit gewachsen. Im wahrsten Sinne des Wortes – denn in der Wohnung des Angreifers stießen die Beamten auf eine riesige CannabisPlantage.

Schwarzer Afghane des Rechtsstaats Kiffen, nicht Auto fahren und trotzdem bestraft werden? An manchen, den nachdenklichen Tagen, frisst einen geradezu der Neid. Oder die Scham – oder beides. Tage sind dies, an denen der Österreicher zur Kenntnis nehmen muss, wie sehr das Land, das er bewohnt, doch österreichisch ist. Wochen hindurch hat er sich zugedröhnt mit all dem Schwachsinn, aus dem hier das öffentliche Leben besteht. Und dann genügt zuweilen ein ganz kleiner, peripherer, oft geradezu lächerlicher Anlass, um inne zu werden, wie gestraft der Österreicher ist mit seinem Österreich. Ein solcher Anlass kann zum Beispiel ein flüchtiger Seitenblick in einer Buchhandlung sein. Der pure Zufall führt einen zu „Cannabis, Straßenverkehr und Arbeitswelt": ein Titel, so abseitig, dass einem ganz warm werden kann ums Herz. Das Kraut ist ja – na ja: schon – eine Art Jugenderinnerung. Wolfgang Ambross’ Gesang vom Schwarzen Afghanen trägt einen in die Zeit vorm axialen Bösen zurück. Einer der beiden Autoren, Michael Karus, ein Diplomphysiologe, sieht aus wie einer der beiden ZZ Tops. Man könnte schwören, ihn einst in der Nähe von Tetuán kennen gelernt und ein paar Worte über den Roten Libanesen mit ihm gewechselt zu haben. Das Buch, das er und sein Kollege vom „nova-Institut für Ökologie und Innovation“ vorgelegt haben, bringt einen aber rasch ins Gegenwärtige zurück. Denn es ist, wissenschaftlich untermauert und penibel recherchiert, ein Beitrag zu einer politischen Debatte in Deutschland. Ein schlichtes, ein – ohne Anführungszeichen – nüchternes Thema: Nach der 1998 beschlossenen „Fahrerlaubnisver-ordnung“ kann Haschisch- und MarihuanaKonsumenten auch dann der Führerschein abgenommen werden, wenn sie gar nicht mit dem Auto gefahren sind. Die Droge führe nämlich zu einer generellen Beeinträchtigung, sagt zumindest der Münchner Psychologe Werner Kannheiser in seinem Gutachten für den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof.Kritiker, darunter die Herausgeber, sehen darin freilich eine verfassungswidrige Ungleichbehandlung. Man stelle sich, so die frühere Drogenbeauftragte Christa Nickels, nur vor, wenn jedem, der eine Flasche Wein zu Fuß nach Hause trägt, der Führerschein entzogen würde. Die Regelung diene einfach dazu, einen Strafrechtsersatz dafür zu schaffen, dass der Konsum von „geringen Mengen“ seit 1994 straffrei gestellt worden ist. Die beiden Herausgeber konfrontieren das bis heute rechtswirksame Gutachten des Münchner Professors mit den Ergebnissen der neuesten Studien und schaffen so eine Grundlage für die anstehende Debatte, die auch die in den USA bereits gängigen Drogenscreenings beim Einstellungsgespräch umfasst. In 19 Beiträgen referieren 13 Autoren den neuesten Stand der Cannabis-Forschung, wobei naturgemäß auch die traditionelle Gegenüberstellung von Cannabis und Alkohol – das stärkste Argument für eine Liberalisierung – nicht fehlt. Das Buch kann allen empfohlen werden, die sehen wollen, wie politische Debatten auch geführt werden können. Hierzulande, wo Fachwissen eher als Hinderungsgrund für die Teilnahme gilt, ist das Thema ja auch im Gespräch. Im Gespräch? Unlängst haben ÖVP und FPÖ im steirischen Landtag beschlossen, Drogentests bei der Führerscheinprüfung einzuführen. Beide Parteien legten eigenständige Anträge vor. Die FPÖ war empört, denn für solche Dinge fühlt sie sich zuständig. Die Frage, ob es sinnvoll, mit Persönlichkeitsrechten vereinbar, dem Gleichheits-grundsatz entsprechend sei, wurde dann folgerichtig gar nicht erst gestellt. (Der Standard, Printausgabe, Wolfgang Weisgram). Elisabeth Trksak

In seinem versteckten Gewächshaus hatte ein Aldranser seit mindestens vier Jahren mit viel Liebe und großem technischen Aufwand HanfStauden gezüchtet. Erfolgreich: „Wir gehen davon aus, dass er insgesamt etwa 1.200 Gramm Cannabis von wirklich guter Qualität geerntet hat“, berichtet Ermittler Markus Seywald. „Uns ist gleich seltsam vorgekommen, dass der Mann uns auf keinen Fall in seine Wohnung lassen wollte“, schildert er weiter. Die Gendarmen bestanden deshalb auf einen Blick ins Innere des Heims. Und mussten nicht lange nach dem Grund der Besucherscheue suchen. Auf einem Tisch lagen noch die Überreste vom letzten Joint, den sich der Aldranser gerade gedreht hatte. Doch konnte das bisschen Suchtgift für den intensiven süßlichen Geruch verantwortlich sein, der sich durch die gesamte Wohnung zog? Hinter einer falschen Wand verbarg sich ein Paradies für Hanf-Fans. In 30 Töpfen wucherten prachtvolle Gewächse – dank des Einsatzes von Wärmelampen und Luftfeuchtigkeitsspendern. Der Aldranser und einige Freunde, mit denen er den Ertrag geteilt hatte, wurden angezeigt.

supergünstige Stecklinge


16 austria

Kava Kava - Hawaianische Naturdroge: Da wir alle in einem Zeitalter der Veränderungen leben, interessiert es den einen oder anderen sicherlich brennend, was sich in Sachen „Naturdrogen“ auf unserem Planeten so alles herumtummelt?? Oder nicht?

Weil sich aber sicherlich viele Interessenten und Verbraucher schon informiert haben, dass der Gebrauch der Pflanze zu Leberschäden führen kann, habe ich ein anderes sehr interessantes Mittel gefunden, das frei erhältlich ist und ebenfalls Kava Kava enthält. Wer unter Konzentrationsstörungen und nervlichen Belastungen leidet oder sich disharmoniert fühlt, mit Veränderungen schlecht zurecht kommt oder Erwartungsängste, bezogen auf Prüfungen, Vorstellungen oder Vorträge, soziale Auseinandersetzungen etc. dann schaut mal auf die „Pekana“-Webpage schauen. „Psy-Stabil“ hilft da auch, auf pflanzlicher Ebene versteht sich. Die Inhaltsstoffe der Spezialität sind so abgestimmt, dass eine heitere Gelassenheit bei klarem Gedankenfluss auftritt, welche ermöglicht, den Tagesanforderungen uneingeschränkt gewachsen zu sein.

Nun zuallererst stelle ich mal die Behauptung in den Raum, dass viele Leser und Leserinnen hin und wieder kleine Verunsicherungen, Ängste oder auch ein wenig Schlaflosigkeit im alltäglichen Leben quälen. Sei es wegen des stressigen Berufsleben, zu wenig Sport oder gar wenig Sex, Sorgen und anderem. Hin und wieder scheint es, als stehen wir unseren ureigenen Ängsten gegenüber. Und da ich nicht zu den morgendlichen Meditierenden oder abentlichen Yoga-Gehern zähle, machte mir ein alter und sehr lieber Freund ein Angebot: Kava Kava aus Hawaii. Direkt und unverfälscht. Ich zähle ja zu den abenteuerlichen Mädchen und risikofreudig bin ich auch, und meine Neugier trieb mich in Richtung „Greg“, der Freund, der mir seine geheimnisvolle Box aus Hawaii zeigte. Ich muss zugeben, zuallererst verwirrte mich das Ganze schon ein wenig. Die Auswahl war zu groß: Kava-Paste, Kava-Wurzelpulver oder dieses schamanische „Kava – for you dreams“ – stellt einen tiefen Schlaf zur Verfügung und man entspannt sich.

Dieser Bericht ist mein Beitrag für mehr Verständnis und Toleranz gegenüber den vielen wunderbaren Pflanzen dieser Welt – und seien wir doch ehrlich: Ob Marihuana oder Kava Kava, vergleichbar mit den in Europa legalen Drogen, Alkohol oder Zigaretten sind die doch ein Wahnsinn? Wahrscheinlich ist vor allem das Fehlen einer Orientierung hinsichtlich der grundlegenden Prämissen in der Drogenpolitik für die aktuell verworren scheinende Situation verantwortlich.

Was ist am besten, wo sollte ich anfangen? Und da ich das nicht wusste folgte ich Gregs Rat und fing mit der Kava-Honig-Paste an, die mir nach der Einnahme sofort die Spitze meiner Zunge betäubte. Nach einer Weile fühlte ich dieses unglaublich euphorische „ich-könnte-Bäume-ausreißenGefühl“. Es verbreitete sich in meinem ganzen Körper, vielleicht ein bisschen mehr in meinem untersten fraulichen Körperteil . . . ein fantastisches Gefühl. Ich spürte, dass dieser Abend noch sehr lustig werden würde – ich alleine mit einem verrückten Strasbourger und dieser Box aus Hawaii – samt schamanischen Inhalt. Doch woher stammt das, und wie kann man das Kava Kava-Pulver optimal einsetzen? Die ursprünglich vermutlich in Neuguinea beheimatete Pflanze wurde im pazifischen Raum kultiviert und verbreitet, da sie für die Einwohner Polynesiens im religiösem, gesellschaftlichen und politischem Leben eine bedeutende Rolle spielt. (Und für mich. Eindeutig, was von solch schöner Insel stammt, kann nur gut sein!) Kava Kava ist ein zwei bis drei Meter hoch wachsender Strauch mit großen, herzförmigen Blättern (siehe Bilder). Medizinisch verwendet wird der fleischige Wurzelstock, der bis zu zehn Kilogramm schwer werden kann.

... oder nur europäischer Kick?

Elisabeth Trksak

Den vor allem im Wurzelstock vorkommenden Kava-Pyronen Kavain, Methysticin, Yangonin und anderen Inhaltstoffen wird eine angstlösende, beruhigende, krampflösende und schmerzstillende Wirkung zugeschrieben. Die Schlafqualität soll gebessert werden. Der genaue Wirkmechanismus ist jedoch noch unbekannt. Zubereitungen aus dem Kava-Wurzelstock werden zur kurzfristigen Behandlung nervös-ängstlicher Unruhezustände angewandt. (Ich möchte noch eine aphrodisierende Wirkung hinzufügen, die ich eindeutig spürte – oder vielleicht bin ich von Natur aus so . . . na so . . . ok, lassen wir das lieber).


17 austria

Auch im März gibt’s wieder jede Menge Tipps von mir, see ya . . .

TERMINE Bunfire Squad: 1st Caribbean Vibes

The Globe

Wann: 04.03., 22 Uhr Wo: Electric Hotel, Lehargasse 7, 4.Stock, 1060 Wien

Am 2. November 2003 eröffnete der legendäre Soul & Funk Club Soulsugar seine Pforten in einer brandneuen Location in der Nähe des Naschmarkts in Wien. Die Location beteht aus zwei Floors, wobei einer als Chill Out Area gedacht ist und der andere mit einer großen Galerie ausgestattet ist. Das „Electric Hotel“ hat seinen Namen nicht ohne Grund erhalten. Kilometerlange Kabel ziehen sich durch das ganze Haus. Das Gebäude wurde 1898 als erstes K&KFernmeldezentrum errichtet und dient heute noch als Schaltzentrale der Telekom. Für mehr als 105 Jahre blieben die Räume im Verborgenen und werden jetzt erstmals seit 105 Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. A night full of Reggae and Dancehallmusic. Special Guest - Jah Power Sound: I-Lik Chalwa, O$$ Bo$$ hosted by Lady Bk, Rashizzl, I Man Do, Mc Fireman &Friends

Wann: 06.03., 22 Uhr Wo: 6850 Dornbirn, mehr auf der Homepage

The Globe ist in erster Linie ein World-Music-DanceEvent mit extravagantem, jedoch durchaus tanzbarem Sound aus aller Welt. Zu hören sind orientalisch-westliche Mixes als auch südamerikanisch-afrikanische Klänge, welche durch deftigen Funksound und moderne Beats jeder Generation ein Tanzerlebnis der Sonderklasse garantieren. Untermalt wird der Abend mit visuellen Effekten, die mittels Datenbeamer auf eine Großleinwand projiziert werden, um nicht nur akustisch eine Weltreise erleben zu können. Der Spielbodensaal wird in orientalisches Flair eingetaucht, welcher mit Kerzenschein und Räucherstäbchen sowie indischen Tüchern an 1000undeineNacht erinnern. Als Überraschungshäppchen sind die kurzen LiveGigs zu sehen, welche der Veranstaltung auch noch etwas Konzertcharakter verleihen.

Heiße Rythmen. Idealer Ort um mal so richtig eng zu tanzen . . . feel the Vibe – Baby! www.electrichotel.at DJ Friction & DJ Thomilla Wann: 18.03.2004, 22 Uhr Wo: WUK 1090 Wien Eintritt: 13 Euro, VVK 10 Euro

Die Body Movin’ Club-Tour führt die beiden DJs Friction (siehe Seite 12) und Thomilla (Turntablerocker) in trauter Zweisamkeit durch etliche Clubs im deutschsprachigen Raum und beide haben sie ihre neuen Werke im Gepäck. Beide bringen sie also ein neues Album raus und zwar gleichzeitig am 1. März 2004! DJ FRICTION: SOULSONIC (Four Music/Promo Musicnet) DJ THOMILLA: THOMILLA FREEZE (Polydor)

The return of Alleinunterhalter – Mambo Kurt spielt mit seiner Hammondorgel, DJ NUD und DJ Endphase aus Graz und DJ Fantomas sorgen für die besten Schlager. Seit Menschengedenken versuchen Künstler die Liebe dingfest zu machen. Sie in ihrer Größe zu erfassen und zu transportieren. Ein Genre gibt sich dabei besonders viel Mühe und hat sich dem großen Gefühl Liebe voller Inbrunst verschrieben: der deutschsprachige Schlager. Kaum eine Musikrichtung hat zugegebenermaßen so viele entbehrliche Platten produziert, aber auch kaum eine, die derart viele Diamanten hervorgebracht hat. Drei DJs haben jahrelang danach gesucht. DJ NUD und DJ Endphase aus Graz und DJ Fantomas aus dem Wiener Tanzcafé Jenseits. Die besten Schlager aus vergangenen Jahrzehnten hören Sie bei der Eröffnung der neuen Saison im Grazer Schauspielhaus. Wie etwa Karel Gott, der Rolling Stones-Songs auf Deutsch interpretiert oder Schlagerhits aus den 60er-Jahren der DDR. www.festspielhaus.at

Fop - Forms of Plasticity Wann: 07.03., 12–14 Uhr Entry: free Wo: Rathaus Wien, 1010 Wien

FOP steht schlicht für „Forms of Plasticity“. Aufgefallen waren FOP länger schon als „hervorragend improvisierende“ (Christian Bakonyi, Jazz. zeit) Live-Band im Rahmen der „Midnight Sessions“ des Wiener Jazzclubs Porgy & Bess. Prominente Gäste wie etwa der international geachtete Saxophonist Wolfgang Puschnig, die DJs Bionic Kid und Zuzee von den Wiener HipHop/ BreakbeatHeroen „Waxolutionists“ oder der Geiger Andi Schreiber fühlten sich im groovebetonten Klangkorsett des Quartetts rasch heimisch. Die FOP-Formel, mächtige Beat-Muster mit melodischen Trompetenlinien, fettem Bass und agilen FunkGitarrenriffs zu kombinieren und so der Assoziationsgabe der Gäste mit Spielfreude und Verve auf die Sprünge zu helfen, wurde auch im Studio beibehalten. Und sogar verfestigt. Hier täuschen keine Computernerds Virtuosität vor. Hier wagen im Herzen und an Jahren junge Musiker eine sanfte Kollision zwischen Kunst und Kommerz, zwischen Historie und Zukunftsperspektive. FOP formen, wuchten und biegen das Musikmaterial mit verblüffender Geschmeidigkeit. www.fop.at


15 Pot Party-Review:

Newsflash: Banana Joe goes Koka-inoe

Die Bonner Bananenkisten sind scheinbar keine Transporteinheiten der gewöhnlichen Art. Wie ein ansässiger 59-jähriger Früchtehändler aus Siegburg bewies, kann man solcherlei Warenverpackungen auch für andere Dinge benutzen. Die Staatsanwaltschaft wirft jenem Früchtehändler vor, per Gütertransport massenweise Kokain aus Südamerika eingeschmuggelt zu haben. Versteckt hat jener das edle Pülverchen angeblich in den Kisten, in denen sich eigentlich nur Bananen befinden sollten. Insgesamt wird Banana Joe die Einfuhr von 1,3 Tonnen reinsten Kokains vorgeworfen. Der Wert: 26 Millionen Dollar.

Der könnte glatt mein Dealer sein

Dass der Drogengebrauch ein Phänomen ist, welcher quer durch alle Berufs- und Sozialschichten verläuft, ist zwar nichts wirklich Neues mehr. Allerdings sollte es manch einem schon zu denken geben, wenn ein User seinen Stuff bei einem Dealer kauft, der eigentlich sogar sein Sohn sein könnte. So hat die nordrhein-westfälische Polizei in relativer Nähe zum niederländischen Grenzbereich eine dort kräftig agierende Vertickerbande hochgenommen. Ihr primäres Wirkungsfeld war die Ecke Düren und Bochum. Und jetzt kommt’s: Chef dieser „Drogenbande“ war ein 20-Jähriger, der hätte der Sohn von mach einem Kunden sein können.

Earthbound-Goa-Party am 7.2.2004 in Ostbevern Leider hätten die Leser der Februar-Ausgabe nicht an dieser prachtvollen Festivität partizipieren können, selbst wenn sie es gewollt hätten. Wie bekannt hat sich der Erscheinungstermin aufgrund aktueller Anlässe um eine Woche nach hinten verschoben. Deshalb konnte dieses Party-Date nicht mehr rechtzeitig die potenziellen Empfänger erreichen.

Kubische Fäden-Konstrukte, von ihren Schöpfern liebevoll installiert und als „Polaris-Deko“ betitelt, generierten in Kombination mit einer fein abgestimmten Be- bzw. Ausleuchtung und den phantasievollen UV-Gemälden von Yvonne eine äußerst atmosphärische Tanzlocation. Datt ganze Dingen lief bis 18 Uhr Sonntag abends. Dann waren die Kräuterelexiere alle alle, ebenso auch die Kraftreservern der noch verbliebenen und ebenfalls die Nerven der Nachbarn am Ende.

Als kleine Wiedergutmachung folgt eine weitere Folge aus der Reihe „subjektive Erlebnisberichte eines kleinen Aliens“. Erst des Sonntag-Morgens, nach einer laaaangen und äußerst erfrischenden Regenerationsphase und dem darauf folgendem gesundem und ausgewogenem Frühstück, ging das kleine Alien los mit einigen anderen Artgenossen in Richtung Hauptbahnhof. Da draußen ganz ekelhafte äußere WetterKonditionen herrschten (es war voll windig und nasskalt), beschlossen das Alien und weitere Leidensgenossen diesem Missstand mit diversen Kräuterelexieren Abhilfe zu verschaffen. Eine Basis dafür hatten sie ja bereits mit dem Ritual der gemeinsamen Nahrungsaufnahme geschaffen. Während der Hinreise gab es einige aufregende Erlebnisse mit einer kapitalistisch konditionierten Kontrolleinheit, begrifflich bezeichnet mit den Buchstaben „Schaffner“. Am Trance-Port „Earthbound“ angekommen galt es erst einmal viele große und kleine „HALLOS“ und viele „BOOAS“ von sich zu geben. Die Veranstaltung war zwar nicht so gut besucht wie die vorherige (die Veranstalter haben sogar Miese gemacht), aber trotz des stürmischen Wetters war die Stimmung richtig schön und familiär.

Interessant war es für das kleine Alien zu beobachten, wie viele verschiedene DJs und wie viele andere interstellare Gäste von diesem Event angezogen wurden. Erstere gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer. Deshalb seien an dieser Stelle exemplarisch die DJs Roberdo, Sash (hat nix mit Bailando zu tun), Raphael und Buddhas Source erwähnt. Und sogar das kleine Alien durfte mal für ein, zwei Stündchen hinter die Turnies und mal so richtig Lärm machen. Zu seiner Überraschung haben sogar Taxifahrer und vermeintliche Zivilbeamte der deutschen Schutzwacht, Gäste aus Wuppertal oder gar dem 400 Kilometer entfernten Sachsen-Anhalt mit UV-aktiver Präsenz geglänzt und mit ihren Hüften geschwooft. Und alle, wirklich alle, hatten ihren Spaß dabei.. =) Einziges Manko: Etwas kühl ist es im Chill schon gewesen, trotz Pilzheizung. Alles in allem eine tolle Party und die nächste wartet schon am 03.04.2004 auf euch! Das Alien

Platten-Review:

OpenMindSound aus Münster Eigentlich gibt es den „OpenMindSound“ bereits seit ungefähr 1997. Für ein „richtiges“ Label (heißt offiziell angemeldet) steht der Name allerdings erst seit Anfang diesen Jahres. Aus diesem Grund gab es auch vor einigen Wochen den passenden Deckel zum Topf, nämlich eine OpenMindSound-Release-Party im Gleis 22 zu Münster. Dort konnte man sich erste kleine Tanzund Hörproben der anstehenden Neuveröffentlichungen zu Gemüte führen. Das Publikum bedankte sich mit deftig dampfendem Abgefeier und mit dem Bild einer mit dem Hintern wackelnden Meute. Der Name „OpenMindSound“ ist bei dem Label Programm. Das Soundspektrum lässt anhand von ästhetischen Emotionen am leichtesten so umschreiben: (Atmo)sphärisch, chillig, mystisch, fröhlich und bewegend. Ein weiteres Merkmal: Geil gemasterte Stücke und/oder Songs, die nahezu auf jedem Abspielgerät fett klingen. Schwierig wird es mit der Umschreibung, wenn man mit der Aufzählung von Musicstyle-Begriffen fortfährt. Anhand derer vermag man möglicherweise eindeutig eingrenzende Klangklassifikationen oder gar musikalische

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

- ein neues Label erklingt seinen Weg

Trennlinien vorzunehmen. Dieses „Einzäumen“ würde allerdings dem Soundspektrum bzw. dem Klangkosmos dieses Labels nicht gerecht werden.

Als kleines Bonbon ist der elfte Track als Video hörbar und könnte unter Umständen für einen krassen GedankenFläsh-Kick sorgen. . .

Außerdem versuchen doch grade die Leser des Hanf Journals „open-minded“ zu bleiben, eben nicht in konservatives Schubladendenken zu verfallen, sondern sich stattdessen progressiver Bewusstseinsentwicklung zu widmen, nicht wahr?!

Das dritte Release kommt von „The Osmotic Effect“ und lautet „Food for the Spirit“ (MSCD-03). Seicht plätschernd führt es den Hörer an kosmisch geistigen, non-esoterischen Sphären vorbei hin zu rhythmischen, sich ergänzenden Klanggebilden. Dabei darf der pilzig klingende Offbeat natürlich nicht fehlen. Doch auch groovige Ambient- und Downbeat-Elemente kom-men nicht zu kurz, sondern entfalten nach Drücken des Play-Buttons auf deinem CDPlayer ihre volle Blüte.

Am ehesten würden die Worte „gediegener Allroundsound“ den unbeschreibbaren Sound des Labels treffen. Doch was damit gemeint ist, können vielleicht folgende zwei Beispiele konkret veranschaulichen. Da wäre zum einen die Compilation „Imaginations“ (MSCD02). Jene enthält zehn sehr abwechslungsreiche Stücke, die von Acid-Jazz, kombiniert mit spacigen Synthi-Sounds, über instrumentellen Elektropop und experimentelle Klangcollagen den akustischen Rezipienten bis hin zum Reggea-Dub leiten. Manch einer würde sogar das Wort „ambient“ wählen. Doch wie ihr merkt, liebe Leser, führen diese „Worteleien“ eher zu Konfusion anstatt zu inter-subjektiven Klarheit oder auch nur Nachvollziehbarkeit des OpenMindSoundsvon vielen Künstlern, die in Münster bereits einen Namen haben, wie z. B. Waktuloopa (alias Heinzel; von diversen Chill-Floors bestens bekannt) oder Cydata. Bleibt nur festzuhalten, dass musikalisch eine sehr beachtliche Bandbreite erschlossen wird. Hier wird nicht ausschließlich mit Software und Computern gearbeitet, sondern erhalten ebenfalls unaufdringliche Vocals und tribalistische Instrumente ihren gebührenden Stellenwert.

Das alles erlebt der Hörer sehr dezent und nicht zu aufdringlich. Das Debüt-Album von „The Osmostic Effect“ kann man locker von Anfang bis Ende durchlaufen lassen, ohne genervt oder gelangweilt zu sein und, das ist hier die hohe Kunst, ohne dass es ins andere Extrem von eindonnernden Soundstürmen umschlägt. Der Mensch, der sich hinter diesen teils psychedelisch anmuten-den Songstrukturen verbirgt, heißt mit bürgerlichem Namen Alex Ranft. Ein sympathischer und durchaus talentierter auf-strebender junger Mann, der sich nur ungern in festgefahrene Strukturen und Kategorien einzwängen lässt. www.mindsoundrecords.com www.openmindflash.org www.waktuloopa.de

Gewinnen Gewinnen G ewinnen Quadratisch, praktisch, gut – ist nicht nur die neue Compilation von OpenMindSound, nein auch das Hanf Journal! Und da wir zwar nicht sportlich, aber dennoch toll sind verlosen wir auch gleich noch fünf brandneue „Imaginations“-CDs, das zweite Release von OpenMindSound. Email: buz@ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de

Mitmachen kann jeder der eine Mail an gewinnen@ hanfjournal.de mit dem Betreff „Open your Mind for eletronic Sound“ sendet und akzeptiert, dass wir den Rechtsweg nicht akzeptieren – so is das.

Also viel Glück


16 Pot

Cannabis-User gibt es viele: Von denen, die gelegentlich mal (passiv) geraucht, aber nicht inhaliert haben sollen, über die Fraktion der Hardcore-Kiffer, die sich jeden Tag mindestens ihre zehn Bongs reißen, bis hin zu denen, die Cannabis in seinem Facettenreichtum sinnvoll und bewusst für sich anzuwenden wissen. Zu Letzteren zählen zwei vom Schicksal gepeinigte und von Behörden bedrängte Brüder, wohnhaft in einer kleinen Eineinhalb-Zimmer-Wohnung in einem ruhigen Vorort einer kleinen Großstadt. Schon beim Passieren des Ortseingangs-schildes bekommt man den Eindruck, dass sich hier Katz und Maus gute Nacht sagen, man den Nachbarn noch persönlich kennt und jener nicht lediglich ein weiterer gesichtsloser Körper inmitten der anonymen Großstadt ist. Die Gegend wirkt insgesamt entspannt, „normal“ und könnte prinzipiell jeder Vorort in Deutschland sein. Wer würde auf die Idee kommen, dass es ausgerechnet hier Menschen gibt, die aufgrund unglücklicher Schicksale in ihren Lebensläufen, logisch inkonsequenter Gesetze und irrationaler Verhaltensweisen exekutiver Beamter von harmlosen Kiffern zu gemeingefährlichen Kriminellen werden können? Nun, gerade der Blickwinkel der (un)breiten Öffentlichkeit kann diese Tendenz begünstigen.

Da wäre einmal „Cheech“ (Name geändert), Frührentner, Baujahr ’68 mit einer täglichen Medikation von: LPolamidon Lösung 10 ml (Levormethadon 50 mg), MST Ratarddragees (Morphinhemisulfat 200-300 mg), Diazepam Tabl. (40-50 mg) und einer Vielzahl anderer Chemokeulen bei unerträglichen Schmerzschüben (Bedarfsmedikation), die aus Platzgründen nicht alle im Einzelnen aufgezählt werden können. Bei 1 bis 2 Gramm Gras täglich lässt sich die aufgeführte Medikation fast halbieren. Die Bedarfsmedikation lässt sich mit THC beinahe gänzlich ausschließen.

Beide wollen damit ein Zeichen in Richtung Legalisierung setzen. Allerdings fordern sie eine vernünftige und nicht eine totale Legalisierung von Cannabis. „Es gibt genug von denen, die es damit übertreiben, nicht klarkommen oder auch zu jung damit anfangen. Darum geht es uns nicht!

Die zwei Betroffenen, um die es sich in diesem Artikel handelt, werden angeklagt Marihuana angebaut zu haben.

Kiffer wie du und ich

In einem solchen Falle ist es nur selbstverständlich, wenn unser „Freund und Helfer“, die Polizei, die Wohnung stürmt, Handgelenke mit engen Handschellen quetscht und mit der Pistole um Ruhe bittet. Natürlich in Zivil und ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, worum es eigentlich geht, geschweige denn die Rechte vorzulesen. Bücher, teure Fachliteratur sowie diverse Küchenartikel (Kaffeemühle), dürfen da selbstverständlich auch ohne weiteres beschlagnahmt werden. Sadistische Verhaltensweisen, wie Erniedrigung, Sprücheklopfen, Aufziehen und mehrmaliges Eindringen in die Privatsphäre der zwei Geschwister werden dabei nicht als Schikane, sondern unter dem Begriff „Polizeipsychologie“ oder „Raucherpolizei“ subsummiert. Doch warum, frage ich mich als seriöser und rasender Reporter, nimmt man diese Risiken auf sich, wenn doch bekannt ist, dass der Anbau von Marihuana in Deutschland mit radikal-repressiven Maßnahmen sanktioniert wird, selbst wenn man den Status „Frührentner“ innehätte? Die Antwort(en): Selbstversorgung und „Polytoxikophilie“ (=Drogenmischkonsumenten).

„Chong“ will von der Pharmaindustrie unabhängig sein. Deswegen ist er auf selbstangebautes THC umgestiegen. Warum er nicht die legale Volksdroge Nummer eins zu Hilfe nehme, will ich wissen. „Alkohol in Kombination mit Medikamenten, steht in jeder Packungsbeilage: unter Vorbehalt.“ Diese legale Methode fällt also flach. Was bleibt also übrig, als auf THC zurückzugreifen, welches selbstproduziert um ein Vielfaches günstiger als die benötigten Medikamente ist? „Cannabis hat mir in meinem Leben mehr geholfen, als bisher angenommen. Was mir Schaden zugefügt hat, waren die ständigen Uppers und Downers in der Vergangenheit“ erzählt mir einer der beiden. Deshalb geht’s im Sommer nach Essen. Auf der www.pottdemo.de am 26. Juni wird es Redebeiträge von Tillmann Holzer (Vorstandvorsitzender des VfD), Dr. Franjo Grotenhermen (NOVA-Institut und IACM) und von einem der polytoxikophilen Brüder als Betroffenen geben, der seine Leiden schildern will.

Der Text ist ein anregender Impuls für Menschen in ähnlichen Lebens-lagen, Ungerechtigkeiten nicht über sich ergehen zu lassen, sondern genau umgekehrt, jene nach Außen, in den öffentlichen Fokus bzw. Diskurs zu tragen.

Zumindest hätte man, laut Berichten der lokalen Presse, eine „ganze Plantage“ in der Wohnung gefunden, die nicht einmal eine Größe von 30 Quadratmeter aufweist. Von „Plantage“ kann also keine Rede sein. Zudem berichteten die lokalen Medien nicht über den tatsächlichen THC-Gehalt der Pflanzen. Das hätte auch keine Schlagzeile gebracht, da die verkümmerten „Bonsai-Pflänzchen“ von Milben befallen waren. Stattdessen war die dramatische Rede von ca. 200 Pflanzen.

Angefangen von Alka-Seltzer mit sieben Jahren, über Rohypnol (Schlafmittel mit starkem Suchteffekt) war er mit 16 bereits voll drauf. Morgens Schmerzmittel, abends Schlafmittel. Die Psychopharmaka nehmen seitdem einen hohen Stellenwert in seinem Leben ein, da er sich dank jener nun wieder einigermaßen den alltäglichen Dingen im Leben widmen kann. Er nehme konstant selektierte Mittel ein, die ihn auf einem Level halten, der lebenswert ist.

Die Leidens-Geschichte zweier polytoxikophiler Brüder

„Chong“ (Name ebenfalls geändert), Baujahr ’69 ist angewiesen auf flüssiges Codein, hat ein äußerst unangenehmes Leiden im Genital-Bereich und wurde trotz operativ entfernter Milz beim Bund auf „T2“ gestuft. Auf dem Lande groß geworden kannte er zunächst nichts anderes, als sich mit Alkohol ins Koma zu saufen. Man braucht kein Fachexperte zu sein um zu erkennen, dass es sich bei diesen Opiaten um Schmerzhemmer und Symptomblocker handelt. „Wir sind Morphinisten“ äußert sich einer der beiden, als es mir einen Moment lang die Sprache verschlägt. Dann erblicke ich einen Haufen mit Aktenordnern und Unmengen von Papier. Ein ganzer Kubikmeter, mindestens zehn DIN A4-Ordner, voll mit Krankenakten. Zuvor befolgten sie ärztlich verordnete Medikationen bzw. starteten diverse substanzinduzierte Selbstexperimente aller Art. Beide haben erst mit ca. 20 Jahren das erste Mal gekifft. „Wir sind quasi Spätzünder.“ sagen sie. Sie entdeckten die Wirkung des THC erst, nachdem sie harte Drogen zu sich genommen haben und eben nicht davor. Von der Einstiegsdroge Cannabis kann also keine Rede sein. Doch nach dem ersten Joint wurde alles anders. Cheech und Chong schafften sich Literatur an und machten sich Gedanken darüber, wie und wo was wirkte. Seitdem lesen sie die Beipackzettel aufmerksamer und widmen sich vermehrt ihren humoristischen und kreativen Seiten. „Cheech“ nimmt seit fast zwei Jahrzehnten Opioide (Opiate) zu sich, weil er seit seiner Kindheit am ganzen Körper an chronischen Schmerzschüben und Schlafstörungen leidet. Hinzu kamen im Laufe der Jahre diverse OPs in und an sämtlichen Körperöffnungen.

Wir sind nicht dafür, dass Cannabis freigegeben wird für 14Jährige.“ Nachvollziehbar, da man argumentieren könnte, dass in einem solchen Alter die Psyche eines jungen Menschen noch nicht ausgereift und willensstark genug ist. In einem solchen Alter wird möglicherweise nur geringfügig bewusst über den Gebrauch des grünen Krauts zwecks kontrollierter und gezielter Anwendung reflektiert. „ Ein Alter von 21 wäre realistischer. Die Pubertätsphase muss ausgeklungen sein. Andererseits muss es Obergrenzen geben, damit die Leute nicht (zu) bekifft durch die Gegend fahren.“ Man soll ja auch nicht durch die Gegend „fliegen“, sondern am Straßenverkehr teilnehmen, mit einem möglichst nüchternen Sinn für die Realität. „Substanzaufklärung ist da besonders wichtig. Unsere Eltern hatten mit [illegalisierten - Anm. d. Red.] Drogen überhaupt nichts zu tun. Deswegen haben wir keine Ahnung von der Materie gehabt.“ Deshalb der Appell an alle ähnlich betroffenen Kiffer: Habt Mut und outet euch! Ihr seid nicht alleine!! Fälle wie „Cheech und Chong“ sind nur ein Beispiel von vielen auf der Spitze des deutschen Hanfbergs. Jedoch sind viele aufgrund der Angst vor repressiven Maßnahmen seitens der Exekutive, der Staatsanwaltschaft und der Deutschen Drogenpolitik, stark eingeschüchtert. Aber es gibt Möglichkeiten selber etwas zu bewegen und sich nicht nur wie ein Verbrecher behandeln zu lassen. Schreibt beispielsweise Briefe mit eurer Leidens-Geschichte an die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marion CaspersMerk (siehe auch Seite 06) poststelle@bmg.bund.de, denn jede Meinung zählt! Schreibt an redktion.pot@hanfjournal.de wenn ihr ein Sprachrohr sucht, einen progressiven Einfluss auf das BtMG und das öffentliche Bild von Cannabis auszuüben. Adam Zawadzki

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Trend- und szeneläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.


17 Pot Servus erst einmal an all die von kulturellen Verzückungsbonbons nicht genug bekommenden Feierwesen. Hier vor Ort spricht das EKG zu euch. Zum ersten Mal. Dokumentiert und nur für euch mit satter Druckerschwärze gebannt und in Farbe illustriert. Ihr werdet euch zu Recht die Frage stellen, wo denn das ALIEN, welches für gewöhnlich auf dieser Seite sein Acid verspritzt, abgeblieben ist. Tja, ich verrate nur soviel: Interplanetare Rekrutierung und ein leicht destruider Hang haben selbigen Harlekin in ferne Gefilde verschlagen.(Oder anders ausgedrückt: Vom Winde verweht.) Dass infolgedessen seine irdischen Aktivitäten kürzer treten, sollte euch nicht bitter stimmen. „ES be back!“ Ein kunterbuntes Potpourri im Sinne allgemeiner Horizonterweiterung steht diesen Monat auf dem Programm. Da sollte für jeden was dabei sein. Letzten Monat wurde Goethe erwähnt, und mit einem meiner Lieblingsdichter geht’s weiter: „Leben, wie ein Baum / einzeln und frei / und wie ein Wald / so brüderlich / das ist unsere Sehnsucht.“ (Nazim Hikmet) Die Essenz dieser Worte des Meisters: Genießt und lasst euch durchfluten vom Leben und zieht euer Ding durch, aber vergesst nicht, dass ihr nicht allein seid auf Mutter Erde.

TERMINE

Gemeinsam für Toleranz und Menschlichkeit! Wir bestimmen, was morgen abgeht!! Seelenbrände können gelöscht werden unter: redaktion.pot@hanfjournal.de

TUVALU

Johannes Heil – live @ Impuls

Date: 12.03.2004 Start: ab 23. Uhr Entry: 10 € Location: Azucar & Floor IV Grevenerstr. 89–91 Münster

„Goa makes the Party go round“. Ein weiteres Event des erfolgreichen Konzepts elektronisch geeichter Trancemusik. Gerade richtig um sich mal so richtig die wild wütenden Dämonen aus dem Leib zu vertreiben. Um dies zu gewährleisten, sind auf dem Mainfloor folgende Acts angekündigt: Sally Doolally, Kai Mathesdorf, Buggi und S. Borg. Des Weiteren „live in Concert“ Waktu Loopa feath. Sven Helbig, das erste Mal mit beatlastiger und tanzbarer Musik, Gourme Funk und der „Godfather of Chill“ Master Toshi himself, exklusiv aus der Psychoslovakei angereist, werden einem gehörig einheizen. In teuronischen Zeiten sind solche nicht ausschließlich auf Kommerz abzielenden Partys ein willkommener Zeitvertreib. Der Eindruck, der sich beim mehrmaligen Besuch dieser Party bestätigte, war, dass bombastische Bässe einen aus den Latschen donnerten und man mit unter anderem netten, kommunikationsfreudigen Wesen munter drauflos schnacken konnte. Also alles in allem eine einfach nur mit allen Sinnen zu genießende Veranstaltung, die unter einem günstigen Stern steht. Zu erwarten ist das Äußerste, das heißt, jeder wird nach Strich und Faden von abgehobenem Hammersound umgarnt werden.

IRIE VIBES 2 - REGGAE-DANCEHALL-DUB

Date: 19.03.2004 Start: ab 23 Uhr Location: Impuls-Club Schlosswall 1–9 (unter der Stadthalle) Osnabrück

Techno ist Techno ist Techno . . . Wer sich getreu dieser Formel die stylische Party entgehen lässt, ist selbst schuld. Im noch nicht mal einem halben Jahr existierenden Impuls-Club geben sich einige Größen der Szene ein Stelldichein der Extraklasse. Aus diesem Anlass gastiert an diesem Abend einer der Besten vom Ostdeutschen Label Kanzleramt. Auf zwei Areas wird typisches Clubfeeling geboten, chillige Einrichtung in Retro-Atmosphäre verleiten einen sein Haupt hier niederzulegen bzw. zu „schütteln“. Minimal-progressiver Techno von Könner Johannes Heil (live), NX 704, Rene Iwer und Konpress stellt eine ordentliche Palette an anspruchsvollen DJs dar. Liebhaber gepflegt-intelligenten Technos (no Schranzsessions) sind hier besten aufgehoben. Was tun, wenn einem der Beat in die Glieder fährt und man zu einem riesigen Hörorgan mutiert und der Begriff des „Ruhens“ die Party über aus dem Vokabular gestrichen wird? Leichter kann die Antwort nicht ausfallen: Nicht großartig grübeln. Es geschehen lassen.

Date: 19.03.2004 Start: Open 22 Uhr Location: Werk Null Lehnstr. 1 Bückeburg

Ob Schunkeln, Abspannen oder angeregtes Liming (sich viel und intensiv unterhalten im KaribikSlang), hier auf der im Underground operierenden Party ist alles drin. Zum Soundsystem, wo die DJs De Vit, Mr. Röhrig und Psychoman (ungewöhnlicher Reggae DJ-Name) das Sagen haben und den Taktstock in Form von Sunshinecoolness-Stimmung unter die Meute mischen werden. Der auf einer Reggaeparty für typische Ausgelassenheit sorgende Sound wird einen sicherlich mitnehmen und auf der Schaumkrone der höchsten Welle für genügend Spaß garantieren. An der Cocktailbar kann man sich genauso an den kreolischen, leckeren Drinks erlaben, als ob man unter der prall hernieder sinkenden Sonne sich auf einer Hängematte müde räkelnd dem Alltagsstress entflieht, das angeschlagene Gemüt besänftigt und den lieben Sorgen im Schatten großblättriger Palmen für eine geraume Zeit ein lebensbejahendes Adios! verkündet. Was bleibt da noch zu sagen, angesichts der Tatsache, dass ihr vor Sabber triefend und kläffend hin zu Party solltet. Denn wo sonst kann man für beinahe lau die oben beschriebene Atmosphäre in der Noch-Vorfrühlingszeit zur Neige erhalten.

www.impuls-club.net

www.tuvalu-party.de, Hotline: 0170 5 27 44 71

Goethes Faust

Von den Götterpflanzen zum Teufelskraut

Das Theater als Ursprung des Schauspiels und der Darstellung menschlicher Tragödien und Lebensläufe hat ein starkes Schrumpfen der Besucherzahlen zu beklagen. Ewig gleicher HollywoodKram ohne Tiefgang ist daran Schuld, dass die Bezeichnung „Kultur“ auf primitiver Tour durch den Kakao gezogen wird. Wie ein subtiler Hohn schlägt diese Entwicklung einem das Wasser ins Gesicht. Hiermit sei jedoch genug über das westliche Abendländle abgelästert. Regie führt Marcus Hamann in diesem Evergreen des deutschen Theaters, dessen Besuch kulturelle Bereicherung und Einsichten in die Abgründe der menschlichen Seele offenbart.

Date: 27.03.2004 Start: 10–14 Uhr Entry: kost au nix! Location: Zelt vor dem Stadthaus I Klemensstr. 10 Münster

Date: 24.03.2004 Start: 16.30–18.30 Uhr Entry: kost nix Location: Drogenhilfe der Stadt Münster Schorlemerstr.8

Date: 20./26./27.03.2004 Start: 20 Uhr Entry: 12 €/ 10 € ermäßigt Location: Freilichtbühne Porta, Drabertstraße, Minden

Der Klassiker schlechthin, der nicht vieler Worte bedarf. Die Geschichte eines Allroundwissenschaftlers, der an die Grenzen des Wissens stößt, getrieben von nimmer zu stillendem Begier und Neugierde. Seine verzweifelte Selbstpeinigung, als der Gehörnte höchstpersönlich ihm die Ehre eines Besuches abstattet und ihm das Angebot seines Lebens unterbreitet . . . . Der Plot dürfte hinlänglich bekannt sein. Doch durch eine Neuinszenierung dieses Gutes deutscher Klassik wird die Vergangenheit stets aktualisiert und damit in unmittelbare Nähe auch Theaterscheuer versetzt.

Techno-Tent

Psychoaktive Pflanzen und Pilze erleben bei jungen Menschen unter Namen wie „Herbals“ oder „BioDrogen“ ein ungeahntes Comeback. Dr. phil. Christian Rätsch, Referent der Reihe „Sucht hat immer eine Geschichte“ fungiert als Multiplikator bewusster Drogenaufklärung. Er, studierter Altamerikanistiker, Ethnopharmakologe und Ethnobotaniker, ist anerkannter Experte und Autor zahlreicher Bücher, wie z. B. „Weihnachtsbaum und Blütenwunder". Im Mittelpunkt wird er über Herkunft, Geschichte und Gegenwart dieser psychedelischen Naturprodukte referieren. Fern vom Verteufelungswahn solcher Stoffe in den Medien und des gesellschaftlich straighten Kurses, was den Gebrauch und den daraus resultierenden Konsequenzen für den Konsumenten angeht, schlägt Rätsch vor einen objektiv wissenschaftlichen Standpunkt einzunehmen. Die in der Natur der Sache vorhandene Nüchternheit wird dafür Sorge tragen, dass vorhandene Vorurteile und Stereotypen nach und nach abgebaut werden und mal endlich einen Blick zu haben, was es wirklich mit „Mescalito“ und Co. auf und in sich hat. Nun denn, wer wissen will, was das biologische Wesen dieser Kräuter ausmacht, und sich nicht länger an leerem Geschwafel darüber aufhalten will, der sollte unbedingt diese höchst informative Veranstaltung wahrnehmen!

Wat is dat denn? Eine berechtigte Frage, die dazu drängt, sie zu klären. In einem großen Zelt in der Innenstadt wird allen interessierten Leuten ein multimedialer Einblick in die Lebenswelt von Techno-PartybesucherInnen, den so genannten „Ravern“ oder „Techno-Kids“ geboten. Es wird eine Simulation der Partywelt geben, unterstützt mit dem dazu gehörigen Drumherum. Flashige Lichteffekte, kreative Deko(Deko = Gestaltung) und was natürlich nicht fehlen darf in der Aufzählung, die basslastige, dem ungeschulten Ohr dumpf vor sich hin schallernd vorkommende, genre-typische Monotonie aufweisende, ganz und gar elektronische Tanzmusik . Jetzt können sich auch Mama und Papa ein Bild und ein auf Eigenerfahrung zurückweisendes Urteil machen, indem sie selbst in die Welt ihrer Kinder und deren Feierhobbys abtauchen. Somit sollen sie sensibilisiert werden für eventuelle Unstimmigkeiten und Verständnisprobleme innerhalb ihrer Kreise. Eine an und für sich fruchtbare Idee, die den immer weiter schwindenden Dialogmangel zwischen den Generationen ermöglichen und bestehende Schwellen abbauen helfen soll. In diesem Rahmen soll ebenso von Perspektiven der Szene(n)/ Kultur(en) die Rede sein, genauso wie auch der Fokus auf Gefährdungspotenziale gerichtet wird, um eine wertfreie Vorstellung von dessen Mechanismen und Folgen zu schärfen.

www.eve-rave.de www.eve-rave.de

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 Seed west

Kiffer im Sportstudio

das Sportstudio. Total verqualmt und die Stehtische überladen mit Bier. Naja, es kommt nicht jeder rein. In diesem VIP-Bereich ist alles kostenlos. Später nach dem Hauptkampf wird dort ein riesiges Buffet aufgebaut. Ich habe nach einem Aschenbecher gefragt und einen bekommen, mit zwei nagelneuen Feuerzeugen. Was für ein Service! Aber LongPapers hatten sie keine da.

Am 17. Januar verteidigte Regina Halmich erneut ihren Titel und das ZDF freute sich über hohe Einschaltquoten: 5,37 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 19,9 Prozent entspricht. Das Sportstudio sendete live aus Karlsruhe. Und ich war leicht breit und live dabei . . .

Es laufen Kellner mit Häppchen und Sekt rum und einen Kaviarstand gibt es auch. Die Gewinnerin des Kampfes wird, umringt von einem Bienenschwarm von Fotografen, einmal im VIP-Bereich herumgescheucht und an einigen Ständen wie dem Kaviarstand, wird kurz zum Posen halt gemacht. FotoShooting mit Werbeeinblendung. Na tolle Show . . . aber immerhin: vier neue Feuerzeuge Zurück auf unseren Plätzen, schauen wir uns den HalmichFight an. Ich fotografiere und durch den Sucher sehe ich den glücklichen neuen Weltmeister im Halbschwergewicht, Erdei. Seine Freundin hat direkt vor mir gesessen und neben ihr war noch ein Platz frei . . .

Ich war wirklich gespannt. Das Bild von Gladiatoren im Kolosseum ist mir die ganze Zeit im Kopf herum gespukt. Die heutigen Gladiatoren kommen aus Box-Ställen. Was Menschen nicht so alles für Geld machen . . . „Brot und Spiele“ sag ich da nur. Natürlich kann das Kolosseum nicht mit der mickrigen 5.000-Leute-reinquetsch-dm-Arena verglichen werden – aber so weit weg liegt wohl mein Vergleich auch wieder nicht.

geht, nämlich um Ruhm und Ehre für das Vaterland! Und davor müssen wir uns alle erheben, aus Respekt! Ähm, na alle? Ich dann doch nicht. Ich bin Kiffer und klar im Kopf! Ich bleibe sitzen und werde merkwürdig angeschaut. Ich frage, als sie wieder sitzen, welches Land überhaupt zu Flagge und Nationalhymne gehört? Womit ich erstaunte Gesichter erntete und einige kleinlaute Kommentare. Doch hihi . . . keiner hat die ungarische Flagge gekannt.

Bemerkt hat ihn erst einmal niemand. Denn er kam alleine, ohne Bodyguards und Fotografen im Schlepptau. Alleine sind Celebritys kaum zu erkennen. So ganz ohne Boxhandschuhe sieht er eigentlich aus wie ein Kiffer. Vielleicht ist er auch einer und ich ärgere mich, weil ein so sympathischer Mensch nach dem Kampf nicht einmal einen Joint rauchen darf, um sich zu entspannen, da Cannabis seit Januar auf der Dopingliste steht.

Vor dem Eingang ein bisschen Security, ich sollte mein GrasMesserchen abgeben und auch noch einen Euro für die Aufbewahrung bezahlen. Ich war noch gar nicht richtig in Fahrt, von wegen Grundsatzdiskussion wegen erzwungener Gebühren, da durfte ich auch schon mein Taschenmesser mitnehmen.

Den nächsten Vorkampf, Regina wurde vom ZDF schließlich zum Hauptakt des Abends gekürt, bestreitet MichalczewskiBezwinger Gonzales aus Mexiko gegen den Ungarn Erdei. Es geht um den WBO-Titel (World Boxing Organization) im Halbschwergewicht. Und schnell wird mir klar, die hauen sich richtig. Das muss verdammt weh tun. Warum machen die das? Geld kommt jedenfalls sehr viel – vor allem durch Bier-Werbung – wieder rein.

Nicht weil Cannabis leistungssteigernd wirke, sondern wegen der Vorbildfunktion der Sportler, so wird argumentiert. Also werden wir Kiffer im Sport ganz klar diskriminiert. Der nachgewiesene Konsum hat schon einige Sportler um ihre wohlverdienten Medaillen gebracht.

In der Vorhalle fanden sich sechs Stände zur alkoholischen Massenabfertigung mit Bier in Plastikbechern. Und in der Arena sitzen in den ersten Reihen natürlich nur irgendwelche Funktionäre. In der zweiten Reihe, die VIP-Kartenbesitzer und für alle anderen, die nicht nur das gespannte, ruhige CasinoFlair spüren und trotzdem etwas sehen wollten, wurden über den „Seilen“ ein riesiger Monitore aufgehängt. Einige hatten auch Ferngläser dabei. Es waren sogar ein paar Boxfans anwesend, aber die waren eher eine Minderheit, da sie mehrmals erfolglos eine Welle zu starten versuchten. Die meisten Besucher der Veranstaltung waren Geschäftemacher aller legaler und illegaler Schattierungen, einschließlich mitgebrachter „KlischeeBunnies“. Außer der Weltmeisterschaft im Fliegengewicht der Frauen standen noch weitere Kämpfe an. Doch wer genau sich da nun die Fresse polieren sollte, konnte mir niemand sagen. Für die Leute um mich herum war das alles nur Fun – und Frauenboxen nahm sowieso niemand ernst, auch die anwesenden Frauen nicht. Aus Fun standen sie anscheinend auch schweigend und aufrecht da, während die Nationalhymnen mahnten, dass es hier um mehr als nur den endgültigen Sieg über den Gegner

Infos: http://www.boxingpress.de Mangas

Aber muss es denn wie überall bei Sport-Events Alkoholwerbung sein? Mal sehen was die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BzgA) dazu sagt: „Sport und Alkohol: was scheinbar nicht zusammenpasst, ist längst untrennbar miteinander verbunden. Man sieht es in der Werbung: kaum ein Sportereignis, das nicht von großen Brauereien zu Werbeauftritten genutzt wird. Deshalb kann es nicht darum gehen, den Alkohol aus dem Vereinsalltag zu verbannen. Wo Erwachsene . . . trinken, kann auch vom abstinenten Sportler Toleranz erwartet werden.“ Zitat aus der Broschüre „Kinder stark machen im Sportverein“, na dann Prost!

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

Immer, wenn es richtig klatscht, geht eine Welle der Begeisterung durch die Menge und alles schaut gebannt auf die Grossaufnahmen in den Bildschirmen um das Blut zu sehen. Ich finde das alles ziemlich schrecklich. Aber die Menschen um mich herum haben ihren Spaß. Ist für sie ein hipper Ort zum Rumhängen. Wir gehen uns in die VIP-Lounge stärken und entdecken, gleich nach der VIP-Security (die sind sogar freundlich)

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de


16 Seed west

Cannabis – grenzenlos strafbar? Wie bekifft darf man hinterm Steuer sitzen? Eine Frage, die Gemüter hochkochen lassen kann, auch bei den Grünen. Am Freitag, dem 06.02.2004, fand daher eine Podiumsdiskussion zur Grenzwertfestlegung von Cannabis im Straßenverkehr im Mainzer „schick & schön“ statt. Die Grünen und die Grüne Jugend von Rheinland-Pfalz hatten hochkarätige Fachleute eingeladen: Theo Pütz vom Bundesnetzwerk Drogenpolitik (BND), Prof. Dr. Günter Berghaus vom Institut für Rechtsmedizin an der Universität Köln und Michael Hettenbach, ein Rechtsanwalt, diskutierten vor circa 65 Zuschauern und beantworteten anschließend viele persönliche Fragen zu Cannabis und Führerschein. Wie wir aufmerksamen Hanf Journal-Leser wissen, gibt es im Gegensatz zur 0.5 Promille-Grenze beim Alkohol- Konsum bei Cannabis nur eine Grenze, und das ist die Genauigkeit des Nachweisverfahrens. THC wird auf eine andere Weise als beispielsweise Alkohol abgebaut. Alkohol wird linear abgebaut. Cannabis baut sich zunächst auch linear ab, doch dann setzt die zweite Phase ein. Der Abbau ist einer radioaktiven Halbwertszeit nicht unähnlich, das heißt aktives THC kann im Blut nachgewiesen werden, obwohl die psychoaktive Wirkung längst nicht mehr vorhanden ist. Wir Kiffer sind also die Gelackmeierten, egal ob wir den letzten Joint vor vier, acht oder zwölf Stunden geraucht haben. Und das, obwohl wir in den Statistiken meist besser abschneiden, wenn es um die Unfallverursachung geht. Prof. Dr. Berghaus scherzhaft: „Man kann sagen, dass wer unter Cannabis-Einfluss fährt, sicherer fährt . . . Es gab schon Fälle, wo einer bei grüner Ampel vorsichtshalber stehen geblieben ist.“ Als problematisch bezeichnete er, dass die Verkehrsgesetzgebung als Repressionsinstrument der Prohibition missbraucht werde. Es habe fast den Anschein, dass der Grenzwert nach dem Steuerertrag ermittelt werde, daher bei Cannabis Null und bei zugelassenen Medikamenten gar kein Grenzwert. Er bedauerte, dass Forschung zu Cannabis aufgrund des Betäubungsmittelgesetzes nicht möglich ist und Forschungsergebnisse wie die Kleiber-Studie ignoriert werden. Rechtsanwalt Hettenbach kritisierte: „Der Führerscheinentzug hat gravierende finanzielle Folgen, bei einem Durchschnittsfall entstehen rund 6.000 Euro an Kosten, und bei dieser Berechnung wurde die Zerstörung des Lebenslaufs, einhergehend mit dem Verlust der Arbeitsstelle, nicht mit einbezogen.“ Und „Ich habe jegliche Hoffnung auf Veränderung durch die Politik aufgegeben.“ Abgesehen von seiner normalen Anwaltstätigkeit betreibt er die Seite www.jurathek.de. In dem Forum der Seite gibt es kostenlose und kompetente Tipps zu rechtlichen Fragen.

skandalös. Ein verdächtigter, potenzieller Kiffer müsse im Zweifelsfall seine Unschuld mit teuren Untersuchungen wie Urintests, Blutproben und Reaktionstests bis hin zur MPU beweisen und alles selber bezahlen. Bereits an dieser finanziellen Hürde scheiterten einige unschuldige Cannabis-Konsumenten, die nie bekifft Auto gefahren sind. Theo Pütz: „Urin und Schweißtests sind freiwillig. Eine Blutprobe darf erst nach Konkretisierung eines Anfangsverdachts angeordnet werden. Die Polizisten immer nach der rechtlichen Grundlage fragen!“ Konsumenten wüssten meist nicht, dass durch die Blutprobe nur der aktuelle Rauschzustand nachgewiesen werden könne. Bei den freiwilligen, aber sehr ungenauen Schnelltest (Fehlerquote bis zu zehn Prozent) könnte jedoch der am letzten Wochenende gerauchte Joint zum Führerscheinverhängnis werden. Er forderte: „Die Betroffenen sollen sich organisieren. Ihr seid gefordert!“ Infos: www.jurathek.de, www.bndrogenpolitik.de

Theo Pütz vom Bundesnetzwerk Drogenpolitik der Grünen bezeichnete die Praxis der umgekehrten Beweislast als

Sokratis Zacharopoulos

Götz Widmann: „Die Amis in ihrem Prohibitionswahn . . .“ Am 17.01.2004 rockte Götz Widmann während seiner „Extrem Liedermaching“-Tour den Darmstädter Studentinnenkeller im Schloss. Leider mussten etwa 50 Leute wegen Überfüllung der Location heimgeschickt werden. Kleiner Trost: ihm machte der Auftritt Spaß, ergo er kommt wieder . . . Zuerst wärmte Mike Godyla alias der „Bassmann“ mit intelligent-witzigen Liedtexten, zu reiner Bassbegleitung, das Publikum auf (Anm. d. Red. Hört euch doch mal seine mp3 auf der Homepage an). Dann gab Götz Widmann alte und neue Lieder zum besten. Nicht, dass er alle selber gesungen hätte . . . Nein! Zum Beispiel beim „Landkommunenhippiesong“ oder dem „Esel“ waren seine Fans so textfest, dass er nur noch begleitend auf der Gitarre spielen musste. Da hat’s sich dann halt einer mal leicht gemacht.

Obwohl sich bereits 14.500 Kiffer beteiligt haben, ist „ZeigDich“ unter Hanfaktivisten umstritten. Knackpunkt der Diskussion ist, dass auf den Zetteln „regelmäßiger“ CannabisKonsum angekreuzt werden kann und damit die Gefahr besteht nach aktueller Rechtslage den Führerschein zu verlieren. Götz Widmann ebenso wie Mike Godyla, der übrigens im Alkohol-Entzug arbeitet, haben jedenfalls schon beide mitgemacht. An eine baldige Legalisierung von Hanf glauben sie nicht.

In der Konzertpause forderte Götz Widmann das Publikum auf, sich an der Selbstbezichtigungsaktion „Zeig-Dich“ zu beteiligen und ließ, mit Unterstützung der Hanf-Initiative, Vordrucke austeilen. Deutschlands bekannteste Aktion will mit 100.000 Selbstbezichtigungen die Gerichte lahm legen und sie so zum Handeln zwingen.

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Plattenläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.

Götz Widmann, wie er uns Backstage erklärte: „Die Amis in ihrem Prohibitionswahn, dass kann noch lange dauern . . .“ Gegen Ende, sang er eines seiner Lieder zur Gitarrenbegleitung von Tobiman, einem Darmstädter, der ihn in einer E-Mail um die Erfüllung dieses Fan-Wunsches gebeten hatte. Vor dem Konzert übten beide etwa fünf Minuten lang. Und es funktionierte unglaublicherweise auf Anhieb. Schließlich gab der Barde aus Bonn noch so lange Zugaben, bis er schweißgebadet und mittlerweile etwas heiser die Gitarre strecken musste. Die Stimmung war einfach zu gut um aufzuhören. Infos: www.GoetzWidmann.de, www.mikegodyla.de, www.zeig-dich.de Mangas


17 Seed west

Randbemerkung: Der hessische Innenminister Bouffier will, nachdem er bereits massenhaft Kameras in ganz Hessen zur Überwachung von öffentlichen Plätzen installieren ließ, die totale Videoüberwachung der Autobahnen! Die Kameras, welche genutzt werden sollen, sind die selben, die bereits für das kommende Mautsystem installiert worden sind. Weitere Innenminister werden nachziehen! Das ergibt ganz neue Möglichkeiten bei der Negativen Rasterfahndung. Oder auch wunderschöne Bewegungsprofile bei dem Verdacht auf Handel und Verstoß gegen das BtmG! Denkt bitte auf eurer Heimfahrt von einem dieser Events mal darüber nach, ob diese Fahrt demnächst vielleicht als „Verkaufsfahrt“ vor Gericht gegen dich verwendet werden könnte . . . Hast du eine Idee, was wir dagegen unternehmen könnten? Dann poste bitte ins Forum von www.hanfjournal.de

Podiumsdiskussion über Cannabis Date: 30.03., 20 Uhr Location: Netanya-Saal der Stadt Gießen; Brandplatz 2 (Altes Schloss) Entry: 0,0 Euro

Thema: Aktueller Forschungsstand – Veränderungen für die Beratungspraxis? Auf dem Podium: Dr. Franjo Grothenhermen, Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (IACM) – Prof. Dr. Frank Löhrer, Medizinischer Leiter der Fachklinik am Waldsee, Autor von „Cannabis – das unterschätzte Kraut“ – Jo Biermanski (Grüne Hilfe, Öffentlichkeitsreferent) – Ronald Meyer, Leiter der stationären Selbsthilfeeinrichtung Fleckenbühl, ehemals Synanon – Eric Knögel, Betreiber des Hanfladens „Around the world“ in Wetzlar - Heinz Schönemann, Leiter der stationären Jugendhilfeeinrichtung „Regenbogenhaus“, Odenwald. Moderation: Dr. Bernd Hündersen, Geschäftsführer des „Gießener Suchthilfezentrums für Stadt und Kreis“ – Kontakt: Dr. Bernd Huendersen, Gartfeld 2, 35390 Gießen, Fon: 06 41-3 20 15, Fax: 06 41-38 98 38, E-Mail: Bernd.Huendersen@drogenberatung-giessen.de

TERMINE

Zwischen Druff-sein und Drogenmündigkeit ein Vortrag von Wolfgang Sterneck

Date: 03.04. Location: Berlin, Köln, Stuttgart Entry: 0,0 Euro

Date: 17.03., 14:15 Uhr Location: Fachhochschule, Gebäude 10, Kleistraße, Frankfurt Entry: 0,0 Euro

Immer wieder erzählen einzelne Musikströmungen und damit verbundene Jugendkulturen von der Suche nach neuen Entfaltungsmöglichkeiten. In der Regel setzt jedoch nach einer anfänglichen Phase der Rebellion und der kreativen Gestaltung ein Prozess der Vermarktung und der Vereinnahmung durch die Industrie ein. Im soziokulturellen Teil des Vortrages wird die Entstehungsgeschichte der Techno-Kultur beschrieben, wobei den Entwicklungen des Mainstreams die politischen Ansätze einzelner Underground-Strömungen gegenübergestellt werden. Zur Illustration werden charakteristische Musikstücke vorgespielt. Im zweiten Teil werden Aspekte sozialer Arbeit in der Szene diskutiert, wobei insbesondere die Drogenproblematik einen Schwerpunkt bildet. Am Beispiel von Gruppen wie Alice und Eve&Rave werden alternative Wege der Aufklärung und der Basisorganisation aufgezeigt und in den Kontext drogenpolitischer Entwicklungen gestellt. www.alice-project.de, www.eve-rave.ch, www.sterneck.net

www.gruene-hilfe.de, www.acmed.org

genug für alle! Europaweiter Aktionstag

In Deutschland mobilisiert ein breites Bündnis aus sozialpolitischen Initiativen, globalisierungskritischer Bewegung und Gewerkschaften zu drei Großdemonstrationen in Berlin, Köln und Stuttgart. Unter dem Motto „Genug für alle!“ hat der bundesweite Koordinierungskreis von Attac einen Aufruf für diese Demonstrationen sowie für dezentrale Aktionen am 2. April verabschiedet, um gegen den sozialen Kahlschlag zu protestieren, der sich in Hartz-Gesetzen, Agenda 2010 sowie Steuer- und Rentenreform niederschlägt. „Die neoliberale Politik ist international2, heißt es im Attac-Aufruf. Durch Steuergeschenke an Unternehmen und Reiche seien die öffentlichen Kassen geleert worden. „VerliererInnen sind Kinder, Auszubildende, Alte, Kranke, Erwerbslose, MigrantInnen – alle diejenigen, die ihre Arbeitskraft nicht gewinnbringend zu Markte tragen können und angewiesen sind auf öffentliche Gesundheits-, Sozial und Bildungssysteme.“ Das müssen wir Kiffer natürlich unterstützen. www.attac.de

Kurzfilm.de

Hans Söllner - Oiwei I

Eko Fresh & Valezka L.O.V.E. Club Tour

Date: 04.04., 20 Uhr Location: Batschkapp Frankfurt Entry: noch nicht bekannt

Location: www.kurzfilm.de Entry: online

Hier könnt ihr zurzeit 23 Kurzfilme kostenlos online ansehen. Aber nur mit DSL macht es wirklich Spaß. Filmschaffende liefern den Stoff, aus dem die Träume sind. Hier sind die Kurzfilmkreativen zu finden. Menschen, die ihre Werke zeigen wollen. Im Forum gilt: Reden ist Silber, Schweigen ist Schrott! Wir haben die Kurzfilme für euch auf Kiffertauglichkeit getestet! Hier unsere drei Favoriten: „Der Flieger“ Ein uninspirierter Schriftsteller wirft ein beschriebenes Blatt Papier achtlos weg. Dieses erwacht jedoch zum Leben und beschließt, seiner Bestimmung zu folgen. In „Spülfilm“ geht es nicht nur um das Spülen. Es wird auch gezeigt, warum das manche von uns Kiffern lassen sollten! In „Heimkehr“ bricht jemand nach Amsterdam auf, ein Road-Movie, in dem ohne Vorwärtskommen einiges in Bewegung gerät. Ach, am besten salziges Popcorn, Eistee mit Waldbeerenaroma, Grinder, Papers und Filter auf den Wohnzimmertisch stellen und ein paar Freunde zum chilligen Kurzfilmspaß einladen.

Der Söllner-Hans ist einer, der seinen Weg geht auch wenn es ihm viele nicht leicht machen. Seit Jahren wird er deswegendenunziert, bespitzelt und vor Gerichte gezerrt und das nur, weil er die Leute zum Nachdenken bringt. Und davor haben DIE eine Scheißangst, wo sie doch davon leben dass alle paar Jahre gerade in Bayern so wenig nachgedacht wird.

www.kurzfilm.de

www.Soellner-Hans.de

Aber wie hat schon der Chief gesungen: “Get Up Stand Up Don’t Give Up The Fight”. Hans Söllner: „Ein Lied ist einfach eine fertige Sache, wie ein Teil von meinem Leben, das kann ich auch nicht ändern und wenn ich da die Melodie habe, die Harmonien, da werde ich weicher als allein. Ein Lied ist einfach fertig gebaut wie ein Haus, und wenn ich solo auftrete, steht nicht mal der Rohbau. Ich bin halt wie ich bin, mal bin ich trauriger, mal wütender, das ist mein Puls.“ Wir werden euch in der MaiAusgabe mehr vom unbeugsamen bayerischen Löwen und seinem hanfigen Gebrüll berichten.

Date: 30.03., 20 Uhr Location: Frankfurter Hof in Mainz Entry: 17,30 Euro

Über mangelndes Selbstvertrauen kann er sich nicht beklagen: „Deutschland sucht keinen, wir haben einen Super-Star!“; der heißt Eko Fresh, mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora, ist knappe zwanzig Jahre alt und wird bereits für den deutschen Eminem gehalten. Kool Savas, Eko Fresh’s Mentor und Labelchef, hat den Newcomer in seinen eigenen Projekten mit eingebunden und von Beginn an gefördert. Inzwischen ist Eko Fresh nicht mehr von Kool Savas Seite wegzudenken, sei es auf der erfolgreichen Single „Haus und Boot“ oder dem Top-TenAlbum „Der beste Tag meines Lebens“. Um sich alleine in den deutschen HipHop-Stallungen zu behaupten, hat Eko Fresh nun sein Album „König von Deutschland“ aufgenommen. Ekos Reimstrategie dazu würde lauten: „Wer sein Talent nicht erkennt, hat die Zukunft verpennt . . .“. Auf seiner Homepage könnt ihr schon mal in seine Songs reinhören. www.ekofresh.de

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.