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Gen-Gras für alle! Cannabisgegner zeigen Kreativität Hin und wieder erreichen unsere Redaktion echt skurrile Meldungen. Die schrägste aus diesem Monat: „Kiffernews: Gen-Gras der Renner“. So titelte die „taz“ am 11.03.2004 auf Seite zwei. Und da uns das einfach keine Ruhe gelassen hat, dass wir derart wichtige Entwicklungen verpennt haben (und außerdem dieses phänomenale GenGras unbedingt mal probieren wollten), haben wir gleich mal weiterrecherchiert.

Ausgabe Hanfparade 2003

AUSGABE 04/04

habe. Das erscheint uns etwas fragwürdig, denn schließlich sind wir bisher davon ausgegangen, dass echtes Cannabis circa 100 Prozent Cannabis enthält. Logisch, oder? Und selbst wenn wir so nachgiebig sind und diesen kleine Versprecher verzeihen, den übrigens selbst die „taz“ ungehemmt nachgeplappert hat, bleiben noch einige Fragen offen. Gemeint war vermutlich der THC-Gehalt. Und die Steigerung ebendieses von circa sechs auf circa 20 Prozent ist das Ergebnis jahrelanger selektiver Züchtungen. Ein THC Gehalt von sechs Prozent war vielleicht in den Siebzigern noch aktuell, lockt jedoch heute keine Sau mehr hinter dem Ofen hervor. Das gibt auch ebendiese Agenturmeldung zu, indem sie einräumt, dass der hohe THC-Wert seit einigen Jahren durch spezielle Züchtungen entstanden sei, ob dabei nun wirklich Gentechnik im Spiel ist, bliebe offen.

Und siehe da, die „taz“ war nicht die einzige die von dieser Entwicklung Wind gekriegt hat. Yahoo, die Rheinische Post und selbst der österreichische Standart titelten verblüffend ähnlich. Anlass war wohl eine Pressekonferenz des Zolls, bei der ein größerer Fund vorgestellt wurde, der wohl angeblich aus diesem mysteriösen Gen-Gras bestand. Diese Meldung wurde dann von den Presseagenturen weiterverbreitet und von so manchem Medium gewohnt unkritisch übernommen. Aber was hat es denn nun wirklich auf sich mit diesem GenGras, von dem derzeit alle Welt redet? Also: Grundsätzlich unterscheidet es sich, zumindest laut dem Zolloberamtsrat, der die Funde vorstellte, von normalem Marihuana dadurch, dass es einen Cannabis-Gehalt von 20 statt bisher sechs Prozent

Regierung bestellt kein Gras mehr! Geringe Nachfrage für medizinisches Cannabis in den Niederlanden Noch vor kurzen haben wir berichtet, dass die Niederlande nun als erstes Land überhaupt Cannabis als Medizin anerkannt hat. Nun scheint es aber so, dass die geringe Nachfrage von Konsumenten das Projekt gefährdet. Hersteller und Händler scheinen gerade in den billigeren Coffee Shops eine unschlagbare Konkurrenz zu finden. Tausende von Patienten, die unter Multipler Sklerose, Krebs, Morbus Crohn oder Aids leiden, sollte geholfen werden. Zumindest war das der Plan der holländischen Regierung und deshalb erlaubten sie erstmalig Cannabis in der Apotheke anzubieten. Deshalb bekamen auch zwei Betreiber im vergangenen September eine Lizenz Cannabis auch in größeren Mengen anzubauen. Nun, rund ein halbes Jahr später sieht die erste Zwischenbilanz sehr mager aus. Bas Kuik vom Gesundheitsministerium in Den Haag räumt sogar ein, dass die „Nachfrage die Erwartungen bisher nicht erfüllt“ hat. Die Regierung hat noch im September mit rund 8.000 Patienten gerechnet, die auf das legale Gras zugreifen würden. Bisher sind aber nur rund 1.000 Personen mit Cannabis-Rezepten in die Apotheken gekommen. Für die beiden Produzenten ist dies existenzgefährdend. „Uns steht das Wasser bis zum Hals. Wir halten so nicht mehr lange durch“ berichtete Tjalling Erkelens. Sein Betrieb im nordniederländischen Veendam hat bisher etwa 100 Kilogramm Cannabis geliefert. Rentieren würde sich der Anbau aber erst ab Mengen von mindestens drei Mal so viel. Und seit über zwei Monaten hat der Staat nun schon keinen Nachschub mehr geordert. Die größte Konkurrenz des medizinischen Hanfes liegt einerseits in den Coffee Shops, die Cannabis zu weit geringeren Preisen verkaufen. Fünf Gramm des medizinischen Cannabis kosten in der Apotheke 44 bis 50 Euro, im Shop nur zehn. Und dann wird auch nicht von allen Krankenkassen das Weed erstattet, was noch mehr Menschen in die Coffee Shops treibt. Die holländische Regierung denkt aber derzeit nicht daran an der Preispolitik etwas zu ändern. Sie wirbt wie viele Mediziner lieber weiter für die Qualität des Apotheken-Grases, denn nur die staatlichen Kontrollen garantieren, dass das Cannabis frei von Schimmel, Bakterien, Schwermetallen und Pestiziden ist und einen konstanten Wirkstoffgehalt aufweise. Wie es nun in den Niederlande weitergeht ist derzeit noch offen. Die Hersteller hoffen, dass die Patienten bald erkennen, welch qualitativer Vorteil im Apotheken-Gras liegt und die Konsumenten hoffen, dass dieses bald billiger wird. Wir bleiben für euch also am Ball. Werner Graf

Na und warum d a n n t ro t z d e m diese reißerischen Überschriften? Hier hat wohl die Gier nach Aufmerksamkeit den Fight gegen die Objektivität ganz klar gewonnen. Das wird umso eindeutiger wenn man Sätze liest wie: „Viele Heroin-Dealer würden mittlerweile auf den Vertrieb der neuen Züchtungen setzen.“ Das sieht doch ganz klar mal nach einer superplumpen Hetzkampagne aus, denn dieser Satz legt doch nahe, dass das neue Killergras ähnlich stark wie Heroin ist – so ein Schwachsinn! Und dieser neue Versuch unser Lieblingskraut zu verteufeln (der übrigens unter ähnlichem Wortlaut als „heutiges Gras 20mal stärker als früher“ erst vor kurzer Zeit durch die Medien geisterte), hat auch schon prominente Unterstützer gefunden: Marion Caspers-Merk, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, warnt davor das Thema zu verharmlosen, denn: „Der Stoff selbst ist härter, die Konsummuster der Jugendlichen werden es auch.“ Als Konsument sollte man sich von so einem Kram nicht beeindrucken lassen. Denn selbst wenn das Gras plötzlich einer wahren Wirkstoffexplosion unterlegen wäre, könnten wir uns doch nur drüber freuen. Wir wollen doch gutes Gras! Und gesünder ist es zudem auch noch, mit weniger Rauch die gleiche Menge Wirkstoff aufnehmen zu können. Aber wie gesagt, wir haben von dieser Qualitätsverbesserung noch nichts mitgekriegt. Und glaubt uns, wir wären die ersten . . . Martin Schwarzbeck

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>> In dieser Ausgabe . . . treffen wir Körmit Ihr liebt ihn, ihr wählt ihn, ihr wollt ihn als Bundeskanzler. Und wir, ja wir haben uns mit ihm getroffen und über seine Ziele, Ideen und Visionen geredet. Ja, Körmit der Frosch gab uns ein Interview und ihr glaubt nicht wie liberal so ein Frosch sein kann.

05 . . . war Werner wieder unterwegs Die Messen überschlagen sich und Werner ist mal wieder mittendrin statt nur dabei. Auf der CannaTrade.ch in Bern hat unser Chefredakteur mal wieder viel gekifft, gefressen und gelabert. Dies alles und noch viel viel mehr erzählt er aber am besten gleich selbst.

07 . . . werden wir klüger

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Zwar war das Hanf Journal schon immer ein Garant dafür nicht dumm zu sterben, jetzt wird es aber auch noch wissenschaftlich. Endlich haben auch wir einen Doktor, der für uns schreibt. Und dann ist es auch noch so ein bekannter. Dr. med. Franjo Grothenhermen schreibt ab sofort alles wissenswerte über Cannabis. Dieses mal zu der Frage: Warum träumen Kiffer so wenig?

*Unter der Rubrik „regional“ ab Seite 15 befinden sich, je nach Region, die Ausgaben "Austria", "Berlin", "Pot", "SeedWest"und "Überregional"

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2 news Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

Hanfhistorie

Wir greifen in die Mottenkiste:

Historische Dokumente zu Cannabis

In Zeiten wie diesen kommt es ja nicht gerade selten vor, dass man was verstecken muss. Die allgegenwärtige Repression zwingt uns dazu so harmlose Dinge wie: Beweise für Steuerbetrügereien, Maschinenteile die zur Herstellung von atomwaffentauglichem Material geeignet sind und eben auch unsere Drogen vor allzu neugierigen Augen zu schützen. Und weil ja außerdem auch noch Ostern, die Zeit der großen Sucherei vor der Tür steht präsentieren wir euch: Die besten Verstecke der Welt. Da kann nicht mal der Osterhase mithalten!

Endgültiger Sieg über die Drogen war wohl doch nicht so endgültig Wirklich ernste News gibt es diesen Monat aus Südostasien zu berichten. Die thailändische Regierung hat den Kampf gegen die Drogen wieder aufgenommen. Und das vermutlich in altbekannter Härte. Bei ihrer letzten Offensive vor knapp einem Jahr waren die thailändischen Gesetzeshüter dermaßen skrupellos vorgegangen, dass dabei mehrere tausend Menschenleben auf der Strecke blieben. 2.500 Tote zählte die dreimonatige Kampagne. Diese von der Staatsgewalt hingerichteten Dealer, Konsumenten und Unbeteiligten fielen nach offiziellen Angaben Bandenkriegen zum Opfer.

Impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 0 30/44 67 59 01 fax.: 0 30/44 79 32 86 email: zentrale@hanfjournal.de

Das erschien nicht nur uns unglaubwürdig, auch Amnesty International forderte unabhängige Untersuchungen. Die gab es jedoch bis heute nicht. Lediglich in 46 Fällen wurden offizielle Ermittlungen eingeleitet, inzwischen gab es den ersten Freispruch für einen Polizisten. Stattdessen wurde mittlerweile die zweite Runde des Krieges gegen die Drogen in Thailand eingeläutet.

Redaktion: Werner Graf (V.i.S.d.P.), Martin Schwarzbeck MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Hans Cousto, Andreas Schult, Claudia Greslehner, Roland Grieshammer, Oliver Nuss, Kerstin Koch, Markus Berger, Veit Schnetker, Dirk Rehahn, Maulhelden, Dieter Beck, Teo Nanacatl, Christian Schlicht, Raoul Roßmann, Franjo Grothenhermen, Mangas

Nachdem die thailändische Regierung gegen Ende ihrer letztjährigen Aktion den endgültigen Sieg über die Drogen propagiert hatte, normalisierten sich die Preise für Pillen und Pülverchen, die kurzzeitig in die Höhe geschnellt waren, innerhalb weniger Wochen.

Hanf Journal Pot:

Terminredaktion Urs Gebert

termine@hanfjournal.de

Layout: Marc Emmerich, Nanny Karius Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich, Nanny Karius Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn, Nanny Karius Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen und Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 40 Euro (Inland) oder 80 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck. Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 – 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

Diese Zeitung wird durch dem „primeline“-Vertrieb in Berlin, München, Köln und Hamburg in den Kinos, Clubs und Kneipen verteilt.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Martin Schwarzbeck

Thailand geht in die zweite Runde

Das Eckthema:

Adam Zawadzki (redaktion.pot@hanfjournal.de) Hanf Journal Austria: Elisabeth Trksak (redaktion.austria@hanfjournal.de) Hanf Journal SeedWest: Sokratis Zacharopoulos (redaktion.seedwest@hanfjournal.de)

kommentar

Kramt ihr auch manchmal eure alten Tagebücher mit angeknickten Ecken und bunten Stickern aus der 5.Klasse raus? Mann, was für einen Schrott hat man da geschrieben! Wer mag wen . . . und überhaupt hatte immer alles Absolutheit. Die Welt war schön. Die Welt war schlecht. Alle waren total verrückt. So ein Blick in die Geschichte lohnt sich auch für das HanfPflänzchen – den offiziellen Lebenslauf, die mehr als 10.000 Jahre dauernde geschichtliche Entwicklung des Hanf habt ihr schon lesen können. Hier sozusagen ein paar Tagebuchaufzeichnungen. Viel Spaß beim Lesen und nicht vergessen: längst nicht alles, was mal in der Zeitung stand, stimmt auch. , 6.7.1927: Wie eine Familie durch Marijuana zerstört wurde „Eine Witwe und ihre vier Kinder sind verrückt geworden, nachdem sie eine Marihuana-Pflanze aßen, so die Ärzte, die sagen, dass keinerlei Hoffnung besteht, die Leben der Kinder zu retten, und dass die Mutter zeitlebens verrückt sein wird. Die Mutter hatte kein Geld, um andere Lebensmittel für die Kinder zu kaufen, die zwischen drei und fünfzehn Jahre alt waren; also sammelte sie einige Kräuter und etwas Gemüse, das in ihrem Garten wuchs, um daraus ihr Abendbrot zu bereiten. Zwei Stunden, nachdem Mutter und Kinder die Pflanzen gegessen hatten, erlitten sie einen Anfall. Nachbarn, die Ausbrüche von irrem Gelächter hörten, fanden die ganze Familie vom Wahnsinn befallen. Eine Untersuchung ergab, dass das betäubende Marihuana im Gemüsegarten wuchs.“ V.A. Reko, 1949 In den späten 40ern veröffentlichte ein V.A. Reko eine Hetzschrift gegen Cannabis, die für viele spätere „Experten“ so eine Art Bibel-Status bekam und gerne und oft zitiert wurde (speziell von den „Fachleuten“, die ohne eigene Kenntnisse für Politiker Gutachten schreiben mussten). Charaktereigenschaften der CannabisKonsumentInnen „Haschisch-Süchtige gelten als unzuverlässig und in Geschäften als waghalsig. Als Charakteristicum ihres Erscheinungsbildes seien die vernachlässigte Kleidung, die infolge starker Conjunctivitis geschwollenen Augenlider sowie das mürrisch verzogene Gesicht hervorgehoben. Wie bei alten chronischen Schnapstrinkern so ist auch hier die rote Nase, der charakteristische Tremor der Fingerspitzen und ein intensiver Speichelfluss aus den Mundwinkeln auffallend. Die Zeit zwischen den einzelnen Extasen erfüllt den Süchtigen mit tiefer Niedergeschlagenheit, verzweifelter Schwäche und Lebensekel, so dass Selbstmord das häufige Ende ist.“ „Interessant ist auch, dass der Süchtige kaum mehr aus eigenen Kräften von diesem Laster loskommt, obschon die Entwöhnung mit weitaus weniger Schwierigkeiten und viel geringeren Abstinenzerscheinungen verbunden ist, als etwa die von Morphin und Cocain.“

Nix gelernt könnte man also sagen, wenn man die aktuellen Anstrengungen betrachtet. Denn außer internationaler Kritik (unter anderem aus Amerika, dem Staat der für die konsequente Achtung der Menschenrechte so berühmt ist!) hat diese Aktion gerade einmal nichts gebracht. Nichts! So sinnlos sie auch waren, all diese Opfer müssen nicht umsonst gewesen sein. Denn immerhin könnte dieser thailändische Krieg gegen die Drogen ein Beispiel sein. Ein miniaturisiertes und zeitgerafftes Ebenbild des weltweiten War on Drugs. Und wir und der Rest der Welt könnten zumindest diese eine Lektion lernen, die sich daraus ergibt: Krieg gegen die Drogen zu führen nutzt niemandem und zerstört dennoch Existenzen. Und vor allem: So brutal man auch vorgeht, die Drogen an sich wird man niemals besiegen, solange es noch Menschen auf dieser Erde gibt. Aber hey, wir sind ja jetzt nicht erst seit gestern dabei und haben zumindest eins gelernt: Wenn es jemanden gibt, den rationale Argumente gerade mal überhaupt nicht interessieren, dann sind das Regierungen im Kampf. Sei es der Wahlkampf, oder echte Kriege. Das den Gegner schlecht Fall den Kurs es noch so gute gibt, denn das Schwäche.

der Kampf gegen die Drogen Prinzip ist dasselbe. Immer machen und auf keinen wechseln, auch wenn Argumente dafür gilt als Zeichen von


3 news Hanfmove in Hamburg Am19.06.2004 ist Hanf Move in Hamburg. Das deichnahe Pendant der Berliner Hanfparade startet um 14 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof. Von da aus geht es weiter zur Zwischenkundgebung, die um 15.3o Uhr am Axel-Springer-Platz stattfindet. Die Endkundgebung gibt es dann um 17.3o Uhr bei der Fischauktionshalle. Dazwischen darf und sollte ausgiebig gequarzt, gelacht und getanzt werden.

Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

1. Schuh Dieses Versteck für Ostereier zu benutzen kann ekelhaft werden, ansonsten ist es supernützlich.

Das Hanf Journal meint: So zeigen wir der tragischerweise immer noch schwarzen Macht, dass Widerstand durchaus lustig sein kann. Brasilien entkriminalisiert Neben Russland und Jamaika (siehe Seite 04) hat sich nun auch die Regierung von Brasilien endlich dazu aufgerafft ihre Drogengesetzgebung zu überdenken. Während der Ausgang des Prozesses in Russland und Jamaika noch offen ist, hat sich das brasilianische Unterhaus schon auf eine Lösung geeinigt. Konsumenten drohen demnach keine Gefängnisstrafen mehr, sie können allerdings zu gemeinnützigen Tätigkeiten verpflichtet werden. Das Hanf Journal stellt fest: Nicht schlecht, auch wenn eine Grenzziehung zwischen Konsumenten und Dealern immer problematisch ist. WHO-Bericht Und wieder einmal ist ein Jahresbericht der Weltgesundheitsorganisation rausgekommen. Die Fakten: 205 Millionen Menschen weltweit konsumieren illegale Drogen. 3,5 Prozent aller über 15-Jährigen haben zwischen 1998 und 2001 mindestens jährlich gekifft.

Big – Bigger – Million Marijuana March

MMM 2004 Millionen Kiffer demonstrieren in über 250 Städten weltweit gegen die Prohibition. Du hast davon noch nichts gehört? Das ist nicht deine Schuld! Wie bei anderen Themen auch verschweigen die Mainstream-Medien ganz gerne, was ihnen nicht ins politische Konzept passt. Und dazu gehört leider auch der MMM 2004! Durch die Medien werden auch gezielt Desinformationen und frei erfundene Sensationsmeldungen verbreitet. „Polizei warnt vor Super-Haschisch“ aus der „Bild“Zeitung oder „Brite kiffte sich zu Tode“ aus dem „Spiegel“ sind aktuelle Beispiele dafür. Beide Blätter gehören zur Axel Springer-Aktiengesellschaft! Ob ihr weiterhin deren Produkte käuflich erwerben wollt, bleibt natürlich euch überlassen. Think for yourself!

USA sammelt Führerscheine Und wieder Schreckensmeldungen aus dem Land der schwer begrenzten Möglichkeiten: Abgeordnete des Kongresses wollen die amerikanischen Staaten dazu bewegen, jeglichen Nachweis von vergangenem Konsum so hart zu bestrafen wie berauschtes Fahren. Das hieße dann, dass der Führerschein erst mal weg ist, auch wenn der Konsum in keinerlei Zusammenhang mit dem Straßenverkehr stand.

Seit 1998 koordiniert Dana Beal die weltweite Pro-CannabisAktion. In den Vereinigten Staaten zählt Dana neben Jack Herer, die Grower unter euch dürften das leckere, nach ihm benannte Grass kennen, zu den bekanntesten Hanf-Aktivisten weltweit. Bereits seit 1964 organisiert er Smoke-Ins und Demostrationen! Heute, genau 40 Jahre später, ist er kämpferischer als jemals zuvor. Wie in jedem Jahr organisieren er und sein Team von Cures-Not-Wars Flyer, Poster und Plakate, die sie sogar kostenlos und weltweit verschicken, damit wir Kiffer aktiv werden können. Falls du absolut keine Zeit für die Legalisierung erübrigen kannst, hast du auch die Möglichkeit Geld zu spenden. Mit diesem Geld wird auch das Info-Material für Deutschland finanziert. Eine gute Sache! Weitere Infos hierzu findest du auf deren Homepage.

Hanf Journal beruhigt: Zum Glück fällt die Hoheit über den Straßenverkehr weiterhin in den Zuständigkeitsbereich der Bundesstaaten.

Deutschlandweit wurden letztes Jahr in fünfzehn Städten MMM-Aktionen durchgeführt und dieses Jahr geht es highter wighter in:

Das Hanf Journal prahlt: Unter unserer Leserschaft haben 97,4 Prozent schon gekifft – da kann der Rest der Welt nicht mithalten.

Berlin, Hanf-Parade/Hanf-Museum, Infostand: info@hanfparade.de Darmstadt, Hanf-Initiative, Infostand, Party: veriseipp@gmx.de Frankfurt, Hanf-Initiative, Demonstration, 4 Wagen, Party: sokratis@hanf-initiative.de Leipzig, fette Parade mit 15 Wagen: anarcho13@web.de/ www.feinkost13.org Köln, Info-Stand: redaktion@grow.de Rostock, [`solid]/Verein für Drogenpolitik, Infostand am 9.5.2004 von 14–18 Uhr auf dem Uni-Platz: info@rostocker-hanffest.de Es beteiligen sich noch viele weitere Städte, allerdings liegen uns zur Zeit noch keine genaueren Angaben über deren Aktionen vor. Alle Organisationen freuen sich über deine Mithilfe, du musst sie nur ansprechen! Und falls in deinem Ort noch nichts geplant sein sollte, dann hau rein! Du hast noch einen ganzen Monat Zeit um z. B. einen Info-Stand auf die Beine zu stellen (eine Anleitung dafür findest du im Hanf Journal Nr. 02/04). Das Hanf Journal wird dich dabei unterstützen! Schreibe einfach eine Mail an redaktion.seedwest@hanfjournal.de oder ruf uns an unter: 01 60 - 4 47 12 68. Die Legalisierung kommt nicht von alleine! Sie kommt nur, wenn wir Kiffer „denen da oben“ zeigen, dass es uns ernst ist. Dass wir niemals Ruhe geben werden und niemals aufhören werden zu demonstrieren, bis Cannabis legal ist. Solange UnRecht in Deutschland Recht ist, solange ist der „Entspannte Widerstand“ Pflicht! Infos: www.cures-not-wars.de, www.cannabislegal.de Sokratis Zacharopoulos


4 news Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

Siegt die Vernunft auch in Russland? Ja, es geht vorwärts zurzeit. In allen Ecken und Enden der Welt ist die Liberalisierung des Umgangs mit Cannabis-Produkten und deren Konsumenten wieder im Gespräch. So auch in Russland. Einer der Gründe: 200.000 bis 300.000 Opfer von Drogengesetzen belegen dauerhaft zuviel Platz der russischen Haftanstalten.

2. Verdauungstrakt Nur was für Spezialisten

Um diesen Platz wieder für „echte“ Straftäter zugänglich zu machen, hat sich das russische Parlament, die Duma, dazu durchgerungen von der bisher äußerst repressiven Drogengesetzgebung etwas abzurücken. Die Ansätze sind grundsätzlich nicht blöd, aber auch nicht sonderlich neu. Die

Jamaika debattiert über mehr Toleranz für Rastas

Reform sieht vor, den Besitz geringer Mengen von dem Status einer Straftat auf den einer Ordnungswidrigkeit herabzustufen. Das ganze Prinzip orientiert sich, gleich bei welcher Droge, an der Einteilung in Konsumeinheiten. Besitzer von bis zu zehn Konsumeinheiten gelten als Konsumenten und haben somit nur mit einer Ordnungsstrafe zu rechnen. Wer hingegen zwischen zehn und fünfzig Konsumeinheiten besitzt (und aber nicht beim Verkauf erwischt wurde – dann wird’s nämlich noch härter) gilt schon als Kleinhändler. Das bedeutet hohe Bußgelder und Sozialdienst, aber zumindest wandert man dafür nicht in den Knast. Dorthin begibt sich nur wer mehr als 50 Einzeldosen besitzt. Dann greift nämlich wie gehabt die volle Härte des Gesetzes. Das hört sich ja jetzt alles wirklich nicht blöd an. Über Vorund Nachteile der Bestrafung von Drogenbesitz als Ordnungswidrigkeit mag man streiten (zum Beispiel wird oft bemängelt, dass dadurch die Geldstrafen massiv in die Höhe schnellen würden), aber Fakt ist, dass dadurch vielen Konsumenten der Knast erspart bleibt. Nun bleibt allerdings noch die Frage nach der Definition dieser Konsumeinheiten. Der Bundesdrogenkontrolldienst versucht nun nämlich diese Reform zu unterwandern, indem er die Bemessung der Konsumeinheiten so niedrig ansetzt, dass normale Konsumenten wie Dealer behandelt werden. Bei Cannabis wurden zum Beispiel 1,5 mg angesetzt, was ein Gramm zu einem Jahresvorrat machen würde. Wie die Konsumeinheit jetzt letztendlich ausgelegt wird, bleibt offen. Das Gesetz soll voraussichtlich am 12. Mai in Kraft treten. Wir bleiben für euch am Ball . . . Martin Schwarzbeck

Roor und Hanf Journal präsentieren: DSDS Superbreit

Hoffnungsschimmer im Mutterland Bald soll das Weed in Jamaika legal werden. Das empfiehlt zumindest ein Ausschuss des jamaikanischen Abgeordnetenhauses, welcher sich in den letzten Wochen und Monaten mit der Frage befasste, inwieweit die Illegalität der Pflanze Hanf Angehörige der religiösen Rastafari-Gemeinde diskriminieren würde. Diese rauchen Cannabis in einem sakramentalen Akt und fühlen sich so durch das Gesetz in ihrer religiösen Freiheit beschnitten. Der Ausschuss erkannte jedoch auch an, dass die internationalen Drogenabkommen dieses Ziel behindern könnten. Daher wurde die Regierung beauftragt eine internationale Initiative zu starten, welche die bestehenden Drogenabkommen überarbeiten sollte. Bei einer Fachanhörung im Deutschen Bundestag wurde diese Problematik jedoch weit geringer problematisch eingeschätzt. Damals gingen die Experten davon aus, dass eine Rücknahme der Unterschrift genüge und man anschließend an eine erneute Unterschrift lediglich weitere Bedingungen wie die Legalität der Hanf-Pflanze knüpfen müssten. Der Ausschuss empfahl, dass der Gebrauch von „Ganja“ – wie es in Jamaika genannt wird – in Zukunft straffrei vonstatten gehen solle. Öffentliches Kiffen sollte demnach nur noch als minderes Vergehen verfolgt werden und nicht mehr im Vorstrafenregister auftauchen. Bei Gebrauch durch Minderjährige sollen Konsument und Erziehungsberechtigter zu einer Beratung geschickt werden. Ob das die Abgeordneten erst nach dem Vorstoß des Ausschusses feststellten, dass in Jamaika Kiffen eigentlich illegal ist oder sie es vorher schon wussten, konnten wir leider nicht mehr feststellen. Der restlichen Welt scheint dies bisher sicher entgegangen zu sein, denn kaum ein anderes Land wird so mit Kiffen verbunden wie Jamaika. Gerade Kiffhalbgötter wie Bob Marley haben ja dieses Klischee extremst bedient. Doch auch die jamaikanische Bevölkerung scheint das Verbot für unsinnig zu halten. Doch ob es wirklich zu einer Reform kommt, hängt und fällt wohl wieder einmal mit unserem Lieblingsland USA, sollten diese mit Sanktionen gegen Jamaika bei einer Liberalisierung aufwarten, könnte auch die Empfehlung wieder in den weiten Tiefen des Ozeans versinken. Teo Nanacatl Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Keine Hilfe für kranke Menschen Verwaltungsgericht weist Klage gegen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ab. Fünf Patienten, die unter Multipler Sklerose, Morbus Crohn und HIV leiden, wollten vor dem Kölner Verwaltungsgericht eine Ausnahmeerlaubnis zur medizinischen Verwendung von Cannabis einklagen. Am 3. März hat nun aber das Gericht diese Klage abgewiesen. Wer in Deutschland Cannabis anbauen will, muss sich an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn wenden. Dieses ist für die Ausnahmeregelungen im Betäubungsmittel zuständig. Wer einen solchen Antrag aber einreicht, muss dafür eine gute Begründung haben, denn eine Ausnahmeerlaubnis darf nur erteilt werden, wenn diese „wissenschaftlichen oder anderen im öffentlichen Interesse liegenden Zwecken“ dient. Und da das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) im Jahre 2000 darauf hingewiesen hatte, dass auch die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung im öffentlichen Interesse liegen würde, stellten viele Kranke einen solchen Antrag für eine Ausnahmeregelung. Doch bisher wurden alle Anträge angelehnt. Dagegen haben nun fünf der Betroffenen vor dem Verwaltungsgericht in Köln geklagt und verloren. Im Newsletter der „Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabis in der Medizin“ (IACM) konnte man dazu Folgendes lesen: „Das Gericht wies darauf hin, dass die Betroffenen Dronabinol (THC) verwenden könnten, um ihre Erkrankungen zu behandeln. Allerdings hatten die Krankenkassen eine Kostenübernahme für das Medikament bei diesen Patienten abgelehnt, während andere Kassen die Kosten durchaus erstatten.“ Ein Teil der Kläger wird nun in Berufung gehen und vor das Oberlandesgericht in Münster gehen. Zusammen mit dem IACM wollen sie es schaffen, bis vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Ob auch bald in Deutschland kranke Menschen zu dem mit weniger Nebenwirkungen verbundenen Heilstoff Cannabis greifen dürfen und dies auch anbauen dürfen, ist demnach noch weiter offen, wenn sich Weiteres bewegt, erfahrt ihr es sicher in eurem Hanf Journal. http://www.acmed.org/ Werner Graf

Zeichnen – einsenden – gewinnen Im letzten Heft haben wir euch alle aufgefordert, eure Superbong zu entwerfen und bei uns einzusenden. Der Gewinn war so spektakulär wie auch genial: Die besten drei Bongs werden von Roor, der kreativen Bongschmiede in Deutschland, umgesetzt. Und tatsächlich scheinen einige von euch ein sehr großes Interesse daran zu haben, eine eigene entworfene Bong zu besitzen, denn einige erstaunliche Einsendungen haben uns schon erreicht. Doch noch ist es für euch nicht zu spät. Denn der Einsendeschluss ist erst der 18. April 2004. Entweder Vorschläge per Post (Adresse siehe unten) oder per Mail (redaktion@hanfjournal.de) an das Hanf Journal senden. Der Rechtsweg ist hier natürlich wie immer ausgeschlossen. Namen, Adressen und ähnliches werden nicht veröffentlicht und nach Beendigung des Gewinnspiels auch vernichtet. Wer verliert, aber dennoch seine Bong umsetzen lassen möchte, sollte dies angeben, damit wir mit ihm Kontakt aufnehmen können. Die eingesandten Bilder werden (zumindest die besten) in der MaiAusgabe des Hanf Journals erscheinen. Die Preise: 1. Die Superbong (gezeichnet von dir, geblasen von Roor) 2. Die Knapp-daneben-aber-egal-Superbong (gezeichnet von dir, geblasen von Roor) 3. Die Schon-mehr-daneben-aber-dennoch-gut-Superbong (gezeichnet von dir, geblasen von Roor) 4. – 6. je eine Super-Roor-Bong Einsendungen an: Hanf Journal Lettestraße 3 10437 Berlin


5 news

„Ich bin der Notanker aus Amerika!“ Körmit der Frösch zieht in den Bundestag ein. Zumindest, wenn es nach unseren Lesern geht, von denen 37,7 Prozent gerne von ihm regiert werden würden. Da bietet es sich natürlich an Körmit zu befragen, was er davon hält und was er denn als Bundeskanzler tun würde.

Hanf Journal: Unsere Leser haben dich ja zum Bundeskanzler gewählt, dabei warst du eigentlich nur als Nonsens-Antwort dabei. Wie schätzt du das ein, sind unsere Leser so witzig, so politikfrustriert oder wärst du einfach so ein guter Bundeskanzler? Körmit: Wie, was heißt hier Nonsens-Antwort? Ich bin mir ja ziemlich sicher, dass selbst wenn ich nicht dabei gestanden hätte, die Leute meinen Namen auf die Zettel geschrieben hätten. Denn immerhin habe ich als Moderator der Muppet Show oft genug meine Führerqualitäten unter Beweis gestellt. Außerdem hatte ich schon seit längerer Zeit vor in die Politik zu gehen und dies ist quasi nur noch der letzte Anstoß. I’ll be back. Wenn Arnie Gouvernante werden kann, schaff ich’s doch locker bis zum Präsidenten der USA.

. . . das Interview mit Körmit dem Frösch ja immer viele. Aber das ist ganz einfach zu beantworten. Mir geht es nur um mein Wohl – ok das von Miss Piggy schließ ich hier mal mit ein – und ausschließlich um mein Wohl. Das ist zwar bei den derzeitigen Politikern nicht anders – aber bei mir ist es nun auch öffentlich und der einzige Bestandteil des Wahlprogramms. So viele inhaltlichen Aussagen wie beispielsweise Ole von Beust in Hamburg habe ich erst gar nicht nötig. Hanf Journal: Nun gut, bei all deinen egozentrischen Anmaßungen deinerseits, wie soll denn eigentlich dein Kabinett aussehen?

Körmit: Nun, das mit dem Außenminister ist so eine Sache. Am liebsten ja George W. Bush, der kennt sich wenigstens schon gut aus, aber der ist wohl leider nicht abkömmlich – zumindest noch bis zu den nächsten Wahlen. Aber zur Not tut es ja auch dieser Joschka, der scheint ja auch gerne überall mal mit einzumarschieren – das wird ein Heidenspaß. Als Finanzminister schwebt mir Bill Gates vor. Der weiß am besten wie man aus Scheiße Gold macht, wie man Kleinbürger abzockt und wenn wir ihm klar machen, dass es um die Weltherrschaft geht, lässt der sicher auch noch ein bissi was aus seinem Privatvermögen springen. Zum Innenminister werde ich wohl Darth Vader ernennen. Da kann ich mir dann wenigstens sicher sein, dass keiner mehr motzen wird. Die Bundeskanzler Körmit und sein Schattenkabinett (v.l.n.r): Bill Gates Finazenminister), Joschka Fischer (Aussenminister), Miss Piggy (Praktikantin), Darth Vader (Innenminister) restlichen Posten werden einfach mit mir besetzt – so viel muss man da ja eh nicht Coffee Shop und verfälschen an dieser Stelle dauerhaft seinen Hanf Journal: Nun mal im Ernst, warst du wirklich nicht übererledigen. Ähm, ach ja, also Namen, damit er auch wirklich anonym bleiben kann. Er ist rascht? eine Stelle hätten wir da ja zunächst kaum zu erkennen, wenn nicht hier und da die typisch schon noch, die der grüne Haut unter seiner Maskerade hervorlugen würde. Sein Körmit: Na, ich meinte das eben schon ernst. Schaut euch doch Praktikantin, dafür kommt Outfit schwankt zwischen Guerillero und Michel Jackson – so nur mal all die faulen Säcke an, die derzeit für Deutschland nur Miss Piggy infrage genau kann man das hier nicht beschreiben. Und seine Stimme Politik machen. Ich meine, so ein Bush ist vielleicht ein Arsch, (Körmit zwinkert anaber er zieht wenigstens wie versprochen in den Krieg. Dass zitterte bei jeder Antwort. War es die Nervosität als neuer Starzüglich). politiker in Deutschland oder die Angst vor Mickey Mouse eure Politiker das mal so machen wie sie es sagen ist ja nicht und ihrer Crew, die ihn unter Verschluss halten wollen, wir wirklich zu erwarten. Und so überrascht es mich nicht im Hanf Journal: Und was wissen es nicht. Zumindest konnten wir ihn treffen und ihm Geringsten, dass ich nun als Hilfeschrei – als Notanker quasi wird eigentlich aus dem unsere wichtigsten Fragen stellen: – aus Amerika eingewählt wurde um euch zu retten. Kiffen? Und so hieß es für uns erste Kontakte mit dem allseits beliebten Körmit aufzunehmen. Doch einen Termin mit ihm zu bekommen, erwies sich als äußerst schwierig, denn schließlich ist neben dem Hanf Journal auch Disney an der grünen Kröte interessiert. Deshalb vereinbarten wir mit ihm ein absolut anonymes Date in einem kleinen – nur dem Hanf Journal bekannten –Berliner

Hanf Journal: Man hat ja jetzt lange nichts von dir gehört, was hast du eigentlich die ganze Zeit getrieben? Körmit: Nun, nachdem ich im Fernsehen unangefochten an erster Stelle stand, galt es für mich neue Herausforderungen zu meistern. Ich wollte einmal wirklich größenwahnsinnig werden und um dies zu sein, muss man die Weltherrschaft anstreben. Und wer die Welt einmal realistisch betrachtet, merkt, dass sich alles nur um die Honig-Produktion, den HonigHandel und die Honig-Vorkommnisse eines Landes dreht und so begann ich all den Honig auf der ganzen Welt aufzukaufen. In der übrigen – honigfreien – Zeit, da hab ich mich dann einfach zugedröhnt – eine Bong geht noch, eine geht noch rein, sag ich da nur. Ihr hättet auch mal Miss Piggy erleben sollen, was die so wegstecken kann, unglaublich.

Hanf Journal: So gesehen kann man das natürlich verstehen (unsere verdrehten Augen können hier leider nur schwerlich dokumentiert werden). Aber was hast du denn nun als kommender Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland so alles vor? Körmit: Na, zuerst werd ich natürlich alles tun um meinen eigentlichen Plan zu vervollständigen. Das heißt, die gesamte Honig-Produktion in Deutschland wird verkörmisiert, soll heißen, sie geht in den Staatsbesitz über. Und wo wir grad schon beim Thema sind, mir würde da noch so einiges einfallen, was man so verkörmisieren sollte. Und Wahlen werden selbstverständlich abgeschafft, zumindest so lange, bis ich Präsident von Amerika bin. Was neu an meiner Politik ist, fragen mich

Körmit: Na da bleibt alles beim Alten. Es bleibt knallhart verboten, nur die Führungsriege darf weiterhin jedwede Droge konsumieren, die sie will. Hanf Journal: Na das kann ja heiter werden. Wir danken für dieses aufschlussreiche Gespräch.

So liebe Leser, da seht ihr mal was man davon hat, wenn man jemanden wählt, über den man nicht genau Bescheid weiß! Wir empfehlen daher in Zukunft: Erst informieren, dann entscheiden!


6 news Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

3. Im Verdauungstrakt eurer Haustiere Nur empfehlenswert wenn ihr euch absolut sicher seid, dass ihr sie nicht mehr liebt.

Hanfparade 2004

Get Wise – Legalize Drogenfahnder zu Kleingärtnern

Am 20. März 2002 entschied der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG, 2 BvR 794/95 vom 20.3.2002, Absatz-Nr. (1–145)) aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 20. November 2001 durch Urteil, dass der § 43a des Strafgesetzbuchs (StGB) mit Artikel 103 Absatz 2 des Grundgesetzes unvereinbar und somit nichtig ist. Das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 8. Februar 1995 - 5 StR 663/94 - und das Urteil des Landgerichtes Hamburg vom 11. April 1994 – 633 KLs 15/93 – verletzten den Beschwerdeführer (einen Haschisch-Händler aus Hamburg) hinsichtlich des Strafausspruchs in seinem grundrechtsgleichen Recht aus Artikel 103 Absatz 2 des Grundgesetzes. Die Urteile des Bundesgerichtshofes und des Landgerichtes Hamburg wurden insoweit aufgehoben und die Sache wurde an das Landgericht Hamburg zur Neuverhandlung zurückverwiesen.

Feuer auf Caspers-Merk Die Hanfparade 2004 kommt immer mehr in Gang. Nicht nur der Termin, 14. August 2004, und das Motto stehen bereits für die nächste große Legalisierungsdemo in Berlin, auch die ersten Flyer und Plakate sind bereits fertig. Und nun werdet ihr benötigt, damit diese auch unters Volk kommen. Jedes Jahr findet in Berlin die größte Demo zur Legalisierung von Cannabis in Europa statt. Damit diese aber auch wirklich bekannt wird und Menschen aus ganz Deutschland kommen, werden im Vorfeld Unmengen von Verteilern und Propagandisten benötigt, im Hanfparaden-Jargon nennen sich diese Helferlein „HanfparadePropagandaCenter“ – und auch du solltest einer davon werden. Jeder, der aktiv die Legalisierung unterstützen will, sollte HPC werden und sich ein Paket mit Plakaten und Flyern sichern. Das Porto liegt bei 12 Euro, dafür gibt es aber auch zwei Pakete (eins jetzt/eins Anfang Juli). Um das Prorpagandapaket fetter zu machen gibt es für jeden HPC eine Hanfparaden-Propaganda-CD umsonst (kostet sonst 5 Euro). Gebt diese Flyer euren Kifferfreunden, hängt die Plakate in Clubs, Läden oder Kneipen auf und sorgt so dafür, dass dieses Jahr endlich wieder mehr Menschen für ihr Recht auf Rausch auf die Straße gehen. Wir von der Hanf Journal-Redaktion setzen auf euch, denn schließlich wissen wir ja spätestens seit der Leserumfrage, dass ihr gerne mehr für die Legalisierung tun möchtet. Nun habt ihr die Möglichkeit, uns zu beweisen, dass dies nicht nur magere Worte waren. Wer ein Paket bestellen will, hier ist die Kontaktadresse: Bündnis Hanfparade e.V. c/o Hanf Museum – Berlin Mühlendamm 5 10178 Berlin Fon (0 30) 24 72 02 33 Fax (0 30) 24 72 02 34 info@hanfparade.de www.hanfparde.de

Fehlende Information zur Verfassungswidrigkeit des § 30c BtMG Das Landgericht verurteilte den Beschwerdeführer wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, strafbar gemäß § 29a Abs. 1 Nr. 2 BtMG, zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten sowie zu einer Vermögensstrafe von 600.000 DM, strafbar gemäß § 30c BtMG, indem auf die Vorschrift des § 43a StGB verwiesen wird. Nach den Feststellungen der Kammer erwarb der Beschwerdeführer im Februar 1993 30 kg Haschisch zu einem Einkaufspreis von mindestens 3.000 DM je kg und verkaufte die Drogen in der Folgezeit teilweise in größeren Mengen an verschiedene Abnehmer. Bereits im Juni 1991 war er an einem umfangreichen Betäubungsmittelgeschäft vergleichbarer Größenordnung beteiligt. Auf der Homepage des Bundesministeriums der Justiz ist das Strafgesetzbuch (Juris-Datenbank) abrufbar. Der § 43a StGB ist mit eine Fußnote versehen, in der auf die Verfassungswidrigkeit und somit Nichtigkeit des Paragrafen hingewiesen wird: „§ 43a: Gemäß BVerfGE vom 20. März 2002 (BGBl. I S. 1340) – 2 BvR 794/95 – mit Grundgesetz Art. 103 Abs. 2 unvereinbar und nichtig.“ Auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung ist das Betäubungsmittelgesetz (JurisDatenbank) abrufbar. Beim § 29 BtMG (Straftaten) ist eine Fußnote mit dem Hinweis, dass dieser Paragraf gemäß einer Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichtes mit dem Grundgesetz vereinbar ist: „§ 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, 3, 5: Nach Maßgabe der Entscheidungsformel mit dem Grundgesetz vereinbar gemäß BVerfGE vom 9. März 1994 (BGBl. I S. 1207) – 2 BvL 43/92 u. a. –“. Beim § 30c BtMG (Vermögensstrafe) fehlt jedoch ein Hinweis, dass dieser Paragraf nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist und dass dieser Paragraf somit

nichtig ist. Es mutet schon befremdlich an, dass Übereinstimmungen von §§ des BtMG mit dem Grundgesetz erwähnt werden, die Unvereinbarkeit (und somit die Nichtigkeit) jedoch unerwähnt bleibt. Die Publikation des § 30c BtMG ohne Hinweis auf seine Verfassungswidrigkeit heißt nichts anderes als verfassungswidriges Gedankengut (in Gesetzesform) zu verbreiten, wobei hier die Frage, ob das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, hier insbesondere die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Frau Marion CaspersMerk, in deren Zuständigkeitsbereich das BtMG fällt, hier fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt hat, unerheblich ist. Prinzipiell ist eine solche Handlungsweise inakzeptabel. Hinweis: In den Rechtstexten von Eve & Rave e.V. Berlin ist die aktuelle Fassung des § 30c BtMG mit der folgenden Fußnote ergänzt worden: "Da der § 43a StGB gemäß BVerfGE vom 20. März 2002 – 2 BvR 794/95 – (BGBl. I S. 1340) mit dem Grundgesetz Art. 103 Abs. 2 unvereinbar ist und somit nichtig ist und die Entscheidungsformel des Bundesverfassungsgerichtes gemäß § 32 Abs. 2 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes Gesetzeskraft hat, ist auch § 30c BtMG mit dem Grundgesetz unvereinbar und somit nichtig." Hans Cousto


7 wirtschaft

Mix’n’Ball – Die Grinderreihe

Die Jubiläumsbong von Urban

www.mixnball.com

www.smokeurban.com

Mix’n’Ball Grinder kennt spätestens seit unserem Grindertest die ganze Welt. Kein Wunder, denn sie sind als AluminiumKomplettguss-Modelle nicht nur extrem stabil, sondern durch die scharfen Schneidekanten im Inneren auch noch effektiver als so mancher Grinder mit einfachen Metallpins.

Respect 2.0 heißt die Pfeife - warum, wird schnell verständlich! Die Wasserpfeife aus 100 Prozent Borosilikatglas hat eine Wandstärke von 15 bis 20 mm, einen Bistabilen 18,8 mm Schliff und ist am „unkaputtbar“ ganz nah dran! Nicht nur das Gewicht und die Stabilität, sondern auch die Form, die neue Innovation von Urban, gab der Wasserpfeife ihren Namen: Respect 2.0. Ab dem 12.4.2004 im Fachgeschäft erhältlich. Spätestens Ende April ist auch die neue Homepage: www.smokeURBAN.com fertiggestellt. Unter aanderem wird dort auch das Extremtest-Video zu sehen sein: Im Freien wird die Bong in alle Richtungen geworfen und geschmissen,. Sie landet immer unversehrt - Respect (2.0). Urban hat noch einiges vor im „verflixten“ siebten Jahr – lassen wir uns überraschen!

Die Highlights dieser Reihe sind der Zwei-Euro-Stück große Nano (reicht kaum für eine anständige Mischung, sieht dafür aber sooo süß aus!) und der „Grinder, mit dem man auch Hasch machen kann“. Ja, ganz richtig gehört, dieser Grinder fängt bei jedem Mahlvorgang ein winziges bisschen vom feinsten Staub auf und sammelt es in einem Reservoir. Von Zeit zu Zeit kann man dann das Reservoir öffnen und sich einen kleinen Krümel feinstes Pollum abholen. Die Reihe enthält außerdem auch noch die „Combat-Edition“, die mit einem kleinen Geheimversteck/Behältnis im Boden geliefert wird. Alles in allem eine mehr als überzeugende Reihe!

Gewinnen Gewinnen Gewinnen Und es gibt mal wieder was umsonst für euch: Wir verlosen einmal die komplette Mix’n’Ball Produktpalette. Das heißt einmal den Nano, einmal den Grinder, mit dem man Hasch machen kann, einmal die Combat Edition, einen extra Grindercleaner und und und. Wer also grindermäßig noch nicht so super ausgestattet ist, schreibt einfach eine Mail mit dem Betreff „mach mich klein“ an gewinnen@hanfjournal.de und hofft das Beste. Einsendeschluss ist der 30. April und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Namen und Kontaktdaten werden nach dem Gewinnspiel gelöscht und nicht veröffentlicht.

Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

4. Ausgehöhlte Lebensmittel Je geruchsintensiver desto besser.

MAGISCHE PFLANZEN www.sensatonics.de Seit Menschengedenken werden magische Pflanzen genutzt und verehrt. Man nahm sie zu Ritualen und ausschweifenden Festen, als Sakrament und Aphrodisiakum. Die Firma Sensatonics bietet in den unterschiedlichsten Formen speziellen Elixiere und Mixturen an, mit denen sie euch diese Pflanzen wieder erfahrbar machen wollen. Sie erweitern das Verständnis universeller Zusammenhänge und verhelfen zu sinnlichen Hochgenüssen. Um ihre Informationen sinnvoll zu speichern, werden die verwendeten Pflanzen in Alkohol und Wasser aufgelöst. Sensatonics basieren auf überlieferten Rezepten verschiedener Kulturen. Sie enthalten nur hochwertige pflanzliche Zutaten. Mittels alchemistischer Verfahren extrahieren sie nicht einzelne Inhaltsstoffe, sondern vermitteln den Geist der Pflanzen ganzheitlich. So entstand in den letzten Jahren eine einzigartige Produktpalette. Seit neuestem sind auch in guten Head- und Growshops kleine Kick-Flaschen erhältlich. Quasi die Ein-Mann-/Frau-Portion für zwischendurch. Sei es der Moonwalk für ausgedehnte Spaziergänge, der Kokmon für ausgedehnte Tanznächte oder der Venuswave für einen spontanen Zwischenstopp auf dem Liebesplaneten. Bei Sensatonics findet jeder etwas für den gewissen Augenblick. Einfach mal vorbeischauen.

Wirtschaftsticker Die Firma Canna hat nun seit April ihre neue Bio-Düngerreihe auf den Markt und präsentierte diese auch in Bern auf der CannaTrade.ch. +++ CannaPops zeigte in Bern, welch leckeren Getränke sie aus Hanf herstellen können. Gerade auch ihre Dipp-Saucen sind beim Hanf Journal sehr beliebt. +++ Mit Koala Seeds gibt es nun die erste australische Samenfirma, die auf den europäischen Markt kommt. Auf der CannaTrade.ch verteilten sie kleine Koala-Plüschtiere zum Anhängen. Wie die fünf Samensorten aus Australien zum Growen ankommen, wird sich noch zeigen. +++ Die Firma Sulzer stellt nun neben ihrem Hanf-Wein auch noch Coca-Wein und Mohn-Wein her, erste Proben deuten auf ein gutes Produkt hin. +++ Die Firma Zentauri konnte nun in einer Studie nachweisen, dass der Rauch einer Tabakzigarette um einiges schädlicher ist als der einer Knasterzigarette. +++ Die Crew von der Hanf Mode International zeigte auf der Messe wieder einmal ihre tolle Modenshow - trendy in Hanfklamotten. +++ Der neue Vaporizer von Element sieht fast so aus wie der Aromed von Resaerch & Expierience, nur ist nun auch mit Holz verkleidet. +++ Die Erme AG Vakuumtechnik überraschten auf der Schweizer Messe mit einer riesigen Vakuummaschine und beeindruckten besonders unseren Anzeigenvertrieb. +++ Eigentlich kümmern sich die Jungs von True Blunt Switzerland eher um HipHop als ums Kiffen, aber da ihre Blunts nun zufälligerweise ihr bestlaufenstes Produkt wurde, konnte man auch sie in Bern bewundern. +++ Von der Firma Smart Trading / Celebration Pipes werdet ihr bald noch etwas mehr sehen. Wir haben edle Pfeifen für euch von ihnen bekommen – das Gewinnspiel in einen der nächsten Hefte. +++ Von Seedsman LTD gibt es auch neue Samen, die sich diesem Sommer ihrer Bewährungsprobe stellen wollen. +++ Der Nachtschattenverlag hat nun wieder ein neues Buch von Mathias Bröckers im Programm „Cannabis Mythen - Cannabis Fakten“ – auch dazu mehr in einem der nächsten Hanf Journale. +++ Auf der Homepage des Hanf Journals unter www.hanfjournal.de findet ihr im CommunityBereich viele Bilder von der CannaTrade.ch 2004.


8 wirtschaft Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

CannaTrade.ch in Bern

5. Die Jackentasche vom besten Kumpel Für die Freundschaft eher kontraproduktiv, als Versteck unschlagbar.

Der Jahresbeginn schien dieses Jahr den Hanf-Messen zu gehören. Erst eine in Utrecht, dann Barcelona und zu guter Letzt noch das Highlight in Bern. War dies früher noch die Messe neben meiner Haustür, jawohl ich lebte einst in Bayern, hieß es dieses Mal elf Stunden Autofahrt. Aber ob ihr es glaubt oder nicht, jeder der vier Insassen hat unbeschadet überlebt und jeder konnte anschließend sogar noch als zurechnungsfähig bezeichnet werden. So oder so kamen irgendwie alle in Bern an, doch muss vorweg gesagt werden, dass es einige Kollegen wirklich schwer hatten. Unsere solidarischen Grüße gehen an dieser Stelle an Mila von Pillinator. Die Arme und ihre Crew machten in Deutschland Bekanntschaft mit dem DrugWipeTest. Dieser stürzte gerade den Fahrer des Wagens in große Probleme. Denn natürlich würde er niemals bekifft Auto fahren, doch die Abbauprodukte sind auch bei Holländern viel länger im Schweiß nachweisbar als das THC wirkt. Und so schafften sie es erst in buchstäblich letzter Sekunde, am Freitag früh in Bern bei der Messehalle einzutreffen und den Stand aufzubauen, denn es dauerte so seine Zeit, bis jemanden gefunden wurde der in den letzten Tagen nicht gekifft hatte. Am Schluss hat es aber auch die deutsche Polizei nicht geschafft Mila und ihre Mannen davon abzuhalten auf die CannTrade.ch zu kommen.

ein nettes Hanffeld – mitten in der Messehalle

Dies galt übrigens für sehr viele Menschen, die sich wieder einmal nicht abhalten ließen, auf die Schweizer Hanf-Messe zu strömen. Stolze 14.000 Besucher durchquerten dieses Jahr die Hallentüren und besichtigten die neusten Produkte der Hanf-Szene, darunter waren 900 Fachbesucher. Als ich das erste Mal die neue Halle in Bern sah, staunte ich nicht schlecht ob dieser Fläche, dieser Größe und dieser Räumlichkeit. Und auch wenn ich beim Betreten der Halle mir nicht vorstellen konnte, dass diese Räumlichkeiten mit Besuchern gefüllt wird, so wurde ich doch eines Besseren belehrt. Auch das muss so erwähnt werden, Marco Kuhn zauberte wiedereinmal eine vorzügliche Messe aus dem Ärmel. Die Atmosphäre war gut, gerade durch die vielen Hanfpflanzen, die überall herumstanden, die interessanten Vorträge und die vielen verschiedenen Aussteller brachten ein Flair in die Bude, das in Europa bisweilen seines Gleichen sucht. Zwar kamen die meisten Aussteller ganz

schön ins Schwitzen, wenn sie von den vielen Messen sprachen und sich beklagten, dass derzeit eine die andere jagen würde (Highlife in Utrecht und Spannabis in Barcelona waren auch schon in diesem Jahr), aber mindestens genauso geschwitzt haben sie, wenn sie mir erzählten, wie viel Arbeit sie von der CannaTrade.ch mitnehmen, da sie so viel Aufträge erhalten und verkauft haben. Und so passt es auch super ins Bild, dass irgendwann einmal Marco Kuhn mich mit einem verschwitzten fröhlichem Lächeln im Gesicht fragte, ob ich nicht einmal für ihn So schön kann Hanf sein eine ausverkaufte SamenPreisliste fotografieren würde. Einen besonderen Pluspunkt bekommt diese Messe auch für die Tatsache, dass 15 Verbänden aus der ganzen Welt die Möglichkeit hatten, sich in Bern kostenlos zu präsentieren. Und so kam es dass sich Verbände wie der VfD erstmals mit den Vertretern der amerikanischen „Norml“-Initiative trafen. Die CannaTrade.ch hat mit dieser Ausstellung wieder einmal gezeigt, dass sie nicht zu Unrecht von vielen als die führende Hanf-Messe in Europa angesehen wird. Auch für die InterHanf, die im September in Berlin stattfinden wird und von Marco Kuhn und dem Hanf Journal zusammen organisiert wird, ist nun die CannaTrade04 eine gute Visitenkarte, auf die sicherlich viele Aussteller weiter setzen werden. Auch das Programm der CannaTrade.ch war hervorragend. So gab es wie immer eine Modeschau, Vorträgen zu Cannabis in der Medizin oder Growing. Auch Jorge Cervantes, der Halbgott des Growings und ab sofort auch Autor im Hanf Journal, referierte über die besten Methoden des CannabisAnbaus. Daneben gab es noch einen Jointwettbewerb und natürlich den CannabisSwissCup. Zwar gab es dieses Jahr keine politischen Joints wie letztes Mal, dafür gewann dieses Jahr mein Favorit eindeutig den Jointkontest. Beim CannabisSwissCup hatten mal wieder alle Besucher die Möglichkeit dabeizusein. Für einen kleinen Unkostenbeitrag konnte man einen Schatulle mit sechs verschiedenen GrasSorten erwerben. Wer dies hatte war mit in der Jury und durfte das beste Schweizer Gras mitbestimmen. Am Ende gewann die Sorte Erdbeere. Leider war es den Veranstaltern nicht möglich die Anbauer selbst zu zeigen, da diese sich vor Verfolgung durch die Staatsmacht fürchteten. Zu guter Letzt kamen dann aber dennoch drei überzeugte Hanf-Bauern auf die Tribüne und ließen sich feiern. Auf der Messe gab es fast alle Exoten und viel Überraschendes. So wurden beispielsweise Hanf-Buds zu Schlüsselanhängern verarbeitet, indem der Bud mit Plastik umrundet wurde. Das ist zwar schön, bringt aber auch immer eine gewisse Trauer über einen und man stellt sich mit der Zeit die Frage: Wo stecken die Schweizer bald noch alles Hanf hinein und haben die davon zu viel? Aber all dies konnten wir noch nicht beantworten und freuten uns eher über solch hübsche Schlüsselanhänger, die, da das Gras so vollkommen zerstört wurde, völlig legal sind. Auch bei einem Biss in den Käsekuchen durfte ich die Exoten der Schweiz kennen lernen, denn in diesem Käsekuchen war tatsächlich Käse und er war deftig und nicht süß. Schmeckte zwar überraschend und gerade Georg Wurth, dem Geschäftsführer des Deutschen Hanf Verbandes (DHV), entglitten bei seinem ersten Biss ein wenig die Gesichtszüge und dennoch schaffte es diese Mahlzeit zu meinem persönlichen Messe-Lieblingsessen aufzusteigen. Die Abende endeten auf dieser Messe für mich immer sofort nach dem Essen, so geschafft war ich. Am ersten Abend war der berühmt-berüchtigte Ausstellerabend, mit viel Essen und reichhaltig Klatsch und Tratsch. Und so traf ich dort auch wieder unseren Lottis Hanfkäse lieben Künstler von Ivan.Art, der auf dieser CannaTrade.ch sogar einen eigenen Stand hatte und konnte mit den Jungs von Unicomundo klären, dass sie mir ihr neues Säuberungs-Set zum Testen schicken werden. Am zweiten Abend wurde ich wieder einmal von dem lieben Düngerhersteller Canna zum Essen geladen. Mit dabei waren hier auch die Chefs der „Hemp Industries Association“ die vor kurzem erst Nutzhanf in den USA legalisiert haben und das mit dem selben Richter, der es einst verboten hatte. Ein nettes Essen, das wieder einmal zeigte, das Canna es versteht, eine interessante Auswahl an Menschen an einen Tisch zu bringen. Was an der Messe noch wirklich erwähnenswert ist, ist der große und freundliche Stand der Schweizer Hanf-Koordination (SHK). Dieser ähnelte eher einem edlen Kaufhaus. In der Mitte war eine Kasse und drum herum standen die verschiedensten Produkte zusammen mit ihren Herstellern. Somit hatten auch kleine Firmen die Möglichkeit ihre Produkte zu präsentieren. Darunter waren zum Beispiel auch Greenhouse Hanf Kontor, welche das Shampoo herstellen, das ich nun schon seit über einem Jahr benutze. Auch Lotti sei an dieser Stelle gegrüßt. Sie zeigte sich von ihrer Schokoladenseite und verführte uns mit leckersten Schmankerln. Die Messe in Bern war, wie schon gesagt ein voller Erfolg. Sie machte einen Heidenspaß und schaffte mich zumindest vollkommen. Drei Tage volles Haus, da muss man erst mal durch. Werner Graf Kunst mit Hanf


9 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:

Indoor Growing #3 Jetzt wird’s tropisch:

Klimasteuerung Hallo liebe Growing-Freunde! Nachdem wir letztes Mal gelernt haben den richtigen Boden für die Wurzeln unserer kleinen Lieblinge auszuwählen, wollen wir uns heute um eine wohlige Atmosphäre für die Triebe kümmern. Dabei steht uns natürlich unsere Expertin Julia aus Holland zur Seite, die uns mit ihrem Grow begleitet. Sie wird uns erklären, wie wir Licht, Temperatur und Feuchtigkeit auf die Bedürfnisse der Pflanze anpassen und regeln können. Seit drei Wochen stehen unsere Kleinen nun unter der NatriumDampf-Lampe (NDL) und haben sich zu einem stattlichen Urwald entwickelt. Nun wird es wohl Zeit die Reihen zu lichten und die für uns unbrauchbaren Männchen zu entfernen, damit sie keinen wertvollen Platz oder Licht wegnehmen. „Hanf ist eine Kurztagspflanze, das heißt ihre Blüte wird über die Dauer der Photoperiode eingeleitet“, erklärt Julia, während sie etwas Tabak auf dem Paper vor sich ausbreitet. „Dafür wird einige Tage lang je zwölf Stunden absolute Dunkelheit benötigt. Erst dann beginnt die Produktion von Blütenwuchshormonen.“ Um die Blüte zu beschleunigen, setzt Julia sogar noch die rötliche NDL ein. Mit einer Schere schnipselt Julia etwas süß duftendes K2-Gras auf den Tabak und schildert weiter: „Wer es richtig professionell angehen möchte, kann auch von jeder Pflanze einen Steckling schneiden, der in die Blüte geschickt wird. Die Mutterpflanze hat immer dasselbe Geschlecht wie der Steckling“, erläutert sie. „Aber leider habe ich dafür nicht genug Platz, denn man benötigt einen separaten, komplett abdunkelbaren Raum. Oder stellt sie manuell jeden Abend und Morgen in einen Karton.“ Nach drei Tagen zeigten sich die ersten Blüten am Hauptspross. Nach fünf Tagen hatte Julia sieben männliche Pflanzen aussortiert und nach zehn Tagen waren nur noch die zwölf besten Frauen übrig. Dabei hatte Julia nicht nur auf Größe, Gesundheit und saftig grüne Blätter geachtet, sondern auch auf Verzweigung und Dicke der Stängel. Interessanterweise waren von den 40 gekeimten Pflanzen stolze 30 weiblich, was sehr schade ist, denn schließlich hat Julia nur Platz für zwölf Pflanzen und so wanderte der Rest auch auf den Kompost. „Normalerweise muss man ungefähr 60 Samen ausbringen um am Ende 20 weibliche Pflanzen zu erhalten“, gibt Julia zu bedenken. Die ausgewählten Pflanzen beschnitt Julia dann ab einer Höhe von circa 40 cm und steckte sie in Vier-Liter-Töpfe. Um sie wieder zum Wachsen anzuregen, wurde die blaue NDL eingeschraubt und auf 22 Stunden Beleuchtungszeit gestellt. Die genaue Regelung von Licht und Klima ist wichtig für die Entwicklung gesunder Pflanzen. „Aber wie mache ich das denn nun?“ frage ich mich und Gott sei Dank weiß Julia dazu die passende Antwort: „Am einfachsten ist das Licht. Während der Wachstumsphase benötigen die Kleinen mindestens 18 und in der Blüte maximal zwölf Stunden Licht pro Tag,“ erklärt sie und reicht mir einen Joint. „Das Wichtigste ist eine ausreichende Lichtleistung.“ Am Anfang reichen, wie wir bereits aus dem letzten Teil wissen, Leuchtstoffröhren vollkommen aus. Man kann sie bis auf wenige Zentimeter an die Sämlinge heranführen, damit sie sich nicht nach dem Licht strecken müssen und schön verzweigen. Nach zwei bis drei Wochen brauchen sie dann aber doch eine NDL, die es in jedem guten Grow Shop gibt. Diese Lampe ist zwar teuer und verbraucht eine Menge Strom, doch es gibt keine andere Lampe, die soviel Lichtenergie auf einmal liefert. Die rote NDL für die Blüte kann nach den ersten drei Wochen eingesetzt und sollte laut Julia auf zwölf Stunden pro Tag eingestellt werden. Wer aber etwas mehr Platz im Schrank, Zeit und Geld hat, kann für drei bis vier Wochen noch eine blaue NDL für ’s Wachstum benutzen. Diese lässt die Pflanzen buschiger, breiter und verzweigter wachsen. Während für das Wachstum 250 W ausreichen, sollte es für die Blüte schon eine 400 W-Röhre sein. Für einen einheitlichen Lichtrhythmus hat sich Julia zum Beispiel eine Wochenzeitschaltuhr aus dem Baumarkt zugelegt. Um die Effektivität der Lampe weiter zu steigern, kann man auch die Wände mit weißer Farbe bestreichen. „Wegen der Verbrennungsgefahr durch die hohe Wärmeentwicklung sollte die Lampe am Anfang 90 cm von den Spitzen der Pflanzen entfernt sein und dann langsam auf 30 bis 50 cm herangeführt und gehalten werden“, warnt Julia. „Deswegen nehme ich Ketten als Aufhängung, die kann ich jeden Tag bequem ein Stückchen höher setzen“, freut sie sich und zieht genüsslich an ihrem Joint. Die Temperatur im Grow Room sollte am Tag, also wenn die Lampe an ist, bei circa 22 bis 28 Grad Celsius liegen. Da die NDL sehr viel Wärme abgibt, muss man für ausreichend Kühlung sorgen. Dazu hat Julia ein Thermostat, das an den Ablüfter angeschlossen ist und frische Luft hineinsaugt, sobald

es zu warm wird. (Mehr zur Lüftung im nächsten Teil.) Die relative Luftfeuchte sollte anfangs um die 80 Prozent betragen, da dies laut Julia zu mehr Wachstum führt und in der Blüte nicht über 60 Prozent, wegen der Schimmelgefahr. Zur schnellen K o n t ro l l e b e i d e r Werte hat Julia zum Beispiel ein Thermound Hygrometer angebracht. Die relative Luftfeuchte ist von der Temperatur abhängig. Da mit Ausschalten der Lampe Ein kleiner Wald die Temperatur im Schrank schnell abfällt, steigt die Luftfeuch-tigkeit rasch auf 100 Prozent und so kann sich leicht Kondens-wasser bilden. „Daher sollte auch nachts immer gut gelüftet werden,“ rät zumindest Julia.

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Ausgemustert – die ersten sieben männlichen Pflanzen

Ich hoffe, es war mal wieder interessant für euch. Das nächste Mal sorgen wir für frische Luft im Schrank. Mit hanfigen Grüßen Das Guerilla Growing Team

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Die kleinen Töpfe sind schon gut durchwurzelt

Indoor Growing #3 Tipps 1. Die männlichen Pflanzen sollten möglichst früh entfernt werden, um den anderen keinen Platz und kein wertvolles Licht wegzunehmen. 2. Um die Pflanzen zum Blühen anzuregen, werden einige Tage je zwölf Stunden absolute Dunkelheit benötigt. 3. Wenn die Pflanzen nicht genug Licht erhalten, müssen sie sich danach strecken und werden lang und dürr . . .

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Der ausgewählte Rest

4. Die Pflanzen erhalten in der Wachstumsphase mindestens 18 und in der Blüte maximal zwölf Stunden Licht pro Tag. 5. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte für Keimlinge und Stecklinge ungefähr 80 Prozent betragen. Während des Wachstums sollte er zwischen 60 bis 75 Prozent liegen und in der Blüte zwischen 40 –bis 60 Prozent, damit sich kein Schimmel bilden kann.

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10 guerilla growing Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

Revolution in den Niederlanden

Bald rein weibliche Nutzhanf-Samen am Start?

6. Lunge Profis verstecken dort täglich mehrere Gramm Dope. Wie mans wieder rauskriegt hat allerdings noch keiner rausgefunden.

Faserproduktion wird nämlich wesentlich erleichtert wenn alle Pflanzen gleichzeitig reif werden. Dann muss man nicht mehr damit rechnen, schon halb abgestorbene Männchen zwischen seinen eben erst in die Blüte tretenden Weibchen zu finden. Und bei der Ölproduktion ist ein dramatisches Übermaß an weiblichen Pflanzen auch nützlich, denn das Hanf-Öl wird aus den Samen der Pflanze gewonnen, und die wachsen nun mal nur auf den Weibchen. Dies sind also die Gründe, die die niederländische Regierung dazu bewogen, den Forschungsantrag von Cees von No Mercy zumindest in der ersten Stufe zu genehmigen. Cees will mit den Nutzhanf-Pflanzen nun die selben Experimente anstellen wie vor einiger Zeit mit der potenten Variante. Sprich, weibliche Pflanzen mittels kleiner Dosen „gibberelic acid“ dazu anregen männliche Blüten auszubilden, so dass diese wiederum andere Weibchen bestäuben können. Das Ergebnis, wenn alles gut läuft, sind rein (oder zumindest zu 99 Prozent) weibliche Nutzhanf-Samen.

In eigener Grow-Sache . . .

Hanf Journal growt euch was vor Schon seit einiger Zeit erklären wir euch im Hanf Journal, wie Pflanzen besser wachsen können. Schon zwei Mal schickten wir unsere Redakteure nach Holland um einen Outdoor- und einen Indoor-Grow zu beobachten und euch von der Aufzucht unserer Lieblingspflanze zu berichten. Damit nun aber alle Grower unter euch noch besser informiert werden, gibt es hier die Sonderausgabe des Hanf Journals zum Themenschwerpunkt Growing. Auf dem Markt ist diese Zeitung seit dem 01. April 2004 und sie ist wie immer für alle kostenlos. Das Anbauen von Cannabis ist in Deutschland zwar immer noch illegal, trotzdem erfreut es sich immer größerer Beliebtheit. Auch in unserer Leserumfrage kam eindeutig heraus, dass ihr viel mehr über das Growing erfahren wollt. Viele interessierte Cannabis-Liebhaber wollen ausführlichst wissen, wie die professionelle Aufzucht von Hanf in Ländern wie Holland eigentlich funktioniert. Das Hanf Journal hat sich deshalb extra für euch mit Menschen zusammengesetzt, die diese Pflanzen in Ländern wie den Niederlanden anbauen dürfen und stampfte eine Sonderausgabe nur zum Thema Growen für euch aus dem Boden. Grow-Legenden wie Jorge Cervantes werden über die Geschichte des Indoor Growings berichten und euch vor den häufigsten Anfängerfehlern bewaren. Ausführliche Reportagen über einen Grow in den Niederlanden – sowohl Indoor wie auch Outdoor – erwarten euch. Des Weiteren werdet ihr in der Sonderausgabe Growing des Hanf Journals noch Informationen über gute Samensorten für Einsteiger finden. Eine Reportage über die verschiedenen Möglichkeiten bei der Ernte und Verarbeitung der Erntereste wird euch zeigen, wie Profis das eigentlich machen. Da es in Deutschland immer noch nicht möglich ist selbst anzubauen bleibt euch wohl nur noch eine letzte Möglichkeit: Die freie Information! In einigen wenigen anderen Ländern ist es erlaubt die Genusspflanze Hanf selbst aufzuziehen, sie zu hegen und zu pflegen und schlussendlich auch deren Früchte zu genießen – und genau diese Länder und deren Gepflogen-heiten wollen wir mit dieser Sonderausgabe darstellen. Wer also auch Interesse hat, mehr über die Menschen zu erfahren, die eure Lieblingspflanze züchten dürfen, sollte schnellstmöglich in den nächsten Grow- und Head-Shop eilen uns sich das Hanf Journal Growing abholen, bevor es vergriffen ist. Auch wenn ihr dann immer noch nur von einem eigenen Grow träumen könnt, wisst ihr wenigstens schon mal wie’s denen geht, die euren Traum schon leben dürfen. Und sollte die Sonderausgabe Growing schon vergriffen sein, habe ich noch einen kleinen Trost für euch. Demnächst werden wir wohl einen weiteren begnadeten und hochgerühmten Grow-Spezialisten für euch bekommen. Jorge Cervantes hat uns angeboten, nicht nur für die Sonderausgabe, sondern auch für die normalen Monatsausgaben des Hanf Journals zu schreiben. Ihr seht: wir werden auch im Thema Growing immer breiter und wachsen und wachsen und wachsen – hoffentlich geht es da euren Pflanzen genauso wie uns. Euer Werner Graf

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Zunächst tut Cees dies in einem geschlossenen Raum mit 20 Lampen und ca. 400 weiblichen Pflanzen. So viel gesteht ihm die Genehmigung der Regierung zu. Diese hat dafür extra einige Gesetze geändert, denn bisher war jeglicher Hanf-Anbau (Rausch- und Nutzhanf) mit Lampen verboten. Es wurde davon ausgegangen, dass aufgrund der Unwirtschaftlichkeit niemand indoor Nutzhanf anbauen würde. Das Erkenntnisinteresse scheint also enorm zu sein.

Vor einigen Ausgaben brachten wir einen Beitrag, in dem darüber berichtet wurde, wie No Mercy es fertig bringt Samen zu züchten, die zu 99,9 Prozent weiblich sind. Das ist insofern revolutionär, weil man als Grower plötzlich nicht mehr den doppelten Platzbedarf hat, bis sich die Männchen endlich zeigen, sondern seinen Grow gleich korrekt dimensionieren kann. Auch das ewige Bangen um die Zahl der Weibchen hat sich damit erledigt. Diese Fähigkeit zog mittlerweile nicht nur unser Interesse auf sich, sondern auch das der niederländischen Regierung. Allerdings ist die nicht am THC interessiert, sondern fragt sich, ob das auch mit Nutzhanf möglich wäre. Die Vorteile von rein weiblichen Nutzhanf-Samen liegen nicht ganz so klar auf der Hand wie bei der THC-reichen Sorte. Denn immerhin geht es hier nicht um die weiblichen Blütenstände, sondern um die Faser- und Öl-Produktion. Aber mit ein bisschen Nachdenken offenbaren die Vorteile sich dann doch. Die

Diese geschätzten 400 Weibchen will Cees dann mit zehn verschiedenen Konzentrationen „gibberelic acid“ behandeln und hofft, daraus dann 20 bis 30 Weibchen mit den richtigen männlichen Blüten zu erhalten. Damit will er ein 5.000 Quadratmeter großes Gewächshaus voller weiblicher Nutzhanf-Pflanzen bestäuben. Dies müsste reichen um eine stabile zweite Generation von zu 99 Prozent weiblichen Nutzhanfpflanzen zu erhalten. Sollte dies funktionieren, gilt Phase I als geschafft. Das heißt, Cees ist auf dem besten Weg und erhält deshalb die Genehmigung, seine Experimente auf unbegrenzter Fläche weiterzuführen. Es scheint also fast so, als würde demnächst die Nutzhanf-Wirtschaft von Holland aus revolutioniert werden. Von wo auch sonst! Martin Schwarzbeck


11 cool tour

„Die CIA und das Heroin“ Dr. med. Franjo Grotenhermen ist Mitarbeiter des nova-Instituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

7. Unterhose Laaaangweilig!

Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf:

Klüger werden mit dem Hanf Journal Warum erinnere ich mich nie an meine Träume, wenn ich gekifft habe?

Warum die USA offiziell den Drogenkonsum bekämpft und heimlich Drogenringe unterstützt „Drogen sind nicht einfach illegal oder unmoralisch. Sie sind die Quelle außergewöhnlicher Profite und Macht.“, so Prof. Alfred W. McCoy in seinem Buch „Die CIA und das Heroin“ für das er, teils unter lebensgefährlichen Bedingungen, über 30 Jahre lang recherchiert, studiert und geforscht hat. In den USA gilt das Buch als Standardwerk zur Drogenpolitik der US-Regierung. Kein anderer Staat der Welt hat den Drogenhandel so versteckt wie massiv unterstützt. Mehrere Versuche des Geheimdienstes CIA (Central Intelligence Agency), die Veröffentlichung zu verhindern, scheiterten. Das Buch schildert, wie CIA und US-Außenministerium Drogenbosse unterstützen, Beweise unterdrücken und sogar direkt in den Drogenhandel verwickelt sind. Seit 1972 führen die USA einen scheinbar unbarmherzigen Krieg gegen Opium, Heroin und Kokain. Es werden AntiDrogen-Kampagnen gestartet und der „War on Drugs“ geführt. Konsumenten selbst minimaler Drogenmengen werden kriminalisiert und zu hohen Haftstrafen verurteilt. Gewünschter Effekt: Die Drogenpreise sollen stabil bleiben und mit ihnen die Drogenprofite. Während des 2. Weltkrieges und danach kooperierte die CIA mit der Korsenmafia in Marseille, um die dort vom Volk gewählten Kommunisten zu bekämpfen. Zwanzig Jahre lang dominierte die Korsen-Connection, auch French-Connection genannt, den internationalen Heroinhandel. In Nicaragua finanzierten sowohl CIA als auch Contras ihren Kampf mit Drogengeldern. Dies wurde bekannt, nachdem sich mutige Bürgerrechtler aus den armen „Neighborhoods“ LAs über die Kokain- und Crack-Schwemme beschwerten und aktiv wurden. Trotz vieler Beweise wurde die Tatsache, dass die CIA gezielt den Kokain-Konsum förderte, unter den Teppich gekehrt. Erst durch den geheimen Krieg, den die CIA in Laos gegen den Kommunismus führte und dafür eine Armee von 30.000 Laoten finanzieren musste, entstand das „Goldene Dreieck“. Der Schutz der Exportwege und der Kampf gegen den Kommunismus gingen wieder Hand in Hand. Die CIA besaß über Jahrzehnte die größte Flugzeugflotte der Erde und nutzte sie, nicht nur in Laos, um das in den eigenen Labors hergestellte Heroin zu transportieren. Nach dem Vietnam-Krieg war jeder vierte US-Soldat süchtig nach dem Pulver der CIA. Und heute? Seit dem Einmarsch der USA in Afghanistan, seit ihrer Kooperation mit den Drogenbaronen der Nordallianz, seit dem Sieg über die Taliban blüht dort der Mohnanbau wie nie zuvor: Das Land gilt heute als die erste Opium-Monokultur der Welt mit historischen Rekordernten. Der Heroin-Konsum der Welt wird weiter angeheizt. Und die CIA verdient daran mit. Und falls du an diesen Tatsachen zweifeln solltest, dann prüfe es nach! Ganz hinten im Buch wirst du auf fast 200 Seiten mit wissenschaftlichen Quellenangaben versorgt, die es jedem ermöglichen z. B. mit einer Google-Suche die Fakten zu überprüfen. Das Buch ist im Verlag Zweitausendeins erschienen und kostet 19,90 Euro. www.zweitausendeins.de Mangas

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Cannabis beeinflusst den Schlaf und auch die Schlafphase, in der besonders intensiv geträumt wird. Diese Traumphase wird REM-Schlaf genannt, abgekürzt für Rapid Eye Movement (englisch: schnelle Augenbewegungen). Wie bei anderen Cannabis-Wirkungen ist die Wirkung auf den REM-Schlaf von der verwendeten Dosis abhängig und bei verschiedenen Personen unterschiedlich stark ausgeprägt.Um die Wirkung von Cannabis auf den Schlaf zu verstehen, soll hier kurz der normale Ablauf des Schlafes skizziert werden. Das Einschlafen verläuft in mehreren Schlafstadien, vom Stadium 1 (Schläfrigkeit) bis Stadium 4 (Tiefschlaf). Mit zunehmender Schlaftiefe verlangsamen sich die elektrischen Hirnwellen. Das vierte Stadium ist durch sehr langsame Hirnwellen, die so genannten Delta-Wellen, charakterisiert. Dieses Stadium ist besonders wichtig für die körperliche Erholung und dauert etwa 30 bis 40 Minuten. Danach treten wieder etwas schnellere Hirnwellen wie im Stadium 2 und 3 auf. Danach folgt allerdings nicht erneut das Stadium 1, sondern der bereits erwähnte REM-Schlaf, der von schnellen Augenbewegungen unter den geschlossenen Augenlidern begleitet ist. Träume können zwar in allen Schlafstadien auftreten, sind jedoch vor allem für den REM-Schlaf charakteristisch. Der REM-Schlaf ist wichtig für die Speicherung, Bewahrung und Neuorganisierung von Erinnerungen und neu Gelerntem sowie für das Vergessen unwichtiger Gedankeninhalte. Nach einigen Minuten im REM-Schlaf folgen wieder die Stadien 2 bis 4, bevor es erneut zurück zum REM-Schlaf geht. Dieser Zyklus wiederholt sich etwa alle 90 bis 110 Minuten, wobei die Zeit im REM-Schlaf im Laufe der Nacht von etwa zehn auf bis zu sechzig Minuten zunimmt und sich die anderen Stadien entsprechend verkürzen. Es treten im Verlaufe der Nacht etwa vier bis fünf REM-Phasen auf. In einigen Untersuchungen wurden die Auswirkungen von Cannabis auf den Schlaf und die Hirnwellen erforscht. In einer Studie reduzierte Cannabis die Dauer des REM-Schlafes, während die Tiefschlafphase (Stadium 4) tendenziell zunahm. Bei diesen Tests hatten freiwillige Probanden täglich 70 oder 210 mg THC erhalten. Auch nahm die Stärke der Augenbewegungen während der REM-Phase ab, ein Hinweis auf eine geringere Traumaktivität. Eine solche unterdrückende

Wirkung auf den REM-Schlaf ist auch von Schlafmitteln bekannt. Allerdings entwickelte sich unter Cannabis gegen diesen Effekt nach einigen Tagen eine gewisse Toleranz – die Wirkung nahm ab, sodass dann nur noch wenige Unterschiede zu Nichtkonsumenten bestanden. Wurde die Droge plötzlich abgesetzt, so verkürzte sich die Dauer der Tiefschlafphase. Plötzliches Absetzen führte in dieser Untersuchung zudem zu einer Zunahme und Intensivierung der REM-Phasen beziehungsweise des Träumens. Dieser so genannte „REM-Rebound“ (englisch, REMRückprall) bedeutet, dass in den ersten Tagen des Cannabis-Entzuges möglicherweise intensiver geträumt wurde. Ein REM-Rebound ist auch von Schlafmitteln bekannt. In einer anderen Studie, in der allerdings nur geringe THC-Mengen von täglich 30 Milligramm verabreicht wurden, fand sich kein relevanter REM-Rebound nach dem Absetzen. Die Wirkung von Cannabis auf die Traumphasen ist also vermutlich dosisabhängig. Mir berichtete einmal ein Cannabis-Konsument, der nach mehr als 30-jährigem Rauchen von täglich etwa fünf Cannabis-Zigaretten den Konsum seit einigen Tagen eingestellt hatte, dass er sehr intensiv träume, unter Albträumen leide und nachts viel schwitze. Dies sei sein einziges relevantes Entzugsproblem. Es gibt viele Hinweise, nach denen Cannabinoide den Schlaf und die Schlafbereitschaft fördern können. So schliefen in einer mehrwöchigen Laborstudie Cannabis-Konsumenten an den Tagen, an denen sie viel Marijuana konsumiert hatten, mehr und waren weniger aktiv als an Tagen mit geringem Konsum. Diese Wirkung von Cannabis-Produkten auf den Schlaf wird auch bei Schlafstörungen verwendet, mit allerdings unterschiedlichen Resultaten bei verschiedenen Personen. Im 19. Jahrhundert wurden Cannabis-Produkte besonders gern bei Altersschlaflosigkeit verordnet. Oft wird der schlaffördernde Effekt als unerwünschte Nebenwirkung wahrgenommen. In einer kürzlich erschienen Übersicht von Studien, die die Brechreiz hemmende Wirksamkeit von Cannabinoiden untersucht hatten, bezeichneten die Autoren einige der Cannabinoid-Nebenwirkungen als „potenziell nützliche Nebenwirkungen“, darunter Sedierung, Schläfrigkeit und Euphorie.


12 cool tour TEIL IX:

PSYCHOAKTIVA

GHB, Liquid Ecstasy

8. Stirn Dreistigkeit siegt!

Die Saison hat begonnen. Von Berlin über Zürich bis Düsseldorf befeuern die beiden deutsprachigen Dancehall Artists Nikitaman und Mono ihr Publikum mit Wortsalven, und das nicht zu knapp. „Das Spiel beginnt“ nennen sie Ihre Debut-LP, die sie nun auf Ihrer Tour vorstellen. Mit ‚Get Started’ feat. Ce’cile, der ersten Singleauskopplung aus dem eben erschienenen Album, gaben sie bereits vor einem Monat die Vorankündigung, was zu erwarten ist.

Eine viel diskutierte Modedroge – gerade in der Diskowelt – ist das Gammahydroxybutyrat, kurz GHB. In den Schlagzeilen ist diese Substanz in den letzten Monaten als Vergewaltigungsdroge bezeichnet worden. Nichts ahnende Mädchen und Frauen würden in der Kneipe oder im Tanzsalon GHB (oft auch Keta-min) ins Getränk geschüttet bekommen und dann sexuell missbraucht. Leider muss ich offen lassen, ob dies tatsächlich der Wahrheit entspricht – glauben kann ich es nicht so ganz. Wir kennen ja schließlich unsere TV-Schergen.

Allgemeines: GHB ist ein körpereigener Neurotransmitter (Summenformel C4H8O3) und gehört zur Stoffklasse der Anästhetika und Neuroleptika. GHB hat die chemischen Bezeichnungen gHydroxybutyrat, Gammahydroxybuttersäure und 4-Hydroxybutansäure. Auf der Straße erhält man den Stoff mitunter als Liquid Ecstasy, Anetamin, G-Juice, Gamma-OH, Na-Oxybat, 4-OHB, Somatomax PM, Soap, Scoop, Salty Water und Somsanit. GHB bzw. dessen Analogon GABA (Gamma-AminoButter-säure) kommt in so gut wie jeder Zelle des menschlichen Körpers vor.

Geschichte: Die Substanz wurde 1960 erstmalig synthetisiert und in der Medizin als Anästhetikum und Neuroleptikum verwendet. Später wurde es als rezeptfreies Schlafmittel vertrieben. Synthetisches GHB ist seit 2002 in Deutschland illegal. Gammahydroxybutyrat wurde klinisch bei der Geburtshilfe und als Hilfsmittel zur Alkohol-Entwöhnung verwendet und war in den Achtzigern ein beliebtes Mittel der Bodybuilder, weil es den Muskelaufbau und die Fettreduzierung unterstützt.

Mittlerweile sollten aber die Dehn- und Aufwärmübungen gelaufen sein und die Füße bereits in den Tanzschuhen stecken.

Dosierung und Gebrauch: Normalerweise wird GHB in Verdünnung getrunken, kann aber auch als Pulver geschluckt und auch injiziert werden. Eine durchschnittliche psychoaktive Einzeldosis liegt zwischen 0,75 bis zwei Gramm, als Betäubungsmittel in der Anästhesie zwischen vier und fünf Gramm.

Wirkungen:

Mono und Nik pfeifen zum Anspiel Die alte Debatte über deutschsprachigen Dancehall ist spätestens hiermit Thema von gestern. Nach großen Erfolgen von Seeed beweist nun auch das in Düsseldorf ansässige Künstlerduo gemeinsam erstmalig auf Platte, welchen Flow man in diese abgehackte und kantige Sprache bringen kann. Mit bombigen Bässen und bebenden Beats verschaffen sich die beiden Gehör. Auf dem Album wird zwischen Party-Tunes und kritischen Politliedern, zwischen Solo- und Combination-Hits, zwischen von Mensch oder Maschine produzierten Riddims hin- und hermanövriert, aber ein Ziel wird dabei niemals aus den Augen gelassen: das Feuer unter den Füßen. Zur Stairway To Heaven’-Melody beginnt Mono mit engelshaftem Gesang das dritte Stück: “und die Decke die tropft, es gibt kein Sauerstoff, es ist heiß und verraucht in der Dancehall“. Wenig später wird ihr auf die Frage, warum man sich so etwas antue, von der angerauten Niederfrequenzstimme Niggis der Titel das Songs entgegengeschmettert: „’weil wir Partys lieben’ und vom Bass getrieben und nachtaktiv sind und....“ Eben diese Partyliebe ist über das gesamte Album hinweg zu hören. Egal, ob sie sich in ‚Du Bist Nicht Allein’ über unser auf Konkurrenz basierendes System oder die Bahnpreise auslassen, ob sie gemeinsam mit dem jamaikanischen DJ Degree in ‚Limit Is The Sky’ Frieden fordern oder einfach nur übers Musik Machen singen, es geht ums Feiern. Aber Protest kann schließlich nicht nur eine Demo oder eine Lichterkette, sondern auch ein Konzert sein, so Nikitaman im Interview im Hanf Journal vom Dezember. Wer sich für deutsprachigen Dancehall interessiert sollte diese Scheibe aus dem Hause Rootdown in Köln nicht verpassen. Die meisten Stücke wurden vom heimischen Teka produziert, aber auch Beatschmieda aus Hamburg, Texta aus Linz, sowie die Soulfire Crew aus Neuss, die Mono und Nik mit auf Tour begleiten und die Liveaufnahmen für das Album übernahmen, haben jeweils ein Stück auf der Platte beigesteuert. Für die Leute, die zuhause kein Feuer machen können und denen soviel Gesabbel auf so heiße Beats fürs eigene Heim einfach zuviel ist, die sollten sich einfach die Live-Tour anschauen. Denn bei allem Respekt zu dieser neuen LP: man merkt, wie schwierig es ist, zwei so große Live-Künstler auf eine Plastikscheibe zu bannen. Dann sind sie dort zu finden: 02.04. – Jena, Kassablanka* 03.04. – Saalfeld, Clubhaus* 07.04. – Erlangen, E-Werk 08.04. – Zürich, Kaserne 09.04. – Basel, Sommerkasino 10.04. – St. Pölten, Stadtsäle 11.04. – Leipzig, Conne Island 13.04. – Fulda, Kulturkeller 14.04. – Köln, Underground 15.04. – Wuppertal, U-Club* 16.04. – Hann.Münden, Kurbelkasten 17.04. – Mannheim, 7er 18.04. – Düsseldorf, tba *Soundsystem Show “Das Spiel beginnt” von Mono & Nikitaman –CD/2-LP (VÖ 29.03.04) auf Rootdown Records Raoul Roßmann

GHB kann im Gegensatz zur GABA (Gammaaminobuttersäure) die Blut-Hirn-Schranke besser passieren. Es wirkt betäubend, einschläfernd, aphrodisisch, antidepressiv und sehr gefühls-betont, – ein wenig wie Alkohol. Richtig dosiert, induziert GHB ein angenehmes Körpergefühl.

Gefahren: Überdosierungen können den Konsumenten ins sofortige Koma fallen lassen. GHB darf wegen lebensbedrohlicher Wechselwirkungen nicht mit Alkohol kombiniert werden! Eine Überdosierung kann auch epileptische Anfälle auslösen. GHB wird als körpereigener Stoff nicht per Drogenscreening erfasst. Die Substanz kann aber trotzdem innerhalb fünf Stunden nach Einnahme im Urin festgestellt werden. Nebenwirkungen können sein: Übelkeit, Atemstörungen, Erbrechen, Bewusstlosigkeit, Epilepsien, Kopfschmerzen, Gedächtnisstörungen, Koordinationsstörungen, verlangsamte Herzfrequenz, verminderter Blutdruck, Herz-Kreislauf-Versagen und unkontrollierbare Muskelzuckungen.

Presse-Zitate: „(. . .) Das Rauschmittel GHB (. . .) [ist] in den USA als „Date rape drug“, als Vergewaltigungsdroge bekannt (. . .). Auch in Frankreich sorgt GHB immer wieder für Schlagzeilen. Heimlich ins Getränk gemischt, macht das Mittel Frauen wehrlos – und lässt sie später das Gedächtnis verlieren. (. . .) GHB (Gamma-Hydroxybutyrat) baut sich im Körper schon nach wenigen Stunden ab.“ SPIEGEL 2004, Spiegel-online

www.spiegel.de/panorama/0.1518.281818.00.html „Bestimmte Anästhetika legen tatsächlich das Erinnerungsvermögen lahm, so die berüchtigte Droge Gammahydroxybutyrat (GHB), die bei Vergewaltigungen durch dem Opfer bekannte Personen, so genannten date rapes, Verwendung fand.“ WELTWOCHE 49/03 (Schweiz)

„Wir berichten über einen 20-jährigen Mann, der mit unklarem Koma auf die Notfallstation einge-liefert wurde. Die Pupillen waren (. . .) eng, Atmung und Kreislauf stabil. Nach fast zweistündigem, tiefem Koma erwachte der Patient innert kurzer Zeit vollständig und teilte mit, dass er drei Ampullen Gammahy-droxybutyrat (. . .) eingenommen habe. (. . .) In der Schweiz traten in den vergangenen Monaten zunehmend Fälle von unklarem Koma auf, die anamnestisch auf den Konsum von GHB zurückzuführen waren.“ Ärztemagazin PRAXIS 2000, 89: 1326 –1330 (Schweiz)

Markus Berger

Psychoaktiva

lsd, psilocybin, dmt, meskalin, dom, 2c-b, mda,tropeine, ibogain, harmanalkaloide, isoxazole, ketamin, salvia divinorum, pcp, Amphetamin und Methamphetamin safrol, mdma, ghb, mdea, bdb, opiate, heroin, methadon, fentanyle, valium, rohypnol, barbiturate

Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt


13 cool tour

„Musikalische Bilder malen“

Hanf Journal: „Mit Mutabor seid ihr ja schon ziemlich lang unterwegs. Seit 1997, oder?“ Alex Steinhagen: „Ja, wir haben ’97 die erste Platte rausgebracht, was aber nicht heißt, dass wir uns ’97 erst gegründet haben. Das ging eigentlich schon ’94 los, aber ’97 kam die erste CD. Wir haben uns dann halt so langsam hochgespielt, sag ich ma. Ja so ’94 haben wir noch so in diversen Kneipen gespielt, grad hier so in der Nähe (Prenzlauer Berg; Anm. d. Red.) „Streichund Blues-Café“, hier vorne, ich weiß nicht ob du das kennst. Raumerstraße, jedenfalls da fing es an. 1994.“ Hanf Journal: „1994 schon! Also in den harten Technozeiten kommt ihr mit, wie nennt ihr es, „Blockflötenpunk“?“ Alex Steinhagen: „So haben wir das nicht selber genannt, das hängt uns irgendwie durch die erste Veröffentlichung an. Da hatten wir so einen Demowettbewerb gewonnen und dort haben sie das eben als „Blockflöten-Punkrock-Funk“ betitelt und das haben wir dann auch gleich noch auf einem Plakat übernommen, weil uns auch nicht die wirklich passende Schublade einfiel. Das trifft es jetzt eigentlich auch nicht mehr, weil wir uns musikalisch noch ein bisschen weiterentwickelt haben. Dazu kommen jetzt noch Latino-Einflüsse, Ska ist auch ganz klar und Reggae-Einflüsse auch.“ Hanf Journal: „Also alles sehr bunt gemischt, schon allein wenn ich mir die Unterschiede zwischen „Individuum“, „High“ oder „Revolution“ ansehe. Ist das bewusst so gemacht?“ Alex Steinhagen: „Ja, in erster Linie sind die Lieder da. Ein Lied wie „High“ entwickelt sich anders musikalisch, weil’s ja auch ’ne andere musikalische Aussage hat und wir sind nun auch nicht einem Stil so verbunden, dass wir sagen wir sind ne Ska-Band und wir machen jetzt nur noch Ska, sondern das ist schon ein bisschen breiter gefasst. Wir nehmen unterschiedliche Stilmittel um daraus musikalische Bilder zu malen, sodass ich das Gefühl habe ein Lied so rüber zu bringen, wie wir es fühlen, wie es dem Song entspricht. Nach der letzten CD sind wir oft gefragt worden: „Ja wo seht ihr jetzt, in welcher Sparte?“ aber ich sag mal, das ist immer eher das Problem der Musikjournalisten, wo sie uns hinstecken sollen. Mittlerweile hab ich so das Gefühl, dass die Leute gerade das besonders mögen, dass wir uns nicht einfach einem Format verpflichtet fühlen, sondern wir machen Musik wie uns der Schnabel gewachsen ist. Natürlich ist es klar, dass wir jetzt nicht anfangen würden mit „jetzt mach ma auch HipHop“, sondern es gibt da schon eine Linie, die so Ska-Funk-Reggae umfasst und die von den Melodien mit folkloristischen – aber auch mit poppigen – Melodien arrangiert sind.“ Hanf Journal: „Dieses Mal sind ja auch englische und spanische Texte mit auf der CD! Ein bestimmter Grund?“ Alex Steinhagen: „Naja, die Songs fallen mir hauptsächlich auf Reisen ein. Ich war halt nun in Lateinamerika für drei Monate auf Reisen und hab auch viel Musik gemacht, Straßenmusik mit einem Freund. Ich war so in Mexiko, Guatemala und Honduras. Auf jeden Fall haben wir viel Musik gemacht und das Lied („Mi Vida“, Anm. d. Red.) ist mir an meinem Geburtstag eingefallen, da lag ich in der Hängematte und hatte irgendwie „mi vida mmmhmm“ im Ohr. Aber ich sprach nur bruchstückhaft spanisch und hatte halt das im Ohr, „mi vida bababa“, und dann hat mir hat noch eine, die ich auch grad getroffen habe, dabei geholfen, den Text zu übersetzen und so war das halt so eine augenblickliche Sache, wie einige Songs, die mir halt einfach einfallen in einem Moment, in dem ich gar nicht den bestimmten Willen hatte ein Lied unbedingt schreiben zu müssen, sondern es kam einfach so.“ Hanf Journal: „Ihr habt ja 1999 einen Hanf-Sampler herausgebracht. Wie kams dazu?“ Alex Steinhagen: „Das ist quasi was vom Hanf e.V. gewesen,

die zur Hanf-Parade diesen Sampler rausbrachten und da war ein Titel von uns, nämlich „Maria Huana“, drauf. Das Lied ist mir auch irgendwann mal so eingefallen, beim Kiffen wahrscheinlich. Ist auch sehr von Latino beeinflusst, weil es da um die Geschichte geht, das Maria Huana eben eine Frau ist, das kennt man ja auch von den Bee Gees und so, naja jedenfalls ist sie eine Frau, das schöne mystische Wesen Maria Huana.“ Hanf Journal: „Man konnte unter bloom.de über euch lesen, dass sich eure Musik nicht einordnen lässt, sondern eher der Soundtrack einer Lebenseinstellung ist. Kannst du dir vorstellen, wie die das meinen?“ Alex Steinhagen: „Nun gut, das haben die geschrieben, ich denke da einmal an die Konzerte, dass die Leute tanzen. Unsere Musik ist eben zum Tanzen ausgedacht, für die Emotionen, die man dann hat oder eben über die Texte vermittelt werden und dass du eben durchs Tanzen drauf wirst und dich mit den Leuten verbunden fühlst. Die Lebenseinstellung ist eben nicht, den Kopf in den Sand zu stecken und nicht irgendwie „alles Scheiße/alles furchtbar“ schreist, sondern dich eher positiv fühlst und verhältst. Freude zu leben, zu teilen und sich gegenseitig zu ermutigen, was dafür zu unternehmen. Das ist so die Lebenseinstellung, die ich jetzt habe, ich kann ja nun nur für mich sprechen. Aber das ist so der Stil, den wir musikalisch zelebrieren und der uns auch Motivation gibt Konzerte zu machen und die Leute merken, wow, die geben auch sehr positive Energie zurück und es gibt einen Kreislauf.“ Hanf Journal:„Ihr habt nun eine sehr lange Tournee vor euch. Wie ist das eigentlich, wenn man vor so einer Tourneeliste steht und merkt, wow ich hab in den nächsten sechs Monaten kein Wochenende mehr frei?“ Alex Steinhagen: „Auf der einen Seite freut man sich da erstmal, weil wir haben nun seit drei Monaten nicht gespielt, äh zweieinhalb, nich ma – aber wir sind schon so ein bisschen angefixt, mir machen das nun schon sehr viele Jahre und man freut sich auch darauf – es macht schon sehr viel Freude. Es gibt auch den Stress, der kommt dann wenn man im Sommer im Tourbus sitzt, draußen scheint die Sonne und du hast irgendwie 800 Kilometer zu schruppen, das ist dann die schlechte Seite. Konzerte machen eigentlich immer Spaß. Musst natürlich auch sehen, dass du die Kurve kriegst und genug schläfst oder du musst einfach sehen, dass du dich zwischendurch noch fit hältst. Wenn ich die Tourneeliste nun so sehe, freu ich mich schon drauf. Ich denk mal, das wird uns wieder viel Kraft geben und es sind auch viele Ecken dabei, wo wir noch nicht so waren, zum Beispiel in Westdeutschland.“ Hanf Journal: „Zum Schluss wie alle Interviewten hier noch deine Massage an alle Kiffer:“ Alex Steinhagen: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.“ Das Interview führte Teo Nanacatl

9. Herr der Ringe DVD Hülle Da guckt niemals jemand rein

mutabornet.de

Der 30-jährige Axel Steinhagen ist schon seit Ewigkeiten der Sänger der Berliner Kultband Mutabor. Im April kam ihr neues Album „Individuum“ heraus und die lange Tournee durch Deutschland, Österreich und der Schweiz startet ebenfalls. Grund genug für das Hanf Journal, sich mit Axel zu treffen.

Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

Interview mit Axel Steinhagen von Mutabor

MUTABOR 2004 UPDATE VOM 01.03.2004 MI DO FR SA FR SA MI DO FR MI DO SA MI DO FR SA FR MI DO FR SA

7. April 8. April 9. April 10. April 16. April 17. April 21. April 22. April 23. April 28. April 29. April 1. Mai 5. Mai 6. Mai 7. Mai 8. Mai 14. Mai 19. Mai 20. Mai 21. Mai 22. Mai

Würzburg (BY) / AKW Dresden (SN) / Star Club Neuruppin (BG) / Alte Brauerei Annaberg-Buchholz (SN) / Alte Brauerei Stemwede (NRW) / Life House Kiel (SH) / Pumpe Deggendorf (BY) / Akkuhaus München (BY) / Schlachthof Esslingen (BW)/ Komma Berlin / Kesselhaus der Kulturbrauerei Berlin / Kesselhaus der Kulturbrauerei Neustadt/Orla (TH) / WoTuFa Regensburg (BY) / Alte Mälzerei Meißen (SN) / Hafenstraße Sondershausen (TH) / Stocksen Berlin / Rock für Links Bad Muskau (BG) / Turmvilla Aachen (NRW) / Musikbunker Nethpen / Siegen (NRW) / AWO Open Air Magdeburg (SNA) / P7 Hannover (NSN) / Indiego Glocksee


14 cool tour Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

10. In der Toilette Das endgültige Versteck

Der bayerische Rebell Hans Söllner und seine Sicht

Schon wieder gibt es ein neues Produkt rund um Hans Söllner, und dieses Mal ist es ein Film. Andy Stigelmayr hat in seinem wie er selbst schreibt „ersten großen Film“ ein Porträt von Hans Söllner geschaffen, welches alle Fans begeistern wird. Hans Söllner tritt nun schon seit Jahrzehnten auf, er ist präsent, ohne dass man ihn oft sieht, er ist bekannt, obwohl nur wenige Medien überhaupt über ihn berichten, er ist an vorderster Legalisierungsfront, obwohl er eigentlich nur seine Ruhe haben möchte. Naja, das mit der Ruhe sagt er zwar oft, aber hin und wieder könnte man schon vermuten, dieser widerspenstige Typ aus den Alpen hat Spaß an der Provokation und am Prozessieren. Und eigentlich sagt er das auch, wenn er beschreibt, dass er Spaß dabei hat wenn er von dem Staatsanwalt gefickt wird, da seine T-Shirts, die er nun aus Protest ins Publikum wirft, zur Straftat auffordern würden. Wie ein Kind kann er sich da auf der Bühne freuen. Ob das schlecht ist? Nein, denn schon eine alte Bekannte des Hanf Journals lebt ganz nach der Devise „kriminell und Spaß dabei!“ und wenn es ums Kiffen geht, kann dies sicher jeder Leser hier unterschreiben. Söllner lebt dies, denn er lässt sich das Kiffen und das „gscheit daherreh’n“ (wie es so die Bayern sagen) nicht verbieten. Der Film schafft es auf eine bemerkenswerte Art und Weise das Phänomen Hans Söllner näher zu beschreiben. Er zeigt seine Widersprüche genauso auf wie seine manchmal auch banal wirkenden politischen Forderungen. Er zeigt, wie sehr man sich freut, dass es diesen Menschen gibt, der manches einfach einmal auf den Punkt bringen kann. Selbst wenn man es oft auch anders sieht, falsch liegt Söllner deshalb noch lange nicht. Und genau das macht seine Faszination aus. Der Film schafft es genau das zu transportieren, er scheut auch nicht davor, Söllners Widersacher einzubinden oder aufzudecken, dass die mangelnden Fernsehauftritte von Hans Söllner auch mit der Tatsache zusammenhängen, dass sie noch nie beim Fernsehen angefragt haben. Der Film ist ehrlich und zeigt etwas über Hans Söllners Werdegang. Doch das ist noch lange nicht das Beste daran, das ist nämlich die Tatsache, dass der Film Hans Söllner nicht verherrlicht. www.DerbayerischeRebell.de Teo Nanacatl

Punks jump up

Was ist eigentlich mit HipHop los? Man kommt wenn schon ins Wundern wenn man mal genauer hinschaut. In fast jeder Gegend, ob Provinz oder Metropole, gibt es Clubs die hauptsächlich Rap spielen. Deutsche Interpreten wie „Kool Savas“ oder die „Beginner“ stürmen mit ihren Veröffentlich-ungen die Charts und mittlerweile trifft man auf HipHopKonzerten Leute, die man dort niemals vermutet hätte. Rap ist schon länger nicht mehr nur die Sache eines exklusiven Männervereins, der sich je nach Gusto an den Gepflogenheiten der amerikanischen East- oder Westcoast orientiert und gern besonders real sein muss.

Doch müssen deshalb gleich Tausende von HipHop Heads Platten eines Punklabels kaufen? Was unglaublich klingt, ist längst Realität. Neben Bands wie Rancid oder Bad Religion ist nun „Atmosphere“, das amerikanische Sternchen des Underground HipHop, bei dem größten Punklabel Epitaph vertreten. Und so kommt es beim Kauf der neusten Ausgabe des Samplers „Punk o Rama“ dazu, dass man in den Genuss von erstklassigem Rap kommt. Funky Beats, deren Bass und Snare ihren Namen verdient haben und nicht nur ein elektronisches Etwas sind und ein MC, der durch eine einzigartige Mixtur aus klassischem Rap und Gesang überzeugt: Dafür steht „Atmosphere“ und so gewinnen sie HipHop Heads, wie auch die Herzen eines breiteren Publikums für sich. Musikmagazine von „Rolling Stone“ bis hin zur „Intro“ loben die Band in den höchsten Tönen. Doch noch sind sie in Deutschland eher unbekannt, was sich aber schnell ändern kann. Bands wie „The Roots“, „Outkast“ oder „Black Eyed Peas“ haben es ja im letzten Jahr schon vorgemacht: Die Grenzen des Raps können schnell mal eingerissen oder erweitert werden. Was noch lang keinen Ausverkauf der Musik bedeuten muss, sondern im Gegenteil das Spiel erfrischend bereichert. Songs wie „The Seed“ von den Roots oder „Hey ya“ von „Outkast“ beweisen es. Was ist nun das Erfrischende an „Atmosphere“? Von freshen Beats, die einen perfekt durch einen Sonnentag begleiten, war

Tourdaten: 01.04.2004 Hamburg, Echochamber 05.04.2004 Frankfurt, Cooky's 06.04.2004 Schorndorf, Manufaktur 13.04.2004 München, Feierwerk 14.04.2004 Köln, Studio 672 15.04.2004 Weinheim, Cafe Central 18.04.2004 Dortmund, FZW

schon die Rede. Auch die Skills des MC wurden genannt, die belebend vielseitig über die Beats fließen und von leichtfüßigen, durch Gesang dominierte Tracks (die teils an Andre 3000 von „Outkast“ erinnern) bis hinzu energisch-kraftvollen Tracks eine Menge bieten. Doch ein weiterer wichtiger Faktor ihrer Musik ist der Inhalt, den „MC Slug“ in seinen Texten transportiert. „Slug’s words are those of a smart guy who’s tired of being nice.“ So beschrieb es der „Rolling Stone“ passend. Seine Text setzen sich erfrischend direkt und klar mit den emotionalen Kämpfen des Alltags auseinander. Gangster- bzw. Mackergehabe findet in ihnen ebenso keinen Platz wie inhaltsleerer Partyhype. Wer auf anspruchsvolle Texte und feinstes Storytelling steht, wird sich schnell in die Platten von „Atmosphere“ verlieben. Um euren punkrockenden, Gitarrenmusik liebenden Freunden mal was Neues zu präsentieren oder euch mal wieder gute Musik zu gönnen, sei euch das aktuelle Album „Seven’s Travels“ und ganz besonders ihre Tour ans Herz gelegt. Auf ihr wird als besonderer Bonus auch noch Promoe von der schwedischen Gruppe „Looptroop“ als Support mit dabei sein. Promoe sagt zu seinem neuem Album: „Der Vibe des Albums ist vielleicht schon eher Reggae/Dancehall, aber ich rappe immer noch!“ Also nicht erschrecken, wenn ihr plötzlich zusammen mit der Punk- und Reggae-Gemeinde auf nem HipHop-Konzert bounct! www.epitaph.com www.rhymesayers.com www.looptroop.nu Christian Schlicht


15 Auf folgenden Seiten findet ihr Texte und Artikel, die in den jeweiligen Regionalteilen Berlin, Austria, Pot oder Seedwest erschienen sind.

Wie wir aus gut informierter Quelle erfahren konnten, soll es im Bundesjustizministerium (BJM) ein nicht mehr tolerierbares Alkoholproblem geben. Der Konsum vom Neurotoxin-Alkohol verursacht, im Gegensatz zum Cannabis-Konsum, irreversible Schädigungen des Nervensystems. Unser Informant, ein Kiffer im Staatsdienst, behauptet, dass als Folge dieses legalen Drogenmissbrauchs Erklärungen des BJMs an die Öffentlichkeit gelangen, deren Inhalte mehr als fragwürdig sind. Grund zu dieser Annahme gab die BJM-Erklärung, unmittelbar nach der Urteilsverkündung, des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) in Karlsruhe, zum so genannten „Großen Lauschangriff“. Das BVerfG erklärte das Abhören potenzieller Straftäter, ausgenommen sind natürlich potenzielle Mörder in Uniform, in den eigenen vier Wänden in Teilen für verfassungswidrig. Das BJM erklärte hierauf: „Karlsruhe bestätigt: „Großer Lauschangriff“ verfassungsgemäß.“ Uuups, wer soll sich da noch auskennen? Die Gesetzesprofis sagen „Nein“, die Lakeien der Pharma-, Alkohol- und Tabaklobby sagen „Ja“ und wir Kiffer machen uns strafbar, wenn wir gegen Gesetze verstoßen, bei denen anscheinend die Verantwortlichen selbst nicht mehr durchblicken. Wie heißt es doch so schön: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“. Im Klartext bedeutet das: „Jeder Mensch mit der nötigen geistigen Kompetenz hat die Möglichkeit ein Jurastudium, falls er sich die Studiengebühren leisten kann, zu absolvieren und sich über Recht und Unrecht zu informieren.“ Und der Vollständigkeit halber noch die Version für die neurotoxisch Geschädigten unter uns: „Keinen Plan haben, zählt nicht.“ Das BVerfG verlangt in seinem Urteil, dass künftig nur dann abgehört wird, wenn es um schwere Straftaten mit einer zu erwartenden Mindeststrafe von über fünf Jahren geht. Im Bereich des Betäubungsmittelgesetzes (BtmG) ist dies nur in folgenden Fällen der Fall:

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überwachung gleich über drei Monate erteilt wird. Drei Monate entsprechen 90 Tage und 90 mal 22.000 – unser Großrechner teilte uns mit- ergibt rund 2.000.000. Ob das nun viel ist oder nicht, wir sind jedenfalls Weltmeister! An dieser Stelle müssen wir auch erwähnen, dass unklar ist, wie viele Abhöraktionen zusätzlich allein von deutschen Geheimdiensten wie Militärischer Abschirmdienst, Staatsschutz, Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst etc. (Anm. d. Red. mehr dazu in den folgenden Ausgaben) durchgeführt wurden. Bei dem Urteil der Karlsruher Richter ging es jedoch nur um das Abgehört werden mit Wanzen und Richtmikrofonen in den eigenen vier Wänden, da es das Recht auf Menschenwürde verletzt. Zwei Richterinnen wollen nun sogar weiter gehen. Sie haben ein Sondervotum auf den Weg gebracht, welches die rechtliche Grundlage des „Großen Lausch-

Pscht . . . kann uns jemand hören? 1. Bandenmäßiger Drogenhandel, das fängt bereits bei drei Leuten an. 2. Bewaffneter Drogenhandel, darunter fällt bereits das Mitführen von Gaspistole, Tränengas oder Elekroschocker. 3. Wer als Erwachsener Minderjährige zum Drogenhandel heranzieht. In allen anderen Fällen darf nicht mehr abgehört werden, oder etwa doch? Das BJM behauptet: „Fast 90 Prozent der Anwendungsfälle einer akustischen Wohnraumüberwachung betreffen Tötungsund Betäubungsmitteldelikte und damit besonders schwere Straftaten. Deren Einbeziehung hat das Gericht für verfassungsmäßig erachtet.“ Verwirrend oder? Wir dachten uns das Gleiche und haben schnell in den Gesetzestexten nachgeschaut und siehe da, die vom Urteil betroffenen Paragraphen schließen sehr wohl die Betäubungsmittel-Delikte mit ein! Und was trugen die möglicherweise durch „Äppelwoi“ und „Maaß Bier“ geschädigten Justizminister Hessens und Bayerns zur Diskussion bei? Sie kündigten eine Bundesratsinitiative zur Ausweitung der Telefonüberwachung und dessen Straftatenkatalogs an. Der Vorsitzende des hessischen Richterbundes Tiefmann nennt diese Pläne „populistisch“, also „BILD“Zeitungsstil und sieht die Gefahr, dass „zunehmend unbescholtene Bürger abgehört werden“. „Die Telefonüberwachung muss sich den Maßstäben des Karlsruher Urteils zum Lauschangriff stellen.“ Ein anscheinend kompetenter Mensch, dieser Tiefmann. Ob er vielleicht im Geheimen kifft? Na, dass wissen wir nun auch nicht . . . Verwirrend? Ha! Das ist noch gar nichts, schnallt euch an, denn jetzt kommen ein paar Zahlen und Fakten. Deutschland ist Abhör- und Bespitzelungsweltmeister. Allein im Jahr 2002 wurden rund 22.000 Telefonüberwachungen geschaltet. 22.000!!! In Worten: Zweiundzwanzigtausend. Naja, mag manch einer denken, bei Millionen von Telefonaten ist das ja nicht viel. Falsch! Denn wenige wissen, dass die Genehmigung der Telefon-

angriffs“, eine Grundgesetzänderung aus dem Jahr 1998, nicht nur in Teilen, wie ja nun geschehen, sondern komplett rückgängig machen soll: „Wenn aber selbst die persönliche Intimsphäre, manifestiert in den eigenen vier Wänden, kein Tabu mehr ist . . ., stellt sich auch verfassungsrechtlich die Frage, ob das Menschenbild, das eine solche Vorgehensweise erzeugt, noch einer freiheitlich-rechtsstaatlichen Demokratie entspricht.“ Bravo! Das BVerfG hat bereits vor zehn Jahren geurteilt (Hanf Journal berichtete in der Ausgabe 3/2004), dass die Verfolgung und die Strafen von Cannabis-Konsumenten ihre Grenzen haben und bundesweit einheitlich gelöst werden müssen. Nur umgesetzt wurde davon nichts. Jetzt haben wir wieder ein grundlegendes Urteil. Nur wie wir aus bitterer Erfahrung gelernt haben, hat dies an sich noch keine Bedeutung, solange versoffene Entscheidungsträger in Regierungsverantwortung stehen, denen friedliche Kiffer suspekt sind.

Weil Menschen, die Cannabis konsumieren, offensichtlich klarer im Kopf sind als Menschen die sich „Klaren“ in den Kopf schütten, ist sich die Hanf Journal-Redaktion einig: „Wir wollen niemanden zum Konsum legaler Drogen auffordern!“ Bezüglich des zehnjährigen Urteils zur so genannten “geringen Mengen“ und der Untätigkeit der Politik startete das Hanf Journal online eine Protestaktion . . . macht mit und wehrt euch unter www.hanfjournal.de. www.heise.de/newsticker/meldung/45205 Mangas

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Email: buz@ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de


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Opium fürs Volk!

Sind in der PDS breitere Zeiten angebrochen?

Was es in anderen Parteien längst gibt, wird nun auch die PDS erschüttern. Am 06.03.2004 gründeten einige drogenpolitische Kämpfer aus den Reihen der PDS die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Drogenpolitik. „Wird über Drogenpolitik diskutiert, finden sich immer wieder emotionale Betroffenheit, verfestigte Mythen über Drogen und ideologisch verengte Argumentationen. Diese Diskussionen zu versachlichen ist das erste Ziel der BAG Drogenpolitik!“ kündigte ihr frisch gewählter Bundessprecher Carsten Labudda, aus Weinheim, an. „Die bisherige Drogenpolitik, die auf dem Abstinenzgedanken fußt und vornehmlich repressive Mittel einsetzt, ist gescheitert.“ und er stellte fest, dass Konsumenten ebenso wie alle anderen ein Recht auf Menschenwürde haben und dies nicht erst durch abstinentes Verhalten erwerben müssen.

Dass es ihnen nicht nur um Wahlkampf und nicht nur um Hanf geht, beweist Christian Arndt von der PDS Hamburg, der sich für die BAG Drogenpolitik an der Durchsetzung eines Konsumraums im Schanzenviertel beteiligen wird. Sokratis Zacharopoulos, Pressesprecher der BAG Drogenpolitik: „Drogen sind einfach geil! Klar macht es Spaß sein Bewusstsein zu verändern und die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Das wissen alle Konsumenten! Nur ehrliche Aufklärung über risikoarmen Drogengebrauch ist auf lange Sicht Erfolg versprechend. Und Erfolg heißt nicht, dass keine Drogen konsumiert werden sollen, das wäre utopisch, denn alle Menschen haben ein natürliches Bedürfnis nach Rausch, sondern dass ein bewusster und risikoarmer Umgang gepflegt wird.“

Ingrid Wunn von der Frankfurter PDS die ebenfalls einstimmig zur Bundessprecherin gewählt wurde, ist bekennende Kifferin und konsumiert Cannabis aus medizinischen Gründen. „Cannabis ist das Einzige was mir hilft! Ich kämpfe für das Recht Cannabis aus medizinischen Gründen konsumieren zu dürfen. Aus Gründen der Solidarität werde ich mich jedoch genauso für eine generelle Legalisierung einsetzen. Lasst uns gemeinsam für die Legalisierung kämpfen und unsere Kräfte bündeln. Nur so haben wir eine Chance gegen die übermächtige Lobby der Pharmafirmen.“

Für eine sonst eher konservative Partei sind dies erstaunlich progressive Statements. Bleibt abzuwarten, ob sie es schaffen werden die Mauer in den Köpfen ihrer Genossen ein wenig für Argumente und Fakten aufzuweichen. Mitmachen kann bei ihnen übrigens jeder. Ein Parteibuch ist keine Voraussetzung sich für eine vernünftige Drogenpolitik einzusetzen. Kontakt: Ingrid Wunn, Tel. 0178 298 02 55, E-Mail: ingrid.wunn@bytexpert.de www.drogenpolitik.de Mangas

Cannabis wird legalisiert in Baden Württemberg . . .

Scheiße!

Deutschlands größte Chance seit Jahren zieht ungenutzt vorüber

Wie ihr den letzten Ausgaben des Hanf Journals entnehmen konntet, war in Berlin eine zeitweise sehr aussichtsreiche Diskussion im Gange. Es ging um die Freigabe von Cannabis im Rahmen eines Modellversuchs oder zumindest eine Erhöhung der geringen Menge. Diese Diskussionen sind inzwischen so gut wie beendet. Was dabei herauskam? So ziemlich genau nichts. Während sich einige Berliner Politiker auf die Schultern klopfen, weil sie eine imaginäre Liberalisierung des Umgangs mit Cannabis erwirkt haben, können wir nur höhnisch lächeln.

. . . zumindest, wenn es nach Janine 17, Yvonne 19 und Mike 18 geht. „Wer nichts tut, wird nichts erreichen. Jeder spricht von der Legalisierung, nur viel zu wenige engagieren sich auch dafür. Zeigt euch - wenn nicht jetzt, wann dann?“ so kämpferisch klingt Janine, wenn es um ihr liebstes Entspannungsmittel geht. Mike: „Als wir anfingen unsere Homepage www.legalizeshit.de aufzubauen, standen wir erst einmal ziemlich alleine da. Jetzt, mit den Aktivisten der Hanf-Initiative im Rücken, die uns mit Info-Material, rechtlichen Tipps und Vernetzung unter die Arme greift, sieht das schon ganz anders aus.“ Und Yvonne: „Je mehr Leute sich an unserem Kampf für die Legalisierung beteiligen, desto eher werden wir unser Ziel erreichen.“ Und genauso ist es. Also, ihr Kiffer und Hanffreunde aus dem Reutlinger und Stuttgarter Raum, meldet euch bei Janine, Yvonne und Mike und organisiert gemeinsame Hanf-Aktionen. Informiert alle Kiffer über das richtige Verhalten bei Hausdurchsuchungen, Vernehmungen und vor allem bei Verkehrskontrollen. Diese Schweiß- und Urin-Schnelltests, zu denen ihr von der Polizei gedrängt werdet, sind auch in BaWü freiwillig. Niemand kann dazu gezwungen werden. Eine Blutprobe kann nicht verweigert werden, aber sie kostet erheblich mehr und vor allem kann dir nicht der Joint vom letzten Wochenende nachgewiesen werden. E-Mail: legalizeshit@hanf-initiative.de, Tel.- Janine: 0162 308 81 79 www.legalizeshit.de

Die geringe Menge, bis zu der Verfahren für gewöhnlich eingestellt werden, wird wohl auf 15 Gramm erhöht. „Langsam kommt Berlin auf dem Weg zu einer liberaleren Drogenpolitik voran“ nennt das die Grünen-Abgeordnete Elfi Jantzen. Wir sehen das etwas anders. Denn schon bisher hat die geringe Menge variabel zwischen sechs und 15 Gramm gelegen. Eingestellt wurden für gewöhnlich alle Verfahren bis 15 Gramm. Es sei denn, es kamen erschwerende Umstände hinzu. Etwa der Besitz anderer Drogen oder die Absicht mit dem Kif zu handeln. Das ist jetzt nicht anders. Die geringe Menge lässt sich recht schnell außer Kraft setzen und ist für niemanden ein wirklicher Schutz. Ganz abgesehen davon, dass das Weed trotzdem noch weg und die Polizei trotzdem noch Stunden damit beschäftigt ist.

Modellversuch weiterhin im Auge behalten wollen und außerdem im Rechtsausschuss, durch den die ganze Geschichte noch muss, beantragen, die geringe Menge wenigstens wieder variabel zwischen 15 und 25 Gramm zu handhaben. Und auch die PDS-Fraktion scheint Gefallen an der Arbeit im Betäubungsmittelbereich gefunden zu haben. In ihrer Pressemitteilung zum Thema stellen sie erst einmal klar, dass sie ja für den Versuch gewesen wären und fordern darüber hinaus eine Möglichkeit zum Drug-Checking in Berlin. Alles in allem ist es dennoch ein sehr enttäuschendes Ergebnis, wenn man bedenkt welche Offenheit die Parteien (natürlich außer der CDU) während der Diskussion gegenüber einer Liberalisierung anklingen ließen. Und wie geht es jetzt weiter? Eine Chance wie die jetzt in Berlin werden wir wohl, zumindest die nächsten Monate, nicht mehr bekommen. Denn hier bot sich die Gelegenheit über Landespolitik auch die diesbezügliche Bundespolitik wieder ins Rollen zu bringen. Und die scheint so einen Anstoß ja dringend zu brauchen. Aber vielleicht gibt es ja in naher Zukunft ein Bundesland, das etwas mehr Courage aufbringt als die Berliner und sich endlich mal dazu durchringt, es mit dem Modellversuch wenigstens zu versuchen. Denn ein solcher Modellversuch wäre eindeutig ein Signal, wie wir es uns klarer nicht wünschen können: Seht her, Cannabis wird legal verkauft und die Stadt steht trotzdem noch.

Der Modellversuch, von dem wir und andere Hanf-Zeitschriften so farbenfroh geschwärmt haben, hat seine Chance wohl vertan. Aber man muss dennoch auch das Positive an diesem Schritt sehen, erklärt uns Georg Wurth, Geschäftsführer des Deutschen Hanf Verbands. Denn immerhin sei dies das erste Mal, dass ein Bundesland die geringe Menge freiwillig anhebt. Auch wenn wir uns Schöneres hätten vorstellen können, dies zeugt zumindest von einem Bewusstseinswandel in der Bevölkerung und auch der Politik.

Und wie gesagt, selbst für Berlin gibt es weiterhin Hoffnung. Denn zumindest eins haben die Politiker vermutlich gemerkt: Kaum ein Thema gibt so viel Medienresonanz wie der ernsthafte Versuch einer Liberalisierung des Umgangs mit weichen Drogen. Und anders als in früheren Zeiten ist diese Resonanz zudem meist noch wohlwollend. Und dafür, dass dieses Thema nie völlig von der Tagesordnung verschwindet werden die 100.000 Konsumenten schon sorgen.

Das letzte Wort ist übrigens noch nicht gesprochen. Denn die Grünen proklamieren in einer Presseerklärung, dass sie den

Martin Schwarzbeck

Aktuelle Anmerkung: Kurz vor Druckschluss erreichte uns die Nachricht, dass der Rechtsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses, nicht wie der Gesundheitsausschuss eine Grenze von 15 Gramm vorgeschlagen hat, sondern ist dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen gefolgt ist. Dieser schlägt eine Grenze von 15 bis 30 Gramm vor. Das letzte Wort hat hier das Abgeordnetenhaus selbst – es bleibt also spannend.

Mangas

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Plattenläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.


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Eichel und die Schurken-Schmuggelei(er)

Newsflash: „Ein historischer Moment“ Berlin schafft Schleierfahndung ab

Unglaublich aber wahr, in Berlin hat es zum ersten Mal, seit Wolfgang Wieland denken kann, einen „Schritt zu einer Re-Liberalisierung“ gegeben. Wie er meint, ist das definitiv ein „historischer Moment“, denn der Innenausschuss hat nun mit den Stimmen von SPD, PDS, Grünen und FDP das Berliner Polizeigesetz geändert und die Schleierfahndung abgeschafft. Die 1999 eingeführte Schleierfahndung erlaubte bislang verdachtsunabhängige Kontrollen, beispielsweise bei Autofahrern. Diese Art der Fahndung, die erst 1999 eingeführt wurde, ist auch nach Angaben der Polizei als Instrument zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität nutzlos. In den acht Schleierfahndungen, die es in Berlin seit 2002 gab, wurden anstelle von den gesuchten Schmugglern, Menschenhändlern oder Banden nur betrunkene Autofahrer erwischt. Die Schleierfahndung stößt schon seit ihrer Einführung auf Kritik von linker Seite. Sie sei mehr Schikane für Kleinkriminelle oder Kiffer als ein wirksames Instrument gegen wirkliche Verbrecher.

Bitte einsteigen . . . aber vorne

In Berliner Bussen darf ab dem 05. April nur noch vorn eingestiegen werden Und schon wieder einmal bringen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Schwung in den lahmen Alltagstrott. Alle Busfahrer müssen in Zukunft zehn Schritte weiter vorne einsteigen, da bei der BVG jeder erstmals als verdächtigter Schwarzfahrer gilt, zumindest ab dem 05. April. Ab dann heißt es nämlich bei allen Bustouren mit der BVG: vorne einsteigen, Fahrkarte vorzeigen oder eine kaufen. Mit dieser Initiative will die BVG Ausfälle im Millionenbereich wegmachen. In den Testbetrieben bei all den Bussen, die in Spandau beginnen, soll diese Art der Fahrgastüberwachung bereits beste Erfolge erzielt haben und zu „keinen erkennbaren Pünktlichkeitsverlusten“ geführt haben. Politiker der Regierungskoalition aus SPD und PDS zeigten sich ob dieser neuen Regelung verstimmt. Weder sei dies mit ihnen besprochen worden noch sei dies wirklich eine durchdachte Aktion.

Was haben Billigflieger, Tabaksteuererhöhung und der Schmuggel illegalisierter Drogen miteinander gemeinsam? Ganz einfach: Sie schüren die Befürchtungen des deutschen Bundesfinanzministers Eichel. Jener prophezeite auf der ZollJahres-Pressekonferenz, dass zum einen die Zigarettenschmuggler-Mafia künftig an Aktivitäten zunehmen würde. Zumindest, wenn man der Zollstatistik des Jahres 2003 Glauben schenken soll. Ob einzeln in Bretterimitaten verpackt, stangenweise in Autoreifen oder Benzinkanistern versteckt; viele Schmuggler versuchen günstigere Glimmstängel aus Deutschlands Nachbarländern einzuschleusen und sich somit am Fiskus vorbei eine goldene Nase zu verdienen. Da ab dem ersten März erneut die Tabaksteuer gestiegen ist, gibt es folglich für Schmuggler bzw. für autonome Nikotin-Dealer eine lukrative Schwarzmarktlücke. Somit wird zwangsläufig der Einfallsreichtum jener immer ausgefallener und parallel dazu die Kontrollmaßnahmen immer strikter. „Das Zollamt ist in gewisser Weise auch Grenzzollamt und hatte daher einen enormen Arbeitszuwachs“, kommentiert Eichel die Statistik. Möge manch einer hier eventuell ähnliche Entwicklungen wie beim Krieg gegen den Terror erkennen?! Der andere Faktor sei laut Eichel beim Boom bezüglich Billigflügen auszumachen. Auch diese Entwicklung begünstige den SchurkenSchmuggel. Denn warum fahren, schiffen oder gar tauchen, wenn man besser und günstiger fliegen kann? Gerade innerdeutsche Flugangebote scheinen den konventionellen Transportmethoden ein SparSchnippchen zu schlagen. Doch nicht nur auf legalen Drogen, sondern vor allem auf illegalisierte Substanzen scheint der Fokus der Fahnder zu liegen. Ob ausgehöhlte Rasierpinsel, Sprühdosen, -Bananenattrappen oder ganze Kisten (Newsflash März 2004) -

Your sound is watching you

Lauschangriff-Kommentar

nahezu jedes alltägliche Gut wird zur Tarnung umfunktioniert. Ja sogar in einer Bowlingkugel habe ein vermeintlicher Bowlingspieler fünf Kilogramm Kokain versteckt. Mit Spezialsporthandschuhen im Gepäck gab jener vor auf ein Turnier reisen zu wollen. Die Zahl der sichergestellten Drogen im Jahre 2003 ging insgesamt stark zurück. Für Eichel sei das ein Indiz dafür, dass die Drogenmafia wegen der scharfen Kontrollen andere Wege suche. Auch hier sollte ein Jeder sich selbst fragen, ob durch verstärkt restriktive Maßnahmen die Drogenthematik tatsächlich aus der Welt oder lediglich aus den Köpfen der Öffentlichkeit geschafft wird. Das BtmG hat die Antwort darauf jedenfalls bereits parat. Eine letzte Anekdote vom Köln-Bonner Flughafen: Ein kräftig-beleibter Flugpassagier aus Caracas hatte in seinem Rucksack nur sehr kleine und enge Klamotten. Das machte die Zollbeamten zunächst äußerst stutzig. Breites Nilpferdbecken und Muskel-Shirt Größe S passen auch irgendwie nicht zusammen. Eine Leibesvisitation diffamierte diesen Touristen letztendlich als Kokain-Lieferant. Er versuchte knapp neun Kilogramm des weißen Schnees in seinem Gymnastikanzug zu schmuggeln. Adam Zawadski

Alkohol-Statistik zum Kölner Karneval

Der Begriff „Lauschangriff“” ist rein juristisch non-existent. Dennoch sind seine Ausprägungen zu beobachten. In Paragraf 100c der Strafprozessordnung steht geschrieben was sein sollte und was nicht. Danach „darf das in einer Wohnung nichtöffentlich gesprochene Wort des Beschuldigten mit technischen Mitteln abgehört und aufgezeichnet werden“, wenn „bestimmte Tatsachen“ den Verdacht einer Straftat begründet. (z. B. Waffen, Drogen-, Asyldelikte oder Schlimmeres) Weil elektronisches Abhören in die Unverletzlichkeit der Wohnung eingreift, war 1998 das Grundgesetz zugunsten der Fahnder geändert worden. Deshalb ist seit 3. März 2004 Artikel 13 der gültigen Verfassung novelliert. Allerdings zum Nachteil der Freiheitsrechte. „Die Wohnung ist unverletzlich“ lautet das Gebot. Der restliche Text - 98,9 Prozent des Artikel 13 - umschreibt auf verschachtelte Art und Weise die Relativität der Fundamente individueller Freiheiten. Unter gewissen Bedingungen, die in diesem kurzen Text nicht dargestellt werden können, nach Meinung der Redaktion allerdings nicht im Gleichgewicht zwischen den Polen staatliche Sicherheit und Menschenwürde zu verorten sind, bleibt der Lauschangriff begründet. Sogar wenn es sich neben verbotenen Gesprächen auch um intime Thematiken handelt. Dem 11. September sei Dank.

Am Karnevalswochenende ging es in der Stadt, wo das Jeckentum ganz groß auf der Fahne geschrieben steht, bekanntlich ja ganz gut ab. Und das in jeglicher Hinsicht: die Polizei der Karnevalshochburg hatte vom Sonntag, dem 22. Februar, bis zum Montag knapp 700 Einsätze zu tätigen. Hauptsächlich aufgrund von Streitigkeiten, Schlägereien, Körperverletzung, Ruhestörung und Randale. Diese Gruppe machte rund 25 Prozent aller Einsätze aus. Alleine an diesem Wochenende wurden 24 Personen in Gewahrsam genommen und 14 Personen fühlten sich hilflos, aus welchen Gründen auch immer. Insgesamt wurden 304 Kraftfahrzeugführer überprüft. Davon wurden 160 zum Alkoholtest gebeten und per Hauch auf ihren Promillegehalt hin untersucht. Bei 34 Verkehrsunfällen führte unser Freund und Helfer vier Blutkontrollen durch. Darüber hinaus beschlagnahmte die Kölner Polizei vier Führerscheine. Das Erfreuliche an dieser Statistik: illegalisierten Substanzen tauchen dort nirgends auf. Mag das vielleicht daran liegen, dass Cannabis-Konsumenten eher zu den sozial unauffälligeren Menschen gehören und sich trotz Drogenrausch zu benehmen wissen?! Das Hanf Journal-Pot nimmt die Recherche auf . . .


18 anderswo Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

11. Im Ohr Ähhmm . . . ok.

Post Orgasmic Chill in Sevilla Vor etwa einem Jahr gab ich in diesem Druckwerk mein Debüt mit einem Artikel über die A.R.S.E.C. Sevilla, dem betischen Ableger der über ganz Spanien verstreuten, nach dem antiprohibitionistisch eingestellten Rechtsanwalt Ramón Santos benannten Hanf-Vereine. Nun, zum zweijährigen Bestehen des Vereins hatte ich die Gelegenheit, mich vom Fortschritt der Aktivitäten rund ums Kraut vor Ort zu überzeugen.

Wie das bei den meisten Vereinen so ist, hat sich die Anfangseuphorie nach zwei Jahren schon ein bisschen gelegt, die meisten der 500 Leute sind unterstützende Mitglieder, die man im Lokal selten sieht, und der harte Kern, der das Ganze wirklich am Laufen hält, ist derselbe wie anno 2002, eine Handvoll Leute, die immer noch mit einem beeindruckenden Animo dabei sind

Die Mitgliederzahl ist inzwischen auf über 500 angewachsen, und trifft man jemanden im Vereinslokal in der Calle Álvaro Bazán, den man noch nicht kennt, stellt man sich meist mit Namen und Mitgliedsnummer vor, wobei diejenigen mit der niedrigen Nummern, die Gründungsmitglieder, das immer mit einem gewissen Stolz preisgeben (ich geb’ da natürlich nichts drauf, aber übrigens ich bin Nummer 41, nur so nebenbei)

Einige der Ziele, die man sich für 2003 gesteckt hatte, konnten verwirklicht werden, so zum Beispiel die Implementierung einer nationalen Dachorganisation der unzähligen verschiedenen Hanf-Vereine, um die Zusammenarbeit bei landesweiten Aktivitäten (etwa den alljährlich im Februar stattfindenden Festivitäten zu Ehren des „St. Canuto“ oder Großdemos) effektiver zu gestalten. Das Vereinslokal wurde mit viel Liebe zum Detail weiter ausgestaltet und mit exquisiten Wandgemälden verschönert, wobei die Tatsache, dass einer vom „harten Kern“ als Karikaturist einer großen Sevillaner Tageszeitung firmiert, sehr zu Ästhetik und Gelingen beitrug. Mittlerweile ist abends täglich geöffnet, was der Fluktuation an Leuten sehr zugute kommt und das Clublokal als alternatives Kulturzentrum in Sevilla etablierte. Montag bis Freitag finden jeden Abend die verschiedenen Workshops statt (von Rechtsberatung über Medizin bis hin zu Grow-Fragen), das Wochenende gehört den DJs, DJanes, diversen Bands und der puren Diversion. Die Rechtslage hilft bei diesem Unterfangen (noch) kräftig mit, denn wer einen Mitgliedsausweis besitzt, darf in Bar-Atmosphäre bei Live-Musik legal Hanf konsumieren und hat dabei noch dazu die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten Wissen, Erfahrung und Kostproben der eigenen Ernte auszutauschen. Wie lange das noch so sein wird, hängt momentan sehr vom Ausgang der Wahlen am 14. März ab. Sollte die derzeitige konservative Regierungspartei PP (Partido Popular) unter Rajoy wieder gewinnen, ist die Gefahr groß, dass am derzeitigen Plan des Innenministeriums festgehalten wird, durch eine Abänderung der bestehenden Gesetze mit der grünen Contrakultur Schluss zu machen, und zwar rundum – sprich mit allem was dazugehört: Hanf-Läden, Hanf-Vereine, HanfZeitschriften. Hanf-Aktivisten aller Lager versuchen nun, möglichst viele Menschen zum Wählen zu motivieren um zu verhindern, dass die PP durch eine zu geringe Wählerbeteiligung die absolute Mehrheit erhält. In Sevilla fabrizierte man Anstecknadeln mit der Aufschrift „+ THC – PP“ und „No al Pepe“, welche die Leute auch fleißig tragen (die Spanier fliegen generell auf Anstecker und so Zeug). Was die sozialistische Opposition, die PSOE, in den nächsten Jahren mit der Pflanze im Sinn hätte, bleibt allerdings ebenfalls fraglich, und die HanfPartei (ja die gibt es wirklich!), welche bei den Regionalwahlen in Valencia mehr Stimmen abräumte als die Grünen (!), ist zwar wieder vertreten, allerdings nur in drei Provinzen, da man den Sprung auf die Nationalebene nicht schaffte.

Zwischenzeitlich sind cannabische Aktivitäten wie die der A.R.S.E.C. allerdings noch legal und das wurde und wird heftig ausgenutzt. Die kreativen Köpfe des Vereins zeigen auch immer wieder planerisches Geschick, so zum Beispiel als sie die erste Antiprohibitions-Demo genau in der Osterwoche veranstalteten und somit einerseits viele spontane Partizipanten hatten und sich andererseits der Aufmerksamkeit aller in der Stadt anwesenden Touristen sicher sein konnten (und das sind um diese Zeit viele). Auch die Zusammenarbeit mit der Presse funktioniert gut, da die Medien hier im Süden zum Thema illegalisierte Genussmittel generell schon etwas entspannter eingestellt sind. Beim zweiten Hanf-Wettbewerb „La Semillita 2003“ nahmen Grower aus ganz Spanien teil (Barcelona, Valladolid, Madrid), die Qualität der präsentierten Kräuter war sehr hoch und zu meiner ganz speziellen Freude gab es auch einige Growerinnen, die sich dem Wettbewerb stellten. Zu Beginn und zum Ende des Sommers hin mietete man ein Veranstaltungsboot und feierte mit Reggae-Band und allem was dazugehört den Guadalquivir, den durch Sevilla führenden Fluss, rauf und runter. Mit dem eingenommenen Eintritt konnte man auch das Vereinsbudget wieder etwas aufbessern. Denn so wie anscheinend jedes idealistische Unterfangen, so hat auch die A.R.S.E.C. immer wieder mit doch sehr praktischen Problemen zu kämpfen, und die sind anscheinend überall dieselben: Mitglieder, die die Beiträge nicht zahlen kontra Lokalmiete, die trotzdem gezahlt werden will. Ein großer Haufen Leute, der die Vereinsräume (be-)nutzt kontra einer Hand voll, welche aufräumt und saubermacht. Viele vertrauenswürdige Mitglieder contra Einzelexemplare, welche aus dem Büro die vereinseigene Maria klauen (so geschehen letzten Winter). Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich der Verein dieser Probleme entledigt und wie es dann auf lange Sicht weitergehen wird. Die Feria Alternativa, welche jedes Jahr im Frühling Kunsthandwerk, Contrakultur und Gauklertum in Sevilla vereint, findet dieses Jahr symbolträchtigerweise just am Wochenende der Wahlen statt. Grund genug für die A.R.S.E.C., vor Ort noch mal kräftig die Werbetrommel zugunsten dieser wunderbaren Pflanze zu rühren und möglichst viele Menschen dazu zu bewegen eine grüne Zukunft zu wählen. Mit Infomaterial und Hanf-Produkten satt, unterstützt von Workshops, Videovorführungen, Kinderecke und Hanf-Keksen wird sich an diesen drei Tagen vom Hanf-Stand aus eine Wolke des Lächelns über die Feria ausbreiten, wobei die meinerseits beigesteuerten MariaHörnchen nach original österreichischem Keksrezept hoffentlich ihren kleinen Beitrag dazu leisten werden. Pake España vaya bien. Claudia Greslehner


19 fun+action Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt Den Japan Boardgame Prize 2003 in der Kategorie Fortgeschrittenen-Spiele gewann „Edel, Stein und Reich“ von alea. Der Ravensburger Spiele Verlag bringt unter diesem Namen Spiele für „Vielspieler“ heraus. „Tadsch Mahal“, „RA“, „Wyatt Earp“ und „China Town“ haben mittlerweile schon Seltenheitswert. Auch der Klassiker und Spiel des Jahres 1990 „Adel verpflichtet“ wurde bei alea neu aufgelegt. Grundsätzlich gibt es zwei Sorten, die im kleinen Karton kosten zwischen zwölf und 15 Euro, die im großen knapp 30. In dieser Ausgabe werden wir euch ein paar dieser alea-Spiele vorstellen. Eins vorne weg: ohne Karten geht in keinem der Spiele was.

12. In der Erde Aber Schatzkarte nicht vergessen!

Wyatt Earp

Wyatt Earp und Tadsch Mahal Wer sich gerne bei e-bay rumtreibt, sei an dieser Stelle auf „Wyatt Earp“ und „Tadsch Mahal“ angesetzt:

Autor: M. Borg und M. Fitzgerald Spieler: 3 bis 4 Alter: ab 12 Jahren Dauer: etwa 60 Min. Preis: je nach dem

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts zerfällt in Indien die Herrschaft der Großmoguln. Folglich versuchen bei „Tadsch Mahal“ Maharadschas und Stammesfürsten in zwölf Provinzen die Macht zu erringen oder zumindest eigene Paläste zu errichten. Dabei versuchen drei bis fünf Spieler sich reihum mittels Karten zu überbieten. Erfolgreiche Spieler kriegen so die ersten Punkte. Sobald alle Provinzen auf diese Weise versteigert wurden, kommt es zur Schlussabrechnung und es gilt mal wieder die meisten Punkte gemacht zu haben. „Tadsch Mahal“ ist kein so einfaches Spiel und man weiß nie, ob die eigene Strategie erfolgreich ist. Besteht doch ständig die Gefahr überboten zu werden.

Tadsch Mahal

Von Indien geht es in den Wilden Westen. Bei „Wyatt Earp“ nehmen zwei bis vier Spieler die Rolle konkurrierender Sheriffs ein und versuchen möglichst viele Outlaws wie Butch Cassidy, Billy the Kid oder Belle Starr dingfest zu machen. Je mehr Karten der einzelnen Bösewichte vor jedem Sheriff liegen, umso größer wird die Belohnung. Wer in mehreren Durchgängen als erster 25.000 Dollar Belohnung eingeheimst hat, gewinnt das Spiel. Wem Rommé zu langweilig ist, aber der Sinn nach einem Kartenspiel steht, dem sei „Wyatt Earp“ wärmstens zu empfehlen.

Eiszeit

Edel, Stein und Reich Bis zu fünf Spieler versuchen in drei Durchgängen das meiste Geld zu scheffeln. Wie? Durch das gleichzeitige Ausspielen einer von vier Aktionskarten. Mögliche Aktionen sind: Geld einsacken, Edelsteine einheimsen oder ein Ereignis ins Spiel bringen. Bei fünf Leuten gibt es noch die „freie Wahl-Karte“. Aber nur wer als Einziger eine Aktion ausgewählt hat, kann diese ausführen. Für die anderen gilt, die Aktion mit Hilfe von bunten Klunkern, auch Edelsteine genannt, zu ersteigern. Wie viel Geld oder welche Edelsteine es gibt, zeigen die Edelsteinkarten an. Diese beenden einmal durchgespielt auch einen Durchgang. Es folgt die Wertung der Edelsteine – allerdings kriegt nur der Geld, der die meisten Edelsteine einer Sorte hat, die anderen gehen leer aus. Nach drei Durchgängen ist der Zauber vorbei und wie gesagt: der erfolgreichste Geldscheffler hat die Nase vorn. Wer Lust hat mit bunten Plastikedelsteinen Aktionen zu ersteigern, aber keine auf ein Spielbrett wie bei „Tadsch Mahal“ hat, ist mit „Edel, Stein und Reich“ gut bedient.

die Maulhalde Berlins optisch schönste Wortband

Autor: Reiner Knizia Spieler: 3 bis 4 Alter: ab 12 Jahren Dauer: etwa 60 Min. Preis: je nach dem

Edel, Stein und Reich Autor: Reinhard Staupe Spieler: 3 bis 5 Alter: ab 9 Jahren Dauer: etwa 60 Min. Preis: knapp 15 Euro

Vorteil durch Technik

Autor: A.R.Moon und A. Weissblum Spieler: 3 bis 5 Alter: ab 10 Jahren Dauer: bis zu 120 Min. Preis: knapp 30 Euro

San Juan

Zu Hause baute ich den Rechner auf und kurz darauf hatte ich eine eigene E-Mail-Adresse. Und dann begann ich zu warten. Nachdem ich bis in die Nacht hinein jede halbe Stunde meinen Posteingang überprüft hatte, ging ich enttäuscht ins Bett.

Autor: Andreas Seyfarth Spieler: 2 bis 4 Alter: ab 10 Jahren Dauer: etwa 60 Min. Preis: knapp 15 Euro

die schwere Währung damals. Die dunklen Karten erlauben es den Mitspielern Aktionen auszuführen, bringen dem Ausspielenden aber Steine ein. Außerdem muss darauf geachtet werden, die Versorgung der Jäger zu sichern und eine Überbevölkerung zu vermeiden. Am Ende jeder Runde steht eine Abrechnung, bei der jeder Jäger Punkte bringt, Mammuts im gleichen Feld erhöhen die Punktzahl. Allerdings stellt sich auch erst jetzt genau heraus, wie viele Jäger ernährt werden. Sind alle Felder abgerechnet, darf der Spieler mit den wenigsten Punkten noch ein Gletscherstück auf den Spielplan legen, was alles Leben dort unter sich begräbt. „Eiszeit“ ist ein ansprechendes Spiel, das mich besonders durch die Möglichkeit die Mitspieler zu ärgern angesprochen hat. Allerdings ist die Spielzeit für ein eher kleines Spiel mit bis zu zwei Stunden recht lang.

Eiszeit Werden es deine Jäger schaffen die Mammutherden zu verfolgen und damit eure Versorgung zu sichern? Bei Eiszeit übernehmen drei bis fünf Spieler je einen Stamm von Eiszeitmenschen. Ziel ist es, innerhalb von vier Runden durch das geschickte Platzieren von Jägern – möglichst in Felder in denen Mammuts stehen – die meisten Punkte zu machen. Die Jäger werden mittels hellen oder dunklen Karten positioniert. Helle Karten haben positive Auswirkungen für den Ausspielenden, wie neue Jäger oder Mammuts auf den Plan zu setzen. Sie kosten allerdings Steine,

„Seit mir das Arbeitsamt die Umschulung zum Telearbeiter bezahlt hatte, hatte ich noch mehr Gründe Computer zu hassen. Doch nur ein einziger Grund – mein neuer Beruf – zwang mich jetzt zum Kauf. Der Verkäufer erklärte mir die neuen Möglichkeiten der Kommunikation – mit dem Gerät könnte ich sie alle nutzen. Er war etwas irritiert, als ich sagte, ich kenne doch keinen. Aber dann klopfte er mir auf die Schulter und antwortete, mit diesem Wahnsinnsteil wird das schon. Also nahm ich den Computer.

San Juan Wer „Puerto Rico“ kennt, weiß, dass in „San Juan“ überzählige Kolonisten gelagert werden. Und in dieser Metropole sind – wie schon auf der Insel – Runde für Runde Jobs zu vergeben. „San Juan“ ist ein reines Kartenspiel, wobei das Besondere daran ist, dass die Karten alle Funktionen übernehmen, sie sind Bauwerke gleichermaßen wie Zahlungsmittel oder Waren. Es wird so lange gespielt bis einer der zwei bis vier Spieler zwölf Gebäude errichtet hat. Dann heißt es noch Siegpunkte zählen und der mit den meisten gewinnt. Das Spielprinzip entspricht dem von „Puerto Rico“: Rolle aussuchen und die entsprechende Aktion ausführen: Gebäude bauen, Waren produzieren oder verkaufen, Gold suchen oder als Ratsherr eine zusätzliche Karte erhalten. Und je mehr Karten, umso besser. Denn die sind eher zu knapp. Da heißt es gut abwägen, welche Gebäude man baut und welche Karten man zum Zahlen benutzt. „San Juan“ ist derzeit das kurzweiligste und beste neue alea-Spiel. Und ein Spiel für alle, denen „Puerto Rico“ zu lange dauert. Obwohl es nach einer Runde „San Juan“ meist heißt: noch eins? Schwer geschafft vom Spielen grüßen Veit und Kerstin

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Am nächsten Tag schaltete ich den Rechner wieder an. Gegen Abend hatte ich einen Zustand erreicht, in dem mir das Flackern des Monitors wie ein Spot auf MTV und das Brummen des Lüfters wie eine Melodie vorkam, die ich leise mitsang. Gegen Mittag des nächsten Tages heulte der Lüfter noch lauter als sonst, die Festplatte ratterte leise, ein Symbol am unteren Bildschirmrand flackerte hektisch und dann öffnete sich meine erste E-Mail: „Hallo Günter! Ich bin’s, Mandy aus der Schule. Ich habe jetzt eine heiße Homepage mit ein paar Bildern von mir, die ich für dich gemacht habe. Aber bitte sage es niemand aus unserer Klasse. Kuss, Mandy.“ Meine Mandy? Damals war ich einfach zu betrunken gewesen. Deshalb hatte sie sich nach unserer Fummelei auf der Abschlussparty nie wieder gemeldet. Ich klickte sofort auf ihre Homepage, installierte das kleine Einwahlprogramm und dann sah ich sie. Mann, hatte die sich verändert. Nur einige Stellen, die ich im Dunkel des Kellers von Toms Eltern nur ertastet hatte, konnte ich wieder erkennen. Ich antwortete sofort: „Liebe Mandy! Über deine Mail habe ich mich sehr gefreut. Ganz ehrlich, ich habe dich auch nie vergessen können. Wir haben uns wohl alle weiter entwickelt. Ich bin jetzt zum Beispiel in der InternetBranche tätig. Wollen wir uns mal treffen? Dein Günter.“ In der nächsten Mail nannte sie sich schon Schnuckelchen68 und lud mich zum Chat ein. Nachdem ich meine Kreditkartennummer angeben hatte, tippte ich die ersten Worte: > Hast du noch Kontakt zu anderen Leuten aus unserer Schule? > Willst du die Schulmädchen-Nummer? > Mann Mandy, ich versteh’ dich ja, aber wir können uns auch erstmal nur unterhalten. > Du kannst Mandy zu mir sagen, aber zum quatschen bin ich jetzt zu heiß . . . Stunden später schaltete ich mit zittrigen Fingern den Computer aus. So ging das ein paar Wochen. Inzwischen bekam ich auch andere E-Mails. In Vorbereitung auf ein mögliches Treffen prüfte ich verschiedene Angebote zur Penisvergrößerung. Nachdem ich aber mit Hilfe meines alten Tafelwerks die Inch-Angaben in Zentimeter umgerechnet hatte und mir mittels eines Lineals einen Eindruck verschaffte, wie das aussehen konnte, nahm ich dann doch Abstand. Ich bestellte nur einige Medikamente, die eine nette Frau empfahl, nachdem sie diese mit ihrem Mann ausprobiert hatte. Jetzt wollte ich Mandy richtig sehen. „Ja,“ war ihre Antwort, „später.“ Und dann meldete sie sich nicht mehr – nur noch ihre Freundinnen. Aber ich wollte Mandy. Nicht noch einmal wollte ich tatenlos bleiben. Ich telefonierte ein bisschen, recherchierte und dann hatte ich sie. Ihre richtige E-Mail-Adresse war mandy.scholz@allianz.de. In der Zwischenzeit hatte ich mir auch eine Webcam angeschafft. Zuerst genierte ich mich ein bisschen. Aber weil ich aus unseren Chats wusste, worauf sie stand, legte ich mich richtig ins Zeug. In die E-Mail mit den Bildern schrieb ich: „Mandy, ich bin bereit für dich. Ich bitte dich, lass uns diese Chance nicht schon wieder vertun. Ich liebe dich – wenn es sein muss bis zur Selbstaufgabe. Dein in Flammen stehender Günter.“ Kurz darauf bekam ich Post. Erst verschiedene Rechnungen und dann einen langen Brief von der Rechtsabteilung der Allianzversicherung. Und darum bin ich jetzt hier bei Ihnen in der Schuldnerberatung. Können Sie mir vielleicht helfen, Herr Frank?“


20 fun+action Hanf Journal im Land der Wohnwagen:

Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

Pollinator Company @ Amsterdam Pollinator Company Amsterdam Nieuwe Herengracht 25 1011 RL Amsterdam Tel. +31 20-470 88 89 Fax. +31 20-471 52 42 info@pollinator.nl www.pollinator.nl

13. Tank vom Auto Besonders zum Zuckerschmuggeln geeignet

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Pollinator – Zu Gast bei Mila Jansen

Hanf Journal hört auf zu rauchen

Aber wie kifft man trotzdem weiter?

24. März (Beginn 19. Dezember) = 97 nikotinfreie Tage Das nikotinfreie Kiffer die besten Drogenkonsumente der Erde wären, würden wir ja nie sagen. Aber denken dürfen wir es ja noch, oder? Naja und wenn wir schon so beim Denken sind, wollen wir mal wieder bilanzieren. Im Hanf Journal-Büro sind wir immer noch drei eiserne Nikotinfaster. Zwar gesellte sich zur Fastenzeit ein vierter mit dazu – unglaublich wie sehr sich christliche Rituale sogar in unserem Arbeitsumfeld einschleichen – der jedoch schon während einer zwölfstündigen Autofahrt mit dem Fasten gebrochen hat und wieder tödlichen Tabak um sein Gras wickelte. So, nun sagen wir halt, dass wir die Drei sind, immer noch am Joint oder an der Pfeife nuckeln und überhaupt den Umstieg auf Vaporizer oder gar Essen noch nicht wirklich angedacht haben! Aber er wird kommen. Da uns bis dahin wohl nichts anderes übrig bleibt, werden wir hier einmal wieder dem Pur-Konsum huldigen und die schlimmsten aller Nichtrauchererlebnisse schildern. Also: Hier kommt die ultimative Huldigung des Pur-Genusses, auf dass wir doch noch den einen oder anderen Leser auf unsere Seite ziehen können. Wir wollen doch nur euer Bestes! Und so lang ihr eure Füße unter unsere Zeitung steckt, ähh, oder so ähnlich, na ihr wisst schon. Punkt eins: Je mehr der Geruchssinn infolge der Abwesenheit von Tabakrauch zurückkehrt, desto eher weiß man den einmaligen Geruch und Geschmack einer jeden Sorte, gar einer jeden einzelnen Blüte zu würdigen. Man merkt das vielleicht als Mischkonsument gar nicht so sehr, aber mit Tabak vermischt schmeckt irgendwie alles gleich. Da ist eine objektive Einschätzung des Beigemischten quasi gar nicht mehr möglich. Punkt zwei: Scheiß auf Gen-Gras (siehe Seite 1). Ja wirklich, kaum ist man Pur-Konsument, lernt man Billigund Scheißgras zu schätzen. Schließlich bringt erst das schlechte Gras den erhofften Rauchgenuss und ballert dich nicht nach dem ersten Zug sofort zehn Stunden in die nächste Ecke. GenGras ist definitiv für Mischer des schlechten Geschmacks gemacht, wir bleiben beim guten alten Schweizer Outdoor (oder wenn’s sein muss auch der deutschen Hecke).

Punkt drei: Es funktioniert viel besser! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Tabak und Weed sich überhaupt nicht vertragen und gegenseitig in ihren Wirkungen beschneiden. Soll heißen, wer mit Tabak mischt, merkt weniger von der Qualität seines Grases. Ist ja auch nur logisch, denn schließlich ist Nikotin ein Upper und wirkt somit antagonistisch zu dem eher beruhigenden Weed. Punkt vier: Das beste am Nicht-Mehr-Tabak-Raucher-Sein ist die Möglichkeit des altklugen Auftretens. Ständig kann man Nikotin-Junkies belehren, Sprüche wie „Nikotin tötet“ oder „Raucher sterben früher“ gehören mittlerweile zu unserem Grundrepertoire und erhellen und beglücken so manche Raucherrunde. „Ja, es ist möglich, auch für dich, mein Freund!“ Dabei ist es immer wichtig glücklich zu strahlen und eine allwissende Mine aufzusetzen. Die angedachten Heiligenscheine fanden wir schlussendlich doch zu überheblich – es reicht ja, wenn sie nach unserem Tod auf allen Bildern eingefügt werden.

Wie wir ja bereits wissen, kommt Haschisch schon lange nicht mehr allein aus Marokko, Indien oder anderen exotischen Plätzen. Auch in Holland ist es gelungen, mit verschiedenen Produktionsmethoden Haschisch von niederländischem Marihuana (nederwiet) zu machen. Und auch wenn das Interesse für medizinisches Haschisch noch gering ist, sollte der Nutzen davon dennoch untersucht werden. Mila Jansen, die „Mutter des Nederhasch“, weiß wie keine andere, wie die Produktion optimiert werden kann. Vor einigen Jahren wurde von Mila die bekannteste Produktionsmethode entwickelt. Sie stellte eine Art von Waschmaschine vor, mit einer eingebauten Trommel zum Sieben. Indem die Teile der weiblichen Pflanze, die reich an Kristallen sind, in dem Apparat herumschütteln, fallen die Kristalle von den Pflanzenteilen und werden unten in der Maschine aufgefangen. Diese THC-Kristalle werden daraufhin (kalt) zu potentem Haschisch gepresst.

Punkt fünf: Deine Mama wird so stolz auf dich sein! Scheiß drauf, ob ihr Kind weiterhin jeden Abend fett rote Augen hat oder sich sonst irgendwie zuknallt (Heroin, Crack, Angels Dust usw. – ihr kennt das ja, ne?) – sie hat immer ne tolle Geschichte, die sie im Kreis befreundeter Mütter erzählen kann: „Und mein Kind hat jetzt aufgehört zu rauchen, ich bin so stolz und das alles nur wegen dem Hanf Journal!“ *räusper* *räusper* Nach all den guten Seiten des tabakfreien Lebens wollten wir an dieser Stelle noch erzählen welchen Schwierigkeiten, Versuchungen und heimtückischen Fallen wir erlegen oder zumindest ausgesetzt waren. Doch dagegen sprechen nun genau zwei Punkte: Erstens werden wir auch im nächsten Monat wohl noch immer keine Vaporizierer sein und zweitens: „Warum bin ich so müde so müde so müde so ausgesprochen müde so müde war ich nie ich war schon öfters müde ganz müde ja müde doch so verblüffend müde war ich bis jetzt noch nie – das war es für heut es hat mich gefreut bis zum nächsten Treff hier im zdf!“ Alfred J. Kwak Bis bald eure Redaktion +1

Mittlerweile wurden viele andere Produktionsmethoden entwickelt, auch von Mila selbst, wie der Ice-o-lator, mit dem sie auch dieses Jahr einen Preis ergattern konnte. – So sind wir wissensdurstig gegen 18:30 Uhr bei der „Pollinator Company“, treffen uns hier mit der äußerst sympathischen „Cannabis-Frau des Jahres 1998“ und hören uns Milas interessante und ereignisreiche Lebensgeschichte an. Mila ist auch die Besitzerin des Amsterdamer „Hemp Hotels“ am Frederiksplein, in dem wir nächtigen und ihre gemütliche Herberge, die von Tochter Lali geführt wird, ist natürlich auf Hanf getrimmt. Im weltweit einzigen „Hemp Hotel“ verdunkeln Vorhänge aus gewobenen Hanffasern die Zimmer und in den Badezimmern steht Hanfkosmetik für die Gäste parat – vom Duschgel über’s Shampoo bis hin zu Mundwasser und Körpermilch. Stress mit Beamten – den hatte auch Mila, als sie sich um die Hotelbewilligung bemühte. Nicht wenige Beamte verdächtigten sie, statt einem Hotel bloß einen weiteren Coffee Shop eröffnen zu wollen. Dass sich Teile der Pflanze unter anderem als Isolationsmaterial eignen oder aus Blüten und Samen Nahrungsmittel hergestellt werden können, wird auch in den Niederlanden beharrlich abgestritten. Neben Pollinator und Ice-o-lator bestaunen wir auch ihre Kakteen, stöbern in interessanten Büchern herum und lassen uns von Mila viele Samen, Pflanzen und diverse Hanfprodukte zeigen. Somit können wir euch nur einen Besuch bei Mila und der Pollinator Company empfehlen, denn Mila wird dir jede Frage beantworten! Nachdem uns der Hunger am Abend in eine Pizzeria treibt und nachts noch das Amüsierviertel unsicher gemacht wird, sind wir tags darauf im „Russland Coffee Shop“. Alles Wissenswerte darüber erfahrt ihr im nächsten Monat bei uns im Hanf Journal.

Tour: Dirk Rehahn & Roland Grieshammer Text: Roland Grieshammer


21 fun+action Das Eckthema Die besten Verstecke der Welt

Die Hanfberatung im Hanf Journal

>>Erste Hilfe für Kiffer

April, April, der weiß nicht, was er will. Tja, aber da die Fragen von euch noch im März bei uns eingetroffen sind, wisst ihr ganz genau was ihr wolltet beziehungsweise nicht genau wusstet. Und damit ihr auch diesen Monat nicht blöd sterben müsstet, erklärt euch Kascha mal wieder wie’s wirklich ist. Bei eigenen Fragen, P ro b l e m e n o d e r U n k l a rh e i t e n e i n f a c h a n hanfberatung@hanfjournal.de schreiben – der Rat sei dir gewiss.

Spiky (ohne Alter und Wohnort) hat auch Fragen: „Servus, ich find eure Zeitung und die Hanf-Beratung echt klasse und lese auch jeden Monat artig mit. Ich habe mal zwei Fragen, wie psychoaktiv sind eigentlich die groben Hanfblätter noch nicht erblühter Skunks? Und die andere ist, was kann man tun, um den starken, wahrlich starken Geruch meiner erblühten Pflanzen zu übertünchen? Ich habe mal an Eukalyptus gedacht, aber wenn nirgends Euka wächst und es nach Euka riecht, ist das ja auch verdächtig. Grüße und keep growing, Spiky“

Ein anonymer Leser fragt: „Hallo, ich habe da eine Frage: Wenn das Samenkorn eine circa drei bis vier Millimeter lange Wurzel bekommen hat, muss ich es in einen kleinen Blumentopf mit guter Erde einpflanzen? Die Frage ist, ob die rausgewachsene Wurzel nach Norden oder nach Süden sein muss, damit der hoch wachsen kann? Ernsthafte Frage!“ Kascha antwortet: „High, dazu musst du wissen, dass der Samen keine Wurzel sondern einen Keimling bekommt. Und dieser muss, da er keine Wurzel ist, vor allem nicht in die Erde hinein, sondern herausragen. Darum muss man sich allerdings nicht allzu viele Gedanken machen, das schafft eine gute Pflanze alleine. Am besten machst du mit dem Finger ein circa ein Zentimeter tiefes Loch in die Erde, legst den Samen hinein und deckst locker Erde darüber. Das Ganze musst du dann nur gut feucht (aber nicht nass) halten, damit dein kleines Pflänzchen nicht austrocknet. Die Himmelsrichtung spielt dabei keine Rolle, damit deine Pflanze schön hoch wird, ist es aber sinnvoll, sie an einen Ort mit leichtem Luftzug zu stellen oder den Stiel gelegentlich ein wenig zu schütteln, dann wird der Stiel kräftiger. Außerdem sollte der Blumentopf groß genug sein, dass sich die Wurzeln ausreichend ausbreiten können. Auch dann wird die Pflanze größer.“

14. Hosentasche von Polizisten So sicher wie Fort Knox

Zu deinem Geruchsproblem: Ich gehe davon aus, dass die Pflanzen indoor wachsen (draußen wirst du ja sicher zurzeit keine stehen haben)? Dann solltest du es mit einer gefilterten Entlüftungsanlage, elektrischen Raumerfrischern oder einem Ozonerzeuger probieren. Das bekommst du alles im Grow Shop, was am besten hilft, kann ich dir leider nicht sagen, es hängt auch von der Größe und Beschaffenheit des Grow-Raumes ab. Optimal ist eine Kombination. Wie das mit der gefilterten Belüftung funktioniert, erfährst du unter „Guerilla Growing“ auf www.hanfjournal.de oder wirf einfach einmal einen Blick in die neue Sonderausgabe Growing des Hanf Journals. Outdoor kannst du sicherlich alles zwischen deine Pflanzen pflanzen, was starken Geruch hat, Pfefferminze beispielsweise ist auch weniger „auffällig“ als Euka, weil es ja in der Gegend öfter wächst. Auch stark riechende (oder „duftende“ sagt man in diesem Fall) Blumen bieten sich an (wie zum Beispiel Flieder). Da würde ich einfach experimentieren. Wenn Pflanzen an windigen Ort stehen, kann sich meist der Geruch auch nicht so stauen. Viel Erfolg!“

Kascha hat Antworten: „Hey Spiky, Danke für dein Lob. Mal sehen ob ich dir helfen kann.Erst einmal zu den Blättern: Die Hanf-Blätter selbst sind, da sie so gut wie kein THC enthalten, nicht psychoaktiv. Allenfalls die Blattspitzen können THC enthalten, wie viel, ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich und hängt, wie der THC-Gehalt allgemein, auch wesentlich von den Bedingungen ab, unter denen die Pflanze aufgewachsen ist (What you grow is what you get.).

Fabian (15) aus Linz (Österreich) fragt: „Hallo Kascha, ich habe im Hanf Jurnal gelesen, dass früher Hanf als Heilmittel gegen z. B. Hühneraugen und Kopfschmerzen verwendet wurde. Nun würde ich gern Näheres darüber wissen, wie Hühneraugen mit Hanf bekämpft werden können. Ich habe nämlich welche auf meiner Ferse, die mich schon seit geraumer Zeit schmerzen und ich will sie nicht mit etwas Synthetischem bekämpfen, geschweige denn herausschneiden. Wie muss ich Hanf anwenden, damit ich diese Dinger loswerde? Und muss in diesem Produkt THC enthalten sein oder ist das unwichtig? Ich danke dir schon im Voraus für deine Antwort! mfg Fabian“ Kascha antwortet: „Hi Fabian, da hast du recht. Laut einer etwa 100 Jahre alten Zeitungsannonce „ist und bleibt“ Haschisch „das idealste Mittel gegen Hühneraugen, Hornhaut und Warzen“. Damals wurde allerdings ein alkoholischer Extrakt verwendet, der damalige Kilogrammpreis lag bei etwa 15 Mark (1924), ein Pfund Butter kostete vergleichsweise etwa 2,40 Mark. In diesen Produkten war nicht nur THC enthalten, sondern es war wohl der Hauptwirkstoff. Die alkoholische Tinktur wurde als Lokalanästhetikum (also Betäubungsmittel) beim Entfernen der Warzen und Hühneraugen angewendet sowie in Hühneraugenpflastern. Die Berichte über die Wirksamkeit sind leider sehr politisch geprägt, da der Hanf oft aus England importiert wurde, die als Kolonialmacht potenzieller Konkurrent waren, daher kann ich dir nicht sagen, ob es wirklich geholfen hat. Da THC ja auch immer noch illegal ist, darf ich dir nicht einmal zum Selbstversuch raten, zumal dieser sicherlich kostspieliger wäre, als wenn du ein synthetisches Präparat aus der Apotheke verwendest. Auch wenn das sicherlich nicht das ist, was du hören wolltest, bist du jetzt vielleicht schon mal ein bisschen schlauer. Ansonsten rate ich dir, die neue Artikelreihe im Hanf Journal, „Klüger werden mit dem Hanf Journal – Dr. Franjo Grotenhermen klärt auf!“, aufmerksam zu verfolgen, denn hier wird auf die verschiedensten Facetten des Hanfes näher eingegangen.“


22 fun+action

01. Mai 2004 Revolutionäre 1.Mai-Demo Jedes Jahr aufs Neue versuchen sie es. Jedes Jahr aufs Neue stellen sich Tausende von Polizisten quer und jedes Jahr aufs Neue geht’s dann wieder rund in Kreuzberg (Berlin). Um 18 Uhr wird’s mal wieder beginnen. Wo der Start ist und wer wann wo einen Stein wirft bekommt ihr sicher in Berlin mit . . . immer dem Blaulicht hinterher.

Termine

01./08. Mai 2004 Million Marihuana March Die größte weltweite Legalisierungsaktion mit Demos in über 116 Städten. Ist eure Stadt auch schon mit dabei? Nein, na dann liegt es wohl an euch aktiv zu werden. (siehe Seite 03)

03. Mai 2004 Erscheinungstag des neuen Hanf Journals 13. Juni 2004 Europawahl In der Wahlkabine deines Vertrauens 19. Juni 2004 Hanfmove in Hamburg www.hanfmove.de 26. Juni 2004 Pott-Demo in Essen www.pottdemo.de

In eigener Sache

High Leute, mann oh mann war das mal wieder ein Monat, was? Na ich weiß ja net wie’s bei euch war aber bei mir war’s stressig. Da war die CannaTrade.ch, ich musste zwei anstelle von einer Ausgabe produzieren (Sonderausgabe zu Growing gab’s ja auch noch), es steht der Millenium Marijuana March vor der Tür, dann ging mein Grafiker noch eine Woche in Urlaub und zu guter Letzt durfte ich noch eine Fachtagung zum Thema Mischkonsum (Mix it baby) organisieren – ihr seht, ich war ausgelastet. Aber trotz all dem Stress konnte ich euch hoffentlich auch diesen Monat eine gute und interessante Ausgabe des Hanf Journals vorlegen. Besonders froh bin ich über unsere neue Reihe im Hanf Journal mit Dr. med. Franjo Grotenhermen. Mal sehen wie viel klüger ihr alle werdet. Ich geb’ es auch ganz offen zu, die erste Frage brannte mir auch unter den Nägeln. Wir diskutierten in der Redaktion schon die skurrilsten Möglichkeiten bezüglich unserer wenigen Träume und nun stellte sich heraus, dass keiner Recht hatte. Na ok, sagen wir der Franjo hat halt nun endgültig Recht. Ihr könnt euch aber auch schon auf die nächsten Artikel von Franjo freuen, ich verspreche nur so viel: Ihr werdet bestimmt um einiges klüger *räusper, räusper*. Ansonsten kann ich mir hier nochmals auf die Brust klopfen, da wir ab der nächsten Ausgabe eine weitere Verstärkung im Grow-Bereich bekommen. Der Lieblingsschriftsteller unseres Vertriebsmanagers wird ab der nächsten Zeitung mit an Bord sein. Die Rede ist hier von Mister Jorge Cervantes, dem Autor von „Marihuana Drinnen“ (NachtschattenVerlag). Ihr könnt euch also schon mal auf eine neue Qualität im Growing-Teil freuen. Ansonsten gäb’ es noch viel zu sagen und zu wenig Platz. Ich hoffe mal, dass man sich in gut einem Monat wieder liest, ihr alle schön brav bleibt und wir vielleicht nächsten Monat von der erfolgreichen Weltrevolution berichten können, wenn nicht mal wieder alle verschlafen. Bis dahin macht einfach highter weiter euer Werner Graf


15 berlin Der „Hanf Journal“-Clubtest

Berlins Schnidelwutz

Diesen Monat: SO36

Gute Neuigkeiten!

Ode an den Fernsehturm

Was macht Berlin so einzigartig? Die vielen Einwohner? Nein, da haben andere Städte viel mehr. Die geilen Partys? Nein, das geht woanders auch wilder. Die vielen Touris? Ha ha ha. Nein, es ist die Form! Clubs und Partyräume mit einer langen ehrwürdigen Geschichte gibt es in Berlin wie Sand am Meer. Clubs und Partyveranstalter, die es schaffen regelmäßig wilde Feten zu veranstalten, geben sich in Berlin auch die Klinke in die Hand. Und Clubs und Partylocations, in denen ein junges, polytoxikomanes und tanzwütiges Publikum anzutreffen ist, gehören in der Hauptstadt auch nicht zur Ausnahme. Doch die Kombination aus all den dreien ist schon eher eine Seltenheit – auch in Berlin. Das SO 36, im Herzen Kreuzbergs am Heinrichplatz, vereint all diese Kriterien und dazu gibt es noch eine Veranstaltungsbandbreite von Technopartys über LesBiSchwulen-Tanzabenden bis hin zu Kiezbingonächten – wahrlich eine Perle in Berlin. Das SO36 ist wohl der alternativste Mainstream-Club in Berlin. Der montägliche Electric Ballroom gehört zum festen Programm jedes Technofreaks, der zu harten Bässen und wummernden Beats das Tanzbein schwingen will. Wer hier jedoch die SchickiMickiMitte-Posse erwartet, wird bestraft werden. Die letzten Druffis des Wochenendes warten hier auf dich. Und Gerüchte besagen, dass sogar schon Besucher direkt vom Eingang in die Toiletten gezogen worden sind (Wem das wohl mal wieder passiert ist?). Meist ist nur dumm an dieser Party, dass danach der Dienstag folgt – was arbeitstechnisch schon so manchen Ausfall in unseren Büroräumen zu verantworten hatte. Doch nicht nur die Technoten kommen im SO auf ihre Kosten. Beim Kiezbingo, jeden zweiten Dienstag im Monat, trifft man jede Lebenskultur Kreuzbergs an. Von der alten Oma bis zum jungen Neuberliner kämpfen hier die Zuschauer mit den wohl zwei dünnsten Drag Queens der Stadt um die Krone der Bingoehre und den besten Preisen der Kreuzberger Kiezläden. Nicht zu glauben, aber wahr, der Hauptpreis ist eine Jahreskarte fürs SO36 – welche ich immer noch nicht gewonnen habe. Sehr berühmt – nur leider von der Redaktion selten besucht – ist das SO 36 auch für seine Punkkonzerte.

Berlin ist so flach wie keine andere Großstadt der Welt – ein an den Rändern zerrupfter Fleck in der Prärie, fast wie hingekotzt, wäre da nicht Berlins ewige Erektion – der Fernsehturm. Egal, woher du bist und egal, wohin du willst, der Fernsehturm ist der Wegweiser jedes Berlinreisenden. Er steht dir zur Seite, er steht hinter dir, wie eine Eins! Wäre der Fernsehturm nicht, wüsste man nie, wo die Mitte Berlins liegt. Wer sich also so richtig verfranst hat, hat quasi nur eine effektive Alternative: Erstmal Richtung Alex. Das gilt natürlich vor allem für Ortsunkundige, sprich Touris. Und wenn wir mal Ruhe vor denen brauchen, sollten wir ihn einfach irgendwo nach Spandau verfrachten, die hätten ja auch mal einen Touri verdient! Nach so manch durchzechter Partynacht waren wir immer wieder froh. den Leuchtturm Berlins zu erspähen, denn schließlich war das immer wieder ein sicheres Zeichen, dass wir immer noch in Berlin sind. Das kann schon enorm beruhigen. Es gab sogar schon Fälle, da musste man kurz raus aus dem Club, um nochmals auf Nummer Sicher zu gehen. Der Alex oder zumindest seine Spitze ist ein Bild, das sich wohl schon in jedes Gehirn eingebrannt hat, kein anderes Panorama sieht man so oft. Und schließlich ist es ja neben dem Feuerwerk an Silvester der einzige wirkliche Grund auch mal in den Himmel zu gucken. Sehr praktisch ist der Alex auch für die Ich-kenn-michaus-in-Berlin-Macker-Tour, denn schließlich ist es für jeden Pseudo-Stadtführer kein Problem mit der exakten Höhe des Fernsehturms zu protzen. Genau so viele Meter wie das Jahr Tage hat, also 365 Meter, ist dieser Turm hoch. Nur dieses Jahr ist er einen zu kurz. Da haben wohl die Herren

aus der DDR nicht ganz richtig gerechnet, oder gab’s da keine Schaltjahre? Wir würden deshalb für eine fahrbare unterirdische Plattform plädieren, die je nach Schalt- bzw. Nichtschaltjahr einen Meter nach oben bzw. auf Grund gesetzt werden kann. Der Fernsehturm ist unumstritten das Wahrzeichen von Berlin. Andere Meinungen werden hierbei weder toleriert noch geduldet. Und sollte es jemals so weit kommen, dass wir ein weiteres Kleinzeichen neben dem Alex und dem Unterwahrzeichen Siegessäule benötigen, könnte man ja für ein paar Tage beide in einer ruhigen Ecke einbetten und hoffen, dass deren Paarung ein drittes Türmchen hervorbringt. Zwar versuchen viele Städte selbst einen Fernsehturm aufzubauen – zur Schande ihrer betiteln sie diese komischen Stängel in der Landschaft dann sogar noch so – aber so richtig gelungen ist es ihnen noch nie. Es gibt eben nur einen wahren Fernsehturm und der steht in Berlin-Mitte. Er sieht von nah so putzig klein und von weiten so riesig groß aus, leitet uns den Weg durch verschobene Tage, fiel auf manchen Trip auch schon mal um, bringt die Stadt in runde Bahnen und hat bei Nebel einen Kranz wie die heilige Jungfrau Maria. Das Schlimmste am Fernsehturm ist definitiv, dass wir wenn dann nur unter und noch niemals auf ihm eine wilde Party erlebt haben – aber das kann ja auch noch kommen (solange AlQuaida nicht auf dumme Ideen kommt – lasst den Alex stehen sonst wird’s persönlich). Und wenn dann irgendwann wirklich mal die Pole schmelzen, wissen wir schon, von wo wir uns das Schauspiel angucken. Wir steigen auf! Eure grossstadtsurvivor

Dass das SO 36 wirklich altehrwürdig ist, beweist seine über hundert Jahre alte Geschichte. Legendärste Höhepunkte waren sicherlich hierbei die Besetzung des Gebäudes 1984, das erste Konzert der „Dead Kennedys“, die polizeiliche Räumung des Gebäudes 1987 oder die Zeiten als Bierhalle 1861. Heute wird das SO 36 vom „Sup Opus 36 e.V.“ betrieben und gilt immer noch als einer der Publikumsmagneten eingefleischter Linksberliner. www.so36.de Werner Graf

Eichel und die Schurken-Schmuggelei(er) Was haben Billigflieger, Tabaksteuererhöhung und der Schmuggel illegalisierter Drogen miteinander gemeinsam? Ganz einfach: Sie schüren die Befürchtungen des deutschen Bundesfinanzministers Eichel. Jener prophezeite auf der ZollJahres-Pressekonferenz, dass zum einen die Zigarettenschmuggler-Mafia künftig an Aktivitäten zunehmen würde. Zumindest, wenn man der Zollstatistik des Jahres 2003 Glauben schenken soll. Ob einzeln in Bretterimitaten verpackt, stangenweise in Autoreifen oder Benzinkanistern versteckt; viele Schmuggler versuchen günstigere Glimmstängel aus Deutschlands Nachbarländern einzuschleusen und sich somit am Fiskus vorbei eine goldene Nase zu verdienen. Da ab dem ersten März erneut die Tabaksteuer gestiegen ist, gibt es folglich für Schmuggler bzw. für autonome Nikotin-Dealer eine lukrative Schwarzmarktlücke. Somit wird zwangsläufig der Einfallsreichtum jener immer ausgefallener und parallel dazu die Kontrollmaßnahmen immer strikter. „Das Zollamt ist in gewisser Weise auch Grenzzollamt und hatte daher einen enormen Arbeitszuwachs“, kommentiert Eichel die Statistik. Möge manch einer hier eventuell ähnliche Entwicklungen wie beim Krieg gegen den Terror erkennen?! Der andere Faktor sei laut Eichel beim Boom bezüglich Billigflügen auszumachen. Auch diese Entwicklung begünstige den SchurkenSchmuggel. Denn warum fahren, schiffen oder gar tauchen, wenn man besser und günstiger fliegen kann? Gerade innerdeutsche Flugangebote scheinen den konventionellen Transportmethoden ein SparSchnippchen zu schlagen. Doch nicht nur auf legalen Drogen, sondern vor allem auf illegalisierte Substanzen scheint der Fokus der Fahnder zu liegen. Ob ausgehöhlte Rasierpinsel, Sprühdosen, -Bananenattrappen oder ganze Kisten (Newsflash März 2004) -

nahezu jedes alltägliche Gut wird zur Tarnung umfunktioniert. Ja sogar in einer Bowlingkugel habe ein vermeintlicher Bowlingspieler fünf Kilogramm Kokain versteckt. Mit Spezialsporthandschuhen im Gepäck gab jener vor auf ein Turnier reisen zu wollen. Die Zahl der sichergestellten Drogen im Jahre 2003 ging insgesamt stark zurück. Für Eichel sei das ein Indiz dafür, dass die Drogenmafia wegen der scharfen Kontrollen andere Wege suche. Auch hier sollte ein Jeder sich selbst fragen, ob durch verstärkt restriktive Maßnahmen die Drogenthematik tatsächlich aus der Welt oder lediglich aus den Köpfen der Öffentlichkeit geschafft wird. Das BtmG hat die Antwort darauf jedenfalls bereits parat. Eine letzte Anekdote vom Köln-Bonner Flughafen: Ein kräftig-beleibter Flugpassagier aus Caracas hatte in seinem Rucksack nur sehr kleine und enge Klamotten. Das machte die Zollbeamten zunächst äußerst stutzig. Breites Nilpferdbecken und Muskel-Shirt Größe S passen auch irgendwie nicht zusammen. Eine Leibesvisitation diffamierte diesen Touristen letztendlich als Kokain-Lieferant. Er versuchte knapp neun Kilogramm des weißen Schnees in seinem Gymnastikanzug zu schmuggeln. Adam Zawadski


16 berlin

Scheiße!

Deutschlands größte Chance seit Jahren zieht ungenutzt vorüber

Wie ihr den letzten Ausgaben des Hanf Journals entnehmen konntet, war in Berlin eine zeitweise sehr aussichtsreiche Diskussion im Gange. Es ging um die Freigabe von Cannabis im Rahmen eines Modellversuchs oder zumindest eine Erhöhung der geringen Menge. Diese Diskussionen sind inzwischen so gut wie beendet. Was dabei herauskam? So ziemlich genau nichts. Während sich einige Berliner Politiker auf die Schultern klopfen, weil sie eine imaginäre Liberalisierung des Umgangs mit Cannabis erwirkt haben, können wir nur höhnisch lächeln. Die geringe Menge, bis zu der Verfahren für gewöhnlich eingestellt werden, wird wohl auf 15 Gramm erhöht. „Langsam kommt Berlin auf dem Weg zu einer liberaleren Drogenpolitik voran“ nennt das die Grünen-Abgeordnete Elfi Jantzen. Wir sehen das etwas anders. Denn schon bisher hat die geringe Menge variabel zwischen sechs und 15 Gramm gelegen. Eingestellt wurden für gewöhnlich alle Verfahren bis 15 Gramm. Es sei denn, es kamen erschwerende Umstände hinzu. Etwa der Besitz anderer Drogen oder die Absicht mit dem Kif zu handeln. Das ist jetzt nicht anders. Die geringe Menge lässt sich recht schnell außer Kraft setzen und ist für niemanden ein wirklicher Schutz. Ganz abgesehen davon, dass das Weed trotzdem noch weg und die Polizei trotzdem noch Stunden damit beschäftigt ist.

Modellversuch weiterhin im Auge behalten wollen und außerdem im Rechtsausschuss, durch den die ganze Geschichte noch muss, beantragen, die geringe Menge wenigstens wieder variabel zwischen 15 und 25 Gramm zu handhaben. Und auch die PDS-Fraktion scheint Gefallen an der Arbeit im Betäubungsmittelbereich gefunden zu haben. In ihrer Pressemitteilung zum Thema stellen sie erst einmal klar, dass sie ja für den Versuch gewesen wären und fordern darüber hinaus eine Möglichkeit zum Drug-Checking in Berlin. Alles in allem ist es dennoch ein sehr enttäuschendes Ergebnis, wenn man bedenkt welche Offenheit die Parteien (natürlich außer der CDU) während der Diskussion gegenüber einer Liberalisierung anklingen ließen. Und wie geht es jetzt weiter? Eine Chance wie die jetzt in Berlin werden wir wohl, zumindest die nächsten Monate, nicht mehr bekommen. Denn hier bot sich die Gelegenheit über Landespolitik auch die diesbezügliche Bundespolitik wieder ins Rollen zu bringen. Und die scheint so einen Anstoß ja dringend zu brauchen. Aber vielleicht gibt es ja in naher Zukunft ein Bundesland, das etwas mehr Courage aufbringt als die Berliner und sich endlich mal dazu durchringt, es mit dem Modellversuch wenigstens zu versuchen. Denn ein solcher Modellversuch wäre eindeutig ein Signal, wie wir es uns klarer nicht wünschen können: Seht her, Cannabis wird legal verkauft und die Stadt steht trotzdem noch.

Der Modellversuch, von dem wir und andere Hanf-Zeitschriften so farbenfroh geschwärmt haben, hat seine Chance wohl vertan. Aber man muss dennoch auch das Positive an diesem Schritt sehen, erklärt uns Georg Wurth, Geschäftsführer des Deutschen Hanf Verbands. Denn immerhin sei dies das erste Mal, dass ein Bundesland die geringe Menge freiwillig anhebt. Auch wenn wir uns Schöneres hätten vorstellen können, dies zeugt zumindest von einem Bewusstseinswandel in der Bevölkerung und auch der Politik.

Und wie gesagt, selbst für Berlin gibt es weiterhin Hoffnung. Denn zumindest eins haben die Politiker vermutlich gemerkt: Kaum ein Thema gibt so viel Medienresonanz wie der ernsthafte Versuch einer Liberalisierung des Umgangs mit weichen Drogen. Und anders als in früheren Zeiten ist diese Resonanz zudem meist noch wohlwollend. Und dafür, dass dieses Thema nie völlig von der Tagesordnung verschwindet werden die 100.000 Konsumenten schon sorgen.

Das letzte Wort ist übrigens noch nicht gesprochen. Denn die Grünen proklamieren in einer Presseerklärung, dass sie den

Martin Schwarzbeck

Newsflash: „Ein historischer Moment“ Berlin schafft Schleierfahndung ab

Unglaublich aber wahr, in Berlin hat es zum ersten Mal, seit Wolfgang Wieland denken kann, einen „Schritt zu einer Re-Liberalisierung“ gegeben. Wie er meint, ist das definitiv ein „historischer Moment“, denn der Innenausschuss hat nun mit den Stimmen von SPD, PDS, Grünen und FDP das Berliner Polizeigesetz geändert und die Schleierfahndung abgeschafft. Die 1999 eingeführte Schleierfahndung erlaubte bislang verdachtsunabhängige Kontrollen, beispielsweise bei Autofahrern. Diese Art der Fahndung, die erst 1999 eingeführt wurde, ist auch nach Angaben der Polizei als Instrument zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität nutzlos. In den acht Schleierfahndungen, die es in Berlin seit 2002 gab, wurden anstelle von den gesuchten Schmugglern, Menschenhändlern oder Banden nur betrunkene Autofahrer erwischt. Die Schleierfahndung stößt schon seit ihrer Einführung auf Kritik von linker Seite. Sie sei mehr Schikane für Kleinkriminelle oder Kiffer als ein wirksames Instrument gegen wirkliche Verbrecher.

Bitte einsteigen . . . aber vorne

In Berliner Bussen darf ab dem 05. April nur noch vorn eingestiegen werden

Aktuelle Anmerkung: Kurz vor Druckschluss erreichte uns die Nachricht, dass der Rechtsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses, nicht wie der Gesundheitsausschuss eine Grenze von 15 Gramm vorgeschlagen hat, sondern ist dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen gefolgt ist. Dieser schlägt eine Grenze von 15 bis 30 Gramm vor. Das letzte Wort hat hier das Abgeordnetenhaus selbst – es bleibt also spannend.

RAW vor dem Aus

Mit dieser Initiative will die BVG Ausfälle im Millionenbereich wegmachen. In den Testbetrieben bei all den Bussen, die in Spandau beginnen, soll diese Art der Fahrgastüberwachung bereits beste Erfolge erzielt haben und zu „keinen erkennbaren Pünktlichkeitsverlusten“ geführt haben.

Wird es geräumt, wird es weiterleben – was passiert mit Friedrichshains Kulturzentrum?

Politiker der Regierungskoalition aus SPD und PDS zeigten sich ob dieser neuen Regelung verstimmt. Weder sei dies mit ihnen besprochen worden noch sei dies wirklich eine durchdachte Aktion.

Die meisten von euch werden das RAW-Gelände nur vom Feiern kennen, schließlich hat es ja auch echt schon einen ziemlich legendären Goa-Ruf weg. Doch hinter beziehungsweise auf dem RAW versteckt sich noch viel mehr. Künstlerateliers sind hier zu finden, kleine Existenzgründer, die gerade ihre ersten Mitarbeiter einstellen, hausen dort, Vereine wie „Arbeit statt Strafe“ sind dort ansässig oder oder oder. Das Gelände des RAW-Tempels ist eben ein bunter soziokultureller Haufen, der das Stadtbild Berlins verschönert. Nun soll aber das alles rum sein, zumindest wenn es nach der Vivico Real Estate Managment GmbH geht. Denen gehört nämlich eigentlich das ehemalige Bahngelände neben der Wahrschauer Straße und die haben damit ganz andere Pläne. Hier sollte ein Stadtquartier entstehen, welches „eine lebendige Mischung aus Wohnen, Kultur und Handel“ darstellen soll. Dass gerade die Personen des RAW-Tempels beste Berliner Kultur und sogar Handel bieten, sehen sie wohl nicht und so weigerte sich Vivico bisher engstirnig, Verhandlungen mit Vertretern des RAW-Tempels zu führen. Selbst bei den Fraktionen von SPD und PDS kam dieses Verhalten sehr werkwürdig an. In einer Presseerklärung forderten die Fraktionen „die angedrohten Maßnahmen auszusetzen und über das Kommunikationsforum Revaler Viereck gemeinsam mit Bezirksamt und RAW-tempel e.V. eine gütliche Einigung herbeizuführen.“ Dem ersten Punkt dieser Forderung ist Vivico inzwischen nachgekommen. Die zum 11. März 2004 angekündigte Abstellung des Stromes blieb aus und die RAW-Menschen sind immer noch in ihren Häusern. Ob es zu Verhandlungen kommt und was dort alles noch passieren wird, ist derzeit noch unklar. Die Betreiber des RAW-Tempels können auf jeden Fall schon

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Und schon wieder einmal bringen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Schwung in den lahmen Alltagstrott. Alle Busfahrer müssen in Zukunft zehn Schritte weiter vorne einsteigen, da bei der BVG jeder erstmals als verdächtigter Schwarzfahrer gilt, zumindest ab dem 05. April. Ab dann heißt es nämlich bei allen Bustouren mit der BVG: vorne einsteigen, Fahrkarte vorzeigen oder eine kaufen.

mit der Unterstützung mehrerer Fraktionen rechnen und die Vivico muss sich einige Fragen stellen lassen, denn diese stifteten meist mehr Verwirrung als Durchblick. „Erst erwirkte Vivico gegen uns einen Räumungstitel für alle vier Gebäude, dann gab sie uns einen Mietvertrag für eines der Gebäude“, berichtet Vereinsmitglied Rainer Blankenburg über das Hin und Her der Grundstücksbesitzer. Natürlich ist es immer wieder logisch, dass eine Firma wie Vivico Geld aus ihren Anlagen ziehen will. Unlogisch dagegen ist es, dies gegen den Willen der Anwohnenden, gegen die Politik und ohne konstruktive Gespräche durchzuführen. Ein soziokulturelles Projekt in der Revaler Straße ohne die Aktivisten des RAW-Tempels ist unverstellbar und wohl nicht lange lebensfähig. Warum dies alles kaputt gemacht werden soll, ist schleierhaft. Werner Graf


17 berlin

TERMINE „ Where The Bad Boys Rock“

Electric Eel Shock auf Tour in Europa

„Where The Bad Boys Rock“ ist der Titel dieser Tour in Zusammenarbeit von „m.a.d.-tourbooking“ und „I Used To Fuck People Like You In PrisonRecords“und der Name ist Programm: Die schwedischen Punk(schweine)rocker The Bones , die grad ihre neue Scheibe „Straight Flush Ghetto“ auf „People Like You“ draußen haben, geben sich mal wieder die Ehre und euch was auffe Ohren! Mit dabei The Hunns, das Nebenprojekt von Dwayne Peters’ (U.S. Bombs Rampensau und alte Schule Rollbrettler, der übrigens auch n Satz coole Schuhe für VisionStreetWear fabriziert hat . . .), die Psychobillies Demented Are Go und Damnation, die ich persönlich noch nicht live gesehen hab, aber selbst wenn die sich als ultramies herausstellen sollten - was ich mir ja nicht vorstellen kann - lohnt sich der Rest allemal! Kein Tralala-Westküsten-Studenten-Punkrock, sondern eher was für den gepflegten Greaser oder Billy! Also: Hingehen und hoch die Tassen! www.mad-tourbooking.de www.peoplelikeyourecords.de

Recycle Special: D-Bridge (Bad Company) Date:24.04.2004 Location: Icon Entry: 10 Euro

Die Recycle Nächte im Icon sind ja nunmal eine Institution in der Berliner Drum&Bass-Szene. Am 24. ist nun neben den Residents Apollo und Obiwan und dem MC Mace ein besonderes Schmankerl im Angebot: Mr. Darren White aka D-Bridge (Bad Company/ EIB/ Metalheadz) direct from Londontown! Wann war das noch gleich, ’98 oder so, als die Jungs der schlechten Gesellschaft das Hammeralbum „Inside The Machine“ mit diesen mörderischen Karateschlagsounds rausgehauen haben? Seitdem zählen Bad Company zu meinen absoluten favourite Producern, gerade weil die Tracks immer so schön asozial sind!

Hans Söllner- Der bayrische Rebell!

Date: 10.04.2004 Location: Mud Club Entry: 8 Euro

Date: 09.04.2004 Location: SO 36 Entry: 15 Euro

Yep, ein neuer Stern am Rock’n’Roll-Himmel, erwartet uns dieses Jahr! ELECTRIC EEL SHOCK aus eigentlich Japan, dann New York und nun wohnhaft in good old London. Dem einen oder anderen sicher schon bekannt von ihren Touren mit Danko Jones durch Europa und mit Sepultura durch Deutschland oder auch ihrem ehrfurchtgebietenden Auftritt beim Roskilde-Festival letztes Jahr, kommen die japanischen Rock’n’Roll Monster schon im März wieder auf Tour durch ganz Europa. Ihr neues Album „Go Europe!“ wird voraussichtlich im April bei Bitzcore erscheinen. Aber jetzt gibt’s sie erst mal live zu bewundern, die Mucke ist so á la Lemmy und Godzilla treffen sich und nehmen vor dem nächsten Drink noch schnell mal Las Vegas auseinander! Die Show, die die Electric Eel Shock hinlegen, ist auch ganz großes Kino, also auf keinen Fall verpassen, sonst ist nachher das Geheule wieder groß!

Date: 18.04.2004 Location: Lichtblick Kino Entry: 6 Euro

Da ist es, das neuste Machwerk aus dem Umkreis des bayrischen Querulanten : Ein Film. Der jedem Freund der stimmungsvollen Rauchwaren von diversen Tonträgern (zum Beispiel „Hey Staat“) oder auch live auf Kleinkunstbühnen im deutschsprachigen Raum bestens bekannte Hans Söllner wurde über mehrere Jahre hinweg von dem Filmemacher Andy Stigelmayr begleitet, der mit dieser Dokumentation seinen „ersten großen Film“ vorlegt. Wer den Söllner und seine Art, immer wieder eine gesunde Provokation zu platzieren, gut findet, sollte sich den Film nicht entgehen lassen, der wirklich ein ehrliches Bild von ihm zeichnet, ohne jedoch in Lobhudelei abzurutschen. Besonders komisch wird es dann auch, wenn Söllners Widersacher aus Politik und den Medien zu Wort kommen. Für Söllner-Fans ist der Streifen ein Muss, für alle anderen bietet er zumindestens interessante, unterhaltsame neunzig Minuten. www.derBayerischeRebell.de

www.bitzcore.de www.rabazco.de

The Oddz und Manne und die Maulhelden!

Rock für Links Festival Date: 08.05.2004 Location: Wiesenpark/ Marzahn Entry: -

Date:29.04.2004 Location: Magnet Entry: 5 Euro

Achtung, Freunde der smarten Attitüde aufgepasst: Mod ist noch lange nicht tot und zum Beweis dafür treffen jetzt die Berliner Beathelden The Oddz auf die (exil-)rheinischen Garagenjungs von Manne und die Maulhelden! Die Oddz dürften dem geneigten Leser schon von ihrem furiosen Gig als Opener für die dänischen Jam, The Movement bekannt sein, Manne und die Maulhelden nur von ihrem Debut beim deutschen Beat-Abend im Tacheles als Support für die Borschtsch, der jetzt auch schon einige Zeit zurückliegt, aber doch überraschend gut ausgefallen war. Der lange im fernen Glasgow weilende Sänger der Oddz ist nunmehr auch in die heimatlichen Gefilde zurückgekehrt und somit steht einem Abend der gepflegten Stromgitarrenmusik nichts mehr im Weg.

Das Antifaschistische Bündnis Marzahn/ Hellersdorf veranstaltet wie auch die Jahre zuvor wieder in unserem Bezirk ein Festival welches sich „Rock für Links“"(www.kein-verstecken.de) nennt. Der Ort wird der Wiesenpark in Marzahn sein und das Datum der 8. Mai 2004. Letztes Jahr waren bei dem Konzert etwa 3.000 Besucher anwesend, was wie in den Jahren zuvor ein großer Erfolg war. Das Festival soll in dem schönen Randbezirk auf die bestehenden Probleme wie faschistische Übergriffe, schlechte Bildung und Bildungspolitik, keine alternative Jugendkultur . . . aufmerksam machen.

Naja, wie der Beckenbauer immer sagt: Schaunmermal! Wir sehen uns auf Jeden im Icon!

Also rein in die Anzüge, den Parka angezogen, die Freundin auf die Lambretta gepackt, ’nen paar Blaue eingeworfen und auf in den Magnet! Was kommt nach dem Beat? Nichts.

Dieses Projekt (ist für alle interessierten Leute umsonst) setzt sich offen gegen Rechtsextremismus, Sexismus und Intoleranz . . . zur Wehr. Das Festival wird gegen 14 Uhr beginnen, geht bis etwa 23/24 Uhr und bietet anschließend noch DJs und Soundsystems im chill-out-Zelt, es werden acht Bands auftreten, wo von Reggae, Ska, Punk, HipHop und Rock alles dabei ist.

www.iconberlin.de, www.bcrecordings.com

w w w. m o d s o u l . d e , w w w. m a g n e t - c l u b . d e

www.kein-verstecken.de

Auflegen gehört hab’ ich den D-Bridge zwar noch nie, aber wer beim Produzieren so viel Geschmack und Können beweist, wird wohl auch hinter den Plattentellern was taugen!

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 Austria

Österreichische Drogengesetzgebung Grundgedanke jeder Gesetzgebung bezüglich Drogen ist, durch staatliche Kontrollmaßnahmen und entsprechende (strafrechtliche) Sanktionen die gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen von Drogen möglichst zu minimieren. Welche Drogen bzw. Suchtgifte und Suchtmittel solchen Kontrollmaßnahmen unterliegen, ist im Wesentlichen durch internationale, völkerrechtlich bindende Übereinkommen (Einzige Suchtgiftkonvention 1961, Übereinkommen von 1971 über psychotrope Stoffe) geregelt. Wesentliche gesetzliche Grundlage der österreichischen Drogenpolitik ist das Suchtmittelgesetz (SMG) oder genauer: Bundesgesetz über Suchtgifte, psychotrope Stoffe und Vorläuferstoffe (BGBl. Nr. 112/1997 idgF), das seit 01.01.1998 in Kraft ist. Das SMG unterscheidet zwischen Suchtgiften, das sind die „klassischen“ Suchtgifte Cannabis, Kokain, Opiate sowie chemisch verwandte (Arzneimittel-)Stoffe, sowie Stoffe, die ein ähnliches Gefährdungspotenzial haben und deshalb den Suchtgiften gleichgestellt sind (Stimulanzien: Speed, Ecstasy, Designer-Drogen; Halluzinogene: LSD, u. a.; Sedativa) und psychotropen Stoffen (im Wesentlichen Arzneimittel mit beruhigender Wirkung: Tranquilizer). Für psychotrope Stoffe gelten nur in bestimmten Fällen (Weitergabe in Gewinnabsicht) strafrechtliche Folgen, bei Suchtgiften ist grundsätzlich jede Form des Erwerbs, des Besitzes, der Weitergabe sowie der Erzeugung, Einfuhr und Ausfuhr unter Strafandrohung verboten. Die Höhe der Strafe hängt unter anderem von der Menge des Suchtgifte ab, die man erwirbt, besitzt, weitergibt, erzeugt, einführt oder ausführt. Der Konsum selbst ist zwar nicht strafbar, ein Konsum von Suchtgift ist aber ohne (zumindest vorübergehenden) Besitz nicht denkbar, daher letztlich doch auch verboten. Allerdings bietet das SMG Möglichkeiten, den Drogenkonsumenten, sei es der Probier-, Gelegenheits- oder der abhängige Drogenkonsument, durch entsprechende Maßnahmen zu entkriminalisieren. Gerichtliche Strafen sollen nach dem Willen des Gesetzgebers im Grunde nur bei

Zusammenfassende (vereinfachte) Darstellung

Drogenhändlern zur Anwendung kommen, also bei Personen, die Suchtgift in großen Mengen „in Verkehr setzen“, ohne selbst suchtgiftabhängig zu sein. Zur Entkriminalisierung des Drogenkonsumenten sieht der Gesetzgeber vor, dass einerseits nach einer entsprechenden Anzeige durch die Sicherheitskräfte (Polizei, Gendarmerie, Zoll) die Staatsanwaltschaft die Strafanzeige vorläufig zurücklegen kann (muss), wenn der Verstoß gegen das SMG oder andere Straftaten im Zusammenhang mit der Drogenabhängigkeit („Beschaffungskriminalität“) nicht schwer wiegend sind. Voraussetzung dafür ist, dass der Angezeigte durch den zuständigen Amtsarzt untersucht wird, wobei festgestellt werden soll, ob wegen des Suchtgiftmissbrauchs eine so genannte „gesundheitsbezogene Maßnahme“ (ärztliche Überwachung des Gesundheitszustandes, ärztliche Behandlung, psychologische Betreuung, Psychotherapie, psychosoziale Beratung) notwendig ist. Wird dies festgestellt, muss sich der Angezeigte dieser Maßnahme unterziehen, ansonsten wird vom Staatsanwalt das Gerichtsverfahren eingeleitet. Wenn die vorläufige Anzeigenzurücklegung nicht möglich ist, ein Gerichtsverfahren durchgeführt und ein Urteil gefällt wird, besteht dennoch noch die Möglichkeit, den Vollzug der Strafe aufzuschieben und anstelle der Strafe (bis höchstens drei Jahre Haft) eine gesundheitsbezogene Maßnahme, meist eine stationäre Drogenentwöhnungsbehandlung, zu absolvieren. Nach erfolgreicher Beendigung der gesundheitsbezogenen Maßnahme kann die Strafe unter Festsetzung einer Probezeit bedingt („auf Bewährung“) nachsehen. Elisabeth Trksak

Prohibition und seine Folgen Nun gehen Drogen-User schon auf Dealer los! In Leopoldstadt zeigen einige Drogenkonsumenten, wie asozial sie wirklich sein können. Fünf Männer und eine Frau im Alter zwischen 18 und 21 Jahren raubten dort gezielt afrikanische Drogendealer aus, die sich nur schwer zur Wehr setzen können. Laut Berichten in der Zeitung „Kurier“ haben die sechs Verbrecher bereits alles gestanden, denn Zeugen haben beobachtet, wie sie einen afrikanische Mitbürger ausgeraubt haben. Der Zeuge schilderte wie er der 21-jährige Szymon R., der angeblich der Stärkste gewesen sei, den 19-jährigen Emmanuel A. mit einem Schlüsselband würgte, währenddessen die anderen fünf Übeltäter auf das Opfer einschlugen. Ziel war es, dass dieser die in seinem Mund transportierten Drogenkugeln ausspucken sollte, was er auch getan hat. Neben den Drogen raubten sie ihm auch noch die Uhr, Geld und sogar den Ausweis. „Früher haben sie Passanten ausgeraubt, um sich mit der Beute Suchtgift kaufen zu können. Dann ist es ihnen praktischer erschienen, gleich die Drogen zu rauben“, sagte ein Ermittler der Kripo Zentrum/Ost zur Tageszeitung „Kurier“. Und dies war nicht ihr erstes Opfer, denn gerade afrikanische Drogendealer haben es schwer, solche Überfälle anzuzeigen. Denn viele dieser Mitbürger sind illegal in Österreich anwesend und können sich deshalb nicht gegen Gewalt wehren, da dies zur sofortigen Ausweisung führen würde. Die Überfälle auf afrikanische Personen gehören wohl zu der Liga der niederträchtigsten Verbrechen, die man verüben kann. Natürlich ist die derzeitige Beschaffungskriminalität gerade durch die Prohibition und damit auch durch die Politik hervorgerufen worden, doch sich an wehrlosen Menschen zu vergreifen, entschuldigt das bei Weitem nicht. Werner Graf


16 austria

Let it free

Bürgerinitiative für die Gleichstellung von Cannabis

Es gibt ja mittlerweile einige sehr wichtige und interessante Vereine in ganz Österreich, die sich zur Aufgabe gemacht haben den Politikern in Österreich die Stirn zu bieten. Dazu möchte ich euch eine wichtige Initiative vorstellen, die wir alle sofort erfolgreich unterstützen können . . . neugierig? Die BürgerInnenInitiative Cannabis ist eine Initiative, die sich auf Bestreben des Hohenemser Stadtrats Bernhard Ammann im November 2000 zusammengefunden hat, um gegen die Cannabis-Prohibition in Vorarlberg bzw. Österreich anzukämpfen.

Wir müssen zum Umdenken bewegen, denn Cannabis ist längst wieder kulturell integriert. Es hat sich mittlerweile eine sehr große Cannabis-(Sub-)Kultur gebildet. Eine Cannabis-Legalisierung würde Hunderte neuer Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig den Vorarlberger und österreichischen Bauern eine Basis für ihr wirtschaftliches Überleben liefern, da Cannabis

Zu den geplanten Arbeitsschwerpunkten gehören: 1. Sammeln von Unterschriften und medienwirksame Überreichung an einen zuständigen Politiker 2. Kostenlosen Rechtsberatung 3. Umgang mit Behörden (Verhöre, Führerschein, Amtsarzt etc.) 4. Aufarbeitung der volkswirtschaftlichen Schäden durch die Prohibition mit ExpertInnen 5. Weiterbildung und Informationsveranstaltungen 6. Dokumentation (rechtwidrige Verhöre, erkennungsdienstliche Maßnahmen . . .); Veröffentlichung von „Fällen“ Ich brauche ja nicht großartig erklären, dass Alkohol und Nikotin in Österreich staatlich erlaubte Drogen sind. Cannabis ist seit 1961 verboten. Dieses Verbot ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Denn etwa ein Drittel der Bevölkerung zwischen 18 und 35 Jahren konsumiert gelegentlich Cannabis. Diese Menschen genießen ihr Kraut wie andere Flüssiges aus Hopfen und Malz oder edlen Reben. Das staatliche Cannabis-Verbot entspricht schon lange nicht mehr unserer gesellschaftlichen Entwicklung. In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich Cannabis neben Alkohol und Nikotin zur Massendroge unseres Kulturkreises entwickelt. Diese Entwicklung durch staatliche Verfolgungsbürokratie umkehren zu wollen, ist ein sinnloses Unterfangen, kostet den Steuerzahlenden jährlich etliche tausend Euro und entmündigt BürgerInnnen und Bürger!! Ich fordere euch hiermit auf: Lasst uns kämpfen für die StrafFreistellung für Anbau, Handel und Besitz von Cannabis! Staatlich reglementierten Handel mit Cannabis-Produkten unter Erschließung einer neuen Quelle für Staatseinnahmen. Forschung und Aufklärung über die gesundheitlichen Auswirkungen von Cannabis-Konsum und der Anstrengungen alle Ursachen zu beseitigen, die zum Missbrauch von Drogen führen!

ohne großen Aufwand anbaubar ist und nebenbei auch eine hervorragende Medizin darstellt, die bei einer Lega-lisierung von jedem praktisch ohne Aufwand und Kosten gezüchtet werden könnte. Der Preis synthetischer THC-Präparate hingegen liegt bei rund 780 Euro für 60 Kapseln Marinol!!! Macht jetzt gleich mit bei der BürgerInnenInitiative. Auf www.legalisieren.at/nav/frm_bic.htm findet ihr die nötige Information dazu! Wir alle können schon heute anfangen, etwas an der österreichischen Drogenpolitik zu ändern. Elisabeth Trksak


17 austria

TERMINE Electric Eel Shock auf Tour in Europa

Atmosphere: HipHop ohne dicke Hose!

Date: 10.04.2004 Location: Arena/Wien Entry: 7 Euro

Yep, ein neuer Stern am Rock’n’Roll Himmel erwartet uns dieses Jahr! ELECTRIC EEL SHOCK aus eigentlich Japan, dann New York und nun wohnhaft in good old London. Dem einen oder anderen sicher schon bekannt von ihren Touren mit Danko Jones durch Europa und mit Sepultura durch Deutschland oder auch ihrem ehrfurchtgebietenden Auftritt beim Roskilde Festival letztes Jahr, kommen die japanischen Rock’n’Roll-Monster schon im März wieder auf Tour durch ganz Europa. Ihr neues Album „Go Europe!“ wird voraussichtlich im April bei Bitzcore erscheinen. Aber jetzt gibt’s sie erst mal live zu bewundern, die Mucke ist so á la Lemmy und Godzilla treffen sich und nehmen vor dem nächsten Drink noch schnell mal Las Vegas auseinander! Die Show, die die Electric Eel Shock hinlegen ist auch ganz großes Kino, also auf keinen Fall verpassen, sonst ist nachher das Geheule wieder groß! www.bitzcore.de, www.rabazco.de

Wenn man die neueste Punk O Rama-Compilation anhört, stolpert man unweigerlich über Atmosphere und fragt sich, wie um alles in der Welt diese Jungs auf Epitaph gekommen sind, doch dann erinnert mensch sich dunkel, dass Herr Gurewitz sein Label ja verscherbelt hat! Tja, Punkrock ist bei Atmosphere höchstens noch als Einfluss zu bemerken, aber wer HipHop mag und die klassische Ich-bin-der-Coolste-meine-Crewist-die-derbste-Battlescheisse-Attitüde bestenfalls lächerlich findet, sollte sich die Amis mal anhören. Die Lyrics von MC Slug lohnen das Hinhören! Checkt einfach mal den Silberling „Seven’s Travels“ und geht sie euch anschauen, supported werden sie von Promoe von der schwedischen Combo Looptroop, der wohl eher in der Reggae-/Dancehall-Ecke anzusiedeln ist. Verspricht also ein abwechslungsreicher Abend zu werden, obwohl ich schätze, dass Atmosphere den ganzen dicke-Hose-HipHop-Heads nicht „real“ genug sein dürften (siehe auch Seite 14). www.epitaph.com, www.rhymesayers.com, www.looptroop.nu

„Where The Bad Boys Rock“ Date: 12.04.2004 Location: Arena/Wien Entry: 18 Euro

„Where The Bad Boys Rock“ ist der Titel dieser Tour in Zusammenarbeit von „m.a.d.-tourbooking“ und „I Used To Fuck People Like You In PrisonRecords“und der Name ist Programm: Die schwedischen Punk(schweine)rocker The Bones , die grad ihre neue Scheibe „Straight Flush Ghetto“ auf „People Like You“ draußen haben, geben sich mal wieder die Ehre und euch was auffe Ohren! Mit dabei The Hunns, das Nebenprojekt von Dwayne Peters’ (U.S. Bombs Rampensau und alte Schule Rollbrettler, der übrigens auch n Satz coole Schuhe für VisionStreetWear fabriziert hat . . .), die Psychobillies Demented Are Go und Damnation, die ich persönlich noch nicht live gesehen hab, aber selbst wenn die sich als ultramies herausstellen sollten - was ich mir ja nicht vorstellen kann - lohnt sich der Rest allemal! Kein Tralala-Westküsten-Studenten-Punkrock, sondern eher was für den gepflegten Greaser oder Billy! Also: Hingehen und hoch die Tassen! www.mad-tourbooking.de, www.peoplelikeyourecords.de

Hans Söllner: Der bayrische Rebell! Date: 11.04.2004 Location: Scharfrichter Kino/Passau Entry: 6 Euro

Date:10.04.2004 Location: Szene Wien Entry: 15 Euro

The return of Alleinunterhalter – Mambo Kurt spielt mit seiner Hammondorgel, DJ NUD und DJ Endphase aus Graz und DJ Fantomas sorgen für die besten Schlager. Seit Menschengedenken versuchen Künstler die Liebe dingfest zu machen. Sie in ihrer Größe zu erfassen und zu transportieren. Ein Genre gibt sich dabei besonders viel Mühe und hat sich dem großen Gefühl Liebe voller Inbrunst verschrieben: der deutschsprachige Schlager. Kaum eine Musikrichtung hat zugegebenermaßen so viele entbehrliche Platten produziert, aber auch kaum eine, die derart viele Diamanten hervorgebracht hat. Drei DJs haben jahrelang danach gesucht. DJ NUD und DJ Endphase aus Graz und DJ Fantomas aus dem Wiener Tanzcafé Jenseits. Die besten Schlager aus vergangenen Jahrzehnten hören Sie bei der Eröffnung der neuen Saison im Grazer Schauspielhaus. Wie etwa Karel Gott, der Rolling Stones-Songs auf Deutsch interpretiert oder Schlagerhits aus den 60er-Jahren der DDR. www.festspielhaus.at

Da ist es, das neuste Machwerk aus dem Umkreis des bayrischen Querulanten: Ein Film. Der jedem Freund der stimmungsvollen Rauchwaren von diversen Tonträgern (zum Beispiel „Hey Staat“) oder auch live auf Kleinkunstbühnen im deutschsprachigen Raum bestens bekannte Hans Söllner wurde über mehrere Jahre hinweg von dem Filmemacher Andy Stigelmayr begleitet, der mit dieser Dokumentation seinen „ersten großen Film“ vorlegt. Wer den Söllner und seine Art, immer wieder eine gesunde Provokation zu platzieren gut findet, sollte sich den Film nicht entgehen lassen, der wirklich ein ehrliches Bild von ihm zeichnet, ohne jedoch in Lobhudelei abzurutschen. Besonders komisch wird es dann auch, wenn Söllners Widersacher aus Politik und den Medien zu Wort kommen. Für Söllner-Fans ist der Streifen ein Muss, für alle anderen zumindestens interessante, unterhaltsame neunzig Minuten. www.derBayerischeRebell.de


15 Pot

Newsflash: Razzien bei den „Bandidos“

Dass Motorrad-Rocker einen kriminellen Ruf genießen, kommt anscheinend nicht von ungefähr. Ein Indikator dafür ist die Biker-Bande namentlich bekannt als die „Bandidos“. In neun Städten, davon acht in Deutschland und eine in den Niederlanden (tja, wie kommt’s?!) wurden die Club- und Wohnräume der Mitglieder von oben bis unten durchsucht und auseinandergenommen. Nachdem die Mitglieder des Motorradclubs „Bandidos“ durchleuchtet wurden, gab es viele Festnahmen. Warum? Nun, weil die Polizei Drogen im zweistelligem Kilogrammbereich sichergestellt hat. Um Substanzen welcher Art es sich dabei gehandelt habe, darüber hüllt sich die Polizei jedoch in einem Mantel des Schweigens. Das Hanf Journal-Pot singt: „Born to be wild (and jailed)“

Verkehrskontrollen am Fastnachtswochenende

Die Polizei führte an jenem besagtem Wochenende in mehreren Bundesländern der Republik zahlreiche Verkehrskontrollen durch. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf Promille-Sünder gelegt. Vornehmlich nahmen die Beamten junge Autofahrer bis 25 Jahre unter die Lupe. Teilweise auch unter ihre Fittiche: sie beschlagnahmten nämlich viele Führerscheine. Den höchsten Alkoholgehalt stellten die Exekutiv-Beamten bei einem Fahrradfahrer (!) bei Hannover fest: Jener hatte 3,13 Promille des Spiritus Sankti intus.

Eichel und die Schurken-Schmuggelei(er) Was haben Billigflieger, Tabaksteuererhöhung und der Schmuggel illegalisierter Drogen miteinander gemeinsam? Ganz einfach: Sie schüren die Befürchtungen des deutschen Bundesfinanzministers Eichel. Jener prophezeite auf der ZollJahres-Pressekonferenz, dass zum einen die Zigarettenschmuggler-Mafia künftig an Aktivitäten zunehmen würde. Zumindest, wenn man der Zollstatistik des Jahres 2003 Glauben schenken soll. Ob einzeln in Bretterimitaten verpackt, stangenweise in Autoreifen oder Benzinkanistern versteckt; viele Schmuggler versuchen günstigere Glimmstängel aus Deutschlands Nachbarländern einzuschleusen und sich somit am Fiskus vorbei eine goldene Nase zu verdienen. Da ab dem ersten März erneut die Tabaksteuer gestiegen ist, gibt es folglich für Schmuggler bzw. für autonome Nikotin-Dealer eine lukrative Schwarzmarktlücke. Somit wird zwangsläufig der Einfallsreichtum jener immer ausgefallener und parallel dazu die Kontrollmaßnahmen immer strikter. „Das Zollamt ist in gewisser Weise auch Grenzzollamt und hatte daher einen enormen Arbeitszuwachs“, kommentiert Eichel die Statistik. Möge manch einer hier eventuell ähnliche Entwicklungen wie beim Krieg gegen den Terror erkennen?! Der andere Faktor sei laut Eichel beim Boom bezüglich Billigflügen auszumachen. Auch diese Entwicklung begünstige den SchurkenSchmuggel. Denn warum fahren, schiffen oder gar tauchen, wenn man besser und günstiger fliegen kann? Gerade innerdeutsche Flugangebote scheinen den konventionellen Transportmethoden ein SparSchnippchen zu schlagen. Doch nicht nur auf legalen Drogen, sondern vor allem auf illegalisierte Substanzen scheint der Fokus der Fahnder zu liegen. Ob ausgehöhlte Rasierpinsel, Sprühdosen, -Bananenattrappen oder ganze Kisten (Newsflash März 2004) -

nahezu jedes alltägliche Gut wird zur Tarnung umfunktioniert. Ja sogar in einer Bowlingkugel habe ein vermeintlicher Bowlingspieler fünf Kilogramm Kokain versteckt. Mit Spezialsporthandschuhen im Gepäck gab jener vor auf ein Turnier reisen zu wollen. Die Zahl der sichergestellten Drogen im Jahre 2003 ging insgesamt stark zurück. Für Eichel sei das ein Indiz dafür, dass die Drogenmafia wegen der scharfen Kontrollen andere Wege suche. Auch hier sollte ein Jeder sich selbst fragen, ob durch verstärkt restriktive Maßnahmen die Drogenthematik tatsächlich aus der Welt oder lediglich aus den Köpfen der Öffentlichkeit geschafft wird. Das BtmG hat die Antwort darauf jedenfalls bereits parat. Eine letzte Anekdote vom Köln-Bonner Flughafen: Ein kräftig-beleibter Flugpassagier aus Caracas hatte in seinem Rucksack nur sehr kleine und enge Klamotten. Das machte die Zollbeamten zunächst äußerst stutzig. Breites Nilpferdbecken und Muskel-Shirt Größe S passen auch irgendwie nicht zusammen. Eine Leibesvisitation diffamierte diesen Touristen letztendlich als Kokain-Lieferant. Er versuchte knapp neun Kilogramm des weißen Schnees in seinem Gymnastikanzug zu schmuggeln. Adam Zawadski

Hanf Journal-Pot dichtet diesesmal: „Don’t drink and drive! Just smoke and fly!!!“

Your sound is watching you

Lauschangriff-Kommentar

Alkohol-Statistik zum Kölner Karneval

Der Begriff „Lauschangriff“” ist rein juristisch non-existent. Dennoch sind seine Ausprägungen zu beobachten. In Paragraf 100c der Strafprozessordnung steht geschrieben was sein sollte und was nicht. Danach „darf das in einer Wohnung nichtöffentlich gesprochene Wort des Beschuldigten mit technischen Mitteln abgehört und aufgezeichnet werden“, wenn „bestimmte Tatsachen“ den Verdacht einer Straftat begründet. (z. B. Waffen, Drogen-, Asyldelikte oder Schlimmeres)

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Weil elektronisches Abhören in die Unverletzlichkeit der Wohnung eingreift, war 1998 das Grundgesetz zugunsten der Fahnder geändert worden. Deshalb ist seit 3. März 2004 Artikel 13 der gültigen Verfassung novelliert. Allerdings zum Nachteil der Freiheitsrechte. „Die Wohnung ist unverletzlich“ lautet das Gebot. Der restliche Text - 98,9 Prozent des Artikel 13 - umschreibt auf verschachtelte Art und Weise die Relativität der Fundamente individueller Freiheiten. Unter gewissen Bedingungen, die in diesem kurzen Text nicht dargestellt werden können, nach Meinung der Redaktion allerdings nicht im Gleichgewicht zwischen den Polen staatliche Sicherheit und Menschenwürde zu verorten sind, bleibt der Lauschangriff begründet. Sogar wenn es sich neben verbotenen Gesprächen auch um intime Thematiken handelt. Dem 11. September sei Dank.

Am Karnevalswochenende ging es in der Stadt, wo das Jeckentum ganz groß auf der Fahne geschrieben steht, bekanntlich ja ganz gut ab. Und das in jeglicher Hinsicht: die Polizei der Karnevalshochburg hatte vom Sonntag, dem 22. Februar, bis zum Montag knapp 700 Einsätze zu tätigen. Hauptsächlich aufgrund von Streitigkeiten, Schlägereien, Körperverletzung, Ruhestörung und Randale. Diese Gruppe machte rund 25 Prozent aller Einsätze aus. Alleine an diesem Wochenende wurden 24 Personen in Gewahrsam genommen und 14 Personen fühlten sich hilflos, aus welchen Gründen auch immer. Insgesamt wurden 304 Kraftfahrzeugführer überprüft. Davon wurden 160 zum Alkoholtest gebeten und per Hauch auf ihren Promillegehalt hin untersucht. Bei 34 Verkehrsunfällen führte unser Freund und Helfer vier Blutkontrollen durch. Darüber hinaus beschlagnahmte die Kölner Polizei vier Führerscheine. Das Erfreuliche an dieser Statistik: illegalisierten Substanzen tauchen dort nirgends auf. Mag das vielleicht daran liegen, dass Cannabis-Konsumenten eher zu den sozial unauffälligeren Menschen gehören und sich trotz Drogenrausch zu benehmen wissen?! Das Hanf Journal-Pot nimmt die Recherche auf . . .

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16 Pot Was lange braucht, wird endlich gut. Außer wenn es zu lange braucht. Dann kann es nämlich auch mal nichts werden. Deswegen wurde es auch endlich mal Zeit, dass nach ganzen vier Jahren voller intensivster Bemühungen eine sportive Jugendkultur zu ihrer Daseinsberechtigung gekommen ist. Aber solche Spirenzchen um Annerkennung seitens der Hauptkultur sind ja schon hinlänglich bekannt. Nach der Überwindung zahlreicher gerichtlich-bürokratischer Hürden und der lang ersehnten Bewilligung von Geldern konnte in der Nähe von Remscheid endlich ein Place für junge Menschen geschaffen werden. Ganze vier Jahre hat der Rollrausch e. V. nach seiner Gründung als gemeinnütziger Verein seit 1999 gebraucht, um einen Ort zu generieren, wo junge Menschen zusammenkommen, um miteinander zu reden, zu skaten und zu biken. Damit hat sich der Bürgermeister vor seiner Wählerschaft gebrüstet, obwohl jener zunächst ernsthafte Zweifel gegenüber der Rollrauschhalle hatte. Zudem gab er sich gegenüber der Skater-Jugendkultur eher skeptisch und wollte von Anfang an das Gebäude aus kommerziellen Motiven in Grund und Boden stampfen. Wie kann man denn auch nur darauf kommen öffentliche Parkbänke und städtische Treppengeländer für Tricks und Stunts zu nutzen?! Oft loopt der Gedanke „Die könnten ja Blödsinn und Demolage im Kopf haben. Da sollen die lieber zu Hause sitzen und Hausaufgaben machen und später traditionsgemäß in unsere Fußstapfen treten.“ Doch gerade

Jugendliche verspüren oft den Drang zur körperlichen Betätigung, anstatt den ganzen Tag auf ihrem Arsch zu sitzen, gut bürgerliche Küche in sich hinein zu stopfen und sich mit Bier volllaufen zu lassen. Es entsteht der Anschein, dass der älteren Generation die Jüngere am Hintern vorbei rollt. Dennoch brauchen Pubertierende in Zeiten der Postmoderne gleichartige Seinsgenossen, brauchen einander und brauchen Orte, wo sie unter ihresgleichen sie selber sein können und auch dürfen. Laut Angaben von Rollrausch wachse in Wermelskirchen eine Art Netzwerk, welches geprägt ist von Idealismus, Aktivismus und HobbyPädagogen. Außerdem habe Wermelskirchen eine nicht zu unterschätzende Skater- und Bikerszene. Da würde manch Mutter bestimmt die Krise kriegen, wenn auf dem Esstisch ein „three-sixty“ geübt werden würde. Deshalb sind Locations vonnöten, wo die Jugendzeit gelebt, die Talente geschliffen und dem Sein freien Lauf gelassen wird. Warum sollte jene einmalige Zeit denn auch auf Parkplatz be- bzw. versoffen werden, wenn sie auch von der Straße weg produktiv in eine schönere Location transferiert werden könnte?!

So weit so gut. Der Laie fragt sich nun sicherlich, was all diese Insider-Chiffrierungen und verdenglischten Fach-Jargon in alltäglicher hochdeutscher Sprache für entsprechende Bedeutungen haben. Vielleicht bringt eine Darstellung des Arbeitsaufwands Imagination und Erleuchtung. Ansonsten leisten dies die Bilder, die bei den unten angegebenen Links zu erhaschen sind. Für den Bau eines Rollsportparks benötigt man zunächst Materialien wie Kreuzhölzer aus Fichte, zehn mal 35 Meter große Multiplexplatten und das ein oder andere Werkzeug. Sponsoren die Geld geben, sind ebenfalls notwendig. Noch essenzieller sind private Helfer, die ihre Freizeit und viel ehrenamtliches Engagement in so ein Projekt stecken. Leider wird solch enthusiastische Energie seitens der Öffentlichkeit nur selten erwähnt oder gar gelobt. Deswegen ein dieser Stelle einen dicken Respekt! Nicht jeder hat soviel Spaß und sieht Sinn darin etwas für seine jüngeren Artgenossen zu tun. Ungefähr zwei Wochen dauert es, bis so ein Rollsportpark steht. Bis so eine Halle allerdings bezugsfähig ist, müssen die Grundräume komplett saniert werden. Da haben sich die Jungs vom Rollrausch e. V. auch tierisch drüber gefreut, dass sie nach drei Jahren voller Hin und Her Lauferei zur Stadt das Güterbahnhofsgebäude endlich im Jahre 2003 bekommen haben und dann auch noch ein ganzes Jahr zusätzlich für das Herrichten von Toiletten und einem Büro für den offiziellen Vereinssitz investieren konnten . . .

Rollrauschhalle Wermelskirchen

Oder: Don Quichotte hat es doch noch geschafft! Doch kommen wir nun endlich zur a-chronologisch erzählten Historie of da Rollrauschhalle. Es handelt sich um einen 400 Quadratmeter großen alten Güterbahnhof. Stillgelegt wurde jener vor einigen Jahren. Um die rote Backsteinhalle nicht ganz der Verwesung der Zeit zu überlassen, ward zunächst angedacht dort ein Möbellager reinzusetzen. Ist ja irgendwie auch viel spektakulärer für die Jugend, als ein Rollsportparcours. Mittlerweile ist dort neben Skate, Bmx, Snakeboard und Inlines alles erlaubt, was rollt. Wäre ja auch albern, wenn man sich schon nicht einmal innerhalb der eigenen Reihen auf einen Kompromiss einigen könnte. Nebenbei: Es gab auch noch eine fette OpeningParty am 24. Januar diesen Jahres, wo immerhin 150 Leute am Start waren. Am Samstag mit einem Skateund sonntags mit einem Bmx-Contest. Die AfterParty fand im AJZ-Bahndamm Wermelskirchen statt. (www.ajzbahndamm.de) Geboten wird dem rollendem Fachexperten eine „Miniramp-Corner-Bank-Combination“, eine „Jumpbox“ und ein „Wallride“. Adäquat zur „Wallride“ sind zudem eine „Bank 2 Wallride“ und eine „Pyramid“ bzw. „Ledgebox“ vorhanden. Natürlich darf es bei so viel Aufgebot nicht am „Roll in“ mangeln. Aufgrund des reichhaltigen Platzangebotes sind in den Räumlichkeiten der Rollrauschhalle ein Hausaufgabenraum und eine Connection zum World WideWeb geplant. An einer Heizung mangelt es momentan leider auch. Des weiteren ist für die Outdoor-Saison ein „Dirt Jump“ in Arbeit.

Sei’s drum. Neben den besagten 14 Tagen sind noch zwei Personen von Magnet Ramps und bis zu sieben beteiligte Helfer vom Rollrausch für die Bauten vonnöten. Sind all diese Rahmenbedingungen erfüllt, so kann letzen Endes damit begonnen werden einen Rollsportparcours zu bauen, wie man ihn von Motorcross oder dem ein oder anderen Computerspiel vom Sohnemann kennt. Wen man vielleicht noch nicht kennt, aber kennen sollte, sind die Leute, die hinter Rollrausch e. V. stecken. Bekanntlich braucht man zur Gründung eines Vereins mindestens sieben Mitglieder. Als da wären die drei Vorstandsvorsitzenden Sven, Marco und Dirk und die vier weiteren Kernmitglieder Lersch, Tim, Flummi, Arne und Patrick. Natürlich sind das nicht die einzigen. Mittlerweile hat der Verein 30 offizielle Mitglieder. Weitere sind herzlichst willkommen um die ehrgeizige Zahl von 150 Partizipierenden zu erreichen und für eine stabile und kontinuierliche Szene-Präsenz in Wermelskirchen zu sorgen. Denn einige Personen warten nur drauf die Leute aus ihrer Halle zu kicken, obwohl Aussicht besteht, dass die Halle länger bestehen bleibt.

Rollrausch e.V. Wermelskirchen (bei Remscheid ) (an der) Bahnhofstr. (?) Tel.: 0 21 96/88 44 25

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 17 Uhr bis 22 Uhr Samstag bis Sonntag: 15 Uhr bis 22 Uhr Montag ist Ruhetag! Infos und 3D-Ansichten siehe unter: www.rollrausch.de.vu www.magnet-ramps.de

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Trend- und szeneläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.


17 Pot

TERMINE MindSoundFestival

Drum’n’Bass im Kölner Stadtgarten

Date: 11. April 2004 Location: Sputnikhalle, am Haverkamp 31, Münster Entry: extrem günstig! (verbilligter Eintritt vor 18 Uhr)

Die Mindsound-Crew schon wieder. Und was gibt’s diesmal? Die Suche nach dem weißen Kaninchen und verschiedenste Soundstyles, die Hase und Häsin hören wollen. Eine wahrlich fette Feier, inklusive Verstecken von Ostereiern wird am Ostersonntag präsentiert. Internationale und lokale Livebands und DJs bieten von Percussion-Einlagen über Ska-Reggae, Dancehall, Nu Jazz und Breakbeatz bis hin zu groovy Trip-Hop, Downbeat-Dub, Electro-Pop und Trance ein Sound-Spektrum der Extraklasse. Dazu spacige Deko und interaktive Visuals, die endgültig ins superpsychedelische Wonderland entführen. Als ob das nicht schon genug wäre, werden Performance-Künstler mit Feuershows und weiteren Überraschungen die Gäste verzaubern. Ess-, Klamotten- und Schmuckstände sind am Start und „Attack“ und „eve&rave münster“ wollen Alice positive Lebensinhalte bringen. Alles in allem wird dort so einiges an alternativen Lebenskulturen aufgefahren. Ein Muss für vor dem Frühling!

Bochum wird gerockt

Date: 11. April 2004 Location: Stadtgarten/Köln Entry: 9 Euro bis 0.00 Uhr/ 11 Euro danach

Ostersonntag wird der Stadtgarten wie im letzten Jahr zur Bühne für einen Drum’n’Bass-Event, das, wie wir meinen, keine Wünsche offen lässt. Das Studio 672 wird für alle Happy Breakz- und Ragga Jungle-Freaks zum Old School Floor mit special Oldschool Sets u. a. von Panacea und den Giana Brotherz, während der Stadtgarten als Main Floor fungiert, auf dem die Akteure, allen voran unsere special guests, den Bogen von atmosphärisch funkigem Drum’n’Bass bis zum Highpower RaveDrum’n’&Bass spannen und dabei vor allem eines im Sinn haben: den Floor zu rocken und die Partycrowd in Extase zu versetzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Vorhaben gelingt, ist nicht eben klein, da als Garanten neben der Pathfindercrew mit Rinc, Basic, Forward, den Giana Brotherz auch DJ Lee, den meisten bekannt durch die Metalheadz Sessions und Swerve, sowie Timeless Recordings aus London auch noch Panacea von Position Chrome das Programm auf dem Main Floor bestreiten werden. Als MCs dabei sind MC Marvelous und DMC Quincy.

Date: 14. April 2004 Location: Matrix/ Bochum Entry: 17 Euro

„Where The Bad Boys Rock“ ist der Titel dieser Tour in Zusammenarbeit von „m.a.d.-tourbooking“ und „I Used To Fuck People Like You In PrisonRecords“und der Name ist Programm: Die schwedischen Punk(schweine)rocker The Bones , die grad ihre neue Scheibe „Straight Flush Ghetto“ auf „People Like You“ draußen haben, geben sich mal wieder die Ehre und Euch was auffe Ohren! Mit dabei The Hunns, das Nebenprojekt von Dwayne Peters’ (U.S. Bombs Rampensau und alte Schule Rollbrettler, der übrigens auch n Satz coole Schuhe für VisionStreetWear fabriziert hat . . .), die Psychobillies Demented Are Go und Damnation, die ich persönlich noch nicht live gesehen hab, aber selbst wenn die sich als ultramies herausstellen sollten – was ich mir ja nicht vorstellen kann – lohnt sich der Rest allemal! Kein Tralala-Westküsten-Studenten-Punkrock, sondern eher was für den gepflegten Greaser oder Billy! Also: Hingehen und hoch die Tassen! www.mad-tourbooking.de www.peoplelikeyourecords.de

www.pathfinder-recordings.de

www.mindsoundrecords.com , info@mindsoundrecords.com , www.eve-rave.de Naziaufmarsch verhindern!

Danko Jones in Dortmund

Date: 17. April 2004 Location: Gladenbach/ Hessen Entry: für umme

Für den 17. April haben die „Freien Kameradschaften“ des „Aktionsbüros Mittelhessen“, ein Konglomerat von Faschos aus dem Raum Gießen/ Marburg, das vor allem als Betreiber einer Internetseite(www.aktionsbuero-mittelhessen. de.vu) in Erscheinung getreten ist, erneut eine Demonstration in Gladenbach in Hessen (ca. 15 km von Marburg) angekündigt. Das Motto derselben soll „Gegen linken Terror und Polizeiwillkür“ sein. Der letzte Versuch einer solchen Veranstaltung im Februar war kläglich gescheitert. Die wenigen angereisten „Volksgenossen“ waren hoffnungslos outnumbered. Also lasst uns auch diesmal dafür sorgen, dass die Faschos sich schnellstens wieder in ihre Löcher verkriechen! Nähere Infos hatte die Redaktion, die sich auch schon auf einen schönen Samstag, voll von revolutionärem Sport, freut, bei Drucklegung nicht zur Verfügung, aber checkt einfach selber www.antifa-k.de für Weiteres! www.antifa-k.de

Date: 20. April 2004 Location: FZW/ Dortmund Entry: 9 Euro

Leute, sperrt die Frauen ein, Danko Jones kommt in die Stadt! Seit einigen Jahren macht das Trio aus Toronto/Kanada nun schon auch die europäischen Club- und Festivalbühnen mit seinem dreckigen Rock’n’Roll unsicher. Sie sind jetzt auch in unserer Ecke der Republik zu sehen. Wer die auf dem schwedischen Label „Bad Taste Records“ erschienenen Scheiben „Born A Lion“ und die großartige „We Sweat Blood“ nicht kennt, hat ohnehin verkackt und sollte auf jeden Fall zusehen, dass er sie mal zu hören kriegt. Aber, Bombenalbum hin oder her, live sind die Jungs erst richtig klasse. Ob kleiner Club oder fettes Festival ist eigentlich Latte, weil der feine Herr Jones und Co. genug Spielfreude und Druck auch für die riesigste Crowd mitbringen! Naja, genug geschwärmt, geht einfach hin und macht euch selbst n Bild! Aber, wenn ihr nicht noch wochenlang hören wollt, wie süüüß der Kerl doch ist, lasst die Frau zu Hause. www.badtasterecords.se

Eröffnung des Skateparks Warstein Date: 23 bis 25. April 2004 Location: Sakterpark Warstein, Zum Pudelhammer 10 (Industriegebiet Wästertal), 59581 Warstein Entry: -

Das Unglaubliche ist zwar unwahrscheinlich, aber dennoch möglich und wahr geworden. Nach Wermelskirchen bekommt nun auch Warstein seinen einzig wahren Skaterpark. Wie schwierig das Etablieren solcher Örtlichkeiten sein kann, ist auf Seite 16 nachzulesen. Sei’s drum. Nun endlich gibt es so ein Dingen auch in Warstein. Aus diesem Anlass will im „Acidland“ Ende April eine kleine Sause gestartet werden. Es gibt eine Skateboard- und BMX-Jam für Talente, die an Bowl, Miniramp und Street ihre Skills unter Beweis stellen können. Deshalb werden noch gute Fahrer, geile Livebands, DJs, Sponsoren, Moderatoren, etc. gesucht. Wer sich also dazu berufen fühlt, der möge sich so schnell ihn seine Rollen tragen können unter der oben angegeben Info-Adresse melden. Ach ja: Gäste sind selbstverständlich auch so viele wie möglich erwünscht. Die Bude soll schließlich kochen! www.magnet-ramps.de/warstein , info@magnetramps.de

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 Seed west

Zeitzone nun auch in Heidelberg

Wie wir aus gut informierter Quelle erfahren konnten, soll es im Bundesjustizministerium (BJM) ein nicht mehr tolerierbares Alkoholproblem geben. Der Konsum vom Neurotoxin-Alkohol verursacht, im Gegensatz zum Cannabis-Konsum, irreversible Schädigungen des Nervensystems. Unser Informant, ein Kiffer im Staatsdienst, behauptet, dass als Folge dieses legalen Drogenmissbrauchs Erklärungen des BJMs an die Öffentlichkeit gelangen, deren Inhalte mehr als fragwürdig sind. Grund zu dieser Annahme gab die BJM-Erklärung, unmittelbar nach der Urteilsverkündung, des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) in Karlsruhe, zum so genannten „Großen Lauschangriff“. Das BVerfG erklärte das Abhören potenzieller Straftäter, ausgenommen sind natürlich potenzielle Mörder in Uniform, in den eigenen vier Wänden in Teilen für verfassungswidrig. Das BJM erklärte hierauf: „Karlsruhe bestätigt: „Großer Lauschangriff“ verfassungsgemäß.“ Uuups, wer soll sich da noch auskennen? Die Gesetzesprofis sagen „Nein“, die Lakeien der Pharma-, Alkohol- und Tabaklobby sagen „Ja“ und wir Kiffer machen uns strafbar, wenn wir gegen Gesetze verstoßen, bei denen anscheinend die Verantwortlichen selbst nicht mehr durchblicken. Wie heißt es doch so schön: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“. Im Klartext bedeutet das: „Jeder Mensch mit der nötigen geistigen Kompetenz hat die Möglichkeit ein Jurastudium, falls er sich die Studiengebühren leisten kann, zu absolvieren und sich über Recht und Unrecht zu informieren.“ Und der Vollständigkeit halber noch die Version für die neurotoxisch Geschädigten unter uns: „Keinen Plan haben, zählt nicht.“ Das BVerfG verlangt in seinem Urteil, dass künftig nur dann abgehört wird, wenn es um schwere Straftaten mit einer zu erwartenden Mindeststrafe von über fünf Jahren geht. Im Bereich des Betäubungsmittelgesetzes (BtmG) ist dies nur in folgenden Fällen der Fall:

§

überwachung gleich über drei Monate erteilt wird. Drei Monate entsprechen 90 Tage und 90 mal 22.000 – unser Großrechner teilte uns mit- ergibt rund 2.000.000. Ob das nun viel ist oder nicht, wir sind jedenfalls Weltmeister! An dieser Stelle müssen wir auch erwähnen, dass unklar ist, wie viele Abhöraktionen zusätzlich allein von deutschen Geheimdiensten wie Militärischer Abschirmdienst, Staatsschutz, Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst etc. (Anm. d. Red. mehr dazu in den folgenden Ausgaben) durchgeführt wurden.

Schon seit 1995 gibt es nun den Headshop „Zeitzone“ in Heilbronn.. Und da sich der Laden des engagierten Teams rund um Oliver Kolb in Heilbronn sehr bewährt und etabliert hat, gründet er nun einen weiteren Laden in Heidelberg; oder müssen wir allmählich doch lieber Highdelberg sagen?

Bei dem Urteil der Karlsruher Richter ging es jedoch nur um das Abgehört werden mit Wanzen und Richtmikrofonen in den eigenen vier Wänden, da es das Recht auf Menschenwürde verletzt. Zwei Richterinnen wollen nun sogar weiter gehen. Sie haben ein Sondervotum auf den Weg gebracht, welches die rechtliche Grundlage des „Großen Lausch-

Das Konzept des Laden ist einfach wie sympathisch. Er ist sauber, übersichtlich und hell. „Die Zeitzone ist keine typische Kifferzone, auch Nichtkiffer sollen sich sichtlich wohl und gut aufgehoben fühlen, wenn sie den Laden betreten“, erklärt Oliver seine Ziele. Zu der Übersichtlichkeit kommt dann natürlich noch das entscheidende Etwas an lockerem und persönlichem Ambiente und eine sehr gute und hilfreiche Beratung.

Pscht . . . kann uns jemand hören? 1. Bandenmäßiger Drogenhandel, das fängt bereits bei drei Leuten an. 2. Bewaffneter Drogenhandel, darunter fällt bereits das Mitführen von Gaspistole, Tränengas oder Elekroschocker. 3. Wer als Erwachsener Minderjährige zum Drogenhandel heranzieht. In allen anderen Fällen darf nicht mehr abgehört werden, oder etwa doch? Das BJM behauptet: „Fast 90 Prozent der Anwendungsfälle einer akustischen Wohnraumüberwachung betreffen Tötungsund Betäubungsmitteldelikte und damit besonders schwere Straftaten. Deren Einbeziehung hat das Gericht für verfassungsmäßig erachtet.“ Verwirrend oder? Wir dachten uns das Gleiche und haben schnell in den Gesetzestexten nachgeschaut und siehe da, die vom Urteil betroffenen Paragraphen schließen sehr wohl die Betäubungsmittel-Delikte mit ein! Und was trugen die möglicherweise durch „Äppelwoi“ und „Maaß Bier“ geschädigten Justizminister Hessens und Bayerns zur Diskussion bei? Sie kündigten eine Bundesratsinitiative zur Ausweitung der Telefonüberwachung und dessen Straftatenkatalogs an. Der Vorsitzende des hessischen Richterbundes Tiefmann nennt diese Pläne „populistisch“, also „BILD“Zeitungsstil und sieht die Gefahr, dass „zunehmend unbescholtene Bürger abgehört werden“. „Die Telefonüberwachung muss sich den Maßstäben des Karlsruher Urteils zum Lauschangriff stellen.“ Ein anscheinend kompetenter Mensch, dieser Tiefmann. Ob er vielleicht im Geheimen kifft? Na, dass wissen wir nun auch nicht . . . Verwirrend? Ha! Das ist noch gar nichts, schnallt euch an, denn jetzt kommen ein paar Zahlen und Fakten. Deutschland ist Abhör- und Bespitzelungsweltmeister. Allein im Jahr 2002 wurden rund 22.000 Telefonüberwachungen geschaltet. 22.000!!! In Worten: Zweiundzwanzigtausend. Naja, mag manch einer denken, bei Millionen von Telefonaten ist das ja nicht viel. Falsch! Denn wenige wissen, dass die Genehmigung der Telefon-

angriffs“, eine Grundgesetzänderung aus dem Jahr 1998, nicht nur in Teilen, wie ja nun geschehen, sondern komplett rückgängig machen soll: „Wenn aber selbst die persönliche Intimsphäre, manifestiert in den eigenen vier Wänden, kein Tabu mehr ist . . ., stellt sich auch verfassungsrechtlich die Frage, ob das Menschenbild, das eine solche Vorgehensweise erzeugt, noch einer freiheitlich-rechtsstaatlichen Demokratie entspricht.“ Bravo! Das BVerfG hat bereits vor zehn Jahren geurteilt (Hanf Journal berichtete in der Ausgabe 3/2004), dass die Verfolgung und die Strafen von Cannabis-Konsumenten ihre Grenzen haben und bundesweit einheitlich gelöst werden müssen. Nur umgesetzt wurde davon nichts. Jetzt haben wir wieder ein grundlegendes Urteil. Nur wie wir aus bitterer Erfahrung gelernt haben, hat dies an sich noch keine Bedeutung, solange versoffene Entscheidungsträger in Regierungsverantwortung stehen, denen friedliche Kiffer suspekt sind.

Der neue Laden in Heidelberg liegt wirklich optimal. 30 Meter entfernt von der Hauptstraße in einer Seitengasse (der Ziegelgasse) gelegen, mit Parkhaus um die Ecke (C&A) und auch die nächste Bushaltestelle ist nur 50 Meter entfernt. Mittendrin statt nur dabei. Aber es ist trotzdem angenehm ruhig. Ruhe ist auch wichtig bei so einer großen und umfangreichen Auswahl an Bongs, Papers, Räucherstäbchen und allem weiteren Rauchzubehör, eben alles was das Kifferherz begehrt. Bei den Grow-Produkten läuft am Anfang noch das meiste auf Bestellung, doch kann man davon ausgehen, dass die Produkte am nächsten Tag da sind. Denn bei der Zeitzone wird „. . . Service großgeschrieben. Wir reißen uns den Arsch auf, und wollen dass die Kunden mit einem zufriedenen und breiten Grinsen aus dem Laden laufen - ohne gekifft zu haben“, klärt uns Olli in typisch badischer Mundart auf. Ein erstes nicht so erfreuliches Zeichen, dass sich die Existenz des Ladens schon rumgesprochen hat, gab es auch schon: es wurde eingebrochen, und das noch im ersten Monat der Existenz. Dem Zeitzone-Team wünschen wir vom Hanf Journal auf jeden Fall keine ungebetenen Besucher mehr außerhalb der Geschäftszeiten, und dafür um so mehr zufriedene Kunden. Zeitzone Ziegelgasse 23 69117 Heidelberg Tel: 0 62 21/4 55 40 44

Weil Menschen, die Cannabis konsumieren, offensichtlich klarer im Kopf sind als Menschen die sich „Klaren“ in den Kopf schütten, ist sich die Hanf Journal-Redaktion einig: „Wir wollen niemanden zum Konsum legaler Drogen auffordern!“ Bezüglich des zehnjährigen Urteils zur so genannten “geringen Mengen“ und der Untätigkeit der Politik startete das Hanf Journal online eine Protestaktion . . . macht mit und wehrt euch unter www.hanfjournal.de.

Teo Nanacatl

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www.heise.de/newsticker/meldung/45205 Mangas

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16 Seed west

Opium fürs Volk!

Sind in der PDS breitere Zeiten angebrochen?

Was es in anderen Parteien längst gibt, wird nun auch die PDS erschüttern. Am 06.03.2004 gründeten einige drogenpolitische Kämpfer aus den Reihen der PDS die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Drogenpolitik. „Wird über Drogenpolitik diskutiert, finden sich immer wieder emotionale Betroffenheit, verfestigte Mythen über Drogen und ideologisch verengte Argumentationen. Diese Diskussionen zu versachlichen ist das erste Ziel der BAG Drogenpolitik!“ kündigte ihr frisch gewählter Bundessprecher Carsten Labudda, aus Weinheim, an. „Die bisherige Drogenpolitik, die auf dem Abstinenzgedanken fußt und vornehmlich repressive Mittel einsetzt, ist gescheitert.“ und er stellte fest, dass Konsumenten ebenso wie alle anderen ein Recht auf Menschenwürde haben und dies nicht erst durch abstinentes Verhalten erwerben müssen.

Dass es ihnen nicht nur um Wahlkampf und nicht nur um Hanf geht, beweist Christian Arndt von der PDS Hamburg, der sich für die BAG Drogenpolitik an der Durchsetzung eines Konsumraums im Schanzenviertel beteiligen wird. Sokratis Zacharopoulos, Pressesprecher der BAG Drogenpolitik: „Drogen sind einfach geil! Klar macht es Spaß sein Bewusstsein zu verändern und die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Das wissen alle Konsumenten! Nur ehrliche Aufklärung über risikoarmen Drogengebrauch ist auf lange Sicht Erfolg versprechend. Und Erfolg heißt nicht, dass keine Drogen konsumiert werden sollen, das wäre utopisch, denn alle Menschen haben ein natürliches Bedürfnis nach Rausch, sondern dass ein bewusster und risikoarmer Umgang gepflegt wird.“

Ingrid Wunn von der Frankfurter PDS die ebenfalls einstimmig zur Bundessprecherin gewählt wurde, ist bekennende Kifferin und konsumiert Cannabis aus medizinischen Gründen. „Cannabis ist das Einzige was mir hilft! Ich kämpfe für das Recht Cannabis aus medizinischen Gründen konsumieren zu dürfen. Aus Gründen der Solidarität werde ich mich jedoch genauso für eine generelle Legalisierung einsetzen. Lasst uns gemeinsam für die Legalisierung kämpfen und unsere Kräfte bündeln. Nur so haben wir eine Chance gegen die übermächtige Lobby der Pharmafirmen.“

Für eine sonst eher konservative Partei sind dies erstaunlich progressive Statements. Bleibt abzuwarten, ob sie es schaffen werden die Mauer in den Köpfen ihrer Genossen ein wenig für Argumente und Fakten aufzuweichen. Mitmachen kann bei ihnen übrigens jeder. Ein Parteibuch ist keine Voraussetzung sich für eine vernünftige Drogenpolitik einzusetzen. Kontakt: Ingrid Wunn, Tel. 0178 298 02 55, E-Mail: ingrid.wunn@bytexpert.de www.drogenpolitik.de Mangas

Cannabis wird legalisiert in Baden Württemberg . . .

. . . zumindest, wenn es nach Janine 17, Yvonne 19 und Mike 18 geht. „Wer nichts tut, wird nichts erreichen. Jeder spricht von der Legalisierung, nur viel zu wenige engagieren sich auch dafür. Zeigt euch - wenn nicht jetzt, wann dann?“ so kämpferisch klingt Janine, wenn es um ihr liebstes Entspannungsmittel geht. Mike: „Als wir anfingen unsere Homepage www.legalizeshit.de aufzubauen, standen wir erst einmal ziemlich alleine da. Jetzt, mit den Aktivisten der Hanf-Initiative im Rücken, die uns mit Info-Material, rechtlichen Tipps und Vernetzung unter die Arme greift, sieht das schon ganz anders aus.“ Und Yvonne: „Je mehr Leute sich an unserem Kampf für die Legalisierung beteiligen, desto eher werden wir unser Ziel erreichen.“ Und genauso ist es. Also, ihr Kiffer und Hanffreunde aus dem Reutlinger und Stuttgarter Raum, meldet euch bei Janine, Yvonne und Mike und organisiert gemeinsame Hanf-Aktionen. Informiert alle Kiffer über das richtige Verhalten bei Hausdurchsuchungen, Vernehmungen und vor allem bei Verkehrskontrollen. Diese Schweiß- und Urin-Schnelltests, zu denen ihr von der Polizei gedrängt werdet, sind auch in BaWü freiwillig. Niemand kann dazu gezwungen werden. Eine Blutprobe kann nicht verweigert werden, aber sie kostet erheblich mehr und vor allem kann dir nicht der Joint vom letzten Wochenende nachgewiesen werden. E-Mail: legalizeshit@hanf-initiative.de, Tel.- Janine: 0162 308 81 79

Kunst statt Knast Therapie statt Knast, also die Strafaussetzung zugunsten einer Drogen-Therapie, ist uns bekannt. Aber was hat Kunst damit zu tun?

Im temporären Kulturprojekt „Implus“ in Obertshausen bei Offenbach wurden Fotos und Skulpturen von jungen Straffälligen ausgestellt. Die Fotografin Monika Werneke fotografierte in der JVA Wiesbaden junge „Knackis“ und die Skulpturen wurden von diesen Jugendlichen selbst, beim Verein für Jugendhilfe in Frankfurt, hergestellt. Jugendrichter Fröhlich, der die Ausstellung eröffnete, beklagte die Koch’sche Streichorgie im sozialen Bereich. Die Unterstützung für den Verein wurde von rund 250.000 auf null Euro pro Jahr gestrichen. Der Verein hat verschiedene Kurse im Angebot: AntiAggressionstraining auf dem so genannten „heißen“ Stuhl, Konfliktbewältigung für junge Roma-Frauen, Kurse in denen die Kreativität gefördert und eine solche Ausstellung ermöglicht wird. Der Richter kritisierte, dass demnächst wieder mehr Jugendliche sinnloserweise im Knast landen werden, wenn er sie nicht mehr zu solchen Kursen verdonnern kann. Damit wäre nämlich niemandem geholfen. Die Organisatoren Kai, Thilo und Matthias vom Kult e. V. wollen nicht nur unkommerziell Kunst und Kultur anbieten, sondern in dem ehemaligen Plus-Markt auch selber ihren Spaß haben. Neben Lounge-Sound aus der Konserve war auch Livemusik am Start. Michel und Raffael spielten Variationen zum Thema Knast. Abgerundet wurde das Ganze mit kostenlosen Snacks und günstigen Getränken. Das Projekt läuft nur noch bis Ende April. Jede Woche mit einem breiteren Programm. Reingucken kostet nix! Wer länger bleibt zahlt 2 Euro Solibeitrag. www.angebotimplus.de

www.legalizeshit.de Mangas

Sokratis Zacharopoulos

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Plattenläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.


17 Seed west

TERMINE „Where The Bad Boys Rock“

Rawhill Easter Massacre

„Where The Bad Boys Rock“ ist der Titel dieser Tour in Zusammenarbeit von „m.a.d.-tourbooking“ und „I Used To Fuck People Like You In PrisonRecords“und der Name ist Programm: Die schwedischen Punk(schweine)rocker The Bones , die grad ihre neue Scheibe „Straight Flush Ghetto“ auf „People Like You“ draußen haben, geben sich mal wieder die Ehre und euch was auffe Ohren! Mit dabei The Hunns, das Nebenprojekt von Dwayne Peters’ (U.S. Bombs Rampensau und alte Schule Rollbrettler, der übrigens auch ’n Satz coole Schuhe für VisionStreetWear fabriziert hat . . .), die Psychobillies Demented Are Go und Damnation, die ich persönlich noch nicht live gesehen hab, aber selbst wenn die sich als ultramies herausstellen sollten -was ich mir ja nicht vorstellen kann - lohnt sich der Rest allemal! Kein Tralala-Westküsten-Studenten-Punkrock, sondern eher was für den gepflegten Greaser oder Billy! Also: Hingehen und hoch die Tassen! www.mad-tourbooking.de www.peoplelikeyourecords.de

Am Ostersonntag öffnet der gute alte Vibration Club mal wieder seine Türen zum Rawhill Easter Massacre! Neben den Rawhill Cru DJs und U3R Music Producern Royce, E Decay und Krasq’n werden auch Bassface Sascha (Smokin’ Drum) und Loo-P (Phaze Club/Ma) an den Decks sein, supported von den MCs Soultrain (Rawhill Cru/HH), Killer Bee und Sinista (Phaze)! Spätestens seit „Mo’ Fire“ ist die Bande ja allen bestens bekannt, insofern kann ich mir das Anpreisen an dieser Stelle ja mal gepflegt sparen! Ist ohnehin klar, was geboten wird: Drum&Bass vom Feinsten! Und für die, die auf Dancehall-Zeugs stehen, gibt’s einen zweiten Floor mit Mr. Azazel (Rawhill Camp), Bass Tone( ex-Rubbudum), Locco Vibes und Snooze an den Plattentellern und MC Simaroon und MC Soultrain am Mikrofon. Lauter Topleute in ’ner Toplocation! Also: Horn, Whistle, Lighter und Spraydose gegriffen und ab geht’s! Der Süden rockt wie die Sau!

Naziaufmarsch verhindern! Date: 17.04.2004 Location: Gladenbach/Hessen Entry: -

Date:15.04.2004 Location: Café Central/Weinheim Entry: 8 Euro

www.epitaph.com www.rhymesayers.com www.looptroop.nu

Date: 13.04.2004 Location: Schauburg/ Karlsruhe Entry: 6 Euro

Da ist es, das neueste Machwerk aus dem Umkreis des bayrischen Querulanten : Ein Film. Der jedem Freund der stimmungsvollen Rauchwaren von diversen Tonträgern (zum Beispiel „Hey Staat“) oder auch live auf Kleinkunstbühnen im deutschsprachigen Raum bestens bekannte Hans Söllner wurde über mehrere Jahre hinweg von dem Filmemacher Andy Stigelmayr begleitet, der mit dieser Dokumentation seinen „ersten großen Film“ vorlegt. Wer den Söllner und seine Art, immer wieder eine gesunde Provokation zu platzieren, gut findet, sollte sich den Film nicht entgehen lassen, der wirklich ein ehrliches Bild von ihm zeichnet, ohne jedoch in Lobhudelei abzurutschen. Besonders komisch wird es dann auch, wenn Söllners Widersacher aus Politik und den Medien zu Wort kommen. Für Söllner-Fans ist der Streifen ein Muss, für alle anderen zumindestens interessante, unterhaltsame neunzig Minuten. www.derBayerischeRebell.de

www.rawhill.com

Atmosphere: HipHop ohne dicke Hose!

Wenn man die neuste Punk O Rama-Compilation anhört, stolpert man unweigerlich über „Atmosphere“ und fragt sich, wie um alles in der Welt diese Jungs auf Epitaph gekommen sind, doch dann erinnert mensch sich dunkel, dass Herr Gurewitz sein Label ja verscherbelt hat! Tja, Punkrock ist bei „Atmosphere“ höchstens noch als Einfluss zu bemerken, aber wer HipHop mag und die klassische Ich-bin-der-Coolste-meine-Crew-istdie-derbste-Battlescheisse-Attitüde bestenfalls lächerlich findet, sollte sich die Amis mal anhören. Die Lyrics von MC Slug lohnen das Hinhören! Checkt einfach mal den Silberling „Seven’s Travels“ und geht sie euch anschauen, supported werden sie von Promoe von der schwedischen Combo Looptroop, der wohl eher in der Reggae/Dancehall-Ecke anzusiedeln ist. Verspricht also ein abwechslungsreicher Abend zu werden, obwohl ich schätze, dass „Atmosphere“ den ganzen dicke-Hose-HipHop-Heads nicht „real“ genug sein dürften (siehe auch Seite 14).

Hans Söllner- Der bayrische Rebell!

Date: 11.04.2004 Location: VibrationClub/Forst/Heidesee (bei Bruchsal) Entry: 7 Euro

Date: 11.04.2004 Location: Club Vaudeville/Lindau Entry: 17 Euro

Für den 17. April haben die „Freien Kameradschaften“ des „Aktionsbüros Mittelhessen“, ein Konglomerat von Faschos aus dem Raum Gießen/Marburg, das vor allem als Betreiber einer Internetseite(www.aktionsbuero-mittelhessen.de.vu) in Erscheinung getreten ist, erneut eine Demonstration in Gladenbach in Hessen (ca. 15 km von Marburg) angekündigt. Das Motto derselben soll „Gegen linken Terror und Polizeiwillkür“ sein. Der letzte Versuch einer solchen Veranstaltung im Februar war kläglich gescheitert. Die wenigen angereisten „Volksgenossen“ waren hoffnungslos outnumbered. Also lasst uns auch diesmal dafür sorgen, dass die Faschos sich schnellstens wieder in ihre Löcher verkriechen! Nähere Infos hatte die Redaktion, die sich auch schon auf einen schönen Samstag, voll von revolutionärem Sport, freut, bei Drucklegung nicht zur Verfügung, aber checkt einfach selber www.antifa-k.de für Weiteres! www.antifa-k.de

Million Marijuana March Date: Sa. 01.05.2004 Location: Darmstadt

Die Hanf-Initiative Darmstadt organisiert einen Aufklärungsstand von 10:00 – 16:00 Uhr auf dem Luisenplatz (nähe Post). Jede Menge Infos rund um Hanf, Nutzhanf und Medizinalhanf erwarten euch dort. Ein kompetenter Berater der Grünen Hilfe wird vor Ort sein um Fragen rund um den Führerschein zu beantworten. Danach, ab 19:00 Uhr, geht es weiter in der Ötinger Villa, Kranichsteiner Strasse 81, mit jeder Menge Infos speziell zu Hanf als Medizin und Rohstoff. Neben mehreren Vorträgen, werden Produkte aus und um den Hanf ausgestellt. Ab 21:00 Uhr geht die Party richtig los. Mehrere Bands mit ganz unterschiedlichen Stilrichtungen spielen für die Gute Sache und verzichten auf ihre Gage. Die Überschüsse aus der Veranstaltung werden der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) gespendet. Also runter von der Couch und auf zum MMM nach Darmstadt. www.gruene-hilfe.de, www.acmed.org, www.hanfinitiative.de

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


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