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Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal

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AUSGABE 06/04

. . . fanden wir die Superbong Zusammen mit Roor suchte das Hanf Journal seit einigen Ausgaben die Superbong. Nun haben wir sie gefunden. Sie ist toll, praktisch, einzigartig und sehr hübsch. Doch das war ja schon vorher klar! Wie sie aussieht und alles zum Wettbewerb findet ihr auf Seite 3, die besten Vorschläge in den Ecken. news s.02

wirtschaft s.08

guerilla growing s.09

07

cool-tour s.11

Kostenlos

. . . beginnen wir zu regieren Nun gut, wir fangen noch nicht ganz an, aber wir führen schon einmal Koalitionsverhandlungen. Glaubt ihr nicht? Doch, doch und die ersten beiden Parteien haben schon reagiert. Wirklich!!

regional* s.15

anderswo s.18

fun+action s.19

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. . . fliegen wir nach St. Vincent Warm und breit sollte es in St. Vincent sein . . . zumindest hörten wir das! Und da wir doch eher zur neugierigen Version der Menschheit gehören, schickten wir eine Korrespondentin los in die Karibik . . . was sie so erlebte erfahrt ihr auf Seite 18.

www.hanfjournalde

„Das ist eine Beleidigung, du Hurensohn“

Berlin progressiv

US-Vertreter beleidigt bei einer Tagung der EU Legalisierungsaktivist

Geringe Menge liegt jetzt bei 15 bis 30 Gramm Endlich hat sich in Deutschland in Sachen Cannabis mal wieder was getan! Wie wir ja in der letzten Ausgabe schon mutmaßten und dann kurz nach Druckschluss auch erfuhren, wurde in Berlin die geringe Menge auf 15 bis 30 Gramm angehoben. Das freut uns als Berliner natürlich besonders, ist aber auch ein deutliches Zeichen an den Rest der Republik. In Kraft tritt diese Neuerung gegen Ende dieses Jahres, wenn sie vom Berliner Senat abgesegnet wurde. Ab dann kann man sich auf Berlins Strassen mit 15 Gramm Gras erwischen lassen, ohne Angst vor Strafe haben zu müssen. Und höchstwahrscheinlich wird sich das Vorgehen der Justiz nicht ändern, sodass der gesetzliche Rahmen voll ausgeschöpft und selbst Personen mit bis zu dreißig Gramm, sofern diese nur für den Eigenkonsum gedacht sind, nicht weiter verfolgt werden.

Skandalös ging es auf einer Sitzung über die zukünftige Drogenpolitik der Europäischen Union in Dublin zu. Auf der Tagung, die unter dem Motto „The Way Forwad“ (Der Weg nach vorne) stand, erlaubte sich ein Vertreter der europäischen Legalisierungsorganisation „Encod“ Argumente für eine humane Drogenpolitik vorzutragen. Als den Regierungsvertretern die Argumente ausgingen, schrieen sie „Skandal!“ Im Mai trafen sich unter der Leitung der irischen Regierung Vertreter der 25 EU-Mitglieder um über die zukünftige Drogenpolitik in Europa zu beraten. Mit dabei waren auch Vertreter dritter Regierungen aus Norwegen und Amerika sowie Repräsentanten der Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) „Encod“ und „Tni“. Sinn und Zweck dieses Treffen war es eine Richtlinie zu erarbeiten, die in einen Aktionsplan für 2005 bis 2008 und einem Strategiepapier für den Zeitraum 2005 bis 2012 münden soll. Endgültig verabschiedet werden diese Pläne wohl im kommenden Frühjahr. Der Vertreter der progressiven Organisation „Encod“ sorgte bei dieser Versammlung jedoch für einigen Wirbel. Bei einer Podiumsdiskussion zusammen mit zwei irischen Ärzten und einem englischen Polizisten begann Joep Oomen mit einem Video, in dem sich Experten aus Tschechien, England, den Niederlanden und Polen für eine Legalisierung aussprachen. Die Regierungen aus Belgien, Italien und Griechenland protestierten prompt über die Präsenz des Encod-Vertreters. In den anschließenden Workshops nutzten einige Regierungen, darunter auch die Deutschen, die Möglichkeit sich über die Tatsache zu beschweren, dass auf der Versammlung der Ruf nach einer Legalisierung laut wurde. Angeblich schreckten sie schon auf, wenn sie nur das Wort „Harm-Reduction“ (Risikominimierung) hörten und stellten fest, dass das Ziel der Europäischen Union nur ein Rückgang des Drogenkonsums sein dürfte. Auf die Feststellung, dass gerade die Spritzenvergabe keinen Konsumanstieg nach sich ziehen und Verbote nachweisbar keinen von Drogen abhalten würden, konnten zwar die Vertreter keine Gegenargumente bieten, zeigten sich jedoch umso empörter. Es war in ihren Augen ein Skandal, dass jemand ihre Drogenpolitik infrage stellen würde und das dann sogar noch mit unschlagbaren Argumenten. Der amerikanische Teilnehmer David Murray ließ sich sogar dazu hinreißen, den Vertreter der „Encod“ als „Hurensohn“ zu bezeichnen. Joep Oomen von der „Encod“ warf ihm im Vorfeld vor, sich nur für eine Repression stark zu machen, da er sonst seinen Job verlieren würde. Im Großen und Ganzen konnte man feststellen, dass die meisten Regierung keine Gegenargumente zu einer Legalisierung hatten. Dies war dann wohl auch der Grund, warum sie eine wirkliche Diskussion ablehnten. Nur von Seiten der neuen EU-Mitglieder

konnte man ein offenes Ohr ergattern. Inwieweit diese sich bei der Ausarbeitung des Aktionsplanes durchsetzen können, wird sich erst noch zeigen. Das alte Europa zeigte seine alt gewohnte Sturheit. Auch in Deutschland sind solche Diskussionsverweigerungen üblich. Frau Caspers-Merk lehnt es nun schon seit über einem Jahr ab – offiziell wegen Terminproblemen –, uns ein Interview zu geben. Und als in einer Anhörung im Bundestag über die Möglichkeit einer Legalisierung gesprochen wurde, fehlte sie gänzlich, genauso wie die zuständige Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion.

Das Ganze begann am 13. Januar 2002, als die rot-rote Koalition in einem Schreiben vom Deutschen Hanf Verband an ihre recht eindeutige Koalitionsaussage erinnert wurde. „Die Koalitionsparteien prüfen, inwieweit der Besitz einer für den Eigenverbrauch bestimmten Menge sowie die Abgabe geringer Mengen weicher Drogen entkriminalisiert werden können.“ Anfangs sträubten sich zahlreiche PolitikerInnen noch dagegen das Thema auf die politische Agenda zu setzen. Vor allem Frau Knake-Werner (PDS) und Frau Schubert (SPD), die beiden zuständigen Senatorinnen, versuchten anfangs sich mit allen Mitteln aus der Schusslinie zu halten. Doch hartnäckiges „Dranbleiben“ des DHV und des Hanf Journals konnte die Akteure von der gesellschaftlichen Dringlichkeit des Themas überzeugen.

„Prohibitionistische Regierungen werden allmählich über die Richtung, welche die Diskussion nimmt, nervös und sie werden alles tun, diese zu blockieren. Aber es wird ihnen auch bewusst, dass sie auf einige unserer Argumente keine Antworten haben,“ resümierte Joep Oomen nach der Konferenz. Es war ein erster Schritt hin zu einer wirklich offenen Debatte innerhalb der EU. Es bleibt auch festzuhalten, dass es auch einige Regierungen gab, die diese Diskussion begrüßten. Wie es im Bezug auf die Aktionspläne nun weitergeht, wird sich jedoch erst in den nächsten Monaten zeigen.

Den mutigen Schritt nach vorn machte dann Volker Ratzmann (Grüne) mit seinem Antrag zur Anhebung der geringen Menge auf 30 Gramm und zur Entwicklung eines Modellversuchs zur kontrollierten Cannabis-Abgabe. Dieser Antrag quälte sich dann durch endlose Diskussionen im Gesundheitsausschuss, wurde von der FDP auf 15 Gramm herabgemildert und ging dann so an den Justizausschuss. Dieser nahm glücklicherweise den Antrag der Grünen an, die Empfehlung der Höhe der geringen Menge zumindest auf 15 bis 30 Gramm festzusetzen.

www.encod.org/warsaw.html http://encod.org/encod_lo-res.pdf

Jetzt muss nur noch der Senat mitziehen und wir haben mal wieder einen kleinen Schritt getan. Und hey, auch kleine Schritte führen zum Ziel!

Werner Graf

Martin Schwarzbeck


2 news Die Superbong

Das Eckthema Die Superbong

Deutschland hat gewählt – na o.k., es waren Martin Birzle und Werner Graf, aber immerhin, sie haben gewählt und die Besten haben gewonnen. O.k., es gab eigentlich nur gute und sehr viele interessante Ideen. In den Ecken deines Hanf Journals findest du diesen Monat die Ausgezeichneten – also die Winner. Platz eins wird so umgesetzt wie er vorgeschlagen wurde und Platz zwei bis sechs bekommen eine super Roor-Bong. Leider war es aus technischen Gründen nicht möglich, wie angekündigt auch Platz zwei und drei umzusetzen. Alle die ab Platz sieben erscheinen: erhebt eure Brust und tragt sie voller Stolz!

Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de

Menschen, Drogen, Sensationen

Anslinger die zweite kommentar Werner Graf

Keine Werbung für GartenbauMaterialien erlaubt! - Aber für Drogen ist O.K.! Vor einiger Zeit fuhr in Hamburg ein Bus durch die Stadt, welcher einen Werbebanner der Firma www.hanfburg.de trug. Der altbekannte Spruch „Keine Pflanze ist illegal“, mit dem das Unternehmen regelmäßig für sich wirbt, zierte dieses Plakat. Für einige Politiker, auch die von SPD und Grünen, ging diese Werbung zu weit und so forderten sie, dass der Vertrag mit der Firma Hanfburg gekündigt werden sollte, was schlussendlich auch passierte.

Impressum

Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck

Inwieweit dies rechtsstaatlichen Prinzipien folgt, bleibt äußerst fraglich. Die grüne Abgeordnete Katja Husen sagte gegenüber der Zeitung „Die Welt“, dass „unabhängig vom Werbeträger . . . für Drogen, ihre Herstellung und ihren Konsum nicht geworben werden“ sollte. Dass die einzige Stimme in Europa, die sich gegen ein Werbeverbot von Tabak aussprach gerade von der rot-grünen Koalition auf Bundesebene kam, verschweigt sie jedoch treffsicher. Lieber schob sie den Schwarzen Peter den konservativen Parteien zu, was in diesem Zusammenhang eindeutig falsch war.

Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hans Cousto, Andreas Schult, Jorge Cervantes, Franjo Grothenhermen, Markus Berger, Claudia Greslehner, Roland Grieshammer, Teo Nanacatl, Kerstin Koch, Veit Schnetker, Maulhelden, Alice Dodgson, Oliver Nuss, Dieter Beck, Dirk Rehahn, Katrin Schmidberger Hanf Journal Pot:

Adam Zawadzki (redaktion.pot@hanfjournal.de)

Hanf Journal Austria:

(redaktion.austria@hanfjournal.de)

Hanf Journal SeedWest: Sokratis Zacharopoulos (redaktion.seedwest@hanfjournal.de) Terminredaktion

Urs Gebert (termine@hanfjournal.de)

Layout: Marc Emmerich Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Dirk Rehahn 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 40 Euro (Inland) oder 80 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Diese Zeitung wird durch den „primeline“-Vertrieb in Berlin, München, Köln und Hamburg in den Kinos, Clubs und Kneipen verteilt.

IVW geprüft seit 4.Quartal 2003

Das Hanf Journal Team wird ausgestattet von

Letzten Monat haben wir euch ja schon ausführlich darüber aufgeklärt, wie unser verehrter Herr Anslinger es schaffte, das Image von Gras über Jahrzehnte hinweg in den Dreck zu ziehen und dafür zu sorgen, dass es in den USA faktisch verboten wurde. Doch wie schon gesagt, war ihm dies nicht genug, unser Herr Anslinger hat nämlich noch weitaus mehr auf dem Kerbholz. So forderte er zum Beispiel 1943, Jazzmusik zu verbieten, da diese offensiv für Drogen werbe. Als 1944 der recht objektive LaGuardia-Report veröffentlicht wurde, der im Grasrauchen keine besonderen Gefahren erkennen konnte, drohte er, alle an dieser Studie Beteiligten ins Gefängnis werfen zu lassen. Nachdem er sich mit seinen „Heldentaten“ im amerikanischen Drogenkrieg soweit profiliert hatte, dass man ihn schon als Führungsperson desselben ansah, sehnte er sich nach weiteren Tätigkeitsfeldern. Was liegt da näher, als direkt auf die internationale Bühne zu wechseln. 1947 wird Anslinger Mitglied der UN-Drogenkommission und beginnt sofort damit seine „Politik der Polemik“ auf die ganze Welt auszubreiten. 1948 baut er seine Verteufelungstaktik noch einmal komplett um und behauptet, Gras würde so friedlich machen, dass die Kommunisten damit den Kampfgeist der amerikanischen Armee untergraben könnten. Einige Jahre darauf behauptet er, dass Marijuana-Konsum früher oder später automatisch zu härteren Drogen greifen lasse. Damit entwickelte er ein Märchen, das sich noch bis heute in zahlreichen Köpfen hält. Im selben Jahr, 1951, wurde Anslinger zum Vorsitzenden der UN-Drogenkommission und nutzte seine prominente Stellung, um darauf einzuwirken, dass die Weltgesundheitsorganisation Cannabis jeglichen therapeutischen Wert abspricht. Zehn Jahre später, Anslinger hat immer noch dieselbe Stellung, schafft er es, seinen größten Coup durchzudrücken: Die Single Convention on Narcotic Drugs. Die besagt unter anderem, dass sämtliche Unterzeichnerstaaten den Hanf-Anbau komplett einstellen müssen und garantiert, dass nationale Legalisierungsversuche zuallererst mal gegen eine Wand aus internationalen Verträgen laufen. Ebendiese Single Convention wird auch heute noch gern von reformunwilligen Politikern als Schutzschild benutzt. Ab 1962 werden die Zeiten allerdings härter für den Oberprohibitionisten. Ein Kongressausschuss interessiert sich für Korruptionsfälle und der liberale Präsident Kennedy kommt an die Macht. Anslinger verlässt infolge dessen das Federal Bureau of Narcotics. Nachdem er sich komplett von der politischen Bühne zurückgezogen hat, zeigt Anslinger endlich seine tatsächlichen Motive: „Sicherlich ist Marijuana eher harmlos. Aber die Sache war ein Beispiel dafür, dass ein Verbot die Autorität des Staates stärkt.“ Am 14.11.1975 verlässt Anslinger endlich diese Welt, allerdings nicht ohne uns ein sehr zweifelhaftes Erbe zu hinterlassen. Martin Schwarzbeck

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Dass es bei der Werbung für die Firma Hanfburg nicht um eine Werbung für Cannabis sondern für GartenbauMaterialien handelte, übergingen alle Politiker der Hansestadt. Sie sinnieren darüber, wie schlimm Werbungen für Drogen wären und verkennen dabei die Realität. Denn wer die Vorgänge genau betrachtet, kann unterm Strich nur einen Rechtsbruch feststellen und das ist die ungerechtfertigte Kündigung. Die Firma Hanfburg hält sich seit jeher an Recht und Gesetz. Sie zahlen ihre Steuer und schaffen Arbeitsplätze. Die Werbung, die sie betreiben sind für legale Produkte, nicht für Drogen (egal ob illegalisiert oder legal). An der Werbung für legale Drogen stören sich die Politiker auch nicht, und wenn wird ja nur wie schon beschrieben der Schwarze Peter hin und hergeschoben. Die Tabak-Industrie scheint ihre Finger weit genug auszustrecken, damit keine Partei auf den Gedanken kommen könnte daran zu rütteln, oder was bewegt die so moralisierenden Politiker, diese Moral bei Tabak und Alkohol auszuschalten? Die komplette Debatte um die Werbung der Firma Hanfburg ist verlogen: Denn wenn wir fordern würden, dass für Biergläser keine Werbung mehr gemacht werden dürfe, würde uns wohl jeder für durchgeknallt halten, wenn es aber um Gartenbau-Produkte geht, verstehen ein Werbeverbot auf einmal alle Politiker. Logisch erklären können sie es zwar nicht, aber das macht ja neben den anderen Erklärungen zu ihrer Drogenpolitik eh keinen Unterschied mehr.


3 news Von der Drohne erwischt Mit Hilfe einer Drohne (ferngesteuertes Aufklärungsflugzeug) filmt die Schweizer Polizei vor einigen Tagen zwei Männer, als sie mit einem Auto in den Wald fuhren. Diese Bilder landen bei einem 30 Kilometer entfernten Militärflugzeug. Die Beobachter kam dieses Auto verdächtig vor und so alarmtierten sie die Polizei. Bei der Kontrolle erwischten die Polizisten die betreffenden Personen beim Kiffen. Die Drohne operiert aus einer Höhe von 1.500 Metern heraus und soll laut Angaben der Luftwaffe keine Datenschutzprobleme aufwerfen, da Personen nicht bestimmbar wären. Führende Datenschutzbeauftragt bestreiten dies jedoch. Hanf Journal poetisch: Orwell war ein Optimist Kiffen statt drehen Brad Pitt, George Clooney, Matt Damon, Julia Roberts und Catherine Zeta-Jones sollen angeblich den Drehaufenthalt zu „Ocean's Twelve“ in Amsterdam sehr genossen haben. Wie ein Insider dem „Star“ verriet, berauschten sich die Stars begeistert mit den in Holland frei verkäuflichen weichen Drogen. Es habe sogar Verzögerungen durch die Partys nach Drehschluss gegeben. Das Filmstudio Warner soll deshalb ein Memo an das Produktionsteam geschickt haben, in dem klar gestellt wurde, dass der Drogenkonsum während der Dreharbeiten strikt verboten sei. Die Studiobosse sollen sehr erleichtert gewesen sein, dass die Produktion in Rom fortgesetzt wurde. Hanf Journal meint: Woher kennen wir das nur? Legale Cannabis-Medizin in Vermont Der Bundesstaat Vermont im Nordosten der USA hat nun die Verwendung von Cannabis als Arzneimittel zugelassen. In Kalifornien und sechs weiteren Bundesstaaten wurden entsprechende Gesetze in Volksabstimmungen angenommen. Hawaii war bisher der einzige Bundesstaat, in dem Cannabis-Gebrauch für Patienten vom Abgeordnetenhaus zugelassen wurde. Vermont ist nun der Zweite. Mit 20 zu sieben Stimmen hatte das Gesetz fast eine Dreiviertelmehrheit. Das Cannabis-Gesetz von Vermont erlaubt Patienten den Anbau von bis zu drei Pflanzen in einem abgesperrten Raum und den Besitz von bis zu zwei Unzen konsumierbarem Cannabis, also etwa 60 Gramm. Hanf Journal erstaunt: Warum fühlen wir uns auf einmal so krank?

And the winner is . . .

Das Eckthema Die Superbong

Die Suche hat ein Ende . . . Das Hanf Journal und die Bongschmiede Roor sind auf der Suche nach Deutschlands bester Bong fündig geworden. Durchgesetzt hat sich ein relativ simpler, aber dennoch sehr effektiver Vorschlag aus Waghäusel. Dieser besticht gerade durch die optimal genützten Kühlwege. Auch die Umsetzung ist möglich, was leider bei den meisten Modellen nicht der Fall war. Wer eine Bong blasen möchte, muss dafür einiges beachten. Das Wichtigste ist wohl, dass der Vorschlag an einer mittig eingezeichneten Gerade spiegelbar sein muss. Das kommt daher, da beim Glasblasen das Rohmaterial auf über 2.000 Grad Celsius erhitzt werden muss. Dabei rotiert das Glas ständig. Dies bedeutet, dass beim Glasblasen nur symmetrische Formen erzeugt werden können. Viele Vorschläge, so auch der zweite Platz, wollten ihr Glas gebogen oder Rundungen einbauen. Leider ist dies aber nicht wirklich möglich.

2. Platz

Deutschland fand die Superbong Würde die Bong gegossen werden, wäre es kein Problem. Nur wenn man das gerade Stück Glas um die Ecke biegen würde, wäre bei unserem Beispiel – Platz zwei (siehe oben in den Ecken) – der untere Glasboden so dünn geworden, dass er schon beim Einfüllen des Wassers springen würde. Außerdem sind solche Biegungen allein schon wegen der Rotation des Glases über dem Feuer nicht möglich.

1.

Prinzipiell waren wir sehr überrascht über die vielen kreativen Einsendungen. An alles wurde gedacht – nur nicht immer an die Umsetzung. O.k., manch einer wollte sich schon vor der Preisverleihung ehren. Wie meinte ein uriger Berliner: „Und nun kommt ihr daher, wollt mir dit Ding och noch umsonst bauen und mich als genialen Konstrukteur preisen. Hut ab!“ Hmm nun, den Platz eins hat dieser „geniale Konstrukteur“ nicht erhalten – aber immerhin wurde es noch der siebte Platz (auch in den Ecken zu sehen) – was zwar keine Bong bedeutet – aber doch schon mal eine Auszeichnung ist. Über hundert Vorschläge erreichten unsere Redaktion. Dass da die Auswertung schon ein bisschen länger dauert, liegt auf der Hand. Wenn ihr sehen wollt, ob ihr etwas gewonnen habt, müsst ihr einfach die Ecken durchsehen. Der erste Platz wird umgesetzt werden, leider ist Platz zwei und drei nicht umsetzbar und so bekommen sie, genau wie die Gewinner auf Platz vier bis sechs eine super Roorbong zugesandt. Irgendwie hatten natürlich auch die Recht, die sich fragten, ob es an einer RoorBong noch etwas zu verbessern gäbe. Nun, da ist zwar schon etwas dran, aber die vielen verschiedenen Ideen haben auch gezeigt, dass es immer eine Möglichkeit gibt, eine kleine Verbesserung mit einzubauen. Das Hanf Journal und Roor bedanken sich bei allen Teilnehmern dieses Kreativ-Gewinnspiels und hoffen, dass die Gewinner ihre Bongs in Ehren halten. Leider ist uns die Adresse des zweiten Siegers abhanden gekommen, also falls du deine Bong hier auf Platz zwei wieder erkennst, solltest du dich schnell

bei uns melden (0 30 / 44 67 59 01), allen anderen schon einmal herzlichen Glückwunsch. Ein Bild von der fertigen Siegerbong reichen wir noch nach . . . muss ja erst noch geblasen werden. Wie wir hörten, versuchen sich die Jungs von Roor auch mal an der Bong auf Platz 13 – ein Bong-Frau. Solche Frauen zu erstellen, gilt in der Glasbläserei als Königsdisziplin . . . und da muss Roor natürlich einmal ran. Auch davon werdet ihr bei Gelegenheit noch Bilder sehen. Werner Graf


4 news Das Eckthema Die Superbong

Das Hanf ist nun auch wirklich frei

3. Platz

Schon oft haben wir darüber geschrieben, Hans Christian Ströbele, MdB hat sogar darüber gesungen und Stefan Raab wusste es in angemessener Form zu würdigen. Unschuldige Hanf-Pflanzen wurden auf der Hanf Parade 2002 beschlagnahmt und ihrer Freiheit entzogen. Und das alles zu Unrecht – der Hanf war nämlich ohne THC – also so genannter Nutzhanf. Aufmerksame Leser des Hanf Journals werden die ganze Geschichte schon in- und auswendig kennen. Denn nach der Beschlagnahmung verlor die Polizei auch noch die HanfPflanzen, die ursprünglich dem Deutschen Hanf Verband (DHV) gehörten. Nach einem langen Hin und Her wurde Georg Wurth, der Geschäftsführer des DHV frei gesprochen und mit ihm dann also auch die besagten Hanf-Pflanzen. Und da man sich so was nicht zwei Mal sagen lässt, und auch schon ein Chart-Hit die Freilassung des Hanfes forderte, fuhr man in die Asservatenkammer des Landeskriminalamtes Berlin um den Hanf zu befreien. Nach den Angaben der verantwortlichen

Personen war dies das erste Mal, dass aus diesen Räumen (es war das Drogenasservat) wieder etwas herausgegeben wurde. Gut so, denn schließlich ist der DHV und das Hanf Journal gerne der Erste, zumindest wenn Hanf ausgegeben wird. Das der Hanf nicht mehr in seiner eigenen Form zu uns zurückkam, war sehr schade. Geschreddert, klein und gar nicht mehr so hübsch wie wir ihn abgegeben haben, kam er wieder zu uns. Schade, aber wenn man bedenkt wie alt er nun auch schon ist, kann man wenigstens sagen, dass er sich dafür irgendwie gut gehalten hat.

Aber das Aussehen ist ja nur das eine, denn wenn wir ehrlich sind, noch immer ist der Hanf in der Plastiktüte gefangen, in der wir ihn von der Polizei bekommen haben. Nein, dieser Hanf hat einfach viel Furore gemacht – aber nicht nur wegen seinem Aussehen. Unter Strich hat er eine gute Sache bewirkt, denn nun haben wir ein positives Urteil zu Nutzhanf mehr und einen neuen Trend bei den Drogenasservatenkammern: Nicht mehr rein . . . raus kommen die Drogen nun. Ein Anfang ist gemacht. Ach ja, ein Negatives hatte dieser ganze Fall schon. Irgendwie hat die deutsche Sprache darunter gelitten. Das Hanf wurde daher nun freigelassen, der Hanf noch lange nicht . . . Werner Graf

Wie Dealer zu Helden werden Hanf Parade startet Aktion „Mein Händler hilft“

Wie soll man eine Großveranstaltung wie die Hanf Parade finanzieren? Diese Frage stellen sich seit Jahren die verschiedensten Vorstände des Bündnisses Hanf Parade e.V.

Seit diesem Monat ist eine weitere Idee verwirklicht. Was hat fast jeder in der Hand, der mit Hanf zu tun hat? Na klar! Kleine PlastikTütchen. Und wer braucht die am häufigsten? Wieder klar. Unsere Fachhändler! Nun haben die aber leider das Problem, dass sie sich nicht outen können. Schließlich lauern Freunde und Helfer mittlerweile an fast jeder Straßen-ecke. Deshalb seid ihr gefragt: Helft eurem Fachhändler der Hanf Parade zu helfen! Jedes Tütchen bedeutet fünf Cent Spende an die Hanf Parade. Die Hanf Parade-Soli-Tütchen gibt es im Hunderterpack für fünf Euro. Jeder Pack fünf Euro für eine bessere Hanf Parade! Am besten sprecht ihr den Headshop eures Vertrauens an, ob der nicht zehn mal 100 Tütchen für nur 50,- Euro (+ Porto) bei der Hanf Parade bestellen will, die kriegt er auch garantiert los. Oder ihr bestellt einfach selbst ein, zwei Packs direkt bei Bündnis Hanf Parade. Mit hundert Tütchen im Gepäck geht’s dann zum Fachhändler. Erzählt ihm von der Hanf Parade und tauscht einfach die Tütchen gegen Gartenkräuter im Wert von fünf Euro. Den nächsten hundert Besuchern kann euer Fachhändler dann Tütchen für Tütchen zeigen, das ihm das Schicksal seiner Konsumenten am Herzen liegt. Schließlich geht ihr ja auch für ihn auf die Straße! Also ab sofort heißt es Augen auf beim Tütchenkauf . . . oder halt auch beim Drogenkauf, denn ihr seht nun anhand der Tütchen, ob euer Dealer was für die Legalisierung tut. Bestellen könnt ihr das alles unter www.hanfparade.de - macht mit!


5 news

Graffiti - Kunst oder Straftat?

Bundesrat will Graffiti-Bekämpfungsgesetz

Unabhängig von der Form: Nach Angaben des Deutschen Städtetages verursachen „Farbsprühereien in Deutschland jährlich einen Schaden von rund 200 Millionen Euro“. Die Hälfte der Schäden entfiel auf öffentliche Verkehrsmittel, private Gebäude wurden mit etwa 60 Millionen Euro geschädigt, öffentliche Bauten mit rund 40 Millionen Euro.

Ein typisches Manko unserer Gesellschaft sind Streitigkeiten über Dinge, die man nicht einmal genau kennt. Das trifft wohl auch auf das Thema Graffiti zu, wird doch auch hier oft genug aneinander vorbei geredet. Sicher ist, dass auf dem Medium Wand, dessen sich Graffitis bedienen, die ersten Zeichen und auch Schriften der Menschheit entstanden sind. Und neben den vielen technischen Errungenschaften, welche die Textverarbeitung kultivierten vom Buchdruck bis zur 500 Jahre jüngeren elektronischen Textund Bildverarbeitung oder der Kommunikation im Internet - besteht diese Kommunikationsform nach wie vor autonom weiter und gibt Auskunft über Bedürfnisse und Meinungen der Menschen. Den Bedeutungen der einzelnen Graffitis ist hier keine Grenze gesetzt: Von künstlerischen Ambitionen über politischem Gedankengut bis hin zur einfachen Kicksuche.

Bereits in den letzten Jahren hat sich die Politik mehrfach mit diesem Thema beschäftigt. Bislang sind G r a ff i t i s k e i n e S a c h beschädigung, wenn sie abwaschbar sind bzw. die Substanz unter der Sprayerfarbe nicht zerstört wird. Doch besonders CDU/CSU und FDP drängen im Bundesrat auf eine Verschärfung der Gesetzeslage. So hat der Bundesrat am 14. Mai einen Entschluss gefasst, in welchem der Deutsche Bundestag aufgefordert wird, seine Beratungen über den vom Bundesrat eingebrachten „Entwurf eines . . . Strafrechtsänderungsgesetzes - Graffiti-Bekämpfungsgesetz“ unverzüglich fortzusetzen und das Gesetz zügig zu beschließen. Nach dieser Verschärfung soll jede nicht unerhebliche Veränderung des Erscheinungsbildes einer Sache gegen den Willen des Berechtigten eindeutig als Sachbeschädigung unter Strafe gestellt werden. Auch die SPD wollte sich den beiden Parteien anschließen, hat sich allerdings mit dem grünen Koalitionspartner auf einen Täter-Opfer-Ausgleich einigen können, danach sollen die Sprayer ihre Bilder selbst wegmachen. In einer Bundestagsdebatte im Januar hatte die Bundesregierung zudem darauf verwiesen, dass nicht die Rechtslage das Problem sei, sondern die Schwierigkeit, die Täter zu fassen.

Breites Europa Am 13. Juni 2004 ist Europawahl und es gilt zu entscheiden, wie sich Europa weiter verändern soll. Auch in der Drogenpolitik wird Europa immer wichtiger, man denke nur an die Mindeststrafen, welche die Justizminister einführten (alte Artikel dazu findet ihr unter www.hanfjournal.de). Zwar ist die Drogenpolitik nicht das einzige, was bei einer Wahl ausschlaggebend ist, aber es ist zumindest der Punkt, der das Hanf Journal am meisten interessiert. Um euch einen interessanten Überblick über die Parteien geben zu können, durchsuchten wir die Wahlprogramme der Parteien nach den Schlagwörtern „Cannabis“, „Hanf“ und „Drogen“ und machten einige erstaunliche Erkenntnisse. Die Wörter „Cannabis“ und „Hanf“ kamen nirgends vor. Auch das Wort „Drogen“ – und damit auch das Thema – fand bei der FDP, der SPD und der CDU keine Erwähnung. Nur die PDS und Bündnis 90/Die Grünen schrieben Absätze rund um das Wort „Drogen“. Im Folgenden dokumentieren wir diese Textstellen: Aus den Wahlprogrammen der PDS: „Die PDS sieht es als dringend erforderlich an, schwere grenzüberschreitende organisierte Kriminalität wie Kinderund Frauenhandel, Kinderpornografie, illegalen Waffenhandel, Drogenhandel, Steuerhinterziehung, Betrug mit EU-Geldern oder Umweltkriminalität in der EU gemeinsam zu bekämpfen. Sie bezeichnet besonders den Menschenhandel als das, was er ist. Er ist Profitmaximierung um den Preis des „kulturellen“ Rückfalls in die Sklaverei. Sie kritisiert die bisher fehlende demokratische Kontrolle europäischer Institutionen und Behörden sowie die willkürliche Einschränkung von Grundrechten.“ „Auch zur Bekämpfung von Terrorismus benötigt die Europäische Union keine zusätzlichen militärischen Kapazitäten, weil Terrorismus nicht mit militärischen Mitteln beseitigt

www.interhanf.com

Das Eckthema Die Superbong

4. Platz Dennoch kein Grund zur Freude: auch bei der SPD werden die Rufe nach einer gesetzlichen Verschärfung lauter. Zudem haben viele Bundesländer weitere Verschärfungen in ihren Ländern angekündigt, gerade hohe Geldstrafen sollen weiter vom „illegalen Sprayen“ abschrecken. Und was sagen die Sprayer dazu? Wirkt die Repression? Karsten, 19, aus Berlin ist stinksauer über den Umgang mit Graffiti: „Wir sind Künstler, die eine Plattform brauchen. Statt uns zu verfolgen, müssen wir gefördert werden. Und Schmierereien von irgendwelchen Idioten wird es immer geben, aber das sind meist keine Sprayer. Zudem wird von der Politik völlig vergessen, dass das größte Problem die zu wenig legalen Wände sind. Zwar bemühen sich viele Städte Flächen zur Verfügung zu stellen, scheitern aber meist am Geld. Da stellt sich schon die Frage, ob das nicht etwas verlogen ist, einfach die Gesetze zu verschärfen. Außerdem wird es nichts bringen, ich werde weiter sprayen!“ Einen umfassenden Überblick über legale Flächen für Sprayer (walls of fame) in verschiedenen deutschen Städten findet ihr bei HipHop.de: www.hiphop.de/de/home.cfm?p=217&CFID=3446391&CFTO KEN=4613088 Über diese Seite kommt ihr zu einigen Web-Adressen, wo Verhaltensregeln im Falle von Beschuldigung und Verhaftung mitgeteilt werden: www.inforiot.de/thema/graffiti.php Der Klassiker unter den europäischen Graffiti-Websites: Europäisches Institut für Graffiti-Forschung http://graffiti.netbase.org Katrin Schmidberger

Europawahl 2004 – ein Blick in die Wahlprogramme.

werden kann. Quellen für Terrorismus und Fundamentalismus sind unter anderem die rigide Ausbeutung der Länder der südlichen Hemisphäre durch die kapitalistischen Industriestaaten des Nordens, die kulturelle Arroganz gegenüber dem Süden, die Missachtung eines umfassenden ökologischen Wandels, die Schwächung der UNO, der Bruch des Völkerrechts und die Rüstungsexporte. Es ist verhängnisvoll, terroristische Bedrohungen mit militärischen Mitteln, mit Intervention und Kriegen, gar mit Präventivschlägen, beseitigen zu wollen. Vielmehr muss die EU im Rahmen ihrer Außenund Sicherheitspolitik eine an den Ursachen orientierte Strategie gegen den Terrorismus entwickeln und dazu beitragen, einem solchen Vorgehen international zum Durchbruch zu verhelfen. Terroristen müssen unter Wahrung rechtsstaatlicher Prinzipien effizient verfolgt und der internationalen Strafgerichtsbarkeit zugeführt werden. Ihre Finanzquellen, vor allem der Drogenund Waffenhandel, sind trocken zu legen.“ Bündnis 90 / Die Grünen „Wichtig ist, dass dem Ziel eines hohen Gesundheitsschutzniveaus auch außerhalb des unmittelbaren Gesundheitssystems Geltung verschafft wird. Wir unterstützen deshalb die europäischen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und zur Arbeitsplatzsicherheit. Im Rahmen einer umfassenden Umwelt- und VerbraucherInnenpolitik setzen Bündnis 90/Die Grünen sich für strenge gesundheitliche Standards und Grenzwerte ein. Dort wo es bewährte europäische „Best Practice“-Standards gibt, etwa in der Behandlung von Brustkrebs, ermöglichen wir die zügige europaweite Umsetzung. Wir wollen eine zielgruppenspezifische Gesundheitsforschung und -förderung unter den Aspekten Geschlecht, Alter und kulturelle sowie soziale Herkunft. Wir befürworten das Aktionsprogramm der EU zu europaweiten Gesundheitsproblemen, wie zur AIDSAufklärung, zum Kampf gegen den Krebs, zur Suchtprävention

sowie zur Erforschung und Therapie seltener Krankheiten. Um mehr Erkenntnisse über die Rolle von Schadstoffen bei der Entstehung von Krankheiten zu erhalten, wollen wir die Umwelt- und Präventivmedizin und die Synergienforschung fortentwickeln und besonders unterstützen. Wir setzen uns für eine Bestandsaufnahme und kritische Bewertung des UNProgramms gegen Drogen ein.“ „Besondere Probleme bei der grenzüberschreitenden Verfolgung von Kriminalität stellen sich bei Menschenhandel, Geldwäsche und Terrorismus. Diese können nur im europäischen Kontext bekämpft werden, genauso wie die derzeitige Form des illegalen Drogenhandels. Diese können nur in europäischer Kooperation effektiv bekämpft werden. Allerdings hat die EU gerade in der Terrorismusbekämpfung seit dem 11. September 2001 Schnelligkeit vor Gründlichkeit walten lassen. Damit die sensible Balance zwischen Freiheit und Sicherheit wieder ins Gleichgewicht kommt, fordern Bündnis 90/Die Grünen, dass hier nachgebessert wird. Beim Kampf gegen Terrorismus darf es keinen Rabatt bei den Menschenrechten geben. Jede Einschränkung von Freiheitsrechten muss sich an die Grundund Menschenrechte halten und mit effektiven Rechtsmitteln überprüfbar sein. Im Sinne des erweiterten Sicherheitsbegriffs müssen Prävention, Repression und Ursachenbekämpfung in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. In der Drogenpolitik wollen wir verhindern, dass Mitgliedstaaten, die neue Wege gehen wollen, indem sie etwa weiche Drogen legalisieren, zur Anwendung von einheitlichen Mindeststrafen verpflichtet werden. Drogenpolitik sollte künftig als Teil der Gesundheitspolitik bearbeitet werden, anstatt nur unter dem strafrechtlichen Aspekt.“


6 news Das Eckthema Die Superbong

Ein Beitrag von Hans Cousto

5. Platz Cannabis-Verbot Internationale Abkommen, bei denen die Bundesrepublik Vertrags-partner ist und die gegen unsere Verfassung verstoßen, können keine Bindungswirkung entfalten. Sie sind wegen Verstoßes gegen die Verfassung unwirksam. Deswegen kann z. B. die so genannte Single Convention von 1961 keine Verpflichtung für den Gesetzgeber enthalten, in Ausführung dieser Vereinbarung verfassungswidrige Gesetze zu erlassen. Dies ergibt sich nicht nur aus unserer Verfassung selbst (Art. 20 Abs. 3 Grundgesetz), sondern auch aus der Single Convention. Dort heißt es in Artikel 36 (Strafbestimmung): „Jede Vertragspartei trifft vorbehaltlich ihrer Verfassungsordnung. . . ." Die Single Convention stellt demnach die Ausführung der in der Übereinkunft festgehaltenen Verpflichtungen ausdrücklich unter den Vorbehalt der jeweiligen nationalen Verfassungsordnung. Darüber hinaus ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass die Single Convention auch nicht zur Bestrafung des Konsums der Stoffe zwingt, die zum Gegenstand der Kontrolle gemacht werden (hierzu gehören auch die Cannabis-Produkte). In Artikel 2 Absatz 5b wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass jede Vertragspartei „im Hinblick auf die in ihrem Staat herrschenden Verhältnisse" das Mittel wählen darf, das sie für am geeignetsten hält, um die Volksgesundheit und das öffentliche Wohl zu schützen. Es steht danach im Belieben des jeweiligen Vertragslandes, welches Mittel es für geeignet hält, um den Verkehr und den Konsum mit den unerwünschten Stoffen zu unterbinden. Dies muss nicht zwangsläufig die Bestrafung sein. Demgemäß heißt es im Artikel 36 des Abkommens:

Feuer auf Caspers-Merk Die mangelhaften Informationen zu „Internationale Abkommen“ von Caspers-Merk

Marschiert für euer Recht Hanfmove in Hamburg

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Am 19. Juni gibt es wieder einen Hanfmove in Hamburg. Nach einer einjährigen Pause formierte sich nun um den Legalisierungsaktivsten Stephan Hog und das Hanf Journal ein Team von furchtlosen Streitern, die sich für eine Wiederauflage der Demonstration engagierten. Nach den Rückschlägen, welche die Demo in den letzten Jahren erfahren hatte, könnte dies ein neuer Schritt hin in Richtung „Liberales Hamburg“ werden. Aber nur wenn ihr auch helft und zur Demonstration erscheint. Zwar ist nun im Gegensatz zu 2002 nicht mehr mit einem Hardliner namens Schill in der Regierung zu rechnen, doch auch die konservative Alleinregierung machte in letzter Zeit immer wieder deutlich, dass sie ihre rückschnittige Drogenpolitik fortsetzen wird. Da noch unter Schill mit einem großen Polizeieinsatz gegen den Hanfmove, der damals von Sven Meyer (www.hanffest.de) alleine organisiert wurde, vorgegangen wurde, entschloss man sich dieses Jahr für ein größeres Bündnis. Unter anderem war es so möglich, Organisationen wie den „Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit e. V.“, den „Verein für Drogenpolitik e. V.“ oder auch den „Deutschen Hanf Verband“ für diese Demonstration zu gewinnen. Auch die beiden Zeitungen Hanf Journal und „mushroom“ mischten an vorderster Front bei der Organisation mit. Der größte Dank steht hier jedoch Stephan Hog zu, der für das „Bundesnetzwerk Drogenpolitik bei den Grünen“ (BND) wohl die meiste Arbeit übernahm. Die Demonstration startet am Hauptbahnhof, wird vor dem Axel-Springer-Haus einen Zwischenstopp einlegen, um bei den Fischauktionshallen zu enden. Natürlich sind auch wieder einige Redner, DJs und manch schöne Stände geplant. Nun ist nur noch zu hoffen, dass genügend Menschen am 19. Juni erscheinen, damit die Rufe nach einer Legalisierung und einer humanen Drogenpolitik in Hamburg nicht länger ungehört verhallen. www.hanfmove.de Teo Nanacatl

„[...] b) Ungeachtet des Buchstabens a können die Vertragsparteien, wenn Personen, die Suchtstoffe missbrauchen, derartige Verstöße begangen haben, entweder an Stelle der Verurteilung oder Bestrafung oder zusätzlich zu einer solchen vorsehen, dass diese Personen Maßnahmen der Behandlung, Aufklärung, Nachbehandlung, Rehabilitation und sozialen Wiedereingliederung nach Artikel 38 Absatz 1 unterziehen." Diese Bestimmung belegt, dass der nationale Gesetzgeber durch internationale Abkommen nicht gezwungen ist, mit den Mitteln des Strafrechts Drogenkonsum zu bekämpfen. Dennoch behauptet Caspers-Merk immer wieder, dass eine Legalisierung von psychotropen Cannabis-Produkten aufgrund internationaler Abkommen nicht möglich sei.

Deutschland gegen diese rechtlich verankerten Säule des Binnenmarktes. Das EU-Recht regelt ganz klar, dass der Staat erst einmal den „technischen oder wissenschaftlichen Beweis“ für die Gefährdung der Gesundheit erbringen muss, bevor er ein Produkt eines anderen EU-Staates für illegal erklären kann. Der wissenschaftliche Nachweis des Gegenteils ist gemäß oben erwähnter Studie jedoch bereits erbracht. Somit ist es gemäß EU-Recht völlig ausgeschlossen, dass Deutschland niederländische Zuchtkisten für Zauberpilze kriminalisieren darf. Zu diesen Widersprüchen zwischen deutschem (Un)recht und EURecht gibt es bislang keinen Kommentar der Bundesdrogenbeauftragten Caspers-Merk.

Das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung besagt, dass in allen Bereichen, die nicht Gegenstand einer Harmonisierungsmaßnahme auf Gemeinschaftsebene waren oder durch Maßnahmen der Mindestharmonisierung oder optionellen Harmonisierung abgedeckt sind, jeder Mitgliedsstaat verpflichtet ist, Produkte in seinem Hoheitsgebiet zu akzeptieren, die legal in einem anderen Mitgliedsstaat der Gemeinschaft hergestellt und vermarktet werden.

Forderung nach Neutralität im drogenpolitischen Diskurs Mit ihren einseitigen und tendenziösen rechtlichen Ausführungen verstößt die Drogenbeauftragte gegen die Forderung der Drogen- und Suchtkommission im Bundesministerium für Gesundheit nach mehr Neutralität im drogenpolitischen Diskurs. Die hochkarätige Drogen- und Suchtkommission hat im Auftrag des Ministeriums die Auswirkungen der gegenwärtigen Drogenpolitik analysiert. In ihrem Bericht übt die Kommission mitunter heftige Kritik an der Vorgehensweise der politisch Verantwortlichen und fordert neue Wege in der Drogenpolitik und empfiehlt zudem die ersatzlose Streichung bestimmter Paragraphen aus dem Betäubungsmittelgesetz. Die Kommission formuliert in der „Zusammenfassung der wichtigsten Empfehlungen“ die erste Empfehlung an die Bundesregierung und dem Bundesministerium für Gesundheit mit den unmissverständlichen Worten [S. 38 des Berichtes]:

Aufgrund der Fakten der staatlichen niederländischen Studie (nach der Zauberpilze keine gesundheitliche Gefährdung darstellen) können frische Zauberpilze in den Niederlanden legal produziert und verkauft als auch exportiert werden. Das EU-Recht erlaubt den ungehinderten Export in alle EU-Staaten. Mit dem im BtMG verankerten Zauberpilzverbot verstößt

„In der gesellschaftlichen, fachdisziplinären und verbandlichen Diskussion über die Zielsetzungen und Methoden der Suchtprävention sollten staatliche Verwaltung und Politik nicht vorschnell bestimmte Richtungen (implizit oder explizit) durch eigene Wertungen vorgeben und dadurch Freiräume für einen offenen und ggf. auch kontroversen Dialog einengen.“

Zauberpilzverbot In den Artikeln 28 bis 30 EG-Vertrag ist der Grundsatz des freien Warenverkehrs verankert, der es den Mitgliedstaaten, außer unter besonderen Voraussetzungen, verbietet, in Bereichen, die nicht einer gemeinschaftlichen Harmonisierung unterliegen, Handelshemmnisse aufrechtzuerhalten oder zu errichten.


7 news Hanf Journal-Leser würden Körmit wählen! Nachdem ihr uns das im März diesen Jahres so eindeutig gezeigt habt, ließen wir unseren kleinen grünen Kompagnon aus den USA einfliegen um mit seiner Hilfe eine beispiellose politische Karriere zu starten. Der Deal war folgender: Das Hanf Journal macht Körmit zum Bundeskanzler und er befreit dafür das Hanf.

Das Eckthema Die Superbong

Da man diesen Posten für gewöhnlich am einfachsten an der Spitze einer etablierten Partei erreicht, ließen wir Körmit direkt mit den jeweiligen Parteivorsitzenden in Verhandlung treten. Denn ob eine Partei einer Kooperation mit ihm würdig ist, entscheidet sich natürlich anhand ihrer Antworten auf so elementare Fragen wie die nach der Farbe der Polizeiautos.

6. Platz

Bisher antworteten nur Lothar Bisky (PDS) und Franz Müntefering (SPD). Letzterer gab zur Kenntnis, dass er für solchen Unsinn keine Zeit habe. Wir wünschen ihm viel Durchhaltevermögen für die Zeit, in der Deutschland von der Seerose aus regiert wird. Prinzipiell ist dies sowieso nicht so schlimm, da die SPD bei der fast repräsentativen Leserumfrage des Hanf Journals auf gerade einmal sieben Prozentpunkte kam. Damit sich jeder unserer Leser selbst ein Bild machen kann, welche Partei er gern im Rücken unseres einzig wahren Regenten sehen würde, drucken wir

Körmits Weg zur Weltherrschaft

. . . Na, das lässt sich ja schon einmal ganz interessant an. Wir danken Herrn Bisky jedenfalls schon einmal für seine ausführliche Antwort. Selbst Körmit der Frösch, beteuerte gegenüber dem Hanf Journal, dass er bezüglich des Briefes sehr angetan sei. Seine Zuneigung stellte er jedoch noch unter Vorbehalt, denn schließlich könnten noch weitere Antworten aus anderen Parteien eintreffen. Eine Zusammenarbeit mit der PDS schloss er aber uns gegenüber nicht aus.

den Briefwechsel mit der PDS und alle weiteren, die vielleicht noch eintrudeln werden, an dieser Stelle ab. Körmit der Frösch: „Beharren Sie weiterhin auf der Farbe Grün für die Polizeiautos? Meiner Meinung nach wirkt das Angehörigen meiner Rasse gegenüber (wie sie vielleicht schon gemerkt haben, ich bin ein Frösch) diskriminierend. Mein alternativer Vorschlag wäre Rosa. Wie steht Ihre Partei dazu?“ Lothar Bisky (PDS): „Ich beharre nicht auf der Farbe Grün. Möglich wäre auch die Farbgebung nach Insassen: Blau für männliche Polizisten, Rot für Polizistinnen und Gestreift für gemischte Doppel. Allerdings fühlen sich dann sicher die Blaumeise und ihr Artgenosse, die Rotbauchunke, diskriminiert. Hauptsache die Autos sind dort, wo sie wirklich gebraucht werden, und ihre Insassen sind bürgernah – dann ist die Farbe fast egal.“ Körmit der Frösch: „Sind Sie wie ich der Meinung, dass alle Drogen für die politische Führungsriege in Deutschland legalisiert werden sollten? Damit hätten wir die Prohibition vollkommen gesichert, da kein Politiker mehr im Verbot ein Problem erkennen wird, schließlich ist sein Koks, Weed, Heroin und so weiter gesichert.“ Lothar Bisky (PDS): „Ich würde die Legalisierung auf Fußballtrainer, Moderatoren und Maler ausweiten, weiterhin auf alle Fußballbegeisterten, Fernsehzuschauer und Kunstinteressierten. Allerdings nur für weiche Drogen, die in der Region gedeihen. Das würde auch regionale Wirtschaftskreisläufe ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen. Allerdings darf das Recht auf Rausch nicht zulasten der Gesundheit gehen.“

Ein Frosch übernimmt Deutschland

Körmit der Frösch: „Denken Sie nicht auch, dass es Zeit wäre, der steigenden Parteienverdrossenheit in Deutschland entgegen zu treten? Die Wahlen und Wahlkämpfe müssen einfach wieder zuschauerfreundlicher werden. Hierbei gilt es, dass die Politik auf den Menschen zugehen muss und nicht umgekehrt. Als Vorbild für neue Wahlen sollten daher Formate, wie „Deutschland sucht den Superstar“ dienen und die Mobilisierungsmöglichkeiten einer „Ted-Abstimmung“ genutzt werden. Die Kandidaten sollten bei den Auftritten Wettbewerbe im Weitsprung, Hochsprung und Fliegenfangen absolvieren. Außerdem wären auch Nacktfotos, die zur Abstimmung vorgelegt werden müssen interessant. Wie sehen Sie das?“ Lothar Bisky (PDS): „Interessanter sollten Wahlkämpfe schon sein, aber haben Sie sich das mit den Nacktfotos wirklich gut überlegt? Und meinen Sie ernsthaft, „DSDS“ hätte vertretbare Ergebnisse gebracht, sodass das Prinzip auf die Politik übertragbar ist? Alexander Klaws als Bundeskanzler? Fliegenfangen ist sicher eine Alternative – Frösche wurden in der Politik schon genug geschluckt. Allerdings ist die Auswahl der Wettbewerbsdisziplinen durch Sie doch recht einseitig. Wollen Sie sich wirklich bei Ihrem Start in die Politik unlautere Wettbewerbsvorteile verschaffen? Sie wissen doch, unabhängige Medien wie das Hanf Journal decken alles auf. Meinerseits befürworte ich alles, was ein Mehr an Inhalten verspricht und sich gegen oberflächliche Phrasendrescherei richtet, um der Parteienverdrossenheit entgegen zu wirken.“

Einen weiteren in der deutschen Politik konnte sich Körmit der Frösch uns gegenüber nicht mehr vorstellen. So zeigte er zwar schon erste Anzeichen des typischen Politikerdaseins, in dem er uns nicht mitteilte wen er als Partner präferiere, er sich hohe Wahlziele von 81 Prozent setzte oder auf Anfragen von uns nur schleierhaft antwortet, dennoch bleibt seine klare Sprache: „Ich werde durch Deutschland gehen und alles besser machen!“ Hier zeigt Körmit der Frösch immer wieder, dass er eben durch Programmatik und Inhalt und nicht durch Polemik besticht. Wir bleiben natürlich für euch am Ball! . . .


8 wirtschaft Das Eckthema Die Superbong

Wirtschaftsticker Bei der neue Hanf-Messe in Berlin, der InterHanf, bewegt sich was. Unter www.interhanf.com findet ihr nun eine neue und informativere Homepage, mit Bildergalerien, informativen Links zu Berlin und allem Wissenswerten rund um die InterHanf +++ Wer endlich einmal wissen will, wie der neue Knaster Vanille wirklich schmeckt, bekommt nun eine tolle Gelegenheit dies auszuprobieren. Einfach frankierten Umschlag mit eurer Anschrift drauf an „Zentauri Handel u. Vertrieb, Hofstattstraße 178, 66333 Völklingen“ senden. Die Jungs von Zentauri werden euch dann eine Probepackung zum Testen zusenden. +++ Die Firma Hanfburg aus Hamburg warb bis vor kurzen auf einem Bus der HVV (Hamburger Verkehrs Verbund). Nachdem sich einige Hamburger Politiker beschwerten wurde dieser Vertrag nun rechtswidrig gekündigt. +++ Seit neuestem gibt es nun auch in Spanien und in Italien kostenlose Magazine über Cannabis. Das spanische stammt es aus dem Hause der Spannabis und das italienische gehört dem SoftSecrets Konzern an. +++

Das 1,5 Minuten-Knoppers Dass viele Hanf Journal Leser hin und wieder auf strange Ideen kommen, ist uns allmählich bekannt. Und manche dieser Ideen erreichen uns auch tatsächlich. So war es zumindest mit dem Vorschlag aus dem Onlineforum des Hanf Journals (www.hanfjournal.de), der uns erzählte, wie toll doch ein Knoppers nach 30 Sekunden in der Mikrowelle schmecken würde.

Der Phat-Filter

FILL & CHILL

All jene unter euch, die sich das Growen in der Wohnung oder in stillgelegten Lagerhallen zum Hobby gemacht haben, werden mit diesem speziellen Accessoire schon in Verbindung gekommen sein: dem Aktivkohlefilter. Ab einer gewissen Anzahl Pflanzen ist so etwas enorm wichtig, denn er filtert die Gerüche aus der Abluft, bevor diese die GrowKammer verlassen darf. Und wir alle wissen, wie stark so ein prächtig entwickeltes Weibchen stinken kann.

Sicher ist dir in der letzten Ausgabe die „FILL“-Anzeige ins Auge gesprungen . Viele fragten sich, was dass für ein neues Produkt ist, denn ein gut gebautes Mädel im Bikini-Höschen hat ja erstmals nicht so viel mit Kiffern zu tun.

Da gerade nichts Besseres zu tun war, rannten wir in den nächsten Supermarkt, kauften einen Achterriegel Knoppers und steckten diesen in die Mikrowelle. Um ehrlich zu sein erkannten wir geschmacklich nach 30 Sekunden bei 600 Watt noch keinen wirklichen Unterschied. Die drei Minuten bei 600 Watt waren hingegen eindeutig zu viel!!! Und so musste es schließlich der goldene Mittelweg sein, denn wahrlich: bei einer bis 1,5 Minuten bei 600 Watt schmeckte das Knoppers erstaunlich gut. „Irgendwas zwischen Bratwurst und etwas Süßem aus Holland“, meinten Teile der Farbenabteilung.

Natürlich gibt es auch hier bessere und schlechtere Modelle. Das unterscheidet sich vor allem durch die Aufnahmefähigkeit der Filter für Gerüche. Der Phat-Filter, der von Ikon International vertrieben wird, absorbiert 1,05 Gramm Gerüche pro Gramm Aktivkohle (Ja, Gestank kann ganz schön schwer sein!), das ist doppelt so viel wie ein durchschnittlicher Filter aus der Luft zu saugen in der Lage ist. Weitere Vorteile dieses speziellen Geräts sind seine ultraleichten Aluminiumkappen (für besseres Handling), die maschinell verdichtete Aktivkohle (das heißt mehr Inhalt fürs Geld) und das einzigartige „Anti Air Bypass“-System, das dafür sorgt, dass auch alle Luft schön brav durch den Filter fließt.

Auch von dem Hanf-Ressort gab für die 1,5 Minuten grünes Licht. Genau das Richtige für den Fressflash und auf jeden Fall mal wieder was Neues.

Wer mehr über die Funktionsweise von Aktivkohlefiltern wissen möchte, blättert weiter auf Seite 10.

Wenn ihr auch mal was Leckeres vorschlagen wollt, macht einfach mit, im Forum vom Hanf Journal . . . wir lesen uns.

www.dr-donners.de

„FILL“ ist der neue, vorgerollte Blunt aus natürlich gewachsenem Tabak, ohne Zusatz von Papier. „FILL“ ist der neue Knaller am Blunt-Himmel. Dr. Donners weiß ja schon immer was Kiffer wünschen: Möglichst wenig Stress, einfachste Handhabung auch nach dem dritten Blunt, perfektes Finish, alles 100 Prozent natürlich, ohne chemischen Zusätze - eine richtig coole Zigarre eben. Als Sahnehäubchen kommt „FILL“ mit einem bereits eingedrehten Filtertip, der für angenehm kühlen Rauch sorgt und einem die Krümel vom Hals hält. Ein Holzstäbchen zum einfachen Stopfen des guten Stücks ist ebenfalls beigepackt, sodass wirklich jeder überall einen Top-Blunt genießen kann ohne „durchzudrehen“. „FILL“ ist ab sofort in fruchtiger Erdbeere, schmackiger Vanille, knackiger Kirsche, peppiger Blaubeere und köstlichem Honig erhältlich. Ob’s irgendwann auch Vodka/Lemon oder Whisky/Cola geben wird, wissen wir zwar nicht, aber weitere leckere Sorten werden sicher bald folgen, sobald Blunt-Fans „FILL“ entdeckt haben und sich damit eindecken. Weitere Infos gibt’s beim Händler deines Vertrauens. Wir wünschen allen Stonern einen entspannten Sommer und FILL Spaß beim Chillen.


9 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:

Indoor Growing #6 Was lange währt, wird endlich gut

Die Ernte Hallo liebe Growing-Freunde! Dieses Mal hat mir der Besuch bei unserer Freundin Julia in Holland besonders viel Spaß gemacht. Nachdem ihr in der vorherigen Ausgabe erfahren habt, wie man die Kleinen richtig versorgt, durfte ich bei meinem dritten Besuch bereits über die Ernte berichten: „Hallo Paul!“, werde ich an der Tür in gewohnt freundlicher Weise empfangen. Julia ist guter Dinge. „Denn heute wird geerntet!“, freut sie sich. Deswegen rauchen wir auch erst einmal eine Ernte-Tüte, die sie extra für mich vorbereitet hat. Nebenbei berichtet sie über die Fortschritte ihrer Zucht: „Nachdem die Mädels in den letzten drei Wochen wie gewohnt noch einmal kräftig zugelegt haben, ist das Wachstum jetzt zum Erliegen gekommen.“ „Und woran erkennst du das?“, frage ich sie. „Die Pflanzen geben uns bestimmte Signale, wenn sie erntereif sind: Wenn zwei Drittel bis drei Viertel der weißen Fäden in den Blütenkelchen rötlich-braun gefärbt sind, ist das Maximum der Blüten- und THC-Produktion, welches erst in den letzten Wochen der Blüte erreicht wird, so weit überschritten, dass sie kaum noch weiterwachsen. Die Experten suchen mit einer Lupe nach gestielten Kopfdrüsen (Trichome) auf den Blüten. Diese werden zum Ende hin vermehrt gebildet und ihre rötlich-braune Färbung sollte deutlich zu sehen sein“, erläutert Julia, während sie den Joint ansteckt. „Hast du auch einen Tipp für Anfänger, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen?“ „Klar. Der häufigste Fehler ist, sich von den reifenden Buds verlocken zu lassen und zu früh zu ernten. Dabei wird oft einiges an Erntemasse und Wirkstoffgehalt verschenkt. Ab dem Tag, wo ihr meint ernten zu können, wartet ihr einfach noch eine Woche und erntet dann. Da kann man nichts falsch machen.“, rät Julia. Wenn der ersehnte Tag dann gekommen ist, wartet erst mal wieder Arbeit auf Julia: Die Pflanzen schneidet sie unten so ab, dass alle brauchbaren Triebe noch dran hängen. Den Rest lässt sie stehen um ihn zum erneuten Austreiben anzuregen. Dann hängt sie die Pflanzenteile kopfüber auf und entferne die großen Blätter. Während sie sich so abmüht, reicht sie mir den Dübel, damit ich noch breiter staunen kann. Zum Trocknen eignet sich laut Julia ein lichtgeschützter Raum mit konstanter Luftfeuchte und geringer Belüftung. Julia benützt einen Kleiderschrank, der mehrmals täglich gelüftet wird. „Wichtig dabei ist, nicht zu schnell zu trocknen, damit sich das typisch würzige Aroma der Buds richtig entwickeln kann.“, weiß Julia. Denn nach der Ernte sind die Blüten keinesfalls tot, sondern es finden wie in einem Apfel verschiedene Stoffwechselprozesse statt. Der wichtigste ist die Fermentation. Ein Vorgang, bei dem Mikroorganismen das Chlorophyll zersetzen, welches später beim Rauchen nur kratzt und ungesund ist. Die Farbe des Grases ändert sich dabei von grün in gelblich-braun. Auch wird bereits ein Teil der noch inaktiven Cannabinoid-Säuren in ihre wirksame Endform decarboxyliert. Deswegen hat frisch geerntetes Gras praktisch keine psychoaktiven Wirkungen. „Die Freude über das erste, eigene Gras mag zwar groß sein, aber schnelles Trocknen verdirbt den Geschmack“, warnt Julia. Sobald die äußeren Blüten knusprig trocken sind, die Stängel beim Biegen aber noch nicht brechen, trennt Julia sie von den Stängeln und Blättern. Die Blätter werden aber nicht weggeschmissen, sondern später weiterverarbeitet. Dann packt unsere Grow-Expertin die Blätter in atmungsaktive Behälter, wie Briefumschläge oder Pappkartons, wo sie noch langsamer weiter trocknen, bis die Stängel beim Biegen knacken. „Wer seine Ernte etwas verschönern will, kann noch die Blattspitzen entfernen – das nennt man Maniküre.“, erklärt mir Julia altklug. Die getrockneten, harzigen Blätter können, genauso wie die Blüten, zu Haschisch oder Öl weiterverarbeitet werden. Wenn es nur wenige sind, kann man einfach einen Tee oder Kuchen daraus machen. Den Harzstaub erhält man durch Sieben des getrockneten Materials in speziellen Apparaten, so genannte Pollinatoren. Kleine Mengen kann man auch in statisch aufladbaren Behältern, wie Plastik- oder Metalldosen, schütteln und den Staub mit den Fingern einsammeln. „Das kann man mit in einen Joint rollen oder zur Mischung hinzugeben.“ „Und größere Mengen?“, frage ich interessiert. „Weil der Staub schnell an Wirkstoff verliert, wird er mit etwas Wasser oder Tee nach und nach zu einer Kugel gerollt. Dabei erhält man klebrig-schwarzes Hasch mit ausgeprägtem Törn. Größere Mengen kann man in eine Plastik-Tüte wickeln und in die Schuhe unter die Sohlen legen und ein paar Stunden umherlaufen, oder in Hand- bzw. Buchpressen verarbeiten. Besonders gut eignen sich beheizbare Pressen“, fügt sie hinzu. „Ich hab’ da was von Eiswasser gehört . . .“, schaue ich sie fragend an. „Ja, die neue Methode, bei der das Blatt- und Blütenmaterial (kein Hasch) zwischen Eiswürfeln zerrieben und dann durch spezielle Siebe das Harz aufgefangen wird.“ Der Trick dabei ist, dass die Harzdrüsen gefrieren, durch die Reibung abbrechen und in den Sieben hängen bleiben. Weil die Pflanzenfasern nass sind, werden sie nicht zerrieben und können das Produkt nicht verunreinigen. Neben der mechanischen Trennung der Harze, durch Pollinieren, kann man die Cannabinoide auch direkt auf chemischem Wege extrahieren. Dazu benötigt man ein Lösungsmittel, wie Alkohol, Fett oder Flüssiggas. Die Methode,

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

bei der Flüssiggas durch einen Behälter mit Gras und einem Sieb am Ende geleitet wird und unter zurückbleiben des Öls verdampft, geht zwar am schnellsten, ist aber wegen der Explosionsgefahr a u c h a m g e f ä h rlichsten. Wesentlich einfacher und sicherer ist es, das Gras drei bis vier Wochen in mindestens 40-prozentigem Alkohol einzulegen und dann die Pflanzenreste mit e i n e m Te e b e u t e l abzufiltern. Das geht auch mit Hasch, wobei das Gebräu immer eine rötlichbraune Färbung annimmt – das sind Es ist Ernte-Zeit dann die reifen Harze und Öle. Wenn man über 95-prozentigen Alkohol (Trinkspiritus aus der Apotheke – kein Billig-Spiritus!) verwendet, kann man ihn hinterher verdampfen lassen und erhält so ebenfalls Öl.

Die reifen Buds in ihrer vollen Pracht

„Wer keinen Alkohol mag, kann das fein gehäckseltes Material einigen Minuten lang bei 50 bis 60 Grad Celsius in Butter auflösen und nach Belieben abfiltrieren.“ Die Butter wird in eine Form gegossen, wo sie abkühlt und wieder fest wird. So kann Julia sie einige Wochen lang im Kühlschrank aufbewahren und bei Bedarf zu Gebäck verarbeiten. Wie ihr eure Ernte langfristig am besten lagern könnt, ohne dass sie an Wirkstoffen verliert und was Julia mit den stehengebliebenen Trieben vorhat, erfahrt ihr das nächste Mal.

Indoor Growing Tipps #6

Der Unterschied zwischen Indica(hinten) und SativaGenetik (vorne) ist bei diesen Buds deutlich zu erkennen

1. Die Pflanze ist erntereif, wenn zwei Drittel bis drei Viertel der weißen Fäden in den Blütenkelchen braun geworden sind.

2. In den letzen Wochen legen die Pflanzen noch einmal kräftig zu, bevor das Blütenwachstum zum Erliegen kommt, deswegen lieber etwas später ernten als zu früh.

3. Zum Trocknen eignet sich ein lichtgeschützter Raum mit konstanter Luftfeuchte und geringer Belüftung – denkt dran, auch dabei „stinkt“ es gewaltig.

4. Es ist wichtig langsam zu trocknen, damit sich das angenehme, typisch würzige, Aroma entwickeln kann. 5. Nach der Ernte finden in den Blüten verschiedene Stoffwechselprozesse statt, z. B. die Fermentation, bei der das Chlorophyll durch Mikroorganismen abgebaut wird. 6. Sobald die äußeren Blüten knusprig trocken sind, die Stängel beim Biegen aber noch nicht brechen, werden sie von den Stängeln und Blättern getrennt und in atmungsaktiven Behältern, wie Briefumschlägen oder Pappkartons, noch langsamer weiter getrocknet.

7. Die getrockneten, harzigen Blätter können, genauso wie die Blüten, zu Haschisch, Butter oder Öl weiterverarbeitet werden

8. Die mechanische Trennung der Harzdrüsen (Pollinieren) erfolgt in statisch aufladbaren Behältern, mit Eiswasser oder im so genannten Pollinator. Der Harzstaub wird durch Pressen zu Haschisch verarbeitet.

9. Für die chemische Extraktion der Cannabinoide wird ein Lösungsmittel wie Alkohol, Fett oder Flüssiggas benötigt. Dabei erhält man Hasch-Öl, Gras-Likör oder THC-Butter.

Der Rest der Pflanze wird zum erneuten Austreiben angeregt


10 jorges guerilla growing Das Eckthema Die Superbong

Jorges Grow Corner

Growing leicht gemacht!

>>Wenn der Nachbar zweimal schnüffelt! Text: Jorge Cervantes Übersetzung: Dirk Rehahn

Wenn es heiß ist, dann verkrustet die Erdoberfläche auch leichter. Die Erde zieht sich schneller zusammen und hinterlässt so einen Spalt zwischen Topfrand und Erde. Das Gleiche kann natürlich auch Indoor passieren. Deshalb lockern viele die Erdoberfläche immer wieder auf. Entstehende Spalten füllen sie mit Erde, damit das Gießwasser gleichmäßig aufgenommen werden kann, und nicht nur von der trockenen Kruste abperlt und an den Seiten vorbei läuft.

Jorges Garten Kalender Juni 2004 Outdoor:

Der letzte Frost ist vorbei, also können jetzt noch Same direkt draußen in die Erde gesetzt werden. Aber Vorsicht: Diese brauchen jetzt von Anfang an mehr Aufmerksamkeit und Wasser, damit sie sich noch voll entwickeln können. Pflanze Sämlinge und Setzlinge nach draußen. Beim Umtopfen den Stängel bis zum ersten richtigen Blattpaar eintopfen. Der unterirdische Teil des Stammes wird Wurzeln schlagen. Dadurch wird die Pflanze kompakter. Denkt dran: Abhärten vor dem Aussetzen. Wisst ihr nicht mehr wie?? Dann ab zu www.hanfjournal.de, in der Rubrik Growing, steht es in meinem Kalender vom Mai! Schützt eure Pflanzen vor Raupen, Schnecken, Hasen und Rehen. - Schneckenkorn gegen Schnecken - BT (Bazillus Thuringiensis) gegen Raupen und Maden - Und einen kleine Haube aus Hasendraht schützt gegen Hasen und Rehe, bis sie groß genug sind, und keinen Schutz mehr brauchen . . . Der Wasserbedarf nimmt von Juni bis Anfang September beständig zu! Nimm nur dann Flüssigdünger, wenn du ohne Probleme jede Woche gießen kannst. Ansonsten sorge mit entsprechendem Langzeitdünger vor! Achte auf die Höhe deiner Pflanzen! Binde sie herunter, um die Gefahr der Entdeckung zu minimieren. Schütze die Pflanzentöpfe vor direktem Sonnenlicht, um die Wurzeln vor Überhitzung zu bewahren.

Indoor:

Halte die Temperatur indoor immer unter 30 Grad Celsius, um beste Resultate zu erzielen. Die Luftfeuchte nimmt indoor oft zu, wenn es draußen heißer wird. Halte die Temperaturen in der Nacht um zehn Grad kälter als am Tag und lasse den Ventilator die Nacht durchlaufen, um Kondenswasserbildung zu vermeiden. Die Pflanzen verbrauchen bei Hitze mehr Wasser als sonst, aber die gleiche Menge an Nährstoffen. Verdünne die Nährlösung entsprechend! Spüle die Pflanzen einmal pro Monat mit einer sehr leichten Düngerlösung Dran denken, rechtzeitig neue Stecklinge zu schneiden. Und natürlich immer wieder die Unterseiten der Blätter auf Schädlinge untersuchen! Denkt dran, bei Hitze riecht alles intensiver – also nicht am Filter sparen . . . oder wollt ihr ungebetene Erntehelfer? Mehr Bilder und englischen Orginaltext findet ihr unter www.hanfjournal.de

Gewinnen! Gewinnspiel:

Jorges Grow-Frage des Monats:

Wie filtert Aktivkohle Gerüche? Antworten bitte an gewinnen@hanfjournal.de mailen und auf eines von fünf Phat Caps, die Aktivkohlefilter. Mehr zu diesen Filtern findet ihr auf Seite 8. Und damit der Filter auch gut in euren Growschrank passt, dürfen die Gewinner die Größe des Filters frei wählen! Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, die Daten werden nach der Verlosung gelöscht und der Einsendeschluss ist der 26. Juni 2004.

Beim Gießen achten professionelle Grower immer darauf, dass mindestens 20 Prozent des Wassers wieder unten heraus laufen. Also einen Liter gießen, warten, bei Bedarf noch einen und so weiter, bis das Überschusswasser unten wieder abläuft.

Diesmal ein paar Surftipps vorweg: Willst du mehr über die Anzucht einer ganz speziellen GrasSorte wissen? Wenn du Englisch lesen kannst, check www.overgrow.com, mit über 75.000 registrierten Mitgliedern die größte Grow-Seite im Netz. Dort gibt es seit circa sechs Monaten auch den „Strain Guide“ mit über 760 verschiedenen Sorten von 64 Züchtern. Es gibt schon 529 Berichte mit über 4.000 Bildern zu den Sorten, geschrieben von Growern weltweit, die jedem bei der Auswahl und richtigen Aufzucht der Lieblingssorte helfen können. Und wenn ihr einen Samenkauf über das Netz tätigen wollt, so empfiehlt sich vorher ein Blick auf www.seedbankupdate.com. Dort führt ein Freund von mir, „Green Man“, seit sechs Jahren schon ein wöchentlich aktualisiertes Register mit vielen Samenbanken und Versand-Händlern. Er sammelt alle Informationen, die er bekommen kann und schafft so eine möglichst objektive Bewertung der verschiedenen Anbieter. Meiner Meinung nach eine exzellente Seite. Falls du immer noch keinen Samen gesät hast, so wird’s langsam höchste Zeit, oder es vergeht ein weiteres Jahr, in dem du den kostenlosen Growschrank „Natur“ nicht genutzt hast. Sämlinge und Stecklinge können jetzt ohne Bedenken nach draußen, auch Samen können jetzt wohl überall in Deutschland direkt draußen gesetzt werden. Tatsächlich warten auch viele Spanier bis Anfang Juni, um ihre Pflanzen raus zu setzen. Ab Juni kann es tagsüber schon richtig heiß werden, was dazu führt, dass die Pflanzen draußen auf einmal viel Wasser brauchen. Meine Outdoor-Pflanzen brauchen jetzt schon zwei bis vier Liter am Tag. Zur Kontrolle, ob die Pflanzen Wasser benötigen steckt man einfach den Finger bis zum ersten Glied in die Erde. Ist sie trocken, muss wieder gegossen werden.

Wenn die Pflanzen draußen in der direkten Sonne stehen, beschatten viele Profis ihre Babies über die Mittagshitze. Dadurch verdunstet nicht so viel Wasser und die Pflanzen bleiben kühler. Dies ist ungemein wichtig, da das Wachstum ab circa 30 Grad Celsius eingestellt wird. Schon gewusst, dass die Temperatur innerhalb der Blätter normalerweise sogar um zehn Grad höher ist als die Außentemperatur?! Auch die Geruchsprobleme nehmen mit steigender Temperatur zu. Diese Gerüche beseitigen viele Grower mit einem Aktivkohlefilter. Aktivkohle oder auch aktivierte Kohle ist Kohle, die mit Sauerstoff behandelt wurde, um Millionen kleiner Poren zu öffnen. Als Ergebnis erhält man eine Oberfläche von 300 qm bis zu 2.000 qm pro Gramm Kohle.(Ist dieser Wert realistisch????) Eines der Anwendungsgebiete von Aktivkohle ist die Geruchsneutralisation der Abluft von Indoor-Zuchtanlagen. Dabei werden die Geruchspartikel von der Oberfläche der Kohle gebunden, und so das Austreten des Geruches verhindert. Jetzt noch ein kleiner Tipp, wie man die Qualität und Haltbarkeit von Aktivkohle testen kann. Das geht ganz einfach und ist sehr schnell selbst gemacht: Wiege jeweils ein Gramm Aktivkohle von unterschiedlicher Herkunft ab und gebe sie jeweils in ein Glas mit Wasser. Schlechte Aktivkohle (mit einer geringeren Oberfläche oder schon voll besetzt) wird zu Boden sinken. Je besser die Kohle (mehr Oberfläche und damit auch mehr Luft in der Kohle), desto langsamer wird die Kohle sinken. Die beste Kohle schwimmt auf dem Wasser. Wichtig: Eine zu hohe Luftfeuchte verschlechtert die Filterwirkung! Das Wasser verstopft die Poren recht schnell. Beträgtdie relative Luftfeuchte 50 Prozent oder weniger, so erreicht man eine effektivere und längere Filterleistung. Ab 70 Prozent relative Luftfeuchte ist die Filterleistung stark eingeschränkt! Schon gewusst, dass ein Filter, der neu 100 kg wiegt, bis zu 300 kg wiegen kann, wenn er voll mit Gerüchen und Feuchtigkeit ist? Hättet ihr gedacht, das Gerüche so schwer sein können?


11 cool tour TEIL XI:

PSYCHOAKTIVA

Bislang wurden in insgesamt 34 Gattungen der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) psychoaktive Arten ermittelt, es dürften allerdings in Wirklichkeit viele mehr sein. Dabei enthalten die einzelnen Pflanzen nicht immer nur die Nachtschatten-typischen Tropanalkaloide, sondern auch andere Verbindungen, wie Cumarine, Alkaloide, Withanolide, Terpene, - ja sogar Benzodiazepine, z. B. Diazepam (= Valium®) in der Kartoffel. Diese führe ich hier allerdings nicht alle auf. Diesmal geht es (in geraffter Form) um die vier wichtigsten Alkaloide aus dem Reich der Solanaceae, nämlich Atropin – das in der Schulmedizin seinen festen Platz hat, die Verwandten Hyoscyamin und Scopolamin und das bekannte Nikotin. Allgemeines: Atropin ist ein Tropanalkaloid (C17H23NO3) und ist nah verwandt mit Cocain, Hyoscyamin und Scopolamin. Atropin wird bei Augenoperationen und Asthma sowie zur Narkoseeinleitung und bei Herzversagen eingesetzt. Hyoscyamin (C17H23NO3) wandelt sich unter Trocknung größtenteils in Scopolamin um und weist ein diesem analoges Wirkungsspektrum auf. Hyoscyamin findet als Mydriatikum und Spasmolytikum Verwendung und wird in der Behandlung der Parkinsonschen Krankheit und als Antidot bei Vergiftungen mit Phosphorsäure-Estern eingesetzt. Scopolamin (C17H21NO4) wird medizinisch u. a. als Schlafmittel verwendet. Das Alkaloid Nikotin (C10H14N2) ist die wohl bekannteste Nachschattendroge. Nikotin kommt in vielen Pflanzen vor und wird seit Tausenden von Jahren in der ganzen Welt genossen. Wirkungen und Gefahren Eine akute Tropanalkaloid-Vergiftung kennzeichnet sich symptomatisch in der Regel in krankhaft erhöhtem Pulsschlag, Pupillenerweiterung, Halluzinationen, geröteter, warmer und trockener Haut, u. U. in unregelmäßigem Herzschlag, Benommenheit bzw. Schläfrigkeit und motorischer Unruhe. Symptome bei Kindern sind Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle, Angstzustände und Harnverhalt. Bei den sehr niedrigen Nikotinwerten der hierzulande erhältlichen Zigaretten wird es selten zu einem Notfallgeschehen durch Nikotin kommen, es sei denn, es handelt sich um kindlichen Konsum. Wenn ein Kleinkind eine Zigarette isst, wird nicht nur das enthaltene Nikotin eine Gefahr darstellen sondern in noch höherem Maße die weiteren Inhaltsstoffe, wie Parfüme, Abbrennstoffe und andere toxische Substanzen.

Markus Berger

Psychoaktiva

lsd, psilocybin, dmt, meskalin, dom, 2c-b, mda,tropeine, ibogain, harmanalkaloide, isoxazole, ketamin, salvia divinorum, pcp, Amphetamin und Methamphetamin, Koffein, Cocain, Ephed safrol, mdma, ghb, mdea, bdb, opiate, heroin, methadon, fentanyle, valium, rohypnol, barbiturate

Nachtschatten-Alkaloide

Das Eckthema Die Superbong

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Dr. med. Franjo Grotenhermen ist Mitarbeiter des nova-Instituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf:

Klüger werden mit dem Hanf Journal Macht kiffen träge? Gibt es das Amotivatiossyndrom? Der akute Konsum von Cannabis hat häufig einen dämpfenden, beruhigenden und träge machenden Effekt. Das ist eine allgemeine Erfahrung. Die Frage, ob sich diese Wirkung auf das gesamte Leben des Konsumenten überträgt, ist jedoch umstritten. Möglicherweise spielen das Alter des Konsumenten sowie Umfang und Häufigkeit des Konsums eine Rolle. Erschwert wird die Beantwortung der Frage dadurch, dass Ursache und Wirkung nicht immer leicht auseinander zu halten ist: Verursacht Kiffen Trägheit oder kiffen träge Menschen? Die Annahme, dass gewohnheitsmäßiger Cannabis-Konsum dem Konsumenten seine Energie und Motivation raubt, ist mindestens 100 Jahre alt. Sie wurde in einem ausführlichen Bericht über den Cannabis-Konsum in Indien aus den Jahre 1893 geäußert. Der Begriff Amotivationssyndrom wurde jedoch erst viel später, im Jahre 1968, von dem amerikanischen Wissenschaftler David E. Smith geprägt, der damit den Verlust des Wunsches, zu wetteifern und zu arbeiten, charakterisierte. Smith illustrierte das an zwei Fallbeispielen. In der Folgezeit wurde das Syndrom auch von einer Anzahl weiterer Wissenschaftler und Psychiater beschrieben und mit Einzelfällen belegt. Im Laufe weniger Jahre wurde die Existenz dieses Syndroms von vielen als Tatsache angesehen. Es gibt dabei allerdings ein grundsätzliches Problem, das Fallbeispielen grundsätzlich anhaftet und bei Wissenschaftlern als „Unvollständigkeit des klinischen Bildes“ bekannt ist. Es ist nicht überraschend, dass Cannabis-Konsumenten, die Kontakt mit Psychiatern oder Psychologen haben, häufig psychische Probleme haben, beispielsweise depressiv und demotiviert sind. Genauso wenig ist es überraschend, dass Cannabis-Konsumentinnen, die Kontakt mit Frauenärzten haben, häufig schwanger werden. Daraus lässt sich nicht folgern, dass Cannabis-Konsumenten häufiger als andere Menschen psychische Probleme haben oder häufiger schwanger werden. Bei den ersten Untersuchungen, die die Häufigkeit des Amotivationssyndroms in größeren Kollektiven untersuchten, waren die Ergebnisse dann auch nicht mehr eindeutig. Während beispielsweise eine Forschergruppe (Kupfer und Kollegen, 1973) bei Marijuana-Konsumenten Anzeichen für e i n e v e r m i n d e r t e M o t i v a t i o n u n d s c h l e c h t e re Studienleistungen feststellte, verzeichnete eine andere (Mellinger 1978) bei ihnen bessere Studienleistungen als bei

Nicht-Konsumenten. In Feldstudien mit gewohnheitsmäßigen starken Cannabis-Konsumenten in Gesellschaften mit einer langen Tradition des Konsums wie etwa in Costa Rica und Jamaika gelang es nicht, die Existenz des Amotivationssyndroms nachzuweisen. In den achtziger Jahren wurden zwei kontrollierte Studien zum Amotivationssyndrom durchgeführt. So beobachteten Halikas und seine Kollegen 97 gewohnheitsmäßige CannabisKonsumenten über einen Zeitraum von sechs bis acht Jahren und befragten sie auch zu möglichen Symptomen eines Amotivationssyndroms. Sie fanden nur drei Teilnehmer, die jemals eine Häufung dieser Symptome erlebt hatten. Ein anderer Wissenschaftler befragte 237 Sportstudenten, die regelmäßig, gelegentlich oder nie Cannabis konsumieren, hinsichtlich der Häufigkeit des amotivationalen Syndroms. Bei 5,6 Prozent der gewohnheitsmäßigen CannabisKonsumenten und 6,2 Prozent der Nicht-Konsumenten stellte er die Symptome eines solchen Syndroms fest. In einer umfangreichen australischen Untersuchung zu den Auswirkungen des Cannabis-Konsums heißt es: „Die Belege für ein amotivationales Syndrom unter Erwachsenen sind bestenfalls zweifelhaft. Die positiven Belege bestehen weitgehend aus Fallgeschichten und Beobachtungsberichten. Die kleine Zahl an kontrollierten Feld- und Laborstudien haben keine zwingenden Belege für ein solches Syndrom gefunden . . . Es ist trotzdem vernünftig zu folgern, dass falls ein solches Syndrom existiert, es relativ selten auftritt, selbst unter starken, chronischen Konsumenten“" (Hall, 1994, Seite 105). Es erscheint jedoch möglich, dass jugendliche CannabisKonsumenten und starke Konsumenten häufiger mit Motivationsproblemen zu tun haben. So heißt es in der Schlussfolgerung einer sehr umfangreichen Studie aus Neuseeland aus dem Jahre 2003, bei der 1.265 Personen von ihrer Geburt bis zum 25. Lebensjahr in regelmäßigen Abständen untersucht und zu verschiedenen Themen befragt worden waren: „Die Ergebnisse unterstützen die Ansicht, dass Cannabis zu einer Verminderung der Ausbildungsleistung bei jungen Menschen führt. Es ist wahrscheinlich, dass dies die Wirkungen des sozialen Kontextes reflektiert, innerhalb dessen Cannabis konsumiert wird, und nicht eine direkte Wirkung von Cannabis auf die kognitive Leistungsfähigkeit oder Motivation“ (Fergusson, 2003).


12 cool tour Das Eckthema Die Superbong

Drogen in der Schwangerschaft? man das Gefühl existenzieller Deplatziertheit überwinden oder zumindest anderweitig bekämpfen, um im besten Fall die eigene Unzulänglichkeit in realistische Zuvorkommenheit sich selbst und anderen gegenüber zu verwandeln.

Durch die Schubumkehr des Uterus in die Elterngeneration katapultiert, ändern sich Zeit, Raum und Einstellung zu so manchen Dingen. Frau sieht diesen kleinen Wurm vor sich und muss unweigerlich darüber nachdenken, was sie ihm fürs Leben mitgeben will. Das beginnt natürlich schon neun Monate vorher beziehungsweise eben dann, wenn frau erfährt, dass sie vorübergehend nicht mehr alleine in ihrem Körper wohnt. Alles, was durch Körperöffnungen und Sinnesorgane reinkommt, betrifft nun auch eine zweite Person. Die Entscheidung, Genussmittel zu sich zu nehmen, läuft ohne Ausnahme immer über die Formel + 1. Das kann manchmal ganz schön nerven, denn neun Monate sind lang. Bei Zigaretten, Alkohol, Pilzen, Energy Drinks und diversem chemischen Zeugs mag die Entscheidung zur Abstinenz leichter fallen (wohlgemerkt die Entscheidung, nicht die Durchführung – die hängt wohl eher von Gewöhnungsgrad und Willensstärke ab), zu negativ sind die kolportierten Auswirkungen, zu schlecht auch meist das Gewissen. Kaffee, Tee, den diversen Es in Nahrungsmitteln und ähnlichem werden manche ebenfalls entsagen, andere haben damit vielleicht überhaupt kein Problem. Wie steht´s nun aber mit dem Hanf? Viele Studien sind durchgeführt worden über dessen Schädlichkeit beziehungsweise Unschädlichkeit in der Schwangerschaft, und dies ist wohl auch sehr wichtig für Frauen, die auf ihn als Medikament zurückgreifen, denn bei Krankheiten, bei denen er zum Einsatz kommt, ersetzt er meist sehr viel risikoreichere Mittel. Und auch bei schwangerschaftsspezifischen Leiden wie zum Beispiel der Morgenübelkeit der ersten drei Monate kann Hanf von Nutzen sein, den Brechreiz lindern und überdies noch den Appetit anregen. Allerdings erscheint es doch zumindest fragwürdig, den Umstand, dass Hanf bei Schwangeren therapeutisch zum Einsatz kommt, als Zeichen völliger Unschädlichkeit und Vorwand zu nehmen, die eigene Unfähigkeit zu rechtfertigen und den Unwillen zu kaschieren, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern. Wo Hanf aus reinem Spaß an der Freud konsumiert wird, sollte frau sich doch überlegen, ob es notwendig ist, dies dem Ungeborenen zuzumuten. Denn erstens kommt es laut Ergebnissen der diversen Studien zwar zu keinen Schädigungen und Beeinträchtigungen. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass das Gegenteil der Fall und Hanfgenuss gut für das Kind ist. Zweitens fußen diese Studien ausnahmslos auf allopatischen Kriterien, welche zwar in typisch mechanistischer Weise körperliche und geistige Funktionstüchtigkeit anhand selektiver Kriterien überprüfen, für die fragile Einheit Körper–Geist–Seele allerdings im Allgemeinen wenig übrig haben. Es kann schon nachdenklich stimmen zu lesen, dass etwa „die Kinder lediglich in den ersten Wochen etwas schreckhafter seien, sich das aber legen würde“, so als ob dies für das Kind überhaupt nichts wäre. Ganzheitliche Lehren kämen hier naturgemäß zu einem anderem Schluss. Was gut für sich und das Kind ist, muss natürlich jede selbst entscheiden, und hie und da ein Seelenstreichler wird wohl kein Weltuntergang sein. Grundsätzlich gilt jedoch: Genussmittel sollte man genießen und nicht brauchen. Irgendwann sollte

Sind demnach bereits Schwierigkeiten vorhanden, auf Hanf zu verzichten, so kann frau den Zustand der Gravidität als Chance sehen und dazu nutzen, diese Abhängigkeit zu überwinden. Denn der Spruch „Liebe deine Nächste wie dich selbst“ wird bei uns seltsamerweise ja meist quasi von hinten angegangen, und auf den fremden Körper, der da in einer wächst, achtet man mehr als auf den eigenen all die Jahre zuvor. So wie man ja auch pflichtschuldig zu den diversen persönlichen, kirchlichen und sonstigen Festtagen alle anderen beschenkt, für sich selber aber kaum je einen vergleichbaren Aufwand startet. Diesbezüglich kann eine Schwangerschaft eine Chance darstellen, sich besser kennen zu lernen und den Umgang mit sich und den eigenen Ressourcen neu zu überdenken. Hanf als Linderungsmittel bei der Geburt indes wirft die Frage auf, ob eine Bewusstseinsveränderung über die bereits durch die körpereigenen Stoffe bestehende hinaus erwünscht ist in einer Situation, da alle Sinne und Kräfte durch die Geburtsarbeit gefordert sind. Auch seine Wirkung auf Blutdruck, Kreislauf, Motorik und (falls geraucht) Atemvolumen (während und nach der Geburt atmet man ja immer noch für zwei) sollten in Betracht gezogen werden. Zur Muskelrelaxation und geistigen Entspannung steht eine Vielzahl nicht bewusstseinsverändernder und nicht kreislaufbeeinflussender Pflanzendrogen zur Verfügung, welche alle einen vollwertigen Ersatz zu allgemeinmedizinischen Medikamenten bieten. Hierbei stellt sich natürlich auch die Frage, in welchem Bewusstseinszustand frau ihrem Spross bei der ersten Begegnung entgegentreten will, verändert oder nicht. Und auch die Tatsache, dass beim ersten Stillen THC den Weg in den Körper des Kindes finden kann, sollte bedacht werden. Ob Hanf waehrend der Schwangerschaft, bei der Geburt und/oder während der Stillzeit konsumiert wird oder nicht, ist eine sehr persönliche Frage und oftmals auch eher eine Sache der grundsätzlichen Einstellung, da dem Kind dadurch weder ein drittes Ohr wachsen noch ein Arm abfallen wird. Auch bei den Zigaretten gibt es ja Stimmen, die da meinen, das Kind würde lediglich kleiner und leichter zur Welt kommen. Es hat auch sicher seine Richtigkeit, dass Menschen mit all ihren Fehlern, Schwächen und diversen Süchten Nachwuchs bekommen, da darf man Mutter Natur schon vertrauen ;-) Die Frage ist eben, wie frau mit ihren Unzulänglichkeiten umgeht, und das sollte frau sich lieber zweimal überlegen, denn rückgängig machen kann man das nicht mehr, und schon vom Start weg Schuldgefühle dem Wurm gegenüber zu haben ist nix Feines. Ein Wort noch zu den Herren der Geschöpfe: Auch Passivrauchen ist Rauchen. Ausserdem fällt abstinent sein gleich viel leichter, wenn man es zu zweit angeht und das Zeug nicht dauernd vor die Nase gehalten beziehungsweise geblasen bekommt. Claudia Grehslehner

Ansichten einer jungen Mutter


13 cool tour

Deutschland aufgepasst, das Vorbeben mit der Stärke 12 auf der Richterskala hat begonnen. Mit der harmlos scheinenden Frage "Seid ihr bereit für DAS BO?" knetet Das Bo die Gehirne auf Betriebstemperatur für ein Album, das von dem Künstler in Eigenregie produziert und geschrieben wurde. Nach seinem Sommerhit „Türlich, Türlich (sicher Dicker)“ meldet sich Das Bo vier Jahre später mit seinem ersten Solo-Album „Best Of III Alleine“ zurück, und nachdem mir zu Ohren gekommen ist, dass Das Bo Rap für mich hat, bin ich neugierig und mache mich auf den Weg zur Schillingbrücke. In der Nähe des Berliner Ostbahnhofs befindet sich das IbisHotel, und in einem der vielen Zimmer empfängt mich ein äußerst relaxter Bo, und das finde ich nach all seinen bisherigen Interviews und Konzerten in verschiedenen Städten sehr erstaunlich. Ich freue mich, den guten Mann, der mir bereits mit seiner Crew „Fünf Sterne Deluxe“ und dem Album „Sillium“ im Jahre 1998 eine extrem lustige Zeit bescherte, heute einmal von einer anderen Seite kennenzulernen. Eine halbe Stunde habe ich Zeit, ihn mit meinen Fragen zu konfrontieren, und das Ganze entwickelt sich zu einem interessanten Gespräch.

- und hierzu brannte mir seit mittlerweile schon sechs Jahren die Frage auf der Seele, was es mit Song „Dördichkeit“ auf sichhatte, der in dieser Zeit bei mir und meinem Umfeld rauf und runter lief und schon allein aufgrund des merkwürdigen Titels immer wieder für jede Menge Spaß sorgte. Und hierbei ging es wohl um den dirty Zustand von Tobi’s Zimmer, wie mir Bo bereitwillig und schmunzelnd Auskunft gibt. Im Jahr 2000, als sich die Mongo-Clikke als Verband auflöste, kam mit „Türlich, Türlich (sicher Dicker)“ die erste SoloVeröffentlichung - ein Top 5-Hit, der 220.000 Einheiten verkaufte. Und nach dem dritten Album „Neo-Now“ von „Fünf Sterne Deluxe“ bekamen die vier Freaks von Viva den Cometen in der Kategorie Hip Hop National 2001.

„Inhaltlich habe ich mich wie immer mit der Realität aus meiner Sicht und mit meinen Waffen auseinandergesetzt. Zynismus, Ironie und Sarkasmus als Arsenal gegen (auch meine) Verwirrung, Tristesse und Abschottung durch die von emotionslosen Finanz-Zombies verzerrt dargestellte Realität. Diese Realität zeichnet sich durch materialistisch-egozentrisch orientiertes Handeln aus, das zu Vereinsamung, Verunsicherung und Angst führt und so eine Gemeinschaft bzw. Gesellschaft in Gefahr bringt, in der ich ein Teil sein muss.“ Bo sieht dieses Album als Ausbildung und Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und hat sich daher im Vorfeld entschlossen, ohne Management zu arbeiten. So arbeitet er mit Marcnesium als „2-4-U (Ideendesign)“ im Videobereich oder mit P. Anker und T. Becks auf der Internetebene eng zusammen, um den 1:1-Faktor so groß wie möglich zu halten. Die Seite www.dasbo.de ist neu auf der Welle, und hier gibt es auch endlich die lang versprochenen Klingeltöne und Handy-Logos. Durch Hip Hop schafft Bo den Weg aus der Isolation hin zu Leuten - und will seine Karriere ankurbeln. Die ganze Maschinerie in der Musikbranche und natürlich all die verlogenen Casting-Shows machen viel kaputt. Bo dagegen will etwas bewegen und mit seiner Musik einen Ansatz zum Nachdenken geben. Und die Wertigkeit von Produkten ist ihm besonders wichtig.

Alleine 1989 kursierten die ersten Rap-Tapes in der Schule, und mit Public Enemy, De La Soul und dem Erscheinen der Alben von A Tribe Called Quest, Jungle Brothers, Biz Markie, Gang Starr und De La Soul wurde ein neues, sehr gutes Gefühl entdeckt und „Das Bo“ war geboren. Schon zwei Jahre später ging es nicht mehr nur darum, Blackmusic zu konsumieren, sondern auch selbst zu rappen - anfangs noch auf englisch. Doch während eines einjährigen Amerika Aufenthalts in Sacramento 1992 bis 1993 schulte Bo seinen deutschen „Flow“, und im Anschluss an diese Zeit traf er mit seiner alten Crew bei einem Offenen-Kanal-Radio-Besuch das erste Mal auf Tobi. Man gründete die Formation „Der Tobi und das Bo“, und durch den unkonventionellen Ansatz sorgte das Album „Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander“ in der damaligen Hip HopSzene sogleich für Aufregung. Nach Fernsehauftritten bei Viva und MTV kam es dann im Jahre 1998 dazu, dass man sich auch zur Style-Crew „Fünf Sterne Deluxe“ formierte. Das bereits im Eingang angesprochene Album „Sillium“ war bahnbrechend

Doch der unglaubliche Erfolg zeigte Spuren, und durch die Touren und Festivals mit „Fünf Sterne Deluxe“ und einen Schicksalsschlag auf privater Seite war Bo ausgebrannt und zog sich erstmal zurück. Dreieinhalb Jahre Arbeit steckte er schließlich - seit seiner Single 2001 - in sein erstes Soloalbum. Im Herbst fing er an, Ideen zu sammeln und zu überlegen, wie und mit wem er das Ganze produzieren will. Entgegen der allgemeinen Anpassung an das amerikanische Vorbild, entstand „Best Of III Alleine“ durch Instrumentals, die ohne Samples auskommen und aus denen sich sieben Stücke von Boris Ekambi und Sven „Wah Wah“ Waje aka „Schall und Rauch“ als Essenz auf dem nun vorliegenden Album befinden. Zwei Beats stammen von Joni Rewind, drei Instrumentals von Machine Tim, und zwei Beats wurden von „Fünf Sterne Deluxe“ beigesteuert. So wurde ein eigener Sound kreiert, der den Rap und das eigene Gefühl vereint.

„Ich könnte sagen, kauft meine Platte und es geht euch für immer besser, eure Haut wird straffer, ihr werdet erfolgreicher beim anderen Geschlecht und ihr bekommt euren Traumjob, aber meine Sicht der Dinge ist anders. Hört euch meine Musik an und wenn sie Euch gefällt, unterstützt mich durch den Kauf, damit ich weiter mein Ding machen kann.“ Die Single „Ich hab Rap für dich“ steht bereits in den Läden, und das Album „Best Of III Alleine“ erscheint am 07.Juni. Die Leser des Hanf Journals sollten vor allen Dingen dem Lied mit dem verheißungsvollen Titel „Bau“ ihr Gehör schenken. www.dasbo.de www.yomama.de www.packmas.com www.fourmusic.com Roland Grieshammer


14 cool tour Das Eckthema Die Superbong

The Day after Tomorrow `t Rotterdammertje @ Doetinchem

So politisch kann Action sein Ein Kleinod an der Grenze

Roland Emmerich ist wieder am Start. Und zwar mit dem wahrscheinlich meistdiskutierten Film dieses Jahres. Das Werk mit dem bescheuerten Titel „The Day after tomorrow“ (hätte man nicht einfach „übermorgen“ sagen können?) bringt Politiker, Wissenschaftler und Umweltschützer auf die Barrikaden. Die zentrale Frage all dieser Diskussionen ist: Wie realistisch ist das Weltuntergangsszenario, das uns hier gezeigt wird? Die klare Antwort gleich vorweg: Null. Aber das war wahrscheinlich auch nie geplant. Dinge wie die riesige Flutwelle, die New York überschwemmt, haben zwar mit dem Versiegen des Golfstroms absolut nichts zu tun, sehen aber so gut aus, dass sie ihren Platz im Film allein dadurch legitimieren. Auch physikalische Unmöglichkeiten, wie die vier Wirbelstürme, die gleichzeitig LA verwüsten, werden zwecks Effekthascherei einfach übergangen.

Ikara Colt Modern Apprentice Ikara Colt ist nicht gerade das was man unbeschriebenes Blatt nennen könnte. Schon vor zwei Jahren brachten die vier ehemaligen Kunststudenten ein Album namens „Chat And Business“ heraus. Nun liegt ein neues Album, „modern apprentice“, vor, mit dem sie ganz nach oben wollen. Das erste Lied „Wanna be that way“, das uns sehr an die Dead Kennedeys erinnerte, stieg in England Anfang des Jahres direkt in die Charts ein. Ansonsten erinnert der Style der Lieder sehr an „The Falls“, „The Stooges“, „Joy Division“ oder auch „Sonic Youth“. Für alle, die Schubläden mögen, könnte man hier wohl am ehesten an die des Art Punks denken, zumindest wenn man nun unbedingt will. Ob der pumpende Funk-Rock-Disco-Beat von „Modern Feeling“, der krachende Punksound von „I’m With Supid“ oder mit Claires Premiere als Lead-Vokalistin – Ikara Colt legen mit dieser Scheibe eine Weiterentwicklung ihres eignen Chicks vor. Die Truppe Ikara Cold imponiert auch von ihrem Verhalten. „We’re pretty schizo, I suppose“ urteilte der ursprüngliche Bassist Paul über die Band. Und dass sie auch wirklich ein bisschen anders sind, zeigt sich auch an der Sache, dass sich bei ihnen einfach kein Anführer ausmachen lässt. Vielleicht ist Ikara Cold auch einfach die demokratischste Band auf Erden – aber wer weiß so was schon! Das Album erscheint am 7. Juni in den Läden und ist auf jeden Fall empfehlenswert. Teo Nanacatl

Aber eigentlich macht das auch gar nichts. Dafür bekommt man einen Bildersturm a la Roland Emmerich geboten, der einem den Weltuntergang anschaulich nahe bringt und für die recht schwache Story entschädigt. Und der reicht wohl, um so manchen Zuschauer zu verunsichern. Die internationale Umweltbewegung ist direkt auf diesen Zug aufgesprungen. Wo sonst finden ihre seit Jahren proklamierten Horrorszenarien so viel Gehör wie im Kino? Das ist ganz im Sinne des Meisters, der diesen Film als Kritik an der BushRegierung verstanden haben möchte. Inwiefern die Zuschauer aus diesem Film allerdings wirklich Lehren ziehen, bleibt offen. Denn immerhin gibt es natürlich wieder ein absolut hollywoodmäßiges Happy End. Es sterben zwar einige Millionen Menschen, aber am Ende sind die Protagonisten und alle Überlebenden trotzdem glücklich und

Mocky

freuen sich auf ihre neue Zukunft in Äquatornähe. Das zeigt uns doch, dass so eine Klimakatastrophe gar nicht so schlimm sein kann. Denn immerhin können sich wundervolle Liebschaften in ihr entwickeln und die Väter finden wieder zu ihren Söhnen. Wie ihr seht, trieft das Ende mal wieder vor Schmalz, aber was hätte man von der Traumfabrik auch anderes erwarten sollen? Das nimmt dem Ganzen seinen belehrenden Anspruch. Wie viel effektiver (und auch realistischer) hätte es gewirkt, wenn einfach alle verreckt wären und die Erde als tote Eiswüste zurückbliebe. Das hätte mal wirklich Eindruck gemacht. Martin Schwarzbeck

Are + Be (fine / four music) Ich muss zugeben, ich konnte anfangs mit dem Namen Mocky nicht allzu viel anfangen, doch dann hörte ich den Bonus-Track des neuen Albums, und bei „Sweet Music“, dem UndergroundÜberraschungshit des letzten Jahres, war dann alles klar. Die erste Single „Micky Mouse Motherf*****s“ (nur VinylVeröffentlichung) des geborenen Kanadiers schafft eine Brücke zwischen seinem Debütalbum „In Mesopotamia“ und dem Nachfolger „Are + Be“. Abgesehen davon ist dieser Smasher neben dem fluffigen „Catch a Moment in Time“ (feat. Taylor Savvy) mein Lieblingssong auf der neuen Platte. Bei „Just Need Time“ begleitet ihn Sängerin Feist mit ihrer betörenden Stimme, und die Ballade „Ready to Go“ trippelt gemütlich vor sich her. Zuckersüße Pop-Songs werden mit lustigen Rap-Punchlines verbunden, und Mocky schöpft bei jedem Track aus seinem Songwriter-Talent, das auf die Achtzigerjahre zurückführt, indem er Elemente aus Soul, Funk, R&B, House & Rare Groove aufgreift und damit spielt. Die erste offizielle Single “How Will I Know You“ (feat. Jamie Lidell) ist ein gelungener Vorgeschmack auf das, was man von diesem facettenreichen Album erwarten darf. “This is my version of Pop Music in 2004“ erklärt der Wahlberliner Mocky! Das Album „Are + Be“ steht am 7.Juni in den Läden und ist absolut Pflicht für Liebhaber von groovigem Discopop! Weitere Infos: www.mockyrecordings.com, www.finerec.co.uk, www.fourmusic.com Roland Grieshammer


15 Auf folgenden Seiten findet ihr Texte und Artikel, die in den jeweiligen Regionalteilen Berlin, Austria, Pot oder Seedwest erschienen sind.

ueberregional

SPÖ wärmt alte Kammellen wieder auf Mit mehr Polizei wird alles gut In einer Sitzung des Kärntner Landtages brachte die SPÖ das Thema „Drogen und Alkopops“ auf die Tagesordnung. Der Gesundheitsreferent Peter Ambrozy ging anlässlich der Debatte auf eine neue Studie zum Thema „Rauchen“ des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger ein. Diese besagte, dass 22 Prozent der 13-Jährigen regelmäßig rauchen – damit meinen sie mehr als fünf Zigaretten pro Tag. Bei den 15-Jährigen sind es sogar stolze 44 Prozent, also fast jeder Zweite. Er verwies mit bitterer Miene darauf, dass dies Rekordzahlen sind und machte darauf aufmerksam, dass es im Alkoholbereich nicht anders aussehe. Massive Kritik übte Ambrozy daher daran, dass das Gesundheitsministerium die Gelder für die Suchtprävention in Frage stellen würde. In den weiteren Verlautbarungen machte die SPÖ jedoch deutlich, wie weit sie von der Realität entfernt ist. Sie bedauerte es zutiefst, dass für viele Menschen die Kombination aus Party und Rausch schon ein gelungenes Wochenende darstellen würde. Dass gerade Volksparteien wie die SPÖ immer wieder an vorderster Front stehen, wenn es darum geht ein Bierfass anzustechen und damit auch wieder für Alkohol zu werben, thematisierte sie nicht. Und das gerade solche Großveranstaltungen daran gemessen werden, wie viele Liter Alkohol flossen bedachte sie auch nicht. Vielmehr wunderten sich die SPÖler nur, warum alle Drogen in Österreich gerade bei jungen Menschen auf dem Vormarsch sind. Beate Prettner, die Sozialsprecherin der SPÖ im Kärntner Landtag, griff dabei in die älteste Schublade und forderte ein „Weiter so!“ der gescheiterten Politik mit den vier Säulen „Prävention, Therapie, Überlebenshilfe sowie Repression und Angebotsreduzierung“. Dass sie hier nur nachredet, was andere irgendwann einmal sagten, ist allein schon daraus erkenntlich, dass eine Repression in noch keinem Land der Erde bisher für einen Konsumrückgang verantwortlich war. Doch die SPÖ zeigt sich stur. Die Wege, mit denen wir in die drogenpolitische Katastrophe – hiermit meinen wir die vielen jungen Konsumenten – geschlittert sind, sollen verstärkt werden. Schließlich waren sie ja auch erfolgreich, oder? „Nur wenn wir genug Sicherheitsbeamte haben, die das Jugendschutzgesetz auch exekutieren können, machen die gesetzlichen Maßnahmen Sinn, sonst sind sie zahnlos.“ Doch auch mit mehr Polizisten, die nach bösen Drogen-Konsumenten suchen, wird das Problem nicht behoben werden. Das zeigt der Vergleich Holland und Österreich deutlich, denn in Holland kiffen prozentual gesehen viel weniger junge Erwachsene als in Österreich, nur das Österreich dafür viel mehr Geld ausgibt.

Wir wissen, ihr könnt das überhaupt nicht verstehen. Aber wir hassen Montage! Sie sind grässlich, schrecklich und auch furchtbar gemein. Ihr wollt bestimmt wissen wieso, oder? Also erstens ist das Gesicht unserer Kollegen an diesen besagten Tag in der Früh nicht zu ertragen. Augenringe, Falten, kleine oder auch große Augen. Zweitens ist alles, was wir anstellen, von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Und drittens wären wir im Bett oder der Badewanne definitiv besser aufgehoben.

Immer wieder

weg. . .“ Aber die Menschen haben noch nie unsere FreitagAbend-Augenringe erlebt. Man kann doch nicht morgens aufstehen, arbeiten gehen und dann noch ne vernünftige Party feiern, so bekifft wie wir dann sind. Ne, ne, nicht mehr in unserem Alter. Also muss es Samstagabend sein und dann haben wir wieder das bekannte Beschissener-Montag-Syndrom. Unser Tipp: Seien wir doch einfach mal konsequent! Der Sonntag hat, solange er sich als nichts anderes als verlängerter Samstagabend entpuppt, kein Recht, weiterhin Sonntag genannt zu werden. Und der Montag hat, solange er der Tag nach dem Samstag ist, auch kein Recht, Montag genannt zu werden. Also richten wir das doch einfach mal an der Realität aus: Samstag und Sonntag werden zu einem Tag, dem Samstag, zusammengelegt, der Montag wird zum neuen Sonntag ( w o d u rc h s i c h auch das Problem übermüdeter Angestellter erledigt, denn

Montags

Werner Graf

Kids auf Droge - völlig legal In Wien fand vor kurzem eine Ausstellung über Psychopharmaka statt. Besucher der Lugner City und des Hotels Marriot konnten sich in den vergangenen Tagen auf zweieinhalb Meter hohen Schautafeln über ein Phänomen informieren, das sonst viel zu selten Eingang ins öffentliche Bewusstsein findet: Die Verschreibung von Psychopharmaka an Kinder. Veranstalter war die Bürgerkommission für Menschenrechte. Sie sieht den derzeitigen Umgang mit Psychopharmaka als höchst problematisch an. Denn diese werden immer häufiger auch Kindern verschrieben. Häufigster Grund ist das so genannte Aufmerksamkeits-defizitsyndrom (ADHS). Die so genannten Zappelphillipe werden mit Amphetamin und Kokain-ähnlichen Medikamenten ruhig gestellt. Das problema-tischste daran ist, d a s s e s d i e s e s A u f m e r k s a m k e i t s d e f i z i t s y n d ro m höchstwahrscheinlich gar nicht gibt. Eine Reihe namhafter Mediziner und Psychologen hat schon Bedenken angemeldet. Denn was als Symptom dieser Krankheit gilt, mag manch einer als völlig normalen Teil einer Kindheit interpretieren. Symptome wie „Kann nicht schweigend spielen“, „Redet oft übermäßig viel“ und „Verliert oft Sachen“ mögen zwar manchen Eltern den letzten Nerv rauben, sind aber noch lang nicht Ausdruck einer ernsthaften Störung. Zahlreiche Psychiater und die Pharma-Industrie sehen das anders. Kein Wunder, denn schließlich ist das Geschäft mit den Zappelphillipen inzwischen eine ernstzunehmende Größe im Geschäft mit legalen Drogen. 384,5 Millionen Dollar Umsatz ergaben diese Mittelchen schon im Jahr 2000 allein in den USA. Tendenz steigend. Hier wurde ein mehr als riesiger, vollkommen jungfräulicher Markt entdeckt. Und inzwischen lässt sich auch Europa immer mehr in diesen Trend hereinziehen. Die Pharma-Industrie hat also begründetes Interesse daran, möglichst viele kleine Patienten als Kunden zu gewinnen. Und auch die Eltern spielen mit. Denn praktisch ist es ja schon, die nervigen Kiddies einfach medikamentös ruhigzustellen. Und wer würde es schon wagen, sich der Empfehlung eines Mediziners zu widersetzen und damit die Verantwortung über die Gesundheit des Kindes selbst zu übernehmen? Da ist es doch viel einfacher den offiziellen Vorgaben Folge zu leisten. Bloß sind halt blöderweise die Langzeitfolgen dieser neuartigen Medikamentenserie absolut ungenügend erforscht. Und wie Dr. Pelsser vom Forschungszentrum für Hyperaktivität und ADHS in den Nieder-landen mitteilt, reicht meist schon eine einfache Umstellung der Ernährung, um die Symptome effektiv zu bekämpfen. Das bringt halt der Pharma-Industrie nichts, weshalb wir davon ausgehen können, dass diese zweifelhafte Praxis auch weiterhin bestehen bleibt. Einzigste Möglichkeit hier etwas zu ändern ist wohl, die Öffentlichkeit und damit die Eltern aufzuklären, damit sie solche Behandlungsempfehlungen, ausgestattet mit dem Wissen über die Hintergründe, rigoros von sich weisen können. Das war wohl auch der Ansatz der Bürgerkommission für Menschenrechte. Martin Schwarzbeck

Schon an der Schöpfungsgeschichte kann man ablesen, dass aus dem Montag nie was werden konnte. Denn immerhin war er das erste Werk eines noch ziemlich ungeübten Gottes. Der Sonntag dagegen, das letzte seiner Werke ist ihm dagegen schon wesentlich besser gelungen, wie wir alle bestätigen können. Prinzipiell kann man von keinem Lebewesen erwarten, dass nach einer intensiven Ausruh- beziehungsweise Beschäftigungsphase sofort wieder in ein so genanntes geregeltes Leben übergegangen werden kann. Ein Beispiel: Für jemanden, der samstags wie sonntags es genießt bis tief in den Mittag auszuschlafen, den erschlägt es fast, wenn er am Montag schon um 11 Uhr aufstehen muss (gerüchteweise gibt es sogar Menschen die noch früher rausmüssen). Auch wenn er an den restlichen Tagen ebenfalls so früh aufstehen müsste, wäre hier das subjektive Frühaufsteh-Empfinden weit mehr ausgeprägt. Ein weiteres Problem, das sich absolut nicht mit montäglicher Produktivität verträgt, ist die so genannte „Berliner Woche“. Die funktioniert folgendermaßen: Man geht nichtsahnend Samstagabend aus dem Haus, feiert ein oder zwei nette Partys und geht in der Dämmerung nach Hause. Blöderweise merkt man meistens erst zuhause, dass es wohl mal wieder die Abenddämmerung vom Sonntag war. Das heißt zwischen Party und Montag liegen nur noch wenige Stunden Schlaf. Manch einer würde jetzt wohl sagen: „Dann geht doch einfach Freitags

Sonntags muss ja keiner arbeiten) und der Dienstag ist ab sofort der neue Montag. Müssen wir uns nur noch entscheiden, welchen Tag wir dafür aus dem Kalender streichen. Einen Vorschlag hätten wir schon: Den neuen Montag. Natürlich ist es uns nicht entgangen, dass solch eine Änderung der Wochenzählung enorme logistische, politische wie auch kulturelle Probleme nach sich zieht. So müsste das Lied „I don’t like Monday“ umgeschrieben werden (oder es kommt ins Museum für geschichtliche Irrungen), der Mond müsste natürlich umbenannt werden, in Diensd, also Sonne, Diensd und Sterne. Weitere wichtige Namensänderung wären: Diensitor, Diensster und auch der Diehns auf den Feldern Afghanistans wäre seinen alten Namen los. Denn schließlich wollen wir ja niemanden ungewollt mit der Erinnerung an die grausliche Ära der Montage konfrontieren. Der Volksgesundheit zuliebe empfehlen wir, unsere Vorschläge umgehend per päpstlichem Dekret umzusetzen. Denn es ist nicht abzusehen was noch passiert, wenn diese unrühmliche Praxis weiter erhalten wird. Denkt nur an montags installierte Kernkraftwerke oder montags gelenkte Passagierflugzeuge. Der Untergang der Welt ist so nur eine Frage der Zeit. Mit besten Empfehlungen eure Grossstadtsurvivor

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


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Hanfdemo im Regen „Das Wetter kann man nicht planen“

Für die Aktivisten der Hanf Initiative waren die diesjährigen Million Marijuana March- (MMM-)Aktionen in Darmstadt und Frankfurt mehr Kampf gegen das Wetter, als gegen die Prohibition . . . Die „Hanf Initiative Darmstadt“ organisierte mit der „Grünen Hilfe“ und dem „Verein für Drogenpolitik e.V.“ am 1. Mai einen Aufklärungsstand von 10 bis 16 Uhr auf dem Luisenplatz. Trotz strömenden Dauerregens kamen etliche Hanf-Freunde um sich zu informieren und um dem Regen zu entgehen, denn es stand ein sechs Meter langer Pavillon mit Klappstühlen bereit. Der heiße Kaffee und der original schwarz gebrannte Rum aus Jamaika sorgten dennoch für etwas „sonnige“ Atmosphäre. Die vorbereitete Telefon-Live-Schaltung zum MMM nach Kapstadt in Südafrika musste leider abgesagt werden, weil die südafrikanischen Hanf-Aktivisten um André du Plessis von einem plötzlichen Platzregen überrascht wurden und ihr Equipment diesen „Wasseranschlag“ nicht überlebt hatte. Weitere Infos zum MMM in Kapstadt und Fotos davon im Forum von www.cannabisculture.com. Ab 19 Uhr wurde mit Infotischen in der Ötinger Villa informiert. Gabriele Gebhardt (ACM), Timo Sprenger (FibromyalgieVerband) und Frank Fuchs (Research Experience) referierten über die unterschiedlichen Aspekte von Cannabis als Medizin, seine strafrechtliche Stellung und die Methode des Verdampfens von Cannabis. Die rund 40 Besucher der Veranstaltung bewerteten die Informationen als positiv. Jeder konnte etwas Neues über den Hanf erfahren. Anschließend sorgte „Emka“ mit Kif Hop aus Offenbach für hanfige Stimmung. Nach einer ganzen Woche regnerischen Wetters fand am darauffolgenden Samstag in Frankfurt der eigentliche „March“, eine Demoparade, statt. Am 8. Mai um 16 Uhr versammelten sich trotz der Kälte und des Regens rund 100 Leute auf dem Opernplatz zum „Entspannten Widerstand“. Während Ede Whiteman die Leute mit feinstem Dancehall verwöhnte, wuchs zwischen Hauptwache und Konstabler Wache die Zahl der Demonstranten auf 150 Personen an. Danach wurden es im Dauernieselregen immer weniger . . . Das Verhältnis zur Polizei war ausgesprochen entspannt. Vor und hinter der Demoparade fuhren jeweils zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei und an der Spitze zwei Motorräder. Das Klima war von Toleranz geprägt, wie sie sonst nur in der Schweiz oder den Niederlanden anzutreffen ist. Natürlich waren auch mehrere Zivicops unterwegs, aber nur um sicher zu stellen, dass nicht gedealt wurde. Es wurden keine Personenkontrollen und andere Schikanen durchgeführt. Das angebliche so liberale Berlin kann sich also diesbezüglich ruhig eine Scheibe vom „schwarzen“ Hessenland abschneiden. Zwischen den Reden von Ingrid Wunn (Hanf Initiative), Jo Biermanski (Grüne Hilfe), Theo Pütz (Verein für Drogenpolitik), Valentin Batlle (Zeig-Dich), Max Plenert (Grüne Jugend) und Carsten Labudda (PDS) gaben die MCs „Emka“ und „Rone Y.e.“ ihre hanfigen Texte zum Besten. Egal, ob gerade eine Rede oder der Sound der Livacts zu hören waren, die Message, unterschiedlich verpackt und begründet, war die gleiche: Relegalize! Nach der Abschlusskundgebung im Kaisersack um 19 Uhr begann die „Connecta“ im Tanzhaus West mit einem Antirepressions-Workshop. Über 100 Zuschauer wurden von Theo Pütz, Führerscheinexperte vom „Verein für Drogenpolitik e.V.“ und Jo Biermanski, Pressesprecher der „Grünen Hilfe“,

You never walk alone

über ihre Rechte aufgeklärt. Da aufgrund des Andrangs viele Fragen unbeantwortet blieben, kündigte die Hanf Initiative an, weitere Workshops zu organisieren, um die Konsumenten fit für die nächste Verkehrskontrolle, Hausdurchsuchung und Personenkontrolle zu machen. Leider mussten auch bei der „Connecta“ Abstriche wegen des Wetters gemacht werden: die geplante Info-Area im „ProGrassive“-Zelt und der Outdoor-Chillout mussten nach drinnen verlegt werden.

“Gebt das Hanf frei ... eieiei!”

Nina Schulz und Wolfgang Sterneck vom „Alice - the drugand culture-project“ hatten die „Connecta“ konzipiert und organisiert. Ziel war ein Mix aus Politik und Kultur, der sich im Laufe der Nacht zur Party entwickeln sollte. Und das ist den beiden, gemeinsam ihrem Team und allen Beteiligten, auch gelungen. Neben dem bereits genannten Workshop wurden verschiedene Filme gezeigt, es gab eine Lesung vom Underground-Autor Hadayatullah Hübsch und Markus Fleck zeigte den Gästen „live“, wie seine psychedelischen Bilder entstehen. Ab 23 Uhr ging die Party dann richtig los. Im vollen Haus legten DJs wie „Frank N.“, „Maja“, „Stefan Ludley“ und viele, viele weitere, in insgesamt drei Areas auf: Tech House, Psy Trance und Chill. Ein Höhepunkt der Party war der CDRelease von Liveact Lava303 mit Acid-Rock’n’Roll. Und wie es sich für eine Party gehört, wurde bis zum Vormittag gefeiert. Um 14 Uhr schlossen sich die Türen der Connecta wieder. Trotz des widrigen Wetters war die Hanf Initiative mit der Beteiligung an der Demo zufrieden. Ingrid Wunn: „Immerhin konnten rund 150 Demonstranten trotz des Regens mobilisiert werden. Das Wetter kann man nicht planen!“ Deshalb wird sicherheitshalber im kommenden Jahr eine reine Indoorveranstaltung zum MMM organisiert. Termin ist Samstag der 07.05.2005. Geplant sind unter anderem VideoLiveschaltungen zu den MMMs arround the world. Eine weitere Demoparade ist bereits im Planungsstadium. Als Termin wird der hochsommerliche Samstag am 16.07.2005 anvisiert. Wir drücken allen Beteiligten ganz fest die Daumen, dass die nächste Demo von Sonnenschein und mindestens so entspannten Polizisten wie in diesem Jahr begleitet wird.

Jo Biermanski von der Grünen Hilfe

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

www.hanf-initiative.de; www.gruene-hilfe.de; www.drogenpolitik.org Mangas

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Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de


17 ueberregional

Karneval der Kulturen in Berlin

. . . und die groovenden Kiffer immer mitten drin!

Am 30. Mai versammelten sich am Hermannplatz die verschiedensten Kulturen Berlins um sich in ihrer Vielfältigkeit zu präsentieren. Über 100 Gruppen nahmen an dem Umzug teil, 900.000 Besucher feierten diesen multikulturellen Freudentanz und über 1,8 Millionen Menschen besuchten an diesem Wochenende den Karneval der Kulturen. Masse mit Klasse – mal was Neues eben! Schon um 13 Uhr hieß es Sachen packen und auf zum Karneval. Ok, Berlin ist nun nicht unbedingt für seinen Fasching (ich bin Bayer) bekannt, aber darum findet der Berliner Karneval auch nicht zu der eigentlichen Karneval/Faschingszeit statt sondern zu Pfingsten. Und außerdem handelt es sich dabei auch nicht wirklich um einen Kostümierungsball sondern viel eher um die Huldigung eines multikuturellen Flairs, den zumindest Kreuzberg und auch Neukölln hat. Da nun das Hanf Journal auch wieder mit einem Wagen auf dem Karneval vertreten war, hieß es zumindest für mich rechtzeitig zur Parade einzutreffen. Und natürlich hat sich das auch gelohnt. Zwar war von meinen Kollegen zu dieser Zeit noch kein Mensch anzutreffen, aber die gerade gestartete Parade – unser Wagen für erst drei Stunden später, um 16 Uhr los – bot gerade am Anfang noch viel Platz und mit Motivation versetzte Teilnehmer.

Schreib deinem Dealer!

Die Grüne Hilfe vermittelt Briefkontakte in den Knast. Wenn du einem der Gefangenen schreiben möchtest dann kontaktiere bitte die Grüne Hilfe Hessen, Untere Fulder Gasse 12, 36304 Alsfeld; call: 06631- 708224; mail: ichhabe@gekifft.de JVA Wolfenbüttel: Sutton ist seit über 30 Jahren Hanf-Konsument und bereits zum 5. Mal wegen dieser verbotenen Leidenschaft in Haft. Er wünscht sich 100.000fachen Briefkontakt. Jeder ernstgemeinte Brief, Rückporto bitte beilegen, wird beantwortet. JVA Wittlich: Ralph ist 32 Jahre alt, 188 cm, 84 kg, braun-graue Augen und hat kurze blonde Haare. Seine Hobbys sind Musik hören, Briefe, Verse und Gedichte schreiben und Sport. Seine Haftentlassung steht im August an und er wünscht sich eine Brieffreundin.

Prinzipiell strotzte der zehn Stunden dauernde Umzug gerade so vor Freude und Selbstbewusstsein. Subkultur neben Subkultur, Minderheit neben Minderheit und Andersartige neben noch Andersartigeren – und dies sprichwörtlich unter dem Dachmantel einer lachenden Sonne. Friede, Freude und Eierkuchen – in der bewährten alten Form also. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses Event also auch weiterhin deutlich macht, dass Kulturen sich nicht bekämpfen sollten, zumindest nicht wenn sie aufblühen und wahrgenommen werden wollen. Nur zusammen schaffen es die verschiedensten Gruppen sich vor solch einem Millionenpublikum präsentieren zu können – nur zusammen schaffen sie es, so vielen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

JVA Wittlich: Michael, 33 Jahre, 180 cm, BtmG-Häftling, sucht Brieffreundin, die ihm die letzten 10 Monate Haft noch etwas erträglich macht.

Auch das Hanf Journal war dieses Jahr wieder mit dabei, schließlich sind ja die Kiffer Berlins eine wichtige kulturelle Größe. Und so gehörten wir genau so zum Umzugsbild, wie die Sambatänzerinnen, die Technoiden oder wie die Personen des „Ein Herz für Neukölln“-Wagens. Das ist gut und

Hanfaktivisten in Karlsruhe Der Karneval startete 1996 mit rund 50.000 Teilnehmern und mauserte sich unbemerkt an die Spitze der deutschen Großveranstaltungen. Dass dies nicht so im Zentrum der Medien passierte, war den Organisatoren relativ recht. Anet Szabó von der Werkstatt der Kulturen sagte mit Blick auf nächstes Jahr sogar, dass sie nicht hoffen würden, dass die Veranstaltung noch größer werden würde. Auch Überlegungen, die Parade auf die Straße des 17. Juni zu verlegen, da dort mehr Platz zur Verfügung stehen würde, lehnte sie ab. „Wir wollen durch einen Bezirk laufen, in dem Menschen leben, keinesfalls durch eine sonst menschenleere Parkanlage“, beteuerte Anet Szabó gegenüber der „Berliner Zeitung“. Kreuzberg sei eben die Ecke in Berlin, in der Menschen aus fast allen 180 Nationen dieser Erde ihr zu Hause gefunden haben. Und genau da gehört eben dieser Umzug hin.

wichtig so, denn es darf nicht sein, dass wir uns bei solchen Veranstaltungen verstecken. Wer die Augen auf machte, sah an vielen Ecken und Enden die Joints kreisen. Das verstecken Spielen muss endlich ein Ende haben. Und so war es auch dieses Jahr wieder richtig, dass wir zusammen mit Grow In und den Grooving Smokers für unsere Szene die Flagge hochgehalten haben, denn wir sind ein Teil dieser Stadt.

Newsflash:

Der Karneval der Kulturen war dieses Jahr wieder beeindrukkend ohne Ende. Er malte ein Bild von Berlin, welches schöner nicht sein könnte. Zusammen sind wir stark – alleine sind wir nichts. So macht dann Karneval auch den Berlinern Spaß. Werner Graf

[solid´] und die Hanf Initiative organisierten einen gemeinsamen Infostand am Sa. den 24. April, auf dem Europaplatz in Karlsruhe. Die Karlsruher CDU forderte verstärkte Polizeipräsenz im Schlosspark, dadurch sollen künftig Konsumenten und Kleinhändler aus dem Park vertrieben werden. Dies veranlasste die Aktivisten auf die Strasse zu gehen. In vielen persönlichen Gesprächen wurden Drogenuser über ihre Rechte informiert und ihnen Möglichkeiten aufgezeigt sich am Widerstand gegen diese Kifferjagd zu beteiligen. Mira,19 Jahre, Hanfaktivistin: „Gerade in einer sehr konservativen Stadt wie Karlsruhe ist es wichtig sich als Kiffer zu outen. Dadurch schaffen wir mehr Akzeptanz für den Hanfgebrauch und können andere Kiffer motivieren aktiv zu werden.“

Pottdemo in Essen, Sa. den 26.06.2004 14:15 Uhr beginnt die Parade in der Girardetstrasse Von 16:30 – 22:00 Uhr Schlusskundgebung mit großen Bühnenprogramm!

Livebands: Tropic of Cancer; Sunflowers; Ede Whiteman; Skeynao; Made in a quiet; Lecco Spazius; Fat Flanders; Rone Y.e Redner: Tilmann Holzer, Verein für Drogenpolitik; Dr. med. Franjo Grotenhermen, Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin; Steffen Geyer, Hanfparade Berlin; Carsten Labudda, PDS; Barbarade Steffens, Die Grünen Ab 22:00 lädt unter dem Motto „Legalize the herb!“ die After-Pottdemo-Party ein. Liveacts: Don Abi, Dr. Ringding, Natty U, Shocking Murray, Irieman; Soundsystems: Pow Pow Movements, Köln; Sentinel Sound, Stuttgart; Top Frankin Sound, Essen; Eintritt: 10 Euro Die Hanf Initiative organisiert Mitfahrgelegenheiten und einen Kleinbus ab Darmstadt, Frankfurt und Offenbach. In Bad Homburg, Gießen, Wetzlar und Siegen kann an einer Autobahnraststätte zugestiegen werden. Infos: www.hanf-initiative.de, call: 0160 – 4471268

Der Karneval dieses Jahr war fast genauso groß wie der Christopher Street Day (CSD) und die Love Parade letzten Jahres zusammen. Zugegeben, letztes Jahr war an den beiden Terminen immer schlechtes Wetter, aber dennoch macht dieser Vergleich deutlich, in welcher Liga der Karneval eigentlich spielt. Und dabei kommt einen das Schauspiel sehr unkommerziell und alternativ vor und ist bundesweit nicht gerade wirklich bekannt. Es passt perfekt in ein positiv gezeichnetes Bild eines sich ergänzenden Neben- und Miteinanders der Kulturen, so wie manch einer in Kreuzberg oder Neukölln es sich auch erträumt. Und so ist es nicht schwer festzustellen, dass genau dieser Umzug zu Kreuzberg und damit auch zu Berlin wie die Faust aufs Auge passt. Es ist ja auch eine schöne Sache, dass das größte Fest Berlins die Minderheiten feiert.


18 anderswo Das Eckthema Die Superbong

Highses St. Vincent Jemand hatte behauptet, dass die Leute auf der karibischen Insel St. Vincent unbehelligt auf der Straße kiffen können und dass das hervorragende St.-Vincent-Grass auf großen Feldern wie Tomaten angebaut würde. Insel der Seligen? Ich wollte nach diesen Erzählungen jedenfalls genau dorthin. Von Tobago aus, wo man trotz strengster Prohibition wie üblich mit etwas Glück alles bekommt (eine Tüte zu circa einem Euro), war ich in einer Propellermaschine zu der Vulkaninsel geflogen. Nun saß ich in der Mittagshitze, mit Rucksack und meiner afrikanischen Trommel behängt, vor dem Flughafen und wartete auf meinen Kontaktmann. Plötzlich hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ein schwarzer Al-Capone-Typ mit Schnurrbärtchen und schlitzohrigem Lächeln winkte mir aus einem Lastwagen heraus zu. Er hieß Dexter .Wir rumpelten durch die Hauptstadt Kingstown in die grünen Berge hinein.

Endlich bogen wir in ein Dorf ein und hielten vor einem orangenen Bungalow mit Veranda. „Hier ist dein Haus“, sagte er stolz, nahm meinen Rucksack und schloss die Tür auf. „Wie gefällt`s Dir?“ Dexter hatte offenbar noch schnell das Innere meergrün gestrichen, war aber noch nicht ganz fertig. Farbeimer und Utensilien standen herum. Mein Schlafzimmer, mit einem riesigen komfortablen Bett möbliert, gefiel mir auf Anhieb. Kurze Zeit später saß ich im Kreis neugieriger Nachbarn, Rastas, Kinder, Mütter, im Schatten neben dem Bungalow. Ein junger Mann fragte mich ernsthaft nach Adolf Hitler und betonte: „Er wird nie aus dem Höllenfeuer erlöst werden!“ Mehrere Joints wurden gedreht, und als ich meinen weiterreichen wollte, wurde ich sanft belehrt: „Wir wissen, dass man das woanders so macht, aber hier auf St.Vincent bekommt jeder, der möchte, seinen eigenen Spliff.“ Ich betrachtete mir das lange, knubbelige Gebilde in meiner Hand mit der fein duftenden Rauchfahne und fühlte mich angekommen und sehr glücklich. Es war wie in einer Familie. Ein deutliches Gefühl beschlich mich, dass die eine Woche, die ich hier verbringen wollte, zu kurz sein würde. Abends unter dem tropischen Sternenhimmel schlenderte ich barfuss zur kleinen Kneipe hinüber. Proppenvoll! Bierflaschen wurden aus dem Fenster hinausgereicht, der Rum floss. Eine rundliche Frau tanzte und schwang die Hüften zur Musik. Der Wirt, ein drahtiger kleiner Rasta mit Wollmütze, drehte gerade einen mächtigen Spliff: „Lady, take a pull . . .“ Schon hielt ich den Riesenjoint in der Hand und bekam von mehreren Seiten Feuer gereicht. Ich bedankte mich höflich. „Sag mir, was es kostet! Morgen will ich mir dann eigenes Ganja besorgen . . .“ So weit kam es dann die weiteren acht Tage lang jedoch nicht. Alles war im Überfluss vorhanden. Am anderen Morgen stand eine nachtblaue Limousine vor dem Haus. Einer der Rastas, Godfrey, putzte sie hingebungsvoll und rief mir erfreut zu: „Heute zeige ich dir die Insel, ich habe mir ein Auto geliehen.“ Nach dem Kaffee, der natürlich nicht ohne ortsüblich dimensioniertes Tütchen rutschen konnte, hielt er mir respektvoll die Wagentür auf, schloss sie sorgsam hinter mir, und mit offenen Fenstern und lauter Reggaemusik, winkend und grüßend wie die Queen auf Urlaub, fuhren wir auf die Landstraße hinaus über die zauberhafte Insel. Unterwegs erklärte mir mein Rasta die Grenzen der Hanffreiheit: „Rauchen kannst du im Auto, in der Kneipe und natürlich im Dorf. Du kannst überall rauchen, wo Einheimische rauchen, aber tu es NIE allein auf eigene Faust! Es gibt Dinge hier, die du dir nicht vorstellen kannst . . ..“ Dann kamen wir auf den traditionellen Anbau von Hanf zu sprechen. „Jetzt ist Trockenzeit, da können wir nicht viel tun. Unsere Felder sind da oben unter dem Gipfel. Ein paar Pflanzen stehen noch da und Vorräte zum Verkaufen gibt es. Im Juni, wenn die Regenzeit kommt, gehen wir hinauf und bleiben ein halbes Jahr oben, ganz auf uns allein gestellt. Wir gehen auf die Jagd, und Wasser holen wir am Bach. Wir sind meistens zehn oder zwölf Männer. Es ist viel Arbeit. Wir legen Saatbeete an mit Ziegenmist. Nach drei Tagen keimen die Samen. Wenn sie groß genug sind, pflanzen wir immer vier von ihnen in ein Loch in der Reihe. Die männlichen Pflanzen reißen wir später heraus. Alles muss von Hand gemacht werden. Auch das Unkraut wird herausgerissen. Aber wir sind glücklich.

>>Das Land in dem Gras und Rastas hausen Den ganzen Tag singen und beten wir, wir streicheln unsere Pflanzen.“ Ersatzweise umarmte Godfrey das Lenkrad und ließ seine Dreadlocks darüber fallen. Mit einer Hand lenkte er den schweren Wagen, mit der anderen drehte er einen Joint zum zweiten Frühstück sozusagen und ließ auch mich nicht darben. Am Abend war Besuch im Dorf, zwei gut aufgelegte Rastas mit friseurgepflegten Locken und schweren Uhren. Am nächsten Morgen gab es viel Handygeklingel und schließlich sah ich sie mit Vollgas wegschießen. Godfrey erzählte mir, die beiden hätten am Vortag ein Schiff mit Marijuana beladen und mit einem Vertrauensmann losgeschickt. Es sei aber von der Polizei vor Tobago abgefangen worden und der Kapitän verschwunden. Alles futsch. Es sei eben kein Problem, jede Menge Cannabis auf der Insel anzubauen, aber es außer Landes zu bringen und zu verkaufen, das sei schon schwierig. Oft würden solche Transporte auch mitsamt der Mannschaft Piraten zum Opfer fallen und spurlos verschwinden. Er machte eine Geste mit der flachen Hand in Halshöhe. Wie um den negativen Eindruck abzumildern, zauberte er mir eine zierlich gedrehte Tüte. „Sie sollten versuchen, mehr Touristen ins Land zu holen, damit das gute Ganja gleich vor Ort geraucht werden kann“, dachte ich. Godfrey dachte dasselbe und fragte: „Könntest du nicht deinen Freunden in Deutschland erzählen, wie schön es hier ist und wie nett wir uns um unsere Gäste kümmern? Dann würden sie herkommen und einen wirklich guten Urlaub hier verbringen.“ „Ich glaube, meine Landsleute sind nicht alle wie ich. Für ihr Geld erwarten sie wahrscheinlich ein sauber aufgeräumtes und gestrichenes Haus“, dämpfte ich seine Hoffnungen. „Das wird alles gemacht“, rief er. „Sobald du weg bist, gehe ich an die Arbeit.“ Darauf stießen wir an. Frühmorgens holte mich Godfrey ab. Er war barfuss und hatte sein buntes Hawaiihemd gegen einfache Arbeitskleidung getauscht. Die Hanffelder waren dran! Es ging über Wiesen und über steile Basaltfelsen in den Regenwald. Auf einer Lichtung sah man die schwarze, krümelige Erde zu Reihen aufgeworfen, einzelne buschige Pflanzengruppen am Rand erwiesen sich als blühende Ganja-Pflanzen. Unter einem mächtigen Mangobaum war mit blauen Folien ein Zelt errichtet. Die Rückwand enthielt das Schlafzimmer: einfache, aus Ästen zusammengefügte Liegen mit abgenutzten Decken. An der offenen Seite gab es eine Art Tisch. Godfrey zog aus einem Versteck eine handvoll rötlichen Krauts hervor. „Das rauchen wir morgen, an deinem Abschiedsabend. Die Sorte heißt Red Marble. Wir bauen aber auch andere Sorten an, auch Skunk aus Holland. Wir rauchen aber lieber unser Ganja.“ Ich knotete das duftende Kraut in mein Seidentuch. Von einem Felsen aus genossen wir den Ausblick. Während Godfrey zum Probieren etwas Red Marble drehte, blickte ich wie verzaubert hinunter über die grünen Hänge bis zur Küste, entschlossen, wieder herzukommen – dann aber für länger. Überall sah ich schon Regenbogen, obwohl es gar nicht regnete, es mussten Dunstwolken über dem Regenwald sein, die das Farbenspiel auslösten. Alice Dodgson

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19 fun+action Das Eckthema Die Superbong

Alex Randolph ist mit 82 Jahren in der Nacht zum 28. April verstorben. Und Randolph war einer der ganz großen Spieleerfinder. Weit mehr als 150 Spiele sind in seinem Kopf entstanden, dazu zählen "Sagaland", "Hol´s der Geier" oder "Incognito". Und er war einer von vieren, die 1995 Winning Moves gründeten. Kurze Zeit später gab es Ableger des US-Verlags in Deutschland, Frankreich und England. Einige Spiele aus dem Hause Winning Moves haben wir uns für diese Ausgabe etwas genauer angeschaut: "Carolus Magnus" ist ein größeres Brettspiel, "Kurier des Zaren" und "Alexandros" gehören zur Reihe Spiele im Quadrat, "Da Vinci Code" vertritt Spiel Kompakt. Den Anfang macht "Cluedo – das Kartenspiel". Alle Spiele stammen aus dem Hause Winning Moves

"Cluedo – Das Kartenspiel" Schon wieder eine Leiche! War es Oberst von Gatow, der mit dem Motorrad nach Helsinki geflohen ist, oder doch Fräulein von Porz mit dem Heißluftballon? Für die, die Cluedo noch nicht kennen, es geht in beiden Versionen darum einen oder eine Mörderin zu überführen. Wer mit was wohin geflohen ist, sollen drei bis fünf Mitspieler durch Verdächtigungen, heiße Spuren oder Geheimtipps rauskriegen. Da heißt es gut aufgepasst, nach wem die Mitspieler fragen oder für welche Fahrzeuge sie sich gar nicht interessieren. So werden durch Ausschluss hoffentlich früher als später nur noch drei Möglichkeiten auf den Mörder und seine Flucht hinweisen. Sobald man sich sicher ist, wer der Täter ist und mit welchem Fluchtfahrzeug er zu welchem Fluchtziel aufgebrochen ist, kann ein einziges Mal Anklage erhoben werden. Ist der Verdacht falsch, scheidet der Spieler aus. Deshalb sollt man mit falschen Anschuldigungen vorsichtig sein. Fast wie im richtigen Leben. "Cluedo" geht schnell, macht auch nach einigen Runden noch Spaß, vor allem denjenigen, die ein Faible für Ratespiele haben. Perfekt für unterwegs. "Da Vinci Code" In Japan wurde "Da Vinci Code" 2002 von einem Schulzeitschriften-Verlag unter dem Namen ALGO herausgebracht. Für Viertklässler wohlgemerkt. 2003 war es das meistverkaufte Spiel in Japan. "Da Vinci Code" ist einfach und schnell. Anfangs etwas glückslastig kommt man mit logischen Schlussfolgerungen ans Ziel. Es gewinnt, wer als erster alle Zahlencodes der Mitspieler geknackt hat. Schwarze und weiße Plastiksteine sind jeweils mit den Ziffern null bis elf versehen. Die Spieler ziehen vier von ihnen und stellen sie aufsteigend vor sich hin. Dann kann die Raterei losgehen. Solange Steine da sind, nimmt der, der dran ist, einen. Dann deutet er auf einen Stein eines Mitspielers und nennt ne Zahl, ist sie richtig, wirft der Mitspieler seinen Stein um. Hat der Spieler falsch geraten, muss er den neu gezogenen Stein bei sich einreihen und umwerfen. So kriegt man raus, wer welchen Code hat. Zwei Steine mit Bindestrich tragen zur Verwirrung bei und machen das Spielchen etwas spannender. Für Leute, denen Mastermind zu schwierig ist oder die mal um den Abwasch spielen wollen. "Alexandros" "Alexandros" ist ein schnelles und kurzweiliges Spiel für zwei bis vier Mitspieler. Angelehnt an die Eroberungsfeldzüge Alexander des Großen bestimmen die Spieler zuerst die Bewegungen von Alexanders Heer, um möglichst große und lukrative Provinzen mit Begrenzungssteinen abzustecken. Danach versucht jeder diese Provinzen unter seine Kontrolle zu bringen. Das kann nur gelingen, indem man in die Provinz Stadthalter einsetzt und die Erzeugnisse auf den Symbolfeldern mit den entsprechenden Karten (werden gezogen) bezahlt. Jetzt können Steuern (=Siegpunkte) erhoben werden. Je mehr leere Felder eine Provinz enthält, desto mehr Steuern bringt sie ein. Das Spiel endet entweder, wenn die Begrenzungssteine aufgebraucht sind oder wenn einer oder mehrere Spieler die 100-Punkte-Grenze überschritten haben. Etwas verwirrend ist die Bewegung "Alexandros" und damit die Entstehung neuer Provinzen. Aber das hat man nach ein zwei Spielen raus und dann macht "Alexandros" einen Riesenspaß. Nicht von anderen Stadthaltern in die Suppe spucken lassen.

Cluedo – Das Kartenspiel Autor: Phil Orbanes Spieler: 3 bis 5 Alter: ab 8 Jahren Dauer: etwa 45 Min. Kosten: 10 Euro

die Maulhalde Berlins optisch schönste Wortband

Da Vinci Code Autor: Eiji Wakasugi Spieler: 2 bis 4 Alter: ab 10 Jahren Dauer: ca. 15 Minuten Kosten: ca. 10 Euro

Böse

Alexandros Autor: Leo Colovini Spieler: 2 bis 4 Alter: ab 12 Jahren Dauer: ca. 45 Min. Kosten: ca. 15 Euro

Kurier des Zaren Autor: Christiane Knepel & Antje Graf Spieler: 2 bis 5 Alter: ab 10 Jahren Dauer: 20 bis 40 Min. Kosten: ca. 15 Euro

Carolus Magnus Autor: Leo Colovini Spieler: 2 bis 4 Alter: ab 12 Jahren Dauer: 30 bis 45 Min. Kosten: ca. 20 Euro

"Kurier des Zaren" Das Buch stammt aus der Feder von Jules Verne. Christiane Knepel und Antje Graf haben daraus ein Spiel gemacht. Worum es geht? Bis zu fünf Spieler schicken ihre Kuriere los, die eine Depesche in den Palast bringen sollen. Wer dort als erster mit den nötigen Rubel für die Torwache ankommt, gewinnt. Die Reise führt die Kuriere durch vier Dörfer, wo sie in Herbergen übernachten. Sobald in einer Herberge drei Kuriere gastieren, können zwei von ihnen ins nächste Dorf ziehen. Der, der in der Herberge bleiben muss, kriegt allerdings Rubel dafür. So wandern die Kuriere von Herberge zu Herberge und Dorf zu Dorf. Pro Zug muss sich der Spieler zwischen folgenden Optionen entscheiden: Einen Kurier ins Spiel bringen, einen Kurier weiterziehen lassen oder die Depesche einem anderen Kurier übergeben. Das Spiel ist sehr einfach mit einer guten Portion Taktik. Denn es will wohl überlegt sein, in welcher Herberge die eigenen Kuriere übernachten und wer die Depesche weiter tragen soll. Für Taktiker. "Carolus Magnus" In "Carolus Magnus" geht es um die Vereinigung und die Sicherung des Kaiserreiches von Karl dem Grossen. Die Spieler müssen die vielen zersplitterten kleinen Provinzen durch die Kontrolle von Adelshäusern und den Bau von Burgen wieder zu Regionen vereinen. Eine Runde besteht aus folgenden Aktionen: Zugreihenfolge bestimmen. Dann bringt man drei neue Ritter ins Spiel und setzt diese entweder in die Provinz oder in den Hof. Denn nur wer die Mehrheit an Rittern einer Farbe am Hof hat, kann eine Provinz mit der gleichen Farbe kontrollieren. Befindet sich Kaiser Karl in einer Provinz, kann dort der Besitzer eine Burg bauen. Burgen braucht man um zu gewinnen. Es gewinnt, wer als erster zehn Burgen in verschiedenen Provinzen/Regionen besitzt oder wenn nur noch vier Provinzen/Regionen da sind, der mit den meisten Burgen. Für Strategen und Glücksritter.

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

So, mir hat´ s gereicht. Jetzt bin ich 26 Jahre alt und ich habe seit etwa 13 Jahren ernsthafte Sorgen. Sorgen um meine Gesundheit, um meine Beziehungen, um meinen Job, um mein Geld, um meine Zukunft. Deshalb habe ich die Seiten gewechselt und bin jetzt böse. So richtig fies und skrupellos. So einer vom Typ Bond- Gegenspieler, der seine Untergebenen umbringt, wenn sie nicht spuren und Gefühle nur als lächerlichen Ballast ansieht, die vom großen Plan ablenken. Seitdem geht’s mir irre gut. Was bin ich froh, hier und jetzt zu leben. In den Achtzigern zum Beispiel, was machte einem da schon groß Sorgen? Höchstens die neue Single von Modern Talking. Aber heutzutage, wow, Sozialabbau, eine planlose Gesundheitsreform, Terroranschläge auf Zivilisten, Klimaveränderungen, eine Rente, die 2040 etwa bei 10,23 ¤ liegen wird. Den ganzen Tag habe ich dieses volle Grinsen im Gesicht, das einfach nicht verschwinden will. Wenn ich die Zeitung aufschlage, flippe ich fast aus. Ich kichere, springe vom Stuhl auf und werfe die Arme begeistert in die Höhe. Ich tanze vergnügt um den Küchentisch. Es steht aber auch wirklich nix Gutes mehr drin. Haha, ihr seid ja alle voll am Arsch! Eine Regierung zu haben, die sich mehr um Machtkämpfe, als um ihre Bürger kümmert. Und eine Opposition, die nur meckert, aber keine Alternativen bietet. Jeder von euch ist irgendwie von irgendwas bedroht! Es gibt keine Sicherheit mehr. Die Leute machen jetzt sogar schon etwas namens „Angst-sparen“. Wie geil ist das denn? Angstsparen. Das sind echt goldene Zeiten für uns schlechte Menschen! Und auch privat ist bei mir echt der Bär los. Letztens ist mein Kumpel Maik arbeitslos geworden. Seine Freundin hat ihn daraufhin rausgeschmissen, das Sorgerecht für die Kinder und den Hund bekommen und ihn ärmer gemacht als ganz Afrika. Ich habe Tränen gelacht. Mein Onkel hatte letztens drei Bypässe bekommen und die Krankenkasse bezahlt keine einzige Reha, weil er bis dato zu wenig eingezahlt hatte. Ich nehme auf jedes Familienfest schon immer Wechselunterhosen mit, weil ich mich regelmäßig vor Vergnügen einnässe. Nirgendwo führen die Leute noch ein lockeres Gespräch, alle haben sie diese Furcht in den Augen. Ich knipse diese Blicke immer mit meinem Fotohandy und kucke mir die Bilder vor dem einschlafen an, bis ich vor Zwerchfellschmerzen aufhören muss. Ihr müsst das wirklich mal probieren. Hört auf mit dem nett und gut sein! Das ist echt die totale Verliererseite. Seit ich böse bin, freue ich mich auf meine Zukunft, lechze ich jeden Tag entgegen und kann es gar nicht abwarten, die neusten Neuigkeiten zu erfahren. Denn die sind garantiert immer so schlecht wie ich! Hurra!


20 fun+action Das Eckthema Die Superbong

Hanf Journal im Land der Wohnwagen

Grey Area @ Amsterdam >>Grey Area – A friend with weed is a friend indeed

Grey Area Oude Leliestraat 2 1015 DV Amsterdam Tel. +31 20- 420 43 01 Öffnungszeiten: Di–So: 12:00 - 20:00 Mo.: Ruhetag

Hanf Journal hört auf zu rauchen

Eine Ode an den Vaporizer

22. Mai (Beginn 19. Dezember) = 156 nikotinfreie Tage So, es ist geschafft! Die Hanf Journal-Redaktion hat die letzte Stufe zur Glückseligkeit beschritten. Nach langen und entbehrungsreichen Kämpfen mit uns selbst haben wir es geschafft dem Rauch in all seinen Formen – also auch Pur (tabaklos) – zu entkommen. Was natürlich nicht heißt, dass wir kein Gras mehr konsumieren. Das wäre ja schon berufsgefährdend. Doch zum Glück gibt es ja Alternativen. Jeanne d’Arc hat euch in der letzten Folge ja schon einmal die so genannte „Endlösung“ vorgestellt: Das Essen, sprich die Sesamplätzchen, welche vom Rauch wohl so weit weg sind wie Deutschland von einer vernünftigen Drogenpolitik. Nun, die Mannen vom Hanf Journal sind zwar stark, aber gleich mit einer Heldin wie Jeanne d’Arc auf Augenhöhe zu konkurrieren, können selbst die besten Optimisten nicht verlangen. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Helden der Kiffer-Fraktion, nun erst einmal mit dem Vaporizer den nächsten Schritt hin zum rauchfreien Leben wagen wollen. Denn im Prinzip kommt ja aus dem Vaporizer kein Rauch raus, sondern nur Dampf! Was zwar dann so gesehen kein Rauch mehr ist, aber sich dennoch so anfühlt und auch ein bisschen danach aussieht, was unsere Helden schon sehr freut. Schließlich soll ja der Ausstieg sanft und schmerzlos ablaufen. Also wird jetzt vaporisiert. Das kommt am Anfang zwar noch nicht ganz so befriedigend wie eine leckere Pur-Tüte, verursacht aber am Ende den wesentlich angenehmeren Rausch. Der Rest ist einfach Gewöhnungssache. Und die gesundheitlichen Vorteile gegenüber dem echten Rauch, der ja selbst beim PurRauchen noch schädlich ist, sind tatsächlich enorm. Wenn man den Herstellern glaubt, muss man hier mit keinerlei Schädigungen rechnen. Denn man nimmt weder Teer noch Kondensate auf, sondern bekommt nur noch THC und leckere Aromastoffe in die Lungen. Und letztendlich knallt’s auch besser. Soll heißen, die im Gras vorhandenen Wirkstoffe werden wesentlich effektiver ausgebeutet als beim herkömmlichen Verbrennungsvorgang. Eine amerikanische Studie unterstellt einem speziellen Vaporizer gar eine Ausbeute von 99 Prozent.

Am Vormittag sind wir bei „Grey Area“, und ich habe den Eindruck, ich betrete eine Eisdiele, da das Ambiente eine gewisse Ähnlichkeit hat. Seit dem Jahreswechsel 1994/95 betreiben John und Steve den einzigen amerikanischen Coffee Shop der Stadt. So kommen hier auch hauptsächlich Landsleute, Engländer und Iren her, wie beispielsweise das amerikanische Pärchen, das mit einer Glasbong an unserem Nebentisch Platz nimmt und es sich gut gehen lässt. Im „Home of Double Bubble“ – inmitten einer typischen Amsterdamer Gasse – begrüßt uns John in seinem kleinen, aber sehr gemütlichen Coffee Shop. Bei nur etwa 15 Sitzplätzen herrscht ein ziemlicher Durchgangsverkehr, aber das macht nichts. An einer Tafel steht „Imagination is more important than knowledge“, und nach den ersten Zügen weiß auch ich schmunzelnd, was John mit Einsteins Gedanken zum Ausdruck bringen möchte. Bei „Grey Area“ tummeln sich fanatische Pur-Raucher, weil es gutes Gras und saubere Bongs gibt. Für Glasbongs ist der Cup Gewinner „Grey Mist Crystal“ bestens geeignet, und der topqualitative Marrokaner „Golden Soles“ und das Original Temple Ball „Nepal Creme“ sind ebenso empfehlenswert. Ein ganz spezielles Produkt ist das so genannte „4077 medicinal leaf“ (bioafghan hash plant cross), und neben dem fruchtigbelebenden Bio-Multi-Cup-Gewinner „Dubble Bubble Gum“ gibt’s hier auch „Grey Mist“, „Yellow Cab“, „Greyberry“, „AK-47“, „Western Winds“ und „Matanuska Tundra“. Bei diesen Sorten kostet ein Gramm 7,50 Euro und 2,8 Gramm sind schon für 20 Euro erhältlich. Bei den Sorten „4:20“ (it’s always 4:20) und „Swag“ (the high of the law) gibt’s das Gramm für 6 Euro. Für das Nederhasch legt man da schon 15 Euro auf die Theke. Und importiertes Hasch lässt sich für 12,50 Euro pro Gramm erwerben.

Problematisch ist nur der Transport. Denn egal für welches der Geräte man sich denn nun entscheidet, wesentlich größer als ein Päckchen Papers sind sie allemal. Und gerade bei Anlässen, vor deren Besuch man sich nervigen Kontrollen unterziehen muss, kommt es doch ein bisschen blöd, so ein Monstrum in seinen Taschen verstecken zu müssen. Soll heißen, selbst der kleinste Vaporizer ist als Reisegefährte denkbar ungeeignet. Aber für diesen Fall kann man ja immer noch auf die Aufnahme per Verdauungstrakt zurückgreifen. Dazu gibt’s übrigens im nächsten Hanf Journal wieder mehr Infos und Rezepte. Wir jedenfalls sind erst mal überglücklich dem Rauch entsagt zu haben und hoffen, auch in der Zukunft keine Rückschläge erleiden zu müssen. Denn wir wissen ja alle, dass so ein Nichtraucherleben meist mit einer einzigen Zigarette beendet wird. Die werden wir hoffentlich niemals mehr rauchen.

18 Preise bei Cannabis-Wettbewerben, davon sieben „High Times Cups“, und jetzt noch der „15. Cannabis Cup“ sprechen eine deutliche Sprache. Bei „Grey Area“ gibt es Magazine und Bücher zum Thema Hanf, Backgammon, Schach und ein paar Kartenspiele – und alle Drinks kosten nur 1,50 Euro. Es gibt gute Musik für Grateful Dead- und Phish-Fans, und das Echo von Jerry Garcias Gitarrensolos lässt sich in diesem Laden bestens genießen. Eigentlich wollen wir heute Abend noch nach Weert, aber da wir jetzt schon so viele Coffee Shops besucht haben und davon auch echt k. o. sind, canceln wir das Ganze und schauen noch einmal bei der „PollinatorMila“ vorbei. Am Nachmittag verabschieden wir uns von Amsterdam und machen uns auf den Weg in den Süden, kommen in einen Stau und sind so gegen 19 Uhr in Nijmegen – bei der letzten Station unserer Reise. Und wenn ihr wissen wollt, was wir im „Kronkel“ so erlebt haben, lest doch am besten die Juli-Ausgabe eures Hanf Journals. Tour: Dirk Rehahn & Roland Grieshammer Text: Roland Grieshammer


21 fun+action Das Eckthema Die Superbong

Die Hanfberatung im Hanf Journal

>>Erste Hilfe für Kiffer

Unglaublich aber wahr, die Fragen an unsere Redaktion nehmen kein Ende. Kascha R. hat sich auch diesen Monat wieder ins Zeug geschmissen um eure Wissenslücken zu füllen. Wer mehr wissen will schreibt einfach an hanfberatung@hanfjournal.de Raik (18) aus Voigtsdorf fragt: „Hi da, ich hätte mal ne Frage, angenommen ich will Hanf anbauen, was ich natürlich nicht mache, ist ja illegal . . ., was muss ich tun damit mein Pflänzchen prächtig gedeiht? Ich hätte ’ne Rotlichtlampe – würde das irgendwas bringen, weil wenn ich anbauen würde, natürlich nur wenn es legalisiert werden würde, wächst das Hanf dann auch in meinem Zimmer am Fenster bei ca. 22 Grad? Außerdem würde ich gerne mal wissen, wie das mit den männlichen Pflanzen ist, kann ich die eigentlich gleich wegwerfen oder ist da noch irgendwas an THC zu retten? Und wie finde ich am schnellsten heraus ob das Hanf männlich oder weiblich wird? Ich weiß, sind viele Fragen, ich hoffe ihr beantwortet alle, danke!!!“ Kascha antwortet: „Hey Raik, angenommen, der Anbau von Hanf zum Privatgebrauch würde endlich legalisiert, bräuchte die Pflanze zum richtigen Gedeihen vor allem Licht und den richtigen Boden, so wie ziemlich alle Pflanzen. Hanf steht weder auf zu lehmigen noch zu trockenen (sandigen) Boden. So Blumenerde aus dem Baumarkt ist okay, billiger ist Komposterde, wenn man einen entsprechenden Haufen im Garten hat. Der Topf muss ausreichend groß sein, in einem Joghurtbecher wird die Pflanze keinen Meter hoch. Rotlicht bringt eigentlich relativ wenig außer Wärme, sinnvoll sind z. B. Natriumdampflampen. An einem sonnigen Fenster könnte das Licht für einen durchschnittlichen Ertrag allerdings schon ausreichen, solange wenigstens zwölf Stunden Licht in der Wachstumsperiode und danach auch so etwa zehn Stunden gesichert sind (sollte also von der Beleuchtung einem sonnigen Platz „draußen“ entsprechen. 22 °C sind okay, du solltest aber auch auf eine ordentliche

Belüftung und Luftfeuchtigkeit sowie regelmäßiges Gießen achten, da indoor die Luft einfach eine andere ist. Männliche Pflanzen kannst du so gut wie gar nicht gebrauchen, üblicherweise werden sie weggeworfen. Und nun zur Geschlechtsbestimmung: An den Nodien, also dort, wo die Blätter aus dem Stiel herauskommen, entstehen die ersten Blüten. Männliche Blüten hängen wie kleine Laternen an dünnen Stielen und sehen aus wie längliche Kugeln (über diesen Begriff kannst du dich mit deinem Mathelehrer streiten *g*). Weibliche Blüten sind eher kelchförmig mit einem dicken Bauch und einem dünnen Ende, wo so kleine Härchen herausgucken. Mehr dazu findest du im Netz unter www.hanfjournal.de oder in der Rubrik Guerilla Growing.“

HighMountain und Habanero (ohne Alter und Wohnort) wollen wissen: „Hallo, wir haben ein paar Fragen zum Outdoor-Growing: Ist es besser die Keimblätter (die Keimlinge sind fünf Tage alt) beim Umtopfen unter die Erde zubringen und wenn ja wann? (Erste oder zweite Woche?) Wir würden gerne die Pflanzen möglichst klein und buschig haben. Deswegen würden wir gerne wissen nach dem wie vielten Blattpaar wir die Pflanze beschneiden sollen? Können wir den abgeschnittenen Zweig (Steckling) zur Wurzelbildung bringen oder ist das verschwendete Energie, die Pflanze erst in die Höhe wachsen zu lassen und anschließend zu beschneiden? Und wächst die junge Pflanze (zwei bis drei Wochen alt) überhaupt nach dem Beschneiden schnell genug nach? Als letztes würde wir gerne wissen wie das Runterbinden funktioniert und wie oft die Pflanze insgesamt beschnitten werden soll?“ Kascha berät: „High ihr zwei, mal sehen, was man da machen kann. Erst einmal, natürlich, der Hinweis, dass man in Deutschland keinen Hanf ohne Genehmigung anbauen darf. Wenn man es trotzdem macht und dabei erwischt wird, droht Strafe. Theoretisch ist es am besten, wenn die Keimblätter über der Erde sind. Fünf Tage alte Keimlinge dürften dafür schon lang genug sein. Wenn der Anpflanzort nicht genau vor der Haustür ist, sollte man vielleicht die Pflänzchen noch ein oder zwei Wochen in einem Margarinebecher oder ähnliches vorziehen, bis sie so zehn Zentimeter hoch sind. Vor dem Beschneiden sollte die Pflanze auf jeden Fall bis zur fünften Nodie gewachsen sein. Nodien sind die Stellen, wo das Blatt aus dem Stiel herauskommt, also sozusagen das fünfte Blattpaar. Die Keimblätter zählen allerdings noch nicht als Blattpaare. Wenn es nur um die Höhe geht, ist allerdings Herunterbinden ratsamer, da die Pflänzchen das in der Regel besser verkraften. Wenn ihr allerdings Stecklinge haben wollt, sollte der Teil, den ihr abschneidet, selbst mindestens drei Nodien (ich sage nicht Blattpaare, weil es manchmal auch mehr als zwei Blätter sind) haben. Stecklinge, die vom Haupttrieb abgenommen wurden, wachsen in der Regel ziemlich schnell. Das mit dem Herunterbinden ist ganz einfach, trotzdem gibt es ein paar Sachen zu beachten: Ihr bindet einfach die Spitze der Pflanze, die bis zur fünften Nodie gewachsen sein muss, an einen Bastfaden (wichtig: kein Draht oder ähnliches, der die Pflanze, wenn sie dicker wird, stranguliert und einschneidet). Das andere Ende des Fadens befestigt ihr einfach mit einem Hering (so ein Ding vom Zelt) oder etwas vergleichbarem im Waldboden, ungefähr so straff wie ihr die Pflanze biegen wollt. Die Pflanze sollte nicht zu viel beschnitten werden, halt so oft, wie ihr es für notwendig haltet.“ Joe (ohne Alter und Wohnort) hat eine Frage: „High! Also seit einigen Monaten hab ich nun eine Freundin, und wie das so ist, quatscht man auch mal über das Rauchen von feinen Gräsern! Da ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr geraucht habe, wollte ich wissen, wie das bei ihr so ist. Na ja und da hat sie mir erzählt, dass sie davon schon einen epileptischen Anfall hatte, wohl in Verbindung mit Alk. Jetzt wollt ich von euch wissen, ob das sein kann, also ob so ein Anfall durch das Hanf hervorgerufen werden kann! Danke, Grüße, weiter so!“ Kascha hat eine Antwort: „Hey Joe, soweit mir bekannt ist, wurde wissenschaftlich keine anfallsauslösende Wirkung bei Cannabis festgestellt. Im Gegenteil scheint THC Anfälle sogar zu verhindern. Auch Alkohol gilt eigentlich (in Maßen) nicht als anfallsauslösend. Wenn deine Freundin Epileptikerin ist, dann können solche Anfälle unter anderem auch durch unregelmäßige Tabletteneinnahme oder Schlafmangel ausgelöst werden. Vielleicht hat auch das THC die Alkoholwirkung verstärkt, Mischkonsum ist im Allgemeinen nicht ratsam, da die Folgen nicht leicht kalkulierbar sind. Das Trinken von Flüssigkeitsmengen über drei Liter am Tag kann Anfälle übrigens auch fördern und es gibt noch verschiedene andere mögliche Auslöser.“


22 fun+action

Europawahl In der Wahlkabine deines Vertrauens

19. 06. 2004 Hanfmove in Hamburg www.hanfmove.de

Termine

13. 06. 2004

26. 06. 2004 Internationaler Anti-Drogen-Tag der UN

26. 06. 2004 Pott-Demo in Essen www.pottdemo.de

05. Juli 2004 Erscheinungstag des neuen Hanf Journal Ausgabe Nr. 33 und Nr. 34

14. 07. 2004 Hanfparade in Berlin www.hanfparade.de

10. - 12. 09. 2004 InterHanf in Berlin www.interhanf.de

In eigener Sache

High,

wieder mal ist es soweit, das Hanf Journal Juni ist eine gegessene Sache. Aber was war das denn für ein Monat? Alle die etwas bei uns gewonnen hatten, haben es am eigenen Leib miterlebt. In der Redaktion gab es einen folgenschweren Datenzusammenbruch . . . oder besser gesagt, uns sind so einige Rechnerprobleme passiert. Nun gut, wie es scheint, haben wir alles wieder unter Kontrolle bekommen und können mit Stolz behaupten, trotz dieser Rückschläge eine gute Ausgabe des Hanf Journals vorgelegt zu haben. Zum Thema Pilze konntet ihr in dieser Ausgabe schon mal eine Position von Hans Cousto lesen (Seite 06). Da das Thema aber sehr heiß ist, werden wir für euch auch in den nächsten Ausgaben dran bleiben. Wäre ja zu toll, wenn eine Droge ein Türchen zur Legalisierung gefunden hätte. Aber mehr dazu wie gesagt in den nächsten Ausgaben. Außerdem dürft ihr euch auch schon wieder auf eine neue Sonderausgabe freuen. Wie gewohnt erscheint im Vorfeld der Hanfparade in Berlin ein Hanf Journal, das nur zur Mobilisierung nach Berlin dienen soll. Zum dritten Mal werden wir so versuchen unseren Teil zur Hanfparade in Berlin beizutragen. Und da wir schon beim Demonstrieren sind: ich hoffe ihr kommt alle in Scharen zum Hanfmove in Hamburg. Zeigen wir, dass wir uns von einer konservativen Politik nicht unterkriegen lassen und dass wir trotz starker Repression Flagge zeigen. In Hamburg ist jeder Mann und jede Frau notwendig . . . also es liegt auch an dir. Wir sehen uns am 19. Juni in Hamburg Also „move it“

Euer Werner Graf


15 berlin Der „Hanf Journal“-Clubtest Diesen Monat:

Casino-Garten

Es ist Sommer! Und zwar so sehr, dass selbst die eingefleischtesten Couch Potatoes unter euch es mitgekriegt haben dürften. „Sommer“ heißt für gewöhnlich: Ade miefige enge Clubs. Wir ziehen in die freie Natur! Viele abgefahrene und idyllische Locations in und um Berlin warten auf uns. Da muss natürlich auch der Hanf Journal-Clubtest mitziehen. Deshalb präsentieren wir euch in dieser Ausgabe mal eine der regelmäßigen Open-Air-Locations: Den Casinogarten.

Wir wissen, ihr könnt das überhaupt nicht verstehen. Aber wir hassen Montage! Sie sind grässlich, schrecklich und auch furchtbar gemein. Ihr wollt bestimmt wissen wieso, oder? Also erstens ist das Gesicht unserer Kollegen an diesen besagten Tag in der Früh nicht zu ertragen. Augenringe, Falten, kleine oder auch große Augen. Zweitens ist alles, was wir anstellen, von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Und drittens wären wir im Bett oder der Badewanne definitiv besser aufgehoben.

Der Casinogarten hat seinen Namen von der Tatsache, dass er direkt vor dem Casino liegt. „Waaas?“ werdet ihr euch jetzt fragen. „Das Casino mit den Razzien, den krassen Türstehern und den schrägen Leuten?“ Ja, genau das. Und ihr könnt euch auch wieder einkriegen, denn ihr müsst ja auch gar nicht reingehen, es sei denn ihr müsst dringend aufs Klo. Die echte Party steigt nämlich wie gesagt vor der Tür des, wir geben es ja zu, eigentlich fürchterlichen Ladens. Da ist es dafür aber umso schöner! Der Garten ist mal wieder wirklich liebevoll sommerlich gestaltet worden. Sonnenschirme und Tarnnetze schützen DJ und Meute vor allzu aufdringlichen Sonnenstrahlen, der Sandboden lädt zum exzessiven Barfusstanzen ein und eine Handvoll Couches steht für Ausgepowerte bereit. Wie gesagt, wirklich nett gemacht. Auch das Publikum erinnert nur selten an das typische Besucherspektrum eines Casino- (Indoor-) Abends. Soll heißen: Breitreifen, Alufelgen und Subwoofer wird man auf dem Parkplatz eher weniger finden. Dafür versammelt sich auf dem sandigen Dancefloor eine Crew, die wahrscheinlich besser ins naheliegende Ostgut gepasst hätte: Jung, polytoxikoman, tanzwütig und zu einem guten Prozentsatz schwul. Kein Wunder, denn immerhin versammelt man sich im Casinogarten zu einer Zeit, zu der normalerweise nur noch solches Publikum auf den Beinen ist. Sonntags ab zwei oder drei Uhr nachmittags wird es für gewöhnlich laut an der Mühlenstraße in Friedrichshain. Das ist tatsächlich eine ungewöhnliche Zeit um Party zu machen. Aber wir wollen ihnen zugute halten, dass bestimmt fünfzig Prozent der Besetzung eines solchen Nachmittags recht ausgeschlafen aussieht. (Wo der Rest bis zu dieser Zeit gesteckt hat, wollen wir lieber gar nicht wissen. . .)

Immer wieder

weg. . .“ Aber die Menschen haben noch nie unsere FreitagAbend-Augenringe erlebt. Man kann doch nicht morgens aufstehen, arbeiten gehen und dann noch ne vernünftige Party feiern, so bekifft wie wir dann sind. Ne, ne, nicht mehr in unserem Alter. Also muss es Samstagabend sein und dann haben wir wieder das bekannte Beschissener-Montag-Syndrom. Unser Tipp: Seien wir doch einfach mal konsequent! Der Sonntag hat, solange er sich als nichts anderes als verlängerter Samstagabend entpuppt, kein Recht, weiterhin Sonntag genannt zu werden. Und der Montag hat, solange er der Tag nach dem Samstag ist, auch kein Recht, Montag genannt zu werden. Also richten wir das doch einfach mal an der Realität aus: Samstag und Sonntag werden zu einem Tag, dem Samstag, zusammengelegt, der Montag wird zum neuen Sonntag ( w o d u rc h s i c h auch das Problem übermüdeter Angestellter erledigt, denn

Montags

Ein Ende ist dann so bald auch nicht in Sicht. Denn wenn im Garten die Musik ausgeht (und das tut sie natürlich erst nach einem wunderschönen Sonnenuntergang), öffnet das Casino wieder – aber wie gesagt, ob man da wirklich noch rein will, sollte man sich gut überlegen. Martin Schwarzbeck Sonntag, 06.06.2004 Sommercamp im Garten:Sterero Total im Exil ab 14 Uhr Bei schönem Wetter draußen!!! Bei Regen ab 18 Uhr drinnen!!! Sonntag, 13.06.2004 Sommercamp im Garten: ab 14 Uhr Bei schönem Wetter draußen!!! Bei Regen ab 18Uhr drinn!!! Sonntag, 20.06.2004 SOMMERCAMP IM GARTEN: Berliner Stadtmusikanten presents: FORWARD ab 14 Uhr Bei schönem Wetter draußen!!! Bei Regen ab 18Uhr drinn!!! Montag, 21.06.2004 Fete de la Musique ab 12 Uhr Im Rahmen der Fete gibs mal wieder fett auf die Ohren.Schon ab 12.00h - Vormittags bis ? ,bei guten Wetter draussen ansonsten drinnen auf dem großem Floor.Eintritt frei!!!!!!!! Ausserdem wird unsere Haus -Rock-Band ( The Marvellers ) auftreten. Also noch ein weiterer Grund um vorbei zu schauen.

Schon an der Schöpfungsgeschichte kann man ablesen, dass aus dem Montag nie was werden konnte. Denn immerhin war er das erste Werk eines noch ziemlich ungeübten Gottes. Der Sonntag dagegen, das letzte seiner Werke ist ihm dagegen schon wesentlich besser gelungen, wie wir alle bestätigen können. Prinzipiell kann man von keinem Lebewesen erwarten, dass nach einer intensiven Ausruh- beziehungsweise Beschäftigungsphase sofort wieder in ein so genanntes geregeltes Leben übergegangen werden kann. Ein Beispiel: Für jemanden, der samstags wie sonntags es genießt bis tief in den Mittag auszuschlafen, den erschlägt es fast, wenn er am Montag schon um 11 Uhr aufstehen muss (gerüchteweise gibt es sogar Menschen die noch früher rausmüssen). Auch wenn er an den restlichen Tagen ebenfalls so früh aufstehen müsste, wäre hier das subjektive Frühaufsteh-Empfinden weit mehr ausgeprägt. Ein weiteres Problem, das sich absolut nicht mit montäglicher Produktivität verträgt, ist die so genannte „Berliner Woche“. Die funktioniert folgendermaßen: Man geht nichtsahnend Samstagabend aus dem Haus, feiert ein oder zwei nette Partys und geht in der Dämmerung nach Hause. Blöderweise merkt man meistens erst zuhause, dass es wohl mal wieder die Abenddämmerung vom Sonntag war. Das heißt zwischen Party und Montag liegen nur noch wenige Stunden Schlaf. Manch einer würde jetzt wohl sagen: „Dann geht doch einfach Freitags

Sonntags muss ja keiner arbeiten) und der Dienstag ist ab sofort der neue Montag. Müssen wir uns nur noch entscheiden, welchen Tag wir dafür aus dem Kalender streichen. Einen Vorschlag hätten wir schon: Den neuen Montag. Natürlich ist es uns nicht entgangen, dass solch eine Änderung der Wochenzählung enorme logistische, politische wie auch kulturelle Probleme nach sich zieht. So müsste das Lied „I don’t like Monday“ umgeschrieben werden (oder es kommt ins Museum für geschichtliche Irrungen), der Mond müsste natürlich umbenannt werden, in Diensd, also Sonne, Diensd und Sterne. Weitere wichtige Namensänderung wären: Diensitor, Diensster und auch der Diehns auf den Feldern Afghanistans wäre seinen alten Namen los. Denn schließlich wollen wir ja niemanden ungewollt mit der Erinnerung an die grausliche Ära der Montage konfrontieren. Der Volksgesundheit zuliebe empfehlen wir, unsere Vorschläge umgehend per päpstlichem Dekret umzusetzen. Denn es ist nicht abzusehen was noch passiert, wenn diese unrühmliche Praxis weiter erhalten wird. Denkt nur an montags installierte Kernkraftwerke oder montags gelenkte Passagierflugzeuge. Der Untergang der Welt ist so nur eine Frage der Zeit. Mit besten Empfehlungen eure Grossstadtsurvivor

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


16 berlin

Karneval der Kulturen in Berlin

. . . und die groovenden Kiffer immer mitten drin!

Böse Kontrolleure

Am 30. Mai versammelten sich am Hermannplatz die verschiedensten Kulturen Berlins um sich in ihrer Vielfältigkeit zu präsentieren. Über 100 Gruppen nahmen an dem Umzug teil, 900.000 Besucher feierten diesen multikulturellen Freudentanz und über 1,8 Millionen Menschen besuchten an diesem Wochenende den Karneval der Kulturen. Masse mit Klasse – mal was Neues eben! Schon um 13 Uhr hieß es Sachen packen und auf zum Karneval. Ok, Berlin ist nun nicht unbedingt für seinen Fasching (ich bin Bayer) bekannt, aber darum findet der Berliner Karneval auch nicht zu der eigentlichen Karneval/Faschingszeit statt sondern zu Pfingsten. Und außerdem handelt es sich dabei auch nicht wirklich um einen Kostümierungsball sondern viel eher um die Huldigung eines multikuturellen Flairs, den zumindest Kreuzberg und auch Neukölln hat. Da nun das Hanf Journal auch wieder mit einem Wagen auf dem Karneval vertreten war, hieß es zumindest für mich rechtzeitig zur Parade einzutreffen. Und natürlich hat sich das auch gelohnt. Zwar war von meinen Kollegen zu dieser Zeit noch kein Mensch anzutreffen, aber die gerade gestartete Parade – unser Wagen für erst drei Stunden später, um 16 Uhr los – bot gerade am Anfang noch viel Platz und mit Motivation versetzte Teilnehmer.

Prinzipiell strotzte der zehn Stunden dauernde Umzug gerade so vor Freude und Selbstbewusstsein. Subkultur neben Subkultur, Minderheit neben Minderheit und Andersartige neben noch Andersartigeren – und dies sprichwörtlich unter dem Dachmantel einer lachenden Sonne. Friede, Freude und Eierkuchen – in der bewährten alten Form also. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses Event also auch weiterhin deutlich macht, dass Kulturen sich nicht bekämpfen sollten, zumindest nicht wenn sie aufblühen und wahrgenommen werden wollen. Nur zusammen schaffen es die verschiedensten Gruppen sich vor solch einem Millionenpublikum präsentieren zu können – nur zusammen schaffen sie es, so vielen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben immer mehr mit Anschuldigungen gegenüber ihren Kontrolleuren zu kämpfen. Handgreiflichkeiten, aggressives Verhalten oder mangelnde Kulanz wird ihnen derzeit immer öfter vorgeworfen. Nun sind die Beschwerden anscheinend schon so extrem gestiegen, dass das Landesunternehmen sogar schon ein Mahnschreiben der BVG zustellte. Diese reagierte auf das Problem und kündigte einige Maßnahmen an. So soll zum einen die Jahresnorm der privaten Kontrolleure der BVG gesenkt werden. Im derzeitigen Vertrag wird noch von 750.000 Schwarzfahrern gesprochen, die im Jahr 2004 dingfest gemacht werden müssen. Dieses Zahl soll um ein Zehntel auf 675.000 herunter gestuft werden. Viele Experten kritisierten gerade dieses hoch gesteckte Ziel und begründeten damit den steigenden Druck auf die Kontrolleure. Außerdem wurden die Kontrolleure gerade durch eine Änderung im Busverkehr entlastet, die besagt dass die Fahrgäste nur noch vorne einsteigen dürfen.

Auch das Hanf Journal war dieses Jahr wieder mit dabei, schließlich sind ja die Kiffer Berlins eine wichtige kulturelle Größe. Und so gehörten wir genau so zum Umzugsbild, wie die Sambatänzerinnen, die Technoiden oder wie die Personen des „Ein Herz für Neukölln“-Wagens. Das ist gut und Der Karneval startete 1996 mit rund 50.000 Teilnehmern und mauserte sich unbemerkt an die Spitze der deutschen Großveranstaltungen. Dass dies nicht so im Zentrum der Medien passierte, war den Organisatoren relativ recht. Anet Szabó von der Werkstatt der Kulturen sagte mit Blick auf nächstes Jahr sogar, dass sie nicht hoffen würden, dass die Veranstaltung noch größer werden würde. Auch Überlegungen, die Parade auf die Straße des 17. Juni zu verlegen, da dort mehr Platz zur Verfügung stehen würde, lehnte sie ab. „Wir wollen durch einen Bezirk laufen, in dem Menschen leben, keinesfalls durch eine sonst menschenleere Parkanlage“, beteuerte Anet Szabó gegenüber der „Berliner Zeitung“. Kreuzberg sei eben die Ecke in Berlin, in der Menschen aus fast allen 180 Nationen dieser Erde ihr zu Hause gefunden haben. Und genau da gehört eben dieser Umzug hin.

wichtig so, denn es darf nicht sein, dass wir uns bei solchen Veranstaltungen verstecken. Wer die Augen auf machte, sah an vielen Ecken und Enden die Joints kreisen. Das verstecken Spielen muss endlich ein Ende haben. Und so war es auch dieses Jahr wieder richtig, dass wir zusammen mit Grow In und den Grooving Smokers für unsere Szene die Flagge hochgehalten haben, denn wir sind ein Teil dieser Stadt.

Der Karneval der Kulturen war dieses Jahr wieder beeindrukkend ohne Ende. Er malte ein Bild von Berlin, welches schöner nicht sein könnte. Zusammen sind wir stark – alleine sind wir nichts. So macht dann Karneval auch den Berlinern Spaß. Werner Graf

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Der Karneval dieses Jahr war fast genauso groß wie der Christopher Street Day (CSD) und die Love Parade letzten Jahres zusammen. Zugegeben, letztes Jahr war an den beiden Terminen immer schlechtes Wetter, aber dennoch macht dieser Vergleich deutlich, in welcher Liga der Karneval eigentlich spielt. Und dabei kommt einen das Schauspiel sehr unkommerziell und alternativ vor und ist bundesweit nicht gerade wirklich bekannt. Es passt perfekt in ein positiv gezeichnetes Bild eines sich ergänzenden Neben- und Miteinanders der Kulturen, so wie manch einer in Kreuzberg oder Neukölln es sich auch erträumt. Und so ist es nicht schwer festzustellen, dass genau dieser Umzug zu Kreuzberg und damit auch zu Berlin wie die Faust aufs Auge passt. Es ist ja auch eine schöne Sache, dass das größte Fest Berlins die Minderheiten feiert.

Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de

Im Großen und Ganzen scheint die BVG aber ein Problem mit ihren privaten Kontrolleuren zu haben. Erst seit April 2002 ist die private Firmen-Arbeitsgemeinschaft damit beauftragt BVG-Gäste zu kontrollieren. Hierdurch erhoffte man sich Kosten für die BVG zu sparen und die Kontrollen zu effektivieren. Nun scheint es aber so, als sei es den Verkehrsbetrieben nicht mehr möglich, umfassend für die Qualität der Kontrolleure zu sorgen. Immer mehr Stimmen innerhalb der BVG sprechen sich dafür aus, die eigenen Kontrolleure nicht mehr wie geplant vollkommen abzuschaffen. Endgültige Lösungen hat es bisher noch nicht gegeben und so bleibt es spannend, wie sich der Service der BVG in Zukunft wandelt. Die Diskussionen werden so schnell zumindest nicht abreißen. Teo Nanacatl


17 berlin

TERMINE The Epoxies Tour 2004 Date: 05.06.2004 Location: Wild At Heart Admission: 7,- Euro

Noch eine Band, die die Achtzigerjahre-Retrowelle reitet und das auch noch mit Riesenerfolg! Simple, catchy Popsongs mit „Kids in America“Casio-Keyboard-Sound, kombiniert mit punkigen Gitarren und den klassischen four-two -Drums, sone Devo trifft Blondie, treffen die Ramones-Kiste! Die Band wurde 2000 in Portland/Oregon mit Roxy Epoxy (vox.), Viz Spectrum(git.), Moxie Static (key./ vox.), Shock Diode (ba) und Ray Cathode (dr.) gegründet, 2001 gab es die erste Single „I Need More Time“ und 2002 ein Album auf dem Seattler Label Dirtmap. 2002 war die Zeit dann auch reif für die erste landesweite Tour durch Amiland! Die bisher nur in den Staaten erhältliche Scheibe „The Epoxies“ ist jetzt auch in den europäischen Breiten zu kriegen, dank Rerelease auf Fat Wreck Chords! Tja, die Jungs und Mädels werden von der Presse ja bis zum Gehtnichtmehr abgefeiert, für mich persönlich hat beim Durchhören des Silberlings der alles beherrschende Keyboard-Sound so ab der fünften Nummer genervt! Schaunmermal, wie sie live so sind! www.theepoxies.com

KORN Date: 25.06.2004 Location: Columbia Halle Admission: 15,- Euro

Korn haben mit ihrem revolutionären Mix die Welt des Hard- und Metal-Rock radikal verändert. „Wir bringen das Chaos in die Musik, vermischen Dissonanzen und Atonales zu einer Art Melodie.“ So beschreibt Sänger Jonathan Davis die KornPhilosophie. Parallel zur Veröffentlichung ihres sechsten Albums „Take a Look in the Mirror“ kündigte das Quintett eine Europatournee an, die Deutschland mit Konzerten in Hamburg am 24. Juni und in Berlin am 25. Juni berücksichtigt. Soweit die Presse-Info, ich kenn die Jungs eigentlich nur aus der South Park-Folge mit den Piratengeistern und der Antonio-Banderas-Aufblaspuppe und, na klar, aus dem Video mit Angelina „Lara“ Jolie! Sind mir halt zu metallisch! Na ja, mir muss ja auch nicht alles gefallen was ich hier anpreise . . . auf jeden Fall stehen einige Kollegen drauf!

RIFU Date: 17.06.2004 Location: Köpi Admission: 3,- Euro

Irgendwie ist der Juni wohl einer dieser Monate, in dem man sich als Freund des gepflegten Punkrock/ Hardcore-Geknüppels vor Konzerten kaum retten kann! Auch auf Tour in unseren Breiten sind Rifu aus Trondheim/Norwegen! Die vier trinkfreudigen (wat’n Wunder – trinkfreudige Norweger sind jawohl ungefähr so selten wie vierbeinige Elefanten) Kollegen bringen laut eigener Aussage eine Mischung aus New School Hardcore, melodischem Punkrock und „older Rock“. Textlich geht es –na klar - darum „den Leuten zu helfen die Hoffnung nicht zu verlieren, den Spaß am Leben zu erhalten oder to make them struggle for a world where we all take the decisions!“ In HC-Kreisen sind sie seit ihrem 2000er Album auf D-Sign Records und durch diverse Touren bestens bekannt, haben jetzt grade ihren neuen Silberling „Dead End Street“ auf Twisted Chords veröffentlicht und sind mit dem Ding durch Deutschland, Österreich, Holland und Belgien unterwegs. www.rifu.net

Weltdrogentag Date: 26.06.2004 Location: Überall, vor allem im Kopf Admission: Kommt drauf an . . .

Das ist doch endlich mal wieder nett von der UNO, dass sie auch an unsereinen denkt! Bloß schade, dass es kein offizieller Feiertag - so mit frei haben und so - ist, obwohl, wenn ich mir’s recht überlege wäre es auch schlauer den Tag danach frei zu machen, von wegen anständig chillen . . . Bin ja mal gespannt, was die Jungs und Mädels vonner UNO so an Programm auffahren, vielleicht „Koksen mit den Kollegen im Bundestag“ oder so was? Na ja, das kennt man ja, am besten versorgt man sich selbst, da weiß man was man hat, sucht sich mit ein paar Kumpels ein nettes Plätzchen und knallt sich gepflegt die Rübe zu! Hmm, warum hab’ ich jetzt plötzlich so’n Vatertag-mäßiges Bild vor Augen? Wahlweise die Hasenheide, der Englische Garten, der Hofgarten oder irgendeine öffentliche Grünfläche eurer Wahl übersät mit kleinen oder größeren Grüppchen kiffender Mitbürgerinnen? Hach nee, was ne wunderschöne Vorstellung!

MDC – Millions Of Dead Cops Date: 22.06.2004 Location: Wild At Heart Admission: 7,-Euro

Jawoll, MDC sind wieder auf Tour! Eine meiner Lieblings-Amibands aus den 80ern (neben den Circle Jerks, den Adolescents, den prä-Rollins Black Flag etc.etc.)! Gegründet haben die Jungs sich 1980 als The Stains in Austin/Texas, sind dann munter durch die Staaten gezogen (San Francisco, Portland,usw.) und sind jetzt, glaub’ ich, in Long Island/New York gelandet. Von der ursprünglichen Besetzung sind heute nur noch der Sänger und Texter Dave Dictor und Gitarrist Ron Posner übrig geblieben, die„neuen“ Mitstreiter sind Mike Donaldson am Bass und Mike Pride an den Drums – original Trommler Al Shivitz sitzt wegen Autodiebstahl im Knast! 1981 hatten sie dann auch schon ihren ersten Hit, das unvergessene „John Wayne was a Nazi“, nach wie vor eine meiner favourite-Nummern! Darauf folgt ein tierischer Output an Alben, wie z. B. „Millions Of Dead Cops“, „Millions Of Dead Cildren“, „More Dead Cops“, „Elvis In The Rheinland“ (übrigens live-recorded in Berlin) und und und . . . Also, wer se kennt wird eh hingehen, wer se nicht kennt, für den wird’s bitter Zeit!

Iggy & The Stooges Date: 28.06.2004 Location: Kulturforum Potsdamer Platz Admission: 45 Euro (alter Schwede!!!)

Wow, Reunion-Tour der Stooges! Und das auch nicht nur mit dem feinen Herrn Ostertag und irgendwelchen jungschen Gastmusikern sondern auch noch mit beiden Ashton-Brüdern! Da wundert’s einen doch, dass die alle noch leben und wir sie noch mal live sehen dürfen! Die Stooges werden gemeinhin ja gerne – zusammen mit den MC5 – als Erfinder des Punk Rock angesehen, der informierte Hörer allerdings weiß, dass diese Lorbeeren eher an midsixties-Garagen-bands wie z. B. Gonn oder die Sonics vergeben sind! Egal, ihrer Zeit voraus waren die Stooges mit ihrem DreiAkkord-WahWah-Lärm allemal! Wer bitte liebt denn nicht auch heute noch so göttliche Nummern wie „I Wanna Be Your Dog“, „No Fun“ oder „I’m Loose“? Eigentlich sind alle drei Scheiben komplett super, wobei die „Raw Power“ noch die Schwächste ist! Tja, dann bleibt nur noch abzu-warten, wie die Venue am Potsdamer Platz (bah!) und das dazugehörige Touri-Publikum ist und wenn die nicht total scheiße sind (und keiner der alten Säcke am Herzinfarkt abnippelt), kann der Abend ja nur super werden!

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 austria

SPÖ wärmt alte Kammellen wieder auf Mit mehr Polizei wird alles gut In einer Sitzung des Kärntner Landtages brachte die SPÖ das Thema „Drogen und Alkopops“ auf die Tagesordnung. Der Gesundheitsreferent Peter Ambrozy ging anlässlich der Debatte auf eine neue Studie zum Thema „Rauchen“ des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger ein. Diese besagte, dass 22 Prozent der 13-Jährigen regelmäßig rauchen – damit meinen sie mehr als fünf Zigaretten pro Tag. Bei den 15-Jährigen sind es sogar stolze 44 Prozent, also fast jeder Zweite. Er verwies mit bitterer Miene darauf, dass dies Rekordzahlen sind und machte darauf aufmerksam, dass es im Alkoholbereich nicht anders aussehe. Massive Kritik übte Ambrozy daher daran, dass das Gesundheitsministerium die Gelder für die Suchtprävention in Frage stellen würde. In den weiteren Verlautbarungen machte die SPÖ jedoch deutlich, wie weit sie von der Realität entfernt ist. Sie bedauerte es zutiefst, dass für viele Menschen die Kombination aus Party und Rausch schon ein gelungenes Wochenende darstellen würde. Dass gerade Volksparteien wie die SPÖ immer wieder an vorderster Front stehen, wenn es darum geht ein Bierfass anzustechen und damit auch wieder für Alkohol zu werben, thematisierte sie nicht. Und das gerade solche Großveranstaltungen daran gemessen werden, wie viele Liter Alkohol flossen bedachte sie auch nicht. Vielmehr wunderten sich die SPÖler nur, warum alle Drogen in Österreich gerade bei jungen Menschen auf dem Vormarsch sind. Beate Prettner, die Sozialsprecherin der SPÖ im Kärntner Landtag, griff dabei in die älteste Schublade und forderte ein „Weiter so!“ der gescheiterten Politik mit den vier Säulen „Prävention, Therapie, Überlebenshilfe sowie Repression und Angebotsreduzierung“. Dass sie hier nur nachredet, was andere irgendwann einmal sagten, ist allein schon daraus erkenntlich, dass eine Repression in noch keinem Land der Erde bisher für einen Konsumrückgang verantwortlich war. Doch die SPÖ zeigt sich stur. Die Wege, mit denen wir in die drogenpolitische Katastrophe – hiermit meinen wir die vielen jungen Konsumenten – geschlittert sind, sollen verstärkt werden. Schließlich waren sie ja auch erfolgreich, oder? „Nur wenn wir genug Sicherheitsbeamte haben, die das Jugendschutzgesetz auch exekutieren können, machen die gesetzlichen Maßnahmen Sinn, sonst sind sie zahnlos.“ Doch auch mit mehr Polizisten, die nach bösen Drogen-Konsumenten suchen, wird das Problem nicht behoben werden. Das zeigt der Vergleich Holland und Österreich deutlich, denn in Holland kiffen prozentual gesehen viel weniger junge Erwachsene als in Österreich, nur das Österreich dafür viel mehr Geld ausgibt. Werner Graf

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

Email: buz@ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de

Kids auf Droge - völlig legal In Wien fand vor kurzem eine Ausstellung über Psychopharmaka statt. Besucher der Lugner City und des Hotels Marriot konnten sich in den vergangenen Tagen auf zweieinhalb Meter hohen Schautafeln über ein Phänomen informieren, das sonst viel zu selten Eingang ins öffentliche Bewusstsein findet: Die Verschreibung von Psychopharmaka an Kinder. Veranstalter war die Bürgerkommission für Menschenrechte. Sie sieht den derzeitigen Umgang mit Psychopharmaka als höchst problematisch an. Denn diese werden immer häufiger auch Kindern verschrieben. Häufigster Grund ist das so genannte Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS). Die so genannten

Zappelphillipe werden mit Amphetamin und Kokainähnlichen Medikamenten ruhig gestellt. Das problema-tischste daran ist, dass es dieses Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom höchstwahrscheinlich gar nicht gibt. Eine Reihe namhafter Mediziner und Psychologen h a t s c h o n Bedenken angemeldet. Denn was als Symptom dieser Krankheit gilt, mag manch einer als völlig normalen Teil einer Kindheit interpretieren. Symptome wie „Kann nicht schweigend spielen“, „Redet oft übermäßig viel“ und „Verliert oft Sachen“ mögen zwar manchen Eltern den letzten Nerv rauben, sind aber noch lang nicht Ausdruck einer ernsthaften Störung. Zahlreiche Psychiater und die Pharma-Industrie sehen das anders. Kein Wunder, denn schließlich ist das Geschäft mit den

Zappelphillipen inzwischen eine ernstzunehmende Größe im Geschäft mit legalen Drogen. 384,5 Millionen Dollar Umsatz ergaben diese Mittelchen schon im Jahr 2000 allein in den USA. Tendenz steigend. Hier wurde ein mehr als riesiger, vollkommen jungfräulicher Markt entdeckt. Und inzwischen lässt sich auch Europa immer mehr in diesen Trend hereinziehen. Die Pharma-Industrie hat also begründetes Interesse daran, möglichst viele kleine Patienten als Kunden zu gewinnen. Und auch die Eltern spielen mit. Denn praktisch ist es ja schon, die nervigen Kiddies einfach medikamentös ruhigzustellen. Und wer würde es schon wagen, sich der Empfehlung eines Mediziners zu widersetzen und damit die Verantwortung über die Gesundheit des Kindes selbst zu übernehmen? Da ist es doch viel einfacher den offiziellen Vorgaben Folge zu leisten. Bloß sind halt blöderweise die Langzeitfolgen dieser neuartigen Medikamentenserie absolut ungenügend erforscht. Und wie Dr. Pelsser vom Forschungs-

zentrum für Hyperaktivität und ADHS in den Niederlanden mitteilt, reicht meist schon eine einfache Umstellung der Er-nährung, um die Symptome effektiv zu bekämpfen. Das bringt halt der PharmaIndustrie nichts, weshalb wir davon ausgehen können, dass diese zweifelhafte Praxis auch weiterhin bestehen bleibt. Einzigste Möglichkeit hier etwas zu ändern ist wohl, die Öffentlichkeit und damit die Eltern aufzuklären, damit sie solche Behandlungsempfehlungen, ausgestattet mit dem Wissen über die Hintergründe, rigoros von sich weisen können. Das war wohl auch der Ansatz der Bürgerkommission für Menschenrechte. Martin Schwarzbeck


16 austria

Österreich: Das Hanf-Wunder an der tschechischen Grenze Wie wir von unserem Sonderkorrespondenten aus dem Waldviertel an der österreichisch-tschechischen Grenze soeben erfahren haben, kommt es heuer im Sommer in dieser traumhaften Landschaft zu Begegnungen der besonderen Art. Ob dabei auch UFOs im Spiel sein werden, ist noch nicht gesichert, aber völlig auszuschließen ist es nicht. Eine alte journalistische Grundregel lautet ja: Worüber schon einmal geschrieben worden ist, das könnte es ja auch tatsächlich geben! Nach diesem Strickmuster scheinen jedenfalls die in den meisten Medien bisher erschienenen Artikel zum Thema Hanf aufgebaut zu sein. Wir behaupten nun nicht, wie die Wirklichkeit wirklich ist, sondern wie sie sein könnte. Mit anderen Worten: Ich erzähle euch eine Phantasie-Geschichte. Was sie mit der Wirklichkeit (eurer Wirklichkeit, den Wirklichkeiten von anderen . . .) zu tun hat, das entscheidet ihr! „Wer bin ich?“ – das habt ihr euch sicher auch schon mehrmals gedacht, wenn nicht, dann ist das eine gute Möglichkeit diesem Gedanken einmal Zeit und Raum zu geben. – Nun zu mir: Ich bin der, der diese Geschichte erzählt, und erzählen heißt auf Lateinisch „narrare“. Ob davon auch der „Narr“ kommt, das weiß ich nicht, aber es könnte so sein. Sicher ist, dass ich schon manchmal das Gefühl hatte, dass mich manche Menschen für einen „Spinner“ halten. „Wer kennt das nicht?“ Wer „spinnt“, muss ja noch nicht „verrückt“ sein, und wer „verrückt“ ist, muss ja immer noch kein „Verbrecher“ sein. Aber man wird in dieser Zivilisation schneller als „Verbrecher“ behandelt, als dem gesunden Menschenverstand möglich erscheint – ist das nicht verrückt? Ich spinne jetzt also munter weiter: „Manchmal habe ich das Gefühl, ich komme von einem anderen Stern . . .“ Dieses Gefühl stellt sich besonders gern dann ein, wenn ich mich hier, auf diesem Planten weltfremd fühle, so als ob in meiner Heimat solche Dinge nie und nimmer passieren würden, wie ich sie hier aus Zeitung und Rundfunk, Fernsehen und Film erfahre: dass nämlich Leute, die gar keine Verbrecher sind, tatsächlich wie Verbrecher behandelt und eingekerkert werden. Ja, dass ihnen aufgrund von mehr oder weniger trickreich gesetzten Paragrafenschlingen sogar das Wahlrecht aberkannt wird und Leute ihre Macht ausbauen können, die sie fast ausschließlich dazu zu benutzen, diese Macht noch mehr zu missbrauchen, noch mehr Lügen und noch mehr Gewalt in Umlauf zu bringen . . . Ihr könnt euch jetzt denken, wen und was ich meine, ich schreibe ausdrücklich nicht vom „Unaussprechlichen“ (die Harry-Potter-Leser unter uns können jetzt mindestens aus zwei Varianten wählen). Ihr habt schon gesehen: Ein Journalist im handelsüblichen Sinne kann diesen Artikel wohl kaum verfasst haben, denn dann wüsstet ihr ja schon längst, worum es eigentlich geht.

A l s o : Wo ru m g e h t e s eigentlich? Eine mögliche Sichtweise ist die: Es gibt im Waldviertel, im wunderschönen wonnigen Waldviertel (in Österreich ganz oben auf der Landkarte, mitten im Herzen von Mitteleuropa – viel zentraler geht’s also gar nimmer –, oder anders ausgedrückt: irgendwo zwischen Wien, Prag und Berlin) ein Dorf, ein Hanf-Dorf, tatsächlich! Das ist sicher. Es hat nämlich auch einen Namen und heißt Hanfdorf. Dieses Hanf-Dorf befindet sich in einem Dorf namens Reingers. Warum und wieso dieses Dorf zum „HanfDorf“ geworden ist, ist eine eigene Geschichte, und die will ein andermal erzählt werden. Jetzt nur so viel: Heuer im Sommer (der hoffentlich bald kommt!), und zwar am 16. Juli 2004 ab Ein Blick auf das Hanfthal 19.30 Uhr beginnt in Reingers im Hanf-Dorf ein Symposium (das heißt übersetzt Gastmahl) mit dem Titel: „Hanf – Droge und/oder Medizin“. Unter diesem Motto steht 2004 in Reingers im Hanf-Stadel auch eine Ausstellung. Das Symposium ist übrigens eine Podiumsdiskussion, und sie endet geplanterweise auch am Samstag. Und hier beginnt die eigentliche Phantasie-Geschichte: „Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden“ und „Freiheit ist immer die Freiheit, die man sich nimmt“. Ich, der Erzähler dieser Geschichte, nehme mir nun die Freiheit, folgende Geschichte zu erfinden: Es gibt jemanden, der für eben jenen 16. Juli 2004 einen Sternmarsch nach Reingers organisiert, und zwar von drei Ausgangspunkten: von Hanftal bei Waldkirchen aus, von Heiden-Reichstein aus und von einem noch näher zu bestimmenden Ort in der Republik Tschechien aus! Vorausgesetzt natürlich, das Wetter und einige andere wohlmeinende Wesen spielen mit! Ansonsten treffen wir uns einfach eine bestimmte Zeit vorher direkt „vor Ort“. In diesem Fall wäre es bloß eine Kundgebung und keine Demonstration,

die aber auf alle Fälle zumindest von Hanftal nach Reingers angemeldet werden wird. Ob dann zeitliche Parallelveranstaltungen zu einem räumlichen Sternmarsch führen, ist auch eurem Willen zum Mitspielen anheim gegeben! Die normaler Weise uniformierten Begleitkräfte werden durch zivile Kräfte ergänzt, die sich durch Humor und Sachkenntnis auszeichnen. Hochwertige Informationen bilden den zentralen Bestandteil der Veranstaltung(en), Medien sind herzlichst eingeladen, ihre eigentliche Funktion wahrzunehmen, und ob es mehr Teilnehmer und Teilnehmerinnen als z. B. verschiedene Flugblätter geben wird, wird sich zeigen! Nähere Informationen gibt es so bald wie möglich unter www.hanfjournal.de Werner Frack


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TERMINE The Epoxies Tour 2004

Walls Of Jericho

Date: 08.06.2004 Location: Chelsea/Wien Admission: 5,- Euro

Date: 16.06.2004 Location: Subway/Graz Admission: 4,-Euro

Noch eine Band, die die Achtzigerjahre-Retrowelle reitet und das auch noch mit Riesenerfolg! Simple, catchy Popsongs mit „Kids in America“Casio-Keyboard-Sound, kombiniert mit punkigen Gitarren und den klassischen four-two -Drums, sone Devo trifft Blondie, treffen die Ramones-Kiste! Die Band wurde 2000 in Portland/Oregon mit Roxy Epoxy (vox.), Viz Spectrum(git.), Moxie Static (key./ vox.), Shock Diode (ba) und Ray Cathode (dr.) gegründet, 2001 gab es die erste Single „I Need More Time“ und 2002 ein Album auf dem Seattler Label Dirtmap. 2002 war die Zeit dann auch reif für die erste landesweite Tour durch Amiland! Die bisher nur in den Staaten erhältliche Scheibe „The Epoxies“ ist jetzt auch in den europäischen Breiten zu kriegen, dank Rerelease auf Fat Wreck Chords! Tja, die Jungs und Mädels werden von der Presse ja bis zum Gehtnichtmehr abgefeiert, für mich persönlich hat beim Durchhören des Silberlings der alles beherrschende Keyboard-Sound so ab der fünften Nummer genervt! Schaunmermal, wie sie live so sind! www.theepoxies.com

So, noch eine Geprügel-Band im Angebot für diesen Monat: Die Walls Of Jericho!

FÜNF STERNE DELUXE Date: 25.06.2004 Location: Donauinselfest/Wien Admission: 18,- Euro

Nach zwei gefeierten Alben verschwand die Hamburger Crew FÜNF STERNE DELUXE (FSd) 2001 plötzlich im Untergrund. Nichts mehr zu hören von der Deutschen Nationalmannschaft des HipHop. Was war da los? Während ganz Deutschland auf ein Lebenszeichen wartete, waren die Künstler keinesfalls in eine Krise gefallen. Im Gegenteil: DAS BO erschuf endlich sein Soloalbum „Best of III (mehr zu DAS BO auf Seite 13) - Alleine“, Tobi Tobsen produzierte Ferris MC, Bonzen Brothers und gründete sein eigenes Label moonbootique rec., marcnesium machte erste Produzentenerfahrungen, führte Regie bei ver-schiedenen Musikvideos und fotografierte! DJ Coolmann wurde nicht mehr gesehen. Das ist vor den Kulissen. Hinten, ganz entspannt, wenn alle schlafen, ohne Termindruck, Abgabefristen und VÖ-Zwänge trafen sich FÜNF STERNE DELUXE in den letzten zwei Jahren regelmäßig in ihren Studios, man wusste nicht genau wofür, aber man trainierte. Mit der fortgeschrittenen Stabilisierung der Einzelmitglieder in ihrer persönlichen Arbeit war Ende 2003 klar: DJ Coolmann wurde nicht mehr gesehen, wir machen weiter. 2004 geht’s wieder los!

Keine Ahnung wo die herkommen, irgendwo aus Amiland - Detroit vielleicht? Klingen tun sie so: Ultrabrutal metalmäßig mit Frauenstimme(?), Slayer trifft irgendeine von den Bands mit „Dis“ am Anfang – mit Frauenstimme! Hier trifft der doch ziemlich abgenutzte Begiff Metalcore ausnahmsweise mal voll ins Schwarze, ins tiefdunkel Rabenschwarze würd’ ich sogar sagen, trotz einiger hübscher sing along-Chöre! Die neue Scheibe „All Hail The Dead“ ist mörderisch (neu ist auch stark übertrieben, dat Dingen is’ auch schon zwei Jährchen alt)! Ich konnt’ mir nur ein Grinsen bei „Revival Never Goes Out Of Style“ nicht verkneifen, der Chorus ist doch Pennywise, wa? Na ja, auf jeden treten Candace Kucsulain (v.), Chris Rawson (g.), Aaron Ruby (b.), Alexei Rodriguez (g.) und Mike Hasty (d.) gehörig in denArsch!

RIFU Date: 24.06.2004 Location: EKH/Wien Admission: 3,- Euro

Irgendwie ist der Juni wohl einer dieser Monate, in dem man sich als Freund des gepflegten Punkrock/ Hardcore-Geknüppels vor Konzerten kaum retten kann! Auch auf Tour in unseren Breiten sind Rifu aus Trondheim/Norwegen! Die vier trinkfreudigen (wat’n Wunder – trinkfreudige Norweger sind jawohl ungefähr so selten wie vierbeinige Elefanten) Kollegen bringen laut eigener Aussage eine Mischung aus New School Hardcore, melodischem Punkrock und „older Rock“. Textlich geht es –na klar - darum „den Leuten zu helfen die Hoffnung nicht zu verlieren, den Spaß am Leben zu erhalten oder to make them struggle for a world where we all take the decisions!“ In HC-Kreisen sind sie seit ihrem 2000er Album auf D-Sign Records und durch diverse Touren bestens bekannt, haben jetzt grade ihren neuen Silberling „Dead End Street“ auf Twisted Chords veröffentlicht und sind mit dem Ding durch Deutschland, Österreich, Holland und Belgien unterwegs. www.rifu.net

Weltdrogentag

MDC – Millions Of Dead Cops

Date: 26.06.2004 Location: Überall, vor allem im Kopf Admission: Kommt drauf an

Date: 03.07.2004 Location: Between/Bregenz Admission: 4,- Euro

Das ist doch endlich mal wieder nett von der UNO, dass sie auch an unsereinen denkt! Bloß schade, dass es kein offizieller Feiertag - so mit frei haben und so - ist, obwohl, wenn ich mir’s recht überlege wäre es auch schlauer den Tag danach frei zu machen, von wegen anständig chillen . . . Bin ja mal gespannt, was die Jungs und Mädels vonner UNO so an Programm auffahren, vielleicht „Koksen mit den Kollegen im Bundestag“ oder so was? Na ja, das kennt man ja, am besten versorgt man sich selbst, da weiß man was man hat, sucht sich mit ein paar Kumpels ein nettes Plätzchen und knallt sich gepflegt die Rübe zu! Hmm, warum hab’ ich jetzt plötzlich so’n Vatertag-mäßiges Bild vor Augen? Wahlweise die Hasenheide, der Englische Garten, der Hofgarten oder irgendeine öffentliche Grünfläche eurer Wahl übersät mit kleinen oder größeren Grüppchen kiffender Mitbürgerinnen? Hach nee, was ne wunderschöne Vorstellung!

Jawoll, MDC sind wieder auf Tour! Eine meiner Lieblings-Amibands aus den 80ern (neben den Circle Jerks, den Adolescents, den prä-Rollins Black Flag etc.etc.)! Gegründet haben die Jungs sich 1980 als The Stains in Austin/Texas, sind dann munter durch die Staaten gezogen (San Francisco, Portland,usw.) und sind jetzt, glaub’ ich, in Long Island/New York gelandet. Von der ursprünglichen Besetzung sind heute nur noch der Sänger und Texter Dave Dictor und Gitarrist Ron Posner übrig geblieben, die„neuen“ Mitstreiter sind Mike Donaldson am Bass und Mike Pride an den Drums – original Trommler Al Shivitz sitzt wegen Autodiebstahl im Knast! 1981 hatten sie dann auch schon ihren ersten Hit, das unvergessene „John Wayne was a Nazi“, nach wie vor eine meiner favourite-Nummern! Darauf folgt ein tierischer Output an Alben, wie z. B. „Millions Of Dead Cops“, „Millions Of Dead Cildren“, „More Dead Cops“, „Elvis In The Rheinland“ (übrigens live-recorded in Berlin) und und und . . . Also, wer se kennt wird eh hingehen, wer se nicht kennt, für den wird’s bitter Zeit!

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 Pot

PartyReviews: 2 auf einen Streich

D e r Monat Mai gilt seit jeher als Intro der Openair-Saison. Und dennoch wird weiterhin in den Clubs kräftig gefeiert. Möge das eventuell daran liegen, dass nicht jeder Anblick für die Augen des Tages bestimmt sei? Zum einen gab es da die Mayday in der Westfalenhalle zu Dortmund. Über 10.000 feierwütige Raver trafen sich am Freitag, dem 30. 4. zum Tanz in den Mai. Natürlich mit am Start alle näheren und ferneren Bekannten aus dem Umfeld um MaydayHead Westbam. Acts wie Alexander Kowalski, Takkyu Ishino, Tok Tok vs. Nena, Timo Maas oder Paul van Dyk haben auf Deutschlands, ja was schreib ich, auf Europas bzw. dem weltweit größtem Indoor-Event den Takt angeben. Doch all die fetten Namen konnten die bevorstehenden Rationalisierungsmaßnahmen nicht eindämmen. So hat es 2004 zum Beispiel keinen „Half-Speed-Floor“ gegeben, was auch immer das sein sollte. Die Leute von der Drugcom waren nicht vor Ort, was nicht unbedingt ein positives Bild auf die staatliche Drogenprävention wirft. Die Infostände der AIDS-Hilfe Dortmund und von eve&rave mussten in den Durchgang zwischen den Hallen Eins und Zwei ziehen. Besonders auffallend war zudem der Wandel des Publikums. Wenige bis gar keine der grellen Flüsch-Feier-Vögel; dafür umso mehr einfache erdig bekleidete Alkohol-Anhänger, die vor lauter Euphorie nicht mehr zu Saufen aufhören konnten. Ähnlich verhielt es sich eine Woche später bei den „TechnoGiganten“. Ein durch die Stadt Münster gefördertes Event, geschehen im Fusion-Club am Hawerkamp. Im Rahmen der Regionale 2004, einem kulturell wertvollem Impuls, holten sich die Veranstalter zwar Ken Ishi, Luke Slater und Klau Bachor

ins Haus. Jene haben es dann auch hinbekommen die Partizipierenden zum Schreien und Jubeln zu bringen. Vom Standpunkt der Quantität jedoch blieb das erhoffte Publikum jedenfalls aus. Die Stimmung war anfangs gemäßigt bewölkt, lichtete sich gegen Morgen jedoch zunehmend. Entweder lag das am DJ-Wechsel oder am Abflug der Alkohol-Anhänger.

populären Stereotype; weg vom aktiven Partizipienten, hin zum passivem Konsumenten. Und je dichter und sedierter ein Konsument ist, um so leichter lässt er sich als finanzielle Ressource aquirieren. Das ist das Prinzip der postmodernen Populärkultur bzw. dessen, was Adorno mit dem Begriff der „Kulturindustrie“ umschreibt.

An dieser Stelle lohnt vielleicht ein Vergleich der beiden oben genannten Events mit der Love Parade. Anhand der jeweiligen Events lassen sich durchaus Parallelen im Kontext einer sich verändernden Freizeitkultur erkennen. Mittlerweile hat sich das Phänomen Techno zu einem massenkompatiblen Hype gewandelt. Natürlich gibt es noch jungfräuliche Nährböden, auf denen Innovationen jenseits der Kommerzialität zur Entfaltung gelangen. Die Tendenz ist nach Meinung des Aliens die folgende: Weg vom spontanen Underground, hin zur

„Aber Hauptsache der DJ ist gut und die „Stimmung“ ist fett . . .“

Der Ephedra-Nachtisch Nein, beim Ephedra-Nachtisch handelt es sich nicht um eine aktuelle Innovation aus den Niederlanden. Vielmehr ist es der Titel dieses Artikels. Zudem eine Ergänzung zum EphedraSpezial des Hanf Journals im Mai. Dort ward zwar erwähnt, dass einige Smart-Shops aufgrund gesetzlicher Neuregulierung den Gürtel um ihr Sortiment radikal straffen müssen. Doch wie sieht es mit der Praxis aus? Es wäre ungeheuerlich, wenn das Hanf Journal-Pot seine diesbezüglichen Recherchen verschweigen würde! Denn obwohl Ephedra nun in Deutschland und in den Niederlanden als apotheken- bzw. rezeptpflichtig klassifiziert wird, so ist es immer noch in den Smart-Shops erhältlich. Doch nicht nur das: Auch der OnlineVersand wird beständig vollzogen. Die allseits beliebten HerbalCaps werden auch weiterhin durch eine Vielzahl von Händler auf diesem Wege distributiert. Natürlich seriös und unter einem Pseudonym. Hat für den Kunden im Ausland den Vorteil des anonymen Postverkehrs. Denn schließlich hat er ja nur einige Waren bestellt. Zumindest geht das noch so lange, wie die Smart-Shops Restbestände haben. Den so lange es jene gibt, kann noch ge- und verkauft werden, was das Zeug hält. Quasi Frühlings-Schlussverkauf. Für die Bürger im niederländischen Ausland bedeutet dies, zumindest momentan, noch keine Einschränkung in der Wahl ihrer Genussmittel. Denn obwohl mit Pilzen nur noch in ihrer frischen Form gehandelt werden kann, so soll es tatsächlich noch einige Läden geben, die dessen trotzen. Einige tapfere Händler geben ihren Windmühlenkampf gegen Korruption und irrationale Drogenpolitik nicht auf, sondern machen so lange weiter, wie nur irgend möglich. Solange die Nachfrage nach solcherlei Gütern besteht, solange wird es auch einen Markt für Smart-Drugs geben. Viele bevorzugen diese Art von „angeturnten High“ und dachten endlich eine massenkompatible Alternative gefunden zu haben.

>>

www.mayday.de www.fusion-club.de www.regionale2004.de Das Alien

Oder: das Schöne an den Niederlanden Denn im Vergleich ziehen die Herbal-Caps einen weitaus geringeren Trip nach sich, als es die Cousins Amphetamin und MDMA tun. Denn der „Turn“ kann subjektiv gesehen als sehr verwand, aber etwas milder, wie der bei Amphetamin und MDMA umschrieben werden. Das Runterkommen sei nicht so hart, weil man eigentlich gar nicht richtig „drauf“ ist, sondern lediglich stimuliert. Doch nun werden Ephedra-Genießer langsam, aber definitiv gen Richtung Schwarzmarkt gedrängt. Soweit die Recherchen des kleinen Aliens. Als Objekt soziologischer Neugier und zwecks interstellarer Forschungsreisen wählte es die Grenzstadt Enschede aus. Vielleicht noch ein kleiner Hinweis auf die kleinen, aber feinen Unterschiede im Umgang mit dem Weed in dieser Stadt. Denn dort ist es gar nichts Außergewöhnliches, wenn ein Joint im Raucherraum der Hochschule oder gar in einem Park geraucht wird. Theoretisch ist das Kiffen in den Niederlanden zwar nicht jenseits der Coffee Shops erlaubt. Praktisch orientiert sich die niederländische Exekutive jedoch an der Realität. Trotz der Verfügbarkeit kriegen die Studenten immer noch ihren Kram geregelt. Ein Kiffer gilt nicht gleich als BahnhofsJunkie. Kurz: das Kiffen erleidet in den Niederlanden nicht den für Deutschlnd typsichen „BOA“-Effekt. Marijuana ist in der Gesellschaft integriert und akzeptiert. Es gibt sogar Festivals, die sich„say no to harddrugs“ auf den Flyer schreiben und somit offensiv für das grüne Kraut werben. Auch beachtlich: Raucherei ist dort erst ab circa fünf bis sechs Euro pro Gramm zu erwerben. Das steigert sich dann bis zu 20 Euro das Gramm in Amsterdam, wo laut zahlreichen Angaben „the Top of the Pot“ zu finden ist. A. Alien

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16 Pot Hanf Journal im Land der Wohnwagen spezial

`t Rotterdammertje @ Doetinchem

Ein Kleinod an der Grenze

Wir kommen im `t Rotterdammertje gegen Mittag an. Eigentlich waren wir viel zu früh, aber ein ausgiebiges Mittagessen und eine Raucherpause haben uns über die Zeit gerettet. Der Laden ist leer um diese Zeit, denn die Jungs vom `t Rotterdammer öffnen extra für uns eine Stunde früher. In einer der großzügigen Couchecken lümmeln sie sich, ihre Business-Materialien (Handy, Timer und was man halt sonst noch so braucht) vor sich ausgebreitet. Das Ganze wirkt in dem aufgeräumten Ambiente eher wie eine wichtige Geschäftssitzung als wie ein Treffen mit den Machern eines grenznahen Coffee Shop. Ganz dem ersten Eindruck nach geht es dann auch weiter: die Macher des `t Rotterdammertje legen viel Wert auf Seriosität. Auf die Einhaltung der goldenen Regeln des niederländischen Coffe Shop-Gewerbes wird zum Beispiel stark geachtet. Auf internationalen Druck entstanden nämlich die Vorgaben, niemals mehr als fünf Gramm pro Tag und Kunde zu verkaufen, niemals mehr als 500 Gramm im Laden zu haben und auf alle Fälle drauf zu achten, dass die Kunden älter als 18 Jahre sind. Diese werden im ´t Rotterdammertje auch penibel eingehalten, denn wie gesagt, man setzt auf Seriosität. Teil dieser Strategie, bei der zwar strikte Regeln herrschen, der Kunde sich aber immer sicher sein kann, dass auch gewissenhaft mit ihm umgegangen wird, ist auch das öffentliche Abwiegen. Hat man sich einmal in der kleinen Verkaufskabine im hinteren Teil des Ladens eingefunden, kann man dem diensthabenden Mitarbeiter bei seiner Arbeit direkt über die Schulter gucken. So geht man auf alle Fälle sicher, dass man auch das kriegt, wofür man bezahlt. Der nächste Kunde wartet in einigem Abstand vor der Kabine, man kommt sich vor wie am Bankschalter. Und, apropos Bankschalter: Man kann hier an der Theke tatsächlich auch mit EC- oder Kredit-Karte zahlen. Und keine Angst, auf den Kontoauszügen erscheint dann auch nur ganz diskret der Name des Shops. Keine Sorten oder Mengenangaben!

Vorbereitungszeit aber ausgiebig genutzt. Das Interieur ist, wie schon gesagt, allererste Sahne. „Der Umbau schafft einen Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Vorher war alles total verrottet.“ So ein Gast. Wer jemals gerne in einem amerikanischen Gangsterfilm der 50er-Jahre abgehangen hätte, der ist hier genau richtig. Man erwartet geradezu, dass in der nächsten Sekunde ein Typ mit einem dieser gangstermäßigen Maschinengewehre um die Ecke springt und abdrückt. Dunkles Holz, Ledercouches, alles sieht irgendwie nobel aus. Die Einrichtung des Shops erinnert mehr an eine Vier-Sterne-Hotellobby als an ein Drogenfachgeschäft. Der Billardtisch passt da gut dazu. Nervige Plastik-und-BlinkMaschinen wurden dagegen ins obere Stockwerk verbannt. Der Shop zieht sich nämlich über zwei Stockwerke, sodass man sich eigentlich nie Sorgen machen muss, den Abstecher aus Platzmangel umsonst gemacht zu haben. Dafür garantieren auch die 20 Luxussofas, die über beide Stockwerke verteilt sind. Das einzige potenzielle Problem ist die holland-typische Treppe, die von Joint zu Joint immer steiler zu werden scheint. Das Haus, in dem der Laden untergebracht ist, ist inzwischen 104 Jahre alt (errichtet genau 1900) und war schon seit der Erbauung der Bevölkerung gewidmet. Direkt neben der alten Bürgermeistervilla war es erst jahrelang eine Kneipe, bis dann 1996 ein illegaler Coffee Shop einzog. Wie dass so mit illegalen Coffee Shops ist, musste er 2000 schon wieder schließen und machte Platz für die Eigentümer des `t Rotterdamtjes, die das Haus gleich komplett kauften. Für die Unterhaltung ist, wie gesagt, mehr als gesorgt: Billard, Kicker (sogar ganze Kickerturniere), Fernsehen, DVD, zahlreiche Daddelmaschinen und natürlich das Hanf Journal stehen bereit um euch die Zeit zu vertreiben. Inzwischen kann man sogar nach ner Bong fragen, auch wenn das in Holland eigentlich „Waterpijp“ heißt. Wer den vollen Service des `t Rotterdamtjes ausnutzen will, kann sogar seine eigenen DVDs mitbringen und auf dem High-Tech-Flatscreen im Shop angucken. Das gibt’s wirklich nicht überall!

Wer übrigens Kif vom Arzt verschrieben bekommt (das wird unseren deutschen Lesern wohl leider nicht so schnell passieren) bekommt mit seinem Rezept Rabatt an der Theke. Einen solchen Shop in Zeiten wie diesen zu eröffnen ist nicht leicht. Man muss knallharter Geschäftsmann sein, um dieses Business in Holland unserer Tage betreiben zu können. Denn die Genehmigung zu erhalten einen Coffee Shop zu betreiben ist heutzutage schwerer denn je. Eigentlich bekommt sie niemand mehr. Und einen Coffee Shop zu verkaufen ist ausdrücklich nicht erlaubt. Das heißt, jeder Besitzer der aus dem Geschäft scheidet, nimmt seinen Shop mit ins Grab. „Die derzeitige Regierung versucht die Coffee Shops aussterben zu lassen. Aber das sind nur die Konservativen, wenn die Linken wieder an die Macht kommt gibt es im nächsten Millenium noch Coffee Shops.“ Erklären uns die Macher des schnieken Ladens. Und wie sind sie dann trotzdem daran gekommen? „Das ist reine Politik, wir haben zwei Jahre Vorbereitungszeit gebraucht um die nötigen Genehmigungen zu bekommen und uns mit den verschiedenen Interessengruppen, die wir tangieren könnten, abzusprechen.“ Als Teil einer solchen Absprache entstanden auch die relativ späten Öffnungszeiten. Unter der Woche macht der Laden erst um 17 Uhr auf. Das muss so sein, damit nicht die Schüler der 300 Meter entfernten Schule während der Unterrichtszeit dort einkaufen gehen können. Dafür kann man dann aber auch bis Mitternacht dort rumhängen. Und am Wochenende öffnen sie auch schon um 12 Uhr und machen dann ebenfalls bis 24 Uhr auf. Öffnen konnte der Shop aufgrund lauter solcher Scherereien auch erst letzten November. Dafür haben die Macher die lange

Und natürlich kann man hier auch den einen oder anderen Leckerbissen käuflich erwerben. Das pulvermäßige Skuff (vermutlich aus holländischem Qualitätsgras – erste Siebung, erklärt mir Dirk) geht pur etwas blöd zu rauchen, ist sein Geld aber auf alle Fälle wert. Und hey, man kriegt sein Kiff nicht grad alle Tage pulverförmig. Die günstigste Variante im t´Rotterdamtjes Hasch zu kaufen, ist Ketama, was in meiner Sprache „Standardgrüner“ bedeutet. Aber dafür kostet’s auch nur drei Euro! Weed gibt’s von fünf bis sieben Euro, und wenn mein inzwischen leicht benebeltes Urteilsvermögen nicht täuscht, taugen alle Sorten was.

Auch die Preise für Snacks und Getränke sind mehr als moderat.

Als wir bei einem Rundgang an einem Stapel von neun Überwachungsmonitoren vorbeikommen, werden wir anfangs noch etwas kritisch – warum dieser doch gut verhüllte Einblick in die Privatsphäre der Kunden? Doch dann werden wir aufgeklärt: Die Überwachung jedes Raumes ist Pflicht in allen (angemeldeten) Coffee Shops um dem Handel mit harten Drogen vorzubeugen. OK, da müssen wir durch. Aber es wird doch hoffentlich kein Unsinn mit den gesammelten Daten getrieben? Wir haben nämlich schon von Coffee Shops gehört, die mit der Polizei regen Handel mit den Kennzeichen von deutschen Kunden trieben. „Nein“, zwinkert der Manager des Shops „wir wollen doch, dass die wiederkommen.“ Ja und gerade für deutsche Besucher, die sich nach Überqueren der Grenze mit keinen langen Strecken mehr abquälen wollen, liegt dieser Laden wohl optimal. Von der A3 ist es nur ein Katzensprung. Der Laden liegt auch etwas vor dem Stadtzentrum von Doetinchem, sodass er erstens einfach zu finden ist und zweitens auf alle Fälle genug Parkplätze in der Nähe hat. Und wie es zurück am sichersten über die Grenze geht, erklären euch die netten Menschen vom `t Rotterdamtjes natürlich auch gerne. „Es gibt da so ein paar nette Schleichwege, nicht so überfüllt wie auf der Autobahn“ erklären sie uns. Und, OK, bevor wir gehen müssen wir eine Frage noch loswerden, das wollten wir schließlich schon immer mal wissen. Wie kommt das Weed denn eigentlich in den Coffee Shop? „Na, das fällt einfach von der Decke, denn vor der Tür von unserem Laden ist es mit der Legalität schon wieder vorbei.“ Grinst er. Tja, ein altes Problem im Staat der Niederlanden: Steuern auf die Gewinne werden zwar erhoben, aber mit der Verkehrsfähigkeit der gehandelten Ware ist es nicht so weit her.

`t Rotterdammertje Varsseveldseweg 57 Doetinchem (NL) www.coffeeshop-rotterdammertje.nl


17 Pot

TERMINE The Epoxies Tour 2004 Date: 11.06.2004 Location: AK 47/Düsseldorf Admission: 5,- Euro

Noch eine Band, die die Achtzigerjahre-Retrowelle reitet und das auch noch mit Riesenerfolg! Simple, catchy Popsongs mit „Kids in America“Casio-Keyboard-Sound, kombiniert mit punkigen Gitarren und den klassischen four-two -Drums, sone Devo trifft Blondie, treffen die Ramones-Kiste! Die Band wurde 2000 in Portland/Oregon mit Roxy Epoxy (vox.), Viz Spectrum(git.), Moxie Static (key./ vox.), Shock Diode (ba) und Ray Cathode (dr.) gegründet, 2001 gab es die erste Single „I Need More Time“ und 2002 ein Album auf dem Seattler Label Dirtmap. 2002 war die Zeit dann auch reif für die erste landesweite Tour durch Amiland! Die bisher nur in den Staaten erhältliche Scheibe „The Epoxies“ ist jetzt auch in den europäischen Breiten zu kriegen, dank Rerelease auf Fat Wreck Chords! Tja, die Jungs und Mädels werden von der Presse ja bis zum Gehtnichtmehr abgefeiert, für mich persönlich hat beim Durchhören des Silberlings der alles beherrschende Keyboard-Sound so ab der fünften Nummer genervt! Schaunmermal, wie sie live so sind! www.theepoxies.com

FÜNF STERNE DELUXE Date:12.06.2004 Location: MTV Campus Invasion/Bielefeld (haha!) Admission: 22,- Euro

Nach zwei gefeierten Alben verschwand die Hamburger Crew FÜNF STERNE DELUXE (FSd) 2001 plötzlich im Untergrund. Nichts mehr zu hören von der Deutschen Nationalmannschaft des HipHop. Was war da los? Während ganz Deutschland auf ein Lebenszeichen wartete, waren die Künstler keinesfalls in eine Krise gefallen. Im Gegenteil: DAS BO erschuf endlich sein Soloalbum „Best of III (mehr zu DAS BO auf Seite 13) - Alleine“, Tobi Tobsen produzierte Ferris MC, Bonzen Brothers und gründete sein eigenes Label moonbootique rec., marcnesium machte erste Produzentenerfahrungen, führte Regie bei verschiedenen Musikvideos und fotografierte! DJ Coolmann wurde nicht mehr gesehen. Das ist vor den Kulissen. Hinten, ganz entspannt, wenn alle schlafen, ohne Termindruck, Abgabefristen und VÖ-Zwänge trafen sich FÜNF STERNE DELUXE in den letzten zwei Jahren regelmäßig in ihren Studios, man wusste nicht genau wofür, aber man trainierte. Mit der fortgeschrittenen Stabilisierung der Einzelmitglieder in ihrer persönlichen Arbeit war Ende 2003 klar: DJ Coolmann wurde nicht mehr gesehen, wir machen weiter. 2004 geht’s wieder los!

Walls Of Jericho Date: 29.06.2004 Location: Bielefeld/Falkendom Admission: 4,-Euro

So, noch eine Geprügel-Band im Angebot für diesen Monat: Die Walls Of Jericho! Keine Ahnung wo die herkommen, irgendwo aus Amiland - Detroit vielleicht? Klingen tun sie so: Ultrabrutal metalmäßig mit Frauenstimme(?), Slayer trifft irgendeine von den Bands mit „Dis“ am Anfang – mit Frauenstimme! Hier trifft der doch ziemlich abgenutzte Begiff Metalcore ausnahmsweise mal voll ins Schwarze, ins tiefdunkel Rabenschwarze würd’ ich sogar sagen, trotz einiger hübscher sing along-Chöre! Die neue Scheibe „All Hail The Dead“ ist mörderisch (neu ist auch stark übertrieben, dat Dingen is’ auch schon zwei Jährchen alt)! Ich konnt’ mir nur ein Grinsen bei „Revival Never Goes Out Of Style“ nicht verkneifen, der Chorus ist doch Pennywise, wa? Na ja, auf jeden treten Candace Kucsulain (v.), Chris Rawson (g.), Aaron Ruby (b.), Alexei Rodriguez (g.) und Mike Hasty (d.) gehörig in denArsch!

RIFU Date: 30.06.2004 Location: Wageni/Bochum Admission: 3,- Euro

Irgendwie ist der Juni wohl einer dieser Monate, in dem man sich als Freund des gepflegten Punkrock/ Hardcore-Geknüppels vor Konzerten kaum retten kann! Auch auf Tour in unseren Breiten sind Rifu aus Trondheim/Norwegen! Die vier trinkfreudigen (wat’n Wunder – trinkfreudige Norweger sind jawohl ungefähr so selten wie vierbeinige Elefanten) Kollegen bringen laut eigener Aussage eine Mischung aus New School Hardcore, melodischem Punkrock und „older Rock“. Textlich geht es –na klar - darum „den Leuten zu helfen die Hoffnung nicht zu verlieren, den Spaß am Leben zu erhalten oder to make them struggle for a world where we all take the decisions!“ In HC-Kreisen sind sie seit ihrem 2000er Album auf D-Sign Records und durch diverse Touren bestens bekannt, haben jetzt grade ihren neuen Silberling „Dead End Street“ auf Twisted Chords veröffentlicht und sind mit dem Ding durch Deutschland, Österreich, Holland und Belgien unterwegs. www.rifu.net

Weltdrogentag

MDC – Millions Of Dead Cops

Date: 26.06.2004 Location: Überall, vor allem im Kopf Admission: Kommt drauf an

Date: 21.06.2004 Location: Kulturschlachthof/Düsseldorf Admission: 3,- Euro

Das ist doch endlich mal wieder nett von der UNO, dass sie auch an unsereinen denkt! Bloß schade, dass es kein offizieller Feiertag - so mit frei haben und so - ist, obwohl, wenn ich mir’s recht überlege wäre es auch schlauer den Tag danach frei zu machen, von wegen anständig chillen . . . Bin ja mal gespannt, was die Jungs und Mädels vonner UNO so an Programm auffahren, vielleicht „Koksen mit den Kollegen im Bundestag“ oder so was? Na ja, das kennt man ja, am besten versorgt man sich selbst, da weiß man was man hat, sucht sich mit ein paar Kumpels ein nettes Plätzchen und knallt sich gepflegt die Rübe zu! Hmm, warum hab’ ich jetzt plötzlich so’n Vatertag-mäßiges Bild vor Augen? Wahlweise die Hasenheide, der Englische Garten, der Hofgarten oder irgendeine öffentliche Grünfläche eurer Wahl übersät mit kleinen oder größeren Grüppchen kiffender Mitbürgerinnen? Hach nee, was ne wunderschöne Vorstellung!

Jawoll, MDC sind wieder auf Tour! Eine meiner Lieblings-Amibands aus den 80ern (neben den Circle Jerks, den Adolescents, den prä-Rollins Black Flag etc.etc.)! Gegründet haben die Jungs sich 1980 als The Stains in Austin/Texas, sind dann munter durch die Staaten gezogen (San Francisco, Portland,usw.) und sind jetzt, glaub’ ich, in Long Island/New York gelandet. Von der ursprünglichen Besetzung sind heute nur noch der Sänger und Texter Dave Dictor und Gitarrist Ron Posner übrig geblieben, die„neuen“ Mitstreiter sind Mike Donaldson am Bass und Mike Pride an den Drums – original Trommler Al Shivitz sitzt wegen Autodiebstahl im Knast! 1981 hatten sie dann auch schon ihren ersten Hit, das unvergessene „John Wayne was a Nazi“, nach wie vor eine meiner favourite-Nummern! Darauf folgt ein tierischer Output an Alben, wie z. B. „Millions Of Dead Cops“, „Millions Of Dead Cildren“, „More Dead Cops“, „Elvis In The Rheinland“ (übrigens live-recorded in Berlin) und und und . . . Also, wer se kennt wird eh hingehen, wer se nicht kennt, für den wird’s bitter Zeit!

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 Seed west

Innenminister Schäuble kriminalisiert Jugendliche

Newsflash:

Kennst du Patrick? Patrick verunglückte tödlich auf dem Nachhauseweg von einem Club. Patrick hatte sich eine Pille, einen Tequila und einen Joint eingebaut, so die Geschichte in einem Informationsblatt, herausgegeben vom Innenministerium in BadenWürttemberg (BaWü). Auf www.im.bwl.de steht es zum Download bereit. Als alternativer Ausgang der Geschichte wird eine Beispielrechnung präsentiert: Blutentnahme und Verfahrenskosten und Drogensreening/MPU macht zusammen 3.064 Euro . . . oder darf es ein bisschen mehr sein?

Schreib deinem Dealer!

Die Grüne Hilfe vermittelt Briefkontakte in den Knast. Wenn du einem der Gefangenen schreiben möchtest dann kontaktiere bitte die Grüne Hilfe Hessen, Untere Fulder Gasse 12, 36304 Alsfeld; call: 06631- 708224; mail: ichhabe@gekifft.de JVA Wolfenbüttel: Sutton ist seit über 30 Jahren Hanf-Konsument und bereits zum 5. Mal wegen dieser verbotenen Leidenschaft in Haft. Er wünscht sich 100.000fachen Briefkontakt. Jeder ernstgemeinte Brief, Rückporto bitte beilegen, wird beantwortet.

Das ist auch schon alles was an Informationen auf dem Flyer zu finden ist, denn er soll Angst machen und nicht informieren. Und Angst muss mittlerweile jeder haben, der in BaWü illegalisierte Drogen konsumiert. „In keinem anderen Bundesland ist der Fahndungsdruck der Polizei, nach so genannten versteckten Drogenfahrten, vergleichsweise hoch.“, so Jo Biermanski von der Grünen Hilfe. Die Grüne Hilfe berät Konsumenten und Händler die Probleme durch das Betäubungsmittelgesetz bekommen haben. Die überwiegende Mehrheit ihrer Klienten hat Probleme mit dem Verwaltungsrecht, also der Führerscheinstelle. Fahren unter Drogeneinfluss wird, auch von Seiten der Polizei, als „Kontrollkriminalität“ eingestuft. Das ist Kriminalität, durch die kein dritter zu Schaden kommt und die nur durch Kontrollen aufgedeckt werden kann. Und diese Kontrollen werden zur Zeit in BaWü exzessiv durchgeführt. Neben normalen Verkehrkontrollen werden ganze Autobahnabschnitte gesperrt und jeder einzelne Fahrer oder auch Beifahrer überprüft. Nur schön, wenn das schon alles wäre. Vor drei Jahren hat das Innenministerium bei der Landespolizeidirektion in Karlsruhe eine „Zentrale Informa-tionsstelle“ eingerichtet. Dort fließen alle Erkenntnisse über Goa- und andere Techno-Partys, auch überregional, zusammen. Schäuble: „Damit haben wir es geschafft, die Kontrollen der Kraftfahrer, die auf dem Hin- und Rückweg zu und von solchen Veranstaltungen oft Hunderte von Kilometer unter Drogeneinfluss unterwegs sind, über die Landesgrenzen hinweg zu koordinieren und damit den Überwachungsdruck noch einmal zu verstärken.“

wegen „Fahrens unter Rauschgift“ angezeigt. Multipliziert man diese Zahl mit dem Ergebnis der Straf-Beispielsrechnung von „Patrick“, ergibt sich ein privatwirtschaftlicher Schaden von etwas mehr als 15 Millionen Euro. Deshalb wurde „der“ Schwabenspruch schlechthin, umformuliert: „Schaffe, schaffe, Sträfle zahle!“ Natürlich wird dieser enorme Schaden als Erfolg verkauft, denn es wurden schließlich 20,4 Prozent mehr versteckte Drogenfahrten als im Jahr zuvor aufgedeckt. Ein Erfolg auf den ersten Blick, doch schauen wir uns die Statistik genauer an: 18 Tote, neun weniger als im Vorjahr, 115 Schwerverletzte, sieben weniger als im Vorjahr. Das heißt, obwohl durch verstärkte Kontrollen 20,4 Prozent mehr Menschen kriminalisiert worden sind, weniger Unfälle. Werfen wir einen Blick auf die Unfallzahlen - BaWü insgesamt: 11.000 Verletzte durch überhöhte Geschwindigkeit, 22.000 durch Fahrfehler und 3.000 durch alkoholisierte Fahrer. Wenn es bei den repressiven Maßnahmen um die Verkehrsicherheit und nicht um ein führerscheinrechtliches Druckmittel gegen Konsumenten ginge, wäre mit einem simplen Tempolimit wesentlich mehr gewonnen. www.jurathek.de, www.gruene-hilfe.de, www.polizei-bw.de

Das Jahr 2003 lässt Innenminister Schäuble wahrscheinlich zufrieden schmunzeln: 4.908 Frauen und Männer wurden

JVA Wittlich: Ralph ist 32 Jahre alt, 188 cm, 84 kg, braun-graue Augen und hat kurze blonde Haare. Seine Hobbys sind Musik hören, Briefe, Verse und Gedichte schreiben und Sport. Seine Haftentlassung steht im August an und er wünscht sich eine Brieffreundin. JVA Wittlich: Michael, 33 Jahre, 180 cm, BtmG-Häftling, sucht Brieffreundin, die ihm die letzten 10 Monate Haft noch etwas erträglich macht.

Hanfaktivisten in Karlsruhe

[solid´] und die Hanf Initiative organisierten einen gemeinsamen Infostand am Sa. den 24. April, auf dem Europaplatz in Karlsruhe. Die Karlsruher CDU forderte verstärkte Polizeipräsenz im Schlosspark, dadurch sollen künftig Konsumenten und Kleinhändler aus dem Park vertrieben werden. Dies veranlasste die Aktivisten auf die Strasse zu gehen. In vielen persönlichen Gesprächen wurden Drogenuser über ihre Rechte informiert und ihnen Möglichkeiten aufgezeigt sich am Widerstand gegen diese Kifferjagd zu beteiligen. Mira,19 Jahre, Hanfaktivistin: „Gerade in einer sehr konservativen Stadt wie Karlsruhe ist es wichtig sich als Kiffer zu outen. Dadurch schaffen wir mehr Akzeptanz für den Hanfgebrauch und können andere Kiffer motivieren aktiv zu werden.“

Sokratis Zacharopoulos

Pottdemo in Essen, Sa. den 26.06.2004 14:15 Uhr beginnt die Parade in der Girardetstrasse Von 16:30 – 22:00 Uhr Schlusskundgebung mit großen Bühnenprogramm!

Hanf–Info Film Wusstest du schon, dass ein Traktor alternativ mit rein mechanisch gewonnenem Hanföl betrieben werden kann? Dass sich ein Salat auch mit Hanföl und Essig anrichten lässt? Ja? Dann solltest du dir zur Komplettierung deines theoretischen Wissens dieses „Bilderbuch“ ansehen. 30 Minuten lang stimmungsvolle Bilder vom Anbau über die Ernte und die Weiterverarbeitung auf dem eigenen Hof, mit Methoden wie sie unsere Urgroßeltern noch kannten, bis hin zum Verkauf der ökologisch sinnvollen Produkte. Darunter Hanflebensmittel, Hanfkosmetik, Hanfkleidung, Hanfbaustoffe, Hanfplastik und Hanftreibstoff. Produziert wurde dieser Film von André Fürst der mit „Hanf-Info“ zu den Schweizer Pionieren des Hanfs zählt und in Murten, bei Bern, einen Hanfbauernhof betreibt. Die DVD ist nur bei Hanf-Info erhältlich und kostet 12,00 Euros. www.hanf-info.ch

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Plattenläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.

Livebands: Tropic of Cancer; Sunflowers; Ede Whiteman; Skeynao; Made in a quiet; Lecco Spazius; Fat Flanders; Rone Y.e Redner: Tilmann Holzer, Verein für Drogenpolitik; Dr. med. Franjo Grotenhermen, Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin; Steffen Geyer, Hanfparade Berlin; Carsten Labudda, PDS; Barbarade Steffens, Die Grünen Ab 22:00 lädt unter dem Motto „Legalize the herb!“ die After-Pottdemo-Party ein. Liveacts: Don Abi, Dr. Ringding, Natty U, Shocking Murray, Irieman; Soundsystems: Pow Pow Movements, Köln; Sentinel Sound, Stuttgart; Top Frankin Sound, Essen; Eintritt: 10 Euro Die Hanf Initiative organisiert Mitfahrgelegenheiten und einen Kleinbus ab Darmstadt, Frankfurt und Offenbach. In Bad Homburg, Gießen, Wetzlar und Siegen kann an einer Autobahnraststätte zugestiegen werden. Infos: www.hanf-initiative.de, call: 0160 – 4471268


16 Seed west

Hanfdemo im Regen „Das Wetter kann man nicht planen“

Für die Aktivisten der Hanf Initiative waren die diesjährigen Million Marijuana March- (MMM-)Aktionen in Darmstadt und Frankfurt mehr Kampf gegen das Wetter, als gegen die Prohibition . . . Die „Hanf Initiative Darmstadt“ organisierte mit der „Grünen Hilfe“ und dem „Verein für Drogenpolitik e.V.“ am 1. Mai einen Aufklärungsstand von 10 bis 16 Uhr auf dem Luisenplatz. Trotz strömenden Dauerregens kamen etliche Hanf-Freunde um sich zu informieren und um dem Regen zu entgehen, denn es stand ein sechs Meter langer Pavillon mit Klappstühlen bereit. Der heiße Kaffee und der original schwarz gebrannte Rum aus Jamaika sorgten dennoch für etwas „sonnige“ Atmosphäre. Die vorbereitete Telefon-Live-Schaltung zum MMM nach Kapstadt in Südafrika musste leider abgesagt werden, weil die südafrikanischen Hanf-Aktivisten um André du Plessis von einem plötzlichen Platzregen überrascht wurden und ihr Equipment diesen „Wasseranschlag“ nicht überlebt hatte. Weitere Infos zum MMM in Kapstadt und Fotos davon im Forum von www.cannabisculture.com. Ab 19 Uhr wurde mit Infotischen in der Ötinger Villa informiert. Gabriele Gebhardt (ACM), Timo Sprenger (FibromyalgieVerband) und Frank Fuchs (Research Experience) referierten über die unterschiedlichen Aspekte von Cannabis als Medizin, seine strafrechtliche Stellung und die Methode des Verdampfens von Cannabis. Die rund 40 Besucher der Veranstaltung bewerteten die Informationen als positiv. Jeder konnte etwas Neues über den Hanf erfahren. Anschließend sorgte „Emka“ mit Kif Hop aus Offenbach für hanfige Stimmung. Nach einer ganzen Woche regnerischen Wetters fand am darauffolgenden Samstag in Frankfurt der eigentliche „March“, eine Demoparade, statt. Am 8. Mai um 16 Uhr versammelten sich trotz der Kälte und des Regens rund 100 Leute auf dem Opernplatz zum „Entspannten Widerstand“. Während Ede Whiteman die Leute mit feinstem Dancehall verwöhnte, wuchs zwischen Hauptwache und Konstabler Wache die Zahl der Demonstranten auf 150 Personen an. Danach wurden es im Dauernieselregen immer weniger . . . Das Verhältnis zur Polizei war ausgesprochen entspannt. Vor und hinter der Demoparade fuhren jeweils zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei und an der Spitze zwei Motorräder. Das Klima war von Toleranz geprägt, wie sie sonst nur in der Schweiz oder den Niederlanden anzutreffen ist. Natürlich waren auch mehrere Zivicops unterwegs, aber nur um sicher zu stellen, dass nicht gedealt wurde. Es wurden keine Personenkontrollen und andere Schikanen durchgeführt. Das angebliche so liberale Berlin kann sich also diesbezüglich ruhig eine Scheibe vom „schwarzen“ Hessenland abschneiden. Zwischen den Reden von Ingrid Wunn (Hanf Initiative), Jo Biermanski (Grüne Hilfe), Theo Pütz (Verein für Drogenpolitik), Valentin Batlle (Zeig-Dich), Max Plenert (Grüne Jugend) und Carsten Labudda (PDS) gaben die MCs „Emka“ und „Rone Y.e.“ ihre hanfigen Texte zum Besten. Egal, ob gerade eine Rede oder der Sound der Livacts zu hören waren, die Message, unterschiedlich verpackt und begründet, war die gleiche: Relegalize! Nach der Abschlusskundgebung im Kaisersack um 19 Uhr begann die „Connecta“ im Tanzhaus West mit einem Antirepressions-Workshop. Über 100 Zuschauer wurden von Theo Pütz, Führerscheinexperte vom „Verein für Drogenpolitik e.V.“ und Jo Biermanski, Pressesprecher der „Grünen Hilfe“,

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

You never walk alone

über ihre Rechte aufgeklärt. Da aufgrund des Andrangs viele Fragen unbeantwortet blieben, kündigte die Hanf Initiative an, weitere Workshops zu organisieren, um die Konsumenten fit für die nächste Verkehrskontrolle, Hausdurchsuchung und Personenkontrolle zu machen. Leider mussten auch bei der „Connecta“ Abstriche wegen des Wetters gemacht werden: die geplante Info-Area im „ProGrassive“-Zelt und der Outdoor-Chillout mussten nach drinnen verlegt werden.

“Gebt das Hanf frei ... eieiei!”

Nina Schulz und Wolfgang Sterneck vom „Alice - the drugand culture-project“ hatten die „Connecta“ konzipiert und organisiert. Ziel war ein Mix aus Politik und Kultur, der sich im Laufe der Nacht zur Party entwickeln sollte. Und das ist den beiden, gemeinsam ihrem Team und allen Beteiligten, auch gelungen. Neben dem bereits genannten Workshop wurden verschiedene Filme gezeigt, es gab eine Lesung vom Underground-Autor Hadayatullah Hübsch und Markus Fleck zeigte den Gästen „live“, wie seine psychedelischen Bilder entstehen. Ab 23 Uhr ging die Party dann richtig los. Im vollen Haus legten DJs wie „Frank N.“, „Maja“, „Stefan Ludley“ und viele, viele weitere, in insgesamt drei Areas auf: Tech House, Psy Trance und Chill. Ein Höhepunkt der Party war der CDRelease von Liveact Lava303 mit Acid-Rock’n’Roll. Und wie es sich für eine Party gehört, wurde bis zum Vormittag gefeiert. Um 14 Uhr schlossen sich die Türen der Connecta wieder. Trotz des widrigen Wetters war die Hanf Initiative mit der Beteiligung an der Demo zufrieden. Ingrid Wunn: „Immerhin konnten rund 150 Demonstranten trotz des Regens mobilisiert werden. Das Wetter kann man nicht planen!“ Deshalb wird sicherheitshalber im kommenden Jahr eine reine Indoorveranstaltung zum MMM organisiert. Termin ist Samstag der 07.05.2005. Geplant sind unter anderem VideoLiveschaltungen zu den MMMs arround the world. Eine weitere Demoparade ist bereits im Planungsstadium. Als Termin wird der hochsommerliche Samstag am 16.07.2005 anvisiert. Wir drücken allen Beteiligten ganz fest die Daumen, dass die nächste Demo von Sonnenschein und mindestens so entspannten Polizisten wie in diesem Jahr begleitet wird. www.hanf-initiative.de; www.gruene-hilfe.de; www.drogenpolitik.org Mangas

Jo Biermanski von der Grünen Hilfe


17 Seed west

TERMINE The Epoxies Tour 2004 Date: 02.06.2004 Location: Schwimmbad/Heidelberg Admission: 5,- Euro

Noch eine Band, die die Achtzigerjahre-Retrowelle reitet und das auch noch mit Riesenerfolg! Simple, catchy Popsongs mit „Kids in America“Casio-Keyboard-Sound, kombiniert mit punkigen Gitarren und den klassischen four-two-Drums, sone Devo trifft Blondie, treffen die Ramones-Kiste! Die Band wurde 2000 in Portland/Oregon mit Roxy Epoxy (vox.), Viz Spectrum(git.), Moxie Static (key./ vox.), Shock Diode (ba) und Ray Cathode (dr.) gegründet, 2001 gab es die erste Single „I Need More Time“ und 2002 ein Album auf dem Seattler Label Dirtmap. 2002 war die Zeit dann auch reif für die erste landesweite Tour durch Amiland! Die bisher nur in den Staaten erhältliche Scheibe „The Epoxies“ ist jetzt auch in den europäischen Breiten zu kriegen, dank Rerelease auf Fat Wreck Chords! Tja, die Jungs und Mädels werden von der Presse ja bis zum Gehtnichtmehr abgefeiert, für mich persönlich hat beim Durchhören des Silberlings der alles beherrschende Keyboard-Sound so ab der fünften Nummer genervt! Schaunmermal, wie sie live so sind! www.theepoxies.com

FÜNF STERNE DELUXE Date: 26.06.2004 Location: SouthsideFestival/Neuhausen Admission: 30,- Euro

Nach zwei gefeierten Alben verschwand die Hamburger Crew FÜNF STERNE DELUXE (FSd) 2001 plötzlich im Untergrund. Nichts mehr zu hören von der Deutschen Nationalmannschaft des HipHop. Was war da los? Während ganz Deutschland auf ein Lebenszeichen wartete, waren die Künstler keinesfalls in eine Krise gefallen. Im Gegenteil: DAS BO erschuf endlich sein Soloalbum „Best of III (mehr zu DAS BO auf Seite 13) - Alleine“, Tobi Tobsen produzierte Ferris MC, Bonzen Brothers und gründete sein eigenes Label moonbootique rec., marcnesium machte erste Produzentenerfahrungen, führte Regie bei verschiedenen Musikvideos und fotografierte! DJ Coolmann wurde nicht mehr gesehen. Das ist vor den Kulissen. Hinten, ganz entspannt, wenn alle schlafen, ohne Termindruck, Abgabefristen und VÖ-Zwänge trafen sich FÜNF STERNE DELUXE in den letzten zwei Jahren regelmäßig in ihren Studios, man wusste nicht genau wofür, aber man trainierte. Mit der fortgeschrittenen Stabilisierung der Einzelmitglieder in ihrer persönlichen Arbeit war Ende 2003 klar: DJ Coolmann wurde nicht mehr gesehen, wir machen weiter. 2004 geht’s wieder los!

Walls Of Jericho Date: 19.06.2004 Location: Gotec/Karlsruhe Admission: 4,-Euro

So, noch eine Geprügel-Band im Angebot für diesen Monat: Die Walls Of Jericho! Keine Ahnung wo die herkommen, irgendwo aus Amiland - Detroit vielleicht? Klingen tun sie so: Ultrabrutal metalmäßig mit Frauenstimme(?), Slayer trifft irgendeine von den Bands mit „Dis“ am Anfang – mit Frauenstimme! Hier trifft der doch ziemlich abgenutzte Begiff Metalcore ausnahmsweise mal voll ins Schwarze, ins tiefdunkel Rabenschwarze würd’ ich sogar sagen, trotz einiger hübscher sing along-Chöre! Die neue Scheibe „All Hail The Dead“ ist mörderisch (neu ist auch stark übertrieben, dat Dingen is’ auch schon zwei Jährchen alt)! Ich konnt’ mir nur ein Grinsen bei „Revival Never Goes Out Of Style“ nicht verkneifen, der Chorus ist doch Pennywise, wa? Na ja, auf jeden treten Candace Kucsulain (v.), Chris Rawson (g.), Aaron Ruby (b.), Alexei Rodriguez (g.) und Mike Hasty (d.) gehörig in denArsch!

Weltdrogentag Date: 26.06.2004 Location: Überall, vor allem im Kopf Admission: Kommt drauf an

Das ist doch endlich mal wieder nett von der UNO, dass sie auch an unsereinen denkt! Bloß schade, dass es kein offizieller Feiertag - so mit frei haben und so - ist, obwohl, wenn ich mir’s recht überlege wäre es auch schlauer den Tag danach frei zu machen, von wegen anständig chillen . . . Bin ja mal gespannt, was die Jungs und Mädels vonner UNO so an Programm auffahren, vielleicht „Koksen mit den Kollegen im Bundestag“ oder so was? Na ja, das kennt man ja, am besten versorgt man sich selbst, da weiß man was man hat, sucht sich mit ein paar Kumpels ein nettes Plätzchen und knallt sich gepflegt die Rübe zu! Hmm, warum hab’ ich jetzt plötzlich so’n Vatertag-mäßiges Bild vor Augen? Wahlweise die Hasenheide, der Englische Garten, der Hofgarten oder irgendeine öffentliche Grünfläche eurer Wahl übersät mit kleinen oder größeren Grüppchen kiffender Mitbürgerinnen? Hach nee, was ne wunderschöne Vorstellung!

RIFU Date: 23.06.2004 Location: OBW/Stuttgart Admission: 3,- Euro

Irgendwie ist der Juni wohl einer dieser Monate, in dem man sich als Freund des gepflegten Punkrock/ Hardcore-Geknüppels vor Konzerten kaum retten kann! Auch auf Tour in unseren Breiten sind Rifu aus Trondheim/Norwegen! Die vier trinkfreudigen (wat’n Wunder – trinkfreudige Norweger sind jawohl ungefähr so selten wie vierbeinige Elefanten) Kollegen bringen laut eigener Aussage eine Mischung aus New School Hardcore, melodischem Punkrock und „older Rock“. Textlich geht es –na klar - darum „den Leuten zu helfen die Hoffnung nicht zu verlieren, den Spaß am Leben zu erhalten oder to make them struggle for a world where we all take the decisions!“ In HC-Kreisen sind sie seit ihrem 2000er Album auf D-Sign Records und durch diverse Touren bestens bekannt, haben jetzt grade ihren neuen Silberling „Dead End Street“ auf Twisted Chords veröffentlicht und sind mit dem Ding durch Deutschland, Österreich, Holland und Belgien unterwegs. www.rifu.net

MDC – Millions Of Dead Cops Date: 20.06.2004 Location: JuZ/Mannheim Admission: 3,- Euro

Jawoll, MDC sind wieder auf Tour! Eine meiner Lieblings-Amibands aus den 80ern (neben den Circle Jerks, den Adolescents, den prä-Rollins Black Flag etc.etc.)! Gegründet haben die Jungs sich 1980 als The Stains in Austin/Texas, sind dann munter durch die Staaten gezogen (San Francisco, Portland,usw.) und sind jetzt, glaub’ ich, in Long Island/New York gelandet. Von der ursprünglichen Besetzung sind heute nur noch der Sänger und Texter Dave Dictor und Gitarrist Ron Posner übrig geblieben, die„neuen“ Mitstreiter sind Mike Donaldson am Bass und Mike Pride an den Drums – original Trommler Al Shivitz sitzt wegen Autodiebstahl im Knast! 1981 hatten sie dann auch schon ihren ersten Hit, das unvergessene „John Wayne was a Nazi“, nach wie vor eine meiner favourite-Nummern! Darauf folgt ein tierischer Output an Alben, wie z. B. „Millions Of Dead Cops“, „Millions Of Dead Cildren“, „More Dead Cops“, „Elvis In The Rheinland“ (übrigens live-recorded in Berlin) und und und . . . Also, wer se kennt wird eh hingehen, wer se nicht kennt, für den wird’s bitter Zeit!

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


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