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Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal

#33 Lettland Einwohnerzahl: Geringe Menge:

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Höchststrafe Drogendelikte: Anzahl Cannabisdelikte 2003:

Wir erklären euch die Welt

2,3 Mio. 1g (Gras) / 0,1g (Hasch) 15 Jahre 997 19,6% (03`) Nein Nein

Erwachsene mit Cannabiserfahrung: Staatliche Heroinabgabe? Drugchecking möglich?

AUSGABE 07/04

Polen Einwohnerzahl: Geringe Menge: Höchststrafe Drogendeli Anzahl Cannabisdelikte Erwachsene mit Cannab Staatliche Heroinabgabe Drugchecking möglich?

Na, ja, zumindest die neuen Mitgliedsländer Europas. Wollt ihr wissen wie hart die einzelnen Länder mit Drogenvergehen umgehen? Wo Konsumentenschutz groß geschrieben wird? Welches Land unser absoluter Liebling ist? Dann lest auf Seite 5.

news s.02

wirtschaft s.08

guerilla growing s.09

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cool-tour s.11

Kostenlos

Wir fassen für euch zusammen Und zwar wie und warum die Cannabis-Liberalisierung in der Schweiz dieses Mal noch nicht geklappt hat. Viele haben sich drüber aufgeregt. Aber unser Mann in der Schweiz, Marco Kuhn, meint, das könnte für unsere Anliegen sogar gut sein. Wenn ihr das jetzt auf Anhieb auch nicht verstanden habt, lest einfach auf Seite 7 weiter. regional* s.15

anderswo s.18

fun+action s.19

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Es geht mir gut Wenn mich gute Musik geflasht hat. Das meint zumindest Clueso. Interessant? Auf Seite 13 gibt’s noch mehr Statements von ihm zu seinem Lebensweg, seinem neuen Album und die Haifische in der Musikindustrie.

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Hohlspiegel oder wie ein Nachrichtenmagazin das Recherchieren vergaß „Der Spiegel“ brachte in einer seiner letzten Ausgaben die Titelstory „Die Seuche Cannabis“ und vergaß bei den dazugehörigen Artikeln das Recherchieren. Anders sind die vielen Fehler, die wenig logischen Rückschlüsse und die populistischen Auswüchse nicht zu erklären. Mit Populismus auf Leserfang Den ganzen Artikel beherrscht nur ein Tenor: Finger weg von Cannabis, du wirst damit dein Leben zerstören, du kommst in die Klapse, du wirst zu anderen Drogen greifen und du wirst elendig verrecken. Um dies zu untermauern, reitet „Der Spiegel“ auf Einzelschicksalen herum und hält es nicht einmal für nötig zu erwähnen, wie häufig diese Einzelschicksale sind. Sie suggerieren durchgehend, dass all die Probleme dieser Einzelfälle mit Cannabis zu tun hätten und erwähnen nur im Nebensatz, dass alle anderen Drogen auch konsumiert wurden. „Irgendwann schnupfte er Kokain“, aber das ist laut dem „Spiegel“ weniger verantwortlich für den Absturz als Cannabis. Personen, die sich für eine Legalisierung einsetzen, werden nur hämisch erwähnt. Was sie wirklich fordern, wird nicht einmal erzählt. Das Problem des Jugendschutzes und der vielen jungen Konsumenten erwähnen sie in fast jedem Absatz. Dass aber, solange ein Verbot herrscht, auch kein Jugendschutz gewährleistet werden kann, kommt nicht vor. Dass gerade im Schwarzmarkt am wenigsten nach den Ausweisen der Käufer gefragt wird, verschweigen sie ebenso. Und das die ganze Situation gerade während eines Cannabis-Verbotes eskaliert, schien die Autoren nicht daran zweifeln zu lassen, dass die Legalisierungs-Befürworter spinnen. Dass man, wenn eine Politik gegen die Wand gefahren ist und gerade ihre gefährlichen Potenziale zeigt, Leute, die einen alternativen Weg wollen, als Spinner und andere, die ein „Weiter wie bisher“ wollen, als Experten darstellt, ist schon sonderlich. Wissenschaftlich falsche Behauptungen Wenn es in dem „Spiegel“-Artikel um wissenschaftliche Untermauerung der besagten Behauptungen geht, zeigen sich die größten Lücken. So muss das Blatt immer wieder auf den umstrittenen Professor Thomasius zurückgreifen. Das dieser jedoch nie zum Thema Cannabis geforscht, geschweige denn etwas dazu publiziert hat, verschweigen die Redakteure. Auch die wissenschaftliche Qualifikation dieses Mannes im Bereich der Extasy-Forschung ist mehr als nur umstritten. So musste bei einer wissenschaftlichen Runde, die von der Drogenbeauftragten der Bundesregierung einberufen wurde, zugegeben werden, dass Schädigungen durch Extasy, wenn dann nur bei langem und dauerhaftem Konsum eintreten können und nicht generell, wie es Thomasius davor behauptete. Der einzige Wissenschaftler, der in dem ganzen Artikel auftaucht und tatsächlich schon fundiert und grundlegend zu Cannabis geforscht hat, Herr Prof. Dr. Kleiber, wurde vom Spiegel eher als Schwätzer und Verharmloser dargestellt. Auch die meisten aufgeführten Studien wurden von den Redakteuren falsch dargestellt. So behauptete „Der Spiegel“ beispielsweise: „Bremer Forscher spritzten jugendlichen und erwachsenen Ratten täglich den Wirkstoff THC, etwa so viel, wie ein Joint enthält.“ Tatsächlich distanzierte sich sogar die Autorin der Bremer Studie, Frau Miriam Schneider, schon vergangenen Oktober in einer E-Mail an www.cannabislegal.de davon. „Die Interpretation, unsere Dosis entspräche einem Joint pro Tag, kommt so definitiv nicht von mir und auch nicht von Prof. Koch.“, schrieb sie darin. Der gespritzte Stoff war auch nicht wie geschrieben THC, sondern nur eine dem THC womöglich ähnliche Substanz (Win 55,212-2). Würde man diese Substanz umrechnen, müsste ein Joint aus 3,6 Gramm Cannabis bestehen – und der müsste dann auf einmal und schnell geraucht werden – denn es wurde ja gespritzt. Die altbekannte Hetze, dass das Gras viel stärker und damit gefährlicher würde, taucht natürlich auch im „Spiegel“-Artikel auf. Das aber die meisten davon ausgehen, dass damit die gesundheitliche Gefährdung durch Cannabis geringer wird, da man weniger konsumieren muss um die selbe Wirkung zu erreichen, verschwiegen die Autoren gekonnt. Des Weiteren stimmt es zwar, dass immer wieder höhere THC-Werte gemessen werden, doch alle Studien dazu, wie die der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA), fanden „keine Hinweise auf einen bedeutenden Anstieg des Wirkstoffgehalts“ in den meisten europäischen Cannabismärkten. Fragwürdige internationale Vergleiche Auch durch internationale Vergleiche versucht „Der Spiegel“, die Gefährlichkeit einer Cannabis-Liberalisierung zu untermauern. So beschreiben sie, dass in dem Hardlinerland Schweden prozentual weniger Menschen Cannabis konsumieren als in den liberalen Niederlanden. Im Vergleich Deutschland–Holland wären es gleich viele Konsumenten. Dass aber in Schweden mehr Menschen an Drogen sterben als in den Niederlanden oder es sogar in München (eine Million Einwohner) genauso viele Drogentote wie in besagtem Holland (16 Millionen Einwohner) gibt, vergaß das Blatt einfach zu erwähnen.

Auch das Cover wirkt wie aus dem vorigen Jahrhundert

Prohibitionisten sind Mörder Was „Der Spiegel“ mit diesem Artikel macht, ist meiner Ansicht nach gefährlich. Wenn junge Cannabis-Konsumenten Absätze lesen wie: „Wenn solche Kiffer dann auch noch Alkohol oder Extasy einwerfen, stürzen sie schneller ab als mit Heroin“, muss man sich schon fragen, was sie wirklich wollen. Ist Kiffen gefährlicher als Heroin? Sollen sich nun alle Konsumenten lieber die Spritze setzen? Der „Spiegel“-Artikel hat Recht, wenn er aufzeigt, wie unsere Drogenpolitik gescheitert ist. Aber mit der Feststellung „kann krank machen und im schlimmsten Fall Karriere und Leben zerstören“ ist nichts geholfen. Denn nicht die liberale Politik hat uns in dieses Verderben gestürzt, sondern die Prohibition. Seit Jahrzehnten ist es keinem Kiffer möglich zu erfahren, wie stark und sauber sein Gras ist. Seit Jahrzehnten kann kein Kiffer einfach um Hilfe bitten, da er Angst vor der Polizei hat. Seit Jahrzehnten steigt in Deutschland die Menge der konsumierten Drogen. Und das alles dank der Prohibition. Die einzigen Studien, die bisher die Auswirkungen der Verbote untersucht haben (stammen aus Holland und Kanada) verschweigt „Der Spiegel“. Aber es wäre ja der Panikmacherei nicht gerade zuträglich gewesen, wenn man feststellen müsste, dass nach

www.hanfjournal.de Den Leserbrief von Werner Graf und weitere Aktionen, bezüglich des Spiegel-Artikels findet ihr unter www.hanfjournal.de .

der größten Heroin-Beschlagnahmung in Kanada der Preis für Heroin rapide sank und die verfügbare Menge an Heroin in Kanada auf den höchsten Stand der besagten Zehn-JahresStudie stieg. Wer den „Spiegel“-Artikel liest und sich ein wenig mit der Materie befasst hat, weiß, dass alle Argumente, die darin aufgeführt wurden schon längst widerlegt sind – nur dass die Autoren alle Gegenargumente ausblendeten. Sowas nennt man dann Populismus – Journalismus ist das schon lange nicht mehr. Werner Graf


2 news Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Menschen, Drogen, Sensationen Staatsfeind Nummer eins:

Immer wieder wird einem erklärt, wie schlimm doch Cannabis sei. Das man sooo schnell Abhängig werde. "Der Spiegel" stellte sogar in der Ausgabe 27/2004 fest, Cannabis kann krank machen und im schlimmsten Falle Karriere und Leben zerstören. Das Hanf Journal recherchierte deshalb, was noch alles abhängig macht und somit Leben zerstören kann. Also seht euch die Ecken an und hört endlich auf damit – sonst seid ihr des Todes.

Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de

Timothy Leary kommentar Martin Schwarzbeck

Rauchen ist scheiße Ab nächstem Schuljahr (Ende der Sommerferien) ist es soweit: Berlins Schulen werden rauchfrei. Auch andere Bundesländer diskutieren über die Möglichkeit, diesen Weg zu gehen. An und für sich ist es ja ein wünschenswerter Schritt. Aber ist ein Verbot wirklich der richtige Weg dahin?

Impressum

Wir Kiffer müssten es doch am besten wissen. Verbote wirken nicht gerade effektiv. Da gibt es sinnvollere Wege die Konsumentenzahlen zu senken, zum Beispiel durch Versorgung mit Informationen. Aber den Landesregierungen geht das anscheinend nicht schnell genug. Das Rauchen muss sofort aufhören, das sagen die jetzt in Kraft gesetzten Verbote.

Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hans Cousto, Andreas Schult, Jorge Cervantes, Franjo Grothenhermen, Markus Berger, Claudia Greslehner, Roland Grieshammer, Teo Nanacatl, Kerstin Koch, Veit Schnetker, Maulhelden, Steffen Geyer, Katrin Schmidberger, Werner Frach, Oliver Nuss, Dieter Beck, Dirk Rehahn, Marco Kuhn Hanf Journal Pot:

Adam Zawadzki (redaktion.pot@hanfjournal.de)

Hanf Journal Austria:

(redaktion.austria@hanfjournal.de)

Hanf Journal SeedWest: Sokratis Zacharopoulos (redaktion.seedwest@hanfjournal.de) Terminredaktion

Urs Gebert (termine@hanfjournal.de)

Layout: Marc Emmerich

„Turn on, Tune in, Drop out”

Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Dirk Rehahn 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 40 Euro (Inland) oder 80 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

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Diese Zeitung wird durch den „primeline“-Vertrieb in Berlin, München, Köln und Hamburg in den Kinos, Clubs und Kneipen verteilt.

IVW geprüft seit 4.Quartal 2003

Das Hanf Journal Team wird ausgestattet von

Timothy Leary gilt als Pionier der Drogenforschung. Der am 22. Oktober 1920 in Springfield geborene Leary wurde sogar von dem amerikanischen Präsidenten Richard Nixon als der „gefährlichste Mann der Welt“ bezeichnet. Besondere Aufmerksamkeit bekam Leary mit der Feststellung, dass der Drogenkonsument selbst verantwortlich ist, für das was im Rausch passiert. Welche Art des Rausches er erleben wird, hängt eher vom User, weniger von der Droge selbst ab. Für Leary gab es dafür drei verschiedene Stufen. Die Ästhetik (erste Stufe), die intensive persönliche Begegnungen (zweite Stufe) und das spirituell-mystische Erleben (dritte Stufe). In der ersten Stufe steht das Erleben von Wohlbefinden, Schönheit und Harmonie, aber auch deren negative Seite an. Die zweite äußert sich durch die Fokussierung des Rausches auf die Begleiter. Viele User sprechen immer wieder von „überwältigenden euphorischen Zuständen“, die meist in diese Kategorie einzuordnen sind. In der dritten Stufe verändert sich die Liebe laut Leary zu einer göttlichen All-Liebe, zur kosmischen AllVerbundenheit. Von Leary stammt auch die heute noch gängige Einordnung des Rausches in SET, die innere Einstellung des Users zur Zeit des Rausches und das SETTING, die Umgebung und das Umfeld während des Rausches. 1965 wurde bei einer Grenzüberquerung von Mexiko in die USA bei Timothy Learys Tochter Marijuana gefunden, für das Timothy Leary die Verantwortung übernahm. Seine Tochter Susan wurde zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, während Timothy Leary aufgrund des Marijuana-Tax-Acts wegen Steuerhinterziehung und illegaler Einfuhr zu 33 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Dieses Urteil wurde 1969 vom Obersten Gerichtshof aufgehoben und der Marijuana-Tax-Act für verfassungswidrig erklärt. Jedoch wird Timothy Leary kurz darauf wegen eines weiteren Marijuana-Delikts in seinem Auto wurden bei einer Durchsuchung zwei Joint-Kippen gefunden zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Die verhältnismäßig harte Bestrafung könnte einen politischen Hintergrund gehabt haben, da Timothy Leary aufgrund seiner gesellschaftskritischen Positionen kurz zuvor von Präsident Richard Nixon zum „Staatsfeind Nr. 1“ erklärt wurde. Mit Hilfe der Weathermen gelang ihm 1970 die Flucht aus dem Gefängnis. Seine Flucht führt ihn anschließend nach Algerien, wo er bei Exilanten der Black Panther-Bewegung Unterschlupf fand. Nach Konflikten mit der Führung der Black Panther flieht er weiter in die Schweiz. Die Schweiz gewährt ihm 1971 politisches Asyl und lehnt einen Auslieferungsantrag der amerikanischen Regierung ab. 1973 wurde er von amerikanischen Agenten in Afghanistan entführt und in die USA zurückgebracht, wo er bis 1976 inhaftiert blieb. Am 31. Mai 1996 verstarb Timothy Leary in Beverly Hills. Werner Graf

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Doch wer schon einmal versucht hat mit dem Rauchen aufzuhören, wird wissen: Das geht für gewöhnlich nicht von heut auf morgen. Und erst recht nicht unter Druck. Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass durch ein generelles Verbot eine Schule tatsächlich komplett rauchfrei wird? Die Tendenz geht gegen null, da sind wir uns vermutlich einig. Die Folgen werden die altbekannten sein: Verdrängung der Konsumenten in den Untergrund (sprich die Schulklos oder das Gelände vor der Schule), ein Leben in ständiger Angst für ebenjene und wahrscheinlich sogar ein Anstieg der Konsumentenzahlen. Letzterer ergibt sich aus dem Reiz des Verbotenen, der hier ja wohl niemandem fremd ist. Was soll das also? Vornehmlichster Grund der Gesetzgeber wird wohl gewesen sein, dass sie selbst nicht mehr zur Schule gehen müssen. Denn anderen etwas zu verbieten ist bekannterweise leichter als sich selbst dazu zu verpflichten etwas nicht zu tun. Das wissen auch all die nikotinabhängigen Lehrer, die derzeit auf die Barrikaden gehen. Mit dem Rauchverbot für unter Sechzehnjährige ist man ja noch prima klargekommen. Auch ein generelles Rauchverbot auf dem Schulhof wäre kein Problem gewesen. Aber jetzt soll man plötzlich Vorbild spielen? Das geht vielen dann doch zu weit. Ich kann nur wiederholen, dass wir ein Verbot für die völlig falsche Lösung halten. Ineffektiv und vermutlich weitaus schädlicher als nützlich. Rauchen ist scheiße. Klar, es ist ungesund und normalerweise noch nicht mal für einen Rausch gut. Aber das wird wohl niemand einsehen, bloß weil es jetzt plötzlich verboten sein soll. Nein nein, sollte jemand seinen Konsum deshalb eindämmen, dann nur aus Angst und nicht aus Einsicht. Und das ist doch irgendwie auch scheiße.


3 news Beatles von Drogen inspiriert In einem Interview mit der Zeitschrift „Uncut“ gestand der Ex-Beatle Sir Paul McCartney ein, dass viele bekannte Lieder der Band von Drogen inspiriert waren. Der Einfluss des DrogenKonsums solle jedoch nicht übertrieben werden. „So ziemlich jeder hat sie damals in irgendeiner Form genommen. Wir waren nicht anders.“ Paul McCartney selbst habe ein Jahr lang Kokain genommen, gab es jedoch wegen des auf den Rausch folgenden „furchtbaren Herunterkommens“ schließlich wieder auf. Seinen Angaben nach habe er Drogen nie im Übermaß genommen, weil er von frühen Alter an gelernt habe, Dinge nur mit Maß zu tun. Auch dem Konsum von Cannabis sei er schließlich entwachsen. Sir Paul McCartney hat sich mehrfach für eine Legalisierung oder Entkriminalisierung von Cannabis ausgesprochen. „Ich unterstütze Entkriminalisierung. Die Leute rauchen sowieso Pot und aus ihnen Kriminelle zu machen ist verkehrt.“ Hanf Journal singt: Lucy in the sky with diamonds Hanf legalisieren – Staat sanieren Nicht nur in Deutschland fragen sich Menschen, wie viel Geld dem Staat jährlich durch das Cannabis-Verbot entgeht. Der kanadische Wirtschaftsprofessor Eastons – nebenbei ein sehr renommierter Prof – erregt mit seinen Berechnungen Aufsehen. Würde Marijuana entkriminalisiert oder gar legalisiert und wie jedes andere legale Gut behandelt, reguliert und besteuert, könnte der Staat Steuereinnahmen in Milliarden-Höhe erzielen. Aufgrund „konservativer Annahmen“ über Marijuana-Produktion und -Konsum in Kanada kommt Easton zum Ergebnis, dass eine Besteuerung Einnahmen von mehr als zwei Milliarden Kanada-Dollar (1,2 Milliarden Euro) bringen könnte. In Eastons Bericht heißt es, die Beseitigung des Verbots der Marijuana-Produktion würde es der Gesellschaft erlauben, „das heutige Geschenk von Einnahmen an das organisierte Verbrechen wenigstens durch eine zusätzliche Einnahmequelle für die Regierungskassen zu ersetzen“. Hanf Journal meint: Geld regiert wohl doch nicht die Welt!

Unter diesem Motto veranstaltete der Fachverband Drogen und Rauschmittel e. V. (FDR) eine europäische Fachkonferenz in Zusammenarbeit mit dem Musikszeneprojekt „Drogerie“ der Suchthilfe Thüringen in Erfurt. Über 50 Referenten aus der Praxis der Suchtprävention und -hilfe, Politik, Wissenschaft, Verwaltung und aus Szeneorganisationen informierten über ihre alltäglichen Erfahrungen und diskutierten die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung. Rund 300 Fachleute nahmen am Kongress teil. Dr. Klaus Zeh (CDU), Thüringer Minister für Soziales, Familie und Gesundheit, eröffnete den Kongress mit der Forderung Cannabis nicht freizugeben. Hätte er abgesehen von seinem Fernsehauftritt auch noch Interesse am Besuch der zahlreichen Foren und Vorträge gehabt, dann hätte er vielleicht seine Meinung geändert. Dem war leider nicht so.

Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Kleptomanie

Addicted to Party – Ein Kongress macht Party Ein weiteres „Lowlight“ war der Auftritt von Prof. Dr. Rainer Thomasius aus Hamburg, der unter anderem für die Verbreitung von folgendem Schwachsinn bekannt ist: Jugendliche CannabisKonsumenten blieben in ihrer geistigen Entwicklung auf der Stufe stehen, auf der sie mit dem Kiffen begonnen haben. In Erfurt verzapfte er Unsinn über MDMA (XTC) und bezog sich dabei auf den in Verruf geratenen amerikanischen Wissenschaftler George Ricaurte, der die Schädlichkeit dieses Wirkstoffes mit gefälschten Beweisen zu untermauern versuchte. Bei einem Tierversuch injizierte er acht Affen angeblich MDMA und zwei der Affen starben an Hitzschlag. Wie sich bei späteren Untersuchungen herausstellte, handelte es sich allerdings nicht um MDMA, sondern um eine andere Substanz. Thomasius löste damit bei den Fachleuten eine Welle der Empörung aus. Die übrigen 95 Prozent der Veranstaltung wurde von den tatsächlichen Fachleuten zum Gedankenaustausch genutzt. Sowohl Hans Cousto (Eve & Rave, Berlin) mit seinem Vortrag „Am besten testen – Drug-Checking in Deutschland“, als auch Sophie Lachout (Check it! Wien) und Alexander Bücheli (Streetwork, Zürich) konnten selbst die kritischsten Zuhörer vom Sinn und der Notwendigkeit des Drug-Checkings überzeugen. Höhepunkt der Veranstaltung war Günther Amendts Lesung aus seinem neuesten Buch „No Drugs – No Future“. Am Paradebeispiel Doping zeigt er darin auf, dass Drogen als Mittel zur Steuerung und Selbststeuerung schon heute nicht mehr aus dem Alltagsbewusstsein wegzudenken sind. Und er prognostiziert, dass das gerade angefangene Jahrhundert von leistungssteigernden, modernen Pharmadrogen dominiert werden wird. www.eve-rave.net/presse, www.fdr-online.info Sokratis Zacharopoulos


4 news Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

14. August 2004 >>> Hanf Parade in Berlin Putzwut

Nicht nur in Amsterdam macht Demonstrieren Spaß, auch in Deutschland. Die Hanf Parade in Berlin will auch dieses Jahr wieder die größte Legalisierungsdemo werden. Und dazu seid auch ihr gefordert.

15.000 Drogengebraucher marschierten beim siebten Legalize Streetrave am Samstag, dem 5.6.2004, durch die Straßen Amsterdams und forderten die Legalisierung aller Drogen. „Nur“ 27 Trucks mit Sound-Systemen hatten sich im Vorfeld angemeldet. Als die Parade begann, waren wahnsinnige 31 Sound-Systeme am Start. Von Acid, Elektro und Psytrance bis hin zu HipHop, Dancehall und Jungle war so ziemlich jede hörbare Musikrichtung vertreten.

Alles was euch zur Hanf Parade wissen müsst, erfahrt ihr in der Extra-Ausgabe des Hanf Journals (das mit der roten Farbe!)

Legalize Streetrave Amsterdam Gegen 14 Uhr startete die Parade auf dem Waterlooplein in Richtung des 1.100 Meter langen IJ-Tunnels. Jeder, der schon einmal in Amsterdam unterwegs war, dürfte diesen Tunnel kennen. Denn von außen sieht der Eingang des Tunnels wie ein riesiges untergehendes Schiff aus. Leider ließ es sich die niederländische Polizei nicht nehmen, den Organisatoren in die Suppe zu spucken und verbaten im letzten Augenblick Musik im Tunnel. Gegen 17 Uhr endete die Parade auf einem großen Festivalgelände im Papaverweg. Papaver ist übrigens

„Everything is allowed, but no alcohol inside!“

der lateinische Ausdruck für Mohn. Hier ging dann die Party richtig los! Die Wagen wurden über das ganze, riesige Gelände verteilt und konnten endlich richtig aufdrehen. 31 Open Air Stages und 15.000 Menschen, ein beeindruckender Anblick, schade nur, dass keine Luftaufnahmen davon gemacht werden konnten. Die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt. Tausende Menschen tanzten, feierten und konsumierten friedlich illegalisierte Drogen aller Art. Sogar die Sonne ließ sich endlich blicken. Leider war der Streetrave nicht das einzige Großereignis dieses Tages. In der Arena Amsterdam stritten sich 22 Profifußballer aus den Niederlanden und Irland um einen kleinen Ball. Dass so etwas auch Hooligans und andere Fanatiker anzieht ist bekannt. Offenbar waren einige dieser aggressiven Fans derart besoffen, dass sie den Weg in das Stadion nicht fanden und versehentlich im Papaverweg landeten. So etwas passiert eben, wenn der neurotoxische Alkohol zu viele Gehirnzellen zerstört hat. Um 19:30 Uhr war es dann soweit: die Besoffenen begannen sich gegenseitig zu verprügeln und etliche friedliche Kiffer, XTCKonsumenten und Pilzgebraucher wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Polizei nutze die Gelegenheit und beendete die Party umgehend. Das verflixte siebente Jahr . . . Auch die deutschen Hanf-Aktivisten organisierten gemeinsam einen Truck. Letztes Jahr war die Hanf-Parade vor Ort, dieses mal die Pottdemo-Crew mit der Hanf Initiative. Auf die Ohren gab es dabei vom Bumper Sound-System und ihrem Frontmann Ede Whiteman, mit feinsten Dancehall aus Dortmund. Auf dem Festivalgelände bauten sie direkt neben ihrem Truck einen Infopavillon auf, der von vielen wegen des frischen Windes zum Tütchenbau genutzt wurde. Auch hier gab es kleinere Probleme mit stark alkoholisierten Leuten, was die Aktivisten veranlasst hat, ein Alkoholverbot für den Pavillon auszusprechen, da auf biernassen Tischen keine leckeren Joints gerollt werden können: „Ganja, Mushrooms, XTC and everything else is allowed, but no alcohol inside!“ Dass Amsterdam immer eine Reise wert ist, weiß jeder der bereits das Glück hatte diese bunte Metropole besuchen zu dürfen. Für die deutschen Hanf-Aktivisten gab es neben Fun, Party und den Coffee Shops auch ernstere Gründe für ihre Teilnahme, hierzu Marc Ziemann, Pottdemo: „Durch die EUErweiterung und die kommende EU-Verfassung, hat bei uns ein Umdenken stattgefunden. Legalisierung ist nicht mehr länger nur Sache der einzelnen Länder. Mit der zunehmenden Europäisierung der Gesetzgebung gewinnen grenzüberschreitende gemeinsame Aktionen zunehmend an Bedeutung. Die Legalize-Organisationen Europas wachsen und kämpfen zusammen!“

genauso sehen wir das auch ...

Deshalb waren Aktivisten aus Frankreich, Polen, Großbritannien, und Deutschland angereist. Auch die Schweizer als Nicht-EU-Staat waren durch den Cannatrade Organisator Marco Kuhn und mit fettem Sound und Reisebus vertreten. Mit einer Stimme forderten sie: „Stop war on drugs!“ www.legalize.net; www.vienna2004.org Sokratis Zacharopoulos

Bananenrepublik Philippinen AUSTRIA-Import super Bongs, Waagen und Tabakwaren "krass + geil" zu HalfPrice / nur geklaut ist billiger eigenes Lager in DE, in Ebay einfach (yean-boa) suchen

Cannabisfarmer droht Todesstrafe

Allgemein bekannt und doch oft verdrängt: In einigen Ländern dieser Erde droht für Cannabisbesitz die Todesstrafe. Eigentlich hat es sich ja schon international herumgesprochen, dass die Todesstrafe unmenschlich ist und zudem viel zu oft die Falschen trifft. Dennoch halten viel zu viele Länder weiterhin daran fest. Und einige verhängen sie sogar für den Besitz von Cannabis. So z. B. die Philippinen, wo sie seit zwei Jahren ab einer Menge von 500 Gramm sogar vorgeschrieben ist.

Wie gewohnt gibt die Polizei in ihrer Pressemitteilung auch den (für gewöhnlich übertriebenen) Schwarzmarktwert des Materials an um zu zeigen in welchem Maße sich dieser Verbrecher hätte bereichern können, wenn niemand eingeschritten wäre. In diesem aktuellen Fall sind das 80.000 Pesos, knapp mehr als 1.000 Euro. Man stelle sich nur vor: Dieser Mann hätte für ein halbes Jahr Arbeit 1.000 Euro verdienen können! Das entspräche einem Jahresgehalt von 2.000 Euro!

Dass man auch so keine drogenfreie Gesellschaft schafft, zeigt sich an der jüngsten Verhaftung. Bangamino Balsote, ein philippinischer Bauer, hatte 58 ausgewachsene und 178 Jungpflanzen in seinem Garten stehen, als die philippinische Drogenpolizei mit Unterstützung der Polizei und des Militärs bei ihm einmarschierte. Und da eine dermaßen groß angelegte Aktion ohne radikale Folgen etwas übertrieben wirken könnte, werden jetzt vermutlich Köpfe rollen. Bangamino Balsote droht, wenn schon nicht die Todesstrafe, so doch zumindest lebenslange Haft. Das hat man also davon, wenn man versucht ohne jemandem zu schaden der Armut zu entgehen. – Zumindest auf den Philippinen.

Doch wir wollen bei all der Hetze nicht vergessen: Cannabis hat noch keinen umgebracht. Übertriebene Gesetze durchaus. Wann zieht endlich mal jemand die Konsequenzen daraus? Kleiner Tipp am Rande an alle potenziellen Urlauber: Auch bei kleineren Mengen neigt dieser Staat zu massiven Übertreibungen. Also überlegt euch gut, wo ihr eure Sommerferien verbringt. Martin Schwarzbeck


5 news

Die EU-Osterweiterung Die EU ist größer geworden. Das hat ja wohl inzwischen jeder mitgekriegt. Aber was wissen wir überhaupt über diese neuen Länder? Kann man da gefahrlos hin-fahren? Oder muss man Angst haben wegen eines Joints geköpft zu werden? Wie liberal sind denn unsere neuen Nachbarn? Das Hanf Journal hat sich dahinter-geklemmt und mal recherchiert, wie es denn so im Osten aussieht.

Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Estland 1,4 Mio. bis 50g Höchststrafe Drogendelikte: 20 Jahre Anzahl Cannabisdelikte 2003: 1170 Erwachsene mit Cannabiserfahrung: 7% (`98) Staatliche Heroinabgabe? Nein Drugchecking möglich? Nein Einwohnerzahl:

Geringe Menge:

Lettland

Machtgier

2,3 Mio. Geringe Menge: 1g (Gras) / 0,1g (Hasch) Höchststrafe Drogendelikte: 15 Jahre Anzahl Cannabisdelikte 2003: 997 Erwachsene mit Cannabiserfahrung: 19,6% (03`) Staatliche Heroinabgabe? Nein Drugchecking möglich? Nein Einwohnerzahl:

Deutschland 82,5 Mio. zwischen 0g und 30g Höchststrafe Drogendelikte: 15 Jahre Anzahl Cannabisdelikte 2003: 148.973 Erwachsene mit Cannabiserfahrung: 24,3% (03`) Staatliche Heroinabgabe? Ja Drugchecking möglich? Nein Einwohnerzahl:

Geringe Menge:

Polen 38,5 Mio. Keine Höchststrafe Drogendelikte: 10 Jahre Anzahl Cannabisdelikte 2003: 47.605 Erwachsene mit Cannabiserfahrung: n.n. Staatliche Heroinabgabe? Ja Drugchecking möglich? Nein Einwohnerzahl:

Geringe Menge:

Tschechien 10,3 Mio. Geringe Menge: ~3g Höchststrafe Drogendelikte: 15 Jahre Anzahl Cannabisdelikte 2003: 882 Erwachsene mit Cannabiserfahrung: 16-20% (`02) Staatliche Heroinabgabe? Nein Drugchecking möglich? Ja, auf Raves

Slowakei

Einwohnerzahl:

5,4 Mio. Keine Höchststrafe Drogendelikte: Lebenslänglich Anzahl Cannabisdelikte 2003: 968 Erwachsene mit Cannabiserfahrung: n.n. Staatliche Heroinabgabe? Nein Drugchecking möglich? Nein Einwohnerzahl:

Geringe Menge:

Slowenien 2 Mio. Keine Höchststrafe Drogendelikte: 10 Jahre Anzahl Cannabisdelikte 2003: n.n. Erwachsene mit Cannabiserfahrung: n.n. Staatliche Heroinabgabe? Nein Drugchecking möglich? Ja Einwohnerzahl:

Geringe Menge:

Legende: Kifferfreundlichstes Land Länder die sich nicht zu ihrer Drogenpolitk äussern wollten.

„Geringe Menge“ ist die Menge Gras, bis zu der die Staatsanwaltschaft die Anklage ohne weiteres fallen lassen kann. Die „Höchststrafen“ beziehen sich auf das jeweils schwerstmögliche Vergehen. Das sind je nach Land entweder Bereicherung in grösserem Umfang, der Verkauf von grösseren Mengen an Minderjährige oder Handel im Rahmen organisierter Kriminalität. Die Zahl der „Erwachsenen mit Cannabiserfahrung“ ist natürlich nur ein Schätzwert und wurde der jeweils aktuellsten Studie dazu entnommen.

www.interhanf.com

Malta 0,4 Mio. Geringe Menge: Keine Höchststrafe Drogendelikte: lebenslänglich Anzahl Cannabisdelikte 2003: 200 Erwachsene mit Cannabiserfahrung: n.n. Staatliche Heroinabgabe? Nein Drugchecking möglich? Nein Einwohnerzahl:

Zypern 0,8 Mio. keine Höchststrafe Cannabisdelikte: 8 Jahre Höchststrafe Drogendelikte: 12 Jahre Anzahl Cannabisdelikte 2003: 272 Erwachsene mit Cannabiserfahrung: 19,8% (03`) Staatliche Heroinabgabe? Nein Drugchecking möglich? Ja Einwohnerzahl:

Geringe Menge:


6 news Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Schnüffeln

Hasch statt Kloppe Portugals bekiffte Europameisterschaft Nette Neuigkeiten von der Fußball-Europameisterschaft: Die portugiesische Polizei beschloss, den Konsum von Cannabis während der EM zu tolerieren. Zum Eigenkonsum gedachte Bestände sollten nicht einmal konfisziert werden. Dies ist tatsächlich eine Verbesserung der eigentlichen rechtlichen Lage in Portugal. Außerhalb solcher Fußball-Großereignisse kann dort nämlich der Besitz von Cannabis durchaus als Ordnungswidrigkeit verfolgt werden. Zur EM Zeit wurden jedoch beide Augen zugedrückt. Ob dieser Schritt nun daher rührt, dass die Portugiesen ihren Landsleuten ungestörte Partys ermöglichen oder einfach nicht zu viele Polizeikräfte an unsinnige Aufgaben binden wollten, bleibt offen. Fakt ist: Eingegriffen wurde nur dort, wo Gewalt im Spiel war. Und dies ist für gewöhnlich eher dort der Fall, wo dem Alkohol gefrönt wurde. Man könnte mutmaßen, dass die Toleranz sogar Teil der deeskalierenden Maßnahmen ist. Stoned kämpft es sich scheiße. Sollen die Hools also durch diesen Schritt sogar ermutigt werden sich die Lust am Kämpfen durch spezielle Rauchwaren zu verderben? Das Vorbild zu diesem Schritt gab die letzte Europameisterschaft, die in Holland und Belgien ausgetragen wurde. Diese war gleichsam als Experiment zu verstehen, da beide Austragungsnationen grundverschieden mit Cannabis-Konsumenten umgingen. Holland stand (wie schon immer) für die tolerante Fraktion, Belgien für die eher repressive. Und jetzt ratet mal in welchem Staat die Hools die Polizisten und die Polizisten die Hools über die Strassen gejagt haben. Ja richtig, in Belgien. Na, das war ja auch einfach. Und die Portugiesen haben offenbar aus dieser Erfahrung gelernt. Das enorme Aufgebot an Sicherheitskräften (3.000 bis 4.000 Polizisten sind bei jedem Spiel anwesend) soll die Cannabis-Konsumenten grundsätzlich in Ruhe lassen. Eventuell verabreichten die Portugiesen gar anderen Mannschaften Grass so schafften sie es ins Finale und wir wissen wieso die Deutsche Elf so lahm war. Diese Form der Liberalisierung ist zwar ziemlich eigennützig, aber besser als nichts. Martin Schwarzbeck

Ein Beitrag von Hans Cousto Damit die Öffentlichkeit sowie die Politiker in Deutschland endlich einmal wahrnehmen können, dass es in Sachen Cannabis und der so genannten „geringen Menge“ alles andere als gerecht zugeht, führt der Sozialwissenschaftler Kurt H. G. Groll eine Studie, basierend auf einer Umfrage, durch. Bei dieser Umfrage handelt es sich um ein eigenständiges, von Groll geleitetes Online-Forschungsprojekt. Bei der Online-Umfrage handelt es sich um freie Forschung – also Forschung ohne einen Auftraggeber. Die Umfrage wird für keine staatliche oder politische Organisation oder Institution durchgeführt! Engeres Ziel des Projektes ist es, zu erfassen auf welche Weise in verschiedenen Teilen Deutschlands mit Cannabiskonsum bzw. Cannabiskonsumenten umgegangen wird. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse ist man in diesem Land nicht mehr auf die widersprüchlichen Aussagen der Drogenbeauftragten angewiesen. In der Rubrik „Feuer auf Caspers-Merk“ berichtete das Hanf Journal in der Januar-Ausgabe unter dem Titel „Gedächtnisstörungen der Bundesdrogenbeauftragten“, dass Marion Caspers-Merk manchmal behauptet, in allen Bundesländern werde als geringe Menge Cannabis zehn Gramm angesehen, bei anderen Gelegenheiten jedoch bekundet, sie werde sich für eine einheitliche Regelung der geringen Menge einsetzen, weil die Unterschiede zwischen den Bundesländern nicht akzeptabel seien. Die Justizministerkonferenz der Bundesländer beschloss im November 2002, mit einer Angleichung der Regelungen zur straffreien Verfahrenseinstellung bei geringen Mengen von Cannabis auf eine Studie des Max-Planck-Instituts für internationales Strafrecht in Freiburg unter der Leitung des Juristen Hans-Jörg Albrecht und der Sozialwissenschaftlerin Letizia Paoli zu warten. Die Studie soll aktuelle Daten zur

Feuer auf Caspers-Merk Kiffer können der Drogenbeauftragten jetzt gehörig einheizen derzeitigen Rechtspraxis bei der straffreien Verfahrenseinstellung bei Delikten mit geringen Mengen Cannabis in den verschiedenen Bundesländern ermitteln. Die Ergebnisse der Studie hätten eigentlich im ersten Halbjahr 2004 veröffentlicht werden sollen. Cannabisgebrauch zwischen Normalität und Repression

Eine weitere Studie zum Thema Cannabis-Gebrauch und Repression wurde vom Sozialwissenschaftler Kurt H. G. Groll unter der Supervision von Prof. Dr. Karl-Heinz Reuband von der Universität Düsseldorf, Sozialwissenschaftliches Institut, Lehrstuhl für Soziologie II, mittels einer Befragung von Cannabiskonsumenten durchgeführt. In fünf deutschen Städten wurden hierzu Fragebögen ausgelegt. Für diese OfflineBefragung (Befragung mittels auf Papier gedruckten Fragebögen) wurden Kiel und Hamburg als Repräsentanten einer liberalen Drogenpolitik, Stuttgart und München als Repräsentanten einer repressiveren Drogenpolitik und Dresden als ein Ort aus den neuen Bundesländern ausgewählt. Ziel der Studie war eine vergleichende Analyse der Beziehungen zwischen formalrechtlichen Vorgaben und strafrechtlicher Praxis in verschiedenen Bundesländern sowie die Untersuchung von Daten und Fakten zum drogenpolitischen Diskurs, zur Verbreitung des Drogenkonsums und zur Einstellungen der Bevölkerung gegenüber Drogen. Dabei ging es um die Frage, wie formelle und informelle Normen und die Geschichte des Umgangs mit dem Drogenproblem Einstellungen prägen und Verhalten bestimmen. Die Ergebnisse der Studie werden Ende des Jahres veröffentlicht. Die Offline-Umfrage wurde von Groll in seiner Funktion als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Offline-Forschungsprojekt „Determinanten und Wirkungen kommunaler Drogenpolitik auf Bevölkerung und Konsumenten in Abhängigkeit von der strafrechtlichen Praxis, polizeilicher Rechtsdurchsetzung und politischem Diskurs“ durchgeführt. Sie ist Teil eines von Prof. Dr. Karl-Heinz Reuband geleiteten, von der VolkswagenStiftung finanziell geförderten und am Sozialwissenschaftlichen

Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf beheimateten Forschungsprojektes. Online-Befragung zu Cannabisgebrauch und Repression

Die Online-Befragung ist ein von der Offline-Befragung unabhängiges Forschungsprojekt und greift auf keinerlei finanzielle Förderung zurück und wird von dem Sozialwissenschaftler Groll allein über private Mittel umgesetzt. Bei diesem Projekt handelt es sich nicht um Auftragsforschung für eine staatliche oder private Institution, sondern um freie wissenschaftliche Forschung, die Groll in seiner Eigenschaft als Wissenschaftler eigenverantwortlich durchführt. Die im Rahmen dieser Umfrage erhobenen Daten werden in anonymisierter Form von Groll voraussichtlich im Rahmen seiner Dissertation publiziert. Bei der über das Internetportal www.cannabisumfrage.de durchgeführten Umfrage handelt es sich um eine bundesweite Umfrage unter Cannabiskonsumenten über einen via E-Mail zu verbreitenden Fragebogen. Der Fragebogen kann aber auch direkt vom Internetportal heruntergeladen werden, in Ruhe am Rechner ausgefüllt und dann in ausgefüllter Form anonym auf das Internetportal www.cannabisumfrage.de hochgeladen (zurückgeschickt) werden. Bei dem Fragebogen zum Cannabisgebrauch handelt es sich aus Vergleichsgründen um eine modifizierte Umsetzung des Offline-Fragebogens. Die Online-Umfrage läuft zumindest bis zum Ende Juli 2004. Bisher wurden etwa 1.200 Fragebögen ausgefüllt und zurückgesendet. Es werden jedoch noch mindestens 300 ausgefüllte Fragebögen für eine signifikante Auswertung benötigt. Jeder, der selbst jemals Cannabis konsumiert hat, heute noch Cannabis konsumiert, in der Bundesrepublik Deutschland lebt und den Fragebogen nicht bereits als Papierversion ausgefüllt hat, kann helfen, die Datenbasis zu vergrößern, indem er sich an der Online-Umfrage beteiligt. www.cannabisumfrage.de


7 news Nachdem am 14. Juni der Schweizer Nationalrat (große Kammer des Parlaments) mit 102 gegen 92 Stimmen ablehnte, in die Diskussion über ein neues BtmG (Betäubungsmittelgesetz) überhaupt einzutreten, ist ein Kapitel der Schweizer HanfPolitik zu Ende gegangen. Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung der Abläufe.

Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Der Bundesrat (Regierung) brachte im Frühjahr 2001 ein neues BtmG ein. Am 12. Dezember 2001 hat als erstes der Ständerat (kleine Kammer des Parlaments) darüber diskutiert und es mit großer Mehrheit (32 zu 8) gutgeheißen. Im Herbst 2003 hat es dann der Nationalrat ein erstes Mal abgelehnt, auf die Vorlage einzutreten und das Ganze zurück an den Ständerat geschickt. Dieser hat in diesem Frühjahr nochmals klar Ja zu einer Revision des BtmG gesagt. Somit ging der Ball wieder zum Nationalrat. (Im Jahr der Euro 2004 scheint das Ballhin- und -herschieben groß in Mode zu sein) Inzwischen haben die Gegner einer Legalisierung von Cannabis über eine gezielte Medienkampagne mit falschen und verdrehten Informationen mächtig Druck auf die Parlamentarier ausgeübt. Dieser Druck führte nun dazu, dass vor allem Politiker aus dem bürgerlichen Lager den Mut verloren und gar nicht erst auf die Vorlage eingehen wollten.

Sammelwut

Hanfmove in Hamburg

Diese Art von Diskussionsverweigerung ist in der Schweiz von niemandem begrüsst worden, weder von der Justiz und Polizei noch von den Fachstellen und schon gar nicht von den CannabisKonsumenten.

Marco Kuhn ist in der Geschäftsleitung und somit im Vorstand der Schweizer Hanf Koordination (SHK) und Vorstandsvorsitzender der CannaTrade.ch und der InterHanf AG.

Leider hat dieser Entscheid auch dazu geführt, dass an manchen Orten die Repressionsschraube nochmals mächtig zugedreht wurde. So wurden zum Beispiel gegen Kiffer, welche öffentlich ihren Cannabis-Konsum zugegeben hatten, Ermittlungsverfahren eingeleitet. Auch gegen Produzenten und Hanf-Läden werden wieder vermehrt Razzien durchgeführt.

Schweizer Hanf-Politik Initiativtext Art. 105a (neu) 1. Der Konsum psychoaktiver Substanzen der HanfPflanze sowie ihr Besitz und Erwerb für den Eigenbedarf sind straffrei. 2. Der Anbau von psychoaktivem Hanf für den Eigenbedarf ist straffrei. Art. 105b (neu) 1. Der Bund erlässt Vorschriften über Anbau, Herstellung, Ein- und Ausfuhr sowie Handel mit psychoaktiven Substanzen der Hanf-Pflanze. 2. Der Bund stellt durch geeignete Maßnahmen sicher, dass dem Jugendschutz angemessen Rechnung getragen wird. Werbung für psychoaktive Substanzen der Hanf-Pflanze sowie Werbung für den Umgang mit diesen Substanzen ist verboten.

Mit dem Ergebnis, dass der Handel wieder vermehrt vom im Schwarzmarkt tätigen Leuten übernommen wurde - mit all seinen negativen Auswirkungen. (schlechte Qualität zu überhöhten Preisen und der alt bekannten Vermischung der Märkte). Ist die Revision jetzt weg und war die ganze Arbeit der letzten Jahre für nichts? Die SHK (Schweizer Hanf Koordination) hat diese negative Entwicklung in ihren Überlegungen schon seit längerem mit eingeplant und auch Szenarien vorbereitet, wie man mit einem solchen Entscheid umgehen wird. Da im Parlament die Meinungen festgefahren sind, denken wir, es ist nun an der

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Endlich ging mal wieder eine Pro Hanf-Demo in Hamburg! Nachdem sich die Kiffer im letzten Jahr aufgrund des enormen Repressionsdrucks nur in geschlossenem Gebäude zum Hanffest versammelten, gingen sie dieses Jahr endlich wieder auf die Straße. Allzu viele waren es zwar nicht (Schätzungen sprechen von 150 Teilnehmern), aber man darf nicht vergessen: Die Hamburger sind ängstlich geworden durch die Erfahrungen der letzten Jahre, wo auf jedem Hanfmove einige Verhaftungen angesagt waren.

Eine unendliche Geschichte?!

Zeit, die Schweizer Bevölkerung direkt zur Sache zu befragen. Zu diesem Zweck wurde beschlossen, eine Volksinitiative zum Thema Cannabis-Legalisierung zu lancieren. Diese Initiative wird auch von einer großen Anzahl von Politikern aus allen Parteien, Drogenfachleuten und auch aus Kreisen der Justiz und Polizei unterstützt. Der Text beinhaltet die Hauptforderungen einer jeder Legalisierungsbewegung. (siehe linken Kasten) Um eine Volksabstimmung zu erreichen, braucht es die Unterschriften von 100.000 Schweizer Bürgern welche innerhalb von 18 Monaten gesammelt werden müssen. Ist dies erreicht, so kann die Schweizer Bevölkerung darüber entscheiden, ob der Text in die Schweizer Verfassung aufgenommen wird. Die Aktion wird voraussichtlich Anfang August starten und das Ziel ist es, in möglichst kurzer Zeit so viele Unterschriften wie möglich zu sammeln. Damit soll auch auf die Behörden Druck ausgeübt werden, um zu verhindern dass die Repression so weitergeht. Damit wir diese ehrgeizigen Ziele auch erreichen, brauchen wir die Unterstützung von allen Hanf Interessierten. Wir möchten hiermit ALLE dazu aufrufen uns dabei zu helfen, zum Beispiel mit aktiver Hilfe beim Sammeln der Unterschriften und/oder mit Spenden. Auch alle Nicht-Schweizer können uns helfen! Wenn ihr einen Schweizer Bürger kennt, ruft ihn an, schreibt ihm oder lasst ihn sonst irgendwie wissen, dass er unbedingt bei der Gesetzesinitiative unterschreiben muss. Ein positiver Schritt in der Schweiz hat auch Signalwirkung und damit Auswirkung im restlichen Europa. Wenn es gelingt in der Schweiz Cannabis zu legalisieren, so wird das sicherlich auch Auswirkungen auf die Hanf-Politik andere Länder haben. Lasst uns zeigen, dass wir von dieser verfehlten Politik genug haben und es jetzt an der Zeit ist den Konsum von Cannabis zu legalisieren und den Hanf-Markt zu regulieren. Nur so kann auch ein wirkungsvoller Jugendschutz und Prävention betrieben werden. Unter www.prohanf.ch und www.projugendschutz.ch finden sich alle Infos zur Sammelaktion.

Auch das Wetter war nicht gerade vom Allerfeinsten. Aber zumindest zum Demozeitraum ließ es das Regnen sein und spendete sogar hier und da einen kleinen Sonnenschein. So konnte man sich dann doch in einem kleinen aber feinen Grüppchen über die zum Glück auch nicht allzu lange Strecke bewegen und dabei den einkaufenden Heerscharen unsere Überzeugung ins Gesicht halten. Die Demo ging nämlich mitten durch die Konsum-Meile Hamburgs, was an einem Samstagnachmittag natürlich maximale Aufmerksamkeit sicherte. Die Polizei blieb zum Glück brav und so konnte man mit geschlossener Mannschaft noch der angenehm kurzen Abschlusskundgebung lauschen, bevor es ans Nobistor zum Feiern ging. Dort veranstaltete nämlich Sven Mayer wie jedes Jahr das Hanf-Fest und ließ es zum Abschluss des Hanfmoves noch mal so richtig krachen. Danke an alle, die sich soviel Mühe gemacht haben (allen voran natürlich Stephan) und ich verspreche: Nach der Erfahrung, dass es nicht immer mit Verhaftungen vor sich gehen muss, wird’s nächstes Jahr bestimmt wieder voller! Martin Schwarzbeck


8 wirtschaft Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Cosmic Modul1 www.dic420.de

www.unicomundo.de

Das neue LimproReinigunssystem für die Wasserpfeife

Schokolade

Nur eine saubere Bong ist eine gute Bong. An diesem Spruch ist wohl wenig zu rütteln. Gut, es gibt viele Bongs die ohne Ende versifft sind und die immer noch geraucht werden, aber ist das gut? Nein, es ist eklig! Aber so ist das nun mit den faulen Kiffern, bis die mal was putzen, braucht das einfach seine Zeit. Oder auch einfach nur eine gute Idee, etwa so eine wie das patentierte LIMPURO®-Reinigungssystem für Wasserpfeifen.

„Hemp HoodLamb“-Jacken www.hoodlamb.com

Schon die erste Serie der „Hemp Hood Lamb“-Jacken von Hemp Works war ein voller Erfolg. Und das kam auch nicht von ungefähr, schließlich waren die Jacken hübsch, trendy aus Hanf und extrem praktisch – und das nicht nur wegen der versteckten Innentaschen. Diese Jacke schaffte es auch wirklich das erste Mal, meist nervende Leuchtstreifen optisch ansprechend zu integrieren.

Limpro putzt die Bong für dich

Das Steck-System mit System

Nun gibt es ein paar Erneuerungen an den Jacken. Eine weitere Tasche wurde hinzugefügt, die Nähte an den Vordertaschen wurden verstärkt, die Imprägnierung wurde noch weiter verbessert, damit die Jacke noch wasserabweisender wird, als sie eh schon war und ein neues, noch weicheres Kunstfell, das auch nach Jahren des Gebrauchs keine Knötchen bildet, wurde verwendet. Für die Frauen wurde auch der Schnitt der Jacken noch ein wenig verändert, damit die Jacke noch schlankmachender wirkt.

Das Steck-System Modul1 von Cosmic ist nicht nur standardmäßig auf jeder Cosmic-Acryl-bong, sondern kann auch als Zubehörteil erworben werden. Hierdurch erhält jede Bong ein Maximum an Flexibilität: In den Innenring des Modul1 passt jeder handelsübliche Schraubkopf, der bequem entnommen und befüllt werden kann. Der Innenring ist auch einzeln erhältlich. Mehrere Köpfe können so vorbereitet werden, damit der Rauchgenuss nicht unterbrochen wird. Der Außenring des Modul1 ist nach der DIN für 14,5er-Glasschliffe gefertigt, sodass das Modul1 auch für entsprechende Glasbongs verwendet werden kann! Dazu steckt man entweder den Außenring in ein Glas-Chillum mit 14,5er-Normschliff oder man verwendet das gesamte Alu-miniumsystem, also inklusive AluminiumChillum direkt in dem Glasschliff der Bong. Das Modul1 ist nach deutschem Qualitätsstandard in Aluminium hergestellt. Es ist erhältlich in Aluminium pur oder in neun verschiedenen Farben. Das Eloxat (die Farbe) ist Bestandteil des Aluminiums, sodass es sich nicht lösen kann und deshalb mitgeraucht werden muss.

Die Vertriebsabteilung des Hanf Journal´s hat die Jacken mit großem Vergnügen getestet . . . manch einer wollte sie gar nicht mehr ausziehen . . .

Das dreiteilige Modul1 beinhaltet ein Gewinde, das für alle gängigen Aluminium-Chillums passend ist. Erhältlich in jedem gut sortierten Head Shop.

Es besteht aus dem LIMPURO® -Bio-Reiniger, einem Impiar diablo (ein längerer Edelstahlstab mit Endhülse aus Edelstahl) und ein paar Stöpseln zum Verdichten der Löcher. Nun muss man nur noch das Chillum auf den Impiar diablo auffädeln und in die verstöpselte Wa s s e r p f e i f e s t e l l e n . D i e Wasserpfeife bis Chillumende mit heißem Wasser füllen und je nach Stärke der Verschmutzung den Bio-Reiniger von LIMPURO® im Verhältnis 1:3 bis 1:20 dem Wasser hinzugeben. Nach 15 Minuten Einwirkzeit kräftig schütteln und mit heißem Wasser mehrfach nachspülen – fertig. „Bei der Idee dieses System auf den Markt zu platzieren, stand eines immer im Vordergrund. Wir Konsumenten sind meistens zu faul zum Reinigen. Da habe ich angesetzt und ein System musste her, bei welchem man die Möglichkeit hat, Chillum und Pfeife in einem Arbeitsgang, ohne etwas tun zu müssen, reinigen zu lassen.“ Schöner als moppel, Christian Hoffmann vom Team unicomundo® dem Erfinder dieses Reinigungssystems, hätten wir es nicht sagen können. Das Schöne daran ist, es funktioniert wirklich, einfach auffädeln, Wasser rein, warten, fertig . . . selbst bei meiner Bong.


9 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:

Indoor Growing #7

Nach der Ernte ist vor der Ernte Hallo liebe Growing-Freunde! Obwohl es im Moment sehr viel Arbeit in der Redaktion gibt, habe ich die Zeit gefunden unsere Freundin Julia in Holland zu besuchen. Die Ernte hat sie ja bereits hinter sich gelassen und auch die Herstellung von Haschisch oder Öl hat sie mir schon erklärt. Und trotzdem weiß Julia immer noch etwas zu berichten. Zum Beispiel, was aus dem stehen gebliebenen Trieben geworden ist und wie man seine Ernte am besten langfristig lagert. Bei ihr angekommen, wird erst mal eine schöne Tüte mit den ersten getrockneten und fermentierten Blüten der letzten Zucht gebaut. Nebenbei fängt sie an zu erzählen: „Weil beim Eigenanbau oft größere Mengen Marijuana oder Haschisch auf einmal anfallen und für längere Zeit dem Genuss dienen sollen, ohne an Wirkung oder Aroma zu verlieren, müssen sie richtig gelagert werden.“ „Der Abbau von Cannabinoiden wird durch Wärme, Licht und Frischluft beschleunigt und Feuchtigkeit erhöht die Schimmelgefahr“, erklärt Julia und reicht mir den Joint. Das fruchtige Aroma der frischen Ernte steigt mir in die Nase und ich atme genüsslich den Rauch ein, während sie weiterspricht: „Aus diesem Grund sollte man sein Gras luftdicht verpackt an einem möglichst dunklen, kühlen und trockenem Ort aufbewahren. Der Keller ist dafür gut geeignet. Für die Lagerung über lange Zeit kann man sein Gras auch einfrieren. Dafür muss es vorher aber richtig trocken sein, weil sich das Wasser sonst beim Gefrieren ausdehnt und die Zellwände sprengt. Nach dem Auftauen bleibt dann nur noch grüner Matsch“, warnt sie. Eine andere gute Methode ist die Vakuum- oder Stickstoffversiegelung, z. B. in Einmachgläser. Sie ist zwar nicht so heikel, dafür wird aber ein spezielles Gerät benötigt, das es im Haushaltswarenhandel gibt. Da Julia ihre Ernte nicht unbedingt im Haus aufbewahren möchte, vergräbt sie diese im Garten unter einer umgedrehten Plastikbox.

„Normalerweise sucht man sich die schönste männliche und weibliche Pflanze aus und lässt sie isoliert von den anderen aufwachsen, bis die weibliche Pflanze bestäubt wurde. Ich bevorzuge es eine männliche Pflanze separat aufzuziehen und dann von jeder weiblichen je einen unteren Trieb zu bestäuben.“ erläutert sie „So habe ich viele verschiedene Sorten und kann ein eventuelles Zwittern der Pflanzen in der späten Blüte verhindern. Der Ertrag wird dadurch nur unwesentlich beeinflusst.“

So sieht eine Mutterpflanze nach drei Wochen in der Blüte aus.

„Nachdem ich zwei oder drei Mal Stecklinge geschnitten habe, lasse ich die Mutterpflanze noch einmal kräftig wachsen und schicke sie dann in die Blüte. Das gibt dann einen richtig schönen Busch mit vielen Blüten“, freut sie sich. Jetzt habt ihr also die Grundlagen einer erfolgreichen HanfZucht kennen gelernt und mit Julias schönen Pflanzen demonstriert bekommen. Beim meinem nächsten Besuch wird sie noch etwas über verschiedene systematische Anbaumethoden erklären, damit jeder sein optimales System findet. Mit freundlichen Grüßen Das Guerilla Growing Team

Ich reiche ihr den Joint zurück, während die angenehm entspannende Wirkung bereits in mir aufsteigt. „Da hast du mal wieder was Feines hinbekommen“, lobe ich sie. „Was ist eigentlich aus den Trieben geworden, die du letztes Mal übrig gelassen hast?“, frage ich neugierig. „Komm mit, dann zeig ich’s dir“, antwortet sie und geht zum Schrank um ihn zu öffnen. Julia hatte sich nach der Ernte die schönste Pflanze ausgesucht und von ihr die untersten Triebe stehen lassen. Dann hat sie die Pflanze wieder unter die Wachstumslampe bei 23 Stunden Beleuchtung pro Tag - gestellt. In der ersten Woche passierte nichts, aber dann zeigten sich die ersten grünen Triebe in den Blüten.

Indoor Growing Tipps #7

„Hier ist der Ventilator wieder wichtig, damit sich die Pflanze auch schön verzweigt und viele Triebe bekommt. Um die Verzweigung noch zusätzlich anzuregen, habe ich die Triebe jeweils nach der vierten Verzweigung beschnitten.“ erläutert Julia.

Merkmalen (Geschlecht, Wuchsform, Wirkung, Aroma und Blütezeit) identisch.

Manche Grower lassen die Pflanzen auch etwas länger wachsen um die Triebe dann zu Stecklingen zu verarbeiten: Dazu schneiden sie einen Trieb ab, der mindestens ein Blattpaar besitzen sollte und stecken ihn in einen kleinen Topf mit Anzuchterde oder Steinwollewürfeln. Die Blätter werden von ihnen dabei auf ein Drittel ihrer Größe eingekürzt, weil die jungen Stecklinge noch keine Wurzeln haben um so viel Wasser aufzunehmen und sonst verdursten würden. Deswegen achten die erfahrene Grower wie Julia darauf, dass das Substrat anfangs ständig feucht ist, bis sich nach einigen Tagen die ersten Wurzeln gebildet haben. Sie reicht mir den Joint und fährt fort: „Der große Vorteil dabei ist, dass alle Stecklinge von einer Mutterpflanze Klone sind, also genetisch völlig identisch. Daher kann ich mir nicht nur sicher sein, dass alle Stecklinge weiblich sind, sondern auch die dieselben Eigenschaften zeigen (Wuchsform, Aroma, Potenz, Blütezeit). Das ist vor allem beim Anbau im größeren Stil wichtig, wo man sich nicht um jede Pflanze einzeln sorgen kann und es auf konstante Qualität ankommt“, fügt sie hinzu. „Allerdings ist es besser eine Mutterpflanze zu verwenden, die noch nicht geblüht hat, weil die Stecklinge sonst oft Probleme mit dem Anwurzeln haben und nicht richtig wachsen“, gibt Julia zu bedenken. Um herauszufinden, ob die Pflanze weiblich oder männlich ist, ohne sie blühen zu lassen, verrät Julia mir einen Trick: Einfach von jeder Pflanze einen Steckling abschneiden, sie markieren und dann die Stecklinge zum Blühen bringen. Die Mutterpflanze hat immer das selbe Geschlecht wie die Stecklinge. „Die Stecklinge wurden von mir dann erst mal unter Leuchtstoffröhren (Kaltton) bei 22 Stunden Licht pro Tag gestellt, weil diese sehr nah an die Stecklinge herangeführt werden können und so das nötige Licht für ein rasches Anwachsen liefern, ohne dass Verbrennungsgefahr besteht.“ Natürlich kann man die Stecklinge auch direkt unter Natriumdampf-Lampen für die Blüte stellen. Dadurch bleiben sie zwar kleiner, aber man spart viel Material, Energie und Zeit. Die Anbaumethode, bei der viele Stecklinge von einer Mutterpflanze gleichzeitig aufgezogen werden, nennt man Sea-of-Green. Neben der vegetativen (ungeschlechtlichen) Vermehrung mit Stecklingen, gibt es auch die reproduktive (geschlechtliche) Ver-mehrung mit Samen. Der Vorteil liegt darin, dass bestimmte Merkmale gezielt weitergezüchtet und kombiniert werden können. Dabei entstehen oft neue Sorten, was im Sinne der Erhaltung der biologischen Artenvielfalt ist. Dafür benötigt man allerdings mehr Zeit und ein wenig Kenntnis der Vererbungslehre (da gibt es bestimmt mal ein Special drüber).

Ein regelrechter „Hanfbusch“

1. Der Abbau von Cannabinoiden wird durch Wärme, Licht und Frischluft b e s c h l e u n i g t u n d F e u c h t i g k e i t e r h ö h t d i e S c h i m m e l g e f a h r.

2. Die Ernte behält am längsten eine gute Qualität, wenn sie gut verpackt und getrocknet in einem dunklen und kühlen Raum wie dem Keller aufbewahrt wird.

3. Nach der Ernte können die Pflanzen zum erneuten Wachsen angeregt werden und so als Mutterpflanze dienen.

4. Alle Stecklinge einer Mutterpflanzen sind Klone und daher in ihren 5. Die Erde muss anfangs stets feucht gehalten werden, weil die jungen Stecklinge noch keine Wurzeln haben um den ganzen Topf zu nutzen. 6. Bei der Vermehrung mit Samen können bestimmte Merkmale gezielt weitergezüchtet oder kombiniert werden.

7.Die männlichen Pflanzen müssen getrennt aufgezogen werden, weil es sonst zu ungewollter Bestäubung kommt.

Die Buds entwickeln sich rasch, weil die Pflanze bereits einmal geblüht hat.


10 jorges guerilla growing Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Jorges Grow Corner

Text: Jorge Cervantes Übersetzung: Dirk Rehahn

Magersucht

Jorges Garten Kalender Juli 2004 Outdoor: Man kann immer noch Samen und Steckis setzen. Ziehe Samen drinnen vor und setzte sie dann raus, um beste Resultate zu erzielen. Sämlinge und Setzlinge werden jetzt nach draußen gepflanzt. Beim Umtopfen von „gespargelten“ Pflanzen wird der Stängel bis zum ersten richtigen Blattpaar eingetopft. Der unterirdische Teil des Stammes wird Wurzeln schlagen. Denkt dran: Abhärten vor dem Aussetzen. Wisst ihr nicht mehr wie? Dann ab zu www.hanfjournal.de, in der Rubrik Growing steht es in meinem Kalender vom Mai! Der Wasserbedarf nimmt bis Anfang September hin beständig zu!! Das heißt genug gießen, wenn nötig! Manche mischen wasserabsorbierende Polymer-Kristalle mit in den Boden, um ihm eine größere Speicherkraft zu geben. Eine gesunde „Frau“ in einem 30 Liter-Topf verbraucht locker fünf Liter pro Tag. Nur wer jede Woche gießen kann, verwendet Flüssigdünger. Im Moment brauchen die Pflanzen mehr N als P und K, entsprechende Dünger verwenden! Vorsicht vor Überdüngung!! Hohe Pflanzen werden heruntergebunden, um die Gefahr der Entdeckung zu minimieren. Spitzen abschneiden, um das Wachstum einzudämmen. Wurzeln müssen vorm Gekochtwerden gerettet werden, indem man die Töpfe vor direktem Sonnenlicht schützt.

Indoor: Temperaturen unter 30 Grad Celsius sind essenziell damit es beständig wächst. Die Luftfeuchte nimmt indoor oft zu, wenn es draußen heißer wird. Man lässt die Temperaturen in der Nacht um zehn Grad kälter werden als am Tag und die Abluft die Nacht durchlaufen, um Kondenswasserbildung zu vermeiden. Die Pflanzen verbrauchen bei Hitze mehr Wasser als sonst, aber die gleiche Menge an Nährstoffen. Verdünne die Nährlösung entsprechend! Eine gesunde Pflanze in einem acht Liter-Topf verbraucht schnell einen Liter pro Tag. Aber nicht ertränken! Die Pflanzen werden einmal pro Monat mit einer sehr leichten Düngerlösung gespült. Immer wieder die Unterseiten der Blätter auf Schädlinge untersuchen! Gerüche entfernen erfahrene Grower mit Ozon-Generatoren oder Aktivkohlefiltern, bevor sie nach außen geleitet werden. Viele schneiden schon früh neue Stecklinge, damit bei der Ernte gleich wieder neu gestartet werden kann. Aber Achtung: Wenn es über den Sommer zu heiß wird, lieber eine Pause einlegen.

Bilder und englischen Orginaltext findet ihr unter www.hanfjournal.de

Gewinnen! Gewinnspiel:

AQUA SAFE Jorges Grow-Frage des Monats:

Wie verhinderst du, dass dein Grow überflutet wird? Unter allen richtigen Antworten auf Jorges Grow-Frage verlosen wir einen Aqua Safe von BTT. Mit dem Gerät wird das Befüllen des Tankes zur idiotensicheren Angelegenheiten. Ist vor allem was für größere Tanks. Einfach Lösung bis zum 30. Juli 2004 an gewinnen@hanfjournal.de mailen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Sommer und Herbst sind die Jahreszeiten, in denen „Pythium“ normalerweise auftritt. „Pythium“ ist ein Gattungsname für verschiedene Wurzel- und Stammfäule-Pilzarten, darunter Verticillium, Phytophtora, Fusarium oder eben Pythium.

Durch Pythium-Befall kommt es zu Infektionen, geringeren Ernten und sogar zu ganzen Ernteausfällen. Pythium verbreitet sich gerade in Hydrokulturen sehr schnell. Vor allem Systeme mit geschlossenem Wasserkreislauf bieten den Pilzen ideale Möglichkeiten zur rapiden Verbreitung in der gesamten Zucht. Pythium gedeihen am besten in anaerobem, also sauerstoffarmem, 24 bis 33 Grad Celsius warmen, stehendem Wasser. Stark tonhaltige Erde mit schlechter Drainage begünstigt das Pythium-Wachstum genauso. Pythium kann man durch nicht sterilisierte Werkzeuge, verdorbenes Wasser oder von verrottenden Wurzeln bekommen. Es kann auch durch infizierte Pflanzen verbreitet werden. Der Schlüssel zur Bekämpfung und Vermeidung von Pythium heißt Sauerstoff. Erfahrene Grower sorgen immer für genug Sauerstoff im Wurzelbereich sowie in der Nährlösung. Dabei ist die Temperatur des Wassers von großer Bedeutung. Je kälter das Wasser ist, desto mehr Sauerstoff kann es aufnehmen. Anbei eine Tabelle, die zeigt, wie viel Sauerstoff Wasser bei den verschiedenen Temperaturen aufnehmen kann: 10 °C–13 ppm (Parts Per Million) 20 °C–10 ppm 30 °C–7 ppm Die Wurzeln verdoppeln pro zehn Grad Ce lsius Temperaturerhöhung ihren Sauerstoffbedarf. Die Aufnahmekapazität des Wassers verringert sich gleichzeitig um mehr als 25 Prozent. Ab 22 Grad Celsius ist also schnell nicht mehr genug Sauerstoff im Wasser vorhanden. Dies führt zu anhaltender Sauerstoffunterversorgung. Langsames Wachstum, Mangelerscheinungen, Wurzelsterben und geringere Erträge sind die Folgen. Dieser Stress macht die Pflanzen anfällig für weitere Krankheiten und Schädlinge. Symptome: Welke, gelbe, schlaffe Blätter, häufig mit Mangelerscheinungen. Der pH-Wert wird langsam immer saurer. Die Wurzelspitzen oder Wurzeln sind braun – könnte aber auch Zeichen von Überdüngung oder Färbung durch organische Dünger sein. Geringer Wasserverbrauch. Wurzeln werden braun und schleimig, fangen an zu stinken. Oft auch wenn die Pflanze oben noch gesund wirkt. Die äußere Haut der Wurzel lässt sich leicht abziehen und fühlt sich matschig an.

Growing leicht gemacht!

Schon beschädigte Wurzeln werden nicht wieder gesund, bei nur leicht infizierten besteht Hoffnung, wenn sie sofort behandelt werden. Prävention: Achte auf gesunden, kräftigen, stressfreien Wuchs. Wenn ein System einmal von Pythium befallen ist, so ist es fast unmöglich, ihn wieder auszutreiben. Am besten, man schmeißt alles weg, was nicht zu sterilisieren ist und fängt dann mit neuen Pflanzen an. Benutze Zusatzmittel, um den Tank sauber und biologisch gesund zu halten. Wechsele den Tankinhalt regelmäßig und desinfiziere ihn auch immer wieder. Halte die Temperatur der Nährlösung zwischen 19 und 22 Grad Celsius. Achte auf regelmäßige Sauerstoffzufuhr durch Luftpumpen oder H2O2Gaben. pH-Wert unter 6,2. Erde Immer gut sterilisierte, gesunde Erde nehmen. Wenn nötig, mit Zuschlagstoffen zur besseren Drainage und Luftigkeit versehen. Vermeide Überwässerung. Eine vollgesogene Erde bietet anaerobe Bedingungen. Achte auf braune Wurzeln. Gestresste Pflanzen erwischt es immer zuerst. Also nicht zögern und alle ungesunden Pflanzen rausschmeißen. pH Wert um 6,5. Halte die Wurzeltemperatur niedrig, 15 bis 21 Grad Celsius sind ideal. Auch in Erde kann man Luft pumpen! Behandlung von Pythium Entferne betroffene Wurzeln und Erde großflächig. Achte auf bessere Drainage und auf genug Freiraum zwischen den Pflanzen. 1. Tauche die übrig gebliebenen Wurzeln eine gute Minute in H2O2. 2. Sterilisiere alles Equipment mit einer fünfprozentigen BleicheLösung. 3. Füge Anti-Pythium Mittel, Vitamin B1 und frische, leichte Nährlösung in den sterilisierten Tank. Halte die Temperatur so niedrig wie möglich. Reduziere am Anfang die Lichtintensität, bis die Wurzeln wieder neu ausschlagen. Biologische Zusatzstoffe beinhalten unter anderem Vitamine, Hormone und Nährstoffe, um die Pflanze zu stärken und um positive Bakterienkulturen um die Wurzeln herum anzusiedeln. Solche Zusatzstoffe sollten immer mit beigegeben werden. Es gibt auch die Bakterienkulturen selbst zu kaufen. Diese lassen Pythium keinen Raum und verarbeiten auch altes Wurzelmaterial zu neuen Nährstoffen.


11 cool tour TEIL XII:

PSYCHOAKTIVA

In diesem Teil geht es um (noch) ziemlich unbekannte Drogen, die psychoaktiven Piperazine. Diese aus der tierärztlichen Praxis stammenden Medikamente provozieren diverse, den Psychonauten erfreuende Wirkungen, sodass davon ausgegangen werden kann, derlei Psychoaktiva künftig häufiger im Party- oder Tripsetting anzutreffen. Sollte sich die subkulturelle Entwicklung der Pharmaka in gleichem oder ähnlichem Maße verstärken, wie dies in den vergangenen Jahren der Fall war, so ist eine Aufnahme der Stoffe ins BtMG nur eine Frage der Zeit. Anmerkung: Auch das bekannte Viagra (Sildenafil-citrat; 1-[[3-(6,7-dihydro-1-methyl-7- oxo3-propyl-1H-razolo[4,3-d]pyrimidin-5-yl)-4exoyphenyl]sulfonyl]-4-methylpiperazin-citrat) ist ein Piperazin, allerdings kein psychotropes. Daher wird der Stoff hier nicht weiter behandelt. Die Substanzen BZP und TFMPP BZP (N-Benzylpiperazin; 1-benzyl-1,4-Diazacyclohexan Dihydrochlorid) und TFMPP (1-(3Trifluoromethylphenyl)Piperazin; N-(a,a,a-Trifluorom-tolyl)Piperazin; m-Trifluormethylphenylpiperazin) sind sogenannte Piperazinderivate mit psychoaktiven, nämlich entaktogen bzw. entheogenen Eigenschaften. Piperazine (auch Diäthylendiamine) sind antibiotisch wirksame Verbindungen, welche hauptsächlich in der Tiermedizin eingesetzt werden. Hühner und Schweine bekommen Piperazine gegen parasitären Befall, z. B. gegen Würmer. Gängige Straßennamen für BZP sind A2, Legal E und Legal X und für TFMPP Molly und TMFPP. BZP wurde 1944 für den Einsatz in der Veterinärmedizin synthetisiert und erzeugt Speed-ähnliche Effekte. Mit 3-CPP (1-(3-Chlorophenyl)Piperazin) kursiert ein naher, aber etwas milder wirksamer Verwandter des TFMPP auf dem Markt. Weitere, bisher unbekannte Abkömmlinge sind MDBP (N(3,4-methylenedioxybenzyl)Piperazin), MCPP (1[3-chlorophenyl]Piperazin) und MEOPP(1-[4methoxyphenyl]Piperazin). Dosierung, Wirkungen & Nebenwirkungen Psychoaktive Dosierung liegt bei BZP zwischen 150 und 500, bei TFMPP zwischen 25 und 100 Milligramm. Eine tödliche Dosierung ist bisher nicht bekannt. BZP wirkt Methamphetamin-ähnlich, bei einer Wirkdauer von sechs bis zehn Stunden. Piperazine werden über den Gastrointestinaltrakt absorbiert. Über die psychoaktive Pharmakologie der Piperazine ist bislang nichts bekannt, da die Wirkungen aber als empathogen, sogar MDMA-ähnlich bezeichnet werden müssen und gleichzeitig eine halluzinogene Komponente mit einspielt, liegt der Verdacht nahe, dass die psychotropen Effekte unter Einbeziehung des Serotoninhaushaltes produziert werden. Nebenwirkungen können sich in Herzleistungsstörungen, Bluthochdruck, motorischer Unruhe und gesteigerter Körpertemperatur manifestieren. Hohe Dosierungen bewirken zum Teil Halluzinationen, Konvulsionen und Depressionen. Es ist ratsam Piperazine nicht mit anderen Pharmaka zu kombinieren. Auf die gleichzeitige Einnahme von Piperazinen und MAO-Hemmern und Alkohol sollte unbedingt verzichtet werden. Literatur: Berger, Markus (2002), TFMPP – Ein entheogenes Entaktogen, Entheogene Blätter 10-02: 26-30; auch als PDF beim Bremer ARCHIDO unter: www.archido.de/eldok/publ/berger/tfmpp_entaktogen_0 2.PDF

Berger, Markus (2003), Triflouromethylphenylpiperazine (TFMPP) – An entheogenic entactogen, The Entheogen Review XII(2): 49-52; auch online zu finden unter: www.erowid.org/chemicals/tfmpp/tfmpp_article1.shtml

Melzer, Walter (1990), Arzneimittellehre, MüchenWien-Baltimore: Urban und Schwarzenberg, Seite 83 www.gpcr.org/7tm/ligand/Organon/Tablig/LIG_C16015 693.html www.erowid.org/chemicals/piperazines/piperazines.shtml www.erowid.org/chemicals/tfmpp/tfmpp.shtml www.erowid.org/chemicals/bzp/bzp.shtml www.tiaft.org/tiaft2001/lectures/l45_staack.doc

Markus Berger

Psychoaktiva

lsd, psilocybin, dmt, meskalin, dom, 2c-b, mda,tropeine, ibogain, harmanalkaloide, isoxazole, ketamin, salvia divinorum, pcp, Amphetamin und Methamphetamin, Koffein, Cocain, Ephedrin, myristicin, safrol, mdma, ghb, mdea, bdb, opiate, heroin, methadon, fentanyle, valium, rohypnol, barbiturate

Die entheogenen Piperazine TFMPP und BZP

Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Dr. med. Franjo Grotenhermen ist Mitarbeiter des nova-Instituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

Adrenalinjunkie

Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf:

Klüger werden mit dem Hanf Journal Kann man Cannabis oder THC auch spritzen? Eine Anzahl von Cannabis-Konsumenten hat versucht, sich Cannabis-Produkte zu spritzen, beispielsweise indem sie Haschisch aufgelöst oder Cannabis-Blüten gekocht und sich den abgeseihten Tee injiziert haben – und es oft bereut. Ob dabei immer gesundheitsschädliche Wirkungen aufgetreten sind, ist nicht bekannt. Bei den Fällen, die medizinisch bekannt wurden, traten allerdings zum Teil erhebliche Schäden auf. Bei meiner Suche habe ich in der wissenschaftlichen Literatur elf Berichte über Fälle, bei denen Cannabis intravenös (in die Venen) gespritzt worden war, gefunden. Der älteste dieser Berichte stammt aus dem Jahre 1968, der jüngste aus dem Jahre 2000. Der Fallbericht von 1968, der in einer britischen Ärztezeitschrift veröffentlicht wurde, handelt von einem Konsumenten, der sich Haschisch spritzte und einen Kreislaufzusammenbruch erlitt, von dem er sich aber wieder erholte. 1975 berichteten Ärzte in einer amerikanischen Ärztezeitschrift von vier Fällen, bei denen schwere MagenDarm-Störungen, schwere Leberentzündungen, akutes Nierenversagen sowie Störungen der Zusammensetzung des Blutes aufgetreten waren. In einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1976 wurde von zwei Fällen berichtet, bei denen ein Blutdruckabfall, Störungen der Nierenfunktion, Auflösung von Muskelfasern und eine Abnahme der Zahl der Blutplättchen beobachtet worden waren. Diese Wirkungen verschwanden nach einiger Zeit wieder vollständig. Auch über allergische Reaktionen wurde nach intravenöser Gabe von Cannabis-Produkten berichtet. Wegen der Vielzahl der möglichen zum Teil schweren Nebenwirkungen ist eine intravenöse Gabe von Produkten aus der Cannabis-Pflanze nicht zu empfehlen. THC kann dagegen gespritzt werden. Allerdings erfordert dies spezielle Kenntnisse und Vorbereitungen. THC wurde bereits in vielen Tierversuchen und auch in einigen klinischen Studien mit Menschen intravenös verabreicht. THC ist sehr schlecht wasserlöslich und löst sich daher auch schlecht im Blut. Die Löslichkeit von THC in lauwarmem Wasser beträgt nur etwa drei Milligramm pro Liter. THC muss daher vor der intravenösen Gabe in Substanzen gelöst werden, die ihrerseits in Wasser löslich sind, wie beispielsweise Äthanol (Alkohol), Polyäthylenglykol oder Twen 80 (Polyoxyäthylensorbitanmonooleat). In einer jüngeren klinischen Studie, bei der die Wirkung von intravenösem THC mit inhaliertem

THC verglichen wurde, wurde THC in Alkohol und Tween 80 gelöst und anschließend mit Ultraschall beschallt. Es ist also durchaus möglich, THC zu spritzen. Das ist allerdings keine Angelegenheit für den Hausgebrauch. In der Medizin ist es oft von Vorteil, Medikamente auch intravenös geben zu können. Daher wurden bereits in den 70er-Jahren wasserlösliche synthetische Cannabinoide entwickelt. Zur Zeit wird das synthetische Cannabinoid Dexanabinol in klinischen Studien an Personen, die bei einem Unfall eine schwere Kopfverletzung erlitten, getestet. Dexanabinol ist ein nervenschützendes Cannabinoid und die beteiligten Wissenschaftler und Ärzte hoffen, mit Dexanabinol die Folgen der Verletzung auf die Gehirnfunktion abmildern zu können. Dazu muss die Substanz möglichst schnell (innerhalb weniger Stunden) nach dem Unfall intravenös gegeben werden. Der Wirkungsverlauf nach intravenöser Gabe von THC entspricht ungefähr dem beim Rauchen. Auch nach dem Rauchen steigt die THCKonzentration im Blut sehr schnell an, ist nach drei bis acht Minuten am höchsten und fällt dann wieder ab. Die maximale Wirkung tritt allerdings erst nach etwa 20 bis 30 Minuten ein. Diese Wirkungsverzögerung beruht auf der Zeit, die das THC benötigt, um an die Bindungsstellen im Gehirn zu gelangen. Wegen der Fettlöslichkeit benötigt THC eine gewisse Zeit, um die so genannte Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, die dafür sorgt, dass bestimmte Substanzen nicht oder nur schlecht aus dem Blut in die Gehirnflüssigkeit gelangen. Auch beim Spritzen von THC tritt diese Wirkungsverzögerung auf. Wer sich also THC spritzen will, um eine schnellere Wirkung zu erzielen, wird enttäuscht sein, dass die Wirkung nicht wesentlich schneller eintritt als nach dem Rauchen. Wer eine sehr starke Wirkung wünscht und sich große Mengen injiziert, muss mit starken Wirkungen auf den Kreislauf rechnen. Zusammengefasst möchte ich vom Spritzen von CannabisProdukten abraten. Das Spritzen von Haschisch oder Cannabis-Tee hat in der Vergangenheit zu starken Nebenwirkungen und zu unfreiwilligen Aufenthalten im Krankenhaus geführt. Reines THC kann dagegen mit einigen Kenntnissen und Vorbereitungen gespritzt werden. Es ergibt sich hinsichtlich des Wirkungseintritts allerdings vermutlich kein Vorteil gegenüber dem Rauchen.


12 cool tour Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

laugh and dance Seit nunmehr zehn Jahren organisiert ein „small team of experts“ die Antaris. Das Motto „Lachen und Tanzen“ passt genau zu diesem Event, das wieder auf der selben Kuhweide stattfindet wie die letzten acht Jahre. Gute Musik, gute Laune und ein offenes Himmelszelt sind auch dieses Jahr auf dem AntarisProject-Festival in der Nähe von Berlin garantiert.

Fettsucht

Gewinnen, Gewinnen, Gewinnen Die ersten drei Mails, die uns mit dem Betreff “Antaris” erreichen, gewinnen je zwei Eintrittskarten. Also hop hop! Mail an gewinnen@hanfjournal.de Rechte raus! Rechtsweg auch!

Ananto (Fluorecent Networks, www.infin-ET.de) wird mal wieder die Deko zaubern. Mit der Erfahrung der letzten Jahre kann sich jeder ausmalen, mit welch knallig buntem Fadendeko Ananto dieses Jahr aufwartet. Für die Schallwellenverbreitung werden über 150.000 Watt zur Verfügung stehen, was wohl für eine Goa-Party einmalig sein sollte. Dies bietet den internationalen DJs und Live Acts die Möglichkeit neue Klangwelten und Räume des friedlichen Abfeierns zu schaffen. Unterstützt von Tron Laser, Magic Pyramid und PerformanceKünstlern aller Art. Die passende Musik ist eigentlich eine Geschmacksfrage, doch auf der Antaris bekommt ihr (sogar wissenschaftlich belegbar) die tanzbarste Musik. Denn es ist eines der größten GoaFestivals der Republik. Goa Trance (auch bekannt als Psychedelic Trance) ist eine Stilrichtung der elektronischen Musik, die sich Ende der 80er-Jahre aus Trance entwickelt hat. Benannt nach einem indischen Bundesstaat, der sich zu einer

Text: Roland Grieshammer

Die Antaris ist neben der VOOV (die im August stattfindet) das wohl älteste europäische Trance-Festival und ist mittlerweile eine feste Größe mit Kultstatus. Die erste Party feierten sie im Jahre 1993 im Berliner Umland . Nach einer zweijährigen Pause wurde dann im brandenburgischen Tarmow zum Tanz gebeten. Tarmow zog dann in den folgenden sieben Jahren zahlreiche Besucher an und wird wohl auch noch in den nächsten Jahren die Location in Form einer Kuhweide darstellen. Das heißt ein Stück Natur, wo sich sonst nur Kühe verwirklichen, wurde in einen brodelnden Kessel aus spacigem Licht, Farben, PsyTrance und einem kräftigen Schuss Spaß umgewandelt. Dass auf Goa-Partys viel Wert auf eine entsprechende (also auf eine alles andere als von dieser Welt kommende) Dekoration gelegt wird, steht für sich, doch die Antaris stellen zusammen mit Ananto wohl eine der bekanntesten Goa-Dekorationen. Na, wenn das mal nichts verspricht.

www.antaris-project.de

(coppelius / noiseworks records)

Weitere Infos: www.coppelius-band.de www.noiseworks.net

Art Mekka von Hippies, Rucksacktouristen und anderen Aussteigern der westlichen Industrieländer entwickelte. Goa ist sehr spacig, treibend, teilweise sehr von Tribal beeinflusst und gerne auch mal mit Gitarrensounds unterlegt. Doch das entscheidende sind die Beats pro Minute (BPM), denn die bewegen sich bei Goa im Rahmen von 135 bis 150 BPM. Mit dieser Frequenz kommt vereinfacht ausgedrückt das menschliche Rhythmusgefühl am besten klar und macht die wenigsten Fehler.

Selbstverständlich gibt es nicht nur einen Main-Floor, der zum Tanzen einlädt, sondern auch einen zweiten, der jedoch eher zum Abkühlen geeignet ist. Allein auf dem Second-Floor erwarten euch rund 20 DJs aus aller Welt zum Kraft tanken. Für das leibliche Wohl wird natürlich auch gesorgt und eine internationale und bunte Mischung aus Buden lädt ein zum Shoppen. Um das Angebot absolut zu vervollständigen, gibt es auch einen Badesee. Der Eintritt liegt mit 32 Euro in einem absolut fairen Rahmen. Tarmow liegt an der A 24 zwischen Berlin und Hamburg und ist daher relativ problemlos zu erreichen. Ein Bus Shuttle macht es möglich das Auto mal stehen zu lassen und stressfrei anzukommen (mehr Infos auf www.reiselogistik.de).

Coppelius - 1803 Coppelius aus Berlin lässt den guten Ton in die Konzertsäle zurückkehren. Fünf elegante Herren geben sich in Gehröcken die Ehre und spielen Rockmusik auf klassischen Orchesterinstrumenten. Max Coppella und Comte Caspar spielen Klarinette und singen gemeinsam mit Graf Lindorf, der sich auch für das Cello verantwortlich zeichnet. Sissy Voss zupft am Kontrabass und Nobusama trommelt am Schlagzeug. Auf ihren Konzerten bieten Coppelius dem Publikum eine außergewöhnliche Show, wovon man mit der vorliegenden EP schon einen gewissen Einblick bekommt: „I Get Used To It“ läuft über einen SkaPunk-Beat, während „Be Prepared“ in unterschiedlichen Tempi einfach nach vorne rockt. Bei „Abendstimmung“ wird dann die Muttersprache bevorzugt, bevor mit „Dreaming“ die wohl musikalischste Nummer in mein Ohr dringt. - Ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert erschienen, ließ die klassischen Musiker am 18.06.1815 ein dauerhafter Stromschlag ungebührlich laut werden. Mysteriöse Tonwerkzeuge in den Händen, sorgen sie für mehrstündige Aufläufe in großen Hallen und verbreiten glückselige Hysterie. Diese Zustände sind wiederholbar und halten über Wochen an. Als wohlerzogene Absolventen der Luxemburgischen Reiterakademie genießen sie gerade beim weiblichen Geschlecht großes Vertrauen. Aufwandentschädigungen sind, gemessen an der Freude, die sie verbreiten, in jeder Höhe gerechtfertigt. Wo sie einmal einkehrten, wartet man täglich auf ihre Wiederkehr.

Antaris – 16. bis 19. Juli in Fehrberlin

Teo Nanacatl

Fünf Sterne deluxe - Wir sind im Haus Die Deutsche Nationalmannschaft des HipHop ist zurück! Tobi, Bo & Marcnesium trumpfen - mittlerweile nur noch zu dritt - mit ihrer neuen EP wieder voll auf. Die neuen Produktionen profitieren von allen Solo-Aktivitäten und bündeln die neu gewonnenen Skillz des Teams im neuen Fünf Sterne-Style. Der Opener „Wir sind im Haus“ ist dann auch gleich eine partytaugliche Hymne, die mir ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Beim Interlude „Faxe Future“ wird für 41 Sekunden der Vocoder ausgepackt. „Ist das wirklich alles?“ glänzt mit den typisch provokanten Fragen, ob man mit materialistischem Denken wirklich weiter im Leben kommt. Auch ich sage dazu: Nein! „Bülsen Panomal“ ist dann wieder ein alberner Skit à la Hamburger Humor. Die Jungs sind und bleiben einfach superfertig und das ist gut so! Auf der Suche nach dem besten Weed und den besten Beats ist die GagCombo im Track „Es tut so gut“, bei dem der Refraingesang mit schön hochgepitchter Stimme gemütlich vor sich her trippelt. Die „Rituelle Heilung“ klimpert so lange, bis der nächste Ofen angezündet wird und damit „Wolken“ gemacht werden. Auf dem Hidden-Track „Wir sind draußen“ singen die drei im Chorus schließlich so bescheuert, dass ich mich echt nur freuen kann, endlich wieder deutschen HipHop deluxe zu hören. - Mit neuer Energie und zu jeder Tat bereit wird der Sommer laut, leise, ernst und lustig, denn am 5. Juli sind die Fünf Sterne wieder im Haus - und mit dieser EP in jedem gut sortierten Musikfachhandel.

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de

(yo mama / four music)

Weitere Infos: www.yomama.de, www.moonbootique.com, www.dasbo.de, www.marcnesium.de Text: Roland Grieshammer


13 cool tour

Clueso >> Gute Musik für überall und jeden Ein Jahr darauf zieht er nach Köln, um im „10vor10-Studio“ mit DJ Chestnut aka Arj Snoek und seinem Manager Andie Welskop Gas zu geben. Denn in Erfurt gibt es nicht wirklich Strukturen, und Köln ist bekannt für jede Form von Bewegung und Produktivität. Hier kommt er auch mit Grand Agent und Blumentopf in Kontakt und öffnet sich n a c h s e i n e r R e i s e d u rc h d i e Soundsystems des Reggae auch dem HipHop, wobei dieses LiedermacherDing in Form des Schreibens von Songs schon immer in ihm steckte. Bei der offiziellen Opening Party des „10vor10Studios“ in Köln lernt er auch Jakober kennen, der in dieser Zeit bei Four Music arbeitet und heute mit Thomas D auf der künstlerischen Lebensgemeinschaft „Mars“ zusammenwohnt. Dieser findet Cluesos Demo-Material so gut, dass es schon 2000 zu einem Plattenvertrag bei Four Music kommt! Im Jahre 2001 erscheint seine erste LP „Text und Ton“, und die Kölner CluesoLive-Band „Curfew“ begeistert u. a. das Publikum bei den “MTV HipHop Open” in Stuttgart und bei der “Beats for Life” in Köln. Nach seinem Umzug 2002 zurück nach Erfurt ist Clueso der Frontmann des „Rowdy-Club-Tapes“, auf dem sich viel Songmaterial von Clueso in Albumlänge befindet und das im neugegründeten „Zughafen“ in Erfurt produziert wird. Durch einen Aufenthalt in Neuseeland und den ganzen Eindrücken aus seiner unmittelbaren Umgebung, mit denen er ganze Bände mit Songs füllen könnte, beginnt er 2003 mit der Produktion vom zweiten, neuen Album! Währenddessen kommt es auch zu Kooperationen mit DJ Vadim und Flowin’ Immo.

Mit „Gute Musik“ veröffentlicht Four Music ein Album, das abseits gängiger Deutsch-HipHop-Muster liegt. Mit Einflüssen aus HipHop und Reggae, Blues und Jazz singt Clueso mehr als er rappt. Für das Intro, eine Coverversion, zeichnet sich die Thüringer Blues-Legende Jürgen Kerth samt Band verantwortlich. Auf dem Album-Titeltrack „Gute Musik“ sagt Clueso - auch wenn das Wetter schlecht ist und gerade alles nicht so läuft - es geht ihm gut, wenn ihn „Gute Musik“ geflasht hat! Und er freut sich „jeden von meinen Jungs zu sehn“ und spricht über das Glück, dass man eigentlich gar nicht mehr wahrnimmt vor lauter schlechten Nachrichten. Ist das Album eher für zu Hause konzipiert? - Clueso korrigiert mich bei dieser Frage: „Nicht unbedingt. „Love the people“ kann beispielsweise live rübergebracht werden wie ein Fön!“ Eines der besten Stücke ist auf jeden Fall „Pizzaschachteln“, denn der Song hat Charakter, weil Clueso mal einfach so erzählt, wie sein Zimmer aussieht. Und das sind die Gefühle einer ganzen Generation, ein bisschen Wohlstands-, ein bisschen Lost-Generation - unklar, wohin der Weg geht und immer auf der Suche. Und dann bricht Feuer aus im 3. Stock („Vergessen“), doch die Gründe dafür, wie leicht Vergessen in dieser Situation sein kann, weiß nach circa drei Minuten jeder, selbst der Feuerwehrmann, der ihn da rausholt. Manchmal fehlen einfach die Wahrnehmungsfilter, man hängt der Gegenwart hinterher, die Objektivität fehlt, und so wird die Suche nach dem Jetzt sichtlich schwer. - „Kein Bock Zu Gehn“ ist wohl das am aufwendigsten durchproduzierte Stück des Albums geworden. Das Outro lebt nicht nur von der Atmosphäre des Textes und Gesangs, sondern auch von wahnsinnig schönen Streichersätzen und feinfühligen wie markanten Bläser-Arrangements. Wer hat da schon Bock zu gehen?

“Es geht mir gut, wenn mich gute Musik geflasht hat”

An einem sonnigen Mittag treffe ich mich zum Interview mit Clueso in den heiligen Hallen von Four Music. Gut gelaunt begrüßt er mich und nach meiner Begrüßungs-Cola von Susanne nimmt das Gespräch seinen Lauf. - 1980 unter dem Namen Thomas Hübner geboren, wurde daraus irgendwann „Clueso“. Diese Namensfindung erklärt sich so, dass seine Freunde ihn immer „Inspektor Clueso“ nannten, da er meist etwas tolpatschig war, aber trotzdem zum Ziel kam. Abgesehen davon wurde sein alter Amiga-Computer immer mit der Ansage „Hier ist die Wohnung von Chefinspektor Clueso“ gestartet. Nachdem Clueso HipHop durch Breakdance etwas kennen gelernt hat, macht er seit 1995 eigene Musik, anfangs mit EFP 96 (Erfurt Projekt 1996), dann mit den legendären Wostok MCs in der Besetzung, die heute noch Bestandteil der Clueso-Band ist (Clueso, DJ Malik, Steer M). In dieser Zeit kommt gerade der legendäre „Klasse von 95“-Sampler heraus, auf dem u. a. MC Rene und die Stieber Twins mit ihren ersten Sprechgesängen glänzen. Im Jahre 1998 folgt nach der geschafften Lehre die erste eigenhergestellte Vinyl-Veröffentlichung „Clüsolo“ (damals noch mit „ü“), die auch einen Verlagsvertrag bei BMG Ufa nach sich zieht!

In Bezug auf das Zittern in der Musikbranche frage ich Clueso zu seiner Einstellung gegenüber der Musikindustrie und ihrer Zukunft. Und er antwortet mir mit dem Bild eines Predigers, der das Leid und den Schmerz eines Volkes dazu benutzt, seinen Zuhörern die Augen zu öffnen und so seine Gedanken verbreitet. So verschafft er sich Gehör und auch eine Form der Erfüllung, denn seine Songs sind alles andere als hoffnungslos! Auch bei dramatischen Themen haben sie eine musikalische Leichtigkeit. Sein erstes Gebot: Freude am Sein! Clueso hat sich von einem Rapper- und Back-Track-Produzenten zu einem Songwriter mit Leib und Seele entwickelt, der quasi die Ereignisse der Welt direkt in seinen Stift überträgt und mit ganz genauen Details in den Textzeilen aufblitzt, die jeder mitfühlen kann. Die Texte weisen den jungen Erfurter als sicheren Beobachter menschlicher Schwächen und Träume aus, die er ungeschönt beschreibt, ohne sich dabei in Klischees zu verlieren. In seinen Songs geht es ihm um Ehrlichkeit und Offenheit, und auf die Frage, woher er seine Inspiration zum Texten nimmt, antwortet mir Clueso ganz nüchtern: „Alles, was ich sehe“. Viele feinfühlige, lebensnahe Songs finden dafür auf der neuen Scheibe Platz, die ohne große Ausschweifung und Pathos auskommen, aber dennoch detailliert von Alltagssituationen, Sehnsüchten und Begegnungen aus Cluesos Leben erzählen.

Das sieht einige Wochen nach diesem Interview schon ganz anders aus, denn da hab ich extrem Bock zu gehen - und zwar in den Berliner Magnet Club, denn nach den Auftritten von Franky Kubrick & Sedoussa rockt Clueso mit seiner Band das Berliner Publikum und beweist, dass sein Albumtitel keineswegs übertrieben ist. Die erste Singleauskopplung heißt „Wart mal“, und auch sein zweites Album „Gute Musik“ wurde kürzlich veröffentlicht und ist wirklich zu empfehlen. www.clueso.de www.zughafen.de www.fourmusic.com

Interview & Text: Roland Grieshammer


14 cool tour Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Kaffee

Begonnen hat alles 1985 mit der Idee, digitale Video-Clips und eigens dafür gemixte DJ-Sets zu veröffentlichen: die X-MixSerie ist wohl jedem ein Begriff. Nach anfänglichen Videos für die Indie- und Punk-Szene wurde immer mehr die Liebe zur elektronischen Musik entdeckt, und der erste Computer, der Videos animierte, nannte sich „3Lux“. Die brillant gemixten Sets verhalfen X-Mix zu großer Anerkennung innerhalb der Club-Szene, während die Video-Clips weltweit mit Awards ausgezeichnet wurden. Und der nächste Step war folgerichtig die Compilation zur X-Mix-Serie, die auf Vinyl veröffentlicht wurde. Was Mixmag als „the most important DJ-mix series ever“ bezeichnete, war die DJ-Kicks-Serie, mit der zehn Jahre später eine revolutionäre Idee verwirklicht wurde. Der Unterschied zu anderen Compilations lag darin, dass man diesen Sound nicht nur im Club hören konnte, denn bis dahin waren Mix Alben „für’s Wohnzimmer“ noch vollkommen unbekannt. Beflügelt von der Idee, DJ-Mixe auch für die heimische Stereoanlage zu kreieren, wagten Trendsetter wie Kruder und Dorfmeister, Nightmares on Wax, Thievery Corporation, Tiga und die Stereo MCs Vorstöße auf ungewohntes Terrain, die die DJ-Kicks-Serie weltweit berühmt machte. 1996 sollte dann auch eine Basis errichtet werden, um mit Künstlern langfristige Kooperationen eingehen zu können und eine Plattform für Artist-Alben zu schaffen. Um der Vielzahl von international anerkannten Künstlern aus Europa und den USA zu ihrem verdienten Erfolg zu verhelfen, entstand ein globales Netzwerk mit !K7 Offices und Vertrieben auf der ganzen Welt.

!K7 Labelportrait >> respect the music

!K7 !K7 ging es nie darum, Trends innerhalb der Club-Szene nachzurennen. Auch wenn man sie nicht ignorieren kann, entsprach es nicht den Zielen von !K7, den Hype um beispielsweise Big Beat oder auch 2Step zu forcieren. Stattdessen wurde die eigene Identität immer wieder durch einen eigenen Sound geschaffen. Während andere Labels eine bestimmte Philosophie verfolgen, konnte man bei !K7 glücklich sein, dass der Trend immer auf der „richtigen“ Seite war. !K7 war nie ein Dance-Label und als solches auch nie gedacht! Vor kurzem führte !K7 Records sehr vorbildlich - wie ich finde - das „NO copy protection“-Logo ein, um zu respektvollem Umgang mit Musik aufzurufen. Schließlich will man seine Lieblingsmusik auch mal verschenken, und vielleicht bekommt man selbst einmal Musik geschenkt, solche, die man noch gar nicht kennt und auf die man sonst nie gestoßen wäre. Deshalb erscheint mittlerweile ein neues Logo auf den !K7Veröffentlichungen: „NO copy protection - respect the music“. Damit klar ist, dass man eine der CDs gekauft hat, die man so nutzen kann, wie man es möchte. Und damit klar ist, dass gute Musik einen Anspruch hat - den Anspruch, mit Respekt behandelt zu werden. Denn nur derjenige, dem Respekt entgegengebracht wird, nimmt selbst Rücksicht. Das ist auch ein Zeichen dafür, dass es eine wechselseitige Loyalitität zwischen dem Käufer und dem Label gibt. Musik ist wertvoll. Wer sie liebt, behandelt sie dementsprechend: mit Respekt. Vertrauen ist gut. Nichts ist besser.

LTJ Bukem & MC Conrad >> Progression Sessions 10 Germany @ 2Be Club Berlin 13.05.2004 Drum’n’Bass ist eine Musikform, die noch nie versucht hat, gefällig oder massentauglich zu sein. Zumindest nicht von der Basis ausgehend. Kulturell ist die eigene Identität geschaffen. Und diese besteht in erster Linie aus DJs, MCs und Produzenten. Am 13. Mai fand als ganz besonderer Anlass der erste offizielle deutsche Recording Event im Berliner 2Be Club statt. Nach „Progression Sessions“ in Tokyo, UK und den USA waren LTJ Bukem & MC Conrad geladen, um in Berlin zu gegebenem Anlass die offizielle „Progression Sessions 10 Germany“ CD live (!) aufzunehmen! Dadurch trägt der Clubvisionär wieder einmal seine Definition von Drum’n’Bass hinaus in die Welt. Als Fotograf und Texter hatte ich (leider) nur 20 Minuten das äußerst lustige Vergnügen, den Mann, der bei seinen Freunden als Danny Wiliamson bekannt ist, vor dieser Session zu interviewen. Und der gute LTJ Bukem war erstaunlich relaxt, obwohl sein MC gerade mit dem Soundcheck ein paar Probleme zu bewältigen hatte, aber bis zur Party war ja noch etwas Zeit. So wurde nach Oldschool-Manier der Kugelschreiber gezückt, um die Antworten Bukems niederzukritzeln und dabei ziemlich rumzualbern. Anfangs fragte ich ihn, wann er eigentlich zum ersten Mal in Deutschland aufgelegt hat und wie er die hiesige Szene beurteilt. „1994“, entgegnete er mir überlegend, und dass das Zentrum der deutschen Drum’n’Bass-Szene nach wie vor in Mannheim und Heidelberg liegt, er allerdings auch Berlin für eine Stadt mit Potenzial hält. Auch deutsche Produktionen wie die von Bassface Sascha, Kabuki und der Rawhill Cru gefallen ihm sehr gut, und das hört man doch gerne. „Es ist hart, ein Label zu führen“, meint der fleißige Unternehmer - und vor allen Leuten, die das tun und schaffen, hat er daher allergrößten Respekt.

Die Entwicklung der ganzen Sache sieht LTJ Bukem mit positiven Augen, da die Tracks von ihrer Produktion her immer besser werden, wobei ihm die legendären Oldschool Breakbeats, mit denen Ende der 80er alles begann, auch bis heute immer wieder Freude bereiten. - Abschließend frage ich ihn, was er sich von der heutigen Nacht erwartet und was sich dafür in seiner Plattentasche befindet. Lächelnd antwortet: „Eine gute Zeit, einen guten Sound mit guten Leuten - und Respekt!“ Er wird einige Dubplates spielen und hat auch neuen Stuff von Mathematics, 31 Records und C.I.A. dabei. Die Halle war ab 23 Uhr geöffnet, und als schließlich gegen kurz vor 2 Uhr LTJ Bukem und MC Conrad die Bühne betraten, begann ein Event der absoluten Extraklasse. Mit der Good Looking Crew wurde die offizielle deutsche Progression Session 10 gefeiert, die voraussichtlich im Herbst 2004 weltweit im Handel erhältlich sein wird. Auch ein TV-Team von VIVA war am Abend vor Ort, um Aufnahmen zum Zwecke der weltweiten Ausstrahlung zu machen. MC Conrad galt wie immer als wichtiger Bestandteil, da er die Crowd bereits mit seinen Worten „Are you ready for the LTJ Bukem?“ zum Kochen brachte. Doch seine Tätigkeit als unterstützende Stimme in den Reihen der GLO-Künstler und als Markenzeichen der Progression Sessions-Reihe bewertet MC Conrad ziemlich bescheiden: „Ich sehe mich als Rapper, der seine Stimme so benutzt, dass sie mit den Harmonien der Musik ineinander greift, genau so wie das ein Jazz-Sänger machen würde, der viel reimt und in meinen Augen auch die wahre Form des MCing repräsentiert, den ,Master of Ceremony‘.“ LTJ Bukem führte all seine Gäste durch die Musikstile, die ihn in den 90ern am meisten beeinflussten - ein Resumée des Drum’n’Bass in einer Mischung, die all jenen, die nicht an die Existenz von so etwas glaubten, die Augen öffnete, und all denen, die diesen Glauben sowieso schon hatten, das Herz erwärmte. Und selbst meine Freundin Geli, die anfangs nicht allzu viel mit dem Good Looking-Sound anzufangen wusste, war nach dieser Party restlos begeistert. It’s all a matter of opinion! www.goodlooking.org Roland Grieshammer

!K7 Records gilt als eines der weltweit vielseitigsten Labels für elektronische Musik. Die internationalen Erfolge mit Künstlern wie Kruder & Dorfmeister, Herbert, Ursula Rucker und A Guy Called Gerald positionierten !K7 als eines der einflussreichsten Independent Labels. Und auch mit Terranova, Smith & Mighty, Funkstörung, Ghost Cauldron, Tosca (Richard Dorfmeister & Rupert Huber), Peace Orchestra (Peter Kruder), Swayzak, Rae & Christian, Recloose, Spacek, Mike Ladd, Earl Zinger, Five Deez und weiteren „DJ-Kicks“ - wie der von Vikter Duplaix - wird der Siegeszug wohl weitergehen. Das Repertoire von !K7 umfasst dabei sämtliche Varianten aktueller elektronischer Musik. Dadurch lässt sich !K7 nicht in eine musikalische Schublade drücken, sondern bleibt offen für neue Einflüsse und verspricht immer die typisch hohe !K7Qualität! www.k7.com Roland Grieshammer


15 Auf folgenden Seiten findet ihr Texte und Artikel, die in den jeweiligen Regionalteilen Berlin, Austria, Pot oder Seedwest erschienen sind.

ueberregional

Aller Anfang ist schwer!

Newsflash: „Diese Drogenpolitik kannst Du in der Pfeife rauchen“ Unter diesem Motto veranstaltete die Grüne Jugend Main-Tauber einen Informationsstand zum Thema Drogenpolitik, der Passanten auch die Gelegenheit bot, Wasserpfeife zu rauchen. Die Drogenpolitik, die man in der Pfeife rauchen kann, ist die bisher praktizierte, die eher auf teils unsinnige Verbote und Kriminalisierung der Konsumenten setzt als die Freiheit der Bürger in den Vordergrund zu stellen und auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Drogen durch Aufklärung und Prävention zu setzen. Die Grüne Jugend Main-Tauber verteilte deshalb Produktinformationen zu den unterschiedlichen Rauschmitteln und forderte, endlich das Verbot von Cannabis aufzuheben. „Ein verantwortungsvoller Umgang mit Rauschmitteln ist nur möglich, wenn über die Wirkungen genauestens aufgeklärt wird. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Rauschmittel gleich kritisch behandelt werden. Dies gilt für den Umgang mit Nikotin und Koffein genauso wie für Alkohol und Cannabis, was kein bisschen gefährlicher ist als Alkohol und deshalb konsequenterweise nicht illegal sein darf!“, so Tilman Versch, Vorsitzender der Grünen Jugend Main-Tauber. www.gj-main-tauber.de

Busreise zur Hanfparade 2004 Die größte deutsche Demonstration für die Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel findet bereits zum achten Mal in der deutschen Hauptstadt statt. Laut Veranstalter werden 20.000 Hanf-Freunde erwartet, wenn es am 14. August Get Wise- Legalize! Drogenfahnder zu Kleingärtnern! heißt. Und du hast die Gelegenheit dabei zu sein. Die Hanf Initiative in Zusammenarbeit mit ROOR und der Grünen Jugend Hessen hat wie im vorigen Jahr einen Reisebus auf die Beine gestellt. Abfahrt ist am 14.08. um ein Uhr in Frankenthal, danach geht es über Bad Kreuznach und Frankfurt nach Berlin. Natürlich könnt ihr auch auf der Strecke zusteigen. Am besten rechtzeitig reservieren und abklären wo ihr zusteigen könnt. Kosten: 32 Euro. Infos und Anmeldung: ROOR-Shop Frankenthal, Am Rosengarten 3; Easy Going, Bad Kreuznach, Mannheimer Str. 65 oder mail: adrian@roor.de, tel: 0 62 33 – 60 07 00 oder bei der Grünen Jugend Hessen, AK Drogen, mail: max.plenert@web.de, tel:0 62 56 – 85 87 52

Zum ersten Mal sollte eine Legalisierungsdemo durch den Pott ziehen - In Essen erwartete der Verein für Drogenpolitik und ein Bündnis aus regionalen Legalisierungskämpfern 2.000 Menschen, die „Für Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel“ demonstrieren. Anschließend erwartete die Teilnehmer eine Abschlussveranstaltung mit mehreren LiveBands und Redebeiträgen. Mit etwas Glück sollten noch viel mehr kommen, immerhin leben im Pott rund zehn Millionen Menschen im Umkreis von hundert Kilometern. Außerdem sind Frankreich und die Niederlande nicht weit. Mit einer besseren Drogenpolitik direkt vor der Haustür lässt sich gut gegen die Deutsche argumentieren.

In Essen angekommen die Überraschung: Gott zeigte sich von seiner kifferfreundlichen Seite und hatte die Wolken kurzerhand vom Himmel verbannt. 25 Grad Celsius und Sonnenschein, viel zu lange hatten wir kein so gutes Demowetter mehr erlebt. So waren denn auch die Betreiber der acht zum Teil sehr phantasievoll geschmückten Paradewagen bester Stimmung und hofften auf regen Zuspruch. Besonders der überdimensionale Arsch der Mafia, in den der Staat die Drogengelder steckt und der den Führungswagen krönte, erregte einiges an Aufsehen. Aber auch die Wagen der Grünen Jugend Baden-Württemberg und des Cheech-Headshops waren nicht ohne! Die Hanf-Initiative bot auf ihrem Wagen Ausbildungsplätze als Cannabis-Fachhändler an und die „Zeig Dich!“-Aktion war mit dem wohl hanfigsten Mercedes der Welt vor Ort. Von den Radkappen bis zum Stern auf dem Kühler stand bei ihm alles im Zeichen des Hanf-Blatts. So vielfältig wie die Paradewagen war auch das Angebot an Musik. Von Regea, Ragga, Dancehall bis zu ratslosem Goa war für jeden was geboten. Eine wirklich große Jamaika-Flagge und einige Sträflinge mit einem „Zeig Dich!“-Transparent rundeten das Demobild ab. Leider waren weit weniger gekommen, als man allgemein erwartet hatte. Nur ungefähr 350 Hanffreunde und -freundinnen hatten sich zum Zug durch die Essener Einkaufsmeile hin zum Bahnhofsplatz, der in Essen Willy-Brandt-Platz heißt, eingefunden. Davon ließen sich die Anwesenden die Stimmung zwar nicht vermiesen, aber an den hinteren Paradewagen war es doch sehr leer. Auf dem Willy-Brandt-Platz strömten die Demo-Besucher schnell zum aufgebauten Infostand, an dem man bei der „Zeig Dich!“-Aktion mitmachen konnte, Infomaterial des VfDs und der ACM erhielt und sich Hanfparade-Poster und Flyer sichern konnte. Wer sich mit Wissenswertem versorgt hatte, wendete sich der Bühne zu, auf der es bis in die Abendstunden ein

Bleibt noch zu sagen, dass es den ganzen Tag keine größeren Probleme mit der Polizei gab. Sie war zwar überall zu sehen, hatte aber genug mit Alkohol-Problemfällen zu tun. Ein paar Beamte hatten sich aber wenigstens eine Anzeige vorgenommen. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass am Abend ein Vertreter der Hanfparade wegen eines brennenden Joints im BackStage der Bühne verhaftet und vor allen Leuten auseinander genommen wurde. (Nun ratet mal, wer das war, doch wohl net der Autor, oder? Anm. d. Red.) Sogar das Handy dieses armen Teufels wurde überprüft, ob es nicht gestohlen sei. Schließlich sind Drogenkonsumenten zu allem fähig! Zum Glück standen dem Polizeiduo Theo Pütz (Führerscheinexperte des VfD) und Vertreter diverser Legalisierungsvereine mit Rat und Tat zur Seite, sodass die Durchsuchung den erlaubten Rahmen nicht überschritt. Die Polizisten waren angesichts von so viel Sachverstand sichtlich irritiert, funktionierte doch keiner ihrer Tricks . . . Vielleicht haben sie etwas daraus gelernt. Ich habe jedenfalls mal wieder gemerkt, wie wichtig ehrliche Informationen im Fall der Fälle sein können. Den Organisatoren der Pottdemo, an erster Stelle Mark, ein dickes Los für die gute Arbeit. Das erste Mal tut immer weh! Und für die Leute kann man nichts. Wer da war hatte seinen Spaß und manch einer hat bestimmt noch was gelernt. Wenn ihr jetzt die Lust nicht verliert, kommen nächstes Jahr garantiert mindestens doppelt so viele! Steffen Geyer

Bacardi sponsert Junge Union für ein gefährliches Produkt, reagierten spontan und organisierten eine Demo und Flugblattaktion vor diesem Stand. Der Bezirksvorsitzende der JU Südhessen, Alexander Bode reagierte gelassen und zeigte zumindest Gesprächsbereitschaft.

Meskalin für die Milizen Meskalin ist diesen Sommer in Mode. Man kann es zwar nicht am Körper tragen, allerdings kann man es transportieren. Vor einigen Wochen haben deutsche Milizen, die nach Drogen fahnden, einen holländischen Transporter durchsucht. Gegen Abend sei der Wagen, der in Richtung Schweiz unterwegs war, an einem Rasthof angehalten worden. Der 34-jährige Fahrer und sein 23-jähriger Begleiter standen unter Einfluss von Drogen. Ob allein das als Anfangsverdacht galt oder unter welcher Substanz die Insassen gestanden haben, das gaben weder Milizen noch Massenmedien bekannt.

Das Hanf Journal Pot meint: Gäbe es zwischen den Niederlanden und der Schweiz ein transkontinentales schwarzes Wurmloch, wären die b e i d e n a u c h n i c h t A u t o b a h n g e f a h re n . *Schenkelklopf*

abwechslungsreiches Programm gab. Tillmann Holzer vom Verein für Drogenpolitik fasste die Stimmung der Anwesenden mit einem „Gebt Hanf frei! Schluss mit der Kriminalisierung! Freier Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel!“ wohl am besten zusammen.

Einzig das Wetter machte uns Sorgen, als wir in Berlin aufbrachen. Nass und kalt strömte der Regen vom Himmel, als würde es nie wieder aufhören. Und der Wetterbericht erwartete für den Demo-Samstag keine Besserung. Nach der verregneten Legalisierungssaison 2003, in der die Hanfparade in Berlin, die Hanf-Demo in Köln und viele andere Hanf-Events buchstäblich ins Wasser fielen, erwarteten wir schon das Schlimmste.

www.hanfparade.de

Die beiden Transporteure gaben an, verschiedene Waren von Amsterdam nach Bern zu überführen. Die Fahrzeugdurchsuchung ergab folgendes Güterangebot: Hanf-Samen im Verkaufswert von ca. 10.000 Euro und 50 „San Pedro“-Kakteen. (Jene sind in Fachkreisen als die Erzeuger des Wirkstoffes Meskalin bekannt.) Daneben wurden zehn Gramm Haschisch beschlagnahmt. Die Waren waren für einen Schweizer Coffee Shop bestimmt. Fahrer und Mitfahrer sind gegen die Zahlung von mehreren hundert Euro auf freiem Fuß. Gegen beide wird Strafanzeige erhoben. Vielleicht wird diese auch Auswirkungen auf das Berufsleben der beiden haben. Zumindest der Beifahrer ist ausgewiesener Botaniker.

Pottdemo in Essen!

Die Junge Union (JU), Jugendorganisation der CDU, organisierte eine Werbeveranstaltung für Alcopops auf dem Hessentag in Heppenheim. Gesponsert von Bacardi. Dabei wurden die Alkohol-Dealer von Trinker MdL Frank Gotthardt, dem parlamentarischen Geschäftsführer unterstützt. Bereits vor der Veranstaltung kam es zu einem Schlagabtausch in der Presse. So war im „Südhessen Morgen“ zu lesen, dass die JU sich im Vorfeld gegen das diskutierte Verbot von Alcopops bei diesem Fest aussprach. Gregor Simon, Sprecher der Grünen Jugend Bergstraße: „ Man wird den Gedanken nicht los, dass die Kritik am Verbot aus eigenem Verkaufsinteresse geäußert wurde.“ Dies rief Max Plenert, den drogenpolitischen Sprecher der Grünen Jugend Hessen auf den Plan: „Wer auf der einen Seite eine drogenfreie Gesellschaft predigt und auf der anderen Seite, auf dem Hessentag, ausdrücklich für günstige Getränke werbe, macht sich völlig unglaubwürdig.“ Als bekannt wurde, dass die JU Alcopops für nur 50 Cent teurer als Wasser verkauft, wobei Wasser in 0,2 l-Bechern und der Alkohol in 0,33 l-Flaschen auch an Minderjährige ausgeschenkt wurde, war das „Maß“ voll. Die Jungen Grünen, denen von Seiten der CDU immer wieder vorgeworfen wird, sie machen mit ihrer Forderung nach der Freigabe von Cannabis Werbung

Mitten im Spannungsfeld zwischen dem AlcopopsStand auf der einen und der flugblattverteilenden Grünen Jugend auf der anderen Seite wurde über das Thema diskutiert. Richtig erkannte MdL Frank Gotthardt: „Ich glaube nicht, dass man das Problem durch Steuererhöhung lösen kann. Das wird doch nur getrunken, weil es cool ist. Wenn es teurer wird, ist es nur noch cooler!“ Dass genau aus diesem Grund in Deutschland mehr gekifft wird, als in den Niederlanden, wo Cannabis in Hunderten Coffee Shops frei erhältlich ist, wie Max Plenert bemerkte, leuchtete ihm hingegen nicht ein. So war es nicht weiter verwunderlich, dass er widersprüchlich forderte: „Ich würde mir wünschen, dass Ordnungshüter durch die Kneipen der Stadt ziehen, um den Jugendschutz zu gewährleisten.“ Max Plenert entrüstet: „Das ist keine Forderung nach mehr Jugendschutz, sondern nach noch mehr Repression! Wenn Jugendschutz als Forderung ernst gemeint ist, muss man sich für ein totales Werbeverbot für sämtliche Drogen, den legalen wie illegalen, als präventive Maßnahme einsetzen und eine kontrollierte und legale Abgabe zulassen.“ Man stelle sich das einmal vor: Trupps von Polizeibeamten, die nachts durch die Straßen ziehen um Minderjährige zu verfolgen. Der angeblich christlichen und demokratischen Partei ist das mit solchen Vertretern durchaus zuzutrauen. Wie ausgewogen und sozial verträglich deren Politik im Kleinen wie im Großen sein würde, zeigten auch deren Preise für Alcopops. Die „normalen“ Standbetreiber, die keiner Partei angehörten und nicht von Bacardi gesponsert wurden, konnten bei diesen Preisen nicht mehr mithalten und blieben auf ihren Vorräten sitzen. Wenn Geiz geil ist, warum einen Euro mehr ausgeben? Und war das schon alles? Nein, denn zu jeder Alkohollimo gab es auch noch einen „Kinopolis“-Kinogutschein dazu. Welcher Jugendliche könnte dazu schon „Nein“ sagen? Nach der Diskussion outete der parlamentarische Geschäftführer der CDU im Hessischen Landtag auch den Umfang seine Sachkenntnis zum Thema zunächst mit der Frage: „Wie viel Prozent hat das Zeug eigentlich?“, trank einen Schluck und meinte achselzuckend: „Mir schmeckt es nicht!“. CDU? Na dann Prost! Mangas


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Und schuld sind nur die Russen! Hanf Journal-Partytest: Die grossstadtsurvivor auf der Fusion Doch ein Jahr haben nun kleine Elfen Zeit, die Kacke wegzuräumen und sich wieder viele kleine, filmige und wunderliche Dinge auszudenken. So mag zwar der eine den Lichterwald vermisst haben oder auch vom Freakfrachter enttäuscht gewesen sein, so freute sich der andere über den neuen Feuerring, den Zauberwald oder die vielen Monde des Stückchens Erde. Einige freuten sich auch einfach über sich selbst. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

Es war einmal ein kleines Stück Erde im mecklenburgvorpommerschen Hinterland. Dort wohnten die Einwohner mehrerer kleiner Dörfer glücklich und bescheiden, bis eines Tages die Russen kamen. Diese kommunistischen Gesellen mochten gerade dieses Gebiet besonders gerne, weshalb sie runde Hänge bauten und mit Atomraketen dieses besagte Stück Erde schützten. Doch das wurde den Russen irgendwann zu blöd. Deshalb sind sie wieder gegangen, haben aber freundlicherweise die Hangars, das Stückchen Erde und den Kommunismus dagelassen. Das freute die Post-Hippies sehr, die einige Jahre später dieses nette Stückchen Land für sich beanspruchten. Dass es etwas Mystisches in sich hatte, merkten sie sofort und sie blickten in die Zukunft und sahen staubige Tanzflächen und johlende Menschen.

Heute gehört ihnen dieses Stückchen Land und keiner der Anwohner, die beim Anblick der alljährlich anrückenden Freaks gerne mal etwas erschreckt aussehen, kann mehr etwas gegen dessen viertägige Besetzung unternehmen. Was dieses Land nun ist? Nun, hier streiten sich die Geister. Die einen behaupten inständig, es wäre eine neue Galaxie. Astronauten würden mit einer überdimensionalen Rakete ins All starten. Doch auch andere Gerüchte, es wäre ein kleines gallisches Dorf oder es sei wirklich das Auenland, halten sich inständig. Nach eingehender Untersuchung konnten wir jedoch feststellen, dass wir es auch nicht wissen. Dieses Land ist bevölkert von merkwürdigen Gestalten: Zwerge und Riesen, Engel und Teufel, Drachen und Ritter und natürlich Freaks, noch krasseren Freaks und grossstadsurvivorn. Die Bewohner dieses Landes wohnen in kleinen knubbelförmigen Gebilden, die sich mit Eisennägeln im Boden festkrallen. Bis zum Horizont erstrecken sich diese Wohnblasen. Manche Bewohner schlafen auch in ihren Autos und Bussen und manche schlafen einfach überhaupt nicht.

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

Verwirrend war dieses Land – wir können gar nicht sagen wie. Denn als eclipse das E wieder fand, war es tatsächlich nur noch ein Buchstabe.

Um dies zu schaffen, trinken sie so viel Kaffee, dass man fast denken könnte, sie hätten Drogen konsumiert. Doch wieder zurück zum Schlafen. Die Knubbel, in denen sie wohnen, sind nicht wirklich groß, die Betten darin nicht so bequem und hin und wieder kommt auch der Regen durch die Decke. Doch das nennen diese Wesen, dann einfach nur „naturverbunden“ und freuen sich tierisch drüber, in einer Plastiktüte zu schlafen. Spätestens am vierten Tag ihres nur vier Tage langen Lebens (danach bemächtigt sich wieder ein unheimlich spießiger Geist ihrer Körper und zwingt sie dazu, fünf Tage die Woche einer geregelten Beschäftigung nachzugehen) stinken diese Wesen unheimlich stark nach einer Mischung aus allem, was verwesen kann. Aber das macht ihnen selbst nichts aus. Ihr Geruchssinn ist, ebenso wie der Sehsinn und das Gehör, extrem unempfindlich. Deshalb sind überall auf dem Gelände schwarze Türme aufgebaut, die unaufhörlich mächtige Basswellen über das Gelände schicken und den nebelsichtigen Bewohnern damit eine gewisse Orientierung ermöglichen. Prinzipiell scheinen diese Wesen eher auf auditive Signale zu reagieren als auf optische. So kann es oft vorkommen, dass zwei Wesen zwei Stunden nebeneinander stehen und sich nicht bemerken. Geleitet von den durchdringenden Bassweisern, wuseln diese Geschöpfe, die auch von manchen als Vier-Tages-Tanzer (für alle die den Witz nicht kapiert haben: Ein-Tags-Fliege) bezeichnet werden, durch das ganze Stück Erde, hopsen dabei, manche springen sogar – aber wieso? Na, es müssen wohl die übersphärischen Gutelaune-Wellen sein, die überall wie feine Nebelfäden über dem Gelände hängen. Zahlreiche Gutelaune-Wellen-Empfänger sind unterwegs und offerieren ihre Beute überall, sodass niemand leer ausgehen muss. Aber es mag auch einfach die Atmosphäre sein. Denn im Auenland ist alles möglich und alles erlaubt. Es gibt nur die allernötigsten Regeln. Quasi wie im Paradies (übrigens: Dass das Paradies auf Dauer nicht funktionieren würde, merkt man spätestens am dritten Tag an den zugekackten Gehwegen).

Sehr oft kam es auch vor, das einen der Erinnerungssauger, der hoch auf einem Hangar thronte, mit seinem Laserstrahl erwischte und sämtliche Erinnerungen der letzten fünf Stunden auslöschte. Auch Menschen, die eine halbe Stunde lang nur drei Schritte nach rechts und nach links gingen, machten uns nicht gerade schlauer. Und viel zu schnell vorbei war’s natürlich wieder (woran vermutlich auch der Erinnerungssauger nicht ganz unschuldig war). Das schmeckt uns natürlich gar nicht. Aber wies ja so schön heißt: Nach der Fusion ist vor der Fusion. Ach ja, eines noch: Eigentlich durftet ihr das hier ja gar nicht lesen. Hochoffiziell wurde das Hanf Journal im Vorfeld des wahrscheinlich schönsten Festivals der Welt gebeten, von Berichterstattung abzusehen. Und tatsächlich: Wir waren brav. Unsere Leserschaft hatte keine Ahnung, dass es so was wie die Fusion überhaupt gibt. Anders als die der Raveline. Deren Hype bescherte uns vielleicht auch die ganzen Prolls und Raver. Aber wahrscheinlich haben das auch nur die Russen eingefädelt! Eure grossstadtsurvivor


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Woran hängt es, Max Plenert?

Max Plenert: „Wir sind eine bundesweit aktive Arbeitsgruppe. Unsere Aufgaben reichen von praktischen Dingen wie der Vertretung der GJ bei drogenpolitischen Veranstaltungen wie der Hanf Parade oder dem Million Marijuana March und der Erstellung von Info- und Werbematerialien wie Flyern, Tütchen und Filtertipps bis hin zu programmatischer Arbeit, wie dem drogenpolitischen Grundsatzprogramm der GJ. Man könnte uns als drogenpolitischen Thinktank der Grünen bezeichnen.“ Hanf Journal: „Gibt es denn etwas nachzudenken? Der Hanf muss legalisiert werden!“ Das Hanf Journal Seedwest wird in den kommenden Ausgaben den drogenpolitischen Kämpfern im Südwesten Deutschlands, inner- und außerhalb von Parteien, folgende Fragen stellen: „Woran hängt es, dass der Hanf noch nicht legalisiert wurde?“ und „Wie kämpfst du dafür?“. Unser erster Gesprächspartner war Max Plenert, Sprecher des Fachforums Drogen der Grünen Jugend (GJ), Drogenpolitischer Sprecher der Grünen Jugend Hessen und Mitglied im Bundesnetzwerk Drogenpolitik bei Bündnis90/Die Grünen.

Max Plenert: „Nicht nur der Hanf müsste legal sein . . .“

Hanf Journal: „Was steht zwischen uns und einer vernünftigen Drogenpolitik? Woran hängt es, dass der Hanf noch nicht legalisiert wurde?“

Max Plenert: „Eher nein, weil mir 15-Jährige doch etwas zu unreif erscheinen.“

Max Plenert: „Diese Frage zu beantworten ist eine schwierige Aufgabe, denn es spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Wolfgang Neskovic meinte einmal (Anm. d. Red.: Richter des Lübecker Cannabis-Urteils von 1992): „Die gegenwärtige Drogengesetzgebung lässt sich nur deshalb praktizieren, weil in der Bevölkerung ein entsprechendes Informationsdefizit herrscht!“. Ich denke, das ist ein ganz wesentlicher Knackpunkt bei vielen Diskussionen.“ Hanf Journal: „Deshalb versuchen wir mit dem Hanf Journal ja auch die Leute aufzuklären.“

Hanf Journal: „Heroin etwa auch?“ Max Plenert: „ Ja. Wobei dies kein 100-prozentiger Konsens in der Grünen Jugend ist.“ Hanf Journal: „Soll sich jeder 15-Jährige seinen nächsten Schuss einfach am Kiosk nebenan kaufen können?“

Hanf Journal: „Wann ist man denn alt genug für die HeroinSucht?“ Max Plenert: „Erstens ist Heroin-Konsum nicht gleich HeroinSucht und zweitens würde ich nicht nach dem Alter gehen und statt dessen einen Drogenführerschein einführen, zumindest für stärkere Drogen wie Heroin oder Kokain. Und warum denn ein „Schuss“ ? Heroin kann man wunderbar und weniger gefährlich rauchen. Der intravenöse Konsum ist zwar der effektivste, weswegen er in stark prohibitionistischen Ländern wie der BRD so beliebt ist, aber gleichzeitig auch der ungesündeste.“

Max Plenert: „Ja, das ist eine wichtige Aufgabe! Abgesehen davon gibt es noch eine Vielzahl anderer Faktoren. Der Bevölkerung fehlt eine Vorstellung über die negativen Folgen dieser verfehlten Politik auf die Gesamtgesellschaft. Auch viele Kiffer jammern erst über die Prohibition, wenn sie selbst erwischt worden sind. Vorher heißt es meist: „Mir doch egal, ich kiffe trotzdem!“. Für konservative Politiker ist die Drogenpolitik ein Vehikel ihre Vorstellungen von „Law and Order“ umzusetzen. Vor dem 11. 09. war der „internationale Rauschgifthandel“ das Thema der Wahl, um Sicherheitspakte und Lauschangriffe scheinbar zu legitimieren. International dient die Prohibition auch den Machtinteressen verschiedener Staaten, allen voran den USA, zur Finanzierung von CIA, Terroristen und anderen „Freunden“.. Last, but not least kann ich mir auch vorstellen, dass das Profitinteresse der PharmazieBranche eine bedeutende Rolle spielt. Schlussendlich ist die Geschichte der Prohibition die Geschichte der weiterhin festen Verankerung der säkularisierten, calvinistischen Ethik namens Kapitalismus und anderer Rausch ablehnender Kräfte wie z. B. der drei abrahamitischen Religionen.“ (Anm. d. Red. Christentum, Judentum, Islam)

Hanf Journal: „Ja, das kennen wir Kiffer ja auch, bloß nichts verschwenden . . .“

Hanf Journal: „Du bist kürzlich zum Sprecher des Fachforums Drogenpolitik bei der Grünen Jugend gewählt worden. Was ist das Fachforum und welche Ziele verfolgt ihr?“

Hanf Journal: „Ihr seid also für die Legalisierung aller Drogen?“

Max Plenert: „In den Niederlanden ist Sniffen (Anm. d. Red.: Konsum durch die Nase) und Rauchen um ein Vielfaches verbreiteter.“ Hanf Journal: „Macht diese Konsumform denn weniger abhängig?“ Max Plenert: „Nein! Der Vorteil dieser Konsumform liegt u. a. in der Minimierung der Infektionsgefahr! Safer Use ist auch beim intravenösen Konsum machbar, aber schwieriger zu realisieren. Außerdem ist gerade beim Rauchen „nur“ die Lunge dran, während Verunreinigungen in der Blutbahn wesentlich problematischer sind und das ist das eigentliche Hauptproblem: der dreckige Stoff, bei dem man nie weiß wie viel Wirkstoff er eigentlich beinhaltet. Wenn man das Heroin im Drogenfachgeschäft bekommen würde, wüsste man immerhin über den Reinheitsgehalt Bescheid und könnte gezielt dosieren, derzeit ist das leider unmöglich.“

Max Plenert: „Bei Cannabis ein klares Ja, aber auch alle andere Drogen sollten je nach Substanz, kontrolliert, von Fachleuten oder Fachverkäufern, unter bestimmten Bedingungen, vergeben werden dürfen! Und parallel dazu die Entkriminalisierung aller Drogenkonsumenten. Das heißt kein geduldeter Markt, sondern ein kontrollierter im Sinne von Jugend- und Verbraucherschutz. Gerade bei Drogen sollte man genau wissen was man da eigentlich gekauft hat.“

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

Hanf Journal: „Also Pilze beispielsweise in „Smartshops“ verkaufen, ähnlich wie in den Niederlanden. Aber was ist mit Datura, dem Stechapfel? Beim Gebrauch dieses starken Entheogens würden doch viele Unfälle passieren, oder?“ Max Planert: „Ich denke es ist nicht sinnvoll eine Droge zu verbieten, die trotzdem verfügbar bleibt. Der Stechapfel ist ja legal, aber eben fast vollkommen unkontrolliert verfügbar. Da stelle ich den Leuten, die sich berauschen wollen, doch lieber Psylocibin oder LSD zur Verfügung, welches sich sicherer dosieren lässt. Und warum wird der Stechapfel oder die Engelstrompete überhaupt konsumiert? Weil sie am einfachsten verfügbar sind, z. B. in Nachbars Garten.“ Hanf Journal: „Ja, da wachsen überall wirklich starke Halluzinogene und wir dürfen nicht mal ein bisschen sanftes Hanf anbauen!“ Max Plenert: „Leider und das wird sich so schnell auch nicht ändern lassen, aber ich bin der festen Überzeugung, eine alternative Drogenpolitik ist möglich!“ Hanf Journal: „Wir danken dir für dieses Interview, deine progressiven Statements und wünschen dir und uns viel Erfolg beim Legalisieren!“ www.max-plenert.de; www.gruene-jugend.de das Interview führte Sokratis Zacharopoulos

Email: buz@ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de


18 anderswo Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Zocken

Momentaufnahmen aus Iberien Claudia Grehslehner, Weltenbummlerin, Hanf-Expertin und treue Journalistin für das Hanf Journal hat in Spanien so einige Erfahrungen gemacht . . . gerade wenn es um das Thema „Kiffen“ geht. Und so schilderte sie uns einige Moment-aufnahmen ihrer Reise durch ein wunderbares Land: Sevilla im Mai. Flucht vor der Nachmittagshitze in ein kleines Beisl an der Alameda, der Alternativmeile der Stadt. Zwei Bauarbeiter genießen am Nebentisch ihre Pause bei einem Bier und einem Joint. Von den insgesamt sechs Tischen im Freien wird an dreien gebaut, auf dem Tisch, nicht darunter.

Jacinto führt uns stolz sein neues System vor: minimaler Platzverbrauch bei maximaler Ausbeute - indoor. Sechzig Pflanzen in einem Kasten, Erde nur so viel wie nötig. Jose-Luis dagegen hat seinen rund 30 Pflanzen in seiner Wohnung ein eigenes Zimmer reserviert. Zum Abschied gibt’s von beiden einen ausgewählt schönen Bud mit auf den Weg. In einem Vorort der andalusischen Hauptstadt besuchen wir Francisco, der noch bei den Eltern wohnt, wie hier üblich bis zur Hochzeit, die Dachterrasse in voller Länge und Breite Marien geweiht. Seine über sechzigjährige Mutter hat das HanfKochbuch in der Küche liegen, die getrockneten Buds am Küchenkastl und benutzt den vom Sohnemann fabrizierten Hanf-Alkohol zum Einreiben ihrer schmerzenden Knie. Ich nutze ihre Küche, um Cyberkese nach original österreichischem Rezept zu fabrizieren, welche am Stand des Hanf-Vereins auf der Alternativmesse in Sevilla verkauft werden sollen. Mit den Worten, sie würde damit so gut einschlafen, zweigt sie sich gleich ein paar für sich ab. Auch von Francisco gibt’s ein besonders schönes Stück Mexican Sativa. Javi, Häuslbauer und Semi-Austeiger, lebt mit Frau, pubertierendem Sohn, Hühnern und Ziegen in der Sierra de Aracena am Rande eines Naturparks. Jeden Tag nach getaner Arbeit gönnt er sich zwischen acht und neun Uhr abends seinen Joint. Als wir ihn besuchen, ist es schon zehn, als er Feierabend macht, weshalb er diesmal drauf verzichtet, weil er sonst am nächsten Morgen nicht aufkommt. Cuenca, pitorreskes Touri-Dörflein in der Provinz Castilla - La Mancha, Heimat Don Quijotes. Im Wohnhaus direkt hinter der von unzähligen Besuchern frequentierten Aussichtsplattform im ersten Stock am Fenster zwei Plastikkübel mit eindeutigem grünen Inhalt, umringt von kleinen abgeschnittenen Tetrapacks, aus denen der Nachwuchs die Blätter der Sonne entgegenstreckt. Auf unser Fachsimpeln hin erscheint ein vollbärtiges Studentengesicht am Fenster – ob es hier keine Probleme mit der Polizei gäbe? Bis jetzt nicht, meint es. Wir wünschen gute Ernte und ziehen weiter. Gleich ums Eck treffen wir auf einige Gitanos, die Straßenmusik machen. Das heißt, im Grunde singen und spielen sie die Bulerías und Flamencos hauptsächlich für sich, das Geld, das in das Schachterl wandert wird in unregelmäßigen Abständen fürs Bierkaufen verwendet. Wir bleiben eine Weile, das Bier macht die Runde und irgendwann auch der Joint aus feinstem „Hachís“. Auf dem Weg zurück zum Auto treffen wir an einer Hausecke auf einen jungen Mann, der in der hier typischen Haltung im Stehen baut: auf dem Oberschenkel (hier im Süden muss man schon sehr gut sein, wenn man jemanden mit seinem Können beeindrucken will). In Castellón habe ich mich mit Dr. Juan Carlos Usó verabredet, dessen Dissertation über Hanf in Spanien mir bei meiner

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren

eigenen Arbeit sehr geholfen hat. Bei den landesüblichen Insignien der Gastfreundschaft, Cola, Bier, Knabbereien und Bauzeug, erzählt er mir von der ersten Unterredung mit seinem betreuenden Professor an der Uni in Madrid, Antonio Escohotado, seines Zeichens Verfasser des nationalen Standardwerkes „Die Geschichte der Drogen“: die beiden gaben sich erst mal eine Runde Ketamin, bevor es ans Arbeiten ging. In Katalonien treffen wir Christina. Als Seemannsbraut ist sie oft monatelang alleine zu Hause und als Hausfrau hat sie dabei genügend Zeit, um sich um ihre Pflanzen auf der Dachterrasse zu kümmern. Dort wachsen sie in den Himmel – denn es sind, untypisch für Spanien, auch einige Sativa dabei – und den Nachbarn ist das herzlich egal. Mit dem Verkauf des Grases verdient sie ihr eigenes Geld. Wobei einem als an mitteleuropäische Preise gewöhnten Menschen der Preis von zwei Euro pro Gramm die Tränen in die Augen treibt. In Barcelona bin ich in der Redaktion der spanischen Hanfzeitung „El Cáñamo“ mit Xaquín verabredet. Schon beim Eintreten bemerke ich den eindeutigen Geruch, der über allem in der Luft zu schweben scheint. Er hat noch etwas zu erledigen, bittet mich, in seinem Büro zu warten, meint mit einer für Nicht-Südländer unnachahmlichen Selbstverständlichkeit, ob ich mir in der Zwischenzeit einen bauen will und schiebt mir das Schachterl über den Tisch zu. Nahe der französischen Grenze leben Martí und Rosa. Wir kennen uns gerade mal ein paar Stunden und schon sind wir bei ihnen zu Hause zum Essen eingeladen. Auch Martí ist Hobby-Gärtner, und zum Abschied drückt er uns einen Gefrierbeutel voller Hirngrün in die Hand. In praktisch jedem Tabakladen, Wohnladen, Modeshop, Versandhaus oder Verkaufsstand finden sich Accessoires mit Hanfblattverzierung, vom Feuerzeug über Taschen bis zu Tischlampen. Egal wohin man geht, egal mit wem man spricht – in Spanien ist Hanf allgegenwärtig, quer durch alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen. So allgegenwärtig und offensichtlich, dass man manchmal glatt vergessen könnte, dass es auch hier immer noch illegalisiert ist. Immer wieder ist hier im Unterschied zum nördlicheren Europa der starke Einfluss der muslimischen Hanfkultur spürbar, Grund für den so viel entspannteren Umgang mit der Pflanze, und das generationenübergreifend. Uns bleibt die Hoffnung, dass es irgendwann einmal in ganz Europa so sein wird, oder vielleicht sogar noch besser. Mit den Worten David Bispals, erfolgreicher Teilnehmer des nationalen TV-Gesangsspektakels „Operación Triunfo“ und damit in aller Ohren: „Ave Maria, cuando seas mía“. Claudia Grehslehner


19 fun+action Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben! Für diese Ausgabe haben wir ein paar Kartenspiele getestet. Die sind klein in der Verpackung und „Wo ist Jack the Ripper” passt in jede Hosentasche. Also genau das Richtige fürs kleine Reisegepäck. „KISMET“ aus dem Hause „Abacus“ ist was für die nächste Klassenfahrt, wer auf Farbensammeln steht, sollte einen Blick auf „Coloretto“ werfen und aus dem kleinen Verlag „spiel-O-lution“ stammt „Lecker Darwinismus“. Ein Spiel, das seinem Namen alle Ehre macht. Und wer gerne „Mensch ärgere dich nicht“ spielt, kann sein Glück mit „In 80 Karten um die Welt“ versuchen.

Spielsucht

KISMET

„KISMET“ Drei Würfel und ein Haufen kleiner Karten mit Zahlen drauf, das ist das gesamte Spielmaterial von „KISMET“. Drei bis acht Mitspieler versuchen schnell aus den Augen von zwei der drei Würfel die Summe zu bilden, diese auf den elf ausgelegten Karten wiederzufinden und mit der Hand die Karte abzudecken. Beispiel: Die Würfel zeigen ’ne Zwei, ’ne Vier und ’ne Sechs. Folglich sind mögliche Summen die Sechs (2+4), die Acht (2+6) und die Zehn (4+6). Hat man sich nicht verzählt, kriegt man die Karte. Wer am Ende die meisten Punkte auf seinen Karten hat, gewinnt. Da das alles gleichzeitig passiert, sollte das bei acht Leuten ein ganz schönes „Ich hau dir auf die Hände, Kleines“ werden. Ein sehr einfaches Spiel und wer auf Kontakt aus ist, wird auf seine Kosten kommen . . . (Mit Spielvariante, wo es darum geht möglichst wenig Minuspunkte zu machen)

Autor: Wolfgang Panning Verlag: ABACUSSPIELE Spieler: 3 bis 8 Alter: ab 8 Jahren Dauer: etwa 15 Min. Kosten: ca. 5 Euro

„Coloretto“ Drei bis fünf Spieler sammeln Karten verschiedener Farben. Allerdings bringen am Spielende nur drei von sieben möglichen Farben Pluspunkte, die anderen Minuspunkte. Das Spiel verläuft in Runden, in denen man vom Kartenstapel eine Karte zieht und diese auf so genannte Reihenkarten (pro Spieler eine) legt. An jeder Reihenkarte dürfen bis zu drei Karten liegen. Sobald eine Karte auf einer Reihenkarte liegt, darf der aktuelle Spieler diese aufnehmen und damit seine Runde beenden. Man kann allerdings auch warten, um dadurch mehr und vielleicht bessere Karten zu bekommen. Der Reiz des Spiels liegt darin, in welche Reihe Karten gelegt werden und wann man sich für welche Reihe entscheidet. Bonuskarten machen die Entscheidung noch s c h w i e r i g e r, d a f ü r d a s S p i e l n o c h s p a n n e n d e r. „Coloretto“ ist ein schönes Spiel für zuhause wie unterwegs und mit einer Spielzeit von 30 Minuten auch angenehm schnell zu spielen. Werdet nicht farbenblind!

„Wo ist Jack the Ripper” 66 Spielkarten und eine Spielanleitung in einer zigarettenschachtelgroßen Verpackung reichen für das Spiel „Wo ist Jack the Ripper“ vollkommen aus. Zwei bis fünf Reporter versuchen im London des Jahres 1888 eine bestimmte Anzahl von Beweisen, Zeugen und Nachforschungen (Recherchekarten) zu finden, um als erster eine Story zu drucken. Wer am Schluss mit seinen Storys die meisten Punkte gemacht hat, darf sich „Reporter des Jahres 1888“ nennen. Im Detail: Jeder erhält vier Recherchekarten, und eine Aktionskarte, die die Pläne der anderen in der Regel über den Haufen werfen. Das Besondere ist, dass man höchstens sechs Recherchekarten und zwei Aktionskarten haben darf. Um eine Story drucken zu können, müssen die dafür notwendigen Recherchekarten offen vor einem liegen. Pro Zug darf man zwei Recherchen durchführen und muss eine Aktion machen.. Und alle sind immer hinter der gleichen Story her. Also ein nettes kleines Spiel gegeneinander, wo die Aktionskarte „Druckmaschine defekt“ einem die schon sicher gedruckte Story zunichte machen kann.

Berlins optisch schönste Wortband

Coloretto Autor: Michael Schacht Verlag: ABACUSSPIELE Spieler: 3 bis 5 Alter: ab 8 Jahren Dauer: etwa 30 Minuten Kosten: ca. 5 Euro

Wo ist Jack the Ripper Aus dem gleichen Hause stammt das Spiel

die Maulhalde

Autor: Anja und Patrick Menon Verlag: Krimsus (Krimskrams Kiste) Spieler: 2 bis 5 Alter: ab 10 Jahren Dauer: etwa 45 bis 60 Min. Kosten: ca. 7 Euro

In 80 Karten um die Welt Autor: Ralf Sandfuchs Verlag: Krimsus (Krimskrams Kiste) Spieler: 3 bis 4 Alter: ab 10 Jahren Dauer: etwa 45 bis 60 Min. Kosten: ca. 8 Euro

Lecker Darwinismus Autor: spiel-O-lution (Jörg Gieseler) Comix: Janos Verlag: spiel-O-lution Spieler: 2 bis 5 (am besten aber 3 bis 4) Alter: ab 12 Jahren Dauer: etwa 30 Min. Kosten: ca. 8 Euro

Die Jeschichte vom Aquariumkopp Die eene Nacht erwachte ick, aus eenem bösen Traum, der war so blöd, da dachte ick, den gloobta mir wohl kaum. Meen Kopp war een Aquarium, ihr glotzt in ditt hinein, ick mach zwar keen Trara darum, doch fand ick ditt jemein. Der eene kiekt und fragt janz keck, watt isn ditt fürn Teil? Ick kiek zurück, ditt hatt keen Zweck, dann sag ick: Ick finds jeil. Watt hätt ick sonst ooch sagn solln, bei so n Affenkopp, ick denk nur: der soll sich ma trolln, sonst werd ick kurz ma grob. Ick rüttel und schüttel, mit all meene Mittel, verkippe vom Wasser n jutet Drittel. Dann jinget weita, war ja klar, ditt war nich ausjestanden, zwee Drittel noch im Kopp, wo’s war an Wasser blieb vorhanden. Ick fühlte mich n bissel leer, muss ick hier ma jestehn, doch trotzdem war meen Kopp so schwer als hätt ick davon zehn. Ditt Wasser grün und stinkich iss, mit olle Wasserpflanzen und dann hier vorne, dieser Riss, die Krönung is vom Janzen. Dann kloppt et nochma, eener fragt, bevor ick weeß von wo, ob Wasserwechsel mir behagt, ick sach nur: Sowieso. Ick rüttel und schüttel, mit all meene Mittel, verkipp nu vom Wasser n weiteret Drittel.

„In 80 Karten um die Welt“ Zu Spielbeginn erhält bei diesem Rennspiel für drei bis vier Spieler jeder ein dampfgetriebenes Fahrzeug mit Kessel, der die Spielaktionen anzeigt. Danach werden Landschaftskarten wie Wüste, Gebirge oder Meer im Kreis ausgelegt, wobei jeder Spieler eine eigene Start-/Ziel-Karte hat. Auf allen Landschaftskarten gibt es ein Basislager. Nur dort kann man Veränderungen an seinem Fahrzeug vornehmen. Dazu gehören Waffen, verschiedene Antriebe oder Personal. Dann geht es los. Das Wichtigste im Spiel ist, immer genügend Druck auf dem Kessel zu haben, denn der bestimmt die Anzahl der Aktionen. Da heißt es fleißig Kohlen schippen. Zusätzlich versalzen oder versüßen noch ein Haufen Ereignis- und Aktionskarten das Rennen. Insgesamt ist „In 80 Karten um die Welt“ ein schönes Spiel, allerdings sollte man es unbedingt zu viert spielen, da es zu dritt unausgewogen ist. Als weiterer kleiner Kritikpunkt fällt die mit bis zu zwei Stunden sehr lange Spielzeit auf, aber wem das nichts ausmacht, erhält für kleines Geld ein sehr umfangreiches und auch spannendes Rennspiel. Und zu guter Letzt noch ein Spiel aus einem sehr kleinen, um nicht zu sagen winzigen Spieleverlag. Ist doch folgendes Spiel das bisher einzige von „spiel-O-lution“.

„Lecker Darwinismus“ Zu Beginn des Spiels erhält jeder sechs Karten. Dann heißt es eine Karte ziehen, versuchen einen Drilling einer Kategorie (z. B. Terror) vor sich hinzulegen. Dabei müssen die drei Spielkarten entweder gleich (z. B. IRA – IRA – IRA) oder verschieden (z. B. IRA – CIA – Der Islam) sein. Sind es drei gleiche, darf man diese sofort in den eigenen Ablagestapel packen. Besteht der Drilling aus verschiedenen Karten, können die Mitspieler versuchen diese zu klauen und selbst abzulegen. Und zwar mit Aktionskarten. Dabei gilt: Die Staatsmacht bringt das Volk zum Wahnsinn, die Politik unterdrückt die Staatsmacht. Terror ist das einzige Mittel gegen Politik. Die USA will den Terror abschaffen und nur die Außerirdischen oder das Volk können sich gegen die USA durchsetzen. Am Ende des Zuges wird dann die Kartenhand wieder auf sechs aufgefüllt und der nächste ist dran. Sobald der Kartenstapel aufgebraucht ist, ist das Spiel vorbei und dann heißt es Punkte zählen. Das Volk bringt gerade mal einen Punkt, die USA hingegen fünf, der Rest reiht sich dazwischen ein. Bei diesem Spiel kann es schon mal vorkommen, dass man zu gar nix kommt, aber so ist es halt, wenn es heißt: „Der Stärkere frisst den Schwächeren.”

Jedankenfische schwimmen bäuchlings anne Oberfläche, wobei da überall so Zeuch hings, der Grund für Fischis Schwäche. Ick weeß nu nich ma mehr jenau wie ick eigentlich heiße, die andern finden mich voll schau, ick find die andern Scheiße. Und eener sacht mir vor de Stirn, da musste wohl no üben, wie man zurecht kommt ohne Hirn, da fischste wohl im Trüben. Da jeht mir glatt die Pumpe aus, nur noch n mattet Zischen, und eena zieht n Stecka raus, ick jeh nichma dazwischen. Ick rüttel und schüttel mit all meene Mittel, da plempert an Boden ditt letzte Drittel. Watt soll ick mit n Wasserkopp, der nich ma eena is? Ditt is doch nur n krasser Flopp, ja fast ne Art Beschiss! Ne trübe Plärre, fingerbreit, no übern Boden schäumt, ick wünschte mir nur eens zur Zeit, ick hätte ditt jeträumt. Ick recke und strecke, und zieh anne Decke, und dann werd ick wach als Wasserschnecke. Und die Moral vonne Jeschicht is ooch nich zu verachten: Wir sinn n Stück vom Janzen, nicht, so wie wa bisher dachten.


20 fun+action

Hanf Journal im Land der Wohnwagen

Kronkel @ Nijmegen >> Das große Finale

Kronkel Nijmegen Vlaamse Gas 26-36 6511 HR Nijmegen Tel. +31 24-324 09 09 www.kronkel.nl info@kronkel.nl Öffnungszeiten: Mo-Mi: 11:00-0:00 Do-Sa: 11:00-1:00 So: 12:00-0:00 Am Abend landen wir im Osten von Holland - in Nijmegen, der letzten Station unserer Reise durch die niederländischen Coffee Shops. Es ist die älteste Stadt in Holland, mit einer Geschichte von mehr als 5.000 Jahren. Wenn man das Richtige geraucht hat, kann man immer noch die Römer durch die Strassen marschieren sehen. Wenn du sie nicht siehst, besuch sie doch im örtlichen Museum. - Im City Park-Hotel eingecheckt, machen wir noch einen Spaziergang durch das schöne Cannabis-freundliche Städtchen und schauen schließlich beim „Kronkel“ vorbei. Der „Kronkel“ ist ein geräumiger, gemütlicher und sauberer Shop, der wie ein Jugendzentrum wirkt, jedes Jahr umdekoriert wird und in dem man auch essen kann. Es gibt einen seperaten Spieleraum mit zwei Poolund zwei Fußballtischen. Hinten steht - von der Mutter des Besitzers - ein Kamin mit offenem Feuer. Die Gäste spielen Billard oder surfen kostenlos im Internet, vergnügen sich vorne auf 75 Sitzplätzen und essen bei souliger Funkmusik zu Abend. Im Sommer ist auch der Garten geöffnet. Im Dezember 1985 wurde der Laden renoviert und im Mai 1986 eröffnet. Früher gab es hier ein kriminelles Umfeld, da die Jugend auf einen einzigen Platz konzentriert war, doch mittlerweile arbeiten Coffee Shop, Behörden und Polizei besser zusammen. 25 Angestellte - davon 14 feste - arbeiten in dem buntgemischten Laden, der sich meist ab 12 Uhr füllt. Alle Einkäufe werden gewogen und mit Hilfe eines Computers registriert, wobei auch der Kundenrabatt ermittelt wird. Da ein Coffee Shop nicht mehr als 500 Gramm an Schmauchwerk vorrätig haben darf, erscheint bei Überschreitung dieses Limits im Display eine Warnung. Auch die erlaubten fünf Gramm pro Person werden durch diese Automatisierung ermittelt. Und zum Verpacken der süßen Ware gibt es Zip-Bags mit dem „Kronkel“-Logo, die aber keinen Hinweis auf einen Coffee Shop geben. Alle drei oder vier Monate zeigt hier ein anderer Künstler seine Werke. Außerdem besitzt der Laden eine nette Kunstsammlung. - Der „Kronkel“ hat 364 Tage im Jahr offen und am 1. Januar trifft man sich hier zum Katerfrühstück. Das Essen ist international, wie beispielsweise aus Tschechien und Marokko. Durch die Spacemiles-Karte gibt es Ermäßigung auf das Essen und Getränke sind dadurch teilweise umsonst, was diesen Coffee Shop natürlich auch sehr beliebt macht. Nach einem Einkauf für die Rückfahrt steigen wir in die Kiste und fahren zurück nach Berlin. Zu Hause angekommen, freue mich über meine süße Katze Taxi, die mich sehnsüchtig anschnurrt. Und um Mitternacht falle ich erschöpft in mein Bett und hoffe, ihr hattet mit meinen Berichten genau so viel Spaß wie ich auf dieser Reise. Danke, Dirk! Tour: Dirk Rehahn & Roland Grieshammer Text: Roland Grieshammer


21 fun+action Das Eckthema Vorsicht: Zerstört dein Leben!

Die Hanfberatung im Hanf Journal

>>Erste Hilfe für Kiffer

Der Sommer rückt näher, die Urlaubslust steigt und Fragen zu Holland sprengen unsere Mailboxen. Kascha wusste wie immer Rat und half so geht es eben ging. Zwar wurde sie diesen Monat auch mal auf dem kalten Fuß erwischt . . . aber wir können eben nur dazulernen. Auch noch was unklar bei dir? Na, Kascha kriegt’s sicher raus, einfach an hanfberatung@hanfjournal.de mailen und glücklich werden.

die behaupten, dir gegen Vorkasse was zu besorgen. Die verschwinden mit dem Geld durch die Hintertür. Auch die „Coke? Crack? Ecstasy?“-Typen sind keine entspannten Freunde, besser Finger weg. Außer solchen Betrugsversuchen, gepanschten Straßenpillen und Taschen-/Fahrraddiebstahl gibt es in Amsterdam eigentlich keine Kriminalität, mit der man als Tourist in Kontakt kommt. Wenn man einigermaßen aufpasst, wo man lang läuft, kann einem eigentlich nichts passieren.

Robert (16) aus Berlin fragt: „High Kascha, du weißt doch immer so viel, da kannst du mir sicher auch helfen. Ich will mit ein paar Freunden im Sommer in Amsterdam zelten. Dass da immer alles übervoll ist, ist klar, aber ’ne Unterkunft finden wir schon. Wie sieht’s denn aber so mit Smoke aus in Amsterdam? Kriegt man das echt an jeder Straßenecke? Und kann man den Leuten vertrauen oder rollen die einen auch mal, also auch so im Shop? Wie ist das eigentlich in Amsterdam überhaupt so mit Kriminalität? Ich meine, wenn man da so verplant die Grachten langspaziert, hat man da was zu befürchten nachts?“

Viel Spaß jedenfalls und verpasse nicht: Den Vondelpark, das Hanf-Museum, Fahrräder ausleihen und damit rumfahren, Pannekoekjes . . . Ach ja und auf Seite 20 im Hanf Journal findest du immer eine Vorstellung eines Coffee Shops, diesen Monat das „Kronkel“ – und unter www.hanfjournal.de findest du die alten Coffee Shop-Präsentationen . . . schau doch einfach mal nach.“ Tim (15) aus Remseck hat auch eine Frage: „Hallo Kascha, was passiert eigentlich mit den Blutsaugern (z. B. Stechmücke, Zecke . . .) wenn sie unser Blut trinken? Werden sie dann auch high?“ Kascha versucht zu antworten: „Hey Tim, da hast du mir ja eine krasse Frage gestellt. Dementsprechend habe ich auch lange geforscht und recherchiert und kann dir leider trotzdem keine genaue Antwort geben.

Kascha gibt Antworten: „Hey Robert, Amsterdam ist immer eine Reise wert. Zelten ist auch eine gute Idee, ist glaube ich die preiswerteste Variante. Ganz billig ist es trotzdem nicht, aber dafür ganz schön voll. Nehmt auf jeden Fall einen Regenschirm mit, ich habe noch keine Woche ohne Regen in A’dam erlebt und man will ja nicht, dass die Blättchen nass werden, wenn man beim Chillen im Vondelpark von einem Schauer überrascht wird. Nun zum Wesentlichen: Coffee Shops gibt es an jeder Ecke. In den meisten wird nach dem Ausweis gefragt, man darf erst ab 18 rein. Da hilft auch kein Diskutieren, wenn der Inhaber erwischt wird, dass Minderjährige bei ihm kaufen, ist der Laden dicht. Wenn man was bekommt, ist es korrekte Ware und mit Sicherheit besser als das, was du gewohnt bist. Dementsprechend vorsichtig solltest du da rangehen. Aus dem Ausweisdilemma schlagen zwielichtige Typen Profit,

Workaholic

Ein empfehlenswerter Reiseführer („Cool Guide to Amsterdam“) beschreibt außerdem: „Try not to look like a total space cadet“. Das ist der Hinweis für Amsterdam schlechthin, auch wenn man mit 50 cm hohem grünem Spitzhut, langem türkisfarbenem Mantel, roter Sonnenbrille mit Riesengläsern und High Heels noch nicht mal schief angeguckt werden würde, wirft es doch ein merkwürdiges Bild auf uns Deutsche, die manchen (älteren) Holländern noch in schlechter Erinnerung sind. Außerdem: Wer mit knallroten Augen im Stehen einschläft, passt weniger auf seine Taschen auf. Taschendiebe wissen das.

Folgendes erst einmal zur Erklärung: Damit ein Lebewesen von THC „high“ werden kann, muss es erst einmal entsprechende Rezeptoren im Gehirn haben. Diese heißen Anandamidrezeptoren, weil das körpereigene Hormon Anandamid (ein so genanntes Endocannabioid) dort normalerweise andockt, z. B. wenn wir uns gerade besonders glücklich fühlen. Das zeigt dann auch ähnliche Auswirkungen wie Kiffen. Wenn diese Rezeptoren nicht da sind, kann das Gehirn mit dem THC nichts anfangen und dementsprechend wirkt es nicht, man wird nicht „high“. Wenn Blutsauger wie Mücken oder Zecken also solche Rezeptoren haben, können sie theoretisch tatsächlich high werden, auch von unserem Blut, vorausgesetzt sie trinken genug davon. Wenn nicht, dann nicht. Ich konnte nirgends Hinweise auf solche Rezeptoren bei Insekten finden, allerdings auch nicht das Gegenteil. Also blieb nur der Selbstversuch. In den Niederlanden, wo es legal ist, konsumierte ich genügend Cannabis, um von einer ausreichenden Konzentration in meinem Blut ausgehen zu können. Mehrere Mücken ließen sich zum Zwecke des Blutsaugens nieder, um sicher zu gehen, pustete ich sie zusätzlich mit Rauch an. Allerdings bin ich auch aus diesem Experiment nicht viel schlauer geworden, dafür war es lustig. Ich hoffe, ich konnte dir trotzdem helfen. Ich hab’ die Frage auch mal an Dr. Franjo Grothenhermen weitergeleitet, vielleicht weiß der noch mehr und klärt uns dann in seiner Rubrik „Klüger werden mit dem Hanf Journal“ darüber auf.“ Phil (19) aus Hamburg möchte wissen: „Hi Kascha, angenommen man will mal nach Venlo oder so zum „Einkaufen“ fahren, wie ist da so das Risiko? Zum Beispiel mit Auto oder mit dem Zug? Holland hat doch das Schengener Abkommen unterzeichnet, sodass da keine Grenzkontrollen sind, oder? Was passiert, wenn man erwischt wird?“ Kascha antwortet: „Hi Phil, in der Tat haben die Niederlande das Schengener Abkommen unterzeichnet. Dementsprechend kommt man oftmals über die Grenze ohne es zu merken, kein Zoll, keine Ausweiskontrollen. Da das natürlich den deutschen Prohibitionismus und alle Verbotsbestrebungen untergraben würde, arbeiten die deutschen mit den niederländischen Behörden zusammen und kontrollieren in den Zügen Passagiere und auf den Autobahnen stichprobenartig Autos, besonders solche, die vermutlich mit Kiffen irgendwie zu tun haben (verbeulter Golf II mit langhaarigen Hippies usw.). Angeblich teilen grenznahe Coffee Shops den deutschen Behörden sogar Autonummern von Käufern mit, damit die Autobahnpolizei gezielt zugreifen kann. Dies scheint jedoch eher ein Gerücht deutscher Prohibitionisten als Realität zu sein. Spannende Reportagen auf deutschen Privatfernsehsendern dokumentieren ausführlich, wie die Grünen Engel in Uniform den Rechtsstaat gegen die bösen Schmuggler verteidigen. Wenn ihr nicht gerade bekifft am Steuer sitzt und nur eine kleine Menge, also drei bis vier Gramm, dabei habt, wird auch „Erwischtwerden“ kein wahnsinniges Nachspiel haben. Bei großen Mengen kann eine Anzeige wegen „Unerlaubter Einfuhr von Betäubungsmitteln“ eine Menge Ärger mit sich bringen. Wenn man kein Risiko eingehen will, gilt also weiterhin: Da rauchen, wo man es darf, und da wo man es nicht darf eben nicht.“



15 berlin

Und schuld sind nur die Russen! Hanf Journal-Partytest: Die grossstadtsurvivor auf der Fusion Dass das Paradies auf Dauer nicht funktionieren würde, merkt man spätestens am dritten Tag an den zugekackten Gehwegen). Doch ein Jahr haben nun kleine Elfen Zeit, die Kacke wegzuräumen und sich wieder viele kleine, filmige und wunderliche Dinge auszudenken. So mag zwar der eine den Lichterwald vermisst haben oder auch vom Freakfrachter enttäuscht gewesen sein, so freute sich der andere über den neuen Feuerring, den Zauberwald oder die vielen Monde des Stückchens Erde. Einige freuten sich auch einfach über sich selbst. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

Es war einmal ein kleines Stück Erde im mecklenburgvorpommerschen Hinterland. Dort wohnten die Einwohner mehrerer kleiner Dörfer glücklich und bescheiden, bis eines Tages die Russen kamen. Diese kommunistischen Gesellen mochten gerade dieses Gebiet besonders gerne, weshalb sie runde Hänge bauten und mit Atomraketen dieses besagte Stück Erde schützten. Doch das wurde den Russen irgendwann zu blöd. Deshalb sind sie wieder gegangen, haben aber freundlicherweise die Hangars, das Stückchen Erde und den Kommunismus dagelassen. Das freute die Post-Hippies sehr, die einige Jahre später dieses nette Stückchen Land für sich beanspruchten. Dass es etwas Mystisches in sich hatte, merkten sie sofort und sie blickten in die Zukunft und sahen staubige Tanzflächen und johlende Menschen.

Heute gehört ihnen dieses Stückchen Land und keiner der Anwohner, die beim Anblick der alljährlich anrückenden Freaks gerne mal etwas erschreckt aussehen, kann mehr etwas gegen dessen viertägige Besetzung unternehmen. Was dieses Land nun ist? Nun, hier streiten sich die Geister. Die einen behaupten inständig, es wäre eine neue Galaxie. Astronauten würden mit einer überdimensionalen Rakete ins All starten. Doch auch andere Gerüchte, es wäre ein kleines gallisches Dorf oder es sei wirklich das Auenland, halten sich inständig. Nach eingehender Untersuchung konnten wir jedoch feststellen, dass wir es auch nicht wissen. Dieses Land ist bevölkert von merkwürdigen Gestalten: Zwerge und Riesen, Engel und Teufel, Drachen und Ritter und natürlich Freaks, noch krasseren Freaks und grossstadsurvivorn. Die Bewohner dieses Landes wohnen in kleinen knubbelförmigen Gebilden, die sich mit Eisennägeln im Boden festkrallen. Bis zum Horizont erstrecken sich diese Wohnblasen. Manche Bewohner schlafen auch in ihren Autos und Bussen und manche schlafen einfach überhaupt nicht.

Verwirrend war dieses Land – wir können gar nicht sagen wie. Denn als eclipse das E wieder fand, war es tatsächlich nur noch ein Buchstabe.

Um dies zu schaffen, trinken sie so viel Kaffee, dass man fast denken könnte, sie hätten Drogen konsumiert. Doch wieder zurück zum Schlafen. Die Knubbel, in denen sie wohnen, sind nicht wirklich groß, die Betten darin nicht so bequem und hin und wieder kommt auch der Regen durch die Decke. Doch das nennen diese Wesen, dann einfach nur „naturverbunden“ und freuen sich tierisch drüber, in einer Plastiktüte zu schlafen. Spätestens am vierten Tag ihres nur vier Tage langen Lebens (danach bemächtigt sich wieder ein unheimlich spießiger Geist ihrer Körper und zwingt sie dazu, fünf Tage die Woche einer geregelten Beschäftigung nachzugehen) stinken diese Wesen unheimlich stark nach einer Mischung aus allem, was verwesen kann. Aber das macht ihnen selbst nichts aus. Ihr Geruchssinn ist, ebenso wie der Sehsinn und das Gehör, extrem unempfindlich. Deshalb sind überall auf dem Gelände schwarze Türme aufgebaut, die unaufhörlich mächtige Basswellen über das Gelände schicken und den nebelsichtigen Bewohnern damit eine gewisse Orientierung ermöglichen. Prinzipiell scheinen diese Wesen eher auf auditive Signale zu reagieren als auf optische. So kann es oft vorkommen, dass zwei Wesen zwei Stunden nebeneinander stehen und sich nicht bemerken. Geleitet von den durchdringenden Bassweisern, wuseln diese Geschöpfe, die auch von manchen als Vier-Tages-Tanzer (für alle die den Witz nicht kapiert haben: Ein-Tags-Fliege) bezeichnet werden, durch das ganze Stück Erde, hopsen dabei, manche springen sogar – aber wieso? Na, es müssen wohl die übersphärischen Gutelaune-Wellen sein, die überall wie feine Nebelfäden über dem Gelände hängen. Zahlreiche Gutelaune-Eell-Empfänger sind unterwegs und offerieren ihre Beute überall, sodass niemand leer ausgehen muss. Aber es mag auch einfach die Atmosphäre sein. Denn im Auenland ist alles möglich und alles erlaubt. Es gibt nur die allernötigsten Regeln. Quasi wie im Paradies (übrigens:

Sehr oft kam es auch vor, das einen der Erinnerungssauger, der hoch auf einem Hangar thronte, mit seinem Laserstrahl erwischte und sämtliche Erinnerungen der letzten fünf Stunden auslöschte. Auch Menschen, die eine halbe Stunde lang nur drei Schritte nach rechts und nach links gingen, machten uns nicht gerade schlauer. Und viel zu schnell vorbei war’s natürlich wieder (woran vermutlich auch der Erinnerungssauger nicht ganz unschuldig war). Das schmeckt uns natürlich gar nicht. Aber wies ja so schön heißt: Nach der Fusion ist vor der Fusion. Ach ja, eines noch: Eigentlich durftet ihr das hier ja gar nicht lesen. Hochoffiziell wurde das Hanf Journal im Vorfeld des wahrscheinlich schönsten Festivals der Welt gebeten, von Berichterstattung abzusehen. Und tatsächlich: Wir waren brav. Unsere Leserschaft hatte keine Ahnung, dass es so was wie die Fusion überhaupt gibt. Anders als die der Raveline. Deren Hype bescherte uns vielleicht auch die ganzen Prolls und Raver. Aber wahrscheinlich haben das auch nur die Russen eingefädelt! Eure grossstadtsurvivor

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


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Wieder Freispruch wegen Cannabis als Medizin Berliner Richter halten derzeitige Regelung für verfassungswidrig

Betty Stürmer - HanfFlowers 23.7.04 - 22.08.04, im Hanfmuseum, Berlin - Eröffnung der Ausstellung: 23.07.2004, 18-20 Uhr „HanfFlowers“ ist eine Serie von Bildern, die sich ausschließlich mit dem Hanf-Blatt beschäftigen. Panorama-Ansichten von HanfBlättern, extreme Vergrößerungen und Ausschnitte, Flächen, die Hanf-Netze bilden. Die Hanf-Blätter treffen in allen möglichen Farben aufeinander und kommunizieren zu einer Art Hanf-Pop. (Betty Stürmer) Stilisiert zur Ikone hat das siebenblättrige Hanf-Blatt dem vierblättrigen Kleeblatt längst den Rang abgelaufen. Das Hanf-Blatt steht für love & peace, linke Kultur, ökologisches Bewusstsein, Traum und Rausch und ist für viele noch heute ein Reiz-Symbol.

Kurz vor Redaktionsschluss trudelte folgende Pressemitteilung in unserer Redaktion ein. Da wir es nicht hätten besser sagen können, dokumentieren wir hier die Pressemitteilung des Deutschen HanfVerbandes (DHV): Das Amtsgericht Tiergarten in Berlin hat im April 2004 erneut einen Patienten frei gesprochen, der zur Linderung seiner Beschwerden Cannabis in größeren Mengen angebaut und besessen hatte. Der Betroffene geht erst jetzt mit dem Urteil an die Öffentlichkeit, da die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hat. Das ist der dritte derartige Fall, der bundesweit bekannt wird. Im Juli 2003 wurde beim Amtsgericht Mannheim ein Patient mit Multipler Sklerose freigesprochen. Gegen dieses Urteil legte die Anklage Revision ein. Der zweite bisher bekannte Fall stammt ebenfalls vom Amtsgericht Tiergarten. Es erlaubte im November 2003 einem Morbus-Crohn-Patienten den Anbau einiger Cannabis-Pflanzen. Dieses Urteil ist rechtskräftig. Mit dem nun bekannt gewordenen Urteil zeichnet sich ein Trend in der Rechtsprechung zugunsten von Cannabis als Medizin ab. Das allein gibt dem Urteil schon erhebliche Bedeutung. Dazu kommt, dass nun zum ersten Mal ein relativ diffuses Krankheitsbild mit Cannabis behandelt werden darf. Der Betroffene nutzt Cannabis gegen Schmerzen, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Depressionen. Es gebe in dem konkreten Fall keine brauchbare Alternative zu Hanf. Auch das macht das Urteil zu einem Meilenstein. Das Gericht gestand dem Angeklagten einen rechtfertigenden Notstand zu, sodass die Tat nicht rechtswidrig sei. Das Betäubungsmittelgesetz habe den Zweck, die Volksgesundheit zu schützen. Diese sei im vorliegenden Fall aber nicht gefährdet. Derzeit gibt es in Deutschland keine legale Möglichkeit, als Patient natürliches Cannabis zu medizinischen Zwecken zu nutzen. Dafür notwendige Genehmigungen werden regelmäßig abgelehnt. Lediglich Medikamente mit dem Hanfwirkstoff THC sind erhältlich. Sie sind aber sehr teuer und werden von den Krankenkassen meist nicht übernommen. So bleibt vielen Betroffenen lediglich die Möglichkeit, vor Gericht zu ziehen. Das Amtsgericht Tiergarten weist in seinem Urteil eindringlich darauf hin, dass es diesen derzeitigen Umgang mit Cannabis als Medizin für verfassungswidrig hält! Pressemitteilung des Deutschen HanfVerbandes

Bob Marley trug es auf bedruckten T-Shirts, Deutschlands Stachelschwein Wolfgang Neuss hisste die Hanf-Flagge und das Berliner HanfMuseum führt es im Firmenlogo. Mit ihren neuen Hanf-Bildern hat die Künstlerin Betty Stürmer der magischen Pflanze einen Platz in der Kunstwelt geschaffen. Schon 1995 verwendete die Multimedia-Artistin das HanfMotiv in ihren „fashion news“, in den Jahren 1996 bis 2000 hat sie Hanf musikalisch thematisiert: mit ihrem Performance-PartyHappening „DJ Everybody“ mixte sie in Berlin Reggae, Rap und Ragga. Dass Betty Stürmer das Thema Hanf nun visuell wieder aufgreift, ist vordergründig der eleganten, gezackten Blattform jener Pflanze zu verdanken, einer der höchstentwickelten unserer Erde. Betty Stürmer arbeitet mit den grafischen Möglichkeiten, die die siebengezackten Blätter der Cannabis sativa hergeben. Feinheit und Eleganz schwingt in den Bildern, fächerartig greifen die Blätter in den Raum, und bei näherer Betrachtung fangen die sich überlappenden Blätter an zu flirren wie im Gegenlicht. Betty Stürmer nimmt dem Thema Hanf & Drogenpolitik die Schwere und man wünscht sich angesichts des mühseligen, schleppenden Prozesses der Legalisierung von Haschisch, dass

Stürmers Hanf-Bilder bald die Büros der Bonner BundesOpiumstelle schmücken. Vielleicht erleichtert die optische Wirkung der Arbeiten den Gesetzgebern das Fällen der längst überfälligen Entscheidung, schließlich haben die aus dem alten Heilkraut hergestellten Arzneimittel etwas Krampflösendes. Roland Grieshammer

Breite Zeiten in Berlin Berlin ist nicht nur das einzige Bundesland, in dem es politisch vorangeht, Berlin ist auch der Fleck in Deutschland, der enorm breite Zeiten vor sich hat. Mit der Hanfparade, der Entheovision 2 und der InterHanf finden drei große Events der Drogenszene direkt vor unseren Türen statt . . . und das Ganze noch in relativ kurzen Abständen. Für jeden interessierten Hanf Journal-Leser kommen bald glückliche Zeiten. Erst darf man mit erwarteten 20.000 Menschen am 14. August auf der Hanfparade für die Legalisierung von Cannabis und allen anderen Drogen demonstrieren. Dann hat man die einmalige Chance am 21. und 22. August 2004 im Audimax der Fachhochschule für Technik und Wissenschaft bekannte Forscher, Wissenschaftler und andere Kenner psychoativer Stoffe zu hören. Auf der Entheovision 2 wird es auch 2004 wieder viel Wissenswertes zu erfahren geben. Den Abschluss macht dann die erste Hanf-Messe in Berlin. Die InterHanf öffnet vom 10. bis zum 12. September 2004 ihre Tore im wohlbekannten Messegelände Berlin. Dort werdet ihr dann internationale Hanf-Firmen und die neusten Produkte rund um Cannabis bestaunen können.

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

mehr Infos unter www.hanfverband.de

Und da so viel in Berlin geboten wird und das Hanf Journal dies natürlich alles unterstützen will, gibt es gleichzeitig zu der Juli-Ausgabe wieder einmal eine Sonderausgabe zur Hanfparade. Darin findet ihr alles, was ihr zu der größten Legalisierungs-Demo in Europa wissen müsst. Wie die Route verläuft, welche Bands spielen, wer reden wird, wo man abends hingehen kann und was man auf keinen Fall in Berlin verpassen darf. Außerdem findet ihr auch noch einiges mehr zur Entheovision 2 und zur InterHanf. Also die großen Kiffereignisse in Berlin komplett in einem Heft. Also seid mit dabei, mischt euch ein und werdet aktiv! Damit Berlin immer breiter wird! www.hanfparade.de www.entheovision.de www.interhanf.de Werner Graf


17 berlin

TERMINE The Peepshows

Panteon Roccoco Date: 06.07.2004 Location: Kesselhaus Admission: 5,- Euro

Date: 05.07.2004 Location: Wild At Heart Admission: 7,- Euro

Die Peepshows sind aus Örebro. Ich glaub’ das liegt in Schweden und ich kann euch schon alle nörgeln hören, von wegen Schwedenhype und Hellacopters und so, und ja, Recht habt ihr, obwohl die Peepshows um einiges cooler aussehen und auch den Schweinerock-Faktor nicht so arg überspannen wie jene berühmten Kollegen! Im Gegenteil, der Einsatz einer Hammond-Orgel (kann auch ’ne Vox gewesen sein) gibt der ganzen Sache eher einen Sechziger-lastigen Sound! Jajaja, so Hives- oder Strokes-mäßig, aber nicht so garagig. Es ist mehr so Ramones treffen Prisoners treffen ACDC oder so. Auf jeden Fall gibt’s die Jungs auch nicht erst seit gestern, sondern seit 1996 und sie haben auch schon das ein oder andere Album (auf Sidekick/ Burning Heart) draußen. Ich habe die Herren vor ein paar Jahren mal im Wild At Heart hier im schönen Kreuzberg gesehen, und da haben sie gerockt wie zweiundzwanzig Säue! www.burningheart.com

The Turbo AC’s

„Ay, caramba carajo olé!“ Groß, großartig, PANTEÓN ROCOCÓ! Einfach einmalig, wie diese elfköpfige Mega-Band aus der Hauptstadt Mexikos ganz und gar lateinamerikanisch, leidenschaftlich, rhythmisch beseelt punkt, rockt, skankt und rumspringt, als gelte es, irgendeinen aztekischen Regengott zu beschwören. Zweimal waren sie jetzt schon in ganz Europa auf Tour. Haben die Massen begeistert und in ekstatische Verzückungen versetzt und doch blieb nach einem von Wadenkrämpfen und durch Schweißbäder gekennzeichneten Konzert eine gewisse latente Enttäuschung bei den Fans zurück. Man konnte die verdammte CD nirgendwo kaufen! Wo gibt’s denn sowas?! Aber das ist ab sofort anders: ÜBERSEE RECORDS hat die flehentlichen Bitten des europäischen Publikums erhört und bringt endlich das zweite Album mit dem Titel „Compañeros Musicales“ auf den Markt. Die ausgiebige Promo-Tour diesen Sommer dürfte nicht nur die große Fangemeinde der Compañeros jäh aus dem Sommerloch reißen! Eine Platte, die es sogar schafft im Mutterland der Raubkopie vergoldet zu werden, wird auch in hiesige Ohren gehen . . .

Date: 16.07.2004 Location: Wild At Heart Admission: 8,-Euro

Gegründet 1996, ist die dreifache New Yorker „international rock and roll machine“ in Deutschland fast schon zu Hause. Mit nunmehr vier Alben waren die Turbo AC’s nun schon fast sechsmal in Deutschland und spätestens mit ihrer „Automatic“-Tour 2003 haben Kevin Cole (git./vox.), Michael Dolan (bass) und Kevin Prunty (drums) die 500er-Grenze in den Clubs geknackt. Mit Sleazy Hot Rod Punk’n’Roll, gepaart mit intensiven Surf-Sounds und ehrlichen Texten, brauchten die Turbo AC’s nicht lange, um im heimischen CBGB’s schnell Respekt zu erringen. Das geeignete Label zu finden, ging nicht so schnell, so erschien jedes ihrer Alben bisher auf einem anderen. Mit Bitzcore nun scheinen sie endlich gelandet zu sein, doch Turbo gerast wird noch immer und hoffentlich auch noch oft in Deutschland! www.turboacs.com

www.uebersee-records.de Beginner Date: 18.07.2004 Location: Columbia Halle Admission: 18,- Euro

Cool oder wie der Hanseate sacht, derbe - die Beginner touren Deutschland! Mit „Blast Action Heroes“ meldeten sich die Beginner (das „Absolute“ wurde gestrichen) 2003 zurück und definierten das Genre neu. Nachdem sie mit „Fäule“, der ersten Blast Action-Single, bereits ein begeisterndes Gelübde auf den besser gelagerten Beginner-Sound abgelegt hatten, ist „Blast Action Heroes“ das entsprechende Full Length-Meisterwerk. Immer einen Tick sprachgewandter als die Konkurrenz, immer jenseits müder Klischees sind die „Blast Action Heroes“ so fernab, dass für sie eine neue Spielklasse in Sachen Deutscher HipHop erfunden werden müsste. Und während die rappende Restrepublik noch in tumben Gangsta-Attitüden und schlaffer R’n’B-Romantik rumdümpelt, wird bei den Beginnern feist & clever gefeiert. Also rennt mal hin und schaut sie euch an, die Kollegen! Erwartet viel, die Beginner halten es! www.beginner.de

d-science „jungle/drum&bass“

The Briefs

Date: Donnerstags ab 23 Uhr Location: Octopussy, Gürtelstr. 36, Friedrichshain Admission: 3,-

Was im Dezember 2003 in der Sterling Lounge begann, wird nun jeden Donnerstag im „Octopussy“ in die nächste Runde gehen. An der Grenze zu Lichtenberg wecken trübe Laternen, graue Häuser und verlassene Straßen Erinnerungen an die Zeit kurz nach der Wende. Wer die Baracke hinter dem Bauzaun gefunden hat, wird schon an der angeleuchteten Poseidon-Statue auf dem Dach erkennen, dass hier alles andere als der James Bond-Klassiker präsentiert wird. Hier im Outback von Friedrichshain geht es ab dem 1. Juli jede Woche incl. Strandbar & Outside Area – ausschließlich um spannende d-science-Thriller von Dextro & Roly, die an den Decks das komplette Spektrum tanzbarer Breakbeatz abdecken: Happy & Darkside Breakz der Oldskool-Ära 91-94, Jungle & und Hardsteppin’ Drum&Bass. Und für den ersten Monat hat sich das d-science-DJ-Team illustre Gäste - wie am 01. 07. Rockateer (Da Kee/Cryptonite), am 08. 07. Emisz & MC Mace (Recycle, Icon), am 15. 07. Flare 5 & Stranger (Basstion), am 22. 07. Geli Royal & Tarn (Nufonia Soundsystem), sowie am 29. 07. Dose D. & Wuzi Khan (Yum Yum / Klangkrieg) - eingeladen.

Date: 07.08.2004 Location: Archiv/Potsdam Admission: 8,- Euro

Eine meiner kontemporären (ha, Superwort!) Lieblingsbands! Krawattenpunk vom Feinsten, nicht nur was den Look, sondern vor allem auch was den Sound angeht. Als wenn’s wieder 1977 wär . . . Die vier Freaks aus Seattle sind live auch noch viel besser als auf ihren Scheiben „Hit After Hit“(Dirtnap) und „Off The Charts“(hierzulande auf Bitzcore erhältlich). Tja, und jetzt hat der gute Mutti sie uns wieder hergebookt! Ich versteh’s irgendwie nicht so richtig, aber auf jeden Fall sind die Herren Lance Romance (Bass), CB Mangler (singt, sammelt Vespas und Lambrettas und gibt als musikalischen Werdegang Skateboarding an), Steve E. Nix (spielt Gitarre und ist neunzehnmal verheiratet und geschieden –jetzt Single) und Daniel J. Travanti (auch Gitarre, hasst Pudding und Leute, die Lazarus heißen) in wechselnden Besetzungen - im Rahmen der „Mutti’s Little Monsters Tour“ – mit den Real McKenzies, der One Man Army und den Turbo AC’s unterwegs. www.thebriefs.com

www.d-science.net, www.octopussy-club.de

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 austria

Einmal gepopt nie mehr gestoppt

Newsflash: Cannabis gut gegen Insekten! In Bad Ischl (Oberösterreich) sollen CannabisPflanzen offiziell als Mittel zur Vertreibung von Insekten angeboten worden sein. Sie wurden unter der Bezeichnung „Gelsenschreck“ sogar in einem Flugblatt beworben. Gendarmen entdeckten diese Pflanzen zufällig und beschlagnahmten sie sofort. Nun werden sie auf ihren genauen THC-Gehalt (Drogenwirkstoff) untersucht. Dem Landesgericht Wels und der Bezirkshauptmannschaft Gmunden wurde eine Sachverhaltsdarstellung übermittelt. Das Geschäft in Bad Ischl wird von einem Vertreter beliefert, der _ nach Angaben des Filialleiters _ die CannabisPflanzen auch an andere Märkte in Österreich verkauft haben soll. Das Hanf Journal Austria bleibt für euch am Ball, ob Kiffen wirklich Insekten vertreibt.

Ein Kilo Marijuana pro Tag verkauft Laut Polizeiangaben müssen in einem Wiener-Cafe gigantische Umsätze gemacht worden sein. Rund ein Kilo Marijuana wurden im Schnitt am Tag verkauft. Allein die Mai-Einnahmen machten 321.620 Euro aus. Insgesamt soll die neunköpfige Bande in den vergangenen vier Jahren 1,5 Tonnen Cannabis im Wert von 15 Millionen Euro verkauft haben. „Den größten Umsatz, an den sich die Verdächtigen erinnern können, haben sie heuer am 1. Mai gemacht. Da sind auf einen Schlag rund 15.000 Euro zusammengekommen“, so ein Drogenfahnder zur Tageszeitung „Kurier“.

Unfall überführte Wiener Drogen-Pärchen Ziemlich viel Pech hatte ein Pärchen, welches Gras durch Österreich transportierte. In Döblin geraten die beiden in einen Unfall. Beamte des Verkehrsunfallkommandos (VUK) nahmen dabei die Daten auf und überprüften sie nachträglich per Computer. Hierbei stellte sich heraus, dass der Wagen ein zur Fahndung ausgeschriebenes Mietauto war. Die Beamten des VUK machten sich daraufhin mit Funkstreifenunterstützung auf den Weg zur Meldeadresse des Pärchens in Döbling. Bei der anstehenden Hausdurchsuchung flogen den Beamten fünf Kilo Gras buchstäblich um die Ohren. Die Durchsuchten wollten das Gras auf der Festfront des Hauses entsorgen, wo jedoch schon Beamten warteten. Bei der Hausdurchsuchung wurde noch zusätzlich ein Kilo Cannabis-Harz sowie rund 5.300 EcstasyPillen sichergestellt, die angeblich einem Holländer gehören. Dies wird jedoch noch von einem Gerichtsverfahren geprüft.

Alkopops sind auf dem Vormarsch. Sie schmecken süß, sehen witzig aus und die Werbung ist genau auf 14-Jährige zugeschnitten. Kein Wunder, dass immer mehr Jugendliche nun zur Droge Alkohol greifen. Für viele Kommunen und Bezirke in Österreich ist dies ein großes Problem. Das Hanf Journal hat einmal zwei Bezirke und ihre Probleme mit Alkopops genauer unter die Lupe genommen. Der Bezirk Gmünd – Kotzen vor der Clubtür Von Seiten der Anrainer einer Diskothek im Bezirk Gmünd gab es in letzter Zeit immer mehr Beschwerden. Die Lärmbelästigung durch den Club war das Eine, dass die besoffenen Jugendlichen auch noch vor ihre Türen gekotzt haben das Andere. Höhepunkt dieser Eskapaden war das Auffinden eines bewusstlosen Jugendlichen vor der besagten Diskothek. Diagnose: Alkoholvergiftung. Nicht, dass eine Alkoholvergiftung nicht schon in unserer Elterngeneration vorgekommen wäre. Nein, die Tat an sich ist nicht das Erschreckende, sondern die Tatsache, dass die „Opfer“ immer jünger und auch immer mehr werden. Die Politik findet im Bezirk Gmünd nur eine Antwort: stärkere Kontrollen. Und so setzte die Gendarmerie in Gmünd sogar Beamte in Zivil ein, um die Abgabe von Alkohol an Jugendliche zu unterbinden. „Seither ist die Situation unter Kontrolle. Aber das Lokal steht unter Beobachtung“, teilte der Gendarmeriechef mit. Wer aber in Gmünd durch die Kneipen zieht merkt schnell, dass faktisch der Alkohol trotzdem an die Jugendlichen ausgeschenkt wird. Es ist einfach schwer nachzuweisen, wo ein besoffener Jugendlicher seine Droge her hat. Nichts desto trotz will die Gendarmerie in Gmünd nicht aufgeben und kündigt schon mal Schwerpunktaktionen an. Stadt Horn – Zuckerbrot und Peitsche Nachdem in der Stadt Horn zwei Jugendliche wegen Drogen ums Leben gekommen sind, beschäftigte die Stadt einen Streetworker, der permanent vor Ort sein sollte. Auch die Exekutive wurde aktiver. Seit Juni führt diese verstärkt Kontrollen in Bezug auf Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz durch. Das alkoholisierte Treiben von Jugendlichen rund um ein Szenelokal wurde rigoros abgestellt, zumindest an diesem Ort, wohin die Jugendlichen nun zum Saufen geflüchtet sind, wusste von der Stadt niemand. Doch die Stadt Horn setzt nicht nur auf die Repression. Der Gesundheitsstadtrat appelliert an die Eltern, aufmerksam mit dem Thema Drogen umzugehen. Außerdem kündigte er eine

Alkopops erobern die Gemeinden

Aufklärungskampagne zum Thema Drogen, Alkohol, Rauch und Sucht an. „Wir wollen die Jugendlichen nicht kriminalisieren, sondern aufklären, informieren und beraten“, sagt auch Franz Hölzl, Bürgermeister des Nachbardorfes Krems. Welche Chance haben die Bezirke wirklich? Die eine Gemeinde setzt auf Repression, die andere auf Aufklärung. Keine Frage, der zweite Weg ist der bessere, aber kann die lokale Politik wirklich etwas gegen diesen neuen Alkopop-Trend tun? Mit Verboten wird sie nicht viel erreichen. Jugendliche können auch in einem dunklen Keller ihren Schnaps trinken. Mit Aufklärung werden sie kleine Fortschritte machen. Aber sie müssen immer noch erklären, warum es toll ist, wenn am letzten Volksfest wieder ein neuer Bierausschankrekord erreicht wurde und es schlecht ist, wenn die Kinder einen neuen Bier-Schluck-Rekord erreichen. Ob die Bezirke wirklich immer eine echte Aufklärung leisten können, bleibt offen, denn solange Alkohol in der Gesellschaft eine gute und THC eine böse Droge ist, sind rationale Argumente zu Betäubungsmitteln nicht möglich. Das Problem mit den Alkopops liegt jedoch bei zwei Punkten: Erstens ist die Werbung ein zentrales Ärgernis. Die Produkte sind darauf getrimmt, 14-Jährigen zu gefallen. Und nicht selten muss man bei Alkopops ans Kinderfernsehen denken. Hiergegen kann die Kommune nichts tun. Werbung für Drogen, welche auch immer, gehört sich per se verboten. Werbung ist nämlich das Gegenteil von Aufklärung oder lässt einen ein frisches Bier doch besser segeln? Zweitens gibt es ein Problem in der Jugendarbeit. Neue Jugendkulturen werden nicht berücksichtigt, keine Angebote für Problemkinder und wenig Möglichkeiten, Probleme in der Schule, in der Familie oder mit der Leistungsgesellschaft zu verarbeiten, treiben viele junge Erwachsene in kritische Situationen. Die einen organisieren sich in so genannten „Gangs“ und die anderen greifen zu berauschenden Stoffen. Hier jedoch ist die Kommune gefragt. Eine gute Jugendpolitik kann nur von ihnen umgesetzt werden. Das beginnt mit einem Kindergartenplatz, führt über viele Angebote und Freiräume für Jugendliche bis zu Möglichkeiten der aktiven Mitgestaltung. Die Substanz ist meist nicht ausschlaggebend, diese zu bekämpfen ist Blödsinn. Es sind die Umstände, die Gesellschaft, die Clique, die Familie und die eigene Sozialisation, die einen in Probleme treibt, oder halt auch nicht. Teo Nanacatl


16 austria

„IT’S A LONG ROAD TO FREEDOM“ . . . umsonst „Denn sie wissen, was sie tun“. Aber eben nicht alle. Und die, die für eine Änderung sind, werden täglich mehr. Und wir sind es, die etwas tun können und nicht warten müssen, bis es „passiert“ – weil sonst geschieht es eben nicht! Es ist mit der Demokratie wie mit dem Körper: Wenn man ihn nie bewegt, verfällt er aufgrund von Muskelschwund. Wer nicht so weit gehen will (oder kann), kann ja z. B. in Kautzen dazukommen: Von dort sind es nur noch 13 Kilometer, und man kann sich vorher zum Beispiel den berühmten „Skorpion-Platz“ anschauen. Und in den Tagen danach zum Beispiel ein phantastisches Seminar über Maya-Wissen in Heidenreichstein besuchen. Der „philosophisch-künstlerische Spaziergang“ bietet auch vielfältige touristische Informationen und ist ebenso gut zum Spinnen von Visionen geeignet, wie zum Beispiel dem Waldviertler Wurzelstock-Festival in einem der kommenden Jahre. Ja, und bei einem Spaziergang ist es leicht, dass man gewisse Standpunkte hinter sich lässt und neue Horizonte sich eröffnen . . . Und umso leichter ist das, wenn man sich vorstellt, dass diese Gegend (der Granit der „böhmischen Masse“) vor Millionen von Jahren als das „Variszische Gebirge“ höher war als der heutige – vergleichsweise junge – Himalaja!

In diesem Sinne: Wer, wenn nicht wir? Wo, wenn nicht hier? Wann, wenn nicht dann?

Also dann, bis dann! Let’s come together and let’s give piece a chance! . . . heißt ein Musikstück, ich weiß im Moment nicht, von wem, im Vergleich dazu sind die 24 Kilometer vom Ortschild „Hanftal 1 km“ in Waldkirchen (Bezirk Waidhofen an der Thaya) zum Hanfstadel in Reingers im Oberen Waldviertel im Norden Österreichs an der tschechischen Grenze geradezu ein Spaziergang . . . . . . der unter anderem unter folgendem Motto sich bewegt „Hanflegalisierung in Österreich: Ergebnisse und Perspektiven“ und als Einladung zum Gebrauch des eigenen Denkvermögens zu verstehen ist. Diese Einladung ergeht an alle, die ihr Bewusstsein in diese Richtung erweitern wollen, auch an die, die selber keine „Raucher“ oder „Raucherinnen“ sind – und natürlich an all die, die sich mit dem Thema „legalize“ schon länger (und breiter) beschäftigt haben!

Wir treffen uns am FREITAG, den 16.07. um 13 Uhr an dem Platz, an dem im Waldviertel das Wort Hanf schon lange in der Geografie verankert ist und hier genauso wenig ausgerottet wurde wie im Namen von Hanfthal im Weinviertel, einem „Partnerdorf“ von Reingers: Und da findet um 19.30 Uhr das Symposium „HANF – Droge und / oder Medizin?“ statt. (Nicht am Samstag, wie ich in der letzten Nummer irrtümlicherweise geschrieben habe, ja, und noch ein Irrtum ist mir unterlaufen: „Symposium“ ist zwar griechisch, heißt aber nicht „Gastmahl“, sondern – in seiner ursprünglichen Bedeutung - „Trinkgelage“ . . .) Ja, wenn’s so einfach wär’ mit der Aufhebung des Hanf-Verbotes (was die „weiblich potente Form“ betrifft): „’tschuldigung, es war bloß ein Irrtum“ . . ., doch Timothy Leary schrieb nicht

(P.S. Im Fall eines Schlechtwettereinbruches – was in diesem Jahr anscheinend nie ganz auszuschließen ist – treffen sich die, die daran interessiert sind, einfach schon zwischen 17 und 18 Uhr im „Hanfstadel“ in Reingers.) Werner Frach


17 austria

TERMINE 2Raumwohnung

The Peepshows

Date: 04.07.2004 Location: Stadion Merkstein/Herzogenrath Admission: 15,- Euro (Festival)

Inga Humpe und Tommi Eckart machen Musik, seit ich hören kann. Die beiden waren immer klug, ohne jemals erwachsen zu werden. Ob nun Ideal (oder waren’s die Neonbabies –ich verwechsel gerne mal Inga und Anette) bei ihr oder die Mucke für Andreas Dorau in seinem Fall! Immer auf intelligente Weise verspielt und doch nicht cheesy! Obwohl, ist ja eigentlich quatsch, wenn man zum Beispiel an „Fred vom Jupiter“ denkt . . . Naja, aber dann cool cheesy! Tommi quält es, wenn man ihn lobt, sei es für seine genialen Techno-Tracks oder die DorauProduktionen. Er liebt peinliche Situationen und erzählt lieber, wie er sich in den Achtzigern mit seiner Sixties-Band Bärte aus Schuhcreme gemalt hat, die dann nicht mehr abgingen. Und Inga springt übermütig in die Luft, obwohl sie die Bürde von vielen goldenen Schallplatten trägt und weiß, dass eine weibliche Pop-Ikone hart angreifen muss, wenn sie über dreißig ist und nicht Hildegard Knef heißt.

Panteon Roccoco

Date: 08.07.2004 Location: Underground/Köln Admission: 6,- Euro

Die Peepshows sind aus Örebro. Ich glaub’ das liegt in Schweden und ich kann euch schon alle nörgeln hören, von wegen Schwedenhype und Hellacopters und so, und ja, Recht habt ihr, obwohl die Peepshows um einiges cooler aussehen und auch den Schweinerock-Faktor nicht so arg überspannen wie jene berühmten Kollegen! Im Gegenteil, der Einsatz einer Hammond-Orgel (kann auch ’ne Vox gewesen sein) gibt der ganzen Sache eher einen Sechziger-lastigen Sound! Jajaja, so Hives- oder Strokes-mäßig, aber nicht so garagig. Es ist mehr so Ramones treffen Prisoners treffen ACDC oder so. Auf jeden Fall gibt’s die Jungs auch nicht erst seit gestern, sondern seit 1996 und sie haben auch schon das ein oder andere Album (auf Sidekick/ Burning Heart) draußen. Ich habe die Herren vor ein paar Jahren mal im Wild At Heart hier im schönen Kreuzberg gesehen, und da haben sie gerockt wie zweiundzwanzig Säue! www.burningheart.com

www.2Raumwohnung.de

Date: 14.07.2004 Location: Bürgerhaus Stollwerck/Köln Admission: 5,- Euro

„Ay, caramba carajo olé!“ Groß, großartig, PANTEÓN ROCOCÓ! Einfach einmalig, wie diese elfköpfige Mega-Band aus der Hauptstadt Mexikos ganz und gar lateinamerikanisch, leidenschaftlich, rhythmisch beseelt punkt, rockt, skankt und rumspringt, als gelte es, irgendeinen aztekischen Regengott zu beschwören. Zweimal waren sie jetzt schon in ganz Europa auf Tour. Haben die Massen begeistert und in ekstatische Verzückungen versetzt und doch blieb nach einem von Wadenkrämpfen und durch Schweißbäder gekennzeichneten Konzert eine gewisse latente Enttäuschung bei den Fans zurück. Man konnte die verdammte CD nirgendwo kaufen! Wo gibt’s denn sowas?! Aber das ist ab sofort anders: ÜBERSEE RECORDS hat die flehentlichen Bitten des europäischen Publikums erhört und bringt endlich das zweite Album mit dem Titel „Compañeros Musicales“ auf den Markt. Die ausgiebige Promo-Tour diesen Sommer dürfte nicht nur die große Fangemeinde der Compañeros jäh aus dem Sommerloch reißen! Eine Platte, die es sogar schafft im Mutterland der Raubkopie vergoldet zu werden, wird auch in hiesige Ohren gehen . . . www.uebersee-records.de

The Turbo AC’s

The Briefs

www.thebriefs.com

Date: 07.08.2004 Location: Jugendpark/Köln Admission: 18,- Euro

Date: 25.07.2004 Location: Ostbunker/Osnabrück Admission: 8,- Euro

Date: 24.07.2004 Location: Essigfabrik/Köln Admission: 8,- Euro

Eine meiner kontemporären (ha, Superwort!) Lieblingsbands! Krawattenpunk vom Feinsten, nicht nur was den Look, sondern vor allem auch was den Sound angeht. Als wenn’s wieder 1977 wär . . . Die vier Freaks aus Seattle sind live auch noch viel besser als auf ihren Scheiben „Hit After Hit“(Dirtnap) und „Off The Charts“(hierzulande auf Bitzcore erhältlich). Tja, und jetzt hat der gute Mutti sie uns wieder hergebookt! Ich versteh’s irgendwie nicht so richtig, aber auf jeden Fall sind die Herren Lance Romance (Bass), CB Mangler (singt, sammelt Vespas und Lambrettas und gibt als musikalischen Werdegang Skateboarding an), Steve E. Nix (spielt Gitarre und ist neunzehnmal verheiratet und geschieden –jetzt Single) und Daniel J. Travanti (auch Gitarre, hasst Pudding und Leute, die Lazarus heißen) in wechselnden Besetzungen - im Rahmen der „Mutti’s Little Monsters Tour“ – mit den Real McKenzies, der One Man Army und den Turbo AC’s unterwegs.

Beginner

Gegründet 1996, ist die dreifache New Yorker „international rock and roll machine“ in Deutschland fast schon zu Hause. Mit nunmehr vier Alben waren die Turbo AC’s nun schon fast sechsmal in Deutschland und spätestens mit ihrer „Automatic“-Tour 2003 haben Kevin Cole (git./vox.), Michael Dolan (bass) und Kevin Prunty (drums) die 500er-Grenze in den Clubs geknackt. Mit Sleazy Hot Rod Punk’n’Roll, gepaart mit intensiven Surf-Sounds und ehrlichen Texten, brauchten die Turbo AC’s nicht lange, um im heimischen CBGB’s schnell Respekt zu erringen. Das geeignete Label zu finden, ging nicht so schnell, so erschien jedes ihrer Alben bisher auf einem anderen. Mit Bitzcore nun scheinen sie endlich gelandet zu sein, doch Turbo gerast wird noch immer und hoffentlich auch noch oft in Deutschland! www.turboacs.com

Cool oder wie der Hanseate sacht, derbe - die Beginner touren Deutschland! Mit „Blast Action Heroes“ meldeten sich die Beginner (das „Absolute“ wurde gestrichen) 2003 zurück und definierten das Genre neu. Nachdem sie mit „Fäule“, der ersten Blast Action-Single, bereits ein begeisterndes Gelübde auf den besser gelagerten Beginner-Sound abgelegt hatten, ist „Blast Action Heroes“ das entsprechende Full Length-Meisterwerk. Immer einen Tick sprachgewandter als die Konkurrenz, immer jenseits müder Klischees sind die „Blast Action Heroes“ so fernab, dass für sie eine neue Spielklasse in Sachen Deutscher HipHop erfunden werden müsste. Und während die rappende Restrepublik noch in tumben Gangsta-Attitüden und schlaffer R’n’B-Romantik rumdümpelt, wird bei den Beginnern feist & clever gefeiert. Also rennt mal hin und schaut sie euch an, die Kollegen! Erwartet viel, die Beginner halten es! www.beginner.de

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15 Pot

Wenn Spaziergänger Kiffer verpetzen . . .

Newsflash:

. . . zieht das nur äußerst selten etwas Gutes nach sich. Zwischen Lüdenscheid und Gummersbach gelegen ist das kleine Städtchen Kierspe. Dort werden sich demnächst vier 16-Jährige und ein 20Jähriger wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln verantworten müssen, teilte die Polizei mit. Die vier Delinquenten sind wohnhaft in Kierspe, Meinerzhagen und Gummersbach.

Meskalin für die Milizen

Vorausgegangen war ein morgendlicher Spaziergang eines Kiersperner Bürgers. Der Mann drehte seine Runden in einem Wäldchen, um sich an der Herrlichkeit der Natur zu berauschen. Plötzlich erblickte er die vier Jugendlichen und wurde Zeuge, wie jene einen Joint rauchten. Diese Beobachtung hat den Mann anscheinend so stark schockiert, dass er sofort die Polizei zuhilfe rufen musste.

Meskalin ist diesen Sommer in Mode. Man kann es zwar nicht am Körper tragen, allerdings kann man es transportieren. Vor einigen Wochen haben deutsche Milizen, die nach Drogen fahnden, einen holländischen Transporter durchsucht. Gegen Abend sei der Wagen, der in Richtung Schweiz unterwegs war, an einem Rasthof angehalten worden. Der 34-jährige Fahrer und sein 23-jähriger Begleiter standen unter Einfluss von Drogen. Ob allein das als Anfangsverdacht galt oder unter welcher Substanz die Insassen gestanden haben, das gaben weder Milizen noch Massenmedien bekannt.

Beim Polizeiverhör gaben die Jugendlichen an, das Marijuana von einem 20-jährigen Bewohner einer Asylbewerber-Unterkunft erhalten zu haben. Nun war auch jener dran sich vor der Exekutive zu rechtfertigen. In dessen Bleibe fand die Polizei sieben weitere Päckchen gefüllt mit Marijuana, sowie weiteres Verpackungsmaterial (Tütchen). Insgesamt also ein relativ unspektakulärer Fund. Der Asylbewerber war zuvor polizeilich nicht Erscheinung getreten. Das sieht mittlerweile, der Kierspener Bürgerwehr sei Dank, anders aus. Der Spaziergänger hingegen, der auch die lokalen Medien von dem Fall in Kenntnis setzte, will den Mann schon länger in Verdacht gehabt haben. Allerdings sind wir Menschenwesen im nachhinein ja immer schlauer . . .

Die beiden Transporteure gaben an, verschiedene Waren von Amsterdam nach Bern zu überführen. Die Fahrzeugdurchsuchung ergab folgendes Güterangebot: Hanf-Samen im Verkaufswert von ca. 10.000 Euro und 50 „San Pedro“-Kakteen. (Jene sind in Fachkreisen als die Erzeuger des Wirkstoffes Meskalin bekannt.) Daneben wurden zehn Gramm Haschisch beschlagnahmt. Die Waren waren für einen Schweizer Coffee Shop bestimmt. Fahrer und Mitfahrer sind gegen die Zahlung von mehreren hundert Euro auf freiem Fuß. Gegen beide wird Strafanzeige erhoben. Vielleicht wird diese auch Auswirkungen auf das Berufsleben der beiden haben. Zumindest der Beifahrer ist ausgewiesener Botaniker. Das Hanf Journal Pot meint: Gäbe es zwischen den Niederlanden und der Schweiz ein transkontinentales schwarzes Wurmloch, wären die b e i d e n a u c h n i c h t A u t o b a h n g e f a h re n . *Schenkelklopf*

Die vier Jugendlichen und auch der 20jährige mutmaßliche Dealer sind nach den Verhören wieder auf freiem Fuß. Möglicherweise wird das Verfahren wegen geringfügiger Mengen eingestellt. Das muss der Staatsanwalt entscheiden. Er sollte sich die Frage stellen, ob es sich lohnt den Jugendlichen wegen einer solchen Tat ihre Zukunft zu verbauen. Denn vergessen wir nicht: Es handelt sich um das Rauchen eines Joints und den Erwerb geringer MarijuanaMengen.

All das Kath nun für die Katz

Nein, natürlich will hier niemand kleine unschuldige Kätzchen mit berauschenden Bambusstängeln in andere Eben boosten. Stattdessen handelt es sich um eine Fortsetzung der Newsflash-Reihe „exotische Drogenfunde“.

Adam Zawadski Diesmal geht es um die Pflanze Kath, welche natürlich in Jemen und im nördlichen Afrika vorkommt. Gekaut, geraucht oder als Tee getrunken sind die Konsumenten meist traditionell und bewusst mit der Droge verbundene Menschen. Die Wirkung ähnelt der von Amphetaminen. Am Anfang des Rausches regt Kath an, Hungergefühle werden unterdrückt und es tritt leichte Euphorie auf. Diese hält einige Stunden an, um dann in einen ruhigen Zustand überzugehen. Die meisten KathTrips enden mit Depressionen und lethargischen Verstimmungen. Bei deutschen Konsumenten stößt Kath aufgrund seiner meist depressiven Wirkung auf Ablehnung. Dennoch gibt es einige, die damit „zu schaffen haben“. Bei einer großen Autorazzia im deutschniederländischen Grenzgebiet vom Emsland bis zum Niederrhein hat die Polizei fast zwei Tonnen Drogen sichergestellt. Es handele sich im Wesentlichen um Kath, so der Bundesgrenzschutz (BGS) in Bad Bentheim (Süd-Niedersachsen). Wer der Empfänger der Schmuggelware sein sollte, ist unklar.

Kiffer wie du und ich In Zeiten von Arbeitslosigkeit, ungleich verteilenden Reformen und utopischen Sparplänen muss jeder selber gucken, wo er bleibt. Selbst bei Familien in finanziellen Tieflagen machen da die Behörden keine Ausnahmen. Bekanntlich kann der Mangel an Geld einen Menschen zu kuriosen Taten verleiten. Dass solch Wagemut irgendwann ein Ende haben kann, durfte ein 38-jähriger Familienvater, nennen wir ihn mal „Vatti“, am eigenem Leibe erfahren.

Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.

Klar ist nur, dass das BtmG schwerer wiegt, als das Recht auf persönliche und kulturelle Entfaltung.

Vertickende Familienväter

Was ist passiert? Vatti, wohnhaft in Bergkamen, bekam knapp ein halbes Jahr nach seiner Verhaftung vom Landgericht Dortmund drei Jahre und neun Monate Haft aufgebrummt. Ihm wurde nachgewiesen, kiloweise Hasch und Marijuana aus dem niederländischen Arnheim nach Deutschland gebracht und hier den größten Teil davon verkauft zu haben. Unterm Strich ging es um rund zehn Kilogramm Cannabis, die Vatti über die Grenze schmuggelte - alles erworben in einem Coffee Shop in der Arnheimer Innenstadt. Vor den Blicken der Gesetzeshüter verbarg er die Ware ganz simpel unter seinem Autositz. Anscheinend für eine gewisse Zeitspanne erfolgreich. Dass die Behörden bereits seit längerem sein Telefon angezapft hatten, ahnte Vatti nicht. Am 3. Januar dieses Jahres wurde er festgenommen und saß seitdem in Untersuchungshaft. Nach seiner Verhandlung Mitte Juni verließ er den Gerichtssaal nun als - vorübergehend - freier Mann. Denn die Richter setzten den Haftbefehl außer Vollzug. Die Auflage: Einmal wöchentlich muss Vatti sich künftig bei der Polizei melden. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass seine - doch recht happige - Haft im offenen Vollzug vollstreckt werden wird. Vatti könnte dann einer Arbeit nachgehen - sehr wahrscheinlich im Betrieb seines eigenen Vaters. Neben der Haftstrafe verfügte das Gericht den Einzug von Vattis Führerschein. Die Begründung: Nach eigenem Bekunden hat Vatti selbst über Jahre Haschisch konsumiert und schien daher den Richtern zum Führen eines Kraftfahrzeugs eher ungeeignet zu sein. Vergleichbar sozusagen einem FußballFan, der sich am Sieg seines Teams berauscht. Die monatelange Hin- und Herfahrerei zwischen den Niederlanden und Deutschland scheint bei der Tauglichkeitsprüfung von Vattis Fahrfähigkeiten nur geringe Relevanz zu haben. Eine ganze Reihe von Gründen gab es, welche die VI. Kammer des Landgerichts bei ihrem Urteil beachtete: Vatti war von A bis Z geständig, er hat keine einschlägigen Vorstrafen, und den hierzulande illegalisierten Hanf aus Holland wollte er auch keineswegs verkaufen, um ein Leben in Saus und Braus zu führen. Vielmehr brauchte er das Geld schlicht, um seine Frau und seine zwei Kinder über Wasser zu halten und ernähren zu können. Man könnte sagen, dass es sich um heldenhaftes Verhalten handelt, da er im Prinzip nur seinen Familienpflichten nachgekommen ist. Allerdings auf etwas unkonventionelle Art und Weise.

Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin

Aber wer weiß; vielleicht ist Vatti ja nur einer von vielen Familienvätern, die mit auf diese Weise die Kohle ranschaffen, die sie und ihre Familien brauchen? A. Alien

mehr Infos unter www.hanfverband.de


16 Pot

Große Kontrolle Kleiner Erfolg

Aller Anfang ist schwer!

Wenn Polizisten zu unnütz kontrollieren Es gibt Neuigkeiten von der inter-intra-nationalen-europäischen Exekutive. Wir erinnern uns an den Januar-Newsflash, in dem was von Justiz- und Innenminister-Treffen stand. Dieses Treffen diente der Vorbereitung einer länderübergreifenden Kooperation. Mittlerweile scheinen diese Treffen konkrete Auswüchse nach sich zu ziehen. Denn beim reinen Gelaber ist es leider in dieser Hinsicht nicht geblieben. Seit Januar 2004 haben bereits vier länderübergreifende Kontrollen stattgefunden, also ungefähr alle zwei Monate eine Kontrolle. Die letzte Aktion dieser Art ereignete sich Mitte Mai, mitten während des nächtens. Mehr als 650 Beamte vom deutschen und vom niederländischen Zoll und der Polizei haben sich an den nächtlichen Kontrollen beteiligt. Auf deutscher Seite waren zudem die niedersächsischen und die nordrheinwestfälischen Ordnungshüter als auch der Bundesgrenzschutz ebenso an der Forcierung eines totalitären Polizeistaates involviert. (Nebenbei bemerkt: Warum gibt es eigentlich keine Chaospädagogen oder ein Unordnungsamt?) Insgesamt haben die Beamten der transnationalen Exekutive knapp 9.200 Fahrzeuge durchsucht. In Menschenzahlen macht das knapp 12.000 Personen, die dem Eifer der Polizei tapfer standhalten mussten. Laut dem BGS wurden ganze 77 Drogenverstöße festgestellt. Das sind noch nicht einmal ein Prozent aller kontrollierten Personen. 25 Verstöße hat die Behörde zudem gegen das Ausländerrecht registriert. Es gab insgesamt 14 Festnahmen und ein überprüftes Auto erwies sich als gestohlen. 23-Mal standen die Fahrer unter Drogeneinfluss. Die wären zumindest mal für diesen Abend von der Straße. Elf Fahrer besaßen keinen Führerschein. Die Repression als Mittel zur Säuberung von Deutschlands Straßen. Wie geschrieben handelte es sich dabei um die vierte länderübergreifende Kontrollaktion. Zum Schutze der Volksgesundheit? Von wegen. Damit sollten die Drogenkriminalität bekämpft und illegale Einreisen verhindert werden, so der Grenzschutz. Ziel sei es gewesen, durch sichtbare Kontrollen an grenzüberschreitenden Hauptverkehrsadern und verstärkte stationäre und mobile Kontrollen im Hinterland den Fahndungsdruck auf Straftäter zu erhöhen. Ob das schon jemals geklappt hat wusste leider keiner – aber die derzeitige Drogenpolitik folgt ja eh eher Dogmen als einer sinnvollen Politik. Man überlege nur wie viel Geld dieser Großeinsatz gekostet hat und ob das Geld nicht in Jugendprojekten und Ausbildungsplätzen für Jugendliche besser angelegt wäre. Denn meist liegen die Gründe für einen Drogenkonsum eher in der persönlichen Lage als an zu wenig Polizisten. Aber das Problem wirklich lösen scheint ja sowieso keiner mehr zu wollen. Adam Zawadski

Zum ersten Mal sollte eine Legalisierungsdemo durch den Pott ziehen - In Essen erwartete der Verein für Drogenpolitik und ein Bündnis aus regionalen Legalisierungskämpfern 2.000 Menschen, die „Für Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel“ demonstrieren. Anschließend erwartete die Teilnehmer eine Abschlussveranstaltung mit mehreren LiveBands und Redebeiträgen. Mit etwas Glück sollten noch viel mehr kommen, immerhin leben im Pott rund zehn Millionen Menschen im Umkreis von hundert Kilometern. Außerdem sind Frankreich und die Niederlande nicht weit. Mit einer besseren Drogenpolitik direkt vor der Haustür lässt sich gut gegen die Deutsche argumentieren.

Pottdemo in Essen!

abwechslungsreiches Programm gab. Tillmann Holzer vom Verein für Drogenpolitik fasste die Stimmung der Anwesenden mit einem „Gebt Hanf frei! Schluss mit der Kriminalisierung! Freier Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel!“ wohl am besten zusammen.

Einzig das Wetter machte uns Sorgen, als wir in Berlin aufbrachen. Nass und kalt strömte der Regen vom Himmel, als würde es nie wieder aufhören. Und der Wetterbericht erwartete für den Demo-Samstag keine Besserung. Nach der verregneten Legalisierungssaison 2003, in der die Hanfparade in Berlin, die Hanf-Demo in Köln und viele andere Hanf-Events buchstäblich ins Wasser fielen, erwarteten wir schon das Schlimmste. In Essen angekommen die Überraschung: Gott zeigte sich von seiner kifferfreundlichen Seite und hatte die Wolken kurzerhand vom Himmel verbannt. 25 Grad Celsius und Sonnenschein, viel zu lange hatten wir kein so gutes Demowetter mehr erlebt. So waren den auch die Betreiber der acht zum Teil sehr phantasievoll geschmückten Paradewagen bester Stimmung und hofften auf regen Zuspruch. Besonders der überdimensionale Arsch der Mafia, in den der Staat die Drogengelder steckt und der den Führungswagen krönte, erregte einiges an Aufsehen. Aber auch die Wagen der Grünen Jugend Baden-Württemberg und des Cheech-Headshops waren nicht ohne! Die Hanf-Initiative bot auf ihrem Wagen Ausbildungsplätze als Cannabis-Fachhändler an und die „Zeig Dich!“-Aktion war mit dem wohl hanfigsten Mercedes der Welt vor Ort. Von den Radkappen bis zum Stern auf dem Kühler stand bei ihm alles im Zeichen des Hanf-Blatts. So vielfältig wie die Paradewagen war auch das Angebot an Musik. Von Regea, Ragga, Dancehall bis ratsloser Goa war für jeden was geboten. Eine wirklich große Jamaika-Flagge und einige Sträflinge mit einem „Zeig Dich!“-Transparent rundeten das Demobild ab. Leider waren weit weniger gekommen, als man allgemein erwartet hatte. Nur ungefähr 350 Hanffreunde und -freundinnen hatten sich zum Zug durch die Essener Einkaufsmeile hin zum Bahnhofsplatz, der in Essen Willy-Brandt-Platz heißt, eingefunden. Davon ließen sich die Anwesenden die Stimmung zwar nicht vermiesen, aber an den hinteren Paradewagen war es doch sehr leer. Auf dem Willy-Brandt-Platz strömten die Demo-Besucher schnell zum aufgebauten Infostand, an dem man bei der „Zeig Dich!“-Aktion mitmachen konnte, Infomaterial des VfDs und der ACM erhielt und sich Hanfparade-Poster und Flyer sichern konnte. Wer sich mit Wissenswertem versorgt hatte, wendete sich der Bühne zu, auf der es bis in die Abendstunden ein

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Bleibt noch zu sagen, dass es den ganzen Tag keine größeren Probleme mit der Polizei gab. Sie war zwar überall zu sehen, hatte aber genug mit Alkohol-Problemfällen zu tun. Ein paar Beamte hatten sich aber wenigstens eine Anzeige vorgenommen. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass am Abend ein Vertreter der Hanfparade wegen eines brennenden Joints im BackStage der Bühne verhaftet und vor allen Leuten auseinander genommen wurde. (Nun ratet mal, wer das war, doch wohl net der Autor, oder? Anm. d. Red.) Sogar das Handy dieses armen Teufels wurde überprüft, ob es nicht gestohlen sei. Schließlich sind Drogenkonsumenten zu allem fähig! Zum Glück standen dem Polzeiduo Theo Pütz (Führerscheinexperte des VfD) und Vertreter diverser Legalisierungsvereine mit Rat und Tat zur Seite, sodass die Durchsuchung den erlaubten Rahmen nicht überschritt. Die Polizisten waren angesichts von so viel Sachverstand sichtlich irritiert, funktionierte doch keiner ihrer Tricks . . . Vielleicht haben sie etwas daraus gelernt. Ich habe jedenfalls mal wieder gemerkt, wie wichtig ehrliche Informationen im Fall der Fälle sein können. Den Organisatoren der Pottdemo, an erster Stelle Mark, ein dickes Los für die gute Arbeit. Das erste Mal tut immer weh! Und für die Leute kann man nichts. Wer da war hatte seinen Spaß und manch einer hat bestimmt noch was gelernt. Wenn ihr jetzt die Lust nicht verliert, kommen nächstes Jahr garantiert mindestens doppelt so viele! Steffen Geyer

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17 Pot

TERMINE 2Raumwohnung

The Peepshows

Date: 04.07.2004 Location: Stadion Merkstein/Herzogenrath Admission: 15,- Euro (Festival)

Inga Humpe und Tommi Eckart machen Musik, seit ich hören kann. Die beiden waren immer klug, ohne jemals erwachsen zu werden. Ob nun Ideal (oder waren’s die Neonbabies –ich verwechsel gerne mal Inga und Anette) bei ihr oder die Mucke für Andreas Dorau in seinem Fall! Immer auf intelligente Weise verspielt und doch nicht cheesy! Obwohl, ist ja eigentlich quatsch, wenn man zum Beispiel an „Fred vom Jupiter“ denkt . . . Naja, aber dann cool cheesy! Tommi quält es, wenn man ihn lobt, sei es für seine genialen Techno-Tracks oder die DorauProduktionen. Er liebt peinliche Situationen und erzählt lieber, wie er sich in den Achtzigern mit seiner Sixties-Band Bärte aus Schuhcreme gemalt hat, die dann nicht mehr abgingen. Und Inga springt übermütig in die Luft, obwohl sie die Bürde von vielen goldenen Schallplatten trägt und weiß, dass eine weibliche Pop-Ikone hart angreifen muss, wenn sie über dreißig ist und nicht Hildegard Knef heißt.

Panteon Roccoco

Date: 08.07.2004 Location: Underground/Köln Admission: 6,- Euro

Die Peepshows sind aus Örebro. Ich glaub’ das liegt in Schweden und ich kann euch schon alle nörgeln hören, von wegen Schwedenhype und Hellacopters und so, und ja, Recht habt ihr, obwohl die Peepshows um einiges cooler aussehen und auch den Schweinerock-Faktor nicht so arg überspannen wie jene berühmten Kollegen! Im Gegenteil, der Einsatz einer Hammond-Orgel (kann auch ’ne Vox gewesen sein) gibt der ganzen Sache eher einen Sechziger-lastigen Sound! Jajaja, so Hives- oder Strokes-mäßig, aber nicht so garagig. Es ist mehr so Ramones treffen Prisoners treffen ACDC oder so. Auf jeden Fall gibt’s die Jungs auch nicht erst seit gestern, sondern seit 1996 und sie haben auch schon das ein oder andere Album (auf Sidekick/ Burning Heart) draußen. Ich habe die Herren vor ein paar Jahren mal im Wild At Heart hier im schönen Kreuzberg gesehen, und da haben sie gerockt wie zweiundzwanzig Säue! www.burningheart.com

www.2Raumwohnung.de

Date: 14.07.2004 Location: Bürgerhaus Stollwerck/Köln Admission: 5,- Euro

„Ay, caramba carajo olé!“ Groß, großartig, PANTEÓN ROCOCÓ! Einfach einmalig, wie diese elfköpfige Mega-Band aus der Hauptstadt Mexikos ganz und gar lateinamerikanisch, leidenschaftlich, rhythmisch beseelt punkt, rockt, skankt und rumspringt, als gelte es, irgendeinen aztekischen Regengott zu beschwören. Zweimal waren sie jetzt schon in ganz Europa auf Tour. Haben die Massen begeistert und in ekstatische Verzückungen versetzt und doch blieb nach einem von Wadenkrämpfen und durch Schweißbäder gekennzeichneten Konzert eine gewisse latente Enttäuschung bei den Fans zurück. Man konnte die verdammte CD nirgendwo kaufen! Wo gibt’s denn sowas?! Aber das ist ab sofort anders: ÜBERSEE RECORDS hat die flehentlichen Bitten des europäischen Publikums erhört und bringt endlich das zweite Album mit dem Titel „Compañeros Musicales“ auf den Markt. Die ausgiebige Promo-Tour diesen Sommer dürfte nicht nur die große Fangemeinde der Compañeros jäh aus dem Sommerloch reißen! Eine Platte, die es sogar schafft im Mutterland der Raubkopie vergoldet zu werden, wird auch in hiesige Ohren gehen . . . www.uebersee-records.de

The Turbo AC’s Date: 25.07.2004 Location: Ostbunker/Osnabrück Admission: 8,- Euro

Gegründet 1996, ist die dreifache New Yorker „international rock and roll machine“ in Deutschland fast schon zu Hause. Mit nunmehr vier Alben waren die Turbo AC’s nun schon fast sechsmal in Deutschland und spätestens mit ihrer „Automatic“-Tour 2003 haben Kevin Cole (git./vox.), Michael Dolan (bass) und Kevin Prunty (drums) die 500er-Grenze in den Clubs geknackt. Mit Sleazy Hot Rod Punk’n’Roll, gepaart mit intensiven Surf-Sounds und ehrlichen Texten, brauchten die Turbo AC’s nicht lange, um im heimischen CBGB’s schnell Respekt zu erringen. Das geeignete Label zu finden, ging nicht so schnell, so erschien jedes ihrer Alben bisher auf einem anderen. Mit Bitzcore nun scheinen sie endlich gelandet zu sein, doch Turbo gerast wird noch immer und hoffentlich auch noch oft in Deutschland! www.turboacs.com

The Briefs

Beginner

Date: 24.07.2004 Location: Essigfabrik/Köln Admission: 8,- Euro

Date: 07.08.2004 Location: Jugendpark/Köln Admission: 18,- Euro

Eine meiner kontemporären (ha, Superwort!) Lieblingsbands! Krawattenpunk vom Feinsten, nicht nur was den Look, sondern vor allem auch was den Sound angeht. Als wenn’s wieder 1977 wär . . . Die vier Freaks aus Seattle sind live auch noch viel besser als auf ihren Scheiben „Hit After Hit“(Dirtnap) und „Off The Charts“(hierzulande auf Bitzcore erhältlich). Tja, und jetzt hat der gute Mutti sie uns wieder hergebookt! Ich versteh’s irgendwie nicht so richtig, aber auf jeden Fall sind die Herren Lance Romance (Bass), CB Mangler (singt, sammelt Vespas und Lambrettas und gibt als musikalischen Werdegang Skateboarding an), Steve E. Nix (spielt Gitarre und ist neunzehnmal verheiratet und geschieden –jetzt Single) und Daniel J. Travanti (auch Gitarre, hasst Pudding und Leute, die Lazarus heißen) in wechselnden Besetzungen - im Rahmen der „Mutti’s Little Monsters Tour“ – mit den Real McKenzies, der One Man Army und den Turbo AC’s unterwegs.

Cool oder wie der Hanseate sacht, derbe - die Beginner touren Deutschland!

www.thebriefs.com

Erwartet viel, die Beginner halten es!

Mit „Blast Action Heroes“ meldeten sich die Beginner (das „Absolute“ wurde gestrichen) 2003 zurück und definierten das Genre neu. Nachdem sie mit „Fäule“, der ersten Blast Action-Single, bereits ein begeisterndes Gelübde auf den besser gelagerten Beginner-Sound abgelegt hatten, ist „Blast Action Heroes“ das entsprechende Full Length-Meisterwerk. Immer einen Tick sprachgewandter als die Konkurrenz, immer jenseits müder Klischees sind die „Blast Action Heroes“ so fernab, dass für sie eine neue Spielklasse in Sachen Deutscher HipHop erfunden werden müsste. Und während die rappende Restrepublik noch in tumben Gangsta-Attitüden und schlaffer R’n’B-Romantik rumdümpelt, wird bei den Beginnern feist & clever gefeiert. Also rennt mal hin und schaut sie euch an, die Kollegen!

www.beginner.de

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 Seed west

Bacardi sponsert Junge Union für ein gefährliches Produkt, reagierten spontan und organisierten eine Demo und Flugblattaktion vor diesem Stand. Der Bezirksvorsitzende der JU Südhessen, Alexander Bode reagierte gelassen und zeigte zumindest Gesprächsbereitschaft.

Die Junge Union (JU), Jugendorganisation der CDU, organisierte eine Werbeveranstaltung für Alcopops auf dem Hessentag in Heppenheim. Gesponsert von Bacardi. Dabei wurden die Alkohol-Dealer von Trinker MdL Frank Gotthardt, dem parlamentarischen Geschäftsführer unterstützt. Bereits vor der Veranstaltung kam es zu einem Schlagabtausch in der Presse. So war im „Südhessen Morgen“ zu lesen, dass die JU sich im Vorfeld gegen das diskutierte Verbot von Alcopops bei diesem Fest aussprach. Gregor Simon, Sprecher der Grünen Jugend Bergstraße: „ Man wird den Gedanken nicht los, dass die Kritik am Verbot aus eigenem Verkaufsinteresse geäußert wurde.“ Dies rief Max Plenert, den drogenpolitischen Sprecher der Grünen Jugend Hessen auf den Plan: „Wer auf der einen Seite eine drogenfreie Gesellschaft predigt und auf der anderen Seite, auf dem Hessentag, ausdrücklich für günstige Getränke werbe, macht sich völlig unglaubwürdig.“ Als bekannt wurde, dass die JU Alcopops für nur 50 Cent teurer als Wasser verkauft, wobei Wasser in 0,2 l-Bechern und der Alkohol in 0,33 l-Flaschen auch an Minderjährige ausgeschenkt wurde, war das „Maß“ voll. Die Jungen Grünen, denen von Seiten der CDU immer wieder vorgeworfen wird, sie machen mit ihrer Forderung nach der Freigabe von Cannabis Werbung

Mitten im Spannungsfeld zwischen dem AlcopopsStand auf der einen und der flugblattverteilenden Grünen Jugend auf der anderen Seite wurde über das Thema diskutiert. Richtig erkannte MdL Frank Gotthardt: „Ich glaube nicht, dass man das Problem durch Steuererhöhung lösen kann. Das wird doch nur getrunken, weil es cool ist. Wenn es teurer wird, ist es nur noch cooler!“ Dass genau aus diesem Grund in Deutschland mehr gekifft wird, als in den Niederlanden, wo Cannabis in Hunderten Coffe Shops frei erhältlich ist, wie Max Plenert bemerkte, leuchtete ihm hingegen nicht ein. So war es nicht weiter verwunderlich, dass er widersprüchlich forderte: „Ich würde mir wünschen, dass Ordnungshüter durch die Kneipen der Stadt ziehen, um den Jugendschutz zu gewährleisten.“ Max Plenert entrüstet: „Das ist keine Forderung nach mehr Jugendschutz, sondern nach noch mehr Repression! Wenn Jugendschutz als Forderung ernst gemeint ist, muss man sich für ein totales Werbeverbot für sämtliche Drogen, den legalen wie illegalen, als präventive Maßnahme einsetzen und eine kontrollierte und legale Abgabe zulassen.“ Man stelle sich das einmal vor: Trupps von Polizeibeamten, die nachts durch die Straßen ziehen um Minderjährige zu verfolgen. Der angeblich christlichen und demokratischen Partei ist das mit solchen Vertretern durchaus zuzutrauen. Wie ausgewogen und sozial verträglich deren Politik im Kleinen wie im Großen sein würde, zeigten auch deren Preise für Alcopops. Die „normalen“ Standbetreiber, die keiner Partei angehörten und nicht von Bacardi gesponsert wurden, konnten bei diesen Preisen nicht mehr mithalten und blieben auf ihren Vorräten sitzen. Wenn Geiz geil ist, warum einen Euro mehr ausgeben?

„Diese Drogenpolitik kannst Du in der Pfeife rauchen“ Unter diesem Motto veranstaltete die Grüne Jugend Main-Tauber einen Informationsstand zum Thema Drogenpolitik, der Passanten auch die Gelegenheit bot, Wasserpfeife zu rauchen. Die Drogenpolitik, die man in der Pfeife rauchen kann, ist die bisher praktizierte, die eher auf teils unsinnige Verbote und Kriminalisierung der Konsumenten setzt als die Freiheit der Bürger in den Vordergrund zu stellen und auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Drogen durch Aufklärung und Prävention zu setzen. Die Grüne Jugend Main-Tauber verteilte deshalb Produktinformationen zu den unterschiedlichen Rauschmitteln und forderte, endlich das Verbot von Cannabis aufzuheben. „Ein verantwortungsvoller Umgang mit Rauschmitteln ist nur möglich, wenn über die Wirkungen genauestens aufgeklärt wird. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Rauschmittel gleich kritisch behandelt werden. Dies gilt für den Umgang mit Nikotin und Koffein genauso wie für Alkohol und Cannabis, was kein bisschen gefährlicher ist als Alkohol und deshalb konsequenterweise nicht illegal sein darf!“, so Tilman Versch, Vorsitzender der Grünen Jugend Main-Tauber. www.gj-main-tauber.de

Und war das schon alles? Nein, denn zu jeder Alkohollimo gab es auch noch einen „Kinopolis“-Kinogutschein dazu. Welcher Jugendliche könnte dazu schon „Nein“ sagen? Nach der Diskussion outete der parlamentarische Geschäftführer der CDU im Hessischen Landtag auch den Umfang seine Sachkenntnis zum Thema zunächst mit der Frage: „Wie viel Prozent hat das Zeug eigentlich?“, trank einen Schluck und meinte achselzuckend: „Mir schmeckt es nicht!“. CDU? Na dann Prost! Mangas

Der Weltraum, unendliche Breiten . . . Am 08.06.2004 sichtete Valentin Batlle, Hanf-Aktivist, im hessischen Burgsolms den größten Space-Cookie, den nie ein Mensch zuvor gesehen hat. „Dieser SpaceCookie war dermaßen gigantisch, dass ich ihn mit bloßem Auge erkennen konnte, als er sich vor die Sonnenscheibe schob. Mir lief das Wasser im Mund zusammen!“, erinnert sich Valentin.

Newsflash:

Geistesgegenwärtig baute er aus diversen optischen Geräten, ein bisschen Holz und seiner selbstgebastelten 1,5 Liter-Cola-Flaschen-PlastikBong ein Teleskop und schoss schnell ein paar Beweisfotos für das Hanf Journal. Anhand des Keksdurchmessers in Relation zu Sonne und Erde errechnete er, dass dieser riesige Hanf-Keks genügen würde, um die gesamte, aktuelle Weltbevölkerung der Erde, etwa 6,3 Milliarden Menschen, für 2 * 10^14 Jahre abheben zu lassen . . . Leider stellte sich kurz nach dieser sensationellen Entdeckung heraus, dass es sich bei diesem Objekt in Wirklichkeit nur um die Venus bei ihrem Transit durch die Sonnenscheibe gehandelt hat, der bereits 1639 gemalt und 1882 fotografiert worden ist. Wer den Transit dieses Mal verpasst hat, kann ihn sich bereits am Mittwoch den 06.06.2012 ansehen, wenn es wieder heißt: Der Weltraum, unendliche Breiten . . . www.astronomie.de

Wanted Gesucht: Ziel: Methode:

Plattenläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.

Busreise zur Hanfparade 2004 Die größte deutsche Demonstration für die Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel findet bereits zum achten Mal in der deutschen Hauptstadt statt. Laut Veranstalter werden 20.000 Hanf-Freunde erwartet, wenn es am 14. August Get Wise- Legalize! Drogenfahnder zu Kleingärtnern! heißt. Und du hast die Gelegenheit dabei zu sein. Die Hanf Initiative in Zusammenarbeit mit ROOR und der Grünen Jugend Hessen hat wie im vorigen Jahr einen Reisebus auf die Beine gestellt. Abfahrt ist am 14.08. um ein Uhr in Frankenthal, danach geht es über Bad Kreuznach und Frankfurt nach Berlin. Natürlich könnt ihr auch auf der Strecke zusteigen. Am besten rechtzeitig reservieren und abklären wo ihr zusteigen könnt. Kosten: 32 Euro. Infos und Anmeldung: ROOR-Shop Frankenthal, Am Rosengarten 3; Easy Going, Bad Kreuznach, Mannheimer Str. 65 oder mail: adrian@roor.de, tel: 0 62 33 – 60 07 00 oder bei der Grünen Jugend Hessen, AK Drogen, mail: max.plenert@web.de, tel:0 62 56 – 85 87 52 www.hanfparade.de


16 Seed west

Woran hängt es, Max Plenert? uns als drogenpolitischen Thinktank der Grünen bezeichnen.“ Hanf Journal: „Gibt es denn etwas nachzudenken? Der Hanf muss legalisiert werden!“ Max Plenert: „Nicht nur der Hanf müsste legal sein . . .“ Hanf Journal: „Heroin etwa auch?“ Max Plenert: „ Ja. Wobei dies kein 100-prozentiger Konsens in der Grünen Jugend ist.“ Hanf Journal: „Soll sich jeder 15-Jährige seinen nächsten Schuss einfach am Kiosk nebenan kaufen können?“

Das Hanf Journal Seedwest wird in den kommenden Ausgaben den drogenpolitischen Kämpfern im Südwesten Deutschlands, inner- und außerhalb von Parteien, folgende Fragen stellen: „Woran hängt es, dass der Hanf noch nicht legalisiert wurde?“ und „Wie kämpfst du dafür?“. Unser erster Gesprächspartner war Max Plenert, Sprecher des Fachforums Drogen der Grünen Jugend (GJ), Drogenpolitischer Sprecher der Grünen Jugend Hessen und Mitglied im Bundesnetzwerk Drogenpolitik bei Bündnis90/Die Grünen. Hanf Journal: „Was steht zwischen uns und einer vernünftigen Drogenpolitik? Woran hängt es, dass der Hanf noch nicht legalisiert wurde?“ Max Plenert: „Diese Frage zu beantworten ist eine schwierige Aufgabe, denn es spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Wolfgang Neskovic meinte einmal (Anm. d. Red.: Richter des Lübecker Cannabis-Urteils von 1992): „Die gegenwärtige Drogengesetzgebung lässt sich nur deshalb praktizieren, weil in der Bevölkerung ein entsprechendes Informationsdefizit herrscht!“. Ich denke, das ist ein ganz wesentlicher Knackpunkt bei vielen Diskussionen.“ Hanf Journal: „Deshalb versuchen wir mit dem Hanf Journal ja auch die Leute aufzuklären.“ Max Plenert: „Ja, das ist eine wichtige Aufgabe! Abgesehen davon gibt es noch eine Vielzahl anderer Faktoren. Der Bevölkerung fehlt eine Vorstellung über die negativen Folgen dieser verfehlten Politik auf die Gesamtgesellschaft. Auch viele Kiffer jammern erst über die Prohibition, wenn sie selbst erwischt worden sind. Vorher heißt es meist: „Mir doch egal, ich kiffe trotzdem!“. Für konservative Politiker ist die Drogenpolitik ein Vehikel ihre Vorstellungen von „Law and Order“ umzusetzen. Vor dem 11. 09. war der „internationale Rauschgifthandel“ das Thema der Wahl, um Sicherheitspakte und Lauschangriffe scheinbar zu legitimieren. International dient die Prohibition auch den Machtinteressen verschiedener Staaten, allen voran den USA, zur Finanzierung von CIA, Terroristen und anderen „Freunden“.. Last, but not least kann ich mir auch vorstellen, dass das Profitinteresse der PharmazieBranche eine bedeutende Rolle spielt. Schlussendlich ist die Geschichte der Prohibition die Geschichte der weiterhin festen Verankerung der säkularisierten, calvinistischen Ethik namens Kapitalismus und anderer Rausch ablehnender Kräfte wie z. B. der drei abrahamitischen Religionen.“ (Anm. d. Red. Christentum, Judentum, Islam) Hanf Journal: „Du bist kürzlich zum Sprecher des Fachforums Drogenpolitik bei der Grünen Jugend gewählt worden. Was ist das Fachforum und welche Ziele verfolgt ihr?“ Max Plenert: „Wir sind eine bundesweit aktive Arbeitsgruppe. Unsere Aufgaben reichen von praktischen Dingen wie der Vertretung der GJ bei drogenpolitischen Veranstaltungen wie der Hanf Parade oder dem Million Marijuana March und der Erstellung von Info- und Werbematerialien wie Flyern, Tütchen und Filtertipps bis hin zu programmatischer Arbeit, wie dem drogenpolitischen Grundsatzprogramm der GJ. Man könnte

Max Plenert: „Eher nein, weil mir 15-Jährige doch etwas zu unreif erscheinen.“ Hanf Journal: „Wann ist man denn alt genug für die HeroinSucht?“ Max Plenert: „Erstens ist Heroin-Konsum nicht gleich HeroinSucht und zweitens würde ich nicht nach dem Alter gehen und statt dessen einen Drogenführerschein einführen, zumindest für stärkere Drogen wie Heroin oder Kokain. Und warum denn ein „Schuss“ ? Heroin kann man wunderbar und weniger gefährlich rauchen. Der intravenöse Konsum ist zwar der effektivste, weswegen er in stark prohibitionistischen Ländern wie der BRD so beliebt ist, aber gleichzeitig auch der ungesündeste.“ Hanf Journal: „Ja, das kennen wir Kiffer ja auch, bloß nichts verschwenden . . .“ Max Plenert: „In den Niederlanden ist Sniffen (Anm. d. Red.: Konsum durch die Nase) und Rauchen um ein Vielfaches verbreiteter.“ Hanf Journal: „Macht diese Konsumform denn weniger abhängig?“ Max Plenert: „Nein! Der Vorteil dieser Konsumform liegt u. a. in der Minimierung der Infektionsgefahr! Safer Use ist auch beim intravenösen Konsum machbar, aber schwieriger zu realisieren. Außerdem ist gerade beim Rauchen „nur“ die Lunge dran, während Verunreinigungen in der Blutbahn wesentlich problematischer sind und das ist das eigentliche Hauptproblem: der dreckige Stoff, bei dem man nie weiß wie viel Wirkstoff er eigentlich beinhaltet. Wenn man das Heroin im Drogenfachgeschäft bekommen würde, wüsste man immerhin über den Reinheitsgehalt Bescheid und könnte gezielt dosieren, derzeit ist das leider unmöglich.“ Hanf Journal: „Ihr seid also für die Legalisierung aller Drogen?“ Max Plenert: „Bei Cannabis ein klares Ja, aber auch alle andere Drogen sollten je nach Substanz, kontrolliert, von Fachleuten oder Fachverkäufern, unter bestimmten Bedingungen, vergeben werden dürfen! Und parallel dazu die Entkriminalisierung aller Drogenkonsumenten. Das heißt kein geduldeter Markt, sondern ein kontrollierter im Sinne von Jugend- und Verbraucherschutz. Gerade bei Drogen sollte man genau wissen was man da eigentlich gekauft hat.“ Hanf Journal: „Also Pilze beispielsweise in „Smartshops“ verkaufen, ähnlich wie in den Niederlanden. Aber was ist mit Datura, dem Stechapfel? Beim Gebrauch dieses starken Entheogens würden doch viele Unfälle passieren, oder?“ Max Planert: „Ich denke es ist nicht sinnvoll eine Droge zu verbieten, die trotzdem verfügbar bleibt. Der Stechapfel ist ja legal, aber eben fast vollkommen unkontrolliert verfügbar. Da stelle ich den Leuten, die sich berauschen wollen, doch lieber Psylocibin oder LSD zur Verfügung, welches sich sicherer dosieren lässt. Und warum wird der Stechapfel oder die Engelstrompete überhaupt konsumiert? Weil sie am einfachsten verfügbar sind, z. B. in Nachbars Garten.“ Hanf Journal: „Ja, da wachsen überall wirklich starke Halluzinogene und wir dürfen nicht mal ein bisschen sanftes Hanf anbauen!“ Max Plenert: „Leider und das wird sich so schnell auch nicht ändern lassen, aber ich bin der festen Überzeugung, eine alternative Drogenpolitik ist möglich!“ Hanf Journal: „Wir danken dir für dieses Interview, deine progressiven Statements und wünschen dir und uns viel Erfolg beim Legalisieren!“ www.max-plenert.de; www.gruene-jugend.de das Interview führte Sokratis Zacharopoulos

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


17 Seed west

TERMINE Panteon Roccoco

Beginner

Date: 15.07.2004 Location: Tollhaus/Karlsruhe Admission: 5,- Euro

„Ay, caramba carajo olé!“ Groß, großartig, PANTEÓN ROCOCÓ! Einfach einmalig, wie diese elfköpfige Mega-Band aus der Hauptstadt Mexikos ganz und gar lateinamerikanisch, leidenschaftlich, rhythmisch beseelt punkt, rockt, skankt und rumspringt, als gelte es, irgendeinen aztekischen Regengott zu beschwören. Zweimal waren sie jetzt schon in ganz Europa auf Tour. Haben die Massen begeistert und in ekstatische Verzückungen versetzt und doch blieb nach einem von Wadenkrämpfen und durch Schweißbäder gekennzeichneten Konzert eine gewisse latente Enttäuschung bei den Fans zurück. Man konnte die verdammte CD nirgendwo kaufen! Wo gibt’s denn sowas?! Aber das ist ab sofort anders: ÜBERSEE RECORDS hat die flehentlichen Bitten des europäischen Publikums erhört und bringt endlich das zweite Album mit dem Titel „Compañeros Musicales“ auf den Markt. Die ausgiebige Promo-Tour diesen Sommer dürfte nicht nur die große Fangemeinde der Compañeros jäh aus dem Sommerloch reißen! Eine Platte, die es sogar schafft im Mutterland der Raubkopie vergoldet zu werden, wird auch in hiesige Ohren gehen . . .

The Peepshows

Date: 17.07.2004 Location: Quartier am Turm/Heidelberg Admission: 18,- Euro

Cool oder wie der Hanseate sacht, derbe - die Beginner touren Deutschland! Mit „Blast Action Heroes“ meldeten sich die Beginner (das „Absolute“ wurde gestrichen) 2003 zurück und definierten das Genre neu. Nachdem sie mit „Fäule“, der ersten Blast Action-Single, bereits ein begeisterndes Gelübde auf den besser gelagerten Beginner-Sound abgelegt hatten, ist „Blast Action Heroes“ das entsprechende Full Length-Meisterwerk. Immer einen Tick sprachgewandter als die Konkurrenz, immer jenseits müder Klischees sind die „Blast Action Heroes“ so fernab, dass für sie eine neue Spielklasse in Sachen Deutscher HipHop erfunden werden müsste. Und während die rappende Restrepublik noch in tumben Gangsta-Attitüden und schlaffer R’n’B-Romantik rumdümpelt, wird bei den Beginnern feist & clever gefeiert. Also rennt mal hin und schaut sie euch an, die Kollegen! Erwartet viel, die Beginner halten es!

Date: 22.07.2004 Location: Universum/Stuttgart Admission: 6,- Euro

Die Peepshows sind aus Örebro. Ich glaub’ das liegt in Schweden und ich kann euch schon alle nörgeln hören, von wegen Schwedenhype und Hellacopters und so, und ja, Recht habt ihr, obwohl die Peepshows um einiges cooler aussehen und auch den Schweinerock-Faktor nicht so arg überspannen wie jene berühmten Kollegen! Im Gegenteil, der Einsatz einer Hammond-Orgel (kann auch ’ne Vox gewesen sein) gibt der ganzen Sache eher einen Sechziger-lastigen Sound! Jajaja, so Hives- oder Strokes-mäßig, aber nicht so garagig. Es ist mehr so Ramones treffen Prisoners treffen ACDC oder so. Auf jeden Fall gibt’s die Jungs auch nicht erst seit gestern, sondern seit 1996 und sie haben auch schon das ein oder andere Album (auf Sidekick/ Burning Heart) draußen. Ich habe die Herren vor ein paar Jahren mal im Wild At Heart hier im schönen Kreuzberg gesehen, und da haben sie gerockt wie zweiundzwanzig Säue! www.burningheart.com

www.beginner.de

www.uebersee-records.de 2Raumwohnung

The Turbo AC’s

www.turboacs.com

Date: 03.08.2004 Location: Universum/Stuttgart 8,- Euro

Date: 24.07.2004 Location: Günther-KlotzAnlage/Karlsruhe Admission: 15,- Euro (Festival)

Date: 22.07.2004 Location: Café Central/Weinheim Admission: 8,- Euro

Gegründet 1996, ist die dreifache New Yorker „international rock and roll machine“ in Deutschland fast schon zu Hause. Mit nunmehr vier Alben waren die Turbo AC’s nun schon fast sechsmal in Deutschland und spätestens mit ihrer „Automatic“-Tour 2003 haben Kevin Cole (git./vox.), Michael Dolan (bass) und Kevin Prunty (drums) die 500er-Grenze in den Clubs geknackt. Mit Sleazy Hot Rod Punk’n’Roll, gepaart mit intensiven Surf-Sounds und ehrlichen Texten, brauchten die Turbo AC’s nicht lange, um im heimischen CBGB’s schnell Respekt zu erringen. Das geeignete Label zu finden, ging nicht so schnell, so erschien jedes ihrer Alben bisher auf einem anderen. Mit Bitzcore nun scheinen sie endlich gelandet zu sein, doch Turbo gerast wird noch immer und hoffentlich auch noch oft in Deutschland!

The Briefs

Inga Humpe und Tommi Eckart machen Musik, seit ich hören kann. Die beiden waren immer klug, ohne jemals erwachsen zu werden. Ob nun Ideal (oder waren’s die Neonbabies –ich verwechsel gerne mal Inga und Anette) bei ihr oder die Mucke für Andreas Dorau in seinem Fall! Immer auf intelligente Weise verspielt und doch nicht cheesy! Obwohl, ist ja eigentlich quatsch, wenn man zum Beispiel an „Fred vom Jupiter“ denkt . . . Naja, aber dann cool cheesy! Tommi quält es, wenn man ihn lobt, sei es für seine genialen Techno-Tracks oder die DorauProduktionen. Er liebt peinliche Situationen und erzählt lieber, wie er sich in den Achtzigern mit seiner Sixties-Band Bärte aus Schuhcreme gemalt hat, die dann nicht mehr abgingen. Und Inga springt übermütig in die Luft, obwohl sie die Bürde von vielen goldenen Schallplatten trägt und weiß, dass eine weibliche Pop-Ikone hart angreifen muss, wenn sie über dreißig ist und nicht Hildegard Knef heißt.

Eine meiner kontemporären (ha, Superwort!) Lieblingsbands! Krawattenpunk vom Feinsten, nicht nur was den Look, sondern vor allem auch was den Sound angeht. Als wenn’s wieder 1977 wär . . . Die vier Freaks aus Seattle sind live auch noch viel besser als auf ihren Scheiben „Hit After Hit“(Dirtnap) und „Off The Charts“(hierzulande auf Bitzcore erhältlich). Tja, und jetzt hat der gute Mutti sie uns wieder hergebookt! Ich versteh’s irgendwie nicht so richtig, aber auf jeden Fall sind die Herren Lance Romance (Bass), CB Mangler (singt, sammelt Vespas und Lambrettas und gibt als musikalischen Werdegang Skateboarding an), Steve E. Nix (spielt Gitarre und ist neunzehnmal verheiratet und geschieden –jetzt Single) und Daniel J. Travanti (auch Gitarre, hasst Pudding und Leute, die Lazarus heißen) in wechselnden Besetzungen - im Rahmen der „Mutti’s Little Monsters Tour“ – mit den Real McKenzies, der One Man Army und den Turbo AC’s unterwegs. www.thebriefs.com

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Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


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