Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal
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AUSGABE 08/04
Ilse Pilse keine will se . . . . . . dann kam die Polizei und nahm sie doch. Das Drama um die Pilze geht in seine entscheidende Phase. Nachdem schon im vorletzten Heft des Hanf Journals erklärt wurde, wieso nun frische Pilze legal sein müssten, gab es immer mehr Läden, die frische Pilze verkauften. Nun marschierte bei den ersten die Polizei ein und Haftbefehle wurden gestellt. Seite 3 news s.02
wirtschaft s.08
guerilla growing s.09
07
cool-tour s.11
Kostenlos
Neue Kolumne Schon seit langem schreibt Claudia Grehslehner für das Hanf Journal. Bis vor kurzem berichtete sie uns angeblich aus fernen Ländern. Doch in Wahrheit waren diese Beiträge schon immer eher eine Kolumne als ein Landesbericht. So viel Dreistigkeit muss belohnt werden – auf Seite 7 findet ihr „Claudias kleine Welt“, die neue Kolumne im Hanf Journal Seite 7 regional s.15
anderswo s.18
fun+action s.19
Nein, nein, diese Suppe ess’ ich nicht!
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Tabak oder Cannabis – was ist schlimmer? Franjo Grothenhermen wird nicht müde uns die Welt des Cannabis zu erklären. Diesen Monat werdet ihr erfahren, was wie wo krebserregender ist, Cannabis oder Tabak. Wir wünschen ihm an dieser Stelle auch gute Besserung. Seite 11
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Hanfparade mit neuem Ziel
Bundesverfassungsgericht erklärt Normenkontrollantrag aus Bernau für unzulässig Am 14. August ist es soweit. Mit der Hanfparade2004 zieht die größte Legalisierungsdemo Deutschlands durch Berlin. Los geht es in diesem Jahr vor dem Roten Rathaus. Ab 12 Uhr findet hier die Auftaktveranstaltung statt. Gegen Eins soll sich der Zug dann in Bewegung setzten. Begleitet von den bekannt-beliebten Paradetrucks geht es von Berlins Mitte nach Kreuzberg. In diesem Jahr haben wieder Wagen aus ganz Europa ihre Teilnahme zugesichert. So erwarten die Veranstalter z. B. Trucks aus der Schweiz und den Niederlanden. Aber auch die Berliner Clubs sind mit Trucks des Yaam und des Tacheles vertreten. Insgesamt werden wohl wieder an die 20 bunten Paradewagen zusammenkommen. Jeder mit eigener Musik und die oft sogar Live! Das Bündnis Hanfparade ruft jeden dazu auf, der Demo den Rest zu geben! Zeigt der Welt wie kreativ du bist, verkleide dich, bastel’ Transparente, sei laut . . . Die Hanfparade braucht dein Engagement. Nur wer sich zeigt, wird gesehen, nur wer was sagt, wird gehört! Mach die Hanfparade2004 zur witzigsten, buntesten, hanfigsten Demo der Welt! Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) wies völlig überraschend den Normenkontrollantrag bezüglich der Verfassungswidrigkeit des Cannabis-Verbotes als unzulässig zurück. Mit einer Begründung zeigt es jedoch deutlich seine Schwächen und die Art und Weise der Urteilsverkündung ist mehr als fragwürdig. Wer sich mit dem Urteil des BVerfG näher beschäftigt, wird so einige Aha-Effekte erleben. Der erste wird wohl die inhaltliche Dünne des Beschlusses sein. Dies lässt sich an zwei Beispielen exemplarisch sehr gut darlegen. BVerfG verlangt Umkehrung der Beweislast Da das Amtsgericht Bernau nur feststellen konnte, dass der Gesetzgeber den Beweis der Konsumeinschränkung durch ein Verbot noch nicht nachgekommen ist, selber aber keine Studien dazu anführen konnte, dass es keinen Zusammenhang zwischen Konsum und Verbot gibt, lehnte das BVerfG dieses Argument ab. Dies bedeutet, dass laut BVerfG nicht der Gesetzgeber beweisen muss, dass seine Gesetze auch das bewirken, was sie eigentlich sollen, sondern die Betroffenen beweisen müssten, dass es keine oder eine gegensätzliche Wirkung hat. Das ist faktisch eine Umkehrung der Beweislast und steht eigentlich im Widerspruch mit dem Grundgesetz. Denn nun muss der Angeklagte das Risiko von hohen Prozesskosten und den Kosten für diese Studien auf sich nehmen. Olle Kamellen aus der Mottenkiste Beim Lesen der inhaltlichen Argumente kommt man nicht nur einmal ins Grübeln. So schreibt das BVerfG in seinem Urteil: „Durch sie (Droge Cannabis, Anm. d. Red.) werden insbesondere Jugendliche an Rauschmittel herangeführt . . .“. Und wie Rechtsanwalt Hannes Honecker, der den Angeklagten in Bernau vertrat, richtig versteht, „. . . ist das die Einstiegsdrogen-Theorie, die seit über 30 Jahren keine Rolle mehr in der Wissenschaft spielt. Ich meine, das müsste auch das BVerfG schon erfahren haben.“ Auch die Tatsache, dass das BVerfG in seiner Begründung immer noch die Möglichkeit eines amotivationalen Syndroms anführt, ist schlicht hanebüchend. Prof. Dr. Stepahn Quensel stellte während der zweiten Verhandlung in Bernau bereits fest, dass auf der kompletten internationalen Bühne kein seriöser Wissenschaftler mehr von einem amotivationalem Syndrom spreche. „Dies gehört ins Reich der Ammenmärchen“, beteuerte der erfahrene Forscher. Falsche Zeit, falscher Ort Wer die inhaltlichen Aha-Effekte abgeschlossen hat, kann damit beginnen, sich über die zeitlichen Abläufe zu wundern. Wer noch kurz vor der Urteilsbegründung bei der Pressestelle des BVerfG anfragte, wann denn mit dem Urteil zu rechnen sei, bekam als Antwort, dass es noch nicht terminiert wäre. Was darauf schließen ließ, dass es dieses Jahr nicht mehr gesprochen werden würde. Extremst ärgerlich ist dieses KommunikationsDesaster – was einer transparenten Justiz widerspricht – für Amtsrichter Andreas Müller, der den Normenkontrollantrag stellte. In einem weiteren Verfahren wollte dieser seinen ersten Antrag ergänzen, wofür er weitere Experten einlud. Der Rechtsanwalt des in diesem zweiten Verfahren angeklagten Jungen, Hannes Honecker, bezeichnete diesen Vorgang dem Hanf Journal gegenüber als „schlechten Ton“. Verständlich , denn schließlich ist es schon unverschämt, durch die bewusste Zurückhaltung des Verkündigungstermins, anderen Kollegen Arbeit aufzuhalsen, welche nun wenig gebracht hat. Was an dem Termin am allermeisten verwundert, ist die Tatsache, dass es das BVerfG nicht für nötig empfunden hat, die Studie des Max Planck-Institutes zur Frage der bundesweiteinheitlichen Menge abzuwarten. Gerade dies ist ein Knackpunkt der Frage, inwieweit das Cannabis-Verbot verfassungswidrig ist und dies
hätte das BVerfG für eine wirklich objektive Betrachtung mehr als nur benötigt. Und wer seit 2002 mit einem Urteil warten kann, hat auch zwei oder drei weitere Monate Zeit. Für das zweite Verfahren in Bernau war das Urteil der Todesstoß. Der Angeklagte wurde zu 100 Euro und einer Ermahnung verurteilt. Wer wissen will, was das Urteil nun für einen weiteren juristischen Weg bedeutet, sollte das Interview mit dem Berliner Rechtsanwalt Hannes Honecker auf Seite 5 lesen. Wer tiefgründigere Informationen rund um den Normenkontrollantrag will sollte einfach auf www.hanfjournal.de surfen. Mehr zum Thema: Interview mit Hannes Honecker auf Seite 5
Anders als ursprünglich geplant, führt die Hanfparade die erwarteten 10.000 Teilnehmer zum Oranienplatz. Die größte Baustelle Europas (so nennen nicht wenige Berlin) hatte die ersten Planungen zunichte gemacht. Aber auch der Oranienplatz scheint bestens geeignet ein rauschendes Politfest zu feiern. Auf mehreren Bühnen erwartet die Teilnehmer eine bunte Mischung aus Musik und Reden. Zum ersten Mal gibt es in diesem Jahr auch eine Hanfmodenschau zu sehen – vom Bikini bis zum Abendkleid zeigen dir knackige Jungs und Mädels, wie Hanf auf Haut aussieht.
EXZESSIV VIDEO: Werner Graf im Gespräch über des Urteil des BVerfG www.kiffertv.de/exzessiv/exzessiv-das-magazin.php?nr=48
Ein weiteres Highlight der Hanfparade2004 ist das erste Hanf-Feld Berlins. Richtig gelesen, da steht Hanf-Feld. Echte lebende Hanf-Pflanzen hat sicher noch nicht jeder gesehen. Bitte lass die Pflanzen stehen. Was auf der Hanfparade so schön grünt ist Nutzhanf und turnt deshalb nicht. Diebstahl ist also zwecklos!!!
Das Urteil des BVerfG www.bverfg.de/entscheidungen/lk20040629_2bvl000802
Wir sehen uns am 14. in Berlin, wenn es heißt: „Get Wise – Legalize! Drogenfahnder zu Kleingärtnern!“ www.Hanfparade.de Steffen Geyer
2 news Menschen, Drogen, Sensationen
Das Eckthema Drug Wars Episode I
Der wahrscheinlich unbekannteste Drogenbaron der Welt:
Khun Sa kommentar Werner Graf
Der Staat hört mit . . .
Das sind die E-Woks, sie haben sich gerade E in ihrem Wok gebraut. Darum sind sie auch so glücklich.
Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de
Bei immer mehr Telefonaten hört der Staat mit. 2003 waren es rekordverdächtige 24.441 überwachte Telefonanschlüsse. Das sind stolze zwölf Prozent mehr angezapfte Telefone als noch 2002. Dazu fand das MaxPlanck-Institut schon Ende 2003 in seinem Gutachten „Rechtswirklichkeit und Effizienz“ heraus, dass die Bespitzelung der Bürger am Telefon rasant zugenommen hat, die Abhöranordnungen in der überwältigen Mehrheit der Fälle schlecht begründet und die Ermittlungserfolge gering sind.
Impressum
Dass der Katalog, unter welchen Vorfällen ein Telefonanschluss überwacht werden darf, arg veraltet ist, ist nicht wirklich eine neue Tatsache. Kriegsdienstverweigerer, die Soldaten zum Ungehorsam aufrufen, muss man einfach nicht abhören, schließlich versuchen diese ja eh, möglichst laut und breit wahrgenommen zu werden. Dagegen sollte man einmal überlegen, ob beim Tatbestand der Kinderpornographie nicht doch eine Abhörung hin und wieder sinnvoll sein kann.
Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hans Cousto, Andreas Schult, Jorge Cervantes, Franjo Grothenhermen, Markus Berger, Claudia Greslehner, Roland Grieshammer, yoshi, Kerstin Koch, Veit Schnetker, Maulhelden, Steffen Geyer, Andreas Kozar, Arved Schönberger, Oliver Nuss, Dieter Beck, Dirk Rehahn Hanf Journal Pot:
Adam Zawadzki (redaktion.pot@hanfjournal.de)
Hanf Journal Austria:
(redaktion.austria@hanfjournal.de)
Prinzipiell muss man aber an der Effektivität und den Sinn der Überwachung zweifeln. Nur wirklich unerfahrene Menschen reden über Straftaten am Telefon. Je mehr auf dem Spiel steht, desto mehr passt man ja auch auf. Und so wundere ich mich nicht, dass viele Freunde von mir ungehemmt am Telefon übers Kiffen reden, aber mich mein Dealer noch niemals direkt fragte.
Hanf Journal SeedWest: Sokratis Zacharopoulos (redaktion.seedwest@hanfjournal.de) Terminredaktion
Urs Gebert (termine@hanfjournal.de)
Layout: Marc Emmerich Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Dirk Rehahn 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 40 Euro (Inland) oder 80 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.
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Diese Zeitung wird durch den „primeline“-Vertrieb in Berlin, München, Köln und Hamburg in den Kinos, Clubs und Kneipen verteilt.
IVW geprüft seit 4.Quartal 2003
Das Hanf Journal Team wird ausgestattet von
Der eigentliche Name dieses Mannes ist Zhang Qifu. Den Namen „Khun Sa“ („wohlhabender Prinz“) gab er sich erst nach der Rückkehr aus sechsjähriger Haft im Jahre 1976. Zahlreiche weitere Titel wurden ihm von außen angehängt. „The worst enemy the world has“ nannte ihn zum Beispiel ein US-amerikanischer Diplomat. „Prince of Death“ war der Titel den ihm ein US-Staatsanwalt verlieh. Und der Grund warum er hier steht? Nun ja, immerhin hat dieser Herr über lange Jahre hinweg den kompletten Heroinhandel im Goldenen Dreieck kontrolliert. Und er hat vermutlich immer noch seine Finger in nicht geringem Ausmaß in diesem Spiel. Und warum kennt man ihn dann trotzdem nicht? Das ist schon wesentlich schwerer zu beantworten. Denn immerhin war er zur Amtszeit Ronald Reagans in zahlreichen Medien vertreten und lud sogar westliche Journalisten zu rauschenden Festen ein, die dann dokumentieren sollten, dass dieser Herr es gut mit der Welt meint. Ob das tatsächlich so ist, ist fragwürdig. Ein hehres Ziel hatte der inzwischen 70-Jährige Zeit seines Lebens zwar durchaus: Die Errichtung eines unabhängigen Shan-Staates im Herzen des Goldenen Dreiecks. Aber ob dieser Wunsch so altruistisch war, ist stark zu bezweifeln. Denn der oberste Herrscher dieses Staates wäre im Falle des Falles natürlich er selbst gewesen. Ein Hang zum Größenwahn war ihm anscheinend schon immer veranlagt, denn später ließ sich der ungekrönte Herrscher des nicht existierenden Shan-Staates seine eigene Hautstadt bauen. Anfänglich noch ein Militärlager mitten im Dschungel, wuchs Ho Mong zu einer geschäftigen, 10.000 Einwohner fassenden Metropole heran, die von vielen bald als heimliche Hauptstadt Burmas bezeichnet wurde. Neben seiner Rolle als glänzender Held der Shan-Bewegung, setzte sich Khun Sa auch immer gern als Bösewicht und Erzfeind der USA in Szene. So gab er in einem Interview mit ABCTelevision zur Kenntnis: „President Bush may have the button for nuclear weapons, but I have the button for opium. My opium is stronger and more potent than your nuclear bombs. I just should feed you this poison. Why should I do anything else?” Er sah also durchaus immer die politische Macht des Opiums und scheute sich auch nicht, diese als Druckmittel einzusetzen. Die USA gingen jedoch nie auf sein Angebot „Stopp der Opium-Produktion gegen internationale Anerkennung des Shan-Staates“ ein. Heute lebt Khun Sa übrigens in Rangun, der Hauptstadt von Myanmar, genießt Immunität und darf seine im Drogenhandel erwirtschafteten Gelder ganz legal in den Wirtschaftskreislauf fließen lassen. Martin Schwarzbeck
Den meisten Versandkartons dieser Ausgabe liegen Flyer, Kataloge oder Briefe folgender Firmen bei:
HBI Europe Joint The Party Knistermann HanfZeit Bam Bam Bhole Germadot Hanf Journal
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Absolut untragbar ist die Art und Weise, wie schnell man in Deutschland die Privatsphäre eines Einzelnen ausspionieren kann. Hier geht es schon längst nicht mehr, um die „ultima ratio“ also um das letzte Mittel, sondern es herrscht schon seit langem die Praxis des präventiven Frühhörens. Dies kann und darf so nicht weiter gehen. Künftig sollten nur noch Ermittlungsrichter mit spezieller juristischer Sachkunde für Telefonüberwachungen zuständig sein. Eine Studie der Uni Bielefeld hatte ergeben, dass die Richter in den meisten Fällen die Überwachungsanträge der Staatsanwälte kritiklos übernehmen. Und dass man – auch im Unschuldsfall – in der Regel nichts von der Überwachung mitbekommt, ist die absolute Spitze des Eisberges. Dass es noch nicht einmal sinnvolle Studien über die Effizienz der Telefonüberwachung gibt, dürfte Kiffer nicht mehr wundern. Alles was der Staat gerne macht, aber keinen Sinn hat, lässt er im fraglichen Raum stehen. So untersucht der Staat nicht, was ein Verbot von Cannabis für Folgen hat oder was Telefonüberwachung bringt. Das ist ein altes Spiel. Dass die Rot-Grüne Regierung jetzt sogar darüber nachdenkt, noch mehr Überwachung zu ermöglichen, ist schon sehr komisch. Gerade da ja auch das Bundesverfassungsgericht erst vor kurzem, die Regelung zum „großen Lauschangriff“ für verfassungswidrig erklärt hat. Und das gerade auch deshalb, weil diese Methode wenig bringt und enorme Eingriffe in die Privatsphäre darstellt. Den größten Nachteil, den früher die Stasi hatte, das Kratzen beim Einklinken in das Gespräch, hat der deutsche Staat nicht mehr. Aber dennoch reden die Wenigsten am Telefon über strafbare Sachen, und das zu Recht.
3 news Hanf Journal rollt den größten Joint der Welt Bald ist es soweit! Voraussichtlich auf der InterHanf werden wir das Projekt angehen, das unter dem Tarnnamen „Längste selbstgedrehte Zigarette der Welt“ in die Geschichtsbücher und vor allem das Guiness Buch der Rekorde eingehen wird. Hanf Journal begeistert: „Macht euch bereit für drei Meter Joint!“ Wahres Guerilla-Growing In dem kleinen Städtchen Beeskow in Brandenburg wird die Polizei derzeit kreativ auf Trab gehalten. Fünf Einsätze musste sie schon fahren um mitten in der Stadt wild wachsende CannabisPflanzen auszurupfen. Untersuchungen ergaben dass es sich stets um THC-armen Nutzhanf handelte. Hanf Journal mit einem merkwürdigen Blitzen in den Augen: „Und die Samen dafür sind nicht mal teuer!“ Coffee Shops in Südafrika? Eine kleine, hauptsächlich von Rastafaris bewohnte Gemeinde in Südafrika hat angekündigt, demnächst einen Coffee Shop eröffnen zu wollen, in dem auch MarijuanaEiskrem verkauft wird. Das dies in ihrem Land offiziell verboten ist, scheint ihnen dabei egal zu sein. Hanf Journal anerkennend: „Das ist mal ein mutiger Vorstoß!“ Eltern growen für Kinder In der Schweiz gibt es Medienberichten zufolge immer mehr Eltern, die sich einige Hanf-Pflanzen in den Garten stellen um ihren Sprösslingen den Gang zum (eventuell auch noch anderes verkaufenden) Dealer zu ersparen. Die Eltern sind zwar selten glücklich über den Konsum der Kinder, hoffen aber ihnen so Schlimmeres ersparen zu können. Hanf Journal wünscht sich: „Mehr solche Eltern!“
Schon im vorletzten Hanf Journal berichteten wir, warum dass das Verbot von psychoaktiven Pilzen wohl wegen europäischem Recht nicht haltbar ist. Nicht nur Hans Cousto als Autor sah dies so, sondern auch viele andere Menschen in Deutschland, von denen einige es wagten auch wirklich wieder frische Pilze zu verkaufen. Nun nahm sich auch die Polizei dieser Frage an und marschierte zu den Verkäufern. In Berlin, in Weimar, in Rosenheim und auf Festivals, überall werden derzeit Verkäufer von frischen Pilzen von der Polizei aufgesucht. Zwar geht eine große Mehrheit davon aus, dass das Pilz-Verbot nicht mit europäischem Recht vereinbar ist, der Staatsanwaltschaft und der Polizei scheint dies jedoch noch nicht bekannt zu sein. Bei allen Betroffenen wurden die Pilze beschlagnahmt, gegen einige erging sogar ein Haftbefehl und zwei saßen zeitweise auch deswegen in U-Haft. Nun werden wohl diese Beschlagnahmungen und Anzeigen zu weiteren Verfahren führen, die bisher aber noch nicht eröffnet wurden.
Das Eckthema Drug Wars Episode I
Doch eines Tages wurde ihr Meister vom Engelsschlumpf heimgesucht und nahm die Rezeptur der E mit ins Jenseits.
Magische Zeiten, magische Pilze Wie nun diese Verfahren ablaufen, kann derzeit nicht abgesehen werden. Bestenfalls teilen die Richter die Auffassung, dass das Pilz-Verbot nicht haltbar ist und folgen der Auffassung des europäischen Gerichtshofes. Wahrscheinlich wird sich der Kampf aber über mehrere Instanzen abspielen. Wenn es dumm läuft, nehmen alle Angeklagten einen Freispruch wegen unvermeidbaren Verbotsirrtum an. Dann sind sie zwar erfreulicherweise aus dem Schneider, das Gericht hätte aber gleichzeitig auch die Existenz eines Pilz-Verbotes gesehen. Unwahrscheinlich ist so ein Vorgehen nicht, denn schon bei den Duftkissen oder bei Ephedra wurde auf ähnliche Weise verfahren. Kaum ein Angeklagter geht eben gegen einen Freispruch wegen unvermeidbaren Verbotsirrtum beziehungsweise Einstellung gegen Geldbuße in Berufung. Es bleibt also spannend, was noch alles passiert. Der Kampf um die Pilze geht mittlerweile schon lange. Früher wurden sie eine Zeit lang in so genannten „Duftsäckchen“ als Raumluftverbesserer verkauft. Dann kam das Aus. Das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) wurde mal wieder den politischen Bedürfnissen angepasst und nachdem sich Deutschlands Richter nicht einig darüber waren, ob denn nun Pilze überhaupt im BtMG stehen, denn dort war nur die Rede von Pflanzen und Pflanzenteilen, nicht von Pilzen, es Freisowie Schuldsprüche wegen Pilzen gab, wurden diese schleunigst hineingeschrieben. Ein Hin und Her . . . schon seit ewigen Zeiten also.
Das Pilz-Verbot und das europäische Recht
körperlich abhängig! Im Gegenteil: Sie sind derart ungefährlich, dass sie sogar als Lebensmittel eingestuft und zum Konsum ab zwölf Jahren freigegeben wurden. Insbesondere da so gefährliche Drogen wie Alkohol oder Tabak bereits mit 16 Jahren konsumiert werden dürfen. Ein Lebensmittel, das in den Niederlanden legal ist, sollte nach EU-Recht auch in Deutschland legal und vor allem handelbar sein. Wie am Ende alles ausgeht ist, wie schon geschrieben noch offen. Doch die Pilz-Pioniere, allen voran David von NGEurotrade, werden wohl weiter machen. Trotz der massiven Repression gegen die Existenzgründer schießen Pilzshops und Pilztaxis aus dem Boden. In Mannheim, Frankfurt, Berlin, Erfurt und vielen weiteren Städten sind die frischen Pilze als Lebensmittel genauso erhältlich wie Tomaten oder Äpfel. Einen Überblick über die Verkaufsstellen könnt ihr euch im Internet auf www.ngeurotrade.com verschaffen. Die Pilze werden unter Schutzatmosphäre verpackt um deren Haltbarkeit zu garantieren, denn Pilze, die verderben sind äußerst giftig. Ebenso wie bei allen anderen Lebensmitteln steht natürlich ein Haltbarkeitsdatum auf der Verpackung und sehr löblich, im Gegensatz zu Bierflaschen wird vor einer Verkehrsteilnahme nach dem Essen von hawaiianischen oder mexikanischen Zauberpilzen oder den Zaubertrüffeln, bekannt unter dem Namen Philosopher Stones, gewarnt. www.ngeurotrade.com
Vor etwa vier Jahren wurde nun in den Niederlanden die CAMStudie durchgeführt und die potenzielle Gefährlichkeit von wirksamen Pilzen wurde untersucht. Die Risikoabschätzungskommission bestand aus Vertretern des Gesundheitsministeriums, des Gesundheitsamtes, des Justizministeriums, des Ministeriums für öffentliche Ordnung, und vieler weiterer.
mehr zum Thema: Hans Cousto schreibt im Hanf Journal erstmals warum des P i l z - Ve r b o t g e g e n e u ro p ä i s c h e s R e c h t v e r s t ö ß t : www.hanfjournal.de/news/artikel-juni04-s6-a1.html
Das Ergebnis: Pilze machen weder wahnsinnig, wie immer wieder in der Boulevardpresse zu lesen ist, noch geistig oder
Sokratis Zacharopoulos und Werner Graf
4 news Das Eckthema
Schweiz:
Drug Wars Episode I
Unterschriftensammlung gestartet
Nachdem vor kurzem das Nein des Nationalrates zur Revision des Betäubungsmittelgesetzes die Schweizer Pro-HanfBewegung scheinbar um Jahre zurückwarf, hat sie sich jetzt schon wieder aufgerappelt. Ein Gremium aus hochrangigen Vertretern der Politik, Suchtprävention, Medizin und natürlich der Hanf-Szene hat eine Initiative lanciert, die sehr bald zeigen soll, dass der Nationalrat gegen den Großteil des Volkes entschieden hat. Noch in diesem Sommer sollen die 100.000 Unterschriften gesammelt werden, die nötig sind um eine Volksabstimmung zu veranlassen.
Man kann sich gar nicht vorstellen, was dies für den Serotoninhaushalt der E-Woks bedeutete! Und da dies so nicht weitergehen konnte, brauchten sie dringend neue Drogen.
Genau gesehen geht es in dieser Initiative um folgenden Text, der in die Schweizer Gesetzgebung aufgenommen werden soll: Art. 105a (neu)
Kassel:
1. Der Konsum psychoaktiver Substanzen der Hanf-Pflanze sowie ihr Besitz und Erwerb für den Eigenbedarf sind straffrei.
Führerschein zurück trotz positiver THC-Probe
2. Der Anbau von psychoaktivem Hanf für den Eigenbedarf ist straffrei. Art. 105b (neu)
Das Verwaltungsgericht in Kassel hat jetzt bestätigt, was wir alle längst wussten: Selbst eine oder mehrere positive THC-Proben heißen noch lange nicht, dass der Betreffende auch bekifft Auto fährt. Dies erkannten sie anhand des Falles eines Mannes, der, mit 1,8 Gramm Gras und 15 Pflanzen erwischt, zwei unangekündigte DrogenScreenings über sich ergehen lassen musste. Beide zeigten eine hohe Konzentration von Cannabinoiden. Daraufhin empfahl der zuständige Amtsarzt, den Führerschein einzuziehen, da von einem regelmäßigen Konsum auszugehen sei. Regelmäßiger Konsum schließt nämlich laut Fahrerlaubnisverordnung die Fähigkeit ein Kfz zu führen aus.
1. Der Bund erlässt Vorschriften über Anbau, Herstellung, Einund Ausfuhr sowie Handel mit psychoaktiven Substanzen der Hanf-Pflanze. 2. Der Bund stellt durch geeignete Maßnahmen sicher, dass dem Jugendschutz angemessen Rechnung getragen wird. Werbung für psychoaktive Substanzen der Hanf-Pflanze sowie Werbung für den Umgang mit diesen Substanzen ist verboten. Wenn ihr also zufällig Schweizer seid, und diese Anliegen auch eure eigenen nennt, dann unterschreibt bei der Gesetzesinitiative. Und wenn ihr einen Schweizer Bürger kennt, der dieses Anliegen unterstützen könnte, lasst ihn wissen, dass seine Stimme von elementarem Wert ist. Dann wird die Schweiz vielleicht bald Vorbild für ganz Europa. Martin Schwarzbeck
News-Flash zur Sammelaktion www.hanfjournal.de/dope-nachrichten/seiten/07/playlist-ab__news_tag22_3805.ram Diskutier mit uns darüber im Forum www.hanfjournal.de/forum/viewtopic.php?t=260 Schweizer Hanfpolitik nach der Ablehnung des Ständerates www.hanfjournal.de/news/artikel-juli04-s7-a1.html
Hannover:
Köln:
Raus aus dem HeroinModellprojekt
Sondereinsatzkommando aufgelöst Auch bei der Polizei gibt es schwarze Schafe. Schon im letzten Jahr beeindruckte uns ein Kölner Sondereinsatzkommando, weil es zweimal hintereinander die falsche Wohnung stürmte. Und dieses Mal kam es noch dicker. Drogenhandel, HaschKonsum während der Arbeitszeit, Verdacht auf fahrlässige Tötung, Misshandlungen von Verdächtigen und dann noch das tragische Versehen, bei dem ein Kollege einen anderen bei einer nächtlichen Übung erschoss. Die Liste der Anschuldigungen ist länger als bei so manchem Schwerkriminellen.
Das Verwaltungsgericht entschied nun, dass diese Argumentation so nicht korrekt sei. Denn dem Mann könne weder nachgewiesen werden dass er je bekifft am Steuer saß, noch dass er täglich oder nahezu täglich Cannabis konsumiere, was ja Bedingung für „regelmäßigen Konsum“ sei. So erhielt er seinen Führerschein zurück. Martin Schwarzbeck
mehr zum Thema: www.prohanf.ch
Aber kein Wunder, denn solange Polizisten nicht gekennzeichnet, und damit voneinander unterscheidbar sind, fällt es allzu leicht, mal im Anonymen über die Stränge zu schlagen. In einem Modellprojekt lässt die Bundesregierung derzeit in acht Städten prüfen, ob die Behandlung Suchtkranker mit reinem Heroin sinnvoll ist und ob der Stoff als Arzneimittel zugelassen wird. Hannover kündigte nun an, Ende 2004 aus diesem Modellprojekt auszusteigen. Grund dafür ist jedoch nicht ein negatives Ergebnis der Studie sondern mangelndes Geld. Eine Beendigung der Studie – die erst Ende 2005 gewesen wäre – hätte die Stadt weitere 450.000 Euro gekostet. Für die Auffanglösung, die für alle Beteiligten nun in Hannover durchgeführt werden soll, werden angeblich nur 80.000 Euro benötigt.
Das betreffende SEK wurde inzwischen aufgelöst und die Verdächtigen vom Dienst suspendiert. yoshi
China:
67 Hinrichtungen zum Weltdrogentag
Die sieben weiteren verbliebenen Städte haben dagegen derzeit nicht vor, aus der Studie auszusteigen. Viele teilten auch nicht die Auffassung, welche die Stadt Hannover vertritt, dass bereits genügend Probanten an der Studie teilgenommen hätten. Dass der Bundesverband der akzeptierenden Eltern am 21. Juli einen Gedenktag für die verstorbenen Drogentoten veranstaltet haben soll, soll den Regierenden in Hannover mehr als nur ein Wink mit dem Zaunpfahl sein. Denn nicht nur das Wohl, auch das Leben vieler steht bei solchen Studien mit auf dem Spiel. Gerade in einem Land, das in den Statistiken der Drogentoten immer ganz oben mitspielt. mehr zum Thema: www.hanfjournal.de/dope-nachrichten/seiten/07/playlist-ab__news_tag20_7735.ram Werner Graf
China – dieses wunderbare Land aus dem fernen Osten liefert uns immer wieder anschauliche Beispiele für eine Politik, wie sie kranker kaum sein könnte. Am 26. Juni dieses Jahres war der internationale Tag gegen Drogen. Zahlreiche Länder begingen diesen Tag mit Aufklärungsveranstaltungen, um Menschen dabei zu unterstützen ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Auch die chinesische Zentralregierung in Peking ließ an diesem Tag aufklären, allerdings auf ihre ganz eigene Art. Öffentliche Hinrichtungen zeigen die Folgen von abweichendem Verhalten ganz direkt und offen. Dass die Todesstrafe allerdings potenzielle Schmuggler und Konsumenten wirksamer abschreckt als andere Strafen, ist laut Amnesty International nicht einmal erwiesen. Und so fragt man sich dann, wozu all die Menschen an diesem Tag denn gestorben sind. Ist es wirklich die Strafe, die sie verdient haben? Oder wurden sie als Symbol einer unnachgiebigen Politik missbraucht? Das Prinzip, mit dem die Drogenbekämpfung angegangen wird, ist in Deutschland übrigens ganz ähnlich. Die drohenden Strafen sollen potenzielle Straftäter von vornherein daran hindern ihre Straftat auszuführen. Da dies allerdings in beiden Ländern nicht zu funktionieren scheint, sollte man vielleicht doch mal überlegen, ob Aufklärung nicht mehr bringt als mit Galgen zu winken. Martin Schwarzbeck
5 news Hanf Journal: Was soll eigentlich Strafe bewirken? Hannes Honecker: Tja, was soll Strafe bewirken? Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn Strafe soll und will Verschiedenes. Wenn man’s zusammenfassen will, könnte man sagen, dass Strafe zunächst und allgemein verhindern soll, dass Straftaten begangen werden. Das nennt man Generalprävention. Die Bevölkerung soll abgeschreckt werden, verbotene Dinge zu tun. Im konkreten Einzelfall, und das nennt man dann Spezialprävention, soll eine bestimmte Person davon abgehalten werden, erneut Straftaten zu begehen. Wird dieser Jemand in einem Strafverfahren verurteilt und bekommt eine Strafe, zum Beispiel weil er jemandem anderen auf die Nase gehauen hat, will man verhindern, dass er erneut jemandem auf die Nase haut. Drittens gibt es noch einen antiquierten Vergeltungsgesichtspunkt. Und schließlich gibt es den Sühnegedanken, wonach jemand, der eine Straftat begeht, dafür Sühne in Form von Strafe leisten soll. In archaischeren Gesellschaften muss derjenige, der einen anderen getötet hat, den Hinterbliebenen einige Kühe als Ausgleich zahlen. All diese Vorstellungen geistern im Kopf des Gesetzgebers herum, wenn er sich die Frage stellt – was heute leider niemand mehr tut – wozu Strafen? Hanf Journal: Sehen Sie in ein Sinn einer Strafe bei Cannabis? Hannes Honecker: Vorweg, es sind derzeit schon 5.000 Menschen, die wegen Cannabis im Gefängnis sitzen, und eine Vielzahl anderer Bestrafter. Aber zur Frage: Nein, also beim Cannabis-Verbot sind diese ganzen Erwägungen zu Strafzwecken nicht mehr anwendbar. Und zwar, weil es keine individuelle Rechtsgutverletzung gibt, es gibt also kein Opfer. Es gibt ein abstraktes Rechtsgut, das der Volksgesundheit, den Jugendschutz, der Schutz der Gesundheit Einzelner. Die Strafzwecke passen hier aber deswegen nicht, weil natürlich große Zweifel im Raum stehen, wie gravierend die Gefährdungen dieser Rechtsgüter durch Cannabis sind.
„Der Justiz ausgeliefert Einfach gesagt, sind die Gefahren von Cannabis gering, kann man durch sein Verbot auch nicht die Volksgesundheit schützen. Aber dass Strafzwecke nicht mehr aufgehen, ist nicht nur bei der Cannabis-Kriminalisierung der Fall. Es gab viele Gesetze, die über die Jahrzehnte immer fragwürdiger wurden und irgendwann einmal über den Jordan gegangen sind. Das Verbot von homosexuellen Verhaltensweisen oder auch der KuppeleiTatbestand. Irgendwann hat man festgestellt, dass diese Regelungen nicht geeignet oder erforderlich sind, um das, was man schützen will, tatsächlich zu erreichen. Oder der Gesetzgeber stand nicht mehr hinter der Ideologie, die hinter diesen Straftatbeständen stand. Hanf Journal: Halten Sie persönlich nach dem BVerfG-Urteil das Cannabis-Verbot weiter für verfassungswidrig? Hannes Honecker: Ich halte es weiterhin für verfassungswidrig. Erstens gibt es eine große Anzahl von HaschischKonsumenten, die einen normalen Umgang damit pflegen. Ohne dass irgendwelche Beschwerden auftreten, ohne dass irgendwelche Ärzte, Krankenhäuser, Seelsorger oder Drogenberater aufgesucht werden. Wir haben nur eine relativ geringe Zahl an Konsumenten, die Probleme haben. Bei ihnen weiß man aber meist nicht genau, warum sie diese Probleme haben. Zweitens, wenn die Cannabis-Kriminalisierung damit was zu tun hat, dass Cannabis gefährlich sein soll, dann müsste das Verbot auch geeignet sein, den Cannabis-Konsum einzuschränken oder verhindern. Das ist aber nicht der Fall. Der gesteigerte Cannabis-Konsum ist unabhängig von der Cannabis-Kriminalisierung erfolgt. Ein Verbot ist nicht geeignet, das Ziel „weniger Konsum“ zu erreichen. Der gravierendste Punkt ist aber Nummer Drei. Der Gesetzgeber scheint geradezu zu ignorieren, dass es neben der schädlichen Wirkung des Cannabis nicht nur möglicherweise, sondern erwiesenermaßen schädliche Wirkungen der CannabisKriminalisierung gibt. Das sind nach meiner Meinung die drei Kernargumente, warum die Cannabis-Kriminalisierung auch nach der Entscheidung des BVerfG – das sich im Übrigen mit diesen Fragen nicht befasst – verfassungswidrig ist.
www.interhanf.com
Hanf Journal: Was war für Sie das Highlight oder das Aufschlussreichste während der Verhandlung in Bernau? Hannes Honecker: Ein negatives Highlight fand ich, dass es eine Medienöffentlichkeit gibt, die sich augenscheinlich nicht dafür interessiert, was an wissenschaftlichen Erkenntnissen vorliegt, sondern nur für dramatisierende Stellungnahmen offen ist. Es ist erstaunlich, dass es in einem komplexeren Bereich wie der Frage nach der Wirkung und den Gefahren des Cannabis-Konsums große Medien einem Professor Thomasius ungefragt und blind Gehör und Glauben schenkt. Dabei interessiert es scheinbar niemanden, dass Thomasius, der zu Cannabis nicht geforscht hat, gleichwohl Schlussfolgerungen von sich gibt, die er nicht verifizieren kann und die den Forschungen anderer entgegensteht. Noch beeindruckender allerdings fand ich, dass man es mit Wissenschaftlern zu tun hat, die über Jahrzehnte hinweg forschten und am Ende einer langen Forschungszeit feststellen mussten, dass es den Gesetzgeber nicht interessiert, welche Erkenntnisse denn auf wissenschaftlicher Ebene vorliegen. Es sei denn, der Gesetzgeber braucht sie, um seine ohnehin schon vorhandene Meinung zu unterstützen.
Das Eckthema Drug Wars Episode I
Und so ist es nicht weiter überraschend, dass sie zu ihrer hochverehrten Schamanin, der Biene Maya pilgerten um sich die hippesten Drogen nennen zu lassen.
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Noch furchtbarer und noch frustrierender ist es sicherlich für den Angeklagten in einem Verfahren, der feststellen muss, dass all das, was an vernünftigen und wissenschaftlich fundierten Erhebungen, die in so ein Verfahren hineingetragen werden, an einer sehr unvernünftigen und ignoranten Blockadehaltung scheitert. Der Justiz ausgeliefert zu sein und feststellen zu müssen, dass es dem Gesetzgeber eigentlich nicht interessiert, was die sinnvollste Lösung wäre, das ist schlimm. Es gibt aber auch positive Highlights. Zum Beispiel gibt es Richter, wie eben den Jugendrichter Müller in Bernau, die nicht die Mühen und die Zeit scheuen, sich mit verfassungsrechtlichen Problemen zu befassen. Ein dieser Frage so aufgeschlossenes Gericht sieht man selten.
Rechtsanwalt Hannes Honecker erklärt uns die Rechtswelt
Hanf Journal: Wie könnten nun nach dem BverfG Urteil weitere Wege aussehen?
Hannes Honecker: Für eine erneute Vorlage? Ich denke, dass man neben den bisherigen Sachverständigen zwei weitere hören muss. Ein Sachverständiger, der sich mit der Frage auseinandersetzt, wie sich das Konsumverhalten am Beispiel Hollands entwickelt hat. Da gibt es zwar keine Freigabe, aber eine weitgehende Entkriminalisierung und einen leichten Rückgang der Konsumentenzahlen. Also einen Sachverständigen für die Antwort auf die Frage, welche kriminologischen Erkenntnisse vorliegen bezüglich der Auswirkung der Cannabis-Kriminalisierung auf den Konsum. Und zweitens müsste man möglicherweise noch eine intensive Auseinandersetzung über die Frage führen, welche Gefahren eigentlich vom Drogenhandel ausgehen. Das verlangt jedenfalls das BVerfG. Auch hier müsste ein Sachverständiger erläutern, unter welchen Bedingen der Handel mit Cannabis für den Endkonsumenten und die Allgemeinheit weniger gefährlich ist: unter den Bedingungen der Kriminalisierung oder der Liberalisierung. Ich denke aber, dazu kann jeder Volkswirtschaftsstudent im ersten Semester etwas sagen. Hanf Journal: Und welche Chancen sehen Sie derzeit für ein neues Verfahren? Hannes Honecker: Tja Chancen . . . na ja ich glaube die Zeit ist nicht reif. Aber man wird es wieder versuchen müssen. Ich bin davon überzeugt, dass es eine politische Lösung des Problems nicht geben wird. Das heißt, wir müssen eine juristische suchen. Ich kann nur jedem Einzeln raten, wenn du den Atem dazu hast, dann probiere es. Es hängt ganz entscheidend von denen ab, die den Atem dafür haben. Es gibt eine Vielzahl von Menschen die diesen nicht haben. Die weder die Kraft noch die finanziellen Mittel haben, sich in diese Auseinandersetzung zu begeben. Das Interview führte Werner Graf
Hannes Honecker ist Geschäftsführer der Rechtsanwaltsvereinigung RAV in Deutschland und war Verteidiger des kürzlich in Bernau wegen 450 Gramm Cannabis angezeigten Jungen (siehe Seite 1). Wir sprachen mit ihm über Sinn und Zweck von Strafen, unfaire Gesetze und das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG).
6 news Das Eckthema
Ein Beitrag von Hans Cousto
Drug Wars Episode I
Toad, der Pilz konnte zu dieser Zeit gar nicht ahnen, welch Abenteuer er noch erleben wird. Hätte er es gewusst, hätte er sicher nicht mehr so relaxt mit Badman geturnt.
Am Freitag, dem 25. Juni 2004, erschien auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung eine Pressemitteilung zum Weltdrogentag 2004 mit dem Titel "Zunahme bei den Behandlungen wegen problematischen Cannabiskonsums". In der Pressemitteilung heißt es u. a.: "Über 9 Mio. Menschen haben Erfahrung mit Cannabis, fast 400.000 weisen einen missbräuchlichen oder abhängigen Konsum auf. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen hat die Verbreitung von Cannabis zwischen 1992 und 2002 auf das 2,7fache zugenommen. Zugleich hat sich die Behandlungsnachfrage durch Personen mit Cannabisbezogenen Störungen überproportional stark erhöht. Die heute veröffentlichte Studie verzeichnet eine Zunahme in den erfassten ambulanten Beratungsstellen auf fast das 6fache von 2.561 Fällen im Jahr 1992 auf 14.714 Fälle im Jahr 2001." Widersprüchliche Zahlenangaben in der Studie Die typischen Cannabis-Klienten ambulanter Drogenberatungsstellen waren gemäß dieser Pressemitteilung zwischen 18 und 24 Jahre alt. 27,4 Prozent der Klienten fanden den Weg zur Beratungsstelle gemäß Tabelle 11 der Studie aufgrund von Auflagen der Justizbehörden oder der sozialen Verwaltung – im Text vor der Tabelle heißt es jedoch, der Zugang zu den Beratungsstellen durch Justiz und Polizei habe sich in den letzten Jahren etwa verdoppelt. Die Autoren der Studie scheinen wohl nicht in der Lage zu sein, Polizei und Justiz voneinander zu unterscheiden. Jedenfalls entfiel auf diese Gruppe mehr als jeder vierte Besucher einer Beratungsstelle wegen Cannabis, insgesamt waren dies über 4.000. Gemäß Tabelle 50 der Studie ist das Ziel des Besuchs der Beratungsstelle respektive der "Behandlung" in der Beratungsstelle bei mehr als der Hälfte der Klienten (51 Prozent) das Erfüllen von Auflagen Dritter. 24,1 Prozent der Klienten gaben als Grund des Besuchs der Beratungsstelle richterliche Auflagen an, 15,5 Prozent Auflagen im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr und 11,4 Prozent andere Auflagen.
Feuer auf Caspers-Merk Eine Risikodebatte zum Cannabis-Konsum ist nötig Zuwachs gemäß rechtlicher Bedingungen von 1992 stieg somit nur um das 2,8fache – in absoluten Zahlen von 2.561 im Jahr 1992 auf 7.210 im Jahr 2002. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Cannabis-Konsumenten im relevanten Alter für die Klientengruppe um das 2,7fache. Es kann somit nicht von einem erhöhten Risiko gegenüber 1992 gesprochen werden. Auch Professorin Dr. Soellner stellte in ihrem Bericht am 6. Juli 2004 vor dem Amtsgericht in Bernau fest, dass bei der Zahl der Besucher, die zu einer Drogenberatungsstelle wegen Problemen mit Cannabis kommen, nicht von 15.000, wie es die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marion Caspers-Merk behauptete, gesprochen werden könne, sondern wohl eher von 7.500, also gut der Hälfte.
In der Studie werden zwar Datenvergleiche ab 1992 bis zum Jahr 2002 vorgenommen, jedoch wird nicht auf die veränderten gesetzlichen Bestimmungen eingegangen. Beispielsweise gab es 1992 noch kein Programm namens "FreD" [Frühintervention für erstauffällige Drogenkonsumenten] und somit auch nicht die damit verbundenen Auflagen seitens der Polizei zum Besuch einer Drogenberatungsstelle. Auch die richterliche Praxis war 1992 anders geartet als dies im Jahr 2002 der Fall war. Rechnet man nun aus den angegebenen Daten die durch veränderte Umstände hinzugekommenen Cannabis-Klienten wieder heraus, dann kann man feststellen, dass sich die Zahl nicht "überproportional stark erhöht hat", sondern ziemlich genau proportional zugenommen hat!
Risikodebatte zum Cannabis-Konsum In einem von Marion Caspers-Merk im Suchtreport Nr.2, März/April 2002 unter dem Titel "Eine Risikodebatte zum Cannabis-Konsum ist nötig" veröffentlichtem Artikel heißt es: "Glaubwürdige Drogenpolitik sollte weder bagatellisieren noch dämonisieren, sondern über Risiken informieren und diese vor dem Hintergrund des vorhandenen Wissens beschreiben." Die bereits erwähnte Pressemitteilung zum Weltdrogentag 2004 ist jedoch ein Paradebeispiel einer unglaublichen Dämonisierung – es wird darin nicht über Risiken vor dem Hintergrund des vorhandenen Wissens informiert. So wird darin Caspers-Merk mit den Worten zitiert:
Ausgehend vom Wert aus der Tabelle 50 der Studie von 51,0 Prozent für durch veränderte Umstände hinzugekommenen Cannabis-Klienten, gelangt man zur Zahl von 7.504 CannabisKlienten, die durch veränderte Umstände neu zur potenziellen Klientengruppe hinzugekommen ist. Der effektive vergleichbare
"Die Studie zeigt eine besorgniserregende Tendenz auf – immer mehr Menschen suchen heute wegen Cannabis-bezogener Störungen eine Beratungsstelle auf. [. . .] Gleichzeitig wächst aber der Anteil der Konsumenten, die durch einen regelmäßigen oder starken Cannabis-Gebrauch unter ernsthaften Störungen
Gewinnen! Frage: In welchen Geschmacksrichtungen gibt es den „EuroBlend“?
Gewinn: Dreimal eine Flasche „EuroBlend“! Um diese Frage zu beantworten, musst du einfach einmal auf die Webseite surfen, kurz nachlesen und die richtige Antwort bis zum 30. August an gewinnen@hanfjournal.de senden. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen und natürlich werden wir Name und Anschrift nicht veröffentlichen und nach Abschluss des Gewinnspieles sofort vernichten. Produktbeschreibung siehe Seite 8
bis hin zur Abhängigkeit leiden." Somit wird der Eindruck erweckt, Cannabis sei gefährlicher als bisher angenommen wurde. Dass das Erwecken dieses Eindrucks ein Ziel der politischen Strategie von Caspers-Merk ist, ist schon lange bekannt, doch glaubwürdig ist die Art und Weise der Darstellung der Dinge nicht im Geringsten, denn hauptsächlich suchen heute mehr Menschen Beratungsstellen wegen polizeilicher oder gerichtlicher Auflagen im Zusammenhang mit Cannabis eine Beratungsstelle auf und nicht wegen "Cannabis-bezogener Störungen". Und wie bereits gezeigt wurde, ist "der Anteil der Konsumenten, die durch einen regelmäßigen oder starken Cannabis-Gebrauch unter ernsthaften Störungen bis hin zur Abhängigkeit leiden" und deshalb eine Beratungsstelle aufsuchen, in Relation zur Zahl der Cannabis-Konsumenten in den letzten zehn Jahren ziemlich stabil geblieben und nicht gewachsen. Die Zahl der polizeilich erfassten Delikte im Zusammenhang mit Cannabis lag im Jahr 2003 bei 148.973 und somit mindestens zehnmal höher als die Zahl der Cannabis-Konsumenten, die eine Beratungsstelle aufsuchten respektive aufsuchen mussten. Somit ist die rechtliche Situation von der Logik her der primäre Diskussionspunkt bei der Risikodebatte zum Cannabis-Konsum – doch um diesen Punkt anzusprechen, dafür scheint der Drogenbeauftragten der Mut zu fehlen. Nicht nur die Tatsache, dass die Drogenbeauftragte bis heute nie eine Evaluierung der gesetzlichen Maßnahmen verlangte wie beispielsweise die Drogen- und Suchtkommission beim Bundesministerium für Gesundheit im Jahre 2002, ist äußerst bedenklich, sondern vor allem auch, dass sie in ihren Meldungen stets die negativen Konsequenzen aus den gesetzlichen Regelungen mit den Wirkungen von Substanzen zu übertünchen versucht.
7 news Claudias kleine Welt
Das Eckthema
Herbertingen am Nil
Drug Wars Episode I
Aber nicht nur die Doktoren, nein auch die Professoren sind derart abgebrüht, wenn es darum geht, einen äußeren Sündenbock zu finden um das System von innen her zu stabilisieren. Wenn, wie in Österreich beim Squash geschehen, den SportlerInnen Titel aufgrund von THC-positiven Testergebnissen aberkannt werden oder, wie in England, laut darüber nachgedacht wird, Drogentests an den Schulen einzuführen (Frage: Wie lange wird Bush eigentlich noch in den Arsch gekrochen?), so folgt der daraus erwachsende Zustand wie alles auf diesem Planeten den Gesetzen der Physik: Die Freiheit des Einzelnen wird geringer, der Körper kühlt ab, die einzelnen Teilchen bewegen sich weniger, es wird enger, ungemütlicher und steifer. Die „Gemeinschaft freier Bürger“, ein Widerspruch nicht nur für Sprachwissenschaftler. Die Message ist klar: Wer die Spielregeln des Systems im Privatleben nicht befolgt, darf es in seinem/ihrem Beruf ebenso wenig beziehungsweise schon gar keinen erlernen. Das Spiel mit den Zukunftsängsten von Eltern und Jugendlichen („Wennst nix Gscheites lernst, wird nix aus dir“) ist wohl eine der perfidesten Arten des Systems, sich selber sein Fortbestehen zu sichern. „Der Spiegel“ quält uns seitenweise mit den Fallbeispielen Jugendlicher, die morgens auf dem Weg zur Schule eine Bong-Pause einlegen, um den Tag zu überstehen. Immer und immer wieder wird das Mantra der schlimmen Droge Hanf wiederholt, und es verwundert doch sehr, dass man wirklich an so einem Artikel arbeiten kann, ohne sich jemals zu fragen, warum die Schüler es denn überhaupt nötig haben sich so wegzustellen. Motto: Wären die Städte lebenswert, müsste man nicht am Wochenende raus ins Grüne, sondern könnte einfach zu Hause bleiben. Wäre der Unterricht interessant und aktiv anstatt lehrplanerfüllend und frontal, würden Menschen gerne lernen und möglicherweise vielleicht auch noch kreativ und produktiv – Hilfe! Hans Söllner trifft es am besten: Wäre die Geschichte der Menschheit nur ein bisserl anders verlaufen, dann . . . “wäre die Isar jetzt der Nil – und i hätt sakrisch Hunger und koa Mensch tat ma was gebn“. Es gäbe weiße AustauschMedizinfrauen in Afrika anstatt schwarzer Austauschpriester in Bayern, wir würden in einer Demokratie leben und Hanf wäre Nahrung, Kleidung und Medizin so wie schon die letzten 8.000 Jahre bis zum Amtsantritt eines ehemaligen amerikanischen Austausch-Senators in Deutschland bei den Vereinten Nationen. Doch die Vergangenheit ist nun mal das Produkt des Verdauungsorgans, das die Gegenwart zu dem macht was sie ist – was bisher wenig für uns spricht sondern im Gegenteil unsere Ähnlichkeit mit dem Virus nur noch unterstreicht – deshalb wird die Messe in Herbertingen auch von einem Vertreter des schwarzen Kontinents gelesen, wir leben in einer Ökonokratie und Hanf muss sich, wie andere jahrtausende alte Traditionen (Ayurveda, Akupunktur, Kräuterkunde) den voller Überheblichkeit geschwungenen Stempel „alternativ“ aufdrücken lassen. So wundert es etwa niemanden, dass bezüglich der medizinischen Verwendung von Hanf nicht auf die durch seine lange Tradition bestehenden umfangreichen schriftlichen Quellen zurückgegriffen wird, als ob die Erfahrung unserer Vorfahren einfach nichts Wert wäre. Die Schulmedizin will uns glauben machen, eine Substanz könne erst dann seine volle Wirkung entfalten, hätte sie die komplette allopathische Maschinerie von Reagenzgläsern durchlaufen und wäre in alle Einzelatome analysiert plus als Formel notiert worden, um dann schlussendlich „neu und verbessert“, soll heißen zerpflückt und isoliert, in Form von Tablette oder Mundspray erst mal unzähligen Versuchstieren völlig sinnloserweise das Leben zur Hölle zu machen und anschließend um teures Geld das in die Körper der Menschen zu bringen, was die mit einfacheren Mitteln, gesünder und umweltfreundlicher, ohne Blisterverpackung, Beipackzettel und Überkarton und obendrein noch verträglicher haben könnten.
Mit dem selben Trick wie die Schulen arbeiten die Verkehrskontrollen: Führerschein weg, Prestige dahin, Status futsch und oft genug auch wirklich existenzielle Probleme, falls das Gefährt obligatorisch für den Verdienst des Lebensunterhaltes. Entweder du bist drin oder du bist draußen. Dieses „draußen sein“ flößt den meisten eine Heidenangst ein, wird es doch mit Hunger, Elend und Abschaum in Verbindung gebracht. Und das in einem System, welches sich seinen eigenen Regeln folgend laufend Lügen straft. Koksende und/oder saufende Politiker, welche natürlich die Prohibition befürworten, sonst wäre ihr Verhalten ja nicht mehr Privileg. Menschen, die „nix Gscheites glernt haben“, in Wort, Bild oder Ton das System kritisieren, deshalb von denen als Stars verehrt werden, die schon wollen täten, aber sich nicht dürfen trauen, wodurch erstere irre Kohle scheffeln und so quasi schon wieder vom System zwangsinkorporiert werden. Einige, aktuelles Beispiel Marlon Brando mit seinem Einsatz für die Native Americans in ihrem Kampf um Menschenwürde, suchen und finden ein Zivilcourageventil, um die heiße Luft der Popularität zu kanalisieren, andere nicht und werden aufgeblasen wie ein Heißluftballon – und das System macht’s ihnen leicht. Denn was sind das für Prioritäten, wenn Schauspieler dafür, dass sie Illusion bieten, Millionen kassieren, und Bauern, die mit ihrer Ernte unser Überleben garantieren, um das eigene kämpfen müssen? Was ist das für eine Zeit, in der „Der Spiegel“ schon so zerkratzt und verbeult ist, dass er nur mehr eine kauzige und schlechtestrecherchierte Fratze der Wirklichkeit zurückwirft? Wie können Menschen glauben, dass Pflanzen böse, Schiffe unsinkbar und Bücher heilig sein können? Warum immer alle fernsehen, obwohl es doch dick macht (danke, Inga)? Es sei nochmals Hans Söllner zitiert: „Wenn mehr von unsere Alten was rauchen würden, gäb´s weniger verhaltensgestörte Kinder.“ Vielleicht sollte der Spiegel beim nächsten Artikel über Hanf doch Experten ranlassen . . . Claudia Grehslehner
Doch schon war es zu spät. DarThomasius und seine Truppe griffen an und . . . oh nein . . . das kann doch nicht sein . . . Badman wurde tödlich verletzt!
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Wirtschaftsticker
wirtschaft Das Eckthema Drug Wars Episode I
Da blieb Toad, der böseshalber von DarThomasius immer Tod genannt wurde, nichts anderes übrig als zu fliehen.
„Du gefährdest die Volksgesundheit!“
Unkaputtbarer Rauchgenuss Die Outbreak-Bong von Hanf-Zeit www.hanf-zeit.com
Eben noch auf unserem Wohnzimmertisch, jetzt schon im Hanf Journal: Die Firma Hanf-Zeit offeriert der Welt seit 1999 ihre Entwicklung: Die Outbreak-AcrylBong. Das ist jetzt aber nicht unbedingt innovativ, wird sich so mancher denken. Doch, in diesem Fall ist es das schon, denn es handelt sich um die erste mir bekannte AcrylBong, die von allen zunächst für Glas gehalten wird. Kein bunter Firlefanz, sondern klassische Durchsichtig-Optik und eine Wandstärke, die auch eher an Glas als an Acryl erinnert, tragen das Ihre zu dieser Verwechslung bei. Doch spätestens wenn das gute Ding dann mal auf den Boden fliegt, wird einem jedoch deutlich, welche Vorteile man bei der Wahl dieses Materials hat. Die Outbreak-Bong wartet noch mit weiteren Specials auf. So gibt es sie zum Beispiel mit einem so genannten „Eis-Piercing“, zwei Metallstäben, die durch die Bong gebohrt wurden, um das Eis auf der richtigen Höhe zu halten. Anders als bei anderen Eis-Bongs sind diese Eishalter entfernbar, damit die Bong leichter zu reinigen ist. Alles in allem also eine gelungene Konstruktion, die trotz Acryl wirklich lecker zu rauchen ist.
Nirvana Seeds aus Holland wird bald eine komplette Bio-Dünger-Serie herausbringen. +++ Die Bio-Dünger-Serie von Canna wird erst Ende des Jahres und nicht wie vom Hanf Journal berichtet ab April auf dem deutschen Markt erhältlich sein. Aufgrund des guten Absatzes in Holland und Spanien und der verlängerten Produktionszeit - alles muss natürlich ablaufen - kam Canna mit der Herstellung nicht nach und musste den Erstverkaufstermin verschieben. +++ Bei der Eröffnungsveranstaltung des renovierten Olympiastadions in Berlin beteiligte sich die Firma Hanfmode International mit einer Hanfmodenschau . . . diese wird es auch auf der Hanfparade (14. August) und der InterHanf (10. bis 12. September) in Berlin zu bestaunen geben. +++ Der Deutsche Hanf Verband (DHV) scheint seine Reputation immer weiter auszubauen, immer öfter ist der Geschäftsführer Georg Wurth im Fernsehen zu sehen, neulich erst bei N24. +++ Research & Experience bringt eine überarbeitete Version des Aromed auf den Markt. Nun mit neuer Elektronik, mehr Funktionen und der Möglichkeit der Umstellung auf Fahrenheit. Mehr dazu erfahrt ihr in der September-Ausgabe des Hanf Journals. +++ Die Firma Eastside impex bietet nun die Homebox auch in der XL-Größe an. Die normale Homebox ist 100 x 100 x 200 cm groß, die XL 120 x 120 x 200 cm. +++ Euer allseits beliebtes Hanf Journal ist gerade dabei das Onlineangebot zu überarbeiten. Mit einem neuen Konzept will www.hanfjournal.de die führende OnlineAufklärungs- und -Unterhaltungs-Seite werden.
Neuer Samen auf dem Markt - Strawberry Cough -
„EuroBlend“ und „UltraClean“ nun günstiger
www.dutch-passion.nl
www.germadot.de
Seit Anfang August wird nun dieser neue Samen in Ländern, in denen es legal ist, verkauft. Die Genetik der „Strawberry Cough“ stammt zu einem Teil aus Nordamerika und zum anderen aus einzigartigen europäischen Quellen. Bei „Strawberry Cough“ handelt es sich um eine Hybride aus einer Indiaca und einer Sativa. Aus diesem Hybrid-Stamm wurde letztlich ein Typus mit 80 Prozent Sativa-Gehalt aussortiert, um damit die „Strawberry Cough“ Samen zu produzieren. Das „Produktions- und Forschungsteam“ hat erfolgreich den Versuch unternommen, die fruchtigsten Sorten zu erschaffen, die man sich überhaupt vorstellen kann. Der frische Erdbeergeschmack und -geruch ist sehr intensiv. „Strawberry Cough“ bewirkt einen energetischen „Up High“-Effekt bei mittelstarker THC-Potenz. Die gesamte Blütedauer beträgt ungefähr neun Wochen. Nach vier Wochen ist der erste und stärkste Blütenwachstumsschub vorüber, der zweite nach neun Wochen zur Erntezeit. „Strawberry Cough“ lässt sich leicht anbauen und braucht keine besonders starke Düngung. Sie wächst tendenziell kurz und kompakt. Bist du bereit für den „Erdbeer-Trip?“ Blütezeit: 9 Wochen. OutdoorR e i f e z e i t : Z w e i t e O k t o b e rh ä l f t e U n v e r b i n d l i c h e Preisempfehlung für 10 Samen: 95, - Euro
Germadot senkt die Preise für seine „Zydot“-Produkte
Ab August erhältlich. In Deutschland ist dieses Produkt natürlich nicht legal, aber in Österreich zur Nutzung als Zierpflanze erlaubt.
Schon seit 1995 bietet die Firma Germadot die „Zydot“-Produkte „EuroBlend“ und „UltraClean“ im deutschsprachigen Raum exklusiv an. Nun, im neunten Jahr, übernahm die Firma die Generalvertretung für Europa und konnte aus diesem Anlass die Preise auf einen Verkaufspreis von 35,- Euro senken. Bei Abnahme von drei „Zydots“ kann der Verbraucher das Produkt sogar für 30, - Euro erwerben. Jo Biermanski von der Grünen Hilfe Netzwerk e. V. über den Effekt der „Zydot“-Produkte: „Ich habe den Urin-Reiniger „Zydot EuroBlend“ im Selbstversuch getestet und konnte die Wirksamkeit mit Teststreifen feststellen. Wichtig ist jedoch, dass Mensch die Hinweise der Gebrauchsanleitung beachtet. Des Weiteren ist zu beachten, dass der Urin-Reiniger 100-prozentige Wirksamkeit eine Stunde nach der Einnahme hat, diese nachlässt und nach vier bis fünf Stunden nicht mehr gegeben ist. Auch die Wirksamkeit des Haar-Reinigers „Zydot UltraClean“ scheint mir gegeben, da ich ihn bereits weiter empfohlen habe und keine negative Rückmeldung erhalten habe.“
Zydot Gewinnspiel S.6
9 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:
Indoor Growing #8
Verschiedene Anbaumethoden Hallo, liebe Growing-Freunde, ihr habt in dieser Serie mitbekommen, wie Julia in Haus und Garten ihre Lieblingspflanzen aufgezogen hat. Zum Schluss erklärte sie mir, woran sich grundlegende Systeme und Einstellungen beim Growing unterscheiden. Etwas traurig, weil unsere Serie nun zu Ende geht, komme ich bei unserer Freundin Julia in Holland an. Dieses mal gehen wir in einen netten kleinen Coffee Shop, der zehn Minuten zu Fuß entfernt ist. „Den mag ich am liebsten, weil die Stimmung gut ist und sie nur gutes Gras von ausgewählten Züchtern verkaufen. Da wir heute keine Bilder machen, dachte ich mir das wäre ein guter Abschluss“, sagt sie während wir durch die sonnigen Strassen laufen. Im Shop treffen wir auf ein interessantes Ambiente von moderner Einrichtung, gemischt mit chilliger Musik und bequemen Sesseln. An der Bar ordern wir ein paar fertig gedrehte Joints und zwei Kaffees, mit denen wir uns an einen Tisch, vor einem der großen, sonnigen Fenster setzen. „Nachdem Katrin und du den Lesern zu Hause viel über unseren Anbau im Freien und unter Kunstlicht berichtet habt, wollt ich dich heute über die verschiedene Grow-Typen aufklären. Sie unterscheiden sich vor allem in der Größe der Zuchtanlagen und dem Einsatz von Technik zur Optimierung der Ernte.“ Ein “Sea Of Green”
Uhu ... ich bin der beste Grower von allen
„Ein interessanter Aspekt des Growings, der mich persönlich sehr reizt, ist die Sortenzucht, also die gezielte Erhaltung und Weitergabe bestimmter Merkmale verschiedener Sorten.“, schildert Julia, als ich den Rest meines Kaffees runterstürze. „Es ist interessant zu sehen, nach welchen Regeln Blattform, Verzweigung oder Geruch vererbt werden und oft entstehen zufällig neue, interessante Sorten.“, schwärmt sie. Mit ein wenig Geschick kann der erfahrene Grower die positiven Merkmale stabilisieren und züchtet somit seine eigene - auf ihn abgestimmte – Sorte. „Das war wieder einmal ein sehr interessantes Gespräch, aber lass’ uns doch noch ein Weile hier sitzen bleiben und ein wenig plaudern, wenn du nichts dagegen hast.“ „Gerne doch!“ Während Julia den Joint anrauchte, fing sie auch schon mit dem ersten Typus an, die Selbstversorger! Diese bauen hauptsächlich für ihren Eigenbedarf und den guter Freunde anbauen. Sie haben meist wenige Pflanzen, die indoor wie outdoor mit einfachem Equipment gezüchtet werden. Der zweite Typus sind die halbkommerziellen Grower, die einen mehr oder weniger großen Teil der Ernte verkaufen. Sie bauen meist auf bis zu einigen Quadratmetern an, wobei indoor häufig Hydro-Systeme eingesetzt werden um den Ertrag zu erhöhen und die Blütezeit zu verkürzen. Der dritte Typ praktiziert die kommerzielle Massenproduktion, welche man überwiegend in gut abgeriegelten und getarnten Fabrik- und Lagerhallen findet. Einige Züchter schwören auf vollkommen biologischen Anbau und growen nur auf Erde mit biologischen Düngern und draußen. Andere machen sich die Technik zunutze und bringen die Wachstumsfaktoren Licht, Luft, Klima, Wasser, Nährstoffe und Boden ganz oder teilweise unter ihre Kontrolle. Dabei wird auf Kunstlicht, Belüftungs- und Klimasteuerungssysteme, mineralische Dünger und Hydrosysteme zurückgegriffen. Die Vielzahl der weiteren Hilfsstoffe, wie Bodenverbesserer, Wachstums- und Bewurzelungshormone ist dabei fast unbegrenzt. „Der biologische Anbau produziert sehr wohlmundig schmeckendes und angenehm berauschendes Gras“, weiß Julia zu berichten, als sie mir auch endlich einmal den Joint gab. „Viele sagen, das nichts an dieses Aroma heranreicht. Im Grunde liegt es aber beim Züchter, welcher Hilfsmittel er sich bedient um die Potenz oder den Ertrag seiner Ernte zu verbessern. Solange dabei vom Einsatz gesundheitsgefährdender Stoffe abgesehen wird, leidet maximal der Geschmack.“ Auch über die verschiedenen Methoden im Ablauf wurde ich von Julia aufgeklärt. Wer nicht allzu viel Aufwand betreiben will, baut saisonweise an. Das heißt es werden jedes Mal neue Samen beziehungsweise Stecklinge ausgesetzt, hochgezogen, eventuelle Männchen aussortiert und in die Blüte geschickt. Manch einer züchtet nebenbei auch gleich ein paar Samen, um nach der Ernte gleich das Startkapital für eine neue Saison zu haben. Diese Methode ist besonders beliebt, da man nach einer Saison erst mal ein paar Tage verschnaufen kann, ohne sich um irgendwas kümmern zu müssen.“ Grower, die mehr auf effektives Wachstum, kontinuierlichere Versorgung und gleichbleibende Qualität angewiesen sind, greifen in aller Regel zu der Mutterpflanzen-Methode. Dabei wird eine weibliche Pflanze in einem separaten Raum ständig in der Wachstumsphase gehalten. In bestimmten Abständen kann man Stecklinge von ihr schneiden, die sich in ihren Merkmalen (Wuchs, Aroma, Wirkung) völlig gleichen. Werden viele Stecklinge einer Pflanze gleichzeitig aufgezogen, entsteht mit der Zeit ein „wunderschönes“, grünes Meer, weshalb man dies auch „Sea-of-Green“ nennt. Zuletzt schilderte mir Julia noch, dass einige Grower auch im Abstand von einigen Tagen je ein oder zwei Stecklinge unter die Blütelampe stellen. Nach drei Monaten können sie dann im selben Abstand kontinuierlich ernten und die reifen Pflanzen immer wieder durch Stecklinge ersetzen.
Auch drinnen wird angebaut
Leider ist unsere Reihe nun zu Ende. Ich hoffe es hat euch genauso viel Spaß gemacht wie mir den Erklärungen von Nils und Julia zu lauschen und ihre schönen Pflanzen zu bestaunen. Ihr könnt uns weiterhin im Forum auf der Internetseite erreichen und schon auf neue Guerllia-Grow-Berichte auf diesen Seiten freuen. Mit hanfigen Grüßen Das Guerilla Growing Team
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
10 jorges guerilla growing Kleine weibliche Vorblüte: Blütenkapsel mit zwei V-förmigen, weißen Narben
Das Eckthema Drug Wars Episode I
Doch halt, halt . . . das ging nun für euch sicher ein bisschen zu schnell, oder? Hier sehr ihr nochmals alle „Bösen“! Angeführt in schwarz von dem verrückten Wissenschaftler DarThomasius, begleitet von Gefährten Anslinger und der großen grauen Maschinerie der Bürokratie.
Jorges Grow Corner
Growing leicht gemacht!
Text: Jorge Cervantes Übersetzung: Dirk Rehahn
Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Alle unter euch, die schon mal ein neu geborenes Baby gesehen haben, können diese Frage sicher nachvollziehen. Denn es ist schon ganz schön schwer, am Anfang das Geschlecht des Babys zu erkennen. Außer, es ist in den typischen Farben (rosa oder blau) gekleidet. Und genauso schwer ist das beim Hanf am Anfang auch. Eigentlich noch schwerer. Denn erstens haben die Pflanzen keine Kleider und zweitens gibt es immer wieder auch Zwitterpflanzen. Der weibliche Hanf produziert die Eizellen, die männliche den Pollen. Wird die weibliche Blüte mit Pollen bestäubt, so kommt es zur Samenbildung, und dann ist es aus mit dem Wunsch nach „Sinsemilla“ (spanisch für „samenlos“), und auch die THC-Produktion lässt nach. Deswegen ist es für die meisten Grower wichtig, alle Männchen so früh wie möglich zu erkennen und auszumerzen. Beide, der männliche und der weibliche Hanf, haben eine Vorblüte. Dieses Stadium wird bei Samen normalerweise nach ca. fünf Wochen vegetativem Wachstum erreicht. (Schaue vorsichtig an der 4. und 5. Nodie von unten an gezählt.) Nodien sind die Wuchsknotenpunkte am Stamm, aus denen Blätter und Äste wachsen. Die Vorblüten findet man am oberen Rand dieser Knotenpunkte. Meist sind diese Vorblüten klein und sehr schwer mit dem nackten Auge zu erkennen, deswegen benutzen erfahrene Grower eine Lupe mit sechs- bis zehnfacher Vergrößerung. Es handelt sich in der Regel um genau eine Blüte. Weibliche „Sinsemilla“-Blütenspitze
Die männliche Vorblüte: Sie zeigt sich als kleiner Wuchsknoten, an dem in der Regel relativ spät genau ein kleiner Pollensack austritt, der wie ein Mini-Football am Stiel aussieht. Dabei ist der Stiel aber dünn und weich, der Pollensack hängt laternenartig herunter.
Gewinnen! Gewinnspiel präsentiert von:
GHE
www.eurohydro.com Jorges Grow-Frage des Monats:
Wie beeinflusst die Hydroponic die männliche Pflanze? 1. Preis : 1 AquaFarm + 1 Tripack Flora 2. bis 4. Preis: 1 Tripack One Part + je 1 Bio Booster 30 ml Die Preise werden unter allen richtigen Antworten, die bis zum 30. August an gewinnen@hanfjournal.de gesendet wurden, verlost. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen und alle Namen und Daten werden nach der Verlosung wieder vernichtet.
Die weibliche Vorblüte: Die einzelne weibliche Blütenkapsel sitzt genau am gleichen Platz, aber sie ist birnenförmig, und oben ragen sehr charakteristisch ein bis drei weiße Haare heraus, die Narben. Aber Vorsicht: Die Narben entstehen manchmal auch erst lange nach dem Einsetzen der Vorblüte. Und es wird leider noch komplizierter: Manche weiblichen Vorblüten bilden nie Narben. Also nicht voreilig aussortieren, wenn ihr nicht ganz sicher seid. Wenn nicht absolut eindeutig zu erkennen ist, was es ist, lassen vorsichtige Grower die Pflanze lieber bis zum Einsetzen der richtigen Blüte stehen. Die Blütephase: Der Zeitpunkt, an dem eine Pflanze ihr Geschlecht „für immer“ offenbart, ist beim Einsetzen der Blütephase. In der freien Natur setzt diese bei uns im Spätsommer (~August) ein, wenn die Tage wieder merklich kürzer werden. Indoor wird die Blüte durch das Umstellen des Beleuchtungsintervalls auf 12/12 eingeleitet. 12/12 bedeutet, dass die Zuchtlampe zwölf Stunden an und zwölf Stunden aus ist. Nach Umstellen der Lampen brauchen die Pflanzen noch ein bis zwei Wochen, bis sie die ersten Blüten zeigen. Pflanzen, die in Hydrokulturen wachsen, zeigen häufig ein paar Tage früher Blüten als Pflanzen aus Erdkulturen. Man kann dann an zahlreichen Nodien die Blüten oder Pollensäcke sprießen sehen. Dann spätestens sollte die Geschlechtsbestimmung kein Problem mehr sein. Die männlichen Pflanzen zeigen ihr Geschlecht meist eine Woche vor den weiblichen. Auch das Wuchsverhalten an sich ist etwas anders. Sie werden meist etwas höher, verzweigen nicht so sehr, und bilden weniger Blätter aus. In Relation zu den weiblichen Pflanzen produzieren die Männlichen weniger Blüten, und auch anteilig weniger aktive Wirkstoffe wie z. B. die Cannabinoide.
D i e m ä n n l i c h e Vo r b l ü t e : hier sieht man den Wuchspunkt an der Nodie, wo der Pollensack entstehen wird. Ein kleines Bisschen ist schon zu sehen.
Wenn die Pflanzen anfangen zu blühen, kann man Veränderungen im Wuchsverhalten beobachten. Aber auch die chemischen Prozesse innerhalb der Pflanzen selbst ändern sich. Der Stängel streckt sich, die Blätter bekommen langsam immer weniger Finger, die Cannabinoid-Produktion geht erst leicht zurück, um dann wieder stärker zu werden. Die Bildung der Blüten geht erst schnell, dann immer langsamer voran. Auch der Nahrungsbedarf ändert sich. Die Produktion von Blattgrün (Chlorophyll) geht zurück, damit auch der Bedarf an Stickstoff (N). Für die Bildung der Blüten benötigt die Pflanze nun mehr Phosphor (P). Ungefähr dann, wenn die ersten Blüten sichtbar werden, ist es auch Zeit, den stark stickstofflastigen „Grow“Dünger gegen einen stark phosphor-kaliumlastigen Blütedünger zu tauschen. Als Letztes noch mal zur Erinnerung: Nicht alle Männer sind böse! ;-) memehr zum Thema: mehr zum Thema: mehr Bilder und Orginaltext (engl.) findet ihr unter www.hanfjournal.de
11 cool tour
die Maulhalde Berlins optisch schönste Wortband
Das Eckthema Drug Wars Episode I
Dr. med. Franjo Grotenhermen ist Mitarbeiter des nova-Instituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
Zur selben Zeit, an anderem Ort waren die E-Woks auf der suche nach dem magischen Pilz namens Tod oder Toad, sie waren sich da nicht so sicher.
Mensch, Alter! „Deutschland vergreist. Die Windel-Industrie stellt auf Senioren um.“ Die Schlagzeile trifft mich ungewöhnlich hart, weil ich mich gerade alt fühle. Vermeine vom Schlag der Zeile getroffen rückwärts zu taumeln. Taumle auch – sitzend zwar, komme dann zu mir und stelle fest, dass ich nur durch die unglückliche Verquickung eines zu schnell getrunkenen Biers und die rasante Kurvenfahrt des Nachtbusses ins Schlingern geraten bin. Ich fasse mich wieder, schaue weiter in die Zeitung, fühle mich aber immer noch alt. Nüchtern betrachtet hätte man es als Müdigkeit bezeichnen müssen. Doch dafür ist es jetzt zu spät. Die Schönheit der Chance, das Leben zu lieben, so spät es auch ist, schreit mir Thees Uhlmann durch ein dünnes schwarzes Kabel ins Ohr. Habe den Mann endlich mal in die Tasche gesteckt, will ihm jetzt aber den Saft abdrehen. Dann fällt mir ein, dass ich die Musik absichtlich so laut gestellt habe, damit ich das Gespräch der Jugendgruppe vor mir nicht mit anhören muss. Ich schließe die Augen und gehe in mich. Dort ist es so dunkel, dass ich sofort wieder aus dem Gleichgewicht komme. Mit schmerzendem Kopf öffne ich ein Auge. Offensichtlich bin ich von Sitz gekippt und liege jetzt seitlich im Gang. Wann war dieser Tag eigentlich vom rechten Weg abgekommen? War es, als ich knapp die letzte Bahn verpasste oder bereits davor, als ich mir beim Tanzen den Fuß verknackste? War es, als ich die Bierflasche mit zuviel Schwung auf die Bar stellte und sich die Schaumfontäne mehr oder weniger direkt in den Schoß meiner Nachbarin ergoss, oder hätte ich erst gar nicht nach Potsdam fahren sollen? Alle meine Freunde hatte ich angerufen: „Willst du nicht mit mir auf dieses Super-Konzert kommen? – Nee? – Wie jetzt, müde? – In letzter Zeit immer so schlapp!? – Echt? – Aber dein Auto, kann ich . . . – Nein? – Na, dann . . .“ mir doch egal, habe ich gedacht. Ich kann auch allein Spaß haben, so alt bin ICH noch nicht. Ich rock’ das. Und dann habe ich mal Blick auf den Nachtfahrplan geworfen. Mist, habe ich dann gedacht. Dreieinhalb Stunden mit dem Nachtbus? Viermal umsteigen? Halb fünf im Bett? Das kann doch nicht wahr sein. Musste wohl zeitiger los. So jung bin ich nun auch nicht mehr. Wenn ich eine Nacht nicht schlafe, brauche ich doch wieder drei Tage, um mich davon zu erholen. An die kommenden drei Tage, die ich nur halb durch nur halb geöffnete Lider erleben werde, denke ich auch jetzt, während ich mich aus dem Gang wieder auf den Sitz schiebe. Und ich nahm mir die Zeit, um Zenit zu buchstabieren, schreit mir Herr Uhlmann dabei ins Ohr. Ja, Ja. Z-E-N-I-T. Früher brauchte ich mich von einer durchgemachten Nacht gar nicht erholen. Dann brauchte ich einen, jetzt schon drei Tage. Wann sich das so weiter steigert, bedeutet eine durchzechte Nacht mit 38 zweieinhalb Wochen Koma. Erst als mir einfällt, dass die Zeit, je älter man wird, auch umso schneller vergeht, kann ich mich wieder etwas entspannen. Zweieinhalb Wochen vergehen dann so schnell wie früher ein Tag. Es gleicht sich alles aus, denke ich zufrieden. Gar nicht so schlecht das Leben, alles ganz clever eingerichtet. So versöhnt, schmiege ich den Kopf an die angenehm kühle Scheibe und schlafe sofort ein. Irgendwann später wache ich wieder auf – in Potsdam.
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf:
Klüger werden mit dem Hanf Journal Ist Kiffen gesünder als Tabak zu rauchen? Beim Rauchen von getrockneten Pflanzen entsteht eine Vielzahl von Verbrennungsprodukten. Viele sind schädlich für die Schleimhäute, wie beispielsweise polyzyklische Kohlenwasserstoffe und Nitrosamine. Diese Substanzen entstehen bei der Verbrennung von Tabak, Cannabis und anderen Pflanzen. Legt man die gleiche Menge zugrunde, dann werden beim Rauchen von Cannabis mehr schädliche Verbrennungsprodukte aufgenommen als beim TabakRauchen. Allerdings raucht ein Cannabis-Konsument im Durchschnitt weniger als ein durchschnittlicher Tabak-Konsument, sodass Cannabis-Raucher im Allgemeinen weniger schädliche Verbrennungsprodukte inhalieren als Tabak-Raucher. Die qualitative Zusammensetzung des Cannabis-Rauches ähnelt der von Ta b a k , m i t d e m w i c h t i g s t e n Unterschied, dass Cannabis-Rauch Cannabinoide enthält, während Tabak-Rauch Nikotin enthält. Cannabis-Raucher inhalieren aber aus verschiedenen Gründen mehr schädliche Stoffe als Tabak-Raucher. Die beiden bedeutenden Krebs erregenden Substanzen Benzanthrazen und Benzpyren (wichtige Bestandteile des „Teers“) liegen im Cannabis-Rauch in einer höheren Konzentration vor. Während TabakZigaretten meistens gefiltert werden, sodass ein großer Anteil des schädlichen Teers im Filter hängen bleibt, macht die Filterung von Cannabis keinen Sinn, da nicht nur der Teer, sondern auch ein großer Teil des THC im Filter bleiben würde. Auch das längere Einbehalten der Luft beim Cannabis-Rauchen vergrößert die Teer-Ablagerung auf den Schleimhäuten. Aus diesen Gründen werden beim Rauchen einer Cannabis-Zigarette etwa zwei- bis viermal soviel an Krebs erregenden Substanzen in die Lunge aufgenommen wie beim Rauchen einer Tabak-Zigarette. Leider kann man daraus nicht schließen, dass eine CannabisZigarette so schädlich wie zwei bis vier Tabak-Zigaretten ist. Es ist allgemein bekannt, dass das Rauchen von Tabak eine chronische Bronchitis (Raucherhusten) verursachen kann und das Risiko für die Entwicklung von Lungenkrebs, Mundkrebs und anderen Krebserkrankungen erhöht. Auch das Rauchen von Cannabis geht vermehrt mit einer chronischen Bronchitis einher. Allerdings ist eine Zunahme des Krebsrisikos bisher nicht nachgewiesen. Es gibt zu diesem Thema zu wenige Studien, und die wenigen, die es gibt, haben zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt. So hatte beispielsweise eine Studie mit 173 Menschen, die
an Mundkrebs litten, aus dem Jahre 1999 ergeben, dass Cannabis-Konsum das Krebsrisiko verdoppelt hatte. Unter den Mundkrebs-Patienten waren nämlich doppelt so viele Cannabis-Konsumenten wie in einer gesunden Kontrollgruppe. Nach einer anderen Studie aus dem Jahre 2004 mit 407 Mundkrebs-Patienten war das Rauchen von Cannabis jedoch nicht mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Mundkrebs verbunden. Dr. Stephen Schwartz, einer der Autoren der Studie, erklärte zu ihrem Ergebnis, sie mache eine sehr zuverlässige Aussage darüber, dass es keinen Zusammenhang zwischen Cannabis-Rauchen und Mundkrebs gebe. Da sich unter den Studienteilnehmern jedoch nur wenige starke und langzeitige Cannabis-Konsumenten befanden, sei es allerdings unklar, ob sehr starker Konsum über viele Jahre mit einem erhöhten Risiko für Mundkrebs verbunden sei. Insgesamt gibt es wenige Beweise dafür, dass das Rauchen mäßig großer Cannabis-Mengen das Krebsrisiko erhöht, bei starkem Rauch-Konsum erscheint dies jedoch möglich. Um den möglichen Schaden durch das Rauchen zu verringern oder zu v e r m e i d e n , k ö n n e n m e h re re Strategien verwendet werden. So kann durch die Verwendung besonders THC-reichen Cannabis die gerauchte Gesamtmenge verringert werden. Viele Konsumenten filtern den Rauch in Wasserpfeifen, was jedoch keine wirksame Strategie darstellt. Zwar werden gasphasige Gifte wie Kohlenmonoxid und Nitrosamine reduziert, die polyzyklischen Kohlenwasserstoffe und andere festphasige Gifte werden aber nicht entfernt. Untersuchungen haben sogar ergeben, dass mehr THC als Teer entfernt wird. Gut geeignet sind dagegen Geräte zur Verdampfung von Cannabis-Kraut, so genannte Vaporizer. Dabei wird das Kraut auf 180 bis 190 Grad Celsius erhitzt. Bei dieser Temperatur verdampfen die Cannabinoide, sodass sie inhaliert werden können, ohne dass Verbrennungsprodukte entstehen. In einer Untersuchung bestand der Dampf zu mehr als 95 Prozent aus Cannabinoiden, während Cannabis-Rauch nur zu 12 Prozent aus Cannabinoiden bestand. Den weitaus größten Teil des Rauches machten giftige Verbrennungsprodukte aus. Die einfachste Strategie zur Vermeidung möglicher Schäden durch das Rauchen ist das Essen oder Trinken von CannabisProdukten.
12 cool tour
Was heißt eigentlich Kiffen auf Esperanto?
Das Eckthema Drug Wars Episode I
„Scheiße, nicht schon wieder!“
„Mehrsprachiges Drogenwörterbuch“ von Gereon Janzing August ist Urlaubszeit! Wer kann, lässt Deutschland und den übelsten Sommer seit langem hinter sich und zieht in die Ferne. Doch nicht selten passiert es, dass man dort in der Fremde auch ein Fremdkörper bleibt. Nicht zuletzt die Sprache stellt oft eine unüberwindliche Barriere zwischen einem selbst und der einheimischen Bevölkerung. Da hilft oft nur der Blick in den Vokabelteil des Reiseführers.
Doch auf einmal entdeckten die Bösewichte den Kleinen Joint und mussten ihr Ziel der Begierde ändern. Schließlich erhoffte sich DarThomasius davon höhere Fördergelder.
Doch was, wenn man zufällig auf der Suche nach was zu Kiffen ist? Oder gerne die Wirkung desselben beschreiben möchte? Nach einer Drogenvergiftung Erste Hilfe benötigt? Da hilft der Reiseführer für gewöhnlich nicht weiter. Aber zum Glück gibt es ja jetzt ein „Mehrsprachiges Drogenwörterbuch“ aus der Edition Rauschkunde.
Sedoussa - Sedoussa
Dieses kleine Büchlein hilft weiter, wann immer es um Drogen geht. Und das auf Englisch, Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Russisch und sogar Esperanto. Zumindest im europäischen Ausland dürfte man damit keine Probleme mehr haben. Und auch der amerikanische Kontinent (Nord+Süd) ist damit wohl sprachlich abgedeckt. Das „mehrsprachige Drogenwörterbuch“ bietet nicht nur die Übersetzungen zu 780 psychoaktiven Pflanzen (und anderen Organismen) und aus ihnen gewonnenen Zubereitungen, sondern auch ganz allgemeine Begriffe, die man als Nutzer dieser Substanzen irgendwann einmal benötigen könnte. So erklärt es zum Beispiel was „Gefängnis“ aber auch was „Schadensreduzierung“ in den sieben Sprachen heißt. Und natürlich fehlen auch nicht die Übersetzungen zu konsumbezogenen Redewendungen wie „Joint“ oder „Wasserpfeife“.
Gereon Janzing Mehrsprachiges Drogenwörterbuch Edition Rauschkunde ISBN 3-930442-73-6 5 Euro
Das Beste an dem Ganzen ist, dass man für all dieses Wissen noch nicht einmal viel Geld ausgeben muss. Fünf Euro kostet das Büchlein nur. Und spätestens wenn man einem netten, aber schwerbewaffneten Kolumbianer erklären muss, dass man nicht vorhatte sein Labor auffliegen zu lassen, aber sich durchaus über was zu kiffen freuen würde, wird man sich wünschen, man hätte diese fünf Euro ausgegeben.
Wie gut, dass ich diese Kritik - wohl eher dieses Lob, um meine Meinung mal vorwegzunehmen - erst für die August-Ausgabe verfassen konnte. Denn sonst wäre der Four Music-Abend im Berliner Magnet Club, an dem mich Sedoussa zwischen Franky Kubrick und Clueso auch live in absolute „Verzückung“ brachte, unerwähnt geblieben. Weiß bis heute nicht, ob es einen ethymologischen Zusammenhang zwischen Bandname und dem englischen „seduce“ gibt, doch zumindest an diesem Abend hab ich mich von Celinas wunderschöner Stimme verführen lassen. Denn diese Musik war voll mit Soul-Melodien, Funk und R’n’B, die Texte hungrig nach Sinn und Suche, voll Liebe und Hass, Witz und Wahnsinn, Verzweiflung und eben auch Verführung. Ganz Berlin kam angerannt und fing Feuer. - Auf ihrem Debutalbum haben Sängerin Celina, Drummer Leon und Bassist Chriz aka Sedoussa zwölf wunderschöne Songs in deutscher Muttersprache mit himmlischen sowie markanten Harmonien eingespielt. Anfangs ist es tanzbar und funky, wie beim heißen „Tanz mit mir“ und der ersten PartySingle „Eins Eins Zwo“, bei „Zicken“ schiebt dann der Bass, und später dominiert süßer Soul, der mit dem angejazzten „Monster im Schrank“, dem abrechnenden „Allein“, der nach Trost suchenden Ballade „Halt mich“ und dem rührseligen „Warum“ eher zum Zuhören und Nachdenken anregt. Mein Lieblingstrack ist mit Sicherheit „Alles dreht sich (um dich und mich)“, da der Begriff „Soulmate“ auch für mich eine ganz besondere Bedeutung hat. So ist das Debütalbum „Sedoussa“ zum Schmusen wie zum Arschwackeln äußerst empfehlenswert und sehr sehr cool! mehr zum Thema: www.sedoussa.com
www.gruenekraft.com
Ferris MC - Ferris MC phatten Rhymes durchzuspülen. Hat wohl gerade eine sehr produktive Phase, der gute Punkrapper. Vielseitig ist es wieder geworden, da seine wie immer ausdrucksstarken Texte über die unterschiedlichsten Beats laufen. Dafür zeichnen sich DJ Stylewarz, DJ Thomilla, Tobitob, Such A Surge und Clas Bros. verantwortlich. Die erste Single „Was wäre wenn . . .?“ gibt’s hier in zwei Remixes (Ojatunes/Florizee). Bei „Größer als Gott (HipHop ist . . .) rappt er darüber, wie er HipHop kennen gelernt und gelebt hat. Neben „Augen zu“ finde ich persönlich die inhaltsreiche Ballade „Spieglein, Spieglein“ am stärksten, da ich hier wieder mal eine These vorfinde, die ich - wie so viele - nur bestätigen kann: „Die Zeit heilt nur äußere Wunden, die inneren begleiten dich, damit du deine Vergangenheit nicht vergisst“. Abgesehen von jeder Menge HipHop zieht das Rock’n’Roll-Tier der Klasse von ’95 mit „Besser als die Besten“ auch wieder eine derbe Punkrock-Nummer ab. Auch die Leser unseres Hanf Journals werden Freude an diesem Album haben, denn mit „Keine Macht den Drogen“ und dem „Kiffersong“ sind gleich zwei Tracks zum Thema produziert worden. „Im Gegensatz zu mir seid ihr doch alle nicht ganz dicht, das is’ gleichzeitig die Moral von der Geschicht’!“. Denn Rest erzählt euch ab dem 9. August Ferris MC besser selbst!
Hatte ich nicht gerade erst ein Interview mit Ferris über sein drittes Album „Audiobiographie“ geführt? Und schon liegt das nächste Album vom „weißen Hai“ der Rap-Bundesliga auf meinem Tisch bzw. im CD-Player, um mir die Ohren mit
Roland Grieshammer
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13 cool tour Das Eckthema
Hanf Journal im Land der Wohnwagen
Drug Wars Episode I
Amnesia@Amsterdam >> Chill-Out im Herzen Amsterdams
Amnesia Herengracht 133 Amsterdam Und so kam es, dass jede Gruppe auf die Jagd nach der Erfüllung ihrer Begierde ging, ohne sich weiter zu behindern.
Wir können auch anders Wo lässt sich das Leben besser genießen? Wir sitzen in der Sonne, schlürfen Mango-Shakes mit Strohhalmen in Rastafarben, gucken über die Grachten und diskutieren angeregt welchen Bestandteil der erlesenen Karte wir zuerst zu uns nehmen wollen. Ja, ihr habt richtig geraten: Wir sitzen in einem Coffee Shop in Amsterdam und die Karte, deren Bestandteile wir gerade diskutieren, ist das Hasch- und Gras-Menü des Amnesias. Und glaubt mir, das ist eine Karte, die zu diskutieren sich lohnt. Lauter auserwählte Spezialitäten versuchen hier sich gegenseitig zu überbieten. Diese delikate Auswahl entspringt der Feder von Sissi, der Besitzerin. Sie ist ein großer Fan der anregenderen Sativa-Sorten. Dementsprechend gestaltet sich dann auch das Menü. Wichtig ist ihr auch, dass sich die einzelnen Sorten stark unterscheiden und kein „Einheitsbrei“ verkauft wird. Außerdem vertreibt sie nur auf Erde angebautes Gras, das gebietet ihr ökologischer Anspruch. Auch Hasch kommt nicht zu kurz. Das wird hier direkt aus den Herkunftsländern (Marokko, Nepal) importiert. Alles in allem also ein Shop für den echten Gourmet. Hier wird nur ausgewählt delikates Gras verkauft. Dass es wirklich was taugt, belegen die hochintellektuellen Gesprächsfetzen die man im Anschluss an unsere nervenaufreibende „GrasAussuch-Diskussion“ belauschen konnte: . . . Ähhh . . . Ne? . . . Mmhm! Die Besitzerin ist übrigens eine waschechte Bayerin, das heißt man kann auch als deutscher Tourist eine freundliche Beherbergung erwarten. Sie hat den Shop mit Namen vor circa einem Jahr übernommen und es jetzt schon zu einiger Berühmtheit gebracht in der niederländischen Hanf-Szene. Beim letzten Cannabis Cup durfte sie sogar als Celebrity Judge mitbewerten. Ganz besonders spannend wird es im Amnesia, wenn mal wieder zur Einführung einer neuen Grass-Sorte eine Vaporizer Party ansteht. Dann ziehen die freundlichen Vapor-Girls durch den Shop und vaporisieren jeden, der nicht schnell genug in Deckung geht. Das Ambiente des Amnesia ist insgesamt sehr relaxt gehalten. Man merkt, dass die Besitzerin sich dem ChillOut verschrieben hat. Deshalb treffen sich hier auch alle die auf eine solche Atmosphäre besonderen Wert legen. Vom Arzt bis zum Schauspieler, von 25 bis 60 Jahre ist alles dabei. Und auch die Mischung zwischen Touristen und Locals ist durchaus ausgewogen. Also: Guckt es euch an, das Amnesia ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Immer wieder kommt es vor, dass Menschen mir überzeugt schildern, dass es keine guten deutschen Filme gäbe. Sie hätten es schon mit so vielen versucht, aber sie wären eigentlich alle Schrott. Viel besser dagegen wäre Filme, wie „Godzilla“, „Spiderman“ und „Vom Winde verweht!“. Wenn man ihnen dann auf den Zahn fühlt und einmal gute deutsche Filme abfragt, glänzen sie meist mit Unwissenheit. Denn um gute deutsche Filme zu sehen, reicht es eben nicht die Multiplex-Kinos abzulaufen, sondern es gilt eben ausgewählte Videotheken oder Programmkinos aufzusuchen. Den deutschen Film, den ich euch am dringensten ans Herz legen möchte ist „Wir können auch anders“. Dieser Film hat die spannende Zeit kurz nach der Wende in ein Roadmovie durch Ostdeutschland gepackt. Die beiden Hauptdarsteller wurden dabei zum Analphabetismus verdammt, da der Regisseur Detlev Buck der Auffassung war, dass man in Deutschland ein Roadmovie nur mit Leuten drehen könne, die nicht lesen können, denn die anderen kapieren die Schilder und sind in sechs Stunden da, wo sie hinwollen. Tja, Pech gehabt. Mit diesem Handicap beladen, werden die beiden aus dem Westen stammenden Brüder, der eine wurde gerade aus der Irrenanstalt entlassen, mit ihrem Hanomag auf dem Weg zu ihrem geerbten Haus geschickt. Dabei werden sie von einem flüchtigen Sowjetsoldat gekidnappt, welcher der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Mit ihm zusammen gehen der etwas Dümmliche und der etwas Dickliche durch so manches Abenteuer und werden schlussendlich sogar als mutmaßliche Terroristen gesucht. Der Film besticht nicht nur durch seinen trockenen und andauernden Humor, nein auch die einmalig aufgezeichnete Zeitgeschichte ist phänomenal. Joachim Krol („Der bewegte Mann“), schaffte mit diesem Film seinen Durchbruch und für Detlev Buck war es wohl einer der ersten großen Kassenerfolge. Jedoch, wie schon gesagt, eher im Programmkino, aber ich kann euch den Weg dorthin nur empfehlen. Es rentiert sich auch wirklich, denn meist haben auch diese Kinos einen Monatskalender und noch viele viele weitere gute Film, die nicht nur aus Deutschland kommen. Jeder, der diesen Film gesehen hat, wird mir sicher zustimmen: Wir können auch anders. Werner Graf
Sizzla - Jah Knows Best (Ras) Dancehall fand ich bisher als Element im Jungle immer hervorragend, wobei ich mit den Inhalten dieses Genres nicht unbedingt konform gehe. Mit seinen Texten gegen Homosexuelle und „die weißen Unterdrücker“ sorgt ja auch Sizzla immer wieder für Kontroversen. Doch seine Tunes richten sich vor allem gegen Polizeigewalt, Armut, Heimatlosigkeit, religiöse und politische Unterdrückung, und so handeln seine aggressiv und atemlos ins Mikro gebellten Texte nicht wie bei vielen seiner Dancehall-Kollegen nur von Sex. Jah, der Gott der Rastafaris spielt nicht nur im Titeltrack seines Albums eine wichtige Rolle. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sich Sizzla ausdrücklich als politischer Künstler versteht, als einer, der Stellung bezieht. Seit den neunziger Jahren gehört er zu den Anführern des „conscious dancehall movements“, und die neueste Kollaboration von Sizzla und seinem Entdecker und Produzenten Phillip „Faris“ Burrell lässt ihn seine Philosophie mit seinem berühmten Sing-Jay und neuen Gesangsformen herausschmettern. Auch musikalisch versorgt er Dancehall durch HipHop-Anleihen oder schräge Samples wie bei „I Myself Know“ mit Frischzellen. Hart an der Grenze zum Geniestreich steht Sizzlas bislang einzige Coverversion, bei der ausgerechnet Bob Dylans Protestsong „Subterranean Homesick Blues“ eine Dancehall-Infusion bekommt. Mit seinem neuesten Output „Jah Knows Best“ beweist der Mann aus den UptownGhettos von August Town (Jamaika) einmal mehr, welcher Stellenwert ihm zu Recht im Dancehall gebührt. Wicked, maan! Roland Grieshammer
14 cool tour Das Eckthema Drug Wars Episode I
auf Abwegen
Nächtliche Meuchler und stotternde Zwerge Lecker schmecker schmatz schmatz . . . Fleiß hat eben doch seinen Preis und so werden die E-Woks mit einem magic mushroom belohnt, der in Wirklichkeit Toad hieß.
Zwei Ordensbrüder schleichen nächstens durch einen dunklen Wald. „Sag mal”, flüstert Bruder Malafizius, „wie lange hält der Umhang eigentlich den Regen ab?” „Ach so zwei Stunden bestimmt!” antwortet Bruder Fidelius. „Na dann verfolgen wir den Mörder weiter.” Der Umhang hielt gerade noch ’ne halbe Stunde, und beide waren nass bis auf die Knochen. Aber was soll’s. Es gibt Situationen, da macht einem gar nichts mehr aus. Und das liegt nicht daran, dass man allzu tief ins Glas geschaut oder viel zu viele Joints geraucht hat, sondern nur daran, dass man in einem Larp gelandet ist. Larp? Live Action Role Playing, zu deutsch Live-Rollen-Spiel. Was sich dahinter verbirgt? Einige Leute bis Massen von Spielwütigen treffen sich, um in einer ganz eigenen Welt zu sein. Eben dem schnöden Alltag ein paar Tage zu entrinnen. Und schon sind wir mittendrin. Wer oder was will ich auf dem Spiel sein? Vielleicht einer der Brüder aus dem Orden der Haschaschins, die sich an die Spuren des Mörders geheftet haben? Oder lieber der Mörder selbst, was das Adrenalin im Körper noch mehr rasen lässt? Allein, versteckt im dunklen Wald bei strömendem Regen, wo jedes Rascheln das Blut in den Adern gefrieren lässt. Okay, mag etwas übertrieben sein, aber wirklich nur ein wenig. Denn der Nervenkitzel ist extrem. Natürlich kann man auch einen Händler oder einen Barden, der seine Lieder zum Besten gibt, spielen. Wem das zu liebreizend ist, sollte es als Ork-Krieger, Dunkelelfen-Magier oder gleich als Dämon probieren. Im Prinzip ist alles möglich. Geregelt wird das üblicherweise von den Veranstaltern des jeweiligen Larps. Also von Leuten, die sich eine Welt ausgedacht haben, in der sie dann spielen: von Western bis Endzeit, M i t t e l a l t e r b i s „ G o l d e n Tw e n t i e s ” . D a m i t d a s Miteinanderspielen funktioniert, hat jede Spielleitung (Orgas) ein Regelwerk. Darin stehen solche Sachen wie Charaktererschaffung (funktioniert wie in jedem FantasyComputerspiel), Kämpfen und Magie. Die funktioniert wirklich, wenn gut gespielt.
Diese Spiele haben ihr eigenes Ambiente und leben von der Interaktion der Spieler. Denn die Beteiligten spielen nicht nur ein Spiel, sondern machen die Geschichte der jeweiligen Welt. Natürlich entwickelt sich auch der Charakter weiter bis zu seinem glorrreichen Ende (im Bett gemeuchelt zu werden ist da eher frustrierend). Langsamen Schrittes kommen die beiden Haschaschins an eineKreuzung, wo sie auf eine Gruppe befreundeter Orks treffen, die für ein paar Goldstücke die Verfolgung des Mörders übernehmen. Und schon waren die Orks im Wald verschwunden . . . Lange waren sie noch zu hören.
Schlacht bei Vardenheym (1993)
Zurück zum Anfang. Hat man sich entschieden auf ein Spiel zu fahren, meist irgendwo mitten in der Pampa, braucht es einige Zeit der Vorbereitung. Denn das Outfit sollte mit der ausgewählten Rolle schon übereinstimmen. Ein Ordensbruder in Lederhose sieht schon etwas komisch aus. Und je mehr man sich mit Klamotten, Ausrüstung und Accessoires schmückt, umso einfacher kann man sich in die Rolle einfinden. Wenn dann noch ein kleiner Sprachfehler dazukommt . . . Perfekt.
“Plötzlich fasst sich Bruder Fidelius an die Brust und sackt in sich zusammen, noch die Worte „Finitum Est! Stirb den zwanzigfachen Tod!” in den Ohren, leise vor sich hinröchelnd. Nur gut, dass Bruder Malafizius ein paar Heiltränke dabei hat. Ein hinterhältiges Lachen entfernt sich . . .
„Da isser, da hinterm Baum”, und schon rennen alle Orks mit gezogenen Waffen los und holen den flüchtenden Mörder ein. Ein paar Hiebe genügen, um den nur mit einem Dolch bewaffneten Schurken niederzumetzeln. Mit dem Leichnam geht es grölend zurück ins Dorf.
Manche Orgas ziehen Spiele vor, in denen es mehr um Ambiente geht, wie zum Beispiel Ritterspiele. Dort sind dann auch eher Leute zu finden, die gerne konsumieren, die sich nicht im Wald auf die Suche nach Mördern machen, sondern sie frei Haus geliefert haben wollen nd auf ihr warmes Abendessen nicht verzichten können. Hier treffen sich Edelmann und Burgfräulein nebst Knappen und Gefolge. Was für Leute mit Geld, aber wenig Fantasie.
Waffen kann man wie auch die Klamotten kaufen, Selbermachen ist spaßiger und billiger. Um die Verletzungsgefahr so gering wie möglich zu halten, werden Larp-Waffen verwendet.
Ein Dunkelelf im Tempel Aracalions (Ragbonumen 2004)
Der Orkclan zu Ragbor (Torosh I 1999)
Dann sind da die Spiele, in denen es darum geht, die erdachte Welt lebendig werden zu lassen und zwar mit Gut und Böse aber vor allem mit dem, was dazwischen liegt. Da trifft man Bettler genauso wie doppelköpfige Oger, Snotlinge, Drax, Bankiers, Piraten oder durchgeknallte Zwerge je nach setting.
Das sind mit Lattex überzogene Schwerter, Äxte, Keulen . . . aus Schaumstoff. Und wenn die gut gemacht sind, sehen die verdammt echt aus. Wer Lust hat einen echten Kämpfer zu mimen, muss trotz allem mit ein paar blauen Flecken rechnen oder sich ’ne Ritterrüstung kaufen und damit die Berge erklimmen . . . Höchst erfreut über die Ergreifung des Mörders richten die Haschaschins noch am gleichen Abend ein rauschendes Fest aus, bei dem alles was zwei Beine hat einen über den Durst trinkt und die Rauchschwaden bis ins Nachbardorf ziehen . . . Mit einem Mal - eisige Stille . . . So besteht jedes Spiel aus vielen kleinen Geschichten, die zu Begegnungen und Auseinandersetzungen zwischen den Spielern führen. Alle zusammen versuchen auf die eine oder andere Weise Einfluss auf das Spiel zu nehmen, was sich
wiederum in der Weltgeschichte niederschlägt. Natürlich hat die Spielleitung vorher die Fäden gesponnen, aber wie die Geschichte endet, liegt in der Hand der Spieler . . . Wir verabschieden uns jetzt mal und fahren für ein paar Tage nach Baltopolis in Adalonde. Aber vorher gibt es noch ein paar Links für euch. Adalonde ist z. B. die Welt der Dilettanten (www.dilettanten.de), andere Welten findet ihr unter www.phoenix.de, www.rulos.de oder www.westernspiel.de. Allgemeines gibt es unter www.larpwelt.de. Wann und wo Larps stattfinden, steht im www.larpkalender.de. Erste Anregungen fürs Schneidern und Waffenbauen gibt es unter www.markoschenheim.de. Falls ihr was sucht, gebt www.fantaseek.de. ein. Veit Schnetker und Kerstin Koch
15 Auf folgenden Seiten findet ihr Texte und Artikel, die in den jeweiligen Regionalteilen Berlin, Austria, Pot oder Seedwest erschienen sind.
ueberregional
Legaler Hanfanbau für alle! Hanf darf legal angebaut werden! Voraussetzung dafür ist allerdings eine Anbaugenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn. Wir berichteten in unserer Januarausgabe über „Robert Jaroschs Kampf um den Führerschein“ (Anm. d. Red.: auf www.hanfjournal.de nachzulesen) mittlerweile hat er diesen zurückerobert. Nur reicht das dem Mainhausener nun nicht mehr. Er will mehr! Er will alles! Er will legal Hanf anbauen und das nicht nur für sich selbst, sondern wir alle sollen das dürfen. Scheint, als hätten die Repressionisten dieses mal den „falschen“ Kiffer gestresst: Ein Kiffer der sich wehrt! Ein Kiffer, der um seine Recht kämpft! Bravo Robert! Robert hat vor einiger Zeit einen Cannabis-Anbau-Antrag gestellt und zwar für 20 Pflanzen zum Genussmittel-Eigenbedarf. : „Ein öffentliches Interesse liegt vor, wenn die eine sachliche Entscheidung mehr öffentlichen und gesellschaftlichen Zielen förderlich ist als eine andere. Den beantragten Anbau zu genehmigen dient dem öffentlichen Interesse, im Sinne: 1. einer Stärkung und Stabilisierung der Normakzeptanz und Normtreue der Bevölkerung 2. einer Reduzierung der Kosten der Strafverfolgung und des Justizwesens bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz dieses Sektors 3. einer Reduzierung von Kriminalität und Kriminalitätsangst und 4. der Verbesserung der Volksgesundheit und damit einer Reduzierung der Kosten im Gesundheitswesen.“ Außerdem: „Strafrecht, das nicht wirkt, wird zum Symbolhandeln und die (wenigen) gefassten „Täter“ bringen, da an ihnen das Strafrecht exemplarisch statuiert wird, ein reales Opfer. Niemand vertritt ernsthaft die Ansicht, mit dem heute geltenden BtMG den Cannabis-Konsum wirklich reduzieren zu können. Dazu sind in der Mediengesellschaft die dieses Verbot tragenden Vorurteile viel zu leicht durchschaubar und überprüfbar geworden. Alleine die Politik, die meint, gewissen Wählerschichten gegenüber verpflichtet zu sein, ein kämpferisches Auftreten gegen Drogenmissbrauch an den Tag legen zu müssen, profitiert von der Aufrechterhaltung der bestehenden Rechtslage. Dies ist als Begründung für strafrechtliches Handeln des Staates nicht ausreichend.“ Der Antrag wurde, wen wundert es, unsinniger Weise abgelehnt und die BfArM hat dafür auch noch 50 Euros Bearbeitungsgebühr verlangt! Robert hat daraufhin mit seinem Anwalt Dr. Leo Teuter Widerspruch eingelegt und natürlich wurde auch dieser abgelehnt. Ein Misserfolg also? Nein! Durch ihre Initiative wurde der Weg für eine Klage gegen die Ablehnung dieses Antrages geebnet. In erster Instanz wurde diese Klage vom Verwaltungsgericht in Köln zwar abgewiesen, aber mit folgender Begründung: „Die Erteilung einer einzelnen Ausnahmeerlaubnis an den Kläger ist jedoch wegen ihrer geringen Auswirkung nicht geeignet, diese Ziele zu erreichen oder zumindest in nennenswerter Weise zu fördern. Vielmehr könnte ein Einfluss auf Normakzeptanz, Kriminalität und Justizwesen nur durch die Erteilung einer Erlaubnis an eine Vielzahl von Personen erreicht werden.“ Nun geht es weiter zum Oberverwaltungsgericht in Münster. Dazu sagt Rechtsanwalt Dr. Leo Teuter: „Daraus ergibt sich, dass ganz viele Anträge zusammenkommen müssen, um Wirkung zu erzielen.“ Und genau deshalb müssen nun alle, die legal Hanf anbauen möchten, diesen Antrag stellen. Und keine Angst, das ist strafrechtlich nicht relevant! Alle Mitmacher haben die Möglichkeit Hanf-Geschichte zu schreiben, denn sie werden die ersten Kiffer sein die vollkommen legal ihr eigenes Gras züchten dürfen! Euer „Seedwest“-Redakteur macht jedenfalls mit! Natürlich werden alle Anträge erst einmal abgelehnt! Und es müssen 50 Euros gezahlt werden. Aber das sollte uns der HanfAnbau wert sein, oder? Siegen Robert und seine Anwälte, werden alle anderen Antragsteller und somit potenziellen Kläger von RA Dr. Leo Teuter und RA Stefan Kristen kostengünstig in einem Verfahren zusammengefasst. Wichtig ist, dass ihr eine Kopie des elfseitigen Antrages an die Grüne Hilfe Hessen sendet, damit dies dokumentiert ist! Der Antrag kann unter www.gruene-hilfe.de heruntergeladen oder gegen Einsendung von 2,50 Euros in Briefmarken bei der Grünen Hilfe Hessen, Untere Fuldergasse 12 in 36304 Alsfeld, angefordert werden. Infos: www.gruene-hilfe.de Sokratis Zacharopoulos
Sie wird verharmlost, verleugnet und verschwiegen. Kaum ein Betroffener wagt ein Outing und wenn er es tut, erntet er nur kopfschüttelndes Unverständnis. Kaum einer kennt die schlimmen Folgen der notorischen Nüchternheit – und träges Rumstehen auf Tanzfläche ist hier nur die Spitze des Eisberges. Vorweg ein paar schockierende Zahlen: Über 90 Prozent aller Verkehrsunfälle passieren unter ausschließlicher Beteiligung nüchterner Fahrer. Nahezu 100 Prozent aller Selbstmordattentäter begehen ihre Tat nüchtern. 100 Prozent aller Kampfhund-Beißattacken werden von nüchternen Hunden verübt. 49 Prozent aller Nüchternen haben einen IQ von unter 100 Punkten. Schon ein einziges Mal nüchtern sein kann zur lebenslangen Fortsetzung dieses Zustandes führen.
DER SPEICHEL Die Seuche Nüchternheit Man sieht: Die Folgen der Nüchternheit gehen weit über das Vorstellungsvermögen von Otto Normalbürger hinaus. Und dennoch gibt unser Staat keinen Cent dafür aus, die Menschen über die fatalen Folgen dieses Zustandes aufzuklären, noch sie per Prävention davor zu bewahren. Zum Glück geht der Trend unter Jugendlichen wieder hin zum Rausch. Das ist gerade deshalb besonders wichtig, weil dauerhafte Nüchternheit, besonders in jungen Jahren, Entwicklungsstörungen verursacht. So konnte herausgefunden werden, dass junge Erwachsene, die während ihrer Pubertät sich ausschließlich an Norm und Gesetz halten, weniger konfliktfähig und ausgereift sind. Entwicklungsstörungen wegen mangelnder Erfahrung und ein extrem schüchternes Verhalten stehen auf der Tagesordnung. „Ihnen fehlt einfach die experimentelle Phase.“, meinte ein einschlägig bekannter Professor, der an dieser Stelle ungenannt bleiben will, da er die Streichung von Fördermitteln befürchtet. Doch nicht nur der Einzelne hat mit schlimmsten Nebenwirkungen zu rechnen, auch die Gesamtgesellschaft leidet unter dem Trend zur Abstinenz. Deutschlands Wirtschaft liegt am Boden und das ist kein Wunder, denn die Nüchternheit schlägt sich direkt im Bruttosozialprodukt nieder. So beschwerte sich der Kneipenbesitzer bei uns ums Eck, dass er seine „komplette Existenz durch all diese Nüchternen gefährdet“ sehe. Und die Pharma-Industrie lies uns wissen, dass der dauerhafte Verzicht auf chemische Substanzen zu einer erheblichen Verringerung der Lebensspanne führen kann. „Ein Leben ohne Chemie können wir uns nicht vorstellen!“, diktierten sie uns ins Notizbuch. Das Problem ist schlimmer als bisher angenommen. Doch ernst nimmt dies derzeit keiner. Weder in Beratungsstellen, die fast jeden Nüchternen wieder nach Hause schicken, noch in den Behörden, die in amtlichen Statistiken nicht einmal die Nüchterntoten ausweisen. Medial ist dies der erste uns bekannte Artikel, der sich mit den Folgen der Nüchternheit beschäftigt. Forschungsaufträge und ähnliches sind uns nicht bekannt. Doch dieses Thema muss aufgearbeitet werden und ihr könnt sicher sein, wir bleiben für euch am Ball!
Zwei Aussteiger berichten von ihrem Leidensweg Die beiden von uns interviewten Personen möchten aus verständlichen Gründen ungenannt bleiben. Wichtig zu wissen ist aber, dass sie weit über die Hälfte ihres Lebens in nüchternem Zustand verbracht haben und auch heutzutage noch hin und wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Denn der Ausstieg ist schwer und selten endgültig. Doch lassen wir sie selbst berichten. Der Speichel: Hallo ihr beiden! Zuallererst mal: Wielange genau habt ihr denn jetzt eigentlich nüchtern gelebt? Mr.X und Mr.Y: Beinahe 16 Jahre. Das war eine wirklich harte Zeit. Die Partys waren lahm, das chillen ungemütlich und von unserem Selbstbewusstsein wollen wir hier erst gar nicht reden. Der Speichel: Nun mal von Anfang an, wie kams dazu, dass ihr nüchtern wurdet? Mr. X.: Nun, eines Tages hatte ich eine Erscheinung. Marion CaspersMerk kam zu mir angeflogen und bekehrte mich in meinem kompletten Leben nie wieder Drogen zu konsumieren. Mr. Y.: Bei mir war es die Erziehung. Meine Eltern legten von Anfang an Wert auf ein nüchternes Leben. Das konnte ja nur schief gehen. Mr. X.:: Ja, ja die Spießer-Gerneration eben. Der Speichel:Und wie wirkte sich die Nüchternheit auf euer soziales Leben aus? Mr. Y.: Mir ging es total dreckig. Ich hatte keine Freunde, weil ich ja überhaupt nicht wusste, was ich mit denen hätte anfangen sollen. Ich hatte auch generell wenig Spaß am Leben und hab oft über Selbstmord nachgedacht. Mr. X.: Überlegen sie mal, wie soll man so eine Freundin finden? Das wird dann alles nur noch schlimmer, denn je mehr ich auch ausgestoßen wurde desto nüchterner wurde ich. Der Speichel: Und wie kam es dann, dass ihr euch von der Nüchternheit abgewendet habt? Mr. X.: Nun, in Berlin gibt es eine neuartige Therapie: Die Grosstadtsurvivung, zwei hervorragend Ausgebildete Drogenuser und Lebensgenießer führen einen dort in die reale Welt zurück.
eure grossstadtsurvivor
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
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Auf zum letzten Weltwunder
Die Legende vom Hanf- und Sonnenblumen-Labyrinth Auf einem Teil der Felder sei seit dem Jahre 2000 bis zum Tage der Gegenwart auch Hanf gesät. Es gebe eine offizielle Lizenz, welche der Beamtenwelt gegenüber 100-prozentige Legalität garantiere. Natürlich nur für den „impotenten“, aber dennoch gern gesehenen Nutz-Hanf. Naturfreunde können und dürfen (!) sogar, seitdem es die Lizenz gibt, in einem übermannshohen Hanf-Labyrinth wandeln . . . Die Idee eines Sonnenblumen-Labyrinthes hatte Horst Bechtloff 1995, als er einen Hof und sechs Hektar Land erwarb.
Mensch, da schau her, ein Hanf- und Sonnenblumen-Labyrinth. Das sind ja gleich drei dolle Sachen in einer Zeile! Doch nicht nur das, es geht noch weiter. Denn der Überschrift dieses Artikels entspricht doch tatsächlich ein real-legal-existierendes Phänomen. Nix mit Fiktion oder Utopie; es geht hier um die pure Realität! Wir leben bekanntlich in einer Zeit, wo Orte, an denen Sein sein gelassen wird, rar gesät sind. Unkonventionelle Lebensweisen mitsamt einer Reihe alternativer Lebensbezüge sind in weiten Teilen der Welt illegalisiert oder häufig durch Repressionen sanktioniert. Doch vereinzelt wirft die Welt ihre Wunder vor unsere Sinne. Aber auch nur dann, wenn wir diesen Wundern auch Beachtung schenken. Denn es gibt sie noch, einzelne Oasen in der rasenden Wüste der Moderne, wo man die Seele baumeln lassen kann. Einen kleinen Ort namens Billerbeck gebe es, so berichten die Schriften, die heutzutage auch als „Flyer“ bezeichnet werden. Die Legende besagt von diesem Orte nahe Münster, dass dort sagenhafte und wundervolle Gewächse gedeihen, wie man sie in unseren Breitengeraden leider nur allzu spärlich zu Gesicht bekommt. Wie das möglich ist? Nun, indem man der Beamtenwelt gegenüber die Gestalt eines Vereins annimmt. Gemeinsam und Kollektiv erreicht man eben mehr. Auf diese Weise machen es die Labyrinthe Münsterland e. V., deren gemeinsames Ansinnen der biologische Anbau all ihrer Pflanzen ist. Der Verein, der sich aus den einzelnen Labyrinthen synergiert, verzichtet gänzlich auf Chemikalien zur Düngung der Gewächse und zur Unkrautvernichtung. De-industrialisiertes Wachstum und freie Entfaltung der Kräfte der Natur sind hier die Maximen. Und genau hier sind die belebenden Oasen der Natur zu finden. Ruhe-Inseln inmitten der Felder, Sitzgelegenheiten, Anregungen zur Meditation, ein Kaffeegarten zum Verweilen zwischen Gänsen, Hühnern und Katzen – ein inspirativer Ort für alle, die Natur (er)leben wollen. Eine nahezu paradiesische Idylle, so berichtet die Legende weiter, für Ruhe und Entspannung, die man braucht, um seinen eigenen inneren Schatz zu suchen und zu finden.
Mittlerweile wird den Besuchern eine Fülle von Freizeitaktivitäten geboten. Angefangen von der neu angelegten Kettcar-Bahn (inklusive HindernisParcours), kann man wahlweise die Heuburg oder den Sinnespfad begehen, ins Tipi-Dorf trippen oder auch mal im Kinderland rumflashen, wenn man nicht gerade die Boule-Bahn nutzt, Großschach spielt oder einfach nur ein Picknick im Freien macht. Die Labyrinthe vereinen also Unterhaltung und Freizeit als auch spirituelle und kulturelle Aspekte miteinander. Polymorphologie als Schlüssel zu amtlicher Akzeptanz. Die Webpage dieses wohl einzigartigen Ortes gibt zudem satte 17 Seiten zur Mythologie der Labyrinthe preis. Die Metaphysik der Labyrinthe schafft es leider gerade einmal nur auf spärliche zwei Seiten. Bei den Inhalten handelt es sich keineswegs um intellektuelles Geschwafel, sondern um kurze und knappe Skizzierungen der weltgeschichtlichen Betrachtungsweise bezüglich sozio-kultureller Funktion von Labyrinthen. Nebenbei gibt es noch einen kleinen Exkurs über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Bild des Teufels und dem Mythos des Minotaurus. Weiterführende Literatur-Tipps sind auf der erwähnten Page zu finden. Summa Summarum eine informative und übersichtliche Seite. Die diesjährige Labyrinth-Saison endet am Sonntag, 10. Oktober 2004, mit einer SonnenblumenkernErnte. Das andere Feld zu ernten würde nicht lohnen. Begeht man diese Schandtat dennoch, so verfluchen die Bewohner die Schandtäter bis in alle Ewigkeit, so die Legende. Und da der Eintritt an sich auch schon unverschämt günstig ist, sollten wir doch alle überlegen, ob wir nicht an einem der folgenden Termine ein finanzielles Opfer zu bringen vermögen: Olympiade für Kinder und Erwachsene am 8. 8.; das Handpuppentheater Charivari zeigt „Die Zauberblume“ am 22. 8.; Indianertag am 11. 9.; Performance und Diavortrag zu Chiapas/Mexico am 12. 9. und und und . . . (weitere Termine und Infos siehe unter www.sonnenblumenlabyrinth.de / www.hanflabyrinth.de)
Billerbecker Sonnegarten Aulendorf 1 48727 Billerbeck Opened: 26. 6 bis 10.10. täglich von 10 bis 20 Uhr. Montags Ruhetag. Telefon: 0 25 34-83 98
Adam Zawadski
WBC - We Burn Connected Ist ja irgendwie auch viel schöner, als alleine zu paffen. Sind die Sit-Ins dabei noch produktiv, dann können daraus viele verschiedenste Ableger erwachsen. Denn Meckern alleine bringt es nicht, das kann jeder. Schafft man es aber diese „Meckerei“ in positiv-reflexive Rap-Lyriks zu transferieren, erreicht man viel mehr Leute, anstatt sich die ganze Zeit seinen destruktiven Film zu schieben.
Es gibt viele verschiedene Wege, um die Welt zu verändern. WBC hat sich für HipHop entschieden.
muster dynamisiert. Ob Kopf oder Körper: irgendwas ist b e i m H ö re n d e r W B C Scheiben immer in Bewegung.
Rap ist Medizin geschrieben für Selbsttherapie. Rap ist Energie für den WBC Die Zeilen sind auf der „Unter Druck“-Scheibe von 2003 durchgängiges Programm. Street-Hop aus realer gesellschaftskritischer Perspektive. 100 Prozent unverfälscht und denkanstößig, nix mit GehirnWasch-Weichspül oder „Ich hab’ dickere Eier als du“Gebattle. Die Beats und die Sounds sind schon ganz gut arrangiert und gewählt, aber das geht bestimmt noch besser. Jedenfalls ist durchgängig ein eigener WBC-Style zu erkennen und man kann den Schweiß und die Mühe zwischen den Takten heraushören. Möglicherweise ist der WBC die verarbeitende Antwort auf die faschistischen Brandanschläge in Solingen.
Seit 1998 werden unter dem Namen WBC Konzerte, Jams, Vorträge und Workshops organisiert. Die Wurzeln der Aktivisten und Künstler liegen in den Städten Bremerhaven und Wermelskirchen und reichen zurück bis Mitte der 90er. Connections bestehen unter anderem zum Rollrausch WK e.V. Seit 2001 gibt es regelmäßige Teilnahmen an multikulturellen Treffen, wie z. B. bei Antirassista-Meetings in der Toscana.
Wir brauchen keinen Krieg, um etwas zu bewegen. Unsere Waffen sind Papier, Stift und ein Mund zum Reden. Ob als versammelter Haufen oder in einzelnen Splittergruppen; die Idee des WBC-Gedankens ist mittlerweile zu einer prachtvollen Blüte gewachsen. Man legt nicht nur Wert auf einen vielfältigen Aktionsrahmen, sondern ebenfalls auf qualitativ hochwertigen HipHop. Die Liebe zur Musik und vor allem die Liebe zum Leben vereinen MCs verschiedenster Abstammung und Sprachskills zu einem synergetischen WordGewitter, das verkrustete und festgefahrene Wahrnehmungs-
Statt Angst brauchen wir Wahrheit und Liebe. Nur so siegt über den Terror der Frieden. Das hört man. Nachdem ich einen persönlichen Zugang zum WBC-Style aufgebaut habe und die Musik nun in mich einwirken kann, burnen mich die Sounds und Lyriks um so mehr. Wer auch mal in den Genuss von „Unter Druck“ kommen will, kann jene für unglaubliche fünf Euro (inkl. Porto) unter weburnconnected@web.de bestellen. Es lohnt sich nicht nur, das ganze unterstützt zudem den jugendsozialen Nutzen des WBC-Kollektives. Mehr zum Thema: www.weburnconnected.de www.rollrausch.de.vu A. Alien
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„Zur Irrelevanz der Drogenpolitik“
Peter Cohen in Heidelberg
etwa 90 Prozent, in den USA bei knapp über 80 – obwohl das Alkoholregime dort etwas strenger ist als in dem kleinen Land zwischen Rotterdam und Groningen. Die daraus abgeleitete These, wonach die Prävalenz wahrscheinlich unabhängig von der Drogenpolitik sei, wurde auch in der anschließenden Diskussion von verschiedener Seite bestätigt. So wurde vorgebracht, dass die schärfsten AntiDrogengesetze der EU in Schweden und Frankreich herrschten. Allerdings sei Schweden neben Portugal und Griechenland das europäische Land mit dem geringsten Cannabis-Konsum, während nirgends in der EU so viel gekifft würde wie in Frankreich. Die Gesetze der Drogenpolitiker könnten also nicht das ausschlaggebende Kriterium für Drogengebrauch sein.
Eine öffentliche Vortragsreihe am Fachbereich Medizinische Psychologie der Universität Heidelberg beschäftigt sich gegenwärtig mit dem Thema „Rausch und Ritual“. Im Rahmen dieser Reihe war am 14. Juli der Soziologe Peter Cohen zu Gast in der Uni-Stadt. Cohen war lange Jahre Leiter des Amsterdamer Instituts für Drogenforschung (CEDRO). Dort war er bereits in den 70er-Jahren an der Entwicklung des bekannten holländischen Coffee Shop-Modells beteiligt, für das Kiffer in aller Welt bis heute dankbar sind. Und noch immer ist er in seinem Forschungsbereich sehr aktiv und gilt hierzu als einer der kompetentesten und spannendsten Referenten Europas. Cohens wurde begrüßt durch die Gastgeber Prof. Rolf Verres und Dr. Henrik Jungaberle. Unter den zahlreichen Gästen befanden sich u. a. Tilmann Holzer, Vorsitzender des VfD und der Autor und Verleger Werner Pieper.
Vielmehr stellte Peter Cohen die These auf, dass aller Wahrscheinlichkeit nach historisch gewachsene kulturelle Einstellungen und Werte die Rolle und somit die Verbreitung von Drogen bestimmen. Zur Untermauerung dieser These stellte er eine aktuelle vergleichende qualitative Studie zum Drogengebrauch in Bremen, Amsterdam und San Francisco vor – drei Städte mit sehr unterschiedlichem rechtlichem Umgang mit Drogen. Für diese Studie wurden Interviews mit Drogenbebrauchern zu ihrem Konsum, ihrer sozialen Lage, ihren Einstellungen und vielen anderen Dingen geführt. Die Ergebnisse zu Cannabis, Kokain und Amphetamin befinden sich seit kurzem auf der Homepage des Amsterdamer Drogenforschungsinstituts CEDRO. Die Antworten und Ergebnismuster sind in allen drei Städten fast identisch. So wissen die Konsumenten z. B. von Cannabis sehr viel über ihren Konsum, sind sich dessen aber nur relativ wenig bewusst. Die drogenpolitischen Unterschiede sind für die Entscheidung zum Drogenkonsum unerheblich. Vielmehr steht die Funktionalität des Konsums stets im Vordergrund.
Die Bedeutung des jeweiligen Kontextes sei Cohen zufolge nicht hoch genug für Konsumhäufigkeit und -muster zu veranschlagen: „Kontext ist ein unglaublich wichtiges Element, ob Probleme auftreten oder nicht.“ Er machte dies an einem Beispiel deutlich. Es ist ein wichtiger Teil unserer AlkoholKultur, dass wir unseren Kindern zeigen: Wir trinken Alkohol. Dadurch ist Alkohol kein Tabu-Thema, was Kommunikation zu diesem Thema erst ermöglicht. Andererseits findet sich heute eine neue Tendenz, Alkohol vor den Kindern zu verstecken. Darin sieht Cohen einen Fehler, denn die Entkulturation führe zu höheren Abhängigkeitsraten. Unproblematischen Alkoholgebrauch der Älteren zu tabuisieren erhöhe die Wahrscheinlichkeit problematischen Konsums bei den Jüngeren. Diese Erkenntnis, so Cohen, sei auch für andere Drogen nötig. Allerdings würde eine solche Offenheit durch Drogenverbote verunmöglicht. Deshalb plädierte Cohen: „Ich bin für einen legalen Zugang zu allen Drogen“ und an anderer Stelle: „Kriminalisierung ist ein Feind von Solidarität mit den Schwächeren.“ Dabei, so Cohen, sollte in der Ausgestaltung die jeweilige lokale Kultur die lokalen Regelungen bestimmen. Infos: www.cedro.uva.nl; www.ritualkongress.de Carsten Labudda
Einsteigerseminar Drogenpolitik
Cohen begann seinen Vortrag mit einer Frage, die zunächst einfach klingt, es aber in sich hat: „Woher wissen wir, dass Drogenpolitik Effekte auf die Prävalenz hat?“ Prävalenz gibt dabei die Anzahl der Menschen an, die in ihrem Leben, dem letzten Jahr oder letzten Monat Drogen konsumiert hat und wird deshalb in Lebenszeit-, Jahres- und Monats-Prävalenz unterteilt. Der Eingangsfrage stellte Cohen denn auch gleich seine Kernthese gegenüber: Drogenpolitik habe keine Effekte auf die Prävalenz, sei also für die Anzahl der Drogenkonsumenten irrelevant. Diese These sei erstmalig bereits Anfang der 80er-Jahre durch den Kölner Professor Karl Heinz Reuband aufgestellt worden. Allerdings sind erst in der neuesten Zeit umfangreiche empirische Untersuchungen dazu durchgeführt worden, von welchen Cohen im Folgenden zwei Beispiele vorstellte. Im ersten Fall handelt es sich um quantitative Untersuchungen zur Drogenprävalenz in den USA und den Niederlanden. Dabei stellte er Cannabis in den Vordergrund, ist hier doch der drogenpolitische Unterschied am offensichtlichsten. Verglichen wurden so z. B. die Werte der Lebenszeitprävalenz in den Jahren 1997 und 2001. In der Gesamtbevölkerung nahm in diesem Zeitraum der Anteil der Cannabis-Erfahrenen in den USA von 33 auf 38 Prozent zu. In den Niederlanden stieg dieser Wert lediglich von 17 auf 18 Prozent an. Besonders interessant war in diesem Zusammenhang die Gruppe der Minderjährigen von zwölf bis 17 Jahren. Während in dieser Altersgruppe der Anteil der Cannabis-Erfahrenen in den Niederlanden von 14 auf elf Prozent sank, blieb er in den USA konstant bei 20 Prozent. In den USA hat somit jeder fünfte Jugendliche schon mal gekifft, in den Niederlanden nur jeder zehnte. Dieser etwa doppelt so hohe Anteil an Kiffern zeigte sich auch bei der Monatsprävalenz. Bei dieser Erhebung des aktuellen Cannabis-Konsums lagen die Werte bei sechsProzent in den USA und in den Niederlanden bei drei Prozent. Hat nun das Cannabis-Verbot in den USA die Anzahl der Kiffer reduziert? Offensichtlich nicht. Daraus allerdings abzuleiten, dass die Cannabis-Tolerierung in den Niederlanden zu vermindertem Cannabis-Konsum führe, sei nach Cohen aber auch nicht zulässig. Beim Alkohol z. B. liegen die Prävalenz-Werte in den Niederlanden relativ konstant bei
Es geht den Konsumenten auf der einen Seite um eine psychische Funktion, z. B.. Entspannung, und auf der anderen Seite um eine soziale Funktion. Durch den Drogenkonsum werden soziale Riten entwickelt, die Gruppen konstituieren: „Mit diesen Leuten wird gekifft, mit jenen Bier getrunken und mit anderen werden keine Drogen gemeinsam genommen.“ Zudem stellt der Drogengebrauch neben vielem anderen einen sozialen Status dar. So, wie beim Essen die Beigabe eines guten Weines eine Aussage zum Status markiert, findet sich das auch, wenn ein edler Whisky präsentiert, eine kleine Line guten kolumbianischen Kokains gesnifft oder der Sieger des letzen Cannabis-Cups geraucht wird. Immer lauten implizite Aussagen: „Ich habe hier was Besonderes“ und „Ich teile es mit dir (bzw. euch)“. Die nicht-klinischen Konsumenten – also die große Mehrheit – baut der Studie zufolge kein problematisches, sondern ein funktionelles Verhältnis zu Drogen auf. Dies zeichnet sich durch eine Vielzahl sozialer Kontexte aus. Diese Kontexte stellen dabei eine wichtige Quelle zur Normierung des Drogengebrauchs dar.
Max Plenert, Sprecher des Fachforums Drogen der Grünen Jugend Bundesverband, fasste danach noch einmal die wesentlichen Punkte einer alternativen Drogenpolitik zusammen. Außerdem präsentierte er eine erste Version eines G r u n d s a t z p a p i e r s z u r „ G r ü n e n D ro g e n p o l i t i k “ . Abends wurde dann noch in gemütlicher Runde gefeiert und diskutiert. Am Sonntag stand dann Sokratis Zacharopoulos von der HanfInitiative mit dem Thema „Drogen in der Öffentlichkeit“ auf der Tagesordnung. Diskutiert wurde über die Titelstory des „Spiegel“ „Die Seuche Cannabis“ (Anm. d. Red.: siehe Hanf Journal, Juli 2004), den populistischen Forderungen des neuen Innenministers Rech, Cannabis-Konsumenten grundsätzlich den Führerschein zu entziehen und den Möglichkeiten in der Öffentlichkeit wirksam Aufklärung zu betreiben. Außerdem berichtete er über die aktuelle Sachlage beim Handel mit psylocibinhaltigen „Zauberpilzen“.
Der Arbeitskreis Drogen der Grünen Jugend Baden-Württemberg veranstaltete am 17. und 18. Juli in Lauda-Königshofen (MainTauber-Kreis) ein Einsteigerseminar zum Thema Drogenpolitik. Als externer Referent war Carsten Labudda, Sprecher der BAG Drogenpolitik in der PDS, eingeladen. Zunächst erarbeitete er zusammen mit den Teilnehmern die drei wesentlichen Richtungen in der Drogenpolitik: prohibitiv, medizinal und permissiv. Danach wurden in einem Rollenspiel die Vor- und Nachteile der beiden Extrempositionen, der drogenfreien Gesellschaft auf der einen Seite und dem Leitbild des drogenmündigen Bürgers und eines Rechts auf Rausch auf der anderen, kontrovers diskutiert.
Für den Gastgeber und frisch gewählten Sprecher des AK Drogen Tilman Versch war das Seminar ein voller Erfolg. „Es war ein gut besuchtes Seminar mit guten Referenten. Ich hoffe sehr, dass dies der Startschuss für eine Vielzahl weiterer Aktionen und Treffen ist“, meinte Versch zum Abschluss. Infos: www.gj-main-tauber.de, www.gruene-drogenpolitik.de Interview mit Max Plenert www.hanfjournal.de/seed-west/artikel-juli04-s2.html Artikel über den „Spiegel“-Artikel w w w. h a n f j o u r n a l . d e / n e w s / a r t i k e l - j u l i 0 4 - s 1 . h t m l Max Plenert
18 anderswo Das Eckthema Drug Wars Episode I
Endlich mal wieder ein rauschendes Fest für d i e E - Wo k s , o d e r sollten wir nun lieber Pilz-Woks sagen?
Kanada:
Homegrowers Paradise Kanada: Ein Land, so liberal, wie kaum ein zweites. So schallte es mir aus allen Ecken entgegen, als ich begann meinen Trip zu planen. Doch: Kanadas beste Zeiten sind vorbei. Zwar erst seit einigen Monaten, aber vorbei ist vorbei. Damals nämlich war Cannabis-Besitz, gleich welcher Menge, in sämtlichen Bundesstaaten nicht mehr illegal. Das hört sich doch mal traumhaft an! Aber wie gesagt, diese Zeiten sind vorbei. Die kanadische Regierung entwarf nämlich eiligst ein Betäubungsmittelgesetz, das die medizinische Verwendung von Cannabis erlaubt und somit nicht mehr verfassungswidrig ist. Ja, Kacke. Und trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen diesem Land einen Besuch abzustatten. Denn immerhin soll es doch nach wie vor eins der liberalsten Länder der Welt sein. Und auch Michael Moores Lobeshymnen über die Angstfreiheit der kanadischen Gesellschaft (beim Einkaufengehen werden z. B. regelmäßig die Schlüssel im Wagen stecken gelassen) ließen es für mich mehr als attraktiv aussehen.
Ein Urzeitgigant taucht auf
Doch schon bei der Einreise wurde mir relativ ruppig klargemacht, dass dieser Besuch nicht dem Paradies auf Erden, sondern auch nur einem gewöhnlichen Nationalstaat gilt. Denn wie jeder Nationalstaat hat Kanada vor einer Sache richtig Angst: Schmuggel. So kam es dann, dass ich und alle meine Mitreisenden erst mal unser gesamtes Gepäck zerpflücken lassen mussten. Eine Gründlichkeit wie diese habe ich noch nie erlebt. Jedes mögliche Versteck wurde auseinandergenommen. Und als die Zollbeamten bei mir das Buch „Ecstasy“ von Irvine Welsh fanden, war es mit der Zurückhaltung völlig vorbei. Zu dritt wurde meine Tasche durchwühlt. Und als es dann nach missglückter Suche ans Wiedereinräumen ging, waren alle plötzlich viel zu beschäftigt um zu assistieren. Na danke, das
ist mal ein geiler Empfang. Ich lernte jedoch schnell, dass diese Gestapo-Attitüde in Kanada nicht sehr weit verbreitet ist. Der gewöhnliche Kanadier ist nämlich Neuem gegenüber durchaus aufgeschlossen, und für deutsche Verhältnisse beinahe beängstigend fröhlich. Wenn man also zum Beispiel von der Supermarkt-Verkäuferin plötzlich mit „Darling“ angesprochen wird, dann ist das kein Ausdruck sexueller Frustration, sondern eben dieser herzensguten Lebensart. Meiner kleinen bescheidenen Theorie nach kommt dies davon, dass die Kanadier so viel Platz haben um zu leben und sich auszutoben. Unglaublich aber wahr: Hier leben durchschnittlich drei Bewohner auf einem Quadratkilometer. Bei so viel Platz braucht man sich nicht mehr gegenseitig auf die Füße treten und kann das mit dem menschlichen Zusammenleben gleich viel relaxter angehen. Wer so viel Platz hat, hat natürlich auch massig Platz um Gras anzubauen. Genau das tun die meisten Kanadier auch, und zwar nicht zu knapp. Viele der Nachbarn von der netten kleinen Farm, auf der ich letztendlich gelandet bin, hatten ihre eigene Miniplantage. Da in den meisten Ecken Kanadas der Winter länger dauert als bei uns, kann man dort (wegen der Frostgefahr) zwar erst später aussähen, aber die von der geringen Luftverschmutzung ungebremste Sonne holt das über den Sommer hinweg problemlos wieder auf. Home Growing ist (so kam es mir zumindest vor) der meistgenutzte der dortigen Versorgungswege. Angebaut wird meist outdoor, denn immerhin hat man ja Platz genug und muss sich auch um zufällige Entdeckung so gut wie keine Sorgen machen. Und selbst wenn, die kanadische Gesetzgebung ist in Bezug auf Cannabis nach wie vor eine der liberalsten der Welt.
Kanadas unendliche Weiten Übermacht der Zivilisation zur Wehr zu setzen. Hier ist es zumindest noch manchmal der Fall, dass bei einer schicksalhaften Begegnung zwischen Mensch und Natur der Mensch es ist, der aus Vorsicht ein paar Schritte zurückweicht. Hier bei uns kennt man den Anblick wilder Tiere beinah nur noch von den zerfetzten Leichnamen an der Autobahn. Was aber, wenn man plötzlich nicht mehr der Überlegene ist, und von Angesicht zu Angesicht, sagen wir mal, einem Bären gegenübersteht? Auch wenn es mir persönlich nicht passiert ist, ist es eine durchaus interessante Erfahrung, sich mit solchen Fragen konfrontiert zu sehen. Nicht nur das kanadische Festland ist von einer Artenvielfalt bevölkert, die uns Europäern nur noch aus den vorigen Jahrhunderten bekannt ist, auch die Gewässer um diesen Staat sind ein wahrer Zoo. Verschiedenste Walrassen, Delphine und anderes schwimmendes Gekräus bevölkern hier die Meere wie bei uns Autos die Straße. Die Kanadier selbst leben damit natürlich wie selbstverständlich, aber für meine zivilisationsgeschädigten Augen war es doch ein erhebender Anblick, einen Urzeitgiganten aus dem Meer auftauchen zu sehen.
Aber das ist auch kein Wunder in einem Land das erstens in einer langen Tradition der offenen Diskussion steht (immerhin mussten sich einst britische und französische Besetzer miteinander grün werden) und zweitens eine für ein westliches Land ungewöhnlich tief verwurzelte Cannabis-Kultur besitzt. Hier ist das Rauchen kein Privileg der Jüngeren und der hauseigene Garten, wie gesagt, nichts Ungewöhnliches. An Alkohol zu kommen gestaltet sich da wesentlich problematischer. Genauso wie ihr Nachbarland, die USA, pflegen die Kanadier einen ziemlich restriktiven Umgang mit Spirituosen. Das Alter, ab dem das Trinken erlaubt ist, liegt, je nach Bundesstaat zwischen 18 und 21 Jahren. Kaufen kann man den Alk nur im Liquor Store, wo auch recht streng auf das Alter geachtet wird. Kein Wunder also, dass so viele Jugendliche ihr Heil bei dem wesentlich leichter erhältlichen Gras suchen. Das Beeindruckendste an dem ganzen Land ist aber, ganz dem Klischee entsprechend, die Natur. Denn in diesem Land hat sie zumindest noch die Möglichkeit sich gegen die erdrückende
Ein schlafender Hummer
Alles in allem war es ein wunderschöner Trip, den ich jedem, der von Handy-Terror und Straßenlärm die Nase voll hat, nur empfehlen kann. Einfach mal raus aus der Zivilisation – ihr glaubt gar nicht wie gut das tut. Martin Schwarzbeck
19 fun+action Das Eckthema Drug Wars Episode I
Die Hanfberatung im Hanf Journal
>>Erste Hilfe für Kiffer
Ob auch in diesem August endlich einmal die Sonne scheint, konnte Kascha R. uns leider nicht beantworten. Dafür wusste sie aber sonst fast alles – zumindest wenn es um Drogen ging. Das gibt uns zu denken . . . und euch Hoffnung, denn auch für dich ist Kascha da, unter hanfberatung@hanfjournal.de Stefan, 27 aus Bochum fragt: „Hallo Kascha, sicher hast du auch im letzten „Spiegel“ die erschreckenden Artikel über Kiffen gelesen. Meine Freunde und ich haben uns sehr darüber geärgert. Da die meisten von uns allerdings nach der Arbeit gerne mal, und das schon seit Jahren, einen Joint rauchen hat uns der Teil mit den Ratten ziemlich erschreckt. Stimmt es, was „Der Spiegel“ dort berichtet, dass das auf Dauer das Gehirn schädigt?“ Kascha beruhigt: „Hi Stefan. Die Studie der Uni Bremen, die in dem Artikel zitiert wird, wird leider sehr entstellt wiedergegeben. Es wurde den Ratten nicht, wie behauptet, die Menge THC „entsprechend einem Joint“ täglich injiziert, sondern eine synthetische Substanz, die nicht im Hanf vorkommt. Diese Substanz wirkt etwa viermal stärker, sodass den Ratten eine Menge zugeführt wurde, die einem täglichen Konsum von mehr als drei Gramm bei einem durchschnittlich schweren Menschen entspräche. Ein durchschnittlicher europäischer Joint enthält weniger als 0,5 Gramm Dope und wird meist nicht alleine geraucht. Dass so eine krasse Menge auf Dauer, und vor allem vor und während der Pubertät, nicht gut sein kann, glauben wir gerne. Die größte Gefahr besteht bei täglichem Konsum nach wie vor im Rauchen, was durch den Gebrauch von Vaporizern oder das Essen oder Trinken von Space-Cookies oder Haschisch-Kakao weitgehend ausgeschaltet werden kann (wie die Hanf Journal-Redaktion auch zur Zeit anschaulich vorlebt). Mehr zum „Spiegel“-Artikel erfahrt ihr unter www.hanfjournal.de“
Christiane (16) aus Würzburg fragt: „Hey Kascha, ich kiffe zwar nur jedes Wochenende, habe aber trotzdem ein Problem. Ich ballere mich, wenn ich breit bin immer dermaßen mit Süßigkeiten und Chips voll, dass ich echt Bedenken habe auf Dauer aus dem Leim zu gehen. Nicht dass ich darauf Wert legen würde wie eine Magersüchtige rumzulaufen, aber du verstehst vielleicht, dass ich gerne irgendetwas gegen diesen Zucker-und-Fett-Fressfilm machen würde? Gibt es vielleicht irgendwelche Appetitzügler, die du empfehlen kannst?“
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann jagen die Bösen den Kleinen Joint noch heute.
ENDE Kascha antwortet: „Hallo Christiane, ich kann deine Sorge durchaus verstehen. Allerdings ist es durchaus nicht unsinnig etwas zu essen, wenn einen der Fressfilm packt. Gerade wenn man sehr viel geraucht und sehr wenig gegessen hat, kann man schon schnell mal ein Ende weiter weg von der Erde sein als beabsichtigt. Es müssen aber nicht immer Schokolade, Gummibärchen und Chips sein. Großartig ist zum Beispiel Obst. Die Erdbeersaison ist fast vorbei, aber Erdbeeren können süßer sein als manche Süßigkeiten und haben auch noch viel Vitamin C und sind gesund. Auch Kirschen und Äpfel sind nicht zu verachten. Süße, saftige Orangen oder Mandarinen helfen auch prima gegen den trockenen Mund, und denk mal wenn du richtig breit bist an eine saftige, süße, frische, reife Melone. Bananen helfen am besten, wenn der Magen droht zu implodieren und die Galaxie in sich aufzusaugen. Und die Jamaikaner machen es vor: Esst Mangos. Die sollte man sich aber schon vor dem Rauchen in kleine Stückchen schneiden, sonst kann das Gefummel mit dem ziemlich großen Kern schnell nervig werden. Trinken muss man nicht immer Cola und Zuckerbrause, es gibt ziemlich viele leckere Säfte in letzter Zeit. Appetitzügler dagegen empfehle ich nicht so sehr. Die chemischen sind sowieso nicht zum Spaßgebrauch gedacht und außerdem ist ein schön fruchtig ausgelebter Fressfilm viel schöner als gar keiner. Im Ernstfall isst man schnell ein Vollkornbrötchen mit Honig, das ist nicht viel, macht aber ordentlich satt.“ Danny (16) aus Berlin fragt: „Moin Kascha, Danke erst mal für die vielen Tipps, die du jeden Monat gibst, hab schon ’ne Menge Fragen beantwortet gekriegt ohne fragen zu müssen. Nur diese nicht – oder ich hab sie überlesen: Ich drehe mir meine Filtertips immer aus Flyern von irgendwelchen Parties oder McDoofGutscheinen oder so. Mein Bruder meint aber, dass das nicht gut ist weil ich da wohl voll die Chemie abkriege und es auch scheiße schmeckt. Den Geschmack mag ich eh nicht, aber stimmt das mit der Chemie? Was empfiehlst du als Filtertip, und so nebenbei, wie groß sollte der am besten sein?“ Kascha antwortet: „Hey Danny, gute Frage, da sollten jetzt auch alle anderen mal gut hinhören: nehmt nicht so eklige lackierte Flyer als Tips. Der Rauch von so einer Tüte ist ziemlich heiß und kann wenn er so durch den Filter gezogen wird, ziemlich eklige Chemikalien loslösen, die ihr dann alle schön einatmet. Rauchen ist eh schon nicht die gesündeste Konsumform, aber das muss nicht sein. Was kann ich empfehlen? Es gibt so Filtertip-Blöcke zu kaufen im Head Shop, manchmal werden die auch als Werbegeschenk verteilt, z. B. auf der Hanfparade (wo du ja sicher hingehst) solltest du die Augen offen halten. Die sind auch nicht alle gleich gut, 2,5 x 6 cm sind ein gutes Format. Können statt sechs auch fünf Zentimeter sein, ganz nach Geschmack, aber viel schmaler als 2,5 cm sollten sie (finde ich) nicht sein weil sie sich dann in einer Tüte nicht mehr gut eindrehen lassen. Gut machen sich auch BVG-U-Bahn-Fahrkarten aus dem Automaten, ist allerdings eine vergleichsweise teure Alternative, weil man für zwei Euro gerade mal drei oder vier brauchbare Tips bekommt. S-Bahn-Karten sind auf Thermopapier gedruckt und daher eher nicht anzuraten. Unschlagbar sind dagegen die Filtertips vom Deutschen Hanf Verband (DHV). Die sind nämlich aus Hanf und du unterstützt mit dem Kauf dieser Tips die Legalisierungsarbeit des Verbandes. Besser geht’s wirklich nicht.“
20 fun+action
15 berlin
>> deeroy’s dubstore maximum offbeat pressure inna di place!
Sie wird verharmlost, verleugnet und verschwiegen. Kaum ein Betroffener wagt ein Outing und wenn er es tut, erntet er nur kopfschüttelndes Unverständnis. Kaum einer kennt die schlimmen Folgen der notorischen Nüchternheit – und träges Rumstehen auf Tanzfläche ist hier nur die Spitze des Eisberges. Vorweg ein paar schockierende Zahlen: Über 90 Prozent aller Verkehrsunfälle passieren unter ausschließlicher Beteiligung nüchterner Fahrer. Nahezu 100 Prozent aller Selbstmordattentäter begehen ihre Tat nüchtern.
Deeroy's Dubstore Pappelallee 9 10437 Berlin Prenzlauer Berg Fon + Fax: 0 30 449 32 31
100 Prozent aller Kampfhund-Beißattacken werden von nüchternen Hunden verübt. 49 Prozent aller Nüchternen haben einen IQ von unter 100 Punkten. Schon ein einziges Mal nüchtern sein kann zur lebenslangen Fortsetzung dieses Zustandes führen.
Öffnungszeiten Mo–Fr: 13–20 Sa: 12–15
Was Selecta Deeroy (Urban Bass, EchoChamber, HiFi) im Jahre 1996 mit einem Plattenstand voller UK Dub & Roots im damals wöchentlich stattfindenden Berliner „Dub Club“ ins Leben rief, ist heute mit „Deeroy’s Dubstore“ in der Pappelallee 9 stationiert. Bereits 1997 wurde dann ein Laden (10 qm!), der zunächst zwei und später vier Tage pro Woche geöffnet hatte, in der Brunnenstrasse in Mitte eröffnet. Im folgenden Jahr (1998) hatten bei einer Ladenfläche von 20 qm auch aktuelle jamaikanische Singles Platz. Neben Reggae und TripHop fanden sich nun in der Pappelallee 7 im Prenzlauer Berg auch verstärkt Breakbeats und viel englische Produktionen des Asian Underground, Jazz Grooves und Latin Vibes wieder. 2001 gab es nur zwei Häuser weiter einen Laden, der genug Lagerfläche, einen Büroraum und eine wesentlich entspanntere Atmosphäre besaß. In der Pappelallee 9 gab es nun drei Plattenspieler und einen CD-Player zum Anhören. Außerdem stieß Marieu hinzu, der seit vielen Jahren in der Musikszene aktiv und neben seiner Leidenschaft für Reggae als DJ (u. a. Sonnenburg & Behringer) vor allem für Breakbeats bekannt ist. Im Dubstore wird euch Berlins größte Auswahl an Reggae, Dancehall, Ska, UK Roots, Old School Dub und Downbeat in sämtlichen Formaten geboten. Darüber hinaus gibt’s neben Latin-, Afro, Indian- & Jazzinfected Clubstyles ein großes topaktuelles Angebot an Breakbeats und Drum&Bass. Auch über Videos und DVDs mit Filmen, Konzertmitschnitten & Soundclashs sowie Mixtapes kann man sich freuen. Außerdem kann man hier Plattenbürsten, Chrom-Nickel-Pucks, einige Slipmatts, T-Shirts und Plattentaschen sowie Literatur in Form von zahlreichen Magazinen und Reggae-Büchern bzw. Lexika erwerben. Im Netz hat man die Möglichkeit, den wöchentlichen Newsletter mit allen Neuerscheinungen per E-Mail zu abonnieren. Die neuen Jamaica 7"s werden allerdings nur im Laden oder auf spezielle Anfrage angeboten. Im Herbst gibt’s dann auch einen Webshop. Also checkt – oder noch besser: Schaut euch den Laden mal an. Wer brav den Tonarm benutzt, um sich seine Platten anzuhören, wird im Dubstore freundlich bedient und eine Menge Spaß haben. – Cuz from the hood I came and to the hood I must return. I'm a Junglist! Roland Grieshammer
Jung, polytoxikoman , tanzwütig und (demnächst) ohne Bleibe? Dann bist du bei uns genau richtig! Party-WG sucht zwei frische MitbewohnerInnen. 350qm Fabriketage im Kottbusser Damm mit DSL und Aufzug direkt in die Wohnung bietet einmal 13 qm für 220 Euro warm (ab 1.9.) und einmal 35 qm für 350 Euro warm (ab 1.10.), beides plus Kaution und Abstand. Weitere Infos zu Sex, Drugs and Rock`n`Roll unter 0151-12459976 (Steffi)
DER SPEICHEL Die Seuche Nüchternheit Man sieht: Die Folgen der Nüchternheit gehen weit über das Vorstellungsvermögen von Otto Normalbürger hinaus. Und dennoch gibt unser Staat keinen Cent dafür aus, die Menschen über die fatalen Folgen dieses Zustandes aufzuklären, noch sie per Prävention davor zu bewahren. Zum Glück geht der Trend unter Jugendlichen wieder hin zum Rausch. Das ist gerade deshalb besonders wichtig, weil dauerhafte Nüchternheit, besonders in jungen Jahren, Entwicklungsstörungen verursacht. So konnte herausgefunden werden, dass junge Erwachsene, die während ihrer Pubertät sich ausschließlich an Norm und Gesetz halten, weniger konfliktfähig und ausgereift sind. Entwicklungsstörungen wegen mangelnder Erfahrung und ein extrem schüchternes Verhalten stehen auf der Tagesordnung. „Ihnen fehlt einfach die experimentelle Phase.“, meinte ein einschlägig bekannter Professor, der an dieser Stelle ungenannt bleiben will, da er die Streichung von Fördermitteln befürchtet. Doch nicht nur der Einzelne hat mit schlimmsten Nebenwirkungen zu rechnen, auch die Gesamtgesellschaft leidet unter dem Trend zur Abstinenz. Deutschlands Wirtschaft liegt am Boden und das ist kein Wunder, denn die Nüchternheit schlägt sich direkt im Bruttosozialprodukt nieder. So beschwerte sich der Kneipenbesitzer bei uns ums Eck, dass er seine „komplette Existenz durch all diese Nüchternen gefährdet“ sehe. Und die Pharma-Industrie lies uns wissen, dass der dauerhafte Verzicht auf chemische Substanzen zu einer erheblichen Verringerung der Lebensspanne führen kann. „Ein Leben ohne Chemie können wir uns nicht vorstellen!“, diktierten sie uns ins Notizbuch. Das Problem ist schlimmer als bisher angenommen. Doch ernst nimmt dies derzeit keiner. Weder in Beratungsstellen, die fast jeden Nüchternen wieder nach Hause schicken, noch in den Behörden, die in amtlichen Statistiken nicht einmal die Nüchterntoten ausweisen. Medial ist dies der erste uns bekannte Artikel, der sich mit den Folgen der Nüchternheit beschäftigt. Forschungsaufträge und ähnliches sind uns nicht bekannt. Doch dieses Thema muss aufgearbeitet werden und ihr könnt sicher sein, wir bleiben für euch am Ball!
Zwei Aussteiger berichten von ihrem Leidensweg Die beiden von uns interviewten Personen möchten aus verständlichen Gründen ungenannt bleiben. Wichtig zu wissen ist aber, dass sie weit über die Hälfte ihres Lebens in nüchternem Zustand verbracht haben und auch heutzutage noch hin und wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Denn der Ausstieg ist schwer und selten endgültig. Doch lassen wir sie selbst berichten. Der Speichel: Hallo ihr beiden! Zuallererst mal: Wielange genau habt ihr denn jetzt eigentlich nüchtern gelebt? Mr.X und Mr.Y: Beinahe 16 Jahre. Das war eine wirklich harte Zeit. Die Partys waren lahm, das chillen ungemütlich und von unserem Selbstbewusstsein wollen wir hier erst gar nicht reden. Der Speichel: Nun mal von Anfang an, wie kams dazu, dass ihr nüchtern wurdet? Mr. X.: Nun, eines Tages hatte ich eine Erscheinung. Marion CaspersMerk kam zu mir angeflogen und bekehrte mich in meinem kompletten Leben nie wieder Drogen zu konsumieren. Mr. Y.: Bei mir war es die Erziehung. Meine Eltern legten von Anfang an Wert auf ein nüchternes Leben. Das konnte ja nur schief gehen. Mr. X.:: Ja, ja die Spießer-Gerneration eben. Der Speichel:Und wie wirkte sich die Nüchternheit auf euer soziales Leben aus? Mr. Y.: Mir ging es total dreckig. Ich hatte keine Freunde, weil ich ja überhaupt nicht wusste, was ich mit denen hätte anfangen sollen. Ich hatte auch generell wenig Spaß am Leben und hab oft über Selbstmord nachgedacht. Mr. X.: Überlegen sie mal, wie soll man so eine Freundin finden? Das wird dann alles nur noch schlimmer, denn je mehr ich auch ausgestoßen wurde desto nüchterner wurde ich. Der Speichel: Und wie kam es dann, dass ihr euch von der Nüchternheit abgewendet habt? Mr. X.: Nun, in Berlin gibt es eine neuartige Therapie: Die Grosstadtsurvivung, zwei hervorragend Ausgebildete Drogenuser und Lebensgenießer führen einen dort in die reale Welt zurück.
eure grossstadtsurvivor
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
16 berlin
Start frei zum „2. Rostocker Hanffest“
Richtig gelesen, in der schönen Hansestadt an der Ostsee findet dieses Jahr bereits das zweite Rostocker Hanffest statt. Am 4. September wird das Herz der Stadt im Hanf-Takt schlagen. Zum zweiten Mal in Folge wird die Stadtmitte für einen Tag von Hanf-Aktivisten, Interessierten und Party-Willigen besetzt. Festplatz wird dieses Jahr der Platz vor dem Kröpeliner Tor sein. „Ehrliche Aufklärung für einen verantwortungsvollen Konsum“ ist das Motto des „2. Rostocker Hanffestes“. Das Konzept wird weitestgehend vom letzten Jahr übernommen und verfeinert. Die Platzverlagerung um 500 Meter vom Universitätsplatz zum Kröpeliner Tor hat durchaus positive Effekte. So laden die angrenzenden Wallanlagen mit ihrem satten Grün zusätzlich zum Chillen und Erholen ein. Zudem befindet sich der Platz zwischen zwei Knotenpunkten Rostocks, dem Doberaner Platz und dem Universitätsplatz und wird von der Öffentlichkeit besser wahrgenommen. Es wird ein interessantes Bühnenprogramm von 14 Uhr bis 20 Uhr geben. Die Bühne umrundet eine kleine Auswahl an verschiedenen Ständen und Infoinseln, ein kleiner Head-Shop, Essens- wie Trinkstände lassen das Hanffest-Gelände erstrahlen. Auch ein von der Symbiosis Crew dekoriertes Chill-Zelt wird es wieder geben. Diesmal etwas größer und mit Shishas bestückt, lässt es die müden Tanzbeine schnell wieder munter werden. Kulturell wird ebenfalls mehr geboten. Sprayer stellen ihre Kunst zur Schau und animieren zum Mitmachen (auf legalen Flächen!). Die Moderation auf der Hauptbühne übernimmt dieses Jahr Carsten Labudda, langjähriger Hanf-Aktivist, VfD (Verein für Drogenpolitik), Mitglied und Sprecher der PDS, Bundesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik. Als weiterer Experte ist Tilmann Holtzer, der VfD-Vorsitzender, angefragt und eingeladen. Auch mehr Livemusik wird es dieses Jahr geben. Von HipHop über den rockigen Sound der „Bongheads“ wird vieles bedient. Live dabei sind: „Musexellence“, eine Hamburger und teils Rostocker Band die es in sich hat. Unter den „Heebeegeebees“ verbirgt sich eine junge Rostocker Band mit internationaler Besetzung, das Repertoire reicht dabei von Reggae bis Funk’n’Roll. „Lenins Leber“, ein junges und innovatives live Sound-System, das sich in keine Schublade stecken lässt. Vertonte Charles Bukovsky-Zitate, reißende Rhythmen bis hin zu Noise, all dies vereint „Lenins Leber“. DJ Palmer von den Los Cassettos wird mit deftigen Dancehall Ragga and Roots Reggae-Rhythmen
aufwarten und für die Freunde des minimal elektronischen sowie House wird DJ VinceNT von electric Underground auflegen. Es wird auch wieder eine Speakers Corner geben, Zeit zu sagen was man denkt, zu zeigen was man kann. Wenn alles klappt kann sogar beim Joint-bau-Wettbewerb gedreht und gebaut werden, was das Zeug hält. Auch die schönste Veranstaltung neigt sich irgendwann dem Ende. Wenn am Universitätsplatz die Lichter ausgehen, dann gehen im Osthafen e. V. die Lichter an. Der Osthafen lädt zur Hanffest-After Show-Party ein. Der Osthafen ist bequem erreichbar, Straßenbahnhaltestelle Petridamm und dann immer den Schildern nach. Im Osthafen erwartet den Hanf-Aktivisten für 2,50 Euro Eintritt, die Non StopFilmvoführung von „Haschisch – der Film“ sowie Musik auf drei Floors. Der Hauptfloor wird Reggae, Funk’n’Roll und 60ies-lastig sein mit den DJs Palmer - Los Cassettos und DJ Redo sowie unseren allseits beliebten DJ Nerfbert. Fredo und Uwe werden live elektronische Musik erzeugen und „Lenins Leber“ werden live den Letzten vom Hocker reißen. Die beiden anderen Floors sind von elektronischer Musik geprägt. Goa, Drum’n’Bass, House und Minimal Electro werden die DJs Sterngucker, Robert, Thomas L. und VinceNT auflegen. Die Getränkepreise werden solidarisch günstig sein. Zur Geschichte: Wie bereits erwähnt findet das Hanffest in Rostock bereits zum zweiten Mal statt. Ergo hat sich eine kleine Geschichte entwickelt, geprägt aus Freundschaft und Solidarität. Wer steckt überhaupt hinter dem Ganzen? Anfang letzten Jahres tat sich in der ['solid]-Ortsgruppe Rostock etwas. Zur Information, ['solid] die Sozialistische Jugend ist ein PDS-naher Jugendverband, der auch in Rostock mit einer Ortsgruppe vertreten ist. Bundesweit gab es letztes Jahr von ['solid] eine Hanfkampagne, deren Höhepunkt die „Hanf muss wieder heimisch werden“-Konferenz in Mannheim war. Unabhängig davon plante ein damaliges Mitglied in Rostock, Sascha, die erstmalige Beteiligung am Million Marihuana March 2003 in Rostock. Ziel war es schon damals ein größeres Fest auf die Beine zu stellen. Nachdem dies jedoch misslang, aus dem Fest wurde ein Infostand mit musikalischer Untermalung aus der Dose, zog sich Sascha resigniert zurück. Doch bei Zweien wirkte sich der MMM03 (Miss-)Erfolg (in meinen Augen war es ein Erfolg) im positiven Sinne aus. Zusammen mit Steffen machten wir uns beide daran am Ende des Sommers ein richtiges Hanffest zu organisieren, die ['solid]-Ortsgruppe stand hinter uns. Die erste Hürde der Anmeldung beim Ordnungsamt wurde auch genommen und dann konnte es losgehen. Das Konzept hatte sich schon über Jahre in unseren Köpfen entwickelt, nun war die Zeit der Ausführung gekommen. Vor dem Hintergrund der inhumanen Drogenpolitik und dem Bedarf nach Veränderung hieß es zunächst einmal: Farbe bekennen. Ein Aufruf zum Fest lautete „Jetzt reichts! Ich will kiffen, und zwar legal!“. Den Rostockern zeigen, dass es hier eine aktive Cannabis-Kultur/Drogen-Kultur gibt, die es
leid ist sich zu verstecken. Das Konzept war klar, das Fest angemeldet, die ersten Pressemitteilungen waren raus. Bühne samt Bühnenprogramm, Stände, Strom, Plakate, Flyer, After Show Party . . . die Liste ließe sich noch weiter führen. Bei den einzelnen Punkten entwickelten sich über die Monate Beziehungen zu Mitstreitern. Zu dem Verein für Drogenpolitik, zu den Bongheads, kulturbande.de und vielen mehr bestehen nachhaltige Beziehungen. Heute ist die Liste an Personen und freien Vereinigungen lang und bundesweit. Die Homepage ist designed by poppelflansch.de aus Essen und gewartet wird sie in Berlin. Dennoch muss alles koordiniert werden und es gibt Aufgaben, die lassen sich nicht einfach abgeben. Aber es gilt die Faustregel: je mehr (hilfswillige) Leute, desto besser. Es hat dann doch alles ganz gut geklappt. Die Sonne schien, es war warm, der Platz sah gut aus und war vor allem gut gefüllt, Prominenz war auch da (Roko Klein hatte wohl auf dem Rostocker Hanffest wohl einen seiner letzten inoffiziellen öffentlichen Auftritte). Alles klappte gut, selbst die Ordnungshüter ließen uns in Ruhe protestieren. Und so feierten wir ein rauschendes Fest bis in die frühen Morgenstunden. Schon die Namensgebung „1. Rostocker Hanffest“ verlangt nach mehr, nach einer Fortführung des ersten, nämlich das „2. Rostocker Hanffest“ zu veranstalten. Farbe haben wir letztes Jahr gezeigt, dieses Jahr werden wir aktiv. Im Konkreten heißt es, dass wir versuchen wollen den kleinstmöglichen Schritt hin zu einer Legalisierung, hier in Mecklenburg-Vorpommern, zu vollziehen. Dabei handelt es sich um die seit 1994 vom Bundesverfassungsgericht geforderte Festsetzung der geringen Menge. In Mecklenburg-Vorpommern existiert bis dato keine Regelung betreff der geringen Menge. Es liegt im Ermessensraum der jeweiligen Staatsanwaltschaft. Vorbild soll hier Berlin sein, wo dieser Schritt vor kurzem vollzogen wurde. Eine Sammelpetition ist hierzu geplant, welche fordert die geringe Menge von Cannabis-Produkten auf 30 Gramm festzusetzen. Zum Zweiten wird die Möglichkeit ausgelotet, inwiefern sich die Dinge parteiintern regeln können, um einen Antrag an den Landtag zu richten. Dazu werden auf dem Hanffest Unterschriften gesammelt. Also, . . . see you, 4. September, „2. Rostocker Hanffest“ - denn keine Pflanze ist illegal!
2. Rostocker Hanffest 14-20 Uhr Kröpeliner Tor, Vorplatz: Live: Musexellence, Bongheads, HEEBEEGEEBEES, Lenins Leber, HipHop DJs: Palmer (Los Cassettos), VinceNT (electric underground) After Show Party im Osthafen auf 3 Floors ab 22 Uhr: Live: Lenins Leber, Fredo und Uwe DJs: Palmer, VinceNT, Nerfbert, Sterngucker, Redo, Robert, Thomas L., Uwe
PS Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten und Helfer und besonderen Dank an die Künstler welche allesamt ihre Gage dem Rostocker - Hanffest - Bündnis spenden, Danke. Infos: www.rostocker-hanffest.de www.solidmv.de Arved Schönberger
Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin
mehr Infos unter www.hanfverband.de
17 berlin
TERMINE Hanfparade Date: 14. 08. 2004 Location: Oranienplatz/BerlinKreuzberg Admission: -
Es ist wieder soweit: Um 12 Uhr startet das Programm der diesjährigen Hanfparade vor dem Roten Rathaus am Alex mit diversen Redebeiträgen (z. B. Tommy Diener von den Jungen Liberalen). Gegen 13 Uhr geht es dann los Richtung Chinesische Botschaft an der Jannowitz-Brücke, wo es wieder Redner, diesmal zum Thema „Prohibition Weltweit – Weltweiter Widerstand“ geben wird. Dann wird weitergelatscht zum ORANIENPLATZ, NICHT zum Mariannenplatz, wo dann gegen 16 Uhr die Abschlusskundgebung beginnen soll. Hier wechseln sich dann Redebeiträge mit Bands (Culcha Candela, Götz Widmann, Dr. Ring Ding, Special Guests, All Massive, Phaderheadz u. a.) ab! Wenn ihr keinen Bock habt mit der eigenen Karre anzureisen, checkt mal www.hanfparade.de/ parade/busreisen, da gibt’s Bustransfers für wenig Geld aus fast jeder Ecke in Deutschland! Billig knacken könnt ihr in „Mitte’s Backpacker Hostel“ (Chausseestr. 102) oder im „Baxpax Hostel Berlin“ (Skalitzer Straße 104/Kreuzberg), da gibt’s bis zu 30 Prozent Rabatt in Vielbett-Zimmern. Hoffen wir, dass das Wetter mitspielt, viel Spaß und lasst euch nicht verhaften!
Fabulous Disaster Date: 19. 08. 2004 Location: Wild At Heart Admission: 7 Euro
Die vier Mädels aus San Francisco sind wieder am Start! Nach einem Labelwechsel von Fat Wreck Chords zu Rodent Popsicle und einigen Veränderungen in der Besetzung kommen sie wieder nach Europa. Die alte Sängerin (ich weiß nicht mehr wie sie hieß) und Basser Mr. Nancy sind raus, stattdessen singt die Gitarristin Lynda Mess jetzt auch noch die Lead-Stimme, eine Dame namens Squeaky spielt Gitarre, April Fresh ist jetzt am Bass und Sally Disaster prügelt weiterhin in bester Manier die Drums! Ich habe überhaupt keine Ahnung, weswegen die Ladies diese Changes vorgenommen haben (Beziehungsstress?), aber egal, Hauptsache sie spielen wieder zusammen! Wie die neue Single auf Rodent Popsicle ist ,weiß ich auch nicht (jaja, gaaanz mies recherchiert), ich weiß nur dass das Ding „I’m A Mess“ heißt und sich jetzt nicht großartig von dem alten Zeug unterscheiden soll. Anyway, sie werden ja wohl auch Kram von der „Put Out Or Get Out“ und der „Panty Raid“ spielen. Hingehen und rocken! www.fabulous-disaster.com
Karaoke Monster Date: Do. bis Mo. 18–24 Uhr Location: Kult-Kunst-Galerie, Kopernikusstr.10/ Friedrichshain Admission: -
Legenden sagen, dass Karaoke 1980 in einem Imbiss in Kobe, Japan entwickelt worden ist. Seine Popularität verbreitete sich schnell und bald hatten viele Familien in Japan Karaoke-Maschinen in ihren Wohnungen. Das hat vielen Nachbarn natürlich nicht gefallen. Durch dieses Problem und die Neuentwicklung der CD-Scheibe, wurde die Idee der Karaoke-Kabine entwickelt, eine schalldichte Box, in der Familien und Freunde zusammen singen können.Die Karaoke-Kabine spielt für Familien eine wichtige Rolle: Kommunikation über Gesang. Seit der Einführung von TV und Radio ist bekannt, dass die meisten Leute „passive entertainment receiver“ geworden sind. Es ist höchstwahrscheinlich, dass Karaoke dieses Problem korrigieren kann und auch einen großen Eindruck in der Musikwelt hinterlassen hat. Jetzt gibt es Karaoke Monster's Version von der Karaoke-Kabine: The Monster-Box. Sie sind herzlich eingeladen, sie anzugucken und auszuprobieren, am besten mit ein paar Freunden.
Urge Overkill Date: 21. 08. 2004 Location: Tacheles Admission: 9 Euro
Manchmal wiederholt sich die Popgeschichte im positiven Sinne und spuckt zu Unrecht verschwundene Perlen wieder aus. Urge Overkill sind neben Nirvana die wohl prägnantesten musikalischen Vertreter des letzten Jahrzehnts. Mit der CoverVersion von Neil Diamonds „Girl, You'll be a Woman soon“ landeten sie prominent platziert im Kultstreifen „Pulp Fiction“. Kurz darauf folgte mit „Exit The Dragon“ ihr letztes Werk.. Persönliche Differenzen und ausgedehnte Drogen-Exzesse zerstören das lockere Joie De Vivre der Band und die Drei gehen getrennte Wege. Zehn Jahre später treffen sich die verschlungenen Pfade von Sänger Nash Kato und Bassist Ed „King“ Roeser wieder und die neue Version der Band nimmt Gestalt an. Die Reunion hätte von Marketingstrategen kaum besser geplant werden können, schließlich ist die Attitüde und der abgeklärt groovende Rocksound der Chicagoer bei Bands wie The Hives, White Stripes usw. zu beobachten. Mittlerweile reduzieren Urge Overkill die Äußerlichkeiten auf ein Minimum und konzentrieren sich auf das Wesentliche: die Musik. Neue Songs sind bereits entstanden und eine neue Platte ist in Planung. www.urgeoverkill.com
Velvet Revolver Date: 16. 08. 2004 Location: Columbiahalle Admission: 15 Euro
Eine neue Supergroup lädt durch. Fast ein Jahr dauert es, bis die Ex-Gunners Slash (Gitarre), Duff McKagan (Bass) und Trommler Matt Sorum gemeinsam mit Ex-Stone Temple Pilots-Sänger Scott Weiland sowie dem Gitarristen Dave Kushner ein Album an den Start bringen. Weilands DrogenEskapaden hätten das zarte Pflänzlein vorher fast im Keim erstickt. Im Frühjahr 2002 besinnen sich Slash, Sorum und McKagan beim Jammen in Los Angeles auf ihre gemeinsamen Tage bei Guns ’N’Roses. Die Chemie stimmt wieder und erstes Song-Material entsteht. Der Funke springt beim prominenten Grunge-Rocker Weiland über und während die anderen für den Rest des Jahres ein Album zimmern, muss Weiland wegen permanenter Drogen-Probleme (1999 saß er deshalb im Gefängnis) auf richterliche Anordnung in Reha. Zudem wird er noch zweimal wegen Verkehrsverstößen unter Drogen-Einfluss fest genommen. Im Mai startete das Quintett die erste US-Tour in St. Louis. Jetzt kommen sie erstmals nach Europa! Und so steht einem authentischen 80er-/90er-RockRevival nichts mehr im Wege. www.velvetrevolver.net King Khan And His Sensational Shrines Date: 05. 09. 2004 Location: Mudd Club Admission: 7 Euro
Nach ihrem aufsehenerregenden Debüt „Three Hairs and you’re mine“ legen die Voodoogeschulten Soulpunks mit „Mr. Supernatural“ eine 70s-Soulfunk-inspirierte schwer groovende Tanzplatte vor. Flammendes Blech über brodelndem Bass-Sud. Ein tobsüchtiges Elektrophon verbeißt sich in hypnotisches Schlagwerk. Wie ein tollwütiger Hurrikan treiben die SHRINES ihr Publikum in ein Inferno aus Soul und R&B, Cajun und Boogaloo. Konvulsivisch zuckend, mit stierem Blick, in der Hand das hölzerne Zepter, den Voodoo-Stab mit Totemschädel, regiert King Khan die neunköpfige Band-Hydra! Unbestritten ist, King Khan & His Sensational Shrines haben die verlorenen Traditionen von Stax und Motown wieder gefunden, mit einer gemeinen Dosis Insubordination versetzt und so den Soul in die Garagen und den Punk in die Salons quer durch Europa getragen. „Mr Supernatural“ titelt die zweite Album-Vinylgravur der Shrines und lädt zur schwülen Djungle-Seance ins Swamp-Kosmodrom! www. king-khan.com
Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt
Achtung!
für Strafrecht
jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Badensche Strasse 33 10715 Berlin Tel. 030 217 56 003 Fax: 030 217 56 005
15 austria
Newsflash:
Sie wird verharmlost, verleugnet und verschwiegen. Kaum ein Betroffener wagt ein Outing und wenn er es tut, erntet er nur kopfschüttelndes Unverständnis. Kaum einer kennt die schlimmen Folgen der notorischen Nüchternheit – und träges Rumstehen auf Tanzfläche ist hier nur die Spitze des Eisberges. Vorweg ein paar schockierende Zahlen: Über 90 Prozent aller Verkehrsunfälle passieren unter ausschließlicher Beteiligung nüchterner Fahrer. Nahezu 100 Prozent aller Selbstmordattentäter begehen ihre Tat nüchtern. 100 Prozent aller Kampfhund-Beißattacken werden von nüchternen Hunden verübt. 49 Prozent aller Nüchternen haben einen IQ von unter 100 Punkten. Schon ein einziges Mal nüchtern sein kann zur lebenslangen Fortsetzung dieses Zustandes führen.
Verkehrte Welt!
Für gewöhnlich wird es von den Medien immer besonders herausgestellt, wenn einer der Fahrer bei einem Verkehrsunfall unter Drogeneinfluss stand. Erst recht wenn diese Drogen keine legalen waren. Das ist oft genug Anlass um mal wieder eine Diskussion über die prinzipiellen Gefahren von Drogen am Steuer zu führen. Doch dieses Mal liegt der Fall etwas anders. Vienna online schilderte vor kurzem einen Unfall in Wien, bei dem das Opfer, ein Fußgänger, unter Drogeneinfluss stand. Warum das so explizit erwähnt wurde ist unklar. Soll hier etwa dem Opfer unterstellt werden, dass es selbst schuld sei? Warum ist es wichtig ob der Tote Drogen konsumiert hat? Man sieht: Es lohnt sich, Nachrichten genau zu lesen. Es steckt oft mehr drin als man denkt.
Redakteure in Österreich gesucht! Du willst über die österreichische Drogenpolitik aufklären? Politikern einmal auf die Finger klopfen oder von den kiffigsten Highlights Österreichs berichten? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir suchen immer engagierte und motivierte Redakteure für, in und aus Österreich. Wenn du Interesse hast, maile einfach an werner.graf@hanfjournal.de oder ruf im Berliner Büro (030/44675901) an.
DER SPEICHEL Die Seuche Nüchternheit Man sieht: Die Folgen der Nüchternheit gehen weit über das Vorstellungsvermögen von Otto Normalbürger hinaus. Und dennoch gibt unser Staat keinen Cent dafür aus, die Menschen über die fatalen Folgen dieses Zustandes aufzuklären, noch sie per Prävention davor zu bewahren. Zum Glück geht der Trend unter Jugendlichen wieder hin zum Rausch. Das ist gerade deshalb besonders wichtig, weil dauerhafte Nüchternheit, besonders in jungen Jahren, Entwicklungsstörungen verursacht. So konnte herausgefunden werden, dass junge Erwachsene, die während ihrer Pubertät sich ausschließlich an Norm und Gesetz halten, weniger konfliktfähig und ausgereift sind. Entwicklungsstörungen wegen mangelnder Erfahrung und ein extrem schüchternes Verhalten stehen auf der Tagesordnung. „Ihnen fehlt einfach die experimentelle Phase.“, meinte ein einschlägig bekannter Professor, der an dieser Stelle ungenannt bleiben will, da er die Streichung von Fördermitteln befürchtet.
Zwei Aussteiger berichten von ihrem Leidensweg
Doch nicht nur der Einzelne hat mit schlimmsten Nebenwirkungen zu rechnen, auch die Gesamtgesellschaft leidet unter dem Trend zur Abstinenz. Deutschlands Wirtschaft liegt am Boden und das ist kein Wunder, denn die Nüchternheit schlägt sich direkt im Bruttosozialprodukt nieder. So beschwerte sich der Kneipenbesitzer bei uns ums Eck, dass er seine „komplette Existenz durch all diese Nüchternen gefährdet“ sehe. Und die PharmaIndustrie lies uns wissen, dass der dauerhafte Verzicht auf chemische Substanzen zu einer erheblichen Verringerung der Lebensspanne führen kann. „Ein Leben ohne Chemie können wir uns nicht vorstellen!“, diktierten sie uns ins Notizbuch.
Mr. X.: Nun, eines Tages hatte ich eine Erscheinung. Marion CaspersMerk kam zu mir angeflogen und bekehrte mich in meinem kompletten Leben nie wieder Drogen zu konsumieren.
Das Problem ist schlimmer als bisher ange-nommen. Doch ernst nimmt dies derzeit keiner. Weder in Beratungsstellen, die fast jeden Nüchternen wieder nach Hause schicken, noch in den Behörden, die in amtlichen Statistiken nicht einmal die Nüchterntoten ausweisen. Medial ist dies der erste uns bekannte Artikel, der sich mit den Folgen der Nüchternheit beschäftigt. Forschungsaufträge und ähnliches sind uns nicht bekannt. Doch dieses Thema muss aufgearbeitet werden und ihr könnt sicher sein, wir bleiben für euch am Ball!
Redakteure in Österreich gesucht! Du willst über die österreichische Drogenpolitik aufklären? Politikern einmal auf die Finger klopfen oder von den kiffigsten Highlights Österreichs berichten? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir suchen immer engagierte und motivierte Redakteure für, in und aus Österreich. Wenn du Interesse hast, maile einfach an werner.graf@hanfjournal.de oder ruf im Berliner Büro (030/44675901) an.
Die beiden von uns interviewten Personen möchten aus verständlichen Gründen ungenannt bleiben. Wichtig zu wissen ist aber, dass sie weit über die Hälfte ihres Lebens in nüchternem Zustand verbracht haben und auch heutzutage noch hin und wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Denn der Ausstieg ist schwer und selten endgültig. Doch lassen wir sie selbst berichten. Der Speichel: Hallo ihr beiden! Zuallererst mal: Wielange genau habt ihr denn jetzt eigentlich nüchtern gelebt? Mr.X und Mr.Y: Beinahe 16 Jahre. Das war eine wirklich harte Zeit. Die Partys waren lahm, das chillen ungemütlich und von unserem Selbstbewusstsein wollen wir hier erst gar nicht reden. Der Speichel: Nun mal von Anfang an, wie kams dazu, dass ihr nüchtern wurdet?
Mr. Y.: Bei mir war es die Erziehung. Meine Eltern legten von Anfang an wert auf ein nüchternes Leben. Das konnte ja nur schief gehen. Mr. X.:: Ja, ja die Spießer-Gerneration eben. Der Speichel:Und wie wirkte sich die Nüchternheit auf euer soziales Leben aus? Mr. Y.: Mir ging es total dreckig. Ich hatte keine Freunde, weil ich ja überhaupt nicht wusste, was ich mit denen hätte anfangen sollen. Ich hatte auch generell wenig Spaß am Leben und hab oft über Selbstmord nachgedacht. Mr. X.: Überlegen sie mal, wie soll man so eine Freundin finden? Das wird dann alles nur noch schlimmer, denn je mehr ich auch ausgestoßen wurde desto nüchterner wurde ich. Der Speichel: Und wie kam es dann, dass ihr euch von der Nüchternheit abgewendet habt? Mr. X.: Nun, in Berlin gibt es eine neuartige Therapie: Die Grosstadtsurvivung, zwei hervorragend Ausgebildete Drogenuser und Lebensgenießer führen einen dort in die reale Welt zurück.
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Cannabis tötet nicht, Entkriminalisierung würde Prävention erleichtern Die dafür eingesetzten finanziellen Mittel könnten seiner Meinung nach z. B. durch die Ausbildung von „Pears“ – Jugendliche die abhängigen Kameraden helfen – bzw. durch den Aufbau eines Präventionsnetzwerkes wesentlich sinnvoller für die Betroffenen eingesetzt werden. Florian Winkler, Pressesprecher des Fonds Soziales Wien stellt einen ständig steigenden Cannabis-Konsum fest. Zwischen 25 und 33 Prozent der Bevölkerung hat mindestens einmal im Leben Kontakt mit Cannabis.
Zu diesem Resultat kam eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde am 16. Juli im Hanfdorf Reingers. Hanf in der Medizin eingesetzt, verfügt über eine hohe therapeutische Wirkung, z. B. bei multipler Sklerose, Depression, Migräne, Schmerzzustände, Appetitlosigkeit usw. Nur wenige Arzneien sind so leicht verträglich wie Hanf. Es ist nahezu unmöglich, an einem zu hoch dosierten Hanf-Medikament gravierende Schäden durch die auftretenden Nebenwirkungen davonzutragen.
Mit dem Vorurteil, Cannabis sei eine Einstiegsdroge, räumte Fery Meisterhofer, Psychotherapeut am Anton-Proksch-Insitut und Mitarbeiter der NÖ-Suchtvorbeugung auf: Als Einstiegsdroge müssen Alkohol und Nikotin bezeichnet werden. Thomas Schneeweis, Mitarbeiter der Kriminalabteilung Niederösterreich bekannte sich zwar auch zur These „Heilen statt Strafe“. Aufgrund der derzeit geltenden Rechtsvorschriften (THC gilt aufgrund einer internationalen Konvention aus 1971 im österreichischen Recht als Suchtmittel) könne die Exekutive jedoch nicht anders handeln, als sie derzeit vorgeht.
Menschen, die derzeit Cannabis-Produkte von Dr. Kurt Blaas, praktischer Arzt, Militärarzt und überzeugter CannabisMediziner, verordnet bekommen, können sich diese Produkte mangels Unterstützung durch die kranken Kassen kaum leisten. Eine Entkriminalisierung würde jedenfalls die Preise dafür senken. Im heurigen Jahr wanderten laut Dr. Blaas in Wien bereits 500.000 Hanf-Pflanzen zur Selbstmedikation über die Ladentische. Händler und Patienten machen sich dadurch strafbar, obwohl die Pflanzen nicht zum Drogen-Konsum eingesetzt werden. In seiner Tätigkeit als Stellungsarzt beim Militär machte Dr. Blaas die Erfahrung, dass von 200 Jungmännern bei 70 Rekruten Cannabis im Harn festgestellt wurde. Durch die Eintragung in den Personalakten kann dies für die Jugendlichen vor allem bei der Jobsuche fatale Folgen haben. Mag. Jenner, Gymnasialprofessor und schulischer Präventionsexperte in Wien, sieht in der derzeit geübten Praxis einen fehlenden politischen Willen zur Prävention. So werden zahlreiche Kriminalbeamte dafür eingesetzt, CannabisKonsumenten aufzuspüren und dann dicke Akten dafür anzulegen, die vor allem bei „Ersttätern“ vom Staatsanwalt ohne weitere Verfolgung geschlossen werden.
Das Symposion im Hanfstadl Reingers war von ca. 80 interessierten Zuhörern besucht, die an der anschließenden Publikumsdiskussion durchaus emotionell teilnahmen. Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Lions-Club Waldviertel und der NÖ Kulturabteilung! Weitere Informationen: Gemeinde Reingers, 3863 Reingers 81, Tel.: 0 28 63/82 08 bzw. www.hanfdorf.at
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TERMINE Gentleman And The Far East Band Date: 07. 08. 2004 Location: Szene Open Air/Lustenau Admission: 22 Euro
So, es ist wieder Sommer (zumindestens auf dem Papier) - Festivalzeit! Und da kommt er natürlich wieder hervorgekrochen aus seinem jamaikanischen Loch, um uns regenverwöhnte Westeuropäer mit ’ner Runde sonnigen Reggae/Dancehall-Beats und den dazugehörigen Vocals (ist das eigentlich „toasting“?!) zu erfreuen! Ich find ja immer nett, dass der Herr so ’ne Art „kleinster gemeinsamer Nenner“ der Festival-Besucher zu sein scheint: Da skankt der metallische Mähneschüttler debil lächelnd neben Sportfreunde—Stiller-Studentinnen, und jene wiederum neben Yo-MuthafuckaJunggangstern! Tja, Unity durch Pflanzenkonsum! Auch als positiv zu bewerten ist meiner Meinung nach die so um die zwanzig Leute zählende Band, die – na klar - eine ganz andere Dynamik rüberbringt als irgendein DJ beziehungsweise DAT! Das Geschwafel über seine History, seine Platten und den ganzen Rest spare ich mir jetzt mal gepflegt, weil nämlich in der September-Ausgabe eurer Lieblingszeitung (ja, exakt, dem Hanf Journal) ein ausführliches Interview enthalten sein wird! www.journeytojah.com
Velvet Revolver
Hanfparade
Urge Overkill
Date: 14. 08. 2004 Location: Oranienplatz/ Berlin-Kreuzberg Admission: -
Date: 15. 08. 2004 Location: Kino/Ebensee Admission: 9 Euro
Es ist wieder soweit: Um 12 Uhr startet das Programm der diesjährigen Hanfparade vor dem Roten Rathaus am Alex mit diversen Redebeiträgen (z. B. Tommy Diener von den Jungen Liberalen). Gegen 13 Uhr geht es dann los Richtung Chinesische Botschaft an der Jannowitz-Brücke, wo es wieder Redner, diesmal zum Thema „Prohibition Weltweit – Weltweiter Widerstand“ geben wird. Dann wird weitergelatscht zum ORANIENPLATZ, NICHT zum Mariannenplatz, wo dann gegen 16 Uhr die Abschlusskundgebung beginnen soll. Hier wechseln sich dann Redebeiträge mit Bands (Culcha Candela, Götz Widmann, Dr. Ring Ding, Special Guests, All Massive, Phaderheadz u. a.) ab! Wenn ihr keinen Bock habt mit der eigenen Karre anzureisen, checkt mal www.hanfparade.de/ parade/busreisen, da gibt’s Bustransfers für wenig Geld aus fast jeder Ecke in Deutschland! Billig knacken könnt ihr in „Mitte’s Backpacker Hostel“ (Chausseestr. 102) oder im „Baxpax Hostel Berlin“ (Skalitzer Straße 104/Kreuzberg), da gibt’s bis zu 30 Prozent Rabatt in Vielbett-Zimmern. Hoffen wir, dass das Wetter mitspielt, viel Spaß und lasst euch nicht verhaften!
Manchmal wiederholt sich die Popgeschichte im positiven Sinne und spuckt zu Unrecht verschwundene Perlen wieder aus. Urge Overkill sind neben Nirvana die wohl prägnantesten musikalischen Vertreter des letzten Jahrzehnts. Mit der CoverVersion von Neil Diamonds „Girl, You'll be a Woman soon“ landeten sie prominent platziert im Kultstreifen „Pulp Fiction“. Kurz darauf folgte mit „Exit The Dragon“ ihr letztes Werk.. Persönliche Differenzen und ausgedehnte Drogen-Exzesse zerstören das lockere Joie De Vivre der Band und die Drei gehen getrennte Wege. Zehn Jahre später treffen sich die verschlungenen Pfade von Sänger Nash Kato und Bassist Ed „King“ Roeser wieder und die neue Version der Band nimmt Gestalt an. Die Reunion hätte von Marketingstrategen kaum besser geplant werden können, schließlich ist die Attitüde und der abgeklärt groovende Rocksound der Chicagoer bei Bands wie The Hives, White Stripes usw. zu beobachten. Mittlerweile reduzieren Urge Overkill die Äußerlichkeiten auf ein Minimum und konzentrieren sich auf das Wesentliche: die Musik. Neue Songs sind bereits entstanden und eine neue Platte ist in Planung. www.urgeoverkill.com
Fabulous Disaster
Date: 25. 08. 2004 Location: Georg-ElserHalle/Wien Admission: 15 Euro
Date: 03. 09. 2004 Location: Until The Day Breaks-Festival/Imst Admission: 22 Euro
Eine neue Supergroup lädt durch. Fast ein Jahr dauert es, bis die Ex-Gunners Slash (Gitarre), Duff McKagan (Bass) und Trommler Matt Sorum gemeinsam mit Ex-Stone Temple Pilots-Sänger Scott Weiland sowie dem Gitarristen Dave Kushner ein Album an den Start bringen. Weilands DrogenEskapaden hätten das zarte Pflänzlein vorher fast im Keim erstickt. Im Frühjahr 2002 besinnen sich Slash, Sorum und McKagan beim Jammen in Los Angeles auf ihre gemeinsamen Tage bei Guns ’N’Roses. Die Chemie stimmt wieder und erstes Song-Material entsteht. Der Funke springt beim prominenten Grunge-Rocker Weiland über und während die anderen für den Rest des Jahres ein Album zimmern, muss Weiland wegen permanenter Drogen-Probleme (1999 saß er deshalb im Gefängnis) auf richterliche Anordnung in Reha. Zudem wird er noch zweimal wegen Verkehrsverstößen unter Drogen-Einfluss fest genommen. Im Mai startete das Quintett die erste US-Tour in St. Louis. Jetzt kommen sie erstmals nach Europa! Und so steht einem authentischen 80er-/90er-RockRevival nichts mehr im Wege. www.velvetrevolver.net
Die vier Mädels aus San Francisco sind wieder am Start! Nach einem Labelwechsel von Fat Wreck Chords zu Rodent Popsicle und einigen Veränderungen in der Besetzung kommen sie wieder nach Europa. Die alte Sängerin (ich weiß nicht mehr wie sie hieß) und Basser Mr. Nancy sind raus, stattdessen singt die Gitarristin Lynda Mess jetzt auch noch die Lead-Stimme, eine Dame namens Squeaky spielt Gitarre, April Fresh ist jetzt am Bass und Sally Disaster prügelt weiterhin in bester Manier die Drums! Ich habe überhaupt keine Ahnung, weswegen die Ladies diese Changes vorgenommen haben (Beziehungsstress?), aber egal, Hauptsache sie spielen wieder zusammen! Wie die neue Single auf Rodent Popsicle ist ,weiß ich auch nicht (jaja, gaaanz mies recherchiert), ich weiß nur dass das Ding „I’m A Mess“ heißt und sich jetzt nicht großartig von dem alten Zeug unterscheiden soll. Anyway, sie werden ja wohl auch Kram von der „Put Out Or Get Out“ und der „Panty Raid“ spielen. Hingehen und rocken! www.fabulous-disaster.com
King Khan And His Sensational Shrines Date: 09. 09. 2004 Location: Flex/Wien Admission: 6 Euro
Nach ihrem aufsehenerregenden Debüt „Three Hairs and you’re mine“ legen die Voodoogeschulten Soulpunks mit „Mr. Supernatural“ eine 70s-Soulfunk-inspirierte schwer groovende Tanzplatte vor. Flammendes Blech über brodelndem Bass-Sud. Ein tobsüchtiges Elektrophon verbeißt sich in hypnotisches Schlagwerk. Wie ein tollwütiger Hurrikan treiben die SHRINES ihr Publikum in ein Inferno aus Soul und R&B, Cajun und Boogaloo. Konvulsivisch zuckend, mit stierem Blick, in der Hand das hölzerne Zepter, den Voodoo-Stab mit Totemschädel, regiert King Khan die neunköpfige Band-Hydra! Unbestritten ist, King Khan & His Sensational Shrines haben die verlorenen Traditionen von Stax und Motown wieder gefunden, mit einer gemeinen Dosis Insubordination versetzt und so den Soul in die Garagen und den Punk in die Salons quer durch Europa getragen. „Mr Supernatural“ titelt die zweite Album-Vinylgravur der Shrines und lädt zur schwülen Djungle-Seance ins Swamp-Kosmodrom! www. king-khan.com
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
15 Pot
Wenn Aliens Essen wollen – das Essen Original-Review Eigentlich wollte das kleine Alien ja nur eine gemütliche Tour durch den Pott machen. Es war ja auch sonst nichts los an diesem Wochenende in der Gegend. Wir bewegen uns im Zeitrahmen des zweiten Juli-Wochenendes. Der ganze Himmel Deutschlands ist mit grauen Wolken verhangen. „Die Sterne und wir“, eine der neuen potenziellen psychedelischen Heimatwelten des kleinen Aliens wurden aufgrund vorhandener Non-Existenz der Location abgesagt. Also eine goaelektroide Tanzveranstaltung weniger. Da bleibt nur noch eins: auf zum Sounds & Bytes, welches mit „Free-Urban-DanceFestival“ untertitelt ist. Einen weiteren Testversuch wäre es wert, war das Experiment letztes Jahr doch durchaus ein erfolgreiches. Außerdem wäre es doch auch mal interessant zu wissen, ob in den verschiedenen Regionen des Pottes nicht nur unterschiedliche Städtenamen, sondern auch unterschiedliche Klimabedingungen herrschen. Gedacht, getan . . . und was gesehen? Grau-weiß-blaueHimmels-Suppe, dazwischen viel durchsichtiges, aber nasses Wasser. Jawoll, durchsichtiges Wasser ge-se-hen! Das geht, manchmal zumindest und mit bewusst-fokussierter Wahrnehmung. Allerdings überwiegend vom Innern heraus. Warum? Na weil es draußen viel geregnet hat. Echt viel, vor allem freitags und dann sogar so stark, dass die DJs teilweise von angekündigten drei Stunden effektiv lediglich 40 Minuten Spielzeit hatten. Wie und ob die HipHop-Fans darauf reagiert haben, ist unbekannt. Doch ist davon auszugehen, dass jemand, der HipHop lebt, sich von so etwas sicherlich nicht abschrecken lässt. Wann gibt’s denn schon mal die Möglichkeit den Dendemann, die eine Hälfte des Einszwo-Duos live, for free und direkt vor bzw. in der Haustür zur erleben?! Außerdem von der Beatfraktion mit am Start: Paco Mendoza, mehrsprachiger Ragga, der in den Sprachen Spanisch, Französisch, Englisch und, man glaubt es kaum, Deutsch, internationales Flair mit auf den Plan brachte. Ruhrpott ist eben multikulturelle Autodidaktik. Die Gruppe performte nach Angaben des Veranstalters schon mehrfach mit Deutschlands Top-Reggae/Ragga Movement Silly Walks. Außerdem mit dabei ebenfalls die Crews von Plattenreiter.Eu, Die Gestalten,
Inanc, Climax & Basis und Breakdance-Einlagen diverser Hotstepper. Da das Alien seine Artgenossen jedoch nur schwerlich zum Aufbruch gen Pott zu bewegen vermochte, scratchte das HipHop-Spektakel without Rücksicht auf Bäckspin an der Perzeption außerirdischer Wahrnehmung vorbei.
„Ooh-ho, I’m an alien, I’m an little alien, I’m an Al-i-en in Es-sen . . . Als es am nächsten Tag dann immer noch am Meimeln war, dachte es, es ist nicht mehr. Doch das Alien brach trotzdem zur Pott-Metropole auf und, das Stadtfest ward noch! Und welche weitere schicksalhafte Fügung: dafür gab es keinen Regen mehr. „Normal, ab 20 Grad ist Samstag“, dachte sich das kleine Alien. Und es schien tatsächlich so zu sein, dass jede Stadt seine eigene Klimazone besitzt. Gegen Nachmittag trudelte der interstellare Transporter dann ein. Endlich taten sich erste Schritte auf dem Boden der Stadt, auf dem das Alien geworfen wurde und führten es zielstrebig zunächst zu einer Fressbude. Dort gab es, very spezial, neben Currywurst-Ruhrpott sogar eine Currywurst-Bangkok (extra-scharf). Nach dieser Stärkung durchquerte es das Stadtfest, als auch „Trendmeile“, die nahezu integriert mit den üblichen Läden der Stadt zu sein schien. Zu sehen gab es viele verschiedene Klamotten und Schmuck, aber wenig elektro-technische Geräte. Dafür fiel dem Alien um so mehr auf, dass viele Dark-Waver und Grufties in dieser PottMetropole beheimatet sind. Zudem scheinen einige männliche Bewohner in einer hohen Stimmlage zu sprechen, wo hingegen viele Weibchen ein basslastige Aussprache bevorzugen. „Faszinierend“, wie Kollege Spock anmerken würde. Es gab große Bühnen, kleine Bühnen, und sogar eine Bühne am „Flachsmarkt“. Es lief Fonky-(House-)Music, (Punk-)Rock und Dancehall, des Nächtens sogar Drum’n’Bass. Aber nichts hat so fett gerockt, wie die Techno-Stage am Viehofer Platz. Man stelle sich vor: Mitten auf einer Plattform, zwischen Kirche, Verkehrsstraße und Shoppingmeile steht eine fette Bühne. Davor eine Menschenmasse von bis zu 500 Tanzenden, an deren peripheren Bereich zusätzlich nicht-tanzendes Publikum
dem Spektakel beiwohnte. Die Bässe schallern nur so durch die Häuser, durch Cafés, durch die ganze Stadt und in die Körper der Menschen hinein. Hier und da Jonglage- und PoiAktivisten. Ohne zu übertreiben, war die Techno-Stage die bestbesuchteste von allen. Als beim Star Sound Orchestra (zu Deutsch: „Sternen Klang-Orchester“) sich auch noch der Himmel öffnete, uiuiui, da war was los . . . eine massenkompatible GoaPop-Band aus sechs Leuten (Sängerin, Schlagzeug, Bass, Gitarre, Synthies und Sampler, Gongs!) erzeugten nahezu typische Konzertatmosphäre. Warum nicht? Den Dagewesenen hat es sichtlich gefallen.
„Reclaim the Streets” – wenn Mainstream auf Underground trifft Seit drei Jahren gebe es das S&B-Festival, Tendenz steigend. Vor allem, was Besucherzahlen und Rahmenbedingungen angeht, scheinen jene von Jahr zu Jahr fetter zu werden. Und irgendwie wird es ja auch mal Zeit, dass die Jugendkulturen sich nicht mehr und mehr zurückziehen oder verdrängt werden. Im Gegenteil: Angriff als die beste Verteidigung der eigenen Lebenswelten. Doch nicht mit Waffen, sondern mit Musik und Tanz kann gewaltlos um weitere Freiräume oder soziale Nischen gekämpft werden. Genaugenommen handelt es sich beim S&BFestival um eine Synthese aus offizieller Tradition und subkultureller Kreativität. Nächstes Jahr wird es sich das kleine Alien jedenfalls nicht nehmen lassen selbige Reise nochmalig anzutreten. Schließlich bleibt die Frage nach den Klimabedingungen noch unbeantwortet, zumal es eine langwierige Afterhour im Roxy gegeben hat, einem netten und coolen Club direkt am Viehofer Platz. Man musste quasi nur einen Seiten- und einen Zeitenwechsel vornehmen. Dabei ist leider die visuelle Dokumentation abhanden gekommen. Aber es kann ja nur besser werden . . . A. Alien
WBC - We Burn Connected Ist ja irgendwie auch viel schöner, als alleine zu paffen. Sind die Sit-Ins dabei noch produktiv, dann können daraus viele verschiedenste Ableger erwachsen. Denn Meckern alleine bringt es nicht, das kann jeder. Schafft man es aber diese „Meckerei“ in positiv-reflexive Rap-Lyriks zu transferieren, erreicht man viel mehr Leute, anstatt sich die ganze Zeit seinen destruktiven Film zu schieben.
Es gibt viele verschiedene Wege, um die Welt zu verändern. WBC hat sich für HipHop entschieden.
Die Zeilen sind auf der „Unter Druck“-Scheibe von 2003 durchgängiges Programm. Street-Hop aus realer gesellschaftskritischer Perspektive. 100 Prozent unverfälscht und denkanstößig, nix mit GehirnWasch-Weichspül oder „Ich hab’ dickere Eier als du“Gebattle. Die Beats und die Sounds sind schon ganz gut arrangiert und gewählt, aber das geht bestimmt noch besser. Jedenfalls ist durchgängig ein eigener WBC-Style zu erkennen und man kann den Schweiß und die Mühe zwischen den Takten heraushören. Möglicherweise ist der WBC die verarbeitende Antwort auf die faschistischen Brandanschläge in Solingen.
Statt Angst brauchen wir Wahrheit und Liebe. Nur so siegt über den Terror der Frieden.
Seit 1998 werden unter dem Namen WBC Konzerte, Jams, Vorträge und Workshops organisiert. Die Wurzeln der Aktivisten und Künstler liegen in den Städten Bremerhaven und Wermelskirchen und reichen zurück bis Mitte der 90er. Connections bestehen unter anderem zum Rollrausch WK e.V. Seit 2001 gibt es regelmäßige Teilnahmen an multikulturellen Treffen, wie z. B. bei Antirassista-Meetings in der Toscana.
Wir brauchen keinen Krieg, um etwas zu bewegen. Unsere Waffen sind Papier, Stift und ein Mund zum Reden.
Das hört man. Nachdem ich einen persönlichen Zugang zum WBC-Style aufgebaut habe und die Musik nun in mich einwirken kann, burnen mich die Sounds und Lyriks um so mehr. Wer auch mal in den Genuss von „Unter Druck“ kommen will, kann jene für unglaubliche fünf Euro (inkl. Porto) unter weburnconnected@web.de bestellen. Es lohnt sich nicht nur, das ganze unterstützt zudem den jugendsozialen Nutzen des WBC-Kollektives.
Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma.
www.weburnconnected.de www.rollrausch.de.vu A. Alien
Ob als versammelter Haufen oder in einzelnen Splittergruppen; die Idee des WBC-Gedankens ist mittlerweile zu einer prachtvollen Blüte gewachsen. Man legt nicht nur Wert auf einen vielfältigen Aktionsrahmen, sondern ebenfalls auf qualitativ hochwertigen HipHop. Die Liebe zur Musik und vor allem die Liebe zum Leben vereinen MCs verschiedenster Abstammung und Sprachskills zu einem synergetischen WordG e w i t t e r, d a s v e r k r u s t e t e u n d f e s t g e f a h r e n e Wahrnehmungsmuster dynamisiert. Ob Kopf oder Körper: irgendwas ist beim Hören der WBC-Scheiben immer in Bewegung.
Rap ist Medizin geschrieben für Selbsttherapie. Rap ist Energie für den WBC
Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin
mehr Infos unter www.hanfverband.de
16 Pot
Auf zum letzten Weltwunder
Die Legende vom Hanf- und Sonnenblumen-Labyrinth Auf einem Teil der Felder sei seit dem Jahre 2000 bis zum Tage der Gegenwart auch Hanf gesät. Es gebe eine offizielle Lizenz, welche der Beamtenwelt gegenüber 100-prozentige Legalität garantiere. Natürlich nur für den „impotenten“, aber dennoch gern gesehenen Nutz-Hanf. Naturfreunde können und dürfen (!) sogar, seitdem es die Lizenz gibt, in einem übermannshohen Hanf-Labyrinth wandeln . . . Die Idee eines Sonnenblumen-Labyrinthes hatte Horst Bechtloff 1995, als er einen Hof und sechs Hektar Land erwarb.
Mensch, da schau her, ein Hanf- und Sonnenblumen-Labyrinth. Das sind ja gleich drei dolle Sachen in einer Zeile! Doch nicht nur das, es geht noch weiter. Denn der Überschrift dieses Artikels entspricht doch tatsächlich ein real-legal-existierendes Phänomen. Nix mit Fiktion oder Utopie; es geht hier um die pure Realität! Wir leben bekanntlich in einer Zeit, wo Orte, an denen Sein sein gelassen wird, rar gesät sind. Unkonventionelle Lebensweisen mitsamt einer Reihe alternativer Lebensbezüge sind in weiten Teilen der Welt illegalisiert oder häufig durch Repressionen sanktioniert. Doch vereinzelt wirft die Welt ihre Wunder vor unsere Sinne. Aber auch nur dann, wenn wir diesen Wundern auch Beachtung schenken. Denn es gibt sie noch, einzelne Oasen in der rasenden Wüste der Moderne, wo man die Seele baumeln lassen kann. Einen kleinen Ort namens Billerbeck gebe es, so berichten die Schriften, die heutzutage auch als „Flyer“ bezeichnet werden. Die Legende besagt von diesem Orte nahe Münster, dass dort sagenhafte und wundervolle Gewächse gedeihen, wie man sie in unseren Breitengeraden leider nur allzu spärlich zu Gesicht bekommt. Wie das möglich ist? Nun, indem man der Beamtenwelt gegenüber die Gestalt eines Vereins annimmt. Gemeinsam und Kollektiv erreicht man eben mehr. Auf diese Weise machen es die Labyrinthe Münsterland e. V., deren gemeinsames Ansinnen der biologische Anbau all ihrer Pflanzen ist. Der Verein, der sich aus den einzelnen Labyrinthen synergiert, verzichtet gänzlich auf Chemikalien zur Düngung der Gewächse und zur Unkrautvernichtung. De-industrialisiertes Wachstum und freie Entfaltung der Kräfte der Natur sind hier die Maximen. Und genau hier sind die belebenden Oasen der Natur zu finden. Ruhe-Inseln inmitten der Felder, Sitzgelegenheiten, Anregungen zur Meditation, ein Kaffeegarten zum Verweilen zwischen Gänsen, Hühnern und Katzen – ein inspirativer Ort für alle, die Natur (er)leben wollen. Eine nahezu paradiesische Idylle, so berichtet die Legende weiter, für Ruhe und Entspannung, die man braucht, um seinen eigenen inneren Schatz zu suchen und zu finden.
Mittlerweile wird den Besuchern eine Fülle von Freizeitaktivitäten geboten. Angefangen von der neu angelegten Kettcar-Bahn (inklusive HindernisParcours), kann man wahlweise die Heuburg oder den Sinnespfad begehen, ins Tipi-Dorf trippen oder auch mal im Kinderland rumflashen, wenn man nicht gerade die Boule-Bahn nutzt, Großschach spielt oder einfach nur ein Picknick im Freien macht. Die Labyrinthe vereinen also Unterhaltung und Freizeit als auch spirituelle und kulturelle Aspekte miteinander. Polymorphologie als Schlüssel zu amtlicher Akzeptanz. Die Webpage dieses wohl einzigartigen Ortes gibt zudem satte 17 Seiten zur Mythologie der Labyrinthe preis. Die Metaphysik der Labyrinthe schafft es leider gerade einmal nur auf spärliche zwei Seiten. Bei den Inhalten handelt es sich keineswegs um intellektuelles Geschwafel, sondern um kurze und knappe Skizzierungen der weltgeschichtlichen Betrachtungsweise bezüglich sozio-kultureller Funktion von Labyrinthen. Nebenbei gibt es noch einen kleinen Exkurs über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Bild des Teufels und dem Mythos des Minotaurus. Weiterführende Literatur-Tipps sind auf der erwähnten Page zu finden. Summa Summarum eine informative und übersichtliche Seite. Die diesjährige Labyrinth-Saison endet am Sonntag, 10. Oktober 2004, mit einer SonnenblumenkernErnte. Das andere Feld zu ernten würde nicht lohnen. Begeht man diese Schandtat dennoch, so verfluchen die Bewohner die Schandtäter bis in alle Ewigkeit, so die Legende. Und da der Eintritt an sich auch schon unverschämt günstig ist, sollten wir doch alle überlegen, ob wir nicht an einem der folgenden Termine ein finanzielles Opfer zu bringen vermögen: Olympiade für Kinder und Erwachsene am 8. 8.; das Handpuppentheater Charivari zeigt „Die Zauberblume“ am 22. 8.; Indianertag am 11. 9.; Performance und Diavortrag zu Chiapas/Mexico am 12. 9. und und und . . . (weitere Termine und Infos siehe unter www.sonnenblumenlabyrinth.de / www.hanflabyrinth.de)
Billerbecker Sonnegarten Aulendorf 1 48727 Billerbeck Opened: 26. 6 bis 10.10. täglich von 10 bis 20 Uhr. Montags Ruhetag. Telefon: 0 25 34-83 98
Adam Zawadski
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Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
17 Pot
TERMINE Hanfparade Date: 14. 08. 2004 Location: Oranienplatz/BerlinKreuzberg Admission:-
Es ist wieder soweit: Um 12 Uhr startet das Programm der diesjährigen Hanfparade vor dem Roten Rathaus am Alex mit diversen Redebeiträgen (z. B. Tommy Diener von den Jungen Liberalen). Gegen 13 Uhr geht es dann los Richtung Chinesische Botschaft an der Jannowitz-Brücke, wo es wieder Redner, diesmal zum Thema „Prohibition Weltweit – Weltweiter Widerstand“ geben wird. Dann wird weitergelatscht zum ORANIENPLATZ, NICHT zum Mariannenplatz, wo dann gegen 16 Uhr die Abschlusskundgebung beginnen soll. Hier wechseln sich dann Redebeiträge mit Bands (Culcha Candela, Götz Widmann, Dr. Ring Ding, Special Guests, All Massive, Phaderheadz u. a.) ab! Wenn ihr keinen Bock habt mit der eigenen Karre anzureisen, checkt mal www.hanfparade.de/ parade/busreisen, da gibt’s Bustransfers für wenig Geld aus fast jeder Ecke in Deutschland! Billig knacken könnt ihr in „Mitte’s Backpacker Hostel“ (Chausseestr. 102) oder im „Baxpax Hostel Berlin“ (Skalitzer Straße 104/Kreuzberg), da gibt’s bis zu 30 Prozent Rabatt in Vielbett-Zimmern. Hoffen wir, dass das Wetter mitspielt, viel Spaß und lasst euch nicht verhaften!
Velvet Revolver Date: 22. 08. 2004 Location: E-Werk/Köln Admission: 15 Euro
Eine neue Supergroup lädt durch. Fast ein Jahr dauert es, bis die Ex-Gunners Slash (Gitarre), Duff McKagan (Bass) und Trommler Matt Sorum gemeinsam mit Ex-Stone Temple Pilots-Sänger Scott Weiland sowie dem Gitarristen Dave Kushner ein Album an den Start bringen. Weilands DrogenEskapaden hätten das zarte Pflänzlein vorher fast im Keim erstickt. Im Frühjahr 2002 besinnen sich Slash, Sorum und McKagan beim Jammen in Los Angeles auf ihre gemeinsamen Tage bei Guns ’N’Roses. Die Chemie stimmt wieder und erstes Song-Material entsteht. Der Funke springt beim prominenten Grunge-Rocker Weiland über und während die anderen für den Rest des Jahres ein Album zimmern, muss Weiland wegen permanenter Drogen-Probleme (1999 saß er deshalb im Gefängnis) auf richterliche Anordnung in Reha. Zudem wird er noch zweimal wegen Verkehrsverstößen unter Drogen-Einfluss fest genommen. Im Mai startete das Quintett die erste US-Tour in St. Louis. Jetzt kommen sie erstmals nach Europa! Und so steht einem authentischen 80er-/90er-RockRevival nichts mehr im Wege. www.velvetrevolver.net
Gentleman And The Far East Band Date: 20. 08. 2004 Location: Rothaarfestival/Siegen Admission: 22 Euro
So, es ist wieder Sommer (zumindestens auf dem Papier) - Festivalzeit! Und da kommt er natürlich wieder hervorgekrochen aus seinem jamaikanischen Loch, um uns regenverwöhnte Westeuropäer mit ’ner Runde sonnigen Reggae/Dancehall-Beats und den dazugehörigen Vocals (ist das eigentlich „toasting“?!) zu erfreuen! Ich find ja immer nett, dass der Herr so ’ne Art „kleinster gemeinsamer Nenner“ der Festival-Besucher zu sein scheint: Da skankt der metallische Mähneschüttler debil lächelnd neben Sportfreunde—Stiller-Studentinnen, und jene wiederum neben Yo-MuthafuckaJunggangstern! Tja, Unity durch Pflanzenkonsum! Auch als positiv zu bewerten ist meiner Meinung nach die so um die zwanzig Leute zählende Band, die – na klar - eine ganz andere Dynamik rüberbringt als irgendein DJ beziehungsweise DAT! Das Geschwafel über seine History, seine Platten und den ganzen Rest spare ich mir jetzt mal gepflegt, weil nämlich in der September-Ausgabe eurer Lieblingszeitung (ja, exakt, dem Hanf Journal) ein ausführliches Interview enthalten sein wird! www.journeytojah.com
Fabulous Disaster Date: 26. 08. 2004 Location: Zwischenfall/Bochum Admission: 5 Euro
Die vier Mädels aus San Francisco sind wieder am Start! Nach einem Labelwechsel von Fat Wreck Chords zu Rodent Popsicle und einigen Veränderungen in der Besetzung kommen sie wieder nach Europa. Die alte Sängerin (ich weiß nicht mehr wie sie hieß) und Basser Mr. Nancy sind raus, stattdessen singt die Gitarristin Lynda Mess jetzt auch noch die Lead-Stimme, eine Dame namens Squeaky spielt Gitarre, April Fresh ist jetzt am Bass und Sally Disaster prügelt weiterhin in bester Manier die Drums! Ich habe überhaupt keine Ahnung, weswegen die Ladies diese Changes vorgenommen haben (Beziehungsstress?), aber egal, Hauptsache sie spielen wieder zusammen! Wie die neue Single auf Rodent Popsicle ist ,weiß ich auch nicht (jaja, gaaanz mies recherchiert), ich weiß nur dass das Ding „I’m A Mess“ heißt und sich jetzt nicht großartig von dem alten Zeug unterscheiden soll. Anyway, sie werden ja wohl auch Kram von der „Put Out Or Get Out“ und der „Panty Raid“ spielen. Hingehen und rocken! www.fabulous-disaster.com
Urge Overkill Date: 20. 08. 2004 Location: Kantine/Köln Admission: 9 Euro
Manchmal wiederholt sich die Popgeschichte im positiven Sinne und spuckt zu Unrecht verschwundene Perlen wieder aus. Urge Overkill sind neben Nirvana die wohl prägnantesten musikalischen Vertreter des letzten Jahrzehnts. Mit der CoverVersion von Neil Diamonds „Girl, You'll be a Woman soon“ landeten sie prominent platziert im Kultstreifen „Pulp Fiction“. Kurz darauf folgte mit „Exit The Dragon“ ihr letztes Werk.. Persönliche Differenzen und ausgedehnte Drogen-Exzesse zerstören das lockere Joie De Vivre der Band und die Drei gehen getrennte Wege. Zehn Jahre später treffen sich die verschlungenen Pfade von Sänger Nash Kato und Bassist Ed „King“ Roeser wieder und die neue Version der Band nimmt Gestalt an. Die Reunion hätte von Marketingstrategen kaum besser geplant werden können, schließlich ist die Attitüde und der abgeklärt groovende Rocksound der Chicagoer bei Bands wie The Hives, White Stripes usw. zu beobachten. Mittlerweile reduzieren Urge Overkill die Äußerlichkeiten auf ein Minimum und konzentrieren sich auf das Wesentliche: die Musik. Neue Songs sind bereits entstanden und eine neue Platte ist in Planung. www.urgeoverkill.com King Khan And His Sensational Shrines Date: 02. 09. 2004 Location: Gebäude 9/Köln Admission: 6 Euro
Nach ihrem aufsehenerregenden Debüt „Three Hairs and you’re mine“ legen die Voodoogeschulten Soulpunks mit „Mr. Supernatural“ eine 70s-Soulfunk-inspirierte schwer groovende Tanzplatte vor. Flammendes Blech über brodelndem Bass-Sud. Ein tobsüchtiges Elektrophon verbeißt sich in hypnotisches Schlagwerk. Wie ein tollwütiger Hurrikan treiben die SHRINES ihr Publikum in ein Inferno aus Soul und R&B, Cajun und Boogaloo. Konvulsivisch zuckend, mit stierem Blick, in der Hand das hölzerne Zepter, den Voodoo-Stab mit Totemschädel, regiert King Khan die neunköpfige Band-Hydra! Unbestritten ist, King Khan & His Sensational Shrines haben die verlorenen Traditionen von Stax und Motown wieder gefunden, mit einer gemeinen Dosis Insubordination versetzt und so den Soul in die Garagen und den Punk in die Salons quer durch Europa getragen. „Mr Supernatural“ titelt die zweite Album-Vinylgravur der Shrines und lädt zur schwülen Djungle-Seance ins Swamp-Kosmodrom! www. king-khan.com
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
15 Seed west
„Zur Irrelevanz der Drogenpolitik“
Peter Cohen in Heidelberg
etwa 90 Prozent, in den USA bei knapp über 80 – obwohl das Alkoholregime dort etwas strenger ist als in dem kleinen Land zwischen Rotterdam und Groningen. Die daraus abgeleitete These, wonach die Prävalenz wahrscheinlich unabhängig von der Drogenpolitik sei, wurde auch in der anschließenden Diskussion von verschiedener Seite bestätigt. So wurde vorgebracht, dass die schärfsten AntiDrogengesetze der EU in Schweden und Frankreich herrschten. Allerdings sei Schweden neben Portugal und Griechenland das europäische Land mit dem geringsten Cannabis-Konsum, während nirgends in der EU so viel gekifft würde wie in Frankreich. Die Gesetze der Drogenpolitiker könnten also nicht das ausschlaggebende Kriterium für Drogengebrauch sein.
Eine öffentliche Vortragsreihe am Fachbereich Medizinische Psychologie der Universität Heidelberg beschäftigt sich gegenwärtig mit dem Thema „Rausch und Ritual“. Im Rahmen dieser Reihe war am 14. Juli der Soziologe Peter Cohen zu Gast in der Uni-Stadt. Cohen war lange Jahre Leiter des Amsterdamer Instituts für Drogenforschung (CEDRO). Dort war er bereits in den 70er-Jahren an der Entwicklung des bekannten holländischen Coffee Shop-Modells beteiligt, für das Kiffer in aller Welt bis heute dankbar sind. Und noch immer ist er in seinem Forschungsbereich sehr aktiv und gilt hierzu als einer der kompetentesten und spannendsten Referenten Europas. Cohens wurde begrüßt durch die Gastgeber Prof. Rolf Verres und Dr. Henrik Jungaberle. Unter den zahlreichen Gästen befanden sich u. a. Tilmann Holzer, Vorsitzender des VfD und der Autor und Verleger Werner Pieper.
Vielmehr stellte Peter Cohen die These auf, dass aller Wahrscheinlichkeit nach historisch gewachsene kulturelle Einstellungen und Werte die Rolle und somit die Verbreitung von Drogen bestimmen. Zur Untermauerung dieser These stellte er eine aktuelle vergleichende qualitative Studie zum Drogengebrauch in Bremen, Amsterdam und San Francisco vor – drei Städte mit sehr unterschiedlichem rechtlichem Umgang mit Drogen. Für diese Studie wurden Interviews mit Drogenbebrauchern zu ihrem Konsum, ihrer sozialen Lage, ihren Einstellungen und vielen anderen Dingen geführt. Die Ergebnisse zu Cannabis, Kokain und Amphetamin befinden sich seit kurzem auf der Homepage des Amsterdamer Drogenforschungsinstituts CEDRO. Die Antworten und Ergebnismuster sind in allen drei Städten fast identisch. So wissen die Konsumenten z. B. von Cannabis sehr viel über ihren Konsum, sind sich dessen aber nur relativ wenig bewusst. Die drogenpolitischen Unterschiede sind für die Entscheidung zum Drogenkonsum unerheblich. Vielmehr steht die Funktionalität des Konsums stets im Vordergrund.
Die Bedeutung des jeweiligen Kontextes sei Cohen zufolge nicht hoch genug für Konsumhäufigkeit und -muster zu veranschlagen: „Kontext ist ein unglaublich wichtiges Element, ob Probleme auftreten oder nicht.“ Er machte dies an einem Beispiel deutlich. Es ist ein wichtiger Teil unserer AlkoholKultur, dass wir unseren Kindern zeigen: Wir trinken Alkohol. Dadurch ist Alkohol kein Tabu-Thema, was Kommunikation zu diesem Thema erst ermöglicht. Andererseits findet sich heute eine neue Tendenz, Alkohol vor den Kindern zu verstecken. Darin sieht Cohen einen Fehler, denn die Entkulturation führe zu höheren Abhängigkeitsraten. Unproblematischen Alkoholgebrauch der Älteren zu tabuisieren erhöhe die Wahrscheinlichkeit problematischen Konsums bei den Jüngeren. Diese Erkenntnis, so Cohen, sei auch für andere Drogen nötig. Allerdings würde eine solche Offenheit durch Drogenverbote verunmöglicht. Deshalb plädierte Cohen: „Ich bin für einen legalen Zugang zu allen Drogen“ und an anderer Stelle: „Kriminalisierung ist ein Feind von Solidarität mit den Schwächeren.“ Dabei, so Cohen, sollte in der Ausgestaltung die jeweilige lokale Kultur die lokalen Regelungen bestimmen. Infos: www.cedro.uva.nl; www.ritualkongress.de Carsten Labudda
Einsteigerseminar Drogenpolitik
Cohen begann seinen Vortrag mit einer Frage, die zunächst einfach klingt, es aber in sich hat: „Woher wissen wir, dass Drogenpolitik Effekte auf die Prävalenz hat?“ Prävalenz gibt dabei die Anzahl der Menschen an, die in ihrem Leben, dem letzten Jahr oder letzten Monat Drogen konsumiert hat und wird deshalb in Lebenszeit-, Jahres- und Monats-Prävalenz unterteilt. Der Eingangsfrage stellte Cohen denn auch gleich seine Kernthese gegenüber: Drogenpolitik habe keine Effekte auf die Prävalenz, sei also für die Anzahl der Drogenkonsumenten irrelevant. Diese These sei erstmalig bereits Anfang der 80er-Jahre durch den Kölner Professor Karl Heinz Reuband aufgestellt worden. Allerdings sind erst in der neuesten Zeit umfangreiche empirische Untersuchungen dazu durchgeführt worden, von welchen Cohen im Folgenden zwei Beispiele vorstellte. Im ersten Fall handelt es sich um quantitative Untersuchungen zur Drogenprävalenz in den USA und den Niederlanden. Dabei stellte er Cannabis in den Vordergrund, ist hier doch der drogenpolitische Unterschied am offensichtlichsten. Verglichen wurden so z. B. die Werte der Lebenszeitprävalenz in den Jahren 1997 und 2001. In der Gesamtbevölkerung nahm in diesem Zeitraum der Anteil der Cannabis-Erfahrenen in den USA von 33 auf 38 Prozent zu. In den Niederlanden stieg dieser Wert lediglich von 17 auf 18 Prozent an. Besonders interessant war in diesem Zusammenhang die Gruppe der Minderjährigen von zwölf bis 17 Jahren. Während in dieser Altersgruppe der Anteil der Cannabis-Erfahrenen in den Niederlanden von 14 auf elf Prozent sank, blieb er in den USA konstant bei 20 Prozent. In den USA hat somit jeder fünfte Jugendliche schon mal gekifft, in den Niederlanden nur jeder zehnte. Dieser etwa doppelt so hohe Anteil an Kiffern zeigte sich auch bei der Monatsprävalenz. Bei dieser Erhebung des aktuellen Cannabis-Konsums lagen die Werte bei sechsProzent in den USA und in den Niederlanden bei drei Prozent. Hat nun das Cannabis-Verbot in den USA die Anzahl der Kiffer reduziert? Offensichtlich nicht. Daraus allerdings abzuleiten, dass die Cannabis-Tolerierung in den Niederlanden zu vermindertem Cannabis-Konsum führe, sei nach Cohen aber auch nicht zulässig. Beim Alkohol z. B. liegen die Prävalenz-Werte in den Niederlanden relativ konstant bei
Es geht den Konsumenten auf der einen Seite um eine psychische Funktion, z. B.. Entspannung, und auf der anderen Seite um eine soziale Funktion. Durch den Drogenkonsum werden soziale Riten entwickelt, die Gruppen konstituieren: „Mit diesen Leuten wird gekifft, mit jenen Bier getrunken und mit anderen werden keine Drogen gemeinsam genommen.“ Zudem stellt der Drogengebrauch neben vielem anderen einen sozialen Status dar. So, wie beim Essen die Beigabe eines guten Weines eine Aussage zum Status markiert, findet sich das auch, wenn ein edler Whisky präsentiert, eine kleine Line guten kolumbianischen Kokains gesnifft oder der Sieger des letzen Cannabis-Cups geraucht wird. Immer lauten implizite Aussagen: „Ich habe hier was Besonderes“ und „Ich teile es mit dir (bzw. euch)“. Die nicht-klinischen Konsumenten – also die große Mehrheit – baut der Studie zufolge kein problematisches, sondern ein funktionelles Verhältnis zu Drogen auf. Dies zeichnet sich durch eine Vielzahl sozialer Kontexte aus. Diese Kontexte stellen dabei eine wichtige Quelle zur Normierung des Drogengebrauchs dar.
Max Plenert, Sprecher des Fachforums Drogen der Grünen Jugend Bundesverband, fasste danach noch einmal die wesentlichen Punkte einer alternativen Drogenpolitik zusammen. Außerdem präsentierte er eine erste Version eines G r u n d s a t z p a p i e r s z u r „ G r ü n e n D ro g e n p o l i t i k “ . Abends wurde dann noch in gemütlicher Runde gefeiert und diskutiert. Am Sonntag stand dann Sokratis Zacharopoulos von der HanfInitiative mit dem Thema „Drogen in der Öffentlichkeit“ auf der Tagesordnung. Diskutiert wurde über die Titelstory des „Spiegel“ „Die Seuche Cannabis“ (Anm. d. Red.: siehe Hanf Journal, Juli 2004), den populistischen Forderungen des neuen Innenministers Rech, Cannabis-Konsumenten grundsätzlich den Führerschein zu entziehen und den Möglichkeiten in der Öffentlichkeit wirksam Aufklärung zu betreiben. Außerdem berichtete er über die aktuelle Sachlage beim Handel mit psylocibinhaltigen „Zauberpilzen“.
Der Arbeitskreis Drogen der Grünen Jugend Baden-Württemberg veranstaltete am 17. und 18. Juli in Lauda-Königshofen (MainTauber-Kreis) ein Einsteigerseminar zum Thema Drogenpolitik. Als externer Referent war Carsten Labudda, Sprecher der BAG Drogenpolitik in der PDS, eingeladen. Zunächst erarbeitete er zusammen mit den Teilnehmern die drei wesentlichen Richtungen in der Drogenpolitik: prohibitiv, medizinal und permissiv. Danach wurden in einem Rollenspiel die Vor- und Nachteile der beiden Extrempositionen, der drogenfreien Gesellschaft auf der einen Seite und dem Leitbild des drogenmündigen Bürgers und eines Rechts auf Rausch auf der anderen, kontrovers diskutiert.
Wanted Gesucht: Ziel: Methode:
Plattenläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.
Für den Gastgeber und frisch gewählten Sprecher des AK Drogen Tilman Versch war das Seminar ein voller Erfolg. „Es war ein gut besuchtes Seminar mit guten Referenten. Ich hoffe sehr, dass dies der Startschuss für eine Vielzahl weiterer Aktionen und Treffen ist“, meinte Versch zum Abschluss. Infos: www.gj-main-tauber.de, www.gruene-drogenpolitik.de Interview mit Max Plenert www.hanfjournal.de/seed-west/artikel-juli04-s2.html Artikel über den „Spiegel“-Artikel w w w. h a n f j o u r n a l . d e / n e w s / a r t i k e l - j u l i 0 4 - s 1 . h t m l Max Plenert
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Woran hängt es, Carsten Labudda? Max Plenert? In dieser Interviewreihe wollen wir von den drogenpolitischen Kämpfern im „Seedwesten“ Deutschlands erfahren, woran es hängt, dass Hanf noch nicht legalisiert wurde und wie sie dafür kämpfen. Für diese Ausgabe stellten wir unsere Fragen Carsten Labudda, 28, aus Weinheim bei Heidelberg, Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Drogenpolitik in der PDS. Er war von 2001 bis 2003 Bundessprecher des PDSJugendverbandes [’solid] und ist aktiv im Verein für Drogenpolitik (VfD) und dem Heidelberger Doors of Perception Ethic Committee (DOPEC). Hanf Journal: Woran hängt es, dass Hanf noch nicht legalisiert wurde? Carsten Labudda: Die meisten Menschen nehmen Cannabis nur am Rande durch die Massenmedien wahr. Dort – wie auch in der Politik – wird Cannabis allerdings fast ausschließlich als Problem behandelt, das „bekämpft“ werden müsse. Für Kampfmaßnahmen aber ist der Staat mit seiner Polizei zuständig. Es ist leider bis heute nicht gelungen, den Menschen zu vermitteln, dass die „Bekämpfung“ nicht nur sinnlos ist, sondern einen großen Teil der Drogenprobleme erst schafft. Ein großes Manko der Legalisierungs-Bewegung ist dabei, dass zumeist die staatlich geschaffenen Probleme der Konsumenten gegeißelt werden. Den Menschen muss aber vermittelt werden, dass ihre Sorgen und Ängste ernst genommen werden. Sonst wird die Kommunikation zwischen der LegalisierungsBewegung und der Mehrheit der Bevölkerung einseitig bleiben.
Hanf Journal: Seid ihr für die Legalisierung aller Drogen? Carsten Labudda: Diese Debatte ist in der BAG noch nicht ausdiskutiert. Ein Teil der BAG spricht sich für eine Relegalisierung aller Drogen aus, ein anderer will dies nur für so genannte „weiche Drogen“ wie Cannabis. Von daher möchte ich dem Ergebnis der Debatte nicht vorgreifen. Hanf Journal: Kann man bei euch mitmachen und wie? Carsten Labudda: Mitmachen kann natürlich jede und jeder. Dazu kann man sich einfach anmelden, z. B. über die Homepage www.pds-drogenpolitik.de. Wir sind immer an inhaltlichen Anregungen interessiert, genauso wie an Leuten, die Aktionen machen wollen. Was überdies praktisch ist: Um bei der BAG Drogenpolitik der PDS mitzumachen, muss man nicht Mitglied der Partei sein. Hanf Journal: Hat der Spiegel mit seinem reißerischen Aufmacher „Die Seuche Cannabis“ der Legalize-Bewegung geschadet? Carsten Labudda: Ja und nein. Ja, weil die Dämonisierung des Hanfes in der Gesellschaft befördert wurde. Nein, weil es der Legalize-Bewegung wieder einmal deutlich gemacht hat, dass sie ihre Anstrengungen verstärken muss. Ich hoffe, dass genau dadurch neue Energien freigesetzt wurden und werden ...
Hanf Journal: Was steht zwischen uns und einer vernünftigen Drogenpolitik?
Hanf Journal: Wie kommt es eigentlich zu solchen Hetzkampagnen?
Carsten Labudda: Neben den vielfältigen Basisaktivitäten wie Demonstrationen und Infoständen muss künftig auch eine professionelle Lobby-Arbeit stattfinden. Gezielt müssen Meinungsbildner in den Medien und Entscheidungsträger in der Politik informiert, aufgeklärt und für vernünftige Ideen gewonnen werden. Auch, wenn 100.000 Menschen für eine bessere Politik auf die Straße gehen – die Politik sitzt das gerne aus. Wenn die Politiker und andere Promis allerdings zusätzlich auf ihren Empfängen und bei ihren Konferenzen persönlich angesprochen werden, werden sie gezwungen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.
Carsten Labudda: Es ist in der heutigen Zeit für Medien genau das interessant, was spektakulär ist und sich dadurch „gut verkauft“. Ein Großteil der Journalisten ist im Bereich der Drogenpolitik nicht sonderlich kompetent und daher natürlich auf Informationen von Dritten angewiesen. Sind die Informationen spektakulär, werden sie umso lieber verwendet. So ist z. B. das Märchen vom angeblichen Gen-Gras entstanden, genauso wie die Behauptung von der gestiegenen Gefährlichkeit des Cannabis. Ich sehe deshalb eher keine gesteuerten „Kampagnen“, sondern ein Problem der Eigendynamik eines auf Quote und Absatz verpflichteten Medienwesens.
Hanf Journal: Was tust du konkret, damit Hanf endlich legalisiert wird?
Hanf Journal: Wie beurteilst du den unlängst gestarteten Handel mit frischen Psylocibin-haltigen Lebensmittelpilzen in Deutschland?
Carsten Labudda: Ich habe mich an der Erarbeitung der drogenpolitischen Positionen der PDS-Jugend beteiligt und möchte das nun als Sprecher der BAG Drogenpolitik in der Mutterpartei tun. Es sind vereinzelte Ansätze in der PDS vorhanden, die gebündelt und ausgebaut werden müssen. Weiterhin bin ich Mitglied des VfD und unterstütze deren Anliegen, eine partei-unabhängige Lobby-Arbeit auf- und auszubauen. Auf einer lokalen kulturellen Ebene unterstütze ich DOPEC, welches sich für ein offeneres Klima in Heidelberg einsetzt: „Free your mind!“ Ich habe letzten Dezember die Konferenz „Hanf in Europa“ in Mannheim organisiert, bin als Redner und Teilnehmer auf diversen Demonstrationen und Podien zugegen und gebe regelmäßig Weiterbildungsseminare zum Thema Drogenpolitik. Außerdem betreue ich mit www.drogenpolitik.de eine informierende Website. Hanf Journal: Was ist die BAG Drogenpolitik? Und sind eure Ziele? Carsten Labudda: Die BAG Drogenpolitik wurde in diesem Jahr gegründet und soll zunächst die bislang vereinzelten Kompetenzen in der PDS bündeln. Ziel dessen ist es, mittelfristig zu einem allgemein in der PDS getragenen Gesamtkonzept für eine vernünftige und humane Drogenpolitik zu kommen. Ein solches Gesamtkonzept fehlt der PDS bislang, weil zu viel lokal und inhaltlich nebeneinander her läuft. Die BAG Drogenpolitik soll das Kompetenz-Zentrum der PDS, auf diesem Gebiet werden und so mittelfristig auch die Außenwirkung der Partei verbessern.
Carsten Labudda: Da frische Psilocybin-Pilze in den Niederlanden legal verkauft werden, müssen sie in allen Staaten des gemeinsamen europäischen Binnenmarktes verkauft werden können. Auf der einen Seite freut mich das, zumal diese Pilze auch in Deutschland vielerorts wild wachsen. Auf der anderen Seite unterstehen diese Pilze weiter dem Betäubungsmittelgesetz. Diese Rechtsunsicherheit wird für viele PilzLiebhaber zu Problemen führen, weil der Staat sehr unterschiedlich reagieren wird. Hauptnutznießer werden wohl die Anwälte sein, Ausgang offen. Entweder wird am Ende der Entwicklung eine Streichung von Psilocybin-Pilzen aus dem Betäubungsmittelgesetz stehen oder der Druck der vereinigten europäischen Prohibitionisten wird zu einem Pilz-Verbot in Holland führen. Wichtig ist, dass diese Debatte überhaupt kommt, und ich hoffe, dass deren Ergebnisse positiv sein werden. Hanf Journal: Was sagst du zu der Forderung des neuen Innenministers in Baden-Württemberg Rech, Kiffern grundsätzlich die Fahrerlaubnis zu entziehen? Carsten Labudda: Ich halte das für den üblichen Populismus zum Sommerloch, mit dem sich ein bislang wenig bekannter Politiker Profil verschaffen will. Nach den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur Führerscheinproblematik sollte er wissen, dass ein solcher Unsinn vor keinem Gericht standhalten kann, weil ein solches Gesetz schlicht verfassungswidrig wäre. Hanf Journal: Was liegt dir besonders am Herzen, was möchtest du unseren Lesern sagen? Carsten Labudda: Liebe Hanf-Journal-Leser, die ihr selbst Drogen nehmt: Wenn ihr das tut, achtet bitte darauf, Risiken zu minimieren. Im Internet kann sich jeder über Safer UseRegeln informieren und diese in seinem Bekanntenkreis weiterverbreiten.
Legaler Hanfanbau für alle! Hanf darf legal angebaut werden! Voraussetzung dafür ist allerdings eine Anbaugenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn. Wir berichteten in unserer Januarausgabe über „Robert Jaroschs Kampf um den Führerschein“ (Anm. d. Red.: auf www.hanfjournal.de nachzulesen) mittlerweile hat er diesen zurückerobert. Nur reicht das dem Mainhausener nun nicht mehr. Er will mehr! Er will alles! Er will legal Hanf anbauen und das nicht nur für sich selbst, sondern wir alle sollen das dürfen. Scheint, als hätten die Repressionisten dieses mal den „falschen“ Kiffer gestresst: Ein Kiffer der sich wehrt! Ein Kiffer, der um seine Recht kämpft! Bravo Robert! Robert hat vor einiger Zeit einen Cannabis-Anbau-Antrag gestellt und zwar für 20 Pflanzen zum Genussmittel-Eigenbedarf. : „Ein öffentliches Interesse liegt vor, wenn die eine sachliche Entscheidung mehr öffentlichen und gesellschaftlichen Zielen förderlich ist als eine andere. Den beantragten Anbau zu genehmigen dient dem öffentlichen Interesse, im Sinne: 1. einer Stärkung und Stabilisierung der Normakzeptanz und Normtreue der Bevölkerung 2. einer Reduzierung der Kosten der Strafverfolgung und des Justizwesens bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz dieses Sektors 3. einer Reduzierung von Kriminalität und Kriminalitätsangst und 4. der Verbesserung der Volksgesundheit und damit einer Reduzierung der Kosten im Gesundheitswesen.“ Außerdem: „Strafrecht, das nicht wirkt, wird zum Symbolhandeln und die (wenigen) gefassten „Täter“ bringen, da an ihnen das Strafrecht exemplarisch statuiert wird, ein reales Opfer. Niemand vertritt ernsthaft die Ansicht, mit dem heute geltenden BtMG den Cannabis-Konsum wirklich reduzieren zu können. Dazu sind in der Mediengesellschaft die dieses Verbot tragenden Vorurteile viel zu leicht durchschaubar und überprüfbar geworden. Alleine die Politik, die meint, gewissen Wählerschichten gegenüber verpflichtet zu sein, ein kämpferisches Auftreten gegen Drogenmissbrauch an den Tag legen zu müssen, profitiert von der Aufrechterhaltung der bestehenden Rechtslage. Dies ist als Begründung für strafrechtliches Handeln des Staates nicht ausreichend.“ Der Antrag wurde, wen wundert es, unsinniger Weise abgelehnt und die BfArM hat dafür auch noch 50 Euros Bearbeitungsgebühr verlangt! Robert hat daraufhin mit seinem Anwalt Dr. Leo Teuter Widerspruch eingelegt und natürlich wurde auch dieser abgelehnt. Ein Misserfolg also? Nein! Durch ihre Initiative wurde der Weg für eine Klage gegen die Ablehnung dieses Antrages geebnet. In erster Instanz wurde diese Klage vom Verwaltungsgericht in Köln zwar abgewiesen, aber mit folgender Begründung: „Die Erteilung einer einzelnen Ausnahmeerlaubnis an den Kläger ist jedoch wegen ihrer geringen Auswirkung nicht geeignet, diese Ziele zu erreichen oder zumindest in nennenswerter Weise zu fördern. Vielmehr könnte ein Einfluss auf Normakzeptanz, Kriminalität und Justizwesen nur durch die Erteilung einer Erlaubnis an eine Vielzahl von Personen erreicht werden.“ Nun geht es weiter zum Oberverwaltungsgericht in Münster. Dazu sagt Rechtsanwalt Dr. Leo Teuter: „Daraus ergibt sich, dass ganz viele Anträge zusammenkommen müssen, um Wirkung zu erzielen.“ Und genau deshalb müssen nun alle, die legal Hanf anbauen möchten, diesen Antrag stellen. Und keine Angst, das ist strafrechtlich nicht relevant! Alle Mitmacher haben die Möglichkeit Hanf-Geschichte zu schreiben, denn sie werden die ersten Kiffer sein die vollkommen legal ihr eigenes Gras züchten dürfen! Euer „Seedwest“-Redakteur macht jedenfalls mit! Natürlich werden alle Anträge erst einmal abgelehnt! Und es müssen 50 Euros gezahlt werden. Aber das sollte uns der HanfAnbau wert sein, oder? Siegen Robert und seine Anwälte, werden alle anderen Antragsteller und somit potenziellen Kläger von RA Dr. Leo Teuter und RA Stefan Kristen kostengünstig in einem Verfahren zusammengefasst. Wichtig ist, dass ihr eine Kopie des elfseitigen Antrages an die Grüne Hilfe Hessen sendet, damit dies dokumentiert ist! Der Antrag kann unter www.gruene-hilfe.de heruntergeladen oder gegen Einsendung von 2,50 Euros in Briefmarken bei der Grünen Hilfe Hessen, Untere Fuldergasse 12 in 36304 Alsfeld, angefordert werden. Infos: www.gruene-hilfe.de
Infos: www.pds-drogenpolitik.de www.medienschamanismus.de
Sokratis Zacharopoulos
Das Interview führte Sokratis Zacharopoulos
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
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TERMINE Hanfparade Date: 14. 08. 2004 Location: Oranienplatz/BerlinKreuzberg Admission: -
Es ist wieder soweit: Um 12 Uhr startet das Programm der diesjährigen Hanfparade vor dem Roten Rathaus am Alex mit diversen Redebeiträgen (z. B. Tommy Diener von den Jungen Liberalen). Gegen 13 Uhr geht es dann los Richtung Chinesische Botschaft an der Jannowitz-Brücke, wo es wieder Redner, diesmal zum Thema „Prohibition Weltweit – Weltweiter Widerstand“ geben wird. Dann wird weitergelatscht zum ORANIENPLATZ, NICHT zum Mariannenplatz, wo dann gegen 16 Uhr die Abschlusskundgebung beginnen soll. Hier wechseln sich dann Redebeiträge mit Bands (Culcha Candela, Götz Widmann, Dr. Ring Ding, Special Guests, All Massive, Phaderheadz u. a.) ab! Wenn ihr keinen Bock habt mit der eigenen Karre anzureisen, checkt mal www.hanfparade.de/ parade/busreisen, da gibt’s Bustransfers für wenig Geld aus fast jeder Ecke in Deutschland! Billig knacken könnt ihr in „Mitte’s Backpacker Hostel“ (Chausseestr. 102) oder im „Baxpax Hostel Berlin“ (Skalitzer Straße 104/Kreuzberg), da gibt’s bis zu 30 Prozent Rabatt in Vielbett-Zimmern. Hoffen wir, dass das Wetter mitspielt, viel Spaß und lasst euch nicht verhaften!
Velvet Revolver Date: 28. 08. 2004 Location: Rock am See/Konstanz Admission: 15 Euro
Eine neue Supergroup lädt durch. Fast ein Jahr dauert es, bis die Ex-Gunners Slash (Gitarre), Duff McKagan (Bass) und Trommler Matt Sorum gemeinsam mit Ex-Stone Temple Pilots-Sänger Scott Weiland sowie dem Gitarristen Dave Kushner ein Album an den Start bringen. Weilands DrogenEskapaden hätten das zarte Pflänzlein vorher fast im Keim erstickt. Im Frühjahr 2002 besinnen sich Slash, Sorum und McKagan beim Jammen in Los Angeles auf ihre gemeinsamen Tage bei Guns ’N’Roses. Die Chemie stimmt wieder und erstes Song-Material entsteht. Der Funke springt beim prominenten Grunge-Rocker Weiland über und während die anderen für den Rest des Jahres ein Album zimmern, muss Weiland wegen permanenter Drogen-Probleme (1999 saß er deshalb im Gefängnis) auf richterliche Anordnung in Reha. Zudem wird er noch zweimal wegen Verkehrsverstößen unter Drogen-Einfluss fest genommen. Im Mai startete das Quintett die erste US-Tour in St. Louis. Jetzt kommen sie erstmals nach Europa! Und so steht einem authentischen 80er-/90er-RockRevival nichts mehr im Wege. www.velvetrevolver.net
Urge Overkill Date: 18. 08. 2004 Location: Schwimmbad/Heidelberg Admission: 9 Euro
Manchmal wiederholt sich die Popgeschichte im positiven Sinne und spuckt zu Unrecht verschwundene Perlen wieder aus. Urge Overkill sind neben Nirvana die wohl prägnantesten musikalischen Vertreter des letzten Jahrzehnts. Mit der CoverVersion von Neil Diamonds „Girl, You'll be a Woman soon“ landeten sie prominent platziert im Kultstreifen „Pulp Fiction“. Kurz darauf folgte mit „Exit The Dragon“ ihr letztes Werk.. Persönliche Differenzen und ausgedehnte Drogen-Exzesse zerstören das lockere Joie De Vivre der Band und die Drei gehen getrennte Wege. Zehn Jahre später treffen sich die verschlungenen Pfade von Sänger Nash Kato und Bassist Ed „King“ Roeser wieder und die neue Version der Band nimmt Gestalt an. Die Reunion hätte von Marketingstrategen kaum besser geplant werden können, schließlich ist die Attitüde und der abgeklärt groovende Rocksound der Chicagoer bei Bands wie The Hives, White Stripes usw. zu beobachten. Mittlerweile reduzieren Urge Overkill die Äußerlichkeiten auf ein Minimum und konzentrieren sich auf das Wesentliche: die Musik. Neue Songs sind bereits entstanden und eine neue Platte ist in Planung. www.urgeoverkill.com Fabulous Disaster Date: 06. 09. 2004 Location: Kulturladen/Konstanz Admission: 5 Euro
Die vier Mädels aus San Francisco sind wieder am Start! Nach einem Labelwechsel von Fat Wreck Chords zu Rodent Popsicle und einigen Veränderungen in der Besetzung kommen sie wieder nach Europa. Die alte Sängerin (ich weiß nicht mehr wie sie hieß) und Basser Mr. Nancy sind raus, stattdessen singt die Gitarristin Lynda Mess jetzt auch noch die Lead-Stimme, eine Dame namens Squeaky spielt Gitarre, April Fresh ist jetzt am Bass und Sally Disaster prügelt weiterhin in bester Manier die Drums! Ich habe überhaupt keine Ahnung, weswegen die Ladies diese Changes vorgenommen haben (Beziehungsstress?), aber egal, Hauptsache sie spielen wieder zusammen! Wie die neue Single auf Rodent Popsicle ist ,weiß ich auch nicht (jaja, gaaanz mies recherchiert), ich weiß nur dass das Ding „I’m A Mess“ heißt und sich jetzt nicht großartig von dem alten Zeug unterscheiden soll. Anyway, sie werden ja wohl auch Kram von der „Put Out Or Get Out“ und der „Panty Raid“ spielen. Hingehen und rocken! www.fabulous-disaster.com
Gentleman And The Far East Band Date: 21. 08. 2004 Location: bigFM – Summerbeats/Esslingen a. Neckar Admission: 22 Euro
So, es ist wieder Sommer (zumindestens auf dem Papier) - Festivalzeit! Und da kommt er natürlich wieder hervorgekrochen aus seinem jamaikanischen Loch, um uns regenverwöhnte Westeuropäer mit ’ner Runde sonnigen Reggae/Dancehall-Beats und den dazugehörigen Vocals (ist das eigentlich „toasting“?!) zu erfreuen! Ich find ja immer nett, dass der Herr so ’ne Art „kleinster gemeinsamer Nenner“ der Festival-Besucher zu sein scheint: Da skankt der metallische Mähneschüttler debil lächelnd neben Sportfreunde—Stiller-Studentinnen, und jene wiederum neben Yo-MuthafuckaJunggangstern! Tja, Unity durch Pflanzenkonsum! Auch als positiv zu bewerten ist meiner Meinung nach die so um die zwanzig Leute zählende Band, die – na klar - eine ganz andere Dynamik rüberbringt als irgendein DJ beziehungsweise DAT! Das Geschwafel über seine History, seine Platten und den ganzen Rest spare ich mir jetzt mal gepflegt, weil nämlich in der September-Ausgabe eurer Lieblingszeitung (ja, exakt, dem Hanf Journal) ein ausführliches Interview enthalten sein wird! www.journeytojah.com
King Khan And His Sensational Shrines Date: 12. 09. 2004 Location: Hafen 2/Offenbach Admission: 6 Euro
Nach ihrem aufsehenerregenden Debüt „Three Hairs and you’re mine“ legen die Voodoogeschulten Soulpunks mit „Mr. Supernatural“ eine 70s-Soulfunk-inspirierte schwer groovende Tanzplatte vor. Flammendes Blech über brodelndem Bass-Sud. Ein tobsüchtiges Elektrophon verbeißt sich in hypnotisches Schlagwerk. Wie ein tollwütiger Hurrikan treiben die SHRINES ihr Publikum in ein Inferno aus Soul und R&B, Cajun und Boogaloo. Konvulsivisch zuckend, mit stierem Blick, in der Hand das hölzerne Zepter, den Voodoo-Stab mit Totemschädel, regiert King Khan die neunköpfige Band-Hydra! Unbestritten ist, King Khan & His Sensational Shrines haben die verlorenen Traditionen von Stax und Motown wieder gefunden, mit einer gemeinen Dosis Insubordination versetzt und so den Soul in die Garagen und den Punk in die Salons quer durch Europa getragen. „Mr Supernatural“ titelt die zweite Album-Vinylgravur der Shrines und lädt zur schwülen Djungle-Seance ins Swamp-Kosmodrom! www. king-khan.com
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren