Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal
#36 04
AUSGABE 09/04
Zwangsarbeit im Knast Wie geht es weiter mit den Zwangsarbeitern in deutschen oder amerikanischen Knästen? Sokratis Zachoropulous analysiert für uns die Lage und die Bedingungen, mit denen sich Sträflinge herumschlagen müssen. Seite 04
news s.02
wirtschaft s.07
guerilla growing s.09
09
cool-tour s.11
Kostenlos
Was ist eigentlich ein pH-Wert? Die meisten erfahrenen Grower wissen schon lange, was ein pH-Wert ist. Doch auch du kannst es wissen, auch du bist in der Lage zu verstehen, was diese Menschen eigentlich mit dem pH-Wert meinen! Du fragst dich, wie! Wir sagen nur eines: blättern, auf Seite 09
anderswo s.14
regional s.15
fun+action s.18
12
Interview mit Gentleman Gentleman bringt seine neue Platte heraus und erklärt uns dazu passend die Welt. Ob er nun gedanklich noch mehr in Jamaika oder doch schon wieder in Europa ist, könnt ihr in diesem Heft herausfinden. Seite 12
www.hanfjournal.de
85.300 Schweizer für mehr Jugendschutz Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative läuft gut an.
Hanfparade 2004
Und wo warst du?
Und plötzlich ist sie schon wieder vorbei, die Hanfparade. Monatelang haben wir und viele andere darauf hingearbeitet. Und dann ist nach zwölf Stunden Spaß alles schon wieder aus. Was bleibt, ist die Melancholie, dass es das schon war und die Vorfreude auf und viele gute Ideen für die nächste Parade. Inwiefern die diesjährige Parade als zufriedenstellend zu gelten hat, ist wohl wie immer eine sehr subjektive Entscheidung. Die Erwartungen der Veranstalter hat sie ja nicht unbedingt erfüllt. 10.000 Menschen wurden erwartet, anwesend waren auf der Parade 3.000, auf der Abschlusskundgebung 8.000 Menschen. Über den ganzen Tag hinweg zählte die Polizei immerhin ganze 30.000 Menschen, die sich zeitweise zu den Legalisierern gesellten. Ein großer Spaß war es dennoch! Sagt zumindest die Delegation des Hanf Journals. Es wurde viel getanzt, getrunken, und, trotz aller polizeilichen Repression, auch geraucht. Das Wetter war größtenteils auf unserer Seite, wenn man von dem weltuntergangsmäßigen Monsterregenschauer auf halber Strecke mal absieht. Aber der hat den Spaß nicht wirklich gebremst. Es wurde sogar exzessiv im Regen getanzt und gelacht. Wahre Legalisierer lassen sich halt nicht unterkriegen! Die Stimmung wurde etwas gedämpft, als auf halber Strecke die Wagen von Yaam und der Hanf-Initiative Frankfurt am Main aus dem Konvoi gezogen wurden, weil sie nicht rechtzeitig zur TÜV-Abnahme erschienen waren. Ein weiterer Dämpfer war die Verhaftung eines Mitarbeiters und der Kinder des Geschäftsführers der Textilfabrik Hanffaser Uckermark. Sie sollen angeblich Hanf-Pflanzen aus dem Wagen der Fabrik gereicht haben und wurden deshalb der Weitergabe von unter das BtMG fallenden Substanzen bezichtigt. Die Berliner Polizei hat da ihre ganz eigenen Vorstellungen von Recht und Unrecht. Denn eigentlich war es ja, seit der Freigabe der Reste der HanfPflanzen von der Hanfparade 2002, klar, dass Nutz-Hanf nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Insgesamt gab es dieses Jahr 48 Anzeigen, hauptsächlich wegen des Besitzes geringer Mengen Cannabis. Das ist immerhin eine kleine Verbesserung gegenüber den 60 Anzeigen vom letzten Jahr. Eine ging, wie schon gesagt, wegen des Vorwurfs des
Größer ... breiter ... Hanf Journal Auf der InterHanf versucht das Hanf Journal den Weltrekord Die Besucher der InterHanf in Berlin werden auf dem Stand des Hanf Journals (Nummer: 208) eine Sensation erleben. Während der drei Tage startet nämlich deine Lieblingszeitung den Versuch, mit der größten konischen Zigarette ins „Guiness-Buch der Weltrekorde“ einzuziehen! Wenn ihr das live miterleben, Hand anlegen oder einfach nur bestaunen wollt, dann bleibt euch nichts anderes übrig als auf die InterHanf zu pilgern, unseren Stand zu besuchen und uns seelisch und moralisch beizustehen. Belohnt werdet ihr dann mit einer wunderschönen Messe und dem Prädikat, bei einem echten Weltrekord dabei gewesen zu sein, und dann auch noch so einem . . . also wir sehen uns . . . auf der InterHanf mehr zum Thema: „Exzessiv - Das Magazin“ hat sich schon einmal eingängig mit dem Versuch beschäftigt: www.kiffertv.de/exzessiv/hanfjournal/exzessiv-sendung.php? nr=51 Werner Graf
Handeltreibens in das Umfeld der Hanf-Fabrik Uckermark. Zwei Anzeigen ergingen wegen Beamtenbeleidigung und eine wegen Körperverletzung eines Beamten. Aber solch unschönen Randerlebnisse konnten das allgemeine Kiffer-Glück nicht trüben. Denn im Grunde ging ja alles glatt. Die Veranstalter waren mit dem organisatorischen Ablauf durchgehend zufrieden und auch die Besucherschar schien, als hätte sie Spaß gehabt. Die Zusammenarbeit mit der Polizei lief zufriedenstellend. Die Anti-Konflikt-Teams und das zivilisierte Auftreten (ohne Robocop-Kampfanzüge) taten das Ihrige zu einer recht entspannten Stimmung. Insgesamt also ein großer Spaß, auch wenn es schade war, dass so wenige diesen mit uns teilen wollten. Aber vielleicht überlegt ihr es euch ja zur nächsten Parade noch mal. Denn es lohnt tatsächlich auch die weiteste Fahrt zu diesem Event. Es macht nicht nur großen Spaß, sondern es ist ja auch für einen guten Zweck. Es ist nämlich mehr als wichtig, dass Deutschlands Kiffer mindestens einmal im Jahr Präsenz auf den Straßen zeigen. Sonst wird nämlich bei politischen Entscheidungen schnell vergessen, wie viele Wählerstimmen für die Repression aufs Spiel gesetzt werden.
Innerhalb von wenigen Wochen können die Organisatoren der Volksinitiative „ProJugendschutz“, die sich für eine Legalisierung von Cannabis in der Schweiz ausspricht, auf ein gutes und dickes Polster an Unterschriften blicken. Größenzahlen, die in Deutschland bisher unmöglich erschienen, erreichten die Schweizer in nur wenigen Wochen. Vielleicht ja auch deshalb, da es mit dieser Unterschrift wirklich um etwas geht. Denn wenn eine Initiative über 100.000 stimmberechtigte Schweizer zu einer Unterschrift bewegen kann, wird eine Volksabstimmung eingeleitet. Was im Klartext heißt, dass, wenn weitere 4.700 Unterschriften eingehen, die Schweizer Mitbürger selbst über den Status von Cannabis abstimmen dürfen. Doch die Organisatoren der Initiative wollen auch mit der Anzahl der Unterschriften ein Zeichen setzen und daher wollen sie deutlich mehr als 100.000. Damit das auch gelingt, ist jeder Mann und jede Frau nötig. Zum Beispiel, wenn im September vor den Wahllokalen weitere Unterschriften gesammelt werden sollen. mehr zum Thema: Martin Schwarzbeck schreibt über die Vorfälle auf der Street Parade in Zürich: Seite 05 Die offizielle Seite der Kampagne: www.projugendschutz.ch
In diesem Sinne: Dank an alle, die dabei waren – es hat mich gefreut mit euch feiern zu dürfen!
Artikel im Hanf Journal, nach der Ablehnung im Nationalrat www.hanfjournal.de/news/artikel-juli04-s7-a1.html
mehr zum Thema: Fotos und Videos von der Hanf Parade 2004 findet ihr unter: www.hanfparade.de
Diskutier mit uns in unserem Forum: www.hanfjournal.de/forum/viewtopic.php?t=291
Martin Schwarzbeck
Werner Graf
2 news Menschen, Drogen, Sensationen
Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
Kämpfer für das Volk
Marc Emery kommentar Werner Graf
Cannabis den Führer s(ch)ein? Autonome Christdemokraten gegen Drogen und Sucht
Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de
Wenn es um die Verfolgung Schwerstkrimineller geht, fallen den guten Menschen von der Staatsmacht immer wieder die blödsinnigsten Ideen ein. Es geht ja auch nicht darum, wirklich etwas zu erreichen, sondern schon viel eher um Wählerstimmen. Denn ein Badenwürttembergischer Innenminister mag ja vielleicht durchgeknallt sein, aber er ist nicht lebensmüde. Und so käme er sicher nicht auf die Idee, nur da Alkoholkonsum noch monatelang in den Leberwerten nachweisbar ist, allen Säufern (wir meinen hier jeden der schon mal Alkohol getrunken hat) gleich den Führerschein entziehen zu wollen. Nein, auf so eine blödsinnige Idee würde er niemals kommen. Gut, dass man nicht unter Alkoholeinfluss sein Auto steuern sollte, das konnte er seinem Stammtisch schon noch erklären. Zwar konnte von ihnen abends auch keiner mehr heimlaufen, aber fahren wäre auch keine gute Idee – beteuerten sie zumindest zuvor im nüchternen Zustand.
Impressum
Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hans Cousto, Andreas Schult, Jorge Cervantes, Markus Berger, Claudia Greslehner, Roland Grieshammer, Raoul Rossmann, yoshi, Kerstin Koch, Veit Schnetker, Maulhelden, Oliver Nuss, Dieter Beck, Dirk Rehahn Hanf Journal Pot:
Adam Zawadzki (redaktion.pot@hanfjournal.de)
Hanf Journal Austria:
Sigrid Guttmann (redaktion.austria@hanfjournal.de)
Hanf Journal SeedWest: Sokratis Zacharopoulos (redaktion.seedwest@hanfjournal.de) Terminredaktion
Urs Gebert (termine@hanfjournal.de)
Layout: Marc Emmerich Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Dirk Rehahn 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 40 Euro (Inland) oder 80 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.
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Diese Zeitung wird durch den „primeline“-Vertrieb in Berlin, München, Köln und Hamburg in den Kinos, Clubs und Kneipen verteilt.
IVW geprüft seit 4.Quartal 2003
Das Hanf Journal Team wird ausgestattet von
Marc Emery im Dienste der Leglisierung unterwegs
Die kanadische Cannabis-Kultur hat einen Helden. Er heißt Marc Emery und ist überall dort zu finden, wo mit provokativen Gesetzesverstößen Änderungen der rechtlichen Stellung von Cannabis forciert werden sollen. Dabei nimmt er lange Haftstrafen und staatliche Repressalien in Kauf. Eine wahre Kämpfernatur also. Als im letzten Sommer die Cannabis-Repression in Kanada auf der Kippe stand, war es Marc Emery, der sich allen voran dafür einsetzte sie in die richtige Richtung kippen zu lassen. Er tourte durch ganz Kanada und ließ sich für vor Polizeigebäuden gerauchte Bongs verhaften. Damit wollte er provozieren, dass die Gerichte die Nicht-Rechtskräftigkeit des Marijuana-Verbotes akzeptieren und somit Präzedenzfälle schaffen. Gelungen ist es ihm leider nicht. Die kanadische Regierung führte eilig einen Passus in die entsprechenden Gesetzestexte ein, der Kranken die medizinische Verwendung von Cannabis erlaubte. Damit war das Verbot wieder gesichert. Dieses Piesacken der staatlichen Institutionen ist allerdings nicht das Einzige, was Marc Emery für unser aller Anliegen tut. Er ist auch Herausgeber der Zeitschrift „Cannabis Culture“ und Gründer der ersten kanadischen Marijuana-Partei, die sich in British Columbia für die Legalisierung einsetzt und dort schon 3,5 Prozent aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinte. Nebenbei produziert der versierte Grower noch Hanf-Samen, deren Erlöse wahrscheinlich keinen unwesentlichen Teil zur Finanzierung seines Imperiums beitragen. Dass es ihm dabei nur um Geld geht, kann man nicht behaupten, denn immerhin wollte er schon einmal der kanadischen Regierung kostenlos unbegrenzte Mengen an Samen zur Verfügung stellen, damit alle mit Cannabis zu behandelnde Patienten versorgt werden können. Das Angebot wurde typischerweise ausgeschlagen. Die aktuellste Nachricht aus dem Hause Emery ist, mal wieder, eine Festnahme. Die nächsten drei Monate wird er vermutlich im Knast verbringen. Aber der unbeugsame Kämpfer für die Legalisierung dürfte das eigentlich schon gewohnt sein. Mindestens vier Mal saß er bisher schon hinter Gittern. Der große Unterschied zu bisher ist die Drakonie der Strafe. Drei Monate für, man lese und staune, die Weitergabe eines Joints. So liberal scheint die Gesetzgebung in Kanada also doch nicht zu sein, wie man immer denkt. Aber Marc Emery kann auch das nicht unterkriegen! „Marijuana ist die allerschönste, perfekte Pflanze, die jemals auf diese Erde gesetzt wurde. Ich bin ein großer Verehrer von ihr und das wird sich auch nicht ändern, egal wozu ein Richter mich verurteilt.“ So Emery nach dem Gerichtsurteil.
Dass diese Logik, wenn es auf einmal nicht mehr um die Lieblingsdroge der CDU geht, nicht mehr gilt, verwundert schon lange keinen mehr. Wenn jemand Cannabis geraucht hat, ist er per se eine Gefährdung der Gesellschaft. Gut, ich meine die Politiker müssen dann wie immer halt ihre Argumente selbst erfinden, denn Studien als Beweise haben sie leider nicht – auch keine irgendwie ernstzunehmende Experten – aber was soll das schon. Wenn man einmal in die Tiefen der Wissenschaft guckt, findet man nur Aussagen, dass Menschen, die wenig gekifft hätten, sogar weniger Unfälle gebaut hätten oder dass man keinen Zusammenhang zwischen den Wirkungen des THC und dem Unfallrisiko bei einer THC-Konzentration von unter 5 ng/ml THC im Blut finden konnte. In Wahrheit geht es den alkoholsaufenden Politikern gar nicht darum den Straßenverkehr sicherer zu machen. Jemand, der hin und wieder kifft, muss heutzutage auch schon davon ausgehen, bei einem THC-Test positiv abzuschneiden, egal ob er bekifft oder unbekifft am Straßenverkehr teilnimmt. Die Motivation ist somit dieselbe, denn egal ob er bekifft oder unbekifft Auto fährt, die Strafe ist gleich. Das einzig wirklich Logische ist die Einführung von Grenzwerten – und zwar für alle Drogen. Denn wer an einem Joint gezogen, eine Pille geschluckt oder eine Line gesnifft hat, kann – wenn er nicht mehr unter dem Einfluss dieser Droge steht – auf jeden Fall wieder Auto fahren. Grenzwerte werden benötigt, da die Länge der Nachweisbarkeitsdauer im Körper nicht in einem Zusammenhang mit der Länge der Wirkung steht. Forscher um Dr. Franjo Grothenhermen schlagen einen Wert von 510 ng/ml im Blut-Serum oder 5 ng/ml im Blut vor – manch andere Institute sind da ein bisschen vorsichtiger . . . aber an der Höhe sollte so etwas nicht scheitern. Mit einem Grenzwert wäre man übrigens auch gut gegen Probleme wie dem Passivkiffen gefeit. Hat er zu viel Passivgekifft, ist der Führerschein weg, zu wenig, darf er ihn behalten. Der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim, hat erst vor kurzem einem Entzug des Führerscheins wegen Passivbekifftheit zugestimmt! Es gibt alles!! Egal, ob es eine Legalisierung von den derzeit illegalisierten Drogen gibt oder nicht, sollte man – gerade wenn es um den Straßenverkehr geht – nicht einfach veralteten Dogmen hinterherlaufen. Im Straßenverkehr geht es um hohe Geschwindigkeiten, um eine schnelle Reaktion und darum, dass möglichst viele, die den Verkehr gefährden, nicht teilnehmen. Gut gemeinte Vorschläge sollten dabei halt trotzdem noch einmal durchdacht werden, bevor man sie in die Wildnis posaunt. Grenzwerte bei Drogen schaffen Sicherheit im Straßenverkehr – die Nulltoleranz-Taktik schafft nur ein „Scheiß-drauf“-Feeling.
mehr zum Thema: www.emeryseeds.com www.bcmarijuanaparty.ca www.cannabisculture.com Martin Schwarzbeck
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ELEXIER HANDEL
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
3 news Zürich stimmt über Heroin-Projekt ab Am 26. September findet in der Stadt Zürich einer Volksabstimmung zur Frage statt, ob die derzeitige Heroin-Abgabe fortgesetzt werden soll. Die Neue Zürcher Zeitung – angeblich die erste Informationsquelle des Bundeskanzlers Schmidt, wenn es um Auslandsfragen ging – spricht sich in einem Artikel darüber deutlichst für die Weiterführung der Abgabe aus. „Vielmehr geht es darum, Schwerstsüchtigen, die mehrere gescheiterte Therapien hinter sich haben, ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Ihr Lebensinhalt soll nicht aus der Suche nach dem Gift bestehen, das sie auf der Gasse beschaffen müssten. Die offene Drogenszene gehört in Zürich weitgehend dank der Überlebenshilfe der Vergangenheit an – daran soll sich nichts ändern. Die NZZRedaktion empfiehlt, die Vorlage zur unbefristeten Weiterführung der ärztlich kontrollierten HeroinAbgabe anzunehmen.“ Hanf Journal erfreut: Danke Cannabis gegen Hirntumor Laut eines Berichtes, der im Fachjournal „Cancer Research“ erschien, könnten die berauschenden Stoffe im Cannabis im Kampf gegen Hirntumore behilflich sein. Wissenschaftler beobachteten, dass bei Mäusen durch die berauschenden Stoffe der Wachstum von Blutgefäßen, die den Tumor „füttern“, behindert wird. Dies beobachteten die Forscher auch bei Gewebeproben zweier Krebspatienten, die unter Glioblastomen, einem sehr bösartigen Hirntumor, litten. Hanf Journal mit neuen Vorsätzen: Kiffen fürs Hirn Amphetamine für Hir nschwund US-Mediziner wollen herausgefunden haben, dass Methamphetamin bei jahrelanger starker Einnahme zu Gehirnschwund führen könne. Eine großflächige Zerstörung der Hirngewebe könne demnach die Folge sein. Betroffen war insbesondere der Hippocampus, jene Schaltstelle des limbischen Systems, wo Erinnerungen aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis übergehen. Bei den Teilnehmern der Studie waren acht Prozent des Gewebes zerstört – das entspricht dem Verlust bei Alzheimer-Patienten im Frühstadium. Hanf Journal relativiert: Hirntumor nein – Hirnschwund ja – die Mischung macht’s! E n g l i s ch e s Wa s s e r m a ch t h i g h In Großbritannien fand man flächendeckend Spuren des Anti-Depressions-Medikamentes Prozac im Trinkwasser. So viele Menschen nähmen heutzutage dieses Mittel, dass es sich in Flüssen, Seen und im Grundwasser anreichere. Meldete zumindest die BBC – und berief sich dabei auf einen Bericht der britischen Umweltagentur. Ein Gesundheitsrisiko wurde jedoch von der Aufsichtsbehörde ausgeschlossen: Das Problem „sei verwässert“. Leider ist die exakte Konzentration der Arznei im Wasser unbekannt. Fakt ist nur, dass Ärzte das Medikament immer häufiger verschreiben, Neun Millionen Mal noch Anfang der Neunzigerjahre – 24 Millionen Mal zehn Jahre später. Hanf Journal kapiert: Deshalb flog Werner nach England in den Urlaub.
Kiffen für ein besseres Leben
Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
Israel verabreicht Cannabis gegen Kriegstraumata Ein israelisches Forscherteam startet derzeit eine Untersuchung über die Wirksamkeit von Cannabis zur Beruhigung von im Krieg traumatisierten Patienten. Vielen Soldaten fällt es schwer, sich nach einem Gefecht seelisch von dieser Stresssituation zu lösen. Sie durchleben diese in ihrer Erinnerung immer und immer wieder, wobei es zu akuten Ausbrüchen von Panik und Aggression kommen kann. Diesen Patienten soll nun Cannabis Linderung verschaffen. Bei Mäusen hat es seine Wirksamkeit im Kampf gegen Traumata schon unter Beweis gestellt.
Ströbele und die Polizei
Neue Broschüre des VfD
Die Tricks der Alkohol-Industrie Alcopop-Gesetz verpufft wirkungslos Seit dem ersten August gilt die so genannte Alcopop-Sondersteuer. Sie verteuert alle auf Branntweinbasis hergestellten Mixgetränke und versucht so den Konsum dieser Getränke durch Jugendliche zu bremsen. Ein netter Ansatz, der allerdings die Realität ignoriert. Denn ein Radler schmeckt genauso wenig nach Alkohol und hat ähnlich viel Prozent. Das hat sich jetzt auch die Alkohol-Industrie gedacht und ihre Alcopop-Rezepte auf die Mischung mit Bier und Wein statt Branntwein umgestellt. Also anstelle weniger Schnaps nun mehr Bier. Das ist nicht blöd, denn jetzt können sie die Mischgetränke durchschnittlich Billig gepopt! Prost! 20 Cent billiger verkaufen als vorher, da sie neben der nun völlig wirkungslosen Alcopop-Sondersteuer nun auch die Branntweinsteuer umgehen. Statt 80 bis 90 Cent teurer sind die Getränke jetzt also 20 Cent billiger. Der Alkohol-Gehalt bleibt der gleiche. Darüber hinaus dürfen die Hersteller ihre Mixgetränke jetzt auch schon an 16-Jährige verkaufen, was vorher, aufgrund des Branntwein-Gehalts nicht erlaubt war.
Der Verein für Drogenpolitik (VfD) hat eine neue Broschüre herausgebracht, die Mittel und Wege zu einem globalen Umdenken im Umgang mit Cannabis aufzeigt. Denn die oft zitierten internationalen Verträge, die angeblich eine Legalisierung zwingend verhindern, sind gar nicht so bindend wie oft behauptet. Ein interessanter neuer Ansatz also, der hoffentlich bald in die öffentliche Diskussion eingehen wird. Damit das auch so kommt, hat der VfD einem jeden Bundestagsabgeordneten eine Ausgabe dieser Broschüre zukommen lassen.
Das hat die Bundesregierung nun also davon, dass sie der Panikmache durch die Medien folgt und beginnt an den Symptomen herumzudoktern, anstatt sich darauf zu besinnen, wo denn die Wurzeln des „Übels“ liegen könnten. Und die liegen, wie wir Kiffer wissen, nicht im Angebot einer Ware, sondern im nichtverantwortungsvollen Umgang damit. Und den bekämpft man nicht durch Sondersteuern, sondern durch Aufklärung.
Aber ihr könnt die natürlich auch haben! Allerdings kostet das für Normalmenschen eine Schutzgebühr von zwei Euro pro Stück plus Versandkosten. Aber man unterstützt ja auch eine wirklich gute Organisation damit. Zu bestellen gibt es diese richtungsweisende Diskussionsgrundlage unter: bestellung@drogenpolitik.org oder auf der Webseite des Vereins für Drogenpolitik: www.drogenpolitik.org
Martin Schwarzbeck
yoshi
4 news Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
Götz Widmann auf der Hauptbühne . . . da haute das Weed mal wieder den Mann um . . .
Nichts aus der deutschen Geschichte gelernt! Nach den grauenvollen Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Zwangsarbeit trat 1948 das GATT (General Agreement on Tarifs and Trade)in Kraft. In diesem Handelsabkommen, 1966 nochmals bestätigt, wurde der Export von in Knästen hergestellten Produkten verboten. Dieses Abkommen wurde 1994 durch das GATT 94 ersetzt, darin wurde unter anderem auch die Gründung der WTO (World Trade Organisation) beschlossen und außerdem mit keinem Wort die Zwangsarbeit erwähnt . . . der Weg wurde frei gemacht für menschenverachtende Zwangsarbeit weltweit, Zustände, wie sie heute bereits in den USA herrschen. Allein in den USA befinden sich mittlerweile 2,3 Millionen Menschen in Haft. 80 Prozent davon wegen Drogen- und Eigentumsdelikten. Allerdings sitzen sie nicht nur, sie müssen auch arbeiten. Nach General Motors ist der Prison Industrial Complex bereits heute der zweitgrößte Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten und produziert Waren im Wert von zur Zeit 8,5 Milliarden Euro jährlich, Tendenz steigend und zwar rasant. Banken wie Goldman Sachs und Merrill Lynch setzen pro Jahr rund zwei bis drei Milliarden Dollar mit Investmentfonds für Gefängnisneubauten um. Die Konzerne American Express und General Electrics sind als Investoren bei privaten Gefängnissen in Oklahoma und Tennesee aufgetreten. Telekommunikationsriesen wie AT&T oder MCI streben Exklusivverträge an, denn von Gefängnisinsassen kann man auch das Sechsfache der Gebühren für ein Telefonat verlangen.
Schleusen zu und an die Arbeit
Prison Industrial Complex Firmen wie Microsoft oder Dell oder auch McDonalds lassen teilweise in Knästen produzieren und auch wer in den USA die Nummer des IKEA-Callcenters wählt, wird mit einem Zwangsarbeiter verbunden. Die Zeiten des Tütchenklebens oder Mausefallenbastelns sind vorbei. Privatisierte Knäste in den USA sind Servicezentren für moderne Dienstleistungen und Produktion. Die privaten Unternehmen erwirtschaften enorme Profite, denn Häftlinge sind ja verpflichtet zu arbeiten und das zu einem Bruchteil dessen, was Beschäftigte außerhalb der Mauern bekommen würden. Und je mehr in den Gefängnissen produziert, wird desto konkurrenzfähiger und preiswerter werden US-Produkte. Anstelle von teuren Resozialisierungskonzepten werden durch Zwangsarbeit und Maximierung der Gefangenenzahlen pro Quadratmeter die Gefängnisse in Profitcenter umgewandelt. Und das in Zeiten der vielbeschworenen leeren Kassen! Manche werden nun vielleicht denken, dass das nicht unser Problem ist. Falsch, denn die Privatisierung von Gefängnissen hat in Europa längst begonnen. Zunächst in Großbritannien, welches als Brückenkopf und Vorzeigemodell für das restliche Europa fungiert. Trotz aller neuen Probleme, die durch die Privatisierung aufgetreten sind und die in einem Fall bereits zum Rückkauf eines Gefängnisses durch den Staat wegen unhaltbarer Zustände geführt haben, wird dieses Modell schöngeredet und -gefärbt. Es ist scheinbar vollkommen egal und irrelevant, dass die Zahlen sagen, dass die nur teilprivatisierte Knastindustrie in Großbritannien ein
Hanf Journal und rechte Schriften Die Rechscheibefoäm un ire efentuele Rückängichmachung sin zuseid in alle Mundern. Das Hanf Journal kan dasu nur amerken, daz wir biser auf jede Form von Rechscheibung geschissen haben und diess auch weidorhin dun wärden. Die Sprache macht der, der sie benutzt, nicht die Kultusministerkonferenz.
Subventionsunternehmen ist und rote und eben keine schwarzen Zahlen schreibt. Wenn deutsche Politiker von Private Public Partnership sprechen, das ist der Überbegriff für die Zusammenarbeit von staatlichen Institutionen und privaten Unternehmen bei Neubauten der öffentlichen Hand wie Schulen, Krankenhäusern und nun eben auch Knästen, werden diese Fakten einfach ignoriert. Die französische Regierung hat gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Es werden 28 neue Knäste mit 13.200 Betten gebaut. Die Privatindustrie wird die Gebäude entwerfen, bauen und für bestimmte, wahrscheinlich die lukrativsten, Dienstleistungen 30-Jahres-Verträge abschließen. Österreich und auch die Schweiz haben erste Teilbereiche von Gefängnissen privatisiert. Wie ist die aktuelle Situation in Deutschland? Erste Knäste wurden bereits von profitorientierten Unternehmen in Brandenburg und in Niedersachsen gebaut. Hessen setzt nun mit der gerade im Bau befindlichen JVA Hünfeld im Landkreis Fulda einen drauf. Denn Hünfeld wird der erste privat geplante, gebaute und teilprivatisiert betriebene Knast Deutschlands werden und im November 2005 fertiggestellt sein. Ein Knast der Sicherheitsstufe II für 500 Erwachsene (Männer). 40 Prozent der so genannten Service- und Dienstleistungen innerhalb der neuen Anstalt werden auf private Unternehmen übertragen. Dass hierzu unter anderem Arbeit, Ausbildung und die so genannte Arbeitstherapie gehören, versteht sich von selbst. Dass es sich nur um 40 Prozent handelt, hat seinen Grund unter anderem im §155 des Strafvollzugsgesetzes, der besagt, dass Aufgaben des Justizvollzugsdienstes nur von Beamten wahrgenommen werden dürfen. Das heißt, dass nach „noch“ geltendem deutschen Recht die Tätigkeit der Privaten auf Dienstleistungen ohne Eingriffsbefugnisse gegenüber Gefangenen beschränkt ist.
JVA Hünfeld in Hessen wird 2005 fertiggestellt
Das bedeutet, dass die Angestellten einer xy-Firma bspw. keinen unmittelbaren körperlichen Zwang auf Gefangene ausüben dürfen. Auch dürfen sie nicht über Straferleichterung oder Erschwerung entscheiden. Und auch die Aufnahme oder Entlassung der Gefangenen bleibt in der Hand von Beamten. Der Lohn eines Zwangsarbeiters beträgt zur Zeit etwa zehn Euro pro Tag bei einer 38,5 Std.-Woche. Davon wird selbstverständlich der Arbeitnehmeranteil zur Arbeitslosenversicherung einbehalten. Von den verbleibenden etwa sieben Euros darf der Gefangene etwa drei Euros behalten und vier werden zurückgelegt für sein Überbrückungsgeld nach der Haftentlassung. Und weil das immer noch zu viel sein könnte dürfen die Gefangenen nur beim hauseigenen Lebensmitteldealer zu überteuerten Preisen einkaufen. So ist das schon heute. Eine vollkommen neue Qualität bekommt dieses menschenverachtende System in einem privatisierten Knast, denn die gezahlten Gelder fließen durch den Einkauf auch noch zurück in die Taschen des gleichen Unternehmers. Das heißt, die Zwangsarbeiter arbeiten für ein bisschen Brot und Tabak. Das ist meines Erachtens nichts anderes als moderne Sklaverei und alle daran Beteiligten sind Sklavenhändler (die Profite fließen in die Landeskasse; Anm. d. Red.). Der www.JVAShop.Niedersachsen.de wirbt sogar schon mit seinen Arbeitssklaven: „Die Justizvollzugsanstalten stellen Räumlichkeiten und Gefangenenarbeitskräfte zur Komplettierung und Fertigung von Erzeugnissen für externe Unternehmen zur Verfügung. Gefangene können auch als Arbeitskräfte bei Unternehmen außerhalb der Justizvollzugsanstalten eingesetzt werden, soweit die Voraussetzungen für den Freigang vorliegen. Für so genannte Unternehmerbetriebe stellen die Anstalten Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen Privatunternehmen Gefangene beschäftigen.“ mehr zum Thema: Der Shop der Zwangsarbeiter: www.JVA-Shop.Niedersachsen.de Sokratis Zacharopoulos
5 news Claudias kleine Welt
Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
Kann ja sein dass ich mich täusche – das würde mich freuen! –, rückblickend auf meine nun doch schon einige Jährchen umfassende Erfahrung in der Welt des Hanfes mit all ihren Facetten und Schattierungen gewinne ich allerdings immer mehr den Eindruck, als seien Frauen im Lande des Psychedelischen eher Durchreisende, Randfiguren und Mitläuferinnen, so wie es auch im großen und ganzen halt meistens der Fall ist.
So wie auch Müller-Ebling ihren Kinderwunsch der Karriere untergeordnet hat: „Bei so einem Beruf ist für Kinder einfach kein Platz.“ Klar, der müsste erst einmal geschaffen werden. Doch allem Anschein nach wirkt auch hier das Gesetz des Patriarchats: für die Männer stellt sich die obige Prioritätenfrage einfach rein biologisch schon nicht, und weibliche Netzwerke sind nicht vorhanden. Trauriges Detail am Rande, dass diese Anbiederung an männliche Leistungsschemata auch soweit gehen kann wie bei Müller-Ebling, die bei ihrem Vortrag freimütig erzählte, wie sie unter Einfluss einer psychoaktiven Pflanze zwar den Stadtplan nicht mehr lesen konnte, aber trotzdem weiter Auto fuhr – und das Auditorium fand das auch noch lustig.
Where have all the women gone? Das beginnt schon im privaten Kreis. Ich zum Beispiel habe in meinem Bekanntenkreis nur ganze zwei Frauen, die aktiv kiffen. Damit meine ich eigenverantwortlichen Gebrauch, mit Selberherstellen oder -besorgen und eigenständiges daran Interessiertsein. Und meinen grünen Bekanntenkreis kann man wirklich nicht als klein bezeichnen. Die übrigen weiblichen Wesen, die ich ab und an oder auch öfter mit einem Teil in der Hand zu sehen bekomme, fallen allesamt in die Kategorie „angeheiratet“. Soll heißen, meist kifft der Freund oder der Ehemann, welcher sich erfahrungsgemäß auch im Alleingang um Nachschub beziehungsweise (grünen) Nachwuchs kümmert – wobei dies witzigerweise fast immer die einzigen Pflanzen im Haus sind, die von den Männern betreut werden. In gemütlicher Runde wird dann gesmokt und gefachsimpelt, und Frau smokt halt ein bisserl mit und fachsimpelt mit den anderen Frauen über, äh, andere Dinge. Oft können die Mädels nicht mal selber bauen und zeigen häufig auch kein Interesse, es zu lernen. Ich kenne bis jetzt kein einziges grünes Paar, bei dem es umgekehrt wäre. Wenn es so etwas gibt, bitte melden!
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Auch im öffentlichen Leben ist eine heftig maskuline Gewichtung zu erkennen. Seien es nun Messen, Workshops, Redaktionen, Treffen, Wettbewerbe, Vereine, Kongresse und all die anderen Namen, unter denen Leute zusammenkommen um sich mit anderen Leuten über ihre Lieblingsgenussmittel auszutauschen – allesamt sind sie fest in männlicher Hand.
Klar trifft man immer wieder mal Geschlechtsgenossinnen, die Betonung liegt hier aber auf MITarbeiten – initiieren, organisieren, produzieren tut der virile Part. Und kaufen offensichtlich auch: sieht man sich die Werbeeinschaltungen der Handeltreibenden in den Hanf-Magazinen so durch, könnte man schon fast meinen, man hält eine Autozeitschrift in der Hand, so viel nacktes Weib schreit einem da entgegen. Auf der Entheovision in Berlin vergangenes Jahr – organisiert von zwei Männern - war unter all den Vortragenden Claudia Müller-Ebling die einzige weibliche Vertreterin, ihrer eigenen Meinung nach „weil Frauen diese Erfahrungen lieber für sich selber machen und sich die ganze Öffentlichkeitsarbeit lieber nicht antun“. Das klingt doch sehr nach Behaupten in Männerbünden. Wer hier durchkommen will, muss sich dem männlichen Lebensschema anpassen.
Liegt es vielleicht daran, dass, ebenfalls wie bei vielen Materien, die weiblichen Identifikationsfiguren großteils fehlen? In der Geschichte des Hanfes kommen Frauen praktisch nur entweder als Opfer vor, wie bei Anslingers Hetzpropaganda, oder als Patientinnen, Stichwort Menstruationsbeschwerden. Auch im 2002 erschienenen Buch „Women and Cannabis“ des AutorInnenteams Melanie Dreher, Mary Lynn Mathre und dem ehemaligen Herausgeber des „Journal of Hemp as Medicine“ Ethan Russo geht es um klinisch reine Themen wie medizinische Verwendung und Hanf und Schwangerschaft. Man fühlt sich ein bisschen wie damals im Sexualkundeunterricht, wo vom Koitus die direkte Überleitung zum Kinderkriegen stattfand. Ähem, wurde da nicht etwas wichtiges vergessen? Hanf-Genuss zum Selbstzweck? Frauen und Rauscherfahrung? Ja, woher denn? Die öffentlichen Figuren im Zusammenhang mit Hanf in jeder Beziehung jedenfalls geben dem Wort „Mitglied“ allesamt eine tiefere Bedeutung: T h e o p h i l e G a u l t i e r, R a p h a e l Mechoulam, Bob Marley, Hans Söllner, Mr. Nice . . . beim Schlagwort Hanf fallen einem spontan jede Menge Männer ein, aber Frauen? Klar gibt es da Mun-Ju Kim in Berlin (www.kimwillkiffen.de), aber die ist vom Bekanntheitsgrad der Vorgenannten doch noch Lichtjahre entfernt. Ebenso wie Renee Boje, Gründerin des „Women’s Cannabis Collective“, die in Kanada gegen ihre Auslieferung an die USA kämpft, wo sie wegen (therapeutischem) Hanf-Gebrauchs lebenslang Haft erwartet. Und wo wir schon dabei sind: Kennt jemand ein Grow-Handbuch, das von einer Frau verfasst wurde? Oft ist man dieses männliche Übergewicht schon so gewöhnt, dass man gar nicht mehr wahrnimmt, wie bizarr es ist, obwohl die Hälfte der Menschheit doch weiblich ist. Auch für die feministische Szene scheinen Genussmittel kein Thema zu sein. Die Zeitschrift „Emma“, sonst Vorreiterin in Dingen, die eher Männern vorbehalten sind, etwa zeigt hier überhaupt kein Interesse. Dabei wäre eine gendermäßige Behandlung des Themas doch wirklich mal interessant. Schon in anderen Bereichen, wie den Naturwissenschaften, der Archäologie und der Philosophie, hat sich mittlerweile gezeigt, wie einseitig unser heutiges, quasi ausschließlich durch Interpretationen männlicher Forscher geprägtes Weltbild doch ist. Beispiel: ein Speer in einem Männergrab ist ein Gebrauchsgegenstand, in einem Frauengrab ein Kultgegenstand. Oder die Mär vom aktiven Spermium und der passiven Eizelle. Bezüglich Wirkung, Rauscherfahrung, Selbsterkenntnis, Einsatzgebiete würde sich höchstwahrscheinlich auch auf dem Gebiet der Genussmittel plötzlich die zweite, bisher unbeachtet gebliebene Hälfte der Welt auftun. Von einer Komplettierung der Sicht können alle nur profitieren. Es gibt viel zu tun Mädels – we’re the ones to create. Also: Wo seid ihr? Claudia Greslehner
www.interhanf.com
Doch ganz schön viele Leute
Alkohol statt Drogen Street Parade in Zürich Zum ersten Mal in der Geschichte der Street Parade durften die Wirtschaften an den betreffenden Straßen Alkohol im Freien verkaufen. Dies brachte die Veranstalter zu dem Schritt, auch selbst Alkoholika ausschenken zu lassen. Fazit: Die Stimmung war, nach Polizeiangaben, wesentlich aggressiver als die Jahre zuvor, die Polizei musste wesentlich öfter ausrücken. Die Staatsgewalt selbst vermutet da einen direkten Zusammenhang. Merkwürdig, dass dennoch weiterhin hauptsächlich gegen die illegalen Drogen Stimmung gemacht wurde. Ein Viertel bis die Hälfte der Besucher hätten schon vorher mit dem Gedanken gespielt Partydrogen zu konsumieren, stellte eine internetbasierte Untersuchung fest. Zahlreiche Medien nutzten diese Aussage, um mal wieder Horrorszenarien auf die Beine zu stellen. Aber auch Cannabis war im Visier der Ordnungshüter. Im Rahmen der Street Parade wurden zahlreiche Hanf-Läden kontrolliert und dabei ein Haufen Hasch und Gras konfisziert. Was jetzt allerdings die Street Parade mit den Hanf-Läden zu tun hat, konnte niemand ausreichend erklären. Viel direkter war der Zusammenhang bei der Unterschriftensammlung der Schweizer Hanf-Initiative. 400 Freiwillige sammelten an diesem Wochenende ca. 30.000 Unterschriften für eine Revision des Betäubungsmittelgesetzes. Ein großer Erfolg für die Schweizer Hanf-Bewegung. Die Veranstalter sahen dies übrigens nicht so gerne, da sie fürchteten in Folge auch zweifelhaftere Unterschriftensammler anzuziehen, konnten es jedoch nicht verhindern. „Der Street Parade-Besucher ist kein Kiffer“, so der Mediensprecher des Vereins Street Parade Zürich. Da stellt sich doch die Frage, ob sich die Veranstalter nicht übertrieben bedeckt halten. Prinzipiell ist es doch so, dass Drogen aus der Kultur, der die Street Parade entspringt, nicht mehr wegzudenken sind. Wäre es da nicht vielleicht auch angebracht, sich politisch mit dem Thema zu beschäftigen, anstatt sich nur die sinnentleerten Füllklauseln Liebe, Frieden und Toleranz auf die Fahnen zu schreiben? Denn genau dieser Rückzug aus allem konkret Politischen ist es doch, der die Berliner Love Parade zu Fall gebracht hat. mehr zum Thema: Offizielle Seite der Initiative: www.projugendschutz.ch Artikel im Hanf Journal, vor dem Start der Unterschriftenaktion: www.hanfjournal.de/news/artikel-juli04-s7-a1.html Diskutier mit uns im Forum: www.hanfjournal.de/forum/viewtopic.php?t=260 Martin Schwarzbeck
6 news Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
Ein Beitrag von Hans Cousto
Ein gestresster Organisator
Das Pendant zu Sucht und exzessivem Konsum ist nicht Abstinenz, sondern Drogenmündigkeit. Der Wechsel weg von der Abstinenzorientierung hin zur Entwicklung von Drogenmündigkeit erfordert deshalb gezielt einen Prozess der Entwicklung von Methoden zur Vermittlung von Drogenkunde, Genussfähigkeit, Risikomanagement und Kritikfähigkeit in Bezug auf den Umgang mit psychoaktiven Substanzen anzustoßen und zu fördern. Im Ergebnis von Drogen-Mündigkeit entsteht ein integrierter, autonom kontrollierter und genussorientierter Drogen-Konsum, der allen Konsumenten von psychoaktiven Substanzen die selbstbestimmte und selbstverständliche Teilnahme am allgemeinen gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Das Predigen von Abstinenz ist hingegen zumeist ideologisch motivierter Selbstzweck und hilft nicht im geringsten den Drogenkonsum zu mindern oder gar Drogenprobleme zu lösen. Dennoch predigt die Drogenbeauftragte immer wieder das Abstinenzparadigma – zumindest bezüglich illegalisierter Drogen – und erkennt dabei nicht, dass die gesellschaftliche Zielvorstellung von Abstinenz nichts anderes als ein Ausdruck einer totalitären Phantasie ist. Befremdlich in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die Drogenbeauftragte bezüglich Alkohol (auch eine Droge) eine ganz andere Einstellung hat und selbst an Weinproben proaktiv teilnimmt und auch gerne ein Glas Wein trinkt. Zum Kulturgut Wein hat Frau Caspers-Merk eine große Affinität, obwohl Wein – wie alle Alkoholika – eine narkotisierende Wirkung hat. Beim Wein tendiert die Drogenbeauftragte eher zur Narkomanie [Worterklärungen am Ende das Artikels], bei Cannabis hingegen eher zur Narkophobie. Diese Narkophobie wird beim Predigen von Abstinenz bei der Drogenbeauftragten manchmal von einer geradezu erschreckenden Angsthysterie begleitet. Offensichtlich hat die Frau eine schizoide Einstellung zu Drogen, mal eine manische, mal eine phobische. Eine solche gespaltene Persönlichkeitseinstellung zu Drogen nennt man Schizonarkophobie, wobei es sich immer wieder zeigt, dass Menschen mit einer starken Narkomanie zum Alkohol oft stärker von einer Narkophobie gegenüber anderen Drogen wie Cannabis befallen sind als Menschen, die nur schwache Anzeichen einer Narkomanie aufweisen. Narkomanie scheint auch die totalitäre Phantasie zu beflügeln, denn die allermeisten Schizonarkophobiker projizieren ihre narkophoben Phantasien auf andere Personen und nicht auf sich selbst, sie ziehen also andere Menschen mit ihrer Narkophobie in Mitleidenschaft. Gegen Narkomanie, Narkophobie und Schizonarkophobie gibt es ein Heilmittel, und das heißt Drogenmündigkeit. Deshalb sollte sich die Drogenbeauftragte mehr mit Drogenmündigkeit und weniger mit Abstinenz befassen und das Leitmotiv der Drogenpolitik nicht Abstinenz, sondern Drogenmündigkeit heißen.
Feuer auf Caspers-Merk Die Drogenbeauftragte predigt immer noch Abstinenz statt Drogenmündigkeit Abstinenz: Enthaltsamkeit – besonders vom Alkohol- und Drogenkonsum, von lateinisch abstinere (fernhalten, fasten lassen, enthaltsam sein) aus lateinisch abs . . . (ab . . ., ent . . .) und lateinisch tenere (halten).
Phantasie: Vorstellungsvermögen, Einbildungskraft, Einfallsreichtum, Erfindungsgabe, Trugbild, von griechisch phantazesthai (sichtbar werden, erscheinen) bzw. phainein (sichtbar machen).
Hysterie: Persönlichkeitsstörung, bei der Geltungsbedürfnis, Egozentrismus und ein Bedürfnis nach Anerkennung im Vordergrund stehen; Angsthysterie: krankhafte Angst, die auf bestimmte Gegenstände oder Situationen fixiert ist; hysterisch: überspannt, von griechisch hysterikos (an der Gebärmutter leidend – somit Angst vor Unfruchtbarkeit bzw. vor Verlust des Fetus).
Phobie: krankhafte Angst; exzessive inadäquate Angstreaktion, die durch bestimmte Gegenstände oder Situationen ausgelöst wird, von griechisch phobos (Furcht, Flucht).
Manie: Besessenheit, Leidenschaft; krankhaft übersteigerte Neigung, krankhafte Leidenschaft, von griechisch mania (Wahnsinn, Sucht) bzw. mainesthai (rasen, toben, von Sinnen sein, verzückt sein). Narkomanie: krankhaftes Verlangen nach Schlaf- oder Beruhigungsmitteln, Rauschgiftsucht. Narkotisch: betäubend, berauschend; Narkotikum: Betäubungsmittel, Rauschmittel, von griechisch narkotikos (erstarren machend).
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Schizoid: seelisch zerrissen, von griechisch schistos (gespalten). Schizophrenie: Bewusstseinsspaltung, Verlust des inneren Zusammenhangs der geistigen Persönlichkeit, innere Widersprüchlichkeit, aus griechisch schistos (gespalten) und griechisch phren (Verstand). Totalitarismus: Die in einem diktatorisch regiertem Staat in allen Gesellschaftsbereichen zur Geltung kommende Tendenz, den Menschen mit allem, was er ist und besitzt, voll zu beanspruchen und eine bürokratisch gesicherte Herrschaftsapparatur auch bis hin zur Vernichtung der den Staat beschränkenden sittlichen Prinzipien zu entwickeln; totalitär: alles erfassend und sich unterwerfend, von lat. totus (ganz, gänzlich).
7 news
Berliner Hanfmesse – Berlin Hemp Fair InterHanf öffnet vom 10. bis 12. September ihre Tore Am 10. September um 10 Uhr öffnet die neue Hanf-Fachmesse in Berlin ihre Tore. Mit 80 Ausstellern aus elf Nationen kann dies unverhohlen als Traumstart gedeutet werden. Die Besucher werden sich in den Hallen der Messe Berlin einen Überblick über alle Produkte, die aus Hanf gewonnen werden, verschaffen können. Von Nutz-Hanf über Dienstleistungen und Paraphernalia bis hin zum Growing wird auf dieser Messe alles vertreten sein. Auch das Rahmenprogramm mit Beiträgen von Jorge Cervantes, Rainer Nowotny, Mr. Big Bud oder beispielsweise auch Georg Wurth lässt sich sehen. Und die geplanten Hanf-Modenschauen, Videovorführungen die Hanf-Bar oder auch die InterHanf-Fotoaustellung lässt den – über die Vielseitigkeit des Hanf-Marktes – ins Staunen geratenen Besucher wieder entspannen. Aus Jugendschutzgründen ist der Eintritt zur Messe für Jugendliche unter 18 Jahren nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten erlaubt. Auf den nächsten beiden Seiten könnt ihr schon einmal neueste Produkte aus der Hanf-Welt entdecken. Sicher werdet ihr die auch auf der InterHanf finden. Das Hanf Journal findest du übrigens unter der S t a n d nummer 208 – schau d o c h einfach m a l vorbei,
Öffnungszeiten: Freitag, 10. September: Samstag, 11. September: Sonntag, 12. September: Eintrittspreise: 1 Tag 2 Tage 3 Tage Arbeitslose/Studenten
Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
10.00–19.00 Uhr 10.00–21.00 Uhr 10.00–18.00 Uhr 8, – Euro 14, – Euro 19, – Euro 5, – Euro (pro Tag)
Ort: Messe Berlin, Halle 12 bis 14
Die Aroma-Evolution ist einen Schritt weiter
Der „AroMed 4.0“ ist da www.aromed.com Was ist nicht alles geschehen, seit „research&experience“ vor etwa acht Jahren seinen ersten Vaporizer auf den völlig unvorb e re i t e t e n M a r k t b r a c h t e . Inzwischen ist das VaporizerAngebot breiter – und die Entwicklung ist weiter. In acht Jahren lässt sich auch viel researchen & erfahren, auch weil die Heidelberger ergänzend zum Gerät mit Bert Marco Schuldes und Richi Moschers das Buch „Phyto-Inhalation“ verfügbar gemacht haben. Das neueste Gerät, „AroMed 4.0“, hat sich optisch kaum verändert. Entscheidend sind die grundlegend veränderten Details: Zur Serienausstattung gehört nun der Magic Glass ® -Wasserfilter mit einem in neu entwickeltem Präzisionsverfahren hergestellten Kräuterhalter mit einem 14 mmSchliff. Der abgeänderte Heizgriff aus hochwertigem PTFE (Teflon®) am bewährten Schwanenhals passt perfekt auf den neuen Kräuterhalter. Neu: der serienmäßige handliche Transportkoffer. Die Elektronik wurde vollkommen umgestaltet. Bei einem Stromverbrauch von maximal 60 Watt sorgt sie für noch mehr Heizleistung. Diese reicht zur Extraktion aller Wirkstoffe aus Heilpflanzen, aromatischen Ölen und Tinkturen vollkommen aus. Die Temperatursteuerung ist nun deutlich exakter und überschaubarer. Mit einem neuen Thermo-Widerstand werden bei der Heißluft-Erzeugung schwankende Raumtemperaturen erfasst und eingerechnet. Der „AroMed 4.0“ ist global einzusetzen: das neue Netzteil erlaubt einen Anschluss an Wechselstromspannung von 90 bis 250 Volt (50–60 Hz.). InterHanf Stand 400
Screen von Mix’n’Ball
Neues aus dem Hause Sjamaan
Der Grinder, der nicht nur grinden kann
Der magische mexikanische Trüffel
Steht ihr auf Pollum? Feinstes Harz-Pulver von hochwertigem Gras? Dann macht’s doch einfach selber! Der Screen Grinder von Mix’n’Ball erledigt diese Arbeit für euch. Grindvorgang für Grindvorgang fällt jedes Mal der feinste Teil des Grases durch ein Sieb am Boden des Grinders und beschert euch alle Jubeljahre mal einen Zacken allerfeinstes Haschisch. Aber das ist lange nicht der einzige Vorteil dieses Grinders. Ein weiterer ist die Ausführung aus massivem Metall mit einer speziellen Beschichtung, die geschmacksneutral und abriebfest ist. Dementsprechend bestehen auch die Pins aus purem Edelstahl. Um die Grindeigenschaften noch zu verbessern, wurden sie propellerförmig so scharf geschliffen, dass man sich daran verletzen kann. Und da die Leute von Mix’n’Ball scheinbar an alles gedacht haben, ist der Grinder außen mit einer Riffelung versehen, die verhindert, dass er durch die Hand rutscht. Wirklich komplett ist dieser Grinder übrigens erst mit dem dazugehörigen Reinigungsprodukt „Purilizer“. Das entfernt zuverlässig selbst hartnäckigste Harz-Ablagerungen, die auf die Dauer so einem Grinder das Leben schwer machen. „Preparation can be a pleasure.“
: Traum jedes Kiffers: ne Karre voll Gras
www.sjamaan.net
Das Haus „Sjamaan“ hat mal wieder etwas ganz Neues auf den Markt gebracht. Nach den Magic Mushrooms kommen nämlich nun die Magic Truffles! Technisch gesehen sind diese Trüffel keine Pilze, da ihnen die eigentliche Frucht fehlt – sie wachsen ja auch unterirdisch. Die neuen Growkits für die aus Mexiko stammenden psylocibinen Trüffel müssen daher dunkel gelagert werden, damit die Trüffel bestens gedeihen. Der psychedelische und euphorische Effekt wirkt bei diesen Trüffeln circa drei Stunden lang. Danach folgt eine circa dreistündige „Breit-sein“-Phase. Alles im allen also circa sechs Stunden Rausch. Die Wirkung ist nicht wirklich mit herkömmlichen Pilzen zu vergleichen und die Trüffel schmecken auch um einiges besser – ein wenig wie Nüsse! Meistens werden diese Trüffel in einen Tee ohne Zucker oder Honig gegeben. Nach 15 Minuten werden die halluzinogenen Trüffeln dann weich und langsam mit dem Tee getrunken bzw. geschluckt. Die Wirkung tritt dann innerhalb der nächsten 15 bis 45 Minuten ein. Vom Hersteller wurden folgende Dosierungen empfohlen: 5 bis 10 Gramm: alles wird ein bisschen lustiger 10 bis 15 Gramm: schon mehr ein Trip mit milden halluzinogenen und starken philosophischen Effekten 15 bis 20 Gramm: starker halluzinogener Trip
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8 wirtschaft Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
Wirtschaftsticker Für alle Studenten, die sich für das Thema „Pflanzenschutz“ interessieren, findet vom 20. bis zum 23.09.2004 an der Universität Hamburg eine Fachtagung statt. Mehr Informationen erhaltet ihr unter www.bba.de +++ Die Bubble Box hat nun eine neue supernoble Aufbewahrungsbox mit Sieben. Das ganze erscheint in der „Glass Art“-Manier und ist unter www.bubblebags.com einzusehen. +++ Die Dutch Cannabis Connections will Wernards Buch, das Buch für jeden Coffee Shop auch bald in Deutschland herausbringen. +++ Auch Sensatonics gibt sich in einem neuen Gewand. Ihre kleinen „Kicks“ sind nun grafisch verschönert worden. Einzusehen unter www.sensatonics.de +++ Und zu guter Letzt hat noch Tune Smart Smoking ihre neuen Pfeife aus Birnenholz und dem Drop-Out-System um eine Glasköpfchenvariante erweitert, auch das könnt ihr online unter www.smart-smoking.de bewundern.
Die neue „Rasta-Collection“ von Funky-Fish
Das Motto der Parade
www.Funky-Fish.de
Seit acht Jahren produziert und vertreibt Funky-Fish Produkte in der Rasta- und Fashion-Branche. Als dynamisches Unternehmen hat sich Funky-Fish dabei folgendes Ziel gesetzt: „In einer Welt, die als globales Dorf bezeichnet wird, Fashion-Trends von morgen zu erkennen und diese heute in den Handel zu bringen.“
House & Garden www.house-garden.nl
Der Düngermittelproduzent „House & Garden Van de Zwaan“ hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre zu einem renommierten und erfolgreichen Produzenten und Lieferanten von Pflanzennahrung entwickelt. Dies ist besonders der engen Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Laboranten und Naturwissenschaftlern zu verdanken: jeder ein Spezialist im Bereich Pflanzenkunde und Pflanzenwachstum.
Funky-Fishs innovationsfreudige Produkte sind heute in mehr als 7.000 Geschäften in 20 Ländern Europas und den USA zu finden.
Doch trotz dieser Erfolgsstory haben sich die Jungs von „House & Garden“ nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Sie haben sich intensiv mit der Entwicklung neuer Produkte im Labor und in der Praxis beschäftigt. Dies hat zu einer Reihe hervorragender Innovationen geführt, welche in der Praxis schon jetzt einen hervorragenden Ruf genießen.
Nach der erfolgreichen Einführung der Rasta-Collection im vergangenen Jahr hat Funky-Fish nun das Sortiment an RastaArtikeln um einiges erweitert.
Vor zehn Jahren stellte „House & Garden“ die „Rapid Grow” A- und B-Nahrung vor. Dieses Düngemittel mit völlig neuer Zusammensetzung und Zubereitung sowie neuem Strukturaufbau war ein Schuss ins Schwarze. Die Erfolgsformel wurde bald darauf mit einem Wachstums- und Blütenstimulator ergänzt und die Futtermittelserie erwarb in sehr kurzer Zeit eine große Anzahl treuer und zufriedener Anwender. Die Düngemittel von „House und Garden“ sind bei den Benutzern, sowohl in den Niederlanden als auch um Ausland, schon seit längerem sehr gefragt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Firma die größte Produktionsstraße für Düngemittel in Holland besitzt. „House & Garden“ setzt jedoch nicht nur auf große Produktionsstraße, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit den führenden Experten und auf eine gute Betreuung der Shops, die „House & Garden“-Produkte verkaufen. Man wird ausführlich informiert und bekommt eine Menge unterstützendes Material.
Um auch wirklich alle einmal zu überzeugen, wie gut ihr Dünger wirklich ist, hat „House & Garden“ angekündigt, auf der InterHanf an alle Besucher ihres Standes eine Flasche „Basic Fertillizer“ zu verschenken. Also schaut auch auf jeden Fall bei diesem Stand vorbei. Mehr zum Thema: Die offizielle Homepage von „House & Garden“: www.house-garden.nl InterHanf Stand 314
Zu den Home-Slippern, Socken, B o x e r s h o r t s u n d Ta n g a s , Aschenbecher, Geldbörsen und Zigarettenboxen im bekannten „Funky-Design“ bietet Funky-Fish nun auch Kissen, Zeitungsständer und Ohrenwärmer und jede Menge weiterer Artikel an, die das Ganze zu einer absolut einzigartigen Rasta-Collection abrunden. Und dies zu Preisen, die mehr als Funky sind . . . Neben der Herstellung und dem Großhandelsvertrieb von Rasta- und Fashion-Accessoires besteht auch die Möglichkeit unter www.Funky-Fish.de die neue Rasta-Collection und alle anderen Produkte direkt zu erwerben. InterHanf Stand 410
9 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:
Indoor Growing #9
pH = - lg c(H+) <-> c(H+) = 10-pH Das Rätsel des pH-Wertes Viele Grower kennen das Problem: Trotz optimal eingerichteter Umwelt wollen die Kleinen nicht so recht wachsen! Die Lampe leuchtet kräftig und liefert genug Energie zum Wachsen, Temperatur und Feuchtigkeit werden geregelt und ein Lüfter sorgt für ausreichend Frischluft. Alles perfekt, oder? Wenn auf den ersten Blick alles stimmt und die Pflanzen trotzdem rebellieren, ist es ratsam den pH-Wert zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Optimalerweise liegt dieser zwischen sechs und sieben. Was ist eigentlich der pH-Wert? Dazu erst einmal etwas Allgemeines: Das Wasser und die Sonne bilden die Grundlage für das Leben auf unserem Planeten. Die Sonne liefert Energie für alle Prozesse auf der Welt. Wasser hingegen hat vielfältige Funktionen und ist an zahlreichen dieser Prozesse beteiligt. Aber Wasser ist nicht gleich Wasser – vielmehr ist es ein Stoffgemisch, das in seiner Zusammensetzung und seinen Eigenschaften stark variieren kann. Diese kleine Einführung in die „Chemie der Nährlösung“ soll ein wenig das Verständnis für die vielen (unsichtbaren) Vorgänge im Wasser erwecken. Es ist an vielen chemischen Reaktionen als Ausgangsstoff oder Produkt beteiligt und viele weitere Reaktionen können erst in wässrigen Lösungen stattfinden. Das sind doch die besten Vorraussetzungen für den „Stoff des Lebens“, oder? Ein Wassermolekül besteht aus einem Sauerstoffatom, das sich mit zwei Wasserstoffatomen je ein Elektronenpaar teilt. Weil der Sauerstoff die Elektronen stärker anzieht, ist er stärker negativ geladen, wodurch ein so genannter Dipol entsteht. Das macht es zu einem optimalen Lösungsmittel für polare Stoffe wie z. B. Nährsalze. Salze bestehen aus Ionen. Das sind positiv (Kationen) und negativ (Anionen) geladene Atome, die sich gegenseitig anziehen und so ein sehr stabiles Gitter bilden. In Lösungen umgeben Wassermoleküle die Ionen und neutralisieren deren Ladung, sodass sie sich nicht mehr gegenseitig anziehen und sich das Gitter auflöst. Jeder Stoff hat dabei eine bestimmte Löslichkeit, die von seinen chemischen Eigenschaften abhängt. Das heißt es kann immer nur eine gewisse Menge im Wasser gelöst werden. Der Rest verbleibt als Bodensatz.
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Eisen zum Beispiel fällt schon im Neutralen als brauner Schlamm aus. Deswegen sind käufliche Wässer in der Regel „enteisent“, um diesen unappetitlichen Effekt zu vermeiden. Bei Brunnenwasser hingegen kann man ihn noch beobachten, wenn man es einige Zeit stehen lässt. Den pH-Wert für eine optimale Nährstoffaufnahme zwischen 6 und 7 zu halten, bedeutet also leicht sauer halten, damit nicht zu viele Hydroxid-Ionen herumschwirren, die Nährsalz-Ionen an sich binden können. Dazu benötigt man eine Säure, welche an das Wasser Wasserstoffionen abgibt und sie neutralisiert. Nebenbei werden auch die Hydroxidsalze wieder aufgelöst. Allerdings sollte der Boden selbst nicht zu sauer werden, weil dann die Wurzeln ebenfalls Schaden nehmen. Zum Senken des pH-Wertes eignen sich alle Arten von Säuren. Spezielle pH-Korrektoren aus dem Grow-Shop sind genauso gut wie Zitronensäure oder Vitamin C. Muss der pH-Wert dagegen erhöht werden, eignen sich Kalk oder Bullrichsalz genauso wie Basen aus dem Grow Shop. Mit freundlichen Grüßen Das Guerilla Growing-Team Neben den Lösungsvorgängen spielen auch Säure-BaseReaktionen eine wichtige Rolle, weil sie den pH-Wert bestimmen. Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Der pHWert gibt den negativen dekadischen Logarithmus der Wasserstoffionen-Konzentration (c(H+) in mol/l) im Wasser an. pH = - lg c(H+) andersrum bedeutet das c(H+) = 10-pH. Je kleiner der pH-Wert, desto mehr Wasserstoffionen sind also vorhanden. Normalerweise liegt er zwischen 0 (sauer) und 14 (basisch). Weil Wasserstoffionen einzelne Protonen sind, können sie im Wasser nicht so existieren und reagieren damit zu Hydronium-Ionen H3O+. Analog gibt es den pOH-Wert für Hydroxid-Ionen OH-. Die Einheit „mol“ bezeichnet eine festgelegte Anzahl von Objekten, hier Teilchen. Ein mol entspricht 6 * 10__ Teilchen. Man könnte auch ein mol Menschen oder Autos angeben. Und was hat das mit Salzen zu tun? Nun, durch die so genannte Autoprotolyse reagiert das Wasser ständig mit sich selbst zu Ionen und wieder zurück: 2 H2O <=> 2 H3O+ + 2 OH-. Im Normalfall sind je 10-7 mol/l der Ionen vorhanden, was einen pH-Wert von 7 (neutral) bedeutet. Senkt man den pH-Wert um eins, steigt die WasserstoffionenKonzentration auf das Zehnfache, bei zwei auf das Hundertfache. Wie bei der Richter-Skala für Erdbeben. Weil pH + pOH immer 14 ergibt, führt die Erhöhung eines Wertes zur Senkung des anderen. Die Ionen der Nährsalze können mit diesen Ionen reagieren. Wird man zu basisch (pH 7 bis 14), sind vermehrt HydroxidIonen vorhanden, die mit vielen Kationen (z. B. Eisen-, Mangan, Aluminium- und Zink-Ionen) als schwerlösliche Hydroxide (z. B. Zinkhydroxid Zn(OH)2) ausfallen. Dann entstehen meist weiße Niederschläge, Salze. Wird der pH-Wert noch weiter erhöht, binden einige Kationen noch mehr Hydroxid-Ionen und gehen als Hydroxo-Komplexe (z. B. Hydroxoaluminat [Al(OH)4]-) wieder in die Lösung. Allerdings sind die Ionen darin so gebunden, dass sie von der Pflanze nicht genutzt werden können. Daneben entstehen noch weitere Salze komplexer Zusammensetzung, die sich mit den Hydroxiden ablagern und sogar die Wurzeln angreifen.
Gewinnen! Gewinnspiel präsentiert von:
House & Garden Grow-Frage des Monats:
Was ist der pH-Wert? Für all die fleissigen Grower unter euch gibt es von „House & Garden“ das
„1 Jahr Rundum-Sorglos“ Packet zu gewinnen. Das besteht aus: Dem Medium (Steinwolle, Kokos, Erde), einem Basic-Dünger je nach Medium und einem Bud XL Paket (enthält Bud XL, Multi-Enzym, Rootsexcelurator). Also quasi alles was man braucht, außer Lampe und Lüftung. Dieses Packet verlosen wir insgesamt zehn mal unter allen, die bis zum 30. September eine Mail mit dem Betreff „ich bin ein fleißiger Grower“ und der richtigen Antwort an gewinnen@hanfjournal.de schicken. Rechte Wege sind bei uns natürlich wie immer unerwünscht.
10 jorges guerilla growing Das Eckthema:
Botrytisbefall am Stamm
Paradiesische Hanfparade
Die gibt’s auch in blau?
Jorges Grow Corner Schimmelpilz entzaubert Die Erntezeit rückt immer näher! Wenn die Pflanzen reifen, ändern sich die Wuchseigenschaften. Die Äste werden länger, neue Blätter haben weniger Finger und der Nährstoffbedarf ändert sich. Die Pflanzen brauchen während der Blüte mehr Phosphor und Kalium und dafür weniger Stickstoff. Die Männchen sind hoffentlich schon längst entfernt. Falls ihr euch beim Geschlecht eurer Pflanzen noch nicht sicher seid, so lest doch den Artikel von letztem Monat unter www.hanfjournal.de Einige Sorten - wie z. B. Ruderalis-Kreuzungen und frühe Indicas sollten Ende September/Anfang Oktober voll ausgereift sein. Die meisten anderen Sorten werden zwischen Oktober und November ausreifen. Das Schwierigste ist es jetzt, die Pflanzen lange genug stehen zu lassen, damit sie auch wirklich reif sind. Vor allem Indica-lastige Sorten sind prädestiniert für Schimmelprobleme in der Endphase der Blüte. Im Gegensatz zu Sativa-lastigen Sorten haben sie feste, dicke Blütenstände, die wenig Luftzirkulation zulassen. Das stickige, warmfeuchte Klima in diesen Tops (Blüten, Anm. d. Red.) ist idealer Nährboden für Botrytis-Sporen (Grauschimmelsporen). In luftigen SativaBuds haben sie viel weniger Chancen sich festzusetzen. Botrytis sieht aus wie die Fusseln aus dem Wäschetrockner
Growing leicht gemacht! Botrytis gedeiht am besten auf verletztem Gewebe, bei kühlem, feuchten (über 50 Prozent) Herbstklima. Es ist schwer, ihn gleich zu Anfang zu entdecken, da er immer tief in der Blüte anfängt zu gedeihen. Er breitet sich anfangs nur langsam aus. Aber wenn er erst mal voll Fuß gefasst hat, so verbreitet sich der Schimmel sehr schnell. Wenn erfahrene Grower Schimmel zwischen den Blüten entdecken, schneiden sie diesen meist sofort mit einer in Alkohol desinfizierten Schere großflächig aus. Lieber drei Zentimeter Blüten zuviel weggeschnitten als zu wenig. Auch die Entsorgung führen sie sofort und sehr gründlich aus. Entsorgen heißt hierbei aber wegschmeißen! Nicht rauchen!!! Es gibt verschiedenste Mittel gegen diesen Schimmel, die meisten haben furchtbar klingende, chemische Namen. Leider entwickelt der Schimmel auch schnell Resistenzen gegen diese Chemiekeulen, und auch die Gesundheit der Konsumenten sollte natürlich nicht vergessen werden. Wirklich behandeln kann man mit Botrytis befallene Pflanzen nicht, nur die weitere Verbreitung verhindern. Vorbeugend hilft sprühen mit Lösungen von „Gliocladium roseum“ und verschiedenen „Trichoderma“-Sorten. Ich experimentiere auch mit einem Nesselextrakt, der wie fermentierte Kuhscheiße riecht. All diese Mittel müssen vor dem Befall angewendet werden! (In Deutschland produziert die Firma „Biplantol“ homöopathische Pflanzenprodukte (Vital NT, MykosII), die sich zur Vorbeugung gegen Pilzbefall und anderer Krankheiten auch sehr bewährt haben Anm. d. Red.). In Gewächshäusern muss auf sehr gute Ventilation geachtet werden, vor allem morgens und abends, wenn die Luftfeuchte ansteigt. Ich habe in der Schweiz in Gewächshäusern und geschlossenen Räumen auch schon Schwefel-Dampf-Geräte im präventiven Einsatz gesehen. Und scheinbar mit großem Erfolg. Diese Geräte sollten im professionellen Gewächshaus-
Botrytis (Grauschimmel), Regen, Kälte und Wind sind die größten Hindernisse der letzten Wochen vor der satten Ernte. Hier könnt ihr nun erfahren, wie erfahrene Grower versuchen ihre Ernte unbeschadet durch diese harte Zeit zu bringen Jorges Samenportrait
Haze Haze ist schon seit 1983 mein persönlicher Favorit. Damals gab mir Neville, Gründer der „Seed Bank“, einen dicken Zweig mit auf den Rückweg vom „Cannabis Castle“ nach Amsterdam. Diese Sorte ist der Traum eines jeden Kiffers! Mein „All-Time-Favorite“! Und nicht nur meiner, auch der von unzähligen Cannaseurs weltweit. Die Sorte kam ursprünglich in den frühen Siebzigern von den „Haze-Brothers“ mitten aus Kalifornien und verbreitete sich schnell über den Globus. „Original Haze“ wurde gezüchtet, indem im ersten Jahr kolumbia-nische/mexikanische Hybriden gekreuzt wurden. Im zweiten Jahr wurde der beste weibliche kolumbianisch-mexikanische Nachwuchs mit einem südindischen Männchen gekreuzt. Im dritten Jahr wurden wiederum davon die besten weiblichen Pflanzen mit einem importierten Thai-Mann zusammengebracht. Und fertig war das Wunderkind. Aber über die Jahre wurden natürlich die verschiedensten „Original-Haze“Variationen auf den Markt gebracht. Für mich ist „Neville’s Haze“ eine der intensivsten und stärksten Haze-Sorten. Oft wird die Haze auch mit anderen, schneller reifenden Sorten gekreuzt. Darunter „Buddha“ (Dutch Passion), „Fuma con Diablos“ (Flying Dutchmen) und natürlich auch „Northern Lights #5 x Haze“ (Sensi Seeds), neben unzähligen mehr . . . Ursprung: Sativa; Kolumbien, Mexiko, Thai und entweder südindisch oder jamaikanisch Geschmack: eindeutig süßlich herb, intensiver Limonengeschmack, parfümiert Geruch: Haze riecht zweimal: Frisch als Pflanze - nach Karotte/Limone, manchmal einfach nach Reiniger. Verbrannt unverwechselbarer Geruch, wer es einmal gerochen hat, vergisst den Geruch nie wieder! Aber schwer zu beschreiben . . . Wirkung: Belebend, animierend, rauschend, klarer, psychedelischer Rausch Potenz: Stark! Über 15 Prozent (je nach Messmethode; Anm. d. Red.) Anbau: Schwierig, sehr lange Blütephase, empfindlich auf Überdüngung Charakteristische Merkmale: Hochwachsend, schlaksig, lange Internodien, dünne Blattfinger, luftige Blütenstände Ertrag: Gering, definitiv nur etwas für Cannaseurs. Krankheiten, Schädlinge: Sehr resistent gegen Krankheiten und Schädlinge Blütedauer: Indoor - mindestens zwölf Wochen. Outdoor Ernte zwischen Dezember und Februar, da wo es das Klima erlaubt Aufwand zum Ernten: Anstrengend, dauert lange, „Fisselarbeit“ Qualität und Quantität bei Resteverwertung zu Hasch: Beides sehr gut, Menge und Qualität! Lohnt sich bei dieser Sorte also auf jeden Fall
Text: Jorge Cervantes Übersetzung: Dirk Rehahn
Entfernt die betroffenen Stellen großflächig mit steriler Schere
bedarf zu haben sein. Auch Ozongeneratoren verhindern die Ausbreitung von Schimmelsporen. Das Umfeld um die Pflanzen herum muss immer sauber sein. Alte, herabgefallene Blätter werden von erfahrenen Growern immer sofort entfernt. Eine einzelne Spore reicht aus, um eine ganze Pflanze zu infizieren. Und mehr als 60.000 Sporen passen auf einen Fingernagel. Darum werden innere, schwache Triebe meist mit einem scharfen Messer entfernt, damit mehr Luft zirkulieren kann. Ein Freund aus Kanada hat mir erzählt, dass er vorsichtig die einzelnen Blütenstände vom Stamm wegbiegt, damit auch an den dichten Blütenständen noch Luft hinkommt. Achte auf gesunde, unverletzte Pflanzen. Schimmelpilze greifen immer zuerst geschwächtes und verletztes Gewebe an. Einmal eingenistet, greift der Pilz dann schnell auch auf gesundes Gewebe über. Auch Überdüngung begünstigt die Schimmelbildung. So, ich hoffe euch damit gut dargestellt zu haben, wie sich erfahrende Grower vor Botrytis schützen. Falls auch ihr auf der InterHanf in Berlin seid, so freue ich mich auf alle, die mir ihre Botrytis-freien Blüten zeigen können (natürlich als Bilder! ;-)) Ich werde auf jeden Fall ein paar Bilder für meinen Vortrag dabei haben.
11 cool tour TEIL XIII:
Buchbesprechung von Hans Cousto
PSYCHOAKTIVA
„Sollten die Schamanen einen Hanf-Ersatz gefunden haben?“ Christian Rätsch 2003: 513
Moose (Bryophyta) der Gattung Polytrichum, die Arten Sphagnum fuscum (SCHIMP.) KLINGGR., Sphagnum nemoreum SCOP. und einige unidentifizierte Spezies werden schon seit langem von Indianern als Tabak-Additive genutzt (RÄTSCH 2003: 513, 517). Ob die Moose selber eine psychotrope Wirkung hervorrufen können, ist bislang unklar. Eines aber ist völlig sicher: Einige Lebermoose, allen voran die Art Radula laxiramea STEPH., enthalten Bisbibenzylderivate. Das Bisbibenzyl Perrottetin E, und das ist das für uns zutiefst interessante, hat eine dem THC oder Anandamid (Arachidonylethanolamid; ein endogener THC-Ligand) analoge chemische Struktur – könnte also tatsächlich Cannabinoidähnlich wirken. Schon 1999 machte die für die psychonautische Forschung sensationelle Entdeckung die Runde in wissenschaftlichen Kreisen: Das Lebermoos Radula laxiramea STEPH. enthält eine Cannabinoid-artige Substanz. „Aus Radula laxiramea wurden zwölf Bibenzylderivate und das Bisbibenzyl Perrottetin E isoliert“ (CULLMANN et BECKER 1999). Das analysierte Material stammte allerdings nicht aus der Natur, sondern lag in Form einer Kultur vor. Cullmann und Becker betonen aber, dass In-vitro-Kulturen der Moosart qualitativ und quantitativ die gleichen Substanzen ausbilden. Die Wissenschaftler bezeichnen das entdeckte Perrottetin als „Cannabinoid aus einem Lebermoos“ (CULLMANN et BECKER 1999). Bisbibenzylderivate wurden auch in anderen Lebermoosarten nachgewiesen. „Während in allen Moosklassen verschiedene phenolische Inhaltsstoffe gebildet werden, kommen Mono-, Sesqui- und Diterpene vorwiegend bei Lebermoosen vor. Alkaloide fehlen bei den Bryophyten weitgehend. Einige der Verbindungen zeigen ausgeprägte biologische Aktivitäten.“ (BECKER 2001). In Frullania convoluta LINDENB. et HAMPE kommen Sesquiterpenlactone und Bisbibenzylderivate vor (FLEGEL et al. 1999), Schistochila glaucescens (HOOK.) EVANS enthält ein zytotoxisches Sesquiterpen und SesquiterpenBisbibenzyl-Derivate (SCHER et al. 2001), zwei neue Bisbibenzyle (Isoriccardinquinon A und B) wurden aus Marchantia paleacea BERT. isoliert (SO et al. 2002), in Mannia fragrans (BALB.) FRYE et CLARK entdeckten Forscher das makrozyklische Bisbibenzyl Pakyonol sowie das trizyklische Sesquiterpenoid Grimaldon (HUNECK et al. 1988) und die Spezies Blasia pusilla L. enthält vier zyklische Bisbibenzyldimere (YOSHIDA et al. 1996). BISBIBENZYL-HALTIGE MOOSARTEN (Auswahl) Blasia pusilla LINNÉ Frullania convoluta LINDENB. et HAMPE Marchantia paleacea BERT. Mannia fragrans (BALB.) FRYE et CLARK Radula laxiramea STEPH. Schistochila glaucescens (HOOK.) EVANS P S YC H OA K T I V G E N U T Z T E / N U T Z B A R E MOOSARTEN (Auswahl) Polytrichum spp. Radula laxiramea STEPH. Sphagnum fuscum (SCHIMP.) KLINGGR. Sphagnum nemoreum SCOP. Unidentifizierte Moose
Per rottetin – Auch in einem Far n! Interessanterweise kommt in der japanischen FarnArt Hymenophyllum barbatum (BOSCH) BAKER die Verbindung Perrottetin H vor (OISO et al. 1999). Ob diese eng mit Perrottetin E verwandte Substanz ebenfalls psychoaktive Wirkungen induzieren kann, ist ungewiss, aber wahrscheinlich. Außerdem enthält die Farnart das ebenfalls psychoaktive, auch in der Passionsblume (Passiflora spp.) vorkommende Flavon Apigenin sowie die Hemiterpen-Glykoside Hymenosid A, B, C, D, E und F (OISO et al. 2001). Diese Farnspezies ist also für die PsychoaktivaForschung von erheblicher Relevanz. Bibliografie Becker, Hans (2001), Moose und ihre biologisch aktiven Naturstoffe, Zeitschrift für Phytotherapie 22: 152-158 Cullmann, F. und Becker, H. (1999), Prenylated Bibenzyls from the Liverwort Radula laxiramea, Zeitschrift für Naturforschung Vol. 54c(3/4): 147-150 Flegel, M.; Adam, K. P.; Becker, H. (1999), Sesquiterpene lactones and bisbibenzyl derivatives from the neotropical liverwort Frullania convoluta, Phytochemistry 52: 16331638
Markus Berger
Psychoaktiva
lsd, psilocybin, dmt, meskalin, dom, 2c-b, mda,tropeine, ibogain, harmanalkaloide, isoxazole, ketamin, salvia divinorum, pcp, Amphetamin und Methamphetamin, Koffein, Cocain, Ephedrin, myristicin, safrol, mdma, ghb, mdea, bdb, opiate, heroin, methadon, fentanyle, valium, rohypnol, barbiturate
Muscus psychonauticus Von psychoaktiven Moosen
Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
Zum Thema Cannabis, Wissenschaft und Politik ist im Nachtschatten Verlag ein wirklich lesenswertes Fachbuch erschienen, in dem nicht nur die Wirkungen und Nebenwirkungen von Cannabis, sondern vor allem die Wirkungen und Nebenwirkungen der (un)wissenschaftlichen CannabisDiskussion analysiert werden. In dem Buch „Cannabis-Mythen – Cannabis-Fakten“ von Lynn Zimmer, John P. Morgan und Mathias Bröckers findet man eine hervorragende Analyse der wissenschaftlichen Diskussion bezüglich der Effekte, die Cannabis auslösen kann. Zur Geschichte und zum Klima der politischen, juristischen und präventiven Diskussion betreff Cannabis in den USA und in Europa findet man eine Fülle von Fakten, die deutlich aufzeigen, dass die Leitlinien im öffentlichen Diskurs weit mehr von Mythen und Schauermärchen als von Tatsachen geprägt sind. Keine andere drogenpolitische Debatte wird seit Jahrzehnten mit vergleichbarer Vehemenz, ja bisweilen Erbitterung geführt. Das Buch zeigt vielfältige Ursachen und Hintergründe zur verfahrenen Situation in der heutigen Debatte um Cannabis als Medizin und als Genussmittel. Die New Yorker Autoren Lynn Zimmer und John P. Morgan, Professoren der Soziologie bzw. der Pharmakologie, halten sich bei diesem Buch an die strengen Kriterien wissenschaftlicher Arbeiten. Sie belegen jede ihrer Aussagen mit exakten Quellenangaben – die Literaturliste umfasst mehr als 60 Seiten. Mathias Bröckers, der zusammen mit Jack Herer den richtungsweisenden Bestseller „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ herausgegeben hat, ist auch Mitherausgeber der deutschsprachigen Ausgabe des Buches.
Das Hanf: Schon wieder hinter Gittern . . . ohh der Arme
Ein Fachbuch von Lynn Zimmer, John P. Morgan und Mathias Bröckers; 272 Seiten, 14,7 x 21 cm, Broschur, Erscheinungsjahr: 2004; ISBN: 3-03788-120-8; EUR 24,00; CHF 39,80
Cannabis-Mythen – Cannabis-Fakten Er berücksichtigt in seinem Part die hiesigen Rechtsverhältnisse und Besonderheiten sowie die jüngsten Forschungsberichte aus dem europäischen Raum. Das Werk ist eine enthmythologisierende und wissenschaftlich fundierte Neubewertung der Cannabis-Diskussion, die mit den vorherrschenden Klischees aufräumt und eine objektivere Meinungsbildung zulässt. Dieses Buch war seit langem überfällig und sollte nicht nur von Drogenbeauftragten – von diesen jedoch ganz besonders – aufmerksam studiert werden. Jeder Richter, der Angeklagte wegen Cannabis verurteilt, jeder Politiker, der die Gesetzesgrundlagen für diese Urteile schafft, jeder Arzt, Polizist oder Sozialtherapeut, der unter diesen Gesetzen arbeitet, sollte dieses Buch lesen. Und ginge es mit rechten Dingen zu, müsste er es eigentlich längst gelesen haben. Oder kann es tatsächlich angehen, dass jahrein, jahraus weltweit Millionen Gerichtsverfahren geführt, Tausende Jahre Gefängnis verhängt, Vermögen beschlagnahmt, Geldstrafen ausgesprochen werden – und all dies auf Grundlage eines Mythos, eines Glaubens, eines Märchens? Es kann, und zwar seit vielen Jahrzehnten. Genauer: seit Anbeginn der neuzeitlichen Prohibition von Cannabis, seit den 30er-Jahren in den USA. Von seinem Ruf als „Killerweed“, als „Mörder der Jugend“ und als „gefährlichstes aller Rauschgifte“, der dem Hanf damals
angedichtet wurde, hat er sich bis heute nicht erholt. Die erste Propagandaschlacht, die wir heute als „Krieg gegen Drogen“ kennen, war der Prohibition der Hanf-Pflanze gewidmet. Die Lügen dieses PR-Feldzuges sind immer noch tief im öffentlichen Unterbewusstsein. Dass diese Mythen weiterleben, hat damit zu tun, dass diese nicht auf Rationalität und Vernunft beruhen, sondern auf dogmatischem Glauben.
12 cool tour Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
vielleicht eine Perspektive ändern und man kann jemanden beschwichtigen. Aber das ist einfach ein ganz anderer Hintergrund. Ob das jetzt ein biblisches Ding ist, was da das Argument ist oder ob das vielleicht auch eine Nicht-Akzeptanz von uns ist: „Wie kann der nur gegen Schwule sein!“ Das ist genauso ein Judgement.
Hanf Journal: Du legst es schon darauf an, dass die Leute das verstehen sollen und sich damit identifizieren sollen? Gentleman: Auf jeden Fall. Es muss sich nicht jeder damit identifizieren können. Aber es kommt mittlerweile einfach auch ein Feedback rüber, wo ich weiß es können sich viele damit identifizieren, auch wenn es nur en Bruchteil ist. Ich merke auch als Künstler, in dem Moment, wenn du ein paar Platten verkaufst und die Leute auf dein Konzert kommen, hast du irgendwie auch mehr Verantwortung, als nur dir selbst gegenüber.
So loben wir uns das: Ein fleissiger Leser
Interview: Raoul Roßmann Im symbadischen Karlsruhe wird einmal im Jahr ein für umme und draußen Festival veranstaltet. Einer der Main Acts sollte dieses Mal Gentleman sein. Etwa anderthalb Stunden vor seinem Gig wurde ich von seinem locker und entspannt wirkenden Manager Arnim zu einer vernebelten, transportablen Blechbüchsenräumlichkeit geführt, wo mich ein etwas heißerer Tilmann Otto freundlich begrüßte. Nachdem das Fenster aufgerissen war, stand er mir lässig plaudernd zu allen meinen Fragen Rede und Antwort.
Interview mit Gentleman
Hanf Journal: Wie geht’s dir? Gentleman: Gut. Hanf Journal: Bist du nicht ziemlich im Stress? Immer auf Tour? Gentleman: Ich glaube, Stress macht man sich selbst. Manchmal wünscht man sich schon mal die Zahnbürste ins Glas zu tun und nicht nur vom Koffer zu leben, aber es macht einfach so viel Spaß im Moment. Ein angenehmer Stress. Das Album ist jetzt fertig, es kommt am 30. August raus. Und ein Album zu machen, heißt extrem viele schlaflose Nächte. Ich habe jetzt etwa ein Jahr daran gearbeitet und deswegen bin ich im Moment eigentlich ziemlich entspannt. Hanf Journal: Wie sieht das Album musikalisch aus? Gentleman: Ich habe noch fokussierter gearbeitet als an den Vorgängern. Es ist mehr Roots Reggae, kein Dance Hall-Track mehr. Hanf Journal: Glaubst du, das kommt mit dem Alter, dass deine Entwicklung vom Dancehall zum Modern Roots führt? Oder ist das eine Entwicklung von dir? Gentleman: Ich habe mit Roots angefangen (gemeinsam mit Silly walks). Das erste Album war Dance Hall-lastiger als das zweite. Im dritten findet man kaum noch Dance Hall. Wenn es um Long Player geht, dann will ich, dass der long geplayed wird. Roots Reggae ist nun mal langlebiger. Ein Dennis BrownStück kann ich in zwanzig Jahren noch hören und bei Elephant Man brauch ich morgen einen neuen Song von. Ich bin jetzt dreißig und merke auch, dass ich früher mehr Dance Hall hören konnte, und auch länger. Hanf Journal: Die Themen des Dance Hall sind ja oft kritisch zu sehen und du distanzierst dich ganz klar von dieser Homophobie-/Slackness-Geschichte. Was mich interessiert ist: Du bist ein Kumpel von Bounty Killer und Capleton und ihr macht Songs zusammen. Du bist mit 17 das erste Mal nach Jamaika gekommen, du kennst die Kultur sehr gut und nimmst dir die besten Dinge aus dieser Kultur heraus. Aber wie sieht es da mit dem Alltagsleben aus? Gibt es da vielleicht Diskussionsbedarf, z. B. zwischen dir und Bounty Killer, nachdem ihr den Track eingespielt habt?
„. . . mit einer globalen Wahrheit darin.“ Hanf Journal: Standest du jemals vor der Entscheidung, ob du vielleicht nach Jamaika gehst und zwar für länger? Gentleman: Nee, weil ich sowieso immer da bin. Ich habe jetzt sechs Monate dort verbracht und ich gehe nächstes Jahr wieder für ein paar Monate dahin und daher stellt sich gar nicht die Frage, wo will ich jetzt sein. Es war am Anfang so, dass ich mich immer hin- und hergerissen gefühlt habe. Und jedes Mal, wenn ich aus Jamaika zurückgekommen bin, bin ich hier in Deutschland erst mal in ein Loch gefallen und habe gedacht, ich bin ganz schnell wieder zurück. Mittlerweile sind die Grenzen aber einfach verflossen. Es wird auch immer weniger deine und meine Kultur, sondern immer mehr unsere Kultur. Weil wir als ein circle of musicians auf der Erde überall unsere Musik machen. Ich bin zwei Wochen in Jamaika bei Luciano im Haus und wir verabschieden uns am Flughafen. Dann sehe ich ihn drei Wochen später auf einem Waldfestival in Italien und noch mal zwei Wochen später in einem Dubplate-Studio in Frankreich. Es ist einfach völlig egal, wo du bist: wir machen die Musik und teilen diese mit den Leuten. Hanf Jour nal: Die Texte deiner neuen Platte sind überwiegend religiös geprägt. Siehst du dich als Prediger oder ist das einfach ein Teil von dir, den du kundtun musst? Gentleman: Sowohl als auch. Es ist auf jeden Fall ein Teil von mir. Ich lerne jeden Tag dazu. Ich gehe nicht dogmatisch an die Sache ran. Ich würde jetzt nicht sagen, das ist deine Wahrheit, obwohl meine Richtlinie schon irgendwie klar ist. Hanf Journal: Du benutzt die Termini der Rastas. Gentleman: Ja, aber das ist irgendwie etwas, wo sich die Leute mit identifizieren und das gleiche leben ,ohne dass sie irgendwas von Rasta gehört haben, in Indien oder in Afrika. Wo genau die gleiche Denkweise ist, genau die gleiche Philosophie, der gleiche Lifestyle. Rasta ist für mich einfach auch eine Lebenseinstellung, eine Philosophie. Mit einer globalen Wahrheit darin.
Ich will einfach Texte machen die ich auch in zwanzig Jahren noch gut verstehen kann, die für mich auch dann noch Sinn machen. Viele sagen, sing doch mal was über deine Stadt, über Deutschland, über die hiesigen Verhältnisse. Aber ich bin jemand, der viel reist und internationale Musik macht. Und ich merke, ob ich jetzt in Sierra Nevada auf einem Musikfestival in Kalifornien bin, wo die Leute die Lyrics checken und sich damit identifizieren können, oder ob das eben in Gambia ist oder Jamaika. Das ist einfach ein ganz universelles Ding. Hanf Journal: Du bist offiziell gerade auf Promo-Tour in Deutschland. Da musst du hundertmal über deine Musik sprechen, sie auseinandernehmen und erklären. Ändert sich da dein Gefühl zur Musik? Gentleman: Das Gefühl zur Musik ändert sich nicht. Das eine ist der „mind“ und das andere ist das Herz. Das eine ist der Spirit. Und in dem Moment, wenn man ein Interview gibt, versucht man Worte zu finden für das, was man macht. Aber es verändert nichts an der Liebe zu der Musik. Hanf Journal: Du bekennst dich öffentlich als MarijuanaKonsument. Was hältst du von der Legalisierung und engagierst du dich vielleicht aktiv dafür? Gentleman: Ja, ich singe auf der Bühne: „Legalize Marihuana!“. Aber ich habe bis jetzt auch viel gelernt – gerade in den letzten zwei Jahren, was die ganze Debatte angeht. Auch was ich gerade eben noch angesprochen habe, dass ich nicht nur mir selbst gegenüber Verantwortung habe, spielt eine Rolle. Mit dreißig weiß ich irgendwie damit umgehen zu können. Ich habe auch das Gras-Rauchen anders kennen gelernt als viele Kids heute. Wenn das jetzt mit den Nyabinghis in Jamaika in einem Jam-Circle ist, um ein higher Conscious zu erreichen und dort eine Chalice geraucht wird, ist das etwas ganz anderes, als hochgezüchtetes, genmanipuliertes Gras (welches es nachgewiesenermaßen nicht gibt; Anmerkung der Redaktion) zu rauchen und sich einfach wegzubeamen. Ich denke, der Grund des Rauchens ist wichtig, und zwar als Erweiterung und nicht als Verdrängung.
Gentleman: Nein, es gibt einfach eine Akzeptanz wegen verschiedenen Konditionierungen. Und es gibt einfach einen Punkt, wo du merkst, dass ist jetzt deine Einstellung und das ist jetzt meine Einstellung. Und dabei wird es auch bleiben. Da kann man nichts dran ändern. Deswegen braucht man gar nicht lang darüber zu diskutieren. Es ist einfach eine Sache, die kann man gut oder schlecht finden, aber das ist einfach seine Einstellung. Hanf Journal: Also du probierst da nicht daran zu rütteln und . . . Gentleman: No way! Ich habe einfach Erfahrungen gemacht, wo ich merke, dass das einfach keinen Sinn macht. Man kann
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
13 cool tour
Nimm 2!
Das Eckthema:
Howard Marks und Götz Widmann gemeinsam auf Tour
Was will man da mehr? Zwei Ikonen der Cannabis-Kultur, die jeder für sich schon mehr als sehenswert sind, stehen gemeinsam auf einer Bühne. Sowas gibt es nicht so oft. Also nix wie hin und einen Abend ganz im Zeichen des Hanfes verbringen. Für alle, die jetzt noch nicht vollkommen überzeugt sind, hier noch mal ein kurzer Abriss des Lebens und Werks der beiden Stars der Abende. Howard Marks alias Mr. Nice, der größte Haschisch-Dealer aller Zeiten, kommt endlich mal wieder auf Lesetour nach Deutschland. Im englischen Sprachraum ist er ein absoluter Topstar, aber auch hier hat er mittlerweile 30.000 Exemplare der Übersetzung seiner Autobiographie verkauft. Im Gepäck hat er sein neues „Howard Marks Book of Dope Stories“ und die brandaktuelle DVD Mr. Nice live. Einer der bekanntesten Kriminellen der Welt erzählt aus seinem wilden Leben, witzig, unterhaltsam, hochintelligent. www.mrnice.net
Der Führungswagen
Gemeinsam bieten die beiden einen Querschnitt aktueller KiffKultur mit Texten und Liedern. Ein wahrhaft multimediales Event. Wir dürfen gespannt sein, ob mit steigendem KiffKonsum nicht auch so manch innovatives Experiment angeleiert wird. Interessant wäre es bestimmt, wenn zum Beispiel Howard Marks seine Texte rappt, während Goetz ihn auf der Klampfe begleitet. Termine: 11.9. - 21.00 12.9. - 21.00 13.9. - 21.00
Götz Widmann (ex Joint Venture) hat sich in den vergangenen Jahren mit Hunderten von Livekonzerten in die erste Liga der deutschsprachigen Liedermacher gespielt. Möglicherweise, weil er Sachen singt, die sich die Damen und Herren im Netzwerk der Medien- und Musikindustrie niemals trauen würden. Endlich ein Liedermacher ohne Sozialarbeitertrauma. Liedermaching als revolutionäre Kunstform, für bürgerlichkonservative Menschen sicherlich absolut ungenießbar. Widmann spielt Songs aus seinem aktuellen Programm „Drogen“, stellt aber auch schon sein im Oktober erscheinendes
Paradiesische Hanfparade
Album „Zeit“ vor. Von diesem neuen Album werdet ihr im nächsten Hanf Journal noch einiges lesen. Zumindest sicherte Götz Widmann dem Hanf Journal für die nächste Ausgabe ein Interview zu. Voraussetzung, das Album wird fertig und er kann sich an das Gespräch mit unserem Chefredakteur nach seinem Auftritt auf der Hanfparade noch erinnern. Irgendwelche Substanzen schienen ihn damals dazu manipuliert zu haben, keine Kiffer-Lieder komplett auszuspielen. Nun, wir gehen aber auch davon aus, dass wir ein Interview bekommen, falls er sich nicht mehr erinnert. www.goetzwidmann.de
14.9. - 21.00 15.9. - 21.00 16.9. - 21.00 17.9. - 21.00
a-hohenems, transmitter-festival stuttgart, röhre, willy-brandt-str. 2/1, www.roehre-konzerte.de frankfurt, batschkapp www.batschkapp.de köln, kantine, neusser landstr. 2, www.kantine.com hamburg, logo, grindelallee 7, www.logohamburg.de hannover, faust, an der bettfedernfabrik, www.faustev.de berlin, cafe zapata, oranienburger str. 54-56a, www.cafe-zapata.de
A Reggae Tribute To Bob Dylan - Is It Rolling Bob? (sanctuary records / ras)
Kalusha - Nicht zur Nachahmung empfohlen (ypsilon records / edel) Die Geschichte zu diesem Album ereignet sich im Berliner Wedding - nicht in einer amerikanischen Großstadt - und geht auf authentisch deutsche Weise an die Wurzeln der Entstehungsgeschichte von Rap. Aufgewachsen in Ghana in der Nähe von Accra, wird Forster Yeboah aka Kalusha mit sieben Jahren schwer krank und auf den letzten Drücker nach Berlin verfrachtet. Hier rettet man sein Leben und heilt ihn von seinem schweren Herzfehler und der Malaria. Als Ausgleich für die Rettung verbringt er die nächsten 15 Jahre seines Lebens in den Hinterhöfen von Wedding. Von rechtsradikalem Bullshit bis hin zum Boss-of-the-Gang ist alles dabei, was ein Leben in Deutschlands Großstadt No. 1 an Möglichkeiten bietet. Erste Station der sich anbahnenden Odyssee ist die JVA Berlin-Tegel, nachdem er mit einem Araber einen Schlecker-Markt überfallen hat. Trotz einer bestehenden Bewährungsstrafe wird er nicht abgeschoben und kommt auch raus aus Haus 3 (dem Haus der Lebenslänglichen) in den offenen Vollzug. 80 von Kalushas handgeschriebenen Seiten mit autobiografischem Inhalt geben dafür den Ausschlag. Bei der Urteilsverkündung sagt der Richter: „Was Sie in Ihrem noch kurzen Leben erlebt haben, reicht für vier Leben.“ - Seit der Einzelhaft weiß Kalusha, wie lang eine Sekunde sein kann. Nach der Devise „Zeit ist Gold“ arbeitet Kalusha an den Beats und Raps seines ersten Albums, das innerhalb von sechs Monaten entsteht. Von den monatlich zur Verfügung stehenden 48 Stunden in Freiheit verbringt er auch zurzeit 40 Stunden im Studio. Denn kommerziell erfolgreich zu sein, ist seine einzige Chance, in Deutschland bei seiner Familie zu bleiben. - „Nicht zur Nachahmung empfohlen“ ist der Zustandsbericht einer harten Jugend in einem der härtesten Bezirke Berlins und gibt einen tiefen
Einblick in die Sichtweisen eines bösen „Niggas“ - schonungslos und wütend. Neben Knarren geht es um die ganz natürlichen Überlebensregeln in diesem sozialen Brennpunktsektor und natürlich um die Ladies. In einem Grossteil seiner Raps beschreibt der scharfsichtige Scharfschütze auf fast splatterhafte Art und Weise den Alltag, als seine Welt in Ordnung zu sein schien. Erst hinter Gittern wird er wach und bemerkt den verhängnisvollen Weg, den er im Begriff war einzuschlagen. Das ändert nichts an seiner Wut über die bestehenden Mechanismen, die den Starken übervorteilen und dem Schwachen so viel wie möglich nehmen. Kalusha offenbart hier, wie sehr er immer wieder versucht hat, sich eine Struktur aufzubauen. Doch Hautfarbe, familiäre Entwurzelung, Geldmangel, schlechter Umgang und das Leben in Berlin sind für ein Kind nunmal nicht die besten Voraussetzungen. In seinen Ausführungen wird klar, dass Kalu ein mitdenkender Mensch ist, der das Leben an und für sich meistern kann, da er die Regeln versteht und bei jeder Gelegenheit Verantwortung zeigt. - „Wenn ich eines Tages wieder frei bin, wird es nichts mehr geben, was mich jemals wieder in diese Hölle (Gefängnis) bringen kann. (. . .) Ich fühle mich durch die vielen Gaben, die mir der Allmächtige mit auf meinen Weg durch das Leben gab, zu etwas viel Besseren berufen und ich werde in Zukunft darauf hinausarbeiten. Ich habe mir meine armen Finger viel zu oft verbrannt.“ - Bei jeder Gelegenheit erwähnt Kalu seine Großmutter, die die einzige in seinem Leben war, die zuhören konnte. Doch ich bin mir sicher, dass es nach diesem Album mehr sein werden. mehr zum Thema: www.kalusha.com
Es muss nicht immer Bob Marley sein. Auch Bob Dylan scheint nun die jamaikanische Staatsbürgerschaft angenommen zu haben. - Als ich „Knockin’ On Heaven’s Door“ zum ersten Mal hörte, war ich verwundert, was die Guns’N’Roses da spielen, bis mir ein Kind der 60er das genauer erklärte. Mit Bob Dylan war ich bis dato noch nicht konfrontiert worden, schließlich sangen wir in Zeltlagern am Lagerfeuer lieber Lieder von den Ärzten oder grölten 2 Live Crew-Passagen. Doch nachdem ich nun bereits Bob Dylans „Subterranean Homesick Blues“ in Sizzlas Dancehall-Coverversion hörte, war ich gespannt, welcher Reggae-Artist da noch so Hand anlegen würde, um Bob Dylan seinen Respekt zu zollen. Und von Toots Hibbert, Beres Hammond, The Mighty Diamonds, Michael Rose und Gregory Isaacs bis Luciano, JC Lodge, Abijah, Bill Mystic und Don Carlos ist alles dabei. Der Titel „Is It Rolling Bob?“ stammt von Dylans 69er-LP „Nashville Skyline“, und die Interpretationen umspannen die wichtigsten Stationen seiner Karriere und reichen von „Blowin’ In The Wind“ (1963) bis „Gotta Serve Somebody“ (1979). Produziert wurde dieses Album von der Legende Doctor Dread, und den Abschlusssong „I And I“ gibt es hier im neuen Sly & Robbie Reggae-Remix, der von Bob Dylan persönlich autorisiert wurde. Für einen, der mehr auf smoothe Offbeats als auf eine Rockgitarre schwört, ist das auf jeden Fall ein ziemlich guter Zugang zu Dylans Klassikern. Roland Grieshammer
14 anderswo Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
Großer Spaß: Im Regen tanzen!
England:
Manchester . . . die Stadt der frühen Party Warum man unbedingt eine Reise nach Manchester unternehmen will, warf für Viele Fragen auf. Was wollt ihr denn da? Wie kommt ihr auf die Idee mit Manchester? Nun gut, so richtig wissen konnten wir es damals noch nicht, denn zugegebenermaßen ist Manchester – außer für so surreale Wesen wie Fußballfans – nicht wirklich in den Top-TouriVerzeichnissen beinhaltet.
Ach, das gabs wirklich?
echt wieder gut gemacht. Aus irgendeinem unerfindlichen Grunde fanden wir ihn beim alljährlichen Dorffest, äh ich meinte das stadteigene Festival *räusper*, wieder und durften aufgrund seines Schuldbewusstseins vier runde Dinger empfangen . . . das kann man schon zählen lassen, oder? Wer mit viel Zeit für Partys und wenig für Sehenswürdigkeiten nach Manchester fährt, muss bald hart erfahren, dass es in dieser Stadt tatsächlich noch so etwas wie eine Sperrstunde gibt. Wer Glück hat, findet unter der Woche eine Party, die bis vier Uhr dauert, am Wochenende fanden wir gerade mal eine, die bis um sieben Uhr ihre Tore offen lies. Das Erstaunliche dabei ist noch, egal wie druff die Leute gerade sind oder wie sehr sie auch abgehen, um zwei Uhr geht das Licht an, das Lied wird mittendrin unterbrochen, das Publikum setzt die Brillen auf, dreht sich um und verschwindet. Rebellische DJs, die weiter auflegen wollen? Partypublikum, das nach einem weiteren Lied ächzt? So etwas haben wir in Manchester nicht gesehen. Wobei man ganz klar feststellen kann, dass sie drogentechnisch nicht gerade unbeseelt leben. Schon in der Früh um 19 Uhr wandern sie in die Pubs und schütten ein Bier nach dem anderen in sich rein. Vollkommen besoffen torkeln sie dann gegen Mittags (22 Uhr) durch die Straßen und suchen schreiend nach irgendwelchen Rock-Events. Gut, wer’s mag – wer nicht, hat ein bissi verloren, denn auch wer für seine Abendgestaltung andere Musikarten als Rock präferiert, schaut schon ein bissi in die Röhre. Auf die Frage, wo es denn TechnoClubs geben würde, antworteten über 95 Prozent der Befragten mit einem hilflosen Achselzucken. Dass Berlin nun einmal von mir verehrt wird, ist eine Sache, dass alle anderen mit Berlin nur Techno und Drogen verbinden, eine andere. Gut, es mag daran gelegen haben, dass die meisten Menschen, mit denen ich geredet habe, aus der Elektro-Szene stammen, aber trotzdem! Man erwartet einfach Beschimpfungen, wie „You blody bitch of a nazi!“ oder so was in die Richtung. Aber nichts, kaum schilderte ich meine Wahlheimat, erntete ich ein breites Grinsen und eine freudigen Blick – „Good music, very good partys, hahaha!“ Nun gut, wenn dies der neue Blick auf Berlin ist, soll es uns Recht sein. Immerhin haben wir so viele nette Menschen kennen gelernt, die mit uns dann doch mehr um die Häuser gezogen sind. Rein ging ja immer so schlecht, ihr wisst schon, die Sperrstunde.
Auf das mit dem Fußball scheinen die Manuaner auch sehr stolz zu sein, denn auch für die sehr netten Einwohner der wohlgemerkt zweitgrößten Metropole Englands war es sehr verwunderlich, wie es Menschen während der FußballSommerpause in ihr Nest verschlagen konnte. Und um auch wirklich ehrlich zu sein, egal wie sehr wir uns auch bemühten eine sinnvolle Antwort hinzubekommen, ihre Mienen wurden immer verzogener. Was hier aber nicht heißen soll, dass die Manuaner – was für eine schöne Wortschöpfung meinerseits, oder? – unhöflich gewesen wären. Ok, der Fred* hat zwar nach den paar geschenkten Lines nicht wie versprochen auf uns gewartet um uns zur After Hour zu führen, aber das hat er
Um nochmals zum Thema Drogen zu kommen, muss ich hier noch definitiv erwähnen, dass ich sehr froh darüber war, kein Poppers mit nach England geschmuggelt zu haben. All der Stress, das viele Grübeln und dann das alles noch bei einer solch stinkenden Flasche. Gut, Poppers auf einer Party ist nett, aber all der Stress hätte sich wirklich nicht rentiert, vor allem nicht, da es in den Clubs Poppers an der Theke zu kaufen gab. Mit solch einer Überraschung hatte ich zwar nicht gerechnet, nahm sie aber dankend an. Schließlich ist so ein Zug an der Poppers-Flasche ja doch ganz schön tanzsteigernd. Dass es bei Cannabis zu einer extremen Liberalisierung gekommen ist,
wusste ich zwar, hab ich aber nicht wirklich gemerkt. Damit meine ich nun nicht, dass die Polizisten viel kontrolliert hätten, ganz im Gegenteil, die englischen Freunde und Helfer waren mir extrem sympathisch. Sie stolzierten mit ihren schweren Helmen durch die Gegend und zeigten mehr Stil als Macht. Da sollten sich die deutschen Polizisten ruhig mal eine Scheibe von abschneiden. Aber nochmals zurück zum Gras, wie gesagt: In England ist der Besitz von Cannabis nur eine Art Ordnungswidrigkeit, dennoch sieht man wenig Leute auf der Straße kiffen und nach Weed gefragt hat mich in der ganzen Woche auch niemand . . . weder Kauf noch Verkauf. Angeblich soll in England aber das Gras sehr günstig sein, da es von Homegrowern nur so wimmelt. Die vielen Überwachungskameras lassen zwar so manchen unschuldigen Besucher erschaudern, aber mit der Zeit reift auch die Gewissheit, dass so viele Videokameras gar nicht überwacht werden können . . . so viele Engländer gibt es nämlich gar nicht.
Der Ausblick des “Poppers” - sniefenden Pöbels vorm Bahnhof
Abschließend muss man sagen, dass Manchester einfach keine Partystadt ist. Eine Woche lang durfte die Stadt nun erleben, was es heißt, eine wirkliche Partystadt zu sein, wenn vor den Toren der Bahnhöfe Poppers-schnüffelnde Junks flacken und um acht Uhr Menschen eine Party suchen. Gut, dass uns Menschen danach anflehten in ihre Stadt zu ziehen, ist schon verständlich, aber seid mal ehrlich, würdet ihr es bei so einem schlechten Modegeschmack und diesem Essen länger aushalten? Tea Nanacatla* *Name von der Redaktion geändert
15 Auf folgenden Seiten findet ihr Texte und Artikel, die in den jeweiligen Regionalteilen Berlin, Austria, Pot oder Seedwest erschienen sind.
ueberregional
Entheovision II - die Götter müssen bekifft sein
Von Psychonauten, Pflanzen und andere Gesellen
Wie anders lässt sich die schier unglaubliche Menge der entheogenen (gr. für: das Göttliche in sich bergend bzw. hervorbringende) Pflanzen erklären? Auch Cannabis Sativa ist ein Entheogen. Der Begriff „entheogen“ wird seit einigen Jahren anstelle des mit negativen Assoziationen besetzten „psychedelisch“ benutzt, um vorurteilsfrei über diese Pflanzen, Tiere und Pilze sprechen zu können. Die Entheovision, der Kongress der wissenschaftlichen Psychonautik (gr. Seelenforschung) fand am 21. und 22.08.2004 bereits zum zweiten Mal in Berlin statt. Organisiert wurde sie von Hartwin Rohde, dem Herausgeber des deutschen Fachblatts der Drogenforschung „Entheogene Blätter“. Die Liste der Redner las sich wie das „Who is who“ der deutschen und internationalen Forschung mit wirksamen Substanzen. Sergius Golowin eröffnete vor rund 150 Gästen den Kongress mit seinem Vortrag über Absinth „Die Grüne Fee“. Das alkoholhaltige, psychoaktive Getränk war seit 1923 wegen seiner Wirkung verboten und ist erst seit 1991, in verwässerter Konzentration, wieder frei erhältlich. Dr. Christian Rätsch, der Ethno-Pharmakologe, klärte danach über die prinzipiellen Schwierigkeiten bei der richtigen Dosierung von Entheogenen auf, da diese sehr individuell auf Menschen wirken. Wie bereits Timothy Leary feststellte, wird eine „Reise zu den Antipoden der Psyche“ von Dosis, Set und Setting, also auch durch die eigene Stimmungslage und die äußeren Bedingungen, bestimmt. Jon Hanna, Publizist, kommentierte die zeitgenössische, psychedelische Kunst und führte u. a. die Computeranimation „Kunstbar“ vor. Markus Berger bewies dem begeistert zuhörenden Publikum, dass eine drogenfreie Welt, wie sie von
Prohibitionisten gefordert wird, vollkommen unmöglich ist. Denn „psychoaktive Drogen sind überall“! zumindest wenn man sich so gut auskennt wie er. Wie gut, dass er bereits einige Bücher zum Thema veröffentlicht hat. Einen mit Spannung erwarteten Vortrag zur Suchttherapie mit Ibogain hielt Sandra Karpetas. Ibogain ist die psychoaktive Substanz der auch in Deutschland frei verkäuflichen afrikanischen Iboga-Wurzel. Die Therapie von Heroinabhängigen dauert fünf Tage, der Trip an sich 36 Stunden, in denen der Patient sich in einem tranceartigen Zustand befindet. Die Erfolgsquote liegt bei 68 Prozent nach drei Monaten. Dana Beal, der Hanf-Aktivist und Mentor des Million Marijuana March, setzt sich bereits seit Jahren für die Iboga-Therapie ein. Die Wartelisten sind leider lang . . . Den zweiten Tag des Kongresses eröffneten Dr. Ann Shulgin und Dr. Alexander Shulgin, ein Forscherehepaar aus den USA. Beide haben u. a. in zahllosen Selbstversuchen die Tryptamine und Phenetylamine erforscht. Wenn Dr. Ann Shulgin sagt, sie habe mehr als 1000 Trips genossen und sei zutiefst dankbar für diese tief greifenden Erfahrungen, gibt sie auch zu bedenken, dass diese Substanzen zum bloßen unreflektierten „Highsein“ viel zu schade sind und fordert einen respektvollen Umgang mit den psychoaktiven Substanzen. Silvio A. Rohde, Publizist, referierte über den sakramentalen Gebrauch von Ayahuasca in den brasilianischen Daime-Kirchen. Das internationale Publikum war dermaßen interessiert, dass der Raum nicht alle Menschen fassen konnte. Gleichermaßen begeistern konnte der Chemiker Jochen Gartz mit dem Thema:
Das große schwarze Loch namens Österreich
„Psilocybe und deren medizinische Anwendung“ bspw. bei Migräne und Cluster-Kopfschmerzen. Passend hierzu und mindestens ebensogut besucht war der Pilzzucht-Workshop mit Michael Ganslmeier, der natürlich im Freien stattfand. Es ist durchaus möglich, dass das Mycel nun auch das Gelände der FHTW (Fachhochschule für Technik und Wissenschaft) in Berlin erobert. Augen offen halten! Ulrich Holbein, Sprachkünstler und Schriftsteller, wollte ursprünglich die Frage: „Wie viel Gott transportieren entheogene Pflanzen tatsächlich?“ beantworten, stellte jedoch gleich zu Beginn fest, dass er sich dieses thematisch enge Korsett nicht anlegen lassen darf, um dem Thema gerecht werden zu können. Auf intelligent-witzige Weise entführte er die Zuhörer und Zuseher in seine Welt, in der alles anders ist oder auch nicht und im jedem Fall, und unter tosendem Beifall regte er zur erneuten Prüfung eingeschliffener Sichtweisen an. Weitere Referenten waren Dr. Claudia Müller-Ebeling, Marc Iwaszkiewicz, Hans Cousto, Wolfgang Sterneck, Bernd Lauer und Wolfgang Bauer. Werner Pieper, Autor und Gründer des MedienXperimente-Verlages und der Dealerselbsthilfe „Grüne Hilfe“ 1971, überzeugte neben seiner witzig-jovialen Art vor allem durch seine Schlagfertigkeit in jeder Situation als charismatischer und sympathischer Moderator. mehr zum Thema: www.entheovision.de Sokratis Zacharopoulos
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Da kann es nur eine Antwort drauf geben: Die werden alle von der Regierung verschleppt um unser Anliegen, die Legalisierung, zu verhindern. Anders können wir uns das nicht erklären. Unsere neueste Hoffnung ist ja jetzt Sigrid (siehe ihre Vorstellung auf dieser Seite), aber auch von da kam schon länger kein Lebenszeichen mehr. Und auch der andere Herr, der uns letzten Monat noch so viel Hoffnung auf brillante österreich-spezifische Artikel gemacht hat, hat sich einfach nicht mehr gemeldet (Wolfgang Steppner wenn du das hier liest, dann meld dich doch mal wieder!). Tja, das schwarze Loch. Und das Fatale an der ganzen Sache ist, dass wir diesen Job von Berlin aus nur superschwer erledigen können. Wir kennen uns halt einfach zuwenig aus in Österreich um interessante Informationen zu finden. Und außerdem passiert bei euch ja auch kaum was in Richtung Legalisierung (siehe zweiter Absatz). Tja und deshalb dürft ihr euch diesen Monat mal darüber informieren, was auf der Entheovision in Berlin so passiert ist. Damit ihr mal wieder ein bisschen Lust drauf kriegt selber Soll euch mal einer verstehen! Das ist schon immer ein Kreuz mit den Österreichern. Was ist denn nur mit euch los da drüben? In ganz Deutschland ist uns noch nie ein Schreiberling verloren gegangen. Und in Österreich bisher alle. Geht es ihnen gut? Sind sie einfach nur zu faul um weiterzuschreiben? Gibt es bei euch ein magisches schwarzes Loch, das alle Menschen frisst, kaum da sie fürs Hanf Journal arbeiten? Wir wissen es nicht, denn wir haben keinen von ihnen je wiedergesehen. Das scheint auch übrigens nicht nur den Hanf JournalMitarbeitern zu passieren, sondern allen, die für die Legalisierung arbeiten. Das Hanf-Feuer in Wien fand dieses Jahr nicht statt und legalisieren.at bringt seit Januar keine Neuigkeiten mehr.
was auf die Beine zu stellen. Und ihr kriegt eben mein Dummgelaber darüber aufs Ohr gedrückt, warum wir unsere Österreich-Ausgabe einfach nicht langfristig geregelt kriegen. Das habt ihr jetzt davon. Bäh. P. S.: Will sich nicht jemand mit ’nem netten selbstgeschriebenen Text, vorzugsweise über ein Thema, das mit Drogen und Österreich zu tun hat, bei uns bewerben? Dann schreibt doch einfach an redaktion@hanfjournal.de. Nett wäre übrigens auch eine natürliche Abneigung gegen schwarze Löcher, nur für den Fall . . .
Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin
Postbank Berlin BLZ: 100 100 10 KONTO: 500 794 106.
mehr Infos unter www.hanfverband.de
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
16 ueberregional
>>Fressflash ausgelebt Lecker essen in Berlin Bekifftsein macht hungrig. Schon unsere Vorfahren wussten um diese einfache Tatsache. Auch die Lösung zu diesem Problem (Essen) wurde vermutlich schon vor einigen Generationen gefunden. Aber was essen? Diese Frage scheitert oft an der Qual der Wahl. Zum Glück gibt es ja das Hanf Journal. Hier präsentieren wir euch ab sofort jeden Monat die Fressflash-gerechtesten Küchen, Backstuben und Dönergrills. Kurz gesagt: Alles was satt macht und noch dazu unseren hohen kulinarischen Erwartungen entspricht.
Wenn man so zwei, drei Jahre in einer wirklichen Großstadt lebt, stellt man irgendwann einmal fest, dass sich so eine Großstadt oft mehr nach den eigenen Bedürfnissen als denen der Einwohner richtet. So muss ich beispielsweise jeden Tag an der Haltestelle Schönleinstraße einsteigen, am Alex um, und an der Eberswalder Straße aussteigen. Da stellt sich doch die Frage, warum fährt die U-Bahn nicht direkt von Schönleinstraße zu Eberswalder Strasse? Ja, so hat Berlin da so seine ganz eigenen Eigenheiten, die uns natürlich nicht passen, weil es nicht unsere Eigenheiten sind. Deshalb haben wir hier ein ultimativ neues städtebauliches Konzept entwickelt: Die Stadt macht, was wir wollen. Hört sich das nicht klasse an? Wir sind uns sicher, dass man damit die Lebensqualität aller Bewohner (oder zumindest von zweien davon) maßgeblich verbessern könnte.
Weisheiten aus dem Untergrund Folge 1:
Der wahrscheinlich beste Bäcker der Welt
Mitten im Prenzelberg, liegt der beste Bäcker der Welt. „Wie, der beste Bäcker der Welt? Verkaufen die nicht eh alle das Gleiche?“, werdet ihr euch jetzt fragen. Und ich antworte: „Nein, auch wenn Brot und Brötchen und Tomaten- und Spinatstrudel mittlerweile überall im Angebot sind, gibt es da kleine aber feine Unterschiede.“ Besonders sichtbar werden diese Unterschiede beim belegten Brötchen. Hier zeigt sich, wie viel Liebe in die Zubereitung unserer Nahrung investiert wird. Ein guter Backwarenverkäufer braucht nicht nur Monate um die perfekte Komposition der Zutaten zusammenzustellen, nein, er investiert auch fortwährend Zeit in die Verbesserung der Rezeptur. Und selbst wenn ein solches „Nah-an-perfekt“-Rezept existiert, bedarf es immer noch einiger Übung, die Theorie (das Rezept) in die Praxis (das Brötchen) zu überführen. Und genau dafür, dass er und sein Team es geschafft haben diese Kunst zur Vollendung zu führen, lieben wir unseren Bäcker. Das belegte Baguette (unser All-time-favorit) oder wahlweise das belegte Vollkornbrötchen (günstiger und gesünder) vereinen alle Aspekte einer perfekten belegten Backware. Sie sind sorgfältig zubereitet (keine schief aufgeschnittenen Brötchen, keine Wurst, die auf der einen Seite überragt um viel zu wirken, auf der anderen Seite aber ein halbleeres Brötchen hinterlässt) reichhaltig belegt, saftig und immer frisch. Besonders zu empfehlen ist die Variante Käse/Putenbrust. Aber das ist natürlich nicht der einzige Pluspunkt dieses so familiär und harmonisch geführten Ladens. Außer dem klassischen Angebot (wie oben schon ausgeführt: Brot, Brötchen, Spinat/Tomatenstrudel) und vielen weiteren deftigen und süßen Leckereien gibt es hier auch Säfte, Aufstriche und alle möglichen Kaffeevariationen (was eben noch so alles beim Frühstücken fehlen könnte) und . . . Trommelwirbel . . . Eis. Ja, richtig gelesen, richtiges Eis in der Waffel oder wahlweise im Becher. Kein industriell in Tüten abgepackter Markenfetischismus am Stiel, sondern die gute alte, von Hand in kleine Bällchen geformte Variante. Manchem Fressgeflashten wird das sehr entgegenkommen. Wer gerade nicht soviel Zeit hat, kann auch einfach kurz vor dem Schaufenster stehen bleiben (praktisch: ohne das Rad abschließen zu müssen) und sich draußen bedienen lassen. Also schaut doch mal vorbei im: Back-, Coffee-, Eisshop Raumerstr. 3 10437 Prenzlauerberg Berlin
Das öffentliche Verkehrsnetz lässt sich so zum Beispiel radikal vereinfachen. Im Prinzip braucht es nur noch fünf feste Bahnhöfe (unsere Wohnung, die Arbeit, der Park, das Hanf-Museum und der Checker), die im Halbminutentakt angefahren werden (es würde natürlich auch reichen, dass sie nur fahren, wenn wir kommen). Das Ganze wird unterstützt von einer Handvoll flexibler ShuttlebusLinien, die dann all das erreichen, was keinen festen Bestandteil in unserem Leben darstellt. Was das an Einsparungen bringt! Es mag zwar auf den ersten Blick diskriminierend klingen, ist aber auch für jeden eine Erleichterung, der nicht wir ist. Keine nervigen Fahrpläne mehr studieren, nie wieder Verspätungen, nie wieder, ach was auch immer. Wer einfach uns folgt und sein Leben einfach so ähnlich aufbaut (bei uns in der Nähe wohnt und arbeitet), hat keine Probleme mehr.
Arbeit
U0 U4 Hanfmuseum Dealer
U9 U8 U3
U5 U6
U2 U7
U1
Park
Da der Berliner Fahrplan Wohnung dann mit wesentlich weniger Aufwand die Mobilitätsbedürfnisse aller wesentlich besser befriedigt, müssen die Autos komplett abgeschafft werden (jetzt habt euch mal nicht so, wir leben schließlich auch ohne). Und die Finanzierung des Ganzen haben wir auch schon geregelt. Berlin wird ab sofort durch die erste ganzjährige Love Parade der Welt zum absoluten Touristen-Zugpferd. Das Ganze ist relativ simpel zu realisieren. Wir bauen riesige Lautsprecher über den kompletten Innenring-Bereich von Berlin auf, die alles in einer angenehm bedröhnenden Lautstärke beschallen. Damit hätten wir gesorgt, dass auch wirklich das komplette Berlin mitfeiert! Die DJs sollten am besten einen Mix aus Techno und House darstellen – gerne wählen wir diese natürlich auch aus . . . wir wissen ja ob unserer Rolle als Leithammel. Da bietet es sich auch gleich an, die Beschallung und deren Pausen an unsere Schlafrhythmen zu koppeln – Vorteil für alle anderen, sie können auch mal schlafen und das noch zu sehr vernünftigen Zeiten. Für die öffentliche Ordnung haben wir auch schon gesorgt. Alle ehemaligen Berliner Polizisten werden zu „Anti-KonfliktManagern“ umgeschult. Die rennen dann in plüschenen, rosa Häschenkostümen durch die Gegend und dreschen mit aufblasbaren bonbonfarbenen Plüschknüppeln auf jeden ein der sich nicht benimmt. Das tut zwar nicht weh, bringt aber allen Beteiligten einen Riesenspaß. Und Spaß ist das beste Mittel gegen Gewalt. Wussten wir doch schon immer.
Und um noch mehr Spaß in die Stadt zu bringen, führen wir einen Spieletag ein. Alle Berliner Mitbürger bekommen frei, alle müssen aus ihren Häusern raus und wir sprengen willkürlich drei in die Luft (Häuser, nicht Mitbürger). Während durch die überdimensionalen Lautsprecher nette Lieder gespielt werden, rennen alle Berliner wie wild durch die Stadt und wenn der Sound aufhört, muss ein jeder sofort das Haus besetzen, dem er am nächsten steht. Das ist dann sein Wohnort bis zum nächsten Spieletag. Da wir aber vorher drei Häuser gesprengt haben, stehen einige Leute plötzlich auf der Strasse. Witzig, oder? Ok ok, uns ist schon bewusst, dass dieser Spieletag auch einige Probleme mit sich bringt. Zum Beispiel muss das U-BahnSystem immer wieder unseren Bedürfnissen angepasst werden, es muss über die Lautsprecher auch mal ein bissi was erklärt werden – was ja zwangsweise heißt, dass weniger Musik läuft, und und und . . . aber wir sind uns sicher, wir kriegen das schon hin. eure grossstadtsurvivor
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Ayahuasca - Infos und Party in Frankfurt Magic Mushrooms sind das Fleisch der Götter, was aber trinken sie? Die Antwort lautet: Ayahuasca - den Trank der Götter. Oder besser gesagt, den Trank, der befähigt mit den Göttern zu kommunizieren. Der Hauptwirkstoff dieses Trankes ist Dimethyltriptamin (DMT), eine endogene Droge, d. h. auch unser Körper produziert DMT in geringen Mengen. DMThaltige Pflanzen gibt es in Hülle und Fülle, kostenlos direkt vor unserer Haustür, auf der Fensterbank oder zumindest im nächsten Gartencenter (Anm. d. Red.: mehr dazu im Hanf Journal, Oktober-Ausgabe). Leider ist es damit noch nicht getan, denn ohne die gleichzeitige Gabe von MAO-Hemmern bauen fiese Enzyme in unserem Körper das DMT ab, noch bevor es seine psychoaktive Potenz entfalten kann. Daher mischt der wissende Schamane MAO-Hemmer und DMT-haltige Pflanzen zum Ayahuasca-Trank. Wer mehr über diese Droge erfahren will, hat bald Gelegenheit hierzu: „Ritual und Konsumgesellschaft am Beispiel der psychedelischen Substanz Ayahuasca“ lautet der Titel einer Veranstaltung am Mittwoch, dem 06.10.2004 um 20 Uhr im Frankfurter Tanzhaus West (Gutleutstr. 294). Gemeinsam laden das Alice-Project und der Nachtschatten Verlag im Rahmen der Frankfurter Drogen- und Suchtwoche und der Frankfurter Buchmesse zu einer Reise in die Welt des Ayahuascas ein. Wolfgang Sterneck (AliceProject/Publizist) beginnt in seinem Redebeitrag mit einer kritischen Reflexion der Bedeutung von Psychedelika in unserer Gesellschaft. Dr. Christian Rätsch (Ethno-Pharmakologe, lebte jahrelang im südamerikanischen Dschungel) berichtet anschließend vom schamanischen Gebrauch Ayahuascas in Südamerika, während Govert Derix (Manager/Philosoph) seinen Beitrag unter die „kantige“ Überschrift „Kritik der psychedelische Vernunft“ stellt. Dr. Henner Hess (Prof. an der Uni Frankfurt) wird das Thema aus soziokultureller Sicht beleuchten. Abgerundet werden die Vorträge durch ein spezielles Video von trigger.ch, welches collagenhaft AyahuascaErfahrungen optisch wiedergibt. Im Anschluss wird eine Party mit tanzbar-technoiden Rhythmen von DJ Michael Kohlbecker gefeiert. Eintritt 4 Euro. Mangas
Ayahuasca-Visionen
in seinen Gemälden die wechselseitigen Abhängigkeiten, indem er Figuren zeichnet, deren Körper sich bei genauerer Betrachtung aus einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen zusammensetzen. Symbolisch wird hier ausgedrückt, dass jeder einzelne Organismus wiederum einen Teil eines übergreifenden Organismus bildet. Wenn ein Element in Mitleidenschaft gezogen wird oder ganz verschwindet, dann hat dies zwangsläufig auch einen Einfluss auf den gesamten Organismus. Die inzwischen gerade in der Ökologie-Bewegung weit verbreitete ganzheitliche Gaia-Theorie, welche den Planeten Erde als eine riesige lebendige Einheit beschreibt, findet hier eine Entsprechung. Die Beschreibungen anderer Wirklichkeiten sind so vielfältig wie die Hilfsmittel, die den Übergang in eine veränderte Wahrnehmung eröffnen. Der aus psychoaktiven Pflanzen zusammengesetzte Ayahuasca-Trank wird bei einigen Stämmen im Amazonas-Gebiet genutzt, um in eine andere Welt einzutauchen, die im Gegensatz zur Realität des Alltags als die eigentliche verstanden wird. Die nach der Einnahme wahrgenommenen charakteristischen Muster, Linien und Energiefelder dienen dabei einem tieferen Verständnis des Lebens und werden von Schamanen zur rituellen Heilung von Krankheiten genutzt. „Von den schönen Tätowierungen und Körperbemalungen, die durch die Schamanen aufgebracht werden, wird vermutet, dass sie die ,gesunden’ Abarten der Muster sind, die er auf der Haut des Patienten sehen kann. Erkrankungen führen zu spezifischen Störungen der Muster und Ayahuasca ist eine potente Hilfe für den Schamanen, der den Patienten ,aufs Neue richtig bemalt’ und so seine Gesundheit wiederherstellt.“ (Jonathan Ott). In der Realität des Alltags lassen sich die Muster als künstlerisches Abbild in zahlreichen Gegenständen wiederfinden. So sind Textilien und zum Teil Hütten und Häuser mit den Mustern gestaltet, die in kodierter Form Botschaften aus der anderen Wirklichkeit beinhalten. Die
künstlerische Umsetzung der entsprechenden Visionen dient nicht zuletzt auch einer Nachbereitung und Einordnung der Erfahrungen. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass das westliche Kunstverständnis nur begrenzt auf derartige Werke zu übertragen ist. Einen isolierten Kunstbegriff kennen viele traditionelle Kulturen nicht, vielmehr sind oftmals die Übergänge zwischen Alltagsgegenständen, künstlerischen Artefakten und rituellen Kultobjekten fließend. Seit der Eroberung und Christianisierung Südamerikas wird versucht Ayahuasca zu dämonisieren und zu unterdrücken. Im Zuge des „War on Drugs“ drängt die US-amerikanische Regierung Brasilien dazu, den Gebrauch von Ayahuasca, der zur Zeit noch für verschiedene religiöse Gruppen in einem sakramentalen Zusammenhang erlaubt ist, vollständig zu verbieten. Bezeichnenderweise versuchen gleichzeitig pharmazeutische Unternehmen aus den USA, die Patentrechte für die entsprechenden Substanzen zu erhalten, um deren Potenzial kommerziell zu nutzen. Das von Ayahuasca geprägte Weltbild basiert dagegen auf einem Verständnis, welches von der Eingebundenheit des Menschen in seine natürliche Umwelt ausgeht und schon dadurch den Gedanken an eine profitorientierte Ausbeutung natürlicher Ressourcen ausschließt. Der peruanische Künstler Yando Rios beschreibt entsprechend
Auch der Schamane Pablo Cesar Amaringo, der seine Ayahuasca-Visionen in zahlreichen Gemälden dargestellt hat, verurteilt scharf die vorherrschende Dominanz des Profites über die Natur und beschreibt aus der Perspektive der Ayahuasca-Wirklichkeit die Zerstörung der natürlichen Umwelt. „Ich empfinde eine tiefe Traurigkeit, wenn ich sehe, wie der Regenwald vernichtet wird. Wenn jemand Ayahuasca zu sich nimmt, dann ist es manchmal möglich die Bäume weinen zu hören, wenn sie gefällt werden. Die Geister müssen sich dann neue Plätze suchen, weil ihr physischer Teil, in dem sie wie in einem Haus leben zerstört wird.“ Zusammen mit dem Anthropologen Luis Eduardo Luna baute Amaringo 1988 mit der „Usko-Ayar Amazonian School of Painting“ ein Projekt auf, das insbesondere Kindern und Jugendlichen aus ärmlichen Verhältnissen kostenlos die Möglichkeit gibt, unter Anleitung und Bereitstellung der nötigen Materialien sich selbst künstlerisch zu entfalten. „Ein Bild zu malen, ist ein Weg zu sehen und indem du lernst zu sehen, wirst du auch mehr verstehen.“ Bezeichnenderweise wird Ayahuasca symbolhaft im Logo der Schule als ein die verschiedenen Welten verbindendes Element dargestellt. Wolfgang Sterneck
18 fun+action
die Maulhalde Berlins optisch schönste Wortband
Spiele von Martin Wallace sind immer etwas geschichtslastig, dafür alles andere als langweilig. Noch etwas ist bei Wallace immer gleich: Die Spiele haben ein Spielbrett und enden nach einer bestimmten Rundenanzahl mit einer letzten Wertung. Außerdem müssen sich die Spieler pro Zug zwischen mehreren möglichen Aktionen entscheiden. Wallace macht Spiele für Vielspieler, Taktiker und Strategen, der Glücksfaktor ist bei Wallace meist zu vernachlässigen. Und sie dauern etwas länger, in der Regel um die zwei bis drei Stunden.
Die Jeschichte vom Aquariumkopp Über Arbeitsnachweise
Empires of the Ancient World Rund ums Mittelmeer kämpfen Herrscher wie Cäsar und Alexander der Große um die Vorherrschaft. Drei bis fünf Spieler versuchen möglichst viele und wertvolle Provinzen (Siegpunkte von 2 bis 7) oder die drei Seefelder (jeweils acht Siegpunkte) unter ihre Kontrolle zu bringen. Dies erreichen sie durch Besetzung, auf diplomatischem Wege oder durch Eroberung, wobei Kämpfen eine der wichtigsten Aktionen in „Empires of the Ancient World“ ist. Und das Kampfsystem überzeugt! Mit Hilfe von Armeekarten werden die Schlachten ausgetragen. Dabei bekommt jeder zu Beginn eine Grundarmee, die während des Spiels erweitert werden kann und muss. Die Beteiligten entscheiden sich für höchstens fünf Karten unterschiedlicher Truppentypen, die gegeneinander antreten: So besiegt zum Beispiel die Leichte Kavallerie immer die Plänkler, während Elefanten von Speerträgern aufgehalten werden. Veni, vidi, vici und der Sieger erhält die umkämpfte Provinz. Siegpunkte gibt es nicht nur für die Kontrolle von Provinzen, sondern auch durch Handel. Denn eine weitere Aktionsmöglichkeit ist, Handelsmarker in eigene oder fremde Provinzen zu setzen. Und dafür gibt es immerhin noch die Hälfte der Siegpunkte.
Paul trug Pantoffeln, als er den Kinosaal betrat. Die Tage schlurften dahin und bekamen eine merkwürdige Ähnlichkeit mit diesen gewürfelten Filzpantoffeln, vielleicht weil sie dicht unter seinem Blickfeld ruhten, wenn er fernsah. Man beginnt wunderlich zu werden, so ganz ohne Arbeit.
Kaufen kann man fast alle Spiele unter www.spiele-offensive.de oder www.playme.de
Bei Warfrog sind erschienen: Empires of the Ancient World (24,95 €) Way out West (18,79 €), Liberté und Age of Steam (24,95 €) Princes of the Renaissance (24,95 €)
Ein Gong ertönte, das Licht wurde gelöscht, der Vorhang geöffnet und auf der Bühne erschien ein Conférencier. Er trug einen Zylinder, weiße Handschuhe und einen sehr schmalen Oberlippenbart. „Na, alle da?“ fragte er mit weicher Stimme in den Saal.
Bei Kosmos sind erschienen:
„Jaa!“ tönte es zurück.
Tyros (15,99 €) La Strada (17,49 €) Der Fluch des Pharao (26,69 €) Herr der Ringe - Rückkehr des Königs
„Wie bitte, ich habe nichts verstanden.“ Er hielt die Hand hinter die Ohrmuschel. „Ich fragte: seid ihr alle da?“ „Jaaaaaaahaa“, tönte es aus dem Publikum, nun vernehmlich lauter.
(21,69 €)
Bei TM sind erschienen:
„Hm, schon besser“, sagte der Conférencier und rieb sich die Hände, „dann können wir ja beginnen. Heute sehen Sie Paul Renner, 46 Jahre alt, ausgebildeter Bohrwerksdreher, arbeitslos seit . . . Augenblick . . .“ - und er zaubert ein Karteikärtchen aus seinem Zylinder hervor - „. . . hoppla, seit nunmehr sechs Jahren. Herr Renner, darf ich Sie bitten?“
Der weiße Lotus (e-bay) Volldampf (19,45 €)
„Empires of the Ancient World“ ist ein packendes, kampfbetontes und kurzweiliges Spiel. Strategen werden ihre helle Freude daran haben.
Ein Scheinwerfer richtete sich auf Paul, der verwundert seine Kopfbedeckung abnahm und sich zur Bühne bewegte. Der Conférencier bat um freundlichen Applaus u n d d a s P u b l i k u m a p p l a u d i e r t e f re u n d l i c h . „So, lieber Herr Renner, nun gehen Sie uns allen mit gutem Beispiel voran und geben Sie Ihr Vermögen ab!“ „Ich habe doch schon alles abgegeben“ sagte Paul leise und blickte zu Boden.
Liberté Die Französische Revolution ist vorbei, Wahlen zur neuen Regierung stehen an. Drei Fraktionen (rote Radikale, weiße Royalisten und blaue Gemäßigte) versuchen in den Provinzen Mehrheiten für sich zu gewinnen. Wie? Indem zwei bis sechs Mitspieler mithilfe von Karten die entsprechenden Fraktionssteine in die Provinzen setzen. Sobald der Vorrat einer Sorte Fraktionssteine auf dem Spielplan verteilt ist, werden die Mehrheiten in jeder Provinz ermittelt. Die Fraktion, die in den meisten Provinzen die Mehrheit bildet, stellt die neue Regierung, die Fraktion auf dem zweiten Platz die Opposition. Kommen wir zur Wertung: Wer die meisten Steine der Regierung hat, kriegt fünf, der mit den zweitmeisten zwei Siegpunkte. Für die Opposition gibt es immerhin noch drei Siegpunkte. Ab Runde 2 sind auch kriegerische Auseinandersetzungen möglich, was ebenfalls Siegpunkte bringt. Allerdings machen das die Generäle (Karten) unter sich aus. Nach vier Runden ist das Spiel zu Ende und wie immer gewinnt der, der auf der Zählleiste am weitesten vorne steht. Aber Vorsicht, das Spiel kann auch vorzeitig enden. Entweder durch eine Gegenrevolution der Royalisten oder sobald die Radikalen bei der Wahl mehr als 17 Stimmen erringen. Dann gewinnt entweder der mit den meisten weißen (Gegenrevolution) oder roten Spielsteinen (Radikalensieg). Bis dahin errungene Siegpunkte sind dann null und nichtig. „Liberté“ ist verwirrend und durch die Karten glückslastig. Vor allem verliert man bei den ersten Spielen sehr schnell den Überblick. Beim Ausspielen der Karten und Setzen der Fraktionssteine sollte man nicht nur an die kommende Wahl denken, denn allzu schnell ändern sich die Mehrheitsverhältnisse. Auch durch das Ausspielen von Sonderkarten, da verliert ein General schon mal den Kopf unter der Guillotine. Für alle, die im Chaos den Überblick behalten. Way out West In „Way out West“ geht es darum immer etwas schneller als die Mitspieler zu sein. Sei es beim Ausbau der Städte oder beim Platzieren und Bewegen von Cowboys und Rindern. Dabei werden auch gerne einmal gegnerische Cowboys erschossen (für den Gewinner gibt es einen WANTED-Counter) oder deren Vieh gestohlen. Die Spielreihenfolge wird Runde für Runde per Auktion bestimmt. Dann können westerntypische Aktionen gemacht werden: Vieh kaufen, Cowboys in Lohn und Brot nehmen, Gebäude und Transportmittel kaufen. Oder Schießereien anzetteln, um die anderen zu beklauen, eine Bank auszurauben oder einen Farmer in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Cowboys braucht man zum Schutz für den eigenen
„Sie sagen also, Sie haben bereits alle Vermögenswerte über dem Freigrenzenbetrag abgeführt? „Genau so ist es. Sogar den Flachbildfernseher!“ beteuerte Paul „Fragen Sie doch meinen Arbeitsberater von der Jobagentur.“
Besitz und die extrem wichtigen Viehherden, denn sie bringen einem die dringend benötigte, aber immer zu knappe Kohle. Nach maximal zwölf Runden gibt es Siegpunkte für Gebäude und Transportmittel in den Städten, Vieh-Counter, das meiste Gold und WANTED-Counter. Für die anspruchsvollen unter den Wild-West-Freunden. Tyros ist in der Reihe Spiele für viele bei Kosmos erschienen. Von „Tyros“ (im heutigen Libanon) aus sollen drei bis vier Spieler an den Küsten des allseits beliebten Ferienziels Mittelmeer möglichst lukrative Städte aufbauen und Gewinn versprechende Handelsrouten gründen. In deutlich friedlicher Manier gehen die Besiedelungsversuche vonstatten. Es gilt mit Landschaftskärtchen zusammenhängende Reiche zu gründen und darin Städte zu errichten. Dafür braucht man allerdings Handelskarten (werden verteilt) und Schiffe (werden gekauft). Sobald das letzte Landschaftskärtchen gelegt ist, endet das Spiel. Gewonnen hat, wer das größte Reich besiedelt und mit Städten oder Schiffen kontrolliert. „Tyros“ ist ein spannendes und weniger komplexes Handels- und Aufbauspiel für die ganze Familie. Die handliche Box lädt zum Mitnehmen und unterwegs Spielen ein. Weitere Spiele von Martin Wallace sind „Princes of the Renaissance“, „Der weiße Lotus“, das Familienspiel „Volldampf“ ist der kleine Bruder von „Age of Steam“, was im Oktober neu aufgelegt werden soll, „Der Fluch des Pharao“, „La Strada“, „Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“. Bisher nur in Englisch und derzeit nicht lieferbar ist das Fantasyspiel „Runebound“ aus dem Hause FantasyFlightGames. Kerstin Koch, Veit Schnetker
Ihm schien plötzlich, als setzte ein Trommelwirbel ein und der Conférencier zauberte mit federleichten Bewegungen Banknoten aus seinem Ohrgehäuse hervor. Mit jedem Geldschein schlug die Trommel – insgesamt zwölfmal. Dann wandte der Conférencier sich ans Publikum: „Dieses Vermögen – im Ganzen sind es 600 Euro - haben wir bei Herrn Renner in einer Socke im Flusensieb der Waschmaschine gefunden.“ Das Publikum applaudierte. „Bravo!“ rief ein arbeitsloser Handwerksmeister. „Bravo!“ sagte der Conférencier. Er trat einen Schritt zum Bühnenrand. „Ihr seid alle Tunichtgute, Fachleute sozusagen und nun frage ich euch: 600 Euro in einem Flusensieb der Gemeinschaft vorzuenthalten, wo sie doch zerfuseln nach einiger Zeit und ganz unbrauchbar werden, ist das solidarisch?“ „Wir sind keine Tunichtgute“ riefen einige gekränkt, „aber solidarisch ist das nicht!“ „Sehen Sie“ sagte der Conférencier zu Paul: „Es ist in Ihrem eigenen Interesse, Ich bitte Sie inständig: Tun Sie, was alle hier im Saal früher oder später taten oder noch tun werden: Geben Sie Ihr Vermögen ab!“ „Genau. Er soll es abgeben. Wir wollen nach Hause!“ rief jemand in der zweiten Reihe. „Aber ich . . .“, stammelte Paul, „ich habe doch nichts.“ „Er hat nichts, er hat nichts!!“ rief eine aufgebrachte Frau „Ich kann es nicht mehr hören. Jeden Abend dasselbe.“ „Er hat ja noch nicht mal vernünftiges Schuhwerk!“ sagte eine andere. „Schimpfen Sie nicht mit ihm“, ermahnte der Conférencier, „ich bin sicher, er wird bereuen.“ Augenblicklich wurde es ruhig im Saal. „Nun, es ist doch so, ich dachte, ich könnte doch wieder arbeiten gehen! Ich würde jede zumutbare Arbeit annehmen!“ sagte Paul verlegen. Ein entlassener Hausmeister sprang aus seinem Sessel. „Wieda arbeitn jehen! Er will wieda arbeitn jehen, der Witzbold. Welche Arbeet darf’s denn sein, da Herr? Ne Hausmeesterstelle mit dreizehntem Monatsjehalt? Er soll abgeben. Mensch, ick will nar Hause. Jedet Mal dit selbe Theata.“ „Sie machen mir Kummer, Herr Renner“, sagte der Conférencier und strich nachdenklich über seinen Bart. „Kehren Sie jetzt auf Ihren Platz zurück und denken Sie über unsere kleine Enthüllung nach. Und vielleicht auch über die Münzsammlung, die unter der zweiten Diele im Flur verborgen liegt. Die Nummer ist für heute Abend geplatzt.“ Dann tönte der Gong, und der Conférencier verkündete: „Das wär ’s für heute, ihr Faulenzer! Wir sehen uns morgen!“
19 fun+action Das Eckthema: Paradiesische Hanfparade
Die Hanfberatung im Hanf Journal
>>Erste Hilfe für Kiffer
Die Hanfparade ist vorbei, der Sommer neigt sich dem Ende entgegen und ungeklärte Fragen werden an dieser Stelle beantwortet. Es ist halt immer wie es ist und so wird es auf dieser Seite auch diesen Monat bleiben. Wenn dir trotz der tollen Antworten noch etwas auf dem Herzen liegt, dann maile einfach einmal an hanfberatung@hanfjournal.de und es wird dir sicher geholfen. Claudia (16) aus Stuttgart fragt: „Hi Kascha, erklär mir doch mal wie das mit einem „Spion“ funktioniert. Ein Freund von meinem Bruder meinte letztens, dass das eine feine Sache ist, ein Joint, der wie eine Zigarette aussieht. Wie kriegt man das am besten hin? Ich hab es mal probiert aber das Ergebnis war völlig verkrumpelt und ließ sich nicht rauchen, hat auch nicht mal wirklich gewirkt.“ Kascha antwortet: „Hallo Claudia, das erklär ich dir gern. Dazu gibt es mehrere verschiedene Methoden. Du hast es sicher erst einmal mit der offensichtlichsten probiert: Den Tabak aus einer Zigarette gebröselt, mit Gras gemischt und dann wieder reingestopft. Kann man machen, ist aber sehr aufwendig und klappt meist nicht beim ersten Versuch. Außerdem sollte man beispielsweise den Filter mit einer Pinzette raus ziehen und durch einen aus Pappe gerollten Filtertip ersetzen, sonst bleibt das ganze gute THC hängen. Schon besser geht es mit diesen Zigarettenhülsen zum Selberstopfen mit entsprechender Apparatur. Das gibt’s beispielsweise im Supermarkt. Da ist der Tabak schon draußen, und du kriegst ihn mit dem Stopfgerät auch leicht wieder rein. Man muss nur an den Filter denken. Letztens habe ich in Amsterdam auch etwas sehr niedliches gesehen, Papers, die wie Zigaretten aussehen. Da ist einfach ein Filter mit rauf gedruckt und Papierstärke und -struktur entsprechen „Filterzigarettenpapier“, sodass es beim Abbrennen auch noch so aussieht. Da muss man dann nur entsprechend gerade drehen können. Mit Sicherheit führen noch einige andere Wege nach Rom, aber ich denke das sind erst einmal die gebräuchlichsten.“
Steve (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen: „Hey Kascha !!! Ich hätte da mal eine Frage zum Thema: Gießwasser. Welches Wasser ist das beste: Regenwasser, abgekochtes Wasser oder Wasser aus dem See oder doch lieber das aus dem Wasserhahn? Wie viel Ernte gibt eigentlich eine gesunde Pflanze „White Widow“ wenn sie mit Hesi-Produkten (Hesi Coco und SuperVit) unter normaler (leichter bis starker Sonnenbestrahlung wächst)? Wie groß muss eine weibliche Pflanze „White Widow“ sein, dass man eine Maximalernte erreicht, worauf muss man achten? Wie hoch ist die Strafe, wenn man Cannabis-Pflanzen bei einer polizeilichen Hausdurchsuchung findet?? Kannst du mir sagen wie man seine Pflanzen am besten kreuzen kann, vielleicht kannst du mir eine Internet-Seite und Links empfehlen, wo man eine Kreuzungstabelle finden kann?“
Kascha gibt Antwort: „Hey Steve, das sind ja mal eine ganze Menge Fragen auf einmal. Mal sehen, wo ich dir helfen kann. Welches Wasser am besten ist, musst du am pH-Wert festmachen. Manchmal ist Leitungswasser einfach zu alkalisch, außerdem ist oft Chlor und ähnliches drin. Daher solltest du
Unser Wagen
Leitungswasser wenigstens ein bisschen stehen lassen vorm Gießen, Abkochen ist, denke ich mal, nicht notwendig. Idealerweise sollte der pH-Wert zwischen etwas mehr als sechs und etwas weniger als sieben liegen, das gilt übrigens auch für die Erde. Aus einer ordentlich gewachsenen „White Widow“Pflanze kannst du schon so idealerweise 300 bis 400 Gramm erwarten (Outdoor, dort ist eine Höhe von 150 bis 200 Zentimeter normal. Indoor wird die Pflanze nur etwa 80 Zentimeter hoch und bringt etwa 100 bis 200 Gramm). Zum Kreuzen kann ich dir nicht viel sagen, an einer „White Widow“ (60 Prozent Sativa, 40 Prozent Indica) wirst du allerdings nicht mehr viel verbessern können. Freu dich lieber auf die Ernte etwa Ende Oktober. Wenn du noch mehr Fragen zum Thema Growing hast sei natürlich wieder einmal auf die Growing Rubrik auf www.hanfjournal.de hingewiesen, wo noch viele nützliche Sachen stehen. Bei einer Hausdurchsuchung solltest du natürlich erst einmal allem widersprechen, nichts sagen und trotzdem freundlich bleiben (soweit einem das in der Situation möglich ist). Dir kann dann angelastet werden: Produktion und Besitz von Betäubungsmitteln in entsprechender Menge (je nachdem wie viel die Pflanzen schon tragen). Wenn noch Waagen und hundert kleine Tütchen rum liegen wird dir mit Sicherheit auch Handel vorgeworfen. Wichtig ist aber: von dir kein Wort, vor allem nicht zu Polizisten. Dafür gibt es Anwälte.“ (mehr dazu kannst du auf S.09 nachlesen) Christoph (22) aus Berlin fragt: „Hey Kascha, auch wenn du die Hanf-Beratung bist, hoffe ich, dass du mir zu meiner Frage die passende Antwort liefern kannst. Ich will mit ein paar Freunden Pilze essen. Wir haben mexikanische psilocybe cubensis, weil uns gesagt wurde, dass die hawaiianischen stärker sind. Stimmt das? Meine eigentliche Frage ist: ein paar meiner Freunde haben das schon mal gemacht. Wir haben auch jemanden dabei, der nüchtern bleibt und „auf uns aufpasst“. Ich wollte nur noch wissen, ob Mischkonsum mit anderen Drogen sehr schlimm ist und was man im Ernstfall machen kann um besser wieder runter zu kommen?“ Kascha antwortet: „High Christoph, vorweg erst mal: Pilze sind nicht Gras. Das wird schon eine etwas andere Erfahrung für dich werden. Aber du bist ja auch nicht mehr 16. Hier also meine Antworten: In der Tat sind die Hawaiianischen stärker als die Mexikanischen. Wie sehr man abgeht, hängt natürlich von der Dosis ab, am besten fängt man mit einem Gramm an und tastet sich dann im Halbstundentakt langsam vor (die Pilze benötigen etwa eine halbe Stunde bis die ersten Wirkungen anfangen). Lieber erst mal zu wenig als zu viel. Bleibt am besten dem Stadtleben fern und setzt euch chillig in einen Park oder eine Wohnung, alles andere ist nicht nur unter Umständen gefährlich, sondern kann auch anstrengend sein. Mischkonsum ist eigentlich keine gute Idee, zumindest beim ersten Konsum. Vor allem Alkohol und ähnlich „harte“ Drogen können einem den Trip verunstalten. Ein gelegentlicher Joint ist zwar illegal, ist aber für viele Konsumenten eine schöne Ergänzung. Leider dämpft das Kiffen die optischen Trips der Pilze enorm, wer also viele bunte Farben sehen will, sollte erstmals auch auf den Joint verzichten. Pilze verstärken als solche am meisten die aktuelle Stimmung. Wer also schlecht drauf ist sollte nicht zu den magic mushrooms greifen. Bei ausgeglichenen und glücklichen Zuständen kann jedoch nicht so viel passieren. Zum Runterkommen sind gut: Frische Luft, Ruhe, eine beruhigende Person, die einen versteht, Zucker, Wasser, Vitamin C. Wenn gar nichts mehr geht sollte man ruhig auch 112 wählen und auch erzählen, was passiert ist.“
20 fun+action
In eigener Sache
Die Anstalt – Psychiatrie für misshandelte Kuscheltiere Und jetzt ist es an dir ihnen zu helfen. Ja richtig gelesen, du darfst Psychiater spielen. Es stehen ein Haufen Behandlungsmethoden zur Verfügung, aber Vorsicht: jeder Therapieerfolg ist durch die falsche Behandlung leicht zunichte zu machen. Vor allem mit Elektroschocks sollte man sehr umsichtig umgehen. Es sei denn, es packt einen die Wut, weil die armen Kleinen einfach nicht mit ihrem Problem rausrücken wollen. Und dann kann man ja immer noch von vorn anfangen.
Uiuiuiuiuiuiui wirklich also uiuiui, das war mal was, wah! Was für ein Stress das alles war. Unglaublich – also das hättest du ja auch nicht gedacht, oder? Erst kam die Hanfparade, dann die Entheovision und dann noch das Highlight des Jahres in Berlin – die Party in meiner WG. Kein Wunder, dass da kein Gaumen trocken und kein Kopf nüchtern blieb . . . wie gesagt uiuiui . . . und nun stehen auch gleich noch solche Highlights wie die InterHanf vor der Tür . . . ein Sommerloch gab es also im Bereich Hanf nicht wirklich, besser gesagt: es steppte eher der Bär. Eine Legalisierung steht zwar immer noch nicht an, jedoch steigt die Verwunderung, warum man immer noch Lügen hinterherläuft, ins Unermessliche. Hier sei noch erwähnt, dass unsere Reihe „Feuer auf Caspers-Merk“ immer noch nicht abgerissen ist. Um ehrlich zu sein, produziert diese Frau sogar mehr Fehler, als wir uns am Start dieser Serie vorstellen konnten. Langsam hoffen wir ja schon, dass wir doch mal einen Monat aussetzen können, aber was soll man machen. Beste Genesungswünsche an dieser Stelle auch nochmals an Dr. Franjo Grothenhermen, den ihr in diesem Heft leider nicht finden werdet. Nächsten Monat, wenn er sich hoffentlich wieder kuriert hat, werdet ihr aber sicher die tiefsten Wissenslücken schließen können und beruhigt feststellen: „Ich werde nicht dumm sterben!“ Das ist ja auch schon mal ein positiver Beitrag des Hanf Journals, oder?
„Die Anstalt – Psychiatrie für misshandelte Kuscheltiere“ ist ein geniales kleines Flash-Spielchen, bei dem sich Hobbypsychologen mal so richtig austoben können. Kleiner Tipp: Guckt euch auf alle Fälle den Vorspann an, der ist auch total genial, diese Stimme! Aber seht selbst. Die Anstalt findet ihr unter: www.parapluesch.de Wie geht es eigentlich euren Kuscheltieren? Lang nicht mehr drüber nachgedacht? Liegen sie etwa irgendwo im Keller in Kisten lebendig begraben und hadern mit ihrem Schicksal, bis endlich Schimmel, Alterserscheinungen und Mottenfraß den erlösenden Tod bedeuten? Oder dürfen sie noch ab und zu raus, um nach kurzem, brutalem Geknuddel wieder in der Ecke zu landen? So oder so, eure Kuscheltiere haben, wie alle anderen auf dieser Welt, wahrscheinlich massive psychologische Schäden davongetragen. Doch zum Glück gibt es Abhilfe: Die Anstalt – Psychiatrie für misshandelte Kuscheltiere. Hier kann den armen Kleinen wieder etwas Lebensfreude mit auf den Weg gegeben werden. Zur Zeit sitzen hier drei Patienten. Dolly, Lilo und Kroko, jeder mit seiner ganz eigenen Traumatisierung.
Legalisieren, Marsch, Marsch
Hanf Journal im Land der Wohnwagen
Barney’s @ Amsterdam
Werner Graf
Barney’s Haarlemmerstraat 98 1013 EW Amsterdam www.barneys.biz
Barney’s nennt sich ein schnieker Coffee Shop im Herzen Amsterdams. Das Publikum besteht zum größten Teil aus hippen Youngsters. Touris und „Locals“ sind hier zu nahezu gleichen Teilen vertreten. Die Musik (Jungle) dröhnt laut aus den wie Grow Room-Ventilatoren aufgehängten Boxen. Das Interieur wirkt irgendwie psychedelisch, was aber auch an unserem fortgeschrittenen Kiff-Konsum liegen könnte. Zumindest sind die Wände und Decken in organischen Formen modelliert und in warmen Farben gehalten. Das kommt definitiv gemütlich, aber auch ein wenig freaky. Die Karte zeichnet sich durch eine überragende Auswahl aus.
Es gibt massig viele Sorten in einem Preisrahmen von „recht günstig“ bis „was, soviel Geld für was zu Kiffen?“. Das beste Hasch, eine von Barney’s selbst designte Sorte kostet zum Beispiel 40 Euro. Ungefähr alle zwei Wochen wird die Karte übrigens mit den neuesten Errungenschaften aktualisiert. Genießen kann man das ganze klassisch im Joint, im Volcano-Vaporizer oder in einer der Roor-Bongs, die Barney in vier verschiedenen Größen bereitstehen hat. (Wir empfehlen allerdings die größte, Modell Vollrausch, erst in den späten Abendstunden zu probieren.) Als weitere Rauchform gibt es bei Barney’s vorgedrehte Pur-Joints zu kaufen, womit er sich angenehm von der Masse der übrigen Coffee Shops absetzt. Das Tollste an diesem Shop ist allerdings nicht einmal die ausgiebige Kif-Karte, sondern die für Nahrungsmittel. Vom kleinen Appetit bis zum ausgewachsenen Kif-Hunger, da ist für jeden was dabei. Burger, Sandwiches, Desserts, Milkshakes und frische Säfte sind hier zu durchschnittlichen Restaurantpreisen zu erhalten. Das Frühstück im Barney’s ist so beliebt, dass die Nachtschwärmer Amsterdams oft schon um halb sieben vor dem Shop anstehen um sich zu stärken. Öffnen tut Barney’s übrigens um Sieben. Das scheint zunächst eine etwas ungewöhnliche Zeit zu sein um mit dem Kiffen anzufangen, aber es lohnt sich wohl. Barney’s hat übrigens seit seiner Eröffnung 1986 schon massig Preise abgeräumt. Insgesamt 18 Cannabis-Cups, davon acht erste Plätze, stehen im Laden und beim Besitzer zu Hause. Die gab’s sowohl fürs Hasch und Gras als auch für den Shop an sich. Daran zeigt sich: Ein Besuch dieses Ladens lohnt sich definitiv!
15 berlin
>>Fressflash ausgelebt Lecker essen in Berlin Bekifftsein macht hungrig. Schon unsere Vorfahren wussten um diese einfache Tatsache. Auch die Lösung zu diesem Problem (Essen) wurde vermutlich schon vor einigen Generationen gefunden. Aber was essen? Diese Frage scheitert oft an der Qual der Wahl. Zum Glück gibt es ja das Hanf Journal. Hier präsentieren wir euch ab sofort jeden Monat die Fressflash-gerechtesten Küchen, Backstuben und Dönergrills. Kurz gesagt: Alles was satt macht und noch dazu unseren hohen kulinarischen Erwartungen entspricht.
Wenn man so zwei, drei Jahre in einer wirklichen Großstadt lebt, stellt man irgendwann einmal fest, dass sich so eine Großstadt oft mehr nach den eigenen Bedürfnissen als denen der Einwohner richtet. So muss ich beispielsweise jeden Tag an der Haltestelle Schönleinstraße einsteigen, am Alex um, und an der Eberswalder Straße aussteigen. Da stellt sich doch die Frage, warum fährt die U-Bahn nicht direkt von Schönleinstraße zu Eberswalder Strasse? Ja, so hat Berlin da so seine ganz eigenen Eigenheiten, die uns natürlich nicht passen, weil es nicht unsere Eigenheiten sind. Deshalb haben wir hier ein ultimativ neues städtebauliches Konzept entwickelt: Die Stadt macht, was wir wollen. Hört sich das nicht klasse an? Wir sind uns sicher, dass man damit die Lebensqualität aller Bewohner (oder zumindest von zweien davon) maßgeblich verbessern könnte.
Weisheiten aus dem Untergrund Folge 1:
Der wahrscheinlich beste Bäcker der Welt Mitten im Prenzelberg, liegt der beste Bäcker der Welt. „Wie, der beste Bäcker der Welt? Verkaufen die nicht eh alle das Gleiche?“, werdet ihr euch jetzt fragen. Und ich antworte: „Nein, auch wenn Brot und Brötchen und Tomaten- und Spinatstrudel mittlerweile überall im Angebot sind, gibt es da kleine aber feine Unterschiede.“ Besonders sichtbar werden diese Unterschiede beim belegten Brötchen. Hier zeigt sich, wie viel Liebe in die Zubereitung unserer Nahrung investiert wird. Ein guter Backwarenverkäufer braucht nicht nur Monate um die perfekte Komposition der Zutaten zusammenzustellen, nein, er investiert auch fortwährend Zeit in die Verbesserung der Rezeptur. Und selbst wenn ein solches „Nah-an-perfekt“-Rezept existiert, bedarf es immer noch einiger Übung, die Theorie (das Rezept) in die Praxis (das Brötchen) zu überführen. Und genau dafür, dass er und sein Team es geschafft haben diese Kunst zur Vollendung zu führen, lieben wir unseren Bäcker. Das belegte Baguette (unser All-time-favorit) oder wahlweise das belegte Vollkornbrötchen (günstiger und gesünder) vereinen alle Aspekte einer perfekten belegten Backware. Sie sind sorgfältig zubereitet (keine schief aufgeschnittenen Brötchen, keine Wurst, die auf der einen Seite überragt um viel zu wirken, auf der anderen Seite aber ein halbleeres Brötchen hinterlässt) reichhaltig belegt, saftig und immer frisch. Besonders zu empfehlen ist die Variante Käse/Putenbrust. Aber das ist natürlich nicht der einzige Pluspunkt dieses so familiär und harmonisch geführten Ladens. Außer dem klassischen Angebot (wie oben schon ausgeführt: Brot, Brötchen, Spinat/Tomatenstrudel) und vielen weiteren deftigen und süßen Leckereien gibt es hier auch Säfte, Aufstriche und alle möglichen Kaffeevariationen (was eben noch so alles beim Frühstücken fehlen könnte) und . . . Trommelwirbel . . . Eis. Ja, richtig gelesen, richtiges Eis in der Waffel oder wahlweise im Becher. Kein industriell in Tüten abgepackter Markenfetischismus am Stiel, sondern die gute alte, von Hand in kleine Bällchen geformte Variante. Manchem Fressgeflashten wird das sehr entgegenkommen. Wer gerade nicht soviel Zeit hat, kann auch einfach kurz vor dem Schaufenster stehen bleiben (praktisch: ohne das Rad abschließen zu müssen) und sich draußen bedienen lassen. Also schaut doch mal vorbei im: Back-, Coffee-, Eisshop Raumerstr. 3 10437 Prenzlauerberg Berlin
Das öffentliche Verkehrsnetz lässt sich so zum Beispiel radikal vereinfachen. Im Prinzip braucht es nur noch fünf feste Bahnhöfe (unsere Wohnung, die Arbeit, der Park, das Hanf-Museum und der Checker), die im Halbminutentakt angefahren werden (es würde natürlich auch reichen, dass sie nur fahren, wenn wir kommen). Das Ganze wird unterstützt von einer Handvoll flexibler ShuttlebusLinien, die dann all das erreichen, was keinen festen Bestandteil in unserem Leben darstellt. Was das an Einsparungen bringt! Es mag zwar auf den ersten Blick diskriminierend klingen, ist aber auch für jeden eine Erleichterung, der nicht wir ist. Keine nervigen Fahrpläne mehr studieren, nie wieder Verspätungen, nie wieder, ach was auch immer. Wer einfach uns folgt und sein Leben einfach so ähnlich aufbaut (bei uns in der Nähe wohnt und arbeitet), hat keine Probleme mehr.
Arbeit
U0 U4 Hanfmuseum Dealer
U9 U8 U3
U5 U6
U2 U7
U1
Park
Da der Berliner Fahrplan Wohnung dann mit wesentlich weniger Aufwand die Mobilitätsbedürfnisse aller wesentlich besser befriedigt, müssen die Autos komplett abgeschafft werden (jetzt habt euch mal nicht so, wir leben schließlich auch ohne). Und die Finanzierung des Ganzen haben wir auch schon geregelt. Berlin wird ab sofort durch die erste ganzjährige Love Parade der Welt zum absoluten Touristen-Zugpferd. Das Ganze ist relativ simpel zu realisieren. Wir bauen riesige Lautsprecher über den kompletten Innenring-Bereich von Berlin auf, die alles in einer angenehm bedröhnenden Lautstärke beschallen. Damit hätten wir gesorgt, dass auch wirklich das komplette Berlin mitfeiert! Die DJs sollten am besten einen Mix aus Techno und House darstellen – gerne wählen wir diese natürlich auch aus . . . wir wissen ja ob unserer Rolle als Leithammel. Da bietet es sich auch gleich an, die Beschallung und deren Pausen an unsere Schlafrhythmen zu koppeln – Vorteil für alle anderen, sie können auch mal schlafen und das noch zu sehr vernünftigen Zeiten. Für die öffentliche Ordnung haben wir auch schon gesorgt. Alle ehemaligen Berliner Polizisten werden zu „Anti-KonfliktManagern“ umgeschult. Die rennen dann in plüschenen, rosa Häschenkostümen durch die Gegend und dreschen mit aufblasbaren bonbonfarbenen Plüschknüppeln auf jeden ein der sich nicht benimmt. Das tut zwar nicht weh, bringt aber allen Beteiligten einen Riesenspaß. Und Spaß ist das beste Mittel gegen Gewalt. Wussten wir doch schon immer.
Und um noch mehr Spaß in die Stadt zu bringen, führen wir einen Spieletag ein. Alle Berliner Mitbürger bekommen frei, alle müssen aus ihren Häusern raus und wir sprengen willkürlich drei in die Luft (Häuser, nicht Mitbürger). Während durch die überdimensionalen Lautsprecher nette Lieder gespielt werden, rennen alle Berliner wie wild durch die Stadt und wenn der Sound aufhört, muss ein jeder sofort das Haus besetzen, dem er am nächsten steht. Das ist dann sein Wohnort bis zum nächsten Spieletag. Da wir aber vorher drei Häuser gesprengt haben, stehen einige Leute plötzlich auf der Strasse. Witzig, oder? Ok ok, uns ist schon bewusst, dass dieser Spieletag auch einige Probleme mit sich bringt. Zum Beispiel muss das U-BahnSystem immer wieder unseren Bedürfnissen angepasst werden, es muss über die Lautsprecher auch mal ein bissi was erklärt werden – was ja zwangsweise heißt, dass weniger Musik läuft, und und und . . . aber wir sind uns sicher, wir kriegen das schon hin. eure grossstadtsurvivor
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
16 berlin
Entheovision II - die Götter müssen bekifft sein
Von Psychonauten, Pflanzen und andere Gesellen
Wie anders lässt sich die schier unglaubliche Menge der entheogenen (gr. für: das Göttliche in sich bergend bzw. hervorbringende) Pflanzen erklären? Auch Cannabis Sativa ist ein Entheogen. Der Begriff „entheogen“ wird seit einigen Jahren anstelle des mit negativen Assoziationen besetzten „psychedelisch“ benutzt, um vorurteilsfrei über diese Pflanzen, Tiere und Pilze sprechen zu können. Die Entheovision, der Kongress der wissenschaftlichen Psychonautik (gr. Seelenforschung) fand am 21. und 22.08.2004 bereits zum zweiten Mal in Berlin statt. Organisiert wurde sie von Hartwin Rohde, dem Herausgeber des deutschen Fachblatts der Drogenforschung „Entheogene Blätter“. Die Liste der Redner las sich wie das „Who is who“ der deutschen und internationalen Forschung mit wirksamen Substanzen. Sergius Golowin eröffnete vor rund 150 Gästen den Kongress mit seinem Vortrag über Absinth „Die Grüne Fee“. Das alkoholhaltige, psychoaktive Getränk war seit 1923 wegen seiner Wirkung verboten und ist erst seit 1991, in verwässerter Konzentration, wieder frei erhältlich. Dr. Christian Rätsch, der Ethno-Pharmakologe, klärte danach über die prinzipiellen Schwierigkeiten bei der richtigen Dosierung von Entheogenen auf, da diese sehr individuell auf Menschen wirken. Wie bereits Timothy Leary feststellte, wird eine „Reise zu den Antipoden der Psyche“ von Dosis, Set und Setting, also auch durch die eigene Stimmungslage und die äußeren Bedingungen, bestimmt. Jon Hanna, Publizist, kommentierte die zeitgenössische, psychedelische Kunst und führte u. a. die Computeranimation „Kunstbar“ vor. Markus Berger bewies dem begeistert zuhörenden Publikum, dass eine drogenfreie Welt, wie sie von
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Prohibitionisten gefordert wird, vollkommen unmöglich ist. Denn „psychoaktive Drogen sind überall“! zumindest wenn man sich so gut auskennt wie er. Wie gut, dass er bereits einige Bücher zum Thema veröffentlicht hat. Einen mit Spannung erwarteten Vortrag zur Suchttherapie mit Ibogain hielt Sandra Karpetas. Ibogain ist die psychoaktive Substanz der auch in Deutschland frei verkäuflichen afrikanischen Iboga-Wurzel. Die Therapie von Heroinabhängigen dauert fünf Tage, der Trip an sich 36 Stunden, in denen der Patient sich in einem tranceartigen Zustand befindet. Die Erfolgsquote liegt bei 68 Prozent nach drei Monaten. Dana Beal, der Hanf-Aktivist und Mentor des Million Marijuana March, setzt sich bereits seit Jahren für die Iboga-Therapie ein. Die Wartelisten sind leider lang . . . Den zweiten Tag des Kongresses eröffneten Dr. Ann Shulgin und Dr. Alexander Shulgin, ein Forscherehepaar aus den USA. Beide haben u. a. in zahllosen Selbstversuchen die Tryptamine und Phenetylamine erforscht. Wenn Dr. Ann Shulgin sagt, sie habe mehr als 1000 Trips genossen und sei zutiefst dankbar für diese tief greifenden Erfahrungen, gibt sie auch zu bedenken, dass diese Substanzen zum bloßen unreflektierten „Highsein“ viel zu schade sind und fordert einen respektvollen Umgang mit den psychoaktiven Substanzen. Silvio A. Rohde, Publizist, referierte über den sakramentalen Gebrauch von Ayahuasca in den brasilianischen Daime-Kirchen. Das internationale Publikum war dermaßen interessiert, dass der Raum nicht alle Menschen fassen konnte. Gleichermaßen begeistern konnte der Chemiker Jochen Gartz mit dem Thema:
Öffnungszeiten Mo-Fr: 11-–19 Uhr Sa: 11:00-15 Uhr
Wenn man von der Warschauer Straße östlich in die Grünberger Straße einbiegt, erreicht man nach kürzester Zeit auf der linken Seite einen äußerst umfangreichen Head- und Growshop, der bereits seit 1997 existiert - das „Green Planet“.
Postbank Berlin BLZ: 100 100 10 KONTO: 500 794 106.
Ulrich Holbein, Sprachkünstler und Schriftsteller, wollte ursprünglich die Frage: „Wie viel Gott transportieren entheogene Pflanzen tatsächlich?“ beantworten, stellte jedoch gleich zu Beginn fest, dass er sich dieses thematisch enge Korsett nicht anlegen lassen darf, um dem Thema gerecht werden zu können. Auf intelligent-witzige Weise entführte er die Zuhörer und Zuseher in seine Welt, in der alles anders ist oder auch nicht und im jedem Fall, und unter tosendem Beifall regte er zur erneuten Prüfung eingeschliffener Sichtweisen an. Weitere Referenten waren Dr. Claudia Müller-Ebeling, Marc Iwaszkiewicz, Hans Cousto, Wolfgang Sterneck, Bernd Lauer und Wolfgang Bauer. Werner Pieper, Autor und Gründer des MedienXperimente-Verlages und der Dealerselbsthilfe „Grüne Hilfe“ 1971, überzeugte neben seiner witzig-jovialen Art vor allem durch seine Schlagfertigkeit in jeder Situation als charismatischer und sympathischer Moderator. mehr zum Thema: www.entheovision.de Sokratis Zacharopoulos
Green Planet Report Green Planet Grünberger Straße 47 10245 Berlin-Friedrichshain Tel: 0 30 29 35 09 66 www.greenplanetberlin.de info@greenplanetberlin.de
Email: buz @ hanfverband.de Tel: +49 (0) 30. 44 71 66 53 Lettestraße 3 10437 Berlin
„Psilocybe und deren medizinische Anwendung“ bspw. bei Migräne und Cluster-Kopfschmerzen. Passend hierzu und mindestens ebensogut besucht war der Pilzzucht-Workshop mit Michael Ganslmeier, der natürlich im Freien stattfand. Es ist durchaus möglich, dass das Mycel nun auch das Gelände der FHTW (Fachhochschule für Technik und Wissenschaft) in Berlin erobert. Augen offen halten!
Das Publikum - man nennt es auch Zielgruppe - ist hier wirklich bunt gemischt und strictly crossover. Vom Kiez-Punker und Freak über den Studenten bis hin zur Mutter mit Kinderwagen ist alles vertreten, was diesen Laden angenehm gemütlich und interessant macht. So fühle ich mich auf dem grünen Planeten nicht wie ein Außerirdischer und habe ein aufschlussreiches Gespräch mit Dirk.
Der Headshop umfasst Acryl-, Glas-, Ice-, Keramik- und Kofferbongs, Shillums, Kawumms, Purpfeifen sowie (orientalische) Wasserpfeifen. Und die Preisspannen reichen von No Name und Bullet bis G-Spot. Natürlich sind hier auch Phillies, Blunts, Papers, Filter, Waagen, Glaseinsätze, Köpfe, Siebe, Schmand, Bürsten, Ersatzteile und Zubehör zum Reinigen erhältlich. Räucherstäbchen, Aschenbecher, Dosen, Tee und Frucht Chips dürfen nicht fehlen, und wem die Begriffe Nirvanas, Bambambhole und Falcon nicht fremd sind, ist im „Green Planet“ genau richtig. Es gibt jede Menge Literatur zu den Themen Hanf, Ethnobotanik und Medizin, viele Poster und T-Shirts mit Wunschmotiven. Der freundliche Service bietet ebenfalls eine ausführliche GrowBeratung über Anbau, Zucht und gibt viele nützliche Informationen. - Ein neues Internet-Portal inklusive Forum ist gerade im Aufbau. Schaut euch die Seite einfach mal an. Bisher kann man sich per Flash-Animation durch die Räumlichkeit klicken und sich so einen sehr guten Eindruck verschaffen, was dieser Shop so alles beherbergt. Dazu kann man auch lustiger Musik lauschen. So darf man gespannt sein, wie sich die Seite weiter entwickelt. Und wer jetzt schon neugierig geworden ist, fährt nach Friedrichshain, biegt einfach von der Warschauer Straße östlich in die Grünberger Straße ein und erreicht so nach kürzester Zeit auf der linken Seite einen äußerst umfangreichen Head- und Growshop, der bereits seit 1997 existiert - das „Green Planet“. - Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist der Anbau von Hanf ohne eine Erlaubnis des BMFG verboten. Roland Grieshammer
mehr Infos unter www.hanfverband.de
Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Strasse 33 10715 Berlin Tel. 030 217 56 003 Fax: 030 217 56 005
17 berlin
TERMINE Kifferglück im Doppelpack Date: 17.09.2004 Location: Café Zapata Admission: 6 Euro
Howard Marks alias Mr. Nice, der größte HaschischDealer aller Zeiten, kommt endlich mal wieder auf Lesetour nach Deutschland. Im englischen Sprachraum ist er ein absoluter Top-Star, aber auch hier hat er mittlerweile 30.000 Exemplare der Übersetzung seiner Autobiografie verkauft. Im Gepäck hat er sein neues „Howard Marks Book of Dope Stories“ und die brandaktuelle DVD „Mr. Nice live“. Einer der bekanntesten Kriminellen der Welt erzählt aus seinem wilden Leben, witzig, unterhaltsam, hochintelligent. Götz Widmann (ex Joint Venture) hat sich in den vergangenen Jahren mit Hunderten von Live-Konzerten in die erste Liga der deutschsprachigen Liedermacher gespielt. Möglicherweise, weil er Sachen singt, die sich die Damen und Herren im Netzwerk der Medien- und Musikindustrie niemals trauen würden. Endlich ein Liedermacher ohne Sozialarbeitertrauma. Liedermaching als revolutionäre Kunstform, für bürgerlich-konservative Menschen sicherlich absolut ungenießbar. Widmann spielt Songs aus seinem aktuellen Programm „Drogen“, stellt aber auch schon sein im Oktober erscheinendes Album „Zeit“ vor. www.goetzwidmann.de, www.mrnice.net Trashmonkeys Date: 01.10.2004 Location: Sally Sounds/Silverwings Admission: 6 Euro
Die Trashmonkeys aus Bremen könnten eine ganze Stadt mit Strom versorgen, so energetisch klingt ihr neues Album „The Maker“! Am 9. August erscheint das wahnsinnige Rock’n’Roll-Werk auf dem Hamburger L’age D’or Label. Überall sorgen die Trashmonkeys für tiefer gelegte Unterkiefer und ekstatisch zappelnde Konzertgäste. Sie mischen 60’s Garage mit 77er-Punk und britischem Gitarrenpop und schaffen es in nur 42 Minuten, 15 Songs abzufeuern, die einen aufsaugen, durchschütteln, ausspucken, durch die Luft wirbeln und anschließend schweißgebadet immer wieder die „repeat“-Taste des CD-Spielers drücken lassen. Stilsicher und vor Selbstvertrauen strotzend, preschen die Trashmonkeys auf ihrem dritten Longplayer „The Maker“ drauflos. Hier wird nicht nachgemacht, sondern vorgelegt. Einen derart bissigen, schwitzenden und drängenden Rock’n’ Roll hat man hierzulande so noch nicht gehört. Man möchte sich zurücklehnen und zusehen wie die Jungs nun endgültig durchstarten, stünde man nicht selber „allright!“- rufend in der ersten Reihe, tanzend auf dem Weg zum weißen Licht. www.trashmonkeys.de
Groovie-Ghoulies Date: 16.09.2004 Location: Wild At Heart Admission: 7 Euro
Hier sind sie wieder: The Groovie Ghoulies aus dem kalifornischen Sacramento, die definitiv beste Pop-Punk-Rock’n’Roll-Band der Welt – und das ist auch nicht nur annähernd eine Übertreibung! Die Konzerte von The Groovie Ghoulies gehören nämlich stets zu einem der absoluten Punk-RockHighlights des jeweiligen Konzertjahres und ihre überaus flotte, aber dabei immer melodische Mischung aus poppigem Punk-Rock nach Art der Ramones und klassischem Rock’n’Roll im Stile von Chuck Berry in Verbindung mit einem spaßigen (um nicht zu sagen: niedlichen) „B-Movie-Image“ macht einfach Laune – und zwar so richtig gute! Korrekt, endlich mal ne stimmige Presse-Info! Vielleicht eine Umdrehung zu umständlich formuliert und den (meiner Meinung nach) entscheidenden Faktor, nämlich die geile Perle (hoppla, das liest sich ja ordentlich Chauvi-mäßig, sorry Mädels!) außen vor gelassen! Aber sonst stimmt’s völlig: Super Party-Mucke, sollte frau (ätsch jetzt doch p.c.) auf jeden Fall hingehen! www.groovie-ghoulies.com
The Lurkers Date: 12.10.2004 Location:Wild At Heart Admission: 8 Euro
Die Band existiert seit 1976 und begründete zusammen mit Bands wie den Sex Pistols, den Clash, den Damned, den Vibrators und den Generation X die britische Punk-Bewegung. Sie hat bislang 21 LPs/CDs und ’ne Latte Singles veröffentlicht. Im Moment erscheint gerade ihr neuestes Album „26 YEARS“. Sie sind im Oktober auf großer Deutschland-Tournee und werden im November auf USA-Tour sein. Während der Deutschland-Tour wird im Wild at Heart in Berlin ein Live-Album aufgenommen. Naja, schaun mer mal, ich persönlich find ja die meisten Aktivitäten jener „alten Helden“ so unnötig wie Pickel am Arsch, siehe die ultramiesen, fetten, halbglatzigen Exploited oder auch die Sex Pistols, die alle nur um noch mal ein paar Mark einzusacken auch noch mal ein paar Gigs spielen . . . Klar, keine Frage, der alte Kram von den Lurkers ist großartig, aber wie gesagt, schaun mer mal, wenn ich mich irgendwie reinschnorren kann, geh ich’s mir auf jeden Fall mal anschauen! www.thelurkers.co.uk
Tiefschwarz Date: 01.10.2004 Location: F.I.N.E.@ Popkomm Admission: 12 Euro
Tiefschwarz wurde 1996 von den Brüdern Ali und Basti Schwarz gegründet. Peter Hoff, der die Benztown-Studios in Stuttgart betreibt, komplettiert das Produzenten-Team. Ali und Basti feiern bereits seit über zehn Jahren große Erfolge als DJs. Die Idee zu dem Projektnamen „Tiefschwarz“ kam Ali und Basti nach einem DJ-Gig. Der Name verbindet den Familiennamen der Brüder mit ihrer Liebe für „deep house“ - Tiefschwarz eben. Im Jahre 1990 eröffnete Ali den Club „on-u“ in Stuttgart, der sich zu einem der Vorreiter der deutschen Clubszene entwickelte. Mit ihrem Debüt-Album „ral 9005“ bewegen sich Tiefschwarz stil- und zielsicher durch den gesamten musikalischen Kosmos, den sie in den vergangenen Jahren durchlebt haben und schaffen es, unterschiedlichste Stile durch ihren eigenen, unverwechselbaren Sound zu verbinden: da wechseln sich traumhaft verspielte Nu-JazzExkursionen mit seelenvollen Deep House- und Garage-Stücken ab. Ausflüge zu 80ies-Beats, Down Beat Electro und Soundtrack-Pop geben sich ein spannendes Stelldichein mit Club-Track. Dies alles wird durch eine detailverliebte und druckvolle Produktionsweise abgerundet. www.tiefschwarz.net Superpunk Date: 19.11.2004 Location: Knaack Admission: 8 Euro
Die „Top Old Boys“ sind endlich zurück und zelebrieren wieder den (Super-)Soulpunk! „Einmal Superpunk bitte!“, so der höfliche Plattentitel des neuen Albums. Die drei Jahre, die zwischen „Wasser Marsch!“ (2001) und „Einmal Superpunk bitte!“ liegen, haben dem Quintett mehr als gut getan. Die Band präsentiert sich in Bestform und in gewohnter, unschlagbarer Formation, bestehend aus: Lars Bulnheim (git), Carsten Friedrichs (vox/git), Tim Juergens (b), Thies Mynther (or) und Thorsten Wegner (dr). Superpunk lieben den Soul seit jeher. Da man früher nicht wusste wie das geht, begann Superpunk als ziemlich laute Garagenpunkband. Mittlerweile können sie spielen was sie wollen. Und das zelebrieren sie auf „Einmal Superpunk bitte!“ auch hemmungslos. Kompliziertes Gefrickel sucht man hier vergebens. Das und die Freude der Band daran, die Musik nachzuspielen, die sie lieben, machen Superpunk so toll! Diese Musik muss man inhalieren! Superpunk schaffen es tatsächlich, ohne Alkohol und Zigaretten eine Illusion von einer Welt mit Alkohol und Zigaretten zu erzeugen. Smoke some soul! www.superpunk.de
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
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Das große schwarze Loch namens Österreich
Sigrids Rundblick
Soll euch mal einer verstehen! Das ist schon immer ein Kreuz mit den Österreichern. Was ist denn nur mit euch los da drüben? In ganz Deutschland ist uns noch nie ein Schreiberling verloren gegangen. Und in Österreich bisher alle. Geht es ihnen gut? Sind sie einfach nur zu faul um weiterzuschreiben? Gibt es bei euch ein magisches schwarzes Loch, das alle Menschen frisst, kaum da sie fürs Hanf Journal arbeiten? Wir wissen es nicht, denn wir haben keinen von ihnen je wiedergesehen. Das scheint auch übrigens nicht nur den Hanf JournalMitarbeitern zu passieren, sondern allen, die für die Legalisierung arbeiten. Das Hanf-Feuer in Wien fand dieses Jahr nicht statt und legalisieren.at bringt seit Januar keine Neuigkeiten mehr. Da kann es nur eine Antwort drauf geben: Die werden alle von der Regierung verschleppt um unser Anliegen, die Legalisierung, zu verhindern. Anders können wir uns das nicht erklären. Unsere neueste Hoffnung ist ja jetzt Sigrid (siehe ihre Vorstellung auf dieser Seite), aber auch von da kam schon länger kein Lebenszeichen mehr. Und auch der andere Herr, der uns letzten Monat noch so viel Hoffnung auf brillante österreich-spezifische Artikel gemacht hat, hat sich einfach nicht mehr gemeldet (Wolfgang Steppner wenn du das hier liest, dann meld dich doch mal wieder!). Tja, das schwarze Loch. Und das Fatale an der ganzen Sache ist, dass wir diesen Job von Berlin aus nur superschwer erledigen können. Wir kennen uns halt einfach zuwenig aus in Österreich um interessante Informationen zu finden. Und außerdem passiert bei euch ja auch kaum was in Richtung Legalisierung (siehe zweiter Absatz). Tja und deshalb dürft ihr euch diesen Monat mal darüber informieren, was auf der Entheovision in Berlin so passiert ist. Damit ihr mal wieder ein bisschen Lust drauf kriegt selber was auf die Beine zu stellen. Und ihr kriegt eben mein Dummgelaber darüber aufs Ohr gedrückt, warum wir unsere Österreich-Ausgabe einfach nicht langfristig geregelt kriegen. Das habt ihr jetzt davon. Bäh. P. S.: Will sich nicht jemand mit ’nem netten selbstgeschriebenen Text, vorzugsweise über ein Thema, das mit Drogen und Österreich zu tun hat, bei uns bewerben? Dann schreibt doch einfach an redaktion@hanfjournal.de. Nett wäre übrigens auch eine natürliche Abneigung gegen schwarze Löcher, nur für den Fall . . .
Österreich kann aufatmen: Der Regionalteil für euer Land wird endlich wieder von einer echten Österreicherin mit Material versorgt. Sigrid ist ihr Name und wir haben sie, typisch, typisch, auf einer Party gefunden. Aber lassen wir sie doch lieber selbst zu Wort kommen: Man hat mir gesagt, dass diesem Magazin die Zuständigen für die Rubrik über Österreich schon so manchmal verloren gingen. Nun ja – so bin ich – selbst Wienerin – über einen Urlaub in Berlin und weitere „Zufälligkeiten“ zu dieser Seite gekommen und hoffe euch nun auch öfters mit österreichischem Material versorgen zu dürfen. Als ich begonnen habe, mir Gedanken darüber zu machen, was man wohl alles über Cannabis im Zusammenhang mit Österreich schreiben kann, stellte sich mir die Frage, ob hierbei auch wirkliche Kulturunterschiede zu bemerken sind? Viele Freunde aus Berlin meinen immer zu mir, dass wir „Ösis“ kein Deutsch könnten und dass man Wörter wie „Erdäpfel“ (Kartoffel) oder Paradeiser (Tomate) nun mal nicht verstehen würde. So kann es einem auch passieren, dass man in Wien statt einer „Tüte“ einen „Ofen“ angeboten bekommt oder gefragt wird, ob man „mithazen“ (mitrauchen) möchte. Denn beim Kiffen sind wir nicht (wie beim Fußball) das weltweite Schlusslicht. Oder warum glaubt ihr, dass man uns immer wieder unsere Gemütlichkeit vorhält? Aber ansonsten traue ich mich ganz ungeniert zu behaupten, dass Kiffen in Berlin, London oder auch Wien gleich viel Spaß machen kann. Sogar mehr als das. Es verbindet Menschen und wobei sonst kommt man „Fremden“ so nahe, als bei einer netten Runde beim Afghanen. Die eigentlichen Grenzen werden nicht durch uns geschaffen, sondern durch unterschiedliche rechtliche Situationen in den
Redakteure in Österreich gesucht! Du willst über die österreichische Drogenpolitik aufklären? Politikern einmal auf die Finger klopfen oder von den kiffigsten Highlights Österreichs berichten? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir suchen immer engagierte und motivierte Redakteure für, in und aus Österreich. Wenn du Interesse hast, maile einfach an werner.graf@hanfjournal.de oder ruf im Berliner Büro (030/44675901) an.
jeweiligen Ländern. Da Österreich kein Land ist, in dem Marijuana als legalisiert gilt, spielen auch wir manchmal Verstecken. Natürlich ist es nicht ganz so tragisch und man findet immer wieder Plätze, an denen man entspannt sein kann. Die Beschäftigung mit dem Thema Legalisierung ist bei uns in letzter Zeit eher wieder zurückgegangen. Vor einigen Jahren fanden noch Großdemonstrationen dafür statt und es wurden Flugblätter verteilt. Doch nun haben anscheinend nur noch wenige die Kraft dafür etwas zu tun. Zumal solche Aktionen seit der neuen Regierung (Koalition der ÖVP und FPÖ) fast nicht mehr durchgehen und so klein wie möglich gehalten werden. Wirklich schockiert war ich aber, als ich mir die Legalisierungsseite Österreichs www.legalisieren.at angesehen habe und feststellen musste, dass die „Neuigkeiten“ schon ein halbes Jahr alt sind und die letzten Studien von 2001 aufgelistet wurden. Traurige Bilanz. Im Gegensatz dazu vermehren sich die Anzahl der Konsumenten und auch die Aussagen von Experten, dass Kiffen nicht so schädlich ist wie uns Politiker immer vormachen wollen. Sogar der Wiener Drogenkoordinator Peter Hacker meinte in einem Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“, dass auch „die Lektüre von Beipackzetteln, etwa von einfachen Kopfwehtabletten, beeindruckend ist“ und dass „das Problem ist, dass bei vielen das Nachdenken ausgeschaltet wird, wenn sie ,toxisch’ hören - das sei ja giftig! Aber ja, nur gilt das auch für Zigaretten und vieles andere.“ Auch wenn Österreich nicht beim Konsum hinterher hinkt, so tut es das in der rechtlichen Situation. Genauere Informationen hierüber, sowie Preisunterschiede und andere Themen hebe ich mir für – hoffentlich – folgende Beiträge auf und schick euch nur noch ein freundliches Servus aus Wien! Sigrid Guttmann
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Entheovision II - die Götter müssen bekifft sein
Von Psychonauten, Pflanzen und andere Gesellen
Wie anders lässt sich die schier unglaubliche Menge der entheogenen (gr. für: das Göttliche in sich bergend bzw. hervorbringende) Pflanzen erklären? Auch Cannabis Sativa ist ein Entheogen. Der Begriff „entheogen“ wird seit einigen Jahren anstelle des mit negativen Assoziationen besetzten „psychedelisch“ benutzt, um vorurteilsfrei über diese Pflanzen, Tiere und Pilze sprechen zu können. Die Entheovision, der Kongress der wissenschaftlichen Psychonautik (gr. Seelenforschung) fand am 21. und 22.08.2004 bereits zum zweiten Mal in Berlin statt. Organisiert wurde sie von Hartwin Rohde, dem Herausgeber des deutschen Fachblatts der Drogenforschung „Entheogene Blätter“. Die Liste der Redner las sich wie das „Who is who“ der deutschen und internationalen Forschung mit wirksamen Substanzen. Sergius Golowin eröffnete vor rund 150 Gästen den Kongress mit seinem Vortrag über Absinth „Die Grüne Fee“. Das alkoholhaltige, psychoaktive Getränk war seit 1923 wegen seiner Wirkung verboten und ist erst seit 1991, in verwässerter Konzentration, wieder frei erhältlich. Dr. Christian Rätsch, der Ethno-Pharmakologe, klärte danach über die prinzipiellen Schwierigkeiten bei der richtigen Dosierung von Entheogenen auf, da diese sehr individuell auf Menschen wirken. Wie bereits Timothy Leary feststellte, wird eine „Reise zu den Antipoden der Psyche“ von Dosis, Set und Setting, also auch durch die eigene Stimmungslage und die äußeren Bedingungen, bestimmt. Jon Hanna, Publizist, kommentierte die zeitgenössische, psychedelische Kunst und führte u. a. die Computeranimation „Kunstbar“ vor. Markus Berger bewies dem begeistert zuhörenden Publikum, dass eine drogenfreie Welt, wie sie von
Prohibitionisten gefordert wird, vollkommen unmöglich ist. Denn „psychoaktive Drogen sind überall“! zumindest wenn man sich so gut auskennt wie er. Wie gut, dass er bereits einige Bücher zum Thema veröffentlicht hat. Einen mit Spannung erwarteten Vortrag zur Suchttherapie mit Ibogain hielt Sandra Karpetas. Ibogain ist die psychoaktive Substanz der auch in Deutschland frei verkäuflichen afrikanischen Iboga-Wurzel. Die Therapie von Heroinabhängigen dauert fünf Tage, der Trip an sich 36 Stunden, in denen der Patient sich in einem tranceartigen Zustand befindet. Die Erfolgsquote liegt bei 68 Prozent nach drei Monaten. Dana Beal, der Hanf-Aktivist und Mentor des Million Marijuana March, setzt sich bereits seit Jahren für die Iboga-Therapie ein. Die Wartelisten sind leider lang . . . Den zweiten Tag des Kongresses eröffneten Dr. Ann Shulgin und Dr. Alexander Shulgin, ein Forscherehepaar aus den USA. Beide haben u. a. in zahllosen Selbstversuchen die Tryptamine und Phenetylamine erforscht. Wenn Dr. Ann Shulgin sagt, sie habe mehr als 1000 Trips genossen und sei zutiefst dankbar für diese tief greifenden Erfahrungen, gibt sie auch zu bedenken, dass diese Substanzen zum bloßen unreflektierten „Highsein“ viel zu schade sind und fordert einen respektvollen Umgang mit den psychoaktiven Substanzen. Silvio A. Rohde, Publizist, referierte über den sakramentalen Gebrauch von Ayahuasca in den brasilianischen Daime-Kirchen. Das internationale Publikum war dermaßen interessiert, dass der Raum nicht alle Menschen fassen konnte. Gleichermaßen begeistern konnte der Chemiker Jochen Gartz mit dem Thema:
„Psilocybe und deren medizinische Anwendung“ bspw. bei Migräne und Cluster-Kopfschmerzen. Passend hierzu und mindestens ebensogut besucht war der Pilzzucht-Workshop mit Michael Ganslmeier, der natürlich im Freien stattfand. Es ist durchaus möglich, dass das Mycel nun auch das Gelände der FHTW (Fachhochschule für Technik und Wissenschaft) in Berlin erobert. Augen offen halten! Ulrich Holbein, Sprachkünstler und Schriftsteller, wollte ursprünglich die Frage: „Wie viel Gott transportieren entheogene Pflanzen tatsächlich?“ beantworten, stellte jedoch gleich zu Beginn fest, dass er sich dieses thematisch enge Korsett nicht anlegen lassen darf, um dem Thema gerecht werden zu können. Auf intelligent-witzige Weise entführte er die Zuhörer und Zuseher in seine Welt, in der alles anders ist oder auch nicht und im jedem Fall, und unter tosendem Beifall regte er zur erneuten Prüfung eingeschliffener Sichtweisen an. Weitere Referenten waren Dr. Claudia Müller-Ebeling, Marc Iwaszkiewicz, Hans Cousto, Wolfgang Sterneck, Bernd Lauer und Wolfgang Bauer. Werner Pieper, Autor und Gründer des MedienXperimente-Verlages und der Dealerselbsthilfe „Grüne Hilfe“ 1971, überzeugte neben seiner witzig-jovialen Art vor allem durch seine Schlagfertigkeit in jeder Situation als charismatischer und sympathischer Moderator. mehr zum Thema: www.entheovision.de Sokratis Zacharopoulos
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TERMINE Tiefschwarz Date: 10.09.2004 Location: Club Cazin/Linz Admission: 12 Euro
Tiefschwarz wurde 1996 von den Brüdern Ali und Basti Schwarz gegründet. Peter Hoff, der die Benztown-Studios in Stuttgart betreibt, komplettiert das Produzenten-Team. Ali und Basti feiern bereits seit über zehn Jahren große Erfolge als DJs. Die Idee zu dem Projektnamen „Tiefschwarz“ kam Ali und Basti nach einem DJ-Gig. Der Name verbindet den Familiennamen der Brüder mit ihrer Liebe für „deep house“ - Tiefschwarz eben. Im Jahre 1990 eröffnete Ali den Club „on-u“ in Stuttgart, der sich zu einem der Vorreiter der deutschen Clubszene entwickelte. Mit ihrem Debüt-Album „ral 9005“ bewegen sich Tiefschwarz stil- und zielsicher durch den gesamten musikalischen Kosmos, den sie in den vergangenen Jahren durchlebt haben und schaffen es, unterschiedlichste Stile durch ihren eigenen, unverwechselbaren Sound zu verbinden: da wechseln sich traumhaft verspielte Nu-JazzExkursionen mit seelenvollen Deep House- und Garage-Stücken ab. Ausflüge zu 80ies-Beats, Down Beat Electro und Soundtrack-Pop geben sich ein spannendes Stelldichein mit Club-Track. Dies alles wird durch eine detailverliebte und druckvolle Produktionsweise abgerundet. www.tiefschwarz.net Trashmonkeys Date: 29.09.2004 Location: Arena/Wien Admission: 9 Euro
Die Trashmonkeys aus Bremen könnten eine ganze Stadt mit Strom versorgen, so energetisch klingt ihr neues Album „The Maker“! Am 9. August erscheint das wahnsinnige Rock’n’Roll-Werk auf dem Hamburger L’age D’or Label. Überall sorgen die Trashmonkeys für tiefer gelegte Unterkiefer und ekstatisch zappelnde Konzertgäste. Sie mischen 60’s Garage mit 77er-Punk und britischem Gitarrenpop und schaffen es in nur 42 Minuten, 15 Songs abzufeuern, die einen aufsaugen, durchschütteln, ausspucken, durch die Luft wirbeln und anschließend schweißgebadet immer wieder die „repeat“-Taste des CD-Spielers drücken lassen. Stilsicher und vor Selbstvertrauen strotzend, preschen die Trashmonkeys auf ihrem dritten Longplayer „The Maker“ drauflos. Hier wird nicht nachgemacht, sondern vorgelegt. Einen derart bissigen, schwitzenden und drängenden Rock’n’ Roll hat man hierzulande so noch nicht gehört. Man möchte sich zurücklehnen und zusehen wie die Jungs nun endgültig durchstarten, stünde man nicht selber „allright!“- rufend in der ersten Reihe, tanzend auf dem Weg zum weißen Licht. www.trashmonkeys.de
Kifferglück im Doppelpack Date: 11.09.2004 Location: Transmitter Festival/Hohenems Admission: 15 Euro
Howard Marks alias Mr. Nice, der größte HaschischDealer aller Zeiten, kommt endlich mal wieder auf Lesetour nach Deutschland. Im englischen Sprachraum ist er ein absoluter Top-Star, aber auch hier hat er mittlerweile 30.000 Exemplare der Übersetzung seiner Autobiografie verkauft. Im Gepäck hat er sein neues „Howard Marks Book of Dope Stories“ und die brandaktuelle DVD „Mr. Nice live“. Einer der bekanntesten Kriminellen der Welt erzählt aus seinem wilden Leben, witzig, unterhaltsam, hochintelligent. Götz Widmann (ex Joint Venture) hat sich in den vergangenen Jahren mit Hunderten von Live-Konzerten in die erste Liga der deutschsprachigen Liedermacher gespielt. Möglicherweise, weil er Sachen singt, die sich die Damen und Herren im Netzwerk der Medien- und Musikindustrie niemals trauen würden. Endlich ein Liedermacher ohne Sozialarbeitertrauma. Liedermaching als revolutionäre Kunstform, für bürgerlich-konservative Menschen sicherlich absolut ungenießbar. Widmann spielt Songs aus seinem aktuellen Programm „Drogen“, stellt aber auch schon sein im Oktober erscheinendes Album „Zeit“ vor. www.goetzwidmann.de, www.mrnice.net Etage Noir Release Party Date: 09.10.2004 Location: Posthof/Linz Admission: 10 Euro
In Zeiten, in denen die Musikindustrie ihr Heil in immer größeren Zusammenschlüssen zu finden versucht und dabei trotzdem von einer Krise in die nächste schlittert, geht ein kleines oberösterreichisches Label einen anderen Weg und findet damit weltweite Anerkennung. Etage Noir ist das musikalische Kind von Marcus Füreder aka Parov Stelar und Roland Schwarz aka Raul Irie. Am 9. Oktober 2004 präsentieren sie im Linzer Posthof den vierten Release seit Mai dieses Jahres und das erste Album von Parov Stelar. Aus diesem Grund wurden auch hochkarätige Gäste eingeladen, die alle eine Verbindung mit dem Label haben. Zum einen sind dies die zur Zeit äußerst erfolgreichen Dublex Inc. aus Stuttgart. Ihr letzter großer Hit „Tocame“ gehört immer noch in jeden Plattenkoffer von ernst zu nehmenden DJs. Nachzuhören auf „Brazilelectro IV“,„Bar Lounge Classic“ und a n d e re n S a m p l e r n . E b e n f a l l s a u s d e m Schwabenland sind die zweiten Gäste des Abends Inverse Cinematics. Aber auch die Etage NoirBetreiber geben sich die Ehre hinter den Turntables. Hingehen! www.etagenoir.com
Superpunk Date: 22.09.2004 Location: B 72/Wien Admission: 8 Euro
Die „Top Old Boys“ sind endlich zurück und zelebrieren wieder den (Super-)Soulpunk! „Einmal Superpunk bitte!“, so der höfliche Plattentitel des neuen Albums. Die drei Jahre, die zwischen „Wasser Marsch!“ (2001) und „Einmal Superpunk bitte!“ liegen, haben dem Quintett mehr als gut getan. Die Band präsentiert sich in Bestform und in gewohnter, unschlagbarer Formation, bestehend aus: Lars Bulnheim (git), Carsten Friedrichs (vox/git), Tim Juergens (b), Thies Mynther (or) und Thorsten Wegner (dr). Superpunk lieben den Soul seit jeher. Da man früher nicht wusste wie das geht, begann Superpunk als ziemlich laute Garagenpunkband. Mittlerweile können sie spielen was sie wollen. Und das zelebrieren sie auf „Einmal Superpunk bitte!“ auch hemmungslos. Kompliziertes Gefrickel sucht man hier vergebens. Das und die Freude der Band daran, die Musik nachzuspielen, die sie lieben, machen Superpunk so toll! Diese Musik muss man inhalieren! Superpunk schaffen es tatsächlich, ohne Alkohol und Zigaretten eine Illusion von einer Welt mit Alkohol und Zigaretten zu erzeugen. Smoke some soul! www.superpunk.de The Lurkers Date: 18.10.2004 Location: Arena/Wien Admission: 8 Euro
Die Band existiert seit 1976 und begründete zusammen mit Bands wie den Sex Pistols, den Clash, den Damned, den Vibrators und den Generation X die britische Punk-Bewegung. Sie hat bislang 21 LPs/CDs und ’ne Latte Singles veröffentlicht. Im Moment erscheint gerade ihr neuestes Album „26 YEARS“. Sie sind im Oktober auf großer Deutschland-Tournee und werden im November auf USA-Tour sein. Während der Deutschland-Tour wird im Wild at Heart in Berlin ein Live-Album aufgenommen. Naja, schaun mer mal, ich persönlich find ja die meisten Aktivitäten jener „alten Helden“ so unnötig wie Pickel am Arsch, siehe die ultramiesen, fetten, halbglatzigen Exploited oder auch die Sex Pistols, die alle nur um noch mal ein paar Mark einzusacken auch noch mal ein paar Gigs spielen . . . Klar, keine Frage, der alte Kram von den Lurkers ist großartig, aber wie gesagt, schaun mer mal, wenn ich mich irgendwie reinschnorren kann, geh ich’s mir auf jeden Fall mal anschauen! www.thelurkers.co.uk
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
15 Pot
NRWs erste Drugwipe-Statistik Wie weit repressive Technologien und exekutive Exzesse voranschreiten können, wird in diesem Blatte zu Hauf exerziert. Es gehört schon beinahe zur traurigen Tradition des Hanf Journals sich diesen Schwerpunkten zu widmen, denn ein Ende scheint nicht in Sicht. Da die massenmedialen Kanäle voll von Meldungen sind, die einer Richtigstellung oder zumindest einer Anti-Meldung bedürfen, wird der Leser im folgenden Artikel wieder mit dem Thema Drugwipe behelligt. Doch dieses Mal gibt es eine Premiere: die erste Statistik ist im Umlauf, Konsequenzen inklusive. Zur Erninnerung der alten und zur Aufklarung der neuen Leser: Beim „Drugwipe“ handelt es sich um eine Art Drogenschnelltest. Als hinreichende Voraussetzung genügt den Polizisten ein wenig Speichel oder Schweiß. Dabei ist ein Anfangsverdacht nicht zwingend notwendig. Die Beamten feuchten die Teststreifen mit Wasser an und wischen sie meist über die Stirn und bzw. oder unter die Achselhöhlen des verdächtigten Autofahrers. Nach kürzester Zeit ist das Ergebnis scheinbar klar. Keine Verfärbung bedeutet keine Drogen. Meinen die Beamten einen Ausschlag auf dem Indikatorstreifen zu erkennen, so wird der Autofahrer, je nachdem, welches Feld des Streifens rot anläuft, als Heroin-, Benzodiazepin-, Kokain, Ecstasy-/Amphetamin- oder Haschisch-Konsument gebrandmarkt. Eine Blutuntersuchung folgt und leitet eventuell eine Fahrtauglichkeitsprüfung ein (MPU). Doch ist der Test in mindestens drei Kritikpunkten zweifelhaft. Erstens stigmatisiert der Test sogar jene zu HeroinKonsumenten, die gerne mal ein Mohnbrötchen verköstigen. Denn beide Substanzen schlagen gleichermassen auf dem Indikatorstreifen aus. Zweitens soll der Test bei höheren Temperaturen (laut Angaben der herstellenden Firma ab ca. 25 Grad Celsius) an Genauigkeit seiner Aussagekraft einbüssen. Das scheint seine Anwender in der Praxis jedoch herzlichst wenig zu interessieren. Und drittens behauptet der Hersteller ebenfalls, dass der Test mindestens zwölf Stunden, nachdem letzten Cannabis-Konsum keinen Ausschlag mehr auf dem jeweiligem Feld anzeigt. In mindestens einem Fall gilt diese Garantie jedoch als widerlegt. Drugwipe in den Niederlanden und NRW Vielleicht hat unser Nachbarstaat, die Niederlande, gerade deshalb den Drugwipe nicht in seine polizeiliche Alltagspraxis eingeführt. Das Signifikanz-Niveau, das heißt der Standard der Fehlertoleranz, scheint dort auf einem anderen Level zu liegen als in Deutschland. Hier zu Lande ist es eine ehrenhafte Tugend tolerant zu sein. Zumindest was das Signifikanz-Niveau von Schweißtests angeht. Vielleicht will unser westlicher Nachbarstaat aber auch einfach nur s e i n e n t re u e n S t a a t s d i e n e r n unnötigen bürokratischen Aufwand ersparen und seine finanziellen und personellen Ressourcen nicht unnötig schröpfen. Sei’s drum. Nordrhein-Westfalens Innenminister Dr. Fritz Behrens sieht das allemal anders. Der ist nämlich folgender Meinung: „Der Test ist sehr genau. Auch länger zurückliegender Drogen-Konsum, dessen Wirkung noch anhält, lässt sich noch zuverlässig nachweisen.“ Da bleibt einigen Autofahrern, die sich doch mal gerne in ihrer Freizeit zu berauschen suchen sollten, nur die Wahl zwischen Pilzen, LSD oder Alkohol. Denn
Ein Schritt vor . . . und zwei zurück für die deutsche Drogenpolitik
Halozinogene und Branntweine werden beim Drugwipe-Vortest nicht berücksichtigt, sondern erst, wenn überhaupt beim Bluttest oder beim „Blasen“.
an, die wahrscheinlich, welch Überraschung, noch mehr Drogensünder hinterm Steuer detektieren werden. Doch diese Detektion alleine ändert nichts. So weit ist man dann doch schon.
Wie sieht es mit Drugwipe in der statistischen Praxis aus?
Deshalb werde die Polizei zugleich, so Behrens, ihre gezielte Aufklärungsarbeit intensivieren. Die Verkehrssicherheitsberater informieren unter anderem in Schulen, Betrieben und Vereinen über die Gefahren des Drogenkonsums im Straßenverkehr. Löblich, da die Prävention in diesem Kontext noch überhaupt nicht zu Worte gekommen ist. Doch bleibt die Frage offen, in welchem Verhältnis sich die Ökonomie zwischen Repression und Prävention bewegt. Nur mal am Rande: Der Krieg und Totalität waren und werden immer bewährte Katalysatoren diverser Diktaturen und Herrschaftssysteme sein.
Zu Anfang diesen Jahres haben sämtliche Polizeidienststellen von oberster Ebene die Order bekommen, den DrugwipeSchweißtest ein komplettes Jahr lang auf seine Effektivität hin zu testen. Dieser Freude durften nicht nur „normale“ Verkehrsteilnehmer und jugendliche Campingaktivisten, z. B. Festivalbesucher zuteil werden. Sondern vor allem, so ist zumindest einigen Äußerungen ranghöherer Beamter zu entnehmen, glaubt man den Beamten auf der Straße mit dem Drugwipe einen pragmatischen Dienst zu erweisen. Natürlich sind viele Beamte nun frohen Mutes, wie man einigen ironischen Aussagen vor Ort entnehmen konnte. Was kann es auch Schöneres geben, als das komp l e t t e
Wochenende vor den Toren eines Festivals zu verbringen, anstatt dahinter zu gehen und selber mit zu feiern? Na, das ist doch ganz klar: Arbeiten. Und zwar Arbeiten im Dienste des Staates und der Statistik. Die ersten Zahlen kommen direkt aus NRW, wo der Test bereits seit Mitte 2003 in Einsatz ist. Laut Mitteilung des nordrhein-westfälischen Innenministeriums sind die Kontrollen mit den neuen Tests als erfolgreich zu bewerten. So ließ man es vor knapp einem Monat am 5. August aus Düsseldorf verlauten. Im Zeitraum von Januar bis Juni 2004 stellten die hiesigen Beamten 2.964 Drogensünder fest, die sich zum Zeitpunkt ihres Rausches am Steuer befanden. Verglichen mit den Zahlen aus dem selben Zeitraum des Vorjahres ist dies ein Anstieg von 76 Prozent. Zu bedenken ist dabei allerdings die Relativität des Rausch-Begriffs. Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Drogen im Spiel waren, habe sich um 38 Prozent auf insgesamt 356 Unfalle pro Jahr erhöht. Mehr gibt das Ministerium aus seinem Newsletter nicht her, nur diese vorgefertigten Zahlenhappen.
„Drogenkonsum ist gerade bei jungen Fahrern ein großes Risiko“, hob der Minister hervor. Laut jüngsten Umfragen sei der Anteil der 18- bis 24-Jährigen im Westen Deutschlands, die schon einmal Cannabis genommen haben, in den letzten vier Jahren von 24 auf 38 Prozent angestiegen. „Durch die neuen Drogen-Vortests wird der Verdacht des Rauschgiftkonsums an Ort und Stelle erhärtet. Ist der Test positiv, muss der Fahrer anschließend zur Blutentnahme“, erläuterte Behrens. Den Ertappten drohen empfindliche Strafen: 250 bis 750 Euro Geldbuße, ein bis drei Monate Führerscheinentzug und bis zu vier Punkte im Flensburger Verkehrssünder-Register sind drin. Stellt die Polizei Ausfallerscheinungen wie Schlangenlinien-Fahren fest, ist das eine Straftat. Der Führerschein ist dann für längere Zeit weg. Weitere Sanktionen drohen anhand von Geldstrafen oder sogar Haftstrafen. Noch ein Knüller aus Seed-West: Laut Gerichtsbeschluss des Oberverwaltungsgerichts in Stuttgart ist ein Führerscheinentzug selbst dann zulässig, wenn die betreffende Person nicht aktiv am Kiffen ist. Für einen Entzug der Fahrerlaubnis kann bereits genügen, sich bewusst in einem Raum aufzuhalten, in dem Marijuana und Cannabis konsumiert wird. Es lebe Big Brother! Es lebe die Kriminalisierung und Stigmatisierung Drogen konsumierender deutscher Burger! Adam Zawadski
Die Konsequenzen für Repression und Prävention „Mit Drugwipe will die Polizei diese alarmierende Entwicklung stoppen. Uneinsichtige werden schneller aus dem Verkehr gezogen“, erklärte NRW-Innenminister Behrens. Leider vergisst oder verwechselt er möglicherweise sogar absichtlich Ursache mit Wirkung. Denn die Zahlen, die diese Entwicklung beschreiben, entstehen doch erst durch die Anwendung des Drugwipes. Der Minister kündigte verstärkte Polizeikontrollen
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Unterstützen Sie deshalb die politische Arbeit des DHV, privat oder als Firma. Zwei Bong, ein Song Alkohol, der zieht dich runter, Cannabis, da bleibst du munter Cannabis ist ein Genuss als Mittel gegen Frust Refrain: Es wird Zeit das zu begreifen, es kommen noch andere Zeiten, weil die Felder nun mal reifen kommen auch noch bessere Zeiten Cannabis hält dich am Leben, kann dir vieles geben Die Droge, die Weiche, macht aus dir keine Leiche Refrain . . .
Achtung!
Was immer er geraucht oder noch verbraucht, Shit geht in die Knie, Todesstrafe nie. Refrain . . . Rheiny Ruhrgebeat
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Postbank Berlin BLZ: 100 100 10 KONTO: 500 794 106.
mehr Infos unter www.hanfverband.de
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16 Pot
„Cannabiz-in-Cologne“- Die ökonomische Evolution des Hanfs Hanfes. Es synthetisieren sich Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kunst zu einem wahren Mekka für cannabinoide Artgenossen. Die „Cannabiz-in-Cologne“ lädt dieses letzte September-Wochenende zum Aufklären, Informieren, Mobilisieren und Amüsieren ein. Zudem wollen alle Beteiligten eine Medienoffensive par excelance, die die Hanf-Pflanze wieder in einen differenzierteren öffentlichen Diskurs bringen soll. Warum also nicht gleich ganz Köln durch die grüne Brille betrachten, wenn hier neben dem NOVA-Institut, der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (IACM) und diversen Magazinen auch flächendeckende Messe, Medien- und Wirtschaftskonzerne ihr Zuhause haben? Schon alleine das ist Grund genug für eine engere Zusammenarbeit aller Partizipienten. Zudem leben im Umkreis von 100 Kilometer um Köln mehr als zehn Millionen Menschen und machen die Stadt zu einem wichtigen Zentrum nahe dem Drei-Länder-Eck. Köln gilt als Top-Adresse für innovative, kreative und alternative Unternehmen, für kulturelle und politische Projekte, für kleine Clubs und Mega-Events wie den Christopher Street Day oder das SOMA-Festival. Die Pop-Komm hat es bekanntlich nach Berlin verschlagen.
Es war einmal eine kleine CannaBusiness, die anfangs kaum einem Ort willkommen war. Wir befinden uns Mitte der 90erJahre. Die Hanf-Wirtschaft befindet sich in ihren Pionierjahren und wird von konventionellen Wirtschaftszyklen nur müde belächelt, wenn überhaupt wahrgenommen. Wer hätte damals auch geahnt, dass sich diese Szene zu einer autonomen Wirtschaftskraft entwickelt, die es schafft sich rechtliche Relativismen und mediale Mechanismen zunutze zu machen? Mittlerweile feiert die CannaBusiness ihren Neunten Geburtstag und in Berlin findet zwei Woch davor (10. bis 12. September) eine zweite Hanffachmesse, die InterHanf statt. Zehn Jahre, und der Wirtschaftszweig Hanf scheint immer mehr zu wachsen. Heute werden solche Expositionen zunehmend als Forum einer innovativen und weltweit vernetzten Branche wahrgenommen. Anstatt mit Scheuklappen betrachtet, werden Hanfmessen regelrecht umworben. Von Wasserpfeifen, Kleidung und Büchern über Kosmetika und Dünger ist alles zu sehen, was irgendwie im Zusammenhang mit Hanf steht. Ein bedeutender Etappensieg auf dem Weg zur sozialen Rehabilitierung des Hanfs. Welch günstiger Wink des Schicksals, dass die zweite HanfDemo dieses Jahr nicht nur am selben Wochenende stattfindet, sondern auch noch am selben Ort. Es handelt sich dabei um das Palladium in Deutschlands viertgrösster Stadt Köln. Köln steht vom 24. bis zum 26. September also ganz im Zeichen des
Die CannaBusiness im Kölner Palladium ist dieses Jahr erstmalig das ganze Wochenende für alle Besucher geöffnet. Den Besucher erwartet eine Exposition mit Ausstellern und Gästen aus rund zehn Nationen. Scheint ganz so, als würde es sich viel zu erzählen und Verschiedenes zu berauchen zu geben. Ähnlich wie die Hanf-Branche beweist das Palladium, dass sich alte Industriekultur gelungen mit innovativer Technik verknüpfen lässt. Das Palladium, eine hundertjährige, ehemalige Industriehalle in Mad-Max-Manier, bietet ein modernes Ambiente. Auf einer Fläche um die 4.000 Quadratmetern finden die Aussteller den richtigen Rahmen, um sich mit ihren Produkten professionell und attraktiv zu präsentieren. Sollte dieses Angebot nicht ausreichen, stehen weitere Flächen zur Verfügung. So werden zum Beispiel die Abendveranstaltungen im „Kölner E-Werk“ und der „Dynamo-Lounge“ direkt gegenüber vom Palladium stattfinden. Eine Partylocation der Extraklasse. Hanf-Demo in Köln-Downtown - Die Pilot-Demo verlief letztes Jahr ganz gut. Knapp 200 Demonstranten bekannten sich via Rauchzeichen zum friedvollen Genuss von Cannabis. 2004 lautet das Motto der zweiten Hanf-Demo „Für das grüne Blatt der Sympathie“. Am Samstag, den 25. September, quasi zur Halbzeit der CannaBusiness wird es dieses Jahr leider keinen Umzug mitten durch die City geben. Start und Ziel sind zugleich der Roncalli-Platz und der Dom. Los geht es um 13 Uhr und zu Ende um 15 Uhr. Zwischendurch gibt es einige Redebeiträge. Recht mager für eine Demo. Dafür gibt es Shuttlebusse, die zwischen Messe und Demo pendeln.
Hier ein Auszug aus der Presseerklärung: „Mehr als zehn Jahre nach dem berühmten „Haschisch-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichts ist die drogenpolitische Situation in Deutschland immer noch sehr unbefriedigend: Anstatt aufzuklären wird verboten, anstelle von Vertrauen aufzubauen wird es zerstört, anstatt junge Menschen vor den Gefahren von „harten Drogen“ zu schützen, wird indirekt ein „SchwarzMarkt“ gefördert, der „harte“ Drogen für Jugendliche zugänglich macht. Das Verbot von Hanf (lat. Cannabis) lässt sich wissenschaftlich schon lange nicht mehr begründen – im Gegenteil –: auch Gutachten des Bundesgesundheitsministeriums kamen zu dem Ergebnis, dass von Cannabis-Produkten eine weitaus geringere Gefahr ausgeht als dies bei deren Verbot noch angenommen worden war. Dennoch werden die Gesetze weiter verschärft und viele „harmlose“ Bürgerinnen und Bürger zu Kriminellen gemacht! (. . .) Das Problem betrifft einige Millionen Menschen in Deutschland. Ihr seid alle aufgerufen, an der Hanf-Demo teilzunehmen und am 25. September 2004 für die Änderung der Drogengesetze durch die Kölner Straßen zu ziehen!“ Neben der Hanf-Demo und der CannaBusiness wartet das ganze Wochenende ein buntes Abendprogramm. Am Samstagabend beispielsweise gibt’s im E-Werk ein Live-Konzert – von „Extrem Liedermaching“ mit Götz Widmann (ExJoint Venture). Des Weiteren warten Funky Grooves vom Geilen Institut und eine wegflashende Tribal-Psychedelic-Trance-Show des Star Sounds Orchestra. Ein weiteres Highlight ist die Sonderausstellung „Szene Comix“ mit Gilbert Shelton (Schöpfer der weltbekannten anarchischen Freak Brothers, USA), Gerhard Seyfried (D), Bringmann & Kopetzki (D) und Steve Stoned (D), die ihre Werke auf der CannaBusiness auch signieren werden. Angekündigt hat sich außerdem Joseph Pietri, der ehemalige internationale CannabisSchmuggler und -Feinschmecker alter Schule, um die deutsche Erstausgabe von seinem Buch „Der König von Nepal“ zu präsentieren. Sieht aus, als könnte die „Cannabiz in Cologne“ die ganze City zum Dampfen bringen. mehr zum Thema: www.Cannabiz-in-Cologne.de www.ksta.de/forum www.hanfparade.de www.hanfdemo.de www.hanffest.de www.hanflobby.de www.pottdemo.de Adam Zawadski
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Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
17 Pot
TERMINE Kifferglück im Doppelpack Date: 14.09.2004 Location: Kantine/Köln Admission: 6 Euro
Howard Marks alias Mr. Nice, der größte HaschischDealer aller Zeiten, kommt endlich mal wieder auf Lesetour nach Deutschland. Im englischen Sprachraum ist er ein absoluter Top-Star, aber auch hier hat er mittlerweile 30.000 Exemplare der Übersetzung seiner Autobiografie verkauft. Im Gepäck hat er sein neues „Howard Marks Book of Dope Stories“ und die brandaktuelle DVD „Mr. Nice live“. Einer der bekanntesten Kriminellen der Welt erzählt aus seinem wilden Leben, witzig, unterhaltsam, hochintelligent. Götz Widmann (ex Joint Venture) hat sich in den vergangenen Jahren mit Hunderten von Live-Konzerten in die erste Liga der deutschsprachigen Liedermacher gespielt. Möglicherweise, weil er Sachen singt, die sich die Damen und Herren im Netzwerk der Medien- und Musikindustrie niemals trauen würden. Endlich ein Liedermacher ohne Sozialarbeitertrauma. Liedermaching als revolutionäre Kunstform, für bürgerlich-konservative Menschen sicherlich absolut ungenießbar. Widmann spielt Songs aus seinem aktuellen Programm „Drogen“, stellt aber auch schon sein im Oktober erscheinendes Album „Zeit“ vor. www.goetzwidmann.de, www.mrnice.net
Superpunk Date: 15.09.2004 Location: Hundertmeister/ Duisburg Admission: 8 Euro
Die „Top Old Boys“ sind endlich zurück und zelebrieren wieder den (Super-)Soulpunk! „Einmal Superpunk bitte!“, so der höfliche Plattentitel des neuen Albums. Die drei Jahre, die zwischen „Wasser Marsch!“ (2001) und „Einmal Superpunk bitte!“ liegen, haben dem Quintett mehr als gut getan. Die Band präsentiert sich in Bestform und in gewohnter, unschlagbarer Formation, bestehend aus: Lars Bulnheim (git), Carsten Friedrichs (vox/git), Tim Juergens (b), Thies Mynther (or) und Thorsten Wegner (dr). Superpunk lieben den Soul seit jeher. Da man früher nicht wusste wie das geht, begann Superpunk als ziemlich laute Garagenpunkband. Mittlerweile können sie spielen was sie wollen. Und das zelebrieren sie auf „Einmal Superpunk bitte!“ auch hemmungslos. Kompliziertes Gefrickel sucht man hier vergebens. Das und die Freude der Band daran, die Musik nachzuspielen, die sie lieben, machen Superpunk so toll! Diese Musik muss man inhalieren! Superpunk schaffen es tatsächlich, ohne Alkohol und Zigaretten eine Illusion von einer Welt mit Alkohol und Zigaretten zu erzeugen. Smoke some soul! www.superpunk.de
Tiefschwarz Date: 25.09.2004 Location: Mysticland@ Fusionclub Admission: 10 Euro
Tiefschwarz wurde 1996 von den Brüdern Ali und Basti Schwarz gegründet. Peter Hoff, der die Benztown-Studios in Stuttgart betreibt, komplettiert das Produzenten-Team. Ali und Basti feiern bereits seit über zehn Jahren große Erfolge als DJs. Die Idee zu dem Projektnamen „Tiefschwarz“ kam Ali und Basti nach einem DJ-Gig. Der Name verbindet den Familiennamen der Brüder mit ihrer Liebe für „deep house“ - Tiefschwarz eben. Im Jahre 1990 eröffnete Ali den Club „on-u“ in Stuttgart, der sich zu einem der Vorreiter der deutschen Clubszene entwickelte. Mit ihrem Debüt-Album „ral 9005“ bewegen sich Tiefschwarz stil- und zielsicher durch den gesamten musikalischen Kosmos, den sie in den vergangenen Jahren durchlebt haben und schaffen es, unterschiedlichste Stile durch ihren eigenen, unverwechselbaren Sound zu verbinden: da wechseln sich traumhaft verspielte Nu-JazzExkursionen mit seelenvollen Deep House- und Garage-Stücken ab. Ausflüge zu 80ies-Beats, Down Beat Electro und Soundtrack-Pop geben sich ein spannendes Stelldichein mit Club-Track. Dies alles wird durch eine detailverliebte und druckvolle Produktionsweise abgerundet. www.tiefschwarz.net
Groovie-Ghoulies
Trashmonkeys
The Lurkers
Date: 30.09.2004 Location: Underground/Köln Admission: 7 Euro
Date: 07.10.2004 Location: Unique/Düsseldorf Admission: 6 Euro
Date: 08.10.2004 Location: Stone/Düsseldorf Admission: 8 Euro
Hier sind sie wieder: The Groovie Ghoulies aus dem kalifornischen Sacramento, die definitiv beste Pop-Punk-Rock’n’Roll-Band der Welt – und das ist auch nicht nur annähernd eine Übertreibung! Die Konzerte von The Groovie Ghoulies gehören nämlich stets zu einem der absoluten Punk-RockHighlights des jeweiligen Konzertjahres und ihre überaus flotte, aber dabei immer melodische Mischung aus poppigem Punk-Rock nach Art der Ramones und klassischem Rock’n’Roll im Stile von Chuck Berry in Verbindung mit einem spaßigen (um nicht zu sagen: niedlichen) „B-Movie-Image“ macht einfach Laune – und zwar so richtig gute! Korrekt, endlich mal ne stimmige Presse-Info! Vielleicht eine Umdrehung zu umständlich formuliert und den (meiner Meinung nach) entscheidenden Faktor, nämlich die geile Perle (hoppla, das liest sich ja ordentlich Chauvi-mäßig, sorry Mädels!) außen vor gelassen! Aber sonst stimmt’s völlig: Super Party-Mucke, sollte frau (ätsch jetzt doch p.c.) auf jeden Fall hingehen! www.groovie-ghoulies.com
Die Trashmonkeys aus Bremen könnten eine ganze Stadt mit Strom versorgen, so energetisch klingt ihr neues Album „The Maker“! Am 9. August erscheint das wahnsinnige Rock’n’Roll-Werk auf dem Hamburger L’age D’or Label. Überall sorgen die Trashmonkeys für tiefer gelegte Unterkiefer und ekstatisch zappelnde Konzertgäste. Sie mischen 60’s Garage mit 77er-Punk und britischem Gitarrenpop und schaffen es in nur 42 Minuten, 15 Songs abzufeuern, die einen aufsaugen, durchschütteln, ausspucken, durch die Luft wirbeln und anschließend schweißgebadet immer wieder die „repeat“-Taste des CD-Spielers drücken lassen. Stilsicher und vor Selbstvertrauen strotzend, preschen die Trashmonkeys auf ihrem dritten Longplayer „The Maker“ drauflos. Hier wird nicht nachgemacht, sondern vorgelegt. Einen derart bissigen, schwitzenden und drängenden Rock’n’ Roll hat man hierzulande so noch nicht gehört. Man möchte sich zurücklehnen und zusehen wie die Jungs nun endgültig durchstarten, stünde man nicht selber „allright!“- rufend in der ersten Reihe, tanzend auf dem Weg zum weißen Licht. www.trashmonkeys.de
Die Band existiert seit 1976 und begründete zusammen mit Bands wie den Sex Pistols, den Clash, den Damned, den Vibrators und den Generation X die britische Punk-Bewegung. Sie hat bislang 21 LPs/CDs und ’ne Latte Singles veröffentlicht. Im Moment erscheint gerade ihr neuestes Album „26 YEARS“. Sie sind im Oktober auf großer Deutschland-Tournee und werden im November auf USA-Tour sein. Während der Deutschland-Tour wird im Wild at Heart in Berlin ein Live-Album aufgenommen. Naja, schaun mer mal, ich persönlich find ja die meisten Aktivitäten jener „alten Helden“ so unnötig wie Pickel am Arsch, siehe die ultramiesen, fetten, halbglatzigen Exploited oder auch die Sex Pistols, die alle nur um noch mal ein paar Mark einzusacken auch noch mal ein paar Gigs spielen . . . Klar, keine Frage, der alte Kram von den Lurkers ist großartig, aber wie gesagt, schaun mer mal, wenn ich mich irgendwie reinschnorren kann, geh ich’s mir auf jeden Fall mal anschauen! www.thelurkers.co.uk
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
15 Seed west
Ayahuasca - Infos und Party in Frankfurt Magic Mushrooms sind das Fleisch der Götter, was aber trinken sie? Die Antwort lautet: Ayahuasca - den Trank der Götter. Oder besser gesagt, den Trank, der befähigt mit den Göttern zu kommunizieren. Der Hauptwirkstoff dieses Trankes ist Dimethyltriptamin (DMT), eine endogene Droge, d. h. auch unser Körper produziert DMT in geringen Mengen. DMThaltige Pflanzen gibt es in Hülle und Fülle, kostenlos direkt vor unserer Haustür, auf der Fensterbank oder zumindest im nächsten Gartencenter (Anm. d. Red.: mehr dazu im Hanf Journal, Oktober-Ausgabe). Leider ist es damit noch nicht getan, denn ohne die gleichzeitige Gabe von MAO-Hemmern bauen fiese Enzyme in unserem Körper das DMT ab, noch bevor es seine psychoaktive Potenz entfalten kann. Daher mischt der wissende Schamane MAO-Hemmer und DMT-haltige Pflanzen zum Ayahuasca-Trank. Wer mehr über diese Droge erfahren will, hat bald Gelegenheit hierzu: „Ritual und Konsumgesellschaft am Beispiel der psychedelischen Substanz Ayahuasca“ lautet der Titel einer Veranstaltung am Mittwoch, dem 06.10.2004 um 20 Uhr im Frankfurter Tanzhaus West (Gutleutstr. 294). Gemeinsam laden das Alice-Project und der Nachtschatten Verlag im Rahmen der Frankfurter Drogen- und Suchtwoche und der Frankfurter Buchmesse zu einer Reise in die Welt des Ayahuascas ein. Wolfgang Sterneck (AliceProject/Publizist) beginnt in seinem Redebeitrag mit einer kritischen Reflexion der Bedeutung von Psychedelika in unserer Gesellschaft. Dr. Christian Rätsch (Ethno-Pharmakologe, lebte jahrelang im südamerikanischen Dschungel) berichtet anschließend vom schamanischen Gebrauch Ayahuascas in Südamerika, während Govert Derix (Manager/Philosoph) seinen Beitrag unter die „kantige“ Überschrift „Kritik der psychedelische Vernunft“ stellt. Dr. Henner Hess (Prof. an der Uni Frankfurt) wird das Thema aus soziokultureller Sicht beleuchten. Abgerundet werden die Vorträge durch ein spezielles Video von trigger.ch, welches collagenhaft AyahuascaErfahrungen optisch wiedergibt. Im Anschluss wird eine Party mit tanzbar-technoiden Rhythmen von DJ Michael Kohlbecker gefeiert. Eintritt 4 Euro. Mangas
Ayahuasca-Visionen
in seinen Gemälden die wechselseitigen Abhängigkeiten, indem er Figuren zeichnet, deren Körper sich bei genauerer Betrachtung aus einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen zusammensetzen. Symbolisch wird hier ausgedrückt, dass jeder einzelne Organismus wiederum einen Teil eines übergreifenden Organismus bildet. Wenn ein Element in Mitleidenschaft gezogen wird oder ganz verschwindet, dann hat dies zwangsläufig auch einen Einfluss auf den gesamten Organismus. Die inzwischen gerade in der Ökologie-Bewegung weit verbreitete ganzheitliche Gaia-Theorie, welche den Planeten Erde als eine riesige lebendige Einheit beschreibt, findet hier eine Entsprechung. Die Beschreibungen anderer Wirklichkeiten sind so vielfältig wie die Hilfsmittel, die den Übergang in eine veränderte Wahrnehmung eröffnen. Der aus psychoaktiven Pflanzen zusammengesetzte Ayahuasca-Trank wird bei einigen Stämmen im Amazonas-Gebiet genutzt, um in eine andere Welt einzutauchen, die im Gegensatz zur Realität des Alltags als die eigentliche verstanden wird. Die nach der Einnahme wahrgenommenen charakteristischen Muster, Linien und Energiefelder dienen dabei einem tieferen Verständnis des Lebens und werden von Schamanen zur rituellen Heilung von Krankheiten genutzt. „Von den schönen Tätowierungen und Körperbemalungen, die durch die Schamanen aufgebracht werden, wird vermutet, dass sie die ,gesunden’ Abarten der Muster sind, die er auf der Haut des Patienten sehen kann. Erkrankungen führen zu spezifischen Störungen der Muster und Ayahuasca ist eine potente Hilfe für den Schamanen, der den Patienten ,aufs Neue richtig bemalt’ und so seine Gesundheit wiederherstellt.“ (Jonathan Ott). In der Realität des Alltags lassen sich die Muster als künstlerisches Abbild in zahlreichen Gegenständen wiederfinden. So sind Textilien und zum Teil Hütten und Häuser mit den Mustern gestaltet, die in kodierter Form Botschaften aus der anderen Wirklichkeit beinhalten. Die
künstlerische Umsetzung der entsprechenden Visionen dient nicht zuletzt auch einer Nachbereitung und Einordnung der Erfahrungen. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass das westliche Kunstverständnis nur begrenzt auf derartige Werke zu übertragen ist. Einen isolierten Kunstbegriff kennen viele traditionelle Kulturen nicht, vielmehr sind oftmals die Übergänge zwischen Alltagsgegenständen, künstlerischen Artefakten und rituellen Kultobjekten fließend. Seit der Eroberung und Christianisierung Südamerikas wird versucht Ayahuasca zu dämonisieren und zu unterdrücken. Im Zuge des „War on Drugs“ drängt die US-amerikanische Regierung Brasilien dazu, den Gebrauch von Ayahuasca, der zur Zeit noch für verschiedene religiöse Gruppen in einem sakramentalen Zusammenhang erlaubt ist, vollständig zu verbieten. Bezeichnenderweise versuchen gleichzeitig pharmazeutische Unternehmen aus den USA, die Patentrechte für die entsprechenden Substanzen zu erhalten, um deren Potenzial kommerziell zu nutzen. Das von Ayahuasca geprägte Weltbild basiert dagegen auf einem Verständnis, welches von der Eingebundenheit des Menschen in seine natürliche Umwelt ausgeht und schon dadurch den Gedanken an eine profitorientierte Ausbeutung natürlicher Ressourcen ausschließt. Der peruanische Künstler Yando Rios beschreibt entsprechend
Wanted Gesucht: Ziel: Methode:
Plattenläden ohne Hanf Journale zukünftige Auslage des Hanf Journals Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen Fall bei der Polizei) Wo: zentrale @ hanfjournal.de Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene, Grinder, CDs, ...) Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.
Auch der Schamane Pablo Cesar Amaringo, der seine Ayahuasca-Visionen in zahlreichen Gemälden dargestellt hat, verurteilt scharf die vorherrschende Dominanz des Profites über die Natur und beschreibt aus der Perspektive der Ayahuasca-Wirklichkeit die Zerstörung der natürlichen Umwelt. „Ich empfinde eine tiefe Traurigkeit, wenn ich sehe, wie der Regenwald vernichtet wird. Wenn jemand Ayahuasca zu sich nimmt, dann ist es manchmal möglich die Bäume weinen zu hören, wenn sie gefällt werden. Die Geister müssen sich dann neue Plätze suchen, weil ihr physischer Teil, in dem sie wie in einem Haus leben zerstört wird.“ Zusammen mit dem Anthropologen Luis Eduardo Luna baute Amaringo 1988 mit der „Usko-Ayar Amazonian School of Painting“ ein Projekt auf, das insbesondere Kindern und Jugendlichen aus ärmlichen Verhältnissen kostenlos die Möglichkeit gibt, unter Anleitung und Bereitstellung der nötigen Materialien sich selbst künstlerisch zu entfalten. „Ein Bild zu malen, ist ein Weg zu sehen und indem du lernst zu sehen, wirst du auch mehr verstehen.“ Bezeichnenderweise wird Ayahuasca symbolhaft im Logo der Schule als ein die verschiedenen Welten verbindendes Element dargestellt. Wolfgang Sterneck
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Woran hängt es, Jo Biermanski? Max Plenert? In unserer Interviewreihe „Woran hängt es?“ fragen wir die drogenpolitischen Kämpfer in und außerhalb von Parteien im Südwesten Deutschlands, woran es hängt, dass der Hanf noch immer nicht re-legalisiert wurde und was sie persönlich tun, damit dies möglichst bald geschieht. Dieses Mal haben wir Jo Biermanski, 44 Jahre, Ergotherapeut und Pressesprecher des Bundesnetzwerks Grüne Hilfe (GH) e.V. aus Alsfeld in Hessen interviewt. Hanf Journal: Woran hängt es, dass der Hanf noch immer illegal ist? Jo Biermanski: Ich denke das liegt an vielen Faktoren. Zum einen liegt es an der Ignoranz der PolitikerInnen und an deren Angst vor der BILD-Zeitung und der christlich-konservativen Demagogie. Und letztendlich ist der Leidensdruck der KonsumentInnen nicht so groß, dass sie sich ausreichend engagieren würden. Es reicht nicht hinter verschlossenen Türen einen durchzuziehen. Es wird keine Legalisierung ohne Öffentlichkeit geben! Hanf Journal: Seit wann bist du eigentlich aktiv? Und was tust du persönlich für die Legalisierung? Jo Biermanski: Seit meiner ersten Bong im Jahr 1977 in der Eifel. Intensiviert hat sich dies in meiner politisch aktiven Zeit bei den Grünen. Ich war im Landesvorstand der Grünen Rheinland-Pfalz. Mein Thema war vor allem Innenpolitik. Leider hatte ich Probleme das Thema Entkriminalisierung ins Landtagswahlprogramm von 1986 einzubringen. Hanf Journal: Hast du daraufhin das Handtuch geschmissen? Jo Biermanski: Noch nicht! Ich habe mich weiter engagiert, bspw. bei der Grün-Nahen, aber parteiunabhängigen Organisation der JungdemokratInnen, die bereits 1983 forderten: „Kein Knast für Hasch!“ Dort habe ich den Bundesarbeitskreis Drogenpolitik koordiniert. Politisch das Handtuch geschmissen habe ich erst, als Jutta Dittfurth aus dem Bundesvorstand rausgewählt wurde. Hanf Journal: Warum? Wer war Jutta Dittfurth? Jo Biermanski: Sie war die Wortführerin der „Fundis“ die für eine stärkere Opposition anstelle von Regierungsbeteiligung gestanden haben. Schon damals hatten sie Legalisierung in ihrem Programm, aber die Grünen tun sich leider, abgesehen von einigen Ausnahmen, immer noch nicht entsprechend engagieren. Im Gegenteil: ausgerechnet unter Grüner Regierungsbeteiligung wurden auch noch die Samen verboten. Hanf Journal: Du bist bei der Grünen Hilfe aktiv. Seit wann? Jo Biermanski: Zunächst war ich im libertär-anarchistischen Kontext aktiv und nebenbei Sänger und Texter der Polit-HanfPunk-Rockband „Highzung“. Dann auf einem Festival 1993 in Vloto habe ich einen Stand von H.A.N.F. (Anm. d. Red.: Hanf Als Nutzpflanze Fördern) entdeckt und war doch überrascht, dass man mir als politisch aufgeklärtem Menschen so lange vorenthalten konnte, was man neben der „Guten Stimmung“ mit Hanf noch alles machen kann. Ich habe daraufhin eine Regionalgruppe des Hanf e. V. im Vogelsbergkreis gegründet. Dann ging es Schlag auf Schlag: BVG-Urteil 1994 und die Wiederbelebung der Grünen Hilfe als Informations- und Kontaktbörse. Hanf Journal: Aber die GH wurde bereits 1971 von Werner Pieper gegründet. War sie zwischenzeitlich inaktiv? Jo Biermanski: Ursprünglich wurde sie als Dealer-Selbsthilfe gegründet. In den 80ern ist sie dann in Rauchschwaden aufgegangen. Hanf Journal: Wie seid ihr überhaupt darauf gekommen die Grüne Hilfe wiederzubeleben?
Sag´s uns Jo! Jo Biermanski hier am Mikrofon (Hanfparade 2004)
Jo Biermanski: Das war vor allem Christiane Eisele. Sie hatte das Gründungstreffen organisiert. Und die Idee entstand auf einer Bundes-Cannabis-Konferenz, die damals noch stattfanden, unter der Schirmherrschaft der Jusos (Anm. d. Red.: Jugendorganisation der SPD). Da haben sich Vertreter von bundesweiten Pro-Hanf-Initiativen überlegt was sie tun könnten mit dem Ergebnis, dass es das wichtigste wäre den Opfern der Prohibition zu helfen mit Tipps und Ratschlägen zu Strafrecht und Führerschein und mit Gefangenenbetreuung. Hanf Journal: Und seither ist die Grüne Hilfe wieder aktiv?
Jo Biermanski: Zunächst wendet sich jemand an uns, meist die Betroffenen selbst. Dann halten wir auf dem Postweg Kontakt! Und einmal im Jahr bekommen die Häftlinge, die selber keine Angehörigen haben, von uns Pakete. In manchen JVAs dürfen sie nur Geld empfangen und dann von dem Geld im Knast zu überteuerten Preisen einkaufen, was der Knastmaschinerie wiederum mehr Geld einbringt. Dies erscheint uns verfassungswidrig, denn auch andere Pakete werden durchleuchtet oder durchsucht. Wir vermitteln auch Briefkontakte zu Häftlingen. Zudem machen wir auch Besuche, bspw. in der JVA Gießen und Kassel.
Jo Biermanski: Wir haben zunächst aus dem H.A.N.F. e. V. Vogelsberg die GH-Regionalgruppe aufgebaut. Wobei ich von Anfang an, nun schon seit zehn Jahren, das Regionalbüro Hessen und die Gefangenenbetreuung koordiniere und den Prohibitionsopfern juristische Tipps und Ratschläge bei Problemen mit dem BtmG gebe. Zwischenzeitlich war ich im Bundesvorstand der GH und nun funktioniere ich, oder auch nicht (Anm. d. Red.: er lächelt! Stoned?) als Pressesprecher.
Hanf Journal: Helft ihr nur Leuten die wegen Hanf verfolgt wurden?
Hanf Journal: Was genau macht die Grüne Hilfe bei der Gefangenenbetreuung?
Hanf Journal: Konsumierst du selber?
Jo Biermanski: Wir halten den Kontakt von drinnen nach draußen. Das ist besonders wichtig um der Isolation vorzubeugen. Denn Btm-Häftlinge haben innerhalb des Knastes eine Sonderstellung. Bspw. dürfen sie in vielen Haftanstalten keine Pakete empfangen oder Angehörige wenden sich ab. Hanf Journal: Schreibt ihr denen Briefe oder wie sieht das aus?
Jo Biermanski: Meistens beschränkt es sich nicht nur auf Hanf-Häftlinge, wir helfen auch Gefangenen im Zusammenhang mit anderen Drogen, aber Hanf ist unser Hauptansatz. Ich engagiere mich für die Legalisierung von Hanf und die Entkriminalisierung aller anderen Drogen.
Jo Biermanski: Ja, Cannabis. Andere Substanzen wie Psyllos, LSD, Speed und Koks habe ich probiert, aber Cannabis kann man entspannter konsumieren. Alles andere führt früher oder später zur Reizüberflutung. In jungen Jahren probiert mensch halt aus, aber ich bleibe bei Cannabis, das reicht mir. Lieber gut drauf, als voll daneben. Das Interview führte Sokratis Zacharopoulos
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mehr Infos unter www.hanfverband.de
jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
17 Seed west
TERMINE Kifferglück im Doppelpack Date: 12.09.2004 Location: Röhre/Stuttgart Admission: 6 Euro
Howard Marks alias Mr. Nice, der größte HaschischDealer aller Zeiten, kommt endlich mal wieder auf Lesetour nach Deutschland. Im englischen Sprachraum ist er ein absoluter Top-Star, aber auch hier hat er mittlerweile 30.000 Exemplare der Übersetzung seiner Autobiografie verkauft. Im Gepäck hat er sein neues „Howard Marks Book of Dope Stories“ und die brandaktuelle DVD „Mr. Nice live“. Einer der bekanntesten Kriminellen der Welt erzählt aus seinem wilden Leben, witzig, unterhaltsam, hochintelligent. Götz Widmann (ex Joint Venture) hat sich in den vergangenen Jahren mit Hunderten von Live-Konzerten in die erste Liga der deutschsprachigen Liedermacher gespielt. Möglicherweise, weil er Sachen singt, die sich die Damen und Herren im Netzwerk der Medien- und Musikindustrie niemals trauen würden. Endlich ein Liedermacher ohne Sozialarbeitertrauma. Liedermaching als revolutionäre Kunstform, für bürgerlich-konservative Menschen sicherlich absolut ungenießbar. Widmann spielt Songs aus seinem aktuellen Programm „Drogen“, stellt aber auch schon sein im Oktober erscheinendes Album „Zeit“ vor. www.goetzwidmann.de, www.mrnice.net Tiefschwarz Date: 24.09.2004 Location: Mood Lounge/Karlsruhe Admission: 12 Euro
Tiefschwarz wurde 1996 von den Brüdern Ali und Basti Schwarz gegründet. Peter Hoff, der die Benztown-Studios in Stuttgart betreibt, komplettiert das Produzenten-Team. Ali und Basti feiern bereits seit über zehn Jahren große Erfolge als DJs. Die Idee zu dem Projektnamen „Tiefschwarz“ kam Ali und Basti nach einem DJ-Gig. Der Name verbindet den Familiennamen der Brüder mit ihrer Liebe für „deep house“ - Tiefschwarz eben. Im Jahre 1990 eröffnete Ali den Club „on-u“ in Stuttgart, der sich zu einem der Vorreiter der deutschen Clubszene entwickelte. Mit ihrem Debüt-Album „ral 9005“ bewegen sich Tiefschwarz stil- und zielsicher durch den gesamten musikalischen Kosmos, den sie in den vergangenen Jahren durchlebt haben und schaffen es, unterschiedlichste Stile durch ihren eigenen, unverwechselbaren Sound zu verbinden: da wechseln sich traumhaft verspielte Nu-JazzExkursionen mit seelenvollen Deep House- und Garage-Stücken ab. Ausflüge zu 80ies-Beats, Down Beat Electro und Soundtrack-Pop geben sich ein spannendes Stelldichein mit Club-Track. Dies alles wird durch eine detailverliebte und druckvolle Produktionsweise abgerundet. www.tiefschwarz.net
Superpunk Date: 18.09.2004 Location: Schlachthof/ Karlsruhe Admission: 8 Euro
Die „Top Old Boys“ sind endlich zurück und zelebrieren wieder den (Super-)Soulpunk! „Einmal Superpunk bitte!“, so der höfliche Plattentitel des neuen Albums. Die drei Jahre, die zwischen „Wasser Marsch!“ (2001) und „Einmal Superpunk bitte!“ liegen, haben dem Quintett mehr als gut getan. Die Band präsentiert sich in Bestform und in gewohnter, unschlagbarer Formation, bestehend aus: Lars Bulnheim (git), Carsten Friedrichs (vox/git), Tim Juergens (b), Thies Mynther (or) und Thorsten Wegner (dr). Superpunk lieben den Soul seit jeher. Da man früher nicht wusste wie das geht, begann Superpunk als ziemlich laute Garagenpunkband. Mittlerweile können sie spielen was sie wollen. Und das zelebrieren sie auf „Einmal Superpunk bitte!“ auch hemmungslos. Kompliziertes Gefrickel sucht man hier vergebens. Das und die Freude der Band daran, die Musik nachzuspielen, die sie lieben, machen Superpunk so toll! Diese Musik muss man inhalieren! Superpunk schaffen es tatsächlich, ohne Alkohol und Zigaretten eine Illusion von einer Welt mit Alkohol und Zigaretten zu erzeugen. Smoke some soul! www.superpunk.de
Trashmonkeys Date: 05.10.2004 Location: Hi-Club/Stuttgart Admission: 6 Euro
Die Trashmonkeys aus Bremen könnten eine ganze Stadt mit Strom versorgen, so energetisch klingt ihr neues Album „The Maker“! Am 9. August erscheint das wahnsinnige Rock’n’Roll-Werk auf dem Hamburger L’age D’or Label. Überall sorgen die Trashmonkeys für tiefer gelegte Unterkiefer und ekstatisch zappelnde Konzertgäste. Sie mischen 60’s Garage mit 77er-Punk und britischem Gitarrenpop und schaffen es in nur 42 Minuten, 15 Songs abzufeuern, die einen aufsaugen, durchschütteln, ausspucken, durch die Luft wirbeln und anschließend schweißgebadet immer wieder die „repeat“-Taste des CD-Spielers drücken lassen. Stilsicher und vor Selbstvertrauen strotzend, preschen die Trashmonkeys auf ihrem dritten Longplayer „The Maker“ drauflos. Hier wird nicht nachgemacht, sondern vorgelegt. Einen derart bissigen, schwitzenden und drängenden Rock’n’ Roll hat man hierzulande so noch nicht gehört. Man möchte sich zurücklehnen und zusehen wie die Jungs nun endgültig durchstarten, stünde man nicht selber „allright!“- rufend in der ersten Reihe, tanzend auf dem Weg zum weißen Licht. www.trashmonkeys.de
Groovie-Ghoulies Date: 24.09.2004 Location: Universum/ Stuttgart Admission: 7 Euro
Hier sind sie wieder: The Groovie Ghoulies aus dem kalifornischen Sacramento, die definitiv beste Pop-Punk-Rock’n’Roll-Band der Welt – und das ist auch nicht nur annähernd eine Übertreibung! Die Konzerte von The Groovie Ghoulies gehören nämlich stets zu einem der absoluten Punk-RockHighlights des jeweiligen Konzertjahres und ihre überaus flotte, aber dabei immer melodische Mischung aus poppigem Punk-Rock nach Art der Ramones und klassischem Rock’n’Roll im Stile von Chuck Berry in Verbindung mit einem spaßigen (um nicht zu sagen: niedlichen) „B-Movie-Image“ macht einfach Laune – und zwar so richtig gute! Korrekt, endlich mal ne stimmige Presse-Info! Vielleicht eine Umdrehung zu umständlich formuliert und den (meiner Meinung nach) entscheidenden Faktor, nämlich die geile Perle (hoppla, das liest sich ja ordentlich Chauvi-mäßig, sorry Mädels!) außen vor gelassen! Aber sonst stimmt’s völlig: Super Party-Mucke, sollte frau (ätsch jetzt doch p.c.) auf jeden Fall hingehen! www.groovie-ghoulies.com
The Lurkers Date: 12.10.2004 Location: Universum/ Stuttgart Admission: 8 Euro
Die Band existiert seit 1976 und begründete zusammen mit Bands wie den Sex Pistols, den Clash, den Damned, den Vibrators und den Generation X die britische Punk-Bewegung. Sie hat bislang 21 LPs/CDs und ’ne Latte Singles veröffentlicht. Im Moment erscheint gerade ihr neuestes Album „26 YEARS“. Sie sind im Oktober auf großer Deutschland-Tournee und werden im November auf USA-Tour sein. Während der Deutschland-Tour wird im Wild at Heart in Berlin ein Live-Album aufgenommen. Naja, schaun mer mal, ich persönlich find ja die meisten Aktivitäten jener „alten Helden“ so unnötig wie Pickel am Arsch, siehe die ultramiesen, fetten, halbglatzigen Exploited oder auch die Sex Pistols, die alle nur um noch mal ein paar Mark einzusacken auch noch mal ein paar Gigs spielen . . . Klar, keine Frage, der alte Kram von den Lurkers ist großartig, aber wie gesagt, schaun mer mal, wenn ich mich irgendwie reinschnorren kann, geh ich’s mir auf jeden Fall mal anschauen! www.thelurkers.co.uk
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren