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Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal

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AUSGABE 11/04

Feuer auf Marion Caspers-Merk Als wir vor langer langer Zeit das Feuer auf die Drogenbeauftragte eröffneten, dachten wir nicht, dass diese Frau tatsächlich so viele Fehler macht und dass wir die Reihe nach vier Monaten wieder einstellen können. Tatsächlich finden wir immer noch was, ab sofort zwar nur noch jeden zweiten Monat, aber das mehr wegen Platzproblemen im Hanf Journal. Seite 4 news s.02

wirtschaft s.06

guerilla growing s.07

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cool-tour s.10

Kostenlos

Steigere deine Potenz Na, ob der Artikel nun gleich deine Potenz steigert, ist wohl ein bisschen fraglich, aber deine Lieblinge könnten vielleicht doch profitieren. Max von der Hanfburg.de geht nämlich der Frage auf den Grund, ob Dunkelheit die Potenz der Hanf-Pflanzen steigert. Seite 7

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Fressflash-Tipps Du kennst es und wir haben eine Lösung! Man kifft sich erst blöd die Birne weg und bekommt dann tierisch Hunger. Ach was sagen wir, Hunger ist gar kein Ausdruck. Doch was soll man dann essen? Diesen Monat findet ihr leckere, schnelle und vor allem einfache Fressflash-Befriediger auf . . . Seite 12

www.hanfjournal.de

fun+action s.12

Dogmen statt Sicherheit „Drugwipe“ untauglich – Polizei hält daran fest Das der Drogenschnelltest, der seit einiger Zeit auf Deutschlands Straßen eingesetzt wird und besser als „Drugwipe“ bekannt ist, eigentlich untauglich ist, merken nun auch andere Medien. Der Polizei und der Politik scheint das egal zu sein, bei ihnen zählt es mehr Leute wegzusperren und den Führerschein zu entziehen, als wirkliche Gefährdungen im Straßenverkehr zu bekämpfen. Selbst mehrere Rechtsmediziner halten den „Drugwipe“ inzwischen für untauglich. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf eine Studie der Universität Köln berichtet, liegt die Fehlerquote des Tests deutlich im zweistelligen Bereich. „Für die Erkennung der meisten Drogen ist Drugwipe nicht geeignet“, sagte Professor Herbert Käferstein dem Magazin. „Die Polizei dürfte den Test nicht mehr verwenden.“

Deine Droge ist scheiße! Warum es nicht nur um die Cannabis-Legalisierung geht Es ist immer das selbe Lied. Solange es ums Kiffen geht, fordert jeder Kiffer mit Inbrunst die Legalisierung. Sie wissen etwas vom Verbraucherschutz, vom Jugendschutz und auch davon, dass eigentlich erst das Verbot die meisten Probleme schafft, zu berichten. Sie können lange und detailliert schildern, warum unbedingt eine Legalisierung her muss. Kaum erwähnt man jedoch andere Drogen, wird das Gesicht verzogen und klar gestellt, dass diese Drogen natürlich illegal sein sollten, die sind ja auch gefährlich. Sei es bei Legalisierungs-Demos, auf denen auch für die Legalisierung von Heroin geworben wird, im Hanf Journal, in dem in den Ecken das Basteln einer „szenetypischen Verpackung“ erklärt oder ein Sniefröhrchen beschrieben wird oder einfach nur im Umgang mit Menschen, die andere Drogen konsumieren. Wenn’s nicht die eigene Droge ist, lehnt man sie kategorisch ab und da sind die Kiffer keinen Deut besser als manch bayrischer Alkohol-Fan. Doch sollten nicht gerade Kiffer merken, wie ineffektiv die deutsche Drogenpolitik ist? Und zwar durch und durch. Das Verbot von Drogen als solches ist der komplett falsche Ansatz, da geht es gar nicht um die einzelne Substanz und deren Nebenwirkungen. Denn wenn das Verbot nicht funktioniert, funktioniert es auch bei Drogen mit schlimmeren Nebenwirkungen nicht. Sie werden konsumiert, so oder so. Dabei sollte man jedoch fast noch mit anmerken, dass die Verbots-Nebenwirkungen gerade beim Cannabis noch mit am geringsten sind. Bei Drogen wie Heroin oder auch Ecstasy sind so gut wie alle Nebenwirkungen, in ihrer zumindest bei Heroin oft sogar tödlichen Form, dem Verbot geschuldet. Sauberer Stoff – Sauberes Werkzeug Was beim Kiffen nicht wirklich ein Problem ist, ist bei vielen anderen Substanzen das größte Roulettespielchen: die Stoffbeschaffenheit. Nach Aussagen der JES-Selbsthilfegruppe sind in Deutschland gerade einmal fünf bis 15 Prozent Heroin im Heroin. Bei Ecstasy, Speed oder Koks gibt es keine objektiven Einschätzungen mehr. Kann man sich bei Cannabis immer noch sicher sein, dass es schon auch Gras ist und man sich eher über Dünger und ähnliches Sorgen machen muss, ist bei jedem Schluck, Snief oder auch Schuss die Angst mit dabei, dass irgendein Dreck, der am Ende sogar giftig sein könnte, mit drin ist. Ohne diesen Dreck hätte Heroin eigentlich gar keine körperliche Nebenwirkungen, man würde zwar immer noch schnell abhängig werden, jedoch der körperliche Zerfall des Konsumenten wäre gestoppt. Außerdem wäre so auch endlich ein selbstgeregelter Konsum möglich, denn schließlich würde man schon vor dem Schlucken der Pille wissen, wie sehr man drauf kommt. Und sehr gesundheitsfördernd wäre es auch, wenn endlich genug saubere Spritzen oder Ziehröhrchen verteilt werden könnten. Auch in den Knästen, was dem bewussten Töten von Haftinsassen durch die Ansteckung an Hepatitis C endlich Einhalt gebieten würde. Schutz statt Strafe Wenn es um einen sinnvollen Umgang mit Drogen geht, geht es eben nicht darum, welche Nebenwirkungen die einzelne Substanz hat. Das Verbot von Cannabis hat keinen Einfluss auf den Konsum. Es hält weltweit keinen Menschen davon ab Cannabis zu konsumieren. Das Gleiche gilt aber auch für Heroin, Ecstasy, Speed, Koks, Ketamin, LSD, Pilze, 2CB, DMT, GHB, . . . Natürlich sind diese Substanzen auch gefährlich.

Aber der Verkauf in einer dunklen Ecke von dubiosen Gestalten die weder nach Alter noch nach Erfahrung fragen macht auch diese Substanzen nicht gesünder. Eine Legalisierung einer Droge heißt nicht, dass man sie einfach zugänglich macht. Ganz im Gegenteil, heutzutage findet man Drogen ja an jeder Ecke. Erst durch einen geregelten Verkauf durch einen ausgebildeten Fachmann kann dieser extreme Wildwuchs gestoppt werden. Es geht einfach nicht um eine Substanz, es geht ums Prinzip! Die derzeitige Politik, die da besagt, einzelne Drogen hochzujubeln und andere zu verteufeln, ist gescheitert. Wir brauchen einen Systemwechsel. Und den wollen wir nicht, damit mehr Leute diese Drogen konsumieren können, das tun sie jetzt eh schon. Wir wollen ihn, damit die Verbraucher endlich geschützt werden, dass Jugendliche ehrlich aufgeklärt werden, keiner wegen dem Konsum irgendeines Stoffes seine Arbeit oder den Führerschein verliert, unsere eigentlich ja doch gemochten Verkäufer nicht regelmäßig verschwinden und einfach kein armer Mensch mehr wegen einer ideologischen Politik weggesperrt wird. Und da hilft es auch nicht, nur Hanf mit Alkohol auszutauschen und nun diese, von Kiffern wohl mehr gemochte Droge, zu verharmlosen. Werner Graf

„Focus“ konnte des Weiteren berichten, dass die Kölner Wissenschaftler in mehr als 330 Fällen Ergebnisse von Blutanalysen mit den entsprechenden Anzeigen des Speicheltests verglichen. Dabei konnten sie beispielsweise bei Cannabis eine Differenz von mehr als 20 Prozent der Analysen feststellen. In 10,6 Prozent der Fälle zeigte der Drugwipe „falsch-positive“ Ergebnisse an, was heißt, dass das Gerät anschlug obwohl kein Cannabis konsumiert wurde. Bei weiteren zehn Prozent war es genau andersrum. Bei Ecstasy konnte eine Fehlerquote von 18 Prozent und bei Koks von 14 Prozent festgestellt werden. Selbst ein Sprecher des Innenministeriums in Düsseldorf sprach von einer Fehlerquote von acht Prozent. Solch großen Differenzen zwischen Test und Realität schaffen nicht mehr Sicherheit im Straßenverkehr, sondern treffen nur unschuldige Mitbürger. Diese müssen auf Grund von solchen falschen Test ihren Führerschein bis zu sechs Wochen abgeben, da die Blut- und Urinproben in der Regel so lange dauern. Außerdem gefährdet ein falsches Ergebnis auch ihren Job, denn bei den meisten Arbeitnehmern ist mittlerweile ein Führerschein Pflicht. Das solche Tests dann auch noch den Straßenverkehr gefährden, da sie bei über zwölf Prozent (im Schnitt bei allen Drogen) den Drogenkonsum gar nicht feststellen, kommt nur noch als Krönung dazu. Werner Graf


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