Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal
#38 04
AUSGABE 11/04
Feuer auf Marion Caspers-Merk Als wir vor langer langer Zeit das Feuer auf die Drogenbeauftragte eröffneten, dachten wir nicht, dass diese Frau tatsächlich so viele Fehler macht und dass wir die Reihe nach vier Monaten wieder einstellen können. Tatsächlich finden wir immer noch was, ab sofort zwar nur noch jeden zweiten Monat, aber das mehr wegen Platzproblemen im Hanf Journal. Seite 4 news s.02
wirtschaft s.06
guerilla growing s.07
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cool-tour s.10
Kostenlos
Steigere deine Potenz Na, ob der Artikel nun gleich deine Potenz steigert, ist wohl ein bisschen fraglich, aber deine Lieblinge könnten vielleicht doch profitieren. Max von der Hanfburg.de geht nämlich der Frage auf den Grund, ob Dunkelheit die Potenz der Hanf-Pflanzen steigert. Seite 7
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Fressflash-Tipps Du kennst es und wir haben eine Lösung! Man kifft sich erst blöd die Birne weg und bekommt dann tierisch Hunger. Ach was sagen wir, Hunger ist gar kein Ausdruck. Doch was soll man dann essen? Diesen Monat findet ihr leckere, schnelle und vor allem einfache Fressflash-Befriediger auf . . . Seite 12
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fun+action s.12
Dogmen statt Sicherheit „Drugwipe“ untauglich – Polizei hält daran fest Das der Drogenschnelltest, der seit einiger Zeit auf Deutschlands Straßen eingesetzt wird und besser als „Drugwipe“ bekannt ist, eigentlich untauglich ist, merken nun auch andere Medien. Der Polizei und der Politik scheint das egal zu sein, bei ihnen zählt es mehr Leute wegzusperren und den Führerschein zu entziehen, als wirkliche Gefährdungen im Straßenverkehr zu bekämpfen. Selbst mehrere Rechtsmediziner halten den „Drugwipe“ inzwischen für untauglich. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf eine Studie der Universität Köln berichtet, liegt die Fehlerquote des Tests deutlich im zweistelligen Bereich. „Für die Erkennung der meisten Drogen ist Drugwipe nicht geeignet“, sagte Professor Herbert Käferstein dem Magazin. „Die Polizei dürfte den Test nicht mehr verwenden.“
Deine Droge ist scheiße! Warum es nicht nur um die Cannabis-Legalisierung geht Es ist immer das selbe Lied. Solange es ums Kiffen geht, fordert jeder Kiffer mit Inbrunst die Legalisierung. Sie wissen etwas vom Verbraucherschutz, vom Jugendschutz und auch davon, dass eigentlich erst das Verbot die meisten Probleme schafft, zu berichten. Sie können lange und detailliert schildern, warum unbedingt eine Legalisierung her muss. Kaum erwähnt man jedoch andere Drogen, wird das Gesicht verzogen und klar gestellt, dass diese Drogen natürlich illegal sein sollten, die sind ja auch gefährlich. Sei es bei Legalisierungs-Demos, auf denen auch für die Legalisierung von Heroin geworben wird, im Hanf Journal, in dem in den Ecken das Basteln einer „szenetypischen Verpackung“ erklärt oder ein Sniefröhrchen beschrieben wird oder einfach nur im Umgang mit Menschen, die andere Drogen konsumieren. Wenn’s nicht die eigene Droge ist, lehnt man sie kategorisch ab und da sind die Kiffer keinen Deut besser als manch bayrischer Alkohol-Fan. Doch sollten nicht gerade Kiffer merken, wie ineffektiv die deutsche Drogenpolitik ist? Und zwar durch und durch. Das Verbot von Drogen als solches ist der komplett falsche Ansatz, da geht es gar nicht um die einzelne Substanz und deren Nebenwirkungen. Denn wenn das Verbot nicht funktioniert, funktioniert es auch bei Drogen mit schlimmeren Nebenwirkungen nicht. Sie werden konsumiert, so oder so. Dabei sollte man jedoch fast noch mit anmerken, dass die Verbots-Nebenwirkungen gerade beim Cannabis noch mit am geringsten sind. Bei Drogen wie Heroin oder auch Ecstasy sind so gut wie alle Nebenwirkungen, in ihrer zumindest bei Heroin oft sogar tödlichen Form, dem Verbot geschuldet. Sauberer Stoff – Sauberes Werkzeug Was beim Kiffen nicht wirklich ein Problem ist, ist bei vielen anderen Substanzen das größte Roulettespielchen: die Stoffbeschaffenheit. Nach Aussagen der JES-Selbsthilfegruppe sind in Deutschland gerade einmal fünf bis 15 Prozent Heroin im Heroin. Bei Ecstasy, Speed oder Koks gibt es keine objektiven Einschätzungen mehr. Kann man sich bei Cannabis immer noch sicher sein, dass es schon auch Gras ist und man sich eher über Dünger und ähnliches Sorgen machen muss, ist bei jedem Schluck, Snief oder auch Schuss die Angst mit dabei, dass irgendein Dreck, der am Ende sogar giftig sein könnte, mit drin ist. Ohne diesen Dreck hätte Heroin eigentlich gar keine körperliche Nebenwirkungen, man würde zwar immer noch schnell abhängig werden, jedoch der körperliche Zerfall des Konsumenten wäre gestoppt. Außerdem wäre so auch endlich ein selbstgeregelter Konsum möglich, denn schließlich würde man schon vor dem Schlucken der Pille wissen, wie sehr man drauf kommt. Und sehr gesundheitsfördernd wäre es auch, wenn endlich genug saubere Spritzen oder Ziehröhrchen verteilt werden könnten. Auch in den Knästen, was dem bewussten Töten von Haftinsassen durch die Ansteckung an Hepatitis C endlich Einhalt gebieten würde. Schutz statt Strafe Wenn es um einen sinnvollen Umgang mit Drogen geht, geht es eben nicht darum, welche Nebenwirkungen die einzelne Substanz hat. Das Verbot von Cannabis hat keinen Einfluss auf den Konsum. Es hält weltweit keinen Menschen davon ab Cannabis zu konsumieren. Das Gleiche gilt aber auch für Heroin, Ecstasy, Speed, Koks, Ketamin, LSD, Pilze, 2CB, DMT, GHB, . . . Natürlich sind diese Substanzen auch gefährlich.
Aber der Verkauf in einer dunklen Ecke von dubiosen Gestalten die weder nach Alter noch nach Erfahrung fragen macht auch diese Substanzen nicht gesünder. Eine Legalisierung einer Droge heißt nicht, dass man sie einfach zugänglich macht. Ganz im Gegenteil, heutzutage findet man Drogen ja an jeder Ecke. Erst durch einen geregelten Verkauf durch einen ausgebildeten Fachmann kann dieser extreme Wildwuchs gestoppt werden. Es geht einfach nicht um eine Substanz, es geht ums Prinzip! Die derzeitige Politik, die da besagt, einzelne Drogen hochzujubeln und andere zu verteufeln, ist gescheitert. Wir brauchen einen Systemwechsel. Und den wollen wir nicht, damit mehr Leute diese Drogen konsumieren können, das tun sie jetzt eh schon. Wir wollen ihn, damit die Verbraucher endlich geschützt werden, dass Jugendliche ehrlich aufgeklärt werden, keiner wegen dem Konsum irgendeines Stoffes seine Arbeit oder den Führerschein verliert, unsere eigentlich ja doch gemochten Verkäufer nicht regelmäßig verschwinden und einfach kein armer Mensch mehr wegen einer ideologischen Politik weggesperrt wird. Und da hilft es auch nicht, nur Hanf mit Alkohol auszutauschen und nun diese, von Kiffern wohl mehr gemochte Droge, zu verharmlosen. Werner Graf
„Focus“ konnte des Weiteren berichten, dass die Kölner Wissenschaftler in mehr als 330 Fällen Ergebnisse von Blutanalysen mit den entsprechenden Anzeigen des Speicheltests verglichen. Dabei konnten sie beispielsweise bei Cannabis eine Differenz von mehr als 20 Prozent der Analysen feststellen. In 10,6 Prozent der Fälle zeigte der Drugwipe „falsch-positive“ Ergebnisse an, was heißt, dass das Gerät anschlug obwohl kein Cannabis konsumiert wurde. Bei weiteren zehn Prozent war es genau andersrum. Bei Ecstasy konnte eine Fehlerquote von 18 Prozent und bei Koks von 14 Prozent festgestellt werden. Selbst ein Sprecher des Innenministeriums in Düsseldorf sprach von einer Fehlerquote von acht Prozent. Solch großen Differenzen zwischen Test und Realität schaffen nicht mehr Sicherheit im Straßenverkehr, sondern treffen nur unschuldige Mitbürger. Diese müssen auf Grund von solchen falschen Test ihren Führerschein bis zu sechs Wochen abgeben, da die Blut- und Urinproben in der Regel so lange dauern. Außerdem gefährdet ein falsches Ergebnis auch ihren Job, denn bei den meisten Arbeitnehmern ist mittlerweile ein Führerschein Pflicht. Das solche Tests dann auch noch den Straßenverkehr gefährden, da sie bei über zwölf Prozent (im Schnitt bei allen Drogen) den Drogenkonsum gar nicht feststellen, kommt nur noch als Krönung dazu. Werner Graf
2 news Das Hanf Journal Team wird ausgestattet von
Das Eckthema Nee, oder?
Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44675901 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de
Impressum
Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hannes Honecker, Hans Cousto, Werner Frach, Dirk Rehahn, Max Air, Dr. Ton, Jorge Cervantes, Andreas Schult, Dr. Franjo Grotenhermen, Roland Grieshammer, Sebastian Wunderlich, Kerstin Koch, Veit Schnetker, Oliver Nuss und Dieter Beck
Die USA, Afghanistan und der Irak haben einen neuen Präsidenten. Es ist der Alte. Unglaublich aber wahr. Was wir und der Gehirnschneckenfreie Teil der Weltbevölkerung davon halten seht ihr hier.
Layout: Marc Emmerich Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn, Jorge Cervantes, Nanny Karius
Wahlbetrug und Drogendeals
Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt)
Nicht nur in den USA wird beschissen, was das Zeug hält Afghanistan hat vor Kurzem seine erste freie Wahl hinter sich gebracht. Juhu! Ein demokratisches Land mehr auf diesem Planeten. Doch wie so mancher Beobachter der letzten USWahlen bestätigen wird, bedeutet „Wahl“ nicht immer gleich „Demokratie“. Denn es gibt so einige Tricks und Kniffe, mit denen die Mächtigen es erreichen, dass zum Beispiel nur die richtigen Leute zur Wahl gehen, oder wie im Fall Afghanistan sogar mehrmals wählen dürfen. Aufgrund so einiger Unstimmigkeiten zweifeln alle Kandidaten außer dem Sieger Hamid Karsai nun den Ausgang der Abstimmung in Afghanistan an und fordern eine unabhängige Untersuchung. Auch zahlreiche Wahlbeobachter haben Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Siegers vorgebracht. Nur eine Partei zweifelt nicht und hält an ihrem Kandidaten fest: Die USA. Kein Wunder. Denn immerhin waren sie es, die Karsai nach der Unterwerfung Afghanistans auf seinen Posten setzten. Nur ganz nebenbei: Grund dafür war vermutlich nicht seine Liebe zur Demokratie, sondern hauptsächlich die guten Beziehungen zur Familie Bush und sein Beraterposten bei der US-Firma Unocal, die der US-Administration gerne eine riesige Pipeline quer durch Afghanistan bauen will. Was diesen Mann vermutlich auch zu einem wichtigen Part der US-Kontrolle in Afghanistan macht, ist seine extreme Zurückhaltung in der Bekämpfung des Opium-Anbaus. Dieser elementare Teil der Schwarzgeld-finanzierung der CIA wurde nach der rigorosen Bekämpfung durch die Taliban mühsam wieder aufgebaut. Seit die USA im Land sind, blüht der OpiumAnbau. Und nicht nur die Warlords verdienen gut daran.
Um diese Einnahmen zu sichern, bekamen nicht nur die amerikanischen Truppen Order, diesen Teil der afghanischen Wirtschaft in Ruhe zu lassen. Auch die anderen Länder, die mitmischen, wurden überzeugt. Das gerade verlängerte Mandat der Bundeswehr in Afghanistan beinhaltet beispielsweise ausdrücklich nicht die Bekämpfung des Opium-Anbaus. Und das, obwohl dieser doch die finanzielle Basis der angeblich zu bekämpfenden Terroristen ist. Wir wussten doch schon immer: Der Krieg gegen den Terror ist ein Instrument zur Wahrung der Interessen der USA. In Afghanistan geht es dabei besonders um Öl, Gas, eine strategische Position (in der Nähe des Iran) und Drogengelder. Was weniger interessiert, sind anscheinend Demokratie, Terroristen und die afghanische Bevölkerung.
Anzeigen: Dirk Rehahn 030/44793284 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 40 Euro (Inland) oder 80 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.
mehr zum Thema: Die CIA und das Heroin http://www.hanfjournal.de/cool_tour/aritkel-april04-s11-a1.php
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de
Bundeswehrmission in Afghanistan http://www.hanfjournal.de/news/artikel-feb04-s6-a1.php Deutschland sichert Drogenhandel http://www.hanfjournal.de/news/artikel-dez03-s7-a2.php Martin Schwarzbeck
IVW geprüft seit 4.Quartal 2003
3 news Kanada: Gras aus der Apotheke Das kanadische Gesundheitsministerium kündigte an, eine Vorschrift erlassen zu wollen, die den Verkauf von Cannabis in Apotheken ermöglicht. Als Vorbild sieht das Gesundheitsministerium Holland, das diese Regelung schon seit einigen Monaten (mit eher geringem Erfolg) praktizieret. Kaufen dürfen das Gras allerdings nur lizensierte Patienten, von denen es im Juni in ganz Kanada 781 gab. Das Hanf Journal meint: Wir freuen uns auch für 781 Menschen Gesundheitshinweise auf Bierflaschen Einige britische Brauunternehmer haben jetzt freiwillig beschlossen, den Zigarettenfirmen zu folgen und auf ihren Produkten Warnhinweise anzubringen. Diese beinhalten den genauen Alkohol-Gehalt des Produkts und geben an, wie viel man täglich maximal davon trinken sollte. Das Hanf Journal findet: Jede Art der Aufklärung ist erst mal gut. Luxemburg verbietet Muskatnuss Im Zuge eines Aufsehen erregenden Prozesses hat die luxemburgische Regierung vermutlich etwas übereilt ihre Drogengesetzgebung geändert. Bisher waren nur die chemischen Verbindungen illegal, jetzt sind es auch sämtliche Pflanzen, die diese beinhalten. Und dazu zählt neben dem Peyote-Kaktus und den Zauberpilzen eben auch die Muskatnuss, da diese den Wirkstoff MMDA enthält. Das Hanf Journal meint: Man kann’s auch übertreiben. . . Russische Senatorin für Hanf Die Senatorin aus der russischen Teilrepublik Tuwa, Ljudmila Narussowa, will in ihrer Region Hanfanbau legalisieren. Viele Menschen in dem Gebiet an der Grenze zur Mongolei könnten Hanf zu ihrem Nutzen anbauen. So könne beispielsweise der Hanf in Länder exportiert werden, in denen der Gebrauch dieser Drogen legal ist, wie es in Holland im medizinischen Bereich der Fall ist. Hanf Journal wissend: Geldquellen, von denen wir schon immer wussten!
Das Amtsgericht Bernau hält auch nach dem jüngsten Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 29. Juni 2004 die Kriminalisierung eines jeden Umgangs mit Cannabis für verfassungswidrig. Die Entscheidung des Amtsgerichts Bernau vom 12. Juli 2004 setzt sich, anders als der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, mit der neusten Cannabis-Forschung auseinander. An einer erneuten Befassung des Bundesverfassungsgerichts mit der Frage, ob die Cannabis-Kriminalisierung noch verfassungsgemäß ist, sah sich das Amtsgericht Bernau jedoch gehindert.
Das Verfahren, dessen Urteil hier dokumentiert wird, war in Brandenburg ein Politikum. Die CDU-Abgeordneten Senftleben und Petke forderten die Amtsenthebung des Amtsrichters Müller. Dieser nutze Verfahren, um seine Ansichten zu Cannabis zu propagieren, so die CDU. Richterbund, Strafverteidigervereinigung und der Republikanische Anwaltsverein haben sich vor den Richter gestellt. Der Direktor des Amtsgerichts hat nunmehr Strafanzeige wegen Verleumdung erhoben.Nachfolgenden werden die Entscheidungsgründe gekürzt wiedergegeben. Hannes Honecker, Rechtsanwalt/Berlin
Und das Verbot ist doch verfassungswidrig!
Das Urteil aus Bernau
Amtsgericht Bernau Urteil Im Namen des Volkes Der Angeklagte ist der Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln (Cannabis) in nicht geringen Mengen im minder schweren Fall schuldig. Der Angeklagte wird verwarnt. Der Angeklagte wird weiter beauflagt, 100,00 € an die Suchtberatung zu zahlen. Von der Auferlegung von Kosten und Auslagen wird abgesehen. Gründe: Am 11. 04. 2003 machte der Angeklagte die Personen J. und L. im Bernauer Stadtpark bekannt. Der gesondert Verfolgte J. kaufte 450 Gramm Haschisch zum Preis von insgesamt 750,00 Euro von dem L. Das Haschisch besaß einen Wirkstoffgehalt von mindestens 9,45 [Prozent] THC. Aufgrund [einer] Sachverständigenanhörung konnte das Gericht feststellen, dass es sich bei dem Rauschmittel Cannabis um eine für das Rechtsgut der Volksgesundheit weitgehend ungefährliche Droge handelt. Der Gutachter Dr. Gassmann erläuterte dem Gericht, dass bei geschätzten vier bis zehn Millionen CannabisKonsumenten in der Bundesrepublik Deutschland ca. 15.000 hauptsächlich junge Menschen Suchtberatungsstellen aufsuchen würden. Vielfach würden diese Menschen auf gerichtlichen Druck oder auf Druck ihrer Eltern ohne selber ein Krankheitsgefühl zu haben zu den Beratungsstellen gedrängt. Infolge würden ca. zwei Drittel lediglich eine einmalige Beratung in Anspruch nehmen. Man [sei] sich hinsichtlich der in Betreuung stehenden ca. 5.000 Betroffenen nicht sicher, ob ihre Probleme aufgrund des CannabisKonsums oder aber aufgrund psychischer und psycho-sozialer Vorbelastung entstanden sind. Frau Prof. Dr. Soellner und Prof. Quensel erläuterten, dass die betroffenen Personen Cannabis oftmals als eine Art Selbstmedikamentierung nehmen würden. Prof. Dr. Soellner erklärte weiter, dass
heutzutage von einem durch Cannabis hervorgerufenen so genannten amotivationalen Syndrom nicht mehr gesprochen würde. Soweit dagegen der durch das Bundesministerium für Gesundheit benannte Gutachter Prof. Dr. Thomasius Cannabis eine außerordentliche Gefährlichkeit zuschrieb, vermochten diese Ausführungen nicht zu überzeugen. So musste das Gericht feststellen, dass [Thomasius] bisher an keinen Studien über mögliche Gefahren des Betäubungsmittels Cannabis teilgenommen hat. Auch lagen keine konkreten Forschungsergebnisse oder Studien hinsichtlich seiner eigenen Patienten vor. Zusammenfassend kam das Gericht zu dem Ergebnis, dass die Cannabis-Kriminalisierung weder geeignet noch erforderlich und schließlich im Sinne des Grundgesetzes nicht verhältnismäßig ist. Sie [ist] vielmehr mit wesentlichen Verfassungsprinzipien, nämlich dem Gleichheitsgrundsatz (Cannabis-Gesetzgebung im Verhältnis zur AlkoholGesetzgebung) und dem Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit nicht in Einklang zu bringen und damit verfassungswidrig. Zur näheren Begründung wird auf den Beschluss des Amtsgerichts Bernau vom 11.03.2003 verwiesen. Trotz der festen Überzeugung von der Verfassungswidrigkeit der Kriminalisierung des Umgangs mit Cannabis-Produkten sah sich das Jugendschöffengericht aufgrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 29.06.2004 veranlasst, das vorliegende Verfahren nicht auszusetzen und zur erneuten Prüfung gem. Art. 100 Grundgesetz vorzulegen. Hiernach war das Amtsgericht Bernau nunmehr verpflichtet, den Angeklagten entsprechend der bestehenden Gesetzte zu verurteilen.
4 news Das Eckthema
Ein Beitrag von Hans Cousto
Nee, oder?
Seit 1997 wurden sterile Spritzen auch in zwei Haftanstalten in Niedersachsen an Opiatabhängige abgegeben. Nach dem Regierungswechsel im Jahr 2003 in Hannover wurde von der neuen Justizministerin Heister-Neumann (CDU) die Einstellung der Spritzenabgabeprojekte zum 1. Juni 2003 verfügt. Daraufhin hatte der Verein für Drogenpolitik (VfD) am 21. Juli 2003 wegen Ve r s t o ß e s g e g e n d a s S t r a f v o l l z u g s g e s e t z , d a s Infektionsschutzgesetz und wegen fahrläßiger Tötung Strafanzeige gegen die Politikerin erstattet. Die Staatsanwaltschaft Hannover lehnte es jedoch am 1. August 2003 ab, gegen die Justizministerin zu ermitteln. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Frau Caspers-Merk, gab in der Öffentlichkeit keinen Kommentar zu diesem skandalösen Vorgang ab. Obwohl wissenschaftliche Begleitstudien wie auch die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht die Durchführung von Spritzenabgabeprojekte in Haftanstalten empfehlen, lehnte der Rechtsausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses im März 2004 die Weiterführung der 1998 begonnenen Spritzenabgabe in zwei Vollzugsanstalten in Berlin ab. Dabei ist hinlänglich bekannt, daß zu einer umfassenden Hepatitis-C-Präventionsstrategie auch die Spritzenvergabe in Haftanstalten gehört. Inhaftierten Drogengebrauchern dieses wirksame Instrument der HIV- und Hepatitis-Prävention aus ideologischen Gründen vorzuenthalten, ist aus ethischer und gesundheitspolitischer Hinsicht inakzeptabel.
Feuer auf Caspers-Merk Drogenbeauftragte Caspers-Merk im Verdacht pflichtwidriger Untätigkeit Am 2. September 2004 verkündete das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung in einer Pressemitteilung, daß in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein weiterer Rückgang bei den Drogentodesfällen zu verzeichnen gewesen sei. Im ersten Halbjahr 2004 seien in Deutschland 555 Menschen infolge des Konsums illegaler Drogen gestorben, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,6% entspricht. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretärin, Marion Caspers-Merk, erklärte dazu: "Der Rückgang bei den Drogentodesfällen ist bereits seit einigen Jahren ein stabiler Trend. Dies ist eine Bestätigung für die Drogenpolitik der Bundesregierung, die in den letzten Jahren eine Vielzahl von Maßnahmen durchgesetzt hat, um die Behandlung von Opiatabhängigen zu verbessern und ihre Überlebenschancen zu stärken. So wurde beispielsweise die Qualität der Substitutionsbehandlung gesteigert und die gesetzliche Möglichkeit zur Einrichtung von Drogenkonsumräumen geschaffen. Auch das ‚Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung‘ trägt zur positiven Entwicklung bei. Trotzdem gilt: Jeder Todesfall ist ein Todesfall zu viel. Deshalb müssen weiterhin alle Hilfen zur Schadensminimierung und zum Ausstieg aus der Drogenabhängigkeit zur Verfügung stehen." Um das enorme Infektionsrisiko mit dem AIDS-Virus und den Hepatitis-Viren bei Opiatabhängigen zu reduzieren, hatte Hamburg im Jahre 1996 begonnen, sterile Spritzen auch in Gefängnissen abzugeben. Doch nach fünf Jahren setzte die neu gewählte Mitte-Rechts-Koalition auf politischen Populismus und vereinbarte in ihrem Koalitionsvertrag vom 19. Oktober 2001, daß in den Strafvollzugsanstalten zukünftig keine Spritzen mehr ausgegeben werden sollen. Daraufhin hatte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Frau Caspers-Merk, im November 2001 an die Justizminister der Länder appelliert, Maßnahmen zur Prävention von HIV- und Hepatitisinfektionen, die sich außerhalb des Strafvollzugs längst als effektiv erwiesen hatten, auch in Haftanstalten zu akzeptieren. Trotz dieses Appells und trotz scharfer Kritik durch Ärzte, Suchtberater und der Hamburgischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren hatte Justizsenator Kusch kurz später am 4. Februar 2002 alle Spritzentauschautomaten aus den Hamburger Haftanstalten entfernen lassen.
Dennoch hüllte sich die Drogenbeauftragte, auch in diesem Fall in Schweigen und gab keinen Kommentar in der Öffentlichkeit ab. Vieles weist darauf hin, daß durch die Bereitstellung steriler Spritzbestecke und die sichere Entsorgung verseuchter Nadeln und Spritzen im Rahmen von Nadelaustauschprogrammen das Risiko einer Infektion mit Hepatitis-Viren deutlich reduziert wird. Deshalb ist es wichtig, daß politische Entscheidungsträger sich der künftigen Auswirkungen von Hepatitis-C-Infektionen auf injizierende Drogenkonsumenten bewußt sind und der Prävention und Behandlung dieser Krankheit eine hohe Priorität in der politischen Agenda einräumen. Die Frage, ob jemand wegen bloßen Unterlassens von Maßnahmen gegen mitunter tödliche Infektionen von Drogenabhängigen strafrechtlich verantwortlich sein kann, ist in Juristenkreisen umstritten. Diese Frage ist jedoch in Analogie zu einem Urteil des Bundesgerichtshofes vom 6. November 2002 zu bejahen, handelt es sich doch um grob fahrlässige Tötung durch Unterlassen in mittelbarer Täterschaft. Manche der Autoren nehmen statt mittelbarer Täterschaft "unmittelbare Unterlassungstäterschaft" an, was für die Praxis auf ein gleichwertiges Ergebnis hinausläuft. Für eine Drogenbeauftragte als Repräsentantin der Exekutive ist es geboten, sich durch Äußerungen und Anträge für eine Änderung der medizinischen Versorgung im Strafvollzug im Sinne einer Humanisierung desselben und damit zur Rettung des Lebens der Opiatabhängigen aktiv einzusetzen. Unter dem Gesichtspunkt der Handlungspflicht bleibt es ohne Bedeutung, daß es ungewiß ist, ob sie durch die ihr gebotenen Aktivitäten jeweils das Leben der Opfer tatsächlich gerettet hätte. Nur die sicher voraussehbare Erfolglosigkeit eines Rettungsbemühens läßt die Handlungspflicht entfallen. Vergl.: BHG, 5. Strafsenat, Urteil vom 6.11.2002 [5 StR 281/01]
5 news
Sag JES zu Leben 15 Jahre für ein menschenwürdiges Leben mit Drogen Vor 15 Jahren schlossen sich im Rahmen eines Seminars der Deutschen AIDS Hilfe e. V. von HIV/AIDS bedrohte bzw. betroffene Drogengebraucher zu einem bundesweiten Netzwerk zusammen, das bis zum heutigen Tag weltweit einzigartig ist. Zur Gründungszeit des SelbsthilfeNetzwerkes dominierten noch die Abstinenzvertreter mit absoluter Mehrheit in Politik und Gesellschaft. Das JES-Netzwerk war eine der ersten Verbindungen, die sich einer menschenwürdigen Drogenpolitik und einer grundsätzlichen Neuausrichtung im Umgang mit drogengebrauchenden Menschen verschrieben hat und sich noch heute dafür einsetzt. Denn die größten Probleme von drogengebrauchenden Menschen sind nach wie vor durch das Verbot verursacht. Seien es die sozialen Ausgrenzungen, Platzoder sogar Stadtverbote, Hausdurchsuchungen oder einfach nur das fehlende Wissen, wie viel Heroin eigentlich im Heroin ist. Ganz zu schweigen vom Problem der Ärztesuche. Nach Angaben von JES sind über 80 Prozent der Ärzte nicht gewollt drogengebrauchende Menschen zu behandeln. Jürgen Heimchen von Elternverband für akzeptierende Drogenarbeit ging sogar so weit, den Politikern, die sich für die Verbote von Drogen stark gemacht haben
vorzuwerfen „unsere Kinder infiziert“ (mit HIV/AIDS) zu haben. Es müsse um ein menschenwürdiges Leben und eben nicht um veraltete Dogmen gehen. JES, was ausgesprochen „Junkies, Ehemalige, Substituierte“ heißt, hat wohl auch in den nächsten Jahren noch viel zu tun. Seien es die fehlenden Spritzen in deutschen Knästen oder das Problem des fehlenden Jugend- und Verbraucherschutzes. Denn für JES, und das unterstrichen sie auf ihrer Pressekonferenz, heißt Legalisierung eben mehr Kontrolle! Neben mehr Kontrolle muss aber auch mehr Aufklärung erfolgen. Gerade Hygiene sollte beim Drogengebrauch groß geschrieben werden. So sollte eben auch wegen des hohen Ansteckungsrisikos von Hepatitis C beim Sniefen von Drogen jeder sein eigenes Ziehröhrchen benutzen.
Die Homepage der akzeptierenden Eltern: www.akzeptierende-eltern.de Werner Graf
Und nicht nur, dass Andreas Holy niemandem einen Schaden zugefügt hat, er hat der Allgemeinheit sogar durch seine bis dato illegal gehandhabte Praxis des Eigenanbaus und der so genannten Selbstmedikation Tausende und Abertausende Euros erspart, weil für die nach dem „Auffliegen“ seiner Mini-Plantage zu bezahlenden Kosten (u. a. für das künstliche THC-haltige Dronabinol) jetzt die Krankenkasse zuständig ist.
Warum sollte man eine kostenlose Zeitung abonnieren? Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens sind die meisten Kiffer ja faul und wollen nicht jeden Monat in einen Shop rennen. Da ist das Abo genau richtig, denn jeden Monat kommt das Hanf Journal in einem neutralen Umschlag zu dir und du musst dich gar nicht erst bewegen. Außerdem seid ihr dann immer die Ersten, die das neue Hanf Journal in den Händen halten. Denn dein Hanf Journal wird direkt von der Druckerei an dich geschickt. Es könnte also sogar noch warm sein. Und drittens unterstützt ihr mit einem solchen Einzel-Abo unsere Legalisierungsarbeit. Denn es ist nicht einfach, Aufklärungsarbeit nur durch Werbung zu finanzieren. Als AboTeilnehmer trägst auch du dazu bei, dass wir die Wahrheit über Cannabis und die Lügen der Regierung weit in die Welt hineintragen. Denn Aufklärung ist der einzige Weg hin zur Legalisierung.
Auch zu dieser Frage gibt es mehrere Antworten. Erstens braucht es in Deutschland ein Medium, das aktiv und aggressiv Falschmeldungen und Hetzkampagnen im Themenbereich Drogen aufgreift und bekämpft. So lange „Der Spiegel“, „Focus“ oder andere Illustrierten und Möchtegern-Zeitungen das Thema Drogen mehr für Auflagensteigerungen als zur objektiven Berichterstattung benutzen, muss die Wahrheit möglichst flächendeckend gestreut werden. Prinzipiell sehen wir in der Aufklärung den Schlüssel zur Legalisierung. Denn es sehen doch noch viele Menschen in Deutschland einen Sinn in dem Verbot. Das Hanf Journal will durch seine hohe Auflage und den großen Verbreitungsgrad jedem eine schlüssige Argumentation für eine humane Drogenpolitik bieten.
Über Recht und Gesetz in Österreich
Andreas Holy dachte jedoch erst gar nicht daran irgendetwas zu verschweigen. Warum sollte er verschweigen, dass er seit über 20 Jahren Cannabis-Produkte konsumiere und seit 13 Jahren Hanf anbaue? Warum sollte er lügen? Das Recht ist schlecht, sein Gewissen ist rein, denn wer kann auf diese Frage antworten: Womit habe er irgendjemand Schaden zugefügt?
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Warum ist das Hanf Journal überhaupt wichtig? mehr zum Thema: Die Homepage von JES . . . mit Kontaktadressen: www.jes.aidshilfe.de
Ehrlichkeit und ihre Folgen Es war einmal ein allseits geachteter und geschätzter, angesehener und erfolgreicher Ingenieur, zu Hause im niederösterreichischen Tribuswinkel, wo sich das größte österreichische Flüchtlingslager befindet. Eines Tages, und zwar am Valentinstag, standen Uniformierte vor der Türe und begehrten Einlass. Nicht, um einen Strauß Blumen abzuliefern, sondern um nachzusehen, ob sich eine gesuchte Frau mit einem Kind bei ihm versteckt halte. Bereitwillig zeigte Andreas Holy, so der Name des fälschlich Verdächtigten, seine Wohnung, da er ein reines Gewissen hatte. Als die Beamten auch im angebauten Geräteschuppen Nachschau hielten, sahen sie einige Hanf-Pflanzen. Grund genug, „Alarm zu schlagen“, die Beamten von der „Suchtgiftabteilung“ herbeizurufen, die sieben dieser wunderbaren Pflanzen „sicherstellten“.
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Aber der Staatsanwalt und in weiterer Folge das Gericht sahen das anders: Der Staatsanwalt erdreistete sich, den jahrelangen Anbau hochzurechnen und dem beantragten Strafausmaß zugrunde zu legen. Die vorläufige Entscheidung des Gerichts (ein Jahr bedingt – wogegen von Andreas Holy Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt wurde) mag von Juristen im Vergleich als gering bewertet werden, der gesunde Menschenverstand, den zu bemühen ich hier bereit bin, sagt uns aber: Schon eine Stunde wäre zu viel! Wo das Gesetz schwachsinnig ist, sind die intelligenteren unter den Politikern aufgerufen, den Handlungsbedarf zu erkennen! Das Interessante am „Fall“ Andreas Holy ist, dass seine „Naivität“ nicht gespielt, seine Ehrlichkeit vielleicht im besten Fall sogar ansteckend ist: Wir können gespannt sein, wie die nächste Instanz entscheiden wird und ob der Weg zum Europäischen Menschenrechtsgerichthof beschritten werden kann – was sowohl vom finanziellen als auch vom persönlichen Durchhaltevermögen des „Helden“ abhängt.
Und zu guter Letzt braucht es ein Hanf Journal auch, damit die Hanf-Lobby ernst genommen wird. Sind Positionspapiere aus der Legalisierungs-Lobby bisher nur bis zum Papierkorb der Abgeordneten vorgedrungen, mussten sie spätestens beim Anruf eines Hanf Journal-Redakteurs wieder herausgezogen und gelesen werden. Erst ein Interesse der Medien macht ein Thema für Politiker interessant. Ihr seht, es braucht dringend ein Hanf Journal in Deutschland. Und ein Abo von dir unterstützt die Legalisierung direkt . . . und das für nur 42 Euro im Jahr. Also, mach mit, füll den AboCoupon aus. Du bekommst dann von uns eine Rechnung und nach Eingang deiner Bezahlung das Hanf Journal – direkt – diskret und natürlich legal.
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mehr zum Thema: Die Homepage von Andreas Holy: www.found.at/hanf
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Österreichisches Forum mit ausführlichen Diskussionen, auch zu dieser Geschichte: www.marihuana.at
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6 wirtschaft Das Eckthema Nee, oder?
Unter der Lupe Dinge im Test Es gibt viele Dinge. Neue und alte, gute und schlechte. Und obwohl wir natürlich nur für uns sprechen können, werden wir dies in Zukunft hier tun. Dinge loben oder zerreißen, grad so, wie es uns eben gefällt. Wir wollen in Zukunft kaufbare Dinge dieser Branche mehr unter die Lupe nehmen, dem Alltagsgebrauch aussetzen und euch genauer und kritischer über sie berichten. Natürlich nicht willkürlich, sondern nur nach bestem Wissen und Gewissen.
„Hoodlamb“ Eine Jacke, die überzeugt
Neue Dinge
Die Smile Bong Edel designte Bong mit Farbveredlung und standfestem Fuß. Von Genießern für Genießer In Handarbeit gefertigt mit sehr gutem Mundstück und passgenauen Schliffen. High End Bong die perfekt in der Hand sitzt und sich sehr mild raucht!
Dirk Rehahn
Es ist wieder kalt in Deutschland, und ich fahre Rad. Das heißt: Winterklamotten rausholen. Da hatte ich sie wieder in der Hand: meine „Hoodlamb“, mit dem Kuschelfell innen, der dicken Eskimo-Kapuze oben, dem zeitlosen Design und den vielen liebenvollen Details. Ich hab sie letzten November in Amsterdam bei Adam und Dough von „Hemp Works“ erstanden, den Jungs, die nebenbei auch noch „T. H. Seeds“ gegründet haben und die mit ihren Firmen schon zu den Urgesteinen der Hanf-Szene zählen. Ihre Jacke verkauft sich paradoxerweise bisher eher in Surf- und Snowboardläden.
www.smile-bongs.de Tel: + 49 (0) 67 21 49 15 73 Fax: + 49 (0) 67 21 49 15 74
- An der Innentasche ist der patentierte Papers-Spender angenäht – damit hab ich noch jeden zum Staunen gebracht ;o) - Auch an eine versteckte kleine Tasche für die wertvollen Dinge wurde gedacht - Gibt’s auch für Mädchen, mit extra figurbetontem Schnitt - Preis laut Hersteller: Herren 199, - Euro; Damen 179, Euro - Alle weiteren Details gibt’s unter www.hoodlamb.com So, genug der melancholischen Worte: jetzt Hosen runter, Fakten raus: - Die Kapuzenjacke ist außen aus Hanf, innen aus „veganem Lammfell“. Diese Wortschöpfung allein ist meiner Meinung nach einen Oscar wert. - Der imprägnierte Hanfstoff außen hat nichts mit den Hanfstoffen von „damals“ zu tun, er ist robust wie eh und je, und trotzdem sieht er aus und fühlt sich an wie Baumwolle. - Die Ärmel sind lang genug, dass man beim Radfahren keine kalten Handgelenke bekommt!
Kein Wunder, dass die Jacke es geschafft hat, sich nicht nur einen Platz in der Garderobe von B-Real (Cypress Hill), FlavaFlav (Public Enemy), den „Fun Loving Criminals“, Eminem und anderen gewöhnlichen Musikern zu ergattern, sondern auch von Größen der Weltgeschichte wie Michi und Johann von Kiffer.tv getragen wird. Bezugsquellen: www.hoodlamb.com, Tel.: +49 (0) 0 31 20 4 94 58 95 California Boarding, Emser Str. 45, Berlin, Tel.: +49 (0) 30 8 82 37 28 Surfhaus, Warnowufer 57, Rostock, Tel.: +49 (0) 3 81 4 90 28 44
7 guerilla growing Urbane Grow-Legenden
Das Eckthema Nee, oder?
passten. Aber auch in Siebungen aus vier bis sieben Bubble Bags ist die Addition der einzelnen Harzmengen bei Gruppe B größer gewesen als bei Gruppe A. Wie Mensch es auch versuchte, es wurde stets eine größere Harzmenge, allerdings mit einem deutlich schwächeren Turn erhalten, wenn Pflanzen verschiedener Sorten vor der Ernte eine Woche absolute Dunkelheit bekommen haben. Warum das so war, bleibt aus meiner Sicht Spekulation. Ich denke, eine Pflanze, der Licht(-energie) entzogen wird, nutzt ihre letzte Kraft um möglichst viele Harze zu produzieren, da sie die Schutzfunktion der Harze für die Geschlechtsorgane und die Embryonen (Samen), die sie immer noch um jeden Preis hervorbringen möchte, stärken will. Eine Probesiebung
Verdunkelung steigert die Potenz bis zu 30 Prozent! Mir fehlen die technischen Mittel und Fähigkeiten, um es sicher festzustellen, aber die Pflanze produziert nun meiner Annahme nach die einfacher gebauten birnenförmigen Kopfdrüsen (Ø 15 bis –25 µm) und ungestielten Kopfdrüsen (Ø 40 bis 80 µm) anstelle der stark wirkstoffhaltigen gestielten Kopfdrüsen (Ø 60 bis 120 µm je nach Sorte und Reifegrad). Das erklärt meiner Logik nach zumindest die Tatsache, dass zwar mehr Harze vorhanden sind, diese aber deutlich weniger potent sind, also offensichtlich wesentlich weniger Wirkstoff enthalten. Eine weitere Tatsache ist meiner Meinung nach der Umstand, dass die Gruppe B-Pflanzen schlichtweg nicht ganz ausgereift und die gestielten Kopfdrüsen damit einfach unreifer bzw. kleiner sind. Mehr Harz durch weniger Licht
Vor Jahren sagte mir jemand, dass eine White Widdow (WW) viel harziger würde, wenn Mensch sie in der letzten Blütewoche nur noch durchgängiger absoluter Dunkelheit aussetzen würde. Ich dachte sofort, das könne nicht stimmen, weil es meiner Logik widerstrebt. Das Licht ist die entscheidende Energiequelle aller Blattpflanzen. Sie nutzen es vereinfacht ausgedrückt, um mit Hilfe dessen Energie, Wasser, Nährstoffe und CO 2 in Biomasse umzuwandeln. Das Licht und die Temperatur bestimmen die Stoffwechselgeschwindigkeit der Pflanze. Ein durch Lichtentzug verlangsamter Stoffwechsel soll Hanf potenter machen? Ein Cut der WW wurde zur Mutterpflanze und deren Klone wuchsen in nahezu identischen Systemen, mit derselben Düngerserie, dem gleichen Nährplan, identischen neuen Leuchtkörpern, etc. auf. Dennoch stellt niemand den Anspruch an die Versuche, dass diese in irgendeiner Form wissenschaftlich sind! Beide Klongruppen wuchsen 14 Tage und wurden dann in Blüte geschickt. Gruppe A bekam 60 Tage Licht (12/12). Gruppe B bekam nur 50 Tage Licht (12/12) und blieb dann zehn Tage im absoluten Dunkel (0/24). Im Ergebnis sahen die Pflanzen aus Gruppe B harziger aus. Beide Gruppen wurden komplett geerntet, getrocknet, zerkleinert, eingefroren und je eine Stunde abpolliniert. Gruppe A brachte 47 Gramm Skuff, Gruppe B 58 Gramm. Aber das Hasch aus dem Skuff von Gruppe A war viel potenter als das aus Gruppe B. Da kam der Gedanke auf, dass vielleicht die Größe der Kopfdrüsen unterschiedlich ist und die vermeintlich dickeren aus Gruppe A nicht durch das 100 µm Sieb des Pollinators
Relativ simple Probesiebungen mit Bubble Bags verschiedener Stärken ergaben keine eindeutigen Ergebnisse, was aufgrund der Methode und der damit verbundenen Ungenauigkeiten auch nicht wirklich wundert. Egal was Mensch tut, mit Bubble Bags bekommt Mensch keinen Durchlauf exakt wie den zweiten hin. Niemals bleibt in einem Durchgang die gleiche Menge Harz an den Pflanzenteilen haften wie im anderen, obwohl Temperaturen und Zeiten abgestimmt sind. Egal wie oft Mensch die Aufgüsse und Siebungen mit demselben Pflanzenmaterial auch wiederholt, ich glaube ein bis zwei Kopfdrüsen wird Mensch immer wieder raussieben. Da sollte mal ein Labor ran! Drei Pflanzen jeder Gruppe wurden grob entlaubt und zerkleinert, jede Gruppe wurde für sich „durchmischt“. Von beiden Gruppen wurden 100 g mit 1.000 ml Eis(-18 Grad Celsius) und 1.500 ml Wasser (20 Grad Celsius) vermengt. Die Ansätze ruhten dann 35 Minuten, bevor sie für jeweils 15 Minuten mit einem handelsüblichen Küchenmixer auf mittlerer Stufe durchmischt wurden. Nun wurden beide Mischungen jeweils durch einen 220 µm-Babble Bag gesiebt, um sie von den Eis- und Pflanzenteilen zu befreien. Die erhaltenen Lösungen wurden dann jeweils hintereinander durch die 120 µm, 75 µm, 45 µm und 25 µm Bubble Bags gesiebt. Das Ergebnis verdeutlicht die Tabelle. Aus je 100 g Pflanzenteilen
Gruppe A
Gruppe B
Siebung 120 µm
1,4 g
1,5 g
Siebung 75 µm
7,8 g
4,4 g
Siebung 48 µm
3,6 g
3,8 g
Siebung 25 µm Gewicht total
2,4 g
8,1 g
15,2 g
17,8 g
(gewogen nach Trockenpressen zwischen Tüchern und anschließender viertägiger Trockenlagerung)
Die Zahlen sagen zwar auch, dass Gruppe B mehr Harz abgeworfen hat, aber das Verhältnis ist anders als beim Pollinatortest. Gleich ist aber der subjektive Eindruck der Tester, dass die Gruppe A-Harze potenter waren als die aus Gruppe B und auch die Ergebnisse der 75er Siebung zeigen, dass Gruppe A im Verhältnis zum Gesamtgewicht aller Harze viel mehr qualitativ hochwertige Harze hervor bringt! Sicher vermischen sich in den Proben Kopfdrüsen aller Gruppen und Entwicklungsstadien und sicher waren in allen Siebungen auch winzigste Verunreinigungen, bedingt durch die Testmethoden, enthalten. Außerdem sagt die Harzmenge nicht unbedingt etwas über den THC-Gehalt und der wiederum nicht unbedingt etwas über den Turn an sich aus. Die Tests sind relativ ungenau und subjektiv, geben aber Anhaltspunkte. Kein kommerzieller Grower kann so auf die Qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein gut informierter Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Heimanbau von Hanf legal ist. Erfahrene Grower setzen ihre Pflanze stets den bestmöglichsten Bedingungen aus und ernten nur ausgereifte Blütenstände um bestmöglichte Ergebnisse zu erzielen! Max Air, Knowledge by Hanfburg.de
8 guerilla growing Kürzlich durfte ich auf einem Trip in die tropischen Regionen Kolumbiens Zeuge werden, wie Freunde von mir, ihres Zeichens Profi-Grower, allerbestes Haschisch in großen Mengen herstellten. Aufgeschnappt haben sie die Technik bei Mila von www.pollinator.nl. Man kann so die Erntereste effektiv verwerten. Und der Gebrauch einer ganz alltäglichen Waschmaschine spart stundenlange Arbeit.
Das Eckthema Nee, oder?
Als erstes braucht man natürlich die richtigen Filterbeutel. Und da meine Freunde kein Risiko eingehen wollten, haben sie sich für die vielfach getesteten Systeme von Mila entschieden. Mila unterscheidet zwischen Indoor- und Outdoor-Zuchten. Outdoor-Pflanzen haben kleinere Harzdrüsenköpfe, also muss auch das Filtersieb dementsprechend feiner sein, um diese trotzdem aufzufangen. Die mit eiskaltem Wasser befüllte „neue“ Waschmaschine bringt die benötigte mechanische Energie auf, um das Ausgangsmaterial (Blätter mit Drüsen) voneinander zu trennen.
Jorges Grow Corner
Bio-logisch Dr. Ton
Wie alles begann Immer mehr Menschen gelangen zu der Überzeugung, dass dem biologischen Anbau die Zukunft gehört. Aber obwohl jeder etwas dazu zu sagen hat, ist nicht klar, was biologischer Anbau eigentlich bedeutet.
Hasch-Herstellung mit der Waschmaschine Einmal abgetrennt, werden die Drüsen und deren harzgefüllte Köpfe durch das Siebtuch gespült und sammeln sich am Boden der Maschine. Das Blattmaterial bleibt im Beutel. Der Beutel besteht rundherum aus hochwertiger Gaze mit der richtigen Maschengröße und ist durch einen Reißverschluss verschließbar.
Das wichtigste Element der biologischen Produktion ist der Respekt vor allem, was lebt. Das macht ehrliche und nachhaltige Pflanzenzucht aus. In der Praxis bedeutet dies, dass keine Kunstdünger, Pestizide, synthetische Wachstumsförderer usw. eingesetzt werden und man sich um einen ausgeglichenen Umgang mit der Natur bemüht.
Das zugrunde liegende Prinzip ist einfach. Die Kälte gewährleistet, dass die Harzdrüsen nicht kleben und sich leichter lösen. Das Wasser hält die Blattstruktur intakt und verhindert das Zerbröseln der Blätter. Da das Harz fettlöslich und nicht wasserlöslich ist, bleiben die Drüsen im Wasser intakt.
Da dies leichter gesagt als getan ist, wurde von der EU eine Richtlinie (EU 2092/91) für den biologischen Anbau erlassen. Für die Kontrolle sind in den Niederlanden „SkalInt.“ (für Verbrauchsprodukte wie Dünger usw.) und „Skal“ (für Erzeugnisse wie Gemüse usw.) zuständig. Sie sind die einzigen Einrichtungen in den Niederlanden, die Produkte mit dem biologischen „EKO-Siegel“ und dem europäischen Siegel für biologische Landwirtschaft zertifizieren dürfen.
Als erstes wurde das Ausgangsmaterial in Beuteln á 500 Gramm für 1,5 Std. in den Tiefkühler gegeben. Danach wurde die eiskalte Blattmasse in je einen „Ice-O-Lator ReißverschlussBeutel“ gefüllt. Die Waschmaschine wurde mit eiskaltem Wasser befüllt und faustgroße Eisbrocken hinzugegeben, bis die gewünschte Temperatur von 4 Grad Celsius erreicht war. Zwei gefüllte Ice-O-Lator-Beutel wurden dann für circa 15 min in der Maschine gewaschen. Es wurden zwei Beutel verwendet, um ein ungleichmäßiges Schleudern zu verhindern.
Geschichte Die Landwirtschaft, wie wir sie heute kennen, entstand vor etwa 12.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Durch die Klimaerwärmung bekamen die Menschen die Möglichkeit, Pflanzen anzubauen und länger an einem festen Platz zu bleiben. So konnte man endlich das unsichere Jäger- und Sammlerdasein hinter sich lassen und die ersten Zivilisationen konnten entstehen.
Als nächstes wurde nun das mit dem Hasch angereicherte Wasser aus der Maschine laufen gelassen, und in ein großes Gefäß gefüllt, in welches schon der feinere Siebbeutel eingelegt wurde. Dieser wurde danach langsam nach oben aus dem Wasser gehoben. Das Wasser floss durch die Maschen ab, und hängen blieben nur die Drüsen und deren pralle Köpfe. Jetzt musste nur noch der noch nasse und ungepresste Hasch aus
Von Nährelementen wusste man damals noch nichts. Natürlich entdeckte man, dass eine Pflanze besser wächst, wenn man Mist unter die Erde gräbt, warum dies so ist, konnte niemand erklären. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts legte Justus von Liebig den Grundstein für die Kunstdünger-Industrie. Ab nun wurden die Elemente NPK mit wechselndem Erfolg eingesetzt. Phosphor (P) konnte aus Knochen gewonnen werden, Kalium (K) wurde als Rohstoff in chilenischen und indischen Bergwerken abgebaut und Stickstoff (N) in Steinkohleteer gefunden. Die Kunstdünger-Elemente ersetzen die natürlichen Abbauprodukte von Ausscheidungen oder Pflanzenresten. Für alle Flüssigdünger gilt, dass sie auf einer Kombination der oben genannten Elemente beruhen, wobei „Canna“ diese exakt bemessenen Grundelemente um essenzielle Mikronutrienten ergänzt, um optimale Ergebnisse bei Wachstum und Blüte zu erzielen. Biologische Landwirtschaft Ziel der biologischen Landwirtschaft ist es, nachhaltig und im Einklang mit der Natur zu produzieren. Die Grundlage dafür bilden drei Prinzipien: 1. Die Nichtverwendung chemischer Schädlingsbekämpfungsmittel 2. Die Nichtverwendung von Kunstdünger 3. Das Streben nach einer hohen biologischen Vielfalt Durch die Befolgung dieser drei Prinzipien oder Grundsätze entsteht eine gut strukturierte Wachstumsumgebung mit einer gesunden Mikroflora. Alle drei Prinzipien können durch den Einsatz biologischer Produkte unterstützt werden. Leider sind dazu nicht alle Produkte geeignet, die als „biologisch“ bezeichnet werden, denn oft sind diese Produkte, darunter viele Dünger, nur teilweise organisch, während zum Beispiel SKAL-zertifizierte Produkte garantiert zu 100 Prozent biologisch sind. Dr. Ton, CANNA research
Growing leicht gemacht!
Wie sie es gemacht haben:
Jorge Cervantes ist Autor des völlig neu überarbeiteten Buches „Marijuana Drinnen“, der Growing-Bibel mit über 200 neuen Farbbildern. Weiterhin ist er Verfasser von: „Marijuana Indoors: Five Easy Gardens“, „Marijuana Outdoors: Guerilla Growing“ und „Jorge´s Rx“. Auch schreibt er für insgesamt zwölf europäische Magazine in fünf Sprachen. Seine Bücher gibt es teilweise in Holländisch, Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch.
dem Sieb genommen und zum Trocknen ausgebreitet werden. Mit dieser Methode gelang es, aus je einem Kilo Blattmasse 30 bis 40 Gramm feinsten Hasch herzustellen. Meine Freunde schaffen es, so in einem 14-Stunden-Arbeitstag aus 100 kg Blattmasse circa drei Kilo feinstes Hasch zu gewinnen. mehr zum Thema: Die offizielle Seite von Mila und ihren Pollinator-Beuteln: www.pollinator.nl Text: Jorge Cervantes Übersetzung: Dirk Rehahn
Dieses Mal fehlt auf dieser Seite wegen Platzmangels das Sortenportrait von Jorge Cervantes. Es ist aber unter www.hanfjournal.de nachzulesen und behandelt die Sorte „Northern Lights“.
9 guerilla growing Das Guerilla Growing-Team präsentiert:
Indoor Growing #11
Sortenzucht II Unter einer Sorte versteht man Pflanzen, die sich in bestimmten Merkmalen gleichen und diese Merkmale bei Kreuzungen untereinander erhalten bleiben. Bei den so genannten Hybridsorten ist das nicht der Fall, weil sie aus zwei reinerbigen Sorten gekreuzt wurden und somit mischerbig sind. Ob eine Sorte reinerbig ist, lässt sich überprüfen, indem man eine Pflanze der F1-Generation mit einer der beiden Elternpflanzen kreuzt, wobei zwei Phänotypen im Verhältnis 1:1 entstehen müssen. Neue Merkmale, die vorher nicht vorhanden waren, können durch Mutation entstehen. In der Natur kommt es immer wieder zu Mutationen, die es den Lebewesen ermöglichen, sich an Veränderungen der Umwelt bzw. des Lebensraumes anzupassen. Mit speziellen Chemikalien lassen sich auch künstliche Mutationen hervorrufen, allerdings rate ich davon ab. Wir haben keine Kontrolle über solche Mutationen und wissen nicht was passiert, wenn diese Gene in die Umwelt gelangen. Zudem sind die Chemikalien meistens sehr giftig. Die Problematik dürfte aus der Gen-Mais-Diskussion bekannt sein. Einige wichtige Merkmale, die bei der Zucht von Hanf-Sorten eine Rolle spielen und positiv beeinflusst werden können, sind Größe und Ertrag, Vitalität, Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen, Verzweigung, Cannabinoid-Gehalt, Geschmack, Geruch, Harzmenge und -qualität. Das Geschlecht der Hanf-Pflanze unterliegt ebenfalls den Vererbungsregeln. Damit lässt sich die Entstehung von zwittrigen und feminisierten Sorten nachvollziehen. Um eine Sorte mit einem bestimmten Merkmal auszustatten, müssen die dafür verantwortlichen Gene reinerbig sein. Solange nur eine Elternpflanze dieses Merkmal zeigt, erweist sich dies beim Hanf jedoch oft als schwierig, besonders wenn es sich um ein rezessives Merkmal handelt. Wurde das Merkmal an einer zwittrigen Pflanze entdeckt, kann man sie einfach mit sich selbst bestäuben und aus den Nachkommen diejenigen ohne Zwitterbildung auswählen und weiter miteinander
kreuzen. Handelt es sich jedoch um eine zweihäusige Pflanze, wird sie mit einer anderen Elternpflanze gekreuzt und die Nachkommen der 1. Generation durch Inzucht vermehrt, sodass in der 2. Generation Elternpflanzen mit diesem Merkmal ausgewählt werden können. Dies ist allerdings sehr schwierig, erfordert viel Zeit und das Aufziehen vieler Pflanzen - vor allem, wenn es sich um rezessiv vererbte Merkmale handelt. Die Behandlung von Pflanzen im Vorblütenstadium mit Gibberellinsäure kann bei zweihäusigen Pflanzen zur Bildung von Staubgefäßen (Stamina) führen. Stecklinge einer weiblichen Pflanze beginnen darauf männliche Blüten auszutreiben. Sobald der Pollen reif ist, wird die Elternpflanze damit bestäubt. Ihre größtenteils weiblichen Nachkommen werden dann zur weiteren Samenproduktion eingesetzt. Es ist auch möglich, eine weibliche Pflanze durch starken Stress zur Bildung männlicher Blüten anzuregen. Lange Trockenperioden oder sehr kurze Lichtzyklen (maximal sechs Stunden Licht pro Tag) sind dazu ebenso geeignet wie starkes Beschneiden (auf 25 Prozent der Größe). Am besten, es werden zwei Methoden kombiniert. Einfacher ist es, zwei Merkmale aus zwei reinerbigen Sorten zu kombinieren. Man kreuzt je eine Pflanze beider Sorten und dann die Nachkommen untereinander. In der 2. Generation tauchen Pflanzen auf, die in Bezug auf beide Merkmale reinerbig sind. Allerdings können andere Merkmale dabei verloren gehen. Um mehrere Merkmale beider Sorten zu erhalten, müssen in der F2-Generation sehr viele Pflanzen aufgezogen und dann diejenigen, die alle gewünschten Merkmale enthalten, ausgewählt werden, um sie weiter zu kreuzen. In der Praxis stellte sich heraus, dass meist nur eine männliche Pflanze benötigt wird, um damit mehrere weibliche zu bestäuben. Wenn jedoch mehrere benötigt werden, da viele verschiedene Sorten auf einmal gekreuzt werden sollen, werden sie streng getrennt von den weiblichen aufgezogen, um unkontrollierte Bestäubungen zu vermeiden. Der Pollen ist so winzig, dass er selbst durch feinste Ritzen passt. Vielen genügt es aber dennoch, wenn die Pflanzen in zwei getrennten Räumen aufgezogen werden. Wird jedoch eine männliche Pflanze bei den weiblichen aufgezogen, müssen die reifen Blütentriebe abgeschnitten werden, solange die weiblichen Pflanzen noch nicht genügend Blütenkelche gebildet haben, sonst stellen sie das Wachstum ein. Viele Profis legen auch ein Züchterbuch an, in dem festgehalten wird, welche Sorten miteinander gekreuzt wurden. So behalten sie später die Übersicht über die verschiedenen Sorten und ihren Stammbaum.
Nur für Züchter wiklich interessant: Der männliche Pollen
Die Auswahl der Pflanzen sollte sorgfältig erfolgen. In der Regel wählt man Pflanzen, die zuerst blühen, die größte Verzweigung aufweisen und rundum gesund wirken. Zur Bestäubung genügt es, ein paar reife männliche Blüten über den weiblichen auszuschütteln. Wer es professionell angehen will, sammelt den Pollen und trägt ihn mit einem Pinsel auf. Die Blüten werden markiert, damit man später weiß, welche Pflanzen miteinander gekreuzt wurden. Auch in der Marijuana-Produktion können jeweils ein oder zwei der unteren Triebe jeder Pflanze bestäubt werden. So erhält man neben der Ernte auch gleich ein paar Samen fürs nächste Mal und verhindert mögliche Zwitterbildung in der späten Blüte. Im Prinzip reicht es auch, lediglich eine männliche Pflanze zu ziehen und damit alle weiblichen zu bestäuben, wenn es von jeder Sorte eine weibliche Pflanze gibt. Jedem, der sich tiefer mit dem Thema beschäftigen will empfehle ich das Buch „Hanf“ von Robert Connell Clarke. Darin wird der Anbau von Hanf anschaulich erklärt und speziell auf die Sortenzucht Rücksicht genommen. Mit freundlichen Grüßen Das Guerilla Growing-Team
10 cool-tour Das Eckthema Nee, oder? Dr. med. Franjo Grotenhermen ist Mitarbeiter des nova-Instituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf:
Ist essen effektiver als rauchen? „Nimm ohne Furcht eine nussgroße Menge Haschisch ein – man stirbt nicht daran . . .“, empfahl der Schriftsteller Charles Baudelaire, Mitglied des 1843 gegründeten „Club des Haschischin“ in Paris seinen Kollegen. Er erzielte auf diese Weise einen Cannabis-Rausch, der vom Morgen bis zum Abend dauerte. Die Dauer des Rausches und viele andere Aspekte des Cannabis-Konsums sind von der Art der THC-Aufnahme abhängig. Die Frage, ob das Essen oder das Rauchen effektiver ist, berührt mehrere Fragen. Effektiv kann sich einerseits auf die relative Menge beziehen, die vom aufgenommenen THC zur Wirkung kommt, aber beispielsweise auch auf die Frage, wie intensiv der Rausch ist und wie lange er nach der einen oder der anderen Einnahmeform dauert. Antworten auf diese Fragen liefert die so genannte Pharmakokinetik von THC. Als Pharmakokinetik einer Substanz bezeichnet man alles das, was mit dieser Substanz bei der Aufnahme in den Körper (über Magen, Mundschleimhaut, Lunge, Haut etc.), bei der Verteilung in den Körperorganen, bei der Verstoffwechselung in der Leber und anderen Geweben sowie bei der Ausscheidung (über Nieren, Darm, Haut etc.) geschieht. Davon ist beispielsweise abhängig, wie schnell THC wirkt, wie lange die Wirkung anhält und wie lange THC und seine Abbauprodukte (Stoffwechselprodukte) im Blut und Urin nachweisbar sind. Die Pharmakokinetik von THC unterscheidet sich deutlich in Abhängigkeit von der Einnahme. Nach dem Rauchen ähnelt sie der Gabe von THC mit einer Spritze direkt in das Blut. Nach dem Essen beginnt die Wirkung wesentlich später, hält jedoch länger an. Diese Themen sollen im Folgenden etwas näher betrachtet werden. Dazu möchte ich zuvor noch einen Begriff einführen, die systemische Bioverfügbarkeit, der für die Frage der Effektivität eine große Rolle spielt. Die systemische Bioverfügbarkeit gibt an, wie viel Prozent des in der Cannabis-Zigarette oder dem Haschisch-Plätzchen enthaltenen THC in den Organen, wie zum Beispiel dem Gehirn, zur Wirkung gelangt. Rauchen: THC wird beim Rauchen rasch über die Lungenschleimhaut in das Blut aufgenommen. Bereits fünf bis zehn Minuten nach Beginn des Rauchens erreicht die THC-Konzentration im Blut ihr Maximum. Die stärkste Wirkung wird meistens nach 20 bis 30 Minuten beobachtet und fällt innerhalb von zwei bis drei Stunden wieder deutlich ab. Die systemische
Bioverfügbarkeit von THC nach dem Rauchen einer Marijuana-Zigarette lag in verschiedenen Untersuchungen zwischen zwei und 56 Prozent. Sie beträgt im Allgemeinen zwischen zehn und 30 Prozent. Etwa 30 Prozent des THC wird verbrannt, während der größte Verlust bei normalem Rauchverhalten auf Seitenströme zurückzuführen ist. Wird der Cannabis in einem Zug geraucht, sodass Seitenströme vermieden werden, kann die systemische Bioverfügbarkeit über 50 Prozent liegen. Dies gelingt beispielsweise bei Verwendung einer Pfeife, in die nur wenig Cannabis gegeben wurde. Essen und Trinken: THC wird beim Essen und Trinken nahezu vollständig von Magen und Darm aufgenommen. Dennoch beträgt die systemische Bioverfügbarkeit im Durchschnitt nur etwa fünf bis zehn Prozent. Sie wird so stark reduziert, weil das Blut aus dem oberen Darm-Trakt zunächst durch die Leber fließt, bevor es andere Organe erreichen kann. Die Leber verstoffwechselt dabei den größten Teil des THC. Man nennt dies den so genannten First-pass-Effekt (englisch: first pass = erste Passage), der auch für andere Medikamente von Bedeutung ist. Die beiden wichtigsten Abbauprodukte sind 11-HydroxyTHC (11-OH-THC) und Carboxy-THC (THC-COOH). Das 11-OH-THC verursacht die gleichen Wirkungen wie THC und wirkt etwa genauso stark. Das THC-COOH verursacht dagegen keine psychischen Wirkungen. 11-OH-THC und THC liegen nach dem Essen und Trinken ungefähr in gleicher Konzentration im Blut vor. Auf diese Weise wird die THC-Wirkung deutlich verstärkt und die im Vergleich zum Rauchen geringere systemische Bioverfügbarkeit etwas ausgeglichen. Da die Wirkung beim Essen länger anhält als beim Rauchen, wird auch dadurch die Effektivität weiter verbessert. Wie ist nun die Frage nach der Effektivität zu beantworten? Mit einem Begriff aus dem Sport würde ich sagen, es steht unentschieden. Für das Rauchen spricht, dass die Bioverfügbarkeit des THC höher ist als beim Essen, und dass die Wirkung schneller einsetzt. Für das Essen spricht, dass ein pharmakologisch wirksames Abbauprodukt (11-OHTHC) in viel höherem Umfang als beim Rauchen entsteht, und dass die Wirkung länger anhält. Sowohl durch Essen als auch durch Rauchen kann ein starker Rausch durch die Aufnahme großer Mengen ausgelöst werden. Beim Rauchen kommt es dabei darauf an, dies in kurzer Zeit zu realisieren, während der Zeitfaktor beim Essen keine Rolle spielt, wie schon Baudelaire wusste.
11 cool-tour
Silberscheibe des Monats >> >> Experimental Stereotyp meets Al-Haca - Phase Three
(klein records)
>> Hip Hop international De La Soul - The Grind Date
(sanctuary records)
>> Best Of Smith & Mighty - Retrospective
(!k7 records)
Mit diesem Album ist eine neue Soundästhetik entstanden, die Respekt zollt und neue Wege geht. Stereotyp und Al Haca treffen sich zum Soundclash und experimentieren mit originärem Dancehall, Reggae Riddims und neuen Technologien. „Phase Three“ ist systematisch wie chaotisch, rational wie emotional, kontemplativ wie explorativ. Hier werden Stateof-the-Art-Produktionsmöglichkeiten mit traditionellen Songs kanalisiert. Reduzierte Arrangements werden von aufgeladenen Performances am Mic unterstützt. So sind z. B. Daddy Freddy, Ras B, Shagon (Aphrodelics), Spectacular, RQM, Cesar Dampson, Ras T-Weed, Alleycat, Lady Saw, Hawkeye, Harry Toddler und DJ Collage vertreten. Wiener Klangforschung auf höchstem Niveau!
Diese drei Jungs haben bereits mit ihrem Debüt 1989 das Gesicht des HipHop nachhaltig verändert. Auch 15 Jahre später definieren De La Soul mit „The Grind Date“ ihren einzigartigen Stil neu. Ich fühle mich endlich wieder in den HipHop-Bann gezogen, denn diese unvergleichliche Mischung aus eigenwilligen Samples und intelligenten Lyrics hat mich schon immer beeindruckt. In jedem Track merkt man, dass die alte Schule einfach zeitlos ist. Abwechslung ist auch durch die Features mit Yummy, Carl Thomas, Ghostface Killah, Common, Flava Flav, Butta Verses, MF Doom & Sean Paul garantiert. Eine grandiose Mixtur aus Rap Skillz und lustigen Hooklines und - jetzt schon ein weiterer Klassiker des Genres HipHop!
Von der Debüt-Single „Anyone“ 1987 bis zu den jüngsten Aufnahmen präsentieren hier Rob Smith & Ray Mighty eine Kollektion, die sich gewaschen hat. Neben neun eigenen Tracks gibt es auf diesem Album auch zwei rare Produktionen für andere Künstler zu hören: „Come On Back“ feat. Carlton ist ein lange vergriffener Bristol-Klassiker, und auch „Wishing On A Star“, hinter dem sich die als Fresh 4 getarnten Krust, Suv, Judge & Flynn verbergen, ist ein verschollener Diamant. Superprickelnd sind neben letzterem auch „Down In Rwanda“ mit Andy Scholes, „No Justice“ mit Rudy Lee und „Higher Dub“ mit Marylin Mc Farlane. Eine basslastige Fusion aus Dub, Soul, HipHop, 2-Step und Drum&Bass - elf Schmuckstücke aus Bristol, die in keiner Sammlung fehlen dürfen!
www.kleinrecords.com
www.sanctuaryrecords.co.uk
www.k7.com
>> Comeback Die Fantastischen Vier - Viel
(four music) Locker bleiben - diese Devise hat unzählige Male das Handeln der Fantastischen Vier bestimmt. Fünf Jahre nach „4:99“ war das allerdings nicht so einfach, denn schließlich hat man es hier mit vier Individuen zu tun, die sich eigenständig weiterentwickelt haben. Doch gezielte Langeweile ist manchmal nötig für Reflektion. Auf dem neuen Kapitel „Viel“ gibt es wieder selbstironische und rührende Texte wie in dem Song „Ewig“, den sich auch mal meine ExFreundin Lilith genauer anhören sollte. Die Beats sind ausgereifter denn je und wildern manchmal augenzwinkernd in den Untiefen der Pophistorie. Ja, man würde nicht mehr das Wort fantastisch im Bandnamen führen, wenn man Herausforderungen dieser menschlichen Art nicht positiv angeht und letztlich doch meistert. www.fourmusic.com
>> Hip Hop national K*rings Brothers - Tricolor
(peripherique records) Drei Brüder, drei Farben - „grün für den Wald, blau für den Himmel, rot für das Blut . . .“, wie es schon im Frühjahr auf der EP „K*rings Zone“ angekündigt wurde. Mit dem nun aufgeschlagenen Kapitel „Tricolor“ wird auf Inhalt und Gefühle gesetzt, nicht etwa auf Klischees! Auf der Suche nach frischen Beats hat es die Brüder auch nach Heidelberg verschlagen, wo mal wieder die Stieber Twins handfeste Arbeit abgeliefert haben. Die K*rings Brothers bedienen mit ihrem Motto „from the oldschool to newschool, no school rule“ die Leute, die openminded sind und sich nichts aus Regeln machen. Eine Mischung aus Wahnsinn und Weltschmerz mit jeder Menge Rap. Ein gut gelungenes Debut-Album! www.k-rings.de www.pq-world.de
>> House Tiefschwarz - Misch Masch (fine records)
Nach dem Studioalbum „Ral 9005“ und ihrer ersten Compilation „A little help for your friend“ veröffentlichen Tiefschwarz nun das Doppelalbum „Misch Masch“. Die DJ Mix Compilation umfasst neben brandneuem wie unveröffentlichtem Material auch alte Italo Disco Classics. Eine erlesene Mischung aus Mathew Jonson, Sleeparchive, Temptation, Max Durante & Kieth Tucker, Think Twice, Tiga und Derrick May sorgt für eine groovige Reise durch die Sektoren House, Elektro und Minimal Techno. Auf der zweiten Disc befinden sich elf Remixproduktionen aus tiefschwarzem Hause, in denen die beiden Brüder u. a. Tracks von Hell, Mocky & Trübio Trio ein neues Gewand geben. Progressiver Sound, der mich dazu zwingt, mal wieder geraden Beats zu lauschen! www.tiefschwarz.net www.finerec.co.uk www.fourmusic.com
12 fun+action Das Hanf Journal-Team stellt vor:
Unsere liebsten Fressflash-Befriediger Bekifft sein ist ein bisschen wie schwanger sein. Man bekommt Appetit auf die unmöglichsten Kombinationen von Lebensmitteln, Hauptsache das Ergebnis hat massig Kalorien. Wie genau diese Kombination dann aussieht, ist natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manchmal kommen echt schräge Dinge dabei heraus, manchmal sieht es verdammt lecker aus. Um euch ein paar Anregungen für euren nächsten Fressflash zu liefern, stellt euch das Hanf Journal Team mal seine liebsten Kreationen vor. Aber Achtung: Manche dieser Entwicklungen sind nicht für jeden Magen geeignet!
a.) Liquid Kaiserschmarrn Marc Emmerich (Formgeber) Um ein bisschen Farbe ins Spiel zu bringen, schlage ich hier Kaiserschmarrn garniert mit Götterspeise und Vanille-Sauce vor. Zutaten: 30 g Rosinen (optional), 2 Eier, 1⁄8 l Milch, 20 g Zucker, 80 g Mehl, 1 Prise Salz, Mineralwasser, 1 Becher Götterspeise, Vanille-Sauce
a.)
Die Eier trennen und das Eiweiß schlagen. Milch, Zucker, Eigelb schaumig schlagen und das Mehl unterrühren. Das Eiweiß unter den Teig ziehen. Einen Schuss Mineralwasser in den Teig geben
b.)
Den Teig in einer Pfanne von einer Seite anbacken und wenn man will, die Rosinen zufügen. Nach kurzer Zeit wenden. Sobald der Pfannkuchen von beiden Seiten etwas Farbe bekommen hat wird er mit zwei Gabeln zerrissen und dann fertig gebacken. Währendessen die Vanille-Sauce erwärmen. Zum Schluss nimmt man einen Teller und kippt den Becher Götterspeise auf die eine Seite und den Kaiserschmarrn auf die andere Seite des Tellers. Danach begießt man das Ganze mit der Vanille-Sauce. Guten Appetit! Warnhinweis: Bitte beachten Sie, dass Sie große Mengen von Kohlehydraten zu sich nehmen!
c.)
d.)
e.)
b.) Der KnusperTomaten-Käse-Dip Sebastian Wunderlich (Praktikant) Für den leckersten Dip, den ihr je gegessen habt, braucht ihr: Zutaten: 200 ml Ketchup, ein wenig Tomatenmark, 1 Becher Zaziki, 2 Scheiben Käse, 1/2 kl. Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, viel Salz und Pfeffer, ein wenig Zucker, Chilischoten oder Chilisoße, 1 Tüte Tortillachips
Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch (und Chilischoten, wenn zur Verfügung) müssen vorher kleingeschnitten werden. Und als letztes braucht ihr natürlich noch Käse und eine halbe Tüte Chips. Am besten sind Tortillachips. Zuerst wird Ketchup, Tomatenmark und Zaziki zusammengemischt und mit den Gewürzen abgeschmeckt. Dann kommt viel Chili rein, damit die Geschmacksnerven auch ordentlich zu tun haben. Wenn ihr mit dem Dip zufrieden seid, kommt der Käse hinein. Das alles gleichmäßig verrühren und für 40 bis 60 Sekunden bei höchster Stufe in die Mikrowelle. In dieser Zeit könnt ihr schon mal die Chips zerkleinern, bis sie nicht größer als zwei Quadratzentimeter sind. Wenn der TomatenKäse-Dip fertig und der Käse schön verlaufen ist, schüttet ihr einfach die Chipskrümel rein und rührt das Ganze um. Guten Appetit.
e.) Gebratene Banane mit Quark Dirk Rehahn (Anzeigenverkauf und Growing) Da ich dieses Essen immer nur im bekifften Zustand mache, gibt es natürlich keine Gewähr auf die Mengenangaben. Aber da gibt’s nüscht falsch zu machen, einfach ausprobieren. Zutaten: 1 Banane, ca. 40 g Butter, Honig oder Zucker nach Belieben (ich brauch meist viel), Sahnequark (oder normalen, mit Sahne vermischen, bis er cremig ist)
Die Zubereitung funktioniert dann so: Banane halbieren. Butter in kleiner Pfanne auf kleiner Flamme erhitzen. Banane rein. Honig/Zucker dazu. Drauf achten, dass der Zucker/Honig karamellisiert und nicht verbrennt. Quark sahnig rühren und auf Teller geben. Banane mit Butter und karamellisierter Honig-/Zuckermasse drübergeben. Schlemmen!
d.) Die Mega-MonsterFettig-Pizza
c.) Herzhafte Knödl zwischendurch
Martin Schwarzbeck (Redakteur)
Werner Graf (Chefredakteur) Wenn man so richtig bekifft ist, und ich spreche hier schon ausdrücklich von dem Wort richtig, dann gibt es im Grunde nur noch eine Mahlzeit, denn alles andere ist einfach zu kompliziert oder halt einfach nicht deftig genug.
Billig, schnell und monstermäßig kalorienhaltig. So sieht für mich der ideale Fressflash-Befriediger aus. In der Praxis funktioniert das so: Man geht zum Lidl und besorgt sich:
Wer also sich etwas Gutes zuführen möchte und das auch noch schnell bekommen will, sollte folgende Zutaten stets im Haushalt aufbewahren (ich warne ausdrücklich davor, es erst im bekifften Zustand kaufen gehen zu wollen!):
1 Dreierpack Pizza Margherita, 1 Glas Oliven, 1 Päckchen Salami, 1 Päckchen mit Goudascheiben
Zutaten: 1 Packung frischen Knödleteig (am besten halb und halb . . . und bitte schon den Teig, diese Wasserbeutel sind einfach net so gut), 1 Packung Braten-Soßen-Pulver.
Zubereitung? Kein Stress, Salzwasser zum Kochen bringen, Teig in runde Kugel formen und ins Wasser geben. 20 Minuten kochen lassen und einfach mit der im anderen Topf mit Wasser und Pulver angerührten Soße übergießen. Nicht vergessen, die Soße auch kurz aufzukochen. Hmmm lecker, schmatz, schmatz.
Zutaten:
Zu Hause angekommen, kifft man erst mal noch einen und legt dabei vier große Salamischeiben auf jeweils eine Pizza (eine pro Person). Da kippt man die Oliven drauf und legt dann den Joint erst mal aus der Hand, denn jetzt kommt der komplizierteste Teil. Die Pizzen werden komplett mit Käse belegt. Vollständig! Es darf kein bisschen Pizza mehr rausgucken. Da der Käse aber quadratisch und die Pizza bekannterweise rund ist, ergibt sich hier ein Problem. Das wird umgangen, indem wir den Käse über den Rand hinausragen lassen. Dann alles was über den Rand ragt abschneiden und einfach noch oben drauf schmeißen. Ab in den Backofen, bis der Käse goldbraun ist (der wölbt sich dann so geil, wie ein Kuchen, der aufgeht) - und Guten Appetit!
13 fun+action
Die „Spiel 04“ in Essen ist vorbei. Wieder hieß es für uns, durch riesige Hallen zu rennen, die letztjährigen Kontakte aufzufrischen und neue zu knüpfen. Und das war ganz schön anstrengend. Wie jedes Jahr wurde zudem der Deutsche Spiele-Preis vergeben, den der Chef vom Hans im Glück Verlag Bernd Brunnhofer alias Michael Tummelhofer für „St. Petersburg“ in Empfang nahm. Das meistgespielte Spiel auf der Messe dürfte allerdings „Zug um Zug“ von Alan R. Moon gewesen sein, Spiel des Jahres 2004. Und wir haben nicht nur Spiele getestet, sondern mit einigen Spieleautoren gesprochen, denen wir folgende zehn Fragen gestellt haben: 1) Wie entsteht ein Spiel? 2) Wann entstand dein erstes Spiel und wie heißt es? 3) Ist das Spieleerfinden Hobby oder Beruf?
Spiel 04 – und wie es entsteht 4) Was bedeutet Spielen für dich? 5) Was kommt zuerst, das Thema oder der Mechanismus? 6) Wie oft verwirfst du eine Idee? 7) Wen fragst du um Rat? 8) Wie lange brauchst du um ein Spiel zu entwickeln? 9) Wie oft kamen Absagen von Spieleverlagen? 10) Wie war es, als du das erste Mal auf der „Spiel“ in Essen warst?
Gesprochen haben wir in Sachen Spieleerfinden mit alten Hasen genauso wie mit Frischlingen, die mit den in Klammern stehenden Spielen nach Essen gekommen sind. Im Einzelnen waren das Klaus Teuber („Candamir“), Alan R. Moon („Zug um Zug“, Spiel des Jahres 2004), Friedemann Friese („Funkenschlag“), Steve Gross („Bootleggers“), Peter Eggert und Tobias Stapelfeldt („Neuland“), Andrea Meyer („Große Geschäfte“), Emiliano Sciarra („Dodge City“, ist die Erweiterung zu „Bang“) und Domenico Di Giorgio („Abracadabra“), Dirk Henn („Alhambra“, Spiel des Jahres 2003), Heiko Wiese, Petra Brandenburger („UFOs! Fritten aus dem All“), Bruno Faidutti („Boomtown“ und „Die dunklen Lande“, ist die Erweiterung zu „Ohne Furcht und Adel“), Martin Wallace („Struggle of Empires“), Emanuele Ornella („Oltre Mare“) und Richard Sivél („Friedrich“). Da es etwas langweilig wäre, alle einzelnen Interviews abzudrucken, folgt sozusagen die Quintessenz aus allen Gesprächen. Wie entsteht ein Spiel? Will man pauschalieren, gibt es eine deutsche Herangehensweise und eine amerikanische. Typisch deutsch sei es, zuerst den Spielablauf und die Spielweise festzulegen. Diesem Mechanismus kann eigentlich jedes Thema übergestülpt werden. Die Amerikaner gehen meistens erst von einem Thema aus und suchen dann den passenden Mechanismus. Einig sind sich die Spieleautoren jedoch, dass die besten Spiele die sind, bei denen beides Hand in Hand geht. Wann entstand dein erstes Spiel und wie heißt es? Klaus Teubers Grundlage für „Barbarossa“ (1988) war ein Roman. Alan R. Moon veröffentlichte seinen Erstling „Black Spy“ 1982 bei Avalon Hill. Friedemann Friese brachte 1992 mit „Wucherer“ ein Spiel ohne F im Titel heraus. Bis auf die diesjährige Neuheit „Bootleggers“ landeten alle Spiele von Steven Gross auf dem Müll. Tobias Stapelfeldt baute im Alter von Zwölf ein Pyramidenspiel, weil ihm „Hotel“ zu teuer war. Genauso alt war Peter Eggert, als er sich ein Pferderennspiel sozusagen den Vorläufer von dem 1996 erschienenen „Duhner Wattrennen“ ausdachte. Der Erstling von Andrea Meyer war 1998 „Stimmvieh“. Emiliano Sciarra versuchte sich zuerst in Videospielen, bevor er 2001 gemeinsam mit Domenico Di
Giorgio „Bang“ herausbrachte. Ende der 1980er hat Dirk Henn sein erstes Spiel gemacht, das kein Verlag wollte, heute heißt es „Metro“. Salagames produzierte 1991 Heiko Wieses „Würfelduell“. „UFOs! Fritten aus dem All“ stellte Petra Brandenburger in diesem Jahr in Essen vor. Inzwischen mag Bruno Faidutti sein Kneipenschlägereispiel „Baston“ aus den frühen 1980ern gar nicht mehr. „Lords of Creation“ aus dem Jahre 1993, findet Martin Wallace, war sein erstes richtig gutes Spiel. Mit „Cave Carnem“ gewann Emanuele Ornella 2001 einen Spiele-Wettbewerb auf der Lucca-Spielemesse. Und Richard Sivél schuf schon als Kind Spiele. Ist das Spieleerfinden Hobby oder Beruf? Nur Klaus Teuber, Friedemann Friese, Alan R. Moon und Dirk Henn verdienen ihr Geld mit Spieleerfinden. Ein paar haben nebenbei noch einen anderen Beruf und Steven Gross kann mit den Einnahmen noch nicht einmal die Miete zahlen. Was bedeutet Spielen für dich? Für alle ist Spielen in erster Linie Spaß, dann eine schöne Art Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, ohne von den Alltäglichkeiten heimgesucht zu werden. Außerdem kann man mal so sein, wie man im richtigen Leben selten ist. Was kommt zuerst, das Thema oder der Mechanismus? Na ja, da will sich niemand wirklich festlegen. Die meisten halten das Thema für das wichtigste. Für die Mathematiker unter den Spieleautoren wie Friedemann Friese und Dirk Henn ist eher der Mechanismus der Ausgangspunkt für ein Spiel. Wie oft verwirfst du eine Idee? Die meisten Ideen wandern in die Tonne oder landen wie bei Andrea Meyer in einer Schublade. Wen fragst du um Rat? Familie, Freunde, Spielgruppen und andere Spieleautoren sowie unbekannte Spieletester. Wie lange brauchst du um ein Spiel zu entwickeln? Tobias Stapelfeldt hält Alex Randolphs Aussage „Ein gutes Spiel braucht zehn Jahre Entwicklungszeit” erstrebenswert. Die Antworten schwankten zwischen zwei Tagen für einen fertigen Prototypen bis zu zehn Jahren. Meist dauert es von der Idee bis zur Fertigstellung ein bis vier Jahre. Wie oft kamen Absagen von Spieleverlagen? Natürlich haben diejenigen, die ihre Spiele selbst verlegen, keine oder nur wenige Absagen erhalten. Die häufigste Anwort war jedoch „oft”. Wie war es, als du das erste Mal auf der „Spiel“ in Essen warst? Unglaublich, großartig, riesig, beeindruckend. Für einige der Spieleautoren war die Messe auch der Einstieg in ihre Karriere. Wer sich selbst mal ein Bild machen will, sollte sich folgenden Termin merken: 13. bis 16.10.2005. Da treffen sich alle wieder auf der „Spiel 05“ in Essen, eine der allergrößten - wenn nicht die größte - Spielemessen der Welt. Und die ersten neuen Spiele stellen wir euch dann in der nächsten und übernächsten –und überübernächsten . . . Ausgabe vor, zum Beispiel „Candamir“ (Kosmos), „Herr der Ringe“ (Phalanx), „Zug um Zug“ (days of wonder), „Neuland“ (eggertspiele), „Bootleggers“ (Eagle Games), „Boomtown“ (face2face), die Erweiterung von „Ohne Furcht und Adel – Die dunklen Lande“ (Hans im Glück) usw. Text: Kerstin Koch und Veith Schnetker Bilder: Nanny Karius
14 fun+action Das Eckthema Nee, oder?
Die Hanfberatung im Hanf Journal >>Erste Hilfe für Kiffer ist, die im Rausch genossen werden will. Eine wirklich gute Antwort kann ich dir leider nicht anbieten, dafür hier aber noch ein paar Fakten zum Fressflash, Fressfilm oder auch Munchies, wie dieses Phänomen genannt wird:
Der Nikolaus weiß zwar viel, aber das, was ihr so von uns wissen wollt, weiß er bestimmt net. Oder? Na, ihr könnt es ja mal probieren, aber ich geh’ jede Wette ein, dass unsere Kascha da viel kompetenter ist. Und sollte ich Recht behalten und der liebe Nikolaus hat mal wieder nur Madeln und wenig Gras dabei, dann schickt eure Fragen einfach an hanfberatung@hanfjournal.de.
Eine britische Studie ergab, dass Cannabis-Konsumenten nach dem Kiffen etwa 17 Britische Pfund für Essen ausgeben (Süßigkeiten, Chips und Fast Food). Ein appetitanregender Effekt lässt sich ab einer Dosis von fünf mg THC, also 0,05 bis 0,1 g mittelgutem Gras, beobachten. Da man davon noch nicht zwangsläufig high wird, ist das auch für die Medizin nicht uninteressant, beispielsweise für AIDS-Patienten oder KrebsPatienten mit starkem Gewichtsverlust, aber auch für AlzheimerPatienten, die schlichtweg vergessen zu essen.“
Kati, 18, aus Berlin will wissen: „Hallo Kascha, ich habe letztens zum ersten Mal gekifft. Das war auch so weit ganz lustig, aber auf einmal hatte ich ein merkwürdiges Hungergefühl und das ging erst weg, als ich Unmengen Schokolade gegessen hatte und dafür war ich dann hinterher nicht mehr high. Mein Freund, der schon öfter was geraucht hat, meinte, dass das nicht selten ist und „munchies“ heißt. Kannst du mir vielleicht sagen, wie das verursacht wird?“ Kascha sagt dazu: „Hey Kati, an dieser Frage zerbrechen sich die einen oder anderen Wissenschaftler schon seit geraumer Zeit den Kopf. Fakt ist, dass Cannabis-Konsum appetitanregend wirkt. Außerdem enthält Schokolade Anandamid, einen Stoff, den unser Körper, wenn wir uns wohl fühlen, auch selbst produziert. Dieser Stoff benutzt die selben Rezeptoren im Gehirn wie Cannabis, um seine Wirkung zu entfalten. Lange Zeit wurde angenommen, dass Cannabis-Konsum den Blutzuckerspiegel senkt und sozusagen als Ausgleich der Körper nach Süßem verlangt. Das ist allerdings nicht unumstritten, da offenbar die Zuckerabsenkung nicht so stark ist wie angenommen. Es gibt auch psychologische Erklärungen, die in etwa darauf abzielen, dass das Kau- und Geschmackserlebnis eine Triebbefriedigung
Kascha weiß Bescheid: „Hey J., Danke erstmal. Das kann ich dir in etwa so erklären: Gase ziehen sich, wie so ziemlich alles, wenn es abgekühlt wird, zusammen. Und das ist es, was der Schneehaufen macht: abkühlen. (Zur Erklärung für die, die keinen Shut kennen: Einer nimmt den Joint verkehrt herum – vorsichtig, vor allem, wenn es nicht der erste am Tag ist – in den Mund und bläst den Rauch durch das Mundstück raus, ein anderer geht nah ran und atmet das ein.) Wenn die rauchige Luft sich so zusammengezogen hat, hast du am Ende mehr Wirkstoff pro Kubikzentimeter. Das ist in etwa auch das Konzept von Eis-Bongs. Ein weiterer, fast noch wichtigerer Faktor: Kühlerer Rauch kratzt bedeutend weniger und lässt sich daher auch viel besser und – wichtig! – tiefer inhalieren. Tiefer inhalierter Rauch ist zwar weniger gut für die Lungen, trifft aber dafür auf mehr Oberfläche und kann daher besser genutzt werden. Aus diesem Grund gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, Rauch zu kühlen: Die erwähnte Eis-Bong, verschiedene Schneerauch-Techniken und einiges mehr.“ Kevin (17) aus Berlin fragt: „Hey Kascha, ich mache gerade meinen Führerschein. Da ich gelegentlich ganz gerne mal einen rauche, meinen Führerschein aber gerne eine Weile haben möchte, würde mich mal interessieren, wie das nun genau mit den ganzen Drogentests und so funktioniert? Ich habe mal gehört, dass man, wenn man was geraucht hat, eine Woche nicht Auto fahren darf? Kann ich einen Drogentest eigentlich verweigern?“
J. (17) aus Münster fragt: „High Kascha, korrekte Leistung euer Blättchen, dafür erst mal ein Lob. Ich habe jetzt auch mal eine Frage: jetzt wo wieder langsam Winter wird, werden wir wieder Schneelöcher rauchen können. Das habe ich letztes Jahr schon gemacht und es war viel geiler als einfach so einen Joint rauchen: Wir haben durch einen kleinen Schneehaufen einen Tunnel gebohrt und dadurch einen Shut gegeben. Jetzt erklär mir aber mal, wieso das eigentlich viel mehr turnt als anders?“
Kascha antwortet: „High Kevin, deine Sorgen sind berechtigt, die Situation ist leider alles andere als übersichtlich. Prinzipiell gilt, dass du nicht berauscht am Straßenverkehr teilnehmen darfst. Das solltest du auch nicht – du würdest dich und andere gefährden. Als berauscht giltst du allerdings, so lange in deinem Blut aktives THC, also nicht nur die Abbauprodukte, nachgewiesen werden. Das ist auch zwölf Stunden nach dem Rauchen eines Joints noch möglich, obwohl du da schon seit etwa fünf bis sechs Stunden wieder „nüchtern“ bist. Im Sinne deiner Fahrerlaubnis solltest du also das Auto für wenigstens zwölf Stunden stehen lassen. Innerhalb dieser zwölf Stunden kann in etwa auch der „Drugwipe“ - Drogenschnelltest auf Cannabis - positiv ausschlagen. Den verwendet die Polizei, um bei einem Anfangsverdacht (merkwürdiges Verhalten, rote Augen, aber auch Zittern, langsame Reaktionen) mal zu sehen, ob du wirklich nur schlecht geschlafen hast. Den Schnelltest kannst du verweigern, dann geht es gleich zum Bluttest. Im Gegensatz zu diesem hat man aber beim noch sehr unsicheren Drugwipe etwa eine 80-Prozent-Chance „durchzurutschen“ und du kannst den Bluttest nicht verweigern (es sei denn du willst, dass die Polizisten deinen Führerschein gleich behalten). Urinschnelltests sind unzulässig und sollten verweigert werden, THC kann da noch wochenlang nachgewiesen werden und dementsprechend kann man nicht sehen, ob ein Rauschzustand vorliegt oder nicht. Auch Wochen nach dem Konsum können unter Umständen Abbauprodukte nachgewiesen werden. Das ist allerdings noch kein Grund, die Fahreignung anzuzweifeln. Erst wenn ein Hinweis auf erheblichen oder regelmäßigen Konsum vorliegt, kannst du zu einem Drogen-Screening und/oder einer MedizinischPsychologischen Untersuchung (MPU, Volksmund: Idiotentest) gezwungen werden. Das ist teuer und macht keinen Spaß. Im Zweifelsfall sollte man jedenfalls keinem Polizisten oder irgendwem sonst etwas über seine Konsumgewohnheiten sagen. Da der Begriff „regelmäßiger Konsum“ sehr dehnbar ist, wird einem da schnell mal ein Strick draus gedreht. Was auf deinem Ausweis steht, dürfen die Polizisten von dir wissen, alles andere müssen sie deinen Anwalt fragen.“
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