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Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal

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AUSGABE 12/04

Julia Bonk im Interview Die neue, junge und hübsche PDS-Landtagsabgeordnete Julia Bonk (18 Jahre) ist nicht nur für „schöner leben ohne Nazis“ sondern auch für ein schöneres Leben mit Drogen. Im Interview erklärt sie uns warum sie für eine Legalisierung von allen Drogen ist. Seite 06

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Kostenlos

Repressives Schweden Das die nordischen Länder Europas eine sehr ineffektive Drogenpolitik praktizieren ist den meisten Hanf Journal Lesern bereits bewusst. Wie verheerend die Auswirkungen wirklich sind dagegen nur den wenigsten. Kevin Zaar, schwedischer Exil-Legalisierer schreibt über die bittere Wahrheit auf . . . Seite 10 cool-tour s.12

fun+action s.14

DopePolution Neben den ökonomischen Verlusten konnte Georg Wurth auch von den ökologischen Schäden durch die Drogenprohibition berichten. So fallen beispielsweise „bei der Produktion von einen Kilo Ecstasy mehrere Liter Lösungsmittel, mehrere Liter stark ätzende Säuren und Laugen und einige Gramm Quecksilberchlorid an“. Diese Stoffe sind zum Teil stark giftig, brennbar, ätzend, wassergefährdend, krebserregend und

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In Belgien ist ab sofort wieder der Besitz egal welcher Menge Cannabis illegal. Die Annullierung des noch nicht einmal zwei Jahre alten Cannabis-Reformgesetzes wirft Belgien drogenpolitisch auf den Stand von 1921 zurück. Die gefährlichste Nebenwirkung bleibt das Verbot

Die von den Organisationen akzept e.V., Republikanische Anwältinnen und Anwälte e.V. (RAV), den Akzeptierenden Eltern und der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS) durchgeführte Veranstaltung machte eines deutlich: Wenn es um Drogen geht, wird meist die schlimmste Nebenwirkung vergessen. Oder vielleicht müsste auch „verschwiegen“ gesagt werden, denn nicht nur, dass keine Befürworter eines Drogenverbotes gewonnen werden konnten, nein, auch das Willy-Brandt-Haus stellte zwei Stunden nach einer einladenden Presseerklärung von akzept fest, dass der Raum aus technischen Gründen leider nicht benutzt werden könne. Zwar betonte ein Sprecher der SPD-Parteizentrale, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Ausladung und der Presseerklärung gegeben hätte, jedoch konnte dies nur bedingt überzeugen. Viele Teilnehmer waren und sind nach wie vor der Ansicht, dass die SPD ganz bewusst eine solche Diskussion nicht wollte und deshalb technische Gründe vorgeschoben hat.

Der Berliner Rechtsanwalt Hannes Honecker brachte die Drogenlogik vieler Menschen auf den Punkt: „Drogen sind verboten, weil sie gefährlich sind. Drogen sind gefährlich, weil sie verboten sind.“ Ein Teufelskreislauf, da die meisten diese Logik als gottgegeben ansehen und nicht weiter nachfragen.

Götz Widmann, der bekannte Liedermacher aus Bonn erklärt in dieser Ausgabe warum er sich immer gerne mal wieder abschießt und bezieht einmal Stellung zur Legalisierungsbewegung. Und ob er wirklich auch schon mal tagelang nüchtern war erfahrt ihr auf . . . Seite 13

Belgien annulliert Cannabis-Reformgesetz

Tödliche Prohibition

Schiefer Turm von Pisa Prof. Scheerer verglich das Verbot von Drogen mit dem Schiefen Turm von Pisa. Würde dieser Turm wieder gerade stehen, würden keine Touristen mehr kommen, würde er komplett umfallen, auch. Beim Drogenverbot ist es dasselbe, würde es funktionieren (also den Konsum verhindern) würden Tausende von Forschern, Polizisten und Lobbyisten ihren Job verlieren, würde es wegfallen (also würde es eine Legalisierung geben), auch. In seinem Vortrag verglich er Drogenkonsum mit Extremsportarten, die meist gefährlicher, jedoch nicht verboten sind. Alle drei Referenten wiesen in ihrem Vortrag auf weitere „Kollateralschäden“, wie das fehlende DrugChecking, die gesteigerte Hepatitis C-Infektionsrate bei Drogen-Usern, die soziale Ausgrenzung von Konsumenten oder den fatalen Glauben an den frühen Tod durch Drogen, hin.

Schieß mich ab

Schritt zurück

Immer häufiger melden sich derzeit Stimmen zu Wort, die vor allen die negativen Auswirkungen des Drogenverbots betonen. Auf der Fachtagung „Drogenprohibition: unwirksam, teuer und schädlich?“ von verschiedenen Veranstaltern nahmen renommierte Wissenschaftler, Ärzte, Rechtsanwälte und Lobbyisten dazu Stellung und skizzierten ein schockierendes Bild.

Die Schäden überwiegen Bei der Diskussion selbst waren sich alle Experten einig, dass das Verbot mehr schadet als nutzt. Prof. Quensel führte in seinem Vortrag aus, dass alleine wegen Cannabis über 150.000 Personen angezeigt wurden. 150.000 Personen, die wegen dem Besitz geringer Mengen vielleicht ihren Arbeitsplatz oder den Führerschein verloren haben. In vergleichenden Studien zwischen den Städten Amsterdam, Los Angeles und Bremen konnte er herausfinden, dass die Verfolgung und der Repressionsdruck keinen Einfluss auf die Konsumgewohnheiten der Bevölkerung hatten. Vielmehr hängt der Konsum von Drogen von allgemeinen gesellschaftlichen Faktoren ab, die sich nicht durch das Gesetz beeinflussen lassen. Georg Wurth, der Vertreter des Deutschen Hanf Verbandes (DHV) machte in seinem Vortrag erneut auf die hohen ökonomischen Verluste durch das Drogenverbot aufmerksam. (Hanf Journal berichtete) Zwar sind diese, wie Prof. Scheerer zu bedenken gab, kein Grund für eine Legalisierung, da sie, wenn die Prohibition funktionieren würde vielleicht gerechtfertigt wären. Wenn man jedoch erkennt, wie sinnlos und schädlich das Drogenverbot wirklich ist, stellt man sich schon die Frage, ob man dafür wirklich Milliarden von Euros ausgeben will.

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Am 27.3.2003 beschloss der belgische Senat, nach über zwei Jahren Vorbereitungszeit ein wegweisendes Cannabis-Reformgesetz. Der Besitz von fünf Gramm oder einer Hanfpflanze wurde straffrei gestellt und kam nach Vorgabe dieses Gesetzes nicht einmal mehr zur Anzeige. Ausnahmen waren nur legitim, wenn die mit dem Weed oder der Pflanze angetroffene Person in der Öffentlichkeit oder vor Minderjährigen konsumiert hat oder einen problematischen Konsum betreibt (sich sozusagen nicht mehr im Griff hat). Bereits im Januar 2001 hatte die belgische Regierung ein königliches Dekret erlassen, dass den Staatsanwälten vorschrieb, Menschen nicht wegen Besitzes einer Eigenbedarfsmenge von Cannabis zu verfolgen. Allerdings enthielt dieses Dekret keine Angabe, wie viel Cannabis als Eigenbedarf angesehen wird.

mutagen und gelangen meistens in die Umwelt, also Atmosphäre, Kanalisation oder Boden, da sie nicht öffentlich entsorgt werden können, da die Produktion und damit auch die Entsorgung des Mülls geheim verlaufen muss. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und machte eines deutlich: Es gibt keine Rechtfertigung mehr für die derzeitige Drogenpolitik. Sie setzt alle Konsumenten einem hohen Risiko aus, ohne auch nur eine Person damit zu schützen. Werner Graf

Das belgische Cannbis-Reformgesetz, welches für seine Fortschrittlichkeit gerade in Bezug auf den Anbau international Anerkennung fand, wurde jetzt vom belgischen Staatsrat annulliert. Damit gilt wieder die alte Gesetzgebung von 1921, nach der der Besitz in jedem Fall eine Straftat darstellt. Der Staatsrat begründete seine Entscheidung mit der Ungenauigkeit der in dem Gesetz enthaltenen Formulierungen. Wann Konsum und Besitz für die Öffentlichkeit schädlich oder für den Konsumenten problematisch seien, könne nicht genau gesagt werden. Das ergebe eine unzulässige Rechtsunsicherheit. Bleibt nur zu hoffen, dass das Gesetz möglichst bald in überarbeiteter Fassung wieder in Kraft tritt. Martin Schwarzbeck mehr zum Thema: Werner schreibt über das Cannabis-Reformgesetz von 2003 http://www.hanfjournal.de/news/artikel-maerz-03-s4-a2.php


2 news

Das brauchen wir auch!

Das Eckthema So siehts aus!

Drogenschulplantage in britischem Herzogtum Warum wirkt welche Droge wie und was unterscheidet sie überhaupt voneinander? Die Antwort auf all diese Fragen liegt in der Molekülstruktur der Substanzen. Warum jetzt die mit der einen OH Gruppe oben links ganz anders wirkt als die ohne, können wir zwar auch nicht erklären, aber dafür siehts hübsch aus.

Amphetamin

Bhutan stellt Rauchen ein Der König des buddhistisch geprägte Landes Bhutan, das östlich von Nepal liegt, hat nun das Rauchen von Tabak verboten. Der Gesundheitsminister Ngedup gab als Begründung an: „Der große Heilige Padmasambhava, der den Buddhismus nach Bhutan gebracht hat, hat gemeint, dass Rauchen schlecht sei. Und alle Gläubigen sollen sich dem Wunsch Gottes beugen und den Zigaretten entsagen.“ Das Verbot scheint jedoch auf den Wunsch vieler Regional-regierungen gekommen sein, die neben Tabak auch meist die Teufelsdroge Kaugummi verboten haben. Das Verbot tritt am Nationalfeiertag Bhutans, den 17. Dezember in Kraft. Bis dahin müssen alle Bestände vernichtet sein. Wer nach diesem Datum noch Tabak verkauft, muss mit umgerechnet 175 Euro Strafe rechnen. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen im Monat liegt bei neun bis zehn Euro. Da Bhutan jedoch nur 828 000 Einwohner hat, war der Tabakindustrie diese Entscheidung ziemlich egal. Was ihr viel mehr zu schaffen macht, ist dann wohl doch die Überlegung Portugals, dem Qualm den Kampf an zusagen. Die Regierung will künftig in Kneipen, Restaurants und Diskotheken sowie am Arbeitsplatz das Rauchen verbieten.

mehr zum Thema: Martin erklärt euch warum es die Regierung dumm findet wenn Weniger rauchen: http://www.hanfjournal.de/hajowebsite/artikel/news/artikel-oktober04-s1.php

Dass das für die Schulklassen, die übrigens nur unter Aufsicht an diesen Gewächsen vorbeimarschieren dürfen, eine äußerst interessante Erfahrung ist, ist auf alle Fälle sicher. Wir vom Hanf Journal präferieren da übrigens eine etwas näherliegende Theorie, was den Zweck dieser Plantage angeht: Ist doch klar, die Aristokraten von Northumberland haben genug davon, horrende Preise für ihren Nachschub zu zahlen. Es geht doch auch viel einfacher! Ginkgo-Blatt für Humanität und Akzeptanz an Dr. Rainer Ullmann Die Entscheidung begründete der Elternverband so: „Dr. Rainer Ullmann beschränkte seinen Einsatz aber nicht nur auf seine Praxis, nein, er mischte sich auch lautstark in die Drogenpolitik ein . . . Von 1995 bis 2001 war er Vorsitzender der DGS - Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin (ehem. DGDS). Wir Eltern haben Dr. Rainer Ullmann als Arzt, der seinen drogenabhängigen Patienten menschliche Behandlung zuteil werden lässt, kennen und schätzen gelernt. Auf den Kongressen der DGS hatten wir immer das Gefühl, ernst genommen zu werden. Im gleichen Maße, wie wir seinen Einsatz für unsere drogenabhängigen Kinder und Angehörigen mit Hochachtung bedachten, brachte er die gleiche auch unserer Arbeit entgegen. Er gehörte zu den wenigen Ärzten, die sich unter erschwerten Bedingungen und trotz aller Widerstände nicht von ihrem Weg abbringen ließen.

Im Jahre 2003 stiftete der „Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit e. V.“ einen Preis für Humanität und Akzeptanz in der Drogenarbeit und Drogenhilfe. In diesem Jahr wurde damit der Arzt Dr. Rainer Ullmann aus Hamburg ausgezeichnet. Schon seit Jahren setzt er sich für die Interessen seiner drogenabhängigen Patienten ein. Als substituierender Arzt sorgt er seit 1990 in seiner Praxis tagtäglich für eine bedarfsgerechte Behandlung seiner Patienten.

Aber jetzt mal ganz ehrlich: Das glaubt doch keine Sau. Niemand, der an diesen Gewächsen vorbeigeht, wird sich denken: „Oh Gott, so leicht sind also diese schrecklichen Substanzen herstellbar.“ Viel wahrscheinlicher ist doch der Schluss: „Ach so, das kommt alles aus der Natur, so schlimm kann das doch gar nicht sein.“ Oder auch nur schlicht: „Will haben!“ Der „Gift-Garten“ soll den Menschen einen neuen Zugang zum Thema ermöglichen, so die Herzogin. Na, so kann man das natürlich auch nennen.

Werner Graf

Eltern ehren Arzt

Eine britische Herzogin baut in ihrem Garten ganz legal verschiedenste illegalisierte Rauschmittel an. Cannabis, Magic Mushrooms, Coca-Sträucher und Schlafmohn – in diesem Garten bleibt keine Begierde unbefriedigt. Erst vor kurzem erhielt das Herzogtum Northumberland die Genehmigung zu diesem mehr als interessanten Agrarprojekt. Offiziell ist dieser Teil der öffentlich zugänglichen Parkanlage „Alnwick Gardens“ natürlich nur zum Angucken gedacht. Äußerst anschauliches Anschauungsmaterial ist es, was vor allem Schulklassen zum Nachdenken über Drogen-Missbrauch anregen soll.

Wir, die Eltern und Angehörigen, danken dem Arzt Dr. Rainer Ullmann nicht nur für seinen unermüdlichen Einsatz für die Substitutionsbehandlung, sondern gleichermaßen für seine Auseinandersetzungen auf drogenpolitischer Ebene.“ mehr zum Thema: Die offizielle Seite des Elternverbandes: www.aktzeptierende-eltern.de

Liebe Herzogin von Northumberland: Wir möchten bitte auch gerne zur nächsten Party eingeladen werden! Martin Schwarzbeck

Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44793281 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de

Impressum

Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Claudia Grehslehner, Markus Berger, Max Air, Dr. Ton, Jorge Cervantes, Kevin Zaar, Dr. Franjo Grotenhermen, Roland Grieshammer, Kerstin Koch, Veit Schnetker, Oliver Nuss und Dieter Beck Layout: Marc Emmerich Illustration: Lukas Tkotz, Marc Emmerich Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn, Jorge Cervantes, Nanny Karius Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Dirk Rehahn 030/44 67 59 03 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

IVW geprüft seit 4.Quartal 2003

Das Hanf Journal Team wird ausgestattet von


3 news Das Eckthema

Hanf-Museum wird 10

So siehts aus!

Am 6.12.1994 öffnete diese deutschlandweit einmalige Institution zum ersten Mal ihre Türen. Nun schon zehn Jahre sorgt das Hanf-Museum dafür, dass Kiffer und Nichtkiffer sich intensiv mit Geschichte, Verwendung und Kultur unserer Lieblingspflanze auseinandersetzen können. Ein Besuch lohnt sich nach wie vor!

Ethanol

Das Hanf Journal gratuliert: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“

DHV ist selbstständig Nach langer und erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Agentur Sowjet (u. a. Herausgeber des Hanf Journals) ist der Deutsche Hanf Verband (DHV) nun endlich fähig, auf eigenen Beinen zu stehen. An der Arbeit soll das jedoch nichts ändern. Der DHV versteht sich weiterhin als engagierte Lobby-Organisation für die Interessen der Hanf-Wirtschaft. Das Hanf Journal denkt wehmütig zurück: „Demos, Diskussionen, Überzeugungsarbeit bei Abgeordneten . . . – was haben wir nicht alles gemeinsam auf die Beine gestellt.“

Immendorff darf wieder lehren Nachdem der Maler Jörg Immendorff im Zuge eines „Kokain-Skandals“ von zahlreichen Medien heftig zerrissen wurde, wird über seine jetzt beginnende Rehabilitation bei weitem nicht so häufig Bericht erstattet. Dennoch ist es Tatsache, dass der schwerkranke Mann jetzt wieder seine Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Düsseldorf aufnehmen darf. Ob er den Beamtenstatus wiedererhält, muss allerdings noch geklärt werden. Das Hanf Journal meint: „Den Rummel hätte man sich auch sparen können!“

55 Jahre Haft für Verkauf von Gras für 270 Euro In den USA wurde ein Familienvater wegen des Verkaufs von Gras im Wert von 270 Euro an einen Polizeispitzel zu 55 Jahren Haft verurteilt. Die US-Steuerzahler kostet der Vollzug dieser Haftstrafe circa 1,3 Millionen Dollar. Zwei Stunden vor dem Urteil hatte der selbe Richter einen Mann, der eine alte Frau mit einem Holzpfahl zu Tode geprügelt hatte, zu 22 Jahren Haft verurteilt. Das Hanf Journal entsetzt: „Hallo? Schon mal was von Verhältnismäßigkeit gehört?“

Der Fall „ IFP – Invisible Freak Project“ Kriegsberichterstattung aus dem War on Drugs Multikulturell, international, selbstversorgend. Was sich anhört wie die Beschreibung einer Hippie-Kommune, muss der Polizei natürlich ein Dorn im Auge sein. In Österreich wurden jetzt acht Mitglieder des international renommierten Techno-Party-Veranstalterteams „Invisible Freak Project“ festgenommen. Acht weitere sind untergetaucht und werden polizeilich gesucht. Kostenlose Partys in zumeist illegalen Locations in ganz Europa waren ihre Spezialität. Die bis zu 5.000 Besucher dieser Veranstaltungen wurden mit allem versorgt was das Herz begehrte. Gastronomie, Beschallung, Drogen. Sogar Platten und Klamotten konnten die Gäste käuflich erwerben. Es scheint, als hätte sich das Kollektiv alle Mühe gegeben, dass sich seine Gäste rundherum wohlfühlen. Da steckte viel Liebe drin! Alles aus einer Hand: Sämtliche anstehenden Arbeiten wurden von den Mitgliedern des vierzigköpfigen Kollektivs selbst erledigt. Vom Aufbau über das Djing bis zum Getränke- und Drogenverkauf. Mutmaßlich war das Kollektiv sogar an der

Herstellung der Drogen in einem Labor in Holland beteiligt. Von ihrer Homebase, einem verlassenen Sägewerk, aus reisten sie mit Lkws voller Equipment quer durch Europa. Ziel war nur eins: Schöne Partys zu feiern. Polizei und internationale Presse sehen das anders. Ihnen zufolge war der „sektenähnlich geführte Drogenring“ nur dazu da, um schnell viel Geld zu verdienen. Davon kann aber nicht die Rede sein. Nachdem in einer groß angelegten Polizeiaktion sämtliche vermeintlichen Aufenthaltsorte der Mitglieder gestürmt wurden, konnte die Polizei gerade einmal Drogen mit einem Straßenverkaufswert von 44.000 Euro sicherstellen. Zum Vergleich: 4,4 Kilo Gras würde die Polizei auf den gleichen Straßenverkaufswert schätzen. Und dafür gehen jetzt vermutlich 16 Menschen in den Knast. Und ganz nebenbei: Ich glaube nicht, dass auch nur ein Besucher sich beschweren würde, weil er dort gut versorgt wurde. Ein Verbrechen ohne Opfer sozusagen. Herzlichen Dank auch an die Polizei in Österreich für den Diebstahl eines schönen Stückchens Subkultur! Martin Schwarzbeck


4 news Das Eckthema

TEIL XIV:

Claudias kleine Welt

So siehts aus!

Amphetamin

Brave New World Schon klar, dass es in unserer so genannten „zivilisierten“ Gesellschaft keinerlei Rahmenbedingungen für einen vernünftigen Umgang mit Genussmitteln gibt noch je einen gegeben hat. Trotzdem verblüfft mich die Unbekümmertheit, mit der an dieses Thema herangegangen wird, ein ums andere Mal wieder. Als ich letzte Woche - zur Abhärtung quasi - mal ein Spielzeuggeschäft von innen inspizierte traute ich meinen Augen kaum: neben ohnehin schon skandalösen Plastikwaschmaschinen, Bügeleisen und ähnlichem (wohlgemerkt alle mit strahlend lächelnden Mädchen auf der Verpackung, es lebe die Rollenverteilung) stand da eine Spielzeugkaffeemaschine im Regal, einfach so. Damit die Kleinen gleich mal darauf geeicht werden, wie man den Kreislauf „zu spät ins Bett, zu früh auf und dennoch leistungsfähig“ am Besten bewältigt. Auch mein siebenjähriger Neffe darf schon „richtigen“ Kaffee mit den Erwachsenen trinken (noch dazu am Nachmittag) und hin und wieder am Bier nippen. An der Supermarktkasse sitzt im Einkaufswagen vor mir ein Dreijähriger mit einem Energydrink in der Hand. Fragen drängen sich da auf: Wie lange wird es wohl dauern, bis es Spielzeug-Zigarettenautomaten gibt (Schokozigaretten gibt es ja schon)?Wann gibt es endlich Sanostol mit Guarana? Und: Wäre Hanf legal, würde es dann auch Kinder-Bongs geben? „Macht Rauch, sieht aus wie echt“ oder so? Göttin, schick Hirn vom Himmel! Apropos Kinder: als die Vereinigten Staaten noch in selbigen Schuhen steckten, ließen sie den chinesischen „Gast“arbeitern ihr gewohntes Opium zumindest so lange, wie es ihnen selber zum Vorteil gereichte, also solange es dazu beitrug, die strapaziöse Arbeit an den Eisenbahntrassen besser auszuhalten. Verboten wurde es erst nach deren Fertigstellung, als man die Chinesen als unliebsame Arbeitsplatzkonkurrenz wieder loshaben wollte. Nun, so scheint es, gibt es überhaupt kein Halten mehr jenseits des großen Teiches. Da verbietet ein langjähriger Zigarrenpaffer (Motto: ehemalige Raucher sind die schlimmsten Antis), der glaubt als geborener Österreicher unbedingt der bessere Busherikaner sein zu müssen, einfach so das Rauchen in den Gefängnissen „seines“ Bundesstaates. Ausnahme: die Wohnräume der Angestellten und traditionelle Tabakverwendung durch Native. Wie funktioniert das: deine Freiheit dürfen wir dir schon nehmen, in manchen Fällen sogar dein Leben, wir dürfen deine Arbeitskraft auch an Großkonzerne vermieten, aber rauchen? Also bitte! Man muss beileibe kein Freund des blauen Dunstes sein, um zu dem Schluss zu kommen, dass es bei einem Aufenthalt in einer so kranken Einrichtung wie einem Gefängnis höchstwahrscheinlich hilfreich sein kann, hin und wieder eine durchziehen zu können. Wie krank diese Verwahrungsanstalten sind, zeigt der Vergleich mit einem nativen Volk und seiner Umgangsweise mit „Verbrechern“: Dieser wird von den übrigen Mitmenschen umringt und dann wird erst mal kollektiv bedauert was vorgefallen ist. Danach erzählt jeder reihum etwas Positives über ihn und dann gehen alle nach Hause. In Gemeinschaften, wo es noch so etwas wie Eigenverantwortung gibt, funktioniert das Leben auch ohne Haftanstalt, Drogengesetzgebung und Rauchverbot. Das wäre doch etwas für eine andere kranke Einrichtung, das Fernsehen: Reality-Knast. Die Zuschauer dürften jede Woche einen Knacki auswählen, der kriegt dann dafür ein Päckchen Zigaretten. Mittlerweile kann man Menschen ja schon dabei zusehen, wie sie sich dank fantastisch elastischer plastischer Ärzte – von denen ich gerne mal wüsste, wie sie den hippokratischen Eid definieren – zumindest äußerlich in ihre Idole verwandeln (sofern die ästhetisch kompatibel sind, zumindest hat sich bisher meines Wissens noch niemand auf Angela Merkel verschnipseln lassen), wetthungern, um so auszusehen, wie sie glauben, aussehen zu müssen (und dabei übersehen dass der Körper nur äußerer Ausdruck der inneren Befindlichkeit sein kann) oder sich vollkommen zum Trottel machen, nur um eine bereits beendete Beziehung wieder anzuleiern. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit live Genussmittel-Entzug á la Dschungelcamp? Nikotin-, Koffein, Kokain-, Informations- und andere Junkies gemeinsam gegen die Sucht. Das könnte man auch auf hinter die Kamera ausweiten, quasi ein Selbstversuch, die Medienanstalten arbeiten eine Woche ohne „Hilfsmittel“. Wie würde danach wohl die Tagesschau aussehen? Otto Normalverraucher dürfte gespannt sein . . . Seit längerem beobachte ich nun schon an mir, dass ich mehr vertrage, wenn ich mit den Nerven am Sand bin, wie man bei uns so schön sagt. Es scheint, als benötigte mein Körper dann erst mal einen Teil des Krautes, um überhaupt auf „normal“ zu kommen, und erst was übrig bleibt, fährt. Deshalb versuche ich, mich über solche Dinge nicht mehr zu sehr aufzuregen. Einfach auch, um Geld zu sparen. Um noch mal zum ursprünglichen Thema zu kommen: Eine indische Heilerin wurde anlässlich des SchamanInnen-Treffens am Mondsee im Juni dieses Jahres gefragt, wie es ihr denn in Österreich so gefalle. Ihre Antwort: „Ganz gut, nur eines ist seltsam: Hier wird einem überall Kaffee und Bier angeboten. Die Menschen waschen ihre Wäsche doch auch nicht damit. Wie soll dann der Körper dadurch sauber werden?“ Claudia Greslehner

Lady Salvia: Salvia divinorum In den vergangenen Jahren hat eine Pflanze innerhalb der Psychoaktiva-konsumierenden Gemeinde Furore gemacht, die botanisch zu den Salbei-Arten gezählt wird: Salvia divinorum, der WahrsageSalbei. Obgleich ich der Ansicht bin, dass die Pflanze eigentlich in die Gattung der Buntblätter (Coleus spp.) eingeordnet werden müsste. Immerhin hat außer der divinorum keine einzige Salbeiart einen viereckigen Stängel, dahingegen aber jedes Buntblatt. Zahlreiche weitere Indizien sprechen auch dafür, dass es sich eigentlich um eine Coleus divinorum handeln müsste (vgl. Berger 2004b). Salvia divinorum ist sozusagen ein Ersatz-Entheogen mexikanischer Curanderos und Curanderas (schamanische „Ärzte“). Das halluzinogene Gewächs wurde über Anita und Albert Hofmann und die legendäre Curandera Maria Sabina international bekannt und wird in Zeiten der Pilzarmut zur Divination (= Wahrsagerei) und andere Rituale verwendet. Der hauptwirksame Inhaltsstoff der Salvia divinorum ist das Diterpen Salvinorin A (weiterhin kommt auch Salvinorin B in der Pflanze vor, scheint aber nicht psychoaktiv zu sein). Eine psychoaktive Dosierung ist schon bei gerauchten oder in Form eines Extraktes sublingual genommenen 200 bis 500 mg Salvinorin A erreicht. Der Wirkstoff ist damit in etwa so potent wie LSD. Ein Salvia-Rausch ist je nach Dosierung euphorisierend bis verwirrend, entheogen, halluzinogen, dissoziativ. Salvinorin fällt allerdings neben Ketamin und PCP als Dissoziativum gänzlich aus der Rolle. Geraucht bewirkt es einen sehr kurzen, meist heftigen Trip, der oft als psilocybinähnlich beschrieben wird – was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der Geist trennt sich auf Salvia gern vom Körper ab und ist in der Lage eine Art Astralreise zu unternehmen. In niedrigeren Dosierungen treten walzende, stechende Körpergefühle auf oder es kommt zu Eigenassoziation in völlig verrückten Formen; man hält sich z. B für ein Buch oder für eine Zahl. Auch das Gefühl zur Seite gezogen zu werden, ist ein häufiges Phänomen auf Salvia. Oral eingenommen induziert Salvia eher einen verträumten, auch länger anhaltenden Trip (je nach Dosis ein bis fünf Stunden), der weniger extrem geformt ist. In der Regel ist der Konsument noch ansprechbar, was bei gerauchtem Material nicht immer der Fall ist. Der User bewegt und verhält sich unkoordiniert oder auch, bei voll erhaltenen Vitalfunktionen, kurzzeitig abwesend. Hat der Konsument Kraut der Salvia divinorum geraucht, so wird der Rausch innerhalb von fünf Minuten vergehen. Hat der Konsument Blattwerk oder einen Flüssigextrakt oral eingenommen, kann sich der Rausch bis zu fünf oder auch sechs Stunden ausdehnen, ist dann allerdings nicht so ausgeprägt. Das Bewusstsein bleibt in aller Regel erhalten. Überdosierungen bewirken einen stärkeren und längeren Rausch. Eine toxische oder letale Dosierung ist unbekannt. Um einen etwaigen Bad-Trip zu beenden oder zu vermeiden, kann nach Bedarf ein Benzodiazepin, z. B. Valium gegeben werden. Die einzige wirkliche Gefahr, abgesehen von der auslösbaren latenten Psychose, ist die Koordinationsstörung auf Salvia. Der Konsument will unter Umständen aufstehen und laufen und stößt sich dabei schlimm oder er stürzt oder stolpert. Auch fällt ihm leicht die Zigarette herunter oder ein Gegenstand um. Dies kann zu Verletzungen führen. Salvia sollte deshalb nicht allein genommen werden. mehr zum Thema: Berger, Markus (2004a), Handbuch für den Drogennotfall, Solothurn: Nachtschatten Verlag Berger, Markus (2004b), Salvia divinorum: Una especie de Coleus?, Cañamo 81(9): 98-103

Markus Berger

Psychoaktiva

lsd, psilocybin, dmt, meskalin, dom, 2c-b, mda,tropeine, ibogain, harmanalkaloide, isoxazole, ketamin, salvia divinorum, pcp, Amphetamin und Methamphetamin, Koffein, Cocain, Ephedrin, myristicin, safrol, mdma, ghb, mdea, bdb, opiate, heroin, methadon, fentanyle, valium, rohypnol, barbiturate

Nikotin

PSYCHOAKTIVA


5 news

Die Bundesseuchenstelle warnt:

Immer mehr gefährliche Drogen im Umlauf

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Unterstütze die Aufklärung – Abonniere das Hanf Journal Nach dem Lesen der beiden Illustrierten „Focus“ und „Spiegel“ stellt die Bundesseuchenstelle fest, dass alle Drogen böse sind. Und das ist auch gut so! Denn Drogen machen nicht nur stumpfsinnig, blöd und abhängig, sondern zum Teil sogar besoffen. Wiederum andere Quellen aus dem Jahre 1610 lassen uns vermuten, dass durch den oralen Konsum von manchen Pilzen sogar gespaltene Persönlichkeiten hervorgerufen werden. Und selbst Jesus machte ja aus Wasser Wein! Man sieht also: Nicht nur Drogen, sondern auch deren Konsumenten sind hochgradig gefährlich und unberechenbar. Daher wendet sich die Bundesseuchenstelle an alle ehrbaren Bürger und warnt sie vor dem Kontakt mit folgend beschriebenen Risikogruppen: 1. Der Haschisch-Spritzer D e r B o d e n s a t z u n s e re r Gesellschaft besteht aus Haschisch-Spritzern. Diese rotäugigen, trägen Gesellen sind für gewöhnlich zu allem bereit um an ihre nächste Ration des nervenzerfressenden Rauschgifts zu kommen. Häufig kommt es dabei zur sitzenden Blockierung oft genutzter Couches. Diese wird erst wieder aufgehoben, wenn der Patient mit der kritischen Dosis Marijuana versorgt wurde, die es zulässt, dass er ins Bett geht. 2. XTC- / Speed-„User“ Exctasy-/Speed-Konsumenten sind vordergründig unheimlich glücklich. Doch in den von jahrelangem chronischem Konsum zerfressenen Gehirnen sieht es anders aus. Leere und Stille wetteifern dort mit dem äußerlichen Wummern der Bassboxen. Auch soll so manchen User schon mal die Pupille geplatzt sein. Man merke: Jede über ein vernünftiges Maß hinaus glückliche Person gilt als schwer verdächtig. Lachende sollten sofort provisorisch bei der nächsten Polizeidienststelle angezeigt werden. 3. Die Junks (Heroin) Hierzu empfiehlt die Bundesseuchenstelle nur, den Film „Bahnhof Zoo“ von Christiane F. zu gucken. Genau so ist es nämlich.

4. Tripper (Pilze/LSD) Auf Halluzinogenen zu sein ist wie kurzzeitig wahnsinnig zu sein. Das sagen selbst Verfechter dieser Substanzen. Kein Wunder also, dass der von Halluzinogenen Abhängige ein enormes Gefahrenpotenzial darstellt. Außerdem führen diese Drogen zu langen ungewaschenen Haaren.

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Coupon: 5. Kokser Nach ersten Gerüchten der Kokserei auf Camp David und merkwürdigen Anrufen höchster Stellen in unserem Referat verbietet sich die Bundesseuchenstelle jedwede diskriminierender Aussage zum Thema „Kokain“. Kokain ist eine tolle Droge und nur wundervolle und erfolgreiche oder wundervoll erfolgreiche Menschen nehmen Kokain. Lang lebe Herr Bush! 6. Suffköppe Aus eigener Erfahrung muss die Bundesseuchenstelle bei Alkohol feststellen, dass ein Glas Rotwein am Abend gesund und so ein paar Bierchen doch gar nicht so schlecht sein können. Alkohol ist keine Droge – anderweitige Aussagen zeugen von einem schwach ausgeprägten Nationalbewusstsein. 7. Holzhammer Eine besonders Besorgnis erregende Entwicklung ist das Aufkommen von immer neuen Drogen unter unseren Kindern und Jugendlichen. Exemplarisch genannt sei hier der Trend des „Holzhammerings“. Eigentlich schon seit Jahrhunderten verbreitet, gewinnt diese Methode der Betäubung in letzter Zeit immer mehr Anhänger. Doch die todesgefährlichen Holzschläge auf den Kopf erzeugen nicht nur rauschähnliche Zustände, sondern auch den Tod.

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6 news

Drogen-Jeanne d’Arc und Volkszerstörerin Julia Bonk ist PDS-Politikerin im sächsischen Landtag. Sie erreichte innerhalb kürzester Zeit enorme Aufmerksamkeit durch ihren Auftritt im „Schöner leben ohne Nazis“-T-Shirt und ihre Statements zum Thema Drogen. Sie ist für die Legalisierung aller illegalisierten Substanzen. Julia Bonk: Ich wurde unlängst von irgendeinem Bürger angezeigt worden, weil ich angeblich Kontakte in die illegale Drogenszene unterhalten würde. Lustiger Vorwurf, bin gespannt, ob da was kommt. Hanf Jour nal: Aber Kontakte sind ja nicht illegal Julia Bonk: Das ist kein Straftatbestand, deswegen wird der arme Bürger wahrscheinlich total leer ausgehen in seiner scheinbaren Gerechtigkeitssucht. Hanf Journal: Das kam jetzt aufgrund dieser ganzen Diskussion, oder was? Julia Bonk: Die BILD-Zeitung titelte „Ja, ich nehme Drogen“. Und tatsächlich: Ich hab schon mal an ’ner Hasch-Zigarette gezogen. Das war offensichtlich ja schon ein totaler Tabubruch für die Öffentlichkeit. Hanf Journal: Aber nicht inhaliert, hm? Julia Bonk: Auf die Diskussion würde ich mich dann wieder nicht einlassen, das wird dann echt peinlich. Aber deswegen: Das hat dann jemand in der Zeitung gelesen und befunden, dass das kriminell sein müsse und nun bin ich angezeigt. Aber da mach’ ich mir keinen Kopf. Aber in den ganzen Kiffer-Foren hab ich auch nicht unbedingt nur Positives gelesen über die ganze Legalisierungsdebatte, die da angestoßen wurde. Ich hab’ das nicht richtig verstanden. ist das weil die Kiffer nicht wollen, dass andere Drogen mitlegalisiert werden,

Interview mit Julia Bonk

weil die denen dann sozusagen die eigene Debatte versauen? Aber ich bin da halt prinzipiell für Selbstbestimmung. Es ist ja auch beispielsweise so, dass der Staat die Menschen Auto fahren lässt. Das ist ja auch gefährlich, und deswegen gibt es auch gleich immer Sicherungssysteme dazu. Man darf Auto fahren, muss sich aber anschnallen. Hanf Journal: Also, wir fanden das ja mal ganz erfrischend, dass sich da ne PDS-Politikerin so kompetent zur Drogenpolitik äußert. Julia Bonk:: Um ehrlich zu sein, war das keine Absicht. Ich hatte nicht vor, mich hier zur Drogen-Jeanne d’Arc zu machen. Ich hab’ mich um die Debatte nicht gerissen, bin jetzt aber auch froh, dass sie geführt wird, wichtig ist sie ja. Und dann hat mich die BILD-Zeitung gefragt, ob ich selber schon mal gekifft habe. Und da finde ich, ist es eben auch die Aufgabe von leuten inder Öffentlichkeit, so eine Redetabu zu durchbrechen. Denn verbreitet ist Kiffen ja total, und trotzdem redet keiner so recht darüber . Ich bin dafür ziemlich angefeindet worden. Die NPD hat mich gar Volkszerstörerin genannt, aber damit kann ich leben. Hanf Journal: Würdest du jetzt sagen, Legalisierung in Teilschritten, also erst Cannabis und dann der Rest, oder anders? Julia Bonk: Ich glaube, das ist eine Frage, die man in einer gesellschaftlichen Diskussion aushandeln muss. Die Gesellschaft ist einfach noch total verkrampft, weil es soviel Unwissenheit und Ängste rund um das Thema Drogen gibt. Aber meiner Meinung nach müsste das schon schrittweise gehen. Also jetzt nicht nach der Härte der Drogen, sondern mit einer natürlichen Vorbereitungszeit. Weil natürlich eine gewisse Vorbildung dazugehört in Form von Aufklärung in Schulen und so weiter. Es muss natürlich einen gewissen Vorlauf geben, dass das passieren kann. Ich finde nicht, dass man das dann staffeln

müsste. Also, erst Cannabis und dann die andern. Aber wenn jetzt Cannabis mal legalisiert würde, dann wäre das natürlich ein super erster Verhandlungserfolg. Hanf Journal: Sag, wie stellst du dir das eigentlich vor mit der Legalisierung? Weil da gibt’s ja auch schon Probleme. Wie würdest du zum Beispiel mit den Minderjährigen umgehen? Julia Bonk: Der Punkt ist ja, dass das Problem durch die Kriminalisierung auch nicht behoben wird. Das muss einfach grundlegend anders organisiert werden. Und das ist ja auch eine allgemeine Tendenz: Junge Leute trinken eher Alkohol, fangen eher an zu rauchen. Und wie man dem entgegenwirken kann . . . auf jeden Fall durch bessere Aufklärung und witzige Aktionen zu Drogenkonsum. Ich bin nicht für eine Freigabe von Cannabis für unter16-Jährige, das ist auch falsch zitiert worden. Hanf Journal: Aber dadurch hören ja die unter 16-Jährigen nicht auf zu kiffen. Julia Bonk: Ich sehe das Problem. Und eigentlich bin ich ja auch für die Selbstbestimmung Jüngerer. Der Punkt ist aber, dass man gucken muss, was durchsetzbar und was sinnvoll ist. Der Konsum ist sicher nicht verhinderbar, aber man muss halt versuchen, Schutzmechanismen einzuziehen Weil die Leute eben erst fit gemacht werden ,müssen über und mit Drogen, bevor sie selbstbestimmt damit umgehen können. Hanf Journal: Würdest du mal die für dich perfekte Drogenpolitik skizzieren? Was könnte man alles kaufen, und wo, und mit welchen Schranken? Julia Bonk: Also meiner Meinung nach sollten grundsätzliche jegliche illegalisierte Substanzen mehr oder weniger frei zugänglich sein. Man muss da natürlich Sicherungssysteme einbauen, indem man sagt: Bestimmte Sachen eben nur in der Apotheke. Dann kann auch Qualitätssicherung und Verbraucherschutz betrieben werden. Bei harten Sachen braucht es sicher auch ’ne Beratungspflicht, dass man sich also vorher mit dem Apotheker unterhalten muss. Dann sollte es auch noch mehr öffentliche Konsumräume mit medizinischer Überwachung geben. Und man bräuchte natürlich auch Netze, die einen auffangen, wenn Drogenkonsum kein Genuss mehr ist. Ich finde aber auch, dass Cannabis und seine Produkte relativ öffentlich zugänglich verkauft werden könnten. Und natürlich sollte Werbung für Drogen generell verboten werden. Hanf Journal: Mal ’ne Frage zum Medienrummel, der kam ja ganz schön plötzlich. Wie gehst du damit um? Julia Bonk: Man muss eben immer abwägen, ob man im jeweiligen Bericht die Möglichkeit hat, seine Themen rüberzubringen. Was ich in der Berichterstattung nicht mag ist, wenn ich zum teil nur auf mein Aussehen reduziert werde. Hanf Journal: Du hättest auch die Möglichkeit gehabt, für die Grünen in den Landtag zu gehen. Erklär’ doch mal deine Entscheidung. Julia Bonk: Also, ich wollte unbedingt eine linke alternative Politik unterstützen. Die sind die Grünen wegen ihrer kriegsund sozialabbauunterstützenden Politik aber einfach nicht mehr. Fazit: Ja, es gibt Hoffnung für die deutsche Politik. Wir brauchen mehr solche kompetenten jungen politischen Menschen, die über ihre Ansichten auch mal nachdenken, bevor sie sie in die Welt hinausposaunen! Das Interview führte Martin Schwarzbeck


7 guerilla growing Das Eckthema So siehts aus!

Wurzelinduzierende Hormone beschleunigen nur die Prozesse der Pflanze. Um Wurzeln zu treiben, muss der Steckling von der Produktion grüner Stängelzellen auf die Produktion von undifferenzierten Zellen umstellen, um dann wieder auf die Produktion von Wurzelzellen umzustellen. Wurzelhormone beschleunigen das Wachstum undifferenzierter Zellen. Einmal undifferenziert, wandeln sich Zellen schnell zu Wurzelzellen um. Drei Substanzen, die die Umwandlung zu undifferenzierten Zellen stimulieren, sind: Naphtalienessigsäure (NAA), Indolbuttersäure (IBA), 4-Dichlorphenolessigsäure (4-DPA).

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Handelsübliche Wurzelhormone enthalten entweder eines, zwei oder alle drei dieser oben genannten synthetischen Inhaltsstoffe und oft noch ein Fungizid zum Vorbeugen gegen Schimmel.

Jorges Grow Corner

Growing leicht gemacht!

Wurzelhormone Wurzelhormone bekommt man in verschiedenen Konzentrationen. Immer die schwächste Konzentration verwenden, wenn man Weichholz-Stecklinge macht. Wenn IBA enthalten ist, so darf dieses Mittel auf keinen Fall häufiger als einmal gegeben werden. Sobald IBA überdosiert wurde oder häufiger angewandt wurde, verhindert es die Wurzelbildung. Stecklinge schicken ihre eigenen Hormone zur Schnitt- und damit auch Wundstelle. Wenn das künstliche Hormon dann noch nicht wieder verbraucht ist, würde die Konzentration zu hoch sein. Wurzelhormone gibt es flüssig, als Pulver und als Gel. Flüssigund Gel-Arten sind die vielseitigsten, sie bedecken den Stamm gleichmäßig und sind von gleich bleibender Konzentration. Pulver haftet nie gleichmäßig am Stamm, bewirkt ungleichmäßiges Wurzelwachstum und haben eine geringere Erfolgsquote.

Die Growfrage des Monats:

Steckies und damit zu Stress. Ein kleines Stück Blatt liefert genug Platz für die Photosynthese, um das Wurzelwachstum mit Energie zu versorgen.

Was ist besser, mit zuviel Hormonen behandeln, oder mit gar keinen Hormonen behandeln? Zu gewinnen gibt es von Grow In fünf „Wurzel dich gesund“-Sets, die aus folgendem Inhalt bestehen:

Große Steckies mit viel eingelagerter Stärke brauchen länger zum Bilden von Wurzeln. Auch kann die überschüssige Stärke in feuchter Erde Probleme mit Pathogenen induzieren. Auch in dünnen Stecklingen ist genug Stärke für die Wurzelbildung eingelagert.

Okuliermesser mit 5 Klingen

Benutze auf keinen Fall Dünger. Damit kannst du deine Stecklinge umbringen, obwohl du es doch nur nett meintest. Es wird auf jeden Fall das Wurzeln verlangsamen. Ammoniaksalpeter, ein sehr geläufiges Düngersalz, stoppt das Wachstum der Wurzelhärchen. Auch bei Meeresalgen und Seetang: diese enthalten Cytokin, ein Hormon, welches das vegetative Wachstum beschleunigt, aber das Wurzelwachstum hemmt. Profis halten den Stecklingsbereich immer absolut sauber. Sie arbeiten niemals in Umgebungen, in denen noch Schimmelsporen vorhanden sein könnten. Pythium gedeiht unter warmen, feuchten Bedingungen am besten. Temperaturen zwischen 18 bis 25 Grad Celsius behindern das Einnisten der meisten Sporen. Spinnmilben, Weiße Fliege, Thripse etc. lieben die weichen Stecklinge. Befallene Stecklinge sollten sofort aus dem Raum entfernt werden, um die Ausbreitung zu verhindern. Kühlere Temperaturen verringern die Reproduktionsrate der meisten Schadinsekten und bringen Zeit, eine Infizierung zu Verhindern.

Der Stamm des Stecklings wird von der Schnittfläche her geteilt, um mehr vom Kambium (Anm. d. Ü: Zellbindungsgewebe) frei zu legen, der einzige Ort, wo neue Wurzeln entstehen können. Vor dem Stecklingemachen Kleinere Stecklinge mit weniger Blättern wurzeln schneller als große Steckies mit vielen Blättern. Genau nach dem Schnitt enthalten zwar auch die Blätter Feuchtigkeit, aber schon nach einigen Tagen kommt es zu Wasser-mangel innerhalb des

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Wenn eine Infizierung erfolgt ist, am besten mit Pyrethrum (Extrakt einer Chrysanthemen-Art) sprühen. Immer daran denken, dass alle Pestizide, egal ob natürlich oder chemisch, immer auch Stress für die Pflanze bedeuten können. Also immer so natürlich und so wenig wie möglich! Und immer dran denken: Die Pflanzen funktionieren nach dem Prinzip des Minimums. Der schlechteste Faktor bestimmt die Ernte! Jorge Cervantes Autor des Buches “Marihuana drinnen” ISBN: 3-907080-92-0

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8 guerilla growing Das Eckthema So siehts aus!

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Urbane Grow-Legenden Über kein Thema wurde mehr unnötiges geschrieben und nichts hat im Homegrowing für so viele Missverständnisse und Fehlinformationen gesorgt wie das Beschneiden von weiblichen Cannabis-Pflanzen. In alten Büchern und auf einigen Homepages steht leider heute noch geschrieben, dass das Beschneiden von Hanf-Pflanzen deren Ertrag steigert oder gar verdoppelt. Pauschal ist so eine Aussage aber völlig falsch. Setzen wir voraus, dass die weibliche Hanf-Pflanze unter Kunstlicht zur Blüte gebracht werden soll, so ist die Aussage deswegen falsch, weil eine beschnittene, stark verzweigte Pflanze das Kunstlicht meistens schlechter ausnutzt als mehrere, kleinere, unbeschnittene Pflanzen auf der gleichen Fläche. Je besser das Kunstlicht ausgenutzt wird, desto höher ist jedoch der Ertrag. Ein Grund, warum beschneiden indoor Sinn machen kann, ist die Tatsache, das eine beschnitte Pflanze anstelle einer dicken Primärknospe zwei schwächere Top-Buds ausbildet, die insgesamt leichter und luftiger wachsen als der mächtige TopBud einer unbeschnittenen Pflanze.

Ansonsten hängt die Frage sehr vom Grund des Beschneidens ab und wird an die Gegebenheiten angepasst. Geschnitten wird immer mit einer sauberen, sehr scharfen Klinge, einige Millimeter oberhalb eines Knotenpunktes. Wird eine Pflanze beschnitten, die indoor ausgeblüht werden soll, so ist darauf zu achten, die Pflanze nach dem Schnitt mindestens fünf bis acht Tage regenerieren zu lassen, bevor die Blüte eingeleitet wird, da sich die Blüte sonst verzögert und nicht gewohnt explosiv einsetzt. Während der Blüte wird auf keinen Fall mehr in den beiden oberen Pflanzendritteln beschnitten. Die einzige Ausnahme bilden offensichtlich schimmlige Buds. Diese werden immer außerordentlich großzügig herausgeschnitten und entsorgt. Unter Kunstlicht ist es oft sinnvoll, die untersten beiden Seitentriebpaare einer gut verzweigten Pflanze/Sorte dann abzuschneiden, wenn so gut wie kein Licht mehr in das untere Pflanzendrittel vordringt. Die untersten Triebe bilden nur unterentwickelte Blüten, was darin bedingt ist, dass diese Triebe nur über kleine Blätter verfügen, diese am weitesten von der Lampe entfernt und zudem im Schatten der Blätter aus dem mittlerem Drittel liegen. Während der Blütephase enthält die Hanf-Pflanze ihre wichtigsten Hormone in den Enden der stark entwickelten Triebe. Wird einer blühenden HanfPflanze das primäre Meristem (der Haupttrieb) entfernt, so wird damit auch die größte Ansammlung an die Blüte beeinflussenden Hormonen aus der Pflanze entfernt. Darin liegt auch der Haken der Mehrfachernte. Ich habe Berauschendes von Mehrfach- und Dauerernte gehört, aber leider nur wenig Berauschendes gesehen, gewogen und geraucht. Wird einer Hanf-Pflanze unter Kunstlicht „hin und wieder mal“ die Spitze eines Triebes entfernt,

Beschneiden verdoppelt den Ertrag! Wenn der Gärtner ahnt, dass er in der Endblüte bei einer Sorte mit mächtigen Tops, unter einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit im Anbauraum leiden wird, kann Beschneiden ein sehr effektives vorbeugendes Mittel gegen Blütenschimmel sein. In den luftigeren, kleineren Knospen einer beschnittenen HanfPflanze fängt sich nicht so viel Feuchtigkeit, die über Nacht im Inneren des Buds zu Wasser kondensieren kann, welches dann Schimmel verursacht. Outdoor macht Beschneiden aus demselben Grund Sinn. Feuchte Nächte und regnerische Tage in Kombination mit kalten Nachttemperaturen sind zumindest wir im Norden gewohnt. Außerdem hat das Beschneiden im Freiland und auf dem Balkon einen nicht zu verachtenden Tarnaspekt. Eine beschnittene Hanf-Pflanze bleibt wesentlich kleiner, buschiger und gedrungener als eine nicht beschnittene, daher wird sie vielleicht nicht so leicht gesehen. Eine beliebte Frage ist immer wieder, wann beschnitten werden soll. Bei Samenpflanzen sollte Mensch nie schneiden, bevor die Pflanze nicht vier Wochen alt ist und mindestens vier Verzweigungspunkte am Haupttrieb ausgebildet hat. Also niemals unterhalb des dritten Knotenpunktes schneiden!

also jeweils der Teil, welcher am reifsten ist, und wird die Pflanze überlang in der Blüte gehalten, um immer wieder neue Buds zu ernten, so wird die Ertragsmenge geringer sein, als wenn Mensch in der selben Zeit mehrere Durchläufe gemacht hätte. Unter teurem Kunstlicht lohnt sich die Mehrfachernte durch die verlängerte Blütezeit und abnehmendem Ertrag nicht. Im Freiland ist das allerdings manchmal anders. Bevor jemand alles an den Schimmel durch die nasskalten September/Oktoberwochen verliert, ist eine Teilernte der reifsten Spitzen angebracht. Natürlich ist das eine Bauch-Entscheidung, ob draußen vorzeitig ein Teil der unreifen, aber durchaus schon mehr oder weniger turnenden Blüten abgeerntet werden soll, wo doch die Frage nach dem Wetter offen bleiben muss. Sieht eine Pflanze geschwächt aus, ist die Wetterlage eher feucht

und kalt, sind vereinzelte blassgelbe oder bräunliche Blätter in den Blütenspitzen vorhanden und macht die Pflanze allgemein einen „aufgepumpten“ Eindruck, so ist die Schere angesagt. Um nicht alles auf das Wetterlotto zu setzen, lässt Mensch ausreichend starke Seitentriebteile mit möglichst vielen großen Blättern und bereits vorhandenen Blütenansätzen stehen. Erfahrene Freilandgärtner schneiden nie alle stark entwickelten Buds vorzeitig heraus. Sie lassen immer einige dicke Knospen stehen, weil sie wissen, dass sie für die geplante zweite Ernte ausreichend viele Hormone, welche in den dicken, oberen Blütenspitzen stecken, in der Pflanze belassen müssen, damit sich die verbliebenen noch jungen Blüten auch entsprechend schnell entwickeln können! >>Fortsetzung nächste Seite


9 guerilla growing Ein ganz eigenes Thema ist das Beschneiden von Mutterpflanzen zur Stecklingsgewinnung. Als Mutterpflanze eignet sich jede Pflanze, deren Geschlecht einwandfrei als weiblich bestimmt wurde, die Pflanze selbst jedoch keinerlei Anzeichen von Blüten/Geschlechtsmerkmalen zeigt. Dieser Umstand ist bei Stecklingen/Klonen in der Regel gegeben. Darum ist es recht einfach, aus einem einzigen Klon mehrere Generationen genetischer Ebenbilder heranzuziehen um diese auszublühen. Die Pflanze, welche zur Mutterpflanze gemacht werden soll, ist idealerweise gut bewurzelt und auf Erde in einem möglichst großen, runden Pflanzbehälter getopft. Eine Mutterpflanze soll möglichst verzweigt wachsen, damit sie möglichst viele Klone abwirft. Also wird die Mutter, nachdem sie eine Größe von ca. 20/25 Zentimeter erreicht und den fünften Knotenpunkt am Haupttrieb entwickelt hat, oberhalb des dritten Knotenpunktes beschnitten. Es werden rasch zwei starke Triebe das entfernte Triebende ersetzen. Sobald die beiden neuen Triebe wiederum fünf Blattknoten entwickelt haben, werden auch diese bis oberhalb des dritten Knotens beschnitten. Dies führt dazu, dass die Mutterpflanze nun über vier Primärtriebe verfügt, welche die Basis für eine dauerhaft hohe Klonausbeute bedeuten. Die Enden der vier Haupttriebe werden erst dann beschnitten, wenn diese zu lang werden, also die Länge überschreiten, die der Gärtner maximal zulässt. Die vier Haupttriebe werden niemals zu radikal beschnitten! Jeder der Triebe muss nach dem Schnitt noch über ausreichend Blattpaare und Triebansätze verfügen, um rasch wieder nachwachsen und die Grundform der Mutterpflanze erhalten zu können. Ein weiteres, mit sehr viel Mythen und Erzählungen belastetes Thema ist das Entfernen/Abschneiden von Blättern. Zur Klärung der Frage, ob es nun sinnvoll ist oder nicht, Blätter abzuschneiden, damit die darunter liegenden Blüten mehr Licht bekommen, bleibt zu klären, warum die Pflanzen denn überhaupt Blätter ausbilden? Pflanzenfreunde wissen, dass ihre Zöglinge all ihre Energie über das Licht beziehen.

Blattpflanzen verwenden die Energie des Lichtes, um mit Wasser, Nährstoffen und Kohlendioxid, Kohlenhydrate und das lebensnotwendige Chlorophyll zu produzieren. Chlorophyll ist der grüne Farbstoff der Blätter, auch Blattgrün genannt. Blätter sehen für uns deshalb grün aus, weil Blattpflanzen den grünen Anteil des sichtbaren Lichtes reflektieren. Das Licht im vorwiegend bläulichen (um 450 nm) Spektralbereich verwenden die Pflanzen, um Chlorophyll zu produzieren > Chlorophyllsynthese, wohingegen sie überwiegend den rötlichen Anteil des sichtbaren Lichtes (um 650 nm) verwenden, um Photosynthese zu betreiben. Jedoch benötigen Pflanzen für beide Prozesse auch jeweils Anteile beider vorwiegend wichtigen Spektralbereiche. Blattpflanzen gebrauchen ihre Blätter also, um Photo- und Chlorophyllsynthese zu betreiben. Hierdurch produziert die Pflanze, vereinfacht ausgedrückt, Kohlenhydrate, welche sie in Biomasse (Pflanzenteile) umwandelt. Das heißt, die Pflanze benötigt die Photosynthesefläche der Blätter, um möglichst viel Photosyntheseleistung zu bringen. Je größer die belichtete Blattfläche, desto größer auch die Photosyntheseleistung, desto mehr Biomasse (auch in Form von Blüten) kann die Pflanze bilden. Von daher ist das Entfernen gesunder Blätter keine besonders gute Idee. Aber es gibt auf den Anbau von RauchHanf bezogen einen weiteren Grund, warum das Entfernen von Blättern, welche die Blütenstände bedecken, keinen Sinn ergibt. Chlorophyll hat beim Rauchen einen schlechten, sehr markanten Geschmack. Grower trocknen ihre Blütenspitzen unter völliger Dunkelheit, um das noch in den winzigen den Calyx (Blütenkelch) bildenden Blütenblättern enthaltene Chlorophyll abzubauen, um so den Geschmack zu verbessern. Buds, welche verdeckt unter einem großen Blatt (Sonnensegel) herangereift sind, haben eine deutlich blassere, nur schwach grüne Farbe, weil sich durch das wenige Licht nicht so viel Chlorophyll in den winzigen Blättchen der Blüte befindet. Es sprechen also zwei Gründe gegen das Entfernen gesunder Blätter. Erstens bildet die Pflanze keine Photosynthese-Fläche, die sie nicht braucht, und andersrum steigert jedes Blatt die Photosynthese-Rate, und zweitens will der erfahrene Grower möglichst wenig Chlorophyll in seinen Blütenspitzen haben und lässt die großen Blätter schon deswegen dran. Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein gut informierter Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Heimanbau von Hanf legal ist. Willst du dicke Knospen, dann lass die Schere rosten! Max Air, Knowledge by Hanfburg.de

Bio-logisch Dr. Ton Mit der Einführung der biologischen, SKAL-zertifizierten Produkte ist es erstmals möglich, Cannabis aus kontrolliert ökologischem Anbau zu erzeugen. Vor allem hinsichtlich der Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke ist dies ein wichtiger Aspekt, da auf diese Weise ein natürlich erzeugtes Produkt eingesetzt werden kann, dessen Qualität trotzdem mit der des konventionell angebauten Produkts vergleichbar ist oder diese sogar übertrifft. Über diese Gesundheitsaspekte hinaus entspricht biologisch produziertes Cannabis auch eher der Lebenseinstellung zahlreicher Konsumenten und wird geschmacklich von vielen bevorzugt. Die große Nachfrage nach Cannabis aus ökologischem Anbau ist kein Zufall. Skal International Die Stiftung Skal International ist ein weltweit aktives Kontrollorgan für die biologische Produktion. Die Stiftung Skal International vergibt das so genannte EKO-Siegel. Dieses Siegel ist die absolute Garantie, dass das zertifizierte Produkt die EUVerordnung 2091/92 erfüllt und somit tatsächlich aus ökologischem Anbau stammt, bei dem die Natur und die Umwelt respektiert werden. Ein biologisches Produkt wird ohne Kunstdünger, chemische Schädlingsbekämpfungsmittel, chemische oder synthetische Geruchs- und Farbstoffe oder Konservierungsmittel erzeugt. Außerdem darf ein von Skal International zertifiziertes Produkt keine genetisch modifizierten Organismen (GMO) enthalten. Die Verwendung des EKOSiegels unterliegt strengen Regeln und bedarf der Genehmigung von Skal International. Die Vorschriften für die Verwendung

Das Eckthema So siehts aus!

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sind in einem speziellen Regelwerk festgelegt. Skal International kontrolliert die Verwendung und ergreift Maßnahmen gegen die ungerechtfertigte oder missbräuchliche Verwendung des Siegels. Organische Düngemittel Düngemittel pflanzlichen oder tierischen Ursprungs werden als „organische Düngemittel“ bezeichnet. Ein Vorteil organischer Düngemittel gegenüber Kunstdüngern ist, dass sie organisches Material in den Boden einbringen, das eine Verbesserung der Bodenstruktur bewirkt. Hierdurch wird das Bodenmilieu durch die Ausspülung von Mineralien weniger belastet, und die Wasseraufnahme wird verbessert. Einem gesunden Boden mit sofort assimilierbaren, gebundenen Mineralien wird in der biologischen Landwirtschaft große Bedeutung beigemessen, und er steht im engen Zusammenhang mit ihren drei Prinzipien, die ich letzten Monat vorgestellt habe. Dr Ton, CANNA research


10 anderswo Das Eckthema So siehts aus!

Heroin

Amphetamin

Schweden

Land der tödlichen Drogenpolitik

Seit 1988 ist High-Sein in Schweden praktisch illegal. Und das war nur der Anfang. Nach 16 Jahren stetig verstärkter Repression ist die Atmosphäre im Nachtleben dieses nordischen Landes kalt, steif und angespannt. Seine Arme ein bisschen zuviel zu bewegen, kann für die Polizei schon Grund genug sein, dich mitzunehmen. Das totale Gegenteil des PropagandaSpruchs „Schweden ist fantastisch“. Wobei es schon fantastisch ist, wie weit sich die Fangarme der Repression schon ausgebreitet haben . . . und dabei Selbstdarstellung und Freiheit einschnüren. Ich bin Kevin Zaar, ein schwedischer Dokumentarfilmer im Exil. Zur Zeit filmen wir Schweden, die genug hatten von moralischer Panikmache und Repression. Ja! Schweden im Exil . . . Flüchtlinge eines Krieges. Des Kriegs gegen die Drogen. Eine solche Flucht ist verbreiteter, als man vielleicht denken mag. Seit Göran Persson Premierminister wurde, haben 280.000 Schweden (entsprechend dem statistischen Zentralbüro) dieses erstaunlich schöne Land verlassen. Das sind so viele, wie Schwedens drittgrößte Stadt Malmö an Einwohnern hat. Und das muss auf etwas zurückzuführen sein! Nicht nur, dass die armen Schweden zurzeit mit den dunklen, kalten Wintern zurechtkommen müssen . . . Sie stehen auch einem, ohne nachzudenken aus den USA importierten, Krieg gegen die Drogen gegenüber, genauso wie einer Null-ToleranzHaltung, wenn es zu irgendeinem Vergehen vom Kauf von Sex (potenziell sechs Monate Knast), über das Pissen in einen Busch, Straßenfeste bis zum „zu zweit auf einem Fahrrad fahren“ kommt. Hier sind einige Punkte, die zeigen, wie Repression aussehen kann, wenn sie in ein ansonsten so neutrales Land wie Schweden importiert wird: 1. Es ist illegal high zu sein und irgendein Zeichen von Drogenkonsum reicht der Polizei oder den Wachleuten in einem Club, um dich über Nacht ins Gefängnis zu stecken. 2. DJs, die ihre eigene Musik spielen, wurden gezwungen kein Trance oder Techno mehr zu spielen, weil das als „Drogenmusik“ gilt. 3. 1996 wurde eine spezielle Polizeieinheit, genannt die RaveKommission, geformt, die speziell auf die Rave-Szene abgestellt war. Sie ist bekannt dafür Regeln zu brechen, wenn es gilt, einen Drogennutzer festzunehmen. Für sie ist es mehr ein moralischer Kreuzzug. 4. Ein Redakteur einer Zeitung fand einmal ein geheimes Notizheft der Rave-Kommission. Raver wurden darin RaveRatten und Nigger genannt. Das zeigt klar ihre Perspektive. 5. Und Raver, die an Berlins politischer Musikkundgebung der Love Parade teilnehmen, wurden dort ausspioniert. Ja! Du hast richtig gehört. Schwedische Jugendliche im Zug zur Love Parade wurden von der geheimen Anti-Rave-Anti-DrogenPolizei, für gewöhnlich „Die Rave-Kommission“ genannt, überwacht und verfolgt. 6. Der Sozialminister stellte den Antrag, alle Bars/Clubs um ein Uhr zu schließen. Warum? Weil Leute, die später ausgehen, ein „verdächtiges Verhalten“ haben. 7. Der schwedische Drogenkoordinator Björn Fries beantragte kürzlich, jungen Leuten den Ausweis abzunehmen, wenn THC in ihrem Blut gefunden wird. Und nicht nur den Pass. Ebenso das Handy und den Roller, um ihnen eine extraharte Strafe zukommen zu lassen. 8. Zeitschriftenläden, die das „High Times Cannabis Magazin“ führen, wurden von der Polizei bedroht. Wenn sie nicht länger die „High Times“, dafür aber Zigarren, Wein und Waffenmagazine führen, ist es ok. 9. Eine Person, die eine NGO zur Aufklärung der Leute über die Rechte Drogen Gebrauchender gründete, wurde vor kurzem eingesperrt, weil sie vier Päckchen THC-freien Knasterhanf über ihren psychedelischen Bücherladen im Internet verkauft hat. Der Staat verweigerte einen THC-Test und verurteilte sie zu mehr als sechs Monaten Knast. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs der repressiven Details – die alle Schweden weniger farbenfroh und spontan machen a l s i h re e u ro p ä i s c h e n B r ü d e r u n d S c h w e s t e r n . Das schwedische Modell der drogenfreien Gesellschaft fällt in sich zusammen.

Nach einem wissenschaftlichen Bericht der EMCDAA (Europäisches Beobachtungszentrum für Drogen und Drogenabhängigkeit) liegt die Zahl der mit Drogen in Beziehung stehenden Todesfälle pro 100.000 Bewohner In Holland bei etwa 0,8 (1995) In Deutschland bei etwa 1,6 (1997) In Schweden bei etwa 3,6 (1996) Der schwedische Fernsehsender SVT gibt an, dass die Zahl der Todesfälle durch Überdosen von 99 (1995) auf erschütternde 413 (2003) gestiegen ist. Die Stadt Gothenburg wurde besonders hart getroffen. Dort sprang die Zahl der Drogentoten von einem (1995) auf 53 (2003). Wie kommt Schweden, ein neutrales Land in der Mitte vom Nirgendwo, dazu, amerikanische Null-Toleranz-Kriegsführung gegen seine eigenen Bürger zu übernehmen? Einen importierten US-Krieg gegen die Drogen . . . Einen Krieg, der ohne einen zweiten Gedanken zu verschwenden in ein so genanntes „neutrales Land“ importiert wurde und auf die eigenen Bürger ausgerichtet wurde. Wie kann das sein? Und wie kommt es, dass die Durchführung und die Jagd auf die User so verheerende Auswirkungen hat?

Die Polizei in Schweden hat sogar eine Liste illegaler Bewegungsabläufe. Wenn du deine Arme wie beim Trancetanzen bewegst, nimmt die Polizei dich vielleicht mit und du endest im Knast. Genauso, wenn du Kaugummi kaust. Auch das kann ein Zeichen für die Polizei sein. Die Zahl der Schweden bis 35, die sich psychologisch unausgeglichen fühlen, stieg laut der Zeitung „Aftonbladet“ in den letzten fünf Jahren um 751 Prozent. Der schwedische Staat hat international Beachtung gefunden für seine Praxis, bis zum Jahr 1976 mehr als 60.000 Menschen, die als unnormal gebrandmarkt wurden, zu sterilisieren und lobotomisieren (ein Verfahren, bei dem durch ein Loch im Kopf Gehirnmasse zerstört wird). Der Staat weigert sich, Reparationszahlungen an die Opfer zu leisten und behauptet, nichts falsch gemacht zu haben. Staaten, die ihre eigenen Bürger terrorisieren sind Terroristen! Immer mehr Menschen scheinen sich bewusst zu werden, dass das heutige Schweden nur ein Versuchsfeld für von Alabama inspirierte heilige Repressionen ist.

Ein weiterer Effekt dieser modernen Inquisition ist, dass die moralische Panik so weit fortgeschritten ist, dass niemand diesen staatlich-moralischen Kreuzzug gegen die Bösewichte in Frage zu stellen wagt.

Es ist ein faschistischer Polizeistaat mit einer speziellen AntiRave-Anti-Drogen-Einheit die von einigen schwedischen Medien „die einzige kulturelle Polizei des Westens“ genannt wird. Ein Land, in dem Drogennutzer in einer Vielzahl von Fällen von der Polizei totgeprügelt wurden. Ein Land, das von Amnesty International für sein Fehlverhalten verwarnt wurde.

Der sozialdemokratische Sprecher in Drogenfragen und kriminal- und drogenpolitische Berater des Premierministers, das Parlamentsmitglied Widar Andersson, kann, ohne irgendeine politische Kritik hinnehmen zu müssen, sagen: „Die Meinungsfreiheit sollte für diejenigen beschränkt werden, die offen oder heimlich Drogenpropaganda verbreiten.“

Ein berühmter Fall ist der von Osmo Vallo. Zeugen zufolge wurde er von der Polizei hart in den Rücken getreten. Der brach und er starb kurz darauf. Die Tageszeitung „Dagens Nyheter“ gab am 13.3.2000 an, dass mindestens 17 weitere Fälle plötzlichen Todes im Polizeigewahrsam von den Autoritäten verschleiert werden.

Individualität wurde in Schweden nie wirklich akzeptiert. Normal zu sein war immer das höchste Ziel der Menschen. Und die Angst vor dem unnormalen und andersartigen Menschen kreiert oft faschistisches Verhalten, das in politisch korrekter Verkleidung daherkommt.

Also passt auf, wenn ihr nach Schweden kommt. Es sind nicht nur die Elche, vor denen man auf der Hut sein muss . . .

Heutzutage werden Personen mit Dreads, Raver-Klamotten oder anarchistischem Aussehen ständig angehalten und drangsaliert. Menschen, die zu diesen Gruppen gehören, werden in Schweden wie Aussätzige behandelt. Jeder, der illegale Drogen benutzt, wird eventuell vom Staat gejagt. Vielleicht ist das der Grund, warum Schweden dreifach höhere Todesraten für Schwerstabhängige hat als Holland?

Mehr zum Thema: Die Seite, für die Kevin Zaar regelmäßig schreibt (schwedisch): http://www.sourze.se

Kevin Zaar

Die schwedische Drogenpolitik im internationalen Vergleich http://www.cannabislegal.de/international/se.htm


11 wirtschaft

Unter der Lupe Dinge im Test

Bong auf dem Rücken

Gewinnen! Gewinnen!! Gewinnen!!!

Das Eckthema So siehts aus!

Psilocybin

Wer gerne eine Bongbag geschenkt kriegen würde, kann es ja einfach mal damit versuchen:

Selbst der übelste Hardcore-Kiffer kann sich hin und wieder aufraffen, den Hort seiner Exzesse zu verlassen, um seinem Hobby woanders zu frönen. „Hinaus in die Natur“ ist da meist das Motto. Doch wie schafft man es, seine beste Freundin, die schlanke Glasröhre unbeschadet mitzunehmen?

Amphetamin

Verwunderlich, dass sich bisher erst eine Firma dieser Frage angenommen hat. Das aber dafür gar nicht mal schlecht. Die Rede ist vom Bongbag der Firma Roor. Diese Tasche ist so fett und weich ausgekleidet, dass die beste Freundin die Reise für gewöhnlich unbeschadet übersteht.

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Und man merkt an vielen Details, dass diese Lösung von jemandem ersonnen wurde, der sich mit dem Problem schon öfters selbst konfrontiert sah. Die Aussparung, in die man die Pfeife legt, ist zum Beispiel unten breiter, sodass der Fuß bequem hineinpasst und sich der Stoff dennoch eng um den Rest der Pfeife schmiegt. Die Tasche für die Kleinteile ist mit einem Klettverschluss innen angebracht, sodass man sich nerviges Herumgestöber im Bongbag sparen kann. Ein Ruck und das ganze Sortiment an Chillums, Köpfchen und anderen Kleinteilen liegt ausgebreitet vor einem, jedes durch Nylontaschen mit Gummibünden voneinander getrennt und an seinem Platz gehalten. Wenn jetzt noch ein Teil der Polsterung so wärmflaschenmässig mit Wasser befüllbar wäre, hätte man alles dabei was man braucht – und zwar in einer Tasche, ohne tausend Handtücher um’s drin einzuwickeln. Und für den Preis von knapp 50 Euro ist dieses Ding auch für den Durchschnitts-Kiffer einigermaßen erschwinglich.

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Martin Schwarzbeck

Mondia whitei Eines einsamen Tages geschah es, dass Konrad vom „Elixier“ bei uns im Hanf Journal auftauchte und mir freudestrahlend sein neues Aroma-Extrakt „Mondia whitei“ überreichte. „Freunde von mir meinten, dass sie danach erst mal ins Schlafzimmer zum Poppen gehen mussten.“ sprach er und machte so dieses Geschenk noch spannender für mich. Und so kam es auch sehr schnell, dass ich dieses edle Getränk zusammen mit meinem Freund in kuscheliger Runde ausprobierte. Der Geschmack ist gelinde gesagt bitter und man schmeckt die Verwandtschaft dieser aromatischen Wurzel aus Zentralafrika mit dem heimischen Waldmeister deutlich heraus. Nur dass „Mondia whitei“ nochmal ein paar Geschmacksnerven mehr erreicht. Die Wirkung wird landläufig als euphorisierend, aphrodisierend und deutlich wahrnehmungsverändernd beschrieben. Auch von ekstatischen Tänzen, innigen Vereinigungen mit anderen Menschen- und Pflanzenwesen, dem Gefühl des All-Eins-Seins und dem Verstehen des Laufes und Ausdrucks der Natur wird bei dieser Wurzel gesprochen. In Westafrika gehört „Mondia whitei“ auch zum festen Bestandteil eines ekstatischen Hochzeitsrituals. Die von mir benützten 0,03 Liter-Fläschchen, von denen ich zwei konsumiert habe, haben jedoch nur erste Ansätze eines „Mondia whitei“-Rausches hervorgerufen. Ich hatte ein leicht verstärktes Verlangen nach Sex und auch meine philosophischen Erkenntnisse steigerten sich geringfügig. Für einen wirklichen Rausch hätte ich wohl noch mehr konsumieren müssen. Wer diesen in seiner Reinform einmal erleben will, ist wohl besser beraten, sich die Wurzeln direkt zu bestellen und sich den Trank in größeren Mengen selbst zu mixen. Wie dies geht, erklärte einst Konrad vom „Elixier“ im Hanf Journal so: „Zur Herstellung eines Mondia-Elixiers werden etwa 100 g der Wurzel mit 0,35 Litern Alkohol, 30 bis 40 Prozent vol. übergossen. Aroma-Essenz Aroma-Essenz Mondia-Wurzel

3cl 10cl 50g (ergibt ca. 1 l )

6,00 Euro 13,00 Euro 8,00 Euro

Die Extraktion kann bis zu sieben Mal mit denselben Pflanzenteilen durchgeführt werden, wobei die Extraktionszeit mit jedem Aufguss verlängert wird. Der erste Ansatz wird nur einige Stunden stehengelassen, der letzte kann mehrere Tage ziehen. So erhält man aus 100 g Wurzel bis zu 2,5 Liter „Bitters“-Ansatz. Zur Verfeinerung können der Mondia-Wurzel noch Gewürze wie Ingwer, Tigernuss oder Kardamom zugesetzt werden.“ Werner Graf

Bezugsquellen: Elixier - Raumer Str.7 - 10437 Berlin Fon/Fax:0 49 (0) 30 / 44 26 05 7 www.elixier.de

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12 cool-tour Das Eckthema So siehts aus!

Dr. med. Franjo Grotenhermen ist Mitarbeiter des nova-Instituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

Kokain

Amphetamin

LTJ Bukem & MC Conrad - Progression

Sessions 10 (good looking / zyx) Nach Live-Dokumentationen aus den USA, England und Japan war diesmal Deutschland an der Reihe. Am 28. Mai 2004 gaben LTJ Bukem & MC Conrad vor einer enthusiastisch feiernden Crowd in der Münchener Muffat-Halle das beste Konzert dieser Tour. Hier stellte MC Conrad auch erstmalig seine mit Makoto produzierte Single „Golden Girl“ vor. Mit „Rub A Dub “ von Mathematics vs. Tactile ist auch einer meiner momentanen Lieblingstracks mit dabei. Die spielerische Ein- und Ausblendung verschiedener Rhythmen, softe Basslinien, raumgreifende Keyboards, deepe Drumsequenzen, vertrackte und gleichlaufende Jazzfrequenzen machen diesen futuristischen Mix zu einem echten Highlight der Progression Sessions-Serie. Wir sehen uns am 9. Dezember im Berliner 2Be-Club! www.glo.uk

>> Experimental Funkstörung - Isolated. Funkstörung

Triple Media (!k7 records) Aus dem Hause „Funkstörung“ liegt nun eine cross-mediale Präsentation aus Print, Musik und Video vor. Auf der DVD gibt’s 32 Videos unterschiedlicher Künstler: Animationen, digitale Tricktechnik, Kurzfilme und klassische Clips. Der Bildband umfasst 100 Artworks wie Fotos, Montagen, Collagen und Designs. Acht Remixes zu „Disconnected“ runden die ganze Kiste ab. Ein aktueller Showcase zur Leistungsfähigkeit dessen, was in zahlreichen Homestudios auf der ganzen Welt an professionellen und kreativen Produktionstechniken längst möglich ist. Michael Fakesch und Chris de Luca präsentieren eine Plattform für visuelle elektronische Kunst - und das Resultat ihrer Aussaat von ansteckendem Liedgut und keimtreibender Kommunikation. www.funkstorung.com www.k7.com

>> Dub Horace Andy meets Mad Professor -

From The Roots (ras) „From The Roots“ bedeutet hier, dass zwei legendäre Reggae-Künstler sich einige Zeit gemeinsam in ein Studio gesetzt haben, um 14 dubbige Tracks aufzunehmen. Sly & Robbie, Sky Juice, Dean Fraser und andere begleiten Horace Andy auf diesem Album. Seine unvergleichliche Stimme, die mich bereits bei einigen Kollaborationen mit Massive Attack begeisterte, passt auch in die Produktionen des Mad Professor, der sich wiederum nicht nur durch seine Pionierarbeit in Sachen Dub einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Mit Produktionen und Remixes für die Beastie Boys, Sade, Perry Farrell und eben Massive Attack mischte er die Musikwelt auf. Und auch dieses Mal haben die beiden wieder exzellente Arbeit geleistet! Dubwise! www.rasrecords.com

>> Ska / Punk Karamelo Santo - Haciendo Bulla

(übersee records) Mit ihrem brandneuen Album beweisen die glorreichen Sieben von Karamelo Santo, dass sie doch noch einen drauf legen können. Hier gibt’s jetzt 14 neue, abwechslungsreiche Tracks voller Melodien und ungebremster Energie aus Mendoza. Die Punk Rock-Attitüde wird nicht zuletzt in hochpolitischen Texten transportiert. An dieser Platte werden sowohl studentische „Ché Guevara-Revoluzzer“ als auch schicke, Margarita-trinkende Latino Chicas ihre helle Freude haben. Dem „heiligen Bonbon“ (deutsch für „karamelo santo“) aus den argentinischen Anden ist es gelungen, Ska, Reggae, aber auch aggressiven Rock und natürlich Cumbiaund andere Latino-Nummern eindrucksvoll zu präsentieren. Ich ziehe den Hut und sage „Gracias“. www.uebersee-records.de

Rezensionen: Roland Grieshammer

>> Drum&Bass

Silberscheiben des Monats Dezember

Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf:

Kann es sein, dass mein Haschisch gestreckt ist? Cannabis-Produkte können wie andere pflanzliche Produkte auch durch potenziell gefährliche Substanzen verunreinigt sein. Diese Verunreinigungen können natürliche Verunreinigungen, wie zum Beispiel Schimmelpilze und Schwermetalle, oder künstliche Verunreinigungen, wie zum Beispiel Streckmittel, sein. In diesem Beitrag soll es um künstliche Verunreinigungen gehen, da die natürlichen Verunreinigungen vom Konsumenten im Allgemeinen leichter kontrollierbar sind. Eine starke Verunreinigung mit Bakterien oder Schimmelpilzen kann meistens am Geruch oder Aussehen des Pflanzenproduktes erkannt werden. Eine natürliche Verunreinigung mit Schwermetallen spielt eine eher untergeordnete Rolle und kann auftreten, wenn Cannabis auf mit Schwermetallen vergifteten Böden g e z o g e n w u rd e . S o g i b t e s beispielsweise einen wissenschaftlichen Artikel aus dem Jahre 1988, der von einer Anhäufung von Quecksilber in Cannabis aus Hawaii berichtet. Zu den künstlichen Verunreinigungen zählen neben Streckmitteln für Marijuana und Haschisch vor allem Reste von Chemikalien, die beim Anbau verwendet wurden. So wird Cannabis von professionellen Anbauern häufig gegen Befall von Schädlingen, zur Vorbeugung von Pflanzenerkrankungen und zur Wachstumsförderung mit unterschiedlichen, zum Teil giftigen, Substanzen gespritzt. Der biologische Anbau spielt bei einem auf kommerziellen Gewinn ausgerichteten Anbau nach meiner Kenntnis eine untergeordnete Rolle. Nach Büchern für den Cannabis-Anbau wird eine breite Palette an Insektiziden und Fungiziden, darunter Acephat, Aldicarb, Carbaryl, Diazinon, Malathion, Maneb, Parathion und Zineb verwendet. So empfahl der bekannte Autor Ed Rosenthal in einem seiner Bücher, Cannabis-Pflanzen mit einem Baumpflegemittel zu besprühen, mit Wilt-Pruf®, das Spinnmilben erstickt. Wilt-Pruf® ist Polyvinylcholrid, kein wünschenswertes Produkt für den menschlichen Konsum. Von eher historischem Interesse ist die Besprühung von Cannabis mit Herbiziden wie Paraquat und Glyphosat durch die amerikanische Polizei. Durch diese Maßnahme sollten die angebauten Pflanzen unbrauchbar gemacht werden, gelangten jedoch häufig dennoch auf den illegalen Markt. Dieses Problem erreichte 1978 seinen Höhepunkt, als 21 Prozent des Marijuana aus dem Südwesten der USA mit

Paraquat verunreinigt war, wie es in einem wissenschaftlichen Beitrag in einer Zeitschrift für das öffentliche G e s u n d h e i t s w e s e n a u s d e n 8 0 e r- J a h re n h e i ß t . Es wurde zudem berichtet, dass Drogendealer Cannabis mit Insektiziden wie Black Flag oder Raid behandeln, um die berauschende Wirkung zu steigern. Diese Berichte beschränken sich allerdings auf die Populärpresse und wurden nicht in wissenschaftlichen Zeitschriften dokumentiert. Es wurden allerdings vereinzelt Verunreinigungen mit Einbalsamierungsflüssigkeit (Formaldehyd in Methanol) beschrieben. Formaldehyd verstärkt angeblich die psychischen Wirkungen von Cannabis oder dient als Trägermittel zur Verfälschung von Marijuana mit anderen Substanzen wie Phencyclidin (PCP). Drogendealer können absichtlich Cannabis mit psychotropen Substanzen versehen. Dieses Verhalten gehört jedoch weitgehend der Vergangenheit an. So wurde in einer medizinischen Zeitschrift aus dem Jahre 1857 von der Analyse einer Haschisch-Probe berichtet, die etwa 25 Prozent Opium und Kampfer enthielt. Historisch wurde Cannabis vor allem mit Tabak und Betelnuss, m i t B l ä t t e r n v o n F i n g e rh u t , Bilsenkraut und Stechapfel (Datura) sowie mit pulverisierten Brechnuss-Samen (Nux vomica) gemischt. Im Jahre 1972 analysierten amerikanische Wissenschaftler nahezu 8.000 Marijuana-Proben. In absteigender Häufigkeit des Auftretens fanden sich Tabak, Phencyclidin, Heroin, Methamphetamine, Petersilie, LSD, Oregano, Tee, Opium, Alfalfa, Peyote, Meskalin, Belladonna, Schierling, Fingerkraut, wilde Rübe, Kamille, Thymian, Stramonium und Beifuß. Auf dem heutigen Schwarzmarkt kann Marijuana mit Streckmitteln wie Hopfen, Brennnesseln oder Oregano zur Erhöhung des Gewichts versetzt sein. Nach Robert Clarke (in seinem Buch „Haschisch“) umfassen heutige Streckmittel für Haschisch Kerzenwachs, Pflanzenfett, Butter, Hennapulver und pulvrigen Sand. Da eine staatliche Qualitätskontrolle bisher nicht in Sicht ist, sind vertrauenswürdige Quellen und der Eigenanbau sichere Maßnahmen zur Vermeidung künstlicher Verunreinigungen. Abschließend sei angemerkt, dass einige Politiker die medizinische Verwendung von Marijuana mit dem Argument ablehnen, es könne von Dealern mit schädlichen Substanzen vermischt sein. Mit der Legalisierung der medizinischen Verwendung würde diese Gefahr für die Patienten allerdings sofort verschwinden, da allein das Verbot die Ursache für ihre Existenz ist.


13 cool tour Götz Widmann hatte viel „Zeit“ und brachte daher seine neue CD genau zu diesem Thema raus. Nachdem Werner ihm anständig zu seinem Geburtstag gratulierte und Götz dann doch Kondensmilch zum Kaffee nehmen musste, konnte das Interview starten.

eigenes Ding und keiner stresst den anderen. Diese Idealisierung von Howard ist ja ziemlich bescheuert! Das sind ja auch so Leute, die ihn so was von eindimensional verehren. Howard bleibt zwar immer freundlich, aber in Wirklichkeit langweilt’s den auch, glaub ich zumindest. Es ist gut zu beobachten, wie der damit umgeht. Howard sieht sich ja mittlerweile mehr als Entertainer denn als Kiffer-Kult-Figur. Und das ist er auch. Er ist lockerer geworden in den letzten Jahren – er war dieses Jahr so gut wie nie zuvor.

Hanf Journal: Das ist nun dein drittes Album nach Kleinti und es ist schon ein bisschen melancholisch, mit einem trockenen Humor geworden. Entspricht das gerade deiner Zeit?

Hanf Journal: Wie schätzt du derzeit die Legalisierungsbewegung ein?

Götz Widmann: Man kann jetzt nicht sagen, dass es mir melancholischer geht als früher, im Gegenteil mir geht’s eigentlich besser. Ich fühl mich superwohl in meiner Haut. Aber trotzdem sind diese melancholischen Lieder aus mir rausgekommen. Und da ich die liebe, ist es ein Luxus, solche Lieder rauszubringen, weil ich das Gefühl hab, es gibt genügend Leute, die mir zuhören, die mir die Aufmerksamkeit schenken, sich diese Lieder vielleicht auch zwei- oder dreimal anzuhören, um ihren Wert zu erkennen. Mit so einer Platte kann man garantiert nicht anfangen als Musiker, weil dann will das keiner hören. Ich glaub die Leute wollen lieber unterhalten werden, zum Lachen gebracht werden. Aber da ich nun schon eine gewisse größere Aufmerksamkeit genieße, bin ich mal das Wagnis eingegangen, den Leuten ein melancholisches

Götz Widmann: Für mich ist das immer ein bisschen mit der Qualität meines letzten Auftritts auf der Hanfparade verbunden und mein letzter Auftritt war ’ne Peinlichkeit. Aber insgesamt betrachtet muss ich sagen, dass es ermüdend sein muss, all die Jahre immer wieder die gleichen richtigen Argumente vor sich hinbeten zu müssen und trotzdem irgendwie kaum Erfolg zu haben. Ich bewundere die Leute, die da immer wieder weiter machen und ich hab’ Sekunden, in denen ich das Gefühl hab’, mich zu viel zu wiederholen. Da sucht man dann nach irgendwelchen neuen Ideen und merkt, die alten

„Ich schieß mich immer noch sehr gerne weg“ Götz Widmann im Interview mit dem Hanf Journal Album von mir zuzumuten und nicht immer nur lustig zu sein. Jetzt guck’ ich mal, was dabei rauskommt. Hanf Journal: Muss man nicht gerade als Liedermacher sehr viel von sich selbst preisgeben? Götz Widmann: Das muss man auf jeden Fall, wobei man als Außenstehender das meist überschätzt, es ist nicht alles wahr, was da gesungen wird. Bei mir ist es - um es mit Charles Bukowski auszudrücken - „Fiction“, das heißt, ich nehm’ die Wahrheit und erfind’ was dazu, damit’s ne gute Geschichte wird.

machen können. Und er hat in einem anderen Bundesland angefangen, wo man mit viel weniger Rebellion schon ein Rebell wird. Und früher angefangen. Mittlerweile haben die bestimmt schon aus dem Beispiel Söllner gelernt, dass man solche Menschen größer macht, wenn man ihnen solche Publicity-Möglichkeiten gibt. Hanf Journal: Im Lied „Grimms Märchen“ behauptest du, wegen den Märchen angefangen zu haben Drogen zu nehmen. Aber tatsächlich ist es so, dass immer jüngere . . .

Götz Widmann: Das hat’s schon gegeben (lacht) und ich genieß’ den Zustand auch. Man hat dann so eine kristalline Klarheit und kriegt so schrecklich viel geregelt. Ich krieg’ dann manchmal Angst vor mir selber. Irgendwann fang’ ich mich aber dann an zu langweilen, weil alles zu einfach ist, und dann steig ich wieder in den anderen Film ein.

Götz Widmann: Darin seh ich auch ein großes Problem. Dazu kommt, dass das auch wirklich stärker ist als früher. Also es macht einen breiter. Ich find’ irgendwie die psychedelische Wirkung hat nachgelassen. Man ist sofort irgendwie – das ist jetzt nur meine subjektive Wahrnehmung – weggeschossen. Und das find’ ich ein bisschen schade, weil beim Züchten in den letzten Jahren nur auf den THC-Wert geachtet worden ist und auf die ganzen anderen Sachen, die auch so einen HanfRausch ausmachen, weniger. Um wirklich gut drauf zu sein, muss man jetzt schon einen Cocktail rauchen. Also Afghane und Gras oder so. Was war nochmals deine Frage?

Hanf Journal: Gibt es Polizeipräsenz auf deinen Konzerten?

Hanf Journal: Das mit dem Problem bei den Jugendlichen.

Götz Widmann: Also ich bin mir ganz sicher, dass es schon Polizeipräsenz bei meinen Konzerten gegeben hat. Vor allem in südlichen Bundesländern sind es dann die Herren, die an irgendwelchen Tischen sitzen, Weizenbier trinken, selbst da wo’s wirklich lustig ist, nicht lachen und dann irgendwann bei den melancholischen Balladen einschlafen. Man erkennt die sofort. Es ist rausgeschmissenes Geld vom Steuerzahler, dass die kommen, weil es finden ja eh nur Kleinstdelikte statt. Die können dann vielleicht irgendjemanden, der einen Joint raucht, hochnehmen, aber das ist auch echt alles, was sie an diesem Abend bewirken können und ich ärger’ mich immer, wenn die kommen, weil an dem Abend wird dann für deren Einsatz mehr ausgegeben als ich mit meiner Veranstaltung überhaupt an Geld umsetze und das ist vollkommen nutzlos.

Götz Widmann: Ich seh’ das auch. Und es wird von der Gegenseite immer als Argument benutzt, die Maßnahmen immer restriktiver zu gestalten. Und meiner Meinung nach ist das genau der falsch Weg, darauf zu reagieren. Wir brauchen eine aufgeklärte, auch präventive, legale Art und Weise damit umzugehen, die natürlich den Jugendlichen einen gewissen Schutz gewährt. Ich glaube, ein Händler der Angst hat, seine Lizenz zu verlieren, hat viel mehr Probleme damit, einem 14Jährigen Dope zu verkaufen als irgendein Dealer, dem’s sowieso scheißegal ist, weil wenn der erwischt wird, is’ er eh dran.

Hanf Journal: Wir müssen also nicht befürchten, dass du tagelang nüchtern warst.

Hanf Journal: Wie erklärst du es dir, dass auf einen Hans Söllner eine viel stärkere Hetzjagd vollzogen wird als auf dich? Götz Widmann: Das liegt an der Frisur, die der früher hatte. Der sieht einfach auch noch so aus, dass sie ihn zum Feindbild

Hanf Journal: Du warst ja auch mit Howard Marks on Tour, wie war das? Götz Widmann: Ich war ja jetzt schon das dritte Mal mit Howard auf Tour und mittlerweile hat sich da, glaub ich, eine Freundschaft entwickelt. Wir mögen uns gegenseitig. Howard kann ein sehr anstrengender Mensch sein und mittlerweile haben wir einen Korridor gefunden, in dem wir beide einfach wunderbar nebeneinander existieren können. Jeder macht sein

sind ja eigentlich richtig, wir können sie nur nicht durchsetzen, weil wir keine Mehrheit erreichen. In Wirklichkeit sind wir aber viele, da müsste nur, wie soll man sagen, Lobbyarbeit gemacht werden. Die müsste aber von der Basis kommen und ich weiß im Moment auch nicht genau, wie das geht. Die Hanfparade ist ein guter Ansatz – leider kommen da jedes Jahr ein paar weniger – is’ aber auch verständlich, weil’s jedes Jahr im Grunde das Gleiche ist. Richtig gute Reize kann man auch nicht bieten, weil die alten Argumente einfach in Ordnung sind und die stimmen einfach. Vielleicht muss man ein bisschen mehr auf die Tatsache, wie viel das kostet, dass Cannabis illegal ist, eingehen. Die Patentlösung, wie man Cannabis morgen legalisiert bekommt, hab’ ich auch nicht. Man darf halt nicht aufhören, zu nerven. Hanf Journal: Was ist so deine Botschaft an die Kiffer dieser Welt? Götz Widmann: Das man nicht unbedingt jeden Tag stoned sein muss. Das es auch super gut is’, wenn man zwischendurch wieder zu klarem Verstand kommt, dass Wegschießen nicht die Lösung für die Probleme ist – obwohl es ab und zu geil ist, ich schieß mich immer noch sehr gerne weg. Aber man muss zwischendurch auch mal den eiskalten nüchternen Blick auf sich selbst entwickeln und gucken, ob einem das gefällt. Wenn man feststellt, es gefällt einem nicht, dann muss man, anstatt sich wieder in den glücklichen Zustand abzuschießen, versuchen was zu verändern. Meine Botschaft, ich hab noch nie eine Botschaft gehabt, aber jetzt. Das Interview führte Werner Graf mehr zum Thema: Die offizielle Seite von Götz Widmann: www.goetzwidmann.de Offener Brief von Götz Widmann an Hans Eichel: http://www.hanfjournal.de/news/artikel-juli03-s2-a1.php

Tourneetermine: 02.12.2004

Köln Kantine, Neusser Landstr. 2

03.12.2004

Weinheim Cafe Central, Bahnhofstr.19

04.12.2004

Alzey Oberhaus, Spießgasse.4

09.12. 2004

Jena Rosenkeller, Johannesstr.13

10.12. 2004

Fürstenwalde Club im Park, Dr.-Wilhelm-Külz-Str. 10a

11.12. 2004

Berlin Cafe Zapata, Oranienburgerstr.54-56a

16.12. 2004

Aachen Musikbunker, Goffartstr. 39

22.12. 2004

Bonn Jazz-Galerie, Oxfordstr. 24

25./ 26.12. 2004

Hamburg Logo, Grindelallee 7

28.12. 2004

Flensburg Cult, Schiffbrücke 35

29.12. 2004

Bremerhaven Pferdestall, Gartenstr.5-7

07./08.01. 2004

Friedberg Kaktus, Hospitalgasse 16


14 fun+action

Zocken mit Drogen Und zwar für lau!

Dope Wars 2.2

„Mit dem Essen spielt man nicht!“ haben uns Generationen von Müttern immer wieder eingebläut. Und wie ist das mit Drogen? Die kann man doch auch essen. Darf man dann auch damit nicht spielen?

Fly on Drugs

Ach scheiß drauf. Es macht doch so Spaß! Und mit am meisten Spaß machen neben Sauf- und Kiffspielen, wo es meistens drauf ankommt, wer als letzter die Bewegungsunfähigkeit erreicht, die Drogencomputerspiele. Sprich: PC-Spiele, bei denen es um Drogen geht. Aber natürlich gibt es auch hier gute und schlechte. Und damit ihr euren wertvollen Speicherplatz nicht mit den schlechten verseuchen müsst, haben wir euch mal unsere qualifizierten Kommentare zusammengestellt. Und weil wir der Meinung sind, dass die besten Dinge im Leben (Sex, Liebe und das Hanf Journal) umsonst sind, stellen wir hier auch nur Freeware Games vor.

Hanf Baron

Ein kleines aber feines Geschicklichkeitsspiel, bei dem du als Fliege durch einen Hindernisparcours fliegen musst. Da sich dieser Parcours in einem Drogenlabor befindet, wird von Level zu Level die Droge verändert. Fazit: Don’t drink and drive when you can smoke an fly

„Dope Wars“ ist der absolute Favorit fast aller Hanf JournalMitstreiter! Unzählige Stunden Arbeitszeit sind schon für dieses einfache, aber geniale Spiel draufgegangen. Das Konzept ist: Man reist durch mehrere Städte und kauft oder verkauft Drogen. Das Sortiment, mit dem man handeln kann, umfasst 13 verschiedene Drogen von XTC (billigste) bis Kokain (teuerste). Traurig ist nur, dass die Preise keinen reellen Bezug haben beziehungsweise keine Mengenangaben beinhalten. So sind sie relativ schwer zu merken und zu vergleichen. Ziel des Spiels ist es, innerhalb von 30 Tagen (so lange geht die kostenlose Version) ein möglichst großes Vermögen anzuhäufen. Und wer meint, dabei ganz gut gewesen zu sein, kann auf der Webseite von „Dope Wars“ seine Ergebnisse mit denen anderer Spieler aus aller Welt vergleichen. Unser Redaktionsrekord liegt übrigens bei 17.195.388 Dollar (in dreißig Tagen).

Das gibt’s bei: www.2flashgames.com/f/f-315.htm Suchtpotenzial: mittel

Master-Bong

Das gibt’s bei: www.dopewars.com

Als kleiner Kiffer cruised du über den Stadtplatz und versuchst möglichst viele Hanf-Pflanzen einzusammeln, um dir deine Rastalocken für 3.000 Euro leisten zu können. Böse Polizisten, Hunde oder fremde Dealer versuchen dir dabei in die Quere zu kommen. Sehr nettes Rumlaufspiel mit hübscher Optik. Wer in verschiedene Levels und Bereiche vorstoßen will, muss ein bisschen Geld investieren und sich die Komplettversion kaufen.

Suchtpotenzial: enorm

Fazit: Coole Optik, aber nicht gerade die neuste Idee

Die Vollversion mit mehr Möglichkeiten gibt es übrigens schon ab fünf Dollar – Solipreise quasi. Fazit: Ein geniales kleines Game für Zwischendurch!

Das gibt’s bei: www.hanfbaron.de Suchtpotenzial: Geht so

George Bush’s Weed Party! High Grow

Unser Hippie hat sich seine eigene Master-Bong gebaut. Nur kiffen und selbst regulieren kann er nicht, daher ist es deine Aufgabe, den Kiffer so high wie möglich zu machen. Stell die Menge des Grases, die Ziehgeschwindigkeit, das Essen und und und ein und pass auf, dass dein Hippie nicht zu Kotzen anfängt. Fazit: Vielleicht sollte man sich lieber mal so eine Bong selber bauen Das gibt’s bei: www.web-hamster.de/programme/progs/ bongomatic.zip Suchtpotenzial: Geht so

Schweinchen flieg

„George Bush’s Weed Party“ ist zwar lange nicht so genial wie „Dope Wars“ und vermag auch auf Dauer lange nicht so zu fesseln, ist aber trotzdem allein aufgrund der Spielidee absolut empfehlenswert. Das Ziel des Spiels ist: George Bush muss bekifft werden! Das ist nicht nur hochgradig politisch korrekt, sondern auch ziemlich witzig. Das Prinzip ist total simpel. Man ist George Bush und steuert den durch seitliche Bewegungen durch einen Regen aus Hanf-Blättern und Weed-Tütchen. Es gilt nur die guten Hanf-Blätter zu sammeln, bis ein Joint vom Himmel fällt, der den guten George dann ein bisschen austicken lässt. Das macht man ein paar Mal und dann geht’s ins nächste Level. Fazit: Mal ganz witzig aber nix für länger Das gibt’s bei: www.drugs-plaza.com/downloads/weedparty.zip Suchtpotenzial: Nicht so wild

„High Grow“ ist weniger ein Spiel als eine ausgereifte Simulation der Graszucht. Sämtliche Faktoren, die auch im echten Leben Einfluss auf das Wohlergehen der Pflanze nehmen, können hier beeinflusst werden. Von der Wahl der Samen, der Lichtmenge und dem Lichtrhythmus über die Wassermenge, den pH-Wert der Erde, die Düngerzufuhr und die Art und Häufigkeit der Beschneidung bis zum Erntezeitpunkt können alle Faktoren absolut authentisch geregelt werden. Ziel ist es, was sonst, eine möglichst ertragreiche und potente Pflanze zu ziehen. Das Ganze läuft in Echtzeit und zieht einen so in den Bann, dass man früher oder später ständig vor dem Rechner hängt um für das Wohlergehen seines Lieblings zu sorgen. Man kann übrigens sogar neue Kreuzungen erfinden und die dann per Internet mit anderen Growern tauschen. Fazit: Eine erstaunlich realistische Simulation, die einen schnell in ihren Bann zieht

Gut, das Spiel hat zwar nun nichts mit Drogen zu tun, aber sehen diese Schweinchen nicht einfach süß aus? So putzig und drollig und dann kann man sie noch hochspringen lassen. Wunderschön, man kann es kaum fassen. Außerdem sind auf der Hauptseite (http://www.ferryhalim.com/orisinal/) noch viele viele andere süße Spielchen zu finden, die einen stundenlang fesseln können.

Das gibt’s bei: www.drugs-plaza.com/downloads.htm

Fazit: Es gibt auch schöne Spiele ohne Drogen

Suchtpotenzial: enorm

Das gibt’s bei: www.ferryhalim.com/orisinal/ Suchtpotenzial: enorm


15 fun+action

Zug um Zug Autor: Alan R. Moon Verlag: Days of Wonder Spieler: 2-5 Alter: ab 8 Dauer: 45 min Kosten: 30 Euro

Leider haben uns andere Termine gezwungen, weniger zu spielen als wir wollten und so haben wir nur ein paar Spiele getestet. Davon ist eines auch schon aus dem letzten Jahr und zwar „Finstere Flure“ von Friedemann Friese. Da es allerdings sehr blutrünstig und spaßig ist, soll es folgerichtig angepriesen werden. Des Weiteren werden wir ein paar Worte zu „Zug um Zug“ von Alan R. Moon verlieren und das neue Spiel von Eagle Games Bootleggers empfehlen. Ab sofort gibt es für die Spiele Noten und zwar ist 1: super, muss man haben. 2: lohnt sich zu spielen. 3: nett. 4: zu schnell langweilig. 5: das Geld nicht wert. 6: völlig überflüssig. Allerdings sind das persönliche und subjektive Beurteilungen und zwar nach folgenden Kriterien: Strategisch und taktisch gut, Spaßfaktor, Spielregel, Aufmachung, Spielablauf, Spielprinzip und Spieleranzahl.

Bootleggers Wir schreiben das Jahr 1920 in Amerika, die Prohibition hat ihren Höhepunkt erreicht und ihr seid einer von drei bis sechs Gangsterbossen, die ihre Kohle mit illegalem Schnaps verdienen. Wer als erster die Hunderttausend voll hat, gewinnt. Das kann man nur schaffen, indem man ein oder mehrere Destillen errichtet, sich Lkws zulegt und die Kontrolle über mindestens eine der illegalen Bars (Speakeasys) erringt. Die Grundausrüstung sind: Ein kleiner Lkw, eine Familiendestille, ein Gangster (Einflussmarker) und 10.000 Dollar. Zusätzlich bekommt jeder zwölf Machtkarten (Muscle card) mit Zahlenwerten von 1 bis72, die die Spielreihenfolge bestimmen. Zu Beginn jedes Spielzugs suchen alle verdeckt eine Machtkarte aus: die höchste Zahl beginnt die Runde, die wie folgt abläuft: Karte nehmen oder Lkw kaufen (pro Runde gibt es nur einen im Angebot), Gangster in die Bars schicken, Schnaps brennen, Schnaps verladen und in die Bars transportieren, schließlich abkassieren. Die Aktionskarten (Men of action) sind das Herz des Spiels und ermöglichen z. B. das Anwerben neuer Gangster oder den Aufbau neuer Destillen. Außerdem gibt es darunter auch Ereigniskarten (thug- = Schlägerkarten), die den anderen Spielern schaden oder einem selbst nutzen. Da landet die eine oder andere Ladung schon mal im Fluss. Wie viel Schnaps gebrannt wird und wie viel in die Bars geliefert werden kann, entscheiden Würfel. Vorsicht: Wer zuviel Schnaps brennt, kriegt recht schnell Ärger mit dem Cop. Der Boss mit den meisten Gangstern in einer Bar verkauft seinen Schnaps zuerst und erhält meist auch noch eine Provision. Wenn nach spätestens zwölf Runden niemand 100.000 Dollar verdient hat, endet das Spiel und es gewinnt der mit der meisten Kohle. „Bootleggers“ ist ein richtig gutes anspruchsvolles, aber nicht allzu kompliziertes Strategie- und Wirtschaftsspiel. Leider derzeit nur mit englischer Spielregel. Es hat allen, mit denen wir es gespielt haben, sehr viel Spaß gemacht. Die Ausstattung ist wie immer bei Eagle Games vom Feinsten und mit seinen eineinhalb Stunden Spielzeit für jede Spielrunde zu packen. Viel Spaß beim Brauen und Schmuggeln.

Note: 1-

Zug um Zug für zwei bis fünf Spieler von Alan R. Moon ist das Spiel des Jahres 2004. Beim Öffnen der Kiste fällt als erstes ein Spielplan von Amerika auf. Darauf sind alle größeren Städte mit einem Streckennetz in neun unterschiedlichen Farben abgebildet. Drei Handlungsmöglichkeiten stehen den Reisenden zur Verfügung: 1. Wagenkarten nehmen, 2. Strecken bauen, 3. Zielkarten nehmen. Wagenkarten ermöglichen das Bereisen von Eisenbahnstrecken. Zwischen den Städten liegen unterschiedlich viele verschiedenfarbige Streckenteile. Um von Stadt zu Stadt zu kommen, braucht man genau so viele Wagenkarten einer Farbe wie Streckenteile. Dann setzt man seine Waggons auf die Strecke und bekommt dafür Siegpunkte. Je länger die Stecke, umso mehr. Spielentscheidend können die Zielkarten sein. Um deren Aufgabe zu erfüllen, muss der Reisende die auf der Zielkarte angegebenen Städte mit einer durchgehenden Strecke verbinden. Das bringt am Spielende entweder Bonussiegpunkte, wenn das Ziel erreicht wurde, oder Minuspunkte, wenn man das Ziel nicht erreicht hat. Also Vorsicht! Zusätzlich gibt es noch Siegpunkte für die längste Strecke. „Zug um Zug“ ist ein einfaches, aber spannendes Familienspiel. Wer gerne gemein ist, wird dieses Eisenbahnbauspiel mögen, denn oft genügen zwei Waggons, um anderen Spielern ihre Strecken zu verbauen. Allerdings führt der hohe Glücksfaktor häufig zu ausgedehnten Wirziehen-alle-Karten-Runden, was ganz schön langweilig ist. Trotzdem gefällt es mir (Veit) gerade wegen der kurzen Spielzeit (30 bis 60 Minuten) ziemlich gut.

Bootleggers Autor: Steven Gross, Donald Beyer, Raymond Eifler Verlag: Eagle Games Spieler: 3-6 Alter: ab 14 Dauer: 90 min Kosten: 30 Euro (www.playme.de)

Note: 3+

Finstere Flure Mindestens zwei, höchstens sieben wagemutige Recken können ihr Glück in den finsteren Fluren versuchen, um den richtigen Weg nach draußen zu finden, ohne vorher von einem gar üblen Monster gefressen zu werden. Was im ersten Teil des Spiels egal ist, denn dann spuckt Furunkulus die Spielfigur nur bis zum Anfang zurück, im zweiten Teil ist sie tot. Gott sei Dank hat jeder der Spieler mehrere Spielfiguren aus der Adams Family. Oder sollen es lieber Rocker, Bullen oder Klerikale sein? Wer das Spielfeld mit der vorgegebenen Anzahl an Figuren als erster durchquert, kann sich ja auf die Suche nach der faszinierenden Fee Freifrau Fabula begeben und gewinnen. Ein paar Blutlachen erleichtern das Vorankommen, denn da flutscht man durch. Einfach? Ja, wenn nicht Furunkulus wäre, denn sobald alle dran waren, bewegt auch er sich durch die Gänge, allerdings immer nur vorwärts, schaut aber nach jedem Schritt nach rechts und links. Sieht er jemanden, läuft er in die Richtung. Wie weit er läuft, richtet sich nach den Grabkarten, so zwischen fünf und zehn Felder. Allerdings gibt es zwei Karten, da läuft er, bis er einen oder zwei erwischt hat. Zum Glück gibt es noch einige Steinblöcke, hinter denen man sich verstecken kann. Ein Spiel, bei dem man schon genau aufpassen muss, um nicht von Furunkulus gefressen zu werden. Allerdings lohnt es auch ab und an, eine Spielfigur zu opfern, um das Monster auf die Fährte der Gegner zu locken. Mit Erweiterung.

Note: 1

Finstere Flure Autor: Friedemann Friese Verlag: 2F-Spiele Spieler: 2-7 Alter: ab 10 Dauer: 45 min Kosten: 20 Euro


16 fun+action Das Eckthema So siehts aus!

MDMA

Die Hanfberatung im Hanf Journal >>Erste Hilfe für Kiffer

Amphetamin

Ho, ho, ho, es weihnachtet sehr! Naja, zumindest bald. Und damit ihr nicht völlig plan- und hilflos durch diese von gesellschaftlich anerkannten Festen verseuchte Zeit kommen müsst, hat Kascha natürlich wieder rat- und tatkräftige Unterstützung für euch. Wie immer gilt: Wer sich nicht mehr zu helfen weiß, lässt sich am besten von Kascha helfen. Zumindest was die Versorgung mit Informationen angeht, ist sie allererste Sahne. Also ihr hilflosen Wesen, wendet euch an: hanfberatung@hanfjournal.de Sarah (21) aus Magdeburg möchte wissen: „Hi Kascha, es weihnachtet bald wieder sehr, und ich möchte mit meinen Mitbewohnern gerne mal ein paar weihnachtliche Kekse backen. Ich habe nur gehört, dass das gar nicht so einfach ist, und man sehr auf die Dosierung und die anderen Zutaten achten muss. Daher habe ich die Hoffnung, dass du mir das mal genauer erklären kannst?“ Kascha kann es genauer erklären: „Liebe Sarah, da hast du Recht, es gibt eine Reihe Sachen, die du beachten solltest. So wahnsinnig kompliziert ist es allerdings auch nicht. Technisch ist erst einmal darauf zu achten, dass THC fettlöslich ist. Also: je mehr Fett (Butter, Öl) in den Keksen ist, desto besser verteilt sich das THC. Lecker sind Mürbeteigkekse, aber selbst Brownies aus Fertigbackmischungen kann man verwenden. Die THC-haltige Sonderzutat wird dann sozusagen vor dem Backen mit dem Fett vermischt. Wenn man Butter nimmt, ist es sinnvoll, sie vorsichtig zu verflüssigen. Öl ist ja von Natur aus eigentlich flüssig.

Am besten im Fett auflösen kann man Haschisch, aber auch Gras, wenn es sehr fein gekrümelt wurde. Alternativ kann das Gras auch mit Fett gekocht werden, wenn das Fett dann abgeschöpft wird, bleibt unten das Gras übrig. Die paar grünen Krümelchen im Keks stören aber auch nur die wenigsten. Richtig genial macht sich loses Pollenhasch, also das grünliche Pulver, das entsteht, wenn Harzdrüsen nicht zu Haschisch gepresst werden, sondern lose bleiben. Jetzt ist das Technische geklärt, bleibt die Frage der Dosierung. Wenn man sein Dope isst, statt es zu rauchen, kann es etwa ein bis zwei Stunden dauern, bis die Wirkung los geht. Dafür hält sie auch bis zu zehn Stunden an. Dementsprechend ist gefühlvolle Dosierung sehr wichtig. Am besten ist es, bei der Gesamtberechnung pro Keks nicht mehr als 0,3 bis 0,5 g zu berechnen. Das müsste im Normalfall für eine Person reichen. Wenn man nach einer Stunde noch immer nicht den gewünschten Zustand erreicht hat, kann man ja noch einen Keks (oder einen halben) hinterher essen. Vorsicht nur, wenn die Kekse wirken und aber auch all zu lecker sind: Mir wurde von Leuten berichtet, die gierigerweise insgesamt über 3 g Haschisch auf diese Weise gegessen haben. Auf solchen Erfahrungen basieren wohl der Begriff „SpaceCake“ sowie die Entstehung einiger peinlicher Fotos.“ Backe Backe Kuchen, der Lehrer darf’s versuchen: http://www.hanfjournal.de/dopeamsonntag/archiv/dams178.pdf Tony (17) aus Frankfurt fragt: „High Kascha, ich habe ein Problem mit meiner Ernte. Einen Teil habe ich ganz gut trocken gekriegt, der liegt jetzt entspannt in meinem Tiefkühlschrank rum. Ein guter Teil ist mir aber irgendwie nicht so geglückt und ich befürchte nun, dass das Gras mal gut angeschimmelt ist. Ich habe mal gehört, dass es dann besser knallen soll. Schwarzer Afghane ist doch auch verschimmeltes Hasch, oder?“ Kascha sagt dazu: „Hey Tony, tut mir Leid, da muss ich dich enttäuschen. Afghane ist kein geschimmeltes Haschisch, der so genannte „Schimmelafghane“ dagegen schon. Der ist deswegen aber nicht besser, wie es manche „Fachverkäufer“ erzählen wollen, sondern einfach minderwertig und sollte auch nicht mehr geraucht werden.

und der Geschmack leiden durch das Schimmeln und außerdem ist es echt ziemlich schädlich, verschimmelte Sachen zu rauchen. Freu dich an dem Teil deiner Ernte, der sicher im Freezer gelandet ist, und verabschiede dich von dem Rest, tut mir Leid.. Noch mal allgemein: es ist zu beachten, dass der Ort, wo die Ernte getrocknet wird, wirklich möglichst trocken ist. Die Ernte sollte möglichst großflächig und flach ausgebreitet oder aufgehängt werden. Es muss möglichst überall Luft ran kommen, es darf auch kein stickiger Ort ohne gute Belüftung sein. Dann hat man gute Chancen, das ganze ohne ekligen Schimmel trocken zu kriegen.“ Was tun, wenn die Pflanze schon vor der Ernte am Schimmeln ist? http://www.hanfjournal.de/hajowebsite/artikel/growing/artikel-september04-s10.php Johanna (18) aus Mannheim hat auch ein Problem: „Hallo Kascha, mein Problem beim Kiffen sind die roten Augen. Ich habe keinen Führerschein, der dadurch gefährdet sein könnte. Trotzdem stört es mich manchmal irgendwie, besonders, wenn ich in der Stadt unterwegs bin und dann das Gefühl habe, dass alle sehen, dass ich stoned bin. Außerdem fühlt es sich manchmal ziemlich unangenehm an. Weißt du vielleicht etwas, was man dagegen machen kann? Vielleicht Augentropfen oder so?“ Kascha antwortet: „Hi Johanna, mit diesem Problem bist du sicher nicht alleine. Es gibt tatsächlich Augentropfen, die da helfen könnten. Das ist dann natürlich keine Lösung für den täglichen Gebrauch, sich ständig was in die Augen zu tropfen, ohne dass man wirklich eine Krankheit oder ähnliches hat, muss nicht immer gut sein. Wenn du aber wirklich mal akut weiße Augen brauchst, helfen Sympathomimetische Augentropfen. Ein solcher Wirkstoff wäre beispielsweise Naphazolin. Das wirkt ähnlich wie Adrenalin, allerdings nur lokal an den Augenschleimhäuten. Dort werden die kleinen Blutgefäße in den Bindehäuten verengt, die Augen werden weißer als du sie jemals erlebt hast. Damit wirst du auch das unangenehme Fremdkörpergefühl im Auge los. Für solche Medikamente gilt natürlich auch, dass du Risiken und Nebenwirkungen beachten musst. Die findest du in der Packungsbeilage.“


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