Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal
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AUSGABE 01/05
Was tun, wenn’s brennt? Is doch klar, oder? Wenn es wirklich mal brennt, hat jeder genau zwei Alternativen: Die erste und wohl schon lang bekannte ist, „brennen lassen“. Wer sich jedoch aus den Klauen der Justiz befreien will, kann einfach mal auf den Berliner Rechtsanwalt Hannes Honecker hören. Seite 05
news s.02
guerilla growing s.07
anderswo s.10
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wirtschaft s.11
Von Null auf Hundert Der selbsternannte König von Schweden im Exil hat aus Spaß an der Freud angefangen Cannabis-Pflanzen zu ziehen. Doch da sich ein König nicht mit kleinen Mengen zufrieden gibt, machte er gleich auf alles oder nichts. Wie er sich so dabei fühlte lest ihr auf . . . Seite 07
cool-tour s.12
fun+action s.14
Kostenlos 14 Kn
#40
Martin
Bastelecke – Paläste der MachtFast alles i cke n
gibt es schon zum Ausschneiden und Selberbasteln, die Plattenbauten oder den Fernsehturm (Alex) von Berlin. Aber eines hattet ihr bisher nicht, das Büro des Hanf Journals! In dieser Ausgabe könnt ihr unseren Arbeitsplatz ausschneiden und selbst einmal Hanf Journal spielen. Seite 14
www.hanfjournal.de Nieder mit den Schluckräumen! Null Toleranz für Koffein-Junkies! Anfang Dezember fand die erste größere Demonstration gegen die offene Koffein-Szene in Bremen statt. Unter dem Motto „Null Toleranz - gegen die offene KoffeinSzene im Viertel und anderswo“ gingen Bürger der Hansestadt Bremen auf die Straße, um endlich eine konsequente Drogenpolitik einzufordern. Die lautstarke Demonstration forderte vor allem ein entschlossenes Vorgehen gegen Schluckräume, Kaffee-Junkies, mehr Knäste und „Kaffee-Dealer in den Knast!“.
Immer noch kein Gen-Gras! Jahresbericht der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht veröffentlicht. Immer wieder wird Deutschland von Wellen von Zeitungsartikeln überrollt, die nur eins wollen: Angst schüren. Das beliebteste Argumente dabei ist: Die Stärke von Cannabis habe in den letzten Jahre rapide zugenommen. Das Kraut, das die Jugend heute raucht, habe mit der Substanz, die Eltern vielleicht in den Siebzigern kennen lernten, nichts mehr zu tun. Ein teuflisches „Gen-Gras“ ist es, das da immer wieder seine Runden durch die Presselandschaft zieht. Nun, wir wollen ja nicht angeben, aber wir wussten es von Anfang an besser. Und jetzt haben wir den Beweis dafür. Denn die europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) hat sich mit dieser Frage beschäftigt. Und nur um Kritikern zuvor zu kommen: Die EBDD ist eine hochoffizielle Institution der EU und normalerweise nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie Legalisierungsbefürwortern den Rücken stärkt. Die Angaben, die sie in ihrem Jahresbericht, nach Auswertung von qualifizierten Daten aus den 25 Mitgliedsländern der EU und Norwegen, über die Stärke von Cannabis macht, sind folgende: „Die Länder, für die Daten vorlagen, berichteten, dass die gehandelten Cannabis-Produkte wie Cannabis-Harz und Cannabis-Kraut 2002 einen durchschnittlichen THC-Gehalt von unter 1 bis 15 Prozent aufwiesen.“ Diese Beobachtungen sind jedoch in einer Studie vom Juni dieses Jahres genauer aufgeschlüsselt. Dort schreibt die EBDD folgendes über das „Gen-Gras“: „Die in den Massenmedien verbreiteten Behauptungen, dass sich die Cannabis-Stärke in den letzten Jahrzehnten um das Zehnfache oder mehr erhöht hat, werden durch die beschränkt vorliegenden Daten aus den USA oder Europa nicht bestätigt.“ Na, das ist doch mal ein Wort! Also nix mit Gen-Gras. Wir haben uns eh schon immer gefragt, wo die werten Kollegen diese Informationen herhaben. Jetzt wissen wir’s: Einer hat sie erfunden und dann haben sie immer wieder voneinander abgeschrieben. Wenn die andern das schreiben dann ist es bestimmt richtig. Wie unkritisch kann man denn sein? Die genannte Studie der EBDD äußert sich zu dem Thema natürlich noch ausführlicher: „Das Fazit der Studie lautet, dass es in einigen Ländern bescheidene Veränderungen des THC-Gehalts gab, die auf das seit kurzem vorhandene Marktangebot an intensiv kultiviertem, innerhalb der EU angebautem Cannabis zurückführen sind.“ „Bescheidene Veränderungen des THC-Gehalts“ - das ist also das berüchtigte „Gen-Gras“. Na super, und wir haben uns schon Hoffnungen gemacht. Aber die lassen wir uns natürlich nicht vermiesen und bleiben weiter bei unserer Forderung die wir schon im April dieses Jahres auf der Titelseite gestellt haben, nämlich: „Gen-Gras für alle“. Da können uns die Polemiker dieser Nation noch so oft einen vom Pferd erzählen. Besseres Gras ist nämlich nicht nur besser (toller Witz, wa?), sondern auch noch gesünder. Denn wir wissen: Mehr Wirkstoff heißt weniger Rauch für selbe Wirkung.
Also, wenn euch das nächste Mal jemand erzählen will, dass Cannabis-Konsum zwar in den Siebzigern harmlos war, es heute aber aufgrund extrem höherer Wirkstoffgehalte nicht mehr sei, dann zeigt ihm einfach den Vogel oder noch besser, den Jahresbericht der EBDD. Denn wenn es jemand mitgekriegt hätte, wenn Europa von enorm starkem Weed überschwemmt wird, dann die. P. S.: Es gibt übrigens wirklich „Gen-Gras“, aber das wächst auf Wiesen und wurde von australischen Forschern entwickelt, um Heuschnupfenpatienten zu entlasten. Martin Schwarzbeck mehr zum Thema: Die EBDD über den angeblichen Anstieg des Cannabis-Gehalts h t t p : / / a n n u a l re p o r t . e m c d d a . e u . i n t / d e / p a g e 11 5 - d e . h t m l Der Jahresbericht der EBBD http://annualreport.emcdda.eu.int/download/ar2004-de.pdf
http://www.hanfjournal.de/news/artikel-april04-s1-a1.php
Gerade die steigende Zahl der Schluckräume, im Volksmund auch verharmlosend „Cafés“ genannt, war wohl der Anlass für diese lautstarke Demonstration. Denn unberührt von den Folgen sind in Bremen immer mehr Kaffee-Junkies zu beobachten. Sogar amerikanische Ketten beteiligen sich mittlerweile an diesem lukrativen Drogenhandel. Auch besorgte Arbeitgeber berichten immer häufiger von Problemen mit Kaffee-Usern auf dem Arbeitsplatz und so war es nicht verwunderlich, dass während des Zuges öfters der Spruch „Kaffeezeit ist Arbeitszeit“ zu hören war. Berichten zufolge konnte die Demonstration gerade noch davon abgehalten werden, ein so genanntes „Café“ zu stürmen. Denn gerade auch der dort praktizierte Mischkonsum mit anderen Drogen wie Zucker, Milch und bei vielen sogar Nikotin trieb die Demonstranten zur Weißglut. Allein dieses Jahr sind über 150.000 Menschen an dem Konsum von legalen Drogen gestorben und dabei wurde Kaffee noch nicht einmal berücksichtigt. Das muss endlich ein Ende haben, forderten die Demonstranten und sprachen sich gleichzeitig für einen starken Staat aus. 50 Prozent der Insassen in Bremer Gefängnisse sitzen derzeit wegen Drogen – was den Demonstranten noch viel zu wenig ist, denn nur der Knast kann die Menschen vom Koffein abhalten. Zwar war den Demonstranten auch klar, das davon keiner weniger schlucken würde, jedoch hätten die Abstinenz lebenden Langweiler dann einen Grund mehr, sich über ihr drogenfreies Leben zu freuen. Schlussendlich muss man noch erkennen, dass so gut wie jeder HeroinKonsument früher schon einmal Koffein zu sich genommen hat und dadurch eindeutig belegbar sei, dass der oft sogar schon am Morgen eingenommene Kaffee direkt zum Heroin führt. Werner Graf mehr zum Thema: Die Homepage der Demonstranten: www.knast-kampagne-bremen.de.vu
2 news
Keine Gnade für Hasch-Raucher
Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004
eindeutig verworfen wurde. Viel richtiger ist: Fast jeder Junkie hat mit Alkohol und Nikotin begonnen. Und beinahe 100 Prozent aller Heroin-Konsumenten haben in ihrer Jugendzeit Kaugummi gekaut. Verbietet doch den!
Ja, jetzt isses rum, das Jahr. Und es hat so einige merkwürdige und unerklärliche Ereignisse mit sich gebracht. Wir tippen: Da waren Drogen im Spiel! Welche Ereignisse wir genau meinen und welche Droge aller Wahrscheinlichkeit nach dafür verantwortlich war, lest ihr in den Ecken!
Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44793281 fax.: 030/44793286 email: zentrale@hanfjournal.de
Impressum
Redaktion: Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hans Cousto, König von Schweden im Exil, Klaus Tronsberg, Hannes Honecker, Dr. Ton, Jorge Cervantes, Dr. Franjo Grotenhermen, Roland Grieshammer, Kerstin Koch und Veit Schnetker, Oliver Nuss
„Das Beispiel Holland hat gezeigt, dass die Legalisierung von Drogen der völlig falsche Weg ist.“ Wir vom Hanf Journal wüssten gern mal, auf welchem Weg es das gezeigt hat. Ganz sicher nicht anhand der Konsumentenzahlen oder der Summe der drogenbedingten Todesfälle. Beide liegen nämlich prozentual in den Niederlanden deutlich niedriger. (Zum Vergleich: 1995 gab es bei uns 22 Drogentote pro Million Einwohner. In Holland waren es drei (pro Million)). Markus Söder, Generalsekretär der CSU und Stoiber-Ziehsohn, veröffentlichte in der „BILD am Sonntag“ vom 5.12.2004 einen Kommentar mit dem Titel „Keine Gnade für Hasch-Raucher“. Einmal abgesehen von dem mehr als populistischen Titel: Die „BILD“-Zeitung ist wahrlich nicht der Ort, an dem fachlich qualifizierte und differenzierte Meinungen in die Öffentlichkeit gebracht werden. Das weiß wahrscheinlich selbst Markus Söder. Dennoch hat er diesen Weg gewählt. Warum nur? Zum einen wohl, weil er auf diesem Weg seine Meinung (und nicht zu vergessen seinen Namen) in relativ viele Haushalte tragen kann. Zum anderen wohl sicher auch deshalb, weil kaum ein anderes Blatt einen solchen Schund drucken würde. Harte Worte, aber wir stehen dazu. Denn dieser Kommentar ist nicht nur polemisch, unsachlich und undifferenziert, sondern sogar verfassungsfeindlich. Warum? Na, das wollen wir hier mal Punkt für Punkt klären.
Layout: Schnittstelle Inc. Illustration: Lukas Tkotz Fotos: Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn, Jorge Cervantes, Nanny Karius Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Dirk Rehahn 030/44 67 59 03 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links.
Blinder Populismus in der “BILD“-Zeitung
„Entscheidend beigetragen zum massiven Anstieg der Zahl junger Drogenkonsumenten hat die Verharmlosung der Gefahren: Heutzutage dürfen Prominente locker über ihren Drogenkonsum in Talkshows plaudern.“ – Eine krasse Aussage, Herr Söder. Soll das etwa heißen, sie würden gerne die Meinungsfreiheit eingeschränkt sehen? Der Grund, warum solche Bekenntnisse heutzutage häufiger sind als noch vor 20 Jahren, ist das liberalere Klima. Die Dinge (und Taten) dürfen meist ohne großartige soziale und politische Ächtung beim Namen genannt werden. Dies ist die Basis für eine sinnvolle und offene Diskussion. Dies als moralisch verwerflich zu betrachten heißt, sich eine von Angst und Gewalt geprägte Atmosphäre zurück zu wünschen. Umso verwunderlicher ist diese Aussage, da doch die CSU es ist, die immer wieder wortgewaltig die Verherrlichung von Alkohol betreibt. „Doch Experten warnen: Fast jeder Junkie hat mit Hasch oder Marihuana begonnen.“ Mutig, mutig, die seit 20 Jahren widerlegte Einstiegsdrogen-Theorie wieder aus ihrem Grab zu holen, obwohl sie 1994 selbst vom Bundesverfassungsgericht
„Sowohl beim Eigenkonsum als auch beim Handel mit Drogen muss wieder der Grundsatz „null Toleranz“ gelten. Das Betäubungsmittelgesetz muss schnellstens wieder verschärft und der Eigenverbrauch grundsätzlich verboten werden.“ Huiuiui, da fängt ja gleich jemand an zu weinen. Also, lieber Markus, beruhig’ dich erst mal wieder, dreimal tief durchatmen soll da helfen. Und jetzt gucken wir mal den Tatsachen ins Auge: Selbstschädigung (und das ist der Eigenverbrauch maximal) ist in unserem Rechtssystem nicht Gegenstand des Strafrechts. Der Konsum, egal welcher Substanz, ist grundsätzlich nicht strafbar! Und wird es auch niemals sein. Es ist quasi ein verfassungsmäßig verbrieftes Recht, sich selbst zu schädigen. Da können du und deine Freunde noch so sehr rumheulen. Ganz herzallerliebst ist auch der Abschlusssatz: „Ausnahmen darf es nicht mehr geben - im Interesse unserer Kinder.“ Herr Söder, wenn Sie sich wirklich um das Wohl „unserer“ Kinder scheren, dann hören Sie auf zu hetzen und beginnen Sie, sich mit Argumenten auseinander zusetzen. Das kann nämlich Leben retten – von Kindern zum Beispiel. Martin Schwarzbeck mehr zum Thema: Über die Polemik im Focus: http://www.hanfjournal.de/hajo-website/artikel/news/artikel-oktober04s2-news.php Über die Polemik im „Spiegel“: www.hanfjournal.de/news/artikel-juli04-s1.php Ein paar erschreckende Zitate und enttarnte Lügen von Markus Söder: http://www.gavagai.de/zitat/politik/HHCP06.htm Die „taz“ über Söder: http://www.taz.de/pt/2004/09/23/a0156.nf/text
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Themenbereich Drogen aufgreift und bekämpft. So lange „Der Spiegel“, „Focus“ oder andere Illustrierten und Möchtegern-Zeitungen das Thema Drogen mehr für Auflagensteigerungen als zur objektiven Berichterstattung benutzen, muss die Wahrheit möglichst flächendeckend gestreut werden.
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Prinzipiell sehen wir in der Aufklärung den Schlüssel zur Legalisierung. Denn es sehen noch viele Menschen in Deutschland einen Sinn in dem Verbot. Das Hanf Journal will durch seine hohe Auflage und den großen Verbreitungsgrad jedem eine schlüssige Argumentation für eine humane Drogenpolitik bieten.
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Und zu guter Letzt braucht es ein Hanf Journal auch, damit die Hanf-Lobby ernst genommen wird. Sind Positionspapiere aus der Legalisierungs-Lobby bisher nur bis zum Papierkorb der Abgeordneten vorgedrungen, mussten sie spätestens beim Anruf eines Hanf Journal-Redakteurs wieder herausgezogen und gelesen werden. Erst ein Interesse der Medien macht ein Thema für Politiker interessant.
Warum ist das Hanf Journal überhaupt wichtig? Auch zu dieser Frage gibt es mehrere Antworten. Erstens braucht es in Deutschland ein Medium, das aktiv und aggressiv Falschmeldungen und Hetzkampagnen im
Ihr seht, es braucht dringend ein Hanf Journal in Deutschland. Und ein Abo von dir unterstützt die Legalisierung direkt . . . und das für nur 42 Euro im Jahr. Also, mach mit, füll den Abo-Coupon aus. Du bekommst dann von uns eine Rechnung und nach Eingang deiner Bezahlung das Hanf Journal – direkt – diskret und natürlich legal.
3 news LAG Drogen wird 10 Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Berliner Grünen zum Thema Drogen feierte im Dezember letzten Jahres ihr erstes rundes Jubiläum. Zehn Jahre gibt es sie nun schon. Zehn Jahre im Dienste der Aufklärung und einer verantwortungsvollen Drogenpolitik. Die LAG zeichnet sich unter anderem verantwortlich für viele Aufklärungsbroschüren zu verschiedenen Drogen, einige Podiumsdiskussionen und die ständige Erinnerung der Grünen an ihre Verantwortung beim Thema Drogen. Das Hanf Journal wünscht noch weitere zehn Jahre! Ein Jahr rauchfrei Begeisterte Leser wissen es noch: am 19.12.2003 hörten die ersten Mitglieder unserer Redaktion auf Tabak zu rauchen und versuchten seitdem mit der Reihe „Hanf Journal hört auf zu rauchen“ auch ihre Leserschaft zum Pur-Kiffen zu bewegen. Ihr Missionierungseifer hat inzwischen nachgelassen, aber der feste Vorsatz, nie wieder Nikotin anzurühren, steht nach wie vor. Das Hanf Journal wünscht sich: „Vielleicht inspiriert’s ja doch noch jemanden. . .“ Razzia in Schule In einer kleinen Gemeinde nahe Hamburg ließ die Rektorin einer Schule einfach so zum Spaß mal ein Grossaufgebot der Polizei kommen, um ihre Schüler zu durchsuchen. Ohne einen begründeten Verdacht. Der wurde dann wie selbstverständlich auch nicht bestätigt. Gefunden wurde nämlich genau nichts. Da kommt man sich als Schüler wohl schon ein bisschen wie im Polizeistaat vor. Hanf Journal fragt sich: „Ist das überhaupt legal?“
Drogenbaron Orejuela an USA ausgeliefert Die USA haben es tatsächlich geschafft, Kolumbien zur Auslieferung des letzten Führers des CaliKartells, Gilberto R. Orejuela, zu bewegen. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, hat doch Orejuela beinahe alle seine Taten, und mögen sie noch so schmerzhaft für die USA gewesen sein, von Kolumbien aus begangen. Das Cali-Kartell lieferte zu Hochzeiten 80 Prozent der in Nordamerika konsumierten Drogen, bot 2.500 Menschen einen Arbeitsplatz und finanzierte mit den Gewinnen den wirtschaftlichen und i n f r a s t ru k t u re l l e n A u f s c h w u n g s e i n e r Herkunftsregion. Das Hanf Journal grübelt: „Wie viel die Amis für die Auslieferung wohl bezahlt haben?“
Die diesjährige Medienhysterie über bekiffte Schüler und Psychiatrie-Patienten gipfelte Ende November in einer Fachtagung des Bundes-Gesundheits-Ministeriums, auf der viele Experten zum Thema „Cannabis-Prävention“ diskutierten. Georg Wurth, Geschäftsführer des DHV, schildert uns hier seine Position zu diesem Thema: Therapie-Mafia? Viele von uns halten Prävention und Behandlung von Cannabis„Patienten“ für vollkommen unnötig und sprechen von der Therapie-Mafia, die auch das Cannabis-Klientel braucht, um viel Geld zu verdienen. Und tatsächlich gibt es einige handfeste Kritik an den Bemühungen der Therapeuten. So basiert das Regierungsprogramm FreD (Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten) auch darauf, dass das Justizsystem bei Verfahren die Betroffenen in die Kurse drängt. So werden sie nicht nur früh „behandelt“, sondern auch früh stigmatisiert. Auch die klassischen Drogenberatungen werden mehr und mehr von Kiffern aufgesucht, weil sie von Eltern, Lehrern etc. dorthin geschickt werden, obwohl viele von ihnen gar kein Problem mit ihrem Konsum haben. Und ob Präventivmaßnahmen wie Schulbesuche oder Broschüren überhaupt irgendeinen positiven Effekt haben, ist zumindest unklar. Und dann gibt es noch die völlig unglaubwürdigen Plakataktionen wie „Keine Macht den Drogen“ oder „Horrorplakate“ von Thomasius.
Präventiere sich, wer kann Um wen geht es eigentlich? Die Wissenschaftler der Fachtagung waren sich jedenfalls einig, dass es um einen recht kleinen Teil der Kiffer geht, die anscheinend Hilfe gebrauchen könnten, nämlich diejenigen, die eine psychische Abhängigkeit entwickelt haben oder diejenigen, bei denen psychische Störungen mit dem CannabisK o n s u m e i n h e rg e h e n . D i e r i e s i g e M e h rh e i t d e r unproblematischen Cannabis-Konsumenten blieb im Weiteren unbeachtet. Was tun? Kaum jemand wird behaupten, dass es mit Hanf keinerlei Probleme geben kann. Beinahe jeder kennt jemanden, bei dem übermäßiges Kiffen negative Auswirkungen hat. Wie soll man nun mit diesen Problemen umgehen, wenn die meisten Präventions- und Behandlungsansätze wenig Erfolg versprechen? Bei der Behandlung gibt es verschiedene interessante Ansätze: So gibt es Versuche, diese „Patienten“ im Internet anzusprechen. So sinkt die Hemmschwelle und eine Beratung mit Therapeuten im Internet-Chat reicht für viele Kiffer zunächst mal aus, s. z. B. www.drugcom.de. Wichtig ist in jedem Fall, bei der „Therapie“ zu beachten, dass Cannabis bei den Problem-Usern fast immer nur eine Randerscheinung ist, die mit anderen Problemen einhergeht, die es beim Betroffenen zu bearbeiten gilt.
Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004 Januar 2004 Seit dem 1.1.2004 gibt es in Deutschland beim Arztbesuch eine Praxisgebühr von 10 Euro pro Quartal. Die deutsche Ärzteschaft hofft damit den Kundenkreis soweit zu verkleinern, dass wieder genug von ihrem Verschreibungsbudget für sie selbst übrig bleibt. Denn Arzt zu sein ist ein anstrengender Job. Deshalb sollte man ihnen auch ihre Feierabend-Rohypnol nicht verwehren.
Was die Prävention angeht, halte ich es für einen großen Fehler, nur die problematischen Konsumenten zu betrachten. So wird versucht, mit überzogenen Warnungen den Einstieg in den Cannabis-Konsum möglichst zu verhindern oder zu beenden. Gerade dieser Ansatz ist aber unglaubwürdig und hat offensichtlich keinerlei Erfolg. Über die Fachtagung im Bundes-Gesundheits-Ministerium Viel sinnvoller fände ich es, zu schauen, wie die 95 Prozent der Cannabis-Konsumenten mit dem Stoff umgehen, die keine Probleme entwickeln. Da praktisch kein Mensch in seinem Leben abstinent bleibt, kann es nur darum gehen, einen kontrollierten genussvollen Konsum zu lernen, anstatt z. B. Probleme mit Extremkonsum loswerden zu wollen. Das gilt letztendlich auch für Alkohol und alle möglichen anderen Genussmittel. Verbote behindern Prävention und Behandlung Die Fachtagung sollte sich in keiner Weise mit der Strafverfolgung der Konsumenten befassen. Aber wie soll ein Kiffer Vertrauen zu einem Drogen-Beratungssystem aufbauen, das den gleichen Staat vertritt, der ihn an anderer Stelle polizeilich verfolgt? Das beschert Menschen mit CannabisProblemen nur weitere Probleme und die riesige Mehrheit der problemfreien Konsumenten wird gleich mit verfolgt. Das ist nicht akzeptabel. Georg Wurth mehr zum Thema: Deutscher Hanf Verband www.hanfverband.de Internetberatung u. a. www.drugcom.de DHS-Broschüre http://www.dhs-intern.de/pdf/DHS_Basisinfo_Cannabis.pdf
4 news Ein Beitrag von Hans Cousto
Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004
Dieser Text vermittelt den Eindruck, dass immer mehr Jugendliche sich zu „Dauerkiffern“ entwickeln. Doch die Datenlage, die in der Studie veröffentlicht wurde, zeigt ein völlig anderes Bild. Zwar ist die Zahl der jungen Leute mit Cannabis-Erfahrung [Probierer] in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen, doch die Zahl der „gegenwärtigen Drogengebraucher“ [Dauerkonsumenten] ist heute nicht größer als vor zwanzig Jahren. Vergleiche hierzu Tabelle 1. Bemerkenswert an dieser Tatsache ist, dass es für die Zahl der „Dauerkiffer“ völlig unerheblich ist, wie groß die Zahl der Probierer ist, das heißt, wissenschaftlich ausgedrückt, die Zahl der „Dauerkiffer“ ist keine Variable der Zahl der „Probierer“. Neue generalpräventive oder primärpräventive Maßnahmen zur Reduzierung der Zahl der „Probierer“ haben – selbst wenn sie erfolgreich sind – praktisch keinen Einfluss auf die Zahl der „Dauerkiffer“. Da jedoch die „Probierer“ kein gesellschaftliches Problem darstellen, sondern gemäß Studie nur die „Dauerkiffer“, helfen allfällige neue generalpräventive Maßnahmen nicht, gesellschaftliche Probleme zu lösen. Solche Maßnahmen können darum als reine Geldverschwendung bezeichnet werden. Hingegen könnten Maßnahmen zur Förderung der Drogen-Mündigkeit hier vermutlich weit mehr bewirken, haben doch letztgenannte Maßnahmen, wie sie von verschiedenen Szeneorganisationen durchgeführt wurden, im Bereich von Ecstasy deutlich zu einer Minderung der Probleme beigetragen.
Februar 2004 Der dritte Teil der „Herr der Ringe“-Trilogie („Die Rückkehr des Königs“) erhält elf Oscars. Somit ist er bei den Oscar-Verleihungen einer der drei erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Da wir auch nach mehrmaligem Angucken einfach nichts gefunden haben, was das rechtfertigt, vermuten wir hier mal dreist: Die Kritiker müssen bekifft gewesen sein!
Feuer auf Caspers-Merk Mangelhafte Lesekompetenz oder Versuch einer Minipulation . . . Seit der Veröffentlichung der letzten Pisa-Studie ist der Begriff der „mangelhaften Lesekompetenz“ wieder in aller Munde. Doch das Manko an Lesekompetenz scheint nicht nur Jugendliche zu betreffen, sondern allem Anschein nach auch erwachsene Personen in Regierungskreisen. Diesen Eindruck vermittelt auf jeden Fall die Pressemitteilung vom 30. November dieses Jahres aus dem Gesundheits-Ministerium. Am 30. November 2004 veröffentlichte das Ministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung zum Thema „Jugendkult“ unter dem Titel „Cannabis – Risiken werden oft verharmlost, Hilfen für riskante Konsumenten erforderlich“ eine Pressemitteilung. Darin heißt es: „Unter dem Titel "Jugendkult Cannabis: Risiken und Hilfen" ist heute die zweitägige Fachkonferenz zu Ende gegangen, zu der die Parlamentarische Staatssekretärin und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Praxis eingeladen hat. Ziel der Tagung war zum einen zu klären, wie sich die Konsummuster bei Cannabis in den letzten Jahren verändert haben. Zum anderen wurde diskutiert, welche Strategien der Prävention und Behandlung am geeignetsten sind, um dem problematischen Konsum vor allem unter Jugendlichen zu begegnen [. . .] Die große Mehrheit der Konsumenten belässt es bislang bei einem bloßen „Probieren“. Gleichzeitig kiffen aber immer mehr junge Leute in exzessivem Ausmaß und sind praktisch den ganzen Tag „breit“. Hiervon sind besonders junge Männer betroffen, die sich noch in der schulischen bzw. beruflichen Orientierungsphase befinden. Auch ist das Einstiegsalter in den letzten Jahren gesunken. Cannabis ist die einzige illegale Droge, bei der in den letzten Jahren das Durchschnittsalter beim Erstkonsum gesunken ist: Während es 1993 noch bei 17,5 Jahren lag, liegt es aktuell bei 16,4 Jahren, wie die heute veröffentlichte „Drogenaffinitätsstudie“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung herausgefunden hat. Deshalb ist Frühintervention besonders wichtig, weil man weiß, dass das Risiko für eine psychische Abhängigkeit umso größer ist, je früher die Jugendlichen zum Joint greifen.“
Fast beschwörend liest sich der folgende Satz in der Pressemitteilung: „Jeder Zweite, der heute wegen des Konsums illegaler Drogen zum ersten Mal in seinem Leben eine Beratungsstelle aufsucht, kommt wegen Cannabis.“ Es wird hier jedoch nicht darauf hingewiesen, dass viele diese Leute nicht in erster Linie wegen Cannabis-Problemen, sondern wegen polizeilicher oder gerichtlicher Auflagen eine Beratungsstelle aufgesucht haben. Sie sind somit unter „Zwang“ in die Beratungsstellen gekommen. Doch genaue Zahlen zum Anteil derer, die unter „Zwang“ die Beratungsstellen aufgesucht haben, veröffentlicht das Ministerium nicht – diese Zahlen würden ja auch die politischen Absichten zu deutlich offenbaren, denn mit der hohen Zahl an Cannabis-Konsumenten, die Beratungsstellen aufsuchen, will man ja neue „Zwangsmaßnahmen“ begründen respektive rechtfertigen. Verantwortlich für Pressemitteilungen zum Thema Drogen im Gesundheits-Ministerium ist die Drogen-Beauftragte Marion Caspers-Merk. Hier kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Frau entweder an einem Manko an Lesekompetenz leidet – sie kann die Datenlage aus der Studie nicht sachlich richtig wiedergeben und interpretieren – oder es liegt ein weiter Fall eines vorsätzlichen Versuches der Manipulation der öffentlichen Meinung vor! Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2004 [November 2004] – Eine Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – Teilband Illegale Drogen www.bzga.de Jahr 1973 1976 1979 1982 1986 1989 1993 1997 2001 2004
Erfahrung mit illegallisierten Drogen 19
15
16
17
17
17
18
23
27
32
10
5
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Gegenwärtiger Drogenkonsum 5
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5
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4
5
7
Datenquelle: Oben bezeichnete Studie, Abb. 8, S. 13 und Abb. 9. S. 15.
Der Hanf Journal Beipackzettel
GHB GHB – die „Vergewaltigungsdroge“. Kaum eine Substanz ist heutzutage in der Party-Drogenszene umstrittener. Kaum eine Substanz vermag es, Konsumenten und Nichtkonsumenten so gegeneinander aufzubringen. Bevor wir klären, warum das so ist, hier erst einmal ein paar wissenschaftliche Daten.
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
GHB, sprich Ge Ha Be oder Dschi Äitsch Bi, ist die Abkürzung des Wortes Gammahydroxybuttersäure (bzw. gamma hydroxy butyrate). Andere Namen sind Liquid Ecstasy, Liquid X und G-Juice. Auch GBL ist im Prinzip dasselbe, da es im Körper sofort zu GHB umgewandelt wird. GHB ist ein körpereigener Stoff und in Deutschland erst seit 2002 verboten Es ist eine farb- und geruchlose salzige Flüssigkeit. Sie wird in Dosen von ein bis zwei Millilitern, meist in Orangensaft gelöst, getrunken. Die Wirkung setzt recht schnell ein, klingt aber nach zwei bis vier Stunden genauso schnell wieder ab. Die Wirkung umfasst ein breites Spektrum. Sie wird als euphorisierend und antriebssteigernd, oft aber auch als
entspannend erlebt. Die Hemmschwelle wird stark herabgesetzt und teilweise wirkt GHB sogar aggressionsfördernd. Die Dosierung von GHB ist unheimlich schwierig, da die als angenehm empfundene Dosis und die Dosis, die Konsumenten in einen komatösen Schlaf fallen lässt, sehr nah beieinander liegen. Mischkonsum mit Alkohol oder Opiaten sollte strikt vermieden werden, da er zu tödlichen Atemlähmungen führen kann (und man außerdem superschnell am Abkotzen ist). Warum ist diese Substanz so umstritten? Nun zuerst einmal trifft es nicht bei allen Mitfeiernden auf Verständnis, wenn regelmäßig Konsumenten in tiefer Ohnmacht von Partys getragen werden müssen (und solche Überdosierungen passieren wirklich verdammt oft). Außerdem sieht die Wirkung von außen unheimlich krass aus. Die Konsumenten tun Dinge, die nüchterne Menschen in der Öffentlichkeit niemals tun würden (keine Beispiele: lasst eurer schmutzigen Phantasie freien Lauf). Durch die herabgesetzte Hemmschwelle verletzen sie leicht die Grenzen anderer und sind dazu noch relativ leicht reizbar. Fazit: Wie jede andere Substanz hat auch GHB seine Vor- und Nachteile. Wobei besonders bei dieser Droge ein aufgeklärter, verantwortungsvoller und vor allem beherrschter Konsum wegen der beschriebenen Risiken unheimlich wichtig ist! Martin Schwarzbeck mehr zum Thema: Markus Berger im Hanf Journal über GHB http://www.hanfjournal.de/cool_tour/artikel-april2004-s12-a2.php Umfangreiche Sammlung von Informationen über GHB (Englisch) http://www.erowid.org/chemicals/ghb/ghb.shtml
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Was tun wenn’s brennt? Die Prohibition fordert ihre O p f e r. E t w a 5 . 0 0 0 Menschen sitzen allein in der Bundesrepublik wegen des Cannabis-Verbots im Knast. Wie viele schulische oder berufliche Karrieren wegen der strafrechtlichen Verfolgung von CannabisKonsumenten vorzeitig abgebrochen wurden, weil Betroffene inhaftiert, ihnen die Fahrerlaubnis abgenommen, ihre Familien in Panik versetzt wurden, ihre Ausbilder oder Arbeitgeber sich zu Entlassungen genötigt sahen, ist unbekannt. In 2002 wurden bundesweit über 125.000 Ermittlungsverfahren wegen Cannabis eingeleitet. Die Verhaltenstipps sind daher als Drogen-Prävention zu verstehen. Die Prohibition ist schädlich. Vermeide, in die Mühlen des Ermittlungsapparates oder der Justiz zu gelangen. Bist du mit dem Auto unterwegs, musst du wissen: Nimm nichts im Auto mit. Fahre nie unter der Wirkung von Cannabis. Einige schauen aus wie die Kaninchen. Sie haben rote Augen. Oder die Karre stinkt. Oder es sind Reste im Aschenbecher. Was das bedeutet, wissen mittlerweile auch Landpolizisten. Deine Fahrerlaubnis ist schnell weg. Mach keine Angaben zu Konsum. Auch nicht: „Ich habe nur einen Joint geraucht.“ Du löst erst durch diese Angaben weitere Maßnahmen wie Durchsuchungen und Speichel-Schweiß-Test aus. Haben Beamte Anhaltspunkte dafür, dass du Cannabis konsumiert hast, wird der Test durchgeführt. Gib nichts freiwillig, auch nicht auf direkte Frage heraus. Du löst mit freiwilligen Herausgaben erst Polizeimaßnahmen aus. Noch weiß niemand, was in deinem Nachtschränkchen ist. Das soll auch so bleiben. Bist du auf dem Konzert, biete keinen Fremden Drogen an. Vorsicht auch, wenn dich Jugendliche unter 18 Jahren nach Haschisch fragen. Die Strafe für Abgabe an Minderjährige steigt dramatisch. Nimm nur soviel mit, wie du für dich selbst brauchst. Größere Mengen sollte man nie bei sich tragen. Informiere dich bei deinem Landesjustizministerium, wie hoch die Menge ist, bis zu der regelmäßig eingestellt werden muss. In Berlin sind es zur Zeit sechs Gramm brutto. Das heißt gleich wie viel Schuhcreme dabei ist, sechs Gramm und nicht mehr. Dass das nicht heißt, dass du gleichwohl Ärger bekommen kannst, ist klar. Sei also kein Idiot und werfe dein Dope unauffällig weg, wenn die Razzia kommt. Wirst du gleichwohl festgenommen, halte dich an die goldene Regel und schweige. Spätestens 48 Stunden nach deiner Festnahme musst du einem Haftrichter vorgeführt oder entlassen werden.
Verhaltenstipps für den Umgang mit der Polizei Ganz wichtig: Dealer-Telefonnummern gehören nicht ins Handy. Handys werden bei Durchsuchungen gerne als allgemeine Auskunftsdatei beschlagnahmt. Überhaupt ist mit Telefonen mit höchster Vorsicht umzugehen. In der Bundesrepublik wird häufiger und breiter abgehört als etwa in den USA. Daher sind am Telefon keine Codewörter etc. zu verwenden. Ermittler sind nicht so blöd wie du glaubst. Sie wissen, was es bedeutet, wenn ihr „fünf Kinder“ „aus der Kita“ abholen wollt. Auf dieser Grundlage wird auch verurteilt. Wer dann keine fünf Kinder hat, hat Pech gehabt. Wird bei dir zu Hause durchsucht, verlange einen Durchsuchungsbefehl. Ohne diesen dürfen nur Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft ausnahmsweise bei Gefahr im Verzuge durchsuchen. Da die Ausnahme in der Praxis die Regel geworden ist, sollte man hinterher genau hinschauen, ob die Maßnahme rechtmäßig war. Zur Durchsuchung lohnt es sich immer, Zeugen hinzu zu ziehen. Es geht dann meist weniger „durchsuchungsbedingt“ kaputt. Seid dabei, wenn durchsucht wird. Macht euch Notizen. Telefoniert während der Durchsuchung nur mit den Eltern oder dem Anwalt. Freunde etc. stehen gleich im Ruch, gewarnt worden zu sein. Bei denen wird gerne auch gleich wegen „Gefahr im Verzug“ durchsucht. Lest euch das Durchsuchungsprotokoll durch. Nichts unterzeichnen, was ihr nicht verstanden habt oder vor Aufregung nicht verstehen konntet. Schließlich musst du wissen: Du musst gegenüber der Polizei keine Angaben machen. Wer anderes behauptet, lügt. Etwas sagen kannst du auch noch später und mit Anwalt. Dann aber kann man frühe unbedachte Äußerungen nicht mehr so ohne Weiteres aus der Welt bekommen. Also heißt die Richtschnur: Klappe halten. Das nennt man: Von seinem Recht, zunächst keine Angaben zur Sache zu machen, Gebrauch machen. Das heißt du sollst auch nicht beiläufig oder außerhalb des Protokolls Angaben machen. All das kann später gegen dich verwendet werden. Erste Äußerungen unter dem Eindruck einer Kontrolle oder einer Festnahme sind oft unbedacht. Lass dich nicht von Polizeibeamten abhalten, einen Anwalt anzurufen und dich mit diesem zu beraten. Bevor du nicht mit dem gesprochen hast, sagst du besser gar nichts. Rechtsanwalt Hannes Honecker, (Berlin) mehr zum Thema: Hannes Honecker ist Geschäftsführer der Rechtsanwaltsvereinigung RAV Berlin und engagiert sich aktiv für die Legalisierung von Cannabis. Interview mit Hannes Honecker „Der Justiz ausgeliefert“: http://www.hanfjournal.de/hajo-website/artikel/news/artikel-august04s5.php
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6 news Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004 März 2004 Anke Engelke versucht sich als Harald-Schmidt-Nachfolgerin. Sie macht nicht unbedingt eine gute Figur. Sie ist unsicher und überdreht, redet schnell, abgehackt und hektisch und macht schlechte Witze, über die sie selbst am meisten lacht. Für uns vom Hanf Journal sieht das wie ein klarer Fall von SpeedÜberdosierung aus. Kleiner Tipp fürs nächste Mal, Anke: Das weiße Pulver, von dem der Harald immer so genial wird, heißt Kokain.
Woran hängt es, Tilmann Holzer? Das Hanf Journal hat für euch Tilmann Holzer aus Mannheim interviewt. Er ist der 1. Vorsitzende des Vereins für Drogenpolitik e. V. (VfD) und Autor des Buches „Globalisierte Drogenpolitik. Die protestantische Ethik und die Geschichte des Drogenverbotes“, erschienen im VWB-Verlag, Berlin. Hanf Journal: Woran hängt es, dass der Hanf noch nicht legalisiert wurde? Tilmann Holzer: Neutral betrachtet müsste Hanf längst wieder legal sein. Tatsächlich haben unsere Politiker große Angst vor einer Legalisierung. Hanf ist vor allem wegen dieser Angst der Politiker vor einer Legalisierung noch nicht legal. Den zweiten Grund sehe ich in einer schwachen Lobby für Hanf. Es engagieren sich viel zu wenig Menschen für die Legalisierung, nur eine starke und gut organisierte Lobby für Hanf kann eine Legalisierung erreichen. Hanf Journal: Was steht zwischen uns und einer vernünftigen Drogenpolitik? Tilmann Holzer: Erstens zu wenig Aufklärung, zweitens zu wenig angewandte Forschung und drittens und am wichtigsten zu wenig aktive drogenpolitische Reformer. Die heutige Drogenpolitik lebt von vielen Halbwahrheiten, von Angst und teilweise von Lügen, wir müssen deshalb mehr ehrliche und sachlich-nüchterne Information über Drogen und Drogenpolitik verbreiten, eben aufklären. Zweitens müssen wir mehr Forschung über Drogenpolitik betreiben, nicht über Drogen. Wir brauchen sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Forschung über z. B. Cannabis-Märkte, über die Kosten des Cannabis-Verbotes und müssen aufgrund dieser Forschungsergebnisse eine an der Sache orientierte Drogenpolitik aufbauen. Drittens wird Drogenpolitik heute vor allem von Leuten gemacht, die wenig oder gar nichts von der Sache verstehen. Zusätzlich wird diese schlechte Drogenpolitik, z. B. von der Drogenbeauftragten, durch die Mehrheit toleriert. Hanf Journal: Was hat dich motiviert drogenpolitisch aktiv zu werden? Tilmann Holzer: Die große Verlogenheit in der Drogenpolitik hat mich geärgert und motiviert, etwas zu ändern. Außerdem ist Drogenpolitik eines der faszinierendsten und umfassendsten Politikfelder überhaupt, eine Verknüpfung von Politik, Wirtschaft, Recht, Naturwissenschaften, Medizin, Geschichte und einigem anderen mehr. Hanf Journal: Was ist der VfD und was sind seine Ziele? Tilmann Holzer: Der Verein für Drogenpolitik e. V. wurde 2001 in Mannheim gegründet und ist ein gemeinnütziger Verein, der sich in ganz Deutschland für eine bessere und gerechtere Drogenpolitik einsetzt. Wir wollen einen legalen CannabisHandel in Deutschland, der durch den Staat kontrolliert wird und in dem Cannabis-Fachgeschäfte den Verkauf organisieren.
Unsere neue Broschüre dazu „Globales Cannabis-Regulierungsmodell“ findet ihr auf unserer Homepage. Hanf Journal: Wie viele Mitglieder hat der VfD? Tilmann Holzer: Etwa 170, darunter auch einige Initiativen und Vereine. Hanf Journal: Mit welchen Aktionen oder Mitteln wollt ihr diese Ziele erreichen? Tilmann Holzer: Wir machen alles Mögliche und probieren immer wieder neue Mittel und Aktionen aus. Ein Schwerpunkt liegt auf Öffentlichkeitsarbeit, z. B. Pressemitteilungen, Infostände in Fußgängerzonen und auf Festivals und GoaParties, durch unsere große Homepage. Zusätzlich versuchen wir Abgeordnete in Landtagen und im Bundestag durch unsere Broschüren für eine gerechte Drogenpolitik und die CannabisLegalisierung zu gewinnen. Auf der europäischen Ebene arbeiten wir in einem Netzwerk von ähnlichen Organisationen an einer Reform der europäischen Drogenpolitik. Hanf Journal: Seid ihr für die Legalisierung aller Drogen? Tilmann Holzer: Wir denken, dass für jede Droge eine eigenständige drogenpolitische Analyse durchgeführt werden soll. Das Ergebnis sollte den optimalen gesetzlichen Umgang mit dieser Droge klären, und das heißt auch, dass nicht für jede Droge der gleiche Weg richtig ist. Ein Verbot wie es heute existiert, hat sich für praktisch alle Drogen als der am meisten schädliche Weg erwiesen und sollte deshalb verlassen werden. Hanf Journal: Kann man bei euch mitmachen? Und wie? Tilmann Holzer: Natürlich kann man bei uns mitmachen, am einfachsten wird man Mitglied und entscheidet dann, ob man passives, nur Beitrag zahlendes, oder aktives Mitglied, politisch mithelfendes, sein möchte. Der Verein für Drogenpolitik e. V. ist ein offenes Forum für die Umsetzung neuer Ideen oder man kann einfach an bestehenden Projekten mitarbeiten. Hanf Journal: Konsumierst du selber auch Drogen? Tilmann Holzer: Täglich, vor allem schwarzen und grünen Tee und öfters mal Alkohol. Hanf Journal: Was möchtest du unseren Lesern sagen? Tilmann Holzer: Legalisierung jetzt und gemeinsam, heute noch Mitglied werden im VfD! Wir suchen den Kiffer, der das Cannabis-Verbot zum Überlaufen bringt :-) Das Interview führte Sokratis Zacharopoulos mehr zum Thema: Die Homepage des VFD: www.drogenpolitik.org Tilmann Holzer im Hanf Journal über die internationale Drogenkonferenz in Wien: http://www.hanfjournal.de/news/arikel-april03s4-a1.php
7 guerilla growing Eines war sofort klar, als ich die kleine Vorratskammer in meiner damals noch neuen Wohnung sah, „hier muss unbedingt was growen“ und das sollte nicht der Schimmel auf dem Brot sein. Leider ging die Idee für drei verschenkte Jahre verloren. Erst durch einen Zufallskauf bei EBAY (zwei Leuchtmittel 400 W, Netzteil für 17 €) kam die Sache wieder in Schwung. Nun ging es los. Lichtdicht machen, Isolieren, Erde anschleppen und stundenlanges Surfen, wie man die Samen den nun am besten zum Keimen bringt, ist wohl normal. Trotz allem kamen von 15 Samen dann leider nur vier durch und nur einer war weiblich.
Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004 April 2004 Der Entertainer Karl Moik nennt während einer Live Sendung die Italiener „Spaghetti-Fresser“ und löst damit einen Welle der medialen Empörung aus. In einer Fernsehsendung hat er diese Peinlichkeit mit der Wirkung von Narkotika erklärt. Dass Monate später Koks-Spuren auf den Klos der Prominenten des „Musikantenstadls“ gefunden wurden, würde uns an dieser Stelle wohl zu wildesten Spekulationen einladen.
Diese eine Lady sollte aber sollte der Grundstein für eine lange Beziehung werden. Aber dann kam erst mal die Stromrechnung. Fette Rechnung plus dicke Abschlagserhöhung führte erst mal zu heftigen Diskussionen mit meinem Mitbewohner. Davon würde er keine fünfzig Prozent zahlen, denn es war ja mein Hobby. Und auch mir wurde klar, dass der Dauerbetrieb so einer Lampe nicht umsonst ist. Das hieß: Wenn der Spaß weitergehen sollte, müsste er rentabler ablaufen. Denn 75 Euro bloße Stromkosten für 25 Gramm Gras Endergebnis ist ja wohl nicht so das Wahre. Tja, was tun? Da blieb nur eine Möglichkeit: Häufiger ernten, am liebsten jede Woche. Wie wir ja alle wissen, brauchen Pflanzen in der Blütephase zwölf Stunden und in der Wachstumsphase 18 Stunden Licht. Das geht natürlich nicht in einem Raum. Also wurde die heiß geliebte Vorratskammer erst mal wieder stillgelegt und ich musste eine neue Lösung finden. Unsere Küche war eh viel zu groß. Also aufteilen. Die eine Hälfte für die menschlichen, die andere Hälfte für die pflanzlichen Bewohner. In den Teil für die pflanzlichen kam noch eine zweite Ebene. Oben wird gewachsen, unten geblüht. So war das Konzept. Und dann sollte per Stecklingszucht immer soweit Nachschub hergestellt werden, dass jede Woche eine Generation in die Blüte gehen kann. Das ist dann zwar doppelter Stromverbrauch (eine Lampe pro Ebene), aber klingt schon viel eher nach effektivem Growing.
Von Null auf Hundert Aus Samen zog ich ein paar hübsche Pflanzen, entnahm ihnen Stecklinge und schickte die in die Blüte. Die beiden Pflanzen, die über die Stecklinge ihr Geschlecht als weiblich offenbarten, wurden die zukünftigen Mütter. Die beiden waren übrigens unterschiedliche Sorten, was dann später meine Ernte nicht ganz so eintönig werden ließ. Die Mutterpflanzen standen anfangs noch bei den wachsenden Pflanzen. Später habe ich dann auch sie in die Blüte geschickt (so eine Riesenpflanze, das war einfach zu verlockend) und jeweils eine ihrer „Töchter“ zur neuen Mutter gemacht. Das kann über 20 Generationen lang gut gehen, hab’ ich so gehört.
Erfahrungsbericht eines Hobby-Profi-Growers
Das ganze System sollte natürlich aus Gründen der Effizienz (wir erinnern uns: Strom kostet Geld) immer an der obersten Grenze der Kapazität laufen. Also so viele Pflanzen wie möglich im Wachstumsraum, so viele wie möglich im Blüteraum. Das durchzukalkulieren und dann die benötigte Menge Stecklinge zu bestimmen, war auch ein aufwändiger Vorgang. Aber so ein System muss sich ja auch immer erst mal einlaufen, bis es perfekt funktioniert. Große Spannung kam auf, als dann die erste Blüte anstand. Die Buds wurden immer fetter, brauner und aromatischer, aber ich zwang mich trotzdem noch relativ lange zur Zurückhaltung. Als es dann soweit war, zeigte sich, dass sich die Zurückhaltung gelohnt hatte. Harzig, duftig, lecker anzusehen war das Ergebnis. Hier kam übrigens die Kammer wieder zum Einsatz, die mich damals zum Growen verführt hatte. Sie durfte dann den Trocknungsprozess übernehmen. Und am Ende kam raus: Selbstgezogenes Gras schmeckt einfach am leckersten. Schon allein der Liebe wegen, die drinsteckt. Und teuer ist es, wenn man es effektiv anbaut, tatsächlich auch überhaupt nicht mehr. Aber vielleicht kriegt man hier noch am ehesten einen Bezug zum wahren Wert der Sache. Denn es ist ja ein Naturprodukt. Wär’s nicht verboten, wär’s so gut wie umsonst. Als größenwahnsinniger Hobby-/Profi-Grower macht man sich natürlich auch so seine Gedanken für die Zukunft. Anonym eine Wohnung mieten, komplett mit Erde auffüllen und soweit selbstversorgend installieren, dass man nur einmal die Woche vorbeigucken muss? Oder warum nicht gleich sieben Wohnungen, für jeden Wochentag eine?
Als die „Fabrik“ dann soweit stand, kamen die ersten Zweifel. Das ist einem gar nicht so bewusst, wenn man sich langsam von null auf hundert steigert, aber plötzlich hatten wir ein ernstzunehmendes Problem im Haus. Mit fünfunddreißig Pflanzen in drei Entwicklungsstadien wird es vermutlich schwer die Staatsanwaltschaft zu überzeugen, dass sie es hier nur mit Eigenbedarfsgärtnerei zu tun hat. Es war zwar nach wie vor wunderschön, den Babys beim Wachsen zuzusehen, aber ab dann geschah das mit gemischten Gefühlen. Aber jetzt das alles wieder stoppen? Nachdem so viel Liebe, Mühe und auch Geld investiert wurde? Nein, das ging mal gar nicht, erst mal mussten ein paar ordentliche Ernten eingefahren werden.
Also immer weiter schön den Kreislauf in Schwung halten. Stecklinge nehmen, wurzeln lassen, wachsen lassen. Parallel die fertig Gewachsenen in die Blüte schicken und die fertig Geblühten ernten. Dazu immer noch gießen, pflegen, beobachten. Was das für ein Arbeitsaufwand ist, denkt man sich am Anfang gar nicht. Aber am Ende ist das schon ein kleiner Nebenjob.
Na ja, wie auch immer, die Grower-Tätigkeit wird so schnell nicht mehr aus meinem Leben verschwinden. Außer natürlich die Kriminalisierung des Natürlichen schlägt wieder zu. Gez.: Der selbsternannte König von Schweden im Exil
8 guerilla growing
Die High Times Cannabis Cup-Gewinner
Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004
Bestes Produkt Mai 2004 Die Europäische Union öffnet ihre Tore und Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und der griechische Teil der Insel Zypern treten der Europäischen Union bei. Hauptsächlich wurde dies getan, um eine langfristige und günstige Versorgung Europas mit Ecstasy zu gewährleisten.
1. The Original Buddy von Nu-Clear Concepts 2. Vapezilla vaporizer 3. Bubble Bags
Bester Messestand 1. Barney's Farm 2. Greenhouse Seeds 3. Sensi Seeds
Importiertes Hasch
Öko-logisch Einzigartiger Produktionsprozess
Dr. Ton
Um ein bio-zertifiziertes und pflanzliches Düngemittel zu erschaffen, muss man spezielle Produktionsverfahren entwickeln. Ein wichtiger Schritt dieses Verfahrens ist die Fermentierung. Unter Fermentieren versteht man den Abbau komplexer Bestandteile durch Mikroorganismen. Die Fermentierung kommt unter anderem auch bei der Herstellung von Bier oder Wein zur Anwendung. Durch langjährige Forschung nach einer speziellen Kombination von Mikroorganismen und pflanzlichen Rohstoffen ist es CANNA-Research gelungen, ein 100prozentig kontrolliertes Fermentierungsverfahren zu entwickeln. So ist es möglich, ein Produkt mit genau den richtigen Mengen an erforderlichen Mineralien und bioaktiven Bestandteilen zu erhalten, ohne dass Fäulnissubstanzen oder andere für die Pflanze schädliche Nebenprodukte, wie Alkohol, entstehen. Darüber hinaus resultiert dieser Fermentierungsprozess in einem Produkt mit konstanter Qualität, das ohne Hinzufügung von Konservierungsmitteln lange haltbar ist.
1. Caramella Cream von Barney's Coffee Shop 2. Royal Cream Gold von Rokerij Coffee Shop 3. Nepal Pollen Shoe von Greenhouse Coffee Shop
Holländisches Hasch 1. Barney Rubble von Barney's 2. Hawaiian Haze Ice-O-Later von Dampkring 3. Ice-O-Later von The Smoking Bull
Samenbank Sativa 1. Love Potion #1 von Reeferman Seeds 2. Arjan's Haze von Greenhouse Seed Company 3. Sage N' Sour von T.H. Seeds
Samenbank Indica 1. God Bud von B.C. Bud Depot 2. MK-Ultra von T.H. Seeds 3. L. A. Confidential von DNA Genetics
Besucher Cup 1. Arjan's Haze von The Greenhouse 2. NYC Diesel von De Dampkring 3. Cheese von Homegrown Fantasy
Cannabis Cup 1. Barney's Coffee Shop (Strain: Amnesia Haze) 2. Katsu Coffee Shop (Strain: Killer Green) 3. Sensi Museum (Strain: Jack Flash)
Fruchtsäuren Die Flüssigdünger von diesen BIO-Düngemitteln enthalten eine spezielle Mischung von Fruchtsäuren, die für die Pflanze von großem Nutzen sind. Fruchtsäuren sind organische Säuren, die u. a. für den säuerlichen Geschmack von Obst verantwortlich sind. Die Vielfalt der Fruchtsäuren ist riesig und sie werden nach der Länge ihrer Kohlenstoffketten klassifiziert. Die kurzen Ketten sind in der Lage, komplexe chelatartige Verbindungen mit Spurenelementen zu bilden, wodurch diese auch bei weniger idealen Säuregraden einfacher assimilierbar sind. Ein Beispiel ist die Glucuronsäure, die eine antibakterielle Wirkung hat und synthetisch kaum nachzubilden ist. Lange Ketten wie Polyuronsäuren fördern den Stoffwechsel und stimulieren die Ausscheidung schädlicher Stoffe aus der Zelle. Darüber hinaus gewährleisten lange Fruchtsäurenketten auf natürliche Weise eine lange Haltbarkeit des Produkts. Oligosaccharine Dazu sind diese Bio-Düngemittel reich an Oligosaccharinen. Jeder, der mit dem berühmten „Rhizotonic“ von Canna gearbeitet hat, kennt die stimulierende Wirkung von Oligosaccharinen. Oligosaccharine sind natürliche Kohlenstoffverbindungen, die das Wachstum aller Pflanzen regulieren. Sie wurden erst vor wenigen Jahren entdeckt und die Anzahl der Eigenschaften, die ihnen zugeschrieben werden, steigt ständig. Neben ihrer regulierenden Wirkung bei wachsenden und blühenden Pflanzen erhöhen Oligosaccharine auch die Widerstandskraft der Pflanzen gegen schädliche Schimmel und Bakterien. Somit haben sie also eine doppelte Funktion. Zunächst aktivieren sie aber die Produktion natürlicher Antibiotika, mit denen die Pflanze die Krankheitserreger bekämpfen kann. Oligosaccharine stimulieren das Wachstum sowohl der überirdischen als auch der unterirdischen Teile der Pflanze. Dr. Ton, CANNA research
9 guerilla growing Cannabis ist zweihäusig, hat also männliche und weibliche Pflanzen. Unbefruchtete, weibliche Blütenspitzen enthalten die höchsten Konzentrationen des psychoaktiven THC. Leider ist das natürliche Verhältnis von weiblichen zu männlichen Pflanzen 50:50. Mehr weibliche Pflanzen würde auch mehr Marijuana bedeuten, was gut ist.
Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004
Juni 2004 Die portugiesische Polizei beschließt, während der Fußball-Europameisterschaft den Konsum von Cannabis zu tolerieren. Sie hofft damit Gewaltexzesse verhindern zu können, die ja für gewöhnlich eher unter Beteiligung betrunkener Täter stattfinden. Ob hier Drogen im Spiel waren? Wohl kaum bei dieser ungewohnt nüchternen Entscheidung.
Weibliche/feminisierte Samen (wir berichteten) sind zur Zeit erhältlich von No Mercy, Dutch Passion, Nirvana und anderen. Aus diesen Samen bilden sich normalerweise nur weibliche Pflanzen. Sie sind aber auch dementsprechend teurer (Dutch Passion und Nirvana) oder nicht immer lieferbar (No Mercy). Andere Samenbanken, wie Paradise Seeds, arbeiten daran, auch bald weibliche Samen im Angebot zu haben. Man kann auch durch einige einfache Tricks den Anteil an weiblichen Pflanzen auf bis zu 80 bis 90 Prozent erhöhen. Je intensiver und länger man sich mit diesen Tricks und Kniffs beschäftigt, desto konstanter werden die Erfolge auch kommen.
Jorges Grow Corner
Growing leicht gemacht!
Weibliche/feminisierte Samen und Pflanzen Umweltfaktoren beeinflussen das Geschlecht der Pflanze ab dem Moment, wo sie drei richtige Blattpaare gebildet hat (die Keimblätter nicht mitgezählt), was so ca. sechs Wochen nach Setzen des Samens sein sollte. Dieser Einfluss dauert dann bis einige Wochen von Beginn der Blüte an. Dabei ändern sich die Bedürfnisse im Laufe der Entwicklung der Pflanze. Beeinflussende Faktoren sind unter anderem: Feuchte und Temperatur des Zuchtmediums, Nährstoffgehalt, Luftfeuchte, Umgebungstemperatur und Stress. Umweltfaktoren, die die Ausbildung des Geschlechts bei Cannabis von der 6. Woche an bis ca. zur 10. bis –12. Woche Wachstum beeinflussen, sind unter anderem: Geringe Temperaturen erhöhen die Anzahl an weiblichen Pflanzen, Wärme die Anzahl an Männchen. Hohe Luftfeuchte erhöht die Anzahl an weiblichen Pflanzen. Geringe LF die Anzahl an Männchen.
Jorges Gewinn Corner
Autor des Buches “Marihuana drinnen” ISBN: 3-907080-92-0
Geringer Feuchtigkeitsgehalt des Zuchtmediums erhöht die Anzahl an männlichen Pflanzen. Ein größerer Blaulichtanteil erhöht die Anzahl an weiblichen Pflanzen. Mehr Rotlichtanteile das Gegenteil. Kürzere Tage (z. B. 14 Stunden Licht) erhöhen die Anzahl an „Frauen“, längere (18 Stunden) den Anteil an Männern. Nach drei bis vier Wochen in der vegetativen Phase wird Stress zum Hauptfaktor, der das Geschlecht der Pflanzen beeinflusst. Jegliche Art von umweltbedingtem Stress lässt mehr Pflanzen, die aus Samen gekeimt sind, zu Männchen werden. Also ist ab dann die Vermeidung von Stress der Schlüssel zu anteilig weniger Männern und Zwittern.
Die Growfrage des Monats: Wie viele verschiedene Sorten hat Paradise Seeds im Angebot??
zu gewinnen gibt’s: 1 Packung Nebula 1 Dutch Dragon 1 Swiss Bliss
Die kritische Phase, in der alles perfekt laufen sollte, ist von der dritten zur vierten Woche vegetativen Wachstums. Beseitige alle möglichen Quellen von Stress wie Schädlinge, Krankheiten, Trockenheit, Mangelerscheinungen oder Überdüngung, um möglichst viele Frauen zu bekommen. Viele Sorten neigen auch schnell zur Zwitterbildung, wenn sie in dieser Phase unter Stress leiden. Achte auf ein ausgewogenes Verhältnis von Stickstoff, Phosphor und Kalium, um mehr weibliche Pflanzen zu erhalten. Temperaturen zwischen 18 und 20 °C sorgen für mehr Weibchen. Sinkt die Temperatur auf 12 °C, so führt das zum Gegenteil. Halte die Luftfeucht bei 70 Prozent, um den Anteil an Weibchen zu erhöhen. Benutze eine Metallhalogen-Dampflampe mit einem hohen Blaulichtanteil. Eine Na-Dampflampe erhöht die Anzahl an Männern. Eine 18- oder 24-Stunden-Lichtperiode hat keinen Effekt auf die Entwicklung des Geschlechtes, jedoch ist damit meist eine, den Anteil an Männern forcierende, Erhöhung der Temperatur verbunden. Na ja, und wenn ihr nach jahrelanger Beachtung all dessen doch mal eine Packung Samen bekommt und nur Männer dabei rauskommen, dann fragt doch einfach bei der Samenbank nach einer Austauschpackung.
Jorges Samenportrait
Northern Lights Northern Lights: wurde von „The Indian“ auf einer Insel im Nordwesten der Staaten gezüchtet. Er fing mit elf Samen an und nannte diese NL#1, NL#2 usw. Von all diesen Pflanzen waren NL#5, NL#8 und NL#1 die besten, in dieser Reihenfolge. Neville hat diese Steckis dann Mitte der 80er von Seattle, WA, nach Amsterdam „geflogen“. Heute wird von den meisten Züchtern hauptsächlich die NL#5 verwendet. NL#5 wird auch oft zur Kreuzung mit verschiedensten anderen Sorten verwendet, wie: Blueberry, Haze, Juicy Fruit und Jack Herer. Die Sorten sind unter anderem erhältlich bei Sensi Seeds (die sich auch den Namen haben schützen lassen), Nirvana sowie einigen kanadischen Züchtern. Northern Lights ist ein absolutes „Muss“ für den Indoor-Grower und eine gern benutzte Sorte von kommerziellen Produzenten. Geschmack: intensive Körpernote, süß, haschig, Wirkung: körperbetont, stoned Potenz: sehr stark, gute Harzproduktion Genotyp: vorherrschend Afghani Indica/ Thai Sativa, sehr stabile Sorte Anbau: einfach zu kultivieren, kann mit extra Dünger gepusht werden Geruch der Pflanze: kiefernartig süßlich Wuchsverhalten: hohes Blüten- zu Blattverhältnis, kompakte Blüten, am Ende der Blüte leichte Lilafärbung der Blätter Ertrag: sehr hoch, ein Favorit für den Kommerz-Grower Anfälligkeit auf Krankheiten/Schädlinge: leichte Resistenz gegen Thripse und Spinnmilben, sehr gut zum Kreuzen mit Sativas Indoor-Blüte-Zeit: 60 bis 65 Tage Outdoor: Anfang Oktober fertig Ernteaufwand/Maniküre: leicht und schnell Quantität/Qualität des Haschisch von den Ernteresten: gut, aber wenig Ertrag
Wenn du die richtige Antwort weißt und die super Gewinne abräumen willst dann schreib bis zum 31.01.2005 an gewinnen@hanfjournal.de ein Mail. Und da uns links besser gefällt ist der Rechtsweg mal wieder ausgeschlossen.
10 anderswo Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004
Juli 2004 Nachdem die Gefährdung der Mitarbeiter von „Ärzte ohne Grenzen“ in Afganistan extrem anstieg, entschloss sich die Organisation, alle Frauen und Männer wieder abzuziehen. Intern vorliegende Gerüchte bestätigen, dass gerade der ansteigende Opium-Handel die Ärzte in ihrer Arbeit behinderte.
Argentinien
Palmen, Weed und Kokablätter 6 Uhr morgens. Flughafen Buenos Aires. Ich sitze völlig übernächtigt gegenüber der Geldwechselstube. Noch keine Spanischkenntnisse. Die kalte Atmosphäre der Flughafenhalle drängt mich nach draußen. Verwirrt packe ich meinen Rucksack und gehe aus dem Gebäude. Mir steigt ein Geruch von Sonne und Südamerika in die Nase und ein Wohlgefühl durchläuft meinen Körper. Die Luft ist wärmer und ich sehe die erste Palme. Mir kommt ein Mann entgegen, latino, schmuddelig, und drängt mich in sein Taxi. Mühevoll entreiße ich mich seinen Klauen. Unzählige Geschichten im Reiseführer über die hinterhältigen Taxifahrer am Flughafen nötigen mich dazu, den Bus ins Zentrum zu nehmen.
ganze Zeit gegen die Platten, die schon komplett verdellt sind. Demonstrationen gegen die Regierung, die Banken und die Resultate der Wirtschaftskrise. Auf den Straßen bieten die Verkäufer Socken, Batterien, Parfüms und anderes Zeugs an. Mein Weg führt mich durch Häuserschluchten in Richtung „La Boca“. Hafenviertel. Dort erstrahlen die Häuser in bunten Farben. Künstler stellen ihre Bilder auf der Straße aus. Das Fußballstadion von Boca Juniors liegt auf meinem Weg, der Verein, in dem Maradona groß geworden ist. Musik ertönt. Ich folge den Klängen und treffe auf einen kleinen Platz, auf dem Pärchen Tango tanzen. Elegant und gleichzeitig melancholisch anzusehen. Die zwölf Stunden sind fast um. Ich muss zurück zum Bus-Terminal. Der Bus nach Cordoba ist luxuriös. Mit Fernseher und sehr gemütlichen Sitzen. Ich lehne mich zurück, der Film beginnt und irgendwann schlafe ich ein. Morgens um acht. Cordoba. Total verschlafen steige ich aus dem Bus. Erstmal in ein Hotel. Das billigste rausgesucht und hin. Hotel „Helvetia“. Eine weiße Fassade mit kleinen Balkonen. Es gibt einen großen Innenhof. Ich bin froh, als ich auf meinem Zimmer liege und mich endlich nach 48 Stunden entspannen kann. Der Ventilator an der Decke läuft. Am ersten Tag mache ich die Bekanntschaft von Nicolas. Nicolas ist 25, Latino, sympathisch. Seine Freundin Valentina macht einen verrückten Eindruck. Im Radio laüft Musik. Wir unterhalten uns etwas auf englisch. Zur Sicherheit habe ich mir noch einen kleinen Krümel Haschisch von Frankfurt mitgebracht. Diesen rauche ich mit Nicolas und Valentina. Die beiden werden meine Weggefährten für die nächste Zeit. Ich bleibe erstmal im Hotel wohnen. Nicolas erzählt mir von sich. Er ist Dieb. Klaut Sonnenbrillen und Johnny Walker-Flaschen und verkauft sie weiter. Kaufe mir natürlich auch eine. Nicolas kann auch Marihuana organisieren. Alles klar. Ich gebe ihm Geld. Er kommt eine Stunde später wieder mit einem zusammengepressten Würfel, der eher an Katzenscheiße erinnert als an gutes Hollandgras. Nach dem ersten Test sagen mir meine ausgeprägten Sinne, dass es rauchbar ist. Und billig. Nach weiteren Wochen in dieser Stadt begegne ich zum ersten Mal dem weißen Gold Südamerikas. Nicolas hält mir abends in der Bar einen Schlüssel hin, auf dem sich ein kleiner weißer Pulverberg befindet. Tomalo! Naja, warum nicht, bin ja schließlich in Südamerika. Auf dem Weg in meine Nase fällt die Hälfte auf den Boden. Niemand kümmert sich wirklich darum. Es gibt ja noch genug. Warum auch. Ein Briefchen kostet zehn Pesos, was so circa drei Euro sind für ein dreiviertel Gramm. Damit lässt es sich leben. Natürlich gibt es auch Qualitätsunterschiede, aber das ist eher von den richtigen Verbindungen als vom Preis abhängig.
Der Busfahrer lächelt mich freundlich an und will mir mein Gepäck abnehmen. Auf keinen Fall gebe ich meinen Rucksack ab. Ich nehme ihn zwischen die Füße. Nach 15 Minuten setzt sich der Bus mit noch vier weiteren Touristen in Bewegung. Die Busfahrt führt mich vorbei an den äußersten Randgebieten von Buenos Aires, Slums. Das also ist Buenos Aires. Wir fahren auf einer dreispurigen Straße. Gelegentlich überholt uns ein Pick-Up mit vielen Kindern auf der Pritsche. Kilometer für Kilometer nehmen die Stockwerke der Häuser zu. Im Zentrum überschlagen sich meine Eindrücke. Ein riesiger gläserner Microsoft-Turm, pulsierendes Leben, Dieselbusse preschen an mir vorbei. Am Bus-Terminal angekommen, weiß ich nicht wohin. Mindestens 100 Plattformen. Jede Minute kommen und gehen Reisebusse in alle möglichen Richtungen des Landes. Menschenmengen und Stimmengewirr lassen mich klein und nichtig erscheinen. Diese Sprache soll ich lernen? In zwölf Stunden geht mein Bus nach Cordoba. Ich kann also den ganzen Tag durch die Metropole schlendern. Erstmal trinke ich einen Kaffee. Es ist warm, die Leute reden eine andere Sprache.Aber wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich auch in London sitzen. Eine Vielzahl unterschiedlichster Hautfarben bahnt sich den Weg durch die Innenstadt. In der Fußgängerzone wundere ich mich über die Bankfilialen, die alle mit starken Eisenplatten gesichert sind. Ich höre Klopfgeräusche und Geschrei. Ein paar kauzige alte Männer und Frauen stehen davor und schreien „ladron“ (Dieb) und klopfen mit kleinen Hämmerchen die
In Kontakt mit der Rohform dieses Gewächses komme ich auf einem kurzen Trip in die nordwestliche Region Argentiniens. In den Provinzen, die an Bolivien und Chile grenzen, ist der Genuss von Koka-Blättern erlaubt. In jedem kleinen Geschäft werden die Blätter angeboten. Ich kaufe mir dort also einen Beutel voller Kokablätter, nehme davon eine Hand voll in den Mund und zerkaue sie zu einem Brei. Dazu mische ich noch ein bißchen Kalk, damit sich das Alkaloid löst. Der Klumpen fühlt sich nicht gerade angenehm an, aber nach einer Stunde stellt sich ein leichtes Taubheitsgefühl in meiner Backe ein. In den Höhenregionen von 4500 Meter strengt mich jede kleine Bewegung ungemein an. Nachdem ich die Blätter lange genug im Mund behalten habe, komme ich mit der dünnen Luft besser zurecht. Die Kopfschmerzen nehmen ab und die Anstrengung eines kleinen Fußmarsches stecke ich nun leichter weg. So wie die Postboten in der Inka-Zeit, die dank der leistungssteigernden Wirkung des Koka lange Strecken durch das Land überwinden konnten. Da ich auf der Rückfahrt nach Cordoba nochmal durch Grenzgebiet komme, muss ich die Blätter leider rechtzeitig entfernen und mich von nun an wieder mit der synthetischen Form begnügen. Klaus Tronsberg
11 wirtschaft Das Eckthema
Unter der Lupe
Die dichtesten Ereignisse 2004
N
Dinge im Test
Neuer Piecemaker
Tune in . . . smoke smart
Beim neuen Piecemaker wurden die Gewindegänge im Kopfstück verdoppelt. Die nun entstandene Auflagefläche ermöglicht auch bei Extrembefüllungen eine exakte Führung. Ein Verkeilen der Gewindestange ist somit nicht mehr möglich.
Die Pfeife, die mich begeisterte Als ich mich entschloss, das Tabakrauchen aufzuhören, war mir klar, dass das konsequent durchgeführt werden musste. Was auch bedeutete, dass der Tabak aus den Joints gestrichen wurde und ich somit nur noch pur rauchte. Aufmerksame Leser des Hanf Journals erinnern sich ja sicher noch an die grandiose Artikelreihe „Hanf Journal hört auf zu rauchen“, welche der eigentliche Grund für den Rückgang von TabakKonsum in Deutschland war.
August 2004 Da Götz Widmann nach eigenen Aussagen den Zustand der Hanf-Szene von seinem letzten Auftritt auf der Hanfparade abhängig macht, kann es nicht mehr in Frage stehen, dass es uns derzeit sehr schlecht geht. Kein einziges Lied über Cannabis schaffte er über die zweite Strophe hinaus. Welche Drogen hier nun eine Rolle spielten, brauchen wir ja eigentlich gar nicht weiter ausführen.
Die zweite Neuerung ist ein speziell geschnittenes Gewinde am Zylinder. Die Gewindegänge sind höher und am Ende ausgenommen, um das Öffnen des Deckels nach einem extremen Pressvorgang zu erleichtern. www.piecemaker.at
Dr. Schnetker´s Wurstbowlen-Extrakt
Doch Pur-Joints waren mir persönlich schnell zu komisch. Erstens war ich nach einem Joint immer mega bekifft und zweitens fand ich es nicht so schick, immer einen angerauchten Stummel mit mir herumzutragen. So kam es schnell, dass ich ein Auge auf meine schon vorher gegründete Pfeifensammlung warf und tatsächlich zum Pfeifenraucher mutierte. Was prinzipiell einen besseren Genuss verhieß, da ich immer einen leckeren frischen Topf rauchen konnte. Eines Tages bekam ich dann von „Tune“ die Pfeife aus Bruyèreholz mit Aktivkohlefilter geschenkt. Um ehrlich zu sein, war ich schon sehr skeptisch, ob dieser Filter nicht all mein heiß geliebtes THC rausfiltern würde. Doch da mir die Pfeife optisch so gut gefiel, fasste ich mir ein Herz und stopfte sie mit grünen Kräutern. Und nicht nur dass der eingeatmete Rauch überraschend sanft und kühl war, nein, ich wurde auch richtig dolle bekifft. Im subjektiven Selbsttest mit Pfeifen mit und ohne Aktivkohlefilter konnte ich nie eine verminderte Wirkung durch den Filter bemerken – nur dass der Rauch ohne eben mehr im Hals kratzte. Seit kurzem gibt es nun die Pfeifen auch in Birnen- und in Olivenholz. Nach langen Tests mit allen drei Pfeifen muss ich hier gestehen, dass ich alle drei sehr gut finde und eigentlich nicht wirklich einen Unterschied heraus schmecken konnte. Sogar in Blindtest (zugebundene Augen) lag ich immer wieder daneben. Seit dem ich die drei Variationen dieser Pfeife habe, rauche ich Cannabis eigentlich nur noch damit. Eine liegt auf meinem Schreibtisch, eine neben meinem Bett und die dritte ist in meiner Jackeninnentasche . . . wobei mir die letztere, die aus Bruyèreholz, optisch immer noch am besten gefällt. Tune In Olivenholz-Pfeife Tune In Bruyèreholz-Pfeife Tune In Birnenholz-Pfeife
32,00 Euro 28,00 Euro 24,00 Euro Werner Graf
Bezugsquellen: Tune Björg Kleis Brunnenstraße 195 10119 Berlin fon: +49 (30) 2 83 17 74 fax: +49 (30) 24 04 71 35
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Kein Geruch kommt raus und kein Gedanke kommt darauf, dass darin Drogen versteckt sein könnten.
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12 cool-tour
Bei welchen Erkrankungen hilft Cannabis besonders gut?
Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004
Dr. med. Franjo Grotenhermen ist Mitarbeiter des nova-Instituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
September 2004 Die Attentatswelle im Irak läuft schon eine ganze Zeit. Ein Anschlag am 14.9.2004 lässt jedoch endlich die wahren Beweggründe der Attentäter durchscheinen. Zwölf irakische Polizisten, die laut Wikipedia „gerade dabei waren einen Joint zu errichten“, werden in die Luft gesprengt. Wir vermuten: Hier waren die Prohibitionisten am Werk!
Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf:
Hanf Journal im Land der Wohnwagen:
Das „Katsu“:
Auf der Feier zum 60. Geburtstag von Mila und dem 10. Jahrestag ihres Unternehmens, Pollinator, wurde ich mit Paul, einem der Besitzer vom „Katsu“, bekannt gemacht. Paul ist vom Aussehen her nicht der typische Kiffer, aber wie die meisten Raucher ist auch er ein sehr umgänglicher, offener Mensch, der darüber hinaus noch sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Er ist passionierter Raucher und immer auf der Suche nach neuen Köstlichkeiten. Ich war sofort in ein sehr interessantes und entspanntes Gespräch über gutes marokkanisches Haschisch verwickelt, bei dem wir uns gegenseitig unsere Leckereien in Purpfeifen stopften und in den Mund schoben. Er hatte wirklich gutes Haze und sehr reinen, beim Rauchen blubbernd wie ein Wasserhasch, dabei. Von dem Gespräch angeregt, musste ich natürlich am nächsten Tag auch mal direkt bei ihm im Laden vorbeischauen. Das „Katsu“ liegt außerhalb des ersten Stadtringes, der „Stadthouderskade“, hinter der Heinecken Brauerei, ganz in der Nähe des Cup-Straat-Market. Eigentlich immer noch sehr zentral, aber weit genug draußen, um nicht mehr von Touristen beherrscht zu werden, ist das „Katsu“ einer der Shops, in dem man erfahren kann, wie sich Coffee Shops entwickeln, wenn sie vor allem von „Einheimischen“ besucht werden. Der Laden ist gemütlich klein, einstöckig und bietet Platz für rund 20 sitzende Menschen, einen Flipper und einen zentralen Tresen. An dem gibt’s von der All-in-OneFee nicht nur feinstes Hasch und Grass, sondern auch Früchte, Snacks und natürlich Getränke. Da Paul ein wahrer Pothead ist, der mit viel Leidenschaft gutes Dope teilt und sich daran freut, das es anderen gut schmeckt, ist die Auswahl im „Katsu“ entsprechend. Sie haben 23 Sorten Gras im Angebot, darunter SuperSilverHaze, Kali Mist, Golden Sage, Diesel Skunk und Killer Green (SuperSilverHaze*NL5#Haze), das beim diesjährigen HighTimes Cup den 2. Platz erhielt. Und auch beim Hasch sind sie nicht zimperlich. Ihre Wasser-Hasch-Kreationen sind auch schon mehrfach preisgekrönt und als kulinarische Abwechslung gibt es sehr leckeren kasachischen Hasch. Selbst die Preise sind nicht so touristisch geprägt, also teilweise etwas günstiger als in den ganz zentral gelegenen Shops. Auf www.katsu.nl gibt’s noch ein paar mehr Bilder, und auf www.cannabiscafe.info gibt’s dann alles, von dem aktuellen Angebot bis hin zur Routenplanung wird euch da alles geboten. Dirk Rehahn
Updates Bushdoctor Hat durch Zufall einen zweiten Laden, in einer Touri-Ecke (Rembrandsplein), um die Ecke vom ersten Laden gefunden. Nette Bedienung, Italiener und Engländer arbeiten hier oft. Insgesamt sind es drei Stockwerke, viele Volcanos, Icolator-Sorten, z. B. Kali Mist Íce, Supersilverhaze oder Blonder Marok. Einfach eine fette Karte mit viel Auswahl. Sehr nette Truppe, denen wir drei Joints Jack Haze drehen mussten . . . um 1 Uhr Feierabend, dafür aber um 9 Uhr schon wieder auf. Anmesia: Sissi freute sich besonders über den vielen Besuch von Landsleuten in den letzten Monaten! Ihr Angebot hat sie auch noch erweitert. Sie arbeitet jetzt eng mit den Jungs von TH Seeds zusammen und hat deswegen auch immer deren Sorten aus erster Hand auf Tasche. Darunter auch Bio Sage oder MK Ultra. Sie profitierte auch lustigerweise von der Namensgleichheit mit Somas „Amnesia Haze“. Zwar gewann Barneys den Cup mit der Sorte, aber viele strömten danach in das Amnesia, in dem Glauben, dass dort die Geburtsstätte der Sorte liege. Barneys: Hat ein zweites Café aufgemacht, genau nebendran! Ist eine Brasserie, Café, also kein Coffee Shop, aber man darf drin rauchen! Davon gibt es erst sehr wenige in Amsterdam. Ansonsten hat er vier Cups auf dem Hightimes Cup gewonnen. Er hat auch seit dem 01.11.2004 eine eigene Samenbank, Barney’s Farm. Neun biologisch gezogene Sorten, zwei feminisierte, auch Sweet Tooth, bei der Derren behauptet, dass er die Sorte entdeckt hat, nicht Steve oder Red. Abraxas: Haben im November einen Souvenirladen aufgemacht, neben dem Coffee Shop. Es gibt neben dem Üblichen wie Tassen auch nette Kleinigkeiten wie z. B. eine rauchbare Mini-Shisha, und vor allem auch Samen von Serious Seeds, Sensi Seeds und Flying Dutchmen Seeds! Mehr Updates erfahrt ihr unter www.cannabiscafe.info
Cannabis-Produkte werden heute vor allem bei chronischen Schmerzerkrankungen und bei einigen neurologischen Erkrankungen, wie beispielsweise Multiple Sklerose und Querschnittslähmung, eingesetzt. Es wird jedoch auch bei vielen anderen Erkrankungen verwendet. Die Arbeitsgemeinschaft „Cannabis als Medizin“ führte im Jahre 2001 eine Umfrage unter ihren Mitgliedern durch. Von den Teilnehmern verwendeten 143 Personen Cannabis-Produkte aus medizinischen Gründen. Die Mehrzahl der Teilnehmer nahm illegale Cannabis-Produkte ein, ein kleinerer Teil von sieben Prozent das in Apotheken erhältliche Dronabinol, wie THC bei medizinischer Verwendung oft genannt wird. Viele Teilnehmer setzten Cannabis und THC zur Behandlung von mehr als einem Symptom bzw. mehr als einer Erkrankung ein. In der Tabelle ist die Verteilung der wichtigsten Diagnosen in diesem Kollektiv dargestellt. Danach dominierten bei den wichtigsten Diagnosen neurologische Symptome (28,0 Prozent) und Schmerzerkrankungen (25,2 Prozent). Die häufigsten Einzeldiagnosen waren Multiple Sklerose (17,5 Prozent), Tourette-Syndrom (11,9 Prozent), HIV/Aids (10,5 Prozent), Migräne bzw. Kopfschmerzen (4,9 Prozent), Hepatitis C (3,5 Prozent), Depressionen (2,8 Prozent), Schlafstörungen (2,8 Prozent), Querschnittslähmung (2,8 Prozent) und Wirbelsäulen-Syndrom (2,8 Prozent). Wie man sieht, werden Cannabis und THC entsprechend ihres breiten Wirkungsspektrums bei vielen Erkrankungen eingesetzt. Zur Therapie all dieser Erkrankungen gibt es bereits wirksame Medikamente. Allerdings helfen diese Medikamente nicht bei allen Patienten ausreichend oder verursachen manchmal starke Nebenwirkungen. So gibt es sehr gute Schmerzmittel. Viele Patienten vertragen jedoch Präparate wie Aspirin oder Novalgin aufgrund von Magenproblemen nicht mehr. Bei anderen verursachen Opiate (zum Beispiel Morphium) Übelkeit oder führen zu einer starken Verstopfung. Bei wieder anderen helfen die bekannten Schmerzmittel nicht in dem gewünschten Maße. Ähnlich verhält es sich mit vielen anderen Erkrankungen und Medikamenten. Auch Cannabis-Produkte helfen nur einem Teil der Betroffenen. Oftmals können Cannabis-Produkte sinnvoll zusammen mit anderen Medikamenten verwendet werden, sodass ihre Dosis reduziert werden kann. Beispielsweise ergänzen sich Dronabinol und Opiate in ihren Schmerz hemmenden Eigenschaften, während Dronabinol die Übelkeit erzeugenden Effekte der Opiate lindern kann. Manchmal kann die Dosis der Opiate reduziert werden, sodass auch ihr verstopfender Effekt vermindert wird. So berichteten Dr. Mary Lunch von der Universität von Halifax in Kanada und ihre Kollegen im Jahre 2003 in einer Fachzeitschrift von drei chronischen Schmerzpatienten, die ihre Opiat-Dosis durch das Rauchen von Cannabis deutlich vermindern konnten. Ein Patient, der an einer HIV-Neuropathie litt, nahm täglich 360 Milligramm lang wirkendes Morphium ein, eine hohe Dosis. Vier Monate nach Beginn des zusätzlichen Cannabis-Konsums hatte er die Morphium-Dosis auf die Hälfte reduziert. Einige Medikamenten-Kombinationen mit Cannabis-Produkten sind weniger sinnvoll. Schwerwiegende oder lebensbedrohliche Wechselwirkungen, wie man sie von vielen anderen Medikamenten kennt, sind für Cannabis-Produkte allerdings nicht beschrieben.
Tabelle: Wichtigste Diagnosen (143 Teilnehmer) Diagnose
Anzahl
Prozent
Schmerzen 36 Arthrose/Arthritis 2 Bandscheibenvorfall 2 chronische Schmerzen 6 Contergan-Folgen 1 Fibromyalgie 3 MCS (multiple chemical sensitivity) 1 Menstruationsbeschwerden 3 Migräne/Kopfschmerzen 7 Muskelatrophie (M. Werdig-Hoffmann) 1 Neuralgie 1 Neurofibromatose 1 Plexusabriss 1 Post-Zoster-Neuralgie 1 Thalamus-Schmerz 1 Thorax-Magen 1 Wirbelsäulen-Syndrom 4
25,2 1,4 1,4 4,2 0,7 2,1 0,7 2,1 4,9 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 2,8
Psychisch Alkoholabhängigkeit Borderline-Syndrom Depressionen Drogenabhängigkeit Schlafstörungen Neuropsy-chiatrisch Aufmerksamkeits-Defizit-Störung Tourette-Syndrom
11 1 1 4 1 4 18 1 17
7,7 0,7 0,7 2,8 0,7 2,8 12,6 0,7 11,9
Neurologisch Borreliose Epilepsie Friedreichsche Ataxie Multiple Sklerose Parkinson-Krankheit Querschnittslähmung Schlaganfall Spastik Spastische Spinalparalyse Syringomyelie
40 2 3 1 25 1 4 1 1 1 1
28,0 1,4 2,1 0,7 17,5 0,7 2,8 0,7 0,7 0,7 0,7
Immunologisch Allergie chronische Blasenentzündung Morbus Crohn Neurodermitis Rheuma
9 3 1 2 1 2
6,3 2,1 0,7 1,4 0,7 1,4
Glaukom Glaukom
2 2
1,4 1,4
20 5 15
14,0 3,5 10,5
Asthma
3
2,1
Anderes Alzheimer-Krankheit Hypertonie (Bluthochdruck) Krebs Menopausen-Beschwerden
4 1 1 1 1
2,8 0,7 0,7 0,7 0,7
Appetitlosigkeit/Übelkeit Hepatitis C HIV/Aids
13 cool tour Auch wenn ich kein Freund von Klassifizierungen bin, vereinfacht es doch manchmal die Kommunikation und macht Fachsimpeleien noch viel lustiger. Daher möchte ich euch in den folgenden Ausgaben des Hanf Journals ein wenig über die einzelnen Stilrichtungen elektronischer Tanzmusik erzählen und beginne das neue Jahr gleich mal mit dem Lieblingsgenre meiner Redaktion - nämlich Electro! Ganz wichtig ist hierbei erstmal die Unterteilung in drei Sparten, denn der Begriff Electro steht für eine aus der Electronic Body Music (EBM) entstandene Musikrichtung, ist ein Kurzwort für die Musikrichtung Electro Funk und gilt als eine Variante von House. Electronic Body Music, kurz EBM, ist ein ca. 1982 entstandener Musikstil, der sich durch ostinate Synthesizerläufe, vorwiegend tanzbetonte Rhythmik sowie parolen-ähnliche Shouts (Rufgesang) auszeichnete. Er galt als Fortführung einer Konfluenz britischen Industrialund paneuropäischen Minimal Electro-Sounds und zählt zu den Vorläufern des modernen Techno. In Belgien von Gruppen wie Front 242 begründet, übten jedoch DAF aus Deutschland den wohl größten
Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004
Funk und HipHop und waren teilweise kommerziell äußerst erfolgreich, wie das Beispiel Madonna zeigt. Heute werden diese Richtungen oft auch mit 80er-Pop bezeichnet, da der Elektropop ein prägendes Stilmerkmal dieser Epoche war. Der Begriff Elektropop wird seit Mitte der 90er nur noch für Musik mit stark elektronischer Ausrichtung gebraucht, da ja heutzutage fast in allen Sparten der Popmusik elektronische Musikinstrumente eingesetzt werden.
Oktober 2004 In dem eigentlich eigens für sie angefertigten Format „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ begeisterte sie eine ganze Nation und setzte eine Spritze in unsere Adern. Desiree Nick machte ganz Deutschland von sich abhängig und schaffte es, armselige Chefredakteure verbittert auf der Suche nach ihr durch das Fernsehprogramm zappen zu lassen.
Electro ist ein Subgenre des HipHop und für seinen speziellen, futuristischen Sound bekannt. Die Einflüsse lagen in der Funk-, Jazz-, Soul- und PopMusik. Später wurde es der typische HipHop-Sound der Westcoast, da es eine bevorzugte Musikrichtung der BBoys war. Arabian Prince, Egyptian Lover, Dr. Dre und die World Class Wrecking Crew zählten zu den bedeutendsten Repräsentanten. In den 90ern wurde Electro von den Machern elektronischer Tanzmusik „entdeckt“ und als Instrumentalmusik wieder in die Clubs gebracht.
elektrolastigen Ghetto Tech (Techno Bass) aus Detroit, der eher am Techno orientiert ist und durch markantere elektronische Sounds besticht, wie beispielsweise bei DJ Godfather oder DJ Assault. Einen starken Einfluss hatte der Electro Funk auch auf den Mitte der 80er-Jahre entstehenden Detroit Techno, dessen erste Tracks von Juan Atkins (Cybotron) und Derrick May sich ebenfalls der typischen Electro Funk-Beats bedienten, um dann aber bald eine eigene, maschinellere und minimalistischere Richtung einzuschlagen.
1970
1980
1990
2000
ROLY’S GENRE LEXIKON LESSON I. – ELECTRO Einfluss auf die Entstehungsgeschichte aus. Deren Thematik „Arbeit, Schweiß & Muskelkraft“ wurde von Bands wie Nitzer Ebb oder den Krupps kurzerhand aufgegriffen und blieb bis Anfang der 90er innerhalb der EBM erhalten. Heute berufen sich auf EBM mehrere andere Musikrichtungen wie – neben allen Spielarten des Electro – auch Future Pop und Techno. Mit Elektropop (auch Electro Pop oder Synthie Pop) bezeichnet man eine in den 70er-Jahren aufgekommene Stilrichtung innerhalb der Popmusik, deren Merkmal die Verwendung hauptsächlich elektronischer Instrumente ist. Nach der deutschen Krautrock-Welle Ende der 60er-Jahre mehrten sich auch in England Anfang der 70er-Jahre die Bands, die Synthesizer einsetzten (beispielsweise Pink Floyd). Als erster wirklicher Elektropop-Hit wird die Single Popcorn von Hot Butter (1972) angesehen. Wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Stilrichtung hatte jedoch hauptsächlich die deutsche Band Kraftwerk, die zwar experimentell begonnen hatte, nach 1974 jedoch zunehmend „poppigere“ Musik produzierte. Ihre Hits wie Autobahn, Radioaktivität und Trans Europa Express machten die Band und auch den neuartigen Musikstil international bekannt. Dieser Stil erlebte in den 90erJahren als Future Pop ein Revival. Wie in jedem so genannten Genre der Popmusik sind jedoch auch beim Elektropop die Grenzen des Stils verschwommen, oft werden willkürlich neue „Schubladen“ von Marketing-Fachleuten erzeugt, um neue Modewellen zu generieren (Beispiel Electroclash). Ende der 70er-Jahre entstand in England - als Abspaltung der vom Punk verursachten so genannten New Wave - die Welle der New Romantics, die sich auf Kraftwerk berief, jedoch ihrer Musik deutlich mehr Emotionen einhauchten als es bei ihren deutschen Vorbildern der Fall gewesen war. Viele dieser Bands blieben One-Hit-Wonder, einige jedoch, wie Depeche Mode, Human League, Erasure und Eurythmics, blieben mit originellen Einfällen lange Zeit erfolgreich - teilweise bis heute. In Deutschland entstand mittlerweile die Neue Deutsche Welle, die zwar auch vom Punk beeinflusst worden war, doch der Einsatz elektronischer Instrumente war weit verbreitet, wie etwa bei DAF. Auch in den USA entstanden Formen, die dem Elektropop zuzuordnen sind. Sie übernahmen Elemente des
Mit Electro Funk wird eine aus den USA stammende synthesizerlastige Variante des Funk bezeichnet, die sich in den 70er- und 80er-Jahren in den USA entwickelt hat und deren Hauptmerkmal die konsequente Ver-wendung elektronischer Musikinstru-mente sowie die Verwendung tanzbarer Beats ist. Der Electro Funk übernahm unter anderem Techniken damaliger Disco-Musik, des Synthie Pop und des Funk. Electro Funk wird in den USA generell in die HipHop-Sparte eingeordnet, hatte später aber auch Einfluss auf die Entstehung des Techno. Als Pionier des Electro Funk gilt Afrika Bambaataa. Dessen erster Hit Planet Rock war eigentlich nur eine Zusammenstellung der bekannten Kraftwerk-Songs Nummern und TransEuropa-Express, aber dieser Stil entwickelte bald ein Eigenleben. Mitte bis Ende der 80er-Jahre entstanden zahlreiche Kreuzungen des Electro Funk mit dem HipHop. Diese werden generell mit der Bezeichnung Bass Music oder Booty Bass zusammengefasst. Hier kristallisierten sich die Subgenres Miami Bass und Ghetto Tech. Miami Bass ist eine von s c h n e l l e n , e l e k t ro nischen Beats und tiefen Bässen geprägte Form des HipHop, die Mitte der 80er in Miami entstand und in den 90er-Jahren große Popularität erlangte. Dass es ein direkter Abkömmling des traditionellen Electro Funk der 80er-Jahre ist, kann man an den Beats des Drum-computers TR-808 erkennen. Die Texte sind meist humorvoll und handeln oft explizit von sexuellen Themen. Die wichtigsten Vertreter sind Techmaster P.E.B., Magic Mike und 2 Live Crew. Verwandt ist der Miami Bass mit dem ebenfalls
Eine Fortsetzung des Electro Funk gibt es in Europa ab etwa 1997 und wurde von Gruppen wie I-F, Glamourous Hooligan sowie von Anthony Rother und Andrea Parker maßgeblich geprägt. Diese neue Garde des Electro Funk, auch Nu Electro genannt, bedient sich ebenfalls ausgiebig beim Synthie Pop und bei EBM-orientierten Stil-richtungen, aber auch bei Trance und Minimal Techno, sodass hier immer weniger Bezug zur HipHopSzene vorhanden ist. Vielmehr wird der Electro in Europa eher zu einem Bestandteil der Techno-Szene und geht letztlich unter Verlust seiner Eigenständigkeit darin auf. Text: Roland Grieshammer
Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
14 fun+action
Paläste der Macht - Zum Selberbasteln
Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004
Dieses Mal: Das Hanf Journal Büro
November 2004 Am 2.11.2004 hat Amerika einen neuen Präsidenten für sich selbst, Afghanistan und den Irak gewählt. Und es ist der alte geworden! George W. Bush wurde tatsächlich wiedergewählt. Manche Amerikaner müssen tatsächlich geglaubt haben, hier eine moralisch integren Burschen vor sich zu haben. Klarer Fall von Realitätsverlust. Wir tippen auf LSD im Trinkwasser.
Spiel, Spaß, Spannung und was zum Selberbasteln. Das Hanf Journal verwöhnt euch mal wieder vom allerfeinsten. Nur Schokolade ist diesmal noch nicht drin. Die gibt’s dann vielleicht nächstes Mal. Zum Selberbasteln. Es lebe der Personenkult! Hier habt ihr euren eigenen Werner / ML / Martin zum Aufstellen und Angucken, aber auch zum grandiose Abenteuer erleben. Spielt nach wie die drei wackeren Helden der Legalisierung mit ihrem flugtauglichen Büro auf dem Mond landen und dort zu erbitterten Wiederstandskämpfern werden. Bastelt ihnen kleine Gimmicks wie Wasserpfeifen und Pappdrogen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Eure kleine Schwester darf sogar Vater, Vater, Kind damit spielen. In jeder Fernsehzeitung (und auch allen anderen Druckerzeugnissen) gibt es weitere Mitstreiter, erbitterte Widersacher und niedliche Haustiere zum Ausschneiden. Für den der das größte, witzigste und umfangreichste Hanf Journal Diorama bastelt, fotografiert und uns das Foto schickt gibt es die ultimative Hanf Journal Pappburg mit Zugbrücke, Wassergraben und authentischen Papp-Piranhas zu gewinnen! Aber auch alle anderen gehen nicht leer aus – Die Bilder veröffentlichen wir nämlich in den Ecken. Aber nur wenn es auch genug werden. Also haut rein und bastelt um euer Leben! Fotos bitte an: redaktion@hanfjournal.de
Hintergründe zum herunterladen auf www.hanfjournal.de
Südsee
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K nick
Werners Tisch
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Martins Tisch
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Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren
Knick
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Martin
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Werner
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K nick
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Mond
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Hüstel. Da hat sich der Chef von x-mix-imported (der det Kartenspiel „Grow the plant“ herstellt) bei Werner beschwert, dass wir ihn auf der „Spiel 04“ in Essen glatt übersehen haben und das, obwohl er für den schönsten Stand ausgezeichnet wurde. Sorry! In dieser Ausgabe gibt es zweimal Kosmos, einmal Bruno Faidutti, der auf der Spielemesse mit seiner riesigen Kiste, die er hinter sich herzog, an Rincewind aus der Scheibenwelt erinnerte. Und ein Spiel rund ums Klima.
Candamir – Die ersten Siedler Nach etlichen Erweiterungen zum Original hat Klaus Teuber was Neues auf den Weg gebracht. Angelehnt an das Buch „Die Siedler von Catan“ wollen die letzten der Siedler endlich ein eigenes Dach über dem Kopf. In „Candamir schlüpfen zwei bis vier Mitspieler in verschiedene Rollen mit persönlichen Stärken und Schwächen. Kampf, Charisma, Geschick und Stärke sollten im Laufe des Spiels ausgebaut werden, um Bären, Schlangen oder Wölfe besiegen zu können. Verliert man trotzdem mal Lebenspunkte, helfen verschiedene Tränke, die von Brigitta – bringt man ihr die richtigen Naturalien wie Honig, Kraut und Pilz – gebraut werden. An das Siedlerspiel erinnern einzig und allein die Rohstoffe Erz und Holz, dazu kommen Felle. Komplett machen das Spiel noch Wege- und Abenteuerkarten. Jetzt können sich Ansgar, Gudrun, Gislar oder Leif auf den Weg machen und die Insel erkunden. Dazu legen sie ein Ziel fest und suchen mithilfe der Wegekarten eine Route. Wie schnell sie ihr Ziel erreichen, hängt davon ab, ob sie Kämpfen ausweichen, Abenteuer bestehen (z. B. Wettstreit unter Holzfällern) oder Naturalien sammeln wollen. Dabei verliert man allerdings sehr schnell den Weg aus den Augen. Denn eigentlich sind die Siedler unterwegs, um Rohstoffe einzusammeln, aus denen Jared, Osmund oder Candamir Schwerter, Truhen oder Papier herstellen. Dafür gibt es dann Siegpunkte. Wer als erster zehn Siegpunkte hat, gewinnt. Die größte Chance zu gewinnen haben allerdings diejenigen, die sich gleich auf die Suche nach Ziegen und Rindern machen. So ist das Spiel leider etwas unausgewogen, denn wer auf Charakterausbau setzt, statt Herden zu züchten, hat geringere Chancen zu gewinnen. Dafür funktioniert „Candamir“ auch zu zweit gut. Für „Catan“-Fans! Und für Leute, die sich zwischen Brett- und einfachem Rollenspiel nicht entscheiden können. Note: 3
In 80 Tagen um die Welt In diesem Jahr jährt sich der Todestag von Jules Verne zum 100. Mal. Und so wundert es kaum, dass ein Klassiker wie „In 80 Tagen um die Welt“ als Brettspiel erscheint. Drei bis sechs Reiselustige beginnen ihre Weltreise aufgrund einer Wette in London. So schnell wie möglich sollen sie per Schiff, Zug, Heißluftballon oder zwischen Bombay und Calcutta mit Elefanten zehn Städte bereisen, bevor sie wieder nach London kommen. Es gewinnt, wer die wenigsten Tage benötigt. Schafft es keiner in 80 Tagen, gewinnt, wer als erstes wieder in London ist. Die Fahrzeuge und wie lange eine Etappe dauert, legen die auszuspielenden Reisekarten fest, von denen man zu Beginn des Spiels drei bekommt. Dann zieht man jede Runde eine neue. Damit verbunden sind weitere Aktionen wie Ballonfliegen, eine Ereigniskarte ziehen, Goldmünzen kriegen oder den Detektiv versetzen. Denn befindet der sich am Ende des eigenen Zuges im gleichen Ort, heißt das eine Reiseverzögerung von zwei Tagen. Und die Zeit ist knapp. In 80 Tagen ist ein sehr hübsches und etwas anderes „FamilienRennspiel”, das mit sechs Spielern den meisten Spaß bringt. Note: 3
Boomtown Gold! Gold! Gold! Dieses Kartenspiel versetzt drei bis fünf Goldsucher in die Zeit des großen Goldrausches. Es geht darum möglichst lukrative Goldminen bei Versteigerungen zu ergattern. Minen liegen in fünf Städten und sind unterschiedlich viel wert. Jede Mine (Karte) hat einen Zahlenwert und einen Goldwert. Sollte der Zahlenwert am Ende eines Spielzuges gewürfelt werden, kann der Besitzer der Mine ihren Goldwert
in Form von Goldchips einstreichen. Jede Stadt hat außerdem einen Bürgermeister und Bürgermeister wird, wer die meisten Minen hat. Bei jeder Versteigerung einer Mine bekommt der B ü rg e r m e i s t e r e i n e Gebühr (Goldchips). Das Besondere an „Boomtown“ ist die Ve r s t e i g e r u n g . P r o Spieler liegt eine Karte aus. Wer die Versteigerung für sich entscheidet, darf als erster eine Karte aussuchen. Dann folgen die anderen reihum. Dann kommt die Bezahlung: Der die erste Karte genommen hat, gibt den Preis an denjenigen, der die letzte Karte genommen hat, der wiederum gibt davon die Hälfte an den nächsten usw. Das heißt, der Gewinner der Versteigerung kriegt zwar ’ne gute Karte, dafür der Letzte einen Haufen Gold. Um noch etwas mehr Spannung nach „Boomtown“ zu bringen, gibt es Ereigniskarten. Da gibt es so schöne Dinge wie eine Bar. Bei jedem Goldfund müssen zwei Gold an den Betreiber bezahlt werden. Treiben sich dort Bardamen rum, sind sogar vier Gold fällig. Dynamit ermöglicht es, Minen oder Bars dem Erdboden gleich zu machen. Kommt die Enteignung auf einen zu, wird es ganz gemein: Der gegnerische Spieler stiehlt eine Mine . . . Sobald der Kartenstapel aufgebraucht ist, endet das Spiel. Jeder Spieler zählt seine Goldchips und die Goldwerte seiner Minen zusammen. Zusätzlich bringt jedes Bürgermeisteramt fünf Gold. Der reichste Goldschürfer gewinnt. „Boomtown“ ist ein gemeines, sehr schnelles Wirtschafts- und Versteigerungs-kartenspiel. Viel Spaß beim Gold raffen. Note: 2-3
Keep Cool Malariaepidemie in China, Erdrutsche in Zentralasien, Meeresspiegel-Anstieg weltweit, Lawinenkatastrophe in den Alpen, Korallensterben im Pazifik. Meldungen, die fast schon alltäglich sind. Im Spiel „Keep Cool“ aus dem Hause PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung (PIK) sind es solche Ereignisse (Treibhauskarten), die den drei bis sechs Mitspielern das Leben schwer machen. Als Vertreter der USA, OPEC, ehemaligen Sowjetunion sowie der Schwellen- und Entwicklungsländer haben sie nur ein Ziel: Das Klima aufs Spiel setzen und dabei noch zu gewinnen. Wie? Indem sie ihr wirtschaftliches Ziel (eine bestimmte Anzahl von Fabriken auf dem Spielplan) und ihr geheimes politisches Ziel (z. B. Ölindustrie aufbauen, Entwicklungshilfe aufzubauen oder neue Technologien zu entwickeln) erreichen. Das funktioniert allerdings nur in Zusammenarbeit mit den anderen, wobei man sein eigenes Ziel nie aus den Augen verlieren darf. Soweit so gut. Wären da nicht die Treibhauskarten und vor allem das Karbometer mit den Kohlechips, die den Stand der Welttemperatur anzeigen. Und die steigt, vor allem weil die Kohlechips auch als Einkommen für alle schwarzen Fabriken dienen. Je mehr schwarze Fabriken also in Betrieb sind, umso schneller steigt die Temperatur. Sobald sie im „roten Bereich” ist, kommt die Klimakollaps-Karte ins Spiel. Gelingt es den Mitspielern dann nicht mehr, die Temperatur wieder zu senken, indem sie zum Beispiel schwarze Fabriken abreißen und dafür grüne bauen, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es zum Kollaps kommt. Noch schneller siegt die Klimakatastrophe, wenn der letzte Kohlechip vom Karbometer entfernt wird. Ein gutes Spiel, bei dem man im Begleitheft auch etwas über den wissenschaftlichen Hintergrund erfährt, arbeiten die Autoren doch im PIK. Man kann es aber auch bleiben lassen und auf kommunikative und spannende Weise einfach cool bleiben. Note: 2
Candamir Autor: Klaus Teuber Verlag: Kosmos Spieler: 3-4 Alter: ab 12 Dauer: bis 2 Stunden Kosten: 25 Euro
In 80 Tagen um die Welt Autor: Michael Rieneck Verlag: Kosmos Spieler: 3-6 Alter:: ab 10 Dauer: gute Stunde Kosten: 30 Euro
Boomtown Autor: Bruno Cathala und Bruno Faidutti Verlag: Face2Face Games Spieler: 3-5 Alter: ab 10 Dauer: 1/2 Stunde Kosten: noch nicht erhältlich
Keep Cool Autor: Klaus Eisenack & Gerhard Petschel-Held Verlag: Spieltrieb Spieler: 3-6 Alter: ab 12 Dauer: bis 2 Stunden Kosten: 22,95 Euro (www.spiel-keep-cool.de)
16 fun+action Das Eckthema Die dichtesten Ereignisse 2004
Die Hanfberatung im Hanf Journal Dezember 2004 Berliner Senat wie betäubt! Noch immer tut sich nichts bei der Umsetzung der schon seit ewigen Zeiten beschlossenen Erhöhung der geringen Menge auf 15 bis 30 Gramm. Hier müssen starke Downer im Spiel sein. Gibt es eigentlich auch im Roten Rathaus eine Fixerstube?
Auch im neuen Jahr bekommt ihr Hilfe von Kascha R.. Diesen Monat mal ganz speziell zum Führerschein, aber egal was euch im Bezug auf Hanf am Herzen liegt, Kascha wird es wissen. Fragt einfach bei hanfberatung@hanfjournal.de nach. Kathi (17) aus Berlin macht sich Sorgen: „Hallo Kascha, wenn alles klappt, mache ich im Februar meine Führerscheinprüfung. Da haben wir ja auch den ganzen Kram mit Drogen im Straßenverkehr gelernt, aber keiner konnte mir sagen, wie das mit Cannabis jetzt genau aussieht? Ich weiß nur, dass man das noch monatelang im Blut nachweisen kann und jetzt habe ich Angst, dass ich, wenn ich völlig nüchtern einen Unfall baue, trotzdem für bekifft gehalten werde. Vor allem habe ich Angst, dass meine Eltern dann denken, dass ich bekifft gefahren bin.“ Kascha antwortet: „Liebe Kathi, in der Tat ist das alles eine sehr verwirrende Situation. So genanntes „aktives THC“ kann etwa zwölf bis 24 Stunden nach Konsum im Blut nachgewiesen werden (in der Rechtssprechung nennt man das auch „THCPlasmakonzentration“). Ein Abbauprodukt, das „THCCOOH“ ist dagegen noch wochenlang nachweisbar, bei sehr starkem Konsum auch Monate. Ein Urteil des OVG Berlin (Oberverwaltungsgericht) scheint jetzt in die komplizierte Situation der Einschätzung, ob man bekifft gefahren ist und ob man regelmäßig konsumiert, ein wenig zu klären. Regelmäßiger Konsum bedeutet nach Anlage 4 FEV (Fahrerlaubnisverordnung), dass man zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist.
>>Erste Hilfe für Kiffer
Okay, genug Theorie, jetzt zu deiner Frage: Offenbar scheinen sich die Gerichte erst ab einer THCPlasmakonzentration von 1,0 ng/ml von einer „Wirkung im Sinne des Gesetzes“ zu sprechen, Restkonzentrationen von einem Joint vom Vortag werden also als nicht mehr wirksam anerkannt (wenn sie diese 1,0 ng/ml nicht übersteigen). Und regelmäßiger Konsum wird über die THC-COOHKonzentration eingeschätzt: Wenn vor Ort Blut abgenommen wurde müssen 150 ng/ml überschritten werden, bei einer Verwaltungsbehördlich angeordneten (also späteren) Blutentnahme reichen 75 ng/ml. Alles was darunter liegt, ist für eine Einschätzung der Fahreignung (also der generellen Eignung, Kraftfahrzeuge zu führen, z. B. weil man nur selten Drogen konsumiert und daher Konsum und Autofahren trennen kann) nicht relevant, da kann einem (in der Regel) nicht viel passieren. Leider basieren alle diese Zahlen nur auf Gerichtsurteilen und es gibt keine Garantie, dass man nicht an einen üblen Richter kommt. Wünschenswert wäre es, eine verbindliche gesetzliche Regelung zu finden, um sowohl den Konsumenten als auch den Richtern und Anwälten ein wenig Rechtssicherheit zu gewährleisten.“ Andy (17) aus Hamm fragt: „High Kascha, zum Geburtstag habe ich von meiner Freundin drei Gramm Schwarzen Afghanen geschenkt bekommen. Ich rauche sonst nur Gras und kenne mich daher mit Haschisch nicht so gut aus, finde den Afghanen aber sehr lecker und würde ihn daher gerne im Joint gedreht rauchen, kriege das mit dem Bröseln aber nicht hin. Erklär mir doch mal bitte wie man das am besten macht.“ Kascha erklärt: „Hey Andy, Schwarzer Afghane ist wie auch viele indische und nepalesische Sorten eher weich und ölig. Daher brennt es sofort, wenn man ein Feuerzeug in die Nähe hält und lässt sich, weil zu weich, schlecht bröseln. Dafür kann man es aber kneten und genau das ist der Trick. Optimalerweise rollt man aus einem Stückchen Afghanen einfach eine längliche Wurst, die man unter Zuhilfenahme der natürlichen Körperwärme an der Hand zu einem ganz langen, sehr dünnen Stäbchen formt. Wenn man
eine gehaltvollere Tüte möchte, ist es sinnvoller, mehrere dünne Stäbchen in den Joint einzulegen als eine dicke Wurst, die dann nur schlecht abbrennt. Außerdem sollte man darauf achten, ein möglichst dünnes „Slow Burning“ Paper zu verwenden, dicke Blättchen wie z. B. blaue OCB brennen viel zu schnell und die Hälfte vom Afghanen landet unverbrannt im Ascher. Aus dem selben Grund sollte man zum Mischen keinen allzu trockenen Tabak verwenden. Sehr intensiv und wesentlich tabakfreier raucht sich gutes Haschisch auch in der Pur-Pfeife, dazu muss man dann allerdings notgedrungen bröseln oder mit den Fingernägeln kleine Stückchen abknapsen und zu Kügelchen formen. Dabei ist aber Vorsicht angeraten, schon manch einer hat die Wirkung unterschätzt :-).“ Martin (19) aus Köln fragt: „Hey Kascha, mal eine Frage. Wenn ich mit dem Auto angehalten werde und so ein Drogenschnelltest gemacht wird und der ist positiv, obwohl ich gar nichts geraucht habe, zum Beispiel weil ich vorher in ’nem Raum gesessen habe, wo gekifft wurde, muss ich dann auch meinen Lappen abgeben?“ Kascha hat eine Antwort: „High Martin, wenn dein THC-Wert im Blut über 1,0 ng/ml liegt, wird dir mit Sicherheit etwas passieren. Vor Gericht wird unterschieden zwischen so genanntem fahrlässigem Konsum und unwissentlichem Konsum. Unwissentlich konsumierst du z. B. wenn du einen Haschisch-Kuchen als normalen Schoko-Kuchen angeboten kriegst und auch nicht schmeckst, dass da Haschisch drin ist. Wenn du aber in einem Raum sitzt, in dem gekifft wird und du auch noch nachweislich selbst bereits CannabisErfahrungen hast (lässt sich ja an Abbauprodukten erkennen), wird angenommen, dass du hättest darüber Bescheid wissen können, dass du auch „passiv breit“ werden kannst und dementsprechend fahrlässig gehandelt hast. Also wirst du dann nicht wesentlich anders behandelt, als wenn du absichtlich einen Joint geraucht hättest. Nur bei unwissentlichem Konsum gibt es Möglichkeiten, mehr oder weniger ungeschoren davon zu kommen. Das mit dem „Raum, wo andere gekifft haben“ hilft in der Regel nicht einmal als Ausrede, vor allem wenn der Plasma-THC-Gehalt deutlich über 1 ng/ml liegt, weil man durch Passivrauchen nur schwerlich wirklich hohe Werte erreichen kann.“
17 fun+action
Stirb, du Hurensohn!
grossstadtsurvivor im Streik
Der Kapitalismus wird sterben. Um genauer zu sein, eigentlich ist er schon tot. Die meisten haben es nur noch nicht gemerkt. Denn am Kapitalismus ist nichts Lebendiges. Ganz im Gegenteil, er verhindert sogar genau das. Blühte noch jedes Mauerblümchen hinter der Mauer auf, lässt der Kapitalismus sie im Gewächshaus verrotten. Das ist nicht lustig! Es ist uns heute sogar mal sehr ernst, also hör auf so dämlich zu grinsen. Hör auf!
Wobei man ja auch hin und wieder ins Detail gehen sollte, um das nebenbei nicht noch zu vergessen. Auf alle Fälle: Was bei rumkommt ist, die grossstadtsurvivor gehen in Anti-Kapitalismus-Streik und schreiben ab sofort nur noch jedes zweite Wort. Hört komisch ist so man machen ist Streik. (=wer diesen Satz entziffern kann schreibt ihn einfach an ihr.seid.meine.grossen.helden@grossstadtsurvivor.de und bekommt eine persönlich unterschriebene Autogrammkarte von uns!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)
Ok, nun können wir ja weiter machen, danke. Um das Ganze einmal zusammenzufassen, kann man global beobachten, dass die Ausbreitung des Kapitalismus keinen Vorteil für den Kommunismus gebracht hat. Unwidersprochen bleibt auch die Tatsache, dass die meisten Dinge mit -mus scheiße schmecken. Apfelmus, Kapitalismus, Faschismus, Sexismus, Muskeln, Musterkoffer und der scheinheilige Max Mustermann. Gerade letzterer versucht uns mit seinen großen Besitztümern – gerade was Scheckkarten angeht – zum Konsum zu zwingen. Und nun hört endlich auf zu lachen! Das Betriebsklima ist alles!
Außerdem verkünden die grossstadtsurvivor hier noch stolz: Ab sofort pflegen wir keinen Besitz mehr. All unser Hab und Gut haben wir in die Spree geworfen und wir werden uns ab sofort nur noch kollektiv durchschnorren. Es lebe das Kollektiv (das uns ernährt) Und natürlich
Und überhaupt Kapitalismus und sowieso, was soll eigentlich das ganze Geld? Wir meinen, was soll denn das. Dass da irgendjemand ein Stück Papier angemalt hat, ist ja schön und gut – und mancher mag das sogar für Kunst halten – aber warum werden wir gezwungen, immer nur die selben Kunstwerke zu sammeln?
die grossstadtsurvivor
Wir dachten ja, es geht um Spaß. Und um Ideale. Ein bisschen die Welt verbessern und so. Aber ne, is wohl nich. Alle wollen immer nur mehr und keiner weniger – es sei denn Schulden. Aber das geht ja jetzt wohl ein bisschen zu sehr ins Detail.
P. S.: Und wenn ihr demnächst mal wieder jemandem über den Weg lauft, der meint: „Hallo isch binne Andreas und verkaufe „die motz“, das Berliner Obdachlosenmagazin“, dann denkt daran, wer früher eure Helden waren.
Huldigt uns Tschau
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