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AUSGABE 04/05

Der Berliner Senat hat eine Grenze festgelegt 10 Gramm oder 40 Joints darf zukünftig ein Kiffer auf Tasche haben. Unter Umständen auch 15 Gramm

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Die Saison hat endlich begonnen: die Sonne scheint uns aus dem Arsch, allerlei Pflanzen wollen sich dem Himmel entgegen recken und je höher sie sich recken sollen, desto mehr Liebe und Zuneigung brauchen sie. Liebe und Zuneigung kannst Du bei uns nicht kaufen, aber dafür alles was Dein Garten sonst noch so brauchen kann. Samen, Dünger, Erde etc. findest Du zu Superpreisen auf Bushplanet.tv ! cool-tour s.09

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Berlin trat an in Sachen Cannabis einen Meilenstein zu setzen. So hoffte ein Teil der Bewohner und Besucher der Stadt jedenfalls. Doch weit gefehlt.Was es damit auf sich hat, erzählen euch die grossstadtsurvivor. Seite 9

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Wer sich öfter mal das Näschen pudert,

Opfer des Cannabis-Verbots werden immer jünger! Cannabis überrollt unsere Schulen und wer unter die Räder kommt, der hat seine Zukunft verschissen. So oder so ähnlich lautet der Tenor diverser Pressemitteilungen der letzten Monate. Seltsamerweise häufen sich solche Meldungen dann, wenn sich gerade ein zarter Richtungswechsel in der Politik andeutet. So geschehen im Rahmen der Diskussion der „15 bis 30 Gramm“-Regelung in Berlin oder im Zusammenhang mit der bevorstehenden Veröffentlichung einer Studie zur Strafbarkeit von Cannabis-Besitz in der Bundesrepublik. Sogar im medizinischen Bereich, der Arbeitsplätze und Hightech ins Land bringt, ist in Deutschland zur Zeit keine vernünftige Forschung möglich. Pharmakonzerne verlegen ihre Arbeit auf diesem Gebiet ins Ausland. Und wenn die Panikmache nicht den gewünschten Effekt erzielt, wird einfach so lange gelogen, bis alle, sogar die Kiffer selbst, daran glauben. Wie an die Mär vom Gen-Grass. Hier noch mal für alle Verwirrten: Es gibt Klon-Schafe, Gen-Soja, aber es gibt kein gentechnisch verändertes Grass, mögen auch noch so viele so genannte Experten dies behaupten. Diesmal sind die Betroffenen noch schlimmer dran als chronisch Kranke, denn Jugendliche haben noch nicht mal eine Lobby oder das Recht, sich zu wehren. Die Eltern der heutigen Jugend waren und sind diejenigen, die Cannabis im Laufe der letzten 40 Jahre zur Alltagsdroge gemacht haben. Warum sorgt diese Generation nicht einfach dafür, dass wenigstens ihren Kindern ein vernünftiger, aufklärender Umgang mit Cannabis und anderen Rauschmitteln ermöglicht wird? Vielleicht sollten Sucht- und Jugendexperten wie Dr. Thomasius und seine Sprachrohre von „Spiegel“, „Welt“, „Abendblatt“ usw. einmal ums Eck ins Hamburger Abaton-Kino gehen und sich „Up in smoke“ anschauen, könnte bei ausreichender Intelligenz eventuell helfen. Dass der regelmäßige Konsum von Drogen die Entwicklung eines Menschen vor der körperlichen und seelischen Reife negativ beeinträchtigen kann, ist jedem rational denkenden Menschen klar. Das gilt selbstverständlich auch für Grass, Hasch & Co. Ebenso gilt, dass es in Deutschland Millionen erwachsener Konsumenten gibt, die einfach nur ihr Recht auf (Cannabis-)Rausch wahrnehmen wollen, ganz legal, ohne die Grundfeste unseres Staates zu erschüttern, ohne sich oder anderen dadurch zu schaden. Ganz zu schweigen von den Kranken, denen seit Jahren eine kostengünstige Medizin versagt wird. Die für manchen Experten erschreckend hohen Zahlen junger User sind die direkte Folge von seit 30 Jahren an Realitätsverlust leidenden Drogenpolitiker im Gesetzesrausch. Es grenzt schon an Unverschämtheit und Ignoranz, kiffende Kinder als Argument zur Beibehaltung der Prohibition anzuführen. Immerhin ist das das Ergebnis der bis dato praktizierten Politik, auch wenn sich alle rausreden wollen, rot, grün, schwarz oder gelb. Am einfachsten ist doch, dass immer die Droge und/oder die KonsumentInnen schuld sind, basta. Spart auch den Aufwand, den es kostet, sich ernsthaft mit der Problematik auseinander zu setzen. Unsere Jugend muss lernen, sich zu berauschen ohne sich der Zukunft zu berauben, genau wie das Generationen vorher mehr oder weniger erfolgreich praktiziert haben. Cannabis ist weder Einstiegsdroge Nr. 1 (das ist und bleibt der Tabak) noch das Teufelskraut, zu dem es gerade mal wieder des Öfteren erklärt wird, sondern mittlerweile ein weit verbreitetes Genussmittel für Erwachsene, über dessen Gebrauch und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken informiert werden muss. Nicht mehr und nicht weniger. Wehe dem, der fordert, die Abgabe und den Wirkstoffgehalt zu kontrollieren. Ist es

etwa jugendgefährdend, dass Minderjährigen der Zugang bei einer kontrollierten Abgabe erschwert bzw. verwehrt würde? Erfolgreiche Modelle dieser Art gibt es in anderen Ländern zur Genüge, auch das wird , wie sollte es anders sein, ignoriert. Stattdessen wird weiterhin Panikmache betrieben und Repression gefordert, mittlerweile selbst gegen den Willen oberster deutscher Richter, Polizeibeamter und angesehener Ärzte. Eine unheilige Allianz aus Politikern, Medienvertretern und selbsternannten Experten versucht seit Monaten, unter dem Deckmantel des Jugendschutzes, die überfällige Reform des längst nicht mehr zeitgemäßen BtMG auf unbestimmte Zeit hinauszuzögern, als klar wurde, dass zumindest die Entkriminalisierung der Konsumenten mit rationalen Argumenten nicht mehr zu stoppen ist. Ihr jüngster Erfolg: Wahrscheinlich wird der Berliner Senat seinen eigenen Beschluss, 15, im Einzelfalle 30 Gramm Cannabis-Produkte für den Eigenverbrauch, zu tolerieren, auf zehn bis15 Gramm „uminterpretieren“. Glückwunsch. „Und sie dreht sich doch!“ (Galileo Galilei , nachdem er von der katholischen Kirche gezwungen wurde, seine Theorie, die Erde sei eine Kugel, zu widerrufen.) Michael Knodt

sollte dabei ein paar Dinge beachten. Seit Columbus Schnupftabak aus Amerika nach Europa mitbrachte, wird dieser folgendermaßen konsumiert: Ein erbsengroßes Häuflein auf die geballte Faust streuen und abwechselnd ins linke und rechte Nasenloch ziehen. Lässt die Wirkung nach, wird der nutzlose Tabak in ein großes Taschentuch geschneuzt. Aber wer hat schon ein großes Taschentuch einstecken. Und heute verschwinden neben Schnupftabak Substanzen wie Kokain, Speed und Crystal in der Nase. Und gerade hier gilt: Jeder für sich, um die Übertragung von Krankheitserregen wie Hepatitis-Viren zu vermeiden. Liebt man es edel, dann sind eine gläserne Unterlage, ein Messer zum Zerhacken der Substanz und ein Schnupfröhrchen oder ein Schnupflöffel schick. Zu kaufen gibt es dies angeblich im gut sortierten Schreibwarenhandel und natürlich in Head-Shops. Die einfache Variante besteht aus Telefonkarte als Unterlage und zum Zerkleinern und der zusammengerollte Zehn-Euro-Schein dient als Schnupfröhrchen. Vor dem Schnupfen sollte die Nase geputzt werden. Dann sachte reinziehen, sonst landet das Ganze im Rachen und das kann Hustenreize auslösen. Nach fünf bis zehn Minuten ist es ratsam die Nase zu säubern, um Streckmittel zu entfernen. In Speed können das bis zu 90 Prozent sein, Koks enthält höchstens 40 Prozent und Crystal weniger als zehn Prozent. Sauber und hygienisch soll der Ort sein, wo geschnupft wird, wie auch die Nase schleimfrei sein sollte. Die Substanz immer fein zerkleinern, damit nichts in den Nasenhaaren hängen bleibt und die Nasenschleimhaut schädigt. Banknoten als Schnupfröhrchen sind auch nicht das Gelbe vom Ei, sind sie doch meist recht schmutzig und vor allem teilweise giftig. So enthält ein Zehn-Euro-Schein zinnorganische Verbindungen, die das Immun- und Hormonsystem beeinträchtigen. Dann besser ein sauberes Stück Papier nehmen. Das Reinigen der Nase nach einiger Zeit verhindert außerdem blutige Hautreizungen sowie das Absterben von Zellen, was schlimmstenfalls zum Durchbruch der Nasenscheidewand führen kann. Deshalb verschont blutige Nasenlöcher. Regelmäßiger Konsum kann die Riechschleimhaut schädigen und den Riechsinn beeinträchtigen. Eine mehrtägige Pause schafft Abhilfe, denn Riechzellen erneuern sich. Dauerkonsum kann aber zu einer unumkehrbaren Schädigung der Riechschleimhaut führen und dann ist es mit dem Riechen vorbei. Da jedes Schnupfen die Schleimhäute etwas austrocknet, ist es ratsam ab und an die Nase zu befeuchten und ein wenig Öl auf einem Wattestäbchen in der Nase zu verteilen ist auch nicht schlecht. Nasensprays und -tropfen möglichst nicht benutzen, da sie oftmals die Schleimhaut austrocknen.


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