Hanf Journal unabhängig, überparteilich, legal
Sonderausgabe Growing
#44
Kostenlos
Seite 00 Die Belehrung . . .
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Seite 09 Die Saison hat endlich begonnen ...
Seite 00 Die Belehrung . . .
. . . Allen Lesern dieses Heftes sei bitte bitte bewusst, dass das Anbauen von Cannabis, im weiteren auch oft Growen genannt, in Deutschland illegal ist. Keinem ist es in diesem Land gestattet Cannabis zu besitzen, mit ihm zu handeln oder es zu kaufen. Nur der Konsum als solches ist legal, wobei das ja nicht ganz ohne Besitzen geht.
Der Anbau von Cannabis soll mit diesem Heft nicht beworben werden. Besser gesagt raten wir sogar jedem Menschen davon ab. Denn umtriebige Männer in Grün haben oft nichts Besseres zu tun als kleinen Growern zu schaden, ihnen die komplette Ernte abzunehmen und meistens auch anzuzeigen.
. . . die Sonne scheint uns aus dem Arsch, allerlei Pflanzen wollen sich dem Himmel entgegen recken und je höher sie sich recken sollen, desto mehr Liebe und Zuneigung brauchen sie. Liebe und Zuneigung kannst Du bei uns nicht kaufen, aber dafür alles was Dein Garten sonst noch so brauchen kann. Samen, Dünger, Erde etc. findest Du zu Superpreisen auf www.bushplanet.tv
Mit dieser Sonderausgabe wollen wir euch unschuldigen Nicht-Growern einfach nur einmal zeigen, was man so alles tun muss um überhaupt diese schöne Pflanze Cannabis zum Blühen zu bringen.
www.hanfjournal.de Schwestern zur Sonne - zur Freiheit Nun, mit der Freiheit ist das nicht besonders weit her in diesem Land, bleibt zu hoffen, dass zumindest die Sonne diesen Sommer oft zu sehen sein wird. Wir wollen in dieser Ausgabe darüber berichten, wie Grass angebaut werden könnte. Vor allem, passend zur Jahreszeit, draußen. Da das in Deutschland leider verboten dient unsere Berichterstattung ausschließlich der Information, auf keinen Fall ist es in unserem Sinne, Euch zum Cannabisanbau zu animieren oder gar dafür zu werben. Wir raten sogar davon ab, weil es halt verboten ist. Dass das uns wiederum nicht gefällt, stiftet jetzt wahrscheinlich genauso viel Verwirrung wie die Drogenpolitik der Regierung Schröder. Sei’s drum, unsere Lieblingspflanzen werden (größtenteils) auch das überleben, legal oder illegal. Hängt vom Wetter und der Pflege ab, (meist) nicht von den Gesetzen, die sind und bleiben Pflanzen glücklicherweise egal. Wir bekunden unseren Respekt vor denen, die auf Ihre Art gegen die Prohibition vorgehen. Nur ein Eigenversorger schiebt Dealern kein Geld mehr in den Rachen. Nur er/sie weiß, was in die Tüte kommt, wie stark oder schwach es ist, ohne dabei Angst vor Chemikalien und dem damit verbundenen Gesundheitsrisiko haben zu müssen. Wir bekunden unseren Respekt vor den Richtern, die kranken Menschen den Anbau von Marihuana zum Eigenbedarf erlaubt haben. Ich will aber nicht krank sein müssen, um pestizidfreies Grass rauchen zu dürfen.Wir bekunden unseren Respekt vor denen, die momentan ihrer Freiheit beraubt sind, ihren Job, Führerschein oder ihre Wohnung verloren haben, weil sie Hanf kultiviert haben. Leider werden das jedes Jahr mehr. Auf Parteitagen der Sozialdemokratie und wird seit fast neunzig Jahren „Brüder zu Sonne zur Freiheit“ angestimmt, ein mittlerweile lächerlich wirkender Anachronismus angesichts des revolutionären Potentials unserer Regierenden. Wer noch einmal bereit für kleine Veränderungen, sprich Reformen ist, sollte den Hals nicht so voll nehmen. In diesem Sinne: „Schwestern zur Sonne zur Freiheit.“ Michael Knodt
2 Über blühende Pflanzen berichten wir oft, doch wie kommt der Kleingärtner in Deutschland an Stecklinge? Um dieser Frage genauer nachzugehen, traf sich das Hanf Journal mit Fix und Foxi (Namen von der Redaktion geändert), zwei ambitionierten Hobbygärtnern, die ihren Freundeskreis mit Stecklingen versorgen. Hanf Journal: Hallo Fix, hallo Foxi, erst einmal vielen Dank, dass ihr euch zu diesem Interview bereit erklärt habt. Wie seid ihr zu eurem Hobby gekommen? Foxi: Ursprünglich hab ich mit der Growerei angefangen, weil ich nicht dauernd beim Dealer meine Rauchware holen wollte. Da weiß ich nie, was ich kriege, es ist sauteuer und einfach ätzend, (zieht an einer dicken SOMANGO-Tüte und grinst). Fix: Bei mir war das ähnlich, aber angefangen haben wir beide mit blühenden Pflanzen ...
Hanf Journal: Wie alt kann so eine Mutterpflanze werden?
Hanf Journal: Verratet ihr uns zum Schluss eines eurer „Geheimnisse“?
Foxi: Theoretisch unbegrenzt, aber wir besorgen uns alle paar Monate neue Samen, um mal ’ne neue Sorte zu probieren. Wird eine Mutter zu alt, kann sie auch vermehrt zur Zwitterproduktion neigen. Jedoch sind ältere Muttis sehr ertragreich. Man kriegt aber ein Gefühl, wann so eine Mutter reif für die Blüte ist.
Foxi (grinst): Hmm, vielleicht sollten einige mal darüber nachdenken, die Abwärme der Leuchtstoffröhren für eine gute Wurzelbildung zu benutzen, anstatt sich teure Heizmatten oder Heizkabel zu kaufen.
Fix: Unsere Muttis sind so zwischen vier und zwölf Monate alt, so alle acht Wochen machen wir eine neue und geben eine ältere weg.
Foxi: ... Was auch ganz gut funktionierte, aber nach der Ernte war das jedes Mal stressig, rechtzeitig neue Stecklinge zu bekommen, die was taugten. Hanf Journal: Und deshalb züchtet ihr die jetzt selber? Fix: Naja, so ungefähr. In unserem Freundeskreis hatten viele, die mittlerweile für ihren Eigenbedarf anbauten, das selbe Problem. Da haben wir uns gedacht, wir machen so ’ne Art Teamwork.
Fix (rotäugig, leicht verpeilt): Viel lesen und oft in Foren gehen. Hanf Journal: Dann dank ich euch mal für das nette Gespräch und verabschiede mich: Tschö Fix. Tschö Foxi. Fix und Foxi: Tschö HaJo Das Interview führte KIMO
"Prächtige Mütter"
Foxi: Wir beide machen die Stecklinge für unsere Kumpels und die versorgen uns dafür mit dem, was dabei rauskommt. So hat jeder was davon und keiner muss mehr den Dealer mit Kohle stopfen, (muss lachen und husten). Hanf Journal: Welche Sorten züchtet ihr? Foxi: Somango, Mazar, JackFlash für drinnen, KC33 für draußen. Fix: Hört sich viel an, ist aber nur ein kleiner Schrank mit zwei Ebenen. Unten stehen die Steckis unter Leuchtstoffröhren, oben die Mütter und Gewächshäuschen beziehungsweise mehr Steckis.
Blühen kann jeder Hanf Jour nal: Benutzt ihr Erde als Medium? Fix: Ne, wir nehmen 50 Prozent Coco-Substrat und 50 Prozent Perlite, hat sich gut bewährt bei der Wurzelentwicklung und wir können es öfter verwenden. Manchmal, wenn unser Freund Lupo (Name von der Redaktion geändert ;-)) Steckis braucht, benutzen wir auch Steinwolle, weil der ein hydroponisches System benutzt.Wie viel Zeit investiert ihr in euer Hobby?
Growing Special
Foxi: Die neuen ziehen wir aus Samen, bis man die dann ordentlich beschneiden kann, dauert das schon so drei bis vier Monate. Hanf Jour nal: Woher bekommt ihr eure Samen? Fix: Über Umwege, meist aus Holland, manchmal aus Kanada, ist ein bisschen unangenehm seit dem Samenverbot. Hanf Journal: Ist das Growen eure Hauptbeschäftigung?
Foxi: Je nachdem, also die tägliche Pflege dauert so eine halbe Stunde. Wenn es ans Beschneiden geht, sitzen wir schon mal drei, vier Stunden da. Das ist so zwei bis drei Mal pro Monat. Hanf Journal: Wie viele Stecklinge schneidet ihr ungefähr pro Monat? Fix: Je nach Bedarf im Freundeskreis so an die 200 Stück sind es durchschnittlich. Foxi: Jetzt, wo die Outdoor-Saison anfängt, können es auch schon mal ein paar mehr sein. Hanf Journal: Worauf achtet ihr besonders? Fix: Zuerst einmal auf Sauberkeit und Sorgfalt beim Arbeiten. Ich nehme für jede Session eine frische, sterilisierte Klinge und achte darauf, dass möglichst keine Luft an die Schnittstelle kommt. Außerdem nehme ich bei den frisch geschnittenen Steckis einmal am Tag den Deckel zum Lüften ab und besprühe sie ein wenig. Ab dem vierten Tag schiebe ich langsam die Lüftungsklappen auf. Foxi: Jeden Tag ein bisschen mehr. Nach sieben bis zehn Tagen können wir sie dann aus dem Gewächshaus nehmen. Je nach Wunsch lassen wir sie dann noch ein bisschen unter einer 400 Watt-Quecksilberdampflampe weiter wachsen oder geben sie direkt weiter. Hanf Journal: Welchen Dünger benutzt ihr? Foxi: Ich halt nix von Werbung ... einen Zwei-KomponentenCoco-Dünger, Wurzelstimulanz und noch eine Kleinigkeit, das reicht. Gute Pflege ist wichtiger als der ganze Dünger-Hype. Fix: Der pH-Wert muss natürlich stimmen, 5,5 bis 5,7 ist optimal für Coco. Der EC-Wert für unsere Mütter liegt so bei 1,5, die Steckis kriegen erst am zweiten Tag nach dem Eintopfen Dünger, da liegt der EC-Wert bei 1,2. Die Muttis werden alle zwei Wochen mit klarem, pH-kontrolliertem Wasser gespült, damit sich keine Salze ablagern. Foxi: Und bloß nicht zu oft gießen, Wurzeln sind von Natur aus faul und sollen ihre Nahrung suchen gehen. Für das Medium gilt: So trocken wie möglich, so feucht wie nötig. Hanf Journal: Hattet ihr schon Probleme mit Schädlingen? Fix: Ja einmal, da haben wir fatalerweise mit anderen „Steckitauschen“ gespielt, bumms waren die Thripse da. Mit ein wenig Neem-Öl und viel Aufwand haben wir die dann wegbekommen. Seitdem bestellen wir uns ab und zu Nützlinge, rein prophylaktisch. Foxi: Das sind kleine Raubinsekten, die die bösen Pflanzenfresser aufessen.
Foxi: Gott bewahre, wovon sollte ich da leben. Ne ne, ich geh ganz normal arbeiten, wo und was ist nicht so wichtig. Fix: Ich bin Handwerker und gehe auch arbeiten, unser Hobby bringt nur Spaß und unser beider Rauchbedarf ist halt indirekt abgedeckt, das ist doch auch schon was. Hanf Journal: Habt ihr nicht das Bedürfnis, selber fette Buds zu ziehen? Foxi (lacht): Das war mal, blühen kann jeder, ordentliche Stecklinge und Muttis in gleichbleibender Qualität zu züchten, ist da schon ne größere Herausforderung. Fix: Vor allem beim Beschneiden muss man schon ein paar Wochen voraus planen, wie schneide ich, damit die Plant in zwei Wochen dann so und so aussieht. Sie sollten ungefähr die Form eines Sektkelches haben und da wir nicht allzu viel Platz haben, müssen wir die Muttis alle zwei Tage drehen, sodass sie gleichmäßig wachsen.
"1x Watt Cooltube + 8x 18 Watt LSR macht zwei Etagen sattes Grün"
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VooDoo
Matanuska Tundra
Voodoo, eine grüne Sorte, wurde 1997 von Dutch Passion aus Thai-Eltern entwickelt, die in den Niederlanden schon seit Jahren kultiviert werden. Sie ist eine sehr starke Pflanze, mit langen fetten Buds und einem frischen klaren Geruch. Voodoo liefert ein klassisches SativaHigh und produziert auf hohem Niveau.
Mit Matanuska Tundra kehrt eine legendäre Sorte aus Alaska zurück. Die Buds sind groß und fest. Intensives Aroma, leicht schokoladig. Die Pflanze strotzt vor Harz auf den Buds. Als Medizinalhanf geeignet. Konsumenten, die zu Übelkeit neigen, sollten vorsichtig sein. Matanuska Tundra ist sowohl für Indoor als auch für Outdoor geeignet.
Samenbank: Dutch Passion Blütezeit: 7 - 8 Wochen Ertrag: k. A., fett nach Angaben von Strainbase Usern Erntezeit Outdoor: Erste Oktoberwoche Typ: Sativa
Seedbank: Sagarmatha Seeds Blütezeit: 8 - 10 Wochen Höhe: bis 80 cm Ertrag: Indoor: 350 - 375 g/qm Typ : Indica/Sativa
PPP(Pure Power Plant)
Pure Power Plant ist eine starke Sativa-Sorte, die in den späten 90ern aus südafrikanischen Sorten entwickelt wurde. PPP produziert sehr viele „Kristalle“ und hat ein unglaubliches Wachstumspotenzial sowohl drinnen als auch draußen. Weniger erfahrene Züchter erzielen unter guten Konditionen draußen bessere Ergebnisse als drinnen. PPP ist eine THC-reiche Sorte mit sehr guten Wachstumseigenschaften.
Seedbank: Nirvana Blütezeit: 63 Tage Höhe: 130-150 cm indoor / 260 cm outdoor Ertrag: 130 Gramm indoor/Pflanze im 1-Liter-Topf, outdoor 550 g oder mehr Erntezeit Outdoor: Mitte Oktober Typ: Indica/Sativa: 10/90
Warlock
Die Warlock ist vorwiegend eine Indica-Kreuzung mit vielen Sativa-Eigenschaften (z. B ein aktives High, viele Harzkristalle etc.). Die Blätter sind nicht sehr groß, dafür aber die Blüten, was das Maniküren einfach macht. Die Blütenhärchen sind anfänglich weiß, verfärben sich aber später leicht rosa. Der Geruch ist stark süßlich und fruchtig . Die Blütezeit beträgt zwischen 55 und 60 Tagen und erbringt eine mittlere bis große Erntemenge. Outdoor angebaut, kann sie in unseren Breite von Ende Oktober bis Anfang November geerntet werden.
Seedbank: Magus Genetics Blüte: 55-60 Tage Höhe: k. A Ertrag: 400-500g/m_ indoor/draußen 300-400 g/m_ Erntezeit Outdoor: Ende September/Anfang Oktober Typ: Indica/Sativa: vorwiegend Indica
Jack Flash
Diese Jack Herer-Kreuzung ist leicht zu züchten und schon ein Klassiker für die, die sie zu schätzen wissen. Jeder, der zuvor Super Skunk angebaut hat, wird wissen: Züchte diese Pflanze mit ihrem fruchtigen Jack HererGeschmack und einem Hauch von Haze. Es ist zu raten, diese Sorte nicht zu früh zu ernten, um das Maximum an Qualität und gutem Ertrag zu erreichen. Diese Sorte ist sowohl für Indoor als auch Outdoor geeignet.
Seedbank: Sensi Seeds Blütezeit: 60-70 Tage Höhe (outdoor): 140-160cm Ertrag: bis 125 g Outdoor, ca. 0,8 g/Watt Indoor (Angabe nicht vom Produzenten) Typ: Indica/Sativa
Holland’s Hope
Holland’s Hope ist eine Indica/Sativa-Mischung aus Afghan und Skunk. Holland’s Hope ist die perfekte Pflanze für all diejenigen, die in kalten Klimazonen mit kurzen Sommern outdoor anbauen möchten. Sie ist eine starke Pflanze, die Schimmelbefall gut widersteht und mit großem Ertrag bis zu einer Höhe von vier Metern wächst. Dies ist eine der Pflanzen, die als erste in Holland gezüchtet wurde und von vielen angebaut und empfohlen wird. Das High ist sehr stark.
Seedbank: Homegrown Fantaseeds, Sensi Seeds, Dutch Passion Blütezeit: 8 Wochen Höhe: 270-310 cm Ertrag: 500 g – 600 g pro Pflanze (outdoor mit b’cuzz-Blütenstimulanz und Bio bizz grow + flow), indoor k. A
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Mütter auf Zeit
Wer potente Mutterpflanzen haben möchte, braucht mindestens eine gut ausgebildete weibliche Pflanze, möglichst aus Samen gezüchtet, die die Grundlage für alles Weitere bildet. Eine Fläche von 50 x 50 Zentimetern bei 60 Zentimetern Höhe ist völlig ausreichend für eine Mini-Mutti-Kammer. Auf gute Belüftung kann jedoch auch hier nicht verzichtet werden. Der Samen wird in ein leicht angefeuchtetes Medium (Steinwolle, Watte, Torfquelltopf) gelegt und 18 Stunden mit Leuchtstoffröhre(n), cool white, Lichtfarbe 840 beleuchtet. Nach der Keimung wird der Sämling in einen kleinen Topf gesetzt. Ist er gut bewurzelt, werden so wie weiter unten beschrieben ein oder zwei Stecklinge von ihm geschnitten und der gut durchwurzelte Keimling kommt zur Probeblüte. Das heißt, er wird zwölf Stunden der Dunkelheit und zwölf Stunden dem Licht ausgesetzt. Nach etwa einer Woche bilden sich die ersten Geschlechtsmerkmale („Säckchen“ bzw. „Härchen“). Ist es eine Lady, können die zuvor geschnittenen Stecklinge, sobald sie bewurzelt sind, als Grundlage der gesamten Zucht dienen. Hierbei handelt es sich nun sicher um Weibchen. Wichtig ist, die Auserkorene(n) richtig zu beschneiden, damit sie später möglichst viele Stecklinge abwerfen, der erste Schnitt sollte zwischen der zweiten und dritten Internodie (Verzweigung) erfolgen, danach wird jeder zweite neue Trieb beschnitten. So entsteht in relativ kurzer Zeit eine „Mini-Mutti“, von der man eine Handvoll Stecklinge schneiden kann. Dazu werden folgende Vorbereitungen getroffen: Gewächshaus mit Medium füllen, sterile Klinge bereitlegen, Torfquelltöpfe oder Steinwollwürfel einweichen, Wasserglas und Stecklingspuder/-gel bereitstellen und eine Sprühflasche mit Wasser (pH-Wert 6,0) und eventuell Stecklingsnahrung füllen. Beim Schneiden ist darauf zu achten, die Schnittstellen möglichst kurz der Luft auszusetzen, also am besten direkt ab ins vorbereitete Wasserglas, da können sie dann 20 Minuten bis zwölf Stunden stehen. Das Wasserbad macht die Stängel weich, was bei der Bewurzelung hilfreich ist. Nach dem Einweichen werden die Stiele in Pulver/Gel getaucht, das Stängelende schräg abgeschnitten und sofort in den Torfquelltopf/
Gewinnen, Gewinnen, Gewinnen Steinwollwürfel gesteckt. Die Schnittstelle längere Zeit der Luft auszusetzen, bedeutet den sicheren Tod der Kleinen. Dann schneidet man die großen Blätter ungefähr zur Hälfte ab, um die Verdunstung zu reduzieren und eventueller Fäulnis vorzubeugen. Für Outdoor-Stecklinge sind Torfquelltöpfe aus ökologischen Gründen der Steinwolle vorzuziehen. Nachdem die Babys ins Gewächshaus verfrachtet wurden sprüht mensch sie schön ein, Deckel drauf, Klappen zu und ab unter die Leuchtstoffröhre(n). Ich ziehe das Pulver dem Gel vor, da das Gel bei zuvor gewässerten Stielen mit der Zeit immer dünnflüssiger, also weniger stark, wird. Absolute Sauberkeit ist natürlich Voraussetzung für solch ein Vorhaben. Nach drei bis vier Tagen, in denen sie schön feucht (70 bis 80 % Luftfeuchte) gehalten und täglich einmal durch Abnehmen des Deckels gelüftet werden, sollten die Schiebeklappen der Gewächshäuser jeden Tag ein Stückchen mehr aufgeschoben werden. Nach spätestens sieben Tagen sollten die Schieber ganz offen sein, da sonst Schimmel- und Fäulnisgefahr besteht.
So, es ist mal wieder so weit. Die Tage werden länger und die Sonne lässt sich auch mal hin und wieder blicken. Die Zeit ist reif, seinen Balkon oder Garten mit Pflänzchen zu bestücken.
Sind die ersten Wurzelspitzen zu sehen, können die Stecklinge aus dem Gewächshaus in das vorgesehene Medium umgetopft werden. Die weitere Beschneidung hängt vom Bedarf des Züchters ab, also von Komponenten wie: zur Verfügung stehender Platz, gewünschte Zahl der Stecklinge, wie lange soll die Pflanze als Mutter dienen usw. Eine Sektkelchform ist in allen Fällen erstrebenswert. Bei der hier beschriebenen Methode pflanze ich die kommende Mutterpflanze jedoch nur in einen kleinen Zwei- bis Drei-Liter-Topf und beschneide wiederum ungefähr jeden zweiten neuen Trieb. So entsteht in kurzer Zeit eine neue kleine, stark verzweigte buschige Pflanze. Von dieser werden jetzt wieder wie weiter oben beschrieben Stecklinge abgenommen.
Wie ist es möglich, ausschließlich weibliche Pflanzen zu züchten?
Nun wird die beschnittene Mutterpflanze zusammen mit den geschnittenen Stecklingen „in die Blüte geschickt“, nachdem vorher ein, zwei oder drei Stecklinge als neue „Muttis“ auserkoren wurden. Dabei sollte auf die bestgewachsenen Pflanzen vom schlechtesten Stellplatz zurückgegriffen werden. D a s g a r a n t i e r t K r a f t , Wi d e r s t a n d s f ä h i g k e i t u n d Durchsetzungsvermögen, alles wichtige Eigenschaften für eine Mutterpflanze. Die auserkorenen Pflanzen werden wieder in Zwei- bis Drei-Liter-Töpfe umgepflanzt und wie beschrieben beschnitten. Innerhalb von zwei bis drei Wochen haben sich so neue Mini-Muttis entwickelt, von der jeweils fünf bis sechs Stecklinge geschnitten werden können, usw. Auf diese Weise kann das all zu oft vorhandene Stecklingsproblem so gelöst werden, dass durchgehend eine kleinere Anzahl von Stecklingen zur Verfügung steht, ohne dass viel Platz oder Strom benötigt wird. Das langsamere Wachsen der Pflanzen unter Leuchtstoffröhren im Gegensatz zu dem unter Quecksilberdampflampen stört hierbei nicht, da immer mehrere kleine Mutterpflanzen zur Verfügung stehen, die den Bedarf des Kleinstgärtners abdecken. KIMO
Der Grow Shop Kaya Foundation (www.kayagrow.de) in der Schliemannstr. 26, 10437 Berlin, spendiert den drei glücklichen Gewinnern Nützliches für erfolgreiches Gelingen eines solchen Vorhabens. Ihr müsst nur folgende Frage richtig beantworten und eine E-Mail an: gewinnen@hanfjournal.de schicken, das war’s. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
a.) durch die Aussaat feminisierter Samen, b.) durch Bestrahlung der Samen mit Mikrowellen c.) durch die Verwendung von Stecklingen,
Zu gewinnen gibt es als 1. Preis: 1 x Canna Bio-Dünger-Set (l Liter Canna BioVega, 1 Liter Canna Bio-Flores und 0,25 Liter Canna Bio Booster) 2. Preis: 3 Kilogramm Guanokalong (Fledermausdünger) 3. Preis: 5 Liter Regenwurm-Dünger aus kontrolliert biologischem Anbau von Garten Eden Berlin und ein Paket Raubmilben gegen Spinnmilben Wie ihr seht, gibt es nur 100-%ig reine Naturprodukte zu gewinnen, für uns Ehrensache.
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Camouflage Your Grass Wie allgemein bekannt, muss ein Mensch, der beim HanfAnbau ertappt wird, mit Bestrafung rechnen. Deshalb denkt ein jeder, der ein solches Projekt in Angriff nimmt, zuerst einmal daran, seine Pflanzen vor den Blicken Unbeteiligter zu verbergen. Dass dies nur in begrenztem Umfang möglich ist, haben leider schon zu viele Hobbygärtner spüren müssen, entweder in Form von Dieben oder gar noch schlimmer, gesetzestreuen Sonntagsspaziergängern oder FeierabendPolizisten, die dem subversiven Treiben dann ein jähes Ende setzten. Eine absolute Sicherheit gibt es in Zeiten der Prohibition zwar nie, doch es können Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko zu verringern. - Nie mit Auto oder Moped zur Pflanzstelle oder auch nur in die Nähe fahren, das ist wie ein Namensschild um den Hals tragen. - Möglichst eine Stelle wählen, deren Erreichen etwas körperliche Anstrengung erfordert, der Normalbürger ist faul und verlässt selten die ausgetretenen Pfade. - Bei der Auswahl des Platzes an die Erreichbarkeit von Wasser denken, im Sommer kann der Bedarf immens werden, alles herbeizuschleppen verlängert den Aufenthalt unnütz. - Nie öfter und länger zu den Babys gehen als unbedingt notwendig. - Keine(n )Unbeteiligte(n) in das Projekt einweihen bzw. mitnehmen. - Leise sein. Das sind die grundlegendsten Sicherheitsmaßnahmen, natürlich gibt es noch eine Menge hier nicht erwähnte. Außerdem sorgen erfahrene Gärtner auch für eine optische Tarnung ihrer Liebsten. Das beste Prinzip ist „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“, das heißt, die Pflänzchen werden mit anderen Pflanzen, die als Blickfang dienen, zusammengestellt. Ich werde nie vergessen, wie ich vor vielen Jahren auf einer längeren Radtour beim Anblick ein paar prächtiger Sonnenblumen Lust verspürte, mir ein paar Samen zum Rösten zu besorgen. Erst als ich mitten im Feld stand habe ich gemerkt, dass es sich eigentlich um eine Hanf-Plantage der potenteren Sorte handelte, fast erntereif. Nichts anzurühren ist bei solch einem Zufall Ehrensache, schreibe sich das ein jeder hinter die Ohren! Sonnenblumen haben die wunderbare Eigenschaft, etwas schneller und höher als die meisten Hanf-Sorten zu wachsen, ohne dabei viel Licht zu klauen, da die Blätter verhältnismäßig klein sind. Je größer und gelber die Sonnenblume, desto
Von der Regenwürmerzucht zum Superdünger
unauffälliger wirkt ein Hanf-Pflänzchen nebenan. Außerdem scheidet die Sonnenblume Saponine ab, die der Hanf-Pflanze die Nährstoffaufnahme erleichtern. Auch Ringelblume, Basilikum oder Topinambur eignen sich zur Mischkultur mit Hanf, wobei beim Basilikum der gewünschte Tarneffekt nicht sehr hoch ist, mit der Ringelblume sollten aufgrund ihrer Größe nur kleinwüchsigere Sorten angebaut werden, um eine gute Tarnung zu erzielen. Auch ist eine Mischkultur mit Brennnesseln möglich, hierbei ist aus zwei Gründen jedoch Vorsicht angebracht: Brennnesseln wachsen sehr schnell und neigen dazu, andere Pflanzen zu verdrängen. Deshalb dürfen nur gut vorgewachsene Stecklinge mit Brennnesseln zusammengestellt werden. Auch brauchen sie sehr viel Stickstoff, so ist es ratsam, ein wenig Wuchsdünger nach Anweisung unter die Erde zu mischen, mit der das Aushubloch gefüllt wird. Guano (z. B. Fledermauskot) ist hierbei nicht zu empfehlen, da er im Prinzip stickstofffrei ist. Auch der intensive Geruch lässt sich durch Kombination mit ebenfalls intensiv riechenden Pflanzen, die zur selben Zeit blühen, überdecken beziehungsweise reduzieren. Ich nenne hier als Beispiel nur eine Geranienart, den Stinkenden Storchenschnabel (Geranium robertianum). Diese Pflanze blüht von Juli bis Oktober und wird von Gartenfreunden gepflanzt, um tierische und menschliche Schädlinge fernzuhalten. Auch Rauke (besser bekannt als Rucola) und Ysop riechen schön heftig, die Möglichkeiten sind hier vielfältig. So nun wisst ihr, was erfahrene Züchter so alles machen, um nicht aufzufallen. Das heißt nun nicht, dass ich dazu anstiften will, es ihnen gleichzutun. Der Hanf-Anbau in Deutschland ist und bleibt genehmigungspflichtig. Wohl dem, der einen vor fremden Blicken geschützten Garten hat. KIMO Näheres zu „Stinkpflanzen“ unter: http://www.garten-literatur.de/duft/stinkg.htm
Für weitere Informationen: Garten Eden Biologische Wurmzucht & Regenwurmdünger Sonnenallee 148 12059 Berlin Tel.: +49 (0) 17 24 05 49 03 Fax: +49 (0) 30 61 65 12 02 Eine Materialliste und die Bauanleitung findest du unter: www.mm-angelseite.de/self_wurmz.htm
Als Stadtmensch denkt man genauso oft an Regenwürmer wie an Wurmlöcher im All. Liebt man aber unser allerliebstes Pflänzchen, schadet es nicht, sich ein paar Wurmgedanken zu machen. Denn tatsächlich sind diese Würmchen enorm wichtig für die Natur. Einem gesunden Boden mit sofort assimilierbaren, gebundenen Mineralien wird in der biologischen Landwirtschaft große Bedeutung beigemessen. Und genau aus diesem Grund züchtet Herr Rinnen nun Regenwürmer. Da ihm der Rotwurm am mobilsten scheint und auch mit geringstem Aufwand zu züchten ist, hat er die Rotwurmzucht in einem Treibhaus auf dem Biohof seiner Schwester aufgenommen. - Lasst uns mal die Biologie und Lebensweise dieser lustigen Tierchen etwas näher unter die Lupe nehmen. Der Rotwurm (Eisenia foetida), auch Kompost- oder Mistwurm genannt, hat eine mittlere Länge von drei bis zehn Zentimetern. Seine charakteristische rote Körperfarbe ist durch gelbe Ringe am Hinterende unterbrochen. Das durchschnittliche Gewicht eines ausgewachsenen Rotwurms (90 Tage) beträgt 330 Milligramm. Dies stellt, wenn man bedenkt, dass ein 20 Tage alter Wurm nur sechs Milligramm „auf die Waage bringt“, eine enorme Gewichtsexplosion während der Alterszunahme dar. Wie alle Regenwürmer ist auch der Rotwurm ein Zwitter, wodurch eine Selbstbefruchtung zwar möglich, aber eher selten ist. Seine Geschlechtsorgane liegen in der Verdickung (Clitellum) am Vorderende. Jeder Wurm gibt Sperma ab und legt Kokons, der bis zu zehn Würmer enthalten kann. Zwölf Wochen benötigen die Würmer bis zur Geschlechtsreife. Ganz schön frühreif, die kleinen Dinger, wie ich finde! Und agil und eigensinnig sind die Tierchen auch. So staunte Herr Rinnen nicht schlecht, als eines schönen Morgens 10.000 (!) Würmer durch sein Schlafzimmer krochen und am Teppich nagten, nachdem er zuvor vergessen hatte, sie zu füttern. Doch die Regenwürmer werden ja nicht für ihre „Geselligkeit“ gezüchtet, sondern für ihre „Ausscheidungen“. Und als Volldünger sind diese in unserem Land noch recht unbekannt, wohingegen man den Wurmdünger in den Niederlanden, Österreich, Dänemark und England in jedem besseren Blumenladen bekommt. Wenn man ihn einmal ausprobiert hat, versteht man, woher der Erfolg auf dem Düngemittelmarkt unserer Nachbarn kommt. Der Regenwurmdünger fördert entscheidend die Fruchtbarkeit und die Wasserspeicherfähigkeit sowie die Durchlüftung und Drainage des Bodens. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass der Dünger von den Pflanzen ohne große Enzymeinsätze aufgenommen werden kann, ohne vorher kompostiert werden zu müssen, Wurzeln zu verbrennen und unerwünschte Insekten anzuziehen. Da Regenwürmer nur abgestorbenes organisches Material also tote Wurzeln - fressen, lohnt es sich, ein paar Würmer in die Blumentöpfe zu geben. So ist eine Wiederverwendung der Erde nach der Ernte möglich. Dieser Wurmdünger ist völlig geruchlos, insektenfrei, pH-neutral, lagerfähig und 100 % biologisch! Der Boden lebt - viel Spaß! Roland Grieshammer
6 den größten Teil der Arbeit. Im Indoor-Bereich gibt es mitunter mehr Schwierigkeiten, dafür lassen sich Schäden durch sinnvolle Prävention fast gänzlich vermeiden.
Klima
Hallo, liebe Growing-Freunde!
Viele Probleme lassen sich indoor durch das richtige Klima (Temperatur, Feuchtigkeit, Luftbewegung) verhindern. Temperaturen über 30 °C lassen die Blattspitzen vertrocknen, ebenso zu geringe Luftfeuchtigkeit. Zu tiefe Temperaturen können die Triebspitzen und Wurzeln schädigen, Frost kann zu ihrem Absterben führen. Zu hohe Luftfeuchtigkeit wiederum bedeutet Schimmelgefahr. In der Nähe der Lampe können zudem Verbrennungen durch Wassertropfen (Brennglasprinzip) auftreten, also solltet ihr auf ausreichend Abstand achten, damit die Tropfen nicht auf den Blättern landen. Kurzzeitige allgemeine Klimaschwankungen vertragen die Pflanzen gut. Probleme im Haus können auch durch eine ausreichende Belüftung und Installation eines Thermostates vermieden werden. Zusätzlich kann (muss aber nicht) ein Hygrostat (Feuchtigkeitsregler) verwendet werden. Für die Verteilung der Luft im Raum wird ein Ventilator eingesetzt, der ruhig direkt auf die Pflanzen blasen kann, was einen kräftigen und kompakten Wuchs fördert.
Vorbeugend können verschiedene Zuschlagstoffe wie Guano, Hornspäne, Bittersalz oder Urgesteinsmehl mit unter das Substrat gemischt werden. Allerdings sollte man es mit dem Düngen nicht übertreiben, sonst ziehen die überschüssigen Nährsalze das Wasser aus der Pflanze und trocknen sie so von innen aus. Einhergehend mit schleppendem Wuchs sterben die Blattspitzen ab und die Blätter rollen sich ein. An den Wurzeln kann es zu giftigen Ablagerungen kommen. Dann solltet ihr sofort mit dem Düngen aufhören, bis die Pflanze alle überschüssigen Nährsalze abgebaut hat. In schweren Fällen den Topf (z. B. in der Dusche) mit klarem Wasser spülen. Wachsen die Kleinen trotz guter Versorgung nicht richtig, sollte der pH-Wert kontrolliert werden. Die pH-Messstreifen gibt es in Apotheken, Drogerien oder dem Aquaristik-Fachhandel. Genauer sind die relativ teuren pH-Messgeräte. Der pH-Wert reicht von 0 (sauer) über 7 (neutral) bis 14 (basisch). Im Idealfall liegt er bei Erdkulturen zwischen 6,2 und 6,6. Sonst verhungert die Pflanze trotz ausreichendem Angebot an Nährstoffen. Auch das Bodenklima spielt eine wichtige Rolle. Staunässe führt zum Absterben der Wurzeln, zu lange Trockenheit lässt die feinen Wurzelhärchen vertrocknen. Besonders gefährlich ist es, wenn die Pflanzen länger in trockener Erde stehen.
Eine neue Saison steht ins Haus und was könnte schlimmer sein als Pflanzen, die von Anfang an schlecht wachsen, kränkeln oder gar von Schädlingen befallen werden? Deswegen habe ich etwas recherchiert und ein paar nützliche Tipps für gesunde kräftige Pflanzen zusammengestellt, die später kräftige Buds hervorbringen können. Neben klassischen Problemen wie Nährstoffmangel und Schädlingsbefall habe ich auch etwas Interessantes über Mischkulturen und Pflanzenbrühen herausgefunden. Natürlich handelt es sich dabei nur um ökologisch und biologisch verträgliche Maßnahmen, denn Chemie hat in der Cannabis-Zucht nichts verloren. Man sollte nicht vergessen, dass es sich dabei um ein Naturprodukt handelt und ein gewisser Ausfall normal ist.
Biologischer Pflanzenschutz
Eine gesunde Pflanze zeigt dann kräftigen und vitalen Wuchs, wenn alle ihre Bedürfnisse in einem gewissen Rahmen erfüllt sind, sie also gut versorgt wird. Anders herum deutet das Schadbild auf bestimmte Auslöser wie Nährstoffmangel, Pilzoder Insektenbefall hin, die es mit gezielten Maßnahmen zu bekämpfen heißt, um die Gesundheit der Schützlinge wieder herzustellen. Beim Outdoor-Anbau hat man weniger Möglichkeiten einzugreifen, dafür erledigt die Natur oft schon
Ununterbrochenes Anpusten einer Stelle sollte vermieden werden, weil es sonst zu „Windbrand“ kommt. Am besten eignet sich ein Schwenkventilator.
Versorgung Draußen wie drinnen kann es Probleme mit dem Boden bzw. der Wasser- und Nährstoffversorgung geben. Letztere zeigen sich oft durch charakteristische Mangelsymptome. (s. Abb. 1)
Growing Special
Wird dann zuviel gegossen, verfaulen die bereits geschwächten Wurzeln noch schneller. In so einem Fall sollte man erst einmal vorsichtig angießen. Voraussetzung für ein optimales Wurzelwachstum sind eine gute Durchlüftung und Wasserleitfähigkeit, sowie eine hohe Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit des Substrats.
Schädlinge Krankheitserscheinungen können auch durch Schädlinge wie Unkraut, Insekten, Nager und Wild oder Pilze hervorgerufen werden, seltener durch Tumore, Bakterien und Viren. Biologische Pflanzenschutzmittel und Nützlinge schaffen Abhilfe. Im Freien herrscht bereits ein natürliches Gleichgewicht zwischen Schädlingen und ihren Fraßfeinden. So lässt sich ein leichter Befall vielleicht nicht verhindern, dafür sind größere Ausfälle eher unwahrscheinlich. Doch können Nagetiere und Wild die jungen Pflanzen und Triebe anfressen (blühende Triebe werden in der Regel in Ruhe gelassen) oder niedertrampeln und Vögel die frisch gesäten Samen herauspicken. Eine Gefahr, die im Haus sicherlich nicht besteht. Unkraut wird ganz klassisch ausgezupft. Im Folgenden werden einige Schädlinge vorgestellt, die besonders drinnen einen optimalen Lebensraum finden. Dort siedeln sie sich vor allem auf bereits geschwächten Pflanzen an. Insekten werden auch von hohen Stickstoffgehalten angezogen.
Insekten Grüne, schwarze oder graue länglich bis ovale Blattläuse leben auf der Blattunterseite und den Triebspitzen. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft und scheiden Honigtau aus, der die Blätter mit einem klebrigen Film überzieht. Dort siedeln sich häufig Rußtaupilze an, die durch Giftstoffe das Wachstum der Blätter und Blüten stören, was zum Absterben der Blätter führen kann. Abwehr & Prävention: Hartes Abduschen mit Wasser, Brennnesselsud oder schwacher Seifenlösung. Fressfeinde sind Florfliegen, Marienkäfer und Schlupfwespen. Der Honigtau kann leicht mit Wasser abgewaschen werden. Die Trauermücke wird bis zu vier Millimeter lang und kann fliegen. Ihre sechs bis sieben Millimeter langen, glasig-weißen Larven vermehren sich schnell in feuchter Erde. Trauermücken richten keinen direkten Schaden an, sondern bleiben oft in den Blüten kleben, was nicht besonders schön ist. Die Larven können die Wurzeln anfressen. Abwehr & Prävention: Gelbtafeln locken sie an, anstelle kann auch eine mit Wasser und ein paar Spritzern Spülmittel gefüllte knallgelbe Schale verwendet werden. Bei starkem Befall kommen parasitäre SF-Nematoden (Fadenwürmer) zum Einsatz. Spinnmilben sind ungefähr 0,5 Millimeter lang und gelblichgrün, orange oder rotbraun gefärbt. Sie leben auf der Blattunterseite und legen dort ihre Eier ab. Da sie selbst schwer zu erkennen sind, können wir sie eher indirekt durch weißlichgelbe Punkte an der Blattunterseite und den Gespinsten erkennen. Sie treten bei hohen Temperaturen und Trockenheit auf. Abwehr & Prävention: Durch Eintüten der zuvor gewässerten Pflanzen in Kunststoffbeuteln entsteht ein Kleinklima, dass die Pflanzen einige Tage ertragen, die Spinnmilbe jedoch tötet. Nützlingsschonende Spritzmittel aus Kaliumsalzen, natürliche Fettsäuren (Schmierseifen) und Raubmilben helfen ebenso. Zu den Schildläusen gehören die unbeweglichen Napf- und Deckelschildläuse sowie die Schmierläuse. Während die Weibchen durch Ausscheidungen von Lack, Wachs oder Seide einen Schutzschild ausbilden, unter dem die Eier heranwachsen,
7 sind die Männchen ein bis zwei Millimeter lange fliegenartige Insekten. Sie bohren sich mit ihrem Rüssel tief ins Gewebe ein und saugen den Pflanzensaft. Gleichzeitig geben sie Giftstoffe ab, die Blühverzögerung und Blattfall auslösen. Wie die Blattläuse scheiden auch sie Honigtau aus. Abwehr & Prävention: Ältere Tiere sollten möglichst abgesammelt und die Pflanze mit Rapsöl behandelt werden.
Pyrethroide werden aus den Blüten der Chrysantheme gewonnen, teilweise aber auch synthetisch hergestellt. Sie wirken, indem sie das Weiterleiten von Nervenimpulsen verhindern aber sind auch für den Menschen nicht ganz unbedenklich. Schonender für die Pflanze ist es, sie mit einem Gemisch aus Wasser und etwas Schmierseife oder Rapsöl abzuwaschen oder hart abzuduschen.
Abb.1
100% REINER BIO-REGENWURMDÜNGER
Essenzielle Nährstoffe: Stickstoff N Phosphor P
Schleppender Wuchs und gleichmäßiges Vergilben des gesamten Blattes, das sich an der Pflanze von unten nach oben fortsetzt. Rote Stängel und Blattstiele, kleine Blätter. Absterben der Blattspitzen und Nekrosestellen. Sehr langsamer und kümmerlicher Wuchs. Blätter klein und dunkelgrün mit rötlichen Adern an der Blattunterseite. Langsame Gelbfärbung der Pflanze von unten aus. Schwache Blütenbildung. Manchmal blau-rot-grüne bis violette Verfärbungen.
ist BIO ist LOGISCH ist ORGANISCH und DYNAMISCH Vor allem bei Cannabis für Medizinische Zwecke! Keine Kopfschmerzen mehr, viel weniger Halskratzen! Bessere Qualität! Verbrennt nicht die Wurzeln! Völlig Geruchslos!
Makronährstoffe: Kalium K Kalzium Ca Magnesium Mg Eisen Fe
Blätter sterben vom Rand und Blattspitzen aus ab. Manchmal gelb gescheckte Blätter. Rote Stängel und Blattstiele. Geringe Standfestigkeit. pH-Wert prüfen und bei Bedarf kalken. Blattspitzen sterben ab. Blätter bekommen grüne Adern und rollen sich ein. Triebspitzen sind fast weiß. Tritt gelegentlich bei erdfreiem Anbau auf. Überwiegend an Triebspitzen. Blätter werden chlorotisch mit grünen Adern. Tritt besonders auf kalkreichen Böden (pH-bedingt) auf.
Tritt bei erdfreien Substraten auf. Pflanze durch gestörtes Wachstum, geringe Vitalität und Abwehrkräfte gekennzeichnet.
Ein Befall mit Thripsen tritt ebenfalls häufig auf. Das sind ungefähr ein Millimeter große, längliche gelbliche oder schwarzbraune Insekten, die sich schnell bewegen und daher selten zu sehen sind. Ein Befall ist an hellen schleimigglitzernden Flecken an der Blattoberseite, die im Licht schimmern und schwarzen Punkte (Kot) an der Blattunterseite zu erkennen. Sie leben bevorzugt auf den unteren Pflanzenteilen, weil sie das Klima um die Blüten nicht vertragen. Verbreitet werden sie häufig über Stecklinge. Abwehr & Prävention: Blautafeln aufstellen und warme trockene Luft vermeiden. Dazu die Pflanzen öfter mal einsprühen. Weniger häufig, aber nicht weniger gefährlich ist der Dickmaulrüssler. Dieser schwarze nachtaktive Käfer wird bis zu zehn Millimeter groß und frisst mit Vorliebe Triebe und Blätter an. Typisch ist ein halbkreisförmiges Fraßbild. Da sie sich rasch vermehren und einen erstaunlichen Appetit zeigen, ist eine junge Zucht bei einem Befall durchaus in Gefahr oder es sind ernsthafte Einbußen bei der Ernte zu erwarten. Ihre Larven fressen zusätzlich die Wurzeln an. Abwehr & Prävention: Man kann ein Brett auslegen unter dem sie sich tagsüber sammeln. HM-Nematoden fressen ihre Larven.
Pilze Pilze siedeln sich vor allem auf geschädigten Pflanzen an. Dabei mögen sie es feucht, weswegen die dichten Buds gegen Ende der Blüte besonders gefährdet sind. Also regelmäßig kontrollieren! Besonders häufig treten Schimmelpilze wie Blattfleckenpilze oder Grauschimmel auf, vor allem bei Stickstoffüberdüngung. Die beste Behandlung liegt in der Beseitigung der Pflegefehler. Dazu gehören auch das Entfernen vertrockneter, verwelkter und verschimmelter Blätter. Rußtaupilze siedeln auf dem Honigtau. Es genügt, sie mit einem feuchten spülmittelhaltigen Lappen abzuwischen und sich auf die Beseitigung der Schädlinge zu konzentrieren. Selten treten sogar bei der Indoor-Zucht Hutpilze auf, die dem Boden und damit den Pflanzen wichtige Nährstoffe entziehen. Meistens reicht es sie auszuzupfen – vereinzelte Exemplare können als Dekoration stehen bleiben ;-).
Pflanzenschutzmittel Nachdem wir nun die wichtigsten Schädlinge kennen gelernt haben, stelle ich noch einige Pflanzenschutzmittel vor. Es handelt sich dabei teilweise um (biologische) Insektizide, die nur im Notfall angewendet werden sollten. Auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als heilen! Die letzten beiden Wochen vor der Ernte sollte generell kein aggressives Pflanzenschutzmittel benutzt werden. Gängige Pflanzenschutzmittel werden gesprüht oder mit den Nährstoffen von der Pflanze aufgenommen. Erstere überziehen die Insekten mit einem Film und verkleben sie, oder sie vergiften sie. Die zweite Art wirkt, indem sie die Schädlinge durch Veränderung des Aromas abschreckt oder vergiftet.
Bestellmenge: Gebinde zu 5, 10, 15 und 20 Liter + Info
Bestellung: Postkarte an GARTEN EDEN, Sonnenalle 148 12059 Berlin
GARTEN EDEN Tel.: 0172 40 54 903 Fax: 03061 65 12 02
Mikronährstoffe: Kupfer Cu Mangan Mn Nickel Ni Zink Zn
Preis: auf Anfrage
Growing Special Zu den natürlichen Fraßfeinden der Schädlinge zählen Marienkäfer, Florfliege, Larven oder Nematoden. Es gibt sie in vielen Baumärkten, gut sortierten Blumenhandlungen und Grow Shops oder direkt bei www.neudorff.de.
Prävention Damit die Krabbeltierchen gar nicht erst in die Anlage kommen sind Sauberkeit und Hygiene das A und O. Vor und nach jeder Saison sollte sie gut gereinigt und desinfiziert werden. Einige Insekten werden auch häufig über Stecklinge und unsaubere Erde verbreitet. Mit erdfreien Substraten lässt sich zumindest letzteres verhindern. Vorbeugend kann auch mit Neem-Öl, dem Saft einer Teebaumart gearbeitet werden, der die Pflanzensäfte für Insekten ungenießbar macht und vermutlich ihre Fortpflanzung beeinträchtigt. Pflanzenbrühen dienen der Abwehr und als Pflanzenstärkungsmittel. Dafür Brennnesseln, Schachtelhalm oder Rainfarn zerkleinern, in Wasser ansetzen und aufkochen. Je nach Einsatzgebiet werden sie (verdünnt) gesprüht oder gegossen und töten so besonders die Larven im Boden. Weitere Pflanzenstärkungsmittel sind Algen, Guano, Hornspäne und Jauchen oder Kaltwasserauszüge verschiedener Kräuter. Sie liefern langfristig Nähr- und Abwehrstoffe oder verbessern die Bodenqualität.
Pflanzgemeinschaften Eine weitere, sehr interessante Methode ist die Mischkultur, in der sich verschiedene Pflanzen gegenseitig unterstützend beeinflussen. Auch ihr Gegenstück, die Allelopathie kann helfen, mögliche Störenfriede ausfindig zu machen. Leider gibt es für die Hanf-Zucht bisher kaum verwertbare Informationen. So scheiden Basilikum, Ringelblume und, Sonnenblume über die Wurzeln Saponine ab, die z. B. die Nährstoffaufnahme erleichtern. Dabei darauf achten, dass die Pflanzen verstreut stehen. Da dies weitestgehend Neuland ist, fühlt sich der eine oder die andere vielleicht berufen, die helfenden Pflanzen einmal auszutesten oder hat schon Erfahrungen gesammelt. Ich würde mich freuen von euren Berichten zu hören. Schreibt doch einfach eine Mail oder direkt in unser Forum. Mit hanfigen Grüßen Andreas Schult mehr zum Thema: „Das Hanf-Handbuch“ von Hai und Rippchen „Marihuana Drinnen“ von Jorge Cervantes http://www.neudorff.de/doktor/index.php?section=4&plant=6 http://www.zimmerpflanzendoktor.de http://forum.planten.de Merkblätter des Pflanzenschutzamtes Berlin http://www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/merkblaetter/
8 Der heikelste Moment beim Freilandanbau ist die Pflanzphase gleich zu Beginn. In den ersten Tagen sind die Pflanzen noch sehr schwach und nicht im Erdreich verwurzelt, wodurch sie sehr anfällig gegen Trockenheit sind. Je besser der Start der Pflanzen in die erste Freilandwoche gelingt, desto höher sind die Überlebenschancen jeder Einzelpflanze. Kleine, junge, frische Pflanzen sind eine sehr zarte und beliebte Beute all der Fraßfeinde, welche sich in hiesigen Regionen herumtreiben. Ein sehr beliebter Fehler unerfahrener Outdoor-Grower ist es, die Pflanzen zu früh in die Natur zu geben. Stehen noch keine oder nur wenige natürliche Futterpflanzen für die Fraßfeinde wie Reh, Kaninchen, Schnecken, Vögel oder Raupen bereit, ziehen nahrhafte, zarte Jungpflanzen diese an wie eine Oase in der Wüste die Durstigen. Daher gilt: Pflanze niemals raus, bevor nicht die heimische Vegetation den Wildtieren genug Nahrung bietet! Anfangs sind vor allem Wildtiere das Problem, welche eine kleine Jungpflanze direkt über dem Boden abbeißen und zur Gänze verspeisen. Dagegen gibt es jedoch einfachste, effektive Mittel. Gegen Wild aller Art helfen am besten Menschen- und Hundegeruch. Daher verteilen erfahrene Freiländer kleine Haarbüschel des Nachbarhundes rund um und inmitten der angelegten Pflanzung. Zudem ist es sinnvoll, wenn der Gärtner rings um seine Pflanzung hin und wieder in die Büsche pinkelt. Der Geruch menschlichen Urins hält die allermeisten Wildtiere ab und in Kombination mit Hundehaaren ist die Geruchsbarriere nahezu perfekt.
Der unerlaubte Anbau von Hanf ist in Deutschland durch das Betäubungsmittel-Gesetz (BtmG.) verboten und ein Verbrechen. Wenn dir die Gesetze in deinem Land nicht gefallen, setze dich dafür ein sie zu ändern, unterstütze Menschen, die ähnliche Gesetzesänderungen anstreben wie du es tust, spreche offen über deine Ideen und informiere deine Mitmenschen über dein Anliegen!
Manche machen’s sich selbst! Viele Konsumenten von getrockneten Hanf-Blütenspitzen sind es irgendwann leid, überteuerte Rauchware zweifelhafter Herkunft und Qualität illegal auf dem Schwarzmarkt zu erwerben. Daher bauen immer mehr Menschen ihren Rauchhanf zum Eigenbedarf selbst an und machen sich damit in Deutschland strafbar. Sie ziehen Indoor-Anbau oder den im Gewächshaus vor und beschneiden die Pflanzen entsprechend für die spätere Blüte im Freiland. Bevor mehrere Pflanzen ausgepflanzt werden, sollte das Geschlecht der Pflanzen feststehen, um unnötigen Selektions- und Arbeitsaufwand sowie eventuelle Misserfolge im Freiland zu vermeiden. Fortgeschrittene Freiland-Bauern arbeiten mit Klonen und kennen daher Geschlecht, Eigenschaften und Ansprüche ihrer Zöglinge genau. Ab Anfang Mai, wenn länger anhaltende Temperaturabschnitte unter 8 bis 10 °C unwahrscheinlich sind, werden die vorgezogenen Pflanzen herausgesetzt. Wie genau vorgegangen wird, hängt vom Ort des Anbaus ab. Sollen mehrere Pflanzen möglichst versteckt gedeihen, wird ohne Topf direkt im Boden angepflanzt. Nadelwälder, Lehm- und Sandböden sind wie saure und felsige oder staunasse Bereiche zu meiden. Bodenmulden haben ideale Tarneigenschaften, aber nach Regengüssen bilden sich in ihnen womöglich große Pfützen. In trockenen Gebieten kann der Boden in den Mulden insgesamt etwas feuchter sein als an höher gelegenen Stellen. Die Nähe zu einem Gewässer ist in trockenen Sommern ein riesiger Vorteil! Das wichtigste Kriterium auf die Pflanzung ist der Lichteinfall. Wie gut ein Ort ansonsten auch geeignet sein mag: ist er dunkel und schattig wird mensch an ihm mit Hanf leider keine oder keine große Freude haben. Je heller der Anbauort ist, also je mehr Licht während des gesamten Tages auf ihn fällt, desto besser ist der Ort geeignet. Gebiete, in denen Brennnesseln wachsen, erfüllen meist den Lichtanspruch und deuten auf satte Stickstoff- und Wasserverhältnisse im Boden hin und sind ein gutes Zeichen. Es ist eher davon abzuraten, zu viele Pflanzen auf einen zu kleinen Ort zu drängen. Die Pflanzen stehen besser „aufgelockert“ zwischen vorhandenen Pflanzen und verschmelzen so mit der Landschaft, anstelle einen monotonen Anblick abzugeben. Beipflanzungen sind nicht selten. Raps, Bambusarten, Schilfgräser usw. ringen zwar mit dem Hanf um die im Boden vorhandenen Nährstoffe, ein Gürtel aus Beipflanzen kann jedoch eine sehr gute Tarnung abgeben. Wenn die Pflanzen nicht regelmäßig besucht werden können oder sollen, pflanzen die Gärtner so gut wie immer direkt in den Boden. Wassermangel kann in heißen Sommerperioden zum schnellen Tod der Pflanzen führen. Daher eignen sich Töpfe nur im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse. Werden nur wenige Pflanzen im Freiland zur Blüte gebracht, ist es sinnvoll eine relativ kleine Menge Erdsubstrat mit an den Pflanzort zu bringen. Fünf bis zehn Liter Substrat pro Pflanze sind gut, mehr besser. Wird fertiges Substrat mitgebracht, graben die Gärtner ein doppelt so weites und tiefes Loch wie Erdmischung eingebracht werden soll. Die eine Hälfte des Aushubs wird mit dem Substrat vermischt und wieder ins Pflanzloch gegeben. Bei sehr schlechten Böden kann der Anteil des Aushubs an der Pflanzmischung auch weiter reduziert werden. Nachdem die Pflanze gesetzt wurde, wird sie angegossen. Der restliche Aushub wird rund um die Pflanzstelle verteilt. Das eingebrachte Fertigsubstrat aus dem Fachhandel ist locker und enthält organische Düngemittel-Komponenten. Einige Spezialmischungen reichen sogar über die gesamte Blütephase aus, um den Hanf ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Weniger gut genährte Böden – wie die meisten Blumen- und Gartenerden aus den Gartencentern und Baumärkten – lassen sich ebenso aufwerten wie es im Folgenden für Freiland-Böden zu lesen ist.
Werden mehrere Pflanzen weit vom Wohnort des Farmers entfernt gesetzt, so führen erfahrende Gärtner bereits vor dem Pflanztermin vorbereitende Arbeiten am Pflanzort aus. Sie heben an entsprechend verteilten Stellen eines Ortes ausreichend viele Pflanzlöcher mit idealerweise zehn oder mehr Litern Volumen aus. Der Aushub wird auf einen Haufen geworfen und je nach Beschaffenheit, mit Zuschlagstoffen aufgewertet. Hierbei gilt, dass der Boden auf alle Fälle gute DrainageEigenschaften haben muss. Dichter, schwerer, matschiger oder verfestigter Boden ist ungeeignet. Zu feste Böden werden mit einem organischen Bodenstruktur-Verbesserer wie Coco-Fasern oder Hanf-Abschnitten aufgelockert. Perlite sollten meiner Ansicht nach nicht in die Natur gestreut werden. Gärtner geben dem gelockertem Erdsubstrat/Freiland-Boden zur lang anhaltenden Düngung verschiedene organische Zusätze wie Knochen-, Blut- und Fischmehle bei. Freilandgärtner setzen auch oft Guano-Granulate und Pulver aus den Grow Shops ein, da diese viel Phosphor und Kalium enthalten und die Pflanze über die Blüte hinweg damit versorgen. Allerdings ist Vogel-Guano wie auch Torf ein über Jahrhunderte und Jahrtausende gereiftes Naturprodukt, mit dem mensch nicht verschwenderisch umgehen sollte, weil deren Abbau Umwelt zerstört und die Ressourcen begrenzt sind! Der Fachhandel hält auch verschiede organische Düngemittelmischungen für die nährstoffseitige Aufwertung von Böden bereit. Produkte in Pulver- und Granulatform sind am besten geeignet. Flüssigkeiten lassen sich mitunter nur einmalig ausbringen und wirken meist nur eine begrenzte Zeit. Der fertige, gut durchmischte, mit Strukturverbesserern und organischen Düngemitteln aufgewertete Boden wird nun in die Pflanzlöcher gefüllt. Ein so rechtzeitig vorbereiteter Boden bildet gute Basisbedingungen für die Wuchs- und Blütephase im Freiland.
Die unter Kunstlicht im Innenraum vorgezogenen Pflanzen sollten eine Größe von mindestens 25 Zentimetern erreicht haben und bereits beschnitten worden sein. Einmalig wird der Haupttrieb oberhalb des vierten Knotens beschnitten, wenn der sechste Knotenpunkt erreicht ist. Außerdem schneiden die Outdoor-Gärtner der Pflanze das unterste Triebpaar ab, da sie kaum Ertrag liefern, runterhängen und so Schädlingen den Weg auf die Pflanze erleichtern. Die untersten Triebe würden draußen später kaum Ertrag liefern, dafür aber evtl. runterhängen und so Schädlingen „eine Brücke auf die Pflanze“ bieten. Außerdem wird so ein kräftiger Austrieb und eine starke Verzweigung der verbliebenen zweiten, dritten und vierten Triebpaare gewährleistet. Ab Anfang Mitte Mai können die vorgezogenen Pflanzen nun ins Freiland verbracht werden. Sorten mit einer Blütedauer von mehr als acht Wochen sollten bereits unter Kunstlicht einer Lichtperiode von 12/12-Stunden ausgesetzt worden sein, damit die Pflanzen im Freiland schneller in die Blüte gelangen und eine Ernte vor Anfang November möglich wird. Das Raussetzen vorgezogener Pflanzen kann noch bis Mitte Juli erfolgen. Zu beachten ist jedoch, dass sich die so im Freiland sehr verkürzte Wuchszeit negativ auf den Ertrag auswirken wird, wenn unter Kunstlicht nicht bereits entsprechend weit vorgezogen wurde!
Growing Special
Den Schnecken kommt mensch leider nicht so einfach bei. Herkömmliches, tötendes Schneckenkorn ist abzulehnen, erst recht in der freien Natur. Der Gärtner möchte die Natur nutzen und sie nicht unnötig schädigen, daher sind moderne, nicht tötende Schneckenkörner im Fachhandel erhältlich, welche ähnlich wie Urin und Hundehaar bei den Wildtieren eine Geruchsbarriere für wirbellose Tiere bieten. Allerdings sind diese Mittel nicht regentauglich, sprich, nach einem anständigen Guss, besteht die Geruchsbarriere nicht mehr. Also sind diese Körner nur im Garten oder auf der Terrasse sinnvoll, hingegen nicht bei weiter entfernten Guerillagärten. Den effektivsten Schutz gegen Schnecken bieten Schneckenzäune aus Kunststoff oder Blech. Es wäre Unsinn, die ganze Plantage mit dem Schneckenzaun umranden zu wollen, außerdem ist jeder Fremdkörper im Freiland auffällig. Daher hat es sich durchgesetzt, kreisrunde Antischneckenzäune aus abgewinkeltem Blech zu verwenden und diese direkt nach dem Setzen der Pflanze, über sie zu stülpen und leicht ins Erdreich einzudrücken. Der Abstand zwischen Schneckenblech und Haupttrieb sollte nicht unter drei Zentimeter liegen und es ist dringlichst darauf zu achten, dass keine Triebe über das Blech hinaus auf den Boden oder auf benachbarte Pflanzen ragen, denn in diesem Fall wäre der Zaun unsinnig weil er überbrückbar ist. Als Sparversion eignen sich alte Konservendosen, ohne Deckel und Boden, mit aufgerauter/ aufgerissener Oberkante, um ein Überwandern der Schnecken auszuschließen. So gesichert und gesetzt kann nicht mehr viel passieren und wenn das Wetter mitspielt, geht von nun an alles so gut wie von selbst. Nur zur Ernte im Oktober muss der Gärtner noch Arbeiten ausführen und gelegentliches Wässern kann bis dahin auch nicht schaden. Wasser wird immer dann zum Problem, wenn zu wenig oder zuviel davon da ist. Zu wenig ist aber immer besser als deutlich zu viel. Andererseits benötigen Pflanzen im natürlichen Boden – bei normaler Wetterlage – auch keine oder nur wenig „künstliche Wasserzufuhr“. Auf temporäre Trockenphasen reagieren die Pflanzen zwar mit Schlappheit, sie erholen sich bei geringster Wasserzufuhr jedoch rasch. Außerdem bekommen sie aus der Tiefe des Bodens fast immer ein wenig Feuchtigkeit, um sich über den Sommer zu bringen. Wird während einer Trockenperiode zusätzliches Wässern unausweichlich, ist es das einfachste, das nächste Gewässer aufzusuchen, um den Pflanzen die nötigste Menge an Wasser zu beschaffen. Wassergefüllte, geöffnete Flaschen kopfüber neben die Pflanze in den Boden zu rammen und ähnliches ist unnatürlich und daher auffällig. Die Pflanze direkt mit dem Wasser zu gießen, scheint mir sinnvoller. So wird das Wasser um die Pflanze herum im Erdreich verteilt und kann langsam über das Wurzelgeflecht aufgenommen werden, anstatt an einem Punkt einzusickern. Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein gut informierter Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Heimanbau von Hanf legal ist. Max Air – Forum.Hanfburg.de
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Neueröffnung Konkurrenz belebt das Geschäft, warum sollte es dann in der 35000 Seelen-Kreisstadt nicht auch zwei Head-Shops geben. So bekam am 1. Januar 2005 der alteingesessene Laden Miraculix Konkurrenz. Allerdings gibt es in dem Laden nicht nur Kifferutensilien sondern auch alles was das GrowerHerz begehrt. Und ein weiteres Argument einen zweiten Laden in Sinsheim aufzumachen war, dass etliche Sinsheimer lieber nach Heidelberg gefahren seien, so Timo Berger, der Betreiber des neuen PlanetParadise, um sich dort auszustatten als in Sinsheim zu shoppen. Die ersten Wochen liefen eher schleppend an, „was auch an der mangelnden Werbung liegen mag“, so die selbstkritischen Töne von Timo. Inzwischen kommen vor allem Grower in den 75 Quadratmeter großen Laden. Denn dort findet der interessierte Kunde Stecklinge, Grow-Schränke, Lichtsysteme, Bewässerungstechnik und Düngemittel. 79 Euro müssen investiert werden, um mit dem Growen anfangen zu können, für knapp 500 Euro ist eine komplette „LuxusErstausstattung“ zu haben. PlanetParadise ist eine Art „GrowTec im Kleinen“, erklärt der Betreiber. Wen wundert’s, liefert GrowTec doch die meisten Produkte. Natürlich gibt es auch all die Dinge, die in einen anständigen Head-Shop, gehören. Das Besondere: Im Laden gibt es S. Defort Bongs. Und selbst Kakteen und Aloe Vera Freunde sollten die dunkle Gasse beschreiten, denn diese genügsamen Pflanzen gibt es im PlanetParadise ebenfalls zu kaufen.
PlanetParadise Hauptstr.98 74889 Sinsheim Tel: 07261-948998 Öffnungszeiten: Mo-Fr 10.00 bis 18.00 Sa 12.30 bis 16.30 planetparadise@online.de onlineshoping ist unter www.growahead.de möglich
Wer wissen will wie’s geht: Jorge Cervantes hat die Bibel des Indoor-Anbaus geschrieben: „Marihuana drinnen“ heißt das Standardwerk. Auf 315 Seiten findet der Grower alles von Absaugventilator über Fotoperiode bis Zwitter. Viele bunte Bilder und ein paar Fallstudien runden das Buch ab. 100 Seiten weniger und trotzdem genauso informativ ist der Leitfaden „Marihuana Heimanbau“ von Philippe Adams. 1992 nach einem Besuch in Amsterdam begann der Autor selbst mit der Indoor-Zucht. Nach dem Motto andere Länder, andere Sitten schaute er kanadischen, schweizer oder niederländischen Growern über die Schulter und gibt einen Einblick in deren Anbaumethoden. In Kapitel eins stellt er Cannnabis vor, beschreibt den Lebenszyklus und geht auf die Bedürfnisse der Cannabispflanze ein. In Kapitel zwei informiert er den interessierten Leser über die Mindestvorrausetzungen des Heimanbaus, erklärt dessen Vor- und Nachteile, geht auf die Wahl und Einrichtung des Pflanzraumes ein und erläutert die optimalen Anbaubedingungen. Dort findet ihr auch Antworten auf die Fragen: Welche Belüftung ist für mich die richtige oder für welche Beleuchtung soll ich mich entscheiden? Kapitel drei erklärt in einer Schritt für Schritt Anleitung den Heimanbau. Auch hier werden noch einmal einige Entscheidungen leicht gemacht, indem in Tabellenform auf die Vor- und Nachteile hingewiesen wird: Erde oder Hydroponik, Stecklinge oder Sämlinge? Die letzten 60 Seiten des Buches beschäftigen sich ausschließlich mit dem Anbau der Pflanzen und zwar Schritt für Schritt. Und ganz zum Schluss geht der Autor noch auf die Lagerung der Blüten ein und auf die Verwertung der Abfälle. Und wer wissen will, wie eigentlich Haschisch hergestellt wird, findet auch das in diesem Buch, das mit vielen bunten Bildern abgerundet wird. Die Anmerkungen am Rand sind weitere wertvolle Tipps oder Informationen rund um Cannabis. So nach dem Motto: Was sie schon immer über Cannabis und dessen Anbau wissen wollten... Für Anfänger allemal ausreichend, denn es liefert in kompakter und übersichtlicher Form alles Wissenswerte über die unterschiedlichen Anbaumethoden: Die 27 Euro sind auf alle Fälle kein rausgeschmissenes Geld.
Marihuana Heimanbau Autor: Philippe Adams Verlag: Positive Publishers
Impressum
Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44 79 32 84 fax.: 030/44 79 32 86 email: zentrale@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818
Redaktion: Kerstin Koch, Roland Grieshammer, Michael Knodt Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Dr. Ton, Max Air, Andreas Schult, Kimo, Roland Grieshammer Layout: Schnittstelle Inc. Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals, Dirk Rehahn, Jorge Cervantes, Forum Hanfburg
Grow The Plant Ein Kartenspiel für zwei bis sechs Grower, deren Ziel es ist, Grass anzubauen, zu hegen und zu pflegen. Aber Vorsicht Schädlinge können die Ernte zunichte machen. Jeder Mitspieler und das sollten mehr als zwei sein, haben fünf Karten Startkapital. Und schon geht’s los. Karte ziehen und eine Karte entweder vor sich oder auf den Ablagestapel legen. Um die Pflanzenzucht beginnen zu können, braucht man allerdings eine Samenkarte, die es natürlich in unterschiedlicher Qualität gibt. Daneben w e rd e n d a n n i m w e i t e re n S p i e l v e r l a u f d i e Anbauflächenkarte gelegt. Außerdem gibt es positives erntesteigerndes und schlechtes Karma, was die Erträge deutlich dezimiert. Die negativen Auswirkungen des Karmas können mit positiven aufgehoben werden. Allerdings sind sie dann nicht mehr als Lichtquelle oder Dünger zu gebrauchen. Schutzkarten können ebenfalls vor schlechtem Karma und Schädlingen schützen. Diese kleinen Mistviecher werden von den anderen Pflanzenzüchtern in den Plantagen ausgesetzt. Für die entsprechenden Nützlinge sind sie das gefundene Fressen. Gesetzt den Fall man hat eine solche Karte. Sobald einer der Grower ernten will, spielt er die Erntekarte und es wird abgerechnet. Kein wirklich neues Spielprinzip, die Karten sehen auch etwas langweilig aus, dafür gibt es die Spielanleitung inzwischen auch in Englisch und Französisch.
Grow The Plant Autor: Winning und Tempe Verlag: X-Mix Spieler: 2 - 6 Alter: ab 16 Preis: 19,80 Euro http://www.growtheplant.net
Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.
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Jah Rastafari In den 1930er-Jahren tat sich eine Gruppe von ,,Spinnern“ (crazy men) zusammen und verkündete, der Kaiser von Abessinien sei der Messias. Ras Tafari, der spätere Haile Selassie, war gemeint, dessen Name wörtlich ,,die Macht der Dreieinigkeit“ bedeutet. Kaum jemand ahnte damals, welche tief greifenden Auswirkungen diese Bewegung auf die Gesellschaft Jamaikas haben sollte. Die Rastafarians mit ihren langen Haaren und Bärten nahmen rein äußerlich die HippieBewegung vorweg. Die Art, wie sie die Bibeltexte auslegten, schrie zwar gen Himmel - ihrem Selbstbewusstsein und ihrem Stolz, mit dem sie den neuen Glauben verkündeten, tat dies aber keinen Abbruch. Die Ras-Tafari-Bewegung setzte zeitlich genau nach einer geistlich-religiösen Bewegung unter den Schwarzen dieser Welt ein, der „Universal Negro Triprovement Associafion“ (UNIA) des Jamaikaners Marcus Mosiah Garvey. Sie setzte sich zum Ziel, die weltweit in der Diaspora lebenden Schwarzen zusammenzufassen, die nach den Juden das am meisten zerstreute Volk der Welt waren. Garvey, am 17. August 1887 in St. Ann's Bay geboren, war von Beruf Drucker. Seine Organisation mit dem anspruchsvollen Namen erwies sich als eine verheißungsvolle Sache. Sie breitete ihren Einfluß auf der ganzen Welt aus. Garvey selbst reiste durch eine Reihe von mittelamerikanischen Staaten und ließ sich anschließend in den Vereinigten Staaten nieder. Die UNIAOrganisation gewann bald danach an Schlagkraft. Garveys Forderungen waren: Selbstbestimmung für alle Schwarzen ,,in der Heimat und im Ausland". Er begründete eine Bewegung ,,zurück nach Afrika“ und zog sich mit dem Ruf nach einem neuen schwarzen Selbstbewusstsein die Feindschaft der Weißen zu. Großen Einfluss übte er auf junge afrikanische Politiker aus - so zum Beispiel auf ,,Zik“ Azikiwe aus Nigeria, Kwame Nkrumah aus Ghana und Jomo Kenyatta aus Kenia, die später ihre Länder in die Unabhängigkeit führen sollten. In den Vereinigten Staaten kam es unter Garveys Einfluss zu der b e r ü h m t e n B u s f a h r t v o n M o n t g o m e r y, d i e d i e Bürgerrechtsbewegung auslöste. Martin Luther King war später ihr berühmtester Vertreter. Garvey versuchte sich als Gründer einer Schifffahrtsgesellschaft, der Black Star Line, mit der er den Rücktransport der Schwarzen nach Afrika organisieren wollte. Sie war ein Stützpfeiler des Vertrauens auf die eigene Kraft. Er scheiterte schließlich mit diesem Plan, da ihn ein
Garveys) war Haile Selassie Mitglied einer Organisation für die Einheit Afrikas, deren ursprüngliche Mitgliederzahl 31 war. 1935 fielen die Italiener in Äthiopien ein (Kolonialisierung). Haile Selassie floh nach Europa und suchte dort die Hilfe des Völkerbundes, jedoch ohne Erfolg. Daher blieb er in England im Exil. Dort traf er Marcus Garvey, welcher tief enttäuscht davon war, dass der Kaiser sein Land in der Krisenzeit allein ließ. Garvey denunzierte Haile Selassie öffentlich als „cowardly lion” (feiger Löwe). Gegen Ende des 2. Weltkrieges zog Mussolini seine Truppen zurück und Haile Selassie kehrte zurück nach Äthiopien. 1945 eröffnete er die Ethiopian Airlines und führte einen 25-Jahresplan zur Steigerung der Nahrungsproduktion ein. Haile Selassie blieb ein orthodoxer religiöser Monarch als Führer der äthiopischen christlichkoptischen Kirche. Er wies die ersten ursprünglich äthiopischen Erzbischöfe in ihre Ämter ein.
amerikanisches Gericht aufgrund fingierter Beweise zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe als Postbetrüger verurteilte, die er in Atlanta abzusitzen hatte. Garveys persönliche Ehrlichkeit und seine Integrität wurden von niemandem in Zweifel gezogen, auch nicht von denen, die ihn gerichtlich verfolgen liessen: Er beeindruckte selbst seine Kritiker. Er starb in aller Stille 1940 in London, doch bald erstrahlte sein Ruhm in vollem Glanz. Garveys Leichnam wurde feierlich auf seine Heimatinsel überführt und in einem Mausoleum beigesetzt. Haile Selassie wurde am 22.07.1892 als Sohn von Ras Makonen unter dem Namen Tafari Makonen in Harar, Äthiopien geboren. Mit 14 Jahren bekam er die Herrschaft über verschiedene Gebiete und den militärischen Rang des Dejazmatch zuerkannt, der damals üblicherweise unter Gouverneuren verliehen wurde. 1908 wurde er zum Gouverneur seiner eigenen Heimatstadt Harar ernannt. 1911 heiratete er Itegne Menen, eine Enkelin von Ras Michael. Sie bekamen drei Söhne und drei Töchter. Prinzessin Zauditu, Tochter Meneliks II. wurde 1916 Kaiserin und Dejazmatch Tafari Makonen als Ras Tafari Regent und ihr Berater. Ras Tafari führte ein Programm zur Modernisierung Äthiopiens ein. Er ließ Schulen und Hospitäler bauen und bildete eine moderne Armee. Schon damals beschäftigte er sich sehr intensiv mit der Beziehung Äthiopiens zum Ausland. 1923 sicherte er Äthiopien den Eintritt in den Völkerbund. 1924 besuchte er Rom, Paris und London. 1930 starb Kaiserin Zauditu. Ras Tafari wurde „König der Könige” (Kaiser) und nahm den Namen Haile Selassie an. Außerdem erhielt er den Titel aller äthiopischen Kaiser „Siegreicher Löwe vom Stamme Juda”. 1931 garantierte er seinem Volk die erste schriftliche Verfassung in der Geschichte des Landes, welche bis 1955 in Kraft war. Diese Verfassung brachte Äthiopien ein besseres Erziehungssystem und technologische Vorteile. Unter der Führung von Kwame Nkrumah (ein Nachkomme Marcus
1966 besuchte Haile Selassie Jamaika. Es war der turbulenteste Empfang, der jemals einer hohen Persönlichkeit bereitet wurde. Es ging sogar so weit, daß Haile Selassie zu ihnen sagte: „Betet mich nicht an, ich bin nicht Gott!”. Dies deutete erstmals darauf hin, dass die Rastafari-Gemeinschaft in Jamaika nicht zu unterschätzen ist. Haile Selassie verlieh Goldmedaillen an Mitglieder der Rastafari-Gemeinschaft. Dies bedeutete einen Aufstieg innerhalb der Gemeinschaft. In Äthiopien waren der Beliebtheit Haile Selassies jedoch Grenzen gesetzt. Unruhen, Korruption in der Regierung und die Hungerkatastrophe in den frühen 1970er-Jahren, die Millionen Menschen das Leben kostete, stürzten das Land in eine schwere Krise. Der Kaiser wurde angeklagt, das Leiden seines Volkes zu ignorieren, während er in Luxus und Wohlstand lebte. 1974 wurde Haile Selassie mit Unterstützung der Sowjetunion durch die äthiopische Armee gestürzt und durch eine marxistische Revolutionsregierung ersetzt und die 1955 von ihm erlassene Verfassung außer Kraft gesetzt. Tausende seiner Anhänger werden exekutiert. Das Volk verlangte wieder nach der Herrschaft durch Haile Selassie, doch nach langer Folterung starb der Kaiser im August 1975 und wurde in einem geheimen Grab beerdigt. Nachdem die Gegner Selassies die Herrschaft verloren, wurde das Grab gefunden. Später stellte man fest, das jeder Knochen in seinem Körper während seiner Gefangenschaft gebrochen wurde. Trotz aller menschlichen Fehler, die Haile Selassie beging, war er der Beginn einer Religion. Selbst bezüglich der Flucht Haile Selassies nach England üben die Rastas keine Kritik, sondern denken: „Ein Mann des Friedens meidet den Krieg“. 1987 wurde Äthiopien nach einer Verfassungsänderung zur „Demokratischen Volksrepublik” erklärt, Haile Mariam Mengistu wurde Staatspräsident. 1994 erhielt Äthiopien eine neue Verfassung, die in der nunmehr „Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien” das Zweikammer-System, sowie das Amt des Ministerpräsidenten mit weitreichenden Exekutivbefugnissen vorsieht. Roland Grieshammer