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unabhängig, überparteilich, legal #46 03

AUSGABE 06/05 Die Saison hat endlich begonnen: die Sonne scheint uns aus dem Arsch, allerlei Pflanzen wollen sich dem Himmel entgegen recken und je höher sie sich recken sollen, desto mehr Liebe und Zuneigung brauchen sie. Liebe und Zuneigung kannst Du bei uns nicht kaufen, aber dafür alles was Dein Garten sonst noch so brauchen kann. Samen, Dünger, Erde etc. findest Du zu Superpreisen auf Bushplanet.tv !

Hanf im Kongo In diesem afrikanischen Land wächst reichlich Hanf und wird doch auch zu Rau(s)ch-Zwecken angebaut. Die TreuHanf Gmbh hat jetzt ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht, dass vorsieht nicht mehr nur die Blüten zu verwerten sondern die ganze Pflanze. Aber lest selbst: Seite 3 news s.02

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Kostenlos

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Hanf in der Uckermark Was treibt einen Schwaben nach Brandenburg? Der Hanf natürlich. Warum und weshalb er auf einer HanfFarm gelandet ist, was er da so treibt und was er euch noch so alles zu sagen hat, erzählt euch Dr. Green auf Seite

www.hanfjournal.de

Aus für Plastikschwänze in den USA? Dass unsinnige Maßnahmen, genauer gesagt Dinge wie Drogentests für große Teile der Bevölkerung, immer wieder die Kreativität und den Einfallsreichtum derer fördern, die diese Schikanen umgehen müssen, ist schon lange bekannt. Selten aber war’s so lustig.

Das Hanf Journal fordert (mal wieder):

Eine neue Drogenpolitik muss her! Diesen Monat wird die EU ihre neue Drogen-Strategie veröffentlichen. Um darauf Einfluss zu nehmen, habt ihr noch bis zum 20. Juni Zeit die Petition von ENCOD für eine andere EU-Drogenpolitik zu unterschreiben. Dass es an der Zeit ist die europäische Drogenpolitik grundlegend zu ändern, dürfte mit dem Catania-Report jedem klar geworden sein. Dies wurde auch während der öffentlichen Anhörung im Europäischen Parlament im April noch einmal verdeutlicht. Das Ergebnis des Reports: Die bisherige europäische Drogenpolitik ist gescheitert. Unter anderem stellte Catania fest, dass EU-weit der Drogenkonsum wie auch Angebot und Nachfrage einen Höchststand erreicht haben. Insbesondere finden wohl immer mehr junge Erwachsene Gefallen an Cannabis. Ein Beweis für den Misserfolg einer Politik, die auf Prohibition setzt. Stattdessen fordert er die europaweite Umsetzung eines Ansatzes, der mit dem Begriff Risikominderung beschrieben wird. Das heißt, es sollen alle erforderlichen Mittel dafür eingesetzt werden, die Gesundheitsprobleme und die damit verbundene Ausgrenzung von Personen zu verhindern. Und der Report sagt auch, dass die Gefahren, die von Drogen ausgehen, unter anderem unter wissenschaftlichen, soziologischen und kulturellen Gesichtspunkten analysiert werden müssen. Nur so sei eine vereinfachte Darstellung der zahlreichen gesellschaftlichen Drogen-Probleme zu vermeiden. Vor allem sollen die Analysen und Beurteilungen veröffentlicht werden. Außerdem darf die nationale Drogenpolitik nicht emotional begründet sein, sondern muss auf drogenspezifischen wissenschaftlichen Kenntnissen beruhen. Deshalb empfiehlt der Catania-Report der Europäischen Union für die zukünftige Drogenpolitik unter anderem Folgendes: Die europäische Drogenpolitk müsse neu definiert werden mit präzisen und quantifizierbaren Zielsetzungen. Bevor die europäische Strategie zur Drogenbekämpfung (2005 bis 2012) angenommen wird, müssen zuerst die tatsächlichen Ergebnisse der bisherigen Strategie bekannt sein. Nur so kann die zukünftige Strategie auf eine rechtliche, institutionelle und finanzielle Grundlage gestellt werden. Insbesondere müssen die finanziellen Mittel bereit gestellt werden, die all die Forderungen des Catania-Reports ermöglichen. Dazu gehört auch, illegale Stoffe für einschlägige medizinische und soziale Zwecke zu erforschen. Informationsinitiativen brauchen Geld, um weiterhin über illegale Stoffe aufzuklären und dem Drogenkonsum vor allem an Schulen vorzubeugen. Aufklärungsmaßnahmen müssen wissenschaftlich fundiert sein, um über die Folgen des Konsums vor allem von synthetischen Drogen unmissverständlich warnen zu können. Auch die Aspekte Schadensbegrenzung, Information, Prävention, Behandlung und Berücksichtigung des Schutzes des Lebens und der Gesundheit der Menschen mit DrogenProblemen sollen verstärkt werden. Statt Repression sollen Maßnahmen ermittelt werden, die eine soziale Ausgrenzung verhindern. Denn Therapie statt Strafe hat sich dort bewährt, wo sie bereits angewandt wird. Weiterhin soll geprüft werden, inwiefern es in den Herstellerländern möglich sei, die Herstellung zum Beispiel von Opiaten zu medizinischen und wissenschaftlichen Zwecken zu fördern und zu schützen. Wie auch die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen ist, Pilotvorhaben für die Industrialisierung der legalen Erzeugnisse aus der Kokapflanze und dem indischen Hanf einzuleiten. Auch soll die Forschung im Bereich von Pflanzen, deren Anbau gegenwärtig illegal ist oder sich in einer

Grauzone befindet, etwa Hanf, Opium oder Kokablätter, im Hinblick auf medizinische Anwendungen, nachhaltige Landwirtschaft oder für die Erzeugung alternativer Energien verstärkt werden. Cannabis und seine legalen und illegalen Derivate sollen analysiert werden, um die Auswirkungen, die therapeutischen Möglichkeiten aber auch die Ergebnisse der Politik zu bewerten. Und auf eine solche Analyse warten wir nun schon eine Weile. Denn in diese Richtung geht die Studie „Drogenkonsum und Strafverfolgungspraxis“, die das Max-Planck-Institut in Deutschland gemacht hat. Nur das zuständige Bundesamt hat deren Bericht bislang noch nicht veröffentlicht. Kerstin Koch Hier findet ihr den Catania-Report komplett in deutsch: http://www2.europarl.eu.int/omk/sipade2? SAME_LEVEL=1&LEVEL=5&NAV=X&DETAIL=&PUBREF=//EP//TEXT+TA+P6-TA-2004-0101+0+DOC+XML+V0//DE ENCOD-Petition http://action.encod.org/ic3/faces/public/ic3/home/petition Catania-Report in Englisch: http://action.encod.org/ic3/faces/public/ic3/home/report

Die Vorgeschichte: In den USA müssen seit Mitte der 80erJahre viele „Normalbürger“ und seit G. W. Bush auch Schüler zum Drogentest, meist auf Verlangen des Arbeitgebers oder der Schulleitung. Offiziell aus Sicherheitsgründen, inoffiziell ist das ein Teil des Kriegs gegen die Drogen, vor 20 Jahren von Reagan erfunden, später von Bush jr. wieder aufgenommen. Die Fakten: Ein Urintest sagt noch nicht einmal etwas über den Zustand der kontrollierten Person zum Testzeitpunkt aus. Aber ein Mensch, der eventuell vor vier Wochen auf einer Party mal an einer Tüte gezogen hat, ist ein Sicherheitsrisiko und somit schnell arbeitslos. Zum Glück für männliche Kiffer gibt es seit einiger Zeit den „Whizzinator“, einen Gummipuller, lieferbar in vier Hautfarben, mit Urinreservoir und Heizdraht. Frauen bleiben hierbei unberücksichtigt, als ob es in den USA nur kiffende Typen gäbe!? In dem guten Stück befindet sich dann sauberer, synthetischer Urin, der mit Hilfe des Heizdrahtes auf Körpertemperatur angewärmt wird. So weit so gut. Jetzt hat sich aber leider ein bekannter Football-Spieler mit dem Ding im Fluggepäck erwischen lassen. Die Meldungen riefen wiederum die Regierung auf den Plan. Immerhin gibt die Bush Administration jährlich 23 Millionen Dollar aus, um an Schulen Urintests durchzuführen. Auch hat sich mittlerweile eine regelrechte „Drogentest-Industrie“ mit einem Jahresumsatz von einer Milliarde Dollar entwickelt. Und all diese schöne Errungenschaften sollen jetzt durch einen Kiffer-Dildo unterwandert und in Frage gestellt werden? Das geht natürlich nicht. So stand der Whizzinator Anfang Mai im Mittelpunkt einer Anhörung im US-Kongress-Ausschuss. Reporter wollen deutliches Gelächter auf die Frage des konservativen Ausschuss-Vorsitzenden Whitfield gehört haben, wie der Fluss (des Whizzinator-Verkaufes) zu stoppen sei. Was die republikanischen Volksvertreter gar nicht witzig fanden und nun prüfen lassen, ob ein -Verbot des Gerätes und des Urins einklagbar ist. Der Hersteller steht der ganzen Sache angesichts kostenloser PR und somit wohl gefüllter Kassen gelassen gegenüber. Grüße von Mr. Hanky. Michal Knodt


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Erschreckend!!!!!!!

zu welchen Auswüchsen die Prohibition in Deutschland führt. Ergebnisse einer Umfrage zeigten auf welche Substituaten die deutsche Kiffer zurückgreifen! Es ist auf jedenfall abgeraten zu diesen Mitteln zu greifen!

Mann in Malaysia hingerichtet Wegen des Besitzes von 1,03 Kilogramm Marijuana ist am Freitag, dem 13. Mai, ein 38jähriger Familienvater in Singapur hingerichtet worden. Er wurde bei der Einreise aus Malaysia ertappt und daraufhin von einem Singapurer Gericht zum Tode durch den Strang verurteilt. Singapur ist eines der wenigen Länder auf der Welt, die willkürlich eine letale Dosis für den Besitz von Cannabis-Produkten festgelegt haben. Jeder, der mit mehr als 500 Gramm Grass oder Hasch beziehungsweise 15 Gramm Heroin erwischt wird, zahlt mit dem Leben. Ausnahmen sind ab und an westliche Ausländer, die auf Druck ihres jeweiligen Landes im Regelfalle von der Todesstrafe verschont bleiben. Der südostasiatische Staat hat überhaupt weltweit die höchste Hinrichtungsrate, innerhalb der letzten 14 Jahre wurden dort 420 Menschen vom Staat ermordet, Besserung ist nicht in Sicht. Hilft nur fernbleiben.

Mehr Kiffer – weniger Drogentote MC-Merks Freude über weniger Drogentote wurde durch die ansteigende Zahl von CannabisKonsumenten getrübt. Im Drogen- und Suchtbericht für 2004 wird beim Thema Cannabis ausschließlich auf die Problematik junger Cannabis-Konsumenten eingegangen. Kein Wort über Millionen erwachsener Kiffer, kein Wort mehr über Cannabis als Medizin. Ganz zu schweigen vom Schutz Jugendlicher vor Cannabis-Missbrauch durch eine kontrollierte Abgabe, obwohl es ja anscheinend auch beim Alkohol und Nikotin funktioniert, wie rückläufige Zahlen bei Rauchern und jugendlichen AlcopopTrinkern beweisen. Wieso sollte das bei einer Droge mit geringerem Sucht-Potenzial nicht klappen? Auch der Konsum von Koks, Ecstasy und Amphetamin nimmt weiterhin zu. Wer nun denkt, dass Frau Caspers-Merk solche Zahlen zum Anlass nimmt, die Richtung ihrer Politik zu überdenken, liegt, wie sollte es anders sein, falsch. Logik und Nüchternheit ist die Sache anderer, weiterhin wird von Angebots-Reduzierung und repressiven Maßnahmen zum Schutze unserer Bürger geredet. Erinnert irgendwie an den Papst und die Verhütung. Prost Frau Caspers-Merk. www.bmgs.bund.de/download/broschueren/A60 1.pdf, www.caspers-merk.de/wahlkreis_ nachlese.php

Wasserpfeifen: Keine harmlose Alternative zum Zigarettenkonsum Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt Aufklärung über die Gesundheits- und Suchtgefahren von Wasserpfeifen (damit sind keine bongs gemeint). Das Institut mit Sitz in Berlin kommt zu dem Ergebnis, dass es nahezu egal ist, ob man eine Zigarette raucht oder Nikotin per Wasserpfeife in die Lungen zieht. Allerdings liegen bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen vor. Die deuten darauf hin, dass im Vergleich zu filterlosen Zigaretten mit dem Rauch von Wasserpfeifen mehr Schadstoffe wie Teer und Kohlenmonoxid in die Lungen gelangen. Krebserregende Stoffe wie Arsen, Chrom und Nickel konnten zum Teil in hohen Konzentrationen nachgewiesen werden. Die Suchtgefahr ist auch bei Wasserpfeifen nicht geringer als bei Zigaretten. Bevor die Gefahren jedoch quantitativ bestimmt werden können, müssen noch standardisierte Messverfahren entwickelt werden. Erkundigt euch also, ob die Mischung, die ihr in die Wasserpfeife packt, Tabak enthält oder nicht. Wen es interessiert, findet auf der Homepage w w w. b f r. b u n d . d e u n t e r B e d a r f s g e g e n stände/Sonstige weitere Informationen.

Österreich Für Furore hat in Graz ein Geschäftsmann mit dem Import und Verkauf von „Magic Mushrooms“ gesorgt. Furore deshalb, weil jetzt das Bundeskriminalamt erst einmal nachprüfen muss, ob die Pilze genügend rausch-erzeugende Substanzen enthalten, dass das Suchtmittel-Gesetz greift. Wäre dem so, muss der Geschäftsmann mit einer Anzeige rechnen. Der Gesetzgeber dürfte auf so einen Fall wohl unzureichend vorbereitet sein. Noch beruft sich der clevere Händler auf das Recht, dass der Handel mit Pilzen EU-weit erlaubt sei. Wir sind auf das Ergebnis der Rechtsexperten gespannt.

Curro como un burro

(spanisch: „Ich schufte wie ein Esel“)

An einem lauen Mainachmittag liege ich im Parque Maria Lisa in Sevilla, im kühlen Schatten eines riesigen Gummibaums. Die Tasche als Kopfkissen, die Jacke als Decke, 28 Grad Celsius als Entspannungsfaktor, Maria als Gesprächspartnerin. „Currar“, was im andalusischen Dialekt soviel bedeutet wie „arbeiten“ oder „schuften“, könnte doch vom lateinamerikanischen „Curare“ kommen, sinniere ich so dahin. Curare, das Gift der kleinen quietschbunten Frösche (ein Symbol der Natur für die quietschbunten fröhlichen Pillen?) wird von vielen nativen Stämmen für die Jagd benutzt. Das Gift mit der Pfeil- oder Speerspitze tief in den Körper des Tieres getrieben, entspannt es die willkürliche und unwillkürliche Muskulatur gleichermaßen und damit auch die Atmung. Man ist praktisch zu Tode entspannt. Ein Zustand, der mit der allabendlichen Befindlichkeit vieler in der Arbeitswelt lebenden Menschen vergleichbar ist. Im halb-komatösen Zustand, flüssig oder gasförmig betäubt und screenotisiert (hypnositiert durch die Abfolge einer bestimmten Anzahl von Eindrücken – entsprechend der Frequenz des Fernsehflimmerns – durch TV, Computer, Play Station aber auch Kino oder Radio) fristen sie ihr Dasein, hie und da durchsetzt von zeitlich fest begrenzten, am freien Markt erworbenen Horizont-Annäherungen, so called „Fremdenverkehr“, welch treffende Bezeichnung. Fremde unter Fremden, die sich plötzlich, befreit von den dicht gesponnenen, selbst auferlegten Beschränkungen des heimatlichen Kokons, in sich selbst mehr zu Hause fühlen. Nach zwei Wochen geht’s dann wieder zurück ins geografische Heim, wo man sich unter Zuhilfenahme zweidimensionaler Vergangenheit – in Farbe oder Schwarzweiß – an die Fremde erinnert, mit diesem feinen Stechen in der Brust. Und dann das kurze Aufflackern der Frage: „Was wäre wenn … man einfach sein Zeug packen und verschwinden würde? Das machen, was man schon immer machen wollte. Bei anderen funktioniert es doch auch. Aber sind die nicht auch ganz anders?“ Ich liege auf dem Rücken im Gras des Parque Maria Luisa in Sevilla und blase nach langen Zügen dicken Smoke durch die hellgrünen gefiederten Äste der jungen Eberesche über mir in das Azurblau dahinter. Ich stelle mir vor, wie es wäre so zu sterben, wirklich und konkret den letzten Atemzug zu machen, ganz bewusst und in Frieden zu gehen. Ich beginne zu begreifen, warum ein friedlicher Abschied für derart viele archaische Kulturen so wichtig war und ist. Mir fällt ein, dass bei den Aborigines der Tod durch Verletzungen oder durch bewusstes Sterben als natürlich angesehen wird, der durch Unfall oder Krankheit hingegen nicht. (Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass den Menschen dort Verletzungen auch bei Initiationen und Trauer-Ritualen zugefügt werden, also nicht nur durch Unfälle entstehen. Nach der Invasion der weißen Siedler starben übrigens plötzlich viele männliche Aborigines bei solchen rituellen Verletzungen, was als Vorbote für den folgenden Genozid ausgelegt wird). Ein Unfall oder eine Krankheit haben immer einen „bösen Geist“, der meist schon lange vorher da ist. Manchmal kann sogar das eigene Leben zum „bösen Geist“ werden. Im TV habe ich eine Doku über Kalifornien gesehen, unter anderem von einem Reggae-Festival. Entspannt dahintreibende Beats, happy People everywhere und scheinbar nur ein Thema: Grass. Riesige Tüten machten die Runde, Leute mit Augen wie Briefschlitze und klassisch nach oben gebogenen Mundwinkeln. Worte wie „Universe“, „Energy“, „Love“ und ähnliches entfleuchte ihren Lippen. Klar, ich kann diese Menschen verstehen. Ich kenne diesen Weg. Ich bin ihn selbst ein Jahr lang mitgegangen. Er ist schön, bunt und immer grün. Eine dichte Dornröschenhecke aus Hanf-Stauden begrenzt die Sicht. Drinnen schläft alles hundert Jahre. Nach draußen gelangen die meisten nur, wenn sich unfreiwillig durch das Fehlen von Ressourcen der Nebel lichtet, und rasch kehren sie zurück. Er ist „bastante tentativo“, verdammt verführerisch, dieser Weg, aber ich will mehr: ein grenzenloses Paradies, universumumspannend, die absolute Freiheit des Seins und sein Ausdruck im ruhig schwingenden Pendel. Die Welt schön Rauchen ist gewiss eine von mehreren Möglichkeiten, allerdings gehört sie zu der Sorte, die die Welt nicht ändern. Ich suche für mich nicht einen Weg ohne Mittel von außen, sondern viel mehr mit allen Mitteln von außen und innen, Zufriedenheit mit dem, was gerade da ist und somit die völlige Präsenz im Hier und Jetzt. Experimentieren mit den gegebenen Möglichkeiten. Innen ruhen, wenn’s außen wogt und stürmt. Das Auge im Inneren zentrieren, dem Bambus im Rückenmark beim Wachsen zusehen. Flexibilität ist gleich Simplizität hoch zwei. Nicht nur einige wenige, mehr oder weniger gesellschaftlich akzeptierte „Trigger“ haben, von deren Verfügbarkeit die eigene Gemütslage abhängig ist, sondern Achtsamkeit und damit ein allumfassendes Bewusstsein des eingeschlagenen Weges. Kein „Sich-Wegstellen“, sondern die Gestaltung des Lebens auf so spannende Weise, dass die Bewusstseinserweiterung in den Pausen quasi als i-Punkt fungiert. Vielleicht könnte man so der größten aller Pausen entspannt und gelassen entgegenatmen. Und vorher noch hin und wieder grünen Rauch durch die Eschenzweige pusten. Claudia Grieslehner

Impressum

Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Lettestraße 3 10437 Berlin tel.: 030/44 79 32 84 fax.: 030/44 79 32 86 email: zentrale@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818 Redaktion: Kerstin Koch, Roland Grieshammer, Michael Knodt

Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Mitarbeiter: Dr. Franjo Grotenhermen, Martin Schwarzbeck, Werner Graf, Max Air, Claudia Grieslehner, Kimo, Dr. Green, Koni Layout: Schnittstelle Inc. Illustration: Lukas Tkotz Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals, Dirk Rehahn, Jorge Cervantes, Nanny Karius, Special Thanx to the Hanfburg Forum for fotos Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

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Schöne Aussichten

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Pilot-Projekt zur Hanf-Verwertung im Kongo gestartet Was wissen wir hier über den Kongo? Nicht allzu viel, werden die meisten sagen, denke ich. Das Bild dürfte wahrscheinlich durch Berichte über Bürgerkrieg und anderer eher unangenehmer Dinge geprägt sein. Dass dieses Land Platz und Möglichkeiten für ein weltweit einmaliges Pilot-Projekt bietet, hat sich bis dato nicht sehr weit verbreitet. Dabei handelt es sich um die Gewinnung von Fasern, ätherischen Ölen und anderen Produkten aus der Hanf-Pflanze für unterschiedlichste Verwendungszwecke, darunter auch Elemente für den Hausbau auf Hanf-Faser-Basis. Momentan wird im Kongo sehr viel Marijuana zu Rau(s)chZwecken angebaut, auch gibt es große wilde Hanf-Vorkommen. Verwertet werden hierbei größtenteils nur die Blütenstände, in kleinerem Umfang auch die Samen zur Gewinnung von Haarpflegeöl für die Frauen. Der Großteil der Samen, sämtliche Fasern und Schäben werden ungenutzt entsorgt. Dieses Potenzial nachhaltig zum Wohl der dortigen Bevölkerung zu nutzen, ist Ziel einer Initiative der TreuHanf GmbH in Zusammenarbeit mit der kongolesischen Regierung. Das Konzept sieht vor, in Dörfern, in denen Marijuana produziert wird, Kooperativen zu gründen, die den Menschen durch die Verwertung der gesamten Pflanze eine Lebens- und Einkommensgrundlage bieten. Die kongolesische Regierung verspricht sich auf lange Sicht sogar eine Eindämmung des Rauschmittel-Marktes, da die Vermarktung der Blütenstände dann unattraktiver als zum heutigen Zeitpunkt wäre. Kurz gesagt, kann eine Familie vom Ertrag der THC-freien Hanf-Produkte leben, müssen sie nicht die Blüten vermarkten, sondern werden darauf achten, dass die Faser- und Samenerträge nicht durch frühzeitiges Ernten der Blütenstände beeinträchtigt werden. Deshalb muss bei der Durchführung des Projekts darauf geachtet werden, dass die Herstellung der Produkte einfach und ohne großen Investitionsbedarf vonstatten geht und möglichst viele Arbeitskräfte eingebunden werden. Außerdem muss die Möglichkeit bestehen, die Produkte gewinnbringend auf dem Binnenmarkt zu verkaufen und die Kooperativen in den Dörfern, in denen heute Marijuana hergestellt wird, müssen mit einfachen Produktionsmitteln und Plänen für lokal benötigte Produkte ausgestattet werden. Die Produkte müssen so gestaltet sein, dass die Kooperativen sowohl die Erstinvestition bezahlen, als auch ein gutes Einkommen für ihre Mitarbeiter erwirtschaften können. Geplant ist, eine Aktiengesellschaft zu gründen, die sowohl einfaches Equipment sowie Know-how als Startpaket zur Verfügung stellt. Die materielle Vorleistung wird nach Beginn der Vermarktung in Form von Hanf-Speiseöl schrittweise zurückgezahlt.

Die Reste der letzten Woche!

Koka in den Niederlanden

Demnächst auf dem Kopf

Die Produkt-Reihen umfassen Fasern für die Textilindustrie, Kosmetika, unter anderem ein Öl für die Herstellung einer auf die spezifischen Bedürfnisse im Kongo ausgerichteten Kosmetikserie (Haarpflegemittel, Hautschutz) und FormBauteile für den Hausbau. Diese werden aus gehäckseltem Hanf-Stroh unter Beifügung von Kalk, Lehm oder Zement hergestellt. Die Baustoffe sind lange haltbar und haben eine gute Isolationswirkung. Außerdem enthält Hanf ätherische Öle, die Insekten abschrecken. Daraus ließe sich ein natürliches, für Mensch und Tier ungefährliches Insektenspray entwickeln. Selbst für die kommerziell nicht verwertbaren Pflanzenreste ist eine Biogasanlage zur Energiegewinnung geplant. Auf diese Weise kann sich langfristig ein arbeitsplatzintensiver, selbsttragender und vom Weltmarkt unabhängiger Wirtschaftskreislauf mit kurzen Wegen und einer positiven Energiebilanz entwickeln. Im Augenblick lässt auch die von der TreuHanf GmbH durchgeführte Machbarkeitsstudie die Prognose zu, dass die Kooperativen die Investitionen zurück zahlen und für den Landesdurchschnitt überdurchschnittliche Einkommen erwirtschaften können, so wie bei einem von der TreuHanf GmbH betreuten Projekt in Kasachstan. Wir werden von nun ab regelmäßig über die Fortschritte dieses Projekts und der Hanfindustrie im Kongo berichten . Das Hanf Journal wünscht viel Glück! Michael Knodt

Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, steht in den Niederlanden eine „neue grüne Welle“ kurz bevor: Koka-Pflanzen. Erhältlich sollen selbstgezogene Pflanzen, spezielle Düngemittel und Pflanzenerde-Mixturen sein. Schon nach einem Jahr, so der Informant, sei das Pflänzchen 60 Zentimeter groß und kann im Zimmer weiter wachsen. Je nach Bedarf pflückt sich der Besitzer Blätter und kocht sich einen Tee oder macht es wie in Südamerika gang und gäbe: Ein paar Blätter ohne Stiele auf der Zunge durchfeuchten, zwischen die Backenzähne schieben und den Saft auspressen. Nach zehn Minuten setzt die Wirkung ein, die unsere Kontaktperson in den Niederlanden folgendermaßen beschreibt: „Auf Koks gehst du ab wie eine Rakete, vom Blatt wie ein Segelflugzeug. Das Konzentrationsvermögen steigt und eine breite Zufriedenheit erfasst den Körper.“ Gesund soll sie auch noch sein, neben 14 Alkaloiden und einigen Vitaminen enthält sie mehr Eiweiß als das meiste Fleisch und mehr K a l z i u m a l s M i l c h . Wo h l b e k o m m ’ s .

Psilos in England illegal Psilos wurden ganz offiziell in die A-Klasse zurückgestuft und fallen somit unter verbotene Substanzen. Wie hierzulande kritisieren die Gegner, dass somit Menschen, die magic mushrooms konsumieren, kriminalisiert werden, obwohl sie weder sich noch anderen Schaden zufügen. Wahrscheinlich wird „clause 21“ des neuen Drogengesetzes mit dem Glastonbury Festival im Juni in Kraft treten.


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Geschichten aus Marokko Auf dem Weg ins Rif

Turnt zwar nicht ist, schmeckt aber besser: Knaster

Da ich schon des Öfteren das schöne Land bereisen durfte, will ich versuchen eure Neugier zu wecken und vielleicht ein paar gute Tipps rüberzubringen. Das größte Exportprodukt Marokkos ist zwar Phosphat, aber der eigentliche inoffizielle Exportschlager ist Kif, in Form von Haschisch jeder Qualität. Das harzige Produkt unser aller Lieblingspflanze kann man zwar fast überall in Marokko erstehen, aber angebaut wird es nur im Rif. Das Rif ist das nördlichste Gebirge in Marokko und gehört geografisch zum Atlasgebirge. Es zieht sich zwischen Tetuan und Al Hoceima am Mittelmeer entlang und hat an die dreitausend Meter hohe Gipfel. Je weiter man sich vom Rif entfernt, desto schwieriger wird es gutes Harz zu erstehen und die Preise, naja ... Wenn man also etwas Reiseproviant erstehen

in der Abendsonne eine fast mystische Tausend-und-eineNacht-Stimmung erzeugt. Die Menschen in ihren Jelabas und der stetig in der Luft liegende Haschisch-Geruch tun das Übrige. Kommt man in diese Stadt, ist man natürlich der potenzielle Haschkäufer. Was auch so seine Probleme mit sich bringt. Und obwohl man sich schon fast im Anbaugebiet befindet, sollte man doch sehr vorsichtig sein und genau schauen, wer einem was offeriert. Eine Grundregel ist: LASS DIR ZEIT! - was übrigens für alles in Marokko gilt.

will, sollte man das im Norden tun. Was allerdings jedes Mal ein Abenteuer sondersgleichen und deshalb nichts für schwache Gemüter ist. Schon die Anreise hat es in sich. Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten, einmal vom Süden Spaniens (Algeciras) aus mit der Fähre nach Ceuta oder Tanger und dann in die Berge. Die zweite gern genommene Route ist zwar länger und teurer, dafür schöner. Man fliegt (als Neckermann-Tourist) nach Agadir, mietet sich ein Auto oder nimmt den Bus und fährt gen Norden. Auf die Reise durchs Land gehe ich nicht ein, das würde zu weit führen, nur so viel: Auf alle Fälle mal in Hamduillah vorbeischauen.

Man sollte nicht auf eines der vielen Angebote der Einheimischen, eine Farm zu besuchen eingehen, da man meistens nicht gehen kann, ohne ein Stück Hasch zu kaufen. Ich hab’ da schon Sachen gesehen … Und die Rifis sind echte Meister ihres Geschäfts. Da es auch in Marokko ein illegales Geschäft ist, ist es zuweilen etwas heikel, gerade wenn man niemanden kennt. Ich hatte da bisher allerdings keine sonderlichen Probleme. Wenn man sich ein paar Tage in Chefschauen aufhält, wird man bestimmt jemanden treffen, der einen Besuch bei einer Farm geplant hat. Als ich das erste Mal zu einem Bauern im Rif gefahren bin, lief das so ab: Ich traf in Tetuan zwei Bekannte aus Holland. Die beiden waren mit einem alten Mercedes unterwegs, der dann bei einem bekannten Bauern getauscht werden sollte. In einem Hotel in Tetuan trafen wir auch unseren Freund Nadime, der den ganzen Deal organisiert hat. Nadime hatte auch schon einige Kostproben mitgebracht, und nach den ersten paar Tüten von diesem leckeren Zeug stellte sich langsam die nötige Relaxtheit ein. Nach etlichen Joints mehr und einem opulenten Mahl gingen wir schlafen. Am nächsten Tag fuhren wir ohne Nadime nach Chefschauen. Nadime hatte sich schon am Abend vorher auf den Weg gemacht, um uns im Hotel bei Freunden anzumelden und aus Sicherheitsgründen. Denn für einen Marokkaner in diesem Geschäft ist es nicht ratsam, sich mit seinen Kunden sehen zu lassen. Das kostet sonst viel Schmiergeld oder Schlimmeres.

Als guter Anfang, um ins Gebirge zu fahren, empfiehlt es sich, in Chefschauen in einem der bessern Hotels abzusteigen. Aller Häuser der Stadt sind in Blau und Weiß getüncht, was gerade

In Chefschauen angekommen, konnte man schon die ersten Gipfel des Rifs sehen und meine Aufregung stieg und stieg. Ich wollte endlich die Felder sehen ...(es war Februar und es war noch nicht mal gesät). Zuerst ging es aber zu Fuß vom Platz der Grand Taxis durch die halbe Stadt bis zu dem uns genannten Hotel. Auf der vielleicht einen Kilometer langen Strecke wurden wir auf mindestens fünf Farmen eingeladen. Die Sprüche waren immer dieselben: Kommt zu unserer Farm, „it’s quiet and nice“ and „we have the best“ and „the cheapest“ ... Es war ziemlich nervig, bis wir das Hotel erreichten. Dort wurden wir schon erwart und wie üblich gab es sehr starken, sehr süßen Minz-Tee, dazu Süßigkeiten und später noch ein Couscous. Und natürlich unzählige Joints mit bestem Sero’Sero. Abends machten wir einen Gang durch die Stadt, wo es überall nach Hasch roch und überall Leute in den Cafés saßen. Da meine beiden Kollegen aus Holland nicht zum ersten Mal hier waren, bekam ich eine Führung durch diese sehr interessante Stadt. Außerdem passten sie auf mich auf, was zu diesem Zeitpunkt auch gut so war, denn ich war doch noch etwas naiv. Nach dem Sonnenuntergang war die Stadt schlagartig belebt, was am Ramadan lag, wie ich an diesem Abend erfuhr. Wir besuchten Nadimes Familie, dort wurden wir die ganze Nacht mit allen nur erdenklichen Köstlichkeiten zugestopft und ich bekam endlich mein erstes Stück Hasch in die Hand gedrückt: Etwa 30 bis 40 Gramm vom Feinsten und ich musste es nicht mal bezahlen. Es sah goldgelb aus und war noch kein bisschen bearbeitet. Ich erwärmte es ein wenig, der Duft war frisch und gut. Wir rauchten und redeten die ganze Nacht durch, bis morgens alle am Tisch eingeschlafen waren. Wir schliefen bis abends weiter und fuhren dann mit dem Taxi und ohne Nadime ins Rif. Kaum hatten wir Chefschauen verlassen, standen wir vor einer Polizeisperre. Die Polizisten wollten wissen, zu welchem Bauern wir denn fahren würden. Meine beiden Freunde versuchten zu erklären, dass sie auf dem Weg nach Al Hoceima wären um dort einen Badeurlaub zu verbringen. Was natürlich sofort geglaubt wurde …


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Aus Mutters Küche: Maioran

Nach einigem Hin und Her und nachdem der Taxifahrer auf Arabisch befragt wurde, ging es weiter in die Berge. Wo es, je höher wir kamen, umso nebliger wurde und bei dem Fahrstil unseres Fahrers wurde mir doch bald sehr mulmig. Als sich dann auch noch ein Auto hinter uns nicht abschütteln ließ und unser Fahrer immer unruhiger wurde, wurde mir doch leicht übel. Irgendwann überholte uns dann der Wagen und verschwand im Nebel. Auf halbem Weg hielten wir in einem Ort namens Bab Barred an und gingen in das einzige Café und gleichzeitig das einzige Hotel am Platze. Sofort hatten wir eine ganze Traube Kids an uns hängen, die uns alle Hasch aufdrängen wollten und es empfahl sich auch, alles Wertvolle gut festzuhalten. Im Café wurden wir von einem Haufen zwielichtiger Gestalten gemustert, bevor sich die Szene von draußen wiederholte. Ich war so erleichtert, als es endlich weiterging. Immer höher und tiefer fuhren wir in den Nebel, inzwischen weit weg von der Hauptstraße. Nach zwei oder drei Stunden waren wir plötzlich da. Vor uns ein großes Tor, das sich nach ein paar Mal hupen öffnete. Wir fuhren hinein und wurden von Nadime und dem Bauern Abdul begrüßt. Wir wurden in ein kleines separates Gästehaus geführt, in dem das Essen schon auf dem Tisch stand. Nach dem Essen testeten wir einige von Abduls Proben, die wir auch sehr gut fanden. Dann begannen meine Freunde über den Preis des Autos zu verhandeln und wie das Ganze ablaufen sollte. Ohne Massen von Zollformalitäten kann man kein Auto nach Marokko einführen, es sei denn, man hat jemanden beim Zoll so wie wohl auch Nadime und Abdul. Jedenfalls wurde man sich einig und ein paar Scheine wechselten den Besitzer, von denen ein paar an Abdul gingen. Dieser brachte uns dann in sein Sero’Sero Lager ... Von so einem Anblick hatte ich immer geträumt. Da lagen Hunderte Kilos feinstes Hasch und wir hatten die Wahl. Nachdem wir diese getroffen hatten, wurden ein paar Helfer geholt und das Hasch für den Transport vorbereitet, was mehrere Nächte in Anspruch nahm. In der Zwischenzeit wurden wir von morgens bis abends mit Essen vollgestopft, denn wir als Ungläubige durften ja während Ramadan auch tagsüber essen und rauchen. Das heißt: am Tag durften wir, nachts mussten wir. Ich glaub, ich hab’ noch nie in so kurzer Zeit so viel gegessen und geraucht. Leider habe ich bei diesem Besuch weder eine Pflanze noch etwas von der Produktion gesehen. Meine Freunde mussten dann nach ein paar Tagen ihren Flug

nach Holland bekommen, ich aber blieb mit Nadime noch etwas länger und setzte dann meine Reise fort. Drei weitere Monate wollte ich bleiben. Ich nahm mir noch ein dickes Stück Sero’Sero mit, bevor ich dann, nach einer stundenlangen Fahrt in Abduls Jeep, mit dem Bus von Bab Barred nach Chefschauen fuhr. Diesmal wurde ich nicht mehr von der der Polizei belästigt. Der Polizist von der Straßensperre, der die obligatorische

Kontrolle durchführte, grinste mich nur an und sagte „You have no Hash ? Or?“ Ich schüttelte meinen breiten Kopf und grinste auch. Das war’s, ich konnte meine Reise fortsetzen und das mit sehr gutem Proviant. Beim nächsten Mal erzähl’ ich euch dann, wie ich mein erstes eigenes Hasch gemacht habe. Koni


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Gegen Thripse können auch folgende Mittel helfen: Knoblauchtee: 80 g kleingehackte Zehen/1 l Wasser, 1 zu: 5 bis 1 zu: 10 verdünnen. Knoblauchtee auf befallene Pflanzen gießen, mehrmals wiederholen. Hilft auch gegen Blattläuse.

Aus Mutters Küche: Muskatnuss

Öl-Spülmittel-Wasser-Emulsion: Ein Liter Wasser mit 2 Esslöffel Olivenöl und einen Spritzer Spülmittel mischen. Diese Emulsion wird auf die Pflanze gesprüht.

Kali-Schmierseife: Ein weiteres Hausmittel ist das Spritzen mit einer Lösung aus 15 Gramm Schmierseife in einem Liter warmen Wasser. Als Schmierseife darf nur reine Kali-Seife ohne Zusätze verwendet werden (gibt es in Apotheken oder Drogerien).

Thripse (Thysanoptera)

Spaßbremsen Teil I: Thripse

Raubmilben

Nützlinge am Werk

Befallenes Blatt

Es gibt wohl kaum einen Hobby-Gärtner, der noch keine Erfahrungen mit gefräßigem Kleinvieh, besser bekannt als Pflanzenschädlinge, gemacht hat. Das Hanf Journal möchte euch von nun an in einer Mini-Serie zum Sammeln über die am häufigsten auftretenden Spaßverderber informieren und gleichzeitig Tipps zu deren Bekämpfung mit auf den Weg geben. Als Erstes werden wir über Thripse berichten, neben den Spinnmilben wohl der verbreiteteste Feind im Indoor-Bereich. Thripse (Thysanoptera) werden auch Fransenflügler, Blasenfüße (aufgrund der Haftblasen an den Füßen) oder Gewittertierchen genannt. In Europa sind ungefähr 300 Arten bekannt, weltweit sogar bis zu 5.000 Arten, nicht alle Arten schädigen Pflanzen. Sie sind schlank, ungefähr ein bis 1,5 Millimeter lang, haben einen dunklen Körper und zwei gelblich-braun gestreifte, fransige Flügelpaare. Ein Weibchen legt durchschnittlich jeden Monat 60 Eier (!), die Larven der Thripse sind durchscheinend weiß. Einige legen ihre Eier mit einer Art Bohrer im Pflanzengewebe ab, andere an der Oberfläche der Pflanze. Die sehr hell gefärbten, flugunfähigen Larven durchlaufen innerhalb weniger Wochen diverse Stadien der Entwicklung. Bereits in manchen dieser Stadien schädigen sie die Wirtspflanze und sie können sich aufgrund ihrer Flugfähigkeit zu den umliegenden Pflanzen bewegen. Nach der Verpuppung schlüpfen die erwachsenen, ebenfalls flugfähigen Tierchen, die mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind. Zur Früherkennung wird der beliebteste Aufenthaltsort der Tierchen, die Blattunterseite, regelmäßig kontrolliert, dunkle Kottropfen sind meist das erste sichtbare Symptom. Auch der Einsatz von Blautafeln ist zu empfehlen, Gelbtafeln haben sich zur Thrips-Früherkennung nicht bewährt. Schüttelt man die Pflanze ein wenig, kann man bei genauem Hinsehen einige hochgeschreckte Tiere sehen. Ist der Befall erst einmal sichtbar, ist er meist schon so weit fortgeschritten, dass natürlicher Pflanzenschutz oder der Einsatz von Nützlingen nichts mehr bringt, daher ist eine Früherkennung immens wichtig. Ein sicheres Indiz für fortgeschrittenen Thrips-Befall sind silbrig-glänzende Stellen auf der Blattoberseite. Diese Färbung entsteht, wenn die Schädlinge mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen die äußere Blatthaut aussagen. Dann kann dort Luft in die Zellstruktur des Blattes eindringen und diese Stellen verfärben sich weiß und glänzen silbrig. Später werden die Blätter gelb, trocken und vorzeitig abgeworfen. Was also tun, wenn trotz aller Vorsicht ein Befall entdeckt wird? Ein Absammeln per Hand ist sehr schwierig, da Thripse im Gegensatz zu den Spinnmilben sofort und schnell das Weite suchen. Die befallenen Pflanzen sollten isoliert, die stark in Mitleidenschaft gezogenen Stellen entfernt und das Medium, wenn möglich, vorsichtig ausgewechselt werden, da sich die flugunfähigen Larven zum Teil im und auf dem Boden aufhalten. Die Entsorgung der Pflanzenreste und des ausgetauschten Mediums in gut zugebundenen Tüten versteht sich von selbst. Außerdem empfehlen wir ein vorsichtiges Abduschen mit lauwarmem Wasser, auch eine hohe Luftfeuchtigkeit zwischen 60 bis 80 Prozent im Pflanzraum ist den Fransenflüglern unangenehm, sie lieben trockene, warme Luft. Die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kommt natürlich nicht in den letzten vier bis sechs Wochen der Blütephase in Frage, da sich sonst die Blüten nicht ausreichend entwickeln können. Im fortgeschrittenen Befallstadium hilft leider nur noch die chemische Keule, also systematisch wirkende Mittel, die, gesprüht, gegossen oder als Tafel in das Medium gesteckt, in den Nährstoffkreislauf aufgenommen werden. Wir möchten hier keine Werbung für Pestizide machen, fragt einfach im G ro w S h o p e u re s Ve r t r a u e n s o d e r n o t f a l l s i m Zierpflanzenhandel, wenn es denn so weit sein sollte. Abraten möchten wir in diesem Zusammenhang ausdrücklich vom

Systemschutz D-Hydro. Dieses vorbeugende Mittel hat in Deutschland mittlerweile die Zulassung verloren, wird aber leider noch in einigen Geschäften angeboten. Besser als jedwede Chemie ist neben der oben erwähnten Blattkontrolle die Kombination von Nützlingen und Neem-Öl, das in regelmäßigen Abständen prophylaktisch gesprüht wird. Zum einen verdirbt es den Fraß-Feinden den Appetit, zum anderen erschwert die ölige Oberfläche den Blasenfüßen die Bodenhaftung. Aber Vorsicht, zuviel Neem-Öl erschwert den Blättern das Atmen, da es die Poren verstopfen kann. Der Einsatz natürlicher Fraß-Feinde, so genannter Nützlinge, verspricht auf lange Sicht den größten Erfolg. Geeignet sind Raubmilben (Amblyseius cucumeris ) und/oder Florfliegen (Chrysoperla carnea), wobei erstgenannte spezifischer gegen Thripse vorgehen. Die Florfliege eignet sich für einen Mischbefall, denn sie vertilgt außerdem Spinnmilben und Blattläuse. Bei dieser Methode bleiben natürlich immer ein paar Thripse übrig, da Nützlinge nie ihre komplette Lebensgrundlage vernichten. Trotzdem bleibt den Schädlingen nicht genügend Zeit, größere Populationen zu entwickeln, die die Pflanze schädigen. Eine komplette Reinigung des

Pflanzraumes ist nach der Bekämpfung obligatorisch. Um den ganzen Stress zu vermeiden, sollte der Pflanzraum – bis auf die Frischluftzufuhr – keinem Tierchen jedweder Spezies das Eindringen ermöglichen. Über den Zuluftschlauch/-schlitz kann zu diesem Zweck eine Feinstrumpfhose gespannt werden. Wer einmal die chemische Keule angewendet hat, sollte daran denken, dass systematisch wirkende Mittel den gesamten Nährstoffkreislauf beeinflussen und somit den Einsatz von Nützligen ausschließen. Ein Gärtner, der ein solches Mittel ausgebracht hat, sollte je nach Wirkstoff und Abbauzeit (steht auf der Packungsbeilage) ungefähr vier bis sechs Wochen warten, bis Nützlinge ausgesetzt werden und diese Zeit mit Neem-Öl „überbrücken“, da sich das ganze Spielchen (Befall – Sprühen – Besserung – Befall – Sprühen ...) sonst alle acht Wochen wiederholt. Denn auch das beste systematisch wirkende Mittel erwischt nie alle Schädlinge, ein auf lange Sicht stabiles Gleichgewicht im System bieten nur Nützlinge in Kombination mit natürlichem Pflanzenschutz. KIMO


7 guerilla growing Leider ernten viele Heim-Bauern mehr Schall als Rausch. Die Einschränkung der eigenen Lebensqualität durch Beschallung bleibt meistens und juristisch jedem selbst überlassen. Zumindest so lange sie niemanden außerhalb der eigenen vier Wände so weit in seiner Lebensqualität einschränkt, dass dies zu Beschwerden führt. Einen eindeutigen Wert für einen noch zulässigen Schalldruck-Pegel in Wohnräumen gibt es nicht. Stört ein leises Summen (weniger zehn dBa (Dezibel Filterkurve A kaum hörbar) den Schlaf eines Nachbarn, so reicht dies als Beschwerde-Grund aus, wenn das Geräusch messtechnisch nachweisbar ist, wie eindeutig laut hörbare Musik. Darum ist es für Indoor-Gärtner unverzichtbar, sich mit Lüftungs-Technik und Lüftungs-Akustik in ihren Grundzügen vertraut zu machen.

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Aus Mutters Küche: Bannanschalen

Für lüftungstechnische Geräte in Wohnräumen gilt, um auf der sicheren Seite zu bleiben, die Faustregel, dass 35 dBa Dauerbetriebs-Geräusch nicht überschritten werden sollten. Die DIN 4109 besagt zwar, dass eine Wand oder Decke zwischen zwei Wohneinheiten ein bewertetes Schall-Dämm-Maß von größer 54 dBa haben muss, weil Geräusche von 50 dBa nicht zum Nachbarn vordringen sollten. Darauf darf mensch sich jedoch nicht verlassen, wenn er seinen Nachbarn nicht verärgern möchte.

Schall und Rausch

Advanced Technical Growing Zu unterscheiden sind durch Vibrationen auf das Mauer werk übertragener Körperschall, die Strömungs-Geräusche des vom Lüfter erzeugten Volumen-(Luft-) Stromes und durch Abschallen vom Lüftungs-Gerät erzeugter Luftschall, welcher in den Aufstell-Raum des Lüfters schallt. Körperschall ist um jeden Preis zu vermeiden! Auch leiseste Geräusche übertragen sich über Mauerwerk und Rohrleitungen im ganzen Haus. Eine winzige Luftpumpe für das Aquarium kann die Nachbarschaft zur Verzweiflung bringen, wenn ihre Vibrationen auf ein Heizungsrohr übertragen werden. Daher sind Lüfter immer möglichst frei aufzuhängen. Um Körperschall zu vermeiden, werden Gummis verwendet. Rohr-Lüfter können einfach vom Mauerwerk entkoppelt werden, indem mensch einen Fahrradschlauch fest um das Gehäuse zieht und mit einem Kabelbinder fixiert. Das überstehende Stück des Schlauches wird an die Zimmer- oder Boxdecke geschraubt. Um Körperschall vom Lüfter/Gebläse auf andere Teile der Lüftungs-Anlage, wie Rohre, Bögen, Dämpfer, usw., zu vermeiden, werden Neopren-Manschetten (eine mit Neopren ausgeschlagene Schelle) verwendet. Solche Manschetten sind einige Zentimeter breit. Das Neopren soll die Bauteile von einander trennen. Daher werden Lüftungsteile niemals auf Stoß an einen Lüfter montiert! Zwischen den beiden Stutzen der entkoppelt zu verbindenden Bauteile bleiben mindestens 0,5 Zentimeter frei, damit das Neopren beim Anziehen der Schelle zwischen die beiden Bauteile gepresst wird. Eine andere Möglichkeit ist, zwei Bauteile mit einem flexiblen LüftungsSchlauch zu verbinden, was jedoch deutlich mehr Strömungsgeräusche erzeugt. Strömungsgeräusche machen den Großteil der Schallbelastung einer Lüftungs-Anlage aus. Hält mensch einen Lüfter in die Luft, an den keine weiteren Bauteile angeschlossen sind, so dominieren die Geräusche der vom Lüfter-Rad angesaugten Luft, die vor allem sehr schnell in die stehende Raumluft eingeblasen wird. Die Ansaug-Geräusche eines Lüfters, also alle auf der saugenden Seite eines Lüftungs-Gerätes erzeugten Luftgeräusche, reduziert die Aktivkohlefilter-Patrone. Schallisolierende Schläuche sind aufgrund ihrer Bauart nur auf der Druckseite des Lüfters effektiv. Glatte Innenseiten des Luftweges (Schlauch oder Rohr) sind auf der Saugseite eines Gebläses elementar, um den Schallpegel dort gering zu halten, da glatte Luftwege Verwirbelungen beim Ansaug-Vorgang der Luft in den Lüfter vermeiden. Auch sollten sämtliche Luftwege auf der Saugseite möglichst kurz zu gehalten werden, um unnötiges Abschallen des Luftweges zu vermeiden. Lüfter sollten deshalb immer möglichst nahe dem oder auch direkt am Absaugpunkt montiert werden. Lange Luftwege auf der Saugseite reduzieren auch die Saug-Leistung des Gebläses und sind schon daher nicht anzuraten. Erfahrene Indoor-Gärtner montieren ihren Ablüfter unmittelbar, aber dennoch vom Körperschall entkoppelt und natürlich saugend, vor ihren Aktivkohlefilter. Die Strömungsgeräusche des vom Lüfter ausgeblasenen Volumenstromes sind jedoch deutlich lauter als das Ansauggeräusch. Um das Ausblasgeräusch des Volumenstromes zu reduzieren, werden Schalldämpfer verwendet. Es gibt starre

und flexible Rohr-Schalldämpfer (SD) aus verschiedenen Materialien, in unterschiedlichen Verarbeitungsqualitäten und Ausführungen: lang, kurz, gerade, gebogen und diversen Stärken. Das Funktionsprinzip ist jedoch immer gleich. Ein Rohr-SD besteht immer aus einem gelochten Innenrohr, dessen Enden nicht gelocht sind und als Anschluss-Stutzen dienen. Der gelochte Teil des Innenrohres ist mit einer Dampf-Sperrfolie versehen und mit mehr oder weniger hochwertiger Mineralwolle umwickelt. Bei kunstharz-imprägnierter Mineralwolle entfällt die Dampf-Sperrfolie! Der Dämmkern wird vom ungelochten Außenrohr umgeben, welches etwas kürzer als das Innenrohr und an den Enden luftdicht mit diesem verbunden ist. Der Volumenstrom des Lüfters wird durch das Innenrohr geleitet und da die Oberfläche von diesem gelocht ist, trifft durch den Überdruck des Volumenstromes Luft auf den Dämmkern aus poröser Mineralwolle. Leitet mensch einen Luftstrom an einer porösen Fläche vorbei, wird der Luftstrom dadurch zur Fläche hin abgelenkt, dass ein Teil der Luft in das poröse Material eindringt und dabei einen Unterdruck entstehen lässt, der wiederum einen Teil der Luft zur Fläche zieht. Dieser Effekt nennt sich „Beugung“. So wird der Volumenstrom im Dämpfer quasi auseinandergezogen. Dabei absorbiert die Mineralwolle einen Teil des Schalldruckes, den sowohl das Gebläse selbst als auch der Volumenstrom erzeugen. Wird ein Schalldämpfer im Bogen geführt, so verbessert sich die Schallreduktion, da der Volumenstrom im Bogen direkt auf den Dämmkern drückt und somit mehr Luft in diesen eindringt. Beim Kauf eines Schalldämpfers ist darauf zu achten, dass die Verarbeitungsqualität stimmt. Die Enden/Anschluss-Stutzen müssen fest und sauber mit dem Außenrohr verbunden sein. Flexible SD haben zum Teil mit Klebeband fixierte Anschlüsse. Solche Modelle werden sehr leicht undicht, reißen an den Verbindungen auf und werden schnell unbrauchbar, wenn sie gebogen werden! Je länger ein SD und je dicker sein Kern, desto stärker reduziert er das Ausblasgeräusch. Schallgedämpfte Luftschläuche arbeiten nach dem selben Prinzip wie Rohr-SD, sind jedoch in Längen bis zehn Meter zu bekommen, wohingegen Rohr-SD standardmäßig selten länger als einen Meter sind. Schallisolierende Schläuche haben herkömmlicher weise einen gelben Dämmwoll-Kern, thermisch isolierende Schläuche üblicherweise einen rosafarbenen. Der Innenschlauch muss perforiert und mit einer Dampfsperrfolie ummantelt sein, der eine Dämmwoll-Lage und ein luftundurchlässiger Außenschlauch folgen. Diese Schläuche werden idealerweise möglichst lang und in einigen, nicht zu engen Kurven verlegt! Eine Kombination aus einem geraden Rohr-Schalldämpfer mit einem nicht weniger als 25 Millimeter starken Kern und einem wenigstens drei Meter langen Schalldämpfschlauch in Kurven verlegt (Sonodec) reduziert das Ausblasgeräusch eines Gebläses sehr deutlich, da diese Kombination den Druck im Rohr-SD deutlich erhöht. Auch Dezibel-Angaben sind mit Vorsicht zu genießen, da es sich bei den Datenblättern um Laborwerte handelt, die in der Praxis so nur selten erreicht werden können. Denn jeder Raum hat eine andere Akustik.

SD und SD-Schläuche reduzieren das Ausblasgeräusch und auch das Eintrittsgeräusch in die Umgebungsluft an der Austrittsstelle zum Beispiel bei einem Wanddurchbruch ins Freie, indem die Luft langsamer in die Umgebungsluft eintritt. Je länger und verwinkelter der Abluftweg verlegt ist, desto ruhiger wird das Ausblasgeräusch an der Austrittstelle. Gleichzeitig wird aber auch der Widerstand im Schlauchweg größer und mit ihm steigt wiederum das Betriebsgeräusch des Lüfters. Das Betriebsgeräusch des Lüfters entsteht durch den Antrieb und den Luftwiderstand am Rotor eines Lüfters und schallt vom Lüfter-Gehäuse direkt in den Raum ab. Wie laut ein Lüfter im Betrieb ist, hängt von seinem allgemeinen Betriebsgeräusch, der Netzspannung und Frequenz, dem Saug- und Druckwiderstand im System und vor allem der Art des Raumes ab, in dem der Lüfter arbeitet. Es werden akustisch harte und weiche Räume unterschieden. Ein gekacheltes Bad ist eindeutig akustisch hart, ähnlich wie die meisten Pflanzräume. Neben der Art des Raumes ist noch die beschallte Wandfläche wichtig. Es gilt: Je größer der Raum, desto leiser. Eine Press-Spanplatte von zwölf Millimeter Stärke liegt im Schalldämmwert bei circa zwölf Dezibel. Eine Box aus diesem Material und einer Ober(Schallbezugs-)fläche von ungefähr vier Quadratmeter dämmt ein Geräusch um ungefähr zwölf Dezibel. Durch Ansauggeräusche und die Zuluftöffnungen reduziert sich der Wert um ungefähr die Hälfte. Es kann grob angenommen werden, dass ein Lüfterbetriebsgeräusch außerhalb einer solchen Grow-Box um sechs Dezibel reduziert wird. Je größer die Box und je stärker oder schallabsorbierender ein Material ist, desto leiser wird das Außengeräusch. Geräusche unter 26 dBa werden von den meisten Menschen und in den meisten Frequenzen nicht mehr als störend wahrgenommen! Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein gut informierter Eigenbedarfs-Gärtner in einem Land, in dem der Heimanbau von Hanf legal ist. Max Air – Forum.Hanfburg.de


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guerilla growing das eckthema

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Aus Mutters Küche: Tee

„Wie bekomme ich nur auch solche Buds?“ fragt man sich oft, wenn man durch Hanf-Zeitschriften blättert und die Bilder professioneller Züchter betrachtet. Dabei kommt es gerade im Indoor-Anbau darauf an, den wenigen Platz, den man hat, optimal auszunutzen um möglichst viel Ertrag zu haben. Neben etwas Fingerspitzengefühl braucht man nur ein paar Ratschläge befolgen, was die Sorte, das Licht, die Luftbewegung, Temperatur und Feuchtigkeit betrifft.

Viel Bud auf wenig Platz Bereits die Sortenwahl spielt eine große Rolle. Während Sorten mit Indica-Genetik für gewöhnlich klein und buschig wachsen, werden jene mit Sativa-Genetik groß und gestreckt. Will man aber nicht auf das Sativa-High verzichten, muss man sich mit Kreuzungen behelfen, die beides vereinen. Wenn die Herkunft des Saatgutes nicht bekannt ist, aber mehrere Pflanzen zur Auswahl stehen, wählt man jene mit den meisten Verzweigungen über den Keimblättern. Bei ungenügender Licht-Zufuhr kommt es zum StreckungsWachstum, weil an Stellen, die zu wenig Licht bekommen, Wuchs-Stoffe ausgeschüttet werden. Deshalb wachsen Pflanzen immer dem Licht entgegen. Der Lichtstrom sollte circa 10.000 Lux während der Keimung, 50.000 Lux während des Wachstums und 90.000 Lux in der Blüte betragen. Für die ersten zwei Wochen reichen Leuchtstoffröhren völlig aus. Man kann damit Energie sparen und die Röhren sehr dicht an den Pflanzen anbringen. Im weiteren Verlauf wird der Einsatz von NatriumDampf-Lampen jedoch unverzichtbar, um genug Licht zu haben. Den Abstand zur Lampe immer so gering wie möglich, aber so groß wie nötig halten. Auch das Spektrum ist wichtig. Unter blauem Licht (450 Nanometer, Kalt-Ton), das in der Wachstums-Phase eingesetzt

wird, werden die Pflanzen buschiger und die Blätter breiter. Rotes Licht hingegen (650 Nanometer, Warm-Ton) regt die Blütenbildung an und lässt die Pflanzen mehr in die Höhe wachsen. Weil es in der Blüte verwendet wird, kompensiert die einsetzende Blütenbildung zunehmend die Streckung. Um die Verzweigung weiter anzuregen, sollten die Pflanzen von Anfang an einer ständigen Luftbewegung ausgesetzt werden. Dadurch werden die Triebe auf Kosten der Länge verstärkt, denn kleine buschige Pflanzen können dem Wind besser standhalten, als lange, dürre. Ein auf die Pflanzen gerichteter Schwenk-Ventilator leistet hier gute Dienste. Sollten die Pflanzen doch zu groß werden oder will man den Platz besser ausnutzen, können „Erziehungs“-Maßnahmen ergriffen werden Herunterbinden: Lange Triebe werden mit einem Faden oder Draht heruntergebunden. Aber nur so weit, dass die Triebe nicht knicken oder brechen. Sie können jeden Tag ein Stück weiter nach unten gezogen werden. Abknicken: Wem das zu aufwändig ist, der kann die Triebe auch einfach umknicken. Aber nicht durchbrechen! Nach ein paar Stunden richten sich die Triebspitzen wieder zum Licht.

Wiederholt man diesen Vorgang, kann man den Trieb fast waagerecht wachsen lassen. Beschneidung: Wird der Haupttrieb beschädigt, verteilt sich die Wachstums-Energie auf die Seitentriebe, die ebenfalls beschnitten werden können. Dazu schneidet man die Triebspitze mit einem scharfen, sauberen Messer ab oder knipst sie mit den Fingernägeln durch. Durch mehrmaliges Beschneiden lassen sich besonders stark verzweigte Pflanzen erzielen. Der Haupttrieb wird nach der fünften bis achten, die Seitentriebe nach der dritten bis fünften Verzweigung beschnitten. Mutterpflanzen für die Stecklingszucht werden ebenfalls so gezogen. Auch eine geringe Durchschnittstemperatur kann dafür sorgen, dass die Kleinen nicht so in die Höhe schießen. Wird die Luftfeuchtigkeit während der Wachstumsphase relativ hoch gehalten (über 80 Prozent), wachsen die Blätter schneller und werden größer. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Wurzeln zu langsam wachsen und die Pflanze später nicht versorgen können. Beachtet ihr diese Tipps, werdet ihr wohl beim nächsten Durchblättern einer Hanf-Zeitschrift nicht mehr so neidvoll auf die abgebildeten Buds blicken. Andreas Schult


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Anbau für Newbees

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Wichtig! Der Anbau von Hanf in Deutschland ist genemigungsplichtig. Wir wollen hiermit keinen dazu auffordern Hanf anzubauen. Cannabis Cannabis ist eine einjährige Pflanze, die schon seit mehreren Jahrtausenden auf der ganzen Welt angebaut wird. Obwohl auch ihre Fasern, ihre Saat und ihr Öl schon immer wichtige Produkte gewesen sind, sind es heute vor allem die getrockneten Blütenstände, die Cannabis aus wirtschaftlicher Sicht interessant machen.

Die alten Dreads (in Haaren sollen sich ja Drogen ablagern)

Seit alters her werden drei Arten unterschieden: Cannabis sativa L., Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Die Sorten, die für die Produktion der Blütenstände kultiviert werden, sind Kreuzungen dieser Arten. Wie beginnen? Bevor ihr mit dem Anbau und der Zucht von Cannabis anfangen könnt, muss gründlich überlegt werden, was ihr wollt und welche Möglichkeiten ihr habt. Zum Beispiel müsst ihr euch entscheiden, wie viel ihr in Pflanz-Material und Anbau-Zubehör wie Nährstoffe, Lampen oder Ventilation investieren möchtet. Wollt ihr indoor oder outdoor anbauen? Welche Sorten möchtet ihr verwenden und welchen Ertrag wollt ihr erzielen? Was für Ausgangsmaterial werdet ihr verwenden? Wie groß ist die Anbaufläche, die zur Verfügung steht? Wie viele Pflanzen pro Quadratmeter? Welches Substrat wird verwendet? Es gibt also viele Dinge, die zu berücksichtigen sind und die alle miteinander in Zusammenhang stehen. Wer sich im Voraus Gedanken darüber macht, kann fundiertere Entscheidungen treffen und unangenehme Überraschungen hoffentlich vermeiden. Saatgut Saatgut kauft man meist, wenn man eine Mutterpflanze für das Schneiden von Stecklingen auswählen will. Wichtig ist, dass das ausgewählte Saatgut gesund ist. Gesunde Samen sind hart und glatt, steriles oder unreifes Saatgut hingegen blass und von matter Farbe. Die in den Niederlanden erhältlichen Samen sind so genannte hybride Samen. Hybride sind Kreuzungen verschiedener Cannabis-Sorten. Werden diese Hybride wieder untereinander gekreuzt, kommen oft Pflanzen dabei heraus, die für die Zucht ungeeignet sind. Bedenkt also, dass die Hälfte der Pflanzen zu männlichen Pflanzen heranwächst. Männliche Pflanzen produzieren keine Blütenstände und befruchten außerdem die Blüten der weiblichen Pflanzen, wodurch deren Qualität stark beeinträchtigt wird. Die Samen lassen sich auf unterschiedliche Weise zum Keimen bringen, am Besten macht man das jedoch indoor, weil die Umgebung dort besser geschützt ist. Bevor ein Samen keimen kann, muss er Wasser aufnehmen. Dadurch werden die biologischen Prozesse im Samen in Gang gesetzt und er beginnt zu leben. Eine Methode, den Samen zum Keimen zu bringen, besteht darin, ihn in ein Glas mit Mineralwasser zu legen. Wenn die Wurzelspitze hervortritt, legt den Samen auf feuchtes Küchenpapier. Wie lange es dauert, bevor dies geschieht, hängt von der Sorte und dem Alter des Samens ab. Sorgt immer dafür, dass die Samen ausreichend belüftet werden. Auf diese Weise kann die Entstehung von Schimmel verhindert werden. Einen Tag später sind die Keimlinge dann soweit, dass sie in das Substrat gesetzt werden können. Setzt sie etwa fünf Millimeter unter die Oberfläche und sorgt für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit. Bedenkt aber auch, dass die unmittelbare Umgebung der Samen nicht zu feucht sein darf. Gießt deshalb nicht zu viel. Wenn die ersten echten Blätter an den Pflänzchen erscheinen, können sie das erste Mal gedüngt werden. Die DüngerKonzentration darf nicht zu hoch sein; je nach EC des Wassers wird ein EC von höchstens 1,2 empfohlen. Die Temperatur soll zwischen 20 und 25 Grad Celsius liegen. Die optimale Luftfeuchtigkeit für diese Periode beträgt 60 bis 70 Prozent. Außer dem Dünger hat auch das Spektrum der Pflanzenlampen großen Einfluss auf die Entwicklung der Pflanzen. So sorgt der Blauanteil im Spektrum dafür, dass junge Pflanzen mehr in die Breite und nicht so sehr in die Höhe wachsen. So entwickeln sich kräftige Pflanzen. Werden die Pflanzen in einem separaten Raum aufgezogen, bevor sie in den Blühraum kommen, so nennt man das „Vorzucht“. Die Vorzucht dient dem Erhalt kräftigerer Pflanzen, die besser wachsen und sofort zur Blüte gebracht werden können. Weitere Vorteile bestehen darin, dass es weniger Ausschuss gibt und öfter geerntet werden kann. Meistens werden für die Vorzucht Leuchtstoff-Röhren verwendet. Sie sind unkompliziert und preiswert. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass diese Lampen dicht über den Pflanzen platziert werden können und somit wenig Platz benötigen und auch keine teuren Vorrichtungen wie zum Beispiel Absauganlagen erforderlich sind. TIPP: Die Beleuchtungs-Reflektoren verschmutzen mit der Zeit. Reinigt sie deshalb regelmäßig. Forschungsergebnisse zeigen, dass die Lichtausbeute sonst schnell um 20 Prozent sinkt! D. Kroeze, CannaResearch

Noch keine Lehrstelle gefunden? Langzeitarbeitsloser? Langweiliges Studium mit öden Kursen? Oder kein Thema für die Diplomarbeit? Das muss nicht sein! In der Hanf-Pflanze stecken Millionen von Arbeitsplätzen und genauso viele Diplomarbeiten! Wie wäre es zum Beispiel mit einem medizinischen Studium „Focused on hemp“? Oder Maschinenbau/Konstruktionstechnik, Fachrichtung Hanfverarbeitungs- und Erntemaschinen? Oder der Studiengang Ökologische Landwirtschaft? Oder eine Lehre als Landwirt auf einer Hanf-Farm (wer wollte nicht schon immer mal so viel Hanf anbauen, dass man zur Ernte den Traktor zur Hilfe nehmen muss)? Oder, oder, oder ...

Tales from the Hemp Farm Ich selbst – männlich, 27 Jahre alt, Schwabe mit kurzem Haar – habe nach eingehender Internet-Recherche endlich mein ersehntes Hanf-Praktikum begonnen, nachdem ich mein Abitur nachgemacht, ein Jahr auf Farmen und bei NRO’s (NichtRegierungs-Organisationen) in Indien und Laos verbracht habe. Nun schreibe ich diese Zeilen vom schönen Dedelow bei Prenzlau (nördlich von Berlin) aus an euch, sehr verehrte Hanf Journal-Leser. Vielleicht dient dieser kleine Text ja als Inspiration und ermutigt zu hanf-freundlichem Handeln und dem Verwirklichen eigener Ideen?! Meine zukünftigen „Einsatzgebiete“ umfassen den Anbau inklusive Ernte von THC-armem (weniger als 0,3 Prozent) Faser-Hanf und die darauf folgende Weiterverarbeitung des Faser-Rohmaterials zu Baustoffen wie Dämmwolle oder HanfLehm-Backsteine, kaltgepresstem Öl und Tier-Einstreu. Für viele von euch mag sich das jetzt vielleicht etwas uninteressant anhören: „THC-Gehalt weniger als 0,3 Prozent? So’n Scheiß!“ Aber um eurem heißgeliebten „Medizinal-Hanf“ zum sehnlichst erwünschten Durchbruch zu verhelfen und ihn heraus aus der mysterien-umwitterten Drogenschublade zu bekommen, führt natürlich kein Weg am Propagieren und Integrieren der wirtschaftlichen Potenziale des Hanfs vorbei! Natürlich darf auch die gesellschaftliche Integration und eine liberalere Drogenpolitik nicht vernachlässigt werden. Vom Hanf muss wieder die Rede sein! Für die Neulinge im Hanf-Geschäft stelle ich kurz die Dinge vor, die aus Hanf machbar sind: Baustoffe, Verbund-Werkstoffe zum Beispiel für die Autoindustrie, Tier-Einstreu, Tier-Futter, Segel und Taue, Verpackungen, Biomasse für die

Energiegewinnung, Treibstoff, Nahrungsmittel, Textilien, Medizin, Papierherstellung und natürlich die Nutzung als Genuss-Mittel! Die meisten der vorangehend beschriebenen Nutzungsmöglichkeiten befinden sich noch im EntwicklungsStadium und sind, wenn ihr mir an dieser Stelle eine kleine Metapher erlaubt, wie ein kleines zartes (Hanf-)Pflänzchen, das sich nach Liebe, Pflege und Zuwendung sehnt, um dadurch zu einem großen blühenden Busch mit starken Wurzeln und ertragreichen Blüten heranzuwachsen! Wer will schon, dass die kapitalistischen Unkräuter den Hanf schon im Keim ersticken? Es gibt also viel zu tun – was in einer Zeit der RekordArbeitslosigkeit sicherlich nicht die dümmste Idee ist und nicht nur politisch die richtigen Signale setzen könnte! Was ich euch sagen will, ist folgendes: „Erhebt eure Ärsche aus dem Sofa, schmeißt die Play-Station ins Eck und tut etwas für und mit eurer Lieblingspflanze!“ Für heute werde ich mich erst mal verabschieden und bin gespannt, was es in den nächsten Wochen und Monaten alles über die Vor- und Nachteile des Hanf-Anbaus und der Weiterverarbeitung zu lernen gibt. Ich hoffe, ihr seid es auch! Dann also bis zum nächsten Mal, viele hanfige Ideen und einen sonnigen Frühling wünscht euch euer Jörg-Simon Schmid („Doctor Green”) P.S. Schon mal über einen Urlaub auf dem Bauernhof zur Hanf-Erntezeit in Deutschland, Europa oder weltweit nachgedacht? Wäre auf jeden Fall mal was anderes und die Bauern haben Hilfe wirklich dringend nötig.


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Haarlem Blunts

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leckerere BluntWraps für puren Genuss

Die guten alten Aspirin

Nicht vergessen: Hanfparade am 13. August 2005 Am 13.August findet in Berlin die neunte Hanfparade statt. Sie steht unter dem Motto „Wir sind das Hanf!“ Sobald die Hanfparade 2005 gegen 15:30 Uhr am Mauerpark ankommt beginnt die große Abschlussveranstaltung, die bis ungefähr 22:00 Uhr dauert. Mit eurer Hilfe möchten wir das Gelände auf dem ehemaligen Todesstreifen für ein paar Stunden in den Nabel der Hanf- und Partywelt verwandeln. Dazu kämpfen wir für ein möglichst buntes, informatives, aber nie langweiliges Programm. Viel wird es zu sehen, zu hören und zu erleben geben – zu viel um alles auf einmal zu erklären! Auf der Hauptbühne unterhalten euch nationale und internationale Musikgrößen im Wechsel mit hochrangigen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Medizin und Legalisierungs-Bewegung. Die Redner werden euch über aktuelle Entwicklungen in der Drogenpolitik informieren und einen Ausblick auf die zu erwartenden Veränderungen im kommenden Jahr geben. Praktische Tipps, z. B. über das richtige Verhalten bei Verkehrskontrollen sind im Angebot inbegriffen. Auf der Alternative Stage könnt ihr eine Auswahl der besten „unbekannten" Bands erleben. Im Nutzhanf-Areal dreht sich alles um die vielfältigen Möglichkeiten von Hanf als Bio-Rohstoff. Es erwarten euch Hanf-Produzenten und Hanf-Verarbeiter, die nicht nur Rede und Antwort stehen, sondern ihre innovativsten Produkte dabei haben. 1001 Produkte aus Hanf und mit Hanf, von Kiffern und für Kiffer warten auf dem Markt der Möglichkeiten von euch entdeckt zu werden. Dort findet ihr auch Infostände der am Bündnis Hanfparade beteiligten Gruppen, die euch über aktuelle Entwicklungen in der Hanf-Szene informieren, aber genauso eure Unterstützung wie die Legalisierungsaktionen „Zeig Dich! Aktion 100.000" oder "Ich habe gekifft ...", brauchen. Oder besucht Akzept e.V. oder den Deutschen Hanf-Verband. Die kleinsten Parade-Besucher können im Kinderland basteln, malen, spielen oder sich schminken lassen. Nach dem Vorbild der „Speakers Corner" im Londoner Hyde Park bietet die Hanfparade einen Ort, an dem ein Mikrofon darauf wartet, eure Gedanken elektrisch verstärkt auf die Welt loszulassen. Berichtet über eure Erfahrungen mit der Staatsmacht, beschreibt eure Vision einer besseren Drogenpolitik oder teilt eure alltäglichen Ängste dem Publikum mit. DIE HANFPARADE SEID IHR! Mehr Infos dazu unter: www.Hanfparade.de

Sonst bekannt für Spitzen-Waagen, erreichte uns diesen Monat ein superleckeres Produkt aus dem Hause DIPSE in Oldenburg. Haarlem Blunts sind exklusive Rauch-Accessoires, die durch Design, Handhabung und Geschmack überzeugen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Blunts sind die Haarlem Blunts nicht gerollt, sondern gefaltet verpackt. Eine aromaversiegelte Packung schützt vor Austrocknung oder Geschmacksverlust, das lästige Plastikröhrchen entfällt ebenso wie die damit verbundene „Knickgefahr“. Beim Testrauchen entschieden wir uns für die nicht aromatisierte Variante „Original Flavour“. Nach dem Öffnen entströmt ein angenehm milder Tabakduft, auch das Drehen erweist sich dank der leicht feuchten Konsistenz als Kinderspiel. Zum Zukleben reicht ein leichtes Anlecken, damit das gute Stück zusammenhält. Auch sind die Haarlem Blunts so breit, dass das Pur-Rauchen nicht zur Hustenorgie wird oder zusätzlich Tabak beigemischt werden muss. Beim Brennverhalten konnte die Redaktion keinerlei Einseitigkeiten feststellen, die Wirkung war umwerfend.

Sonderaustellung im Hanf Museum ...

Kurz gesagt, Haarlem Blunts halten alles, was mensch von einem leckeren Wrap erwartet, vor allem überzeugt, dass hier mal eine unaromatisierte Sorte angeboten wird. Außerdem sind Haarlem Blunts in den Geschmacksrichtungen Wildkirsche, Erdbeere/Ananas und Vanille erhältlich. Einfach mal im Head-Shop eures Vertrauens nachfragen. Mehr Infos dazu unter: www.dipse.de www.HaarlemBlunts.com

BIOBIZZ World Wide Organics ... ... we create nature

Das Berliner Hanf Museum eröffnet am 18. Juni seine SonderAusstellung zum Thema: „Weisung und Umsetzung – 10 Jahre nach der Weisung des Bundes-Verfassungs-Gerichts zu Cannabis". Zwölf Tafeln werden die Besucher umfassend über die letzten zehn Jahre bundesdeutscher Cannabis-Geschichte informieren. Die Tafeln setzen sich unter anderem mit folgenden Fragen auseinander: Wie kam es zu dem Urteil, wie wurde die Weisung von Justiz und Polizei umgesetzt? Aufgezeigt wird auch der politische Umgang und die öffentliche Darstellung: Welche Änderungen des Betäubungsmittelgesetzes (BtmG) wurden beschlossen? Wie verfolgt die Polizei „Kiffer“? Was geschah in der Politik und was in der Unterhaltungs-Industrie? Wie sieht die rechtliche Situation für Menschen aus, die Cannabis als Medizin benötigen? Schlagzeilen aus der Boulevard-Presse, Statements von Abgeordneten und Fachleuten, PolizeiStatistiken aber auch Fall-Beispiele dokumentieren die letzten elf Jahre. Die 12. Tafel schließlich zieht ein Resümee, „ob und wie die Weisung des BVG umgesetzt wurde“. Bis zum 30. Juli dauert die Ausstellung, anschließend können die Tafeln auch verschickt werden, um anderswo wieder aufgestellt zu werden. Ob die angefragten Fachleute Herr Wolfgang Neskovic, Richter am Bundesgerichtshof, Herr Carsten Schäfer, Mitarbeiter der Studie "Drogenkonsum undStrafverfolgungspraxis" des Max Planck Institutes und Herr Klaus Poschmann, Strafrechtsanwalt, ihr Kommen zur Eröffnungs-Veranstaltung am 18.6. inzwischen bestätigt haben, erfahrt ihr telefonisch unter 0 30-2 42 48 27 oder 0 30-5 3 6 21 68 (Sabine Rädler) oder via Mail bei rollo@hanfmuseum.de (Rolf Ebbinghaus). Dort bekommt ihr auch weitere Informationen. Mehr Infos dazu unter: www.hanfmuseum.de

So lautet das Motto der Grow-Familie BioBizz, die die erste registrierte holländische Firma für biologische Produkte mit einer kompletten, qualitativ hohen Produkt-Linie für die Pflege von Pflanzen und Gemüse ist. Seit 1992 entwickelt und produziert BioBizz kundenspezifische Bodenmischungen, natürliche Pflanzen-Nährstoffe und Zusatzstoffe für biologisch organische Gärtnereikulturen. Seit seinen legendären Ursprüngen in Amsterdam bis zum heutigen Tag in Groningen ist BioBizz der bekannteste Produzent und Lieferant von erstklassigen Pflanzen-Nährstoffen. Die bemerkenswerte BioBizz-Düngemittel-Linie ist ideal für die biologische Produktion von Blumen, Früchten, Gemüse und Kräutern einerseits und erlaubt den sicheren Unterhalt von Umgebungspflanzen, Bäumen und Rasen andererseits. Die komplette Bandbreite biologischer Produkte wie All-Mix, LightMix, Coco-Mix, Worm-Humus, Pre-Mix, LeafCoat, Bio-Bloom, Bio-Grow, Fish-Mix, Alg-A-Mic, TopMax und RootJuice werden hier abgedeckt. BioBizz wird auf Erde, Cocofaser, Hydroponics und Hydro-Organics verwendet. Mit den beiden Zertifikaten der OMRI (Organic Materials Review Institute), die weltweit als hoher Standard für Hersteller biologischer Produkte, Verteiler und nicht zuletzt auch für die Endbenutzer anerkannt ist, und der „SKAL International Foundation“, die einzige Prüfungs- und Zertifizierungsorganisation, die das „EKO Qualitäts-Zertifikat“ außerhalb der Europäischen Union (EU) erteilt, ist BioBizz die einzige Firma auf diesem Gebiet mit weltweit anerkannten organischen und biologischen Produkten. BioBizz vereinfacht ökologische Kulturen, weil biologisch organische Ernten qualitativ angesehener und ökologisch vertretbar sind. Die Philosophie von BioBizz gründet sich auf dem Respekt gegenüber ihren Partnern, Verteilern, Kunden, Lieferanten und der Natur selbst. Hier wird Qualität statt Quantität bevorzugt, was ihre Produkte wohl beweisen. BioBizz steht für überlegene Produkte, qualitativen Service und Support, Sachkenntnis in der organischen und hydroponischen Industrie. Mehr Infos dazu unter: BioBizz products BV P.O. box 9569 9703 LN Groningen The Netherlands (t) +31 (0)50 5 41 46 50 (f) +31 (0)50-5 42 52 23 (e) info@biobizz.com www.biobizz.com


11 cool-tour

Klüger werden mit dem Hanf Journal - Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf Dr. med. Franjo Grotenhermen ist Mitarbeiter des novaInstituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

das eckthema hast du nix, rauchst du das!

Die andere Art von Purpfeife!

Dr. med. Franjo Grotenhermen Abbildung 1: Durchschnitt der Konzentrationsverläufe von THC und seinen beiden Stoffwechselprodukten 11-OH-THC und THC-COOH nach dem Rauchen einer Cannabis-Zigarette mit 34 Milligramm THC durch sechs freiwillige Probanden (gezeichnet nach den Daten einer Tabelle eines Artikels von Dr. Marylin Huestis und ihren Kollegen aus dem Jahre 1991).

Wie lange ist THC im Blut und Urin nachweisbar? THC selbst kann nur einige Stunden oder Tage nach dem letzten Konsum im Blut und Urin nachgewiesen werden. Allerdings können einzelne Stoffwechselprodukte, je nach Intensität und Dauer des vorausgegangenen Cannabis-Konsums, bis zu einem Monat, eventuell auch noch länger im Urin nachgewiesen werden. Die Frage der Nachweisbarkeitsdauer spielt vor allem im Zusammenhang mit einem drohenden oder bereits erfolgten Führerscheinentzug eine Rolle.

geringer Konzentration vorhanden. Bei keinem der Gelegenheitskonsumenten war THC nach dieser Zeit noch nachweisbar. In einer anderen Studie, in der die Teilnehmer an einem Tag bis zu vier CannabisZigaretten geraucht hatten, wurde am darauf folgenden Nachmittag, etwa 24 Stunden nach dem letzten Konsum, bei einem Teilnehmer noch THC im Blut gefunden. Das Stoffwechselprodukt THC-COOH verschwindet langsamer aus dem Blut als seine Muttersubstanz THC, sodass es häufig länger als einen oder zwei Tage nach dem letzten Konsum im Blut nachgewiesen werden kann

Nach dem Rauchen einer einzigen Cannabis-Zigarette steigt die Konzentration von THC im Blut innerhalb weniger Minuten auf hohe Werte an, im Allgemeinen auf Konzentrationen zwischen 100 und 300 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) Blutplasma. Als Blutplasma bezeichnet man die klare Flüssigkeit des Blutes nach Abtrennung der Blutkörperchen. Innerhalb weniger Stunden sinkt die THC-Konzentration auf unter 15 Nanogramm pro Milliliter ab. Je nach aufgenommener THC-Menge und in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit des Nachweisverfahrens kann THC im Blut fünf bis 15 Stunden nachgewiesen werden, nach der Aufnahme großer Mengen aber auch länger als 24 Stunden. Bei regelmäßigem Konsum häuft sich THC im Blut an, sodass es nach dem letzten Konsum länger als nach einmaligem Konsum nachgewiesen werden kann. In einer Untersuchung mit starken, mäßig starken und gelegentlichen Cannabis-Konsumenten wurde das Blut bis zu zwei Tage nach dem letzten Konsum auf THC sowie seine Stoffwechselprodukte THC-COOH und 11OH-THC untersucht. Bei den meisten starken Konsumenten war THC 24 bis 48 Stunden nach dem letzten Konsum noch nachweisbar, in einer Konzentration zwischen 1,3 und 6,4 Nanogramm pro Milliliter Blutplasma. Auch bei einem der mäßig starken Konsumenten war THC noch 24 Stunden nach dem letzten Konsum in

Abbildung 2: Durchschnitt der Urinkonzentrationen von THC und seinen beiden wichtigsten Stoffwechselprodukten nach dem Rauchen einer CannabisZigarette mit 27 Milligramm THC durch acht Probanden. Einer der Teilnehmer gab später zu, dass er ein gewohnheitsmäßiger Konsument sei, sodass er bereits vor Beginn der Untersuchung relevante Konzentrationen von 11-OHTHC und THC-COOH aufwies. (gezeichnet nach den Daten einer Tabelle eines Artikels von Dr. Joseph Manno und seinen Kollegen aus dem Jahre 2001).

Im Urin ist THC ebenfalls nachweisbar. Allerdings wird THC im Urin überwiegend als THC-COOH ausgeschieden. Dieses ist in einer wesentlich höheren Konzentration und auch wesentlich länger nach dem letzten Konsum nachweisbar, sodass in den meisten Labors nur THC-COOH im Urin nachgewiesen wird. Nach dem Rauchen einer Cannabis-Zigarette kann THC-COOH im Allgemeinen drei bis fünf Tage lang im Urin gefunden werden, gelegentlich auch ein wenig länger. Wenn regelmäßige Cannabis-Konsumenten ihren Konsum einstellen, so ist dieser durch Urinkontrollen im Durchschnitt noch einen Monat lang nachweisbar. Die Nachweisbarkeitsdauer variiert allerdings sehr stark, von zwei Wochen bis zu zwei Monaten, in seltenen Fällen auch bis zu drei Monaten. Die Ursache für diese Variation ist nicht bekannt. Sicherlich spielt die Konsum-Intensität eine Rolle. Ich werde häufig gefragt, ob die Ausscheidung durch bestimmte Maßnahmen, wie beispielsweise Sport, Sauna, eine bestimmte Ernährung, eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr oder bestimmte Vitamine beschleunigt werden kann. Zu dieser Frage gibt es allerdings keine sicheren wissenschaftlichen Erkenntnisse, sodass jeder Rat spekulativ bleiben muss. Ich empfehle, allerdings unter diesem Vorbehalt, eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme von zusätzlich ein bis 1,5 Litern täglich. Die damit verbundene Verdünnung des Urins kann durch die Aufnahme von Kreatin, das über das Internet oder in Apotheken rezeptfrei erhältlich ist, kaschiert werden. Bei regelmäßigem Konsum werden THC und vor allem seine Abbauprodukte im Körperfett gespeichert, da Cannabinoide fettlöslich und schlecht in wässrigen Flüssigkeiten, wie etwa dem Blut, löslich sind. Wird der Konsum eingestellt, so gelangen diese Substanzen nur sehr langsam wieder zurück ins Blut und von dort in den Urin. Dabei ist ihre Konzentration im Blut so gering, dass sie mit den üblichen Nachweisverfahren nicht nachweisbar sind. Im Urin wird THC-COOH jedoch wieder konzentriert. Es kann dort nachgewiesen werden, bis nur noch minimale Mengen über die Nieren ausgeschieden werden.


12 cool-tour das eckthema hast du nix, rauchst du das!

den Magazinen „The Face“, „Mix Mag“ und „Melody Maker“ als Album des Jahres gewählt. Derweil hatten Portishead eine Armada von Folge-Acts wie die Sneaker Pimps, Baxter oder Lamb inspiriert. Auf das Fundament langsamer und schleppender Beats bauten Portishead einen melancholisch atmosphärischen, bewegenden, innovativen und hochkomplexen Sound.

bezeichnet werden. Das methodologische Repertoire, also das Zusammenführen von Samples & Loops, Verfremdung von Sounds, sphärischen Synthesizer-Klängen und analogen Instrumenten teilt TripHop mit elektronischer Musik. Dem TripHop werden klanglich gesehen viele Parallelen zum Jungle und Drum & Bass nachgesagt. Könnt ja auch “Schwarzer Afgane” sein

Massive Attack besteht aus Robert (3D) del Naja, Grant (Daddy G) Marshall, Andrew (Mushroom) Vowles. Der Reggae-Sänger Horace Andy wurde für jedes Album engagiert. Weitere Gast-Auftritte hatten Nicolette, Tracey Thorn (Everything but the Girl), Sinead O'Connor u n d a n d e re . 1 9 9 1 nannte sich die Gruppe aufgrund des tobenden Golfkrieges gezwungenermaßen in „Massive“ um, da der Terminus „Attack“ im popmusikalischen Kontext der Selbstzensur von Radiostationen im angloamerikanischen Sprachraum zum Opfer fiel, doch als 1994 das zweite Album „Protection“

1995 gründeten Paul Godfrey, sein Bruder Ross Godfrey und die Sängerin Skye Edwards in London die Gruppe Morcheeba. Ihr erstes Album „Who can you trust“ (1996) steht noch deutlich unter dem Einfluss von „Massive Attack“. Die späteren Alben „Big calm“ (1998), „Fragments of freedom“ (2000) und „Charango“ (2002) sind insgesamt weniger düster und melancholisch, sondern etwas poppiger. Nach der Veröffentlichung des Best-of-Albums „Parts of the process“ (2003) gab die Band im April 2004 ihre Auflösung bekannt. Gerne werden auch Goldfrapp mit ihrem Debütalbum „Felt Mountain“ genannt. Doch hat sich diese Formation mit ihrem zweiten Album deutlich in Richtung Elektropop bewegt. Weitere typische und wichtige Genrevertreter sind Alphawezen, Esthero, Laika, Waldeck, Terranova, Avril, De Phazz, Thievery Corporation, Archive, Kid Loco, Lali Puna, Mono, Nightmares On Wax, Smith & Mighty und Yonderboi. Aus der Wiener Schule sind besonders das DJ- und Produzenten-Duo Kruder & Dorfmeister hervorzuheben. Die beiden zählen mit zu den bekanntesten österreichischen Musikern und feierten durch die legendäre „DJ-Kicks“-Serie und ihr „The K&D-Sessions“Doppelalbum (1999) auch außerhalb Europas große Erfolge.

1970

1980

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2000

Roly’s Genre Lexikon - Lesson VI: TRIP HOP Der Name TripHop entstand durch die Herkunft aus dem HipHop und weil man den Konsumenten und Produzenten dieser Musik den Genuss von Rauschmitteln nachsagt (typischerweise Cannabis). Der Begriff TripHop stammt von dem MusikJournalisten Andy Pemberton und tauchte zum ersten Mal 1994 in der Juni-Ausgabe des MIXMAG-Magazins im Zusammenhang mit dem Portishead-Debut „Dummy“ auf. Die Band selbst konnte sich nie damit identifizieren und hat ihre Musik auch nie so bezeichnet. Es gibt zwei große Denkschulen des TripHop: Bristol und Wien. - In der Region um das englische Bristol bildete sich gegen Ende der 1980er-Jahre das Künstler-Kollektiv „The Wild Bunch“, zu dem auch Massive Attack und Tricky gehörten. Massive Attack haben nach Meinung vieler Hörer schon 1991 mit ihrem ersten Album „Blue Lines“ den Grundstein gelegt, doch war es zum Großteil noch sehr stark an Funk und Soul angelehnt. - Die Wiener Schule ist einige Jahre später in Erscheinung getreten. Wichtige Vertreter sind Kruder & Dorfmeister, Uko und die Sofa Surfers. Inhaltlich kann man keine klare Grenze zwischen beiden Schulen ziehen. Es lässt sich aber vielleicht sagen, dass sich die Wiener Schule eher an Jazz, Dub, Easy Listening und Filmmusik orientiert. Die Bristol-Schule ist hingegen nach meinem Empfinden souliger und düsterer. TripHop hat seine Wurzeln im HipHop und Dub, wobei jedoch auf Charakteristika wie Rap beim HipHop und Reggae beim Dub meist verzichtet wird. Wie auch HipHop bewegt sich TripHop im unteren Beatbereich bei etwa 80 bis 90 bpm und wird ebenfalls elektronisch produziert. LoFi-Effekte (Vinylknistern, Netzbrummen und sonstiger Akkustik-Schmutz) und meist weiblicher Gesang verleihen dieser Spielart ein besonderes Flair. Grundsätzlich orientiert sich TripHop an den warmen Klangfarben der Musik der 1970er-Jahre. Die Grundstimmung ist dabei meist melancholisch und verträumt. Die Umschreibung „Filmmusik ohne Film“ ist nicht ganz unzutreffend. Der Gesang dient hauptsächlich dazu, Gefühle zu transportieren und weniger, Geschichten zu erzählen oder Gesellschaftskritik zum Ausdruck zu bringen. Es gibt auch instrumentale TripHop-Stücke, die aber von vielen zur klaren Abgrenzung nicht mehr als TripHop, sondern als Downbeats

erschien, wurde der Name wieder in „Massive Attack“ geändert. Ein Jahr darauf folgte mit „No Protection“ ein Dub-RemixAlbum mit Mad Professor und 1998 erschien „Mezzanine“. Im Jahre 2003 folgte mit „100th Window“ ein weiteres Album. Bis 1994 war auch Adrian Thaws aka Tricky mit von der Partie, aufgrund von Unstimmigkeiten und Reibereien innerhalb der Band löste er sich aber von „Massive Attack“ und begann als einer der wichtigsten Protagonisten der TripHop-Bewegung eine steile Solo-Karriere. Mit seinem Debut „Maxinquaye” (1995) sorgte er für einen Meilenstein dieses Genres.

Beth Gibbons von Portishead

Portishead - bestehend aus Geoff Barrow, Beth Gibbons, Adrian Utley und Dave McDonald ist nach der in der Nähe von Bristol liegenden Heimatstadt von Geoff Barrow benannt. Barrow war als StudioAngestellter an der Produktion des ersten „Massive Attack“Albums beteiligt. Er wurde von allen „The guy from Portishead“ genannt. Das brachte ihn auf die Idee, 1993 sein eigenes Projekt auf diesen Namen zu taufen. Das DebutAlbum „Dummy“ erschien 1994, erreichte Platz 32 der UK-AlbumCharts und wurde von

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Auch mit ihren Solo-Projekten sind beide erfolgreich: Richard Dorfmeister mit „Tosca“ (zusammen mit Rupert Huber) und Peter Kruder mit seinem „Peace Orchestra“. Mit dem Begriff TripHop werden oft auch die englischen Labels Mo' Wax und Ninja Tune verbunden, die sich jedoch eher als Abstract HipHop-Labels verstehen. Ihre Künstler (beispielsweise Unkle, DJ Shadow, Amon Tobin, Mr. Scruff, The Herbaliser, DJ Krush, DJ Vadim und Depth Charge) verwenden zwar sehr viele dem TripHop-ähnliche Elemente, sind aber eher HipHop-beeinflusst. Hier stechen besonders der meist sehr trockene oder fette Bass und die niedrigen bpm-Zahlen (meist deutlich unter 100 bpm) hervor. Typische säkulare Vertreter dieser Stil-Richtung sind die Chemical Brothers. - Es gibt aber auch zahlreiche Grenzgänger (hauptsächlich aus dem europäischen Norden), deren Musik nicht eindeutig klassifiziert werden, aber mit TripHop mittelbar in Verbindung gebracht werden können. Zum Beispiel Björk, Moloko, Röyksopp, Gus Gus, Múm. - Ein mit dem TripHop eng verwandtes Genre ist Nu Jazz, welches dem Fusions-Gedanken mit besonderem Gewicht auf Jazz Rechnung trägt. Hier seien besonders Cinematic Orchestra und Mo'Horizons erwähnt. Mitte der 1990er gab es mit Big Beat noch einen aus TripHop entstandenen Musikstil, der sich bei ungefähr 120 bis 140 bpm sehr stark an Rock & Industrial orientiert und auch HipHop ähnelt, doch dieser Trend, der später von Fatboy Slim auch „Crash House“ genannt wurde, ist quasi schon wieder tot. Anno 2005 steht TripHop fest auf eigenen Beinen. Der stetige Verzicht auf Samples geht mit einer Verschmelzung vieler neuer genreübergreifender Elemente zu einem neuen Ganzen einher. Viele vom TripHop unberührte Musik-Stile zeigen interessante Betätigungsfelder für die Zukunft auf. Ungeachtet dessen, dass das Genre von der Öffentlichkeit weitestgehend ignoriert wird, kann TripHop als eine Lokomotive des musikalischen Fortschritts bezeichnet werden, was anspruchsvolle Produktionen unlängst unter Beweis gestellt haben. Roland Grieshammer

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13 cool-tour

Sechs Jahre Grooving Smokers – Reggae, Ragga, Dancehall – made in Berlin Freitag Abend in der Hanf Journal-Redaktion. Eigentlich ist die (Arbeits-)Woche vorbei, da dämmert es mir, dass da noch ein Termin mit LouLarge von den „Grooving Smokers“ war. Drei Sekunden später klingelt es auch schon an der Tür und eine Zigarettenlänge später fängt Lou an zu erzählen: Noch zu Schulzeiten, genauer gesagt auf dem Schulweg, hatte er, Gründer des Party- und seit 2004 auch Music-Labels „Grooving Smokers“ aus Berlin, die Idee zu dem mittlerweile deutschlandweit bekannten einmaligen Projekt. Damals, Ende der Neunziger-Jahre, gab es noch keinen lokalen Veranstalter von Partys, auf denen ausschließlich Reggae, Ragga und Dancehall gespielt wurden. Das sollte sich bald ändern. Die ersten Events fanden 1999 im Glashaus statt, es folgten die “Kim Will Kiffen” Partys im Jahr 2000, später diverse “Legalize” Partys am selben Ort

Ihren festen Platz in der Berliner Reggae-Szene eroberten sich die Grooving Smokers dann mit dem„Herbclub“ und dem damit verbunden Umzug auf das Tanzschiff „Hoppetosse“ am Ufer der Arena im Berliner Stadtteil Treptow. Der Herbclub lässt seit drei Jahren jeden Donnerstag die Landungsbrücken der „Hoppetosse“ herunter und ist das bekannteste und bestbesuchte ReggaeRegular in der Hauptstadt. Die Liste der Künstler umfasst mittlerweile (fast) alle bekannten Berliner und jede Menge deutsche wie internationale Soundsystems und Sänger. Natürlich legt auch LouLarge dort regelmäßig selbst auf. Kommenden September feiert der „Herbclub“ seinen dritten Geburtstag, was zu gegebener Zeit Anlass für diverse fette Partys sein wird. Eine davon findet am 15.9.2005 im Rahmen der PopKomm statt, geplant sind Live-Acts und ein großes Line-Up von Soundsystems aus ganz Europa. Internationale und deutsche Künstler, allesamt in Berlin ansässig oder der Stadt auf die eine oder andere Weise verbunden, treten regelmäßig bei Smokers Events auf, darunter bekannte Namen wie Culcha Candela, PR Kantate oder Ganjaman & Jr. Randy. Besonders erwähnt sei hierbei der Newcomer des Jahres 2004 in Berlin, Gunjah Deluxe. Von ihm sind mittlerweile zwei Tunes auf Vinyl bzw. CD erschienen, im Jahre 2004 „Hope Time Fi Ganja“ auf dem Ceasar Riddim, Anfang diesen Jahres dann „Freak Show“ auf dem „Peep Show Riddim“. Sowohl beide Riddims als auch die Tonträger sind Eigenproduktionen der „Grooving Smokers“. Eben jene Tunes werden auch vom zweiten Nachwuchs-MC des Labels, Vido Jelashe, interpretiert, der „Caesar Riddim“ mit „Wata com’ outa be high“, der „Peep Show Riddim“ mit „What time is it?“ Die Verbreitung deutschsprachigen Reggaes ist ein weiteres Element der Labelarbeit, um so die Inhalte der Texte für das hiesige Publikum nachvollziehbar und trotzdem tanzbar herüberbringen zu können. Positive Inhalte in deutscher und englischer Sprache werden überall dort verbreitet,, wo sich die Möglichkeit dazu bietet. Eine vielbeachtete, einmalige SpontanAktion war die tägliche Präsenz vor der Amerikanischen

Botschaft zu Beginn des Irak-Krieges 2003. Zusammen mit den Kollegen der Soundpiraten (www.soundpiraten.de) hielten die Künstler, unter anderem KlarBauterMann, Ganjaman & Jr. Randy, Redemptiom Sound, zwei Monate lang eine Mahnwache mit Reggae Vibes gegen Bush und dessen Einmarsch im Irak. Auch ein Solidaritäts-Konzert für die Flutwellenopfer unter anderem mit Martin Jondo, Mellow Mark, Gunjah DeLuxe brachte Anfang des Jahres stolze 4.500 Euro und dem Berliner Club Kato einen Besucherrekord ein. Natürlich sind die Grooving Smokers seit Jahren auf allen großen Berliner Musik-Veranstaltungen vertreten, vom Karneval der Kulturen (im Jahr 2004 zusammen mit dem Hanf Journal) über die Fete de la Musique , den IFA-Sommergarten 2003 bis hin zur Popkomm im letzten Jahr. Wo LouLarge und seine Crew hinkommen, gibt es keinen Stillstand, die Massen werden bewegt. Auf die Idee, nicht nur Promotion zu machen, sondern auch selbst zu produzieren, kamen sie vor zwei Jahren, genauer gesagt auf der Record Release-Party des bisher einzigen, in den Charts vertretenen, Berliner Reggae-Hits, „Görlie, Görlie“ von PR Kantate. Mittlerweile produziert die Berliner RiddimSchmiede mit und für Vido Jelashe, Gunjah DeLuxe, Sammy Dread, Mystic Roots Sound, I-Revelation Sound, Traffic Light Sound, Winjy Lion, Selecta G.(7 Inches Soldiers) und natürlich Ganjaman & Jr. Randy. Auf die leider obligatorische Frage nach der Haltung der „Grooving Smokers“ zum Thema Homophobie und Reggae erfahre ich, dass jedwede Schwulen- oder Lesbenhetze strikt abgelehnt wird. So genannte „Chichiman“ oder „Battyman“ Tunes werden seit Monaten besonders in der Dancehall-Szene heiß diskutiert. (Anmerkung der Redaktion: Die Haltung, solch Gedankengut zu verharmlosen und dabei einige übelste Texte als „das sei Teil der jamaikanischen Kultur und damit zu entschuldigen“ abzutun, wird vom Hanf Journal nicht akzeptiert. Genauso wenig wie sexistisches oder rassistisches Liedgut, egal, welchen Musikstil

es betrifft.) Jedoch der gesamten Reggae-Szene Schwulen- oder Lesbenfeindlichkeit zu unterstellen, ist genauso blödsinnig, kurzsichtig und intolerant wie besagte Texte. (Ein Hinweis in eigener Sache: Es gibt da ein paar schöne Sachen im HajoO n l i n e s h o p , h t t p : / / w w w. s p r e a d s h i r t . n e t / s h o p . p h p ?op=articles&motive_id=382553).

Gefragt, was er von der Hanf-Prohibition halte, verweist LouLarge zuerst einmal mit einem Augenzwinkern auf den Namen des Projekts, wird dann aber schnell sachlich. Es sei in seinen Augen Blödsinn, Hanf zu verbieten. Zum einen leiste die Illegalität mafiösen Strukturen Vorschub und verhindere eine klare Abgrenzung von anderen Drogen. Außerdem gäbe es keinen vernünftigen Grund, weder medizinisch, moralisch oder wie auch immer, „the Healing of the Nation“, wie Grass in vielen Reggaetexten genannt wird, zu verbieten. Ein vernünftiger, maßvoller Umgang mit der Droge Hanf könne nicht durch ein Verbot, sondern nur durch objektive Aufklärung und Information erzielt werden. Es solle jeder/jedem frei stehen, ob sie/er Hanf konsumiere. In nächster Zeit sind neben den Geburtstags-Bashes für die „Hoppetosse“ ein Herbclub-Spezial mit Ganjaman + Special Guest am 23.6.2005, auch auf besagtem Tanzschiff am Ufer der Arena, sowie ein weiter Auftritt auf der PopKomm am 16.09.2005 mit internationalem Live Show Case geplant. Auch als MusikLabel wollen die Grooving Smokers weiterhin fleißig tätig sein, als nächstes stehen die Produktion eigener Riddims und ein erstes Album von Gunjah DeLuxe an. Selbstverständlich sind für den Sommer noch jede Menge spontanerer Events geplant. Näheres erfahrt ihr auf der Website der Smoker oder aus der Berliner Veranstaltungspresse. Vorwärts immer, rückwärts nimmer! mehr zum Thema: www.grooving-smokers.de; www.yaam.de Wen das Thema Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit in der Reggae-Szene interessiert, im Forum der Smoker gibt es dazu eine interessante Diskussion, unter: http://reggaeparty.computersalon.net/html/modules.php?op= modload&name=Forum&file=viewtopic&topic=12&forum=1&8 Michael Knodt


14 cool tour

Silberscheiben des Monats Juni

das eckthema hast du nix, rauchst du das!

von Roland Grieshammer

>> Liedermaching

wenn nix zu rauchen, dann halt Bongwasser trinken. turnt bestimmt auch!

>> Lounge

Tosca _ J. A. C. (!k7 records)

Das Projekt „Tosca“ hat seit seiner Anwesenheit in der Lounge MusicSparte für viele Musikliebhaber, die das Genau-Hinhören nicht verlernt haben, durchwegs eine Ausnahmeposition besetzt. Will man legitime geistige Verwandtschaften erkennen, sollte man sich eher bei Konzeptkünstlern oder Designern wie Gabriel Orozco, Yoko Ono, Marti Guixé oder Yohji Yamamoto umsehen, als bei „Future Jazz 1-99“, Thievery Corporation oder dem gedopten Rechtsanwalt Klaus Waldeck. Mit „J.A.C.“ ist den beiden Wiener Produzenten Rupert Huber und Richard Dorfmeister die vielleicht bisher konsequenteste Ausformulierung des heitermelancholischen Tosca-Sounds gelungen. Seit der Veröffentlichung ihres Langspielers „Dehli 9" haben beide Nachwuchs bekommen. Dabei schlug Rupert sogar zweimal zu. So erklärt sich der Titel ihres neuen Albums – es sind die Anfangsbuchstaben ihrer familientechnischen Releases: Joshua, Arthur und Conrad. „J.A.C.“ versammelt zwölf Titel, die nicht nur wiederum mit sehr hübschen Worten bekleidet sind („Naschkatze“, „Pyjama“ und „Damentag“) sondern auch mit gewohnt verwöhnender Eindringlichkeit und präraffaelitischer Grazie aus den Boxen pulsieren. Die franko-tunesische RastaPrinzessin Samia Farah aus Paris singt den wunderbaren Jazztune „Heidi Brühl“ und neben Chris Eckman, Sänger der Seattle-Band The Walkabouts, London’s Earl Zinger (aka Galliano) und der österreichischen Rock-Legende Graf Hadik ist auch die Birmingham-Legende Farda P. (Rockers Hi-Fi) zu hören! Das Album verbindet Deep House mit Downbeat und versprüht neben einer ausgefuchsten elektronischen Produktion hippiesken 70er-Touch. Eine erlesene und mesmerisierende Wiener Melange, denn die beiden Edelgroover lassen die Abendsonne über dem See brillieren. www.k7.com, www.g-stoned.com

Bierhorst – Ich jetzt! (ahuga)

Bin ja mit dem deutschen Liedgut nicht so sehr vertraut, aber da die CD recht ansprechend klang, läuft sie hier gerade im Hintergrund, und irgendwie bekomme ich Lust, schon um die Mittagszeit ein Bierchen zu zischen. Denn Bierhorst schreibt Lieder, deren technisches Niveau an seine persönlichen Fähigkeiten angepasst ist, und seine Songs tragen einprägsame Titel wie „Schubdibapp“, „WSV im KaDeWe“, „Montag“, „Dienstag“, „Ich brauch personal“, „Rangsdorf“, „Indiskret“ und natürlich „Busenwunder“. Zwischendurch erinnert seine Stimme etwas an Westernhagen, den ich ja überhaupt nicht leiden kann, aber die Texte sind durchweg lustig. Ist ja auch logisch, da sie meist von Alkokol, Frauen und anderem Slapstick im Alltag halten. Ja, die Liebe, der Suff und das Lied. Bei einem seiner LiveAuftritte in Bonn lief der Recorder mit und die Kassetten vertickte Bierhorst für einen Zehner. Das Schlimme war: Diese entsetzlich dumpfe, verrauschte und übersteuerte Aufnahme lief überall. Auf Partys, im Auto, teilweise sogar in Kneipen. Es gab keinen Weg zurück. Eine CD musste her. Zum Glück lernte er Steve Hopper kennen, der unter anderem Musiker ist und seine Songs wirklich „schreibt“. Das Resultat ist vielgelobt, in jeder Hinsicht besser als die alte Kassette und so kann sie jeder, der noch eine hat, gegen die CD eintauschen. Das Album „Ich jetzt“ wird wohl prädestiniert sein, wenn beim Grillen am Lagerfeuer die eigene Gitarre versagt und man schon so sternhagelvoll ist, dass man irgendetwas Lustiges mitsingen will. Und als dann beim letzten Lied „!“ auch noch Samy Deluxe etwas zu sagen hat, muss ich doch sehr schmunzeln.

>> Dub & Techno

Fenin – Grounded (shitkatapult)

Fenin, ein Mann dessen Vergangenheit im Dub und den Reggaewurzeln liegt, kommt mit einem Überraschungsalbum. Seine erste „12“ unter dem Alias „Herr Pitzelberger“ erschien im Jahre 2000 auf Shitkatapult, seitdem ist er ein fester Bestandteil des Labels. Es folgten Veröffentlichungen auf Echochord, Meteosound und Textone. Fenin schafft eine gekonnte Mischung aus Techno, Dub und Reggae, ohne in den typischen Dub-Techno abzudriften. Also im Sinne, dass minimalistische Technostrukturen hier nicht durch Effekte überladen werden, sondern durch eine Herangehensweise an elektronische Tracks, welche eher dem eines bodenständigen Dub-Produzenten entsprechen, der in Studiohandarbeit und zum Teil sogar im klassischen Overdub-Verfahren live am Mischpult abgeht. Insofern ist „Grounded“ auch mehr eine Technoplatte für Reggae-Freaks als umgekehrt, da auf Fenins Debutalbum für „Shitkatapult“ zwischendurch auch reine Dub- oder ReggaeSongs hineingestreut sind. Der musikalische Bogen wird weit gespannt – von technoideren Nummern wie dem deepen „South“ über die oldschoolige Dub-Nummer „Interlude“ bis hin zu reinen Reggae-Songs wie „No C.I.A.“ oder „Thrill“, die wahres Hit-Potenzial besitzen. Zwischendurch erinnert mich der warme Bass an Rob Hood und auch an diese coolen Basic Channel-Geschichten. So stelle ich mir den Sound eines Sonntagnachmittags auf einem Open-Air mit angenehmen Leuten vor. Und demnach kann ich „Grounded“ nur sehr zu empfehlen. Special music for special people! www.shitkatapult.com

www.bierhorst.de, www.monstersofliedermaching.de

>> Reggaeton

Speedy – Nueva Generacion (urban)

Mit Reggaeton erreicht uns ein relativ neues Musikgenre aus dem puertorikanischen Areal, was es dortzulande schon gut zwanzig Jahre lang gibt. Der Mix aus Reggae/Dancehall und lateinamerikanschem Gesang hat sich vom Geheimtipp der karibischen Parties zum Hüftschwung-Garanten in den New Yorker Clubs gemausert. Aber auch jenseits des Big Apple scheint Reggaeton nun Fuß zu fassen, wie der Rapper N.O.R.E. mit seinem Top 20 Hit „Oye Mi Canto“ bereits bewiesen hat. Auch andere Namen wie Daddy Yankee, Tego Calderon oder eben Speedy mischen das Spiel auf und sorgen dafür, dass Reggaeton auch über den großen Teich zu uns schwappt. Speedy avancierte schnell vom Underground-Künstler zu einem Phänomen im Reggaeton, sodass er im Jahre 2002 in Puerto Rico seine Independent Produktion „Nueva Generacion“ auf seinem eigenen Label veröffentlichte. Auf den Erfolg dieser Platte aufbauend, nahm ihn Pina Records unter Vertrag, das Nr.1-Label Puerto Ricos. Nachdem nun auch „Sientelo“ (feat. Lumidee) in Frankreich und der Schweiz bereits in die Top 10 und in Belgien und Holland sogar in die Top 5 gestiegen ist, erscheint bei uns am 30. Mai das Album. „Sientelo“ („Fühl Es“) und „Haciendo el Amor la ropa“ („Sex in Kleidung“) gehören zu den Lieblingstracks von ihm und seinen Fans. Und es sieht danach aus, als würde Reggaeton auch hierzulande Feuer legen, wobei mir persönlich Speedy’s Stimme nicht ins Ohr geht.

Achtung! jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren


15 fun+action

Am 27. Juni ist es soweit. In Berlin wird wieder einmal das Spiel des Jahres gekürt. Die elf Jury-Mitglieder – allesamt Journalisten oder beim Rundfunk tätig – haben mehr als 400 Spiele angetestet, fünf von ihnen nominiert und neun weitere Spiele für empfehlenswert erklärt. Ein Anlass, uns einige dieser Spiele mal genauer anzuschauen.

Die Nominierten:

Jambo

Verflixxt!

Autor: Rüdiger Dorn Verlag: Kosmos Spieler: 2 Alter: ab 12 Dauer: 40 Minuten Preis: 15 Euro

– Würfelspiel – Ravensburger – 18 Euro

In 80 Tagen um die Welt – besprochen im Januar 05 – Kosmos – 30 Euro

Niagara – flottes Familienspiel – Zoch – 30 Euro

Jambo – Karten-Handelsspiel für zwei Personen – Besprechung in dieser Ausgabe

Autor: Régis Bonnessée Verlag: Tilsit Collection (Vertrieb: Hutter) Spieler: 3 bis 4 Alter: ab 12 Dauer: 90 Minuten Preis: 30 Euro

– komplexeres taktisches Wirtschaftsspiel – Besprechung in dieser Ausgabe

Die Empfohlenen: Diamant – kurzweilig, für drei bis acht Sammler – Schmidt Spiele – 25 Euro

Geschenkt ist noch zu teuer – Kartenspiel – Amigo – sechs Euro

Funkenschlag

Piranha Pedro

Autor: Friedemann Friese Verlag: 2F-Spiele Spieler: 2 bis 6 Alter: ab 12 Dauer: 120 Minuten Preis: 30 Euro

– hier wird Schadenfreude ganz groß geschrieben – Goldsieber – 20 Euro

Tanz der Hornochsen – Brettspielversion des Kartenspielklassikers „6 nimmt!“ – Amigo – 21 Euro

Typo – Wortspiel – Cwali – sieben Euro

Wie ich die Welt sehe – Kommunikationsspiel bis neun Personen – Fata Morgana / Abacusspiele – 20 Euro

Boomtown – besprochen im Januar 05 – Face 2 Face Games (Vertrieb Pro Ludo) – 20 Euro

Die Gärten der Alhambra – besprochen im März 05 – Queen Games – 20 Euro

Funkenschlag – komplexeres Handelsspiel – Besprechung in dieser Ausgabe Warum wir nicht alle Spiele vorstellen, liegt einmal daran, dass wir aufgrund des großen Angebots meist nur Spiele ab zehn, noch lieber erst ab zwölf Jahren mit nach Hause nehmen und so bleiben Spiele wie „Diamant“, „Piranha Pedro“, „Niagara“ oder „Verflixxt!“ liegen. Andere Spiele wie „Tanz der Hornochsen“ oder „Wie ich die Welt sehe“ sind einfach nicht unser Typ.

Ist nicht wirklich neu, sondern erstmals 2001 erschienen und im vergangenen Jahr mit einigen SpielregelÄnderungen und neuem schönerem Design wieder aufgelegt worden. Worum es geht? Um die Stromversorgung deutscher Städte. Was man dazu braucht, ist wohl allen klar: Kraftwerke, Rohstoffe, die in den Kraftwerken in Strom umgewandelt werden und ein Stromnetz, dass die Städte versorgt. Dann kann es ja losgehen:

Zwei bis sechs SpielerInnen bekommen 50 Elektro Startkapital und davon müssen sie nur in der ersten Runde ein Kraftwerk ersteigern. Den SpielerInnen stehen immer vier Kraftwerke zur Verfügung, in der Regel gilt: Je teurer ein Kraftwerk, umso mehr Städte kann es versorgen, vorausgesetzt die Rohstoffe sind da. Glücklich die SpielerInnen, die ein Ökokraftwerk ihr Eigen nennen können, denn die liefern Strom ohne Rohstoffe. Kohle, Öl, Müll oder Uran werden auf dem Rohstoffmarkt gekauft, die je später man in der Runde dran ist, umso teurer werden. Anschließend sollte das Stromnetz ausgebaut werden und das kostet Anschlussgebühren und die Stromleitungen können ebenfalls ganz schön in die Elektro gehen. Die Regeln sind einfach und trotzdem ist das Spiel nicht ohne. Das fängt schon mit der Spielreihenfolge an: Wer die meisten Städte versorgt, beginnt mit dem ersten Gebot für ein Kraftwerk. Da jeder pro Runde nur ein Kraftwerk ersteigern kann, werden die gegen Ende meist billiger. Dabei gilt: Niemand darf mehr als drei Kraftwerke haben, die allerdings möglichst viele Städte versorgen sollten. Da kann es sich lohnen, etwas mehr in ein Kraftwerk zu investieren, wenn es dafür viele Städte versorgt und wenig Rohstoffe benötigt. Aber auch die können ganz schön ins Geld gehen. Nur gut, dass hier der Konzern mit den wenigsten Städten zuerst kaufen kann. Das gilt auch für den Ausbau der Stromnetze und die wollen ebenfalls gut geplant sein. Denn je weiter die eigenen Städte voneinander entfernt sind, umso teurer werden die Leitungen. Am Ende der Runde gibt es dann für alle versorgten Städte Einkommen. Sobald ein Konzern 17 Städte (bei fünf Spielern 15 und bei sechs 14) ans Stromnetz angeschlossen hat, endet das Spiel: Dann wird nachgeprüft, wer die meisten Städte mit Strom versorgen kann und dieser Konzern gewinnt. Und das muss nicht unbedingt der Konzern sein, der als erstes sein Stromnetz vervollständigt hat. Für 2F-Spiele-Fans ein Muss, für Wirtschaftsspiel-Freunde ebenso und alle anderen sollten es auf alle Fälle mal antesten.

Note 2

Himalaya

Himalaya

Himalaya

Funkenschlag

Kerstin Koch

Jambo,

so begrüßen Händler ihre Kunden in der SuaheliSprache. Dieses Kartenspiel ist für Spieler ab zwölf, was für die Kosmos-Reihe „Spiele für zwei“ etwas besonderes ist, die meisten sind ab zehn. Beide Spieler beginnen mit einem Marktstand. Und der Handel kann beginnen.

Die Händler bedienen sich vom gleichen Kartenstapel und beginnen mit fünf Karten und ein wenig Startkapital. Jedem Spieler stehen pro Zug fünf Aktionen zur Verfügung: Karte ziehen und nehmen, Karte ausspielen und ausliegende Gegenstände anwenden. Es gilt: Waren einzukaufen, am Marktstand feilzubieten und möglichst gewinnbringend weiterzuverkaufen. Wer genug einnimmt, kann sich vielleicht sogar eine Erweiterung des Marktstandes leisten. Zusätzlich bringen Personen- und Tierkarten Ereignisse ins Spiel. Die Tierkarten schädigen meist nur den Gegner, während die Personenkarten positive Auswirkungen häufig auch für den Gegner haben. Schließlich gibt es noch Gegenstände, von denen immer nur drei aktiv am Marktstand eingesetzt werden können. Das Spiel geht in seine letzte Runde, sobald der erste Händler 60 Gold verdient hat. Der Konkurrent hat also noch eine Möglichkeit zu gewinnen. Deshalb vorher gut überlegen, wann man die letzte Runde einläutet. Das Spiel ist ganz gut, die Karten hübsch anzusehen. Einzig die für ein solches Spiel etwas zu lange Spieldauer kann man kritisieren.

Note: 3

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Von Afrika nach Asien. Dort stehen sie, die höchsten Berge der Welt. Auf den Hochebenen des Himalayas sind drei oder vier Stammeshäuptlinge der Bhotia, Dolpo-pa, Sherpa oder Tamang mit ihren Yak-Karawanen unterwegs, um Rohstoffe zu sammeln und in den Dörfern zu vertreiben. Allerdings nicht, um möglichst viel Geld zu verdienen, sondern um den religiösen, politischen und wirtschaftlichen Einfluss des eigenen Stammes zu erhöhen.

In jeder Runde gibt es in fünf der 20 Dörfer bis zu fünf Rohstoffe und in weiteren fünf Dörfern Angebote. Verbunden sind die Dörfer mit Wegen, die – wird mit den Zusatzregeln gespielt – aus Sicherheitsgründen nicht benutzt werden dürfen, weil ein Yeti gesichtet wurde oder Schneestürme lassen die Karawanen nur langsam vorankommen. Hinter einem Sichtschirm legen die vier Häuptlinge die Route und Handlungen ihrer Karawane fest. Und weil die Planung von sechs Schritten dauern kann, soll einer der Mitspieler dafür Sorge tragen, dass diese Phase nicht länger als eine Minute währt. Und die Entscheidungen sind vielfältig: Nehme ich den kurzen Weg, um schnell an Rohstoffe zu kommen oder mache ich lieber einen Umweg um Tee zu ergattern, weil die Mitspieler in der Zwischenzeit schon Salz und Gerste abgeräumt haben? Sind die richtigen Rohstoffe verladen, können Aufträge ausgeführt werden, um Einfluss zu gewinnen. Hoffentlich vollendet nicht ein anderer Karawanen-Führer den Auftrag zuerst. Ist der Job erledigt, heißt es schon wieder: Was tun? Nehme ich die Yaks, die meinen wirtschaftlichen Einfluss steigern oder stelle ich einen Stupa ins Dorf, um meinen religiösen Einfluss geltend zu machen? Oder doch Delegationen in angrenzende Regionen schicken, um meinen politischen Einfluss zu zeigen? Was ein Spieler macht, hängt nicht zuletzt vom Niveau des Dorfes ab, denn ein Stupa im einem Dorf mit Kloster bringt mehr Siegpunkte als in einem Dorf mit Haus. Andererseits sind Aufträge, die acht Yaks bringen auch nicht zu verachten und zwei Delegationen – von einem Dorf mit einem Tempel aus – unterzubringen, kann spielentscheidend sein. So laufen die Karawanen zwölf Runden lang durch den Himalaya, unterbrochen von drei Inventuren. Da zeigen die Karawanenführer all ihre Rohstoffe und wer jeweils die meisten einer Sorte hat, kriegt drei Yaks (Inventurfigur) oder zwei Delegationen oder einen Stupa. Entscheidungen über Entscheidungen. Und wer hat nun gewonnen? Bei drei Spielern derjenige, der in zwei von drei Einflussarten die meisten Punkte hat. Bei vier Spielern sieht das etwas anders aus. Zuerst scheidet derjenige aus, der den geringsten religiösen Einfluss hat, dann derjenige mit dem geringsten politischen Einfluss und die beiden übrig Gebliebenen vergleichen dann noch die Anzahl ihrer Yaks und der mit der größten Herde ist der beste. Nichts für Entscheidungsmuffel! Mit Recht für diesen Jahrgang nominiert

Note: 2


16 fun+action das eckthema hast du nix, rauchst du das!

>>Erste Hilfe für Kiffer

Die Hanfberatung im Hanf Journal Das allerletzte: Standard Grüner, Punkerplatte, Deutsche Edelhecke

ersten Moment hat man einen heftigeren Flash. Du hast aber Recht, es kratzt. Da hilft dann aber Eis in der Bong. Das Gravierendere ist, dass THC sich optimal bei einer Temperatur zwischen 190 und 230 Grad Celsius löst. Bei einem großen Feuer entstehen im Bongkopf viel höhere Temperaturen, was dazu führt, dass THC verloren geht. Damit ist anteilig der Nikotingehalt höher, gerade wenn du nicht all zu dicke Mischungen machst, das könnte dein Schwindelgefühl erklären. Zusammenfassung: Im ersten Moment knallt es mehr. Das liegt daran, dass man konzentrierteren Rauch atmet. Dafür verliert man einiges an THC. Wenn man eine harte Lunge und gutes Gras hat, ist es durchaus eine Variante. Wenn man es lieber gemütlicher mag und lieber länger als kurz und dafür heftig breit ist, kann man die Bong auch einfach mit einer normal großen Flamme rauchen. Optimal ist natürlich ein Vaporizer, der bei 190 Grad Celsius nur den Wirkstoff ohne schädliche Verbrennungsprodukte aus dem Hanf herauslöst.“

Sascha (21) aus Berlin möchte wissen: „Hi Kascha, auf meinem Balkon habe ich ein paar Pflänzchen stehen. Noch sind sie eher klein und haben nur Keimblätter. Aber irgendwann muss ich doch welche wegwerfen, die weiblichen glaube ich? Wieso eigentlich und spätestens wann? Wäre nett, wenn du mir helfen könntest, ich hab das noch nie vorher versucht und kenn mich halt nicht so gut aus.“ Kascha antwortet: „Hey Sascha, gut, dass du fragst. Wenn du die Weibchen weg geschmissen hättest, hättest du wohl wenig von deiner Ernte gehabt. Die Weibchen sind es nämlich, in deren Blüten und Harz du das THC findest. Weil aber bei befruchteten Weibchen in den Blüten Samen wachsen, die die Weiterverarbeitung behindern, macht es wohl Sinn, die Männchen vor der Befruchtung, also bevor sie anfangen zu blühen, wegzuwerfen. Denn wenn die die Weibchen nicht befruchten können, wachsen (im Normalfall) keine Samen. Dumm ist nur, wenn dein Nachbar auf seinem Balkon auch Pflanzen hat und die Männchen nicht weg wirft. Soll heißen: Es gibt kaum eine Garantie für Sinsemilla- (=ohne Samen) Gras, da die Befruchtung über Hunderte Meter statt finden kann. Unterscheiden kannst du die Pflanzen daran, dass die Männchen meist etwas krüppliger und verzweigter sind als die Weibchen und ihre Blüten anders aussehen, die Weibchen kennst du ja, die Männlichen sind eher so tropfenförmig.“ Kim (16) aus Bielefeld erkundigt sich bei uns: „Hallo Kascha, ich habe eine sehr praktische Frage. Viele Freunde von mir zünden die Bong immer mit einer riesigen

Feuerzeugflamme an. Sie behaupten, dass es dann besser knallt. Ich habe selbst noch keine großen Unterschiede bemerkt, außer, dass mir immer ein bisschen schwindlig wird dabei. Ich persönlich rauche lieber mit einer kleineren Flamme und glühe den Kopf langsam durch, dann kratzt es auch nicht so. Stimmt es denn, dass es mehr knallt, wenn man mit „Flammenwerfer“ raucht?“ Kascha informiert: „Hey Kim, in der Tat macht es einen Unterschied, mit was für einer Flamme man raucht. Das Ganze ist aber noch etwas komplizierter (aber keine Angst, nicht allzu kompliziert.): Mit einer großen Flamme (das machen viele Bongraucher. Die erkennt man, falls sie auch Zigarettenraucher sind, an den abgebrannten Augenbrauen *g*) kann man so gut wie den ganzen Kopf, auch größere, fast gleichzeitig anzünden. Der Rauch ist dann viel dichter und im

Jule (23) aus München fragt: „High Kascha, mein Händler hat immer irgendwie schwankende Qualität und wenn er mal was Gutes da hat, kaufe ich davon gerne eine größere Menge. Ich gehöre aber nicht zu den Leuten, die zwei bis drei Gramm am Tag rauchen, deshalb hab ich dann nach ein paar Wochen einen Beutel trockenes Gras. Gibt es irgend eine Möglichkeit, das Gras frisch zu halten? Ich hab mal was von Einfrieren gehört, hab das aber für ’nen Witz gehalten.“ Kascha antwortet: „Hi Jule, so ein dummer Vorschlag ist das mit dem Einfrieren gar nicht. Weil THC sich bei Wärme in flüchtigere Formen umwandelt, sollte man das Gras dunkel und kühl aufbewahren. Wenn es nicht so große Mengen sind und man es nicht monatelang aufbewahrt, tut es auch der Kühlschrank. Eingefroren hält es sich aber auch auf jeden Fall eine Weile frisch. Nach dem Auftauen sollte man es aber nicht gleich wieder in ein Plastiktütchen stecken, sonst ist es zu nass und schimmelt schnell. Anders herum sollte man übrigens all zu nasses Gras auch nicht einfrieren, sonst hat man so viel Reif darauf und besser wird es davon auch nicht. Wichtig beim Einfrieren ist, dass man es auch in einen geeigneten Gefrierbeutel tut und natürlich, dass man es vor dem Rauchen auftauen muss. Also eine kleine Menge so zum Verbrauch sollte man schon immer „draußen“ haben. Besonders im Kühlschrank, aber auch im Tiefkühler nicht zu unterschätzen, ist der Geruch. Wenn du nicht willst, dass alles, was du sonst noch so im Kühlschrank hast, nach Gras riecht, solltest du es auf jeden Fall gut einpaken. Gut macht sich eine Plastiktüte und dann außen rum eine weitestgehend luftdichte Tupper-Dose.“


17 fun+action

Wer bin ich? Der gigantische grossstadtsurvivor-Kiffer-Typen-Test Vergesst „Bravo“, vergesst „Bunte“, vergesst „YoungMiss“ – die Personality-Checks in diesen Zeitungen sind doch mehr als nur an den Haaren herbeigezogen. Die grossstadtsurvivor präsentieren den einzig wahren Weg zur Selbsterkenntnis (abgesehen von Buddhas)! Viel Glück.

Wie ist so dein Notendurchschnitt? X. Ich finde, man kann Leistung nicht in Zahlen messen. (2,3) O. Die Drogen haben keinen negativen Einfluss auf meine Noten, wenn ihr das meint. (4,5) I. Ich gehör’ schon eher zum oberen Drittel der Klasse. (1,1) Wo machst du Urlaub? I. Mallorca oder Dominikanische Republik, hängt so ein bissi von meinen Eltern ab. X. Jamaica oder Amsterdam, hängt vom Geldbeutel meiner Eltern ab. O. Ich mach keinen Urlaub, häng bei der Bong ab.

Wie oft kiffst du? O. Ähh ... also ... hmmm ..., bin ich hier bei der Stasi oder was? I. Nur mit Freunden am Wochenende. X. Jah gebietet dem göttlichen Kraut täglich zu huldigen.

Was ist dein Berufswunsch? X. Prophet I. Leitender Angestellter in der hiesigen Stadtsparkasse O. Arbeitsloser

Wie stehst du zum Cannabis-Verbot? I. Im Grunde haben diese ganzen Verbote doch schon ihren Sinn. O. Was? Verboten ..., was ist verboten? Hab ich da was nicht mitgekriegt? X. Verbietet doch Alkohol, der ist wirklich gefährlich – Cannabis ist sogar Medizin.

Wer ist dein großes Idol? I. Stephen Hawking X. Mahatma Gandhi O. Der Duff-Man

Auswertung

Das Symbol, dass du am häufigsten als Antwort gewählt hast, entspricht nun mit 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit, deinem Kiffer-Typ! Wir hoffen noch für dich. Hauptsächlich I. Pfui, du Mitläufer du. Weißt noch nicht einmal, wie man einen Joint dreht und denkst, dass Howard Marks eine CannabisSorte ist. Du traust dich ja noch nicht einmal daheim zu kiffen, da du Angst hast, deine Mami würde dich an den roten Augen des Drogen-Konsums überführen und dich an den Ohren um das Haus zerren. Und es ist nur allzu verständlich, dass dich deine Computerspiel-Kollegen regelmäßig aus deinem Zimmer schmeißen, wenn du ihnen was von maßvollem Drogen-Konsum erzählst.

Unser Tipp: Hör mit dem Schachspielen auf, besorg dir endlich mal Kontaktlinsen und kauf dir um Gottes Willen deine Klamotten selbst. Lerne in der Schule zu scheißen! Dann wird’s vielleicht auch mal was mit dem Sex. Hauptsächlich X. Hui, du Rebell du. Es ist ja schön, dass es noch Idealisten gibt, aber muss man es immer übertreiben? Dreadlocks, Schlaghosen und das verdammte Bob-Marley-Poster – muss das alles sein? Wir meinen nicht, dass du nur Gras kiffst und alle anderen Drogen verachtest, nein, du isst noch nicht einmal Fleisch und fährst nur Rad! Dir geht’s nur gut, wenn du uns ein schlechtes Gewissen machst. Du bist auf jeder Demo und glaubst sogar, dass jeder Zug von deinem Joint ein Schritt hin zum Weltfrieden ist (wenn nicht sogar zur Erleuchtung). Insgesamt bist du der wahrscheinlich toleranteste Mensch der Welt. Außer, wenn’s um Alkohol geht. Oder um andere Drogen, Meinungen oder Weltanschauungen. Und mit Christen redest du nur, weil’s anders nicht praktikabel wäre.

Unser Tipp: Mach die Augen auf, Kiffen grenzt einen schon lange nicht mehr von der „dummen“ Gesellschaft ab: Sogar Person I. kifft. Hauptsächlich O. Yuhuu, willkommen im Club. Du weißt, dass sich die Welt nur um Drogen dreht und kannst dich an deine letzte nüchterne Stunde schon lange nicht mehr erinnern. Du hast erkannt, dass es egal ist, welche Droge man konsumiert, Hauptsache druff!

Dein bester Freund ist die Bong, aber du stehst löblicherweise Experimenten mit Abflussreinigern und Klebstoff aufgeschlossen gegenüber. Lieblings-Gesprächthema: Wer hat wann am meisten gekifft – zur Not redest du auch über andere Drogen, wenn es denn sein muss. Leute, die keine Drogen nehmen, findest du suspekt, genauso wie du die Vorstellung nüchtern zu sein, beklemmend findest. Unser Tipp: ... hmmm ... also ... viel Glück! Du bist schon mal auf dem richtigen Weg. Eure grossstadtsurvivor



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