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unabhängig, überparteilich, legal #51 06

AUSGABE 10/05

Nachdem in den letzten beiden Ausgaben Polizei und Politik als glasklare Spaßbremsen geoutet wurden, sind es dieses Mal die Weiße Fliege, die eigentlich gar keine Fliege ist und die Blattlaus. Wie man die nervigen kleinen Biester am besten los wird, erklärt KIMO auf Seite 6. Damit endet auch die kurze SpaßbremsenReihe. news s.02

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Krass Design präsentiert die neue Superbong: die JETSTREAM mit dem patentierten HurricaneRauchreinigungssystem ist ab sofort erhältlich, ein nices Poster gibt’s in der Heftmitte; ´nen Testbericht auf Seite 9. Extra Infos und den JETSTREAM Film jetzt auf krass-design.net checken!

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Auch die Großstadtsurvivor setzen eine Serie fort: War schon ihre erste Produktpalette, das „FestiQuipment“ ein voller Erfolg, haben sie nun das „WGSurvivor-Kit“ auf den Markt geworfen. Und es verspricht ebenfalls ein Verkaufsschlager zu werden. Spätestens, wenn Mama und Papa mal wieder unangemeldet vor der Tür stehen.

www.hanfjournal.de

Der Staatsanwalt bohrt weiter In der letzten Ausgabe haben wir euch davon berichtet, dass die Klage gegen den Head-Shop „Rauchhaus“ in Bayreuth abgewiesen wurde. Dieser war aufgrund von Samenwerbung im HaJo in die Schusslinie geraten. Inzwischen haben wir erfahren, dass die Sache eventuell doch in die zweite Runde geht. Am 9. September hat die Staatsanwaltschaft Bayreuth Beschwerde eingereicht und möchte die Abweisung ihrer Klage aufgehoben sehen, um gegen den Head-Shop-Betreiber ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das BtmG eröffnen zu können.

Die Hanfapotheke im Netz Seit August haben Menschen, die aus medizinischen Gründen auf Cannabis angewiesen sind, die Möglichkeit Cannabis kostenlos zu bekommen. Dazu brauchen sie allerdings ein ärztliches Attest und eine Bescheinigung, dass eine Behandlung mit Dronabinol nicht möglich ist. Es folgt eine Überprüfung durch einen Vertrauensarzt der Hanfapotheke. Sind die grundlegenden Fragen geklärt, geht alles seinen anonymen Weg. Und woher bekommt die Hanfapotheke Cannabis? Die Hanfapotheke funktioniert so, dass sich Spender und Patienten melden können, die dann zusammengebracht werden. Es gibt keinen gemeinsamen Ort, an den alle Spender ihr Cannabis schicken, sondern jeder Spender schickt sein Cannabis direkt an einen Patienten. Und spenden könnte jedeR, der an Cannabis ran kommt. Ganz anonym. Wie? Indem man sich bei einem Provider eine anonyme Email-Adresse einrichtet, so dass es nicht möglich ist, den wirklichen Absender zu ermitteln. Mit dieser E-Mail-Adresse

Die Wahlen sind vorbei ... ... und jetzt? Wer soll regieren? Gerhard Schröder und Angela Merkel? Eine Woche er, eine Woche sie? Denn noch pochen beide darauf, die nächste Regierung zu bilden. Schröder scheint dabei übersehen zu haben, dass die CDU so ein Prozent mehr abbekommen hat als die SPD. Dafür habe seine Partei die meisten Stimmen bekommen, denn CDU/CSU sind ja zwei. Sicher ist, dass es Schwarz-Gelb nicht alleine kann und RotGrün auch nicht. Also eine Absage der WählerInnen an beide Koalitionen. Da wird Dresden auch nichts ändern können. Nur, wer soll jetzt mit wem? Die FDP will nicht mit Rot-Grün. Die Linke/PDS will unbedingt in die Opposition, denn die habe unser Land bitter nötig. Was bleibt? Die große Koalition natürlich. Und wer wird dann KanzlerIn? Na, ja eines zumindest ist sicher, es wird sich nicht viel ändern. Denn schon in der letzten Legislaturperiode haben die beiden großen Parteien doch schon schön zusammen gearbeitet, oder? Und was bedeutet das für uns? Für das Hanf Journal, die LeserInnen und all die Hanf-GenießerInnen der Republik? Stagnation bis Repression. Nicht mehr und nicht weniger. Egal ob unter Schily oder Beckstein. Es wird sicher keine Legalisierung geben. Ob es einen einheitlichen Grenzwert geben wird, steht ebenfalls in den Sternen. Ob die Max-PlanckStudie jemals in dieser Legislaturperiode – wie lange die auch dauern mag, einen Monat, ein halbes Jahr oder gar vier Jahre – veröffentlicht wird, ist ebenso fraglich wie die Freigabe von Hanf als Medizin. Wenn’s richtig schlecht läuft, nimmt die Repression sogar zu. Was bleibt? Zuerst einmal all den Parteien Bescheid zu geben, warum wir sie nicht oder doch gewählt haben. Und mehr in die Öffentlichkeit gehen und den Herrschaften da oben mal zeigen, wer sich so alles nach Feierabend ein Tütchen ansteckt anstatt ein Bier oder so zu trinken. Und Initiativen wie die Hanfapotheke unterstützen, denn es scheint ja nichts anderes machbar als zur Selbsthilfe zu greifen. Na, ja und die Grünen und die Linke.PDS haben ja jetzt ihre Chance in der Opposition eine gute Drogen-Politik zu machen. Wir sind gespannt. Bis zu den nächsten Neuwahlen. Kerstin Koch

meldet man sich bei der Hanfapotheke und bietet seine Hilfe an. Es ist zu keiner Zeit erforderlich, dass ein Spender der Hanfapotheke oder einem Patienten mit seinem wirklichen Namen bekannt wird. Er erfährt nur die Adresse eines Kranken, an den er Cannabis schicken soll. Die Patienten erhalten dann ihr Cannabis mit der Post, wobei der wahre Absender unbekannt bleibt. So ist gewährleistet, dass weder Patient noch Spender Gefahr laufen, in die Mühlen der Justiz zu geraten. Und dass Cannabis bei einer Vielzahl von Krankheiten helfen oder zumindest einige Symptome lindern kann, ist zumindest den Lesern des Hanf Journals hinreichend bekannt. Cannabis hilft unter anderem bei Übelkeit und Erbrechen bei einer KrebsChemotherapie, bei Appetitlosigkeit und Abmagerung bei HIV/Aids sowie Spastik bei Multipler Sklerose und Querschnittserkrankungen. Auf Seite 4 geht Dr. Franjo Grotenhermen auf weitere Aspekte der Hanfapotheke ein. Mehr zum Thema: www.hanfapotheke.org

Die Begründung liest sich wie eine Wiederholung der ersten Klageschrift, unterschrieben vom selben Staatsanwalt. Anscheinend scheint es in Bayern nicht üblich zu sein, dass eine Verfahrens-Eröffnung abgelehnt wird, bei der Hanf das Thema ist. Also wird dem selben Gericht alles noch einmal vorgelegt, so nach dem Motto: Vielleicht hilft ja Beharrlichkeit, wenn es Argumente schon nicht tun. Auch scheint die zuständige Staatsanwaltschaft ausschließlich mit der Lektüre unserer Anzeigen beschäftigt zu sein. Hätten sie einen Blick auf den Rest der Zeitung geworfen, wäre ihnen mit Sicherheit eine unserer zahlreichen Hinweise auf die Gesetzeslage aufgefallen. Und warum sich ein bajuwarischer Staatsdiener dazu berufen fühlt, feststellen zu wollen, ob legale Samen aus Österreich oder Holland bei uns eventuell zum illegalen Anbau verwendet werden könnten, bleibt sein Geheimnis. Denn es ist kaum zu erwarten, dass sich aufgrund seines Eifers die Gesetzeslage in den zuvor genannten Ländern ändern wird. Es scheint, als würde hier mal wieder versucht, einem bayrischen Head-Shop den Mut und die Mittel zu nehmen, die notwendig sind, um dort ein solches Gewerbe zu betreiben. Bietet sich kein Anlass, wird einer gesucht, der, wie in diesem Fall, noch nicht einmal direkt mit dem Laden zu tun hat, sondern eigentlich unsere Zeitung betrifft. Wir hoffen, dass die Amtsrichterin standhaft bleibt und so der bayrischen Hexenjagd, sinnloser Verschwendung von Steuergeldern und der Vernichtung von Arbeitsplätzen Einhalt gebietet. Bevor es richtig losgeht. Michael Knodt


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