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unabhängig, überparteilich, legal # 56 Ausgabe 03/06 Es ist nur einem Leser aufgefallen. Was? Der Fehlerteufel, der mich dazu veranlasst hat, unserer neuen Bundes-Drogenbeauftragten den falschen Vornamen zu verpassen. Susanne Bätzing heißt in Wahrheit natürlich Sabine Bätzing. Und ebenfalls nur einem Leser ist aufgefallen, dass Frau Caspers-Merk natürlich niemals Gesundheitsministerin, sondern nur die Vorgängerin von Sabine Bätzing war. Sorry, wird nicht wieder vorkommen. Was bei uns sonst noch so los ist, lest ihr weiter unten In eigener Sache.

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Lesen, lesen, lesen. In dieser Ausgabe stellen wir euch nicht nur ein sondern gleich drei Bücher vor. Eines ist schon mehr als 70 Jahre alt. In „St.-Petri-Schnee“ von Leo Perutz geht es um das Mutterkorn (Seite 2). Auf Seite 5 stellen wir euch ganz kurz die neue Growing-Bibel von Jorge Cervantes vor. Und dann wollen wir euch die teilweise urkomischen literarischen Ergüsse des auf Sylt lebenden aXXL Junker nicht vorenthalten.

www.hanfjournal.de

fun+action s. 10

In eigener Sache Hessen lügt zur Fasenacht

Es ist ja nicht gerade meine Art mit der Tür ins Haus zu fallen. Aber in diesem Fall will ich es doch tun: Uns geht die Kohle aus.

Das drei Säulen Programm zur Drogenpolitik der hessischen Landesregierung klingt schön. Prävention, Beratung und Therapie sowie Repression. So sollen vor allem junge Menschen davon abhalten werden, zu legalen oder illegalen Drogen zu greifen. Immerhin hat nach Angabe des hessischen Sozialministeriums fast die Hälfte derjenigen, die eine Beratungsstelle aufsucht, ein Alkoholproblem. Nur zehn Prozent der Hilfe Suchenden sind wegen Hanf Produkten dort.

Leider sind die drei Säulen, auf die Hessen baut, nicht gleich hoch. Dass das zwangsweise zur Schieflage des gesamtes Bauwerks führt, scheint den zuständigen Ministern Silke Lautenschläger (Soziales) und Volker Bouffier (Inneres) entgangen zu sein. Denn die „Represionssäule“ wächst und wächst, Mittel zur Prävention sowie für Beratung und Therapie werden immer stärker gekürzt. Hessen gibt jährlich 75 Millionen Euro für die Verfolgung von CannabisKonsumentInnen aus, die jährlichen Aufwendungen für Suchtprävention und Beratung betragen nach Angaben des Deutschen Hanfverbands noch gerade einmal 556.000 Euro. Die Forderung Lautenschlägers, dass sich „Präventions, Beratungs- und Therapieangebote stärker mit diesen Zielgruppen auseinandersetzen müssten, ::: um angemessene Hilfen anbieten zu können“, klingt schon fast dreist beim Blick auf die Verteilung der Geldmittel.

Dafür gibt es mittlerweile dreimal so viele mündige CannabisLiebhaber zwischen 18 und 39 Jahren wie noch 1993, die sich immer noch von Menschen wie Hessens Innenminister Bouffier bevormunden lassen müssen. Trotz all dieser unbestreitbaren Tatsachsachen muss die Mär von der gefährdeten Jugend wieder dazu dienen, die längst überfällige Legalisierung als gesellschaftsgefährdend zu bezeichnen, während sich jedes Jahr Zehntausende ganz legal zu Tode saufen. Denn beim Alkohol ist nicht etwa die Abstinenz Ziel der Präventionspolitik, sondern ein verantwortungsbewusster Umgang“ mit der Droge. Trotz der Toten. Die Kriminalisierung von Millionen Hanf-KonsumentInnen stellt eine viel größere Gefahr als eine Legalisierung für unsere Gesellschaft dar, die Realitätsferne unserer Politiker in der Drogenpolitik ist schon mit der Blindheit von Honecker & Co zu Endzeiten der DDR zu vergleichen. So etwas rächt sich irgendwann wie uns die Geschichte lehrt. Leider meist erst dann, wenn der Druck unerträglich wird. Andere Länder wie Nordrhein-Westfalen, die eine ähnliche Strategie wie Hessen vertreten, kriegen zur Belohnung das Gleiche: Mehr Drogentote. Nachzulesen in den jeweiligen Kriminalstatistiken der Landespolizeien. Nicht nur deshalb rufen wir dazu auf, den Protestmailer des DHV an die hessische Landesregierung zu unterschreiben. M ichael Knodt Mehr unter: http://www.hanfverband.de/protestmailer/

Warum das so ist? Weil wohl alle den Gürtel enger schnallen und ihre Prioritäten neu festlegen. Das heißt, etliche Firmen setzen nicht mehr auf Werbung. Für uns bedeutet das allerdings eine Katastrophe, denn wir sind nun mal auf Anzeigen angewiesen. Denn das Letzte, was wir wollen, ist das Hanf Journal nur noch verkaufen zu können. Wir wollen das Hanf Journal weiterhin kostenlos unters Volk bringen. Und wir haben genauso wenig Lust, immer dünner zu werden. Denn inzwischen ist die Seitenzahl ja auf mehr als die Hälfte gesunken. Und das ist ganz schön schade. Aber wir arbeiten daran, neue Anzeigenkunden zu finden. Natürlich haben auch wir versucht, unsere Kosten zu senken, so sind wir erst einmal in ein billigeres Büro gezogen, was allerdings ein weiteres Desaster nach sich zog: Wir waren mehr als einen Monat von der Außenwelt abgeschlossen. Kein Telefon klingelte, keine Mail erreichte uns. Und das ist für ein anzeigenabhängiges Blatt ein großer Mist. Inzwischen läuft alles wieder und deshalb können wir hoffen, dass alles wieder besser wird. Als nächstes wollen wir auch unsere diversen Internetangebote auf Vordermann bringen, es sollen endlich wieder regelmäßig Excessiv-Filme produziert werden und das Forum besser betreut werden. Natürlich wollen wir auch den DrugBlog wie bisher auf dem neuesten Stand halten. Cannavista und cannawiki wollen auch gewartet werden und besonders da ist eure Mitarbeit gefragt. Und wer weiß, vielleicht wird dann auch irgendwann mal wieder die dope-am-Sonntag reanimiert. Das heißt, ihr könnt öfter mal wieder auf die InternetSeite www.hanfjournal.de gehen und unter Projekte schauen, ob es was neues gibt. Auf dass es uns in naher und weiterer Zukunft noch gibt. Kerstin Koch

Die polizeiliche intensivierte Verfolgung betrifft ausschließlich Cannabis-KonsumentInnen. Das geht eindeutig aus der Kriminalstatistik von 2004 des Landes hervor. Die Zahl der Verstöße wegen Handel stagniert seit fünf Jahren, hingegen ist die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen Besitzes geringer Mengen innerhalb eines Jahres um gut 30 Prozent angestiegen. Das heißt im Klartext: Hessen bläst zur Jagd auf Kiffer um die Statistik zu pushen. Anders wäre diese Art der Geldvernichtung nicht zu rechtfertigen. Warum im Sozialministerium jedoch niemanden diese eklatante Schieflage der Verteilung von Geldern stört, verstehen wir nicht ganz, immerhin geht es um’s hauseigene Budget. Zudem wird in Hessen die geringe Menge wie folgt definiert: „Bei Cannabis-Konsumfällen ........ bis zu 6 Gramm Cannabisharz ist grundsätzlich gemäß §31a BtMG von Strafverfolgung abzusehen.....“ . Das gilt, auch wenn es der Hessischen Landesregierung nicht passt, nach wie vor. Wieso werden dann Millionen für Repressionsmaßnahmen bewilligt, um genau solche Szenarien (Verstoß-Anzeige-Einstellung) zu konstruieren? 75 Millionen Euro, die nur bezwecken, dass Mensch sein Rauchpiece noch besser versteckt als vorher? Das sind 135 mal so viel wie für Suchtberatung und Prävention, und die Zahl der Drogentoten steigt im gleichen Zeitraum erstmals wieder an. Glückwunsch Herr Koch. Übrigens: das „Einstiegsalter“ ist in den letzten 13 Jahren nur unwesentlich gesunken, nämlich von 17,5 auf 16,4 Jahre, beim Alkohol lag das durchschnittliche Erstkonsumalter bei 12,1(!) Jahren, den ersten Vollrausch gab es im Schnitt mit 15.


2 news

St.-Petri-Schnee: Vom Mutterkorn-Alkaloid zum Gottesglaube

das Eckthema

Beitrag von Hans Cousto Der Roman „St.-Petri-Schnee“ des in Tschechien geborenen österreichischen Schriftstellers Leo Perutz ist weit mehr als ein Roman. Rückblickend betrachtet, handelt es sich um einen der präzisesten Science-Fiction-Romane aller Zeiten. Perutz hatte 1933 (fünf Jahre, bevor Albert Hofmann erstmalig LSD herstellte und zehn Jahre bevor er die Wirkung dieser Substanz erkannte) in diesem Roman die Entstehung der Religion, die sich ihm als Massenhysterie darstellte, auf eine Infektion durch den Getreidepilz Mutterkorn zurückgeführt. Darauf aufbauend beschreibt Perutz in dem Roman die Arbeit eines auf naturwissenschaftlichem Gebiet arbeitenden Barons, der aus dem Mutterkorn einen Stoff extrahierte, der vorübergehende psychische Wirkungen hervorrief und in keiner Weise den Organismus schädigte. Pikanterweise befand sich das Laboratorium des Barons im Pfarrhaus. Perutz entwickelt in dem Roman zwei Versionen nebeneinander, die so exakt mit allen Mitteln der erzählerischen Virtuosität konstruiert sind, dass die Leser nicht entscheiden konnten, welche der beiden „Realitäten“ die wahrscheinlich(er)e sei .... In diesem Wechselspiel von Traum und Wirklichkeit erweist sich der Roman als ein literarisches Meisterwerk.

Impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin tel.: 030/44 79 32 84 fax.: 030/44 79 32 86 email: zentrale@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818 Redaktion: Kerstin Koch, Roland Grieshammer, Michael Knodt Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hans Cousto, Jan Schlesinger, Kimo, Max Air, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Oliver Nuss, Dr. Franjo Grotenhermen, Dr. rer. nat. Britta Reckendrees Layout: Lukas Tkotz, Schnittstelle Inc. Illustration: Lukas Tkotz Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals, Special Thanx to the Hanfburg Forum for fotos Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

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Zitate aus »St.-Petri-Schnee« von Leo Perutz Der Pfarrer: »Glauben heißt begnadet sein. Der Glaube ist das Werk Gottes in uns und er kann nur lebendig werden durch geduldige Arbeit, durch dienende Liebe und durch Gebet.« Die Pharmazeutin: »Nein, auch durch Chemie.« (S. 114) Der Baron: »Das, was wir religiöse Inbrunst und Ekstase des Glaubens nennen, bietet als Einzel- wie Massenerscheinung fast immer das klinische Bild eines durch ein Rauschgift hervorgerufenen Erregungszustandes.« (S. 115) Der Baron: »Es gibt – oder es gab – eine Getreidekrankheit, die in früheren Jahrhunderten oft beschrieben worden ist, und in jeder Gegend, in der sie auftrat, war sie unter einem anderen Namen bekannt. In Spanien hieß sie„die „Magdalenenflechte“, im Elsaß der „ArmenSeelen-Tau“. Das „Arztbuch“ des Adam von Cremona beschrieb sie unter dem Namen „Misericordia-Korn“, in den Alpen war sie als „St.Petri-Schnee“ bekannt. In der Umgebung von St. Gallen nannte man sie den „Bettelmönch“ und im nördlichen Böhmen die „St.-JohannisFäule“. Hier bei uns im Westfälischen, wo sie besonders oft auftrat, hieß sie bei den Bauern der „Muttergottesbrand“. (...) Und nun beachten Sie, daß alle Namen, die ich ihnen aufgezählt habe, etwas gemeinsames besitzen: die Verknüpfung mit religiösen Vorstellungen.« (S. 121) Es gelang der Pharmazeutin, durch ein Destillationsverfahren aus dem Pilz das flüssige Rauschgift zu gewinnen, und die Analyse, die sie vornahm, ergab: »Die wirksamen Bestandteile sind eine Anzahl Alkaloide. Außerdem finden sich noch kleinere Mengen harzartiger Produkte und ein wenig Sphazelynsäure vor und schließlich ließ sich eine Spur einer öligen Substanz nachweisen.« (S. 127)

Hannover meinte: »Herausgefunden hat man, dass man tatsächlich, wenn man die Leute vernünftig vorpräpariert hat, das heißt mit ihnen zwei bis drei Gespräche vorher führt und so eine gewisse Beziehung zu dem Durchführenden herzustellen und die auch im entsprechend günstiger gestalteten Räumen mit ein bisschen Musik usw. sitzen lässt und quasi sich ihrer inneren Selbsterfahrung überlässt, dass diese Leute danach doch erhebliche, mindestens ein Drittel dieser Leute, erhebliche Veränderungen im Persönlichkeitsbild, also in positiver Hinsicht – also weniger Pathologie, weniger pathologische Charakterzüge, und auch in Bezug auf die Lebensführung und die Werte der Welt dieser Leute – sich doch erheblich verändert hat, sodass man eigentlich schon sagen kann, doch, das wurde durchaus gefunden, dass LSD im angemessenen Rahmen unter angemessenen Bedingungen durchaus auch positive Wirkungen hinterlassen kann. Und, was auch noch aufregend war: Irgendwelche pathologischen Effekte oder Umbiegungen der Persönlichkeit in negativer Hinsicht konnten in den Studien gar nicht berichtet werden, obwohl die doch schon eine Probandenanzahl von nahezu 100 hatten.« Leo Perutz: »St.-Petri-Schnee«, 204 Seiten, ISBN 3-423-13405-4, 9,00 Euro Mehr zum Thema: http://www.dtv.de/dtv.cfm?wohin=dtvnr13405

KOLUMNE

Von den Amis lernen

Der Baron: »Dieses Mittel (dieses Alkaloid) schädigt in keiner Weise den Organismus. Es ruft rein psychische Wirkungen hervor, vorübergehende Wirkungen übrigens. Es macht vielleicht den Mann für kurze Zeit ein wenig glücklicher – das ist alles.« (S. 79) Vergleicht man die Beschreibungen der „Substanz“ aus dem Mutterkorn im Roman von Leo Perutz mit den Aussagen führender Wissenschaftler zu LSD, dann kann man erkennen, wie präzise der Autor die Wirkungen jener Substanz vorausgesehen hatte. So bezeichnet Albert Hofmann LSD als sakrale Droge und am LSD-Symposium in Basel im Januar dieses Jahres äußerte sich der 100-jährige Hofmann zur Frage, was er unter sakralen Drogen verstehe, wie folgt: »Ich verstehe darunter Substanzen, die seit Jahrtausenden immer im zeremoniellen Rahmen gebraucht wurden, und bei denen ein Tabu lastete. Der gewöhnliche Sterbliche darf diese Stoffe, diese Pflanzen nur gebrauchen im Rahmen ... einer heiligen Feier unter der Leitung des Schamanen. Es waren Drogen, die deshalb diesen Schutz nötig hatten, weil sie zutiefst in den Menschen, den Menschen verändern. .... Das Bewusstsein ist eigentlich die göttliche Gabe, die den Menschen beschieden ist. Deswegen waren immer diese bewusstseinsverändernden Drogen im Gebrauch. Sie konnten nur im rituellen Rahmen gebraucht werden. Das ist auch die große Schwierigkeit heute: Wir haben keinen zeremoniellen Rahmen mehr.« Auf dem gleichen Kongress meinte Franz Vollenweider von der Psychiatrischen Uniklinik Zürich, dass LSD auf physischer Ebene unschädlicher als Alkohol oder Nikotin sei. Wörtlich sagte er: »Körperliche Wirkungen hat man nie gesehen, dass langfristig sich irgendetwas verändert habe oder dass es Entzugssymptome gäbe.« Und der Arzt und Drogenforscher Thorsten Passie an der Uniklinik

Pastor David

Der derzeitige Anti-Amerikanismus ist ein verachtenswerter Populismus, der nicht nur völlig unterschiedliche Kulturen Süd- und Nordamerikas mit der Regierung der USA gleichsetzt, sondern auch durch „Fingerzeigen“ von Folter bei uns ablenken soll. Der „böse Bush“ lasse „illegale Kombattanten“ einsperren und zur Informationsbeschaffung foltern! Pfui! Deutsche Polizisten durchsuchen ungefähr 300 Mal täglich Anus, Penis und Vagina von Kiffern und Kifferinnen, um „harte Beweise“ gegen diese Menschen zu finden. Gut so? Das ist keine sexuelle Folter? Der Anti-Amerikanismus verschleiert insbesondere auch, dass es in den USA eine starke Bewegung zur Wieder-Legalisierung des Hanfes gibt: Menschen, die für ihre „verfassungsmäßigen Rechte“ – wie die Religionsausübung – kämpfen, obgleich vielerorts drakonische Strafen für KifferInnen und andere Andersdenkende keine Seltenheit sind. Die Amis zeigen uns, was Mut ist! Sie gründen Hanf-Kirchen, engagieren sich in Pilz- und Ayahuasca-Kirchen – und lassen sich nicht mal von 20 Jahren Knast davon abhalten, für ihre Freiheit – die auch unsere Freiheit ist – zu kämpfen. Millionen Menschen sind dafür gestorben, damit wir eine Ahnung davon bekommen können, was Freiheit bedeutet – aber in Deutschland ist die Resignation allgegenwärtig: Haben wir nicht das „Beste aller Systeme“? Gab es nicht mal einen, der vor dem Verfassungsgericht mit „seiner Rasta-Religion“ gescheitert ist? Also, wofür dann noch kämpfen? Ist das Einzige, was zählt, eine zuverlässige Quelle für „guten, billigen Stoff“? Hier einige Links für alle, die sich engagieren wollen! Gemeinsam sind wir stark! Teonanacatl schütze diejenigen, die mutig den Humanismus verteidigen, Pastor David Mehr zum Thema: http://www.thc-ministry.org/, http://www.equalrights4all.org/religious/coptic.htm, http://www.mdmj.info/, http://www.iamm.com/mancu.htm, http://coc.enlightener.net/cgi-bin/index.cgi, http://www.udvusa.com/index.php, http://www.s-m-c-s.org Pastor D avi d Jan Schl esi nger


3 news das Eckthema

Berlusconi-Regierung dreht frei - Knast für Kiffer in Italien Auf Initiative der rechtsnationalen Allianz (AN) wurde in Italien eine Gesetzesänderung beschlossen, nach der es keine Trennung mehr zwischen harten und weichen Drogen gibt. Konkret bedeutet dies, dass schon der Besitz kleinster Mengen Cannabis für den Eigenbedarf ab sofort strafrechtliche Folgen nach sich zieht: Vom Pass- und/oder Führerscheinentzug über polizeiliche Meldeauflagen bis hin zum Hausarrest. Was eine geringe Menge ist, hat der Gesetzgeber noch nicht definiert, Insiderkreise erwarten eine „0,3Gramm-Regelung“. Wer mit mehr erwischt wird, wandert unumgänglich in den Knast. „Es grenzt an Wahnsinn diejenigen, die einen Joint rauchen, genauso zu behandeln wie die, die sich Heroin spritzen, das Gesetz wird unzählige junge, nicht vorbestrafte Konsumenten von Haschisch und Marijuana ins Gefängnis bringen“, so Patrizio Gonnella, Präsident der Organisation Antigone, die sich für die Rechte Inhaftierter einsetzt. Der Initiator des Gesetzes, der Neofaschist Gianfranco Fini, hatte sogar kürzlich zugegeben, selbst einmal im Urlaub auf Jamaika (wo sonst) eine Tüte geraucht zu haben und dass diese ihm schlecht bekommen sei. „Ja, ich habe einmal während

einer Reise in Jamaika einen Joint geraucht. Ich war zwei Tage lang wie verblödet, es war schrecklich.“ Zwei Tage? Wahrscheinlich waren das die einzigen zwei Tage im Leben des Herrn F., an denen seinem Hirn keine Bösartigkeiten entsprungen sind. Verblödet war er vorher schon, leider hilft Marijuana dagegen nicht.

M ichael Knodt

Gesoffen wir viel zu viel Im „Jahrbuch Sucht 2006“ steht es schwarz auf weiß. In Deutschland werden immer mehr legale Drogen konsumiert. Rolf Hüllinghorst von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), fasst zusammen: „Sucht heißt in Deutschland: Missbrauch und Abhängigkeit von Tabak, Alkohol und Medikamenten. Die negativen Konsequenzen des Konsums der legalen Suchtstoffe übersteigen die Folgen des Missbrauchs und der Abhängigkeit von illegalen Drogen um ein Vielfaches." 2005 waren das immerhin 73.000 Alkohol- und 140.000 Nikotintote, wohingegen die Todesfälle durch illegale Drogen sinkt. Nur im Rheinland und im Saarland war ein Anstieg zu verzeichnen. Und in Sachen Alkohol liegen die Deutschen weltweit mit an der Spitze. Sie bringen es im Schnitt auf 145,5 Liter im Jahr. Mehr zum Thema: www.dhs.de Grass bleibt „weiche Droge“ Dank eines Berichtes des Komitees zum Drogenmissbrauch (Advisory Council on the Misuse of Drugs) bleibt Cannabis bis auf Weiteres als Droge der Klasse C eingestuft. Eine Zurücksetzung in Klasse B sei nicht notwendig, sagte der zuständige Innenminister Charles Clarke am 19. Januar, da der Cannabiskonsum seit der Herabstufung in Klasse C nicht zugenommen habe. In Großbritannien sind Drogen in drei Klassen, A,B Und C eingeteilt, die Strafen für Drogendelikte hängen von der Einstufung der jeweiligen Droge ab.Auch soll der Besitz geringer Mengen neu definiert werden einem dem Unterhaus vorliegenden Entwurf, der 500 GRAMM Marijuana zum Eigenbedarf zulassen soll, lehnt der Minister ab, er werde demnächst eine Eingabe mit einer deutlich niedrigeren Menge machen, so Clarke. Außerdem soll in Kürze eine Aufklärungskampagne beginnen, die die Gefahren des Cannabis-Konsum verdeutlicht. Viel Erfolg.


4 news das Eckthema

Legalisierung von Drogen – bei uns nicht! In unserem bergigen Nachbarland im Süden werden die gleichen Worte gesprochen wie auch hierzulande: Keine Legalisierung von Drogen. Die österreichische Justizministerin Karin Gastinger betonte, dass es in Österreich nicht zu einem freien Verkauf von Cannabis wie in Holland kommen würde. Während einer zweitägigen Konferenz der EU-Koordinaten sprach sie vom steigenden Cannabis- und Kokain-Konsum im Alpenstaat. Und medizinische Erkenntnisse ließen eine Legalisierung nicht zu. Und dann die alte Leier: Cannabis sei vielfach Einstiegsdroge usw. Stattdessen solle das Selbstbewusstsein der Jugendlichen gestärkt werden, um Nein zu Drogen zu sagen. Und sie kommt doch – wahrscheinlich Im vergangenen Jahr haben wir immer wieder von der Studie des Max-Planck-Institut (MPI) gesprochen, die im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) erstellt wurde. Darin ging es um die Ungleichbehandlung von Cannabis Konsumenten in den verschiedenen Bundesländern. Der Deutsche Hanfverband startete eine Protestaktion und inzwischen gab es auch schon Reaktionen seitens des Bundesgesundheitsministeriums. Die Endfassung sei erst im Oktober fertig gewesen und deshalb hätte die Studie auch noch nicht veröffentlicht werden können. Aber das soll nun geschehen. Irgendwann, vielleicht. Neues aus der Medizin In Göttingen wurde eine Studie durchgeführt, die mit dem Ergebnis aufwartet, dass THC die Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern könne. Die Patienten, allesamt an bösartigem Hautkrebs erkrankt, bekamen THC in Form von Dronabinol. Und es half. Die Teilnehmer hatten wieder Appetit und die durch die Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit ließ nach. Solange sich der Allgemeinzustand und der Krankheitsverlauf der Patienten nicht verschlechterte, kamen die Nebenwirkungen auch nicht wieder. Daraus schlossen die Forscher, dass im Einzelfall „Appetitverlust und Übelkeit aufgrund von Lebermetastasen beim malignen Melanom" mit THC behandelt werden kann. Mehr zum Thema: http://www.cannabismed.org/german/bulletin/ww_de_db_cannabis_arti kel.php?id=213 http://www.springerlink.com/link.asp?id=75257502 20348987 Die spinnen die Schweizer Warum? Weil sie laut der Nachrichtenagentur SDA einem Händler verboten haben, Tiereinstreu aus Hanf zu verkaufen. Denn seit März vergangenen Jahres ist die Benutzung desselbigen für Nutztier untersagt. Es könnten ja die äußerst geringen THC-Anteile im Hanfstroh die Milch von Kühen verunreinigen. Und erst die bekifften Kühe selbst. Jetzt darf der Händler seine 30 Paletten Hanfstroh nur noch an Besitzer von Kleintieren wie Hamster oder Meerschweinchen verkaufen. Mehr zum Thema: http://www.blw.admin.ch/ - Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft http://www.hanfverband.de/themen/warum_hanf. php?#12 - Informationen des DHV zu Hanf in der Landwirtschaft Termine 24.-26.03.2006: Bern, Internationale Hanffachmesse Bern, http://www.cannatrade.ch

Den Anbau legalizieren

“Freedom to Farm”

Seit Tausenden von Jahren haben die Menschen überall auf der Welt Cannabis, Kokablätter, Opium und andere Pflanzen als Medizin für Körper und Seele oder zu anderen sinnvollen Zwecken angebaut. Auch heutzutage nutzen mindestens 35 Millionen Menschen in der Europäischen Union und mehr als 200 Millionen weltweit einige dieser Pflanzen. Seit 1961 sind diese Pflanzen jedoch infolge einer weltweit in fast allen Ländern übernommenen UN-Konvention verboten. Wegen des Anbaus oder des Konsums dieser Pflanzen wurden Menschen getötet, gefoltert, inhaftiert, stigmatisiert und ruiniert. Drogenkonsum kann zu Problemen führen, ganz besonders bei jungen Menschen. Aber gerade das Drogenverbot hat verhängnisvolle Konsequenzen. Es zwingt Drogengebraucher zu Lebensformen, die für sie selbst und andere schädlich sein können; es schafft Gesundheitsgefährdungen, die leicht vermeidbar wären. Drogen-Prohibition überlässt die Kontrolle über den Drogenmarkt dem organisierten Verbrechen. Für den Kampf gegen Drogen werden in großem Umfang öffentliche Gelder ausgegeben; dabei ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass diese Anstrengungen wirkungslos und kontraproduktiv sind.

ENCOD (European Coalition for Just and Effective Drug Policies) ist eine Initiative von Parlamentsabgeordneten des Europaparlaments, die sich für eine liberale Drogenpolitik engagieren.

ENCOD ist eine Plattform von Bürgern aus ganz Europa, die einen vernünftigen und wirksamen Umgang mit der Drogenproblematik wünschen. Wir glauben, dass dieser Problematik nur durch eine legale Regulierung des Drogenmarktes beizukommen ist. Solch eine Regulierung würde die Lebensbedingungen von Millionen Menschen verbessern und gleichzeitig eine der größten Einkommensquellen der weltweiten Kriminalität erheblich verringern. Eines unserer Ziele ist es, die 1961er-Drogenkonvention zu modifizieren. Wir fordern von der UN das Recht für alle erwachsenen Bürger weltweit, natürliche Pflanzen für den Eigenbedarf und nichtkommerzielle Zwecke anzubauen und zu besitzen und alle dafür verfügbaren Hilfsmittel zu nutzen. Gleichzeitig sollte es einzelnen Ländern erlaubt sein, drogenpolitische Maßnahmen zu erproben, die nicht am Abstinenzdogma festhalten. Der Krieg gegen die Drogen muss aufhören. Helft uns bei der Durchsetzung einer friedlichen Politik. Unterstützt ENCOD! Mehr zum Thema: www.ENCOD.org; www.action.ENCOD.org

Overgrow vom Netz Die Spekulationen blühen- keiner weiß was Genaues. Seit Anfang des Monats ist das weltgrößte Growerforum, www.overgrow.com, plötzlich nicht mehr online. Zeitgleich verschwanden die Seiten von Heaven's Stairway Seeds und CannabisWorld.com. Der offizielle Betreiber entpuppte sich als Phantom, in der kanadischen Hanf Szene kennt niemand jemanden mit dem Namen Richard Calrisian. Auch ist nichts von repressiven Maßnahmen wie Haussuchungen oder irgendwelchen Ermittlungen im Zusammenhang mit den Schließungen bekannt. Deshalb wird reichlich spekuliert: Die einen glauben, es hätte indirekt mit der Verfolgung von Marc Emery durch die DEA aufgrund seines (von kanadischen Behörden tolerierten) Samenhandels zu tun, andere wiederum sagen es läge an der Angst, die Konservativen könnten sich nach ihrem Wahlsieg dem „War on Drugs“ ihres südlichen Nachbarn anschließen.

Da wir schon des Öfteren über ENCOD berichtet haben und das Hanf Journal mittlerweile Mitglied von ENCOD ist, möchten wir den vollständigen Wortlaut der „Freedom to Farm“Kampagne abdrucken, die im Oktober 2005 startete und bis heute andauert. Und die Forderungen gehen uns alle an. Denn in Zukunft wird auch unsere Gesetzgebung immer stärker von den EU-Richtlinien bestimmt, auch das Betäubungsmittelgesetz. Natürlich gibt es EU-weit auch eine Menge Hardliner, allen voran die ach so liberalen Schweden, die Gesetze, wie sie neuerdings in Italien herrschen (Knast für einen Joint), für ganz Europa fordern. Also nicht immer auf die unfähigen Politiker schimpfen, helft lieber den Mutigen, die können es brauchen. Wenn sich schon eine Hand voll Parlamentarier für uns HanfFreunde reinhängen, sollten wir sie nicht alleine lassen. Unterstützt ENCOD! KIMO

AC H T U N G! Hanfsamen.at AC H T U N G! Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns folgende Meldung: Im Raum Mainz wurden von Anfang bis Mitte Februar zeitgleich acht Wohnungen durchsucht, allesamt Kundinnen und Kunden von Hanfsamen at. Im Rahmen dieser Aktion beschlagnahmte die Polizei kleine Menge Cannabis (Höchstfund 60 Gramm) sowie technisches Gerät zur „Aufzucht von Rauschpflanzen“. Es waren ausschließlich „kleine GrowerInnen“ betroffen, die angeblich „hochprofessionelle“ Anlagen, die eine bestehend aus einem Homebox Komplettpaket mit einer Lampe, die andere beherbergte zwei Pflanzen. Bei den anderen sechs Durchsuchungen wurden geringe Mengen „Betäubungsmittel“ und/oder Hanfsamen, jedoch keine Pflanzen gefunden. Dass hier wieder einmal ausschließlich harmlose Konsumenten, die der Drogenmafia ein Schnäppchen schlagen wollten, kriminalisiert werden, scheint niemanden zu interessieren. Dreist wird versucht, so etwas als Schlag gegen organisierte Kriminalität zu verkaufen, mit internationalem Touch (von wegen Österreich), so geschehen in der Mainzer Lokalpresse. Ob ein Rechtshilfe Ersuchen deutscher Behörden an Österreich oder ähnliches vorlag, konnte die Pressestelle der Polizei Mainz noch nicht beantworten, wir haben bei unserer Recherche Nichts in dieser Richtung gefunden. Das Hanf Journal wird sich weiterhin um eine genaue Klärung bemühen. Wer also bei besagter Firma Samen bestellt hat und diese illegalerweise zur Aufzucht von Rauschmitteln benutzt muss nun doppelt aufpassen oder abbauen, sofern Lieferadresse und Zuchtadresse identisch sind. Ihr w i sst j a, di e Pol i zei rät: Vorbeugen i st besser


5 wirtschaft

Blowin’ free Ein hepatitiskranker, vorbestrafter Ex-Junkie ist inzwischen zum Medizinal-Kiffer geworden. Er lebt auf der Bonzeninsel Sylt und verdient sich seine Brötchen in einer Taxizentrale. So ganz jung ist er auch nicht mehr. Und im Laufe der Zeit sammelt sich doch so einiges an, was man ganz gerne mal loswerden möchte. In diesem Fall sind es literarische Ergüsse. Kurzgeschichten, Meinungen und Gedichte. Und auf den Mund gefallen ist der Autor von Blowin’free nicht. Da erzählt er von einem Tschetschenen deutscher Herkunft, der gerne nach Deutschland auswandern wollte. Natürlich bekommen die BewohnerInnen und Gäste Sylts ihr Fett weg. Das George W. Bush eigentlich ein Spinnmilberich ist, haben wir uns ja schon lange gedacht. Und natürlich zieht Junker über Merkel genauso wie über Schröder her. Da kommt ein 60-jähriger Betrunkener zu Wort, da verschwindet NULPE wie Null Person von einem auf den anderen Tag und taucht an ganz anderer Stelle wieder auf. So geht das munter weiter. Junker erzählt von seinen Begegnungen mit der deutschen Justiz. Er erzählt von einem Taxifahrerkollegen aus Algier, der versucht hat, in Deutschland Fuß zu fassen. Zwischendrin dann immer wieder Gedichte: wie „Nachtgebet“, „Novemberwelle“, „Trauminhalation“. Und natürlich geht es vor allem um eins: Das Kiffen mit allem drum und dran.

Greenplanet Endlich ein Grow-Shop für Dortmund Jahrelang konnte sich in Dortmund aufgrund der übermächtigen Konkurrenz eines ortsansässigen Großhändlers bis dato noch kein Grow- oder Head-Shop etablieren. Das hat sich dank Stefan und Dieter von Grennplanet-Dortmund seit Juni des vergangenen Jahres grundlegend geändert. Unter anderem durch Fördergelder von Vater Staat, genauer gesagt des örtlichen Wirtschaftsamts, konnte im Juni 2005 der erste Grow- und Head-Shop der Ruhrmetropole eröffnen, mitten in der Innenstadt. Das Greenplanet-Team legt Wert auf kompetente Fachberatung und individuelle Lösungen, im Forum der Hompage gibt es Tipps fürs Selberbauen, einen Bush DoctorService und sogar eine Tauschbörse für gebrauchtes Equipment. Selbstverständlich stehen Anonymität und Diskretion obenan, für Menschen, die lieber zu Hause bleiben, bieten Stefan und Dieter einen Lieferservice frei Haus an. Mittlerweile gibt es auch einen Onlineshop, in dem das komplette Sortiment per Mausklick bereit steht. Wer in der Nähe ist, findet Greenplanet im Rodenbergcenter in der Ringofenstraße 37. Mehr zum Thema: www.Greenplanet-Dortmund.de

Dauergebaren: ... Rauchen. Rauchen, kiffen, inhalieren. Faden finden und verlieren. Fehlverhalten schreibend stauchen, um im Rauch hinabzutauchen, weil ne Form von Rausch wir brauchen. Durch das Rauchen. ... K e r s t in K oc h

Das greenplanet Team: Stefan und Dieter

Jorge legt noch eins drauf - The indoor/outdoor MEDICAL Grower’s Bible

Blowin’Free von aXXL Junker, 192 Seiten, ist erschienen im Packpapier Verlag und kann für 10 Euro (plus Porto) weltexklusiv in der Pflanzburg/Hanfburg Hamburg, Neuer Pferdemarkt 21–22a, 20359 Hamburg. Natürlich auch online (Hanfburg.de Shop/Bücher) bestellt werden.

Wer denkt , er wüsste über das Thema Growing schon alles, wird bei der Lektüre der neuen „Bible“ einsehen, dass dem nicht so ist. Auf 512 Seiten werden unter Berücksichtigung der neusten Entwicklungen sowohl die Basics als auch Techniken für Fortgeschrittene anhand von mehr als 1.100 Fotos geschildert, umfassender als je zuvor. In jahrelanger Kleinarbeit ist es dem Autor gelungen, Informationen und Fotomaterial aus der ganzen Welt, von Europa über Kanada, die USA bis hin nach Australien zusammenzutragen, um dieses dann zu einer bis dato einzigartigen Enzyklopädie des Cannabis-Anbaus zusammenzufügen. Jorge Cervantes hat es zweifellos geschafft, das umfangreichste und beste Grow-Buch zu veröffentlichen, dessen Lektüre sich kein Heimgärtner, ob blutiger Anfänger oder Profi, entgehen lassen darf. Bisher gibt es das gute Stück nur in englischer Sprache, die deutsche Ausgabe wird wohl erst im nächsten Jahr erscheinen. Wer so lange nicht warten kann, sollte sich also im Shop seines Vertrauens die englische Ausgabe besorgen. The indoor/outdoor MEDICAL Grower’s Bible", Preis 24,95$ oder 18,95 Pfund.


6 guerilla growing das Eckthema

Growing in a Box - Wer hat die kleinste? Warum gibt es noch kein fertiges System, bei dem am Ende nur Gras für den persönlichen Bedarf rauskommt? Selbst eine EinQuadratmeter-Anlage wirft viel mehr ab, als ein normaler Genießer konsumieren kann. Das ist so manchem potenziellen Hobbygärtner aus zweierlei Gründen ein Dorn im Auge: Zum einen sind die Stromkosten höher als eigentlich nötig, zum anderen ist der Stress bei einem eventuellen Besuch der Herren in Grün ebenfalls größer als eigentlich notwendig. Das haben sich zwei Grower aus einer süddeutschen Großstadt, Professor Knox und Onkel Fax, auch gedacht. Sie haben einfach einen Prototypen entworfen und testen lassen. Um zu erfahren, was es damit auf sich hat, haben wir mit den beiden ein Interview geführt. Hanf Journal: Hallo Professor Knox, hallo Onkel Fax! Fax: Hallo Hanf Journal! Knox: Huhu!

1x Spontanica (links) vs. 1x B 52 (rechts) in 2x 11Liter Teku Containern Pflanzfläche 50 x 30 cm

Hanf Journal: Ihr habt also eine Mini-Grow-Box gebaut. Beschreibt die doch mal. Fax: Also, der Kasten ist 120 x 62 x 45 Zentimeter groß, das Fassungsvolumen beträgt ungefähr 300 Liter. Sie kann wahlweise mit einer 150- oder 250-Watt-Natriumdampflampe bestückt werden, die in einem Cooltube angebracht ist, und hat eine vollautomatische Bewässerung. Natürlich sind ein spezieller Absaugventilator und ein Aktivkohlefilter auch mit an Bord, damit es in der Wohnung nicht riecht und das Klima in der Box immer gut ist. Alles zusammen braucht nicht mehr Strom als ein kleiner Computer. Hanf Journal: Wie viele Pflanzen hat euer Freund Hops in Holland beim Testlauf reingestellt? Knox: Nur zwei, eine Spontanica (links) und eine B 52 (rechts). Die hat er dann gescroggt , das heißt, sie wurden so beschnitten und heruntergebunden, dass sich mehrere Haupttriebe bilden. Mit diesem Trick konnte er die volle Fläche ausnutzen, ohne viele Stecklinge zu organisieren.

mehr Fotos unter: www.hanfjournal.de

Hanf Journal: Wie lange mussten die Pflanzen beschnitten werden, damit sie so schöne viele Haupttriebe hatten? Knox: Hops hat ihnen vier Wochen Zeit zum Vorwachsen gegeben und dabei immer fleißig beschnitten und gebunden. Dabei wachsen die eigentlichen Nebentriebe senkrecht zum Ast und kriegen so die volle Lichtdosis ab. Man könnte das auch noch durch ein Netz unterstützen, davon haben wir bei der Konstruktion jedoch abgesehen, da das nachträgliche Anbringen zu fummelig wäre. Geht aber auch ohne, wie ihr seht.

Hanf Journal: Für welches Medium ist die Box gedacht? Fax: Es gibt zwei Möglichkeiten. Bei unserem ersten Test haben wir zwei große Teku-Container (Töpfe) mit je einem Liter Volumen genommen, die passen da genau rein. Mittlerweile haben wir aber auch einen Einsatz für Steinwolle konstruiert, in den passen genau 15 große Steinwollcubes rein, sodass eine 50 mal 30 Zentimeter große Fläche zum Einpflanzen entsteht. Im Prinzip könnte man aber auch jedes andere Pflanzmedium benutzen. Hanf Journal: Und die Bewässerung? Knox: Es wird mit einem Tropfer-System bewässert, das mit einem 20-Liter-Tank verbunden ist. Dieser steht im unteren Bereich der Box und kann zum Nachfüllen bequem herausgenommen werden. Die Bewässerungsintervalle werden einfach über eine Zeitschaltuhr, die neben dem Tank hängt, geregelt. Das Brauchwasser fließt in einen separaten Tank, der einfach ab und zu entleert wird. Hanf Journal: Wie sieht es mit Dünger aus? Fax: Beim ersten Durchgang hat Hops mit dem Hesi-Programm gedüngt, das Ergebnis war sehr zufriedenstellend. Knox: Der pH-Wert lag bei 6,0, der EC-Wert wurde langsam von anfangs 1,2 auf 1,9 gesteigert. Vor der Ernte wurde eine Woche mit klarem Wasser gespült. Hanf Journal: Wart ihr mit dem Ergebnis zufrieden? Fax: Das Gras war sehr lecker (grinst) und der Hops hat so um die 125 Gramm geerntet. Mit einer 150-Watt-Lampe. Hanf Journal: Wird es in der kleinen Kiste nicht zu heiß? Knox: Das kommt natürlich auch ein bisschen auf den Standort an. Bei Hops stand sie in der Küche und er hatte immer so zwischen 24 und 25 Grad, die Hitze wird ja direkt wieder durch den Cooltube abgesaugt, bei 55 Prozent Luftfeuchtigkeit. In der Küche waren es immer 20 bis 22 Grad. Hanf Journal: Ist die Box laut? Fax: Würde ich nicht sagen, ungefähr so laut wie ein Computer. Hanf Journal: Und wie hoch sind die Stromkosten? Fax: Je nach örtlichem Strompreis, vom Wachsstaduim und bei der Ausführung mit 150 oder 250 Watt zwischen zehn und 20 Euro pro Monat. Hanf Journal: Wer hatte eigentlich die Idee? Knox: Das war der Onkel Fax, der erzählt das am besten selbst. Fax: Naja, ich denke, das war erst einmal wie bei den meisten. Ich rauch’ halt gerne ab und zu einen Joint und war es leid, mir das Gras jedes Mal auf dem Schwarzmarkt zu besorgen. So ein Fertigschrank war mir zu groß, also habe ich mir erst mal eine kleine Grow-Ecke ins Schlafzimmer gebaut. War alles schön, bis ich umziehen musste. Da hab ich mich geärgert, weil ich alles abbauen musste. In der neuen Wohnung kam mir dann die Idee, mir was Mobiles zu bauen. Und der Professor hat mir dabei geholfen. So ist dann der Prototyp unserer Box entstanden. Aus persönlichen Gründen haben wir sie dann schlussendlich bei unserem Kumpel Hops zum Laufen gebracht. Hanf Journal: Wollt ihr mehr davon bauen? Knox: Spaß macht es und anscheinend finden es ja auch ein paar Leute cool. Sonst wär’ das Hanf Journal ja nicht hier (lacht). Nee ernsthaft, wir haben vor, ein paar Schränkchen zu bauen und hoffen natürlich, Abnehmer zu finden. Ob wir versuchen wollen, damit so richtig profimäßig in den Grow-Markt einzusteigen, weiß ich noch nicht. Mal sehen, wie es sich so entwickelt. Hanf Journal: Dann danken wir herzlich für das Gespräch und die schönen Fotos von Hops. Euch weiterhin ein gutes Gelingen und ein grünes Däumchen. Macht es gut und passt auf euch auf. Fax: Wir haben zu danken. Tschö, Hanf Journal Knox: Tschüss, Hanf Journal Da sich die beiden noch in der Aufbauphase ihres Unternehmens befinden, können wir euch keinen Link oder ähnliches nennen, wo die Box zu beziehen ist. Bei Interesse schickt eine E-Mail an redaktion@hanfjournal.de. Wir leiten diese gerne weiter. mehr Fotos unter: www.hanfjournal.de KIMO


7 guerilla growing

Pilze - vorbeugen und bekämpfen!

das Eckthema

befallene Pflanzen

Pilze bevölkern den Planeten, seit es Lebewesen gibt, welche ihnen eine Lebensgrundlage bieten. Die meisten leben in Symbiosen mit anderen Pflanzen oder Tieren. Einige von ihnen sind dabei auf spezielle Pflanzen oder Tiere angewiesen, um an die von ihnen benötigten Nährstoffe zu gelangen. Andere brauchen keine spezielle „Wirtspflanze“ und geben sich mit jeder Pflanze zufrieden, welche ihnen die nötigen Nährstoffe beschafft. Da sich die für Heimgärtner interessanten Pilze alle samt von der Pflanze beziehungsweise ihrem Saft ernähren, nenne ich sie Parasiten. Pilze bereiten wesentlich breitgefächertere Probleme und Symptome als Schadinsekten dies tun. Thripse oder Spinnmilben erkennt der erfahrene Heimgärtner rasch – er hat die Möglichkeit einzuschreiten, bevor das Problem zu große Ausmaße annimmt. Das ist bei Pilzen leider häufig anders. Sieht mensch sie, ist es leider oftmals schon zu spät. Ein Eingreifen lohnt sich nicht mehr, weil der Pilz bereits heftige Schäden an den Buds angerichtet hat und die verbleibende Zeit reicht nicht aus, um dem Pilz Einhalt zu gebieten. Auch die wirksamen Mittel können nicht mehr eingesetzt werden, da sich die Wirkstoffe bis zur Ernte nicht gänzlich abbauen können, und wenn eine verpilzte Stelle sichtbar ist, muss davon ausgegangen werden, dass der Pilz bereits die gesamte Pflanze befallen hat. Eines noch, bevor es losgeht: Entdeckt ihr verschimmeltes, pilziges Blütenmaterial an einer Pflanze, so schneidet die befallene Stelle so großzügig wie nur möglich heraus. Raucht niemals fauliges, schimmliges Gras – es fügt eurer Gesundheit schwerste Schäden zu! Blütenschimmel, der bereits an den Buds sichtbar ist, lässt sich nicht mehr bekämpfen und die Pflanzen dürfen nicht mehr unbedenklich konsumiert werden. Entsorgt schimmliges Blütenmaterial sofort, wenn ihr es entdeckt – auch zur Weiterverarbeitung eignet sich solches Pflanzenmaterial nicht mehr! Pilzbefall auf Pflanzen zeigt sich durch verschiedenste Symptome wie faulige Stellen an Stamm und Stängeln, an Blattproblemen, wie weißer Belag auf den Blättern, und ganz allgemein an nicht genau beschreibbaren Mangelerscheinungen der Pflanze. Grundsätzlich mögen es so gut wie alle Pilze warm und feucht. Dicht aufeinanderliegendes Blattwerk fördert Pilzbefall ebenso wie eine dauerhaft zu hohe relative Luftfeuchtigkeit (rLf) von mehr als 70 Prozent. Sind Pilzprobleme in der Pflanzung bekannt, sollten die Klone schon ausgewählt und geschnitten werden, von denen nur die kräftigsten und damit die vitalsten gesetzt werden. Außerdem sollten die Klone bereits im Wuchs durch Beschneiden ausgelichtet werden. Beschnittene Pflanzen bilden zwei weniger stark entwickelte Haupttriebe als unbeschnittene Pflanzen.

Dies führt dazu, dass die gesamte Pflanze lichter wächst und minimiert schon im Vorfeld das Risiko eng aufeinander liegender Blätter – was einen Pilzbefall begünstigen könnte. Die ersten vorbeugenden Maßnahmen, gerade jetzt im Frühjahr, wo die rLf wieder rasch ansteigt, sind Ordnung, Sauberkeit, gutes Klima und eine gute Vorbereitung der Pflanzung. Vorbeugend und pflanzenstärkend können Schachtelhalmextrakt, aber auch andere Mittel mit hohen Anteilen an Kieselsäure, Mineralien und organischen Schwefelverbindungen angewandt werden. Diese Mittel stärken die Pflanze im Vorfeld und erschweren dem Pilz das Eindringen in die Pflanze. Schwefel ist für fast alle Pilze giftig – daher eignen sich schwefelhaltige Präparate in Frühstadium des Pilzbefalls auch als Bekämpfungsmittel. Tritt Pilzbefall auf, dürfen alle nachfolgend genannten Mittel ab der zweiten Blütewoche nicht mehr eingesetzt werden! Das sind unter anderem Netz-Schwefel, Schwefelit, Pilzfrei-Schwefel. Diese Pilzmittel werden auf die Pflanze aufgesprüht. Der Schwefel bleibt auf der Pflanze sichtbar haften und tötet im benetzten Bereich die Pilze ab. Der Schwefel muss vor der Ernte abgewaschen werden. Mit Schwefel benetzte Pflanzenteile sollen nicht weiter verwendet werden! Ebenfalls als leichtes Pilzmittel sind lecithinhaltige Präparate einsetzbar. Einige im Handel erhältliche Mittel sind Mischungen aus Schwefelanteilen und Lecithin. Diese Mittel sind wirksamer als rein auf Schwefel basierende Mittel. Lecithin ist für den Menschen ungiftig, es greift nur den Pilz an. Bei mittlerem Pilzbefall im Wuchs, rate ich zu Lecithin und schwefelhaltigen Mitteln (zum Beispiel von Neudorf). Bei starkem Pilzbefall müssen klassische Fungizide eingesetzt werden. Die besten Erfahrungen habe ich mit dem Mittel Saprol (von Celaflor) gemacht. Der enthaltene Wirkstoff Azoxystrobin ist wirksam gegen die allermeisten Pilze, mit denen Heimgärtner zu tun haben. Saprol schädigt jedoch nicht nur die Pilze, sondern auch die Pflanze selbst. Das ist leider bei allen starken Fungiziden so. Aus diesem Grund hat die Firma Celaflor

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ein Nachfolgeprodukt für Saprol heraus gebracht, welches ebenso wirksam gegen Pilze – jedoch wesentlich weniger pflanzenschädlich ist. Es heißt Saprol F. Es enthält den Wirkstoff Fenarimol und wirkt gegen alle Arten von Pilzen. Ähnlich wirkende Mittel anderer Hersteller enthalten den Wirkstoff Bitertanol und sind ebenfalls sehr wirksam gegen mittleren Pilzbefall. Besonders zu nennen sind die Mittel Baycor und Baymat, sie helfen bei allen durch Pilze hervorgerufenen Erkrankungen, sind einfach anzuwenden und dabei nur mäßig pflanzenschädigend. Es gibt eine ganze Latte wirksamer Fungizide. Ich habe bewusst nur solche Mittel aufgeführt, welche sich unter Heimgärtnern durchgesetzt haben und das meist nicht wegen der heftigen Wirksamkeit, sondern wegen der guten Pflanzenverträglichkeit und der gesundheitlich unbedenklichen Anwendbarkeit. Ein Mittel möchte ich jedoch noch erwähnen, weil es denjenigen unter den Lesern sehr dienlich sein kann, die immer und immer wieder mit Pilzen in ihren Pflanzungen zu kämpfen haben: Dithane-Ultra. Dieses auf die Pflanze gesprühte BreitbandFungizid kann sowohl vorbeugend als auch bekämpfend eingesetzt werden. Der Wirkstoff heißt Mancozep und ist für manchen pilzgeplagte Grower ein Segen. Aber auch hier ist anzumerken, dass ein Einsatz des Mittels ab der zweiten Blütewoche nicht anzuraten ist und dass die Pflanzenteile nach der Anwendung des Mittels Anheftungen des Fungizides haben, welche vor der Ernte abgespült (durch mehrfaches Sprühen mit klarem Wasser) werden müssen um gesundheitliche Schäden zu vermeiden! Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen, wie ein Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Anbau von Hanf legal ist! Max Air – HB Berlin – Forum Hanfburg und mehr!

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8 cool-tour

Fixology Die drogolische Kirche

das Eckthema

Liebe Brüder und Schwestern,

Dr. med. Franjo Grotenhermen

ist Mitarbeiter des nova-Instituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemein-schaft Cannabis als Medizin (ACM).

Klüger werden mit dem Hanf Journal - Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf

Cannabis bei Morbus Crohn Dr. med. Franjo Grotenhermen und Dr. rer. nat. Britta Reckendrees In letzter Zeit gibt es vermehrt deutliche Hinweise darauf, dass die Verwendung von Cannabis bei der Behandlung von Morbus Crohn hilfreich sein könnte. Inzwischen werden erste klinische Studien zur Wirksamkeit von Cannabis-Präparaten bei Morbus Crohn von der Universität München und einer britischen Firma durchgeführt, die einen Cannabis-Extrakt produziert.

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Name

Abhängigkeiten

Kreditkartennummer und PIN

Zu senden an: geheiligt_sei_euer_name@grossstadtsurvivor.de

Fixology Die fixologische Kirche Berlin Vorstandsvorsitzende: die grossstadtsurvivor Gottesdienst: Freitag 20 Uhr bis Montag 8 Uhr unter der Moschee

BEITRITTSFORMULAR

Man glaubt heute, dass die Zunahme von Cannabinoid-Rezeptoren in entzündeten Geweben einen Teil der Anstrengungen des Organismus darstellt, eine übermäßige Entzündung zu dämpfen und, dass durch die Einnahme pflanzlicher Cannabinoide die Wirkung des körpereigenen Cannabinoid-Systems verstärkt werden könnten. Nähere Einblicke in das Potenzial von Cannabinoiden bei der Behandlung von Morbus Crohn werden von den derzeit durchgeführten klinischen Studien erwartet.

Doch gib Acht! Die Wahl des Todesdatums sollte mit Bedacht und viel Vorbereitung geschehen. Wir wollen dir dabei helfen und außerdem wissen nur wir, die Propheten des Rausches, eure grossstadtsurvivor, wie der Aufenthalt im BallaBalla verlängert werden kann. Also folgt unseren Anweisungen, kauft unsere Produkte und versucht erst einmal euren Punktestand im Jenseits zu verbessern.

Ich verpflichte mich den jährlich spontan festgelegten Mitgliedsbeitrag von meinem Konto abbuchen zu lassen

Bisher ist Morbus Crohn nicht heilbar. Zurzeit beruht die Behandlung auf einer akuten Linderung der Entzündungen und einer Verlängerung der beschwerdefreien Zeiträume. Dazu werden vor allem immununterdrückende Substanzen verwendet, die den Ausbruch einer ü b e r s c h i e ß e n d e n A b w e h r re a k t i o n verhindern. Die akute Entzündung wird mit entsprechenden Medikamenten eingedämmt. Die akute Behandlung starker Darmentzündungen erfolgt auch heute noch überwiegend mit Kortison. Dies führt zwar meist zu einer erfolgreichen Verdrängung der Entzündung, ist jedoch bei langzeitiger Einnahme oft mit schweren Nebenwirkungen verbunden, wie zum Beispiel Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und Entkalkung der Knochen. Möglicherweise könnte Cannabis aufgrund seiner entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften

Die Berichte von Patienten über positiven Wirkungen von Cannabis Cannabinoiden werden durch eine von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung gestützt. So verhinderten beispielsweise ein synthetisches Cannabinoid sowie Cannabinoide, die vom Körper selbst produziert werden, eine Entzündung des Dickdarms bei Mäusen. Kürzlich konnte zudem gezeigt werden, dass eine künstliche Erhöhung der Konzentration eines körpereigenen Cannabinoids die Dickdarmentzündung bei Mäusen und Ratten hemmt. Auch bei Gewebeproben von Morbus-Crohn-Patienten führte die Gabe von Cannabinoiden zu einer beschleunigten Wundheilung des entzündeten Gewebes. Darüber hinaus wurde in den erkrankten Geweben eine erhöhte Anzahl von Rezeptoren gefunden, an die sich sowohl pflanzliche als auch körpereigene Cannabinoide binden und dadurch ihre Wirkung entfalten können.

Und trotz der Begrenztheit dieses Aufenthaltes freuen wir uns heute schon sehr für die glückliche Seele, die demnächst als 100-milliardste diesen Ausflug machen darf. Deshalb soll an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass auch du dem ewigen Kreislauf der direkten Wiedergeburt für einige Zeit entrinnen kannst. Sei der Welt 100-milliardster Drogentoter und gewinne zwei ExtraPillen im Jenseits!

___________________________ Datum, Ort, Unterschrift

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die meist mit anhaltenden Durchfällen, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und Müdigkeit einhergeht. Benannt ist sie nach Dr. Burill Bernard Crohn, der sie im Jahre 1932 zum ersten Mal beschrieben hat. Die genaue Ursache für die Erkrankung ist heute noch nicht bekannt. Man nimmt an, dass sie sowohl genetisch bedingt sein als auch durch verschiedene Umwelteinflüsse hervorgerufen werden kann. Der Ausbruch der Erkrankung beruht auf einer Störung der natürlichen Barriere des Darms gegen Bakterien und anderen Erregern, sodass diese in die Darmwand eindringen können. Dies alarmiert das Immunsystem und es kommt zu einer Abwehrreaktion des Körpers, die zu einer Entzündung führt. Gerät das Immunsystem dann außer Kotrolle, so kommt es regelmäßig zu sehr starken Abwehrreaktionen, wodurch die Entzündungen chronisch werden. Dabei kann beim Morbus Crohn der gesamte Magen-Darm-Trakt, vom Mund bis zum After, betroffen sein. Allerdings sind meist nur verschiedene Abschnitte des Darms betroffen. Durch immer wiederkehrende Entzündungen können sich eitrige Abszesse, Fisteln und Darmverengungen bilden.

und dem Ausbleiben schwerwiegender körperlicher Nebenwirkungen eine sinnvolle Alternative oder zumindest eine Ergänzung zu den heutigen Behandlungsmethoden darstellen. Schon vor Jahrhunderten wurden Cannabis-Extrakte in der Naturheilkunde zur Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen verwendet und auch heutzutage berichten viele Personen, die an Morbus Crohn erkrankt sind, dass ihre Beschwerden durch Cannabis gelindert werden. Dabei vermindert Cannabis nach Angaben der Patienten nicht nur die mit der Erkrankung einhergehenden Schmerzen und Krämpfe, sondern kann auch zur Einsparung entzündungshemmender Medikamente beitragen. Im November 2003 wurde erstmals ein Patient mit Morbus Crohn, der Cannabis zu medizinischen Zwecken verwendet hat, weil andere Medikamente nicht ausreichend wirksam waren oder starke Nebenwirkungen verursachten, von einem Berliner Richter vom Vorwurf des illegalen Betäubungsmittelbesitzes freigesprochen. Praktisch bedeutet das für ihn die Erlaubnis, Cannabis zur Behandlung seiner Erkrankung zu verwenden.

ein historischer Moment steht uns bevor. In Bälde wird sich die Pforte ins BallaBalla zum 100-milliardsten Male öffnen, denn wir erwarten in aller nächster Zeit die 100-milliardste temporär erlöste Seele. Eure grossstadtsurvivor höchstpersönlich haben sie gezählt. Von Neandertalern, die unter dem Einfluss heiliger Kräuter von Klippen stürzten, über betrunkene Römer, die mit ihren Kutschen gegen Bäume rasten, bis hin zum heute so populären Tod in der Badewanne, schritten schon viele Gläubige ins BallaBalla. Denn nur der, welcher beim Zeitpunkt des möglichen Übergangs dicht und damit BumBämBum ist, kann ins BallaBalla eintreten. Ist der Rausch dann erst einmal vorbei, fliegt man sofort wieder raus.


9 cool-tour

Rolys Silberscheiben des Monats März

das Eckthema

Roland Grieshammer

Südamerikanisch Laura López Castro Mi libro abierto (nesola)

Die Anfang 20-jährige Laura ist als Kind spanischer Eltern bei Stuttgart groß geworden, hat Flamenco getanzt, mit ihrer ersten Band IndieRock gesungen und liebt Björk, Elbow und Kyuss. Der gut eineinhalb Jahrzehnte ältere Don Philippe, dessen Mutter aus Paris stammt, machte Anfang der 90erJahre mit seinem „No Sé Projekt“ international auf sich aufmerksam, war dann Mitbegründer von Freundeskreis, wirkte auch an Joy Denalanes Album „Mamani“ mit und hört eigentlich am liebsten Jazz. Die beiden ticken oft unterschiedlich, fühlen musikalisch aber immer gleich. Ich muss zugeben, dass ich anfangs sehr skeptisch war, doch der Zweifel ist mittlerweile einer ungewohnt relaxten Ausgeglichenheit gewichen, wie ich sie leider kaum kenne. Zuerst nur diese klare, tiefe Stimme und eine akustische Gitarre. Sofort auch Stimmung und Gefühl. Wenig später Melodie und Melancholie. Und dann verschmelzen Verstand und Verständnis, Rhythmus und Leidenschaft auf eine wundersame Weise. Leider bin ich der spanischen Sprache nicht mächtig, aber „Dónde estás dulce amor?“ klingt einfach besser als „Wo bist du, süße Liebe?“ und „Eclipse de luna en el cielo“ poetischer als „Mondfinsternis am Himmel“. Da hat Max Herre für sein neu gegründetes Label Nesola ein gutes Händchen gehabt. Und die von Bossa Nova, Jazz, ein wenig Fado und allerhand südamerikanischer Musik inspirierten Gitarrenklänge des einstigen Freundeskreislers Don Philippe finde ich mindestens genau so ergreifend wie diese schöne Sprache, die mit dieser eindrucksvollen Stimme und ihren intimen Melodien leidenschaftlich, melancholisch und hoffnungsfroh transportiert wird. Auch die entspannten Streicherarrangements und Trompeten sind trotz ihrer Ruhe überwältigend. Für Freunde von Antonio Carlos Jobim, João Gilberto oder Baden Powell ist Lauras Debütalbum „Mi libro abierto“ ein Muss! Ein offenes Buch mit zwölf Kapiteln, was unbedingt mit allen Sinnen gelesen werden sollte. http://www.lauralopez.castro.com http://www.donphilippe.net

Crossover Shaka Ponk Loco Con Da Frenchy Talkin’ (edel music)

Alle suchen nach dem neuen Ding. Man flirtet mit Trends. Bands werden als einzigartig und heiß verkauft. Selten aber findet man eine Band, die ihr eigenes Universum selbst erschaffen hat. Ich krieg’ hier auf jeden Fall gerade eine CD in den Briefkasten geballert, enthülle das Päckchen, und so ein völlig bescheuert blickender Affe springt mir ins Gesicht. Ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll. Okay, den 16 funkigen Tracks in einem etwas überdrehten Zustand gelauscht, und irgendwie fühl’ ich mich gerade etwas shaka shaka. Also das ganze Ding noch mal angehört, und jetzt muss ich das in Worte fassen. Also: Shaka Ponk haben den Sprung einfach getan, von einer Band zu einem Gefühl – „to be shaka“ – genau das, was man im überkommunikativen und von Mikrotrends beherrschten 21. Jahrhundert braucht, um sich vom Rest abzusetzen. Visuell setzt die Band ihre eigenen Akzente: Die extravagante Website macht Appetit, die selbstproduzierten Videos machen süchtig, die Bühnenshow, begleitet von Visuals und Projektionen, macht wahnsinnig. Ob in Clubs als Headliner, als Support für so verschiedene Bands wie Mudvayne oder Boss Hoss oder als Live-Act bei ElektroEvents wie „Baambi Lounge“ – Shaka Ponk überzeugt in jeder Umgebung und lässt Sprachlosigkeit und Erschöpfung zurück. Zahlreiche Extremsport-Events wie „Red Bull Stairway to Heaven“, „NPJ Backyard Jam“ fanden ihren Höhepunkt bei der Shaka Ponk Live-Performance. Auf der Bühne katapultieren der Shaka Master (Frah) und seine Crew, begleitet von ElektroSounds und einer knochenharten Energie, das Publikum in ihr eigenes Paralleluniversum. Musikalisch fusioniert bei Shaka Ponk aus Frankreich (mittlerweile in Berlin ansässig) HipHop mit Elektro. Durchgefreakte Sequencer treffen auf wilde RapPhrasings und verworrene bzw. verwirrende Puzzlestücke aus der ganzen Welt vereinigen sich im glühend heißen Shaka-Mix. Mein Favorit ist „Tekno Kills“. Warum? Sag ich nicht! Müsst ihr euch schon selbst anhören! Sexy und brutal, das Ganze hier! http://www.shakaponk.com

HipHop Various Artists Hamburg lädt ein (yo mama)

Underground ist momentan Mainstream, doch dem eigentlichen Untergrund wird kaum Beachtung geschenkt. Dabei trifft man genau dort die viel vermissten und oft viel versprechenden Talente, die uns HipHop abseits des Hypes noch als Kultur verstehen lassen. Mit dem Projekt „Hamburg lädt ein“ wurde im letzten Jahr ein Wettbewerb ins Leben gerufen, an welchem knapp 300 Künstler teilgenommen haben. Das Resultat sind nun „13 geballte Tracks aus dem Untergrund“. Von der Hamburg-Köln-Connection kommt Doc Knarf, den man im Auge behalten sollte. K.O. Star rappt authentisch über „Die Zutaten“ und wird wohl in diesem Jahr noch sein Solo-Debut zum Besten geben. Ebenfalls aus Hamburg stammend, mit der „Schweigepflicht“, kommt Maskoe daher, einer der talentiertesten Newcomer der deutschen Rap-Szene. Die Düsseldorfer BTM Squad spiegeln ihre alltäglichen sozialen Probleme wider, mit denen sie als Einwanderer konfrontiert werden. Fayzen liefert mit „Terrorist“ eine deepe Ballade, vollgespickt mit Reflexionen. „1000 Rhymes“ ist auf jeden Fall mein Highlight dieser Compilation, denn MC Gabreal verfügt mit Sicherheit über die momentan wohl tightesten Rap-Flows. „Superheld“ Laas Unltd. ist nicht nur ausgebildeter Erzieher, sondern auch aus der bekannten Freestyler-Crew „Stammtisch“ sprachlich herausgewachsen. Der Song „Street Kids“ stammt von der Underground EP „Tony Tome“, die bereits im Jahre 2002 veröffentlicht wurde. Der begabte Beatmacher, Produzent und MC CRS hat mit seiner Panik Squad den funkigen Track „Bester Freund“ beigesteuert. Kaleel & CSP sorgen mit „Vorsicht!“ für einen mystischen Song mit Scratches und wunderbaren Harmonien. Die „Doppelte Dosis“ liefert Montanamax, König der Metaphern, aus Bremen und die Media Playas aus Offenbach kommen mit bis zur Party-schiebender Skill-Finesse im „Orient Express“ angedüst. Inspiriert durch HipHop-Helden wie „Curse“ und die „Stieber Twins“ begann auch Lance Carvell auf deutsch zu rappen, mittlerweile ist er auf dem Battle-Film hängen geblieben – und das gar nicht mal so schlecht. Und ein Bonus-Track schien unerlässlich, da ja von Nachwuchstalenten die Rede ist. In Zusammenarbeit mit „Rap gegen Rechts“ & „Laut gegen Nazis“ wird am 25. März in der Hamburger Markthalle und im dazugehörigen Marx ein HipHop-Event stattfinden, dessen komplette Einnahmen der „Amadeu Antonio Stiftung“ zu Gute kommen! – Musik als Sprachrohr des Protests! http://www.hamburghiphop.de http://www.yomama.de

HipHop Serk Diss mich is nich (main-theme records)

„Berliner Rap und Punk haben für mich die gleiche Grundmotivation. Es gilt seinen persönlichen auszudrücken, dabei auch manchmal textlich über die Stränge zu schlagen“, meint Anton Nachtwey alias Serk. Berlin scheint’s ja irgendwie erwischt zu haben. Nach der Aggrowelle nun ein weiterer Rapper, der für sich den Thron in Anspruch nehmen will. Serk, bekannt aus der „Unser Block“-Soap, welche das Leben von Jugendlichen in Berlin-Neukölln darstellte. Nach den Alben „Beauty And The Beats“ (She-Raw) und „Serkulation“ (Serk) und der Maintheme Records Platte „41 Karat“ erscheint nun das neue Album von Serk, mit Gast-Raps von She-Raw, die allesamt sehr gut sind: Während „Du“ noch smooth vor sich hintrippelt, geht „Wir sind“ straight nach vorne! Aber um’s gleich zu sagen, die ganzen sexistischen ProllRap-Tracks gehen gar nicht klar, daher werde ich nur auf die Songs mit Inhalt eingehen. Mit der Single-Auskopplung „Ich zähl die dunklen Tage“, bei der Serk abermals mit She-Raw kollaboriert, zeigt er die ganzen Möglichkeiten seines Variantenreichtums: als Reggae-Track angelegt, entfaltet der hymnisch-melancholische Song seine wärmende Note, obwohl es in dem Titel nicht zuletzt um Entfremdung geht. Die Ballade „Die Linie in meinem Leben“ handelt von Gewalt, Vergewaltigung und anderen Ungerechtigkeiten in der Welt, und „Wir seh’n uns“ wird so manchem ans Herz gehen. Auch der Track „Ich frag’ mich“ ist melancholisch angehaucht. In dem Song mit dem Titel „S.E.R.K.“ rechnet selbiger mit allen Personen des Medien- und Pressekreises ab, die sich seiner Meinung nach irgendwann einmal gegen ihn gestellt haben. Musikalisch vielfältig und verspielt, spannt „Diss mich is nich“ den Bogen von Club-Hymnen über genau beobachtete Situationsbeschreibungen bis hin zu schelmisch-rasant vorgetragenen Battle-Tracks und zeigt, dass HipHop aus Berlin nicht nur auf Street-Rap mit Gangster-Attitude reduziert werden muss. Und das Outro „All That I Have“ ist der vielleicht beste Track, denn die Instrumentals kommen mir irgendwie bekannt vor. http://www.maintheme.de

Freestyle Various Artists DJ Kicks / The Exlusive (!K7 records)

Vor zehn Jahren veröffentlichte das Berliner Label !K7 erstmals eines der inzwischen legendären DJKicks-Alben. Die Track-Sammlung von CJ Bolland spiegelte alle Genres und Sub-Genres des Techno. Das DJ-Set kam hier zu seinem Recht als echte kulturelle Äußerung: als Kunstform. Doch das Ansehen des fein gesponnenen DJ-Mixes in Tonträgerform, eigentlich eine feine Sache, hat in den letzten Jahren unnötig stark gelitten. Das ist natürlich einerseits der geradezu inflationären Flut an „DJ-Kicks“-Nachahmern und -Fakern zu verdanken, die die so galant aufgerissene Marktlücke stante pede schmerzfrei und dummdreist überflutet haben – andererseits hat die Mutter aller Mixes sich selbst im Laufe der vielen Jahre ihrer Existenz eine sehr merkwürdige Art Wahrnehmungsgrab geschaufelt. Muss ja auch mal gesagt bzw. geschrieben werden. Zehn Jahre später und zur Feier der 25. Veröffentlichung präsentiert das Berliner !K7-Label eine ganz besondere Folge: Bei „The Exclusives“ – der Name lässt es erahnen – handelt es sich um eine Compilation mit 14 exklusiven Tracks der an „DJ-Kicks“ beteiligten Musiker. Exklusiv meint dabei allerdings nicht unbedingt neu: Kruder & Dorfmeisters Opener „Black Baby“ wurde z. B. als Maxi bereits 1996 veröffentlicht und ist damit ein echter Golden Oldie. Das wunderbare „Bronx Theme“ von DJ Cam gab’s zwar auch schon auf dessen „DJ-Kicks“, ist aber egal, weil ich das nicht oft genug hören kann. Geschulte Visionäre wie Terranova, Thievery Corporation, Kid Loco, Trüby Trio und Vikter Duplaix überzeugen mit nicht kopierbarem Qualitätslevel, stilvollem Genre-Hopping, wirklich hervorragendem Flow und obendrein individuellen Veredelungen. Playgroups Cover-Version von Depeche Modes „Behind The Wheel“ oder Tigas Version von „Hot In Herre“, was deutlich besser ist als das Original von Dickhose Nelly, sind bereits gestandene Tanzflächen-Bomber. Die DancefloorKünste von Chicken Lips und Erlend Oye stehen dem in nichts nach und wissen mit tollen Songs zu bereichern. Und nachdem die Glimmers und die süße Annie das Werk poppig abrunden, gibt’s noch einen speziellen Bonus-Track, der da schlicht und ergreifend „DJ Kicks“ heißt, und diese Kicks besorgt neun Minuten lang kein geringerer als Carl Craig! Ein Tonträger, der viele der exklusiv für die Reihe komponierten Tracks von „DJKicks“-Compilern timeline-mäßig aufs Schnürchen zieht und so viele Erinnerungen triggert. http://www.k7.com


10 fun+action das Eckthema

Die Hanfberatung im Hanf Journal Erste Hilfe für Kiffer

Le J. (17, Wismar) möchte wissen: „Moinzn Kascha, hab gehört, man kann von MikrowellenDope-Mü verstrahlt werden, wegen der ganzen radioaktiven Scheiße in der Mikrowelle, wobei sich dann die radioaktiven Teilchen mit den THC-Teilchen verbinden ??!! Ist da was dran?“

Fall ist Cola zu empfehlen, Zucker und Koffein sind manchmal eine brauchbare Kombination). Frische Luft ist gut, also ein Fenster auf machen, wenn die Luft draußen kühler als im Zimmer ist. Im Sommer hilft auch ein bisschen kühles Wasser im Gesicht, aber vorsichtig :-). Frische, kühle Luft und etwas Ruhe, dann wird das üblicherweise mehr oder weniger schnell wieder besser.“

Kascha antwortet: „High Le, in einer Mikrowelle wird mit Mikrowellenstrahlung, nicht mit radioaktiver Strahlung gearbeitet. Das ist eine elektromagnetische Strahlung bei einer bestimmten Frequenz, die die Wassermoleküle zum Schwingen anregt und somit erwärmt. Dass Mikrowellen im Verdacht stehen, schädlich zu sein, liegt eher daran, dass austretende Strahlung auch zur Erwärmung im Körper (Hirnwasser etc., das wird auch bei Handys vermutet) führt und möglicherweise Erbgutschädigungen verursachen kann. Die Mische wird also in der Mikrowelle nicht „radioaktiv verstrahlt“. Bleibt für mich trotzdem die Frage, warum man eine Mische in die Mikrowelle tut? Was ich gehört habe ist, dass manche Leute Tabak in die Mikrowelle legen, um ihn krümeliger zu kriegen. Kann man machen, ist aber ’ne HammerStromverschwendung, wenn man bedenkt, dass ein Feuerzeug oder eine Heizung das auch kann. Dope würde ich nicht in die Mikrowelle legen, einfach weil durch jedes unnötige Erhitzen wertvolles THC verloren geht. Und wenn du nicht aufpasst, geht es dir auch gern mal in Flammen auf.“ Frank B. (19, Wiesloch) „Hallo Kascha, ich habe manchmal, wenn ich etwas geraucht habe, so ein komisches Schwindelgefühl, weiche Knie und meine Optik wird manchmal etwas dunkler, so mit flackernden Sternchen. Wenn ich mich hinsetze, geht das meist recht schnell wieder vorbei. Was ist das, und was kann man da machen?“ Kascha antwortet: „Hi Frank, ich bin natürlich kein Arzt und kann dir keine hundertprozentige

Nadine (24) aus Bremen möchte wissen: „Hallo Kascha, ich plane so langsam, mit meinem Freund eine Familie zu gründen. Mich würde aber interessieren, wie das so mit Kiffen während der Schwangerschaft aussieht? Ich nehme an, dass ich nicht kiffen sollte, ich werde mir auch das Rauchen abgewöhnen müssen.. Aber wie sieht es denn so mit anderen Konsumformen aus? Und was ist nach der Schwangerschaft?“

Antwort geben. Wenn so etwas öfter passiert, auch ohne etwas zu rauchen, solltest du einen solchen mal befragen. Spontan würde ich auf deinen Kreislauf tippen. Manchmal geht nach dem Kiffen der Blutdruck etwas in den Keller, man wird dann blass, fühlt sich schwindlig und so weiter. Ein paar Sachen kann man vorbeugend tun: Nicht mit leerem oder total vollem Magen kiffen, ausreichend trinken, nicht in überheizten Räumen kiffen und auch nicht unbedingt gleich, wenn man gerade einen Baum gefällt und zerhackt hat oder ähnlich körperlich intensiven Tätigkeiten nachgegangen ist. Wenn du dann merkst, dass dir schwindlig wird, leg dich einigermaßen flach hin oder leg wenigstens die Füße hoch, trinke etwas (in diesem

Kascha antwortet: „Hallo Nadine, diese Frage ist naturgemäß schwer zu beantworten, da es sehr viel mit deiner eigenen Verantwortung zu tun hat. Fakt ist, dass du während deiner Schwangerschaft nicht rauchen solltest: keinen Tabak und nichts sonst. Auch das Passiv-Rauchen solltest du in Grenzen halten. Ansonsten gilt: Alles was du zu dir nimmst, nimmt dein Kind ebenfalls ein. Die wissenschaftlichen Meinungen gehen allerdings auseinander. Einerseits gibt es Beobachtungen, dass Kinder von kiffenden Müttern mit geringerem Geburtsgewicht zur Welt kommen, dann aber in den ersten Wochen gut nachholen. Auf Jamaika ist es durchaus üblich, dass schwangere Frauen GanjaTee trinken und dennoch passiert nichts Auffälliges. Ich würde nach dem Grundsatz vorgehen: Wenn ich eigentlich auch nicht wollen kann, dass mein Kind in den ersten 13 oder 14 Jahren nach seiner Geburt kifft, warum sollte ich dann mögen, wenn es vor der Geburt kifft? Auch in der Stillzeit solltest du aufpassen, in der ziemlich fettreichen Muttermilch sind zehn bis 20 Prozent der THC-Blutkonzentration. Für ein neu geborenes Kind, das gerade dabei ist, neuronale Strukturen auszubilden, muss das nicht unbedingt sein, auch wenn es davon vielleicht nicht gleich breit wird. Außerdem ist natürlich noch bedenkenswert, dass Kinder manchmal nachts schreien oder Probleme haben, womit man sicher auch besser umgehen kann, wenn man sich nicht gerade völlig stoned unter seine Bettdecke gerollt hat. Also irgendwer sollte eigentlich immer möglichst nüchtern sein.“


11 fun+action das Eckthema

Breitspiele Spielen, spielen, spielen, immer nur spielen, ist das nicht langweilig? Nein, ist es nicht. Denn trotz vieler etwas dröger Spiele, die alljährlich in den Regalen der Läden landen, gibt es hin und wieder welche, die aus der Masse herausragen. Doch, wie heißt es so schön, wer die Wahl hat, hat die Qual. Woher weiß ich, ob ein Spiel was taugt oder nicht? Eigentlich nur, wenn man es gespielt hat. Nach welchen Kriterien kann ich mich dann richten? K e rsti n Koch

Das sind zum einen die Verlage selbst. Kaufe ich ein Spiel von Ravensburger oder Schmidt ist klar, dass es sich dabei um ein Familienspiel handelt. Also nicht zu umfangreiche Regeln und somit kann ein Spiel recht schnell begonnen werden. Für eine Spielerin wie mich sind die Spiele manchmal etwas zu simpel. Etwas anspruchsvoller sind die Spiele aus dem Hause Hans im Glück oder alea (Ravensburger für Vielspieler). Natürlich gibt es noch etliche andere größere Spieleverlage, die an dieser Stelle nicht alle aufgezählt werden können. Aber auch die kleinen Spieleverlage sollten nicht außer Acht gelassen werden. So hat es Friedemann Friese mit seinem 2F-Verlag inzwischen geschafft. Leider finden die Spiele der Kleinen meist nicht den Weg ins Kaufhaus, sondern sind nur in einschlägigen Spieleläden zu finden. Dort gibt es allerdings eine kompetente Beratung und nicht selten lassen sich die Mitarbeiter auf ein Testspiel ein. Natürlich werden nicht nur hierzulande Spiele erfunden und produziert, Spiele aus anderen Ländern werden oft von einheimischen Verlagen vertrieben. FantasyFlightGames oder Eagle Games sind zwei große amerikanische Verlage, mit deren Spiele ich bisher noch nicht auf die Schnauze gefallen bin. Da sie in der Regel allerdings etwas teurer sind, immer erst einmal schauen, ob einem Thema und Art des Spiels überhaupt gefallen. Denn was habe ich davon, ein Eisenbahnstreckenbauspiel zu kaufen, wenn ich es eigentlich überhaupt nicht ausstehen kann, Eisenbahnstrecken zu bauen. Wenn man erst einmal ein paar Spiele ausprobiert hat, stellt man nicht selten fest, dass einem die Spiele bestimmter Autoren Spaß machen wieder ein Kriterium. Ich zum Beispiel bin ein ausgesprochener Fan der Spiele des Engländers Martin Wallace. Seine Spiele sind allerdings nur was für Leute, die auf komplexere Spiele stehen. Inzwischen entwickelt Wallace nicht mehr nur Spiele im Eigenverlag (Warfrog) sondern auch für die großen Verlage, dann sind die Spiele auch etwas einfacher und familientauglich. Noch wichtiger ist natürlich das Spiel selbst. Stehe ich auf Spiele mit großem Glücksfaktor, wären Strategiespiele genau das Falsche und Würfelspiele das Richtige. Wenn ich schnelle und kurze Spiele mag, sind Kartenspiele meist der richtige Einstieg. Und die sind auch nicht so teuer und damit auch der Frust nicht so groß, wenn es dann doch nicht das richtige Spiel ist. Wer allerdings seines Glückes eigener Schmied sein will, ist bei einem glücksbetonten Spiel völlig aufgeschmissen und wird sich nur ärgern. Also heißt es wieder: ab ins Spielegeschäft und fragen. Auch ich habe einmal so angefangen. Bei der Auswahl eines Spiels liefern die Kartons schon die ersten Hinweise. Das kann schon das Thema sein. Wenn ich darauf aus bin, die ganze Welt zu besiegen, sind Spiele a la „Risiko“ passend. Wer lieber auf Interaktionen steht, mag mit „Activity“ glücklich werden. Nächstes Kriterium – die Altersangabe. Spiele ab Acht sind definitiv auch für Kinder geeignet, was nicht heißt, dass sie schnell langweilen, aber in der Regel dauern sie nicht so lange und sind recht einfach, können aber auch viel Spaß machen, wie zum Beispiel „Dschamal“ aus dem Hause Zoch. Sie füllen aber nicht unbedingt einen Spieleabend aus. Auch die Zeitangabe ist wichtig. Wer gerne in ein Spiel eintaucht, sollte sich kein Spiel anschaffen, das gerade mal 30 Minuten dauert. Nächster Punkt: Mit wie vielen Leuten kann ich das Spiel eigentlich spielen. Wer gerne in größeren Runden spielt (ab fünf Leuten), wird am ehesten bei Kartenspielen fündig. Brettspiele für viele sind seltener. Inzwischen sind die Verlage aber auf den Trichter gekommen – wie zum Beispiel bei dem Klassiker „Siedler von Catan“ – Erweiterungssets nachzuschieben. So, das waren im Großen und Ganzen die wichtigsten Tipps. Also beim nächsten Besuch in einem Spieleladen direkt zum Verkäufer gehen und dann heißt es zum Beispiel: „Guten Tag, ich suche ein Spiel, das zu zweit genauso viel Spaß macht wie zu dritt oder viert. Es sollte abendfüllend sein, Abwechslung bieten, einen historischen Background haben, die Regeln dürfen nicht so lang und schwer verständlich sein und das Spiel sollte nicht mehr als 30 Euro kosten.“ Der Verkäufer denkt kurz nach und empfiehlt:

Byzantium Das neueste Spiel von Martin Wallace. Als ich das Spiel zum ersten Mal angetestet hatte, war es eine mittlere Katastrophe. Warum? Weil ich die Regeln zu oberflächlich durchgelesen habe und es eigentlich bei Wallace-Spielen immer so ist, dass die Erleuchtung „Ah, so funktioniert es“ immer etwas auf sich warten lässt. Eine weitere Überraschung war: „Oh, nur für zwei bis vier Spieler“. Dabei waren die Warfrog-Spiele eigentlich bisher auch zu sechst spielbar. Nichtsdestotrotz, nach gründlichem Durchlesen der Regeln und zwei weiteren Spielrunden waren alle Fehler ausgeräumt und mein Fazit lautet: Ein schönes Spiel. Das Szenario: Wir schreiben das Jahr 632 nach Christus. Das römische Reich steht vor dem Aus. Nur Byzantium ist übriggeblieben. Die Araber sind auf dem Vormarsch. Auf dem Spielplan stehen noch einige byzantinische Städte und die ersten arabischen Städte unterschiedlicher Verteidigungskraft. Diese können sich die Mitspieler erst einmal einverleiben, um sich eine gute Ausgangsposition und Einkommen zu sichern. Der Clou des Ganzen: Die Spieler vertreten sowohl die arabische als auch die byzantinische Seite. Und wer einigermaßen ausgewogen beide Imperien ausbaut, hat die größten Siegchancen. Denn am Spielende werden die Siegpunkte beider Seiten zusammengezählt und es gewinnt wie immer der mit den meisten Punkten. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen. Aber das seht ihr dann selbst.

die kostenlos eingesetzt werden dürfen. So ist „Byzantium“ ein Spiel um „geschicktes Holzwürfelmanagement“. Spiellänge: Nach drei Runden ist das Spiel endgültig vorbei, allerdings können die Runden sich lange hinziehen, je nachdem, wie viele Aktionen die Spieler machen. Summa Summarum: Ein Spiel für Vielspieler, es macht zu zweit genauso viel Spaß wie zu dritt oder viert. Es füllt einen

Siegpunkte: Die gibt es für erfolgreiche Belagerungen, für den Bau von Moscheen und Kirchen, für erfolgreiche Bulgarenangriffe und für die Kaiser- und Kalifenrolle. Kämpfe: Jeder Spieler besitzt eine arabische und eine byzantinische Armee, wobei Kämpfe nur zwischen arabischen und byzantinischen Armeen stattfinden. Natürlich kann man mit der eigenen byzantinischen nicht die eigene arabische Armee angreifen. Damit Araber gegen Araber und Byzantiner gegen Byzantiner antreten, muss die Sonderaktion „Bürgerkrieg“ gespielt werden. Kämpfe werden ausgewürfelt. Vier, Fünf und Sechs sind Treffer. Natürlich kosten Armeen Unterhalt, unversorgte Armeen fliegen aus dem Spiel. Und es gibt auf beiden Seiten eine Bürgerwehr, die die Städte verteidigen. Eroberung von Städten: Nachdem zuerst die Armeen gegeneinander gekämpft haben, kann sich die Bürgerwehr verteidigen und die Stadt selbst hat ebenfalls noch einen Verteidigungswurf. Sollte dann der Angreifer gewonnen haben, erhält er die Stadt. Diese wechselt den Besitzer und die Seite, das heißt aus einer arabischen wird eine byzantinische und umgekehrt. Beim Bürgerkrieg wechselt natürlich nur der Besitzer. Sonstiges: Städte können ausgebaut und befestigt werden, Flotten gebaut, Armeen verstärkt und Städte kontrolliert werden. Der Clou: Alles, was man macht, macht man mit kleinen Holzwürfeln, sie repräsentieren die Armeestärke, sie werden auf die Sonderaktionsfelder gelegt, eroberte Städte werden damit markiert. Und ihr Einsatz kostet Geld und pro Runde stehen den Spielern nur eine begrenzte Anzahl zur Verfügung,

Spielabend aus, notfalls legt man noch ein Spiel nach. Die Aktionen sind vielfältig, die Strategien ebenso. Und wie schon gesagt: Ein schönes Spiel. Note: 1 Autor: Martin Wallace Verlag: Warfrog Spieler: 2–4 Alter: ab 12 Dauer: mindestens zwei Stunden Preis: ca. 30 Euro


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