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unabhängig, überparteilich, legal
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Ausgabe 06/06
Am 5. August ist es wieder soweit. Die 10. Hanfparade steht unter dem Motto „Legalisierung Jetzt! Umdenken statt Milliarden verschenken!“ und wird nach einer Auftaktveranstaltung auf dem Alexanderplatz zum Brandenburger Tor führen. Mehr Seite 8 news s. 02
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Abgefahren: Immer mehr BürgerInnen haben aufgrund ihres gelegentlichen Hanfkonsums Probleme mit der Führerscheinstelle. Uns haben im Laufe der letzten Monate viele verzweifelte Hilferufe erreicht. Aber auch einige Ideen zum Umgang mit Drogentests, über die wir Euch im Eckthema informieren wollen. Ist natürlich rein hypothetisch und nicht immer ganz ernst gemeint, selbstverständlich wollen wir niemanden dazu aufrufen, beim Drugscreening zu schummeln.
Wird in geschlossenen Räumen mit Entladungslampen gegrowed, so ist eine Abluftanlage zusätzlich zu den Ventilatoren in den meisten Fällen unverzichtbar.Die Ventilatoren mischen die vorhandene Luft zwar, aber sie tauschen die Luft nicht aus... Mehr Seite 5 cool-tour s. 08
www.hanfjournal.de
fun+action s. 10
Drogensuchtbericht 2006 veröffentlichtEin Rechen(bei)spiel
von Michael Knodt
Michael Knodt
Vielleicht ist die Ursache des leicht gesunkenen Einstiegsalters gar nicht das Teufelskraut Hanf, sondern nur ein Teil einer schleichenden Veränderung in unserer Gesellschaft, die die Regierenden einfach nicht wahr haben wollen. Denn, werden die Zahlen auch gerne anders interpretiert, nicht die Jugend kifft immer mehr, sondern die Generation der 20- bis 50-Jährigen. Genau hier findet der signifikante Anstieg der Konsumentenzahlen statt. Nur redet darüber keiner laut. Und wenn immer mehr Mütter und Väter Hanf konsumieren, ist es nicht verwunderlich, dass deren Kinder schon etwas früher als vor 20 Jahren erste Erfahrungen mit der Droge machen. Damals lag das durchschnittliche Erstkonsumalter mit 17 Jahren nur unwesentlich höher, bei Alkohol, der Volksdroge Nummer eins, ändert sich seit 20 Jahren nix. Aber anscheinend ist das mit den zwölf Jahren gar nicht so dramatisch, ansonsten hätte Frau Bätzing hier den gleichen Handlungsbedarf einfordern müssen wie bei Hanf-Produkten. Hat sie aber nicht. Wird einmal ein 13-Jähriger mit einem Joint erwischt, ist das immer eine Meldung wert. Ich hätte mich übrigens gefreut, wenn mich mein Vater im Alter von 16,4 Jahren über den Umgang mit Hanf aufgeklärt hätte. Meine ersten Erfahrungen mit 17,5 Jahren
beim lokalen Dorfdealer hatten damals schlimme Folgen, die den Rahmen dieses Kommentars sprengen würden. Die Zahlen sprechen für sich, die notwendigen Konsequenzen, nämlich die Millionen mündiger Cannabis-KonsumentInnen aus der Illegalität zu holen und die Grasdealer das ohnehin leere Steuersäckel füllen zu lassen, wird nicht gezogen, lieber werden Zahlenspielereien betrieben, deren Höhepunkt noch auf uns zukommt: die Veröffentlichung einer Oktoberfest 17.09.2005, 8 Uhr 38, Schlange stehen vor dem Anstichzelt (Schottenhamel). neuen Studie unseres Millenium- Münchener Die Zapfhähne sind zwar noch fest verschlossen, jedoch sind die ausgetrockneten Kehlen hunderter Anslingers, Prof. Thomasius, Jugendlicher zwischen 16 und 30 Jahren in froher Erwartung weit aufgerissen.... deren Vergabe alleine schon so bild der Verantwortlichen passen, deshalb skandalös war, dass selbst die Fraktion der musste eine her, die passt. Grünen im Bundestag dagegen protestierte. In dieser Studie wird wohl wieder all das Einen Ansatz zum Dialog seitens des Staastehen, was zur Fortführung der momentes zeigt sich beim Umgang mit Herointanen Drogenpolitik beiträgt, inklusive der Abhängigen, das „Kölner Modell“ (HeroLügen über angeblich hochprozentiges inabgabe an Schwerstabhängige) soll fortGen-Gras und eines hohen Gefährdungsgesetzt werden, hier würde es unsere Dropotenzials der Jugend bei einer kontrolliergenbeauftragte sogar auf einen Dissens mit ten Abgabe. der CDU ankommen lassen. Das ist löblich, wir Hanf-KonsumentInnen Ergo dient der Drogensuchtbericht 2006 würden uns auch endlich eine so sachliche wieder mal denjenigen Institutionen und Argumentationsebene für das Anliegen Verbänden, die ein Umdenken in der Drovon Millionen BürgerInnen wünschen. genpolitik kategorisch ablehnen. Und sogar Danach sieht es in dem von der Bundesrewie im oben erwähnten Fall Geld mit der gierung vorgestellten Papier (wieder mal) Erhaltung des Status quo verdienen, indem nicht aus, deshalb wird auch dieser Drosie teure, in Fachkreisen sehr umstrittene gensuchtbericht als Staubfänger neben all wissenschaftliche Studien erstellen, deren den anderen in unseren Regalen enden. Ergebnis von vorneherein festzustehen scheint. Mehr zum Thema: Übrigens wurde genau zu dem von Thowww.bmg.bund.de/cln_041/nn_604240/Shar masius bearbeiteten Thema zum Ende der edDocs/Publikationen/Drogen-undÄra Kohl schon mal eine Studie in Auftrag Sucht/dsb2006.html, gegeben, durchgeführt von Prof. Dieter http://ipg.psychologie.fuKleiber. Deren Ergebnisse wollten damals berlin.de/projekte/cannabis.html und wollen heute so gar nicht ins das Welt-
Schweiz:
Coffeeshops in der Hauptstadt? Michael Knodt Das Berner Stadtparlament hat ein Pilotprojekt zum kontrollierten Hanfverkauf unter strengen Jugendschutzauflagen beschlossen. Gegen den Willen der konservativen Opposition wollen die Stadtmütter- und Väter der Bundeshauptstadt die Kriminalisierung der Konsumenten nicht länger dulden. Dieser Vorstoß auf kommunaler Ebene widerspricht (leider noch) den Bundesgesetzen, wonach der Handel mit Hanf unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Die Stadt muss nun juristisch prüfen lassen, wie sich die Stadt Bern an einem Pilotversuch zum kontrollierten Verkauf von Cannabis beteiligen kann. „Der Gemeinderat muss nun in diesem Gesetz ein Schlupfloch suchen, damit es möglich wird, ein solches Pilotprojekt zu starten“, so die Grünen Abgeordnete Karin Gasser, die zusammen mit zwei anderen Fraktionsmitgliedern die Initiative einreichte. Eine Ausnahmeregelung der Schweizer Gesundheitsbehörden wäre der einfachste Weg, eine legale Grundlage zu schaffen, die Chancen hierfür stehen jedoch schlecht. Auf Vorwürfe, der Vorstoß sei eine Einmischung in die eidgenössische Bundespolitik, entgegnete die zuständige Gemeinderätin Olibet „Die Städte sind vom Drogenproblem direkt betroffen.... Viele Angebote der aktuellen Drogenpolitik sind dank der Initiative der Städte entstanden.“ Wahrscheinlich wäre es den ProhibitionistInnen in unserem Nachbarland lieber, die Kommunen würden sich darauf beschränken, die fatalen Auswirkungen einer repressiven Drogenpolitik zu entschärfen.
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Die Zahl der erwachsenen KifferInnen steigt und steigt. Andere Drogen, mit Ausnahme von Speed, sind nicht mehr so angesagt. Ob das durchschnittliche Erstkonsumalteralter bei CannabisProdukten von 16,4 Jahren wirklich so dramatisch zu bewerten ist, wie das unsere Drogenbeauftragte Sabine Bätzing (SPD) tut, sei dahingestellt, nur so viel: Den ersten Schluck der Droge Alkohol gibt es durchschnittlich mit zwölf Jahren, die erste Zigarette mit 14, der erste Vollrausch ist mit 15 an der Reihe.
Mal was Nettes am Rande ... Fast täglich erreichen uns aus dem tiefen Süden unseres Landes schlechte Nachrichten, deshalb haben wir uns am 16. Mai die Augen reiben müssen, als wir folgende Meldung erhielten: „Aids-Kranker darf Haschisch besitzen“ Zwar wusste unsere Redaktion von der anberaumten Verhandlung gegen den Familienvater aus Bayern, das Urteil überraschte jedoch nicht nur uns. Der Hintergrund: Der HIV-positive Robert G. (45, Name von der Redaktion geändert) wurde vor einem Jahr in erster Instanz vom Amtsgericht Wolfratshauen zu einer Geldstrafe von 1.350 Euro verurteilt, nachdem die Polizei bei ihm im Rahmen einer Hausdurchsuchung zehn Gramm Hanfblüten, fünfeinhalb Gramm Blütenharz und acht psilocybinhaltige Pilze gefunden hatte. G. hatte damals schon angegeben, die Hanf-Produkte zur Linderung seiner Krankheitssymptome zu benötigen. In der Berufungsverhandlung konnte der Richter der Argumentation der Verteidigung folgen, das Verfahren wurde mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft eingestellt. Der Angeklagte wurde lediglich aufgrund des Besitzes der Pilze zu einer Geldstrafe in Höhe von 600 Euro verurteilt, für den Besitz von Hasch und Gras wurde er nicht bestraft. Das Urteil ist seit dem 22.05.2006 rechtskräftig. „Damit hat erstmals in Bayern ein Gericht anerkannt, dass jemand Cannabis aus medizinischen Gründen braucht“ so der 45-Jährige. Seine Anwältin wertet das Urteil als Erfolg: „In Bayern ist es schon etwas Besonderes, wenn ein Gericht bei solchen Mengen Haschisch und Marihuana sagt, wir stellen das Verfahren ein.", sie warnt aber davor, von einem Präzedenzfall zu sprechen, es handele sich hierbei um eine Einzelfallentscheidung. Jetzt plant Robert G. eine Klage gegen die Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, deren Praxis, alle Anträge kategorisch abzulehnen, erst kürzlich vom Bundeserwaltungsgericht in Leipzig gerügt wurde. Die Richter forderten die Behörde auf, im Falle einer Ablehnung diese genau zu begründen und stellten fest, dass die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung im Einzelfall im öffentlichen Interesse liegen könne. Die Chancen, Cannabis als Medizin zu legalisieren waren noch nie so gut wie nach dem Leipziger Richterspruch im letzten Jahr und steigen (hoffentlich stetig) mit der Zahl der Antragsteller. Es wird bei begründeten Fällen sehr schwierig sein, einen Bedarf zu leugnen, denn auch Dronabinol kommt laut der Bundesrichter als Alternative nicht ohne weiteres in Betracht, da die Verfügbarkeit nicht immer gewährleist sei. Außerdem sei „das individuelle Empfinden“ bei der Symptomlinderung ausschlaggebend. Wie aus Erfahrungsberichten bekannt wirkt Dronabinol oft nicht so gut wie natürliche Hanf-Blüten. Zwar sei der Weg bis zur Einstellung des Verfahrens sehr anstrengend und nervenzehrend gewesen, aber nun die fühlt sich Robert G. in seinen Bemühungen bestärkt, irgendwann einmal Hanf-Blüten besitzen zu dürfen, die ihm niemand mehr mit staatlicher Einwilligung klauen darf. Denn das kann ihm trotz der positiven Zeichen von Justitia immer noch jeden Tag passieren. Nicht nur in Bayern. Mehr zum Thema: www.cannabis-med.org/german/ w w w. c a n n a b i s - m e d . o r g / g e r m a n / b v e r w g . p d f
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#59 news
Gelernt ist gelernt
Claudias Welt
das Eckthema Scheiss drauf! Wer braucht denn heutzutage noch ein Führerschein? ‘Mach’s ohne’ ist ab jetzt dein Motto. Und wenn’s dann heisst: “Wer fährt Heute abend?” kannst du mit reinem Gewissen behaupten: “Ich würd’ ja gern, aber...”
C. Grieslehner Vier Kilometer Schotterstraße außerhalb von Vejer, dort wo hinter den letzten zwei englischen Einfamilienhäusern die Strasse aufhört, liegt Charlies Campo.
Die Info Broschüre zu Hanf und Führerschein, siehe Seite 7
Impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin tel.: 030/44 79 32 84 fax.: 030/44 79 32 86 email: zentrale@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818 Redaktion: Kerstin Koch, Roland Grieshammer, Michael Knodt, Mark Méritan. Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Jan Schlesinger, Kimo, Max Air, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Oliver Nuss, Dr. Franjo Grotenhermen, Claudia Grieslehner. Layout: marker*networx, Lukas Tkotz. Illustration: Lukas Tkotz, marker. Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals, marker. Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de
Drei Häuser, Dutzende Busse, Lkws, Wohnmobile, Zelte und Autos auf 20.000 Quadratmeter Gelände verteilt, zusammen mit Autowracks, mehreren Feuerstellen, drei Pferden, zwei Ziegen, zwei Enten, einem Schaf, einem Schwein und unzähligen Hunden und Katzen ergeben das, was Charlie bescheiden „das letzte Paradies Europas“ nennt. Leute kommen und gehen, manche bleiben kurz, manche länger, wenige für ganz lang. Wer hier wohnt zahlt 50 Euro pro Monat, wer zu Besuch kommt zahlt nix, weitere Verpflichtungen gibt es keine. Es ist nicht einfach eine Definition für diesen Ort zu finden. Es ist wohl irgendetwas zwischen Kommune und Campingplatz. Für Besucher, die nur kurz auf Charlies Campo vorbeischauen, muss dieser Platz wirklich wie ein Paradies anmuten. Überall stehen die Türen offen, überall ist man herzlich willkommen, Erwachsene sitzen zusammen und trinken Bier in der Nachmittagssonne, Kinder wetzen über das Gelände, Hunde spielen auf der Wiese. Beinahe jeden Abend gibt es Lagerfeuer, jedes Wochenende Grillerei, die Vollmonde werden ebenso gefeiert wie die Samstage. Wer länger hier ist, der sieht das etwas differenzierter: Es tut sich nichts, es ändert sich nichts, es ist immer das Gleiche. Hier gibt es keine gemeinsamen Pläne außer den Einkäufen für das nächste Fest, keine längerfristigen Ziele, die über das nächste Wochenende hinausgehen. Die Kinder sind weitgehend sich selber überlassen, stehen unter der Woche oft alleine auf und machen Frühstück, kommen höchstens mal raus, wenn jemand gnädigerweise zum Strand fährt oder in der Schule Exkursion angesagt ist. Die Erwachsenen haben tagsüber einen Bewegungsradius, der kaum über ihre eigenen vier Wände hinausgeht, geschlafen wird ohnehin mit wenigen Ausnahmen mindestens bis Mittag.
als sei für diese Menschen die absolute Freiheit nur mit einer ablehnenden Haltung zu – wie auch immer definierter – Arbeit vorstellbar. Wer von früh bis spät eine Hand mit einer Bierflasche und die andere meistens mit einem Joint belegt hat, kann auch schwer mal anpacken und was zustande bringen. Aber warum? Wie kommt man dazu, so ein Leben führen zu wollen, von dem man nichts mehr erwartet und nichts mehr will? Und wie kommt es, dass diesen Menschen das ständige Feiern, Saufen, Kiffen, Trips schmeißen etc. nicht irgendwann selber zu fad wird? Vier Jahre waren wir mittlerweile unterwegs, zuerst mit einem MercedesBus, später, als Familienzuwachs kam, mit einem umgebauten Lkw derselben Marke. In dieser Zeit haben wir viele Menschen kennen gelernt, die ebenfalls nomadisch
Als die Polizei in der Schule die Coca ColaAutomaten auseinander nahm und die Schultaschen filzte, musste sie mit leeren Händen wieder abziehen, weil Charlie und seine Jungs schon damals zu clever waren um sich erwischen zu lassen. Der Crash gegen einen Baum auf der Flucht vor den Bullen in Spanien kostete ihn zwar beinahe alle Zähne, aber auch damals kam er von Rechts wegen davon. Charlie ist die Blaupause von Menschen wie Mr. Nice und anderen, die es geschafft haben, aus ihrer Lebensgeschichte Kapital zu schlagen und drogenmäßig die Kurve zu kriegen. Auch er hat unglaubliche Geschichten zu erzählen, aus seiner Zeit als Lkw-Fahrer im Libanon und im Irak, den Jahren, die er in Goa lebte, den Anfängen, als er vor über 20 Jahren hierher nach Andalusien kam, zusammen mit all den anderen Hippies, die nunmehr brave Familienväter sind, ihr Grundstück gekauft und Haus gebaut haben und Charlie nicht mehr kennen wollen. Sie leben in der so typischen Bigotterie, froh zu sein, etwas zu rauchen zu haben, aber nur ja keinen zu engen Kontakt mit Menschen haben zu wollen, die mit dem Zeug wirklich handeln oder wie in Charlies Fall, damit gehandelt haben und dazu stehen.
„das letzte Paradies Europas“
Es gäbe so viel zu tun hier. Das Gelände ist groß genug, um einen Garten anzulegen, der alle Menschen mit Obst und Gemüse versorgt. Mit dem Haufen Kinder ließe sich locker eine eigene Schule gründen oder zumindest Schwerpunktgruppen wie Theater, Musik und Tanz. Die Vorbilder, die die Kinder in ihren erwachsenen Mitbewohnern hier haben, sind mehr als dürftig. Außer einem, der als Schmied arbeitet, macht hier niemand etwas aus eigenem Antrieb. Natürlich, es wird Musik gemacht am Lagerfeuer, jedoch ist das doch mehr ein Zeit-totTrommeln als wirkliches Interesse am gemeinsamen kreativen Schaffen. Es scheint,
lebten, und dabei wurde uns eines klar: Leute wie uns gab es entweder nicht oder sie waren irgendwo anders unterwegs. Die Menschen, die wir trafen, hatten sich normalerweise nicht vollkommen freiwillig für diese Lebensform entschieden, viele waren auch nicht wirklich glücklich damit und sahen es als eine Übergangslösung, bis sich was besseres auftun sollte. Ein Großteil war geflüchtet – vor den Eltern, vor den Lebensumständen, vor Freiheitsstrafen, vor Schulden, vor der Arbeit. Wir waren mit unserem Unterfangen, auf unserem Weg den Sinn des Lebens zu finden, ziemlich allein; der eine Teil hatte ihn schon abgeschrieben, der andere glaubte, ihn schon gefunden zu haben: in Nichtstun, totalem Anarchismus und noch mehr Flucht – Drogen und Partys, Partys und Drogen. Charlie, der Grundbesitzer. Ein Seniorhippie wie aus dem Handbuch, wenn es denn eines gäbe. Knapp 50 – sowohl Alter als auch Gewicht – mit schulterlangen grauen Haaren, die nie gekämmt werden und einem Triumvirat von Körper, Geist und Seele, welches die Jahrzehnte des massiven Drogenkonsums nicht verleugnen kann. Krummer Rücken, schlurfender Gang, Mühe beim Sprechen, eine Leber, die nicht mehr wirklich funktioniert. Aus wohlhabendem Elternhaus stammend, schnallte er schon während der Schulzeit, dass mit dem Verkauf von Hasch und Kokain viel leichter Geld zu machen ist als mit einer ehrlichen Arbeit, Partys satt viel mehr Spaß machen als Büffeln und brav ins Bett gehen. Die weltfremde Mutter bekam von alledem nichts mit, der Vater war nie da.
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Im Gegensatz zu ihnen hat Charlie sein Leben von damals nicht geändert, auch mit Familie, glaubt immer noch felsenfest an das Miteinander und das Teilen statt Besitzenwollen und an die maximale Toleranz unterschiedlichen Lebensformen gegenüber – eine Lebenseinstellung, die ihm von seinen Nachbarn nicht immer leicht gemacht wird, von seinen Mitbewohnern ebenso wenig. Charlie ist es schließlich auch, der mir die Erklärung für die Lebensweise der Menschen hier liefert. „Weißt du“, sagt er einmal abends am Lagerfeuer zu mir, „wenn du die Leute hier kennen lernst, findest du ganz schnell heraus, dass sie gar nicht so durchgeknallt sind wie sie tun. Die meisten haben wirklich was in der Birne, das willst du so, wenn du sie siehst, gar nicht glauben.“ – „Warum tun sie dann so durchgeknallt?“ frage ich ihn, mehr spaßeshalber als wirklich auf eine befriedigende Antwort hoffend. Ich sollte überrascht werden: „Weil wir nichts anderes gelernt haben“, meint er ganz ernst, „wir haben nichts anderes gelernt als richtig Partys zu feiern. Das ist das Einzige, was wir können, und das machen wir eben.“
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#59 news
Alles wird gut Das Maß ist randvoll – - nur nicht bei uns
Nach dem Medienterror und Horrormeldungen der letzten zwei Jahre in Sachen Cannabis gab es Ende Mai neben der sensationellen Meldung (siehe Kasten Seite 1) aus Bayern auch aus mehreren europäischen Nachbarländern positive Signale. In der Schweiz erwägt die Stadt Bern gegen den Willen des Bundes ein Modell zur kontrollierten Cannabis-Abgabe ins Leben zu rufen. Selbstverständlich unter strengsten Jugendschutzauflagen (Abgabe erst ab 18 Jahren, Höchstmenge, Werbeverbot, Aufklärung), ob das Projekt überhaupt eine Chance hat ist leider noch unklar, da die Berner Stadtväter damit gegen eidgenössisches Recht verstoßen würden. Der neue italienische Sozialminister Paolo Ferrero erwägt, die jüngst beschlossene Änderung der Drogengesetzgebung wieder zu ändern. Ferrero wörtlich: „Niemand ist jemals wegen eines Joints gestorben ... wir müssen gegen den großen Drogenhandel vorgehen. Man darf jedoch nicht den Drogendealer mit dem Jugendlichen gleichstellen, der einen Joint raucht.“ Genau das hatte die Berlusconi-Regierung Anfang des Jahres getan. Und die britische Regierung entpuppt sich so nach und nach als Kiffer-Clique, diesmal outete sich der britische Minister zur Kriminalitäts- und Drogenproblematik (ha!), Vernon Rodney Coaker (52). Er gab zu, zu Studentenzeiten Marihuana inhaliert zu haben. England plant schon seit längerem, eine geringe Menge zum straffreien Eigenbedarf zu definieren, wir warten gespannt.
lügt euch selber an!
Michael Knodt Eigentlich haben wir uns an Falschmeldungen über Hanf und Co. gewöhnt und reagieren nicht in so direkter Form darauf, auch um ein gewisses Niveau zu halten. Was sich aber zur Zeit in Berlin abspielt, erinnert zu sehr an eine grottenschlechte Schmierenkomödie mit der „BZ“ in der Haupt- und einigen CDU-Politikern in Nebenrollen, als dass wir dies unkommentiert lassen könnten. Die Fakten: Ein sturzbetrunkener Jugendlicher attackiert und verletzt 41 Menschen mit einem Messer. Laut Polizeiangaben besteht keinerlei Verdacht, dass dieser Jugendliche andere Drogen konsumiert hatte. Das stört die „BZ“ jedoch nicht, Gegenteiliges zu behaupten. Wie unsere Kollegen jedoch den Zusammenhang des Amoklaufes und Haschisch-Rauchens herholen, wird auch nach der Lektüre des gesamten Artikels nicht klar. Der mutmaßliche
Täter ist mit einer Zigarette abgebildet, über seinen angeblichen Drogenkonsum wurden die „BZ“-Redakteure von so genannten „Bekannten“ informiert. Gut recherchiert sieht
anders aus, eher schlecht gelogen, oder so ähnlich. Als ob das nicht schon genug wäre, nimmt sich der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Nicolas Zimmer, des Themas an, offenbar ausgestattet mit dem Grundwissen des „BZ“-Artikels, und zwar so: „Nun sticht ein Jugendlicher offensichtlich unter schwerem Alkohol-Einfluss auf Unschuldige Besucher eines Festes ein. Was muss noch passieren, bis endlich entschlossen gehandelt wird?“ Und weiter: „Die Entscheidung des rot-roten Senats, die Freigrenzen für den Besitz von Cannabis drastisch anzuheben, führt dazu, dass mittlerweile an vielen Schulen der HaschKonsum fester Bestandteil des Stundenplans geworden ist.“ Wie bitte, hä? Nachts ist es kälter als draußen? Das meint er wirklich ernst, kein Witz. Die CDU sollte sich nicht wundern, wenn sie bei den anstehenden Wahlen wieder was auf die Mütze bekommt. Die Worte von Herrn Zimmer sind eigentlich für potenzielle Wähler bestimmt, etwas scheint ihm allerdings entgangen zu sein. Denn die fühlen sich bei solch verbaler Inkontinenz sicher nicht ernst genommen. Immerhin geht es hier um einen sehr bedenklichen Vorfall, der mit Hanf auch nicht das Geringste zu tun hat und bei dem man von Politikern erwarten könnte, dass sie sich ernsthafte Gedanken über die Ursachen und mögliche Konsequenzen machen. Aber nein, es wird direkt nach dem traurigen Ereignis ein Versuch gestartet, durch Polarisierung, Desinformation und Polemik Wählerstimmen zu gewinnen. Herr Zimmer sollte es lieber bei der CSU versuchen, in Bayern sind solche Positionen vielleicht noch salonfähig, in Berlin erntet man vorrangig Gelächter oder Missmut.
das Eckthema The Whizzinator: Auffüllen - anziehen aufwärmen - und looooslassen... Sieht fast echt aus und kann bei geschickter Handhabung einiges ersparen.... Die Damen haben es da einfacher....
Kein erhöhtes Lungenkrebsrisiko durch Gras Auch wenn unseriöse oder veraltete Studien mit Unterstützung der Medien immer wieder das Gegenteil behaupten: auch die zweite Langzeitstudie aus den USA innerhalb eines Jahres zum Thema Lungenkrebs und Cannabis stellt fest, dass selbst bei starkem Hanfkonsum kein nachweisbarer Zusammenhang mit der Erkrankung besteht. "Wir haben erwartet, dass wir unter den extrem starken MarihuanaKonsumenten - also jenen, die von 500 bis 1.000 Jointsjährlich rauchen - auch eine größere Zahl an Lungenkrebs-Patienten finden", so Donald Tashkin von der University of California in Los Angeles. Entgegen der Erwartungen hatte Marihuana offensichtlich keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen. Warum das so ist haben die Forscher noch nicht herausgefunden, vermutet wird jedoch eine karzinomhemmende Eigenschaft von THC, die bisher noch nicht nachgewiesen werden konnte. Schon vergangenes Jahr stellte eine andere Forschergruppe aus den Vereinigten Staaten fest, dass Tabakraucher ein viel höheres Risiko eingehen, an Lungenkrebs zu erkranken als Kiffer, dazu Robert Melamede, Leiter des biologischen Instituts der University of Colorado: „Es hat sich gezeigt, dass Komponenten des Cannabis Karzinogene hemmen und verschiedene Krebsarten bekämpfen – darunter Lungen-, Brust- und Prostatakrebs sowie Leukämie, Lymphome und Hautkrebs“.
Dr. med. Franjo Grotenhermen
Wie teuer sind medizinische CannabisPräparate im Vergleich zu Marihuana und Haschisch? Dr. med. Franjo Grotenhermen Viele schwer Kranke, die von einer Behandlung mit Cannabis-Produkten profitieren oder profitieren würden, finden keinen Arzt, der ihnen THC (Dronabinol) auf einem Betäubungsmittelrezept verschreibt. Häufig weigern sich zudem die Krankenkassen, eine Behandlung mit dem Medikament zu erstatten. Beide Probleme hängen zum Teil mit den Kosten der Behandlung zusammen, denn eine Therapie mit Dronabinol ist nicht billig. Es entstehen leicht monatliche Kosten in einer Größenordnung von 150 bis 500 Euro, je nach erforderlicher täglicher Dosis. Hohe Arzneimittelkosten belasten das Arzneimittelbudget eines niedergelassenen Arztes, und bei hohen Arzneimittelkosten schauen die Krankenkassen genauer hin, ob sie wirklich verpflichtet sind, die Therapie zu bezahlen. In Deutschland darf Delta-9-THC, das im medizinischen Zusammenhang meistens Dronabinol genannt wird, seit 1998 vom Arzt verschrieben werden. Dronabinol ist der internationale Freiname der Weltgesundheitsorganisation für den Cannabis-Wirkstoff THC. Es kommt entweder das aus den USA importierte Dronabinol-Präparat Marinol® oder Dronabinol der in Deutschland ansässigen Firmen THC Pharm und Delta 9 Pharma zur Verwendung. Es gibt Marinol-Kapseln mit 2,5 mg, 5 mg und 10 mg synthetisch hergestelltem Dronabinol. Der Preis variiert in den USA in Abhängigkeit von der Packungsgröße und beträgt etwa 1,80 Euro pro Milligramm. Durch den Import verteuert sich das Medikament in Deutschland auf etwa drei bis vier Euro. Der Apothekenabgabepreis für 60 Kapseln zu 2,5 mg (= 150 mg) beträgt etwa 530 Euro. 25 Kapseln zu 5 mg (= 125 mg) kosten 450 Euro, und 60 Kapseln zu 10 mg (= 600 mg) kosten etwa 1.680 Euro. Dronabinol von THC Pharm bzw. Delta 9 Pharma kostet weniger als ein Drittel des Preises von Marinol. 500 mg Dronabinol kosten dem Apotheker 210 Euro und dem Patienten etwa 465 Euro, was einem Milligramm-Preis von etwa 0,90 Euro entspricht. Der Tagesbedarf an Dronabinol beträgt bei therapeutischer Verwendung im Allgemeinen 5 bis 30 mg, sodass sich daraus Tageskosten von etwa 4,50 bis 27 Euro ergeben. Im vergangenen Jahr wurde in Kanada der Cannabis-Extrakt Sativex® zur Abgabe in Apotheken zugelassen. Es handelt sich dabei um eine Flüssigkeit, die unter die Zunge gesprüht wird. Sativex kostet pro Fläschchen 124,95 kanadische Dollar, entsprechend etwa 90 Euro. Jedes Fläschchen enthält etwa 138 mg Dronabinol und etwa 130 mg Cannabidiol. Betrachtet man nur
ist Mitarbeiter des nova-Instituts in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
den Preis für Dronabinol, so beträgt dieser etwa 0,70 Euro pro Milligramm. Ein weiteres pharmazeutisches Cannabis-Produkt ist in den Niederlanden in Apotheken erhältlich. Es handelt sich dabei um von der Firma Bedrocan im Auftrag des Gesundheitsministeriums hergestelltes Marihuana. Die Dronabinol-reichste der beiden erhältlichen Sorten ist die Sorte Bedrobinol mit einem Dronabinolgehalt von 18 Prozent und einem Preis von etwa 9 Euro pro Gramm. Daraus errechnet sich ein Milligramm-Preis von 0,05 Euro, denn ein Gramm enthält 180 mg Dronabinol. Dieser Preis liegt etwas über dem Preis von Cannabis in holländischen Coffee-Shops. Nach einer Untersuchung lag der durchschnittliche Gramm-Preis im September 2003 bei 6,43 Euro, ohne dass allerdings Informationen zum durchschnittlichen Dronabinolgehalt vorliegen. Zu den Gründen für den etwas höheren Verkaufspreis in Apotheken zählen die Steuern, die von Bedrocan bezahlt werden, ein 24Stunden-Lieferservice für die Apotheken, Kosten für Laborkontrollen, Kosten für die Information von Patienten und Ärzten sowie sechs Prozent Mehrwertsteuer auf das verkaufte Cannabis. Zudem handelt es sich um eine biologisch hergestellte und arzneilichen Erfordernissen genügende Ware. Danach beträgt der Preis für 1 Milligramm Dronabinol je nach arzneilich hergestelltem Produkt zwischen 0,05 und 4 Euro. Der Preis für das in Deutschland erhältliche Dronabinol von THC Pharm und Delta 9 Pharma liegt mit etwa 0,90 Euro im Mittelfeld. In Deutschland erhältlicher illegaler Cannabis dürfte etwa so teuer sein wie das in holländischen Apotheken erhältliche Marihuana, das nur ein Achtzehntel des Preises von Dronabinol kostet. Aus dieser Betrachtung wird verständlich, dass viele Patienten, die ihre Erkrankungen mit Cannabis-Produkten behandeln möchten oder müssen, auf illegale Cannabis-Produkte zurückgreifen, wenn die Krankenkassen die Kosten für Dronabinol vom Apotheker nicht erstatten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn vergleichsweise hohe Dronabinol-Dosen zur ausreichenden Kontrolle der Symptome benötigt werden. Daher sollten von der Politik endlich Möglichkeiten für Ausnahmegenehmigungen für solche Patienten für die Verwendung von Cannabis geschaffen werden.
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Halt dich sauber! Mittelchen zur Haut und Haarreinigung, hier das Roll-on Deo von Deo Clean nicht nur für die Achselhöhlen gedacht. Auf Neem-Basis. Gibt es auch für die Haare als Schampoo.
Vincente Wendehals – Bush lässt seine Puppen tanzen Anscheinend aus Angst vor Konsequenzen des BushRegimes hat der mexikanische Präsident Vincente Fox einen sehr plötzlichen Sinneswandel vollzogen. Wollte er am 3. Mai noch ein Gesetz zur Entkriminalisierung des Drogenkonsums unterzeichnen, war er tags darauf plötzlich ganz anderer Meinung und gab die Gesetzesvorlage zur Neubearbeitung ans Parlament zurück. Das Gesetz sah vor, kleine Mengen so genannter weicher und auch harter Drogen zum Eigenkonsum zu entkriminalisieren, Dealer sollten härter als zuvor bestraft werden. Mexiko hat seit ein paar Jahren ein heftiges Koks-Problem, da das Land als Transitland für den US-Markt dient und deshalb auch eine Menge in mexikanischen Nasen hängen bleibt. Vor allem konservative Politiker, von denen die Initiative stammte(!), versprechen sich von der Duldung eine Entmachtung der mächtigen Kartelle und einen merklichen Rückgang der Straßenkriminalität. Die USA versprechen sich mehr von einer Mauer und 5.000 Soldaten, um ihr Land unter anderem gegen den Drogenschmuggel zu wappnen. Wir Berliner kennen so was, bringt nix außer Ärger. Lehrt aber leider erst die Geschichte.
Der Anti-VerfolgungsVersicherungs-Fonds (AVVF)
Mit dem AVVF haben wir einen Fonds aufgelegt, welcher allen Pilzfreundinnen und Pilzfreunden der deutschsprachigen europäischen Länder offen steht. Es handelt sich um einen Solidaritätsfonds, der „im Falle eines Falles" Anwalts- und Gutachterkosten übernimmt und dazu führen soll, dass verfolgte Teonanacatlist/inn/en nicht alleine und mittellos vor einem unmenschlichen Staatsapparat stehen und aus Verzweifelung einen „Ablassbrief kaufen" (=“Bussgeld zahlen"), statt ihre Rechte einzufordern. Die Konditionen sind so gewählt, dass jeder und jede mitmachen kann - denn zehn Euro für drei Monate „Schutz" - also ca. zehn Cent am Tag - kann sich jeder leisten. Die erste „Prämie" liegt bei 15 Euro und beinhaltet also noch fünf Euro Provision für den Werber bzw. de Werberin, damit die Information schneller mehr Menschen erreicht. Der Fonds wird transparent geführt. Der AVVFonds ist unabhängig von etablierten Versicherungen, aber „nur" ein Solidaritätsfonds ohne „Rückversicherung" und dadurch leider ohne Garantie, dass wirklich auch jedem Teilnehmer in jedem Fall geholfen werden kann. Um dieses Manko wieder auszugleichen, werden alle Infos zum AVVFonds und den bearbeiteten Fällen auf einem SMCS-Unterforum veröffentlicht: www.s-m-c-s.org/avvf Der AVVFonds kann und wird jeder/m Teilnehmer/in helfen, die/der wegen alternativen Heilmitteln oder Weltanschauungen mit Behörden in Konflikt gerät - wenn die Aussicht auf Erfolg gegeben sein sollte. So hoffen wir, mittelfristig allen weltanschaulich und/oder religiös Diskriminierten in Deutschland, Österreich und der Schweiz helfen zu können, ihre fundamentalen Menschenrechte einzufordern. Copelandia helfe uns dabei,
Pastor David Jan Schlesinger
Solidarität für Bernard Rappaz Da die Berichterstattung in den öffentlichen Medien gleich Null ist, fordern wir (vom Hanf Journal) das deutsche Volk zur Solidarität und zum Protest auf, damit die Briefkästen des Walliser Gerichts so zu bombadiert werden, dass es für nächsten zehn Jahre ausgelastet ist. Wie ihr sicher wisst, war der Walliser HanfBauer und Hanf-Aktivist Bernard Rappaz Mitte März verhaftet worden und 72 Tage lang in der U-Haft im Hungerstreik, sodass sein Zustand lebensbedrohlich geworden war. Er wird des Hanf-Handels und der Geldwäscherei verdächtigt und riskiert eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren. Die Angelegenheit, die sich um rund 50 Tonnen Hanf dreht, geht auf das Jahr 2001 zurück. Die Walliser Polizei hatte ihn verhaftet, weil bei einer Durchsuchung auf seinem Hof Hanf-Samen gefunden wurden. HanfSamen werden übrigens in der Schweiz als Vogelfutter völlig legal verkauft und verwendet. Die Anwälte von Rappaz hielten die Inhaftierung für Stimmungsmache vor dem Prozess. Die Anwältin bräuchte den Klienten laut eigenen Aussagen um den Prozess vorzubereiten. Ihr zufolge war die Inhaftierung eine absolut unnötige Maßnahme, da weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr bestehe. Der Richter hatte die Inhaftierung beschlossen, obwohl die gesamte Ernte schon längstens vernichtet wurde. – Nach fast 60 Tagen Hungerstreik war er in das Inselspital in Bern eingeliefert worden. Das Spital verfügt über eine Gefangenen-Abteilung, wo auch andere Gefangene betreut werden, sodass Bernhard wenigstens eine Stunde pro Tag mit Menschen sprechen konnte, was im Einzelzim-
mer in Siders nicht möglich war. Das Unterstützungs-Komitee für Bernard zog ebenfalls nach Bern, um ihren Protest in der Nähe des Inselspitals fortführen. Bernard Rappaz ist nun nach einem 72tägigem Hungerstreik aus der Untersuchungshaft entlassen worden – dies auch Dank der nationalen und internationalen Mobilisation der letzten Wochen. Am Mittwochmorgen (24. Mai) sei der Entscheid des Untersuchungsrichters gefällt worden, sagte der Anwalt von Rappaz der Nachrichtenagentur SDA. Nach dem Entscheid beendete Rappaz umgehend seinen Hungers t r e i k . D e r z u s t ä n d i g e Wa l l i s e r Untersuchungsrichter stellte ihn aber unter Hausarrest. Die zahlreich anwesenden Sympathisanten aus nah und fern sprachen von einem Bauernopfer der Walliser Behörden zugunsten der übermächtigen Pharmaindustrie, welche keine pflanzlichen Konkurrenten zu ihren Industrie-Medikamenten dulden. Kein Mensch solle in seinem Garten natürliche Heilmittel ernten, solange die Industrie eine profitablere Methode kommerzialisiert. Der Vorwurf ist nicht mal so weit hergeholt, hat Hanf doch noch kein einziges Menschenleben gefordert. Höchste Zeit, der Mafia das Hanf-Geschäft aus den Händen zu nehmen und derartige Justizspielchen zu verhindern. Rappaz muss am 8. Juni geschwächt vor dem Gericht erscheinen und sich verantworten müssen. Also Leute, hauen wir mal auf die Pauke! Mailen oder hinfahren und Solidarität bekunden. Info: www.hanf-info.ch/info/de/ Mail : info@chanvre-info.ch
Eingesackt Entweder die JVA-Leitung in Schwäbisch Hall wusste nicht, wo sie ein Hanf Journal bekommt oder sie nimmt es mit Informationsfreiheit nicht so genau. Auf jeden Fall hat sie ein Exemplar unserer Mai-Ausgabe dem Empfänger vorenthalten, über die Gründe ist uns nichts bekannt. Dass Vater Staat Hanfliebhaber/Innen kriminalisiert, ist schon eine Schande, das Vorenthalten frei verfügbarer Informationen ist in diesem Falle zwar (wahrscheinlich) nicht
illegal, aber mit Sicherheit nicht legitim. Andere Knastinsassen lesen unsere Zeitung seit Jahren und bis dato hielt es noch keine Anstaltsleitung notwendig, ein Exemplar einzubehalten. Falls der Gefängnisdirektor wirklich nicht wissen sollte, wo er unser Magazin bekommen kann, schicken wir ihm diese Ausgabe frei Haus, vielleicht lässt er das Exemplar für den/die Gefangenen ja dann passieren.
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#59 guerilla growing
Pflanzenklima - Lüfterleistungsberechnung Wird in geschlossenen Räumen mit Entladungslampen gegrowed, so ist eine Abluftanlage zusätzlich zu den Ventilatoren in den allermeisten Fällen unverzichtbar. Die Ventilatoren verteilen und mischen die vorhandene Luft zwar, aber sie tauschen die Luft nicht aus und kühlen daher auch nicht.Die Abwärme der Gerätschaften und die evtl. zu geringe oder zu hohe relative Luftfeuchte erzeugen schnell ein schlechtes Klima. Max Air Ohne eine Abluftanlage steigt das Risiko von Kümmerwuchs, Krankheiten und Schädlingen. Das Klima ist die wirksamste natürliche Wa ff e g e g e n d i e meisten Schädlinge. Temperaturen über 26 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchte unter 40 Prozent oder über 75 Prozent erhöhen das Schädlingsrisiko enorm. Durch schlechte klimatische Bedingungen wird die Pflanze geschwächt und dadurch allgemein anfälliger. Auch hängt die Wuchsgeschwindigkeit direkt mit der CO2-Versorgung und der Lichtintensität zusammen. Je intensiver die Beleuchtung ist, desto mehr CO2 setzten die Pflanzen um. Die Pflanzen verbrauchen das vorhandene CO2 aufgrund der hohen Lichtleistung der Entladungslampen mitunter sehr schnell. In der normalen Raumluft ist CO2 in ausreichender Menge vorhanden. Zusätzliche Begasung auf 1.500 ppm CO2/m3 oder mehr ist im Heimbereich unnötig und unwirtschaftlich, da eine richtig dimensionierte Abluftanlage die Pflanzen ständig und ausreichend mit CO2 versorgt.
der Growraum/-schrank ist, wie viele Lampen, Vorschaltgeräte und sonstige Verbraucher im Raum betrieben werden, welche max. Temperatur und Feuchte die Zuluft hat, wie lang die Schlauch- und Kanalwege vor / hinter dem Lüfter sind, ob die Schlauchwege gerade oder gebogen sind, ob und was für ein Aktivkohlefilter verwendet wird. Lange und/oder gebogene Schlauch/Kanalwege reduzieren die Leistung stark und erhöhen das Betriebsgeräusch! Je 100 m3 Lüfterleistung kann an jeder Seite des Lüfters ein gerader Schlauch mit passendem, gleichbleibendem Durchmesser, von jeweils 2,5 m Länge betrieben wer-
Für Growräume über 5 m3 hat die Praxis gezeigt, dass 0,5 bis 0,6 m33/h Lüfterleistung pro Watt Lichtleistung ausreichend sind. Beispiel: Raum 8 m3, Lampen 2 x 600 W = 1.200 W x 0,6 m3 = 720 m3 Lüfter Lti 750 m3/h, Akf 750 m3/h [wirksame Lüfterleistung = weniger ca. 30 % = 525 m3 (ca. 8,75 m3/min)] Die Faustformeln ergeben in den meisten Fällen recht leistungsstarke Lüfter, sodass diese sinnvoll und zweckmäßig gesteuert / geregelt werden können. Die Faustformel geht pauschal vom Ganzjahresbetrieb des Systems, also von max. 25 °C Umgebungstemperatur aus. Der Temperaturanstieg in der Box sollte mit dem ermittelten Lüfter unter 7 K zu halten sein. Da die Faustformel jedoch pauschalisiert, sind bei Raum- und / oder Umgebungsextremen Abweichungen möglich! Soll das System nur in der kühlen Jahreszeit genutzt oder dauerhaft ohne Akf betrieben werden, so ist der jeweils nächst kleinere Lüfter wählbar, ansonsten immer der jeweils nächst größere.
Das Klima ist die wirksamste natürliche Waffe gegen die meisten Schädlinge
Wie komplex eine Abluftanlage aufgebaut sein muss bzw. welche Bauteile und Komponenten nötig sind, ist individuell sehr verschieden. Die Basis jeder Abluftanlage bildet immer der Lüfter / das Gebläse. Geeignet sind in erster Linie Rohrlüfter. Aber auch Schneckenhauslüfter und Spiralgebläse. Diese Lüfter bestehen aus einem Gebläse, welches so in ein Gehäuse (Druckraum) montiert ist, dass eine Ansaug- und eine Ausblasöffnung entsteht. Solche Lüfter erzeugen eine relativ große Druckdifferenz zwischen der Ansaugund der Ausblasöffnung. Der Lüfter wird immer als Abluftgebläse betrieben. Das heißt er saugt die warme, verbrauchte Abluft im Inneren des Growraumes/-schrankes oberhalb der Lampen ab und bläst die Abluft nach draußen. Hierdurch entsteht ein Unterdruck im Growraum, welcher dafür sorgt, dass stets frische, kühlere Luft von außen nachströmt. Dafür ist min. eine Zuluftöffnung nötig, welche den doppelten Durchmesser der Ausblasöffnung haben sollte, um Pfeifgeräusche und Leistungsabfall zu vermeiden. Es ist zu beachten das die Zuluftöffnungen gegen austretendes und einfallendes Licht geschützt werden müssen (Rückschlagklappen / Doppelwinkel). Auch ist ein Feinfilter oder zumindest ein feines Netz (Fliegengitter) in die Zuluftöffn u n g e n z u i n t e g r i e re n , u m d i e Blütenpracht vor Schädlingen, Fasern, Haaren, Staub usw. zu schützen. Bei starken Lüftungsanlagen kann ein Prallblech an der Innenseite der Zuluftöffnungen montiert werden, um die nebenstehenden Pflanzen vor zu starker, direkter Zugluft zu schützen. Ein zweiter Lüfter für die Frischluft ist nur dann nötig, wenn in großen Systemen mit Klimaextremen gegrowed wird oder wenn kühle Zuluft über lange Strecken herangeführt werden muss. Welche Leistung (m3/h) ein Lüfter haben muss hängt u.a. davon ab wie groß (m3)
den (ansonsten ist das Schlauchvolumen zu dem des Growraumes zu addieren und in die Leistungsrechnung mit einzubeziehen!). Jeder 90 °-Winkel im Luftweg wird dabei mit 1,5 m berechnet. Aktivkohlefilter reduzieren die Lüfterleistung ebenfalls sehr stark. Ein zum Gebläse passender Filter reduziert die Leistung in m3 um ca. 30 Prozent. Betreibt Mensch also einen 400 m3/h-Lüfter mit einem 400 m3/h-Akf, so fördert das System auf voller Leistung nur noch ca. 280 m3/h. Eine allgemein gültige Faustformel zur Leistungsberechnung eines Lüfters zu finden ist außerordentlich schwierig, da von sehr vielen Variablen abhängig. Daher ist im Zweifelsfall immer die stärkere Abluftanlage zu wählen als die schwächere. Ein überdimensioniertes System hat auch da noch Reserven wo das exakt berechnete aus dem letzten Loch pfeift! Grundsätzlich ist folgendes zu beachten: Je stärker die Lampe und je kleiner der Raum / Schrank / Box, desto schneller erwärmt sich die Luft in dem System. Daher werden in relativ kleinen Growboxen und -schränken verhältnismäßig starke Lüfter benötigt um viele Luftwechsel zu realisieren. Wird in einem großen kühlen Raum auf relativ kleiner Fläche frei, d. h. ohne Schrank / Box, gegrowed, so dauert es wesentlich länger bis die Lampen den Raum erwärmen. Deshalb wird die Luftwechselrate pro Stunde in diesem Fall weniger groß sein müssen als in einem kleinen Schrank mit der selben Lampe. Aus dieser Tatsache und praktischer Erfahrung ergeben sich zwei Faustformeln um überschlägig, stark vereinfacht und (hoffentlich) leicht verständlich, die benötigte Lüfterleistung bei Betrieb mit passendem Akf zu ermitteln. Zu unterscheiden sind dabei Räumlichkeiten mit einem Volumen kleiner 5 m3 und solche mit einem Volumen größer 5 m3. Für Growboxen und -schränke unter 5 m3 hat es sich bewährt, die nötige Lüfterleistung in m3/h ca. gleich der Lichtleistung in Watt zu setzten (1 Watt Lichtleistung = 1 m3 Förderleistung pro Stunde). Beispiel: Schrank 1,85 m3, Lampe Ndl 400 W = 400 W x 1 m3= 400 m3/h Lüfter Lti 420 m3/h, Akf 400 m3/h [wirksame Lüfterleistung = weniger ca. 30 % = 295 m3/h (ca. 5 m3/min)]
Der Lüfter sollte immer stärker sein, als es rein thermische Berechnungen ergeben, obwohl auch solche Rechenmuster einen guten Anhaltspunkt bieten - vorausgesetzt die Rechnung stimmt und die Rahmenbedingungen wurden entsprechend gedeutet und einbezogen. Werden rein thermische Berechnungen mit „Wrost-Case-Daten“ gefüttert, liefern sie auch schon für so manchen erstaunlich hohe Ergebnisse. Dennoch muss eine Lüftungsanlage auch noch mit dem Widerstand des Aktivkohlefilters und der Luftwege fertig werden. Dann muss noch die zum Teil recht hohe Luftfeuchte bewältigt werden und dabei soll der Lüfter
auch noch sinnvoll steuerbar bleiben, d. h. nicht in den permanenten Dauerlauf (höchste Leistung) gehen. Jeder Anwendungsfall ist anders. Daher ist immer auf örtliche Besonderheiten zu beachten und der Einzelfall zu bewerten! Die Faustformeln gelten nur für den heimtauglichen Bereich.
Kein kommerzieller Grower kann so auf die Qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Anbau von Hanf legal ist!
Max Air - HB Berlin und mehr ... http://forum.hanfburg.de/fhb/showthr ead.php?t=218651
das Eckthema Beim Alkohol bleiben ! Bestes Beispiel: Dr. Otto Wiesheu, überfuhr 1983 mit 1,75 Promille einen Rentner zu Tode und wurde 10 Jahre später bay. Minister für Wirtschaft (passt) und Verkehr (passt auch). Vorbildlich!
#59
6 guerilla growing das Eckthema Ablenken, egal wie! Hier nur eine von vielen Möglichkeiten...
Der pH-Wert A. C. K. - Hanf Journal-Forum pH kommt aus dem Lateinischen und steht für pondus Hydrogenii oder potentia Hydrogenii und bedeutet so viel wie, Wassergewicht oder Wasserkraft“ (lat. pondus = Gewicht; potentia = Kraft; hydrogenium = Wasserstoff). aus einem suboptiDer pH-Wert gibt Auskunft darüber, malen pH-Wert rewie sauer oder wie basisch/alkalisch sultierte. Bei diesen das Wasser ist. Heimgärtnern war Ist der pH-Wert niedriger als 7, so wird der pH-Wert des das Wasser zunehmend sauer. Ein pHGießwassers zu Wert über pH 7 gibt dem/der Heimgärthoch, was die Aufner/in Aufschluss darüber, wie alkanahme von Nährlisch/basisch (kalkhaltig) das stoffen der Pflanzen Gießwasser ist. Stark kalkhaltiges Leiblockierte. Demtungswasser hat zudem einen hohen nach konnten einige Nährstoffe von der Härtegrad, was mitunter nicht unbePflanze besser und andere schlechter dingt förderlich für die Vitalität der aufgenommen werden. Als dann durch Pflanzen ist. Unsere Pflanzen benötigen diese Nährstoff-Blockade Mängel an den auf Erde einen leicht sauren pH-Wert Pflanzen auftraten, wurde einfach mehr zwischen 6,3 und 6,9, um Nährsalze gedüngt. Folge davon war ein Überanbesser aufzunehmen, welche u. a. durch gebot von Nährstoffen im Substrat. Die Dünger in das Erdreich gelangen oder Wurzeln der Pflanzen „verbrannten“ bereits in einem vorgedüngten Substrat regelrecht durch dieses Überangebot vorhanden sind. und auch Blattschäden waren die Folge. pH 7 ist der sog. „neutrale“ pH-Wert Deshalb ist es von Vorteil bei der Zucht des Wassers: Destilliertes Wasser besitzt von Cannabis und insbesondere wenn einen nahezu „neutralen“ Wert. ein Düngermangel/Überdüngung vorDiese Eigenschaft von destilliertem Wasliegt, stets ein Auge auf den pH-Wert ser kommt auch beim Eichen eines elektrischen pH-Messgerätes zum Einsatz, dazu jedoch später. Eine gute Alternative zum Leitungswasser (welches im Übrigen einen pH-Wert von nicht weniger als 6,5 und nicht über 9,5 aufweisen darf) wäre, mit Regenwasser zu gießen. Diese Möglichkeit scheidet jedoch aus, sofern das Regenwasser in Städten aufgefangen wird, da solches mit pH-Anzeiger pH-Messgerät Schadstoffen belastet ist. zu werfen. Es ist im Übrigen auch noch kostenlos Vor allem bei hydroponischen Systemen und im Gegensatz zu Leitungswasser muss ein/e Heimgärtner/in besonders nicht gechlort. (u. a.) auf den pH-Wert achten, denn im Leitungswasser besitzt in der Regel eiGegensatz zu Erde, puffert („regelt“) nen leicht alkalischen pH-Wert zwischen sich dieses Medium nicht von selbst pH 7 und 8, weshalb ein/e Heimgärtdurch die unzähligen Mikroorganismen ner/in diesen nachregulieren sollte. Bein und einzigartige Bodenflora. Hydrosystem, das andere Eigenschaften als Erde besitzt und kein aktives (leben„Welche Auswirkungen hat ein zu diges) System ist, sollte der pH-Wert niedriger (saurer) bzw. ein zu hoher hier zwischen 5,5 und 5,8 liegen, da (basischer/alkalischer)-Wert auf meine dieser ohnehin mit der Zeit steigt, wesPflanzen?“ halb man ihn immer wieder nachregulieren sollte. Grundsätzlich beeinflusst der pH-Wert Je nach Aufbereitungsanlage (örtliches des Bodens, wie bereits erwähnt, die Wasserwerk) oder Förderort des Wassers Verfügbarkeit der Nährsalze. gibt es erhebliche Schwankungen des Zudem schädigen extreme pH-Werte pH-Wertes. d i e P f l a n z e n o rg a n e Einem/er Heimgärtner/in, der/die sich (http://de.wikipedia.org/wiki/Saure dazu entscheidet, mit Leitungswasser r_Regen). zu gießen, sollte gesagt sein, dass er Bei übermäßig hohem oder niedrigem oder sie das Leitungswasser in einem pH-Wert sind die Nährstoffe im Boden offenen Behältnis ca. 24 Stunden stehen festgelegt und stehen somit für die Pflanlassen sollte, damit sich das im Wasser zen nur noch unzureichend zur gelöste Chlor verflüchtigt. Verfügung. Außerdem ist es gut, auch das RegenAnbei eine Grafik, welcher man sehr sowie das Leitungswasser über den Tag genau entnehmen kann, wann und bei verteilt zu schütteln, damit es mit Sauwelchem pH-Wert die Nährstoffaufnaherstoff angereichert wird, da Sauerstoff me von Hanf gewährleistet ist und am gut für die Bodenflora , besonders bei Optimum liegt. der Zucht auf Erde oder Coco-Substrat, ist. Wie man den pH-Wert bestimmt Ein zu hoher pH-Wert des Wassers Um den pH-Wert zu ermitteln, sind im begünstigt die Aufnahme von z. B. PhosHandel die verschiedensten Geräte erphor, behindert jedoch die Aufnahme hältlich. Von preisgünstigen Einweg pHvon Eisen, Mangan, Kupfer und Zink, Messtreifen bis hin zu teuren, elektroniweshalb sich so manche/r Heimgärtschen Messgeräten gibt es eine Vielzahl ner/in über die Mangelerscheinungen an Produkten. an seinen/ihren Pflanzen wundern Einige Düngerfirmen stellen, neben ihkönnte, obwohl sie/er nach der empfohrem Düngersortiment, Produkte zum lenen Dosis gedüngt hat. Oftmals habe Erhöhen oder zum Senken des pHich es schon erlebt, dass andere HeimWertes her. gärtner eine Überdüngung hatten, die
Wie man einen zu niedrigen pH-Wert erhöht Zum Erhöhen des PH-Wertes kann man verschiedene Produkte oder auch Mittel, die man oftmals in Muttis Küche findet, verwenden, Natriumhydrogencarbonat, welches im Übrigen in Backpulver enthalten ist, hat solch einen Effekt. Growshops bieten Produkte (so z. B. pH+) an, die dazu dienen, den pH-Wert des Wassers zu erhöhen und um eben diesen an die Bedürfnisse unserer Pflanzen anzupassen. Maerl-Kalk oder auch Dolomitkalk, welchen es von von verschiedenen Firmen in 2-5kgSäcken in jedem Garteno d e r G ro w s h o p g i b t , erfüllen den selben (und kostengünstigeren) Zweck. Wie man einen zu hohen pH-Wert senkt Zum Senken des pH-Wertes gibt es ebenfalls altbewährte Hausmittel, welche sich in jeder gut sortierten Küche finden sollten. Reine, natürliche Zitronensäure aus einer oder mehreren gepressten Zitrone/n ist, wie der Name schon sagt, sauer. Deshalb kann man die Zitronensäure aus dem Haushalt zweckentfremden und zum Senken des pH-Wertes verwenden. Hierzu sollte jede/r Grower/in ein wenig experimentieren, welche Menge an Zitronensäure oder pH minus benötigt wird, um das Gießwasser auf einen optimalen Wert zu bringen. Diese Vorgehensweise spart, im Gegensatz zu gekauften Produkten wie z. B. pH minus für die vegetative oder generative Phase, Geld und ist ebenso effizient bzw. die Ergebnisse sind die selben. Auch Phosphorsäure sowie Vitamin C Pulver (Salz der Zitronensäure), welche u.a. „Schlecker“-Filialen und/oder in Apotheken erhältlich ist, kann zum Senken des pH-Wertes verwendet werden. Salpetersäure, die zuvor mit Wasser verdünnt werden sollte um sie besser dosieren zu können, eignet sich ebenfalls gut für diesen Zweck. Beim Hantieren mit den Lösungen sollten immer Gummihandschuhe und gegebenenfalls eine Schutzbrille (damit nichts davon in eure Augen gelangen kann) getragen werden, da diese Lösungen zu Hautreizungen führen können. Der richtige pH-Wert ist eine der wichtigsten Grundlagen für eine erfolgreiche Hobbyzucht, der zweifellos höhere Aufwand und die Mehrkosten, die die pHKontrolle mit sich zieht, wird mit gesunden Pflanzen und einer Ertragssteigerung belohnt.
A. C. K. - Hanf Journal-Forum
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#59 wirtschaft
Vapostar
das Eckthema
Gute Neuigkeiten für alle gesundheitsbewussten Hanf-Genießer!
Roland Grieshammer Mit dem Vapostar aus England gibt es endlich einen mobilen Vaporiser, der ganz auf Strom verzichtet und zudem die geliebte Glasbong per-
f e k t e rg ä n z t - e g a l o b 1 8 , 8 e r o d e r 14,5er Schliff, er funktioniert auch mit allen Kawumms, die einen geschliffenen Steckkopf haben. Damit wird aus einer der schadstoffreichsten Arten der THC-Aufnahme eine gesundheitliche Unbedenklichkeit, denn das Rauchkraut wird ja lediglich stark erhitzt, um die psychoaktiven Bestandteile zu lösen. Dadurch kann die Aufnahme sämtlicher Verbrennungsschadstoffe inklusive aller krebserregenden Substanzen vermieden werden und der aromatische Dampf ist wohl wesentlich angenehmer als der giftige Rauch. D a i n E u ro p a d e r H a n f m e i s t m i t Ta b a k g e m i s c h t w i r d , h e i ß t e s j a manchmal, dass die meisten HanfRaucher auch latent nikotinabhängig sind. Um einer körperlichen Nikotin-Abhängigkeit vorzubeugen, der die Lunge und den Geldbeutel schwärzt, ist der Vapostar eine ideale Lösung. Man holt damit übrigens auch mehr als die dreifache Menge THC aus einer Blüte, denn mehr als 90 Prozent der Wirk-
stoffe erreichen die Lunge, was bei e i n e r Ve r b re n n u n g n u r z u e t w a 2 5 Prozent der Fall ist. Damit wird das Gras eindeutig besser „verwertet“, was logischerweise auch eine Menge Geld spart. Der Vapostar ist extrem einfach in der Handhabung und dabei ganz schön schnell: in weniger als fünf Sekunden fängt er an zu dampfen. We r n i c h t a u f d a s g e w o h n t e B l u b bern verzichten will, kann sich g e r n e e i n e f r i s c h e k l e i n e Wa s s e r pfeife hinzubestellen. D e i n e L u n g e w i rd e s d i r d a n k e n ! Infos: www.vaporstar.co.uk Vertrieb: www.grow-in-berlin.de
Halt dich rein! Mittelchen zur Reinigung des Blut- und Urinkreislaufs. Hier Beispiele von Germadot und Clear Machine. Auch hier gibt es zusätzlich Produkte zur intensiven Haarpflege.
ROO dreht auf Roor erweitert sein Angebot: neben den klassischen Slim Flaxpapers gibt es jetzt auch eine besonders reißfeste, superdünne Variante, die Premium Papers. Sie bestehen aus einem Flax-/Hanf-/Holzfaser-Gemisch und werden in zwei Größen angeboten: Kingsize Slim (107 x 44 mm ) und neu 1 1/4 (75 x 44 mm, besser bekannt als „spanisches Format“). Sie zeichnen sich durch optimales, langsames Abrennverhalten, Schadstoffarmut, Geschmacksneutralität und die natürliche Gummierung aus 100 Prozent
Hanfführerschein wieder verfügbar Der Führerscheinentzug ist mittlerweile für viele Cannabiskonsumenten eine größere Gefahr als die Strafverfolgung. Auch wer nicht berauscht am Straßenverkehr teilgenommen hat, läuft Gefahr, den Führerschein zu verlieren. Deshalb hat der DHV zusammen mit dem VfD den "Hanfführerschein" herausgegeben. Im ansprechenden rosa Führerscheinformat informiert die kleine Broschüre über die Probleme, die Kiffer mit dem Führerschein haben können. Nachdem die Broschüre seit einigen Monaten vergriffen war, erscheint jetzt die 3. Auflage. Die Hanfführerscheine können wieder beim DHV bestellt werden. Einzellexemplare gibt es demnächst in jedem gut sortierten HeadShop oder 5 Stück gegen Einsendung von zwei 55-Cent-Briefmarken an den DHV: Deutscher Hanf Verband Dunckerstr. 70 10437 Berlin www.hanfverband.de 100 Stück kosten 5,00 € und können hier bestellt werden: buz@hanfverband.de DHV-Mitglieder und Sponsoren zahlen nur Portokosten! Bezugsquelle des VfD: VfD-NRW-Landesbüro Cäcilienstr. 6a 45130 Essen tel. 0201-6 32 79 76 fax 0201-6 32 79 77 E-Mail: nrw-landesbuero@drogenpolitik.org
pflanzlichen Arabic Gum aus. Dass beide Größen mit dem ROOR-Wasserzeichen versehen sind, versteht sich von selbst, die King Size Slim werden im Zehner-Pack als Pleasure-Box inklusive eines Aschenbechers mit Firmenlogo angeboten - ein idealer Gimmick für Freunde und gute Bekannte. Und um die ganze Sache rund zu machen, gibt es dazu noch Natural-Filtertips mit zwölf coolen RooR Styles. Bei den 50 x 25 mm großen Tips ist ein Mitrauchen von Klebresten durch die neuartige Einzelperforation nicht möglich. Auch in Amsterdam ist die Frankenthaler Kunstglasbläserei seit letztem Jahr mit einem Shop vertreten, in dem die hochkarätigen Produkte auch einem internationalen Publikum vorgestellt werden können. Das Hanf Journal konnte sich bei seinem Besuch in der Glasbläserei selbst ein Bild von der hohen Handwerkskunst der Pfeifenherstellung machen - Hut ab. Mehr unter: www.roor.de, www.roor-shop-amsterdam.com
vertrieb@hanfjournal.de
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#59 cool-tour das Eckthema
Werd’ zum Tier! Zur Blutreinigung geht auch Literweise Wasser trinken. Um allerdings keinen krummen Verdacht aufkommen zu lassen (dein Blut enthält nach der Wasserkur zu wenige rote Blutkörperchen), empfehlen wir, täglich 15Kg rohes Fleisch zu verzehren, um die BlutkörperchenBalance wieder herzustellen .
05.08.2006: 10. Hanfparade – Legalisierung Jetzt! Am 5. August ist es endlich wieder soweit. Die 10. Hanfparade steht unter dem Motto „Legalisierung Jetzt! Umdenken statt Milliarden verschenken!“ und wird nach einer Auftaktveranstaltung auf dem Alexanderplatz zum Brandenburger Tor führen. – Das Hanf-Verbot kostet uns Hanf-Freunden, den Staat und jeden seiner Bürger Tag für Tag -zigtausend Euro. Dabei könnte die Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel Tausende Arbeitsplätze schaffen und Milliarden in die Kassen von Bund, Ländern und Kommunen spülen. Damit anders als im letzten Jahr wieder viele tausend HanfFreunde aus ganz Europa an der Hanfparade teilnehmen, brauchen wir eure Hilfe! Wir bemühen uns, euch möglichst viele Beteiligungsangebote zu machen, aktiv werden müsst ihr aber selbst! Informiert euch, was ihr tun könnt, um die 10. Hanfparade erfolgreich zu machen. Einen genauen Plan der Strecke und alle weiteren wichtigen Infos findet ihr unter www.hanfparade.de ... Im Anschluss an die 10. Hanfparade veranstalten wir wieder in Zusammenarbeit mit den SoundPiraten – wie im letzten Jahr – im Yaam am Ostbahnhof die hanfwürdige „Vibes To Legalize“-Party. Auf zwei Floors und diesmal auch Open Air ab 18:00 gibt’s von uns den heißesten Reggae-Dancehall-Sound und alles zwischen Jungle & Drum’n’Bass, was das BreakbeatHerz begehrt. Bisher haben sich angekündigt: Cheesevibes (live), SoundPirates (Dread Laloo / Soundmasta Swosh / Cpt. Hook) feat. Liiza Stephens + Klarbautermann + Yardcore Sound und die berühmt-berüchtigte d-science Kru um Dextro, Roly & Basename John. Und vielleicht gibt’s noch eine Soundsystem-Überraschung. Stay irie & big up to all the massive! www.hanfparade.de www.cheesevibes.at www.soundpiraten.de www.yaam.de
12. Bersenbrücker Reggae Jam-Festival 11.–13.08.2006 @ Klosterpark, Bersenbrück Roland Grieshammer Bersenbrück ist ein kleiner und bis vor zwölf Jahren für Reggae-MusikerInnen und -LiebhaberInnen unbekannter, unbedeutender Ort gewesen. Der Wandel wurde durch Bernd Lagemann aka Sheriff verursacht, der einige Jahre in Berlin gelebt und die Vielfalt einer großen bedeutenden Stadt kennen gelernt hatte und dort auch seine Liebe zur ReggaeMusik ausleben konnte. Er wollte trotzdem zurück nach Bersenbrück, auch wenn ihm Freunde und Bekannte davon abrieten, in – auf Reggae bezogen – kulturelles Hinterland zu ziehen. Aber genau das war Sheriffs Motivation, selbst ein Festival auf die Beine zu stellen. Warum warten bis jemand anders aktiv wird? Warum nicht seine eigenen Wünsche und Vorstellungen verwirklichen? Müssen es riesige Festivals sein? Mit 20.000 bis 30.000 Besuchern? Worum geht es? Was will ich erleben? Soll nicht die Musik, das Gemeinsame, die Freude am Leben, das Austauschen, Miteinanderleben und Kommunizieren im Mittelpunkt stehen? Zeitsprung auf 2006: In Bersenbrück findet jedes Jahr im Sommer das drittgrößte Reggaefestival Europas statt, und laut dem Leserpoll der „riddim“ das zweitbeste (Summerjam a di Don), da es vor allem durch sein PreisLeistungs-Verhältnis und die geringe Präsenz an Ordnungshütern zu überzeugen weiß. Gefeiert wird zwischen dem 11. und 13. August auch dieses Jahr wieder in den ehrwürdigen Mauern des alten Zisterzienser-Klosters und dem dazu gehörendem Klosterpark, gelegen inmitten eines riesigen Waldes und direkt an einem kleinen Fluss, der bei dem Sommer-Wetter der Vorjahre eine ideale Abkühlung bietet. Dadurch, dass das Reggae Jam kleiner ist und „nur“ ca. 12.000 Zuschauer Platz haben, entsteht eine sehr intensive Beziehung zwischen Musikern und Zuhörern. Es ist einfach zu spüren, dass die
Musiker die Atmosphäre genießen. Dort mischen sie sich noch unter „das Volk“, laufen durch den Klosterpark wie alle anderen und chillen im gemütlichen Biergarten, um die angebotenen jamaikanischen und internationalen Spezialitäten zu genießen – sei es in fester oder flüssiger Form, denn unter anderem sorgt auch wieder der unvergessliche Rum-Punsch für Caribbean Feeling pur. Jetzt mal zu dem hochkarätigen Line-Up, denn da geht einiges: Don Carlos, Culture, Burro Banton, Turbulence, Eek a Mouse, Earl 16, Elijah Prophet, Zion Train, Kenny Knots, House Of Riddim, Tolga, Daddy Freddy, Mono & Nikitaman, Barney Millah, Thai Stylee, U.Banton, Ganjaman, Leo’s Dan, Maxim, Sirqus Alfon, Manu Ranking, Bruno Ranks, Fitta Warri, Pionear, Ill Inspecta, Conscious Fiyah, Senior Allstars, Urban Tribe, Junior Banton, Alamedadosoulna, Ja Rose, Klarbautermann, Concrete Jungle, Sheriff’s Soundpatrol, Conquering Sound, Wild Pitch, Rebel Train Movement, Goldy, Ohrbooten und viele mehr ... Dubplate Pressure! – Für interessierte Soundboys und -gals gibt’s auch noch ein echtes Highlight, denn beim Reggae Jam wird ein Studio eingerichtet werden, in dem man mit den Artists des Jams Dubplates aufnehmen kann. Das Studio wird übrigens in einem festen Gebäude direkt am Festivalgelände stehen, sodass trotz des Einsatzes professioneller Mikrofone sichergestellt ist, dass kein Lärm von außen mit aufgenommen wird. Aufgenommen wird mit einem professionellen Kondensatormikrofon auf Harddisk, daher sind also auch mehrspurige Aufnahmen technisch machbar. Ebenso wird ein zweites
– John B live @ Maria am Ostbahnhof Berlin 16.Juni 2006
Er ist so etwas wie das Enfant terrible der Drum&Bass-Szene. Als Produzent spaltet er mit jeder seiner Veröffentlichungen die Gemeinde aufs neue. Alles begann mit „One in the Jungle“, der RadioShow von Fabio & Grooverider, die ihn zum Drum&Bass führte. Jungle-Veteran DJ SS wurde durch Demo-Tapes auf den jungen Mann aufmerksam, und der Deal mit dessen Label New Identity war perfekt. Mit seinem Debüt-Album „Visions“ manifestierte er 1998 zum ersten Mal eindrucksvoll seinen auch noch heute beständigen Ruf, er produziere alles von Studentenjazz bis Tear-Out-Rave-Tunes. Durch die Zusammenarbeit mit seinem Mentor SS gelang es ihm mit den beiden Tracks „Salsa“ und „Olé“, Drum&Bass auch bei Leuten bekannter zu machen, die sonst mit dieser Musik weniger am Hut haben. Ja, und dann kam „Pressure“, welches Kemistry & Storm für ihre DJKicks compilierten. Mit dem MetalheadzSlammer „Up all night“ schaffte er schließlich den Durchbruch in der weltweiten Drum&Bass-Szene. Er spezialisierte sich nun mehr darauf, seine Liebe zu Electro und 80’s in seinen Produktionen zu reflektieren. So entstand das Label Nu Electro, auf dem er beispielsweise einen Remix von Toni Baslis Klassiker „Hey Mickey“ veröffentlichte. Doch auch seine anderen Labels wie Beta Recordings, Tangent Recordings oder Chihuahua Recordings sind von Erfolg gekrönt. Auffallend durch seine abwechslungsreichen Beatz und sein Talent, alte und neue Klassiker mit den Drums des Breakbeats zu verfeinern, ist er inzwischen ein gern gesehener Gast in den Clubs rund um den Globus. Nach dem Riesenerfolg seines letzten Albums „In:Transit“ tourt der gute Mann nahezu wöchentlich durch Deutschland und nun dürfen wir ihn auch endlich in Berlin begrüßen. Pünklich zur Veröffentlichung des neuen Werkes „Electrostep“ wird John B in der Maria allen Drum&Bass-Liebhabern zeigen, wie vielseitig diese Musik sein kann. Seine außergewöhnlich unterhaltsame Bühnenshow lassen ihn zu einem unvergesslichen Partyerlebnis werden. - Sup-
port kommt von der feurigen Miss Redflower aus Dresden, DJ Arsonist aus Ludwigshafen und den DJs Sinista, Nize5ive und Titty Twister aus Berlin, die garantiert für weiteres Feuer sorgen werden. Und Dresscode ist Pflicht, wenn ihr wisst, was ich meine! fr.16.06.2006 / 22:00 maria am ostbahnhof, an der schillingbrücke / stralauer platz 33-34, berlin >> steppaz convention & elektrostatic produktions present: >> Nu Electro / Synthpop / 80s / Drum&Bass John B (beta rec. / metalheadz, UK) Miss Redflower (elektrostatic, Dresden) DJ Arsonist (boogie nights, Mannheim / Ludwigshafen) DJ SiNiSTA (steppaz, Berlin) Nize 5ive (elektrostatic, Berlin) Titty Twister (steppaz, Berlin) www.john-b.com www.betarecordings.com www.keepitrollin.de www.clubmaria.de
Mikro bereitstehen, sodass gegebenenfalls auch eine Backingspur von einem zweiten Sänger direkt mit aufgenommen werden kann. Mit Martin „Smart“ Hansen steht ein erfahrener Studioengineer bereit, der nicht nur eine professionelle Tontechnikerausbildung hat, sondern auch schon seit 1997 selber Dubsessions organisiert und durchführt. Wer diese Möglichkeit nutzen will, sollte auf jeden Fall die Website www.reggaejam.de checken, um sich hierfür anzumelden. Auf dieser Seite können selbstverständlich auch die Tickets erworben werden. See you at Reggaejam! www.reggaejam.de www.reggaejam-board.de
30.Juni 2006
Detonate @ AcudBerlin Am 30.Juni gibt’s im Acud eine Abfahrt der Extraklasse. Während Yardcore Sound & Brimstone Hi Power mit feinem Reggae, Ragga & Dancehall die Dub-Fraktion mit Sicherheit zum Beben bringen, gehen auf einem weiteren Tanzboden mit Data, MTrick, Wittez, Roly & MC Massiw Le Ghaza fünf Freunde an den Start, die den Beat einfach gefressen haben. Da wird mit Drum&Bass, Jungle & Oldskool jeder detoniert, der nich’ bei vier auf’m Baum ist. Wer nicht kommt, wird abgeholt! Hardcore – you know the score ;-) fr.30.06.2006 / 23:00 / 6 € / 5 € mit flyer acud club, veteranenstr. 21, berlin-mitte floor 2 >> drum'n'bass, jungle, oldskool data [mindcontroller / detonate] m-trick [uppercut / detonate] wittez [hardcore fever] roly [d-science[ mc massiw le ghaza [libanon] floor 1 >> reggae, ragga, dancehall yardcore sound longside brimstone hi power (berlin) www.keepitrollin.de, www.acud.de
SoundPiraten Juni Dates:
Reggae-Dancehall-Roots-Dub 07.06.06 RAW Tempel Berlin 23:00 Dubwohnzimmer (im 1. Mi/Monat) Resident: Mr. Glue aka Cpt. Hook Selekta Muk, Special: DADDY TWAN Revaler Straße 99, 10245 Berlin 16.06.06 FRÜHAUF Leipzig 23:00 Reggae im Frühauf SoundPirates with: Selekta Cpt. Hook, Selekta Dread Laloo, Liiza Stephens. Res: DJ Aquarius, DJ Le Free Son Windmühlenstr. 31b, 04107 Leipzig
John B
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#59 cool-tour
Rolys Silberscheiben des Monats Juni Roland Grieshammer
Freestyle
Datapunk / Elektro Clueso: Weit weg (four music)
Es ist soweit! Nach seinem exzellenten Album „Gute Musik“ und zahlreichen Konzerten (als SupportAct für die größte Hallentour der Fanta 4, bei vielen Soloshows oder bei Festivals) meldet sich Clueso zurück. Und wie! Den dritten Longplayer des 26jährigen Erfurters hat er komplett mit seiner eigenen Band in den Zughafen-Studios in Erfurt aufgenommen. Die Themen auf dem neuen Album sind nicht „weit weg“ von unseren täglichen Erlebnissen. Und „Weit Weg“ ist mehr als nur der Titel des Albums, es umschreibt auch die Musik, Clueso selbst und die Situationen, aus denen die Songs entstanden sind. Erneut bedient er sich frech bei allen Genres, aber durch seine Stimme und den charakteristischen Band-Sound behält die Platte den roten Faden. Seine Songwriter-Qualitäten sind genial, und seine Liebe zum Detail kickt mich enorm. Allein die Tracknamen sind tägliche Schlagwörter für Trennung und Zusammenkommen, Reise und Zuhausesein. Wer das alles nicht kennt, hat mein Mitleid. Mehr als glücklich finde ich mich in sämtlichen Songs wieder. Clueso wartet auf den Flughäfen dieser Welt wie in „Mach’s Gut“, und der Dub-Slammer „Bleib Einfach Hier“ („Du solltest deine Stadt nicht unterschätzen, hier hast du soviel Freunde getroffen, lieben gelernt“) erklärt eine Menge. Musikalische Freundschaften finden Ausdruck im Titeltrack „Weit weg (mit New Telepathics), in der Pimp-Hymne „Da wohnt so’n Typ“ (mit Max Herre) und in der zeitreisenden Utopie „Morgen Gestern“ mit Flowin’ Immo. Die nachdenkliche Ballade „Schwer“ ist ein emotionaler Tatsachenbericht: „Wer kann schon behaupten, dass es ihm bestens geht / Wenn ich ehrlich bin, fällt mir im Moment keiner ein / Und wenn so vielen Menschen das Interesse fehlt, dann muss es wohl sein.“ Die erste Singleauskopplung erzählt mit einer feinen Gitarrenmelodie und einem melodramatischen Piano auf berührende Weise, wie sich ein junges Mädchen über die Drogen nach Chicago träumt. Filigranes Songwriting paart sich in „Chicago“ mit dichten druckvollen Sounds. Vor allem im Chorus wächst der Mann hinterm Mikrophon aus sich hinaus und legt durch unterschiedliche Intensitäten sein ganzes Herzblut in den Song. Die Thematik in „Mein Bestes“ ist mir mehr als geläufig und der leicht manische Track „Viel gesehen“ ist ebenfalls fest in meiner Lebensphilosophie enthalten! Dagegen singt meine Freundin bei „Überall bist du“ immer mit – glücklicherweise nur das englische Sample ;-). Und mit „Hirn ein“ gibt’s Punk, mit „Crash” Drum&Bass und mit “Out of Space” den absoluten Live-Kracher. Erwähnt sei bei dieser Gelegenheit noch, dass das Konzert am 12. April im Berliner Magnet Club zu den schönsten Abenden zählt, die ich je erleben durfte. Danke! – „Weit weg“ ist ein Top-Album für jeden Liebhaber von authentischem Sound und ebensolchen Texten! www.clueso.de www.zughafen.de www.fourmusic.com
Anthony Rother: Super Space Model (datapunk)
Die Maschine hat als Sex-Objekt ausgedient. Anthony Rother arbeitet, spielt, lebt und ist Elektro. Mit „Sex With The Machines“ realisierte er 1997 zum ersten Mal die für ihn so typisch werdende Synergie aus clubbigem Anspruch und Tiefgang auf Basis von Elektro-Beats. Mit „Simulationszeitalter“ katapultierte er sich im Jahre 2000 an die Spitze der einflussreichsten Produzenten elektronischer Musik. Mit gefeierten, innovativen Musikvideos für Klassiker wie „Biomechanik“ und „Little Computer People“ konnte sich sein Label psi49net auch über die Elektronikszene hinaus enorme Aufmerksamkeit verschaffen. 2002 (nach 9/11) erschien das elektro-stilistisch klare „Hacker“ und 2003 das auf Pete Namlook Fax-Label veröffentlichte „Elixier Of Life“ (die Blaupause für die „Stahl“Stilistik), ein intensiv stimmungsdichtes Dark-Ambient-Werk, auf dem Rother seinem Faible für sphärische Klänge erstmals explizit freien Lauf ließ. Im Jahre 2004 hatte Rother das Verpuppungsstadium des reinen Elektro verlassen, denn bei „Popkiller“ (ein Mikrofonschutz) löste er seinen wissenschaftlich kühl-distanzierten Electro-Futurismus in klanglich direkte, funktionale Hier-und-Jetzt-Tanz-Schemen auf – vibrierend, prickelnd und mit eindeutigem Pop-Bezug. Auch vocal-inhaltlich haben emotionale Mensch-Mensch-Beziehungen den abstrakten Mensch-Maschine-Konflikt völlig verdrängt. Sein neuestes Werk „Super Space Model“ ist die konsequente Weiterentwicklung der mit Rothers „Popkiller“ maßgeblich kultivierten gegenseitigen Befruchtung von Techno und Elektro zu einer neuen Hybride, die den globalen Sound der Clubs in den letzten beiden Jahren wie nichts Anderes bestimmt hat. Stimmungsmäßig schwingt je nach persönlicher Interpretation eine Grundmelancholie mit, dennoch ist es von einer positiven Energie bestimmt. Die zwölf Tracks entstanden komplett auf analogen Synthies, auch hier wieder eine Analogie zu dem Begriff der Natürlichkeit, denn „Nature is a supermodel, full of beautyness and happiness“. „Datapunk flirtet als Begriff zwar mit der Idee der Digitalität, aber der Punk steht schließlich vor allem für die künstlerische Freiheit“, meint Anthony. Dass bei seinen Tracks inhaltlich auch im Clubkontext eher unübliche Themen aufgegriffen werden, zeichnen Rothers Arbeiten ohnehin seit jeher aus. Besonders „Sleep“, was er für seinen langjährigen Freund Marc Spoon geschrieben und nach dessen Tod produziert hat, geht gut unter die Haut. Anthony generiert wieder einmal unglaublich intensive Bilder mit dem idealtypischen Datapunk-Tanzflächenfüller wie „Don’t Worry“, den verspielt improvisierten Synthie-Linien von „Space Rock“ und „Lucifer“ oder dem epischen und die besten Zeiten des Trance reminiszierenden „God“. Mit „Who Dies“ liefert er ein Outro der absoluten Spitzenklasse. Der selbstkritische Anthony pflegt dabei ein gesundes Maß an Understatement, was ihn mir sehr sympathisch macht. Sein einzigartiger Sound ist längst zum Trademark geworden. Das ist Elektro !!! www.datapunk.de www.psi49net.de www.cocoon.net www.electroalliance.net
das Eckthema Ablenken, zum Zweiten! Lass es gar nicht bis zum Test kommen, mach es sozusagen aus dem “FF”: Fahr mit Fahne. Einen saftigen Schluck aus der Kräuterschnaps Flasche und schon sind die Beamten auf der falschen Spur...
Avant-Pop Herbert: Scale (!K7 records) VÖ: 26.05.2006
Ob als Wishmountain, Doctor Rockit oder Radio Boy: Schon immer hat er großartige, spannende und richtungsweisende Musik erschaffen. Und nun lädt Chefkoch Matthew Herbert wieder zu Tisch. „Plat du Jour“ war nur die Vorspeise, und allen, die von diesem Konzeptalbum nicht so begeistert waren, kann ich versichern, dass „Scale“ eine Partyplatte geworden ist! Nach seinem Seitensprung mit Roisin Murphy im letzten Jahr, wo sich Matthew Herbert trotz hohem Abstraktionsgrad so weit wie nie zuvor in den Pop vorgewagt hatte, setzt er nun ein ähnliches Konzept mit seiner Ehefrau Dani Siciliano um. Der Unterschied kann so groß nicht sein, haben doch beide Damen Stimmen von ähnlich geschmeidiger Eleganz. Doch statt einer Solostimme (wie auf „Ruby Blue“) dominieren hier Duette. An der Seite von Dani Siciliano singen Neil Thomas, Dave Okumu und Herbert selbst. Noch immer arbeitet Herbert mit Gegenständen, die ihm in die Hände fallen und die er im Studio als Schlag-, Kratzund Perkussionsinstrumente missbraucht, da ihm sein „Personal Contract for the Composition of Music“-Dogma verbietet, Drumcomputer, Preset-Sounds und Samples zweiter Ordnung zu verwenden. Nachdem er diese Neigung aber schon auf „Plat du Jour“ ausgekostet hat, wo er beispielsweise 3255 Leute in einen Apfel beißen ließ, betritt er nun etwas weniger avantgardistisches Terrain. Trotzdem ist der Klangmanipulator Herbert auf diesem Album überall. Er nahm Drums in einem Heißluftballon und einem fahrenden Auto auf, er sampelte Bomber der Royal Airforce und Särge, und wieder hat vieles einen hochpolitischen Hintergrund. Herbert beherrscht perfektes Songwriting, er liefert eine Platte, die inhaltlichen Anspruch mit hohem Unterhaltungswert verbindet, die Spaß macht und trotzdem auch traurig und intelligent sein darf. Dass Stücke mit den Namen „Something Isn’t Right“ und „Wrong“ das Album eröffnen und beschließen, ist sicher kein Zufall, sondern Herbert’s innere Notwendigkeit, Sozialkritik zu äußern. Unter der unterhaltsamen, glitzernden Oberfläche der Stücke lässt sich die Ernsthaftigkeit dieser Platte erfassen. „Scale” ist eine wunderbare Mischung aus großen Gesten mit schönen Hörnern, Streichern und Stimmen. Herbert pendelt dabei zwischen Bigband-Sound, House und Funk-Grooves und ist immer wieder experimentell ohne verkopft zu sein. Ein Mäandern zwischen Übermut und Nachdenklichkeit. Ausgehen bis das Licht angeht und dann die Disco gegen ein Schlafzimmer tauschen. Ein Album, das so zeitlos, tief und vielschichtig ist, dass es bleiben wird. Schublade „Klassiker“ sozusagen! www.matthewherbert.net www.magicandaccident.com www.countryx.org www.k7.com
Ambient Dub
Vor drei Jahren hatten der House-Produzent Marko Bussian (Glissando Bros.), der aus Südfrankreich stammende Jean-Charles Vandermynsbrugge und die gebürtige Argentinierin Sol Ruiz De Galaretta mit ihrer Debüt-EP „Never Stop Loving“ eine der schönsten Ambientpop-Sommerhymnen der Musikgeschichte erschaffen. Doch wem gehört das Meer? Sind es die Fische, die darin leben oder die Sterne, welche sich seit Urzeiten darin wiedersehen? Vielleicht sind es aber auch all die Verrückten, die sich einfach nur danach sehnen. Zwei Jahre nach dem Albumrelease „Stars and Fishes“ sind die Wahl-Ibizenkos wieder verrückt nach Meer und tauchen nun endlich wieder ein in ihre zutiefst anrührenden Eskapismen über den Tag am Meer. Der musikalische Horizont hat sich auf „Ultramar“ noch einmal deutlich erweitert und lässt im Gegensatz zu vielen Chillout-Produktionen weitaus mehr Experimente hin zu traditionellem Songwriting und intensiven Klangatmosphären zu. Fous De La Mer liefern einen Cocktail aus balearischem Dub und Deep House. Leichte Melodien mit urbanen Instrumenten und Sounds, die einem schon nach dem ersten Hören vorkommen, als kenne man sie schon Ewigkeiten. Die Vibes reflektieren ein Gefühl des ibizenkischen Lebens, und für die zusätzliche Verführung konnten wieder zwei der laszivsten Nymphen mit ihren mehrsprachigen Lyrics und smoothen Vocals begeistert werden. Sol verzaubert den geneigten Hörer im Intro „Y Asi Vas“ (The End Is Nice), im kosmischen „Ocean 22˚E“ und im zärtlichen Titeltrack „Ultramar“, während sich Clair Dietrich (bekannt durch Swayzak) für diese supergeniale Elektro-Dub-Ballade „All These Years“ verantwortlich zeichnet. Ja, das sind wieder sinnliche melancholische Hymnen an die Liebe, die einem das Herz auseinander reißen, aber auch wieder neu zusammensetzen können. Dem Niveau der Stimmen stehen die Arrangements und Settings in nichts nach. Auch die instrumentalen Stücke bleiben einfühlsam, ohne einschläfernd zu wirken und bringen allesamt Musik von strahlender Schönheit. Gerade „Esse Sonho“ und „Clairs De Lune“ transportieren eine sommerlich warme Grundstimmung, und „The Real Ambient“ glänzt durch facettenreiche Sounds und wunderbare Deepness. „Love Victims“ kommt etwas druckvoller, und nach dem Meeresrauschen-Interlude „Vue Sous La Mer“ durchbohrt Amors Pfeil mit „Ode à l’amour“ alle Herzen. Ein emotionales Album balearischer Sehnsucht und eine Liebeserklärung an das Leben, die Liebe und nicht zuletzt das Meer. Fous De La Mer: Ultramar (elektrolux)
www.fousdelamer.com www.elektrolux.com
Techno / Classic
Über Jeff Mills etwas zu erzählen, ist wie Eulen nach Detroit zu tragen, aber vorher geht’s erstmal nach Südfrankreich. Im Juli 2005 wurden am illuminierten Pont du Gard – der größten erhaltenen Aquäduktbrücke der Antike – von Jeff Mills ursprünglich für Maxi-Singles und CDs produzierte, elektronische Titel in klassischen Versionen uraufgeführt. Die Deutschland-Premiere der DVD „Blue Potential“ (auch als CD erhältlich) ereignete sich am 17. Mai 2006 in Anwesenheit von Jeff Mills und Thomas Roussel im Berliner Babylon – und dieses Erlebnis ist für meine Begriffe nur mit „85-minütiger Ganzkörper-Gänsehaut“ zu beschreiben. Da ich mich dank einer musikalischen Familie sehr früh mit klassischer Musik auseinandergesetzt, selbst Jahre lang Schlagzeug und Trompete gespielt habe und in meiner Jugend auch durch den ganzen Detroit Techno von Juan Atkins, Derrick May, Kevin Saunderson und eben Jeff Mills beeinflusst wurde, schloss sich für mich ein Kreis. Und wie damals die legendären „Ringe des Saturn“ (Underground Resistance) ist auch dieses überwältigende Werk einfach Musik mit Substanz! Der französische Komponist Thomas Roussel hatte die 15 Tracks für ein Orchester in Noten transkribiert und Jeff Mills unterstützte das 80köpfige Nationalorchester Montpellier (Dirigent: Alain Altinoglu) auf der Bühne mit Drum Machine und Percussion. Elektronische Musik hat sich ja mal am Anfang in einer sehr komplexen Art und Weise entwickelt und sich im Laufe der Zeit vereinfacht – weil es gar nicht nötig war, kompliziert zu sein. In der nun vorliegenden Aufführung, seinem ersten Live-Auftritt seit 1991, hat Jeff Mills sichergestellt, dass es Phasen gibt, in denen das Orchester so spielt wie eine programmierte Maschine: Immer wieder repetitive Muster, also Loops. Das Publikum spürt, dass da Elektronik und Orchester ein gleiches Ziel haben, durch die rhythmische Individualität der einzelnen Musikergruppen klingt alles sehr organisch. Während der Aufführung gab es eine abstrahierte Strömung des Sounds, bei der sich die Musiker durch Intuition, Interpretation, Berührung und Erinnerungsvermögen verbunden fühlten, im Gegensatz zu elektronischen Geräten, die sich durch elektrische Ladung miteinander synchronisieren. Melodischdynamische Werke wie „Imagine“, „Time Machine“ und „Gamma Player“, ergreifende wie „The March“, „Eclipse“ und „Daylight“, avantgardistische wie „4 Art“ und „Medium C“, Auszüge aus seiner elektronischen Filmkomposition zum Fritz Lang Film „Metropolis“ und vor allem das grandiose „The Bells“, die Regenwald-Hymne „Amazon“ und das finale „Sonic Destroyer“ überzeugen ohne jeden Zweifel. Und „Bedeutung“ und „Substanz“ sind die einzigen Faktoren, die das Überleben von Elektronischer/Techno Musik über Jahrhunderte garantieren können. Im Dokumentarteil der DVD spricht Jeff Mills über den starken Wind über der Open Air Bühne, der sich zum Beginn der Vorstellung wieder legte. Ein Glück! Jeff Mills: Blue Potential (tresor)
www.tresorberlin.com
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#59 cool-tour
Breitspiele
das Eckthema Aktiv werden und selbst den ehrenwerten Beruf des Polizeimeisters antreten. An dieser Stelle einen schönen Gruß an das Polizeipräsidium Duisburg, die sich entschlossen haben im Glashaus nicht mit Steinen zu werfen.
Kerstin Koch
Die Tempelritter sind derzeit mal wieder in aller Munde, denn der Film zum Buch „Sakrileg“ ist angelaufen. Auf diesen Zug ist der Verlag Winning Moves aufgesprungen und hat ein Spiel zum Film und Buch rausgebracht. Und wir haben ein paar der Rätsel für euch gelöst. Des Weiteren sind wir von dem Spiel „Das Ende des Triumvirats“ ganz angetan. Und nicht nur für alle Tauchfans haben wir „Key Largo“ getestet.
Strategie, Familienspiel
Strategie Das Ende des Triumvirats
Key Largo
Rätsel The Da Vinci Code – Sakrileg Zwei bis sechs Wahrheitssucher beginnen im Louvre ihr Spiel, um eines der 15 Geheimnisse zu lüften. Nach einem kleinen Einleitungstext, der erste Hinweise liefert, geht es los. Würfeln, Felder laufen und hoffen, dass man vor einer der vier Kirchen landet. Denn dort liegen die notwendigen Informationen, die man braucht um das Rätsel zu knacken. Manchmal ist ein Besuch im Louvre unvermeidlich, um in der Galerie in den Bildern und vor allem in den Beschreibungen die Buchstaben für das Lösungswort zu finden. Der Louvre bietet noch eine Bibliothek, in der ebenfalls nachgeschlagen werden kann. Dort gibt es auch die Codes für Entschlüsselungen, wie der Cäsarkasten oder die AtbashSubstitution. So arbeitet man sich von Kirche zu Kirche vor, versucht so viele Hinweise wie möglich zu deuten, nebenbei müssen die richtigen Buchstaben und deren Positionen im Lösungswort gefunden werden. Mit Taxis und Metro kommt man schneller voran. Klingt erst einmal recht einfach, vor allem, weil man auch einen Zettel hat, den man mit all den Hinweisen voll schreiben kann und muss. Aber Vorsicht, mit dem richtigen Code können die Mitspieler sich die Notizen genau anschauen. Wenn man das Lösungswort weiß, wird mit einem lauten „Da Vinci Code“ das Spiel erst einmal beendet. Denn dann müssen alle Mitspieler noch acht Fragen beantworten. Für Lösungswort und richtig beantwortete Fragen gibt es Punkte und wer die meisten hat, gewinnt. Kommen wir zum wichtigsten Spielmaterial: DIE SANDUHR. Sowohl für den Blick auf die Karten in den Kirchen als auch um die Kartenstapel im Louvre durchzuforsten, hat man immer nur 30 Sekunden Zeit. So muss man einige Karten mehrmals anschauen und der Zeitdruck tut sein Übriges dazu, dass man ein wenig gestresst ist. Wer sich auf „The da Vinci Code“ einlässt, kann 15 Geheimnissen auf die Spur kommen und anschließend das Spiel weiter verschenken.
Drei bis fünf Schatzsucher durchkämmen die Gewässer rund um Key Largo, was früher mal ein verrufenes Piratenversteck war und heute ein Touristenparadies ist. Um an die versunkenen Galeonen und Karavellen zu kommen, muss getaucht werden. Die Wracks liegen in flachen, mittleren und in großen Tiefen und sind voll mit Waren, Antiquitäten, Gold und Diamanten. Aber leider hat sich auch das eine oder andere Seeungeheuer in den Wracks eingenistet. Jeder Tag besteht aus zwei Spielzügen, die geheim ausgesucht werden. Da können die Schatzsucher in der Bar weitere Taucher anwerben, eine Runde ausgeben, um bei einem Bier von zwei Wracks die Ladung zu erfahren oder gar einen Dieb anheuern, der einem Konkurrenten einen Schatz stiehlt. Im Tauchladen kann man Schläuche für größere Tauchtiefen, Harpunen gegen die Ungeheuer oder Blei für eine bessere Schatz-Ausbeute kaufen. Alternativ kann man Touristen durch die Delphinbucht schippern um sich ein paar Dollar nebenbei zu verdienen. Aber das A und O in Key Largo ist das Tauchen nach Schätzen. Jeder Taucher kann pro Tauchgang einen Schatz bergen, mit Blei sogar zwei. Allerdings kann man nur so tief tauchen, wie es der eigene Schlauch zulässt. Gerüchte besagen allerdings, dass in den am tiefsten liegenden Wracks die größten Schätze liegen, also Schläuche besorgen und Harpunen nicht vergessen. Schließlich kann man die geborgenen Kostbarkeiten auf dem Touristenmarkt zu horrenden Preisen verhökern. Wer am meisten Geld gescheffelt hat, bevor der Tropensturm Katty nach zehn Tagen das Tauchen unmöglich macht, gewinnt. Key Largo ist mit höchstens 45 Minuten Spielzeit ein nettes Spiel für zwischendurch. Die Regeln sind einfach und schnell verstanden, die Aufmachung ist in Ordnung und durch die geheim bestimmten Aktionen ist ein spannendes strategisches Element enthalten. Note: 3 Autoren: Mike Selinker und Bruno Faidutti (nach einer Idee von Paul Randels) Verlag: Tilsit Collection Dauer: 45 min. Spieler: 3-5 Alter: ab 10 Preis: ca. 30 Euro
Note: 3 Verlag: Winning Moves Dauer: mind. 1 Stunde Spieler: 2–6 Alter: ab 12 Preis: ca. 35 Euro
Für Spieler ist es immer eine große Freude, wenn es mal ein Spiel für drei Personen gibt. Und dieses Spiel ist explizit für eine Dreierkonstellation. Sagt ja schon der Name. Die Charaktere Cäsar, Pompeji und Crassus beginnen jedes Spiel gemäß einer vorgegebenen Startaufstellung, bei der schon alle Gebiete rund ums Mittelmeer verteilt sind. Pluspunkt 1: Es gibt kein Gerangel um leere Gebiete, sondern, wenn man zum Angriff bläst, dann gegen einen der beiden anderen. Pluspunkt 2: Viele Wege führen nach Rom. Oder wie hier zum Sieg. Als da wären: zweimal Konsul werden oder einmal Konsul werden und dann sechs Bürger im Forum auf die eigene Seite bringen oder neun Provinzen erobern oder die militärische und politische Kompetenz bis zum Anschlag steigern. Pluspunkt 3: Die Regeln sind relativ einfach, wenn auch stellenweise etwas ungenau. Aber dort werdet ihr geholfen: www.das-ende-des-triumvirats.de/de/index.html Kommen wir zum Spiel. Wer dran ist, macht seinen kompletten Spielzug, dann ist der nächste dran. Der Spielzug: 1. Nachschub (Gold und Legionen) in die Provinzen bringen. 2. Bewegung. Den eigenen Charakter bei Bedarf mit Legionen und Beamte vier Felder weit bewegen. Trifft man unterwegs auf einen Gegner, kommt es zum Kampf. Anschließend kann man sich noch weiterbewegen. 3. Aktionen. Maximal drei Aktionen sind je nach finanzieller Situation möglich. Man kann die politische und militärische Kompetenz steigern, Bürger auf seine Seite ziehen oder gegnerische neutralisieren und Waffen kaufen. Was man machen kann, gibt die Provinz vor, in der der Charakter steht. Dann schiebt der Spieler noch den Kalenderstein nach vorne und der nächste ist dran. Nach acht Zügen landet der Kalenderstein auf dem Elegio-Feld und wer die meisten Bürger auf seiner Seite hat, wird Konsul. Fehlt noch eins, das Kämpfen. Dringt ein Spieler mit seinen Legionen in ein gegnerisches Gebiet vor, wird gekämpft – und das passiert häufig, versprochen. Und nur jetzt kommt das einzige Glückselement im Spiel zum Tragen. In einem Beutel sind von jedem Spieler Waffen, von denen zu Beginn der Schlacht maximal drei gezogen und – entsprechend der Treffer – Legionen entfernt werden. Anschließend entfernen beide Seiten die gleiche Anzahl Legionen. Sollte der Charakter höchstpersönlich sein Gebiet verteidigen, muss der Angreifer zwei weitere Legionen entfernen. Hat der Angreifer jetzt mehr Legionen als der Verteidiger, ist die Region erobert und der Verteidiger bekommt selbst, wenn sein Charakter in die Flucht geschlagen wurde, eine Entschädigung. „Das Ende des Triumvirats“ ist ein gutes und sehr kämpferisches Strategie-Spiel für drei Leute. Zu zweit macht es weniger Spaß. Und leider sind die Siegbedingungen nicht ganz ausgewogen, denn der einfachste Weg zum Sieg, ist es, die Kompetenzen zu steigern. Note: 2 Autoren: Johannes Ackva und Max Grabian Verlag: Lookout Games Dauer: mind. 1 Stunde Spieler: 2–3 Alter: ab 10
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DieHanfberatung Hanfberatungim imHanf HanfJournal Journal Die Erste Hilfe für Kiffer
Gordon (29) aus Berlin hat ein Problem: „Hallo Kascha, ich wurde vor kurzem bei einer Verkehrskontrolle positiv auf THC getestet. Bei der Blutuntersuchung wurden 2,5 ng THC festgestellt. Das Ganze muss noch vom Vortag stammen, ich wurde am Vormittag kontrolliert und habe zuletzt abends einen geraucht gehabt. Mein Anwalt hat mir geraten, keinen Widerspruch einzulegen, da ich nach dem Fahrverbot und der zu zahlenden Strafe den Lappen wiederbekommen würde. So richtig kann ich mir das aber nicht vorstellen, immerhin hört man doch so viel von MPU und Drogenscreenings und so weiter? Kommt so etwas auch auf mich zu? Vorsichtshalber habe ich sofort nach der Kontrolle aufgehört zu rauchen.“ Kascha antwortet: „Hallo Gordon, dass du zu rauchen aufgehört hast, ist eine gute Entscheidung gewesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nach dem Fahrverbot erledigt hat, ist eher gering. Übrigens hast du Pech, du bist knapp über der Grenze von 1 ng/ml, bei der häufig aufgrund des langsamen THC-Abbaus nicht mehr von einer Drogenfahrt ausgegangen wird, eben genau weil der Joint vom Vorabend auch ohne Rausch vom Vorabend noch nachweisbar ist. Leider baut sich THC je nach Stoffwechsel bei jedem unterschiedlich ab, die Grenze von 1 ng ist also relativ willkürlich. Problematisch ist allerdings immer, wenn überhaupt THC gefunden wurde: Laut Fahrerlaubnisverordnung gibt es da nämlich noch so etwas wie die „Fahreignung“. Das bedeutet, dass z. B. Drogenkonsumenten (bei Cannabis: regelmäßige Konsumenten) zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet sind. So wird also vermutlich, da ja der Konsum gesichert scheint, noch vermittels einer Haaruntersuchung deine Fahreignung überprüft. Die Frage soll also geklärt werden, ob du einmalig, gelegentlich oder regelmäßig konsumierst. Auch dafür sind die Definitionen alles andere als einheitlich, am besten ist es einfach ganz clean zu sein. Das Ganze dauert ein Weilchen, wenn du deine Haare nicht länger als fünf Zentimeter wachsen lässt (sie wachsen einen Zentimeterm pro Monat) dürfte das Ganze für dich gut ausgehen. Üblicherweise werden ca. drei bis fünf Zentimeter vom Haaransatz an getestet. Wichtig dabei: Die Haarprobe ist keine Pflichtveranstaltung. Du musst das nicht machen, kannst es auch versuchen zu boykottieren indem du dir eine Ganzkörperrasur antust. Das bringt dir aber wenig, denn du bist in der Nachweispflicht, dass du fahrgeeignet bist, und somit musst du auch dafür sorgen, dass eine Haarprobe zustande kommt. Und das Ganze auch selbst bezahlen. Sonst bleibt der Lappen vermutlich weg ...“
Justin (16) aus Dresden fragt: „High Kascha, sag mal, was ist eigentlich die beste Methode, um Piece zu zerbröseln? Ich halte immer einfach ein Feuer drunter bis es weich wird. Ein Kumpel meinte aber, das ist nicht gut, weil dabei das Dope ankokelt und krebserregende Substanzen entstehen. Er macht es immer auf einem Löffel, das finde ich aber sehr junkiemäßig. Andere nehmen Alufolie oder Kaugummipapier. Was würdest du empfehlen?“ Kascha rät: „High Justin, also das mit den krebserregenden Substanzen musst du nicht so ganz ernst nehmen. Was entsteht denn, wenn du das zerbröselte Piece dann rauchst? Denk mal darüber nach ;-) Zwei Faktoren bestimmen die ideale Methode, das Piece zu zerbröseln. Der eine ist, wie deine Hände hinterher aussehen. Wenn du mit einem Feuerzeug direkt ans Dope gehst, rußt du es natürlich auch voll und hast das alles an den Fingern beim Bröseln, und Dopefinger sind eklig. Der zweite Faktor ist der THC-Gehalt: je aggressiver du das Dope erhitzt, desto mehr THC wird gleich freigesetzt und steht dir dann in deiner Mische nicht mehr zur Verfügung. Ich hab schon von Leuten gehört, die ihr Dope lieber auf der externen Festplatte erwärmen als mit dem Feuerzeug. In Alufolie gewickelt oder auf einem Löffel hat einen gemeinsamen Vorund zwei verschiedene Nachteile. Man kann es, ohne das Dope vollzurußen, in einiger Entfernung vom Feuerzeug schonend erwärmen ohne es anzubrennen. Auch kleine Stückchen kann man so verwenden, ohne die Finger zu verbrennen. Der Nachteil: Wenn man es zu gut in Alufolie verpackt, ist es wieder kalt und fest, eh man es raus gepult hat, der Löffel wird unten schwarz und ansonsten auch sehr heiß, also ist hier Vorsicht die Mutter der Porzellankiste wenn man sich nicht beschmieren oder verbrennen will. Hinterher damit essen sollte man nicht. Kaugummipapier kann ich nicht empfehlen, da es nicht nur aus Metall, sondern auch Papier und z. T. Kunststoff besteht und all das nicht unbedingt mit Feuerzeug erwärmt werden sollte.“
Sich absetzen! Dein Ländle und deine Familie verlassen und eine geheime Identität annehmen, sich eine Fluggesellschaft deines Vertrauens aussuchen und möglichst weit weg und lange verschwinden... Beispielsweise Kolumbien. Gute Reise, gute Läuterung. Servus!
Clara (16) aus Marburg möchte wissen: „Hi Kascha, ich habe in letzter Zeit voll komisches Gras. Es knallt zwar einigermaßen, aber leider auch im wörtlichen Sinne. Ständig knistert es im Joint, schmeckt komisch nach verbranntem Öl, raucht und rußt und geht auch ständig aus. Was ist denn da los?“ Kascha weiß Bescheid: „Hallo Clara, wenn du dir dein Gras genauer ansiehst, entdeckst du darinnen so kleine Kügelchen. Die sind zumeist dunkelbraun und schmecken leicht nussig. Das sind die Samen. Wenn die männliche Hanfpflanze die weibliche Hanfpflanze ganz doll lieb gehabt hat, wurde letztere befruchtet und so entstehen die Samen zum Zwecke der Fortpflanzung. Um das zu vermeiden, werden oft die männlichen Pflanzen, sobald sie erkannt wurden, entfernt. Gefahr erkannt – Gefahr gebannt, sagt man auch bei der Polizei. Manch einer macht das aber nicht, weil er die Männchen (sie wachsen verzweigter als die Weibchen und haben nicht so schöne Blüten, sondern mehr so eine Art tropfenförmige Blütchen an den Verzweigungen) nicht erkennt, oder weil sein Nachbar sie nicht erkannt hat und der Blütenstaub zu ihm herübergeweht ist. Dir würde ich empfehlen, dein Gras vor dem Konsum einmal zu durchwühlen, die Samen raus zu suchen und entweder aufzuessen (sehr gesund, viele wichtige Fettsäuren, schmeckt auch nicht mal so schlecht. Kann man auch rösten) oder für eine eventuelle Aussaat (die allerdings in Deutschland noch nicht erlaubt ist) aufzubewahren. Ach ja, noch zur Klärung der Phänomene: Das Knallen kommt vom hitzebedingten Platzen der Samen. Der Geschmack von verbranntem Öl kommt vom verbrannten Öl, das in den Samen so reichlich vorkommt, dass man auch das leckere und gesunde Hanfsamenöl kaufen kann, und der Ruß und der Rauch kommen auch daher. Weil das Öl aber flüssig ist und nicht so schnell brennt, kann es schon mal sein, dass davon auch der Joint ausgeht.“
gss
illu: lukas
Neue Hammer-Droge Fast umsonst und frei Haus!* Dumpf dröhnend schießen schon wieder zwei von ihnen über den Himmel. Ihre Panzerung spiegelt die untergehende Sonne. Im Moment noch reine Aufklärungsflüge, aber hinter den Grenzen des von uns annektierten Territoriums sehen wir schon wieder wie sich schwarze Panzer zusammenrotten, sich scheinbar neu formieren. Ihr letzter Sturm auf unseren Nahrungsmittelbunker ist allen hier noch in allzu blutiger Erinnerung. Nur damit das niemand hier falsch versteht, eigentlich sind wir alle friedlich. Würden uns niemals schlagen und so. Aber das konnte ja niemand ahnen, dass wir hier mitten im Feindesland gelandet sind. Eigentlich wollten wir nur die Freizeitorientierung unseres derzeitigen Lebensstiles zelebrieren. Ordentlich rumhängen, einen kiffen ... Und dann das. Um uns herum rotten sich feind-
liche Truppen zusammen. Vergiftete Dorne glitzern im Abendlicht. Die Luft ist erfüllt von dröhnendem Schweigen.
uns schließlich die letzten Stunden nur von Rauchwaren ernähren, da die Versorgungswege abgeschnitten waren.
Uns bleiben nicht viele Möglichkeiten. Flucht. Zum Beispiel. Das nächste bisschen Zivilisation scheint meilenweit entfernt. Aber deutlich erkennen wir den grauen Schimmer der Hoffnung, den die Wohncontainer und Konsumcenter unserer Heimat verbreiten. Es wäre nur ein Spaziergang, wenn dazwischen nicht ein unüberbrückbarer Streifen Feindesland läge. Tiefster Dschungel. Unzugängliches Terrain. Der Feind ist hier zu Hause. Er ist überall. Hinter jedem Grün könnte das nächste Attentat lauern.
Die Sonne steht mittlerweile dramatisch tief. Sobald es dunkel ist, sind wir ihnen ausgeliefert. Aber ihr kompliziertes Kriegsgerät ist zum Glück auf die Temperatur des Tages angewiesen. Also entscheidet es sich in der nächsten Stunde. Sollten wir die überleben, hätten wir es geschafft. Wir sind nicht die Einzigen, die das kapiert haben. Aufregung kommt in die gegnerischen Truppen. Sie ziehen sich zurück und sind nur noch sporadisch durch das Dschungelgewirr zu sehen. Ein Dröhnen liegt in der Luft. Wird immer lauter. Panisch scannen unsere Blicke das Feindesland, versuchen die Brutstätte des nächsten Angriffes zu erkennen.
Im Moment kontrollieren wir ein Rechteck Feindesland. Zugegeben, nicht wirklich groß, aber immerhin sicher – zumindest zur Zeit. Denn unsere Kräfte schwinden allmählich. Keiner aus unserer Truppe ist mehr unlädiert ... konnten wir
Und zack, back sind sie da! Hunderte, Tausende, die Nacht erwacht durch ihre Körper zu Leben.
Hässliche Ausgeburten der Hölle. Und das Geräusch! Das Geräusch ist das Schlimmste! Sie kommen immer näher. Von allen Seiten. Einer vergrößert sich rasend in meinem Gesichtsfeld und ich kann in seine toten kleinen Augen gucken. Er trifft mich am Kopf. „Junikäfer!“ brüllt einer – und ich springe auf. Verfickte Scheißviecher – ich geh nie wieder zum Kiffen in den Park. * Diese Überschrift wurde Ihnen gesponsort von der Initiative „Förderung des grossstadtsurvivor-Lesens“ mit dem Ziel, Sie zum Lesen dieses Artikels zu bewegen. Wenn Sie wirklich was über die Hammerdroge erfahren wollen, schauen Sie doch mal auf: www.grossstadtsurvivor.de
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