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unabhängig, überparteilich, legal

#62

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Ausgabe 09/06

Pestizide und mineralische Dünger sind nichts für euch? MaxAir versorgt euch mit den richtigen Tips für den biologischen Anbau eurer Lieblingspflanzen, Seite 05. news s. 02

guerilla growing s. 05

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wirtschaft s. 07

Die Geschichte des kleinen, obskuren Exploitationfilms "Reefer Madness" wird 30 Jahre später um ein weiteres Kapitel reicher. Mit zahlreichen musikalischen Sequenzen überzeugt "Kifferwahn", der jetzt als DVD erscheint (Seite 09). cool-tour s. 08

Belogen, betrogen und abgezogen. Unser Eckthema zeigt eine (willkürliche) Auswahl an Dreck, Ausschuss oder Müll, für den dreiste Menschen Geld verlangen.

www.hanfjournal.de

fun+action s. 10

Tischlein streck’ streck’ dich dich Tischlein

KIMO Es gibt Menschen, die schrecken vor nichts zurück, wenn es darum geht, das eigene Konto zu füllen. Wir berichteten von Talcum- und Sandgras, die neuste Entwicklung in dieser Richtung ist ein Produkt, das zum ausschließlich zum Strecken von Hanfblüten entwickelt wurde. Die Brühe schimpft sich BRIX, Augen auf beim Grasswird sowohl in den USA als Einkauf. auch in Australien hergestellt und leider weltweit vertrieben. Sie besteht zum Großteil aus Übrigens ist Brix eine Einheit ähnlich Zucker, was uns der englische wie Öchsle bei der Obstherstellung, Importeur telefonisch bestätigte. mit der man die Dichte und damit In diesen Flüssigzucker (Preis den Zuckergehalt von Flüssigkeiten pro Liter circa 40 Euro), gemischt bestimmt. Ein zusätzlicher Beweis mit Aminosäuren und Hormoder Einfallslosig- und Einfältigkeit nen (unter anderem Triacontades Erfinders – ein Phantasiename nol, ein Wachstumshormon für hätte unsere Recherche sicher ergrüne Blätter), legt der gierige schwert ;-). Grower seine Ernte, danach Irgendwie erinnert die ganze Sache wird alles wie gehabt zum an mittelalterliches Quacksalberei, Trocknen aufgehangen. Und mit einem kleinem Unterschied. Zu haste nicht gesehen wiegt das diesen Zeiten mussten sich die Endprodukt laut HerstelleranBetrüger entweder schnell aus dem gabe glatte 22 Prozent mehr. 22 Staub machen oder sie bekamen die Prozent Zucker und Zusätze, die foto by saxby Folgen ihres unrechten Treibens Bud, behandelt direkt in die Lunge des Endunmittelbar von den Opfern zu konsumenten gelangen, Bon spüren (siehe: aufgebrachter Mob). es dem Gesetzgeber die KonsumentensiAppetit! Da das in Zeiten des Internethandels auscherheit total egal. In den Niederlanden Zwar wird Zucker zur Blütenbildung begeschlossen ist, hilft nur boykottieren ist das ganz anders, wer jedoch sein Gras nötigt, jedoch kann er nur in Form verund/oder dem Hersteller seine Meinung zwecks Test über die Grenze schippert schiedenster Zusätze während der per E-Mail mitzuteilen: macht sich wiederum strafbar. Blütephase dem Gießwasser beigemischt info@accenthydroponics.com. Zumindest ist es uns möglich, das Brix und von der Pflanze verwertet werden, analysieren zu lassen, in der nächsten Ausein nachträgliches Aufbringen auf die Mehr unter: gabe teilen wir euch die Ergebnisse mit. Blütenstände dient weder der Geschmackshttp://www.accenthydroponics.com/pr Auf jeden Fall rät selbst der oben erwähnte verbesserung noch der Steigerung des od_info/brix_plus_info1.htm Importeur mittlerweile von der VerwenWirkstoffgehaltes sondern nur dem Wachsdung des Produkts ab. Sotum des Geldbeutels. lange sich jedoch Menschen Der Geschmack der bebrixten Blüten erinfinden, die bei schlechter nert nach Aussage von Betroffenen an Versorgungslage alles kauSchweißfüße mit verkohltem Karamellfen, was zu bekommen ist, Aroma, ob es der Gesundheit zuträglich wird es weiterhin einen ist, Glukose zu paffen sollte sich jeder Wettbewerb unter komselber überlegen. merziellen Growern geben, Leider war und ist es uns als deutsche wer sein Gras am besten Zeitschrift trotz intensiver Bemühungen streckt. Denn auch auf dem nicht möglich, eine uns anonym zur Schwarzmarkt gilt: solange Verfügung zugesandte Probe der verseucheine Nachfrage besteht, wird ten Materie testen zu lassen. Dasselbe gilt es auch das entsprechende für das Sandgras, über das wir vor zwei Angebot geben. Also lieber Monaten berichteten. Oder den Schweinemal verzichten als sein sauer fett- (Talcum-) Hanf des letzen Jahres. Auf verdientes Geld für Zucker Anfrage des Deutschen Hanf Verbands, ausgeben, immerhin macht inwieweit eine Überprüfung auf Streckmitder Produzent aus den 40 tel möglich sei, gab das BundeskriminalEuro, die die Flasche geamt bereits im Juni 2004 folgende Antwort: kostet hat, zwischen 400 und „....Eine Analyse von Verunreinigungen 600 Euro Gewinn an der oder Fremdstoffen, seien sie natürlicher süßen Pampe. Rausreden Art oder z.B. zur Streckung absichtlich zählt auch nicht, den jeder zugesetzt, findet in unserem Hause verantwortungsbewusste grundsätzlich nicht statt. Hobbygärtner weiß, dass Da die Aufgaben des Bundeskriminalameine Woche vor der Ernte tes gesetzlich geregelt sind können wir nur noch klares Wasser geIhrer Anregung `im Interesse von Milliogeben wird, um eine einnen Cannabis -Konsumenten nach Verunwandfreie Qualität zu erreinigungen der o.a. Art zu suchen’ nicht zielen. Weder Dünger noch folgen.“( Apropos nicht folgen: was bitte wie auch immer geartete sind natürliche Fremdstoffe?). Flüssigkeiten haben in dieser So viel zur Konsumentensicherheit in unZeit irgendetwas im serem Lande. Gerne hätten wir gewusst, Pflanzraum verloren, es sei was so manch einer/m in letzter Zeit in denn man hat im Sinn, vordie Tüte gekommen ist, egal ob es knirscht, sätzlich zu betrügen. Leider, stinkt oder einfach nur seltsam aussieht. hoffentlich zum letzten Mal, KonsumentInnen können in Deutschland unser Appell: fast jede Droge auf Streckmittel untersuchen lassen, bei der am häufigsten konsumierten illegalen Substanz, dem Hanf, ist

Ein Cent pro Joint-

Rechnen Sie mit Max Michael Knodt

Alle zahlen Steuern. Je nach persönlicher Neigung für Alkohol, Zigaretten, Fernsehen, Auto Fahren, Kaffee oder einfach nur für Zahncreme. Und unterstützen, sogar beim Einkauf im Head Shop, die menschenverachtende Hanfpolitik in Deutschland finanziell. Einzig und allein fürs Kiffen muss keiner auch nur einen Cent abführen, das Gras gibt es sozusagen steuerfrei auf dem Schwarzmarkt. „Na und, is ja auch gut so“ werden jetzt die meisten denken, leider hat die Sache einen Haken: Über die teilweise verheerende Wirkung der Hanf-Prohibition auf unsere Gesellschaft berichten nicht nur wir ständig und umfassend, nichtsdestotrotz ändert sich seit Jahren gar nichts - schlimmer noch: Je mehr medizinische und wissenschaftliche Veröffentlichungen die Prohibition in Frage stellen, desto mehr Hysterie wird von und in konservativen Kreisen geschürt, Schlagworte wie Killergras und kaputte Jugend machen seit einiger Zeit die Runde. Leider mit wachsendem Erfolg. Der Grund ist nicht etwa, dass sich die Hanf-Gegner auf einmal mit der Thematik intensiver als zuvor beschäftigt hätten oder ihre Argumente besser als zuvor sind, es ist schlicht und einfach Geld. (Steuer)Geld, das in Kampagnen gesteckt wird, die einzig und allein die Aufrechterhaltung des Status quo im Sinne haben oder diesen sogar verschlechtern wollen (erster großer Erfolg der „Hanf-Wölfe“: Schleswig-Holstein kippt die 30 GrammRegelung). Um dieser ganzen Hysterie etwas entgegensetzen zu können, braucht auch die Seite der Hanf-Aktivisten Geld, logisch. Deshalb sind sie auf Spenden angewiesen, die fließen aus Kiffer-Kreisen nicht nur aufgrund fehlender Möglichkeit der Besteuerung von Hanf sehr spärlich. Deshalb hat sich Deutschlands größte HobbygärtnerCommunity, das forum.hanfburg.de, ein wenig gerechnet und folgende Idee gehabt: Jede/r KifferIn spendet pro gerauchtem Joint/Kopf, verdrücktem Keks oder inhaliertem Bratschlauch einen Cent an den Deutschen Hanfverband. Das macht bei neun Kollegen 10 Cent.bei 100 Konsumenten 1 Euro.bei1.000 Konsumenten 10 Euro.bei 10.000 Konsumenten 100 Euro.bei 1.000.000 Konsumenten 10.000 Euro. Pro Joint wohlgemerkt. Sollte das auch nur ein kleiner Prozentsatz der hiesigen HanfkonsumentInnen eine Weile oder gar ein oder zwei Jahre durchhalten, ist das ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg zur Legalisierung, der keiner/m weh tut. Einen winzigen Teil des Geldes, das wir mit jedem Kaugummi an den Staat abführen und damit in unsere eigene Kriminalisierung investieren, sollten wir in Zukunft imho auch an die eigene Interessenvertretung abführen, als Investition in die Zukunft sozusagen. Der Autor des Artikels führt seit kurzem seine persönliche Strichliste und rechnet monatlich ab. Nach jedem Joint mit einem Cent zur Sparkasse zu rennen ist natürlich nicht im Sinne der Initiatoren. Spenden bitte an: DHV, Kontoinhaber: Georg Wurth Konto: 500 794 106 BLZ: 100 100 10 bei der Postbank Berlin Verwendungszweck: Spende P(ro) J(oint) Mehr unter: hanfverband.de http://forum.hanfburg.de/fhb/showthread.php?t=218651& highlight=cent+pro+joint


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#62 news Feuer auf Sabine Bätzing

das Eckthema

Immer weniger Informationen – die neue Strategie der Drogenbeauftragten?

Ohne Worte- bitte lest dazu den Bericht auf Seite 1

Beitrag von Hans Cousto

Auf den Seiten des Bundesministeriums für Gesundheit findet man – mit Ausnahme zum Thema Tabak – immer weniger aktuelle Informationen zum Thema Drogen. Etwa die Hälfte aller Pressemitteilungen des Jahres 2006 der Bundesdrogenbeauftragten betreffen das Thema Tabak. Die anderen betreffen den Jugendschutz (wiederum mit Schwerpunkt Tabak), den Drogen- und Suchtbericht und den Weltdrogentag. Zu den Themen Alkohol und Substitution erschien ebenfalls je eine Pressemitteilung. Zu allen anderen Themen gibt es keine neue Informationen, weder bei den Pressemitteilungen noch in den Rubriken für die einzelnen Substanzen respektive Substanzgruppen. chen, wie etwa „Über ein Viertel der Jugendlichen hat mindestens einmal Cannabis konsumiert. Das Einstiegsalter ist in den letzten Jahren gesunken und liegt aktuell bei 16,4 Jahren. Je früher die Jugendlichen zum Joint greifen, desto größer ist das Risiko für eine psychische Abhängigkeit.”

Impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin tel.: 030/44 79 32 84 fax.: 030/44 79 32 86 email: zentrale@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818 Redaktion: Roland Grieshammer, Michael Knodt. Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Jan Schlesinger, Kimo, MaxAir, Steffen Geyer, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, Georg Wurth, Kerstin Koch, Kasha.

Layout: marker (Mark Méritan). Illustration: Lukas Tkotz, marker (Mark Méritan). Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals. Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Die vielfältigen Bemühungen, den Tabakkonsum bei Jugendlichen zu reduzieren, scheinen erfolgreich zu sein. Diese Erfolge betont die Bundesdrogenbeauftragte immer wieder in Pressemitteilungen mit Aussagen wie „Ich freue mich, dass immer mehr Jugendliche in Deutschland den Griff zur Zigarette ablehnen. Die Raucherquote in der Altersgruppe der Zwölfbis 17-Jährigen ist von 23 Prozent im Jahr 2003 auf 20 Prozent im Jahr 2005 gesunken. Entsprechend ist auch die Zahl der Jugendlichen gestiegen, die noch nie geraucht haben: In der Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen haben 57 Prozent im Jahr 2003 angegeben, noch nie geraucht zu haben, im Jahr 2005 waren es 62 Prozent.“ oder „Es wird weniger geraucht, vor allem bei den Jugendlichen. Die Raucherquote in der Altersgruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen ist von 28 Prozent im Jahr 2001 auf 20 Prozent im Jahr 2005 zurückgegangen.“ Hin und wieder werden diese Aussagen ergänzt mit Feststellungen zum Cannabis-Konsum bei Jugendli-

Bemerkenswert erscheint die Tatsache, dass derzeit weit mehr Jugendliche (über 25 Prozent) mindestens einmal Cannabis konsumiert haben sollen, als rauchen (20 Prozent). Offenbar führt eine frühzeitige Erfahrung mit Cannabis bei vielen Jugendlichen nicht zu einer erhöhten Raucherquote, da bei einer zunehmenden Anzahl von Jugendlichen, die bereits in jungem Alter Cannabis probierten, die Raucherquote bei Jugendlichen in den letzten fünf Jahren stark zurückgegangen ist. Im Februar stellte Sabine Bätzing in einer Pressemitteilung eine Untersuchung zur Verbesserung der Substitutionsbehandlung Drogenabhängiger vor. Ansonsten findet man auf den Seiten des Gesundheitsministeriums keine neue Informationen zu diesem Bereich. Keine Meldungen zum Stand der Dinge bei den Heroinabgabeprojekten, keine Meldungen bezüglich der vielerorts ungenügenden Anzahl von Ärzten, die bereit sind, Substitutionsbehandlungen durchzuführen, keine Meldungen zu irgendwelchen Maßnahmen zur Reduzierung der Infektionen mit Hepatitis C bei den Konsumenten von Opiaten, die ihren Stoff intravenös applizieren. In den Rubriken „Ecstasy/synthetische Drogen“ und „Heroin/Kokain/Crack“ findet man auf den Seiten des Gesundheitsministeriums nur Meldungen, die zur Zeit der Amtsvorgängerin von Sabine Bätzing, Marion Caspers-

Merk, eingetragen wurden. Obwohl in der letzten Zeit in den Medien immer wieder von einem zunehmenden Kokain-Konsum berichtet wurde und obwohl die Nachfrage zu Informationen betreff Kokain auf diversen Websites innerhalb des letzten Jahres überproportional zu genommen hat, findet man keine Informationen hierzu auf den Seiten des Gesundheitsministeriums. Insbesondere fehlt hier jeglicher Hinweis zum Thema „Safer Sniffing“ zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei der nasalen Applikation von Kokain. Da die Wirkdauer von Kokain relativ kurz ist im Vergleich zu anderen Stimulanzien wie Amphetamin oder Methamphetamin, schnupfen Kokainisten häufiger als die Konsumenten von Amphetamin oder Methamphetamin und schädigen dadurch ihre Nasenschleimhäute in besonders starkem Maße. Deshalb sollten Kokainisten immer nur ihr eigenes Röhrchen zum Schnupfen gebrauchen und dieses nicht mit anderen teilen. Doch zu dem sehr wichtigen Thema „Safer Sniffing“ hat sich die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing bis heute noch nie geäußert. So erfreulich die Erfolge bei der Reduzierung der Raucherquote bei Jugendlichen ist, so wenig ist dies ein Grund, mehrheitlich nur diesen Erfolg zu kommunizieren und alle andere aktuelle Fakten zu den Problemen mit anderen Substanzen respektive Anstrengungen, diese zu reduzieren, fast völlig zu vernachlässigen und überhaupt nicht zu kommunizieren. Die Informationspolitik der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zeichnet sich hier durch Einseitigkeit aus und durch einen erheblichen Mangel an aktuellen Informationen, zu denen ein großes Informationsbedürfnis besteht.


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#62

Brandenburg setzt „Geringe Menge" auf sechs Gramm Steffen Geyer

Durch einen Erlass der Brandenburger Justizministerin Beate Blechinger hat das Bundesland eine neue Regelung der „Geringen Menge". Seit dem zehnten August können Staatsanwälte Verfahren wegen des Besitzes von Cannabis bis zu einer Grenze von sechs Gramm ohne Auflagen einstellen. Die neue Regel ersetzt die umstrittene Formulierung „drei Konsumeinheiten". Bereits im Vormonat hatte der zuständige Minister des Landes Schleswig-Holstein ankündigt, die „Geringe Menge" auch in seinem bisher liberalen Land (30 Gramm) auf dieses niedrige Niveau festzulegen. Es scheint so, als ob es im Hintergrund Absprachen zwischen den zuständigen Landesministern gab, den wachsenden Druck zur Vereinheitlichung der „Geringen Menge" zu nutzen, um die liberaleren Länder zu einer Reduzierung der Grenzen für den straffreien Besitz zu zwingen. So sagte Frau Blechinger in einer Presserklärung des Justizministeriums: „Ungeachtet dessen halte ich die bundesweite Vereinheitlichung auf der Basis der Sechs-Gramm-Grenze vor dem Hintergrund der Rechtsprechung für dringend erforderlich. Diesen Wert wollen auch zahlreiche andere Länder als Obergrenze festschreiben." Da uns der genaue Wortlaut der Brandenburger Regelung noch nicht vorliegt, ist unklar, inwieweit auch Wiederholungstäter, Minderjährige und andere Sonderfälle von der neuen Formulierung profitieren können. Gerade die ungleiche Behandlung solcher Gruppen hatte die Studie des Max-Planck-Institutes aber als Ursache der bestehenden Rechtsunsicherheit herausgestellt. Quelle: Deutscher Hanfverband (www.hanfverband.de)

Mogelpackung – ab jetzt bei ZigZag Michael Knodt Interessant ist die Firmengeschichte der Firma Zig-Zag allemal. Ursprünglich eine französische Zigarettenpapier-Manufaktur, gegründet 1879 von den Gebrüdern Braunstein, heiratet einer der Brüder in die Familie La Croix ein.

news das Eckthema

Rio De Janeiro- Drei junge Männer suchen seit Tagen verzweifelt nach ‘Rauchbarem’, Brasiliens Gesetze sind seeehr streng, was die Suche erschwert. Endlich findet sich ein ‘Strassenverkäufer’, mitten auf der Copacabana. Die Polizeipräsenz ist hoch. Nach langem Hin und Her einigen sie sich und ziehen den Deal durch, 2 Gramm Gras für umgerechnet 20 Euro. Wegen obengenannter Wachtmeister ist eine genaue Kontrolle des Inhalts vor Ort zu riskant, es sieht aber nach fermentiertem Cannabis aus. Der Dealer verabschiedet sich. Man zieht sich ins Hotel zurück, um endlich die erste wohlverdiente lustige Zigarette zu geniessen. Pustekuchen, im Päckchen finden sie tatsächlich nur trockenes Unkraut vom Strassenrand...

Die La Croix Familie war seit 1796 Besitzer von rizla+ und so gründete die Braunstein-La Croix Dynastie 1894 auch in Belgien eine Fabrik zur Herstellung von Zigarettenpapier. Der Name rizla+ leitet sich übrigens aus dem französischen Wort für Reis, riz, und dem ersten Teil des Familiennamens „La“ ab. Das + zum Schluss steht für den zweiten Teil des Namens, „Croix“ (zu deutsch: Kreuz). In dieser Fabrik wird seit dieser Zeit auch die Marke Zig-Zag produziert, an der die Familie heute noch die Markenrechte besitzt. 1994 wurde rizla+ an die britische Imperial Tobacco verkauft. Die bekannteste Zig-Zag Sorte, die Coins Coupés (Foto), war mit zehn Gramm Papier pro Quadratmeter bis dato eines der dünnsten und meistverkauften (Joint)- Papers weltweit, vor allem beliebt bei sogenannten „Altkiffern.“ Nun ist es mit der Eigenständigkeit der belgischen Zig-Zag Papers nicht mehr allzu weit her, das eigentliche Sagen dort hat im Zuge der Globalisierung der niederländische Konzernleitung von rizla+ Netherlands, die wiederum gehören zum Weltkonzern Imperial Tobacco (siehe oben). Und den niederländischen rizla+ - Bossen passt das mit den superdünnen Zig-Zag Coins Coupe aus bis dato unbekannten genannten Gründen nicht in den Kram. Also wird in die Packung irgendein dickes Papier (12 Gramm Papier pro Quadratmeter) aus ihrer anderen Produktion gequetscht, mit Brenneigenschaften eines gewöhnlichen Drehpapiers, die Aufklärung der Kunden oder der Händler bleibt außen vor. Bisher haben wir auf mehrmalige telefonische Anfrage keinen Grund in Erfahrung bringen können, warum sich die Qualität verschlechtert hat. Lediglich ein Rückruf wurde in Aussicht gestellt, der lässt (noch?) auf sich warten. Da dünnes Drehpapier in der Herstellung viel teurer als dickes ist, liegt die Vermutung nahe, dass hier auf dem Rücken der Kunden an der Qualität gespart wird, oder neudeutsch: Gewinnmaximierung. Das Hanf Journal meint: Lasst euch nicht für dumm verkaufen (siehe Eckthema) und tut es denen gleich, die uns über diesen Missstand informiert haben (special thanx to the Zig-Zag man in Kreuzberg, Chris M.). Schickt rizla+ Belgien eine Mail, in der ihr freundlich zum Ausdruck bringt, dass die alte Qualität wieder an den Start muss. Mails bitte an: rizla@rizla.co.uk

Im Schweizer Knast, dritter Akt Pastor David sitzt seit mittlerweile drei Monaten in U-Haft und wartet darauf, dass die Vorwürfe gegen ihn konkretisiert werden, bisher halten sich die Behörden mit dem Verweis auf „Verdunklungsgefahr“ sehr bedeckt mit Informationen. Nach Beendigung seines Hungerstreiks schmort David derweil in einer Art Isolationshaft. Er hat die viele Zeit, die sich ihm der Umstände halber bietet, zum Anlass genommen, einen Text eines amerikanischen Vorkämpfers für den heiligen Pilz, James Arthur, ins Deutsche zu übersetzen. Nach der Einleitung unseres zur Zeit inhaftierten freien Mitarbeiters gibt es eine kleinen Appetithappen, den Rest könnt ihr auf unserer Homepage, www.hanfjournal.de finden.

In Memorian James Arthur Letztes Jahr, bald nach meiner Gründung der Kirche der heiligen Pilze, wurde James Arthur in ein US-Gefängnis in Untersuchungshaft gesteckt. Bereits am zweiten Tag verstarb er an Selbstmord. Während ich in der Schweiz in U-Haft sitze und mich frage, ob die kranken Vasallen mich wohl den US-Behörden überstellen werden, damit sie sich nicht ihre Hände mit zum Himmel schrei-

enden Menschenrechtsverletzungen schmutzig machen müssen, fühle ich eine Kraft in mir, die sagt: „Übersetze J. A.s Einführung in seinem Buch „Mushrooms and Mankind“ – „Pilze und Menschheit“. Sie ist schön geschrieben und ich denke als Nachruf gut geeignet. Meine Übersetzung kann und soll frei verbreitet werden, mit dem Hinweis auf sein Buch und mit dieser Texteinleitung. Um zu verdeutlichen, dass Pilze und Pflanzen verschiedene Organismenreiche bilden, nutze ich das Wort „Gewächse“ für Pflanzen und Pilze. (James Arthur mit eigenen Worten.) Als Nachruf zu seinem Tod im Februar 2005 in US–Amerikanischer U-Haft von mir übersetzt: „Viele -zig Tausend Jahre lang war die Menschheit mit den Gewächsen symbiotisch verbunden. Sie dienten ihr nicht nur als ewige Quelle von Essen – Nahrung für die Körper - sondern auch in einer anderen Weise, nicht minder wichtig und heutzutage häufig übersehen. Ich spreche von den Gewächsen, die traditionell dafür bekannt waren, das menschliche Bewusstsein in mystische bzw. spirituelle Zustände zu erweitern ...“ Weiter geht es unter:www.hanfjournal.de Oder unter http://smcs.mycel.net/forum/index.php?showtopic=941


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#62 news

Idiotentest: Nicht immer ein Muss

das Eckthema

Genetisch veränderte Lebensmittel sind in Deutschland nicht zugelassen.

Es kommt selten genug vor, dass wir in Sachen Führerschein und Hanf Positives berichten können. Noch nie erreichte uns eine solche Meldung aus Bayern. Das hat sich mit dieser Ausgabe geändert, denn: In Rosenheim ist es einem Prohibitionsopfer gelungen, die Vorladung zum „Idiotentest“ aufgrund des Verdachts von HanfKonsum abzuwenden.

Wen juckt's?

- Sandwichkultur - Zutaten aus ökol. Anbau - fair gehandelter Bio Kaffee und Kakao

Zeiten: Mo-Fr 9:00-18:00 Sa 9:00-16:00

Das ist bis dato nicht möglich gewesen, da gegen eine solche Vorladung kein Einspruch zulässig war. Laut den zuständigen Behörden handele es sich hier um einen Verwaltungsakt und somit sei ein Einspruch nicht möglich. Erst nachdem die Ergebnisse des Tests zum eventuellen Führerscheinentzug geführt hatten, ist überhaupt ein Einspruch möglich. Nun hatte in diesem Falle der Anwalt des Beschuldigten dem Landratsamt zu verstehen gegeben, dass gegen diesen Bescheid eventuell doch ein Einspruch möglich sei. Die genaue Begründung würde den Rahmen des Artikels sprengen und ist für Laien so interessant wie das örtliche Telefonbuch.

Jedenfalls musste der junge Mann sich nicht untersuchen lassen und darf seinen Führerschein behalten. Die Behörde betont jedoch, es handele sich hier um eine Einzelfallentscheidung und eine solche Vorladung sei im Prinzip gar nicht anzufechten. Klingt erst einmal gar nicht so spektakulär, bedenkt man aber die Konsequenzen, die sich daraus ergeben könnten, sieht das schon ein wenig nach dem lang ersehnten Silberstreif für zu Unrecht verfolgte AutofahrerInnen am Horizont aus. Es ist zumindest nicht mehr generell unmöglich, sich gegen die Vorladung zur

Medizinisch-Psychologischen Untersuchung zu wehren, dies ist nicht der einzige unserer Redaktion bekannte Fall, bei dem eine Vorladung zur MPU erfolgreich vermieden wurde. Allerdings empfehlen wir, nachdem wir Einblick in den Schriftverkehr von „ Ve r d ä c h t i g e n “ mit einigen Führerscheinstellen hatten, bei der Anfechtung die Hinzuziehung eines ordentlichen Anwalts, denn selbst mit einiger Behördenerfahrung ist ein solcher Einspruch, der eigentlich gar keiner ist, für einen der Juristerei Unkundigen nicht zu bewältigen.

Dr. med. Franjo Grotenhermen

Wie hoch ist die Qualität von Cannabis aus Coffee-Shops? Ein Wissenschaftler der Universität Leiden hat die Qualität von Cannabis aus niederländischen CoffeeShops mit der von Cannabis aus niederländischen Apotheken verglichen. Die Ergebnisse, die jüngst in der neuen Zeitschrift „Cannabinoids“ auf der Internetseite der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (www.cannabis-med.org) veröffentlicht wurden, fielen nicht sehr schmeichelhaft für die CoffeeShops aus, vor allem da der Cannabis offenbar nicht selten stark mit Bakterien und Pilzen verunreinigt ist. Insgesamt waren zehn zufällig ausgewählte CoffeeShops, eine nicht-offizielle Initiative für medizinischen Cannabis sowie die zwei Sorten, die in holländischen Apotheken erhältlich sind, in die Untersuchung einbezogen worden. Es wurden also insgesamt 13 Proben untersucht. Die Proben aus den Coffee-Shops und bei der Initiative waren gewonnen wurden, indem sich ein Mitarbeiter der Universität als ein Angehöriger eines Patienten ausgab, der an Multipler Sklerose leidet und für

den er zehn Gramm Cannabis besorgen wolle. In der Studie wird ausgeführt, dass die Mitarbeiter der Coffee-Shops grundsätzlich gern bereit waren, unerfahrenen Konsumenten Hinweise zur Anwendung des gekauften Materials zu geben. Der THC-Gehalt der Proben lag zwischen 11,7 und 19,1 Prozent. Auch die beiden Proben aus der Apotheke (12,2 und 16,5 Prozent) lagen in diesem Rahmen. Alle Proben enthielten andere Cannabinoide nur in sehr geringer Konzentration. Der Autor führt das weitgehend einheitliche Cannabinoid-Profil der verschiedenen Cannabis-Sorten auf die zahlreichen Kreuzungen mit dem Ziel eines möglichst hohen THC-Gehaltes zurück. Die Preise der Coffee-Shop-Proben lagen zwischen 48 und 70 ¤ pro zehn Gramm, während die Apotheken-Sorten 81,94 beziehungsweise 93,92 ¤ kosteten. Wurden die Preise auf jeweils 100 mg THC bezogen, so ergab sich eine Preisspanne von 3,11 bis 5,16 ¤ pro 100 mg THC für die Coffee-ShopSorten und von 5,72 und 6,80 ¤ für die beiden Apotheken-Sorten, die also etwas teurer als der Cannabis aus den Coffee-Shops waren. Zum Vergleich: das THC, das in deutschen Apotheken erhältlich ist, kostet pro 100 mg etwa 80 ¤, ist also etwa zehn- bis 25-mal teurer als THC in Cannabis aus Coffee-Shops beziehungsweise den niederländischen Apotheken. Bei der Untersuchung der Proben auf eine mögliche Verunreinigung fiel auf, dass alle Proben aus

den Coffee-Shops mit Bakterien und Pilzen oberhalb der Grenzwerte, die vom europäischen Arzneibuch für medizinische Zubereitungen zur Inhalation zugelassen sind, verunreinigt waren. Diese Verunreinigung war zum Teil nur gering, in einigen Fällen jedoch recht deutlich. Einige der gefundenen Mikroben können Gifte bilden, die durch Temperaturen, wie sie beim Rauchen von Cannabis entstehen, nicht vollständig zerstört werden, sodass sie in die Lunge gelangen können. Vor allem bei Personen mit einem bereits beeinträchtigten Immunsystem, beispielsweise Aidsoder Krebs-Patienten, können solche Mikroben und Gifte gefährlich werden. Entsprechende Vorkommnisse scheinen jedoch trotz der Vielzahl der medizinischen Cannabis-Konsumenten, die sich mit Cannabis aus Coffee-Shops versorgen, nicht häufig zu sein. Untersuchungen auf das Vorliegen von Schwermetallen und Pestiziden wurden bei dieser Studie nicht vorgenommen, da diese sehr kostenaufwändig sind. Untersuchungen auf Schwermetalle und Pestizide werden jedoch regelmäßig beim Apotheken-Cannabis durchgeführt. Einige Coffee-Shops geben zudem an, dass ihr Cannabis biologisch angebaut werde und daher ebenfalls frei von solchen Rückständen sei. Die fehlende Kontrolle der Qualität von CannabisProdukten ist eine der negativen Konsequenzen der Illegalität der Droge. Selbst in den Niederlan-

den werden die Dr. med. Franjo C o ff e e - S h o p s Grotenhermen nur geduldet, und der Anbau ist Mitarbeiter des bleibt illegal. nova-Instituts in Hürth Dieser Zustand bei Köln und Vorsitzender wurde wiederder Arbeitsgemeinschaft holt von niederCannabis als Medizin ländischen Poli(ACM). tikern als schizophren und inkonsequent bezeichnet. Die Vergabe von Konzessionen zum Anbau könnte mit entsprechenden Auflagen zur Reinheit des Produktes und Qualitätskontrollen verbunden werden. Das würde die gesundheitlichen Risiken des Konsums verringern. Aber auch unter den gegenwärtigen Bedingungen könnten von den Coffee-Shops Anstrengungen zur Qualitätsverbesserung unternommen werden. Wer in Deutschland sichergehen möchte, hochwertigen Cannabis zu verwenden, ist auf den Selbstanbau der Pflanze oder beim Kauf auf zuverlässige Quellen angewiesen. Verglichen mit der Inhalation durch Rauchen stellt die orale Aufnahme mittels Tees oder Gebäck bei Verunreinigungen mit Bakterien und Pilzen eine geringere Gefahrenquelle dar, da möglicherweise gefährliche Infektionen der Atemwege durch die Mikroben nicht auftreten.


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#62

Bio-Logisch

guerilla growing das Eckthema

Das neue NasenErfrischungspulver "Himalaya" gibt es in den Geschmacksrichtungen "Zitrone" und "Erdbeere" an Tankstellen und in Tabakl‰den zu kaufen.

In Zeiten standardisierter Industrielebensmittel, gentechnisch veränderter Agrarpflanzen, genetisch standardisierter Masttiere, tageslichtloser Legebatterien, aquakultiviertem Seafood und hippen Softdrinks, die mehr Inhaltsstoffe haben als Lackfarben aus dem Baumarkt, sprießen Bioläden wie Pilze aus dem Boden und halten Bioprodukte Einzug in die Kühlschränke der Nation. Entgegen dem allgemeinem Trend - weg von der Standartmassenware, hin zum Bioprodukt - ist auf dem Rauchhanfmarkt meiner Meinung nach leider ein gegenteiliger Trend zu erkennen. MaxAir Suchtexperten warnen gedeihen, ausschließlich mit organischen Viele Eigenbedarfsgärtner sind mit den Jahvor diesem so genann- gießen und ernähren ihre (nicht aber mit mineralischen!) ren und mit ihren Pflanzen und Gärten ten Kinderkoks. Pflanzen mittels Gießkanne Düngemitteln zu ernähren. Außerdem begewachsen. Ihr Erfahrungsschatz und ihre per Hand. Andere verwendeutet biologischer Anbau den Verzicht auf Fähigkeiten im Umgang mit der Hanfpflanden aber auch erfolgreich synthetische Pflanzenschutz- und Pflanzenze und deren Ansprüchen ist gestiegen. Die automatische Bewässestärkungsmittel sowie den Verzicht auf HorAnbausysteme verändern sich natürlich mit rungssysteme mit organischen mone, Wachstumsregler und Chemikalien der Zeit und werden „optimiert“. Die MögDüngemitteln. Sie halten die Erde im Topf aller Art! lichkeiten des Einzelnen dehnen sich mit immer eher trocken als nass. Idealerweise der Zeit aus und viele langwierige Heimist sie immer leicht feucht - aber nie trocken Biologischer Anbau von Cannabis ist einfach gärtner kommen früher oder später zu Hyund niemals nass! - wenn die einfachsten Grundregeln eingedrosystemen. Sie nutzen die unbestreitbaren halten werden. Vorteile wie Sauberkeit, wenig Medium- halten sich exakt an die Dosisangaben des menge, mehr automatisierbare Technik, Herstellers des eingesetzten organischen Erfahrene Bioheimgärtner ... Düngemittels! - verwenden eine gute, lebendige MarkenDer Grow-Fachhandel hält viele verschieBioerde aus dem Growshop. Mischt der dene organische Düngemittel bereit. Gärtner seine Erde selbst, vermeidet er groFlüssige, pulverförmige, Palettes. Verschieben Kompost, mischt die Erde sehr gut und denste Hersteller bieten organische Dünger öfter durch, lagert die Erdmischung, bevor auf unterschiedlichster Basis an. Viele sie verwendet wird, einige Wochen trocken flüssige basieren im Wesentlichen auf Meab! lasse, andere auf Algen- oder Fischemulsionbasis. Wieder andere enthalten Wurm- verwenden biologische Düngemittel in dung, Gesteinsmehle, tierische flüssiger oder Pulverform, vergewissern Ausscheidungen aller Art, fermentierte sich, dass die Düngemittel keine mineraliPflanzenteile, Haarmehle und vieles andere schen Anteile enthalten! mehr. - verwenden für den Kunstlichtanbau relativ Es kann nicht schaden, auf organische große Töpfe. Häufig verwenden sie eckige Markendüngemittel mit einem sog. „BioTöpfe mit elf Liter Volumen. Aber auch Label“ zurückzugreifen. Gut und auf die runde mit 15 oder 20 Liter werden eingeInhaltsstoffe getestet sind Produkte mit den setzt. Den organisch genährten Pflanzen Labels „OMRI“, „EKO / SKAL“. sollte immer viel Wurzelraum im Topf zur Verfügung stehen! Auch eigene organische Düngemittel- und Kein gewerblicher Grower kann so auf die Erdmischungen können sehr gut und sehr Qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen, preiswert sein. Jeder Besitzer eines Komschnellerer Wuchs, mehr oder weniger höwie ein Eigenbedarfsgärtner in einem Land, posthaufens oder einer Wurmkiste kann herer Ertrag zu ihren Gunsten aus. in dem der Anbau von Hanf legal ist! seinen eigenen Kompost bzw. Wurmmist verwenden - sofern dieser frei von UngezieIch habe auch großes Verständnis für jeden Max Air - Hb Berlin und mehr ... fer und zu vielen Pflanzensamen und groGärtner, der mir sagt: „Ich bin auf ein HyAktion Pro Joint - Rechnen Sie mit Max! ben organischen Teilen ist. drosystem mit stärkerer Lampe umgestiegen, damit ich nur noch zweimal im Jahr http://forum.hanfburg.de/fhb/showthre Ein guter altbewährter organischer und daher nicht mehr dauerhaft anbauen ad.php?t=218651 Volldünger ist getrockneter Hühnerdung. muss um meinen Jahresbedarf zu decken“. Aber vorsichtig dosieren, er kann sehr Das zeitlich reduzierte Risiko ist nicht von „scharf“ sein! Im Wasser gelöst, wende ich der Hand zu weisen! Hühnerdung lieber an als in die Erde eingearbeitet - der besseren Dosierbarkeit weDennoch bin und bleibe ich Befürworter gen. des biologischen Anbaus von Hanf. Biologischer Anbau bedeutet nicht gleich Als organischer Blütendünger eignet sich ökologischer Anbau! Ökologischer Anbau fein zersetzte Gartenkomposterde, aber auch ist weit schwieriger, Arbeitsaufwand- und echter Seevogel-Guanokalong ist gut anflächenintensiver und außerdem auch nur wendbar. im unter Sonnenlicht wirklich denkbar. Biologischer Anbau von Hanf unter Kunstlicht bedeutet vielmehr, ein lebendiges Wurzelmedium (Erde/Humus) zu verwenden, die Pflanzen bzw. die Erde, in welcher sie

Viel gut zersetzter Boden mit vielseitigen organischen Bestandteilen ist die beste Basis für einen problemlosen „biologischen Anbau von Hanfpflanzen“!

Auch Bio gibt was her


#62

6 guerilla growing das Eckthema ... aber Traubenzucker hat noch niemanden umgebracht.

Spanien: Gerichtsverfahren gegen CannabisAnbau-Clubs eingestellt! Roland Grieshammer

Jüngst wurde in Spanien eine Anzahl gemeinnütziger Cannabis-Clubs gegründet, deren Rechtmäßigkeit nun von Gerichten in Katalonien und dem Baskenland bestätigt wurde. In den Cannabis-Clubs haben sich Personen zusammengeschlossen, die gemeinsam Cannabis anbauen und diesen dann zum Selbstkostenpreis an die Vereinsmitglieder abgeben. Nur die Mitglieder haben Zugang zu den Anbauräumlichkeiten und zum Cannabis. In Spanien ist der Handel mit Cannabis verboten, der Besitz zum Eigenbedarf jedoch erlaubt. Ein Gericht in Bilbao, der größten Stadt des Baskenlandes, sprach vier Angeklagte eines Cannabis-Clubs mit 66 Mitgliedern vom Vorwurf des illegalen Anbaus von 150 kg Cannabis (frische ganze Pflanzen, die getrocknet 17,4 kg ergaben) frei. 39 der Mitglieder verwenden Cannabis zu medizinischen Zwecken. Das Verfahren wurde eingestellt, da zum einen die Wuchsanlage den gesetzlichen Vorschriften vom „gemeinsamen Anbau” für Eigenbedarf folgte und weiterhin die Vereinigungen normale legale Vereinigungen (wie hierzulande eingetragene Vereine) sind – und damit keine kriminelle Organisation, um Drogen zu verkaufen.

muten, dass der Staat eine „Lektion“ erteilen wollte und hierbei Bürgerrechte willentlich ignorierte. Darüber hinaus hat das Gericht ja selbst anerkannt, dass einige Mitglieder das (beschlagnahmte) Cannabis zu therapeutischen Zwecken konsumieren; es ist somit nicht verständlich, den Betroffenen weiterhin diejenige Pflanze vorzuenthalten, die ihre Schmerzen lindert. Paradoxerweise hat das erstinstanzliche Urteil diese Bürger gezwungen, sich ihre Medizin wieder auf dem illegalen Schwarzmark zu besorgen.

Die spanische Konsumentenvereinigung Pannagh fordert, dass ihr die beschlagnahmten Pflanzen zurückzugeben seien und erhebt Klage gegen die missbräuchlichen Festnahmen ihrer Mitglieder. Die Tatsache, dass nach zwei Tagen Überwachung ein dreiseitiger Polizeibericht resultierte und die Namen der Festgenommenen an die Presse weitergegeben wurden, lässt ver-

Mit der Idee vom Anbau im Kollektiv steht Pannagh offenbar nicht alleine da. In zahlreichen europäischen Staaten existieren verschiedene Modelle des entkriminalisierten Eigenbedarfs; sei es als faktisch toleriertes Kavaliersdelikt oder als gesetzlich verankertes Recht. In Euskal Herria (Baskenland) bestehen schon fünf ähnliche Vereinigungen wie Pannagh, in ganz Spa-

Pannagh fordert einmal mehr das Ende der Rechtsunsicherheit im Bezug auf die Eigenproduktion. Es ist unhaltbar, dass man Jahr für Jahr mit Beschlagnahmungen und Festnahmen gegen kleine Landwirte zu Felde zieht, die dann unter der Last der Verfahren und der Kosten ruiniert werden. Die Unsicherheit der CannabisSituation begünstigt die Willkür und verhöhnt die Rechte jener, die lieber eine eigene Kultivierung vorziehen würden, anstatt sich auf dem illegalen Markt einzudecken. Absurderweise profitiert also der Schwarzmarkt direkt an der Repression.

nien kommen noch einmal einige hinzu. Die Ve r e i n i g u n g d e r S p a n i s c h e n H a n f Organisationen „Federación de Asociaciones Cannábicas“ (FAC) arbeitet momentan ebenfalls an einem Vorschlag für ein Modell, welches den Anbau zum Eigenbedarf in einem geschlossenen Kreis reguliert. Ebenso existieren ähnliche Organisationen und Vereinigungen bereits in der Schweiz, in Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Deutschland, der Tschechischen Republik und in Polen. Nachdem sie von der „Akte Pannagh“ Kenntnis erhalten hat, will die Europäische Koalition für eine gerechte und wirksame Drogenpolitik ENCOD zu diesem Thema in die Offensive gehen. ENCOD, die Koalition von 98 Organisationen aus 20 europäischen Ländern, hat entschieden, die verschiedenen Modelle und Ideen eines „Cannabis Social Club“ zu vereinen und dem Europäischen Parlament im November in Verbindung mit einem Symposium, welches ENCOD organisiert, zu präsentieren. Es ist Zeit für eine Wende: Die Politik der Regierung Zapatero, die seit ihrem Machtantritt s t e t s n u r Ve r a c h t u n g f ü r d i e a n t i prohibitionistische Bewegung übrig hatte, hat bisher nur Scherbenhaufen hinterlassen. www.cannabis-clubs.eu www.encod.org www.fac.cc


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#62 wirtschaft

Der Pothit- das diskrete Rauchwerkzeug für die kleinen kreativen Pausen zwischendurch

Diesmal wollen wir Euch ein neues Rauchgerät vorstellen, den Pothit. Das besondere am Pothit ist sein Design: Er sieht aus wie ein Stifthalter, man kann ihn also ohne Probleme auf seinem Schreibtisch aufbewahren -selbst wenn man beim Bundeskriminalamt arbeitet. Das Design ist so ansprechend wie dezent: Der Pothit besteht aus einer kleinen runden Dose mit einem Loch in der Mitte. In diesem Loch steckt der Purstick, der aussieht wie ein Stift. Damit er zu Eurer restlichen Büroausrüstung passt, gibt es verschiedene Farben zur Auswahl: Schwarz, Grün, Rot und Silber. Der Pothit ist wirklich äußerst unauffällig und wegen seines kleinen Formats auch für die Hosen- oder Handtasche geeignet. Die Handhabung ist angenehm und einfach: Die Dose öffnen und Euer leckeres Lieblingskraut einfüllen, am besten eine vorgemahlene Rauchmischung. Dann den Deckel wieder schließen und den Purstick durch mehrere Hoch-und-Runter-Bewegungen füllen. Dann den Stick aus der Dose ziehenzum Halten das dicke, silberne Mundstück benutzen – Vorsicht! Vorder – und Mittelstück werden beim Rauchen super heiß!! Und jetzt: Anzünden, Genießen und Spaß haben!

Ab sofort zu haben:

Der Micro-Harvester

Drüber berichtet haben wir schon, das Feedback war gigantisch. Leider konnten der Hersteller das Gerät bis vor kurzem noch nicht in Serie fertigen. Das hat sich nun geändert, unter www.micro-harvester.de kann das gute Stück ab sofort bestellt werden. Den Micro-Harvester gibt es in zwei Ausführungen, als Micro-Harvester-Basic- oder in der Multigrow-Version. Die Basis-Variante beinhaltet alles und sogar noch ein wenig mehr, was mensch zur erfolgreichen Zucht seiner Lieblingspflanzen benötigt. Sogar die Basis-Variante ist mit einen automatischen Bewässerungssystem ausgestattet. Der Micro-Harvester Multigrow besteht zusätzlich aus zwei Ebenen, wobei untere zur Vorzucht/Stecklingszucht verwendet werden kann. Das Gerät kommt unauffällig verpackt per Post nach Hause, die Box ist fast komplett vormontiert und passt in mit den Maßen 120 x 62 x 45cm in die noch so kleinste Ecke. Die Basis-Ausführung ist bereits ab 549 Euro zu haben, d i e M u l t i g ro w - A u s f ü h ru n g k o s t e t 5 9 9 E u ro . Mehr unter: h t t p : / / h a n f j o u r n a l . d e / h a j o website/artikel/2006/03/growing_in_da_box.php www.kayagrow.de www.micro-harvester.de

Durch den Befüllmechanismus ist der der Pothit sehr sparsam im Verbrauch, man kann genauer dosieren als bei einer herkömmlichen Purpfeife. Durch die Verarbeitung aus Aluminium ist der Rauch angenehm kühl, der Geschmack sehr mild. Selbst eingefleischte „Tabak-mitbenutzer“ wurden durch den Pothit zum gesunden Pur-Raucher. Auch für diejenigen, die Hanf aus medizinischen Gründen benutzen, ist dieses Purgerät hervorragend geeignet. Unser Fazit: Eine absolut empfehlenswerte Alternative zur klassischen Purpfeife oder zum Joint. Der Pothit ist sparsam im Verbrauch, praktisch in der Handhabung und das zu einem vernünftigen Preis von knapp 30,- Euro. Und: Er ist perfekt für die kleine kreative Pause zwischendurch, ob auf Parties, im Café, zu Hause oder im Büro, denn unauffälliger geht es nun wirklich nicht mehr! Mehr unter: www.pothit.com

das Eckthema

Dem Vapir-fehlt nur noch der Griff zum wegwerfen


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#62 cool-tour

Rolys Silberscheiben des Monats September

das Eckthema Fühlt sich an wie Ecstasy, war aber doch nur Wasser mit Koffein für 35 Euro.

Roland Grieshammer

HipHop Dendemann: Die Pfütze des Eisbergs (yo mama)

Hip Hop Ice Cube: Laugh Now, Cry Later (lench mob records)

Definition Of A West Coast G! Längst erschienen und nie von mir rezensiert worden, wofür ich mich vielmals entschuldigen und das nun unbedingt nachholen möchte. 20 Jahre nachdem N.W.A. ihre ersten musikalischen Releases auf dem Independent-Wege veröffentlichten, hat einer der Gründer der legendären Compton-Crew beschlossen, den Major-Labels den Rücken zuzuwenden und zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Nach gut sechs Jahren Filmpause meldet sich der erfolgreichste rappende Schauspieler nach Will Smith und Gangstarap-Ikone Shea Jackson aka Ice Cube mit dem Soloalbum „Laugh Now Cry Later“ zurück, welches 16 Songs und vier Skits beinhaltet, die sich mit politischen Rechten und Meinungsfreiheit auseinandersetzen, jedoch auch Partys, Kriminalität und Sex nicht außer Acht lassen. Für die erste Single „Why We Thugs“ engagierte Cube Hitgaranten Scott Storch, der mit seinen Trademark-Synthies und pumpenden Bassläufen ein amtliches Clubbrett abliefert. Ice Cubes markante Stimme, seine sozialkritische Betrachtung des USamerikanischen Gefängnissystems und der hohen Kriminalitätsrate innerhalb der schwarzen Bevölkerung machen das Ganze zu einem unheimlich intensiven Stück Musik. Street Knowledge! „Smoke Some Weed“ kommt orientalisch, was auf entspannende Weise durchaus zum Text passt. Nach einem amüsanten Anruf („Dimes & Nicks“) von Mike Epps (bekannt als Ice Cubes Cousin in den „Friday“-Filmen) thematisiert Cube in „Child Support“ die Entwicklung des Raps von seiner Zeit als Mitbegründer bis in die heutige Zeit, in der laut Cube nur noch über „pussy and money“ gerappt wird. Der harte Beat mit Geigen, Blasinstrumenten, orientalischer Gitarre und orgelähnlichen Tönen ist der Wahnsinn! Einige Kommentare zu Ice Cube wurden in „2 Decades Ago“ zusammengeschnitten, bevor man in „Doin’ What It ’Pose 2Do“ über einem klassischen Gangsta Beat erkennt, dass Cube seinen alten Flow nicht verloren hat. Im genialen Titeltrack inszeniert Cube wie in alten Tagen eine Hood-Geschichte - ein Track zum Wohlfühlen! Der immer mehr in die 1. Liga der Superproduzenten aufsteigende Swizz Beatz schickt Cube für „Stop Snitchin’“ über eine fett groovende Bassline, der Titel des Tracks ist eindeutig, und heraus kommt ein weiteres Highlight des Albums. „Go To Church“ mit dem typischen Lil Jon Crunk Beat ist einfach nur brillant, denn nicht nur Cube sondern besonders Snoop Dogg läuft zu seit Jahren nicht mehr erreichter Höchstform auf. „The N***a Trapp“ ist ein sehr ernster Track, in dem Cube wiederum die Umstände innerhalb der schwarzen Bevölkerung der USA kritisiert und dabei auch nicht vor George Bush und Gouverneur Arnold Schwarzenegger Halt macht. In „A History Of Violence“ fasst ein imaginärer Fernsehreporter rassistische Taten seitens weißer Gangs gegen Schwarze in Los Angeles auf und berichtet vom defensiven Widerstand der Schwarzen. Indiz dafür, dass Cube seine Wurzeln keineswegs vergessen hat und sich stattdessen aktiv damit auseinandersetzt. Der erste richtig fröhliche Song ist „Growin up“, in dem er die Anfangstage von N.W.A, den Split der Supergruppe, sowie seinen eigenen Werdegang vom Kleinkriminellen aus Compton zum Rapmillionär und Hollywoodstar beschreibt und an das Schöne im Ghetto erinnert. Dank an Eazy-E und Erwähnung seines Sohns Lil Eazy! In vielen seiner Songs rappt er aggressiv und energiegeladen und möchte seiner Wut Ausdruck verleihen – so auch im rockigen „Click, Clack - Get Back!“ („I flip shit for gang-bang n****s, I talk shit for insane n****s ...”). Mit einem treibenden Elektrobeat und übergeilem Einsatz vom Don Mega überzeugt „The Game Lord“, was teilweise an Dr. Dres Produktionsstil erinnert. „Chrome & Paint“ (feat. WC) vermittelt das gechillte Lowrider Gefühl zwischen den beiden Mitgliedern der Westside Connection. Der oben schon gelobte Scott Storch sammelt weiter Props mit frischen Piano-Licks für „Steal The Show“, Cubes überzeugender Flow besorgt den Rest. Nach Snoop Dogg’s zweitem Einsatz im eher oberflächlichen „You Gotta Lotta That“ und dem sehr tighten „Spittin Pollaseeds“ (feat. WC & Kokane) legt Lil' Jon für „Holla @ Cha’ Boy“ zum Abschluss einen bösen Uptempo-Knaller hin. Wir atmen erleichtert auf: Auch nach 16 Jahren ohne N.W.A hat „Amerikka’s Most Wanted“ mehr Attitüde als 80 Prozent aller Newcomer im Game. R.I.P. Eazy E , N.W.A. 4 Life ! www.icecube.com www.icecubemusic.com

HipHop Curse: Einblick zurück – Mixtape Classic Cuts 19962006 (subword)

Wenn jemand wie Curse ein „Best of“ herausbringt, ist das keine lieblose Zusammenstückelung fürs Weihnachtsgeschäft. Mitten im Hochsommer zieht er nach zehn Jahren Bilanz mit seinen Homies Kool DJ GQ und DJ Kitsune, die einen knapp 80minütigen Flashback aus 41 Tracks zusammengezimmert haben, der die Zuhörer auf die etwas andere Art durch die Ära Curse geleitet. Neben vielen Klassikern, B-Seiten und rarem Material sowie verstreuten Gastbeiträgen und Features gibt’s auch zwei brandneue Tracks, die das Mixtape quasi einrahmen. Im eröffnenden „Tag eins“ punktet Curse mit einem ordentlichen Beat und mahnt mit vollem Recht und

Deutschland, Land der Dichter und Denker. Lang, lang schien es her zu sein seit den goldenen Zeiten. Dann kam einer, der auch Goethe und Schiller noch etwas in Sachen Wortgewandtheit beibringen könnte. Einer, der das Potenzial der deutschen Sprache voll ausschöpfte und seinem Publikum mit Wortspielereien die Freudentränen in die Augen trieb. Sein Markenzeichen ist seine kratzige Stimme und was alles in Rap steckt, haben durch ihn selbst mit „Gefährlichem Halbwissen“ gesegnete Sechsfarbenkugelschreiber kapiert. Das Schweigen-Dilemma hat ein Ende, und ich bin verdammt froh, nun endlich „Die Pfütze des Eisbergs“ im Tageslicht zu sehen. Mal gespannt, wie die Jugend darauf klar kommt, wenn der Hörspielonkel Daniel Larusso mit „Volker Racho“ auf dem Schoß und natürlich dem Schalk im Nacken im großen Lederohrensessel sitzt und mal so ganz „sensationell“ im Reimbuch eine Seite weiterblättert. „Check mal die Rhetorik ab“! Und mit „Das Erste Mal“ liefert Dende auch inhaltlich ein philosophisches Feuerwerk ab, das mal gehörig den Lebenssinn hinterfragt und dabei sicherlich autobiografische Elemente hat. Der ganze Spieltrieb, das „Hörtnichtauf“, vorwärtsimmer, rückwärtsnimmer, und den ollen Kalenderspruch in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf. Und es könnte „Gut und gerne“ noch wesentlich mehr von solchen Menschen geben, die unter der Dusche singen – Dendemann lässt sich zumindest eine Gesangseinlage nicht nehmen. Er spielt auch so ganz gerne den Bademeister, schaut vom Schwimmbeckenrand dem Treiben zu, denn er ist „Endlich Nichtschwimmer“, also schmeiß an den Song. Schön, so fast zehn Jahre später auch die Sportsetzung von „Ich so, er so“ zu hören. War Dendemann damals noch als Kunde beim Pizzaservice unterwegs, ist er bei „ErsoIchso“ jetzt zum Mitarbeiter des Monats gereift und zeigt, dass Storytelling immer noch seine Paradedisziplin ist. „Sachmagehtsnoch“ – ordentliches Bounce-Fallera, was die Mainzer Karnevalisten da hingezimmert haben. Höchste Zeit, mal für mindestens „3 1/2 Minuten“ die Uhr anzuhalten und einem wunderschön soultriefenden Lovesong zu lauschen. „Kommt Zeit dreht Rad“, und das muss dazu nicht jeden Tag neu erfunden werden. „Das Lied mit dem ...“ läuft doch jeden Tag im Radio, und Pferdelungen-Teststrecken wie „Inhalation“ sind für mich das Highlight, denn die Beats sind bassboxenludertauglich und diese Line steht sinnbildlich für das ganze Album und für Dendemann, der Rap nicht als Geschäft, sondern immer noch als Competition bzw. Entertainment sieht. „LaLaLabernich“, ganz schön funkverliebt, und gemeinsam mit Cora E. verliere ich die „Volle Kontrolle“. Einen guten Abschluss bildet mit „Sensationell“ die Lobeshymne auf die HipHop-Kultur und mit „Dende 74 mit Gwen McCrae“ ein schwer autobiografischer Abriss über die letzten 30 Jahre. Dabei vermittelt Dendemann über einen Championlover Groove eindrucksvoll geballtes Allgemeinwissen, das nicht nur mit HipHop zu tun hat. Ichsachma, alle Vorschusslorbeeren waren absolut gerechtfertigt! Dendemänner braucht das Land. Danke, gut. www.dendemann.com www.yomama.de

HipHop

HipHop

Roey Marquis II: Battle Of The Words – Level 2 (ming dynasty)

Mit dem Strom – zurück zur Quelle. Wer Calogero Randazzo nicht kennt, hat im Musikunterricht wohl wieder mal nicht richtig aufgepasst. Schon früh hat er seine Heimatstadt Frankfurt mit Soul, Funk, Rap und New Jack Swing versorgt, als Support-Deejay bei Acts wie Run DMC, Onyx, Moloko, Arrested Development, Galliano, Grandmaster Flash, DJ Krush, Fugees, Nas, KRS One, etc. machte er sich einen verdammt guten Namen. 1998 riefen er und DJ Kabuki das Projekt MK2 ins Leben, um mit „Prepare To Be Educated“ einer in Fachkreisen viel beachteten Idee der Fusion aus HipHop und Drum’n’Bass nachzugehen. Zwei Jahre später war „Ming“ gemeinsam mit Rappern wie Curse, Samy DeLuxe und Creutzfeld & Jakob das erste Solo-Album von Roey Marquis II. 2003 schloss er die Produzentenalbum-Trilogie mit „Samsara“ (zu deutsch: Wanderung) ab. Neben der ostasiatischen Philisophie liegen Roey Marquis bei „Mindfood“ auch die Psychologie sowie Fiktionen und Fakten persönlich sehr am Herzen. – Definitiv gehört er zu Deutschlands erfahrensten und auch besten Produzenten. Wie schon bei der ersten Ausgabe des damals als Mixtape erschienenen Tonträgers benutzt Roey Marquis auch bei „Battle Of The Words – Level 2“ mit Hintergedanken bereits veröffentlichte Beats erneut und hat für eine Neuinterpretation ausgewählte MCs aus Deutschland und darüber hinaus ins Studio gebeten. Zu den vertretenen Rappern gehören u.a. Olli Banjo, Absztrakkt, Germ vs Lord Yamagu, Reno, Germany, Animus und auch der Mannheimer Pal One. Bei den 27 Tracks erwähne ich jetzt nur mal meine persönlichen Highlights: Der grade mal 15jährige F.R. aus Braunschweig hat für „Faustregel“ einen der druckvollsten Beats des Samplers verpasst bekommen. Ercandize, Fard & Nelson liefern mit „... im Leben zurück“ eine Top-Ballade, während Doujah Raze & Shuko mit „Barriers“ über groovige Beats dick rappen. Ganz großes Kino ist Tatwaffe von der Firma, der im „Krieg der Wörter“ mal wieder keinen Song, sondern eine echte Hymne bringt! Sowohl Flipstar, Shiml & Slick One („Kein Morgen“) und Donato & DJ DSP („Butterfly“) legen mit melancholischer Energie gleich nach. Logischerweise ist auch Curse mit seinem souveränen Beitrag „Halt fest“ vertreten und supportet auch noch seinen Mann Stress. Boese Zungen rappen „Jetzt wird’s ernst“, und die Instrumentierung ist voller Seele. Auch Trauma überzeugt mit seiner Ehrlichkeit über „Schlangenaugen“ ebenso wie Nazz’n‚Tide, die „Line für Line“ punchen. Und weil ich’s gerne französisch mag, begeistert mich der „Wüstensand“ von Peripherique feat. K*rings, Anaël, Garufa. Natürlich grooven auch die Beats im „Freestyle“ von Steve Austin (Electric Fence) und bei der "Battle Of Life“ von Randgruppe ziemlich rund. Roey Marquis bleibt sich selbst treu und liefert seinen hartgesottenen Fans wieder ein willkommenes Lebenszeichen ab. Schöne, üblicherweise langsam voranschreitende Beats mit zentralen Samplen, gerne auch mal mit orientalischem oder asiatischem Einschlag in bewährter RMII-Qualität. Blind followers are dead – Rebels can get something! www.roey-marquis.de www.grooveattack.com

Blumentopf: Musikmaschine (four music)

Mit ihren WM-RAPortagen (ca. 2minütige Raps zu jedem Deutschlandspiel), welche von der ARD zum Teil noch an dem Tag des Spieles ausgestrahlt wurden, haben sich die fünf Münchener auf eine imposante Art und Weise zurückgemeldet. Diese Beiträge wurden als Song verpackt und erschienen passend zum Beginn der Bundesliga auf der ersten, selbstironischen Single „Horst“ des neuen Albums. Vor zehn Jahren legten sie mit ihrer legendären und mittlerweile verzweifelt gesuchten „Abhängen“-EP den Grundstein für das, was wir heute feiern: Ein ganzes Jahrzehnt kreativer Output auf schwarzem Vinyl und silbernem Plastik, der seinesgleichen sucht. Und sie halten in und durch ihre Musik einen Vibe am Leben, der in HipHop-Deutschland schon fast in Vergessenheit geraten ist: den positiven! Ohne beschwerende Kopflastigkeit, ohne nach Charts schielendem Kalkül, klischeefrei, unglaublich facettenreich und open-minded! Der Titel ihres fünften Albums – Musikmaschine – trägt dem Inhalt kaum Rechnung. Die Jungs haben den Topf-Sound modifiziert, ohne das aus den Augen zu verlieren, was sie über die Jahre hinweg so wichtig für das ganze Genre und nicht zuletzt so beliebt gemacht hat. Hier vertontes Skateboardschreddern, da eine Komposition aus Spielkonsolengeräuschen und dann wieder Gitarrengeschrammel, das sich mit einer ordentlichen Portion Funk an synthetische Sounds

viel Soul offensiv an: „Hört dieser Stimme zu!“. Natürlich begegnet man einer Menge an Collabopartnern wie Busy, Claud, DJ Evil Dee, DJ Desue, Roey Marquis, SaschliQ & Jules, DJ Tomekk, Gentleman, GZA, Ill Will, J-Luv, Max Herre, Prestige, Wu-Tang Clan und Xavier Naidoo. Die Burner-Tracks sind auf jeden Fall nach wie vor „Hassliebe“, „Wahre Liebe“, „Sufis“, „Viel leichter“, „Warum nicht?“, „Denk an mich“, und ganz besonders die folgende, superdeepe Selection „Nichts wird mehr so sein wie es war“ (anlässlich 9/11) / „Enttäuschung“ / „Und was ist jetzt“ / „Hoffnung“ – manchmal ist es mir unheimlich, wie gut ich Curse nachempfinden kann. Und ich weiß nicht, wie vielen Frauen ich die Ansage „Lass uns doch Freunde sein“ in den Briefkasten geschmissen hab’, um - immer erfolgreich! - mal die Fronten zu klären. Die Featureperlen „Harte Zeiten“ / „Doppeltes Risiko“ (Stieber Twins), „Rappresentieren“ (Azad) und „Verständnis“ (Plattenpapzt) komplettieren den Wahnsinn! Curse macht zwar auch hin und wieder auf Dicke Hose und flowt auf Explicit Lyrics, aber Gewaltverherrlichung und Frauenfeindlichkeiten sind bei ihm kein Standard. Seine Texte bestehen vielmehr aus interessanten Geschichten direkt aus dem Leben, die zum Zuhören und Nachdenken einladen und nichts mit Schwachsinn zu tun haben. Damit unterscheidet er sich deutlich (und wohltuend!) von den Top-5-Bravo-Rappern, die die Kids für dumm verkaufen. Curses Meinung über Diss-Tiraden und oben genannten

schmiegt. Auf der Suche nach Input scheint das genreübergreifende Einfallsreichtum von DJ Sepalot und seinen Mitstreitern grenzenlos zu sein. Nach dem Intro geht auf jeden Fall noch „mehr“. Zusammen mit Clueso gibt’s „Lass Die Show“ für alle Blender und Profilierungsneurotiker. Und auch die Töpfe wollen und bringen „Gute Musik“. Kinder der Nacht werden aktiv, wenn „Die City Schläft“, ein amüsantes Interlude ist „Wie Soll Ich’s Dir Erklären?“, weil deine Alte nervt, und ja – die „Profis“ sind verspielt. „Ach So“ ist wieder einer dieser Tracks, den ich bei Gelegenheit irgendeiner Ex-Freundin zu Weihnachten schenken könnte. Dagegen könnte „Chin Chin“ ein neues Liedchen zum Vorglühen werden. Nach einem zu talentierten Holunder Skit und einem neurotischen Song über Zeitfanatismus werden mit dem balladesquen „Du Und Ich“ auch mal ruhigere Töne angeschlagen, die jeden tief berühren, der vom Leben Ahnung hat. Und man muss seinen Hut vor Schu und Johanna ziehen, die es geschafft haben, das Ende einer Beziehung mit derartiger Grandeur, fast schon schmerzhaft – weil so wahr – durchseziert zu haben. „Was Du Brauchst“, ist smoother Electro mit Piano Lines und beruhigendem Rap. Wer dem Charme und der Ironie des Topfes bereits erlegen ist, wird sich über „Platz 80“ freuen, denn das sind die Jungs in Reinform und provoziert breites Grinsen. Und nach der wundervollen SkaterBallade „Die Bretter, Die Die Welt Bedeuten“ und dem relaxten „Ruhetag“ ist klar: Die „Musikmaschine“ wird nicht nur eine der treuesten Fangemeinden der hiesigen Musikszene in ihrem Glauben bestätigen, sondern auch wieder über alle Genregrenzen hinaus kräftig Werbung für sich selbst und den deutschsprachigen Rap im Allgemeinen machen. www.blumentopf.com www.fourmusic.com

Kinderkram macht er eindrucksvoll im Track „Rap“ (demnächst als Video) vom 2003er Album „Innere Sicherheit“ deutlich. Curse performed in diesen vier Minuten vom warmen souligen Storytelling bis zum extrem eng gesetzten Rhymeflow alle Facetten seiner vielfältigen Skillz, die ihm längst eine Sonderstellung unter den besten deutschen MCs eingebracht haben. Im würdig abschließenden „Ich fang grad erst an“ rekapituliert er oldschoolig markante Stationen seiner MCKarriere, um zu dem Schluss zu kommen, dass noch lange nicht Schluss ist. Hoffentlich! – Curse erhebt seine Stimme selten umsonst: Wenn er battelt, brennt die Luft, wenn er feiert, knallen die Korken, wenn er trauert, blutet das Herz. Dem Meister in seiner Vielfalt zu lauschen ist ein Hochgenuss für Liebhaber der deutschen Wortakrobatik – für alle Quereinsteiger empfiehlt sich Curse sowieso als Nummer 1! www.curse.de www.premiumblend.de www.alles-real-records.de www.truebusyness.com www.subword.com


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#62 cool-tour

Rolys Silberscheiben des Monats September Roland Grieshammer

das Eckthema Eigentlich stand Einladung was von ‘Eimer rauchen’.

Avantgarde Pop Dani Siciliano: Slappers (!K7 records)

Ihre Stimme war es, die allen HerbertAlben vom 1998 erschienenen „Around The House” über „Bodily Functions” bis hin zum Big-Band-Exkurs „Goodbye Swingtime“ und dem diesjährigen „Scale“ die einzigartige Note gab. Unvergessen ihr Debüt „Likes“ aus dem Jahr 2004, mit dem sie ihre Eigenständigkeit und ihr Talent als Produzentin, DJ, Songschreiberin und Sängerin unter Beweis stellte. Mit „Slappers“ haben Mann und Frau nun ein wahres Meisterwerk abgeliefert, denn Elektroniktüftler Matthew Herbert durfte beim Produzieren einiger Stücke aushelfen, hält sich aber vornehm im Hintergrund. Wer Dani Siciliano gerade erst entdeckt, könnte schnell vermuten, dass sich hier jemand von Róisín Murphys großartigem Album „Ruby Blue“ inspirieren ließ. Aber natürlich ist es umgekehrt. Eintönigkeit ist hier klar ein Fremdwort, denn Dani bewegt sich geistreich, schwungvoll und ehrlich in Gefilden zwischen

Funk / Boogie

während hinterfragende Songs wie „Too Young“ zum Nachdenken herausgefordern. „Think Twice“ und „Big Time” glänzen mit lasziver Verspieltheit, die „Repeats“ haben durch ihre ebensolchen Klangmuster etwas Meditatives und „Wifey“ kommt sehr spacig. Das abschließende „Be My Producer“ ist lustigerweise sogar gänzlich und ausschließlich das Werk der Musikerin. „Slappers“ bringt unweigerlich mindestens die Füße zum Wippen und bietet ehrliche, unangestrengte und mitreißende Musik ohne jegliche Einbrüche über die gesamte Länge des Albums. So lasse ich mich gerne von einer der spannendsten Künstlerinnen unserer Tage begeistern! www.k7.com

DVD Special Florian Keller presents: PartyKeller Vol.2 (compost records)

Party-Keller ist eine Radioshow auf dem Tokyoter Radiosender Samurai FM, eine Party- sowie eine Compilation-Reihe, deren zweiter Teil nun vorliegt. Florian Keller ist zurück und liefert musikalisch eine Block Party mit viel Breaks, 70s Funk, Boogie, Reggae & Old School HipHop und neues, was diese Anmutung hat, egal ob Drum&Bass oder eine gut produzierte Neo Disco 12“. Das mit der Party-Reihe hat bisher super geklappt – in Madrid, Berlin, Paris, Beirut und an vielen anderen Orten – und jetzt in München in einer perfekten Location, an einem sinnvollen Wochentag und in bester (YumYumAmpSoul)Gesellschaft. Florian Keller legt bereits seit 1988 auf und wird in einem Atemzug mit Größen wie Keb Darge, DJ Shadow und Peanut Butter Wolf genannt. Er spielte bereits mit 4Hero, K&D, Jazzanova, Kemistry & Storm, Mr. Scruff, Nicolette, Gilles Peterson, Peshay, Rockers Hifi, Roni Size und Rainer Trueby, und so erscheint nun sein superfunkiger Mix auch wieder auf Compost Records. Zwölf Stücke vermischt Keller, als wolle er dem Ehrennamen, dem man dem DJ auf Jamaika zu geben pflegt, besondere Ehre zukommen lassen – ein Selecta zu sein nämlich. Denn hier hat einer der wenigen deutschen Vinyljäger, der von den britischen Meinungsführern dieser Zunft ernst genommen wird, eine sorgfältige Auswahl

Ambient / Listening

Avantgarde-Pop, House, Disco, Blues, Soul und sogar einem Hauch Country. All das mit mal mehr, mal weniger Elektronik und Sample-Einsatz. Ins Ohr gehende Melodien, hier und da eine sich ebenso in die Gehörgänge bohrende Hookline und eine stimmliche Bandbreite von melancholischen, leisen bis hin zu selbstbewussten, energischen oder ein wenig lasziven Tönen, besorgen den Rest. Vertrackte, höchst komplexe Klangfelder, die ebenso intelligent und faszinierend sind wie die zugehörigen Texte. Auch bei der Entstehung der Songs hat Dani Siciliano einige skurrile Ideen und wohl auch sehr viel Spaß gehabt. Für den Song „Slappers“, eine energische Kampfansage in musikalisch aventgardistischer Umsetzung, hat sie sich ein paar Freundinnen eingeladen und gemeinsam mit ihnen Stimmen und Sounds, wie zum Beispiel das Klatschen auf den Hintern, aufgenommen. Trotzdem bleibt sie vom einem Sample-Wahnsinn wie auf Herberts letztem Konzeptalbum weit entfernt. Song und Stimme stehen stets im Vordergrund. Zu den herausragenden Tracks dieses Albums zählen der knappe Funk von „Didn’t Anybody Tell You“ und der dunkle Elektronik-Soul von „They Can Wait“. Genial auch die Zusammenarbeit mit der englischen Teen-Band „Kitty, Daisy & Lewis“ auf dem eingängigen digital-Countryblues-Song „Why Can't I Make You High“, der ersten Singleauskopplung. Die Ballade „Frozen“ legt sich warm ums Herz,

Ruxpin: Elysium (mikrolux)

Zu seinen musikalischen Einflüssen zählt der 25-jährige Isländer Jonas Thor Gudmundsson unter anderem The Orb, Tears for Fears, Plaid, Art of Noise oder Kraftwerk. Seine ersten elektronischen Weihen erwarb der Student der Geschichte und gelernte Pianist durch Magnus Gudmundsson und Birgir Thorarinsson, die als Mitglieder des isländischen Pop-Kollektivs Gus Gus besser bekannt sind. Seit Ende der Neunzigerjahre des vorigen Jahrhunderts produzierte er unter seinen Pseudonymen Den Nard Husher und Ruxpin zunächst für die isländischen KultLabels Thule und Uni:form. Trotz seines recht jungen Alters kann Gudmundsson bereits auf vier Vorgänger-Alben, eines auf Uni:form Recordings und zwei auf Elektrolux („Midnight Drive“ 2000, „Avalon“ 2003) sowie eines auf Mikrolux („Magrathea“), verweisen. Außerdem sind seine Tracks auf vielen Downbeat- und Listening-Compilations vertreten. Für das Elektrolux Sublabel Mikrolux legt er nun sein zweites Album vor, und ich dreh’ komplett durch bei diesen Klangbildern. Ruxpin steht für eine sinnlich ausgereifte Mischung aus traumhaften Melodien und Flächen unter dem Vorzeichen des Elektros, eine ureigene und zutiefst bezaubernde Mischung aus Mechanik und Romanze. Damit verführt er uns auf jene paradiesische „Insel der Seligen“ im äußersten Westen des Erdkreises, auf die jene Helden entrückt werden, denen von den Göttern Unsterblichkeit geschenkt wurde und die in der griechischen

Pop Naomi: Aquarium listening pearls)

(mole

Es gibt wieder frischen Stuff von Mannheims Kult-Label mole, was demnächst auch zum zehnjährigen Bestehen unter dem Namen „Mole 75 – 10 Years“ eine spezielle Kompilation (CD+DVD) mit neuen Titeln und den besten Videos von Mole-Künstlern zum Besten geben wird. Bis dahin schwimme ich durchs „Aquarium“, dem dritten Album von Naomi aus Berlin. Was 1996 an einer Bushaltestelle irgendwo in der Lüneburger Heide begann, wo sich die Wege von Bernd und Nico zum ersten Mal kreuzten und sich herausstellte, dass sie seit zwei Jahren in Hamburg zwei Straßen voneinander entfernt leben, ohne sich je begegnet zu sein, führte 1998 aus reinem Privatvergnügen zu ihrem gemeinsamen

getroffen. Vom fantastischen Reggae-Intro „(Am I The) Same Girl” (Charmaine Burnette) über den feinen Jazz-Funk-Stomper „Piece Of Mind” der Bakers Brothers zu The Pan-Atlantics, die in „Serengeti Stroke” das fetteste Break überhaupt bringen. Die Lefties Soul Connection re-interpretiert DJ Shadow’s „Organ Donor” auf eine coole, eigenwillige Art, während Organ aus L.A. mit „Funky Nassau” für soulige Afrobeats sorgt. London’s Pnu Riff schuf Jahre zuvor mit „Bula” echte Pionierarbeit in diesem Genre. Wie sich Retro zu etwas Neuem und Aufregendem entwickelt, erfährt man eindrucksvoll mit „The Sound” von Brighton’s Keno 1 aka Natural Self. Südlondon’s HipHop-Routinier Fabian Stephenson aka Travis Blaque kommt mit „Vowel Movement” in einem kleinen Oldschool-Remix von Florian Keller – mein Lieblingstrack! Eine großartige Hommage an Disco Funk ist auch das funktionale „Ego Riot”, was von Sidewinder im Jahre 2003 veröffentlicht wurde. Und mit „Disco Rhythm” von Discoconductor aus Stockholm groovt’s gleich weiter, bevor mich Sarah Winton mit dem lasziven Tune „Thinking Backwards” und sexy Breakbeats verführt. Jacksoul’s deepes Outro „Unconditional Love“ ist schließlich voller Sehnsucht. Die „Cosmopolitan“ schrieb: „Wer zu dieser wilden Mischung von DJ Florian Keller nicht tanzt, ist ein ungebetener Gast!“ – Ich verabscheue diese Zeitschrift, aber in dem Punkt hat die Autorin absolut Recht! These are the breaks! www.party-keller.net www.samurai.fm/partykeller/index.php www.compost-records.com

Mythologie „Elysium“ genannt wird. Auf Rosen geschmückten Wiesen kostet man dort aus der Quelle der Lethe, dem Fluss des Vergessens. Und ebenso kostbar sind die 18 wundersamen Werke, die mich alles vergessen lassen. Gleich das Intro „Creating Artificial Machine Love” ist voller Anmut und Schönheit, und bei diesen Sprachsamples empfinde ich tiefe Befriedigung. Nach dem wohltuenden „Eitt Sinn Hafdi Eg Hjarta“ kommt mit dem unglaublichen Track „Oceanus And Tethys“ ein repetitives Muster, den ich 24 Stunden am Stück genießen könnte und damit wahrscheinlich den sinnlichsten Tag meines Lebens hätte. „Kiteboarding In The Summertime” ist Homelistening, wie ich es liebe – verträumt, verfrickelt und eiskalte Electrobeats. Besonders episch sind auch die Downbeat-Ballade „Without You”, das rührselige „This is Life”, das dynamische „Svefnengill“ und die mit allen Sounds flirrende Rakete „A Puppets Dream“. Ganz großartig kommt auch der neoklassische Wahnsinn von „You And Me Are One And The Same” und „Ambrosia” – sowas kenne ich sonst nur von einigen Warp-Künstlern. Und „You Look Lovely In This Spacesuit” erhält mir durch energetische Soundmalereien die Gänsehaut. – Diese gefühlsintensiven Hymnen sind voller melancholischer Glückseligkeit! Mehr hätte ich eigentlich gar nicht schreiben müssen, aber für die emotionalen Autoscooter unter euch übersetz’ ich das auch gerne: Tränen laufen hier nur vor Erschöpfung oder vor Glück. Letzteres ist für mich der erlösendste, sinnlichste, tiefste Erregungszustand, den ich kenne. Mit Ruxpin wird der Alltag für knapp 70 wunderbare Minuten zur Nebensache und lässt mich alle irdische Leiden vergessen. This is Why I Love You. www.mikrolux.com www.elektrolux.com

Projekt Naomi. Nach den ersten Demos sind die „Menschen von Mole“ umgehend angetan und nach zahlreichen SingleVeröffentlichungen, Beiträgen zu Compilations und Remix-Aufträgen, beenden sie die Arbeiten zu ihrem Debütalbum „Everyone Loves You“, das Anfang April 2002 veröffentlicht wird und mit deliziösem Pop im Zeitlupenbeat brilliert. Mittlerweile nach Berlin übergesiedelt, erscheint 2004 mit das grandiose Album „Pappelallee“, was elektronische Strukturen mit akustischer Gitarre, Vocoder-Vocals mit handgespielter Melodika, Beatbox-House mit Jazzbesen-Ballade, computerisierten Reggae mit Singer-Songwritertum kreuzt. Und was sich auf der „Pappelallee“ schon andeutete, erblüht hier in Albumlänge: Naomi sind fulminante Songwriter, die perfekt zwischen bittersüßen Harmonien und entspannten Rhythmen, wie man sie sonst nur von Air kennt, balancieren und auf „Aquarium“ endgültig der DownbeatSchublade entsteigen. Wohltuende Songs, atmosphärisch dicht wie immer, doch das Duo verzichtet diesmal fast völlig auf die Klanglandschaften von früher, auf tragende Samples, Echoschleifen und flächige Sounds. Stattdessen gibt’s reduzierte bis minimale Arrangements, Gitarren und E-Piano, Mellotron und sparsame

Kifferwahn (USA 2005 / 112 min.)

Irgendwo in Amerika im Jahre 1936. Widerwärtige Ausschweifungen, Tote, Irrsinn und allerschwerste Rechtsverletzungen sind die Folgen des Stoffes, der Amerika zu vernichten droht: Marihuana! Und genau davor warnt ein geheimnisvoller Dozent die Eltern dieser bedrohten Kinder. Der obskure Original-Streifen, der sich auch unter den Features befindet, brillierte damals durch eine Mischung aus krudem Sensationalismus – Marihuana-Konsumenten werden als unzurechnungsfähige Geistesgestörte dargestellt – und einem strikt konservativen Moralismus, der Drogenmissbrauch und vorehelichen Sex als die größten Gefahren für den amerikanischen puritanischen Lebensstil darstellt. Zwar war „Reefer Madness“ nur einer von vielen frühen Exploitationfilmen, die Themen wie Drogen, Prostitution oder organisiertes Verbrechen – allesamt zumindest zeitweise tabu für die großen Studios – mit sehr beschränkten finanziellen Mitteln und entsprechend ungelenken Resultaten behandelten, doch aufgrund seiner Karriere im Mitternachtskino ist er heute mit Abstand der bekannteste. Heute, gut 30 Jahre später, erscheint das Remake als gleichnamiges Off-BroadwayMusical. Und die Einfügung zahlreicher musikalischer Sequenzen und sarkastischer Untertöne sind irrwitzig. Highlight diesbezüglich sind Ana Gasteyer als Jack Stones Geliebte Mae Coleman, deren vielseitige Gesangsstimme gleich mehrere Lieder trägt, diverse Zombiesequenzen im alten B-Movie-Style und eine sehr gelungene animierte Hommage an die Trickfilmheldin der Dreißigerjahre, Betty Boop. Und unter den hervorragenden Darstellern befinden sich auch die Stars Neve Campbell („Scream“), Tony-Preisträger Alan Cumming („X-Men 2“), und Robert Torti ist der coolste Jesus-Darsteller der Filmgeschichte. Christian Campbell und Kristen Bell spielen das amerikanische Vorzeige-Teenagerpaar schlechthin. Ein Zug am Joint – und der saubere Jimmy verwandelt sich in ein moralloses Monster, das nur noch nach Sex, Anarchie und dem nächsten Joint lechzt. Das schonungslose Ende naht, als auch die sonst so brave Mary im Rausch des Giftes ihre Qualitäten als Domina entdeckt. Regisseur Fickman führt in einer Rahmenhandlung die aus heutiger Sicht obskure Vorführpraxis dieser Streifen vor, die mancherorts als Lehrfilme getarnt, von vorgeblichen Regierungsbeauftragten dem schaulustigen Publikum zugänglich gemacht wurden. So ist aus dem amüsanten Zeitdokument, was vielfach unter Einfluss von Cannabis betrachtet wurde, welches es eigentlich vom Erdboden verbannen wollte, ein lustiges Musical geworden, was man auch heute unter Einfluss von Cannabis betrachten könnte, was niemals vom Erdboden verbannt werden darf! www.kifferwahn.com

Leider nicht rezensiert, aber sehr empfehlenswert: Alice Russell: Under The Munka Moon II (tru thoughts) Austriaz Most Blunted: Exclusive Mixtape (exclusive)

Synthesizer über trockenen, HipHop-beeinflussten Beats. Ihre chronische Liebe zu Pop und Songwriting schmuggeln Naomi durch einen eigenwilligen Mix aus strahlenden Melodien und relaxtem Understatement, aus großen Emotionen und lakonischen Details geschickt in den elektronischen Kontext. Dazu reflektierende Texte, da man die Protagonisten aus dem Spiegel kennt: Der Tagträumer in „Personal Big Bang“, der vor lauter großen Plänen untätig sitzen bleibt, oder der Verlassene in „Perfect Day In Hell“, der seiner Liebe einen hilflosen Brief aus der Gefühlswüste schreibt. Allen voran die erste Auskopplung „Another Bite Of The Apple“ sind die Songs meist klassisch strukturiert und fast durchweg single-tauglich. Am besten gefällt mir „Anything Can Change“, da ich bei vocoderverzerrten Stimmen grundsätzlich schwach werde. So plakativ wie tiefgründig, so kantig wie emotional, und trotz verquerer Momente bringen Naomi die Welt ins Reine, denn „Needle On The Record“ oder „How Many Loves“ stellen klar: Man kann zu Verwirrung auch tanzen. www.mole.de


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#62 fun+action

Breitspiele

das Eckthema Sie versprach ihm, dass es was durch die Nase zu ziehen geben würde.

Kerstin Koch Familienspiel Seeräuber

Taktik Terra Nova Der Spielplan zeigt verschiedene Landschaften, die in Besitz genommen werden sollen. Dafür positionieren die Mitspieler reihum eine Spielfigur auf einem Feld ihrer Wahl. Stehen alle Figuren auf dem Spielplan, haben die Mitspieler, wenn sie dran sind, drei Aktionen: eine Spielfigur bewegen oder einen Grenzstein setzen. Als Erstes muss immer eine Spielfigur gezogen werden. Die beiden anderen Aktionen können dann beliebig gewählt werden. Die Figuren bewegen sich in alle Richtungen, müssen jedoch spätestens vor einem anderen Mitspieler oder Grenzstein stehen bleiben. Grenzsteine können nur neben einer, in diesem Zug bewegten, eigenen Figur platziert werden. Sobald ein Gebiet so von Grenzsteinen umschlossen ist, dass kein Spieler mehr reinkommt, wird es abgerechnet. Enthält ein Gebiet nur eine Landschaft, bringt jedes Feld die dreifache Punktzahl, sind es zwei Landschaften, werden die Werte verdoppelt und bei drei Landschaften wird die Anzahl der Felder gutgeschrieben. Sind von mehreren Spielern gleich viele Figuren in einem Gebiet, werden die Punkte gerecht geteilt. Sobald das Spielfeld vollständig in Gebiete aufgeteilt ist oder nur noch ein Spieler ziehen kann, endet das Spiel. Der mit den meisten Punkten war der Cleverste, zumindest in dieser Runde. Ein Spiel für zwischendurch. Note: 3+

Ist ein eigenwilliges Spiel, in meinen Augen auch etwas gewöhnungsbedürftig. Zumindest sehe ich normalerweise nach einer Spielrunde keine gelangweilten oder fragenden Gesichter. Das Spiel besteht aus 15 Schiffskarten mit mehr oder weniger guter Ladung; ein paar unterschiedlich wertvollen Schätzen und Dukaten. Dazu bekommt jeder fünf Holzscheiben – die Piraten, auch deren Einkommen variiert, je nach Zahl auf der Scheibe. Und dann geht es los mit dem Seeräubertürmchen bauen, Schiffentern und wenn es gar nicht anders geht wird eben gemeutert. Drei der Schiffskarten werden ausgelegt und um ein Schiff zu entern, sind je nach Schiff zwei bis sechs Seeräuber notwendig. Also legen die Mitspieler reihum Piraten vor die Schiffe und zwar entweder, indem sie einen eigenen hinlegen oder einen eigenen Piraten oder Piratenstapel auf einen fremden Piraten oder Piratenstapel legen. Alternativ kann ein Kapitän (der oberste Pirat ist immer der Kapitän) ein Schiff entern, sollte seine Mannschaft groß genug sein. Die Ladung gehört dem Kapitän, fast zumindest: Er nimmt sich den ersten Schatz und die Dukaten, der Seeräuber unter dem Kapitän kriegt eventuell noch einen Schatz. Alle Piraten im Turm müssen entsprechend ihres Wertes ausgezahlt werden. Sollte der Kapitän nicht genügend Beute gemacht haben, muss er eben in seinen Vorrat greifen. Sind irgendwann alle Schiffe geentert, werden die Schätze noch zu barer Münze gemacht und alle zählen ihre Dukaten und wer die meisten hat, gewinnt. Quintessenz: Eigentlich muss man aufpassen, dass einem nicht ständig die Ladungen vor der Nase weggeschnappt werden, weil man mal wieder nicht selbst Kapitän war. Note: 3

Gedächtnistraining

Ist ein Kinderspiel, denn es geht um die Merkfähigkeit. Und Kinder sind ja bei Memory und Co. kaum zu schlagen. Bei „Los Mampfos“ stehen ein grauer, ein weißer und ein brauner Esel auf einem Kreis aus Plättchen. Im Kreis liegen die Hafertaler, rote, grüne, gelbe, orangene, blaue und die verschwinden im Lauf des Spiels in den Eseln, um irgendwann auch wieder ausgeschissen zu werden. Wer dran ist, zieht eine Karte. Sie zeigt entweder, welcher Esel, wie viele Hafertaler frisst und anschließend die entsprechende Zahl Felder weiter läuft. Oder einer der drei Esel muss kacken. Dann zücken alle Mitspieler ihre kleine Scheibe und stellen eine Farbe ein. Farbe? Ja, die Farbe, die ihrer Meinung nach die meisten Hafertaler in dem Esel haben. Und die werden nach dem Auskacken schön gerecht an die Spieler verteilt, der Rest verschwindet wieder im Esel. Wer zum Schluss die meisten Hafertaler gesammelt hat, gewinnt. Einfach und lustig, ein Kinderspiel eben. Note: 3+

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Versteigerungsspiel Augsburg 1520 Mit zwei Joker-Schuldscheinen, 1.500 Dukaten und sieben weiteren Schuldscheinen, deren Preis zwischen 200 und 400 Dukaten liegen, startet das Spiel. Folglich wird erst einmal in Schuldscheine investiert, was nicht bezahlt werden kann oder will, kommt auf den Ablagestapel. Jetzt ist es an der Zeit, es mit Zinseszins zurückzufordern. Also machen sich die Spieler auf und klappern die fünf Adeligen ab. Wer die meisten Schuldscheine auf einen Adeligen bietet, bekommt den Zuschlag und kann sich eine Privileg-Karte nehmen. Diese steigern seine Einnahmen (Faktoreien) und sein Prestige (Adelsstand) oder führen zu einem neuen Amt, das zum einen die Anzahl der Schuldscheine steigert, manchmal auch notwendig ist, um Gebäude zu bauen. Die ausgeführten Steigerungen werden auf dem jeweiligen Spieler-Tableau mit Plättchen angezeigt. Sind alle fünf Adeligen abgehandelt, bekommt man die entsprechenden Belohnungen, die auf dem Spieler-Tableau angegeben sind und die neue Runde beginnt. Je nach Amt bekommen die Spieler eine bestimmte Anzahl an Schuldscheinen zur Auswahl und können von ihrem Geld bezahlen. Dann geht es zu den Adeligen und so weiter ... Abhängig von der Spielerzahl werden vier bis sieben Runden gespielt und der mit den meisten Prestigepunkten ist Sieger. Eine letzte Hürde gibt es noch: Um die Prestigepunkte über eine bestimmte Punktezahl zu steigern, muss man für teures Geld eine Kirche oder später sogar einen Dom gebaut haben. Also lautet die Zusammenfassung: Geld kann nie schaden (braucht man für Schuldscheine und Gebäudebau), Prestige kann langsam gesteigert werden (bringt den Sieg) und zur richtigen Zeit den richtigen Job und das nötige Kleingeld zu haben, in die notwendigen Gebäude zu investieren, öffnet den Weg für noch mehr Prestige. Und darin war der Jakob Fugger wohl ganz groß, damals. Note: 2-

Los Mampfos

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Obwohl ich in der letzten Ausgabe angekündigt habe, in dieser Ausgabe weitere „Spiel des Jahres“-Kandidaten vorzustellen, hat es nur eins geschafft: „Seeräuber“ – ein Türmchenstapelspiel. In „Terra Nova“ geht es darum, eigene Gebiete abzustecken, am besten Monokulturen. In „Augsburg 1520“ können die Mitspieler in die Rolle des Jakob Fugger schlüpfen und das verliehene Geld um Privilegien abzukassieren. Den Anfang macht allerdings „Los Mampfos“, wie der Name schon sagt, geht es ums Essen und zwar von Hafertalern, die ab und an auch wieder ausgeschissen werden. Wer so was macht: Esel natürlich. Ach ja, „Los Mampfos“ war fürs Kinderspiel des Jahres nominiert.

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#62 fun+action

DieHanfberatung Hanfberatungim imHanf HanfJournal Journal Die Erste Hilfe für Kiffer

Gammelfleisch. Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch.

Franziska (18) aus Jena fragt: „Hi Kascha, ich wollte mich mal bei dir erkundigen, was du so für Tipps zum Thema Filtertip hast. Ich benutze immer irgendetwas: Flyer, Fahrkarten und so weiter. Weil es aber auch Filtertips in Blöcken zu kaufen gibt (ich hab letztens welche auf der Hanfparade in die Hand gedrückt gekriegt) wollte ich mal fragen ob die besser sind und was man so beachten muss.“

Florian (24) aus Hamburg hat eine Frage: „Hi Kascha, wie funktioniert das mit dem „holländisch Drehen“ von Joints? Braucht man da besondere Papers oder geht das mit allen?“ Kascha antwortet: „Hallo Florian, das geht im Prinzip ganz einfach. Du nimmst ein normales, nicht zu dickes Longpaper. Mit zusammengeklebten kurzen Blättchen wird das nicht gehen, ansonsten dürfte es keine Probleme geben. Je dicker das Blättchen, desto schwieriger ist es, es zum Kleben zu bringen. Das Paper legst du so, dass der Knick oben ist. Die Klebefläche ist auf der dir zugewandten Breitseite des Papers und die Klebeseite zeigt in Richtung z. B. des Tisches, auf dem es liegt. Dann ganz normale Filtertips – links oder rechts, wie du magst – und Tabak drauf und dann zum Drehen in die Hand nehmen. Du drehst dann zuerst die dir zugewandte Klebefläche nach einigem Hin- und Herrollen (zum Festigen des Tabaks) ein wenig ein, sodass sie gerade unter dem anderen Papier verschwindet. Diesen Streifen musst du von außen anlecken, etwas mehr als sonst, damit es durch das Paper durchfeuchtet und die Klebefläche klebrig macht. Wenn bis hier alles geklappt hat, siehst du schon die Rohform vor dir, und du kannst vorsichtig ein wenig nachstopfen. Jetzt hängt da nur noch so etwa in Trapezform unnützes Papier dran. An dieser Stelle hast du üblicherweise zwei Möglichkeiten: Den Überhang ein wenig umkniffen und dann abreißen, oder ihn umkniffen und dann abbrennen. Letzteres erfordert ein wenig mehr Übung, weil es dir wenn du zu lose gebaut hast Löcher ins Paper machen kann. Außerdem sieht die Tüte dann immer ein wenig angekokelt aus. Trotzdem ist diese Variante seltsamerweise beliebter. Dann viel Spaß.“

Kascha antwortet: „High Franziska, prinzipiell kann man erst mal alles nehmen was sich gut rollen lässt. Fahrkarten sind aber oft auf Thermopapier und Flyer auf Hochglanzpapier gedruckt, bei beidem würde ich mich nicht darauf verlassen, dass nicht der doch recht heiße Rauch irgendwelche Chemikalien aus dem Papier löst, die bestenfalls den Geschmack beeinträchtigen, aber auch gesundheitsschädlich sein können. Unbedrucktes, unbehandeltes Papier mit etwa zwischen 100 g und 200 g Stärke eignet sich am besten. Gerade Flyer und Postkarten sind oft so dick, dass sie sich nicht gut rollen lassen. Wie groß der Tip sein soll hängt in erster Linie davon ab, wie du deine Joints gerne hast. Ich mag ein Format von 2,5 x 3,5 cm, das hast du bei den meisten TipBlöcken, wenn du sie dir ein wenig kürzer machst. Wer dicker dreht, nimmt auch gerne mal 4 cm Länge, wenn der Tip breiter ist wird es nicht so heiß, ist er schmaler, dreht es sich schwerer. Noch ein Tipp zum Tip-Drehen: ein ca. 1-2mm langes Stück am Ende umknicken, dann noch einmal darunter in die entgegengesetzte Richtung (wie wenn man eine Ziehharmonika bauen möchte) und dann je nach gewünschter Größe noch einmal. Soll der Tip noch dicker werden, lieber größere Knicks machen als mehr, ansonsten entstehen so große Lücken, durch die dann doch Tabak rieseln kann.“

Avid (19) aus Berlin möchte wissen:

„Hallo Kascha, was muss man eigentlich bei der Ernte so beachten? Nimmt man die ganzen Pflanzen mit oder nur die Blüten? Und muss man dann noch irgendetwas machen oder kann man das gleich so rauchen?“ Kascha antwortet: „Hi Avid, nun, wenn sich deine Frage auf Hanf bezieht, musst du natürlich zunächst beachten, dass das in Deutschland nicht erlaubt ist. In Ländern, in denen der Anbau von Hanf erlaubt ist, wird mit den Pflanzen unterschiedlich verfahren. Einerseits kann man die ganzen Pflanzen nehmen und kopfüber ein paar Tage zum Trocknen aufhängen. Andererseits kann man auch die Blüten von den frischen Pflanzen abschneiden und auf z. B. Zeitungspapier ausgebreitet trocknen. Beispielsweise auf Jamaica (auch wenn es dort nicht legal ist) werden auch Zweige mit Blütenständen dran abgeschnitten und so als Stiele getrocknet. Das Klima für die Trocknung sollte gss

das Eckthema

nicht zu warm und feucht, aber dunkel sein. Optimal sind gut gelüftete Dachböden oder schattig gelegene Geräteschuppen. Wenn im Gras viele Samen sind, kann man diese beim Trocknen auch schon herausschütteln, aber vorsichtig, da ansonsten Harzdrüsen mit abfallen. Besonders im arabischen und asiatischen Raum wird aus den geernteten Pflanzen Haschisch gemacht. Dazu werden die Blüten so lange über ein Stück Gaze, das auf eine Schüssel gespannt ist, gerieben, bis möglichst viel Harz in der Schüssel gelandet ist. Das Harz wird dann gepresst. Anderswo werden die Blüten langsam getrocknet, wobei sie nicht so sehr austrocknen, aber auch nicht schimmeln dürfen. Häufig wird es dann auch noch fermentiert, dazu steckt man das außen angetrocknete Gras in Tupperdosen oder Plastikbeutel, die man regelmäßig mal zum Lüften öffnet und ein wenig umschichtet, danach aber wieder verschließt. Damit verteilt sich die Restfeuchte gleichmäßig, Farbe und Geruch verändern sich ein wenig und es fängt nicht so schnell an, bröselig zu werden. Dabei muss man aber sehr aufpassen, dass es nicht anfängt zu schimmeln.“

illu: lukas

Dichtsein© sein, brechen sie den Versuch sofort ab und machen ein unschuldiges Gesicht.

Dichtsein© und Ideen haben

Dichtsein©

Gebrauchsinformation, bitte sorgfältig lesen! Sie haben sich also für Dichtsein© entschieden. Zuerst wollen wir Sie zu Ihrer vorzüglichen Wahl beglückwünschen. Dichtsein© stärkt Ihr Selbstbewusstsein, fördert Ihre Kreativität und befreit Sie von allen Sorgen des Alltags. Um es ohne Gefahr für Leib und Leben anzuwenden, achten Sie bitte auf folgende Wechselwirkungen:

Dichtsein© und aufs Klo gehen

Die stehende Entsorgung von Körperflüssigkeiten während der Benutzung von Dichtsein© erfolgt auf eigene Verantwortung. Sollten Sie es dennoch nicht lassen können, kneifen Sie das unruhigere Auge zu und bilden eine gerade Linie zwischen Penis und Ziel. Sollte dieses nicht weiß und rund

Achtung! Folgende Gedankengänge tarnen sich unter dem Einfluss von Dichtsein© gern als gute Idee: „Schlafen? Ich kann auch so arbeiten.“, „Ich merk noch gar nichts, ich nehm den Rest auch noch.“, „Ich kann fliegen.“, „Ich wollte schon immer mal wissen, wie es sich anfühlt, voller Streichwurst zu sein.“, „Ja, cool ich mach einen Headshop auf.“, „Wenn ich zugebe, dass ich auf Crack bin, übersehen Sie vielleicht, dass es gar kein Cabrio ist.“

Dichtsein© und Sehen

Trauen Sie nie Ihren Augen, wenn Sie Dichtsein© verwenden. Nicht jede, die aussieht wie Ihre Mutter, ist Ihre Mutter.

Dichtsein© und Einkaufen

Vor der Anwendung von Dichtsein© raten wir Ihnen, Ihre Kreditkarte mit verbundenen Augen im Wald zu begraben. Sollten Sie dies nicht getan haben, betrachten Sie Ihr Konto einfach als aufgelöst. Eventuelle Schreiben von der Bank sollten Sie ungelesen vernichten. Den Maserati vor der Tür können Sie ohne schlechtes Gewissen benutzen.

Zusammensetzung

Dichtsein© besteht aus einer soliden Basis Amphetamin, erweitert von einer Dosis MDMA fürs Gefühl, getuned von einem Schuss GHB, mit etwas Lachgas und Poppers durchsetzt. Hochwertiges Gras sorgt für einen angenehmen Geschmack und etwas Bier für die nötigen Nährstoffe.

Weitere berauschende Geschmacksrichtungen Dichtsein plus© für den erfahrenen Kunden ist die Erweiterung von Dichtsein© mit einer sinnenvernebelnden Mischung aus Ketamin und Opium. (Auch als K.o.-Tropfen erhältlich!)

Dichtsein akut© für den schnellen Rausch zwischendurch ist eine Mischung aus Poppers und Klebstoff, mit Lachgas aufgeschäumt, auf Ex zu trinken. Dichtsein premium© verzichtet auf Kinderdrogen und besteht nur aus einer Mischung aus Kokain, Heroin und Crack, ist dafür aber sehr hochdosiert. Dichtsein 70’s© für die Nostalgiker ist eine Mischung aus LSD und Gras

in der original Nostalgiepackung. Dichtsein senior© Für alle die es lieber ruhig haben. Opium und Valium gemischt mit etwas LSD für die Farben machen das Warten auf den Tod erträglicher. Dichtsein junior© Eine verspielte Mischung verschiedener Downer für den Null- bis SechsJährigen gegen nervenaufreibenden Erziehungsstress. Dichtsein Wundertüte© Für Experimentierfreudige.74 wahllos zusammengestellte, nicht gekennzeichnete Tabletten verschiedener Wirkrichtungen. Alle Sorten von Dichtsein© können Sie unter www.grossstadtsurvivor.de legal bestellen.


12 Hiermit starten wir offiziell die ‘FISH und CHIP’ Comic-Serie. Der Eine oder Andere hat es sicherlich bemerkt, in der Ausgabe 06/06 war die erste Folge bereits publiziert worden. Warum also eine Wiederveröffentlichung? Die Gründe sind Druckprobleme bei der Juni Ausgabe, sowie der damalige Platzmangel, was eine korrekte Darstellung verhinderte. Heute also in feinster Qualität: FISH UND CHIP - SEKTOR 9 - Folge 1, eine marker Produktion.

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