63-0610hajo

Page 1

en

re zp

n d e n k os t

is 50 Ce

r / F ü g ut e

Ku

nt

lo s

/ Schu

t

unabhängig, überparteilich, legal

#63

E

Ausgabe 10/06

Auch wir machen Fehler. Und nicht gerade wenige. Die gröbsten Klopper haben wir in dieser Ausgabe zum Eckthema gemacht, damit es nicht heisst, wir lästern immer nur über andere. news s. 02

Keinen Cocolores über den Anbau auf Coco. Auf Seite fünf beschreibt MaxAir was zu tun ist, um auch auf Coco Medium erfolgreich zu gärtnern.

5 wirtschaft s. 07

guerilla growing s. 04

cool-tour s. 08

fun+action s. 10

Happy Birthday Hanfapotheke! Patientenprojekt wird ein Jahr alt

Michael Knodt

Das Verbot der medizinischen Hanfanwendung bringt immer wieder kreative Menschen dazu, die Missstände auf eigene Faust zu bekämpfen. So startete vor einem Jahr die Hanfapotheke im Internet (www.hanfapotheke.org), deren Ziel es ist, Schwerkranke (anonym) mit Cannabis zu versorgen. Ihr erklärtes politisches Ziel ist es, sich selbst irgendwann überflüssig zu machen; nach der dazu notwendigen Gesetzesänderung sieht es aber derzeit nicht aus. Eine Cannabsispende über die Hanfapotheke erhalten nur PatientInnen, bei denen die Behandlung mit Cannabisprodukten medizinisch notwendig und dringend erforderlich ist. Dies ist durch eine Stellungnahme eines Arztes, der von der Hanfapotheke als Gutachter akzeptiert wird, zu gewährleisten. praktisch stützen. Und nicht zuletzt den Deutschen Strafverfolgungsbehörden, die offenbar ein Einsehen haben und Schamgrenzen kennen“. Dem ist nichts hinzuzufügen, das Hanf Journal gratuliert der Hanfapotheke und wünscht dem Solidaritätskreis weiterhin eine erfolgreiche, hindernisfreie Arbeit und in ferner Zukunft die Verwirklichung ihres eigentlichen Ziels: sich selbst überflüssig machen, indem eine legale Grundlage zur Versorgung der Betroffenen geschaffen wird.

Die Bilanz des ersten Jahres kann sich durchaus sehen lassen: Insgesamt haben 43 PatientInnen nach Begutachtung durch einen Vertrauensarzt Cannabis über die Hanfapotheke erhalten, weitere zehn stehen kurz davor. Sie leiden an Krankheiten wie Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Aids, Krebs, chronischen Schmerzen nach schweren Verletzungen, Migräne, Epilepsie, Hepatitis C, Trigeminusneuralgie, Fibromyalgie

k he

e!

und Borrelit ose.15 Spender po a f übernahmen eine an Patenschaft, das H te heißt die komplette ju Cannabisversorgung t le eines Patienten. Drei sind Al sogar Pate für mehrere Patienten. Natürlich ist die Zahl der Anfragen höher, als von der Hanfapotheke versorgt werden kann, da die Anzahl der Spender (noch) sehr begrenzt ist. Seit Bestehen der Hanfapotheke haben insgesamt 31 Menschen mindestens einmal Hanf gespendet, 22 PatientInnen stehen noch unversorgt auf der Warteliste. Ein Sprecher des Projekts äußerte sich anlässlich des Jubiläums wie folgt: „Wir halten es weiterhin für einen Skandal, dass es uns geben muss, weil Politiker und Behörden dem Leid schwer Kranker nicht abhelfen, sondern diesen die notwendige Medikation faktisch verweigern und sie damit zu vermeidbaren Schmerzen und Beschwerden verurteilen. Wir wissen, dass unser Projekt dem tatsächlichen Ausmaß dieses überflüssigen Leidens nicht wirklich gerecht werden kann, aber gerade deshalb müssen wir weitermachen.“ Und weiter: „Wir danken allen, die seit einem Jahr helfen, das Leiden schwerst kranker Menschen ein wenig zu lindern: Zuerst den Spendern, die innerhalb dieser Zeit in bewundernswerter Ignoranz gegenüber dem damit verbundenen Rechtsbruch hochwertige Cannabis-Produkte verschenkten und quer durch die Republik verschickten und damit weitermachen. Dies zeugt von einem Höchstmaß an Zivilcourage und gesellschaftlichem Engagement. Wir danken den Vertrauensärzten, die ehrenamtlich dafür sorgen, dass nur wirklich Bedürftige Zugang bekommen. Den Mitgliedern des Solidaritätskreises, die uns moralisch und

Welch skurrile Blüten das Verbot von Hanf als Medizin treibt war Ende September auf der Nordseeinsel Sylt zu betrachten. Der dort lebende Künstler aXXL Junker, selbst aufgrund eines Hepatitis Leidens seit über 25 Jahren Cannabis-Patient, verbrannte die von ihm geschaffene Holzskulptur „Torso“ öffentlich in der Fußgängerzone von Westerland. Anschließend übergab er der ortsansässigen Kriminalpolizei eine „nicht unerhebliche Menge“ selbstgezogener Hanf-Pflanzen, die dazugehörige „Plantage“ wurde bei der darauffolgenden Haussuchung entdeckt. Natürlich ist sich der 53-jährige Junker bewusst darüber, dass er sich juristisch auf sehr dünnem Eis bewegt und eventuell sogar eine Haftstrafe riskiert, nach unzähligen erfolglosen Anträgen an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte(BfArM) sucht er den Weg in die Öffentlichkeit jedoch bewusst. Ein verständlicher Schritt, nachdem sich herausgestellt hat, dass das BfArM selbst nach dem eindeutigen Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes seine menschenverachtende Hinhaltetaktik fortsetzt (Hanf Journal August 2006). Mehr zum Thema: www. Hanfapotheke.org, www.cannabis-med.org, www.hanfverband.de

8

Der Herbst is' da, und um den Genuss des Schmauchwerks zu steigern, gibt's auf den Seiten acht und neun wieder ein paar musikalische Empfehlungen vom rastlosen Roly.

www.hanfjournal.de

Bündnis Hanfparade vor dem Aus? Michael Knodt Am Vorabend der diesjährigen Hanfparade sah alles so schön aus. Im Gegensatz zum Vorjahr gab es eine genehmigte (wie sich später herausstellte auch gut besuchte) Abschlussveranstaltung mit reichlich Live-Musik. Die Berliner Behörden hatten bis dato keinerlei Einwände gegen die Ausstellung von über 10.000 Nutzhanf-Pflanzen angemeldet, die Organisatoren versprachen sich durch den Verkauf symbolischer Patenschaften für diese Pflanzen die Deckung eines großen Teils ihrer Unkosten. Am Morgen der Parade, just beim Ausladen besagter Hanf-Pflanzen, fühlte sich der Leiter der Gesetzeshüterfraktion dazu berufen, sonntags eine Staatsanwältin zu finden, die sich an der Existenz den THC-freien Nutzhanf-Pflanzen berauschte und fand diese auch nach langem Suchen. Ergebnis: Mal wieder der Hanf weg – und damit auch die geplanten Einnahmen für die Patenschaften. Leider waren dieses Jahr kein Christian Ströbele vor Ort, der die Herausgabe der beschlagnahmten Pflanzen medienwirksam und, im Duett mit dem Pro7-Clown Crusty Raab, gewinnbringend vermarkten konnte. So bleibt den Organisatoren dieses Jahr neben Freude über eine wiedererstarkte Hanfparade eine Anzeige aufgrund eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, bei dem es gleich um ein paar Kilo Faser-Hanf geht und zusätzlich ein Haufen Schulden. Und wie alle, die kein Geld haben, ihre Schulden zu bezahlen, muss der Verein „Bündnis Hanfparade e. V.“ im Oktober Insolvenz anmelden. Ein dahingehender Vorstandsbeschluss liegt unserer Redaktion bereits vor. Das heißt nicht, dass es die Hanfparade nicht mehr geben wird, alles was dazu benötigt ist und bleibt (auch nach der vorübergehenden Pleite): Geld. Und zwar genau 12.000 Euro. Klingt auf den ersten Blick viel, sollte bei vier Millionen Kiffern aber machbar sein, oder? Gelänge während dem Insolvenzverfahren eine Entschuldung, so könnte die Mitgliedervollversammlung die Weiterführung der Vereinsgeschäfte beschließen. Die Hanfparade ist einmalig und hat es nicht verdient, aufgrund staatlicher Willkür und den daraus resultierenden Schulden sangund klanglos wegen ein paar tausend Euro vor die Hunde zu gehen. Wer das zehnjährige Bestehen nächstes Jahr in Berlin mitfeiern möchte, sollte flugs zur Bank oder an den PC, auch die kleinste Spende hilft: E m p f ä n g e r : Tre u h a n d K o n t o A G E N T U R S O W J E T Kontonummer: 133 701 857 Bankleitzahl: 760 100 85 Verwendungszweck: Aktion Sorgenhanf Auf der Homepage www.hanfparade.de könnt ihr auch direkt per Mausklick einen, zehn, 20, 50 oder gar 100 Euro spenden. In diesem Sinne: bis nächsten August in Berlin.


2

#63 news Claudias Welt

das Eckthema

Unsere Drogenbeauftragte heisst Mit Vornamen Sabine. Sollte eine Hanfzeitung eigentlich wissen. Susanne ist bei uns für die Anzeigen zuständig. Und heisst auch nicht Bätzing.

Genug ist nicht genug

Claudia Grieslehner

Gewohnheiten soll man ändern bevor sie gefährlich werden. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Aussage zwei steht somit naturgemäß der Durchführung von Aussage eins im Weg. Der Wahrheitsgehalt der beiden Stehsätze kann leicht im jeweiligen Bekanntenkreis und gewiss auch an einem/r selber nachgeprüft werden. Die Suche nach lebbaren Alternativen wurde für ihn konkret, da er sich durchaus bewusst war, diese zu brauchen, um nicht in alte Verhaltensmuster zurückzukippen, sollte er den Schritt in die rauchfreie Zone wirklich in Angriff nehmen. Gefährliche Aktivitäten wie Play Station spielen oder Internet surfen verlangten, zumindest in der Anfangsphase, nach körperlich aktivem Ersatz, um den ZigarettenKonsum nicht in die Höhe schnellen zu lassen und somit nur von einem Genussmittel zum nächsten zu wechseln. Jahrelang schon verfolge ich seinen Weg. Einst „Permakulturist“ mit Der Versuchsballon vulgo zwei Wochen Urlaub ohne verlief für ihn stetigem Vorrat, unterschied er sich sogar zu dieser Zeit von vielen selber überraschend easy. Dass die Praxis seiner Theorie solchen anderen Dauer-Grünen in meinem Bekanntenkreis durch das stetige Vorschub leistete verlieh ihm Bemühen, sich nicht von der wie mir schien eine enorme Sache dominieren zu lassen, Nun ist es soweit. Die letzte Ernte ist im Auslaufen, Ruhe im Hinblick auf das sondern es als wenn auch inEnde seines grünen Letensives so doch nur als Hobby Nachschub wird es keinen mehr geben. bensabschnittes. Im Kopfim Griff zu behalten. Kreukino funktionieren sämtliche Zukunftsszenarien ja bekanntlich ohne zungen, Ertragsmaximierung, Kompetitionen mit anderen Growern gröbere Probleme – wenn allerdings die Durchführung als logische standen im Kontext zum leidenschaftlichen Interesse, dass er seiner Fortführung der geistigen Vorbereitung erlebt wird, gibt einem/r Wesensart gemäß auch bei anderen Dingen an den Tag legte, nie in das dann doch ein geschüttelt Maß an Selbstvertrauen. dogmatischem Bezug zu cannabischen Weltanschauungen, die die Pflanze zum Mittelpunkt des Universums erklärten. Anstatt sich wie Nun ist es soweit. Die letzte Ernte ist im Auslaufen, Nachschub wird leider so viele immer mehr hinter die grüne Hanf-Röschenhecke zu es keinen mehr geben. Bleibt alles anders, bleibt alles spannend. Und flüchten, behielt er (auch außergrüne) Sozialkontakte und andere ein schönes Detail am Rande, dass sich dadurch, dass dieser äußere Freizeitaktivitäten bei, verlor seine Lebensplanung und die Freude Teil von ihm wegfällt, gar nicht viel verändert. Sucht, Laster, Gedaran nie aus den Augen, blieb verlässlich, pünktlich und auch wohnheit, Bedürfnis, Wunsch – in letzter Konsequenz verschiedene nüchtern lustig. Abstufungen einer selbst gewählten Einschränkung der individuellen Freiheit des Seins. Den Weg aus seiner/ihrer ganz persönlichen Nach und nach hielten Reflexionen Einzug in unsere geliebten Abende Abhängigkeit muss jede/r selber gehen. Die Idee, wie und das der Doppelkonferenz, etwa über die schmale Grenze zwischen Vertrauen, dass es gehen kann, die kann man sich glücklicherweise Gewohnheit und Abhängigkeit, die Bedeutung der Selbstbelohnung von solchen Menschen wie ihm abschauen. Hasta la victoria siempre. und ihrem Bezug zum lustfeindlichen System, in dem wir leben, oder über Alternativen zu den Dingen, die man bisher als normal für sich angesehen hatte. Nach außen hin änderte sich in dieser Zeit vielleicht eher wenig, doch ich merkte, dass da ein Samen in ihm angefangen hatte zu keimen und war gespannt, wie sich die Sache entwickeln würde. Über Monate hinweg arbeitete es in ihm, wohl oft unbemerkt von ihm selber. Das Thema hatte alle Zeit der Welt, sich organischdynamisch zu entwickeln, auch deshalb, weil er weder sich selber Druck machte noch welchen auferlegt bekam. Immer schärfer hoben sich die äußeren Umstände vom Ursachenhintergrund ab, immer genauer gelang es ihm, die wahren Beweggründe für das Kiffen zu formulieren und sie somit auch konstruktiver hinterfragen zu können. Umso bewundernswerter dann die berühmten Ausnahmen von der Regel: Menschen, die durch innere Weiterentwicklung an den Punkt kommen, da sie ihr gewohntes Verhalten überdenken und ohne äußere Notwendigkeit dazu bereit sind, es zu verändern. Ich habe das große Glück so einen Menschen zu kennen und von ihm lernen zu dürfen.

Impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin tel.: 030/44 79 32 84 fax.: 030/44 79 32 86 email: zentrale@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818 Redaktion: Roland Grieshammer, Michael Knodt. Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Jan Schlesinger, Kimo, Sarah Fiedler, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, Ing. D. Koeze - CannaResearch, Georg Wurth, Kerstin Koch.

Layout: marker (Mark Méritan). Illustration: Lukas Tkotz, marker (Mark Méritan). Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals. Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Beleidigte Eidgenossen Die Feder unseres Kolumnisten, Pastor David, war den Schweizer Behörden wohl zu spitz. Unter dem Vorwand der „Ehrverletzenden Wortwahl“ darf unser freier Mitarbeiter seit seiner letzten Kolumne keine Texte mehr aus dem Knast schicken.(Da stellt sich die Frage, wer hier wessen Ehre verletzt?) Deshalb druckt das Hanf Journal diesen Monat einen Aufruf seiner Frau Barbora Schlesinger ab: Pastor David ist schon vier Monate in U- Haft und seine Post wird zensiert. Er kann sich nach „außen“ nicht frei äußern und hat mich gebeten, in seinen Namen und Sinne die Kolumne für das Hanf Journal zu schreiben: Die Frage lautet: Wie lange müssen wir noch warten, bis die Schweizer Behörden begreifen, dass David kein Verbrecher ist? Dass er ein religiöser Mensch ist, ein Familienvater, der nichts zu verbergen hat. Er versucht die alte heilige Traditionen der Menschen in die Gegenwart zurückzubringen - und das in einem Land, wo 80 Arten von halluzinogenen Pilzen ihr Zuhause haben. Wir haben zusammen mit seinem Anwalt ein Spendenkonto eingerichtet. Das gespendete Geld soll für eine wissenschaftliche Expertise über Heilige Pilze genutzt werden und damit als ein

juristisch stichhaltiger Beweis für Davids Unschuld dienen sowie allen Anhängern der Heiligen Pilze in Europa helfen, das Verbot zu überwinden. Jeder Betrag wird helfen. Spenden gehen an die Raiffeisenbank Zürich Konto-Nr.: 5042003 IBAN: CH7981487000005042003 SWIFT BIC: RAIFCH22 Verwendungszweck: Spende David hat das Buch „Die Heilige Pilze und das Kreuz“ - von Marco Allegro ins Deutsche übersetzt, alle die namentlich spenden werden, bekommen ein Gratis-Exemplar, sobald es digitalisiert ist. Es ist mir eine Ehre, in Davids Namen alle Pilzfreunde und freundinnen über das Hanf Journal zu grüßen. David bedankt sich für die zahlreiche Briefe und die solidarische Unterstützung. Er ist überzeugt, dass trotz aller Schwierigkeiten die Pilzfreunde ihr Recht bekommen werden! Teonanacatl schütze uns. Für Pastor David seine Frau Barbora Schlesinger Mehr zum Thema: www.freedavid.org


3

#63 news

Dachgärten erobern die Welt

das Eckthema Wir entschuldigen uns für die häufige Nennung von George W. Bush, in Zukunft wird jede Nennung des People's Enemy No.1 mit dem Abdruck eines Hinweises auf Anti- Bush Aktivitäten versehen versprochen. Angefangen mit: w w w. a n t i - b u s h . u s

In Berlin gibt es Dachgärten für alle Sarah Fiedler Wäre es nicht schön, wenn man auch in der Großstadt an einem warmen Sommerabend im Garten auf dem Dach des eigenen Hauses die letzten Sonnenstrahlen genießen, einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten und ein bisschen frische Luft schnappen könnte? Dies zu verwirklichen, hat sich der „Verein Dachgärten für alle! e. V.“ zum Ziel gemacht. Silke Kolwitz, die Initiatorin dieser Organisation, kam einst auf den Geschmack, in der Sonne auf den Dächern der Hauptstadt zu entspannen. Bei genauerem Nachdenken kam sie zum Schluss, dass Dachgärten viele Vorteile hätten. Denn abgesehen von der Sonne, die man hoch oben über der Straßen Berlins genießen könnte, wäre ein Dachgar-

ten auch ein optimaler Treffpunkt für die Mieter des Hauses. So könnten sie sich bei einem gemeinsamen großen Frühstück oder bei der Gartenarbeit besser kennen lernen. Durch die zusätzliche Begrünung würde sehr viel Staub gebunden und auch die Wärmeisolierung wäre deutlich verbessert, demzufolge heizen sich Innenräume und die Außenluft nicht mehr übermäßig auf. Doch nicht nur die Mieter würden von den Dachgärten profitieren, auch die Hauseigentümer hätten Vorteile bei dieser Art der ökologischen Nischenschaffung. Wenn es im Winter wieder dunkler wird und kaum noch Licht in die Erdgeschosswohnungen dringt, können die Bewohner des Erdgeschosses auf das Dach gehen, um dort ein wenig Licht zu tanken. Ganz nebenbei wird das den Wohnwert aller und insbesondere der tiefer gelegenen Wohnungen steigern. Und die Laune der Mieter wäre auch gleich viel besser, da Sonnenschein die Stimmung hebt und Krankheiten vorbeugt. An bewölkten Tagen müsste man nicht in den Park gehen und hoffen, dass die Sonne noch ein paar Minuten länger dableibt und es nicht anfängt zu regnen. Da kann Mensch sich einfach, sobald die Sonne lacht, übers Treppenhaus auf den Dachgarten begeben. Das würde sehr viel Zeit einsparen, die man anderweitig viel besser nutzen könnte, um zum Beispiel etwas im Garten zu arbeiten. Sowohl bei den Energiekosten als auch bei den Abwasserkosten kann erheblich gespart

werden, da Dachgärten das Dach besser abdämmen als eine herkömmliche Dämmung. Der Grund: Wo ein Garten ist, ist auch Erde und diese nimmt viel Wasser auf. Die Gesamtkosten für einen Dachgarten würden an alle Mieter verteilt, sodass sich auch mehr Leute, nicht nur Wohlsituierte, diesen Luxus leisten könnten. Dennoch müssen auch ein paar Voraussetzungen erfüllt werden. Die Dächer müssen tragfähiger gemacht werden, damit es keinen Ärger zwischen den Mietern gibt, müssen gewisse Vereinbarungen bezüglich des Lärmschutzes getroffen werden, außerdem müssen natürlich bauliche Maßnahmen zur Sicherung des Dachgartens durchgeführt werden. Wer die Idee gut findet und noch ein paar Fragen hat oder sich einfach so zu dem Thema informieren will: Mehr unter: http://www.dachgaertenfueralle.de/

Cannabis-Konsum kein Risikofaktor für HerzKreislauf-Erkrankungen Laut Studienergebnissen, die im „American Journal of Cardiology“ veröffentlicht wurden, kann Hanf-Konsum nicht mit der Entwicklung von Risikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (Herzinfarkt bzw. Schlaganfall) in Zusammenhang gebracht werden. Die Probanten, die in den vergangenen 15 Jahren an mehr als 1.800 Tagen Cannabis konsumiert hatten, wiesen eine höhere tägliche Kalorienaufnahme, einen stärkeren Alkohol-Konsum, einen etwas höheren Blutdruck und etwas höhere Triglycerid-Spiegel im Blut auf, jedoch kein höheres Gewicht und keine höhere Gesamtfett- und Blutzuckerspiegel als der Durchschnitt der anderen Teilnehmer auf.

Bei der genauen Auswertung der Zahlen wurde klar, dass Alkohol für den etwas höheren Blutdruck und die etwas höhere TriglyceridSpiegel verantwortlich war. Die Forscher schlossen, das CannabisKonsum „nicht unabhängig mit den oben erwähnten Risikofaktoren assoziiert war, jedoch war es mit anderen gesundheitsschädigenden Ve r h a l t e n s w e i s e n assoziiert, wie eine höhere Kalorienaufnahme, TabakRauchen und die Verwendung anderer illegaler Drogen“.

Kiffen gegen Alzheimer?

Kalifornien: Mitarbeiter des Scripps-Forschungsinstituts in La Jolla (Kalifornien) haben festgestellt, dass THC die Bildung von Amyloid-Ablagerungen hemmt, die als primärer pathologischer Marker für die Alzheimer-Erkrankung gelten. Die Studie, die in der Zeitschrift „Molecular Pharmaceutics“ veröffentlicht wird, sagt aus, dass der Wirstoff THC verglichen mit zurzeit zugelassenen Medikamenten für die Behandlung der Erkrankung „ein deutlich stärkerer Hemmer d e r B i l d u n g “ v o n A m y l o i d - A b l a g e ru n g e n i s t . Der neuen experimentellen Studie zu Folge hemmt THC ein Protein, das als die Bildung von Amyloid-Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Kranken beschleunigt. Ob diese Ablagerungen ein Symptom oder die Ursache darstellen, ist unter den Experten umstritten, fest steht: Das Vorkommen von Beta-Amyloid-Ablagerungen in Bereichen, die besonders wichtig für das Gedächtnis und das Denken sind, bleiben ein wichtiges Zeichen für die Erkrankung. Dank der Eigenschaft, die Bildung dieser Ablagerungen stark einzudämmen, könnte THC „eine verbesserte Therapie für die Alzheimer-Erkrankung bieten ..., die sowohl die Symptome als auch das Fortschreiten der Erkrankung behandeln würde“, heißt es in der Studie weiter. Mehr unter: http://www.scripps.edu/news/press/080906.html


4

#63 news

Abzocke übers Internet

das Eckthema Auch wir haben einen Druckschluss. CANNA weiß das und wollte unseren Lesern rechtzeitig zu Weihnachten einen Kalender schenken. Alle Druckdaten waren rechtzeitig da, die Redaktion hat's nicht gemerkt- kein Kalender für unsere Leser, kein Geld für's Hanf Journal und lange Gesichter bei CANNA. Also auch hierfür: ein dickes Sorry!

Sarah Fiedler Heutzutage ist es nie falsch, sich über Drogen zu informieren, dazu gibt es, so meint man, Seiten wie drogen-heute.com. Doch hier ist Vorsicht angebracht. Denn schon der Name lässt erkennen, dass diese Seite von der Schmidtlein GbR sein muss und wer sich hier anmeldet, verpflichtet sich unwissend zu einem Abo. Sie/er bekommt eine E-Mail von den Brüdern, in der sie auffordern eine bestimmte Summe zu zahlen. Das einzig Richtige ist, die Brüder sofort anzuzeigen. Und habt bloß keine Angst, nur weil ihr auf einer Drogen-Seite gewesen seid. Das ist völlig legal.

Zeiten: 18:00

Mo-Fr

9:00-

Sa 9:00-16:00

Beim Googeln oder dergleichen stoßen immer wieder InternetUser auf eine dieser zahlreichen Seiten von Andreas und Manuel Schmidtlein und werden Opfer der bekannten Internet-Abzocke. Viele Betroffene schreiben in Foren, in denen es um die Abzocke des Bruderpaares geht, dass es auf der Seite keine Hinweise auf Kosten- und Altersgrenze gebe und sie sich daraufhin angemeldet hätten. Kurz darauf sei auch schon Post gekommen, in der stehe, dass sie sich zu einem Abo über 24 Monate verpflichtet und dies sofort zu zahlen hätten. „Welches Abo?“ fragten sich da die meisten. Auf E-Mails mit derlei Fragen folgte in der Regel ein Mahnschreiben vom berüchtigtem Olaf Tank, der als Rechtsanwalt der Brüder tätig ist. Manche zahlten aus Angst vor dem Rechtsverdreher, der

übrigens noch keinen Fall vor Gericht gebracht hat, da er selber im Konflikt mit dem Gesetz stehen soll. Andere dagegen informierten sich bei ihrem Anwalt oder im Internet und zeigten die Brüder wegen versuchten Betruges an. Da sich die Anzeigen bald häuften, wurden mehrere Verfahren gegen die Brüder eingeleitet und auf ihren Seiten (wirklich allen?) ist der Hinweis auf ein Abo nun deutlicher erkennbar. Doch ob sich Andreas und Manuel dadurch bremsen lassen, ist eher unwahrscheinlich, die Zahlen sprechen für sich: Wir wissen, dass derzeit eine dreistellige Anzahl von Ermittlungsverfahren gegen die Gebrüder Schmidtlein im Gange ist. Solltet ihr mal auf einer dieser Seiten landen: Lasst euch nicht von der Werbung irritieren und nicht durch Versprechen, wie zum Beispiel nach Anmeldung kostenlose Informationen zu erhalten, beeinflussen. Seid clever und haut da ganz schnell ab. Meidet im Zweifelsfall Seiten, die mit –heute.com oder –heute.de enden. Und falls doch mal was schief laufen sollte, nicht von den Mahnungen des Olaf Tank einschüchtern lassen, sondern erst beraten lassen und dann anzeigen. Mehr zum Thema: http://www.123recht.net/forum_topic.asp?topic_id=68660 und http://verbraucherrecht.blogspot.com/2006/03/schmidtleingbr-16-mal-abgemahnt.html

- Sandwichkultur -Zutaten aus ökol. Anbau -fair gehandelter Bio Kaffee und Kakao

Dr. med. Franjo Grotenhermen

Welche Cannabinoide werden weltweit medizinisch verwendet? Gegenwärtig werden zwei Cannabinoide, Dronabinol (THC) und Nabilon, ein Cannabisextrakt (Sativex®) und ein Cannabinoid-Rezeptor-Blocker (Rimonabant) medizinisch verwendet. Zudem ist in holländischen Apotheken Cannabis-Kraut (Marihuana), das nach pharmazeutischen Standards hergestellt wird, überwacht vom Büro für medizinischen Cannabis des niederländischen Gesundheitsministeriums in holländischen Apotheken, erhältlich. In elf Staaten der USA (Alaska, Kalifornien, Colorado, Hawaii, Maine, Montana, Nevada, Oregon, Rhode Island, Vermont, Washington) erlauben die staatlichen Gesetze die medizinische Verwendung von natürlichen Cannabis-Produkten, während dies nach den Bundesgesetzen verboten bleibt. In Kanada besteht die Möglichkeit, vom Gesundheitsministerium eine Ausnahmegenehmigung zur Verwendung von Cannabis zu erhalten. Das Ministerium gibt zudem Cannabis an Patienten ab. In einigen europäischen Ländern ist der Besitz kleiner Mengen Cannabis für die Verwendung zu Freizeit- oder medizinischen Zwecken erlaubt oder geduldet, wie beispielsweise in Spanien, Belgien und einigen Gegenden der Schweiz. Dronabinol ist der internationale Freiname für Delta-9-THC, den wichtigsten pharmakologisch aktiven Bestandteil von Cannabis. Im Jahre 1985 ließ die US-amerikanische Arzneimittelbehörde Marinol®-Kapseln, die synthetisch hergestelltes Dronabinol enthalten, für die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit einer Krebs-Chemotherapie bei Patienten zu, die unzureichend auf konventionelle Brechreiz hemmende Medikamente angesprochen hatten. Marinol® wird von Unimed Pharmaceuticals hergestellt, eine Tochterfirma von Solvay Pharmaceu-

ticals. Marinol® ist in den USA seit 1987 auf dem Markt. Im Jahre 1992 erweiterten die Behörden der Vereinigten Staaten die Zulassung um die Verwendung bei Appetitlosigkeit von Aids-Patienten mit Gewichtsverlust. Marinol ist zudem in einigen anderen Staaten erhältlich, darunter Kanada und einige europäische Staaten. In Deutschland darf Dronabinol seit 1998 vom Arzt verschrieben werden. Meistens kommt in Deutschland und Österreich Dronabinol zum Einsatz, das von den beiden Unternehmen THC Pharm und Delta 9 Pharma hergestellt wurde und von Apotheken zur Erstellung von Kapseln oder Tropfen bezogen werden kann. Im Jahre 1985 ließ die Zulassungsbehörde der USA auch Cesamet®Kapseln für die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei einer Krebs-Chemotherapie zu. Cesamet®, das von dem Unternehmen Eli Lilly hergestellt wurde, enthält Nabilon, einen synthetischen Abkömmling von Dronabinol. Allerdings wurde das Präparat in den USA nicht vermarktet, und Eli Lilly stellte die Produktion im Jahre 1989 ein. Cesamet® ist auch in Großbritannien zugelassen und wird dort von Cambridge Laboratories vermarktet. Es kann in einige andere europäische Länder importiert werden, darunter Spanien, Deutschland und Österreich. Im Jahr 2006 erhielt Nabilon (Cesamet®) erneut eine Zulassung durch die amerikanischen Arzneimittelbehörden zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Krebs-Chemotherapie. Es wird von Valeant Pharmaceuticals International, die das Medikament im Jahre 2004 von Eli Lilly gekauft hatten und es auch in Kanada verkaufen, vermarktet. Sativex® erhielt im Jahre 2005 in Kanada die Zulassung für die symptomatische Behandlung neuropathischer Schmerzen bei Erwachsenen mit multipler Sklerose. Sativex® wird von dem britischen Unternehmen GW Pharmaceuticals hergestellt und in

Dr. med. Franjo Kanada durch Bayer vermarktet. Grotenhermen Sativex® ist ein Cannabis-Extrakt, der unter die Zunge gesprüht ist Mitarbeiter des wird. Er enthält die gleichen nova-Instituts in Hürth Mengen an Dronabinol (THC) bei Köln und Vorsitzender und Cannabidiol (CBD). Es gibt der Arbeitsgemeinschaft zudem einen begrenzten Zugang Cannabis als Medizin zu Sativex® in Großbritannien (ACM). und Spanien. Der Cannabinoid-RezeptorBlocker Rimonabant erhielt von der europäischen Arzneimittelbehörde im Jahre 2006 eine positive Empfehlung. Er ist in Großbritannien unter dem Handelsnamen Acomplia® für die Behandlung von Übergewicht erhältlich. Acomplia®-Tabletten enthalten 20 mg Rimonabant. Das Medikament wird von SanofiAventis hergestellt. Eine Anzahl von Präparaten wird zur Zeit in klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit getestet. Dazu zählen der Cannabis-Extrakt Cannador®, der Dronabinol und andere Cannabinoide in einem Verhältnis von zwei zu eins in Kapseln enthält. Dieser Extrakt wird durch das Institut für klinische Forschung in Berlin untersucht. Die ajulemische Säure ist ein synthetischer Abkömmling des THC-Stoffwechselproduktes THCCOOH, der auch CT3 oder IP751 genannt wird und von Indevus Pharmaceuticals untersucht wird. Cannabinor ist ein synthetisches Cannabinoid, das nur an den CB2-Rezeptor bindet und daher keine psychischen Wirkungen verursacht. Es wird von dem pharmazeutischen Unternehmen Pharmos Corporation untersucht.


5

#63

Coco einfach!

guerilla growing

Vermeintlich sterben Jahr für Jahr vorwiegend Touristen an tropischen Stränden, beim Sonnenbaden unter Cocospalmen, den plötzlichen Cocosnusstod durch herabfallende Exemplare. Aber Cocosnüsse können Leben nicht nur ganz gut auslöschen, sondern pflanzlichem Leben auch eine hervorragende Basis sein. Cocossubstrate - ideal für ertragsbedachte Selbstversorger. MaxAir

das Eckthema Auch eine falsche Bildunterschrift kann fatale Folgen haben... "Bald auf dem Kopf" hieß es im Mai 2005 zu diesem Bild. Frei nach dem Motto "nachts ist es kälter aus draußen" Dabei ging völlig unter, dass es sich um ein HANFprojekt für kongolesische Landbewohner handelte..Setzen sechs- Thema verfehlt.

rung von Mineralsalzen im Cocosubstrat zu Vermeiden, muss der Gärtner immer so viel Nährlösung pro Pflanze vergießen, dass mindestens 20 Prozent der Nährlösungsmenge, welcher dem Cocosubstrat zugeführt wurde, auch direkt wieder aus dem Pflanzbehälter herausläuft. Dadurch werden evtl. angereicherte Salze verdünnt und ausgewaschen und die Nährstoffkombination im Medium entspricht wieder der der Nährlösung. Auch die Gefahr des Absinkens des pH-Wertes im Medium unter 5,8 wird so durch Verdünnung und -pufferung der “frischen“ Nährlösung gewährleistet. Der mit Abstand am häufigsten gemachte Fehler beim Anbau auf Cocsubstraten ist sicherlich das Nichtbeachten der Drainagemenge von mindestens 20 Prozent bei jedem Gießen. Wer die Drainagemenge pro Gießvorgang niemals unterschreitet, erspart sich 80 Prozent aller Nährstoffprobleme beim Anbau auf Cocomedien!

Der Anbau auf Coco unterscheidet sich bedeutend vom Anbau auf Erde und Erdsubstraten. Optisch mag Coco Erde stark ähneln - die Eigenschaften sind jedoch völlig andere. Da Cocopflanzsubstrate aus den Fasern und Granulaten der Cocosnuss gewonnen werden, enthalten sie entgegen Erdsubstraten keine relevanten Mikroorganismen. Der Einsatz rein organischer/biologischer Düngemittel ist daher nicht (bzw. nur stark begrenzt) möglich. Cocosubstrat ist jedoch sehr locker, kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, bleibt dabei relativ luftig und hat hervorragende Drainage-Eigenschaften, was den Anbau auf Cocofasern auch für den Einsatz automatischer Bewässerungssysteme sehr attraktiv macht. Auf automatische Bewässerung im Speziellen möchte ich hier aber nicht eingehen. Es dreht sich um den Anbau mit Cocosubtrat in Töpfen. Eine automatische Bewässerung ist, wenn eine Möglichkeit zum Wasserauffang/-ablauf vorhanden ist, aber jederzeit möglich. Coco kann in allen Pflanzenphasen als Kulturmedium verwendet werden. Für die Aufzucht von Sämlingen bevorzugen die meisten Cocogärtner jedoch Anzuchterde oder Torfquelltöpfchen, da Erden entgegen Cocosubstrat immer etwas Grundnährstoffe enthalten und pH-Wertpuffernde Eigenschaften besitzen. Wenn Qualitätscoco verwendet wird, ist die Beimischung von Perlite oder anderen Zuschlagstoffen unnötig. Billigcoco kann jedoch sehr fest sein und von einer Perlitbeigabe profitieren! Da Coco keine Nährstoffe enthält und für die

Verwendung organischer Nährstoffe (so gut wie) ungeeignet ist, greifen Cocogärtner zu Mineralischen Düngemitteln. Deren Aufnahme durch das Wurzelwerk der Pflanzen hängt stark vom pHWert der Nährlösung (Gießwasser inkl. Düngemittel) ab. Der pH-Wert der Nährlösung sowie ihr (Mineral)Salzgehalt (ec-Wert) bestimmen den pH-Wert des Cocosubstrates im Pflanzbehälter, sowie dessen Nährstoffgehalt. Erfahrene Eigenversorger auf Coco stellen den pH-Wert der Nährlösung bei jedem Gießen mit Salpetersäure in der Wuchs- und mit Phosphorsäure in der Blütephase, auf pH 6,2 ein! Der ec-Wert, der Salzgehalt der Lösung, bestehend aus den im Leitungswasser enthaltenen Mineralsalzen und jenen, welche der Gärtner mittels mineralischem Dünger hinzugefügt hat, wird in der Wuchsphase zwischen 1,5 und im späteren Wuchs 1,6 - max. ec 1,8 gehalten. Während der Blütephase liegt der ec-Wert der Nährlösung nicht unter 1,6-1,8 ec, überschreitet maximal 2,0 ec jedoch niemals. Da Cocosubstrat wie gesagt keinerlei Nährstoffe enthält, muss der Gärtner dem Gießwasser bei jedem Gießvorgang mineralischen Dünger Hinzufügen, um den Nährstoffgehalt (ec-Wert) i m C o c o m e d i u m a u f re c h t z u e rh a l t e n . Da die Pflanzen jedoch auch nicht immer alle mineralischen Anteile aus der Nährlösung gebrauchen, bleiben auch Teile der Salze im Cocmedium zurück. Diese könnten sich im Verlauf des Pflanzenwuchses zu einer toxischen Salzkonzentration anreichern - Folge wäre ein rapides Absinken des pH-Wertes im Medium und eine Überdüngung der Pflanzen. Um die Anreiche-

Zudem ist es beim Anbau auf Coco sehr zu empfehlen, ein im Gartenfachhandel des Vertrauens von etlichen Herstellern angebotenes Enzymprodukt zu verwenden. Diese können stets - oder in Intervallen - eingesetzt werden und beschleunigen den Abbau abgestorbenen Pflanzenmaterials (tote Wurzeln z. B.) im Cocomedium. Da Coco wie gesagt keine Mikroorganismen (idS,) enthält, kann totes Wurzelmaterial auch nicht ohne Enzyme abgebaut werden. Zudem bereichern die Enzymprodukte das Substrat mit Vitaminen und Aminosäuren und tragen zu einer verbesserten Nährstoffaufnahme durch gesundes und aktives Wurzelleben bei. Erfolgreiche Cocogärtner haben keine Scheu vor häufigem Nähren (Gießen mit Mineraldüngerangereichertem Wasser) mit reichlich Nährlösung und ausreichend (>20 %) Drainage, mit günstigen Ausgangswerten der (ec 1,8 - pH 6,2) Nährlösung. Sie betreiben etwas mehr Aufwand als beim Anbau auf Erde, investieren etwas mehr (für ein pH- und ec-Wert Messgerät) und müssen stets fürsorglich auf die Einhaltung der richtigen Werte bedacht sein, aber dafür werden sie mit steigenden Erträgen und zunehmender Wachstumsgeschwindigkeit (gegenüber organischem Anbau auf Erde unter Kunstlicht im gleich großen Pflanzbehälter!) belohnt. Das Wichtigste kommt wie immer zum Schluss. Da mineralische Düngemittel - wie sie zum erfolgreichen Anbau mit Cocosubstraten unverzichtbar sind! - direkt in den Saftstrom der Pflanze gelangen, ist es äußerstes Gebot, mindestens zwölf Tage vor dem geplanten Erntetermin die Zufuhr an mineralischen Nährstoffen zu reduzieren und sie mindestens zehn Tage vor der Ernte ganz einzustellen! In den letzten zehn Tagen vor der Ernte wird nur noch mit Wasser (pH-Wert 6,2) gewässert, sodass wie beim Nähren

Einfache Handhabung, hohe Erträge

auf Cocosubstrat auch, immer mindestens 20 Prozent Drain(Abwasser) entstehen. Vier Tage vor der Ernte sollte mindestens einmalig das Substrat gespült werden. Hierfür wird die Menge im pH-Wert auf 6,2 reguliertes Wasser ohne zusätzliche künstliche Nährstoffe, in den Pflanzbehälter geben, die auch der Behälter an sich an Cocosubstrat fasst. Ein 6,5-Liter-Topf wird also mit 6,5 Liter Wasser „durchgespült". Das Abwasser (Drain) sollte immer frei ablaufen können und sich niemals anstauen! Erfahrene Cocobauern geben beim „Durchspülen" immer etwas von einem Marken-Enzympräparat bei. Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Anbau von Hanf legal ist! Max Air - Hb Berlin und mehr ...


#63

6 guerilla growing das Eckthema Zugegeben- Osama Bin Laden als Außenminister unseres Schattenkabinetts vorzustellen kann als geschmacklos interpretiert werden, George Bush auf der gleichen Doppelseite ebenfalls zum Außenminister zu machen fällt unter die Kategorie: Wieder mal während des Schreibens vom Beutelchen genascht....

Mühe allein genügt nicht KIMO

Ernte 2006 - Guter Geschmack entsteht durch richtiges Trocknen Das leckerste Gras wird eklig bis ungenießbar, sollte es falsch getrocknet und/oder zum falschen Zeitpunkt geerntet werden. Leider passiert es der/dem unerfahrenen HobbygärtnerIn immer wieder, dass sie/er Gerüchten und Halbwahrheiten übers Trocknen und Ernten aufsitzt (Beispiel: das Belassen der großen Blätter während der Trocknung verbessert das Aroma)und deshalb der Lohn der halbjährigen Pflege geschmacklich und in der Wirkung eher flach ausfällt. Deshalb gibt es zur (Outdoor)Erntezeit ein paar theoretische Tipps, die das Erntedankfest verschönern könnten, wenn der Hanf-Anbau hier nicht illegal wäre. Niemals sollte der Erntezeitpunkt anhand der roten/nicht roten Härchen bestimmt werden. Die Faustregel 50 Prozent rote und 50 Prozent weiße Härchen kann getrost zu den urbanen Grow-Legenden gezählt werden. Zur Bestimmung des richtigen Erntezeitpunkts ist ein Taschenmikroskop der beste Helfer. Hiermit wird eine gut entwickele Blüte mitten aus der Pflanze genauer betrachtet, die Harztröpfchen auf den Trichomköpfen sind gut zu erkennen. Anfänglich sind diese Tropfen klar wie Wasser, mit zunehmender Reife fangen erste Tropfen an, sich milchig zu färben. Das ist das Zeichen zum Ernten, stehen die Mädels länger, wandelt sich immer mehr THC in Cannabinol (CBN) um. Hanf, der viel CBN enthält, macht müde. Außerdem sollte man an die Angaben zur jeweiligen Sorte genau beachten, die Erfahrungen der Samenbanken können Gut getuned gut als Orientierung genommen werden, ab wann man genauer hinsehen sollte. Ist die Ernte vollbracht, geht es an Schnippeln, Lagern und Trocken. Beim Beschneiden sollten alle Blätter, die nicht konsumiert werden sollen, umgehend entfernt werden, gerade bei den Blütenblättern ist das individuell ganz verschieden. Ein späteres Entfernen ist eine elende Fummelei und dient weder der Ertragssteigerung noch der Geschmacksverbesserung. Dabei sollte beachtet werden, dass der „Grobschnitt“ (große, nicht harzige Blätter) und der „Feinschnitt“ (keine, harzige Schnittreste) nacheinander geschehen und somit getrennt zu Hasch, Öl und/oder Grasbutter weiterverarbeitet werden können. Die so beschnittenen Pflanzen werden kopfüber an einen dunklen, kühlen (auf jeden Fall unter 20 C°) Raum aufgehangen. Ein Ventilator, eventuell gekoppelt mit einer Zeitschaltuhr, (Betriebszeit: 15 Minuten pro Stunde) beugt Schimmel vor. Auch das Gerücht, die Ladies seien verzehrbereit, sobald die Stiele knacken, hat so manchen seine Ernte vertrocknen oder zu früh eintüten lassen. Besser ist es, die Blüten selbst werden

kontrolliert: Nach fünf bis zehn Tagen (je nach Klima, Jahreszeit und Lage des Raums) können die ersten Blüten, sobald sie knacken, wenn man leicht auf sie drückt, vom Stängel geschnitten werden. Von dort wandern sie in eine passende, für die Menge nicht zu großeTupperware-Dose.Meist kommen die kleinen Buds ein paar Tage vor den großen an die Reihe. In der Dose werden sie vor dem Verschließen nicht einfach reingelegt sondern zusammengequetscht, das ist gut fürs Aroma. Ganz wichtig: Das Behältnis muss jeden Tag ein- bis zweimal gelüftet und der Inhalt gewendet werden. Geduld lohnt sich auch hier, lässt man seine Kräuter auf die Weise auf die gewünschte Rauchfeuchte heruntertrocknen, kann sich das Aroma zu 100 Prozent entfalten. Insgesamt sollte eine Wartezeit von vier Wochen vor dem Konsum eingehalten werden, das kostet so manchen zwar ein wenig Selbstbeherrschung, die sich im Nachhinein mit Sicherheit auszahlt.


7

#63 wirtschaft

Leiser, heller, sicherer

Elektronische Vorschaltgeräte von Grow-in-Berlin Nahezu alle KleingärterInnen nutzen ein magnetisches Vorschaltgerät für die Heimzucht. Diese fangen des Öfteren nach einer gewissen Betriebsdauer an zu brummen, was einerseits nervt und anderseits ein Sicherheitsrisiko darstellt. Auch besteht bei nicht oder mangelhaft abgesicherten Geräten die Gefahr der Überhitzung und somit eines Brandes. Seit diesem Monat bietet Grow-in-Berlin ein elektronisches Vorschaltgerät , das NXE Lumatek, an. Die Vorteile gegenüber einem magnetischen liegen auf der Hand: Elektronische Vorschaltgeräte haben Mikroprozessoren, wie sie auch in Computern verwendet werden. Das neue NXE Lumatek ist für einen sanften Anlauf programmiert, das heißt, es braucht keinen Einschaltstromstoß, um die Lampe einzuschalten. (Somit sollte auch die oft gehasste, durchgeknallte Zeitschaltuhr der Vergangenheit angehören.) Durch diese nicht vorhandene Spannungsspitze beim Einschalten verlängert sich auch die Lebensdauer der Lampe, außerdem ermöglicht es dem Endverbraucher, mehrere Vorschaltgeräte gleichzeitig zu benutzen, ohne

00000 >> Crazy Headshop Bahnhofsstr. 31a 01968 Senftenberg Nirwana Headshop Taubenstr.1a 03046 Cottbus Headshop Metropol Spitalstr. 32a 04860 Torgau www.Shivas-Garden.de Große Brunnenstr. 1 06114 Halle

20359 >> Amsterdam Headshop Reeperbahn 155 20359 Hamburg www.amsterdam-headshop.com www.Hanfnetz.de Bremer Str.6 21244 Buchholz www.Smoke-Temple.de Salzstrasse 7 21335 Lüneburg www.Chillum.de Wahmstrasse 85 23552 Lübeck

www.Honigmond-Quedlinburg.com Gildschaft 1 Harlequin Headshop 06484 Quedlinburg Kirchstr. 9 23795 Bad Segeberg Mushroom’s Store Head and Growshop Annendorferstr. 69 Groovy Headshop & Growshop 06886 Lutherstadt Wittenberg Kurze Geismarstraße 6 37073 Göttingen Mr. Smoker (Head&Growshop) www.groovy.de Saalstr. 40 07318 Saalfeld/Saale CHILL OUT Stummriegestraße 15 LEGAL 37671 Höxter Heinrichtstrasse 52 L’Afrique 07545 Gera Böcklerstr. 10 38102 Braunschweig B’52 Bahnhofsstr. 52 Plan B Headshop 09376 Oelsnitz/Erzgebirge Republikstraße 56 39218 Schönebeck Hemp Galaxy Liebauerstr 2 Indian Sun Headshop 10245 Berlin Pommernstr. 20 41462 Neuss www.Flashback.de Wolliner Strasse 51 Kiosk a´nna Bahn 10435 Berlin Am Bahnhof 1 42799 Leichlingen www.Kayagrow.de Schliemannstr. 26 Freakshop Smokey Headshop 10437 Berlin Hochstr. 5 - 7 42853 Remscheid www.Grow-in-Europe.de Kaiserin-Augusta-Alle 29 Green Planet 10553 Berlin Ringofenstr. 37 44287 Dortmund Gras Grün Oranienstr. 183 NorthSide-Head&FunTastic-Store 10999 Berlin Altessener Str. 448 45329 Essen Sun Seed Bank Amsterdamerstr. 23 Freakshop 13347 Berlin Friedrich Ebert Str.46 45468 Mühlheim / Ruhr www.Greenlight-Shop.de Reichenweindamm 4 13627 Berlin

das Eckthema Anfangs war's "nur" ein Rechtschreibfehler in der Anzeige, später gab's noch Ärger für den Artikel, der im Original von uns war und fälschlicherweise für eine Fälschung gehalten wurde.

die Trennschalter auszulösen. Um die Sicherheit beim Gebrauch des Gerätes zu gewährleisten, ist es mit einem automatischen Abschaltmechanismus ausgestattet, der bei einem Kurzschluss in der Leitungsführung oder beim Einsatz einer fehlerhaften Lampe ausgelöst wird. Der Mikroprozessor ermöglicht dem NXE Lumatek, Justierungen automatisch entsprechend der Art der verwendeten Lampe vorzunehmen. Laut Angabe des Herstellers wird sogar der Leistungsnachlass der Lampen durch einen verbesserten Ausstoß kompensiert und die Lichtausbeute um zehn bis 15 Prozent erhöht.

www.biobizz.nl

Das NXE Lumatek ist völlig geräuschlos, es bedarf keinerlei Kühlung und ist mit einem mit Kunstharz versiegelten Gehäuse umgeben. Jedes Gerät wird in der Fabrik zwölf Stunden getestet um maximale Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Mehr zum Thema: www.grow-in-berlin.de

48431 >>

77652/Austria >>

www.Ohrwurm-Recordstore.de Bahnhofstr. 32 48431 Rheine

Highlight Alte Lange Str. 2 77652 Offenburg

ULLa Versandhandel Gustavstr. 6-8 50937 Köln

www.Trend-Center.com Industriepark 306 78244 Gottmadingen

www.Galactic.de Thomas-Mann-Str. 38 53111 Bonn-Zentrum

Rauschnetz Freiburg Leo-Wohleb-Str. 6 79098 Freiburg Tel: 0761-2172499

Hanfzeichen Bahnhofsstr. 89 55218 Ingelheim Merlins Headshop Bahnhofstr.15 57462 Olpe NEUTRAL Headshop Fahrgasse 97 60311 Frankfurt Subcity Grow-Head-Shishashop Große Seestraße 36 60486 Frankfurt BONG Head- & Smartshop Elisabethenstr. 21 60594 Frankfurt KnasterboX Schnurstr. 11-13 63450 Hanau Galerie Ganesha Headshop Grosse Gasse 15 64720 Michelstadt www.Greensmile.de Kämmererstr. 69 67547 Worms New Asia Shop Mannheim F1, 10 68159 Mannheim Udopea Stuttgart Marienstr. 19 70178 Stuttgart Glasshouse Vordere Karlstr.37 73033 Göppingen www.Planet-Plant.de Rollingerstr. 2 76642 Bruchsal

Grasshaus Rothenburger Str. 40 90443 Nürnberg Hanf Center(2) Helmstr. 9 91054 Erlangen Blubba Headshop Turnitystr. 12 91522 Ansbach Hanferlebniswelt BOB Am Römling 3 93047 Regensburg www.Rauchha.us Maximilianstrasse 13 95444 Bayreuth Hanf Center(3) Obere Königsstrasse 27 96052 Bamberg Smoukit Grashüpfer Head & Growshop Hauptstraße 69 97493 Bergrheinfeld B1 Headshop Growshop Bochumer Str. 30 99734 Nordhausen

Neighborhood >> Austria Blumen per Lumen Neustift Ecke Ziglergasse 88-90 01070 Wien Viva Sativa HempFashionHeadshop Goethestr. 6a 04020 Linz Viva Sativa HempFashionHeadshop Stadtplatz 28 4600 Wels www.PuffandStuff.at Müllner Hauptstraße 12 05020 Salzburg www.Hanfin.com St. Julienstr. 8 05020 Salzburg Miraculix Smart- Head&Growshop Maurachgasse 1 06900 Bregenz Hanf im Glück Münzgrabenstr. 5 08010 Graz www.Psychonaut.at Griesgasse 3 08020 Graz www.Cannapot.at.tc Kirchberg 112 08591 Maria Lankowitz

Luxemburg

Damit die Kiffer deiner Region auch deinen Shop finden trage dich in den Branchenführer “kauf da!” für nur 240,- Euro im Jahr ein. Infos: zentrale@hanfjournal.de Unter www.hanfjournal.de/kaufda.pdf findest du das Bestellformular

>> STELLENANZEIGEN: “Freier Mitarbeiter mit Growkenntnissen als Kundenberater gesucht, ortsunabhängig. Heimarbeit möglich. info@hanfjournal.de, Chiffre12345.“

Schweiz Bio Top Rheinstrasse 38 08200 Schaffhausen

Smo-King Pfortenstr. 10 99867 Gotha/Thü

www.Bulletshop.ch Glockengasse 09000 St.Gallen

House of Reggae Erzherzog Karl Str. 14 01220 Wien

der Branchenführer des Hanf Journals

Placebo Headshop 41 Avenue de la Gare 16 11 Luxemburg

www.Biocultivator.de Marktstr. 37 99735 Bielen

Austria

>>lokal >>direkt >>effektiv

Bullet Shop Brühlgasse 35/37 09000 St.Gallen www.visionofhemp.ch Allschwilerstrasse 118 4055 Basel Tel./Fax. 0041 61 302 14 12

Mitglied im DHV Sponsor vom DHV


8

#63 cool-tour

Rolys Silberscheiben des Monats Oktober

das Eckthema Unser Demo-Plakat mit Bundesinnenminister Schily mussten wir leider aufgrund rechtlicher Androhungen seitens des Innenministeriums vom Server nehmen, dennoch hatten wir irgendwie recht damit! Hier unseren Ersatz, zu finden auf www.hanfjournal.de/d emoplakate....

Drum+Bass

Roland Grieshammer

Dance / Real R&B

Soul Diana Ross: I Love You (virgin)

Janet Jackson: 20 Y.O. (virgin)

Logistics: Now More Than Ever (hospital)

Mit seiner Hymne „Together“ hat sich der Bruder von Nu:Tone im Jahr 2003 ein Denkmal geschaffen. Nun könnte Matt Gresham aka Logistics ein ähnlicher Erfolg mit seinem ersten Longplayer „Now More Than Ever“ gelingen. Mein Lieblingskünstler vom Future-Sounds-of-CambridgeKollektiv ist zumindest weiterhin auf der guten Seite. Denn er hat eine unheimliche Geschicklichkeit, Samples zu verwenden, die andere Produzenten nicht mit der Beißzange anfassen würden, und daraus auch noch Future Classics zu machen. Nachdem bereits das so geil vocodergeschwängerte „Beatbox Master“ und das straight nach vorne gehende „Girl from Mars“ als Single sowie eine streng limitierte 7“ Version mit „Beatbox Master“ und dem 80er-Revival-Tune „Machine“ erschien, wird nun das Album als 4 x 12“ Vinyl-LP, als MP3 und als Doppel-CD mit nicht weniger als 24 QualitätsTracks veröffentlicht. Die beiden Discs sind vom Style her gesplittet: Auf der „Now“-CD lässt es Matt mit Electro-, Discound Soul-Einflüssen etwas ruhiger und melancholischer angehen, während es bei „More Than Ever“ eindeutig rougher zugeht. Trotz Floor-Tauglichkeit behält er sich so eine gewisse stilistische Vielfalt vor. Neben der epischen Fanfare „Everything Is Illuminated“ kann man beim „Shooting Star” ebenfalls bei Lust und Laune die Hände in den Himmel strecken. „Follow That Star” kommt sehr fluffy, „Take Me To The Bridge“ erinnert mich mit seinem Kontrabass an schöne alte Reprazent-Tunes und der „Winter Blues“ ist eine traumhaft schöne Hymne vor dem Herrn (repeat – oh ja, das dürfte mein Lieblingstrack sein – ich dreh’ durch)! „Every Beat Of The Heart” wobbelt dann wieder mit Electrovoice, während gemütliche Stücke wie „City Life”, „Haunted By Her Yesterdays” und „Cascades Of Colour“ mit Ananda Project immer wieder gekonnt den Trackfluss etwas auflockern. Auf der zweiten Disc reihen sich dann die schmutzigen Stepper aneinander. „Welcome To The Future” – und das ziemlich verspult. Den Kopf komplett verdrehende Tracks wie „The Divide“ oder „Inhale“ befinden sich längst im Repertoire von Andy C, LTJ Bukem, Fabio & Grooverider. Einer meiner absoluten Favourites ist das Elektrogewitter „Time To Give It Up” – one for the stompers! Des Weiteren mehr als erwähnenswert, kleppert „Depth Charge“ in genialer Darkside-Manier, während sich „Red Sky At Night“ durch seinen Hall ziemlich Detroit-lastig anhört. Und nach dem wummernden „Juno 6“ gibt’s mit dem dynamischen Titeltrack „Now More Than Ever” das würdige Finale eines der mit Sicherheit besten Alben des Jahres 2006! Mit seinen 22 Jahren ist Logistics das jüngste Mitglied der „Hospital“-Familie und eines ist gewiss: Wer sich krank fühlt, wird durch wundervolle Bässe und facettenreiche Breakbeats geheilt! Achtung: Suchtgefahr! www.hospitalrecords.com www.grooveattack.com

Wo wären die ganzen Beyoncés, Ciaras, Rihannas, Cassies und Pussycat Dolls von heute, wenn Janet Jackson nicht schon 1986 bei „Control” streng nach Paula Abduls Pfeife getanzt hätte? Mit diesem Meilenstein unterschrieb sie ihre musikalische Unabhängigkeitserklärung, da nun ihr künstlerischer Ausdruck wirklich dem entsprach, was sie fühlte. Und dieser Achtziger-Synthie-Drive klingt in heutigen Ohren immer noch so knackig, dass Janet Damita Jo Jackson mit dem neunten Album ihrer Karriere nicht nur das Bestehen als eine der erfolgreichsten, unabhängigsten Sängerinnen aller Zeiten sondern mit „20 Y.O.“ auch den 20. Jahrestag von „Control“ feiert. An Board hat sie diesmal ihren Langzeitlover Jermaine „JD“ Dupri und natürlich Jimmy Jam & Terry Lewis. Neben den klassischen „baby-making songs“ gibt’s sehr club-orientierten Sound, der wieder mal Janets unverkennbaren Stil ans Tageslicht bringt. Sie ist zurückgekehrt zu ihren Wurzeln und knüpft musikalisch-emotional an „Control“ an. Ich fang schon bei ihren Gedanken im Intro an, vor Seelenverwandtschaft durchzudrehen. Und schon geht’s los: „So Excited“ (feat. Khia) zeigt die aufregende und über die Produktion der Platte aufgeregte Janet. Ein Slammer voller Electro Boogie Breaks, wie sie nur von Herbie Hancock kommen können. Bei „Show Me“ hab’ ich das Gefühl, ich laufe als Roboter direkt ins Kraftwerk rein, und in „Get It Out Of Me”, einem weiteren verdammt heißen Tune, spricht Janet vom „freak within“ und meint damit natürlich Afrika Bambaataa. „Der Freak in mir muss einen Ausweg finden. Die Musik, die ich mag, und die Musik, die ich liebend gerne mache, bewegt sich magisch zwischen Angst und Freiheit. Die Befreiung von Ketten, die Hemmungen verlieren, Zweifel beseitigen, ein ganzheitliches Leben führen.“ In der Ballade „Do It To Me” wird das Verlangen offen und ohne Scham artikuliert, denn Vergnügen führt in zwei Richtungen und „This Body“ ist supererotisch! In „With U“ nimmt sie Bezug zu dem Hit „Let’s Wait Awhile“ (1986), dessen Intimität provozierend ist. Verwirrung kann schmerzvoll sein, aber sie kann auch sehr viel Inspiration bieten. Der Schlüssel des Ganzen ist, die schmerzvollen Erfahrungen in Kreativität zu kanalisieren. Der erste Verkaufsschlager „Call On Me“ (Featuring Nelly) ist jetzt nicht unbedingt mein Ding, aber Jermaines brillante Beats kicken über oldschooligen SOS-BandVibes mit einer schönen Message: Finde die richtige Liebe und lass sie nie wieder gehen. Ein fröhlicher Kindheits-Flasher ist „Daybreak“, denn haben wir uns nicht alle mal nachts aus dem Haus der Eltern gestohlen, um bei der/dem Liebsten zu sein und erst bei Sonnenaufgang zurückzukommen? Doch alles, was wir haben, ist das Hier und Jetzt, so ist „Enjoy“ wieder die klassische Janet und ein Reminder, für den Tag zu leben. „Take Care“ ist ein Song über das Fehlen der geliebten Person, aber auch der Erkenntnis, dass Selbstbefriedigung eine kraftvolle Befreiung sein kann. Bei „Love 2 Love“ klingt ein Hauch „Velvet Rope“ in meinem Ohr mit, und mit dem Outro ist dann auch schon fast alles gesagt. Mit hochspiritueller Kraft und Energie an funkiger Intensivität – if you are nasty! ;-) www.janetjackson.com www.janetjackson.de www.virginmusic.com

House

HipHop Kool Savas & Optik Records: Optik Takeover (optik records)

Optik Records ist seit Mitte 2002 am Markt tätig und wird regelmäßig zu den beliebtesten Labels der Szene gewählt. Zeit, einen Longplayer zu kompilieren. Von besorgten Müttern und betroffenen MCs für Nummern wie „LMS“ oder „Pimplegionär“ gleichermaßen gehasst wie gefürchtet, ist der Deutsch-Türke Savas Yurderi zur Identifikationsfigur einer Jugend und Szene geworden, die sich mit dem Verlust des Rebellischen im HipHop einfach nicht mehr abgeben wollte. In den frühen Jahren seiner Karriere setzte Savas Berlin auf die Rap-Landkarte und prägte mit seinen Battle-Raps ein komplett neues Genre in Deutschland und wurde zum meist gefeatureten Rapper. Unter dem Oberkommando von Kool Savas starten die Generäle der Optik Army, Ercandize, Amar, Caput, Melbeatz, Moe Mitchell, Sinan und DJ Nicon ihren Feldzug, um der Konkurrenz die Grenzen aufzuzeigen und mit

Motown steht für (Motortown) Detroit und hat zahlreiche Sängerinnen, Sänger und Gruppen unter Vertrag. Das weitaus bekannteste und erfolgreichste Produkt der Firma sind die Supremes (vor 1961 The Primettes). Über 60 Alben hat sie mit den Supremes und als Solistin veröffentlicht, eine schier endlose Serie von Hits kreiert, von denen etliche die Spitzenplätze in den amerikanischen und britischen Charts eroberten, darunter Klassiker wie „Where Did Our Love Go“, „Baby Love“ und „You Keep Me Hanging On“. Ja, und spätestens seit ihren Songs „Upside Down“ (1980) und „Endless Love“ (1981) bin auch ich ein großer Verehrer von Diana Ross! Und wer als Kind den Trickfilm „In einem Land vor unserer Zeit“ gesehen hat, kann sich vielleicht auch noch an den Titelsong „If We Hold On Together erinnern. Ganz gleich ob Soul, Jazz, Pop oder Dance, sie ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten und wenn sie sich das Vergnügen gönnt, nach sieben Jahren Studioabstinenz ein neues Album aufzunehmen, dann ist das etwas ganz Besonderes – eine echte Herzensangelegenheit. „I Love You“ ist ein Album, auf dem sich alles um die Liebe dreht, wobei Diana Ross nicht allein die intimen Gefühle zwischen zwei Menschen im Visier hat, sondern auch die Liebe zur eigenen Familie, zu Freunden, ja zum Leben selbst. Mit der nostalgischen Ballade „Remember“, die Diana Ross, umschmeichelt von zarten Streichern, mit tiefer Hingabe intoniert, beginnt und endet eine Reise durch die Popgeschichte. „More Today Than Yesterday“, im Original ein Sixties-Hit für Spiral Staircase, swingt wie ein Motown-Klassiker, und „I Want You“, ein Titel, den ihr Bruder TBoy Ross 1974 mit Leon Ware für Marvin Gaye geschrieben hatte, transportiert den Soul in die Neuzeit. Große Balladenkunst gibt es mit dem Titelstück „I Love You“ (That’s All That Really Matters) und dem genialen „What About Love“ aus Oprah Winfreys Bühnenadaption von „The Colour Purple“. Ein vielfach interpretiertes Stück wie Burt Bacharachs „The Look Of Love“ mutiert bei Diana Ross mit gestopfter Trompete und brasilianischem Gitarrenspiel zu zauberhaftem Bossa-Nova, und Bill Withers Ohrwurm „Lovely Day“ wird hier ein entspannter Fusion-Hit. Flankiert von schmissigen Bläsern und Brian Mays unnachahmlicher Gitarre verwandelt sie Queens „Crazy Little Thing Called Love“ in eine herrlich swingende New-OrleansNummer, die – da ist sich der Queen-Gitarrist sicher – Freddie Mercury bestimmt gefallen hätte. Die romantische Interpretation des Platters-Oldies „Only You“ macht Station in den frühen 70ern, als Diana Ross mit soulgetränktem Pop Schwarz und Weiß gleichermaßen begeisterte, und eine blues- und gospelbetonte Neuauflage des Jackie-Wilson-Hits von 1958 „To Be Loved“ gehört ebenso zu ihrem musikalischen Spektrum wie Pop in Reinkultur auf „I Will“ von den Beatles. „This Magic Moment”, Billy Prestons All-Time-Klassiker „You Are So Beautiful“ und Heatwaves „Always And Forever“ vervollständigen ein wundervolles Werk. In ihrer leidenschaftlichen und glamourösen Inszenierung beherrscht Diana Ross die gesamte Partitur populärer Musik, was sie auf dieser überaus geschmackvollen Hommage an die Liebe souverän ausspielt. www.dianaross.de www.virginmusic.com

Roger Sanchez: Come With Me (stealth)

Mit seinem reizenden Herzchen-Video zur Single „Another Chance“ stürmte er im Sommer 2001 die Musikkanäle und die Single-Charts. Auf einmal war der New Yorker einer der gefragtesten Stars der Dance-Szene und ein gutbezahlter DJ, der ständig zwischen den Houseclubs in Miami und Ibiza umher jettete. Er versank in der New Yorker Breakdance- und Graffitti-Szene und beschäftigte sich dementsprechend viel mit HipHop. Die Liebe zum House ging aber dennoch nie verloren. Knapp fünf Jahre nach seinem letzten Album „First Contact“ überrascht Grammy Award-Gewinner Roger Sanchez zum Herbst mit seinem interessanterweise erst zweiten Album „Come With Me“ und sichert uns den vergangenen Sommer mit elf Tracks, welche eine bunte Mischung aus Latin, Soul, Vocals und klassischen House-Elemente darstellen. Zwar kommt hier erstmal die Vermutung auf, dass auch Roger Sanchez versucht ein Konzept-Album auf seine alten Tage rauszubringen, doch was er letztendlich präsentiert, reflektiert seine langjährige Erfahrung und sein Gespür für emotionale aber tanzbare HouseTracks, welche zum Glück ohne Kitsch und überzogenem Pseudonichts als Worten verbrannte Erde zu hinterlassen. „Optik Takeover“ heißt das Teil und kommt mit 19 Tracks (bzw. 24, denn die limitierte Erstauflage hat noch fünf Bonus Tracks!). „O.P.T.I.K.“ vereint die ganze Crew und schüttelt scheinbar mühelos Buchstabier-Styles auf vollendetem Niveau aus dem Ärmel. „Das Ist OR!“ ist ein klassischer Representer und zugleich die erste Single, bietet die komplette Optik Army auf, in Vollbesetzung sowie Bestform und auf einem Monster-Beat von Melbeatz, während das orientalische „Komm mit mir“ die beiden Leidenschaften, Autos und Frauen, inhaltlich kongenial miteinander verknüpft. Ercandize’ Solotrack „Traum“ (feat. Franziska) befasst sich mit den (wenigen) hellen beziehungsweise (vielen) dunklen Seiten des Lebens als Rapstar, genau in der ehrlichen, wohlüberlegten Art, die man von ihm gewohnt ist. Fazit: „Am Ende zählt nur die Familie.“ Ein autotauglicher Banger dagegen ist „U ain't fuckin with us“ (feat. Dina Rae) und nach zwei Songs voller Groupie-Bashing (auch gegen die männlichen Exemplare dieser Gattung) demonstriert Optik Youngster Sinan auf

Ibiza-Faktor auskommen. Den Vibe des Albums repräsentiert „Turn On The Music”, und um die Kunst der Verführung geht’s in „Take a Chance“. Persönliche Songs, die über Partnerschaften grooven, sind „Not Enough“ und „Lost“. Den Tag nach einer langen Clubnacht kennen wir wohl alle, und für alle, die dann auch noch zu spät zur Arbeit kommen und eigentlich gar nichts geregelt bekommen, ist der Track „Again“ ein amüsantes Zeitdokument. Wie eine Live-Telefonsex-Konversation kommt der Smasher „Hot 4 U“, bevor es sich in „Free“ wieder wesentlich ruhiger atmen lässt. Absolut zum Wohlfühlen ist der Spaziergang im Park, den Roger Sanchez in „Reasons“ mit Omar bearbeitet hat. Auch Alejandro Sanz legt seine ganze Leidenschaft in einen Song: „I’m Yours“ zeigt die lateinamerikanische Seite dieses Albums. Noch herzzerreißender wird’s dann mit „Don’t Tell Me It’s Over“, der die Gefühle transportiert, die augenblicklich fast alle in meinem näheren Umfeld erleben (müssen). Das Outro ist grandios. „Soledad“ ist ein perfekter Chill Out Tune, der den Tag beschreibt, an dem man alleine am Strand sitzt und nicht über seine Einsamkeit nachdenkt, sondern glücklich ist. Die gesangstechnische Untermalung von Künstlern wie Jacquita Perkins, Katherine Ellis, Lisa Pure und Suzanne Couch verleiht dem Album die gewisse Ernsthaftigkeit, was es zu einer schönen Vollwertigkeit erlangen lässt. www.rogersanchez.com www.releaseyourself.com „Halbblutprinz“ seine jetzt schon beinahe beängstigenden Fähigkeiten auf einem Killer-Beat! Auf seinem Solostück „2005 Til Infinity“ fasst Moe Mitchell den Soul der Straße in Gesangslines, während „Come clean 2006“ (feat. Lumidee & DJ Suave) den 90er-HipHop-Sound von Premier mit modernen Sounds vereint. „Geldwelt“ entstand mit der Unterstützung von Neuzugang Franky Kubrick und enthält Essenzielles zum Dauerthema Cash/Money, und „Manche Leute“ werden sich angesprochen fühlen, wenn Amar pure Straßenpolitik über einen Burner-Beat spittet. Als Savas vom Tod seiner Cousine erfuhr, nahm er „In Deinen Augen“ auf – Deepness ohne falschen Pathos. Die fünf Bonus-Tracks komplettieren das breite Spektrum. Eine umfassende Label-Werkschau, um die Berliner Optik-Posse kennen zu lernen, und Melbeatz beweist einfach mal wieder, dass sie zu Europas Top-Produzenten gehört. www.optikrecords.de www.subword.de


9

#63 cool-tour

Rolys Silberscheiben des Monats Oktober Roland Grieshammer Electronica Band Ane: Anish Music (jenka)

Wie unfassbar schön, dass ich im Tierkreiszeichen des Holztigers geboren wurde! Auch wenn ich oftmals nicht zufrieden mit mir bin, weiß ich um meine melancholische Kraft, die Berge versetzen kann. Und diese elf Tracks hier machen mich noch glücklicher als die dänischen Röstzwiebeln letzte Woche. Wer Künstler wie David Bowie, Björk, Biosphere oder Squarepusher nicht nur zu schätzen sondern auch zu lieben weiß und wer vor allem das Musikverständnis mit sich bringt, nicht in Schubladen zu denken und so gesehen kein Problem damit hat, dass sich Elektronika mit Pop, Kinderlieder mit Drum&Bass, melancholische Balladen mit Happy Hardcore kreuzen, hat mit dem Debut-Album „Anish Music“ der dänischen Produzentin Ane Østergaard aka Band Ane ein Meisterwerk, was überwältigende Glückseligkeit schenkt. Für mich bedeutet das in erster Linie Ausgeglichenheit! Ihr Background als Pianistin und Schlagzeugerin beeinflussen die Tracks immer wieder mit äußerst präzisen Drum-Programmierungen und diffizilen

Experimental / Electronica

Klavierharmonien, die immer wieder ganz plötzlich mit düsteren NoiseElementen unterbrochen werden. „Too Busy With Music“ verkörpert in seinen repetitiven Ambient-Mustern die epische Schönheit eines Mixmaster Morris, während mich „Lala“ in seiner chansonartigen Poppigkeit an Stereolab erinnert. Der absolute Killer-Tune voller Alchimie ist das elegische „Wood Delivery”, bei dem sie entschlossen kraftvolle Pianoschleifen zerhackt, denn ein Krieger des Lichts weiß, dass die Intuition das Alphabet Gottes ist. „Dragon Weather“ lässt den Regen prasseln, dennoch ist es sonnig. Und „Craptelly“ ist ein Track, wie ihn Aphex Twin nicht besser hätte produzieren können. Wer die Glockenspielereien von Plaid mag (und ich liebe sie), hat mit „Atmos Halioss“ den Hit für einen fröhlichen Kindergeburtstag, doch Vorsicht: Nach dem völlig überraschenden Drop mutiert das Teil plötzlich zu einem total durchgespulten Slammer mit abgefahrenen Breaks. Das nachfolgende „Nonesuch“ kommt wieder als Distortion-Lullaby, wie es sich gehört. Die Dramaturgie in „Undoubtedly“ ist gewaltig, die Kontraste zwischen einer lieblichen Klaviermelodie und bösem Soundgewitter verschmelzen zu einem einzigartigen Höhepunkt. Mit einem Akkordeon und irrsinnigen Klangspielereien dringt dann „Krible“ durch alle Sinnesorgane, bevor „Alfons“ erneut ein Lied wie für’s Kinderzimmer geschaffen ist. – Atari-Sounds für die Teenage Riots sozusagen! Am Ende gibt uns die supertalentierte 23-jährige Studentin des „exclusive electronic department“ am Musikkonservatorium in Aarhus, die ich an

Homelistening Dub-Tech Trentemøller: The Last Resort (poker flat recordings)

The Future Sound Of London: Teachings From The Electronic Brain (virgin records)

Ihre Musik wird häufig dem Ambient zugeordnet, doch die Arbeiten von Brian Dougans und Garry „Gaz“ Cobain zeichnen sich durch ihre musikalische Vielfältigkeit aus. Ende der Achtziger noch sehr im Techno verwurzelt, wurde ihr Sound im Laufe der Neunzigerjahre stärker durch reinen Ambient, Dub, Drum&Bass und TripHop geprägt. Immer wieder gelingt es ihnen, den weiten Bogen von Klassik über Jazz bis hin zu Industrial zu spannen, um einen tanzflächenorientierten Popavantgarde-Sound daraus zu kreieren. Bekannt wurden sie mit dem tropischen Breakbeat-Track „Papua New Guinea“. Seit sich die beiden 1991 zu „The Future Sound Of London“ zusammenschlossen, gab es praktisch kein Feld der zeitgenössischen Kunst, auf welchem das Duo seine Ambitionen nicht zu verwirklichen gesucht hätte. So folgten zahlreiche Versuche mit Videokunst, Film, mehrdimensionalen Computeranimationen, Internet und Radioübertragungen, die ihr Schaffen in die Nähe eines Gesamtkunstwerkes rücken – und all ihre Musikvideos sind großartig. Während das erste Album „Accelerator“ mit dem Hardcore Hit „Expander“ noch sehr stark der Dance-Szene verbunden war, kristallisierte sich mit jeder weiteren Veröffentlichung ihr eigentliches Markenzeichen heraus: eine beinahe schon nicht mehr zu durchschauende Komplexität der Sounds, die vielschichtige Hörerlebnisse geradezu zwingend erfordert. 1993 gründeten sie ihr Label Electronic Brain Violence (EBv), und „Lifeforms“, das Ambient-Kunstwerk von 1994, war ein exzellentes Doppelalbum voll mit verzwirbelten Melodien, viel Hall, dubiosen Sounds und zwei absoluten Meilensteinen: „Lifeforms“ und „Cascade“. Im gleichen Jahr veröffentlichten sie mit „ISDN“ ein düsteres LiveAlbum mit Livestreams, die FSOL über ISDN-Leitungen an verschiedene Radiostationen auf der ganzen Welt gesendet hatten. Bester Track: „Far-Out Son Of Lung And The Ramblings Of A Madman”. In diesem experimentellen Charakter verband sich ein geschicktes Spiel zwischen Harmonien und Disharmonien mit teilweise recht düsteren Klangkollagen, welche 1996 auf dem Album „Dead Cities“ ihren Höhepunkt fanden. Allerdings waren die Beats hier wieder etwas mehr im Hintergrund – außer, wenn sie ganz nach vorne gingen, wie in „We Have Explosive“. Ansonsten gab es mit der Klavier-Ballade „Max“, dem Ethno-Slammer „My Kingdom“ und dem verspulten „Glass“ drei verdammt schöne Singles. Mit dem in der Vergangenheit sehr eng an FSOL angelehntem Projekt Amorphous Androgynous haben die beiden Künstler einen experimentellen Mix aus elektronischer Musik und Psychedelic-Rock & Pop geschaffen. Wie es der Name auch schon sagt, fühlen sich „The Future Sound Of London“ in allererster Linie zukünftigen Entwicklungen verbunden und versuchen diesen mit ihrem künstlerischen Output in die Gegenwart zu holen. Mit dem nun vorliegenden „The Best OF FSOL“ wurde in ihrem Hauptproduktionsraum „Galaxial Pharmaceutical“ eine Stimmung hervorgezaubert, die seinesgleichen sucht! www.futuresoundoflondon.com www.virginmusic.com

Als DJ gilt der Däne als geschmackvoll und gut, als Produzent steht er für eine besonders fette Spielart von funky Minimalismus. 2004/2005 gelang ihm der Durchbruch mit 12“-VinylVeröffentlichungen auf Labels wie Audiomatique („Physical Fraction“), Out Of Orbit, 3rd Floor oder Tic Tac Toe, bevor er bei Poker Flat unterschrieb und drei erfolgreiche Singles veröffentlichte („Polar Shift“, „Sunstroke“ und kürzlich die „Nam Nam EP“). Aktuell sorgen seine Remixe für Künstler wie Röyksopp oder die Pet Shop Boys für Aufsehen. Zahllose „Jahres-Polls“ verliehen ihm den Titel „Bester Produzent“, „Bester Remixer“ und „Bester Newcomer“ des Jahres 2005. Gleichermaßen von DJs, Medien und Publikum gefeiert, ist es der seinen Produktionen und Remixen immanente, spezielle „Trentemøller-Twist“, der ihm international eine beachtliche Reputation bescherte. Denn seine Musik ist voller Widersprüche und so ist der Kontrast von riesigen Hallräumen und scharfen, direkten Soundfragmenten charakteristisch. Dank seiner herausragenden Produktionsfähigkeiten sind Trentemøller-Tracks aber auch extrem erfindungsreich und detailverliebt und haben eine faszinierende Tiefe jenseits reiner Funktionalität. Trentemøller präsentiert mit seinem Debut-Album „The Last Resort“ nicht das heutzutage handelsübliche straighte Dancefloor-Album mit AmbientRuhepolen, sondern ein wunderschönes, eher ruhiges, melodiöses Kunstwerk aus dreizehn ineinanderfließenden Songs, die den Hörer vom ersten bis zum letzten Ton in ihren Bann ziehen. Das Händchen für Atmosphäre und Dramatik, das Trentemøller schon auf seinen bisherigen Arbeiten gezeigt hat, kommt befreit vom Dancefloor-Diktat – voll zum Tragen. Ein unerwarteter Aspekt des Albums sind die vielen handgespielten Instrumente, die von einer Dichte und Detailversessenheit sind, die erstaunt und das Werk sehr organisch machen. Während Trentemøller selbst Instrumente wie Gitarre, Bass, Celesta, Glockenspiel und Melodika einspielte, stammen weitere Beiträge von den Gastmusikern Henrik Vibskov (Schlagzeug), Mikael Simpson (Bass, Gitarre), Arnaud Donez (Gitarre, Bass) and Thomas „DJ T.O.M.“ Bertelsen (Scratching). Die CD-Erstauflage erscheint als Limited Edition inklusive einer speziellen Bonus-CD, die neun der erfolgreichsten Single-Hits enthält und die somit zum ersten Mal auf einer CD verfügbar sind. Und für zwei Stücke hat sich Trentemøller Gastsänger eingeladen: das junge ebenfalls dänische Talent Ane Trolle, sowie Richard Davis, dessen Gesang bereits Swayzaks „Speak Easy“ auf K7 vergoldete. Vom Album hat er diese beiden überirdischen Songs verbannt, da sie seiner Meinung nach den Fluss des rein instrumentalen Albums gestört hätten. Stattdessen verwendet er dort die gesangsfreien Versionen, um nicht von der Reichhaltigkeit des Arrangements abzulenken. Im nebligen Herbstwald, der das Cover ziert, ist „The Last Resort“ der perfekte Soundtrack für selbstvergessene Tage. Traumhaft in seiner Mixtur aus Dub-Tech, Shoegazing-Ambient und klickender Soundmalerei. www.pokerflat-recordings.com www.another-dimension.net

das Eckthema Der Anzeigentext von GHE (General Hydroponics Europe) "Diese Pflanze wurde zu transsexuellen Ritualen verwendet" erregte unsere Gemüter und erleuchtete unser historisches Weltbild bezüglich altamerikanischer Indianerstämme.

www.eurohydro.com

der Seite von Mr. Laptop unbedingt einmal live erleben möchte, noch „Three Things To Remember“ mit auf den Weg. Nach einem verträumten Ambient-Intro entwickelt sich dieses Outro zu einem speed-it-up Happy Hardcore Finale! Die vielen humoristischen Elemente wirken für manche vielleicht etwas albern, ich finde sie inspirierend für mich und meine Arbeit. Elektronische Musik voller Leben, und ich sag’s und schreib’s immer wieder: Kein Glücklichsein ist authentischer als das der Melancholiker. Es knistert! www.jenkamusic.dk www.myspace.com/bandane

Dub/Reggae

Sly & Robbie: Rhythm Doubles (rootdown records)

Die Rolling Stones, Grace Jones, Serge Gainsbourg, Bob Dylan, Joe Cocker, Herbie Hancock – alle Großen wollen mit ihnen arbeiten. Ihre erste gemeinsame Arbeit erfolgte 1975 auf Jimmy Cliffs „Follow My Mind“, der ReggaeLegende überhaupt. Drei Jahre später gründeten sie ihr eigenes Label, was auf den Namen meiner süßen Katze hört. Mit Peter Toshs „(Keep On Walking) Don’t look back“ hatten sie als Drum’n’Bass-Duo ihren ersten internationalen Nr. 1-Hit, und bis heute haben sie über 200.000 Songs zusammen gespielt und über 40.000 Songs produziert – absolut astronomisch. Nachdem die „Riddim Twins“ 1999 mit ihrem Album „Friends“ einen Grammy in der Kategorie „Best Reggae Album“ gewannen, stehen sie 2006 mit ihrem neuen Album „Rhythm Doubles“ endlich wieder im Schweinwerferlicht. Dank den angesagtesten Reggae-Künstlern unserer Zeit sind alle Songs sehr unterschiedlich und gehen vom alten Reggae bis zum neuen Reggaeton. Das jamaikanische Tandem Sly Dunbar (Bass) und Robbie Shakespeare (Drums) bringt bei „Cumbanchero“ mit ihrer Taxi-Gang erstmal ein Quäntchen Südamerika ins Spiel. „Bounce“ ist mit dem Feature von Wyclef Jean & Bounty Killer ein gelungener Mix aus HipHop und Reggae, was mit dem darauffolgenden „Memories“ (Mitch & Scantana) in sanfte Dub-Melodien und typischen Reggae übergeht, der immer wieder durch gute Raps unterbrochen wird. „Walk Out” ist ein grooviger Elephant Man at its best, während „Liar“ mit Lady Saw jede Menge Frauenpower kickt. Für feinen Ragga sorgt natürlich wieder einmal Bounty Killer, und mit Suga Roy, C. Crystal and Yellow Man wird die „Party Hot“. In „My Girl“ (Chakademus & Pliers) wird man an den Hit „Murder she wrote“ erinnert, den jeder aus dem Film „Save The Last Dance“ kennen müsste. Großartig ist auch der rührselige „Love Sound“ (Beres Hammond, Alaine and Shinji), bevor’s mit T.O.K.’s „Star“ wieder so richtig abgeht, die mit „Sun Shine“ am Ende noch einen sehr coolen Bonus-Track abliefern. Und ich freue mich an Ali Campbell (UB 40) & Luciano, Abijah, Maxi Priest und Trini. Sly & Robbie haben den Mango-Tango eindeutig immer noch im Blut und machen auf ihrer neuen Platte „Rhythm Doubles“ doppelten Gebrauch davon. Denn alle Tracks sind umweltfreundlich und auf sozialverträgliche Art anzuhören, wie Musikwissenschaftler es vielleicht ausdrücken würden. Es gibt keine Pistolenschüsse oder laute Beschimpfungen, sondern einfach nur gute Vibes. Für Neueinsteiger ist es ein modernes, gut produziertes Album, für Kenner eine spannende und willkommene Abwechslung mit dem typischen Sly & Robbie-Groove. Die Altvorderen sind noch immer ganz vorn! Oder wie es Wayne Marshall im besten Track voll auf den Punkt bringt: Big Up ! www.officialslyandrobbie.com www.rootdown-music.com


10

#63 fun+action

das Eckthema Eigentlich unser Topredakteur in Sachen Investigatismus, kommt es durchaus vor, dass KIMO etwas über das Ziel hinausschiesst und ehrwürdige alteingesessene Vereine fäschlicheweise mit Scientology in Verbindung setzt. Zum Glück unterliegt er NOCH unserer Kontrolle.

Taktik, Celtica

Glück

A u f e i n e r vorgegebenen Wegstrecke begeben sich die Druiden mit Hilfe von Karten auf die Suche nach den Amuletten und statten dabei Dörfern, Kultplätzen, Ruinen, Burgen und Klöstern einen Besuch ab. Dort werden sie entweder mit Amulettteilen belohnt oder müssen in den Ruinen sogar Teile ihres Amuletts wieder abgeben, dafür steigt die Erfahrung. Kommt der erste Druide am Ziel an, geht es noch so lange weiter, bis alle Spieler ihre Druidenkarten ausgespielt haben und, wer die meisten vollständigen Amulette hat, gewinnt. Fehlen nur noch ein paar Details: Alle fünf Druiden stehen zu Beginn auf dem Startfeld. Jeder Spieler erhält fünf Druidenkarten, mit denen er – wenn er dran ist – jeden der Druiden bewegen kann. Logischerweise kann man den braunen Druiden nur mit braunen Druidenkarten losschicken. Pro Ort eine Karte, dabei kann man auch Orte überspringen. Je nach Ort werden dann die entsprechenden Aktionen ausgeführt: Das heißt: Amulettteile nehmen, die man in den Ruinen wieder verlieren kann. Dafür bekommt man allerdings eine Erfahrungskarte, die gemeinsam mit mindestens einer Druidenkarte eingesetzt werden kann. Landet man auf einem Kultplatz, kann man eine Druidenkarte ziehen. Haben alle Spieler ihre Druidenkarten aufgebraucht, beginnt eine neue Runde. Jeder bekommt fünf neue Druidenkarten und weiter geht die Suche nach den passenden Amulettteilen, muss es doch aus neun verschiedenfarbigen Teilen bestehen. Das war’s. „Celtica“ ist ein ganz einfaches Familienspiel, wo es darum geht, seine Karten so geschickt auszuspielen, dass man möglichst wenige Amulettteile wieder verliert. Note: 3-

Breitspiele

Oktober, das heißt Spiel ’06 in Essen. Also, wer in der Zeit vom 19. bis 22. Oktober nichts Besseres zu tun hat, sollte mal zur Messe nach Essen fahren und sich in zwölf Hallen die neuesten Spiele aus aller Welt anschauen (http://www.merz-verlag.com/spiel/). Das eine oder andere Spiel oder Schnäppchen ist da wohl dabei. Und wer sich Kerstin Koch nicht gerade schon am Donnerstag durch die Hallen schlägt, hat erstens die Chance, noch ein Spiel von den Kleinstverlagen zu ergattern, und zweitens ist noch ein wenig mehr Platz in den Gängen. Im Rahmen der Messe wird auch der Deutsche Spielepreis vergeben. In diesem Jahr wurde „Caylus“ von Spielern für Spieler gewählt. Wer sich noch an die Verleihung „Spiel des Jahres“ erinnert, weiß, dass „Caylus“ schon da ausgezeichnet wurde und zwar mit dem Sonderpreis für das „Beste komplexe Spiel“. Und „Caylus“ gehört auch zu meinen Favoriten des Jahrgangs 2005/2006. Aber einem Gewinner schließen sich auch noch die Platzierten an. Hier also die Top Ten und die Verlage 1. „Caylus“, Ystari Games (besprochen in der Ausgabe Juli ’06) 2. „Thurn und Taxis“, Hans im Glück (besprochen in der Ausgabe August ’06) 3. „Antike“, eggertspiele (besprochen in der Ausgabe April ’06) 4. „Blue Moon City“, Kosmos (besprochen in der Ausgabe Mai ’06) 5. „Mesopotamien“, Phalanx Games (besprochen in der Ausgabe Mai ’06) 6. „Elasund“, Kosmos (besprochen in der Ausgabe Mai ’06) 7. „Mauerbauer“, Hans im Glück 8. „Hazienda“, (besprochen in der Ausgabe Februar ’06) 9. „Augsburg 1529“, alea/Ravensburger (be-

sprochen in der Ausgabe September ’06) 10. „Um Ru(h)m und Ehre“, alea/Ravensburger (diese Ausgabe). Ich muss sagen, die Auswahl gefällt mir. Und besprochen sind sie auch fast alle. „Blue Moon City“ liegt auf meinem Tisch „Was-nochdringend-zu-spielen-ist“, „Mauerbauer“ steht noch auf meiner Liste: „Muss-ich-unbedingtmal-antesten“ und „Um Ru(h)m und Ehre“ ist in dieser Ausgabe dran. Was bei allen Spielen gleich ist: Ich würde sie immer wieder spielen (zumindest, die die ich kenne und „Elasund“ ist nicht gerade mein Favorit). An meinem Spieltisch sind die Top-Favoriten „Thurn und Taxis“, weil es einfach und schnell geht und einen Spielabend hervorragend einleitet. „Antike“ wurde auch nicht nur einmal ausgepackt und ist immer noch einer der Renner, egal welche Spielplanseite und Spieleranzahl, wobei natürlich gilt: Je mehr, umso unterhaltsamer und kriegerischer. Zu „Blue Moon City“ kann ich noch nichts sagen und „Mesopotamien“ ist ebenfalls ein recht simples Spiel ohne dabei in irgendeiner

Weise langweilig zu sein. „Elasund“ ist auch okay und hat bestimmt seine Liebhaber - wäre es sonst auf Platz 6 gelandet? „Mauerbauer“ habe ich bisher schlichtweg übersehen und „Hazienda“ ist ein schönes Spiel, allerdings nicht unbedingt eines, das ich als erstes aus dem Schrank ziehen würde. Aber für diejenigen, die sich gerne irgendwo ausbreiten und es lieben, den anderen die besten Plätze vor der Nase wegzuschnappen, auf alle Fälle empfehlenswert. Bleiben noch Platz 9 und 10, die sich zwei alea-Spiele teilen. Während „Um Ru(h)m und Ehre“ eine Art Plättchen-SammelSpiel ist, bestimmen bei „Augsburg 1520“ das Kartenglück und ein gutes Händchen beim Versteigern den Sieg.

Das war der Schnelldurchgang, hier kommen die Neuvorstellungen: Wie versprochen sind „Um Ru(h)m und Ehre“ und „Bison“, einem Indianersiedlungsspiel aus dem Hause Phalanx dran, sowie „Celtica“ ein einfaches Familienspiel, in dem die Taktik nicht zu kurz kommt.

Strategie Bison

Auf geht es in die Jagdgründe der Indianer. Als da wären die Bisons in der Prärie, Fische in den Flüssen und in den Bergen gackern noch Truthähne. Das Spielfeld wird durch Geländetafelnanlegen vergrößert. Das Spiel endet am Ende der Runde, in dem das letzte Geländeplättchen gelegt wurde. Außerdem haben die Spieler jeder ein Tableau, auf dem die Aktionsfelder sind und die Spieler ihre Tierbestände (alle starten mit jeweils zehn Tieren) festhalten. Dazu kommen einige Indianer, kleinere Zelte und Kanus. Auf dem Markt kann man diese Dinge für viele Tiere eintauschen und seinem Vorrat hinzufügen. Zelte und Kanus sind nötig, um sich in den verschiedenen Jagdgründen die Mehrheit zu sichern. Denn wer das größte Zelt oder Kanu hat, kriegt die meisten Tiere. Und wie funktioniert’s? Wer dran ist, zieht eine Geländetafel, die er irgendwann, wenn er in dieser Runde dran ist, anlegen muss. Und nur dann kann er Indianer auf den Spielplan bringen, Kanus und Zelte bauen oder in neue Jagdgründe wandern, was je nach Anzahl der Indianer aus dem Tiervorrat bezahlt werden muss. Jede Aktion kann pro Runde nur einmal gemacht werden und sobald man ein Kanu oder Zelt baut, gehen die Indianer wieder in den Vorrat. Haben alle Spieler ihre Aktionen gemacht, werden die Tierbestände aufgefüllt. Wie viele das sind, ist von der Anzahl auf den Geländetafeln und der Größe der Zelte und Kanus abhängig und wer das größte hat, kriegt den größten Fang. „Bison“ ist ein kleines Spiel, entfaltet aber doch seine strategischen Finessen und ist für mich deshalb auf alle Fälle eines der besseren Spiele. Zwar dauert es ein wenig, bis man sich an die verschiedenen Kostentabellen gewöhnt hat, aber sitzen die Regeln, geht’s ab in die Prärie auf der Suche nach den ertragreichsten Jagdgründen. Note: 2– Taktik, Glück

Um Ru(h)m und Ehre

Eigentlich stehe ich auf Plättchenspiele, allerdings auf solche, die ein paar Stunden dauern und die Plättchen hin und hergeschoben werden. Viele Plättchen gibt es bei Ru(h)m und Ehre auch, allerdings werden die gesammelt, da gibt es Schatzkarten, Schatzkisten, Rum-Fässer, Kneipen, halt alles, worauf ein Pirat so steht. Für meinen Geschmack sind das für ein Plättchen-SammelSpiel schon sehr, sehr viele. Super ist die passgenaue Box mit Deckel für den sicheren Transport der vielen Plättchen, so spart man sich zumindest die sonst sehr mühselige Sortiererei. Und was treiben die Piraten so in dem Städtchen? Sie bereiten dem „Roten Korsar“ den Weg, all die schönen Dinge einzukassieren. Wie das funktioniert? Jeder Spieler besitzt mindestens zehn Piraten. Der Spielplan besteht aus neun Teilen, die immer wieder ein anderes Piratennest bilden. Der „Rote Korsar“ steht zu Beginn des Spiels im Hauptquartier. Von dort aus kann er sich durch dunkle Gassen zu den Lokalitäten bewegen, indem auf jedes Feld bis zum nächsten Ort gestellt wird. Dann kann der „Rote Korsar“ dorthin gezogen werden und der Spieler bekommt das dazugehörige Plättchen, deren Punktwerte am Schluss des Spiels zusammengezählt werden und der mit den meisten Punkten wird Nachfolger des „Roten Korsaren“. Natürlich war das nicht alles. Denn nach einem langen Tag wollen die Piraten sich auch mal auf’s Ohr hauen. Dafür müssen sie ins Hafenviertel und um die paar freien Kojen würfeln, was grundsätzlich ein netter Spielmechanismus ist, aber manchmal auch in Langatmigkeit ausartet. Dann ist die Runde zu Ende, jeder kriegt wieder seine Piraten vom Spielplan und eine neue Runde beginnt. Nach fünf Runden ist Schluss. Insgesamt gesehen ist es ein ganz nettes Spiel, allerdings mit einigen Schwächen, leider. Denn so ein richtig nettes Piratenspiel fehlt noch in meiner Sammlung. Note: 4

Celtica Autor: Wolfgang Kramer & Michael Kiesling Verlag: Ravensburger Spieler: 2–5 Alter: ab 10 Dauer: ca. 30 Minuten Preis: 20 Euro Um Ru(h)m und Ehre Autor: Stefan Feld Verlag: alea/Ravensburger Spieler: 2–5 Alter: ab 9 Dauer: gute Stunde Preis: ca. 25 Euro Bison Autor: Wolfgang Kramer & Michael Kiesling Verlag: Phalanx Games Spieler: 2–4 Alter: ab 10 Dauer: 90 Minuten Preis: ca. 20 Euro


11

#63 fun+action

DieHanfberatung Hanfberatungim imHanf HanfJournal Journal Die

das Eckthema Cola-Junkie Roly (auch als Coland berüchtigt) schlug kürzlich im Koffeinwahn unser Ausstellungs-Glasrohr in 1000 klitzekleine Teile.

Erste Hilfe für Kiffer

Mike (25) aus Augsburg fragt: „Hallo Kascha, kannst du mir eigentlich den Unterschied zwischen Indica Hanf und Sinsemilla Hanf erklären? Gibt es da noch mehr Sorten?“ Kascha antwortet: „High Mike, da muß es nicht zwangsläufig einen Unterschied geben. Indica ist eine Hanfsorte, während Sinsemilla eine Gras-Qualität ist: Dabei werden die weiblichen Pflanzen nicht bestäubt und bilden deshalb keine Samen aus. Man unterscheidet drei Sorten Cannabis: Cannabis Sativa, Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis. Cannabis Sativa Pflanzen werden meist ziemlich hoch, bis zu 4 Metern. Sie bilden nicht so viel Harz wie z.B. Indica Pflanzen, durch ihre Größe haben sie aber viele und große Blüten, die für den Raucher interessant sind. Außerdem sind sie aufgrund ihrer Wuchshöhe zur Gewinnung von Hanffasern gut zu gebrauchen, auch THC-freier Nutzhanf wird aus Sativapflanzen gezüchtet. Indischer Hanf oder Cannabis Indica ist um einiges kleiner, wird im Durchschnitt nur 1-2 Meter hoch und wächst buschiger. Dafür bildet er sehr viel Harz aus, das zur Haschischgewinnung wichtig ist. Cannabis Ruderalis kommt vor allem in Osteuropa vor und wächst dort wild. Der THC-Gehalt ist nicht so besonders hoch, dafür ist es aufgrund einiger Eigenschaften prima zum Kreuzen mit Sativa- oder Indicapflanzen geeignet. So ist Ruderalis zum einen robuster, zum anderen wird die Blüte nicht wie bei anderen Hanfsorten durch eine Reduzierung der Beleuchtungszeit auf unter 12 Stunden, sondern einfach durch eine bestimmte Lebenszeit ausgelöst: Nach einer bestimmten Anzahl von Wochen beginnen die Pflanzen zu blühen.“

Manfred (15) aus Gelsenkirchen möchte wissen: „High Kascha, ich wollte mal wissen, ob es eigentlich schädlich ist, jeden Tag zu kiffen?“

illu

: lu

kas

Luisa (17) aus Aachen möchte wissen: „Hallo Kascha, in welchem europäischen Land wird eigentlich am meisten gekifft? Ich habe ja immer gehört in den Niederlanden, wo man es ja auch im Laden kaufen kann, andere sagen aber, daß dadurch der Konsum zurückgegangen ist?“

und Tschechien. Insgesamt liegen Spanien mit knapp 38% und Dänemark mit 32% weit vorne. Die Niederlande liegen mit 19% bei den 12-18jährigen in dieser Altersgruppe etwa im Mittelfeld, vergleichbar mit Österreich. Deutschland liegt noch weiter vorne, mit 24% der 15-16jährigen, die in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert haben.

Kascha antwortet: „Hallo Luisa, die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, erst einmal muss man sich ja überlegen, nach was man sucht. Ich habe mal nach den Lebenszeitprävalenzen geguckt, also wie viel Prozent der Bevölkerung in ihrem Leben schon einmal Cannabis konsumiert haben. Dabei wird weder danach unterschieden, ob sie immer noch kiffen noch wie häufig sie das tun. Die Zahlen findet man bei der EMCDDA (European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction, ) sowohl in ausführlichen als auch in zusammengefassten Länderberichten auf Englisch. Das zweite Problem ist, daß die befragten Gruppen sich von Land zu Land unterscheiden, in den Niederlanden wurden die Altersgruppen der über 12jährigen (Lebenszeitprävalenz für Cannabis 15,6%) und gesondert noch einmal die 12-18jährigen (19%) untersucht, in Dänemark die 16-64jährigen (32%) sowie gesondert die 15-16jährigen (23%). Beim Vergleichen wird es also recht schwierig, und ich kann dir nur eine ungefähre Antwort geben. Am niedrigsten sind die Lebenszeitprävalenzzahlen bei den Jugendlichen aus Schweden (1516 Jahre, 6%) und Griechenland (15-16 Jahre, 6%) und den Erwachsenen aus Polen (alle über 16 Jahre, 7,7%) und Ungarn (18-54 Jahre, 9,8%). Die höchsten Zahlen bei den Jugendlichen finden sich mit ca. 50% jeweils in Frankreich

Was lässt sich nun zusammenfassend sagen? Leider nicht, wie viel in den Ländern gekifft wird. Dafür aber, daß Jugendliche in anderen Ländern als den Niederlanden, z.B. auch Deutschland, anscheinend etwas bis erheblich mehr Kontakt zu Cannabis haben als dort. Besonders in Frankreich scheint es bei den 17-19jährigen sehr wahrscheinlich, daß man auf einen Kiffer trifft. Wenn dich ein Land speziell interessiert, kannst du suchen, ob du z.B. etwas zur 12-Monats-Prävalenz findest oder mir einfach noch einmal schreiben.“

gss

Kascha antwortet: „Hi Manfred, alles, was man seinem Körper zuführt, muß der irgendwie verarbeiten und na klar, zu viel von allem ist auch naturgemäß schädlich. Bei Cannabis würde ich das in zwei Kategorien unterteilen. Einerseits kann sich tägliches Kiffen negativ auf schulische Leistungen und auch das Sozialverhalten auswirken, das muss es aber nicht. In deinem Alter ist es wahrscheinlich, dass es sich auch auf die Entwicklung auswirkt und solange man unter 18 ist, sollte man regelmäßigen Drogenkonsum allgemein vermeiden. Später ist täglicher Cannabiskonsum besonders schädlich für den Führerschein, da Nichtkonsumenten beschlossen haben, daß das regelmäßige Rauchen eines Feierabendjoints auf die fehlende charakterliche Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeuges schließen lässt. Das ganze lässt sich in Grenzen halten, indem man ehrlich zu sich selbst ist und Fehler, die einem durchs Kiffen unterlaufen, auch als solche deutet und entsprechend weniger kifft, auch nicht vor wichtigen Terminen und nicht unbedingt schon morgens nach dem Aufstehen. Das kann bei dem einen gut gehen, dem anderen schadet schon der Feierabendjoint, so ist jeder Mensch unterschiedlich. Eine andere Kategorie sind die direkten Konsumschäden z.B. durch das Rauchen. Dabei gilt logischerweise: Je dicker die Tüte desto schneller der Krebs. Cannabisrauch enthält in der Tat eine Vielzahl karzinogener, also krebserregender Substanzen. In Studien wurde merkwürdigerweise herausgefunden, daß sich selbst bei starken Konsumenten keine erhöhte Krebsgefahr findet. Dennoch wäre ich mit dem Rauchen vorsichtig, je häufiger man konsumiert desto mehr wert sollte man auf „gesündere“ Konsumformen wie Tee, Kekse oder Vaporizer setzen. Also zusammenfassend: Je jünger man ist, desto schädlicher ist regelmäßiger Drogenkonsum, auch Alkohol, Tee und Kaffee. Feierabendjoint ist prinzipiell nicht gleichzusetzen mit Drogensucht, aber wer den ganzen Tag nur noch breit übersteht, hat ein Problem und das muss nicht mal mit Kiffen zusammenhängen. Und: roken is dodeljik, es gibt auch sauberere Konsumformen.“

kleinstadtsurvivor - Überlebensratgeber

Überleben ist so eine Sache für sich! Erst recht in der kleinstadt! Und man glaubt gar nicht, wie viele es davon gibt. In Deutschland zum Beispiel haben die meisten Städte unter drei Millionen Einwohner! 98 Prozent aller Traktoren haben bäuerliche Besitzer. 96 Prozent aller Ellenbogen, die aus tiefergelegten Kleinwagen lehnen, lehnen in der kleinstadt. 94 Prozent aller Anrufer bei 9Live kommen aus der kleinstadt. 140 gute Technopartys finden in Deutschland pro Jahr statt, davon sind drei auf dem Land und null in der kleinstadt. 100 Prozent aller Hirschgeweihe werden auf dem Land getragen. 100 Prozent aller Arschgeweihe in der kleinstadt. (Unter der Voraussetzung, dass Hellersdorf nicht zu Berlin gezählt wird). 100 Prozent aller freundlichen Busfahrer kommen aus kleinstädten. 100 Prozent aller kleinstädte sind nicht Hauptstadt. Ein Skandal, das finden auch deine grossstadtsurvivor!

Und das Schlimmste davon ist, auch du könntest dazu gehören, zu den kleinstädtern! Es kann jeden treffen! Als vorbereitende Maßnahme vor dem zermürbenden Überlebenskampf empfehlen wir das grosssstadtsurvivorkleinstadtsurvivor-guerilla-Trainingscamp in den Bergen Afghanistans. Die Ausbildung ist für Mitglieder unserer Weltverschwörungsorganisationen kostenfrei. Um bis dahin seelisch nicht zugrunde zu gehen, hier das Basiswissen aus dem gss-Überlebens-Wörterbuch für die Kleinstadt, weltexclusiv, auszugsweise, nur hier! (Komplett bestellen auf grossstadtsurvivor.de)

Was tun, bei ... Autotuning – Mittelfristig hilft das Durchtrennen der Bremszüge des getunten Autos, fürs gute Gewissen die protestartige Dekonstruktion des eigenen Fahrzeugs (Antituning). Dealer-Diaspora – Wir empfehlen unabhängigk e i t s f ö r d e r n d e Vo l k s h o c h s c h u l Chemiegrundlagen- und Gartenbaukurse Dorffeste - Bombendrohung, wahlweise Bombe Gehirnbrand – unvermeidlich! Hässliche Menschen - die original gss-Horst-

Kunde-Maske oder Papptüten verteilen. Führt allerdings zu Kontaktarmut. Idealistische Altern a t i v e : A u s b i l d u n g z u m C h i r u rg e n Informationsloch – Je nach Minderheit entgehetihr so der völligen Vereinsamung (Randgruppe: Konsumeinheit pro versendeter Nachricht): Flaschenpost (Alkis: 1 Flasche Wein), Brieftaube (Vegetarier: Menge eigener Tauben – 1), Rauchzeichen (Kiffer: 408,72 Köpfe ca.) Klatsch und Tratsch – wird diskret unterminiert mittels gezielter Fehlinformationen. Sehr gut eignen sich: „Nachbar A isst Kinder.“ „Der Bürgermeister hat ein Arschgeweih!“ „Im Klärwerk ist ein Schatz versteckt.“ Kontaktarmut – Es hilft: Sorgentelefon der Polizei (110) / Aufbau einer pseudosozialen Beziehung zu einem Soap-Star / Eintritt in den Schützenverein. Ladenschluss – Speed ziehen, dann scheint die Zeit bis zur Öffnung kürzer, bei aufflammender E n e rg i e u n d U n g e d u l d : B re c h s t a n g e Natur – Benzin (vorzugsweise Ende Juli und August) Nix zum Ficken – Cousin und Cousine mit in die Auswahl nehmen (in kleinstädten bereits flächendeckend erprobt) Nüchternheit – So lange mit dem Kopf gegen

die Wand rennen, bis ein rauschähnlicher Zustand eintritt. Partyarmut - Das ultimative grossstadtsurvivorGrossstadtfeeling-Bastel-Kit bestehend aus: aufblasbarem Dancefloor, guter Musik und Schreien vom Band, einer Flasche lecker Sterni, Brille mit Blitzlichtfunktion und einer Packung Dichtsein plus© http://www.grossstadtsurvivor.de/?p=96 Stille – Megaphon, vorzugsweise in der Zeit von 3 bis 5 Uhr morgens zu benutzen. Hilft auch gegen Kontaktarmut. Brennt die kleinen Städte nieder! Für ein freies Megatropolis! Ödland zu Freizeitparks! Gegen studienbedingte Zwangsumzüge! Und gegen den Rest! In Liebe eure grossstadtsurvivor www.grossstadtsurvivor.de (Anm.d.Red.: natürlich übernimmt die Redaktiuon keinerlei Verantwortung für die Inhalte der gss Beiträge - vor allem weil keiner hier deren Texte nur ansatzweise korrektur liest, bis auf den Grafiker, der muss...)


WAS BISHER GESCHAH: siehe Hanf Journal 09/06 oder www.hanfjournal.de

12 #63

FISH UND CHIP - SEKTOR 9 - Folge 2

eine marker comic.2006


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.