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unabhängig, überparteilich, legal
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Ausgabe 11/06
Die dreistesten Lügen über Drogen stellen wir euch diese Ausgabe in unserem Eckthema vor. Eigentlich zum Heulen, zum Glück können wir über Dummdreistheit zum Thema Hanf mittlerweile nur noch lachen. news s. 02
guerilla growing s. 05
Befürworter von Cannabis als Medizin sind Volksverhetzer auf Kosten Kranker und Sterbender? (siehe Eckthema) Wir sprachen mit einem Betroffenen über Cannabis im Zusammenhang mit seiner HIV Infektion, zu lesen auf Seite 6
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cool-tour s. 08
Michael Knodt
Hausdurchsuchung bei geringer Menge nicht immer legal Wer heutzutage in Bundesländern wie Bayern, RheinlandPfalz, Baden-Württemberg oder Sachsen mit einer geringen Menge Hanf zum Eigenbedarf erwischt wird, muss im Regelfall mit einer Hausdurchsuchung rechnen. Das ist aber nicht unbedingt rechtens. In Kaiserslautern urteilte das Landgericht im Oktober, dass der Besitz einer geringen Menge Cannabis-Produkte eine Durchsuchung der eigenen vier Wände nicht rechtfertige, da die Tat nicht im Verhältnis zum Eingriff in die Privatsphäre stehe, die durch das Grundgesetzt gewährleistet ist. Zumal eine Gefährdung Jugendlicher in diesem Falle ausgeschlossen werden konnte und es auch nicht um die Weitergabe an Dritte ging (Az.: 8 Qs 13/06).
Schließlich lässt man sich von den liberalen Preußen vom hohen Gericht in Karlsruhe nicht gerne ins Bier spucken Anordnung durchsuchte. Zwar ging es hierbei nicht um Betäubungsmittel, jedoch stellt das höchste deutsche Gericht fest, dass eine Hausdurchsuchung bei Tage nicht ohne richterlichen Beschluss stattfinden darf. Genau das war, mal wieder in München, dem Kläger widerfahren. Polizei und Staatsanwaltschaft hingegen haben sicherzustellen, dass „auch in der Masse der Alltagsfälle die in der Verfassung vorgesehene Regelzuständigkeit des Richters gewahrt bleibt.“ Im zweiten Fall befanden die VerfassungsrichterInnen eine Durchsuchung der Privat- und Geschäftsräume sei nur zulässig, wenn „ein Verhalten oder sonstige Umstände geschildert werden, die alle wesentlichen Merkmale des Straftatbestandes erfüllen.“ Dies müsse so sein, „weil die Zumutbarkeit des Eingriffs auch von der Schwere der vorgeworfenen Tat abhängt“. Hierbei ging es zwar um ein Nötigungsdelikt, zu hoffen bleibt aber auf die Signalwirkung die von diesem Urteil ausgehen könnte. Vielleicht wird die Zahl der willkürlichen Hausfriedensbrüche aufgrund von Hanfkonsum oder wegen des Besitzes einer Kleinstmenge, besonders süddeutscher Beamte, ab jetzt rückläufig, immerhin sind diese Richtersprüche für alle RichterInnen in Deutschland bindend. Auch in Bayern müsste, zumindest rein theoretisch, ab jetzt die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden. Es wird also in Zukunft auch für die Polizei schwieriger als zuvor, vor Gericht eine Rechtfertigung dafür zu finden, dass beim Auffinden eines Rauchpieces gleich die ganze Bude mit dem Hinweis auf „Gefahr im Verzuge“ durchwühlt wird. Aber, das hat uns die Vergangenheit gelehrt, die Uhren ticken in besagten Bundesländern immer noch etwas anders und es bleibt abzuwarten, welche gezinkte Karte den Ermittlungsbehörden als nächstes aus dem Ärmel fällt, damit der Spaß an der Kifferjagd weitergehen kann, die Mitte der 90er-Jahre
eröffnet wurde. Schließlich lässt man sich von den liberalen Preußen vom hohen Gericht in Karlsruhe nicht gerne ins Bier spucken. Auch damals hatte das Bundesverfassungsgericht durch das Urteil zur „geringen Menge“ eigentlich die Konsumenten entkriminalisieren sowie die Polizei und Staatsanwälte entlasten wollen. Die beiden letztgenannten wollten das aber in den meisten CDU-regierten Ländern gar nicht und reagierten, Trotz sei Dank, ganz schön sauer: Seitdem gibt es mehr Kontrollen, Schweißtests, Urin- und Haarproben, Führerscheinverfahren, Hausdurchsuchungen und - wer hätte das gedacht - ein unverhältnismäßig hohes Ansteigen der Strafverfahren wegen des Besitzes einer geringen Menge. Natürlich zur Entlastung von KonsumentInnen und Polizei. Nicht etwa weil sich die dortigen Staatsanwaltschaften und Polizeibeamten zu einem großen Teil mit allen Mitteln, legal hin oder her, gegen jedwede gesellschaftliche Akzeptanz der Hanfpflanze wehren. Mehr zum Thema: www.bundesverfassungsgericht.de www.hanfverband.de/aktuell
www.hanfjournal.de
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Ein Pickel reicht nicht
Zwar hat dieses Urteil für andere Bundesländer keine bindende Wirkung, die jedoch haben zwei andere Richtersprüche des Bundesverfassungsgerichts (BVG) in Karlsruhe zum Thema Hausdurchsuchungen. Hier entschieden die RichterInnen zu Gunsten der Beschwerdeführer, bei denen die Polizei aus unterschiedlichen Gründen die Wohnungen ohne richterliche
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Die Spielemesse ‘06 in Essen. Kerstin war für euch unterwegs, um das neueste auf dem Spielemarkt in Erfahrung zu bringen. News, Gerüchte und mehr auf Seite 10
„Geringe Menge“
- sechs Gramm durch die Hintertür ? Anscheinend steht bei der CDU fest, dass Menschen, die mehr als sechs Gramm Cannabis-Produkte besitzen, Dealer sind oder zumindest unsere Gesellschaft in einem nicht zu vertretbarem Maße gefährden. Wie sonst sind die fast zeitgleichen Vorstöße aus Schleswig-Holstein, Brandenburg (Hanf Journal berichtete) und nun auch aus Hamburg zu verstehen, in denen sich die Partei in vertraut inkompetenter Weise eines Themas annimmt, das sie jahrelang bewusst ignorierte: die uneinheitliche Definition der „geringen Menge“ in den verschiedenen Bundesländern und die damit verbundene Rechtsungleichheit. „Der Senat wird gebeten, auf eine Verständigung möglichst aller Bundesländer hinzuwirken, die eine einheitliche und verschärfte Anwendung des § 31 a BtMG beinhaltet. Neben der Absenkung der Grenzwerte soll hierbei eine differenzierte Verfolgung auch bei geringfügigen Menge erzielt werden, wenn eine Gefährdung von Kindern und Jugendlichen vorliegt. In diesem Zusammenhang soll die Bund-LänderArbeitsgruppe dazu angehalten werden, entsprechende Beschlüsse zu fassen.“ Im Klartext: Nicht nur die geringe Menge wird herabgesetzt, es wird eine Verschärfung gefordert, die so schon längst besteht, unisono stellte die „Grünen“-Fraktion hierzu fest: „Dort, wo Kinder und Jugendliche zum Konsum verführt werden könnten, Suchtmittel vor Kitas und Schulen angeboten werden oder aber ErzieherInnen, LehrerInnen oder FreizeitpädagogInnen beteiligt sind, findet eine Strafverfolgung auch jetzt schon bei geringen Mengen statt.“ Die drei konservativ regierten Bundesländer haben kurz nacheinander beschlossen, die „geringe Menge“ auf sechs Gramm festzusetzen. Im schwarz-roten Brandenburg stellt das lediglich die Manifestation der momentanen Praxis dar, in Hamburg und Schleswig-Holstein hingegen waren die Regelungen zuvor wesentlich lockerer, hier stellt die neue Grenze einen herben Rückschlag für VerteterInnen einer liberalen Drogenpolitik und vor allen für die KonsumentInnen dar. Zumal die Hamburger StaatsanwältInnen immer sehr großzügig bezüglich der Menge, „die in eine Streichholzschachtel passt“, waren. Zumindest wird diese schwammige Bestimmung der Hansestadt abgeschafft und durch eine genaue Definition ersetzt. Weiter Seite3
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Feuer auf Sabine Bätzing
das Eckthema Alkohol ist eine körpereigene Substanz, THC ist eine körperfremde Substanz. Alkohol wird innerhalb von Stunden im Körper abgebaut (0,1 Promille pro Stunde), Cannabinoide sowie ihre Abbauprodukte können für immer im Körper verbleiben.THC schädigt das Immunsystem, Alkohol tut das nicht. Scientology über Cannabis
Fahndung, Folter und das beharrliche Schweigen der Drogenbeauftragten
Sabine Bätzing (SPD), Diplom-Verwaltungswirtin (FH), ist Mitglied der Enquete-Kommission Ethik & Recht der modernen Medizin und seit Dezember 2005 Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Vor diesem Hintergrund könnte man erwarten, dass Sabine Bätzing zu medizinischen und ethischen Fragen im Rahmen der Drogenpolitik überzeugende Argumente in die fachliche Diskussion einbringt. Doch Sabine Bätzing zeichnet sich durch Schweigen aus. Dies gilt sowohl für das mangelhafte Verschreiben von Betäubungsmitteln in Hospizen als auch für die Verweigerung von Cannabis als Medizin und vor allem auch für die als Folter eingestufte Zwangsabgabe von Brechmitteln im Rahmen der polizeilichen Fahndung nach so genanntem Rauschgift.
Verschreiben von Betäubungsmitteln in Hospizen
Impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin tel.: 030/44 79 32 84 fax.: 030/44 79 32 86 email: zentrale@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818 Redaktion: Roland Grieshammer, Michael Knodt. Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Jan Schlesinger, Kimo, Hans Cousto, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, MaxAir, KIMO, Kerstin Koch. Layout: marker (Mark Méritan). Illustration: Lukas Tkotz, marker (Mark Méritan). Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals. Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.
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von Hans Cousto
Der Bundesrat stellte in seiner 808. Sitzung am 18. Februar 2005 b e i m B e s c h l u s s z u r 1 9 . B e t ä u b u n g s m i t t e l re c h t s Änderungsverordnung unter Hinweis auf seine in der 763. Sitzung am 11. Mai 2001 gefassten Entschließung zur Fünfzehnten Betäubungsmittelrechts-Änderungsverordnung erneut fest, dass die Vorschriften über das Verschreiben von Betäubungsmitteln für Bewohnerinnen und Bewohner von Hospizen und die Regelungen zur Aufbewahrung und zum Verbleib der Betäubungsmittel in Hospizen stärker an die Erfordernisse der Praxis anzupassen sind. Der Bundesrat verkannte nicht, dass sich in diesem Zusammenhang komplexe arzneimittel-, betäubungsmittel- und apothekenrechtliche Fragen stellen. Er forderte deshalb die Bundesregierung auf, im Rahmen der nächsten Änderung des Betäubungsmittelrechts, spätestens jedoch Ende 2005, eine umfassende Lösung dieser Problematik unter Einbeziehung der notwendigen Folgeänderungen herbeizuführen. Die schmerztherapeutische Versorgung in Deutschland ist in Deutschland nach wie vor völlig unzureichend. Ein Großteil der Patienten mit chronischen Schmerzen ist in Deutschland unterversorgt. Von den Patienten, bei denen eigentlich Bedarf dafür besteht, dass sie mit Opioiden behandelt werden, die der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtMVV) unterliegen, bekommen bei weitem nicht alle solche Präparate, oder wenn, dann oft nur einmalig oder nicht sachgerecht. In Deutschland begehen nach Schätzungen von Ärztegesellschaften zwei- bis dreitausend Menschen pro Jahr wegen unerträglicher Schmerzen Suizid – und das ist nur die dokumentierte Zahl, die Dunkelziffer ist unbekannt. Als Ursachen für die Defizite in der Schmerztherapie gelten u. a. die Behinderungen durch die BtMVV. Doch trotz der wiederholten Forderungen des Bundesrates, die BtMVV zu ändern, blieb die Bundesregierung bislang untätig und viele, vor allem alte Patienten, müssen weiter leiden. Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing fand es bis heute nicht nötig, sich öffentlich zum Leiden dieser Menschen zu äußern.
Cannabis als Medizin
In der deutschen Bevölkerung gibt es eine breite Unterstützung für die Verwendung natürlicher Cannabis-Produkte in der mediz i n i s c h e n B e h a n d l u n g s c h w e r K r a n k e r. A u c h d i e Kostenübernahme einer Behandlungen mit dem CannabisWirkstoff Dronabinol durch die Krankenkassen befürwortet eine große Mehrheit. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach, die im Juni durchgeführt wurde. Am höchsten ist die Befürwortung der Verwendung von Cannabis in der Medizin in den gebildeten Schichten und bei Anhängern der kleineren Parteien FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Linkspartei. Aber auch bei Befragten mit Hauptschulabschluss und bei Anhängern von CDU und CSU liegt diese über 70 Prozent. Laut Ergebnis sprechen sich 77 Prozent der Deutschen dafür aus, eine Behandlung von Schwerkranken mit natürlichen CannabisProdukten, wie Marihuana oder Haschisch, zuzulassen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat den Antragstellern auf eine Erlaubnis zur Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken am 5. Juli 2006 ein gleich lautendes Schreiben geschickt, in dem das Institut um weitere Angaben und Unterlagen bittet. Unter Verweis auf Paragrafen des Betäubungsmittelgesetzes werden von den Patienten Voraussetzungen erwartet, wie sie allenfalls von Apotheken oder pharmazeutischen Unternehmen erfüllt werden können. So wird eine Aufbewahrung des Cannabis in Panzerschränken oder Räumen aus Stahlbeton und ein Nachweis über eine Sachkenntnis im Umgang mit Betäubungsmitteln verlangt. Patienten, denen in Deutschland Opiate verschrieben werden, dürfen hingegen eine R a t i o n , d i e d re i M o n a t e re i c h t , o h n e b e s o n d e re Vorkehrungsmaßnahmen zu Hause aufbewahren. Offensichtlich versucht das Institut mit allen Mitteln zu verhindern, dass Patienten einen legalen Zugang zur medizinischen Verwendung von Cannabis erhalten, obwohl das Bundesverwaltungsgericht in einem Urteil vom 19. Mai 2005 darauf hingewiesen hatte, dass das Bundesinstitut insbesondere bei Cannabis eine Erlaubnis zum
Eigenanbau durch Patienten in Erwägung ziehen solle. Da Cannabis für zahlreiche Patienten die einzige Medizin ist, die das Leiden derselben lindern hilft, müssen diese Patienten aufgrund der Bescheide des BfArM weiterhin leiden. Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing, deren Auftrag es ist, die Drogenpolitik der Bundesregierung gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten, fand es bis heute nicht nötig, sich öffentlich zum Leiden dieser Patienten zu äußern.
Fahndung und Folter
Der sierra-leonische Staatsangehörige Abu Bakah Jalloh hatte mit seiner Beschwerde wegen der Zwangsverabreichung von Brechmitteln gegen die Bundesrepublik Deutschland beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte aufgrund des Artikels 34 der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten Erfolg. Mit Urteil vom 11. Juli 2006 stellte das Gericht fest, dass diese Methode gegen das Folterverbot verstoße und entschied, dass die Bundesrepublik Deutschland Herrn Jalloh 10.000 Euro Schmerzensgeld sowie 5.868,88 Euro für die Kosten seiner anwaltlichen Vertretung zu zahlen habe. Die Verabreichung von Brechmitteln gegen den Willen der Betroffenen klassifizierte das Gericht als Folter. Was war geschehen? Am 29. Oktober 1993 wurde Jalloh von vier Polizeibeamten in Zivil mindestens zweimal dabei beobachtet, wie er einen kleinen Plastikbeutel aus seinem Mund nahm und einer anderen Person gegen Geld übergab. Da die Polizeibeamten den Verdacht hegten, dass diese Beutel Betäubungsmittel enthielten, haben sie Jalloh festgenommen, der daraufhin ein weiteres Päckchen verschluckte, das er noch in seiner Mundhöhle verwahrt hatte. In der Folge wurde ihm von einem Arzt mittels einer NasenMagen-Sonde zunächst eine Salzlösung und dann IpecacuanhaSirup (ein Brechmittel) zwangsweise verabreicht. Außerdem wurde ihm vom Arzt Apomorphin, ein Emetikumderivat (ein Brechmittelderivat) des Morphins, injiziert. Infolge dieser Behandlung hat Jalloh ein Plastikbeutelchen mit 0,2182 Gramm Kokain erbrochen. Etwa anderthalb Stunden nach seiner Festnahme und der Klinikeinlieferung wurde er von einem Arzt untersucht und für haftfähig erklärt. Nach Ansicht der Bundesregierung könne die Tatsache, dass zwei mutmaßliche Drogendealer in Hamburg und in Bremen nach einem Brechmitteleinsatz unter Zwang verstorben sind, nicht zu der Schlussfolgerung führen, dass diese Methode generell gesundheitsgefährdend ist. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sah dies allerdings anders. Der Gerichtshof stellte fest, dass, selbst wenn die Behörden Herrn Jalloh nicht vorsätzlich Schmerzen und Leid zugefügt haben, die Beweismittel durch Einsatz einer Maßnahme erlangt wurden, die im Widerspruch zu einem der wesentlichsten von der Menschenrechtskonvention garantierten Rechte steht. Zudem dürfte das öffentliche Interesse an einer Verurteilung des Herrn Jalloh nicht von einer solchen Bedeutung gewesen sein, dass es gerechtfertigt gewesen wäre, die Verwertung dieser Mittel im Verfahren zu gestatten. Wie der Gerichtshof dargelegt hat, betraf die Maßnahme einen Straßendealer, der Drogen in relativ geringen Mengen verkaufte und schließlich zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten mit Strafaussetzung zur Bewährung verurteilt worden war. Das Gericht bezeichnete den Vorgang als einen erheblichen Eingriff in die physische und psychische Unversehrtheit. Jalloh musste von vier Polizeibeamten festgehalten werden, ihm wurde eine Nasen-Magen-Sonde gelegt und chemische Stoffe verabreicht, um eine pathologische Körperreaktion auszulösen und ihn somit zu zwingen, das gesuchte Beweismaterial zu überlassen. Diese Behandlung ist als unmenschlich und erniedrigend eingestuft worden und steht folglich im Widerspruch zu Artikel 3 der Menschenrechtskonvention. Auch zur Anwendung von Foltermethoden im Rahmen der Drogenfahndung in der Bundesrepublik Deutschland hat sich die Bundesdrogenbeauftragte Sabine Bätzing bislang nicht öffentlich geäußert, obwohl es ihre Aufgabe ist, die Drogenpolitik der Bundesregierung gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten. Wofür wird die Frau von der öffentlichen Hand eigentlich bezahlt?
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Die Polizei zu Gast bei Freunden oder: Wie vermeide ich Besuch?
Immer mehr Hanf-Samen-KundInnen, die über die Seite „seedbank.de“ oder „www.seed-firma.cc“ bestellt haben, bekommen in letzter Zeit eine Vorladung oder gar Besuch von der Polizei. Nachdem in der erste Hälfte diesen Jahres Hausdurchsuchungen bei den Kunden der österreichischen Samenbank „hanfsamen.at“ stattfanden, setzt sich die Strafverfolgung jetzt auch bei den wenigen Händlern und deren Kunden aus Deutschland fort. Nach einer Razzia bei seedbank.de, bei der ebenfalls Kundendaten beschlagnahmt wurden, gibt es jetzt erste Hinweise, dass auch diese Daten für Hausdurchsuchungen bei den Kunden ausgewertet werden. Auch wenn irgendein Mensch auf dieser Welt anderes verspricht:
Kontodaten werden in Deutschland zehn Jahre gespeichert. Deshalb wird bei Transaktionen, egal welcher Zahlart (das gilt auch für Nachnahme), nie eine absolute Anonymität gewährleistet, egal wie seriös der Versender mit den Daten umgeht. Kluge Menschen, die bei dem ganzen Vorgang weder ihren Namen noch ihre Adresse geschrieben sehen wollen, haben unseren Informationen zu Folge wie hier beschrieben bestellt: - die Ware ist persönlich im Voraus und bar zu bezahlen (am Besten per Einwurf-Einschreiben), Vertrauen ist hier obligatorisch, Misstrauen kann sich als Glücksspiel erweisen, wie die Vergangenheit gezeigt hat.
Fortsetzung Seite1
Vertrauenswürdige Personen, die ganz und gar nichts mit der Materie zu tun haben, könnten als Empfänger dienen. Im Falle einer Vorladung hat diese Person natürlich kein Paket erhalten, Gegenteiliges ist bei Barzahlung per Vorkasse auch nicht zu beweisen, da es keine Empfangsbescheinigung gibt. (Bei Nachnahme ist der Erhalt eines Paketes durch eine Überprüfung des Versenderkontos möglich, fehlt nur noch die Lieferadresse, und die hat beim Verdacht auf ein BtmG-Vergehen die Post schnell parat.) - hat kein Bekannter eine solche Voraussetzung erfüllt und sich dazu bereit erklärt: findet die Staatsmacht bei einer eventuellen Überprüfung weder in der Wohnung der/des Bestellers/in noch an der Lieferadresse Utensilien, die auf Anbau illegaler Pflanzen schließen lassen. Natürlich ist auch der Verkauf von Hanf-Samen in Deutschland streng verboten, deshalb dienen diese Zeilen lediglich der Information und sollen nicht zum Bestellen von Samen, Pilzen oder ähnlichem animieren.
“Geringe Menge” - sechs Gramm durch die Hintertür?
Anscheinend soll, mit Hilfe der geänderten Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat, still und heimlich eine solche Gesetzgebung für alle CDU-regierten Bundesländer eingeführt werden und somit Druck auf Bundesländer mit liberalen Regelungen ausgeübt werden. Diese Haltung widerspricht den Ergebnissen der wissenschaftlichen Studie des Max-Planck-Instituts, mit der die Politiker den Handlungsbedarf begründen. Unseren Recherchen zufolge hat der Auftraggeber, die Bundesregierung, Tendenzen, die eine weit höhere Menge vorschlugen, vor der Veröffentlichung entfernen lassen. Ein ehemaliger Mitarbeiter erwähnte gegenüber dem Hanf Journal, dass die ersten beiden Versionen der Studie aus für ihn nicht nachvollziehbaren Gründen nicht veröffentlicht wurden. Merkwürdig war auch die Aussage der Bundesregierung, die Studie wäre nach Fertigstellung noch einmal zurückgesandt worden. Neben dem nachvollziehbaren Grund eines formalen Vergleichs mit der Vorgängerstudie stellt das Bundesgesundheitsministerium weiterhin fest: „Diese Fassung (die erste, Anm. der Redaktion) wurde auf Bitten der Bundesregierung überarbeitet.“ Wie auch immer das zu verstehen ist.
Denn wer die Feststellung der überarbeiteten Fassung „von einer gleichmäßigen Rechtsanwendung könne nach den Erkenntnissen des Max-Planck-Instituts lediglich in Fällen mit einer Höchstmenge von bis zu sechs Gramm Cannabis ausgegangen werden ... und (wenn) eine Fremdgefährdung nicht festgestellt werden könne“ dazu benutzt, einfach diese sechs Gramm als bundeseinheitliche geringe Menge zu übernehmen, macht es sich einfach und ignoriert die von den Wissenschaftlern aufgezeigten Missstände. Eine Verschärfung der Repression hatte schon immer eine Preiserhöhung auf dem Schwarzmarkt zur Folge, noch nie wurde hierdurch die Nachfrage eingedämmt. Davon wiederum werden allein die echten Dealer profitieren, denn wer mit großen Mengen handelt, schert sich vermutlich einen Dreck um die „geringe Menge“ und freut sich zusätzlich, wenn die Polizei damit beschäftigt ist, die Endkunden ihrer Rauchware zu berauben. Die kommen dann abends nämlich was Neues holen.
Michael Knodt
das Eckthema
"Obwohl Cannabis lange den Ruf einer weichen und vergleichsweise harmlosen Droge hatte, nimmt die gesundheitsschädigende Wirkkraft von Cannabis zu. Heutzutage entsprechen die schädlichen Eigenschaften von Cannabis jenen von anderen pflanzenbasierten Drogen wie Kokain und Heroin". Antonio Maria Costa, der Direx der UNOOrganisation gegen Drogen und Verbrechen
Make Love Not War Weil die Hanf-Pflanze sehr widerstandsfähig ist, hat das Oberkommando der in Afghanistan stationierten ISTAF-Soldaten gleich zwei Probleme. Die Taliban-Kämpfer im Süden des Landes haben riesige, drei bis vier Meter hohe Hanf-Felder angelegt, um sich vor den Soldaten zu verstecken. Nicht nur, dass eine Verfolgung mit Panzern, die Entdeckung durch Wärmebildkameras oder das Niederbrennen der feuchten Pflanzen fast unmöglich ist, auch geht die Angst um, dass die Häscher bald zu Haschern werden. Diese Vermutung liegt, nicht nur aufgrund früherer Erfahrungen aus dem Vietnam- oder Korea- Krieg nahe, auch die kanadischen Soldaten geben dazu Anlass: beim Verbrennen von schon fast vertrockneten Pflanzen atmeten nach Aussage des kommandierenden Generals seine Untergeben den Rauch (vorsätzlich?) ein, woraufhin diese Maßnahme von der Armeeführung als „falsch“ eingestuft wurde. Als Erntehelfer betätigten sich die Angehörigen der ISTAF-Truppen ebenso, offiziellen Stellungnahmen zufolge, um ihre Panzer mit Hanf-Pflanzen zu tarnen. Selten so gelacht.
Rassismus in London:
Schwarze werden bei MarijuanaDelikten häufiger verhaftet Seit Cannabis im Jahre 2004 zu einer Droge der Klasse C herabgestuft wurde, hat die Polizei die Möglichkeit, statt einer Verhaftung nur ein so genanntes „informal street warning" auszusprechen. Wie ein Report von Scotland Yard über die Arbeit der Londoner Polizei in Zusammenhang mit Marijuana-Delikten belegt, sind Menschen mit afrikanischer oder karibischer Herkunft von 40 Prozent aller Marijuana-Verhaftungen in London betroffen. Unter Schwarzen, die nur 12 % der Bevölkerung ausmachen, ist auch die Zahl derjenigen größer, die bei Auffälligkeiten wegen Marijuana von der Polizei verhaftet werden. In den ersten vier Monaten diesen Jahres wurden in London 24.916 Verstöße gegen das Marijuana-Verbot festgestellt. Von den betroffenen Schwarzen wurden 18,5 % verhaftet, aber nur 14 % der Weißen.
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das Eckthema “ We r d e n f r e i e n Genuß von Cannabis befürwortet, nimmt in verantwortungsloser Weise den Tod von Tausenden junger Menschen in Kauf” tönte noch 1997 der CSU-Chef Edmund Stoiber
Italien legalisiert Cannabis für therapeutische Zwecke In den meisten Fällen droht bei einem positiven Drogentest in Italien ein Prozess und eventuell Strafe. Die italienischen Politiker sind natürlich eine Ausnahme, denn sie können sich auf ihre Privatsphäre berufen und werden nicht weiter belangt. Nach einer Debatte im Parlament hatte die satirische Fernsehsendung „Le Eine“ (Die Hyänen) 50 Parlamentarier um ein paar kurze Statements gebeten. Und da man vor einem großen Fernsehauftritt auch immer schön geschminkt wird, war das eine gute Gelegenheit, ganz unbemerkt eine Schweißprobe mit Hilfe des so genannten Drug Wipe-Tests zu entnehmen. Leider wurde die Ausstrahlung des Beitrages des Senders Italia Uno von der Datenschutz-Behörde untersagt. Verständlich, da der Test bei rund einem Drittel der Politiker positiv war. 16 der 50 Parlamentarier hatten in den letzten 36 Stunden entweder gekokst oder gekifft. Auch wenn demnach die Aufregung im Parlament über den Eingriff in die Privatsphäre der Politiker derzeit groß ist und seit dem Regierungswechsel in Italien sowieso eine heftige Debatte über Suchtgift entbrannt ist, bleibt zu hoffen, dass dieser „Zwischenfall“ auch dazu führt, mal über eines der repressivsten Drogengesetze in der EU nachzudenken und dementsprechend zu handeln. Sozialminister Paolo Ferrero, Mitglied der altkommunistischen
Rifondazione, sprach sich für die Legalisierung weicher Drogen aus, was Proteste der Opposition um Silvio Berlusconi, der kurz nach dem Regierungswechsel im Februar ein strenges Anti-DrogenGesetz verabschiedet hatte, auslöste. Zumindest hat die italienische Regierung kürzlich ein Gesetzesvorhaben gebilligt, mit dem Cannabis zu therapeutischen Zwecken legalisiert wird und dessen Verwendung damit für Menschen mit chronischen Schmerzen legal wird. Von der Legalisierung sollen vor allem Krebskranke und AIDS-Patienten profitieren, erläuterte die italienische Gesundheitsministerin Livia Turco. Grün-Abgeordnete bezeichneten die Initiative der Ministerin als „historischen Schritt“.
Dr. med. Franjo Grotenhermen
Eine neue Pille gegen Übergewicht blockiert das Cannabinoid-System Dr. med. Franjo Grotenhermen
„Jetzt können Sie endlich aufhören zu rauchen und nehmen nicht nur auch nicht zu, sondern auch noch ab. Erste Studien haben erstaunliche Ergebnisse geliefert.“ So preist eine deutschsprachige Internet-Apotheke das neue Medikament Acomplia an. Für etwa fünf Euro pro 20-Milligramm-Pille kann sie online bestellt werden. Angepriesen als „die am heißesten erwartete Abnehm-Pille des Jahres“, hat das neue Medikament, das seit diesem Jahr in britischen Apotheken erhältlich ist, allerdings auch seine Schattenseiten. Acomplia mit dem Wirkstoff Rimonabant ist der erste CannabinoidRezeptor-Antagonist, der für die menschliche Verwendung zugelassen wurde. Zunächst nur in Großbritannien erhältlich, plant das pharmazeutische Unternehmen Sanofi-Aventis für das Jahr 2007 neben Dänemark, Irland, Finnland und Norwegen auch eine Zulassung in Deutschland. Eine Zulassung in den Vereinigten Staaten wird im Jahre 2008 vom Hersteller erhofft. Es werden Gewinne in Milliarden-Höhe erwartet. Acomplia wirkt durch Blockierung der Bindung der körpereigenen Endocannabinoide am Cannabinoid-1-Rezeptor. Während die Stimulierung dieser Rezeptoren durch Endocannabinoide oder THC den Appetit anregt, verursacht ihre Blockierung eine Abnahme des Appetits. In klinischen Studien verloren Patienten, die täglich 20 mg Acomplia einnahmen, im ersten Jahr der Behandlung im Durchschnitt etwa 6,5 kg an Gewicht und im zweiten Jahr etwa ein Kilo. Zudem wurde die Konzentration der Blutfette reduziert. Das hört sich zunächst gut an, zumal auch das Verlangen nach Nikotin vermindert wird - eine ideale Kombination. Auf den zweiten Blick ergeben sich jedoch eine Reihe von Fragen. In den kontrollierten Studien nahmen die Patienten wieder an Gewicht zu, sobald sie Acomplia abgesetzt hatten, was bedeutet, dass die Substanz über Jahre eingenommen werden muss, um einen dauerhaften Erfolg zu erzielen. Eine langzeitige Blockierung
Schottland: Nur noch Verwarnungen für Cannabis Ein kürzlich gestartetes Pilotprojekt in Schottland sieht vor, ab sofort nur noch Verwarnungen für den Besitz von Cannabisprodukten zum Eigenbedarf auszusprechen. Wie vor einiger Zeit schon in London startet jetzt auch die schottische Polizei ein Pilotprojekt, in dem Ersttäter nicht mehr juristisch belangt werden sollen, die Ertappten werden stattdessen verwarnt. Es soll nun wie bei Ordnungswidrigkeiten , vergleichbar mit öffentlichem Urinieren oder falschem Parken, vorgegangen werden. So soll die hohe Fallzahl bei Staatsanwälten und Gerichten zu verringern. Quelle: Deutscher Hanfverband www.hanfverband.de
des Cannabinoid-1-Rezeptors ist jedoch nicht unproblematisch, wenn man sich seine natürliche Funktion vor Augen führt. Das Endocannabinoid-System spielt nicht nur eine Rolle beim Appetit und dem menschlichen Belohnungssystem, sondern hat Bedeutung für eine Vielzahl physiologischer Funktionen, darunter Regulierung der Stimmung, der Knochendichte, des Schmerzempfindens, Fortpflanzung, Muskelkoordination, Blutdruck, Augeninnendruck und Gedächtnis. Viele Patienten, die Acomplia in klinischen Studien einnahmen, wiesen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Angst und Depressionen auf.
Mehr als 15 Prozent brachen die Einnahme wegen nicht erträglicher Nebenwirkungen ab. Eine der wichtigsten Funktionen des Endocannabinoid-Systems ist der Schutz von Nervenzellen vor den Schäden durch eine Überaktivierung bestimmter Neurotransmitter, wie beispielsweise Glutamat. In Tierexperimenten vergrößerte Rimonabant die Konzentrationen verschiedener Neurotransmitter. Die langzeitige Verwendung von Substanzen, die diese nervenschützenden Eigenschaften beeinträchtigen, könnte zu einem beschleunigten Verlust von Nervenzellen führen, mit entsprechenden negativen Konsequenzen für Gehirnfunktionen, wie etwa die Gedächtnisleistung. So hat eine Bonner Forschungsgruppe nachgewiesen, dass Mäuse, die aufgrund einer entsprechenden genetischem Manipulation keine Cannabinoid-1-Rezeptoren besitzen, in ihrem Leben zunächst
ein genauso gutes Gedächtnis oder ist Mitarbeiter des sogar ein besseres wie normale nova-Instituts in Hürth Mäuse aufwiesen, nach einigen bei Köln und Vorsitzender Wochen in ihrer Gedächtnisleis- der Arbeitsgemeinschaft tung jedoch deutlich nachließen. Cannabis als Medizin In einem mittleren Lebensalter (ACM). entsprach ihre Gehirnleistung der alter Mäuse. Wissenschaftler der Universität von Amsterdam berichteten in einer wissenschaftlichen Zeitschrift von einer 46 Jahre alten Frau, die an Multipler Sklerose erkrankte, nachdem sie Acomplia sieben Monate lang eingenommen hatte. Sie wiesen in ihrem Beitrag darauf hin, dass die Frau vor der Einnahme des Medikamentes keine neurologischen Symptome gezeigt hatte, und dass sie sich einige Wochen nach Absetzen von Acomplia wieder nahezu vollständig erholte. „Unter der Annahme, dass endogene und exogene Cannabinoide nervenschützend sind, ist eine vergrößerte Empfindlichkeit von Zellen des zentralen Nervensystems gegenüber verschiedenen schädlichen Einflüssen zu erwarten, wenn Cannabinoid-Antagonisten oder Cannabinoid-RezeptorAntagonisten verwendet werden,“ heißt es in dem Artikel. Tatsächlich verstärkte Rimonabant im Tierversuch die Symptome einer Multiplen Sklerose. Von einer langzeitigen Verwendung von Acomplia ist nach dem gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse abzuraten.
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Schallreduktion in Heimgärten MaxAir Eigentlich ist wohl jeder Kunstlicht-Garten „zu laut“. Zu laut um die eigene Lebensqualität nicht zu beeinflussen und im schlechteren Fall auch zu laut um die Nachbarn nicht auf den Plan zu rufen. Daher ist es wichtig, sich ein wenig Grundlagenwissen Schallemisson anzueignen. Zu unterscheiden sind zwei Arten von Schall, also von Geräuchen. 1. Körperschall 2. Luftschall und vier Arten der Schallbekämpfung/-reduktion 1. Luftschalldämmung 2. Luftschalldämpfung 3. Körperschalldämmung 4. Körperschalldämpfung Unter Schalldämmung versteht mensch die Eigenschaft eines Materials, den Schallpegel auf der nichtbeschallten Seite gegenüber der beschallten Seite zu reduzieren.
Den Luftschall mit Styropor oder ähnlichen Materialien dämpfen zu wollen, ist ein Tropfen auf den heißen Stein und eventuell sogar ein Sicherheitsrisiko aufgrund ihrer hydrophoben (wasseranziehenden) Eigenschaft. Handelsübliche Dämmmaterialien sind sehr teuer und trotzdem feuchteanfällig, allein schon deshalb ungeeignet. Diese Maßnahmen beschränken sich bisher auf die Geräusche, welche vom Lüfter selbst, also durch Vibrationen und Abschallen entstehen, nicht jedoch mit den Ausblasgeräusch der Abluft, welches den Großteil des Lüftergeräuschs ausmacht. Unter Schalldämpfung versteht mensch die Absorption von Schall.
Bezogen auf unsere Anwendung heißt das, dass im Wesentlichen zwei Dinge beachten müssten, um die Schallemission im Rahmen des Erträglichen zu halten.
Wir müssen den Lüfter frei hängend (Fahrradschläuche), federnd gelagert (Gummiunterlage) oder bombenfest montieren, um den Körperschall entweder mittels Puffern zu absorbieren oder durch sehr stramme Montage bestmöglich zu unterdrücken (Stichwort Vibrationsfreiheit). Die Growbox muss aus einem möglichst dichten, schweren und dicken Material bestehen, bei Press-Spanplatten, besser stärker als 19 mm (Gipskartonplatten 12 mm und stärker sind ebenfalls empfehlenswert), um den Luftschall im Inneren der Box zu dämmen. Die paar Euro mehr für das bessere Material sind auf Dauer deutlich hörbar!
guerilla growing das Eckthema "Das Thema 'Cannabis als Medizin' ist eine sorgfältig orchestrierte Kampagne...alternder Hippies, Anwälte und Cannabiskonsumenten, die mit diesem Gerücht ihr grausmanes Ziel auf Kosten Kranker und Strebender treiben." Dr. Richard A. Schwarz und Eric A. Voss im "Journal of addictive deseases" 1995.
Um das Ausblasgeräusch erträglich zu halten, sind verschiedenste Schalldämpfer und schallschluckende Luftschläuche (zum Beispiel Sonodec-Schlauch) gut geeignet. Schalldämpfer minimieren Luftwirbel, reduzieren den Ausblasdruck und vermindern dadurch die Geräuschkulisse des Systems merklich. Ein Aktivkohlefilter reduziert die Ansauggeräusche des Lüfters fast im selben Maße wie ein Schalldämpfer das Ausblasgeräusch! All denjenigen, die noch keine Erfahrungen mit Lüftungstechnik haben, sei gesagt, dass auch und gerade kleine Geräte mit Schlauchdurchmessern weniger 150 mm sehr laute Ausblasgeräusche verursachen. Das mag für zwei, drei Wochen kein Problem sein, mindert auf Dauer aber die eigene Lebensqualität und verstärkt das Risiko, enttarnt zu werden. Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Anbau von Hanf legal ist! Max Air - HB Berlin und mehr... http://forum.hanfburg.de/fhb/showthread.php?t=218651
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#64 guerilla growing
Cannabis und HIV: „Natürlich breche ich nicht gleich zusammen...“
das Eckthema Cannabis schwächt das Immunsystem und erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich an Geschlechtskrankheiten wie Genitalherpes oder AIDS zu infizieren.
Interview mit einem Betroffenen
KIMO Irgendwo in Deutschland. Eine stinknormales Wohnhaus. Keiner ahnt, dass hier seit Jahren hochkriminelles Potenzial lauert. Nein, hier werden keine Bomben gebaut oder Kinder geschlagen, viel schlimmer: Hier baut ein AIDS-Kranker sei eigenes Gras an. Andreas (Name von der Redaktion geändert, was auch sonst), 48 Jahre alt und HIV positiv, erwartet uns schon, öffnet die Tür und bittet uns fröhlich herein.
Parents Resouce Institu for Drug Education, Altlanta
HaJo: Hallo Andreas ! Andreas: Hallo! HaJo: Seit wann bist du HIV-positiv? Andreas: Wahrscheinlich seit 1990, erfahren habe ich es 1992. Damals ist der Virus ausgebrochen. HaJo: Welche Medikamente musst du einnehmen? Andreas: Jeden Morgen eine ganze Handvoll antiviraler Pillen und, auch auf Anraten meines Arztes, Cannabis. HaJo: Wogegen hilft dir das Cannabis konkret? Andreas: Zuallererst einmal gegen meine Magenprobleme, die aufgrund der starken Medikamente auftreten und gegen die damit im Zusammenhang stehende Appetitlosigkeit. Nicht zu unterschätzen ist auch die stimmungsaufhellende Wirkung, da körperliche Schmerzen und Leiden mit Sicherheit nicht nur mir aufs Gemüt schlagen. HaJo: Was passiert, wenn du mal keine Hanf-Blüten hast? Andreas: Natürlich breche ich nicht gleich zusammen, das ist eher ein schleichender Prozess. Mein Magen fängt nach dem Einnehmen der Medikamente an zu rebellieren, ich habe dann keinen Hunger. Klar geht das mal ein, zwei Tage oder auch eine Woche, aber dann fängt es halt an, sich negativ auf mein Gewicht auszuwirken, manchmal muss ich dann auch mal ’nen ganzen Tag lang kotzen. Und wenn das dann soweit ist, geht es mir natürlich auch psychisch beschissen. Mit der Zeit kommt halt eins zum anderen Na ja, deshalb mache ich mir meine Medizin ja auch selbst. Damit es gar nicht so weit kommt. HaJo: Hast du schon einen Antrag ans BfArm (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) gestellt? Andreas (lacht): Nachdem ich vor Jahren schon mal erwischt und trotz nachweislichem Eigenbedarfs wegen Besitzes von Drogen verurteilt wurde? Ich weiß, wie bei denen die Uhren ticken, sobald eine Rechtssicherheit besteht, hole ich mir die Genehmigung umgehend. Aber vorher werde ich sicherlich keine schlafenden Hunde wecken. Was an der ganzen Sache viel schlimmer ist: ich habe über meinen Vertauensarzt einen Haufen anderer AIDS-Patienten kennen gelernt, von denen die meisten aus den gleiche Gründen wie ich Marihuana konsumieren. Diejenigen, die zu Hause gepflegt werden müssen, haben im Gegensatz zu mir, meist keine Möglichkeit, ihren Hanf selber anzubauen, da sie das Pflegepersonal involvieren müssten. Bringe ich denen ab und an ein Blütchen von meinem mit, bin ich juristisch gesehen ein Dealer. Tue ich das nicht, sehe ich das persönlich als unterlassene Hilfeleistung an. Solange die Situation so ist wie sie ist, kann man sich in meiner Lage einfach nicht an die Gesetze halten, ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Das muss ich eben in Kauf nehmen. HaJo: Welche Sorte baust du wie an? Andreas: Ich halte es einfach und unkompliziert, ich habe auf 1,5 Quadratmetern „New York Diesel“ stehen. Einfach auf Bio-Erde mit ein wenig Bio-Dünger. Der einzige Luxus sind Filter und Rohrlüfter,
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Hilft gegen Appetitlosigkeit: NYC Diesel aus "kontrolliert biologischem Anbau"
weil sich vor ein paar Jahren die Nachbarn wegen des Geruchs beschwert haben. So komme ich bei zwei Ernten im Jahr ziemlich genau auf meinen Eigenbedarf. Das sind so ungefähr 600 Gramm im Jahr, und falls es interessiert, also so zwischen einem und zwei Gramm pro Tag ... HaJo: ... und hast somit auch das Problem, deine Vorratshaltung zu rechtfertigen, falls du erwischst wirst? Andreas: Genau das ist mir vor Jahren passiert, zum Glück hatte ich einen einsichtigen Richter, der es bei einer moderaten Geldstrafe beließ. HaJo: Wie sieht dein Tagesablauf aus? Andreas: Morgens früh wie gesagt die Hand voll Pillen, dann eine kleine Pfeife, damit der Magen ruhig bleibt. Danach lege ich mich noch mal eine Stunde hin, weil ich so am wenigsten Probleme mit dem Bauch voller Chemie habe. Wenn ich dann aufstehe, frühstücke ich ordentlich, dann kann der Tag beginnen. Und solange ich meine Medizin habe, die legale wie die illegale, unterscheidet sich mein Tagesablauf nicht von denen anderer Menschen, ich habe eine Menge zu tun und kann seit zwei Jahren sogar wieder einem kleinem Nebenjob nachgehen. HaJo: Andreas, wir danken dir für das Gespräch und wünschen alles Gute für die Zukunft. Tschö. Andreas: Macht’s gut!.
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#64 wirtschaft
Doppelt hält besser:
Tightpack + Tightvac
Text: Roland Grieshammer
Als innovativstes Produkt gewann TightPac bereits im letzten Jahr den Cannabis Cup in Amsterdam. Diese Behälter sind aus einem starken Material gefertigt, die so robust und wasserfest sind, dass sie sowohl Körpergewicht als auch eine Dusche aushalten, ohne dass der Inhalt feucht wird. In den drei Größen TightPac, BluntPac und PartyPac lieferbar, sind sie eine ideale Methode Zigaretten, Zigarren etc. unauffällig und geruchsneutral zu transportieren.
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das Eckthema Potraucher weisen viele Zellen mit zehn, acht oder fünf Chromosomem auf - sie unterschreiten die Chromosomenanzahl von Fröschen bei Weitem. Peggy Man, amerikanische Prohibitionistin und Buchautorin
Für Dinge wie Zigaretten...
Hitze lässt ihn kalt
...oder Papers.
Nun erscheint mit dem Nachfolger TightVac eine Multifunktionsbox, gemacht aus hochfestem Acryl welches in diversen Bereichen wie Küche, Tabakläden, Werkzeugschränken etc. einsatzfähig ist. In diesen Dosen kann man sowohl trockene, feuchte als auch nasse Güter aufbewahren und sie sogar als Humidor für Zigarren benutzen. Dank des patentierten Verschlusssystems bleiben auch Chips und ähnliche Dinge frisch, da durch die passgenaue Verarbeitung (im zehntel Millimeter Bereich!) die Luft beim Schließen herausgepresst und somit der Inhalt luftdicht verpackt wird. Umgekehrt lässt der Deckel beim Abnehmen auf Knopfdruck Luft hinein. Da es TightVac in fünf Größen sowohl transparent als auch schwarz gibt, kann in letzteren keiner ahnen, was aufbewahrt wird. Zeitgemäß, cool und leicht zu benutzen!
der Powercool Reflektor Ein herkömmlicher Cooltube hat viele Vorteile, ein Nachteil ist die geringere Ausleuchtungsfläche im Vergleich zum Standardreflektor, selbst mit dem vom Hersteller nachträglich entworfenen Aufsteckreflektor strahlt noch eine Menge Licht ungenutzt die Wände an. Auch ist der Wechsel des Leuchtmittels mit viel Aufwand verbunden.
www.roor.de
Kombiniert mit einem normalen Reflektor gab es das Ganze bisher nur, wenn mensch bereit war, über 100 Euro auf den Tisch zu blättern. Seit kurzem bietet Grow-In-Berlin den Powercool-Reflektor an, der bei einer Ausleuchtungsfläche von herkömmlichen Reflektoren alle Vorteile eines luftgekühlten Gerätes bietet: Die Pflanzen können fast bis an die Lichtquelle heranwachsen, der übliche Sicherheitsabstand verringert sich um zwei Drittel und die Raumtemperatur bleibt einige Grad kühler als bei einem ungekühlten Reflektor. Zum Lampenwechsel müssen nicht extra die Belüftungsschläuche abmontiert werden, die Birne kann bequem durch einfaches Aufschieben der unten liegenden Glasplatte gewechselt werden. Auch der Preis ist schon fast sensationell: Für 58,80 Euro kann das gute Stück in der Berliner Kaiserin-Augusta-Allee 29 abgeholt werden, wer es bequem nach Hause haben will, zahlt noch nicht einmal Versandkosten. Mehr zum Thema: www.grow-in-berlin.de
Was tun, wenn Cannabis zum Problem wird? In den vergangenen Jahren wurde ja häufig in den unterschiedlichsten Medien publiziert, daß vor den Auswirkungen einer neuen „Cannabiswelle“ gewarnt wird. Sicherlich erinnert ihr euch an unser Titelthema im Sommer vor zwei Jahren, nachdem der „ Spiegel“ unter seinem polemischen Titel „Die Seuche Cannabis“ von extrem gestiegenen THC-Gehalten und immer jüngeren Konsumenten berichtete. Mit dem Anstieg der Zahl der CannabisbenutzerInnen in Deutschland steigt auch die Zahl derjenigen, die Probleme mit ihrem Cannabiskonsum oder der gesellschaftlichen Reaktion darauf haben. Obwohl das Thema „Cannabis“ im Mittelpunkt des (fach-)öffentlichen Interesses steht, fehlen Betroffenen, Eltern, BeraterInnen praxisorientierte Hilfen. In diesem kürzlich von Birgitta Kolte, Henning SchmidtSemisch und Heino Stöver herausgegebenen Leitfaden für KonsumentInnen, BeraterInnen, Eltern und Ärzte beschäftigen sich verschiedene Autoren mit den Risiken, die vom Cannabiskonsum ausgehen, bieten aber auch Lehrern und Drogenberatern Hilfestellungen im Umgang mit Cannabiskonsumenten. Das Handbuch bietet eine breite Palette erprobter und bewährter Praxismodelle, unterschiedliche Vorgehensweisen und Zielorientierungen und setzt sich ohne Scheuklappen und Hysterie mit dem Phänomen Cannabis, seinen Wirkungen und Nebenwirkungen und seiner Stellung als Jugenddroge auseinander. Auch Georg Wurth vom Deutschen Hanf Verband kommt auch zu Wort und beschäftigt sich in einem Interview mit einem Betreiber eines Growshops mit der Verantwortung von Shopbetreibern für ihre Kunden und deren möglicherweise problematischen Cannabiskonsum. Das Kapitel ist dank der Genehmigung durch den Verlag auch auf der Webseite des DHV www.hanfverband.de zu finden. Was tun, wenn Cannabis zum Problem wird? Leitfaden für KonsumentInnen, Eltern, LehrerInnen und BeraterInnen in der Drogenhilfe (hrsg. v. Birgitta Kolte, Henning Schmidt-Semisch und Heino Stöver) Band 33, DIN A5, 208 Seiten, kartoniert ISBN: 3-936065-64-0 www.fhverlag.de
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#64 cool-tour
Rolys Silberscheiben des Monats November
das Eckthema Die ersten plakativen Lügen. Wobei wir prinzipiell nichts gegen Orgien hätten, aber wir mögen keine Spritzen... Plakat aus den 30er Jahren.
Roland Grieshammer Avantgarde Pop
Nouvelle Chanson Dominique A: L’Horizon (le pop)
Nantes im Jahre 1991: Der junge Dominique A nimmt für sein Album „La Fossette“ das Stück „Le Courage des Oiseaux“ auf. Mit seinem einfachen, hypnotischen Elektrobeat über den „Mut der Vögel, die im eisigen Wind singen“ elektrisiert dieser Song vor allem wegen der wunderschönen, klaren Stimme Dominique As und der Poesie, die er transportiert. In seinem Heimatland lösen diese zweieinhalb Minuten eine Wende aus, die viele als den Anfang der Nouvelle Scène Française, des Nouvelle Chanson oder wahlweise des NeoChanson ansehen. Für den Künstler Dominique A jedoch markiert „Le Courage …“ nur den Beginn einer großen Karriere, die ihn in der Zwischenzeit auf die bedeutendsten Bühnen des Landes brachte und zum Preisträger der renommierten „Victoires De La Musique“ machte. – Paris im Jahre 2006: Nachdem Dominique A zuletzt als Songschreiber für Jane Birkin und Françoiz Breut von sich reden machte, veröffentlicht er sein nunmehr siebtes Album „L’Horizon“ mit dem stärksten Songmaterial seit langem. Es war eine Grönlandreise, die ihn zu diesem Albumtitel und dem gleichnamigen, kraftvollen Titelstück inspirierte. Die majestätische Weite und durchdringende Ruhe im hohen Norden hinterließ deutliche Spuren. Hier fand der Künstler nicht nur das Cover-Motiv, sondern auch die magische Grundstimmung seines neuen Albums: ein Horizont, der sich vor dem geistigen Auge des Zuhörers öffnet. Das sich subtil in die Gehörgänge schleichende „Rouvrir“ führt zu der in Frankreich gefeierten Single-Auskopplung „Dans Un Camion“. Mein Lieblingstrack aufgrund seiner Tiefe dürfte „Antaimoro“ sein. Die melodiöse Vielfalt und eine klare, transparente Instrumentierung finden hier zu einer Leichtigkeit und Spontaneität, sei es durch das verspielte „La Relêve“, das hymnische „Retour Au Quartier Lointain“, das melancholisch-sehnsuchtsvolle „Par L’Ouest“ oder das temporeiche „La Pleureuse“. Ich kann mit Chansons eigentlich nicht wirklich etwas anfangen, aber die zunehmend gelassene Selbstverständlichkeit, mit der hier Dominique A wahrlich große Songs abliefert und die eindringliche Poesie seines Vortrags sind schon ziemlich beeindruckend und bestätigen ihn in der Rolle als einer der wichtigsten Auteur-Interprètes seiner Generation. Eine Poesie, die auch heute noch für jeden greifbar und verständlich ist, selbst wenn man kein Wort Französisch spricht. Französisch ist ja grundsätzlich eine sehr anregende Angelegenheit. www.lepop.de www.grooveattack.com
House/Techno
Depeche Mode: The Best Of Volume 1 (mute)
Meine allererste Single habe ich mir 1981 von meinem Taschengeld gekauft. Sie hieß „Photographic“ und groovt mir heute noch all meine Synapsen durch. „Gott beantwortet das Gebet auf seine Weise, nicht auf die unsrige“, hat Gandhi gesagt. Für Millionen von Fans ist ein Vergleich der britischen Combo mit überirdischen Wesen jedenfalls keine Blasphemie. Eine mehr als 25-jährige Band-Historie mit zahlreichen Evergreens, legendären Konzerten und klatschträchtigen Krisen ist der Grundstock für ein Denkmal von einsamer Höhe. Seit der Gründung von Depeche Mode, ohne Zweifel eine der einflussreichsten Elektronik-Bands der Welt, im Jahre 1980 blicken die Bandmitglieder Dave Gahan, Andy Fletcher und Martin Gore auf mittlerweile elf Studioalben zurück, aus denen nun insgesamt 18 unvergessliche Hits inklusive einer brandneuen Single mit dem Titel „Martyr“, die am 27.10. erscheinen wird, auf der ersten „Best Of“-Collection ihrer Bandgeschichte veröffentlicht werden. Unvergleichlich charismatisch und berauschend wurde ihre wegweisende Musik für viele auf der ganzen Welt zur Inspirationsquelle. Hier spannen sie einen beeindruckenden Bogen musikalischen Schaffens, denn Songs wie „Just Cant’t Get Enough“, „Everything Counts“, „Master & Servant“, „Personal Jesus“ und „Enjoy The Silence“ sind längst ein Stück Zeitgeschichte, die bei vielen persönliche Erinnerungen an die eigene Lebensgeschichte wach werden lassen. Gerade bei „People Are People“, „Shake The Disease“ und „Strangelove“ flimmert bei mir das Kopfkino und ich bin so dankbar, immer noch diese Vibes zu spüren, die meine ganze Kindheit geprägt haben. Das dynamische „It’s No Good” definiert meine Zeit, in der ich mir erstmals Gedanken darüber gemacht habe, meine Heimat zu verlassen, das motivierende „Dream On“ dagegen die Zeit in einem neuen sozialen Umfeld. „Walking In My Shoes“ und „I Feel You“ sind legendär, und der Klassiker „See You“ (A Broken Frame, 1982) ist nach wie vor ein so fantastischer Song, der mich immer noch glücklich macht. Auch „New Life” überzeugt mit diesem 80er-Charme, der einfach zeitlos ist! Von ihrem jüngsten Studioalbum „Playing The Angel“, das in 18 Ländern die Spitze der Charts erstürmte, gibt’s hier die Hit-Single „Precious“ und den devoten Slammer „Suffer Well“. Mit der energetisch pulsierenden neuen Single „Martyr“, die sich in das Feuerwerk nahtlos einreiht, blicken Depeche Mode entschlossen in die Zukunft. Diese ultimative Hit-Sammlung aus dem Hause Depeche Mode wird niemanden, der in den letzten 25 Jahren Musik erlebt hat, unberührt lassen. Die dazugehörige DVD „Touring The Angel: Live in Milan“ mit über 20 überwältigenden Live-Songs und einer 20minütigen Dokumentation mit Anton Corbijn gibt euch den Rest! Eine wunderbare Retrospektive für alle Liebhaber guter Musik! www.depechemode.com www.mute.de www.repriserec.com www.sirerecords.com
House Herbert: 100 lbs / bonus edition (K7! records)
Wenn es jemanden gibt, der - ganz englisch - indeed very sophisticated ist, dann ist das ohne Zweifel Matthew Herbert. Nicht nur was sein Schaffen in und für die elektronische Musik angeht, auch sein politisches Engagement erscheint beachtenswert. Bei Beginn seiner akademischen Laufbahn an der „University of Exeter in England“ besitzt er bereits ein kleines Tonstudio. Herbert kommt auf die Idee, während einer Performance die Klänge und Geräusch seiner Umwelt aufzunehmen, mit einem Sampler zu bearbeiten und so eine Verbindung aus Hören und Sehen für seine Zuschauer zu schaffen. Der gelungene Auftritt mit einer Chipstüte entlockten Geräuschen markiert den Startschuss für weitere Performance Gigs. Fahrräder, Radios und Flaschen kommen zu einem unkonventionellen Einsatz. 1994 zieht Herbert wieder zurück nach London. Um seinen diversen musikalischen Vorlieben nachzukommen und diese auch zu veröffentlichen, tauchen seine Technosachen als Wishmountain bzw. Radioboy auf, während er als Doctor Rockit dem jazzigen Electro frönt und schließlich als Herbert dem House. 1999 produziert er zusammen mit Rob Mellow den Sountrack zum umstrittenen Kult-Streifen „Human Traffic“. Das komische Portrait einer von Drogenexzessen durchzogenen Partykultur im England der Mitneunziger lohnt schon allein wegen der vollständig von Herbert vertonten Szene über Arbeitsabläufe in einem Schnellimbiss einen kurzen Blick. Nie wirkte ein McDonald’s entfremdender und mechanischer! Die westliche Esskultur und das Verhalten der Nahrungsmittelindustrie fließt auch in das politisch motivierte MatthewHerbert-Album „Plat Du Jour“ ein, das er nach seinem Ausflug in die Swinggefilde mit der Matthew-Herbert-Bigband produziert. Mit dem Album „Scale“ öffnet sich Herbert auch dem Pop. Von der Politik will er nicht vollständig die Hände lassen und bringt auf „Scale“ das Thema Erdöl zur Sprache. Nach seinen drei programmierten Tracks auf dem Album „Verspertine“ (Björk), vielen Produktionen für Dani Siciliano, Roisin Murphy & Co. und unzähligen Remixes erscheint nun ein Re-Release des Albums, das Matthew Herbert 1996 auf Phono erstmals unter dem Alias „Herbert“ veröffentlicht hat. Und ausnahmslos alle Tracks klingen auch heute noch faszinierend frisch. „Ich hatte damals eine klare Vorstellung davon, wie House klingen sollte. Die habe ich sehr stringent umgesetzt und sehr kühle akustische Sounds mit sehr hellen elektronischen Klängen zusammengebracht.“ Mit jagenden metallischen Sambas wie „Rude“ und „Deeper“ oder der treibenden Bassline von „Thinking Of You“ verhalf Herbert Herbert House zu einem warmen, geistreichen wie mitreißenden Sound. Die Neuauflage glänzt anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Platte mit einer Bonus-CD mit unveröffentlichten sowie raren VinylTracks, die sich ein wenig clubtauglicher als das eigentliche Album ausnehmen. Ein Meilenstein elektronischer Tanzmusik! www.matthewherbert.com www.k7.com
Henrik Schwarz: DJ-Kicks (!K7 records)
Kaum ein deutscher DJ und Produzent wird im Moment so sehr als „next big thing“ gehandelt wie der in Berlin lebende Henrik Schwarz, und so verwundert es nicht, dass er bereits mehrmals Gast beim legendären Gilles Peterson (BBC Radio 1) war und jetzt einen genialen Mix für die gefeierte !K7 DJ Kicks Serie an den Start bringt. Ich bin mal gespannt, wie er das Kunststück fertig gebracht hat, aus diesen Tracks einen homogenen Mix zu basteln, denn Schwarz hat tief in die Kiste mit den Musikperlen gegriffen und vernachlässigte Schätze entstaubt, da jagt allein das Vorlesen der Trackliste Hitzewellen durch den Körper. Statt sich dem Häufchen angesagter Tracks zu widmen, die momentan die Tanzflächen rund um den Globus bewegen, ist Henriks sorgsam selektierte Auswahl an 23 Tracks vielmehr eine Hommage an die Musik, die er all die Jahre liebte. Schon das Intro macht gleich klar, dass in diesem nicht ganz einfachen Mix aus den Extremen der einzelnen Tracks eine durch Kopf, Körper und Seele gehende Gefühlswelle entsteht.
Jazzige, ruhige Tunes mit vielen Instrumenten und Tiefgang bestimmen Moondog’s „Bird’s Lament“. Man hört eine einsame Oboe, die sich später mit groovigem Beat vermischt. Posaunen tauchen auf, Melancholie und Schwere macht sich breit, die aber gleich wieder von deepen und dubbigen Housetunes verdrängt wird. IQ’s „Claire“ zählt zu meinen absoluten All-TimeFavorites, und nach D’Angelo’s „Spanish Joint“ ertönt der flippige James Brown mit „Since You’ve Been Gone“ und lässt das Tanzbein wippen. Natürlich hat Henrik Schwarz auch selbst zwei Tracks beigesteuert. Dabei bewahrt er stets den ausgefeilten Style, der auch Markenzeichen seiner einzigartigen DJ-Sets und seiner gefeierten Produktionen und Remixe ist. Nach dem herzöffnenden „ Let it Out“ von Jae Mason und ethnisch angehauchteren Klängen wie Cymandes „Anthracite“ wird das Ganze von Schwarz’ „Imagination Limitation“, einem exklusiv für diesen Mix geschaffenen Track, endgültig entflammt. Direkt platziert neben dem krispen Motor City Futurismus „Black Sea“ von Detroit-Legende Drexciya lässt Schwarz hier souverän seinen Techno-Fetischismus aufblinzeln. Karibische Klänge ertönen plötzlich, und als Ritterschlag ist der Remix von Coldcuts „Walk
A Mile In My Shoes“ mit der House-Legende Robert Owens zu werten – ich liebe diesen Track! Und wenn er ohne jegliche Schamgefühle den Minimal Techno von Robert Hood’s „The Core“ mit afrikanischen Live-Aufnahmen kombiniert, entstehen Schichten und Strukturen, die dem Mix eine unglaubliche Tiefe verleihen. Weiteres Vergnügen auf der Tanzfläche garantiert der trippige Cosmic Disco-Killer „Get Around To It“ vom 1992 verstorbenen Helden der Avantgarde, Arthur Russell. Als finalen Beweis für Schwarz’ Qualitäten hinterm Mixer erhält diese Bandbreite eine weitere Facette durch die Portion Funk zum Abschluss. Womack & Womacks „Conscious Of My Conscience“, Rhythm & Sound und Sugar Minott’s „Let Jah Love Come“, Doug Hammond’s „ Wake Up Brothers“ und das unvergleichliche „You’re The Man“ von Marvin Gaye öffnen allesamt die Tür zu einer besseren Welt. Schwarz macht klar, was von was kommt, dass die Wurzeln des Techno in afroamerikanischer Musik zu finden sind und dass seine eigene Liebe der spirituellen Seite der elektronischen Musik gilt. www.k7.com
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#64 cool-tour
Rolys Silberscheiben des Monats November Roland Grieshammer Drum&Bass
Lounge Moodorama: My Name Is Madness (mole listening pearls)
Die Regensburger Moodorama gehören in der Republik sicher zu den interessantesten Vertretern des schillernden Spektrums zwischen Lounge, NuJazz und DeepHouse. Von Labels wie Compost oder Stereo Deluxe hochgelobt, wurde 1998 das TripHop/Downbeat Album „Basement Music“ veröffentlicht. Für das noch erfolgreichere Zweitalbum „Music for collapsing people“ (2000), das mit hervorragenden Tracks wie „Sinzing Sunset Boulevard“ oder „’iama“ bestückt ist, konnte man dann auch das Nürnberger Label Stereo Deluxe gewinnen. Zwei Jahre später wurde dann das Label Audiopharm/SPV auf Moodorama aufmerksam. Mit „Listen“ erschien 2003 ein weiches und homogenes Konzeptalbum, und mit dem stimmungsvollen Nachfolger „Mystery in a cup of tea“ (2005) wurde es noch vielseitiger. Nun ist man im Hause Mole Listening Pearls gelandet, und „My Name Is Madness“ ist ein amüsanter wie auch bezeichnender Name für das aktuelle Werk, was stilistisch zwischen Pop, Elektro, House, Lounge und Chillout hin- und her-oszilliert und keineswegs so verrückt klingt, wie man vielleicht erwarten würde. Die knarzigen Shufflebeats und Seemanns-Chöre in „Space Cowboy“ erinnern mich an eine Kreuzung aus Jimi Tenor und Jay Jay Johannson – und das ist prima! Bei „Nova Star” läuft ein lieblicher Gesang über einen Bossa Beat, bei „Summer’s Ocean“ sind es die Bläser-Grooves, die loungig-sophisticated rüberkommen. „Mind Traffic” ist ein souliger Elektro-Song mit einer gehörigen Portion Funk, während man sich mit dem treibenden Track „The Journey“ unversehens auf dem Floor wiederfindet. Dagegen spulen sich „Fly Me To The Moon” und „Ir Facil“ mit süßen bzw. jazzigen Cocktailgrooves wieder äußerst relaxt durch Zeit und Raum. Auch für dieses Album holte man sich einige renommierte Musiker und Sänger ins Studio. Neben KingBanana Frontmann U-Cee und Cosmophon-Sänger Michael Frank dürfte der wohl berühmteste mit Abstand Strangejah Cole sein, der mit den ersten Reggae- und Skatunes überhaupt dem 1962 in die Freiheit entlassenen Republik Jamaika eine würdevolle Stimme verlieh und hier mit tiefsinnigen Vocals im traurigen „Even In Dreams“ glänzt – mein Lieblingstrack! Dennoch: unterschwellig glitzert die Freude an verrückten Ideen, der Spaß am Ausprobieren neuer Techniken und das empfundene Glück am Kombinieren der Elemente durch. Es werden weder Limitationen auferlegt noch beschränkt man sich willentlich auf eine klare Linie, und gerade das macht den Reiz des Albums aus. Dabei sind Drehungen und Wendungen im Eintrittspreis mit inbegriffen, Überraschungsmomente gewollt, aber niemals forciert. Cool ist auch die „Beatzekatze“, und ich werde verrückt in diesem stets entspannten Ambiente. www.moodorama.de www.mole.de
Craggz & Parallel Forces: Northern Soul (valve recordings)
BOOOH! Das lang erwartete DebutAlbum (auf Valve), was als CD und 4er-Vinyl erscheint, zeigt das ganze musikalische Spektrum der drei Künstler aus London. „Northern Soul“ ist ein Meisterwerk, und ich sag’s gleich: Das ist nix für Neuro Nerds. Die Downbeats sind sehr cool für’s Wohnzimmer, die Drum&Bass-Tunes toppen einiges. Mit dem zweieinhalbminütigen „Intro The Silence” (man denke an Depeche Mode) gibt’s für mich perfekte Klavierakkorde zur Einstimmung, aber bei Valve Recordings ist es ja glücklicherweise immer recht schnell vorbei mit der Stille. Das lange auf Dub rotierende „Love Insane“ täuscht zwar erst mit einem disco-mäßigen Vocal und bar-typischen Klavierharmonien leicht swingende Stimmung an, doch wenn die Bassline erstmal anfängt zu drücken, geht’s los. Klar sind schon verdammt oft Dillinja Presets am Start, aber alle Tracks transportieren gute Laune und werden wohl jeden Club rocken. Nach „Dusk“, einem dieser Floor-Favoriten, tritt der erste von fünf Gast-Vokalisten in Erscheinung. Stamina MC sorgt für den so wichtigen Soul in dem angejazzten Downbeat-Shaker „Different Universe“, bevor es mit Eliza Lawson in dem Stepper „Keep Me Real“ wieder rasselnd nach vorne geht. „Sand Dancer“ steht dem in nichts nach, wobei die Streicher für meine Begriffe etwas übertrieben eingesetzt wurden. Doch „Je später der Abend, desto schöner die Gäste“, sagt man doch. Zunächst gibt’s in „Out Of Time” von Tuere diesen verdammt erotischen Funk, den ich so liebe. Eine meiner Lieblings-MCs ist mit Deezism auch vertreten und glänzt wieder mal mit ihrer Hammerstimme bei dem durchgebreakten Track „No More Tears” über einer eindringlichen Bassline. James Hadfield gibt schließlich der Rock-Nummer „Your Isolation“ die nötige Hymnenhaftigkeit, und nach dem kleinen, aber feinen „Seedy Interlude“ schiebt mit „Lost In Translation“ ein extrem deeper Tune für die Headz durch den Kopf in Herz und Tanzbeine: Das Teil groovt, verfügt über eine Killer-Bassline und einen dreisten Breakdown. Absolutes Pflichtprogramm! Mit „Fly Life“ wird dann wieder geswingt, und die gute Deezism besorgt uns am Ende mit „Cold Shot“ einen energetischen Slammer, der einem nur so um die Ohren peitscht. Strike !!! Und da man sich nichts mehr als eine Drum&Bass Live Show am weltbekannten Valve-Soundsystem wünschen kann, gibt’s mit der zweiten Disc noch eine knallende Zugabe von Craggz & Parallel Forces mit extra Bass von Chris „Jungle Drummer“ Polgase und Andy Waterworth, die ja für die unvergleichlich genialen Auftritte von London Elektricity mitverantwortlich sind. So wird bei „Keep Me Real”, „Lost In Translation”, „Fizzy Piglets”, „Love Insane” und „No More Tears” nochmals ordentlich auf die Trommel geschlagen, was wirklich ein Fest ist. Einige neue Remixes sind in Planung und Kollaborationen mit DJ Friction und Strider/Heist stehen ja auch noch an. Man darf also gespannt sein. Die Endorphin-Produktion wird jedenfalls gut angekurbelt! www.bigbadbass.com/northernsoul.html www.grooveattack.com
HipHop / Dancehall D-Flame: F.F.M. (emi)
Seit er 1999 mit „Heißer“ und 2000 mit „Sorry“ seine größten Hits landete, knarzt heute wie damals seine Stimme im unteren Frequenzbereich. Die Themenvielfalt übersteigt glücklicherweise den Einheitsbrei, den die Konkurrenz derzeit rührt, und der MC zeigt sich als Stehaufmännchen und meldet sich mit seinem fünften Album zurück. „F.F.M.“ heißt die Scheibe, deren Titel nicht nur die Heimatstadt ehrt, sondern zugleich ihren Macher auf den Arm nimmt: „Hier ist Flame FM – die heißeste Radiostation der Nation“. Mit einem Streicher-getriebenen Bombast-Intro flickt Flame überaus wortwitzig künftige und vergangene Hit-Titel zu seinem Willkommensgruß zusammen. Wayne Marshall sorgt in der ersten Singleauskopplung „Burning Nonstop“ für einen Refrain mit jeder Menge Riddim. Dazu gibt es schnelle, sommerliche FreestyleBeats und die markante dunkle Stimme von der Flamme. Groovy sind auch das tanzbare „Wir Bleiben!“, der chillige PoolpartySound in „Endlich Wieder Da“ feat. Nessa und die erheiternden Diskussionen mit hessischen Türstehern von „Heizz“. In „Du gehst mit mir“ dankt D-Flame dem allmächtigen Herrn für seine Hilfe, für seine Kids, sein Talent und sein ganzes Leben, während er in „Check“ ohne Punkt und Komma an der Seite von Vybz Kartell rappt. Der absolut heißeste Party-Track ist aber mit Sicherheit das lüsterne „Genau so“ mit dirty Raps, die zum Tanzen auffordern, ohne aufdringlich zu klingen. On Air gehen Rap und Dancehall
in ausgewogener Mixtur. Die einzige Werbeunterbrechung verursacht der Spot der äußerst sympathischen „Ganja Air“ (immer im grünen Bereich), mit denen man doch gerne sofort in einen Traumurlaub der Spitzenklasse abheben möchte. Doch Obacht, Ladies and Gentlemen: „We'd like to inform you, that this is a smoking flight.” In der Kiffer-Nummer „Flyin’ High“ verblüfft Flame zu einem superentspannten Phrequincy-Beat mit beinahe gehauchtem Gesang. Hessisch für Anfänger gibt es in dem lustigen Motivations-Track „S’Lebbe geht weidda“, während man beim Doubletime-Reinemonster „Nett Mit Mir!!!“ besser niemals in die Schusslinie geraten sollte. Bei „Call Me Crazy“ wird wieder mit Wayne Marshall durchgedreht, „Nuh Like Dem Neither“ liefert mit Camp Lo amtliche Dynamik, und mit „No Compromises“ erhält man eine satt tönende Reggae-Nummer mit Jahmali & Detecta. In „Mom Song“ zeigt sich Flame erkenntlich für die Hilfe, Unterstützung und Liebe seiner Mutter und gleichzeitig auch allen anderen alleinerziehenden Müttern, die täglich alles für ihre Kinder geben. „Hörst Du Mich?“ ist eine Entschuldigung an eine verflossene Flamme des Feuermanns, die er verletzt und betrogen hatte. Gefühlvoll, überzeugend und mit mächtig viel Soul bereut Flame das Geschehene und bittet bei ihr um Vergebung. Der Rapper aus der Frankfurter Nordwest-Stadt zeigt sich hier in Höchstform und sein Flow bleibt mindestens ebenso unikat wie seine Stimme, die seit jeher aus den pechschwarzen Tiefen der Unterwelt empor zu steigen scheint. Ein respektvolles Kopfnicken! www.dflame.de www.emimusic.de www.capitolmusic.de
das Eckthema Cannabis das "Mörderkraut", wird vor allem von "Neger, Mexikaner, Puertoricaner und Jazzmusiker" dazu benutzt, weisse Frauen gefügig zu machen. 1929, Harry Jacob Anslinger, auch bekannt als "der Vater der Prohibition".
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das Eckthema “Haschisch wird gespritzt”, “Kann man in Kaffee auflösen “, “Zwei Tage nach dem Konsum von einem halben Gramm a n h a l t e n d e Bewusstseinsstörung en” TKKG - Folge 68 ”Rauschgiftrazzia im Internat”
SPIEL’06 in ESSEN Samstag, Rückfahrt nach Berlin. Kein Sitzplatz, also lunger’ ich zwischen zwei Abteilen – entschuldigt, zwischen zwei Waggons rum (Abteile habe der Zug nicht, hatte mir auf Nachfrage einer der Bahnangestellten erklärt) - und versuche ein erstes SPIEL’06-Resümee zu ziehen. Drei Tage Durch-große-Hallen-laufen liegen hinter mir und was in Essen so alles los war, soll in den nächsten Zeilen ein wenig beleuchtet werden. der Spieler. Zwar war es kein Spiel von Peter Eggert selbst, sondern Max Gerdt ist der Autor von „Antike“, dessen Spiel „Imperial“ eine strategische Fortsetzung ist. Ich habe schon am Mittwoch ein Exemplar erstanden und ein erstes Testspiel verspricht spannende Spielrunden. Mehr davon in einer der nächsten Ausgaben.
Haste Bock
Wie jedes Jahr können ja die Presseleute schon mittwochs
nach der Pressekonferenz die Neuvorstellungen betrachten und erste Sondierungen vornehmen. Nachdem viele der Kollegen mit dem Spiel „Hameln“ unterm Arm rumliefen, bin auch ich hin zum Stand des Verlags Fragor, aber „Hameln“ war schon vor der Messe ausverkauft. Bleibt zu hoffen, dass auch dieses Spiel von einem großen Verlag im nächsten Jahr rausgebracht wird, so kann ihr letztjähriger Renner inzwischen bei Zoch unter dem Namen „Haste Bock“ erworben werden. Aber mit leeren Händen bin ich logischerweise nicht nach Hause zurückgekommen, sodass in den nächsten Ausgaben wieder etliche Spiele auf Herz und Nieren geprüft werden können.
Als alter Martin Wallace-Spiele-Fan freue ich mich darauf „Tempus“ (Pro Ludo) und „Perikles“ (Warfrog) zu spielen, denn, wo Martin Wallace drauf steht, ist auch Martin Wallace drin. Und wenn ich schon bei den strategischen Spielen bin: Der kleine tschechische Verlag Czech Board Games kam gleich mit drei Spielen auf die Messe und auch dort musste ich zugreifen. „Grönland“ ging weg wie warme Semmeln, aber weder mein Geldbeutel noch mein Gepäck ließen mehr als ein Spiel zu. Die Wahl fiel auf „Trough the Ages“. Ein erster Kommentar eines anderen mir völlig unbekannten Spielers lautete: „Ein gutes Spiel“. I hope so. Und sonst: Auch in Essen gilt das Motto: „Schneller, höher, weiter”, also noch mehr Spiele, noch mehr Aussteller aus noch mehr Ländern. Glaubt man der Branche, stehen derzeit Quizspiele hoch im Kurs. Ab sofort kann jeder seine Grammatik-Kenntnisse testen, denn der literarische Verkaufsschlager „Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod“ gibt es nun auch als Spiel. Andere Neuerscheinungen gehen in die dritte Dimension. Erstmals ist es mir vor Jahren bei „Java“ begegnet, das nicht nur in einer Ebene gebaut wird, sondern auch die Höhe über Sieg und Niederlage entscheidet. In „Taluvá“ (Hans im Glück) geht es um eine Vulkaninsel und Pfähle bilden die Basis in den „Säulen von Venedig“ (Goldsieber).
Kartenspiele nehmen wenig Platz weg, sind in der Regel billig und dauern normalerweise auch keine Ewigkeit. Ich selbst mag zwar Brettspiele lieber, nichtsdestotrotz befinden sich auch einige Kartenspiele im Gepäck. Unter anderem „Cucco“, das ursprünglich aus dem 17.Jahrhundert stammt und in Italien gespielt wurde. Der japanische Verlag Japon Brand hat es aus der Heimat mit nach Essen gebracht und „Kuckuck“ ist ein Spiel, das erst mit mehreren Leuten Spaß bringt. Wer sich noch an die Anfangszeiten Arbeitsbesprechung der Spiele-Seite im Hanf Journal erinnert, kennt auch „Werwolf“ („lui-meme“, Herausgeber Pro Ludo), dieses Spiel hat mit „Neumond“ eine Erweiterung verpasst bekommen. Neben neuen Szenarien (eines soll mit 200 Leuten spielbar sein) und weiteren Charakteren gibt es Aktionskarten, die in dem Von den Großen zu den Kleinen: Eggert-Spiele hat als EigenDorf für einigen Wirbel sorgen werden. Wer auf Sammelverlag angefangen und es in diesem Jahr mit „Antike“ unter Kartenspiele steht und gleichzeitig dem „World of Warcraft“die besten zehn Spiele geschafft – zumindest in den Augen Fieber verfallen ist, konnte die Messe mit dem „World of Schon seit längerer Zeit war es der interessierten Szene klar, dass es um Eagle Games schlecht stand und ja: Eagle Games ist verkauft und das von Veit und mir lang ersehnte „Pirates“ scheint endgültig in der Schublade gelandet zu sein. Folglich wurden an diversen Ständen die Eagle Games-Klassiker verramscht und auch ich musste meine Sammlung um „Attack“ nebst „Expansion“ vergrößern. Für die Zugfahrt nach Berlin bedeutete das, zwei weitere schwere Kartons, denn beim Spielmaterial ließ sich Eagle Games ja nie lumpen. Waren ihre Markenzeichen doch große Spielbretter und unzählige Miniaturfiguren. Und das soll jetzt vorbei sein? Schade wäre das schon.
Breitspiele Kerstin Koch
Warcraft Starter Deck - Heroes of Azeroth“ (Upper Deck, Verlag) verlassen. Und das noch vor dem offiziellen Verkaufsstart. Das Besondere: Wer so genannte Beutekarten findet, kann seinen Online-Charakter optisch aufpeppen. Wem es gefällt ... Und ganz innovativ sind hybride Spielsysteme. Die Firma Public Solution stellte ein solches System vor. Ein Spielfeld verbunden mit einem Bildschirm: Vorrücken auf dem Spielbrett, welche Aktionen zu machen sind, erfährt der Spieler durch den Monitor. Ich weiß nicht so recht, wie ich das finden soll. Mal schauen, was da so in den nächsten Jahren auf uns zukommt. Das soll es an dieser Stelle gewesen sein, ich sitze noch eine Weile im Zug und – da ich es bisher noch nicht geschafft habe – eine meiner Errungenschaften zu testen – kann ich
2F-Spiele
es kaum erwarten heute Abend an meinem Küchentisch die ersten Testspiele zu starten. Dabei dürften Müdigkeit und mangelnde Zeit nur kurze und regeltechnisch einfache Spiele zulassen. Also waren die beiden neuen 2F-Spiele dran. In „Fürchterliche Feinde“ kann endlich die fantastische Fee Fabula – bekannt aus dem Spiel „Finstere Flure“ – aus den Händen ihrer Peiniger befreit werden und wer sich auf eine Runde „Fiji“ einlässt, bekommt für bunte Glasperlen schlussendlich Schrumpfköpfe. Ein Tauschspiel, das es in sich hat. Außerdem hat „Gangster“ (Ludoart), das ganz edel in Holzkiste und mit vier echten Patronen daherkommt, seine erste Bewährungsprobe bestanden. Ein kurzweiliges Legespiel, bei dem jeder der Gangster versucht, der Einflussreichste oder besser gesagt Al Capone zu werden. Das war er, der Rückblick auf die SPIEL’06 in Essen. Und ich werde auch im nächsten Jahr wieder durch die Hallen laufen, Spiele aussuchen und sie nach Berlin schleppen, um euch die vorzustellen, von denen ich der Meinung bin, dass sie nicht nach ein, zwei oder drei Runden im Regal verstauben oder euch zumindest vor solchen Spielen warnen.
Zwischen den Hallen
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DieHanfberatung Hanfberatungim imHanf HanfJournal Journal Die Erste Hilfe für Kiffer
Anke (ohne Alter und Ort) möchte wissen: „Ich habe gerade auf eurer Seite von verschiedenen Möglichkeiten gelesen, Tabak zu ersetzen. Da THC in Kombination mit Tabak ja besonders gesundheitsschädigend sein soll, würde ich die Möglichkeit gern nutzen. allerdings - verringere ich denn tatsächlich das gesundheitliche Risiko, wenn ich statt Tabak Damiana oder Pfefferminze beimische? Oder ist es der „Rauch-“ bzw. „Verbrennungsfaktor“ (oder was auch immer), der das Nicht-pur Rauchen so schädlich macht? Sprich, ist der Vorteil, auf Tabak als Mischzutat zu verzichten, lediglich ein geschmacklicher oder auch gesundheitlich?“ Kascha antwortet: „Liebe Anke, es gibt wirklich viele Möglichkeiten Tabak zu ersetzen. Es gibt spezielle Räuchermischungen, die z. T. auch Nutzhanf enthalten, man kann Pfefferminze benutzen und so ziemlich alles was sonst so brennt. Das hat alles seine Vorund Nachteile. Der allerwichtigste Vorteil beim Tabak ersetzen ist, dass man sich das Nikotin spart. Nikotin schädigt die Gefäße und macht körperlich abhängig, wer sonst nicht raucht, verzichtet darauf gerne. Der Nachteil von jeder Beimischung ist der, dass man umso mehr schädliche Verbrennungsprodukte hat, je mehr Beimischungen man mitraucht. Da gibt es zwar Unterschiede zwischen den verschiedenen Substanzen, aber im Grunde ist es am wenigsten schädlich, pur zu rauchen oder gar nicht (und statt dessen lieber Kekse draus backen oder ähnliches). Dann ist es natürlich auch eine Geschmacksfrage. Manche mögen den Geschmack von Tabak, andere nicht. Damiana hat einen sehr intensiven Geschmack, den manch einer gar nicht verträgt, andere schwören darauf. Damiana selbst hat auch eine leicht psychoaktive Wirkung, von der man aber meist nur bei größeren Dosierungen etwas merkt. Auch Pfefferminze ist geschmacklich dem einen lieb, dem anderen dagegen eklig. Einige Konsumenten sind auch davon überzeugt, dass gerade Damiana und Pfefferminze den Geschmack und die Wirkung des Grases besser zur Geltung kommen lassen als Tabak. Dafür brennt es oft anders ab, das ist wie der Geschmack eine Sache der Gewohnheit. Also kurz zusammengefasst: Man kann andere Beimischungen als Tabak verwenden, der gesundheitliche Effekt besteht aber im Wesentlichen darin, dass man auf das Nikotin verzichtet und so dem Risiko einer Nikotinabhängigkeit und weiterer damit verbundener Probleme vorbeugt. Dafür ist es eben auch eine Frage des Geschmacks und da geht Probieren über Studieren.“
Ray (ohne Alter und Wohnort) fragt: „Hallo Verbündete!!! So, ich bin auch schon sehr lange dabei und weiß wovon ich rede ... was mich jetzt vor kurzer Zeit total geärgert hat ist, das ich mit ein paar Freunden in Venlo war und dort einen Coffee Shop besucht habe, der sehr sehr gut besucht ist, mit Namen Roots-Oase, dort haben die für den besten Stuff einen Euro drauf gelegt, heißt jetzt neun Euro für den angeblich besten Stuff. Ich habe den Shit mal genauer untersucht und habe festgestellt, dass er, wenn man ihn anleckt, sehr süß schmeckt und von dem Aussehen recht merkwürdig aussieht: klumpig, das Harz ist total vergümmelt, also nicht normal ... Ich bin ein regelmäßiger Besucher von diesem Shop ... sollte ich die Leute mal darauf ansprechen??? Ich glaube nämlich, das hier Brix mit im Spiel sein könnte ... und der Laden, der ist so krass besucht ... man muss sich schon 15 Minuten anstellen, um was zu kriegen ... wobei man sich nicht mehr sicher sein kann, was man da wirklich kriegt ... Habt ihr vielleicht eine Idee, wo man einwandfreie Ware bekommen könnte ...
gss
Dr. Dicht
Die grossstadtsurvivor wissen alles. Das wisst auch ihr. Deshalb erreichen uns immer wieder besorgte Anfragen von verzweifelten Drogennutzern, die einfach nicht mehr weiter wissen. Um euch die Arbeit zu erleichtern, hier die gss-FAQ zum Thema Drogengebrauch: Ich finde keine Vene mehr, was soll ich tun? Man nehme: Ein spitz gefeiltes Wasserrohr und einen großen Hammer, nicht unter 1,5 kg Eigengewicht. Das Rohr wird mit der Spitze an die Stirn gesetzt und mit dem Hammer durch die Schädeldecke getrieben. Fertig ist der Direktzugang ins Hirn. Jetzt brauchst du nicht mal mehr richtige Drogen. Tapetenkleister und Abflussreiniger wirken so völlig ausreichend. Ich haben mir beim Shot-Geben das Maul verbrannt ... wie rauche ich nun am besten? Wir empfehlen einen Luftröhrenschnitt! Welche Droge soll ich nehmen? Am besten alle ... und zwar gleichzeitig. Wie spritze ich mir Cannabis am besten? Cannabis alleine löst sich schlecht. Deshalb vorher in Graffitientferner auflösen. Ich lebe auf den Land, was kann ich tun, wenn ich nicht an
das Eckthema Zum Abschluss noch eine kleine Buchempfehlung: Verunsicherte Eltern und Interessierte, aber auch diejenigen, die Hanf konsumieren, finden hier eine interessante Gegenüberstellung von Wahrheit und Legenden. Cannabis Mythen Cannabis Fakten www.nachtschatten.ch
Georg (ohne Alter und Wohnort) hat ein Problem: „Sehr geehrtes Hanf Journal-Team, ich habe leider die Befürchtung, das ich schlechtes bzw. gestrecktes Kraut konsumiert habe. Nun sind aber, keine Ahnung ob davon abhängig oder nicht, Schmerzen in meinem linken Brustbereich aufgetreten. Nun weiß ich aber nicht, ob diese von dem Konsum kommen oder einfach nur eine Begleiterscheinung vom Arbeiten (Kunststoffspritzerei) oder Training(Muay Thai) sind. Die Schmerzen sind einfach nur da, und wenn ich z. B. tief Luft hole o. ä. verstärken sie sich nicht. Gibt es für mich jetzt irgendeine Gefahr wie z. B. eine verätzte Lunge und das baldige Ableben oder mache ich mir zu viele Sorgen, so nach dem Motto „Einbildung ist auch ne Bildung“? Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, da ich inzwischen langsam verzweifle.“
(legal)?? Hoffe kriege eine Stellungnahme dazu ... hier in NRW (Do) ist alles verunreinigt mit allem was man sich nur vorstellen kann ... Haarspray über Parfüm - bis zu Schweinegedönse ... :-(“ Kascha meint dazu: „Hallo lieber Verbündeter, wenn du den Verdacht hast, dass mit dem Herb irgendetwas nicht stimmt, solltest du die mal drauf ansprechen. Hab das in einem Coffee Shop bisher weder selbst erlebt noch von irgendwem gehört, ich war allerdings noch nie in Venlo. Wenn die das wirklich gestreckt haben, z. B. mit Zuckerwasser, wonach deine Beschreibung klingt, dann werden die das vielleicht sein lassen, wenn sie merken dass es jemand merkt: Gestrecktes Herb ist keine gute Werbung für den Shop. Kaufen sollte man es auf jeden Fall nicht. Eigentlich solltest du, weil ja jeder Shop daran interessiert ist zu existieren, in jedem Shop etwas Gutes bekommen. Aber wenn du von 15 Minuten Anstellen redest, wird es wohl so ein Grenz-McDope sein, das fast nur Laufkundschaft hat. Sicherer ist man in Shops, die auch lokale Stammkundschaft haben und dementsprechend darauf achten, dass die Leute zufrieden sind. Wo du in NRW was bekommst, kann ich dir nicht sagen, nur so viel, dass es nicht legal ist :-)“
Kascha antwortet: „Lieber Georg, leider kann ich dir darauf keine medizinisch einwandfreie Antwort geben. Tatsächlich kann es von deinen genannten möglichen Ursachen alles sein sowie auch noch vieles andere. Kunststoffspritzen hat, nehme ich an, viel mit schädlichen Dämpfen zu tun und kann so etwas logischerweise verursachen. Darüber kannst du dich sicherlich mit Kollegen und eurem Betriebsarzt unterhalten. Beim Thai-Boxen könntest du dir etwas an den Rippen oder der Wirbelsäule gestoßen haben, was auch zu Brustschmerzen führt, die man manchmal nicht so genau orten kann. Und auch vom gestreckten Herb kann es kommen. Ich habe von Gerüchten gehört, dass Gras mit Glassplittern gestreckt wurde. Was da dran, ist weiß ich nicht, aber das kann jedenfalls nicht gesund für die Lunge sein, auch andere Streckmittel könnten so etwas verursachen. In letzter Zeit scheint jedenfalls eine Menge gestrecktes Herb im Umlauf zu sein und auch die Sensibilität dafür ist gewachsen, an jeder Ecke hört man, dass das Gras entweder komisch riecht, salzig oder süßlich schmeckt, komisches Pulver herausrieselt usw. Ich finde das persönlich eine Sauerei und empfehle, bei dem Eindruck von gestrecktem Ganja ein ernstes Wort mit dem Verkäufer zu reden. Der Markt ist groß und es sollte sich so etwas niemand erlauben dürfen. Trotzdem sollte man keine Paras schieben, nicht jedes klebrige Gras ist gleich mit Zuckerwasser versetzt, es gibt ja auch recht unterschiedliche Sorten. Mit einem Feuerzeug kann man die Qualität ganz gut prüfen: Glas, Zucker, Salz und Talkum riechen beim Erhitzen natürlich völlig anders als Harzdrüsen. Im Übrigen ist es ein weiteres Argument für eine sofortige Legalisierung: Jeder Schaden, der durch gestrecktes Weed angerichtet wird ist ein Schaden, den sich die deutsche Drogenpolitik höchstpersönlich auf die Fahnen schreiben darf. Wir brauchen endlich auch VerbraucherInnenschutz für die Millionen Cannabis-Konsumenten in unserem Land. Dir persönlich würde ich empfehlen, zu einem Arzt, entweder erst mal ein Internist oder ein Pulmologe, zu gehen und mal die Lunge checken zu lassen. Die brauchst du und wenn du Schmerzen hast, solltest du damit nicht spaßen. Ärzte haben Schweigepflicht. Dafür können die, was ich nicht kann: Prüfen, wo der Schaden sitzt und was es ist. Und im Zweifelsfall auch helfen. Ich wünsch dir jedenfalls, dass es nichts Ernstes ist.“
Besser dröhnen mit den grossstadtsurvivorn illegale Drogen komme? Umzug / Cola mit Waschmittel / mit verbundenen Augen Pilze sammeln / Kopf gegen die Wand / große Dosen Streichwurst (1,5 kg erzielen schon ernstzunehmende psychoaktive Effekte) - das muss erst mal reichen. Meine Nase ist verstopft, was soll ich tun? Nase mit GBL anätzen und Koks auf die Wunde auftragen. Was tun bei Überdosis? Panisch um den Überdosierten herumrennen und TaTüTaTa schreien. Falls vorhanden Blaulicht um den Kopf schnallen. Wie kann ich genau dosieren, trotz zitternder Hand? Genaues Dosieren ist was für Warmduscher. Ich war neulich nüchtern, ist das schädlich? Achtung, Achtung. Nüchternheit ist eine gemeingefährliche Seuche. Schon einmaliges Nüchternsein kann zur lebenslangen Fortsetzung dieses Zustandes führen. Siehe http://www.grossstadtsurvivor.de/?p=40 Ich möchte mir das Kaugummi-Kauen abgewöhnen und suche eine Ersatzdroge. Wir empfehlen Heroin. Der Drang Kaugummi zu kauen nimmt sofort spürbar ab. Stimmt es, dass Poppers die Gehirnströme anregt? Ja, wir empfehlen es besonders vor Prüfungen und falls erlaubt auch währenddessen einzusetzen. Wie nahrhaft ist Poppers? Ein Zug Poppers hat zwei Kalorien. Drei Stunden Poppers ersetzen ein Schnitzel. Stimmt es dass man auf LSD fliegen kann? Wir glauben an dich: Du schaffst das, wenn du nur wirklich willst. Stimmt es, dass Heroin Superkräfte verleiht?
Ja, Heroin macht super Langeweile-resistent und super geduldig. Sind die grossstadtsurvivor allwissend? Ja. Ich bin beinamputiert, kann ich trotzdem ein Raucherbein bekommen? Ja, ein Phantom-Raucherbein. Ich wurde von der Polizei gefickt, kann ich nun schwanger werden? Ja, vor allem als Kerl! Stimmt es, dass Bongwasser Sondermüll ist? Nein, es hilft sogar gegen Keuchhusten und Schluckauf. Ich würde gern vor Grundschulen Aufklebe-Tattoos mit LSD verteilen, was soll ich beachten? Um effektiv zu arbeiten, muss man vertrauenserweckend auftreten. Wir empfehlen: weiter Trenchcoat, keine Hose, keine Unterwäsche. Ich sehe weiße Mäuse, was tun? Sei doch froh, dann bist du nicht mehr alleine. Außerdem empfehlen wir, ihre Anweisungen zu befolgen. Ich werde nicht mehr dicht! Helft mir! Wenn nichts mehr hilft, hilft nur noch eins: Dichtsein premium© (www.grossstadtsurvivor.de) oder der grossartige grossstadtsurvivor „Drogen-Mischkonsum ist eine Kunst wie Kochen“-Lehrgang. Dröhn on! eure grossstadtsurvivor
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