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unabhängig, überparteilich, legal

#65

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Ausgabe 12/06

Eckthema passend zur Saison: Baseler Grass Leckerli - Den Schweizern zu Ehren. Empfohlene Grassmenge: 7 g; ergibt ca. 140 Stück, pro Leckerli ca. 0,06 g news s. 02

guerilla growing s. 05

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wirtschaft s. 07

Aus aktuellem Anlass klärt Dr. Franjo Grotenhermen über Verunreinigungen im Haschisch und deren unappetitlichen Folgen auf. Husten garantiert auf Seite 4 cool-tour s. 08

fun+action s. 10

Verbotene Spielchen

kriegt die Hanfpflanze bald Gesellschaft?

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Neue Techniken braucht der Hanf! Ist es zu feucht oder zu trocken, brauchst du Tensio-Technik und all deine Sorgen sind (fast) vergessen. Spannende Lektüre auf Seite 6

www.hanfjournal.de

Liebe LeserInnen und Leser, sehr geehrte Frau Bätzing! Michael Knodt

Nein, nicht nur Counter Strike, Half Life oder irgendein anderer Ego Shooter sondern die zahllosen Schützenvereine in den ländlichen Gegenden unserer Republik sind schuld, wenn mal wieder ein junger Mensch seine Lehrer und Mitschüler niederschießt. Also sollten sie verboten werden. Hier erst lernt der potenzielle jugendliche Amokläufer, wie Papas Waffenschrank so funktioniert und wie sich eine echte Wumme anfühlt, siehe Weimar. Der Schützenverein als Einstiegsdroge in eine Karriere als Waffennarr. So wird dann ganz bestimmt der nächste Amoklauf verhindert. Verbieten bringt's und ist in. Hanf ist verboten, keiner kifft mehr. CD zu kopieren ist verboten, jedermann rennt brav zu Saturn und kauft Musik. Die Kartoffelsorte Linda ist verboten, kein Scherz. Je mehr Verkehrszeichen, desto weniger Unfälle und Staus; je mehr Regeln, desto sicherer ein Staat. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ego Shooter zu verbieten ist juristisch schwer zu begründen. Selbst wenn das gelänge, würde sich eine illegale Szene etablieren, genau wie in allen Ländern mit reglementiertem Internetzugang. Software zu verbieten ist in der Praxis unmöglich, es könnte sich also nur um ein sowieso nicht zu überwachendes Verbot handeln. Mit einem Unterschied: Es wäre für Jugendliche noch cooler, einfach weil es verboten ist. Genau wie Kiffen oder Schnapstrinken. Vermutlich würde die Zahl der Spieler weder steigen noch sinken, die Software würde privat kopiert Neulich, am Stammtisch... werden, zum Zocken trifft sich die dann illegale Bande einfach auf irgendeinem Server außerhalb von Deutschland. Um wirklich weiterzukommen sollte hier einmal die Chance Leider funktionieren menschliche Verhaltensweisen nicht so ergriffen werden, sich wissenschaftlich mit der Thematik einfach, wie diejenigen behaupten, die Probleme zuerst einmal auseinander zu setzen und auf dieser Grundlage dann die notmit Verbieten in den Griff bekommen wollen. Wäre es so einfach, wendigen Entscheidungen zu treffen. Die Bundesregierung sollte könnte man einfach Kriegsspielzeug verbieten und es gäbe nie schnellstmöglich entsprechende Experten beauftragen, um dieses wieder Krieg. Verbote haben jedoch eine Eigendynamik: Ist ein relativ neue gesellschaftliche Phänomen besser zu verstehen. Verbot sinnlos oder unausgewogen, wird es oft ignoriert und es Ob dann immer noch ein Verbot von Computerspielen auf der entsteht ein Graubereich, der zwar verboten, jedoch gesellschaftListe steht, ist zumindest zweifelhaft. Vielleicht aber redet man lich nicht geächtet ist. Und ab dann ist ein Verbot schädlich und dann über Dinge wie Erziehung, Zeit für Kinder und Entfremdung kontraproduktiv, weil es Menschen kriminalisiert, die keinerlei oder einfach eine bessere Kontrolle der FSK-Bestimmungen bei kriminelle Energie besitzen oder sonstwie Dritten schaden. Ego Shootern, ähnlich wie bei anderen Internetdiensten. Selbst wenn, wie beim Cannabis, nach Jahrzehnten klar bewiesen Bis jedoch neutrale Wissenschaftler politische Entscheidungsproist, dass ein Verbot medizinischer und ökonomischer Wahnsinn zesse beeinflussen dürfen, müssen sich erst die Holzhammerist, wird meist daran festgehalten solange es irgendwie geht, Lösungen als untauglich erwiesen haben. denn: was nicht sein darf kann nicht sein. Selbst wenn Millionen So bedarf es auch hier wohl noch ein paar Jahre und ein, zwei darunter leiden. oder drei weiterer Durchdreher. Aus diesem Grunde gefährden diejenigen, die alles mit Verboten lösen wollen, unser aller In einer von Pixeln beherrschten Gesellschaft ist es mittlerweile Sicherheit. normal, dass die im Alltag angestauten Aggressionen im stillen Hierbei handelt es sich um die selben Menschen, die das Scheitern Kämmerlein verarbeitet werden müssen. Mittlerweile haben sich der derzeitigen Drogenpolitik schönreden, Schmerzpatienten ein paar Millionen Menschen dazu entschieden, das mit Compueine Regelung zur Versorgung mit Cannabioden verweigern, terspielen zu tun. Manche sehr blutrünstig, jedoch nicht übler sowie positive Ansätze wie Heroin-Projekte stoppen (siehe Kasoder schlimmer als ein FSK 18-Film. ten). Anscheinend ist alleine ein erwachsener Mensch, der mit der In den Fünfziger-Jahren war angeblich das Fernsehen Schuld an Maus virtuell auf andere ballert, für unsere Politiker jemand, der der steigenden Zahl von Gewaltverbrechen. Schade, dass es irgendwie spinnt. Dass sowohl Kiffen als auch Zocken heutzutage damals keiner verboten hat. ein Teil der Jugendkultur ist, wird heruntergespielt. Beides wird noch als „Randgruppenerscheinung" betrachtet, auch wenn die Zahlen dagegen sprechen. Ähnlich wie in den SiebzigerJahren das Klischee vom stinkenden, langhaarigen Hasch-Raucher, der im Keller Bomben baut, gibt es ein neues Feindbild besorgter Boulevard-Blätter und konservativer Scharfmacher: Der CS-süchtige, gefühlskalte Einzelgänger, der nur durch ein Ego Shooter-Verbot vor seiner potenziellen Zukunft als Massenmörder bewahrt werden kann. Was passiert dann mit jemanden, auf dessen Festplatte ein verbotenes Spiel gefunden wird? Kriegt er/sie eine Anklage wegen Pixel-Mordes? Oder gedanklichem Amoklauf? Besteht ein gemütlicher Abend (einen rauchen und ein bisschen ballern) dann aus lauter Straftaten? Was ist mit den Feierabend-Diktatoren und ihren StrategieSpielen? Die sollten der Gerechtigkeit halber eine Anklage wegen Weltverschwörung bekommen und solche Spiele auch verboten werden, denn bei Saddam auf dem PC haben die Amis angeblich „Civilization" gefunden.

Wie versprochen haben wir Brix plus (Hanfjournal 10/2006) von einer befreundeten Biologin, der ein Massenspektrometer zur Verfügung steht, untersuchen lassen. Das Ergebnis hat uns gelinde gesagt die Schuhe ausgezogen, wir sind aus den Latschen gekippt. Neben den schon erwarteten Glukoseverbindungen, also Zucker und Hormonen, befand sich tatsächlich ein flüssiges Polymer darin. Also Flüssigplastik, das an der Luft aushärtet. Ähnlich wie farbloses Acryl, das zum Fugenverschließen verwendet wird. Genauer unter dem Mikroskop betrachtet, sind einige dieser Plastikstückchen milchig, einige klar, genau wie bei Trichomen der Hanfpflanze. Der Zucker macht sie klebrig. Das Einzige, das zur Perfektion fehlt, sind die Trichomstiele, die Kristalle sitzen direkt auf dem Blüten. So etwas ist jedoch nur von absoluten „Fachleuten" zu erkennen. Für den Durchschnittskonsumenten sieht verbrixtes Gras genau aus wie hochwertiges IndoorCannabis. Natürlich ist so etwas eine Riesensauerei und stellt, nach Mehl, Sand und Talkum, den bisher wohl gefährlichsten Angriff auf die Gesundheit europäischer Hanf-KonsumentInnen dar. Da es sich aber um ein Schwarzmarkt-Produkt handelt, hilft Meckern nicht viel. Außer den gepanschten Hanf zu boykottieren, haben wir Kiffer keine Möglichkeit, unseren Unmut darüber zu äußern oder gar Verkäufer und Produzenten zur Rechenschaft zu ziehen. Es wäre Aufgabe des Bundesgesundheitsministeriums, genauer gesagt der Bundesdrogenbeauftragten Sabine Bätzing, hier einzuschreiten. Cannabis-KonsumentInnen muss endlich die Möglichkeit gegeben werden, ihre Rauchware auf eventuelle Verunreinigungen untersuchen lassen zu können, legal und anonym. Hier geht es nämlich nicht um die Frage einer Hanf-Legalisierung, sondern langfristig ganz einfach um die Gesundheit von ein paar Millionen Hanf-RaucherInnen. Natürlich wird die ganze Problematik wieder einmal komplett ignoriert, Teile der großen Koalition fantasieren lieber über eine angebliche intensivere Cannabis-Prävention, die vom gesparten Geld des abgesetzten Heroin-Projekts finanziert werden soll. Prima Idee: Lassen wir die Junkies doch wieder sterben oder wenigstens verelenden und verbraten die Kohle, um mündige Bürger zu bevormunden. Und unsere Drogenbeauftragte macht, nach anfänglich zartem Aufmucken, was sie seit Amtsantritt am liebsten tut: Sie hält sich bedeckt und schweigt. Bei der CDU heißt Prävention de facto nichts anderes als Konsumentenverfolgung wie die letzten zehn Jahre bewiesen haben. Lesen Sie weiter auf Seite 4


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#65 news

Es ist ein Hanf entsprungen

das Eckthema

Baseler Gras-Leckerli Zutaten: 10 g Butter, 7 g fein gehacktes Grass, 250 g Honig, 80 g Zucker, etwas Salz, Rum. Saft von '/z Zitrone und 1 TL Zimtpulver. 1 Msp. frisch geriebene Muskatnuss,1 Msp. gemahlene Nelken, 1 Ei, 325 g Mehl, 2 EL Vanillezucker, 1 Päckchen Backpulver, 75 g gemahlene Mandeln, oder auch geschälte Hanfsamen, 35 g Orangeat, 35 g Zitronat. Guss: 50 g Zucker, 2 EL Wasser. Rezept von: Kathrin Gebhardt, aus ‘Backen mit Hanf’, At-Verlag, ISBN 3855026114.

Impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin tel.: 030/44 67 59 01 fax.: 030/44 79 32 86 email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818 Redaktion: Roland Grieshammer, Michael Knodt. Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Kimo, Claudia Grieslehner, Kathrin Gebhardt, Barbora Schlesinger, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, MaxAir, KIMO, Kerstin Koch. Special Thanks to forum.grow.de Layout: mark marker. Illustration: Lukas Tkotz, mark marker. Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals. Korrektur: Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt) Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Claudias Welt Liebes Christkind! Dieses Jahr habe ich einen ganz besonderen Wunschzettel. Ich hoffe, du kannst etwas für mich tun und einige meiner Wünsche erfüllen: Ich wünsche mir eine Welt, in der Kinder getragen statt geschoben werden und geliebt statt erzogen, denn von ihnen kann man leben lernen und selig werden. Ich wünsche mir eine Welt, in der die Menschen so wenig wie möglich sitzen, denn das Sitzfleisch ist die Hauptsünde gegen den heiligen Geist. Ich wünsche mir, dass es wieder selbstverständlich ist, Dinge reparieren zu lassen anstatt sie wegzuschmeißen und Klopapier das einzige Einwegprodukt stellt. Ich wünsche mir, dass ich mein Auto, mein Fahrrad und mein Haus nicht mehr absperren muss und Alarmanlagen ausschließlich für die Feuerwehr existieren. Dass öffentliche Verkehrsmittel gratis sind und Städte anstatt für Autos wieder für Menschen gebaut werden. Dass die Prophylaxe Einzug in die Allopathie hält und Patienten wie eigenverantwortliche Wesen behandelt werden. Ich wünsche mir, dass mindestens die Hälfte aller Nachrichtensendungen aus positiven Neuigkeiten bestehen müssen. Dass der Fernseher endlich aus dem Wohnzimmer verschwindet und dieses seinen Namen wieder zu recht trägt. Ich wünsche mir dass man für Geburt, Glauben und Tod nicht mehr bezahlen muss. Ich wünsche mir, dass die Menschen aus vollem Herzen geben und nehmen anstatt an bestimmten Terminen und aus vollen Geldbörsen. Dass soziale Kompetenz nicht nur heißt, das Gegenüber möglichst gut zu manipulieren. Dass Zeit und Glück als gültige Währungen eingeführt werden und Geld nicht mehr mit Erfolg verwechselt wird. Ich wünsche mir eine Welt, in der das Wort „Kriege“ nur kleingeschrieben und als Verb existiert. Dass „Konfliktbewältigung“ und „Umgang mit Aggressionen“ zu Hauptund Mathematik und Latein zu Wahlfächern werden. Dass Noten nur mehr in der Musik vorkommen, Fehler nicht mit „falsch“ sondern mit „sich lernend verwandeln“ assoziiert werden. Dass sich jedes Individuum als Ganzes angenommen und integriert fühlt und so „sich wegstellen“ und „zudröhnen“ obsolet werden. Ich wünsche mir, dass Menschen wieder zusammenkommen, um

gemeinsam zu feiern und Freude weiterzugeben, anstatt sich mit Kleidung oder Können gegenseitig auszustechen. Dass Künstler nicht mehr ins Abseits gepreisverleiht werden, sondern als wichtige Komponenten in der Gemeinschaft integriert bleiben. Ich wünsche mir, dass das Wort „Politik“ vom Wort „Basisdemokratie“ abgelöst wird und die Menschen so eigenverantwortlich werden, dass eine maximale Anarchie lebbar wird. Ich wünsche mir, dass man selbstredend natürlich auf dieser Erde vorkommende Lebewesen, in welcher Form auch immer, weder verbieten noch patentieren kann. Ich wünsche mir dass es wichtiger ist, wer man ist statt was man ist. Dass die Menschen wieder lernen, in der Gegenwart zu leben, denn das „Jetzt“ leistet dem „Dann“ nur unter dem Druck der Erfahrung Sklavendienste. Dass die Menschen solidarisch mit den Bedürfnissen ihrer Seele leben. Dass sie arbeiten, als würden sie kein Geld brauchen, denn wer immer nur arbeitet, hat keine Zeit zum Träumen, und nur wer Zeit zum Träumen hat, findet Weisheit. Ich wünsche mir, dass die Menschen lieben, als würde keiner zuhören; Leben, als würden sie träumen. Denn wenn man seine Träume in der Wirklichkeit nie auf ihre Statik hin überprüft, fangen sie eines Tages zu gären und faulen an, und man stirbt an einer Innenvergiftung von Unausprobiertem, von Mutlosigkeit und trostlosem Sich-Fügen. Jeder Tag soll mit Lachen und Weinen erfüllt sein und das emotionslose Grau der Einheitsmassenmasken außen vor lassen. Alle sollen leben ohne Kompromiss, weil sie das Paradies auf Erden gefunden haben. Wo soll es sonst sein ... Liebes Christkind, ich weiß, das sind eine ganze Menge Wünsche. Aber du machst das schon. Wie meinten einst die „Ärzte“ so richtig: „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt so ist wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“ Alsdann ;-) Claudia Grieslehner

Beleidigte Eidgenossen - Epilog Die Feder unseres Kolumnisten, Pastor David, war den Schweizer Behörden wohl zu spitz. Unter dem Vorwand der „Ehrverletzenden Wortwahl“ darf unser freier Mitarbeiter seit seiner letzten Kolumne keine Texte mehr aus dem Knast schicken.(Da stellt sich die Frage, wer hier wessen Ehre verletzt?) Deshalb druckt das Hanf Journal diesen Monat einen Aufruf seiner Frau Barbora Schlesinger ab:

allen Anhängern der Heiligen Pilze in Europa helfen, das Verbot zu überwinden.. Jeder Betrag wird helfen. Spenden gehen an die

Pastor David ist schon vier Monate in U- Haft und seine Post wird zensiert. Er kann sich nach „außen“ nicht frei äußern und hat mich gebeten, in seinen Namen und Sinne die Kolumne für das Hanf Journal zu schreiben:

David hat das Buch „Die Heilige Pilze und das Kreuz“ - von Marco Allegro ins Deutsche übersetzt, alle die namentlich spenden werden, bekommen ein Gratis-Exemplar, sobald es digitalisiert ist.

Die Frage lautet: Wie lange müssen wir noch warten, bis die Schweizer Behörden begreifen, dass David kein Verbrecher ist? Dass er ein religiöser Mensch ist, ein Familienvater, der nichts zu verbergen hat. Er versucht die alte heilige Traditionen der Menschen in die Gegenwart zurückzubringen - und das in einem Land, wo 80 Arten von halluzinogenen Pilzen ihr Zuhause haben. Wir haben zusammen mit seinem Anwalt ein Spendenkonto eingerichtet. Das gespendete Geld soll für eine wissenschaftliche Expertise über Heilige Pilze genutzt werden und damit als ein juristisch stichhaltiger Beweis für Davids Unschuld dienen sowie

Raiffeisenbank Zürich Konto-Nr.: 5042003 IBAN: CH7981487000005042003 SWIFT BIC: RAIFCH22 Verwendungszweck: Spende

Es ist mir eine Ehre, in Davids Namen alle Pilzfreunde und freundinnen über das Hanf Journal zu grüßen. David bedankt sich für die zahlreiche Briefe und die solidarische Unterstützung. Er ist überzeugt, dass trotz aller Schwierigkeiten die Pilzfreunde ihr Recht bekommen werden! Teonanacatl schütze uns. Für Pastor David seine Frau Barbora Schlesinger Mehr zum Thema: www.freedavid.org


#65 news

Aufruf: Mitglied werden in der ACM! Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) möchte Sie herzlich einladen, Mitglied zu werden. Die Menschen, die Cannabis aus medizinischen Gründen benötigen, brauchen die Solidarität der anderen Konsumenten, damit die Strafverfolgung von Kranken endlich aufhört. Seit dem Jahre 1997 kämpft die ACM für Verbesserungen bei der Versorgung von Patienten mit CannabisProdukten. Es wurde bereits viel erreicht. Eine im Auftrag eines bekannten Meinungsforschungsinstituts in Auftrag gegebene Umfrage zeigt, dass etwa drei Viertel der deutschen Bevölkerung die medizinische Verwendung von Cannabis durch schwer Kranke befürworten. Mehrere Richter haben Patienten vom Vorwurf des illegalen Drogenbesitzes freigesprochen. Der Bundespetitionsausschuss hat die medizinische Verwendung von Cannabis unterstützt. Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass das dem Bundesgesundheitsministerium unterstehende BfArM Anträge von Patienten auf Ausnahmegenehmigungen nicht pauschal ablehnen darf.

b. In einem zweiten Topf Honig, Zucker und Salz erwärmen, bis sich der Zucker ausreichend gelöst hat.

Das 9. Hamburger Hanffest 2006

Diese und andere Beispiele der letzten Jahre zeigen, dass Bewegung in das Thema gekommen ist. Dennoch wird es noch viel Kraft, Arbeit und Geld kosten, um die Ziele der ACM zu erreichen. Wir möchten Sie einladen, dabei mitzuwirken. Wir bitten Sie im Namen der Betroffenen um ihre Unterstützung. Werden sie Mitglied in der ACM! Dr. med. Franjo Grotenhermen Vorstandsvorsitzender der ACM

Für eine Bewussteinsveränderung – gegen die „Sechs- Gramm Regelung“ Hamburg hat’s zur Zeit bitter nötig. Ende der Neunziger-Jahre noch ein deutsches Kifferparadies mit dem einzigen offiziellen (illegalen) Coffee Shop der Republik ausgestattet, geht es seit Schill-Zeiten sehr repressiv zu, der Gipfel der Dummdreistheit ist die kürzlich beschlossene Einführung der Eigenbedarfsmenge von sechs Gramm.

Zur Geschichte der ACM Am 12. April 1997 wurde in Köln die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) mit etwa 50 Teilnehmern gegründet. Die ACM hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einer wichtigen Institution für die medizinische Anwendung von Cannabis-Produkten entwickelt, ihr Arbeitsbereich umfasst folgende Themenbereiche: Beratungstätigkeit für Patienten, Ärzte, Journalisten und politische Initiativen und Aktionen sowie den wissenschaftlichen Austausch. Heute hat die ACM etwa 600 Mitglieder. Seit dem Juli 1997 erscheinen die ACM-Informationen, ein InternetNewsletter, die mit der Gründung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (IACM) im Jahr 2000 in die IACM-Informationen umbenannt wurden. Sie erschienen zunächst in deutsch, seit 1998 auch englisch und seit dem Jahre 2000 in weiteren Sprachen. Zweiwöchentlich informieren sie über die wichtigsten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse und weltweiten politischen Entwicklungen. Die ACM hat zu vielen politischen Initiativen beigetragen. Dazu zählen die Verabschiedung der Frankfurter Resolution auf einer Tagung im Dezember 1998 in Frankfurt, die von der Deutschen AIDS-Hilfe und der Hessischen Gesellschaft für Demokratie und Ökologie in Zusammenarbeit mit der ACM organisiert worden war. In der Resolution forderten verschiedene Institutionen aus dem medizinischen Bereich, Politiker und Künstler eine Möglichkeit zur legalen medizinischen Verwendung von Cannabis. Die ACM unterstützte eine Petition der Berliner Selbsthilfegruppe und sammelte 3.000 Unterschriften, die im Januar 1999 den Bundespetitionsausschuss übergeben wurden. Im Sommer 2000 befürwortete der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages die Petition, die eine medizinische Verwendung von Cannabis verlangte, und überwies sie zur Berücksichtigung an die Bundesregierung. Im Dezember 1999 legten acht Patienten, die an schweren Erkrankungen litten, mit Unterstützung der ACM Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht ein. Das Gericht nahm die Beschwerde nicht zur Entscheidung an, da der Rechtsweg nicht ausgeschöpft sei. So könnten Anträge auf eine Ausnahmegeneh-

das Eckthema

1.) a. Die Butter erwärmen und das Grass bei niedriger Temperatur kurz darin andünsten.

Wer sein Missfallen über diese Zustände äußern will und vielleicht auch noch weiß, wie es besser laufen könnte, ist auf dem 9. Hamburger Hanffest genau richtig. migung zu Verwendung von Cannabis zu therapeutischen Zwecken beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gestellt werden. Mehr als 100 Patienten haben in der Folgezeit solche Anträge gestellt. Da alle diese Anträge abgelehnt wurden, hat die ACM einige Patienten unterstützt, die Musterklagen gegen die Entscheidungen des BfArM vor den Verwaltungsgerichten geführt haben. Schließlich bekam ein Kläger im Jahre 2005 vor dem Bundesverwaltungsgericht Recht. Das BfArM könne nicht pauschal alle Anträge ablehnen.

Geplant sind Lesungen, Podiumsdiskussionen und natürlich ein gemütliches „Coffeekränzchen“, los geht es am 12.12.2006 um 19 Uhr. Der Ort der Veranstaltung ist das Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, Hamburg Schanze.

Die ACM wurde zu einem wichtigen Ansprechpartner, wenn es um strafrechtliche Auseinandersetzungen zu medizinischen Verwendung von Cannabis ging. So wurde eine Vielzahl von Gutachten zu Gunsten der Angeklagten erstellt, die im Mai 2003 erstmals zu einem Freispruch eines Multiple-Sklerose-Kranken vor einem Gericht in Mannheim führten. Weitere Freisprüche folgten, darunter eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Karlsruhe, dass eine Verwendung von Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen aus Notstandsgründen gerechtfertigt sein kann.

Weihnachtsspenden für den DHV

Im Jahre 2000 wurde mit der Gründung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (IACM) ein neues Kapitel in der ACM-Geschichte aufgeschlagen. Die IACM hat ihren Schwerpunkt auf den wissenschaftlichen Diskussion zum Thema. Sie führt seit dem Jahre 2001 entsprechende medizinische Kongresse durch und gibt seit dem Jahre 2006 eine wissenschaftliche Zeitschrift im Internet heraus. In der IACM sind die bekanntesten Wissenschaftler, die sich mit der Erforschung des therapeutischen Potenzials der Cannabinoide befassen, organisiert.

Kontoinhaber: Georg Wurth KNr: 500794106 BLZ: 10010010 Postbank Berlin

Die ACM hat sich zu einem wichtigen Faktor im Kampf um die medizinische Verwendung von Cannabis entwickelt, der weit über Deutschland hinausreicht. Die wichtigste Basis der ACM und IACM stellen die Mitglieder aus Deutschland dar.

Mehr zum Thema unter: http://www.hanffest.de

Der Deutsche Hanf Verband (DHV) bittet auch in diesem Jahr wieder um Weihnachtsspenden. Wer mit der Arbeit des DHV in diesem Jahr zufrieden war und will, dass es 2007 mit noch mehr Kraft weitergeht, sollte ein wenig von seiner Weihnachtskohle an den DHV überweisen:

Jeder Euro zählt! Wer 60 ¤ übrig hat, kann sogar DHV- Privatsponsor werden und wird dann regelmäßig vom DHV über seine Arbeit informiert. P.S.: Spenden an den DHV sind nicht absetzbar. Die Aktivitäten der Hanflobby-Firma werden vom Staat nicht als gemeinnützig anerkannt – garantiert!

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das Eckthema 2.) Anschließend mit der Grassbutter in eine Rührschüssel geben. Solange die Masse noch lauwarm ist, Rum, Zitronensaft und die Gewürze hinzugeben und das Ei unterrühren.

Von Kommunisten und Luftverpestern Seit dem Koblenzer Urteil (Hanf Journal 04/2006) ist bekannt, dass den Berliner Abgeordneten im Reichstag vor Änderung des BtmG im Februar 2005 ein kleiner Formulierungsfehler im Gesetzestext unterlaufen ist. In Koblenz war ein Pilz-Händler freigesprochen worden, denn: Pilze wurden bis zur neuesten Fassung des BtmG als Pflanzen definiert. Mit Bezug auf dieses Urteil hat in Weimar gerade der Verteidiger beim Prozess gegen einen Vertreiber von Psilos eine Aussetzung der Verhandlung auf unbestimmte Zeit gefordert, genauer gesagt: bis ein höheres Gericht ein Urteil in der selben Sache gesprochen hat. Auch hier handelt es sich um einen Fall aus dem Jahr 2004, also vor der Änderung der Gesetzesanlage. Wohl aus Angst, dass die bestellten Gutachter, drei an der Zahl, die Argumentation der Verteidigung untermauern könnten, versucht der Ankläger die Wissenschaft außen vor zu lassen , sprich die Gutachter nicht zuzulassen. Die Argumentation der Staatsanwaltschaft ist weder juristisch noch wissenschaftlich haltbar und erinnert durch Angriffe wie „die Verteidigung habe eine radikal kommunistische Auffassung“ oder „verpeste die Luft im Gerichtssaal“ eher an eine Gerichtsposse.

Sicht zu sein, die Verhandlung wurde auf Ende November vertagt. Obwohl der Gesetzgeber eine eindeutige Vorgabe für die Richter im Sinn hatte, ist auch die Formulierung in der Neufassung vom Februar 2005 nicht eindeutig. Hier ist immer noch von Pflanzen die Rede, auch wenn für Psilos extra ein „Ergänzungsparagraf“ (amtsdeutsch: Anlage) hinzugefügt wurde, sind Pilze keine Pflanzen. Wer jetzt jedoch denkt, man könne hierzulande weiterhin mit Pilzen handeln, dem/der sei gesagt: Seit der oben erwähnten Änderung des BtmG werden Pilze von deutschen Gerichten ausnahmslos als Betäubungsmittel bewertet und der Besitz oder Handel dementsprechend bestraft, Pflanze hin oder her.

Ein schnelles Ende scheint nicht in

Dr. med. Franjo Grotenhermen

Sand und Schuhcreme: Wie gefährlich sind Streckmittel im Haschisch? Dr. med. Franjo Grotenhermen

In letzter Zeit gibt es vermehrt Meldungen über unappetitliche Streckmittel vor allem im Haschisch. Haschisch wird offensichtlich nicht nur mit Produkten anderer Pflanzen wie verschiedenen Gewürzen, Henna (ein pflanzliches Haarfärbemittel), Fetten oder Ölen oder mit zerriebenen Blättern und Blüten der Cannabis-Pflanze „verlängert“, sondern auch mit Schuhcreme, Sand, Wachs, Zucker und Haarspray versetzt. Die gesundheitliche Gefährdung für diese Substanzen ist unterschiedlich zu bewerten. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die Gefahren beim Rauchen meistens größer sind als bei oraler Aufnahme (Backwaren, Tee). Beim Rauchen von organischem Material, d. h. bei ehemals lebenden Substanzen (Pflanzenprodukte, tierische Produkte), entstehen eine Vielzahl Krebs erregender Stoffe, wie polyzyklische Kohlenwasserstoffe (z. B. Benzanthrazen, Benzpyrene, Naphthalin), Benzol, Toluol und Nitrosamine. Diese Substanzen entstehen auch beim Rauchen von Tabak oder ungestrecktem Haschisch oder Marihuana. Rauchen ist eine, vom gesundheitlichen Standpunkt aus betrachtet, bedenkliche Einnahmeform von CannabisProdukten und anderen pflanzlichen Substanzen. Einzelne Gewürze, Pflanzenfette und andere organische Materialen sind hier sicherlich quantitativ, d. h. im Umfang der Entstehung und der genauen Zusammensetzung solcher Krebs erregender Verbrennungsprodukte unterschiedlich zu bewerten. Sicherlich kommen im Rauch einer organischen Substanz auch einige andere

chemische Verbindungen als in dem einer anderen Substanz vor. So enthält Tabak bekanntlich Nikotin, das in Cannabis nicht vorkommt, während dieses THC enthält. Grob qualitativ betrachtet besitzen organische Substanzen vermutlich jedoch ein ähnliches Gefahrenpotenzial. Es entstehen beim Verbrennen ähnliche Substanzen. Beim Essen oder Trinken sind die Gefahren bei der Aufnahme organischen Materials geringer, weil die entsprechenden Verbrennungsprodukte fehlen. Hier spielen eher bakterielle Verunreinigungen eine Rolle. Die zweite Gruppe der Streckmittel stellen anorganische Substanzen dar. Dazu zählt vor allem Sand. Cannabis, der auf sandigen Böden im Freien gezogen wurde, wird immer etwas Sand enthalten, da Wind den Sand aufwirbelt und etwas an den Pflanzen haften bleibt. Grundsätzlich besteht bei der Inhalation von quarzhaltigem Sand die Möglichkeit der Entstehung einer Silikose. Dabei handelt es sich um eine Lungenerkrankung, bei der eine entzündliche Veränderung des Bindegewebes mit Vernarbungen der Lunge eintritt. Es entwickelt sich eine chronische Bronchitis, Luftnot und Husten, die in schwersten Fällen zum Tod durch Ersticken führen kann. Die Silikose ist eine anerkannte Berufskrankheit von Bergleuten. Diese atmen allerdings im Laufe ihres Berufslebens wesentlich größere Mengen an anorganischen Stäuben ein als ein starker Konsument von mit Sand versetztem Haschisch. Die Menge ist wie bei allen Streckmitteln entscheidend. Abschließend möchte ich noch synthetische Substanzen erwähnen, wie beispielsweise synthetische Wachse, die in Kerzen und Schuhcreme Verwendung finden. Diese Wachse können sich beispielsweise von Polyethylen und chlorierten Kohlenwasserstof-

fen ableiten. Bei ihrer Verbrennung entstehen ebenfalls Krebs erre- ist Mitarbeiter des gende Substanzen, deren Inhala- nova-Instituts in Hürth tion möglichst vermieden werden bei Köln und Vorsitzender sollte. Auch die orale Aufnahme der Arbeitsgemeinschaft solcher Substanzen kann ge- Cannabis als Medizin sundheitsschädlich sein. Einige (ACM). chlorierte Kohlenwasserstoffe zählen zu den besonders gefährlichen Umweltgiften. Ihre gute Fettlöslichkeit begünstigt eine Aufnahme und Speicherung im Fettgewebe. Ein erheblicher Teil dieser Stoffgruppe besitzt Krebs erregende und Erbgut verändernde Eigenschaften. Zusammenfassend ist die Aufnahme geringer Mengen von üblichen Streckmitteln vermutlich gesundheitlich nicht von größerer Bedeutung. Dies gilt vor allem für Pflanzenprodukte und Sand, wenn sie oral aufgenommen werden. Problematisch ist die Aufnahme großer Mengen an synthetischen Substanzen (z. B. Schuhcreme), deren gesundheitliche Bedeutung nicht gut abgeschätzt werden kann. Ob das Rauchen von pflanzlichen Substanzen relevante gesundheitliche Schäden verursacht, hängt sicherlich zu einem großen Teil nicht nur von der Substanz selbst, sondern auch von der Intensität und der Dauer des Konsums ab. Der Selbstanbau oder eine zuverlässige Quelle für die konsumierten Produkte sind der beste Schutz gegen eine Schädigung durch unerwünschte Beimengungen. Eine staatliche Qualitätskontrolle, wie sie beim Cannabis, der in niederländischen Apotheken erhältlich ist, durchgeführt wird, wäre wünschenswert. Dies würde jedoch rechtliche Veränderungen voraussetzen, die zur Zeit für Deutschland außer im medizinischen Bereich nicht absehbar sind.

Fortsetzung von Seite1 Jüngstes Beispiel: Die Herabsetzung der „geringen Menge“ in Hamburg und Schleswig-Holstein auf sechs Gramm. Anstatt bestehende Regelungen, die niemanden etwas geschadet haben, aufgrund von politischem Kalkül zu verschärfen, wäre es ihre Pflicht, sich um die Gesundheit ihrer Bürger zu bemühen und wenigsten einen Safer-Use zu ermöglichen, für Cannabis ebenso

wie für andere Drogen. Selbst die „Hamburger Morgenpost“ hat kürzlich einen Artikel über verunreinigtes Gras veröffentlicht. Deshalb sollte niemand behaupten, ihr Name sei Hase und man habe wieder mal von nichts gewusst, Frau Bätzing.

Sie haben uns schon bei diversen Einladungen oder Interviewanfragen unsererseits bewiesen , dass Sie den direkten Kontakt zu Legalisierungs-Befürwortern und KonsumentInnen an sich vermeiden. Das entbindet Sie trotzdem nicht von der Pflicht, als Bundesdrogenbeauftragte im Sinne deren Gesundheit zu handeln.


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#65 guerilla growing

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt ... MaxAir

... erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier da steh`n Beamte vor der Tür.

Wie wir alle wissen, ist der unerlaubte Anbau von Hanf in vielen Ländern - darunter auch in der Bundesrepublik Deutschland - per Gesetzt verboten. In Deutschland gibt es zwar die rein theoretische Möglichkeit, seine gärtnerischen Aktivitäten bei der Bundes-Opiumstelle anzumelden und eine Anbauerlaubnis für Nutzhanfsorten zu erhalten, praktisch wird aber keinem privatem Antragsteller eine solche Anbaugenehmigung erteilt. Selbst wenn eine Genehmigung vorläge, würde sie nur den Anbau von Sorten erlauben, dessen THC-Gehalt kleiner 0,3 Prozent und somit für Genusshanf-Raucher unbrauchbar ist. Der Anbau aller Sorten mit einem Wirkstoffgehalt grösser als 0,3 Prozent ist auch mit einer Genehmigung zum Nutzhanfanbau unter Strafe verboten. Ich selber habe, wie leider viele andere ehemalige Eigenversorger in Deutschland ebenso, mein *Lehrgeld* in Form von Geldund Vorstrafen schon teuer bezahlen müssen. Das ist auch der Grund, warum ich dir, werter Leser, in diesem Jahr zu Weihnachten anstelle eines Gartenbauberichtes in meiner Kolumne ein kurzes persönliches Statement zur nicht existenten juristischen Grundlage des Eigenanbaus in Deutschland schenken möchte. Offenbar gibt es dennoch viele Heimgärtner, welche sich mehr oder weniger bewusst über die geltenden Gesetzte hinwegsetzen, um dem Teufelskreis aus illegalem Erwerb und somit der Unterstützung schwer Krimineller, minderwertiger und gesundheitsschädlicher Rauchware und mafiösen Preisen, zu entziehen. Fast jeder, der eine Lampe hat, denkt früher oder später mehr oder minder intensiv über eine zweite nach - viele dann über die dritte, vierte und so weiter. Scheinbar vergessen zu viele Heimgärtner, dass keine gesetzliche Grundlage für den Cannabis-Anbau existiert oder - schlimmer -, sie wissen um diesen Umstand gar nicht. Einigen wird dies egal sein. Andere wissen genau um die Situation, ignorieren oder akzeptieren die Risiken aber beständig. Das geringste Risiko ist das kleinste Risiko - Eigenbedarfsanbau von Hanf ist verboten, auch wenn er nur eine Lampe benötigt. Die Wirkstoffmengen, der Umfang sowie die Professionalität des Anbaus sind stark mitentscheidend, was das Strafmaß angeht. Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Anbau von Hanf legal ist! Max Air - Hb Berlin und mehr.

Und weg...

das Eckthema

3.) Ein Drittel des Mehls einarbeiten.


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#65 guerilla growing das Eckthema

4.) Das verbliebene Mehl mit Vanillezucker, Backpulver, Hanfsamen (oder Mandeln), Orangeat und Zitronat mischen und mit der Honigmasse zu einem festen Teig verkneten. Sollte dieser zu klebrig sein, noch etwas Mehl hinzugeben.

R ichtig zu gießen ist, selbst auf Erde, nicht immer einfach.

Sind die durchgewurzelten Jungpflanzen erst einmal umgetopft, brauchen sie während der ersten Woche relativ wenig Wasser, das ändert sich jedoch mit zunehmender Größe schnell. Leider gibt es keine Faustregel, welche Sorte wann wie viel Wasser benötigt, weil das einfach von zu vielen Faktoren abhängt: von der Lichtintensität, der Art des Mediums, der Temperatur, der Luftfeuchte, der Sorte oder vom pH-Wert der Nährlösung, um hier nur einige zu nennen. Zu häufiges, intensives oder auch zu seltenes Gießen bedeutet immer Stress für die Pflanze und sollte vermieden werden. Wer noch nicht genug Erfahrung hat, die optimale Bewässerungsmenge/-zeit zu bestimmen, kann sich eines einfachen, nicht allzu teuren Hilfsmittels bedienen. Ein Feuchtigkeitssensor oder Tensiometer (Tension = Saugspannkraft), bestehend aus einem porösen Tonkegel und einem Digitaldisplay, misst die Saugkraft, mit der die Pflanzenwurzeln das Wasser aufnehmen. Diese Kraft, ausgedrückt im mbar, wird dann auf dem Display angezeigt. So kann man den Wasserbedarf genau bestimmen: je höher der angezeigte Wert ist, desto trockener ist das Medium; je niedriger, desto feuchter ist es. Ein Gerät für den Hobbybereich kostet zwischen 30 und 50 Euro und kann sowohl einfach als Hilfe beim „Mitder–Hand-Gießen“ als auch bei der Bestimmung des Wasserbedarfs größerer Kulturen, die mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet sind, nützliche Dienste leisten.

Ein Tensiometer kann sowohl für den Anbau auf Erde als auch für den auf Cocosfasern oder Cocosmatten sowie in feinen Tongranulaten (z.B. Seramis) genutzt werden. Topfpflanzen fühlen sich in geschlossen Räumen in einem Bereich zwischen 80 und 120 mbar am wohlsten. Darüber

Spannend: Die Tensio-Technik KIMO Der häufigste Fehler im Indoor-Bereich ist wohl eine zu hohe Feuchtigkeit im Wurzelbereich, verursacht durch zu intensives Gießen oder Bewässern. Frei nach dem Motto „Viel hilft viel“ versucht manch Hobbygärtner, die Resultate durch übermäßige Gabe von Dünger, Zusätzen und Sprühmittelchen zu optimieren. Zuviel Liebe und Pflege führt nicht nur zu einer Überdüngung der Pflanzen, sondern auch oft zu Staunässe Die wiederum ist die Grundlage vielen Übels wie Trauermücken, Pilzbefall oder Wurzelfäule. Selbst wenig Staunässe, die keine Mängel oder Krankheiten hervorruft, beeinträchtigt das Wurzelwachstum und somit den Ertrag. fangen sie an zu vertrocknen, bei einem niedrigeren Wert sammelt sich Staunässe im unteren Bereich des Topfes. Im Freien ist ein höherer Wert (150 bis 250 mbar) optimal, was daran liegt, dass sich im Erdreich nicht so leicht Staunässe bilden kann wie in Blumentöpfen. Indoor-Gärten mit einem Wert von unter 50 mbar (zu deutsch: „klatschnass“) sind hierzulande leider keine Seltenheit und gehören in die Kategorie „kontaminationsgefährdete Pilzhöhle“. Bei HanfPflanzen unter Kunstlicht hat es sich als optimal erwiesen, bei einem Wert zwischen 130 und 170 mbar zu gießen. Gerade bei Anlagen mit 600 oder gar 1000-Watt-Lampen werden aufgrund der hohen Oberflächenverdunstung oft falsche Rückschlüsse auf den Wassergehalt des Mediums gezogen: Ist es oben trocken, heißt das nicht, dass im Wurzelbereich nicht mehr genügend Feuchtigkeit gespeichert ist. Erst mit einiger Erfahrung kann mensch beim Anheben anhand der Schwere des Topfes den optimalen Gießzeitpunkt bestimmen, beim Anbau auf Hochbeeten oder Cocosmatten ist das gar nicht möglich. Gerade hier empfiehlt sich der Einsatz dieses kleinen Helferchens. In den Niederlanden arbeiten viele Hanf-ZüchterInnen mit Hochbeeten, die automatisch von im Erdreich verlegten Schläuchen bewässert werden. Hier wird ein Tensiometer an das (computergesteuerte) Bewässerungssystem angeschlossen. So wird gewährleistet, dass immer genug Nähstoffe an genau der richtigen Stelle, den Wurzelspitzen, vorhanden sind, ohne dass Staunässe oder eine Überdüngung entsteht. Die Erträge auf diesen von unten versorgten Hochbeeten sind gewaltig und können sogar mit Ergebnissen aus optimal versorgten hydroponischen Kulturen verglichen werden. Ein weiterer Vorteil beim Hochbeet ist, dass eine Demontage und ein erneutes Aufbauen nach der Ernte entfallen, solange die Pflanzung am selben Ort bleibt, müssen die Schläuche lediglich nach jeder Ernte gereinigt werden. Natürlich kann aufgrund der Anschaffungskosten von ungefähr 40 Euro nicht jeder Topf mit einem Tensiometer

"Ein Hochbeet garantiert eine gleichmässige Versorgung aller Pflanzen" Foto: Dr.Breit0r/grower.de

bestückt werden, deshalb wählt man am besten eine „Durchschnittspflanze oder -matte“, in der das Gerät platziert wird. Wichtig hierbei ist, die Stecktiefe zu beachten (möglichst tief) und den Sensor so frühzeitig zu platzieren, dass eine Beschädigung im Wurzelbereich ausgeschlossen werden kann. Anhand des angezeigten Wertes kann dann der richtige Z e i t p u n k t z u r Wa s s e rg a b e b e s t i m m t w e rd e n . In den meisten Grow-Shops ist ein halbautomatisches TensioTropfsystem, das eine Einzelbewässerung ermöglicht, erhältlich. Hierbei wird jeder Topf/jede Matte mit einem Einzelsensor versorgt, der die Wasserzufuhr bestimmt. So kommt dieses System ohne die (teure) digitale Anzeige aus. Hier dient ebenso ein Tonkegel als Sensor und reagiert auf den Feuchtigkeitsgehalt der Erde in seiner unmittelbaren Umgebung. Ist dieser zu niedrig, öffnet sich ein Tropfventil. Der Vorteil: Es funktioniert ohne Pumpe, ist somit sehr leise und die Montage ist kinderleicht. Der Nachteil: Der Nährstoffbehälter muss höher als die Pflanzen stehen und das genaue Einstellen der Einzeltropfer ist ein Geduldsspiel. Die Anschaffungskosten belaufen hier ungefähr auf sieben Euro pro Pflanze. Für große Gärten bietet ein Hersteller mittlerweile eine Erweiterung an, wobei hier der Sensor mit einem Bewässerungscomputer verbunden werden kann. Leider führen nur wenige Grow-Shops digitale Tensiometer, im Baumarkt oder Gartencenter hat man meist die Auswahl zwischen zwei Fabrikaten, Blumat oder Gardena. Beide funktionieren gut, wobei die Preise, je nach Anbieter, sehr stark variieren. Beide sind mit etwas Geduld bei der Suche für unter 40 Euro auch im Internet zu bekommen.


#65 wirtschaft

CannaMint – zehn Jahre Hanf-Zeit

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das Eckthema

5.) Den Teig 1 Stunde kühl stellen.

Hanf-Zeit feiert zehnjähriges Bestehen. Dazu gratuliere ich recht herzlich und stoße gleich mal mit einer Tasse CannaMintTee auf euch an. Die neueste Tee-Kreation aus diesem Hause wurde aus handgepflückten Hanf-Blättern und marokkanischer Nana-Minze gewonnen, womit sich zwei ganz leckere Pflanzen zu einer ganz besonderen Mischung vereinen. Dank der Verpackung in Teebeuteln ist dieser Tee für den schnellen Aufguss gut zu gebrauchen und zur kalten Jahreszeit – leicht mit Honig gesüßt – ein wohltuendes Getränk. Im Sommer dagegen eisgekühlt wird er wohl den schnellen Durst löschen. Insgesamt gibt es sieben Sorten Hanf-Tee: der gut kombinierte Hanf-Rooibos-Mix in den Geschmacksrichtungen Pur, Lemon & PfirsichMaracuja sowie die Sorten Hanf-EnergyTee und Hanf-Wake-Up-Tee, welche für einen guten Start in den Tag sorgen, da sie feine Kräuter wie Guarana und Colanuss enthalten, die den Kreislauf in Schwung bringen. Auf einem kleinen Nutzhanffeld werden die Pflanzen per Hand geerntet, nach alt bewährter Methode gebündelt und in großen, gut gelüfteten Scheunen auf Leinen zum schonenden Trocknen aufgehängt. Da sich durch diese traditionelle Ernteweise die Aromen am besten entfalten können und um eine höchstmögliche Qualität der Waren zu erzielen, gibt es auch noch viele andere Produkte zu empfehlen: der mit einer echten Blüte in jeder Flasche verzierte und überaus geschmackvolle „Golden-Ganja-Rum“, der Ganja-Räucherhanf, dessen Aroma man „pur“ oder als „Mix“ in kleinen, sehr schön aufgemachten Baumwollsäckchen erhalten

kann sowie Anti-Stress- und Duftkissen aus THC-armen Nutzhanfblüten, die ja bereits in der alten Medizin erfolgreich zur Aromatherapie bei Schlafstörungen, Nervosität und Migräne angewendet wurden. Die Gute-Nacht-Kissen mit einer HanfKräuter-Mischung aus Lavendel und Rosenblüten werden auch extra für unsere Kleinen von der Lebenshilfe in Frosch- und Teddyform hergestellt. Ein sehr hochwertiges Hanfsamenöl bietet die Grundlage für das Massageöl Cannabis und das Körperöl und ist durch den hohen Gehalt von ungesättigten sowie Omega 3und Omega 6-Fettsäuren bestens für die Lebensmittel- und Kosmetikproduktion geeignet und besonders bei Allergikern sehr beliebt. Dieser Hanf ruft aufgrund seines sehr niedrigen THC-Gehaltes (unter 0,2 %) absolut keine berauschende Wirkung hervor und wird ganz legal und ökologisch in Deutschland angebaut. Denn Nutzhanf bleibt Nutzhanf.

Neuer Stoff von Howard Marks „Señor Nice“ 1995 2006 Von Wales bis Südamerika Howard Marks erzählt in seiner lang erwarteten Fortsetzung seines Bestsellers „Mr. Nice“, was sich seit der Haftentlassung 1995 in seinem Leben abspielte. Ein grandioses Abenteuer mit höchst interessanten Begebenheiten, Treffen und kuriosen Zufällen.

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„Dope Stories“ Ein literarischer Trip „Dope Stories“ besteht aus zahlreichen Kurzgeschichten aus der Feder von Marks, verschiedenen Gastautoren und diversen Werken aus der internationalen Literaturgeschichte. Eine einmalige Sammlung von intelligenten Beiträgen zum Thema Dope und Drogen.

Don’t be left out in the cold – get a Hoodlamb! Wenn eure Mami zu euch sagt, dass eure T-Shirts zwar sehr schön, aber es nun mittlerweile wirklich zu kalt dafür ist, dann hab’ ich etwas ganz Exklusives – nur für euch! Seit 1995 sind die HempWorks Amsterdam mit „HempHoodLamb“ am Start und schon die erste Serie dieser Jacken war ein voller Erfolg. Kein Wunder: Hanf ist die stärkste Faser, die die Menschheit kennt und zusammen mit einem astrein kuscheligen Veganer-Lämmchen als Innenfutter die Jacke für T-Shirt-Fetischisten und Frostbeulen überhaupt. Robuste Verarbeitung, schlichtes Design und Funktionalität

machen Hemp Hoodlamb-Jacken zu einem treuen Begleiter. Die sorgfältige Verarbeitung von Baumwolle- und HanfFasern verleihen dieser Jacke eine wasserabweisende und dennoch atmungsaktive Oberfläche. Zudem verfügt jede Jacke über zahlreiche clevere Details: gefütterte Kapuze, gefütterte Außentaschen, Kopfhörerbefestigung und eine versteckte Innentasche mit integriertem Paper-Dispenser. Die Männerjacke zeichnet sich vor allem durch unkompliziertes Design und zwei weitere Innentaschen sowie eine Handy-Tasche am Ärmel mit Magnetverschluss aus. Die Damenjacke in Form eines Kurzmantels überzeugt durch Tragekomfort und Eleganz: Die sanfte Taillierung, die noch dank integrierter Kordel verstärkt werden kann, garantiert einen sehr femininen Look. Die Imprägnierung für Wind- und Wasserfestigkeit wurde weiter verbessert und ein neues, noch weicheres Kunstfell, das auch nach Jahren des Gebrauchs keine Knötchen bildet, wurde verwendet. Abgesehen davon gelingt es diesem absoluten Insider-Produkt, die meist nervenden Leuchtstreifen optisch ansprechend zu integrieren. Getragen von Willie Nelson, Fun Lovin’ Criminials, Woody Harrelson, Snoop Dogg, Eminem, Flavor Flav (Public Enemy), B-Real (Cypress Hill) und nun endlich auch von Roly (Hanf Journal-Crew), ist diese superwarme Jacke das Beste für den kalten Winter. Ob im Skiurlaub oder in der Stadt – Erkälten geht anders!

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#65 cool-tour

Rolys Silberscheiben des Monats Dezember

das Eckthema

6.) Den Backofen auf 170 Grad vorheizen.

Roland Grieshammer Elektro

Jazz Koop: Koop Islands (compost records)

Erstmals hörten wir sie auf der feinen Compilation „Companionship“ mit Jazz und Electronica aus Schweden, Dänemark und Norwegen. Das war 2002, und das damals gerade aktuelle Album blieb trotz über 160.000 verkaufter CDs weltweit ein Geheimtipp. „Jazz On!“ war damals ihr Fazit. Dass kurz danach allerdings das NuJazz-Land medial abgefackelt wurde, ist auch kein Geheimnis. Doch nieder mit Worthülsen und Freiheit der Assoziation. In musikhistorischen Kontexten gibt es ja glücklicherweise – im Gegensatz zur Mode – nicht nur Trendware auf dem Markt. Jeder darf sich aus dem schier unerschöpflichen Fundus das für ihn Passende aussuchen. Und wo „Waltz For Koop“ sich noch sehr in modernen Interpretationen beim 60er-Jahre-Jazz Schwedens und dessen Sängerinnen bediente, hat das neue Werk wenig mit der Romantisierung der Stockholmer Inseln zu tun. Die Inspiration für „Koop Islands“ liegt in der Karibik, und das Inselhopping funktioniert. Zum charakteristischen Vibe von Oscar Simonsson und Magnus Zingmark kommen jetzt Marimbas, wilde Dschungel-Drums und ein immer gegenwärtiger Cap Verde-Blues mit einer Prise Mento. Da würden die im europäischen Exil lebenden Insulaner zustimmend nicken. Ja, es geht zurück zum Swing der 30er, der Exotik vergessener Orchester und zu den Entertainern, die in den späten 40ern auf Jachtreisen nach Jamaika auftraten. Die Leichtigkeit der latinoamerikanischen Rhythmik gibt dem Sound einen eleganten Drive – nicht ausgelassen, aber fröhlich, nicht laut, aber vernehmbar, nicht ekstatisch, aber leidenschaftlich – und immer unvorhersehbar. Die norwegische Sängerin Ane Brun veredelt den Titelsong und Opener mit blues-betonter Stimme. Die hinreißende Yukimi Nagano liefert als begnadete Sängerin in „Come To Me“ 20er-Jahre-Charleston (beim faszinierenden Konzert im Berliner Babylon war das die umjubelte Zugabe), während sie bei „I See A Different You“ und „Whenever There Is You“ zu eklektischem Swing im verschneiten Stockholmer Stadtteil Södermalm auf ganzer Linie betört. Ex-Galliano Frontmann Rob Gallagher aka Earl Zinger darf auf „Forces … Darling“ und dem verzaubernden Spoken Word-Stück „Beyond The Son“ seine Poesie vortragen. Mikael Sundin bringt bei „Let’s Elope“ mit Calypso eine andere Komponente mit ins Spiel, und die instrumentalen Stücke „The Moonbounce” und „Drum Rhythm A“ (Music For Ballet Exercises) überzeugen ebenfalls. Ihre Musik bezeichnen Koop als weiblich. Das Machogehabe der Rockszene ist ihnen ein Gräuel, ebenso der damit verbundene Wunsch nach Authentizität. „Koop Islands“ ist ein Lob der Künstlichkeit und Vielschichtigkeit und setzt für 33 Minuten dem grauen Alltag die hellblaue Mütze auf. Außerdem mag ich Möwen. www.koop-islands.com www.compost-records.com

Film-DVD-Special

Artist Unknown: Present (datapunk)

Future was then, present is now! Guter Elektro war schon immer so etwas wie eine Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft, Energie, Verspieltheit, Song oder Skizze. Vor sechs Jahren erschien auf dem Münchener Renommier-Label Disko B das Debütalbum „Future“ (ein klassischer Fall von Retro-Futurismus) und vier Jahre nach dem letzten Maxi-Lebenszeichen „Errorist“ mischt Deutschlands geheimnisumwittertes Elektro-Projekt Artist Unknown die Elektrowelt (diesmal auf Anthony Rothers Datapunk-Label) erneut auf und beweist mit „Present“ seine ungebrochene Faszination für den Motorbeat, ohne auch nur eine Spur anachronistisch zu wirken – schließlich geht’s hier um die Gegenwart. Mit diesem Ansatz passen Artist Unknown perfekt in die Programmatik von Datapunk, das sich derzeit wie keine andere Plattform die inhaltliche Erweiterung von Elektro in alle Richtungen zum Programm gemacht hat. Artist Unknown ziehen es vor, Gesichtsverkleidungen anzulegen und unerkannt zu bleiben. Mit dieser Aktion soll lediglich der Fokus auf ihre Musik zentriert und ihr in Berlin hoher LokalBekanntheitsgrad verschleiert werden. Die langjährige Erfahrung und offensichtliche Eingebundenheit in den elektronischen Kontext macht die beiden mir nicht Unbekannten natürlich zu Könnern. Trotz computergenerierter Mucke verstehen sich die Synthie-Freaks als Live-Act, der sich vorbehält, mehrere Konzerte am gleichen Tag zu absolvieren, um wohl eine alte Kraftwerk-Idee aufzugreifen. Die Gegenwart macht da weiter, wo die Zukunft einst begann: Verquere und dennoch tanzbare Electronica, die sich in den 80ern verwurzelt sieht, diese gerne zitiert, aber durch eine dicke Produktion den nötigen Wums in die Sache bringt. Sei es nun der dogmatische Proto-EBM eines Conny Plank (u. a. Produzent für DAF, Kraftwerk, Neu! oder Ultravox), eine gehörige Portion des narrativen ChicagoSound eines Cajmere/Green Velvet, natürlich viel Kraftwerk und nicht zuletzt ihre eigenen maßgeblich kultivierten Electroclash-Blaupausen. So entsteht an allen gängigen Mustern und Grenzen aktueller Musikelektronik vorbei ein erneut kompromisslos eigensinniges Album mit 13 ausnahmslos ultradeepen Tracks. Songstrukturen und große Pop-Momente begehren auf gegen dekonstruktivistische Arrangements und Soundtrack trifft auf Bodyrock. Masken hin oder her: die Musik Artist Unknowns braucht sich hinter nichts zu verstecken. „Present“ ist Liebe und Kälte, Melodie und Wahnsinn gleichermaßen. www.artistunknown.de www.artistunknown.de/2006 www.datapunk.de

Chris Liebing: Live @ Womb Tokyo (cl recordings)

Eine weitere deutsche Technogröße versüßt uns freundlicherweise mit einer Mix-Compilation den schon recht aktiven Herbst. Der Sommer auf Ibiza scheint gut gewesen zu sein. Die Geburt vom Spinclub, mit dem man dort eine wirklich tolle erste Saison gefeiert hatte, läutete nach sieben Jahren das Ende von „Es ist Freitagaaabend“ ein. Doch auch in Japan brachte er den Tanzflur zum Schwitzen. Nach Christian Smith und Joey Beltram oblag es Chris Liebing, den nunmehr dritten „Womb“-Mix zu fertigen. Denn nach der letzten Mix-CD von Chris Liebing, die live in Belgrad mitgeschnitten wurde, hat man sich dieses Mal noch weiter in den Osten vorgewagt und liefert dieses Mal die ersten 77 Minuten eines im Juni stattgefundenen Gigs in Tokio ab. Geprägt von viel Live-Atmosphäre führt uns der frische Vater auf eine Reise von Minimaleinflüssen bis hin zu treibenden, loopigen Tunes, versieht aber jeden seiner gefeaturten Tracks mit einer ureigenen Note und liefert eine gekonnte Demonstration dessen ab, was der Frankfurter im Jahre 2006 hinter Decks, Controllern und Laptops imstande ist zusammen zu zaubern. 17 heiße Tracks von Techfunk bis Techhouse sind hier zu einer fantastischen Session voller purer Energie zusammengefasst. Schon das Intro von Rekorder lässt uns ahnen, wie die Japaner am Ausrasten waren. „Erotic Discourse“ (PauI WooIford), das kraftvolle „Tadeo” (Granate Granada) und das progressive „Blacklight Sleaze“ (Peace Division) lassen mich dann selbst ausflippen. Chris präsentiert einen erwartungsgemäß gut aufgebauten Mix, der sich Track für Track immer weiter nach vorne schiebt und ordentlich Druck erzeugt. Deutlich herauszuhören sind auch die vielen Soundtüfteleien, die er dank seines umfangreichen Maschinenparks stets live erzeugen kann. Mit Johnny Arthur, Alex Under und Sleeparchive geht’s weiter, ich freue mich sehr über „GT“ (Deep Heet VoI. 1) von Planetary Assault Systems, und nach dem ebenfalls frenetisch gefeierten „Mpx309“ von Joris Voorn lässt er mit Vanguard die Bombe endgültig platzen: Die Stimmung eskaliert, denn es herrscht nun „Feieralarm“ (Speedy J Remix)! Nicole legt peitschend mit „A Small Entrance“ nach, mit „Plutonium“ (Liebing Remix) von Cave und Donato Dozzy’s „Tutto Negativo“ gibt’s feines AcidGezwitscher und nachdem auch Modeselektor und Alex Bau zugeschlagen haben, liefert Chris noch seine beiden Remixes von „Sweatbox“ (Motor) und „Tresor West“ (The Advent) ab. Auf „Live @ Womb“ zeigt euch Chris Liebing, was an den Decks alles möglich ist und wozu ein DJ in der Lage ist, der mit seiner Hardware umgehen kann. Der Mix wurde später (für eine bessere Hörqualität) nur gemastert, ansonsten blieb alles unverändert. Saubere Arbeit, Herr Liebing. www.presstinic.com www.cl-rec.com www.matthewherbert.com www.k7.com

Musik-DVD-Special The Cure: Festival 2005 (suretone / geffen)

Unter dem Namen „Easy Cure“ gründete sich im Jahre 1976 in Südengland eine Band, die mir auch heute noch eine wohlige Gänsehaut beschert. Zwei Jahre später änderten sie ihren Namen und unterzeichneten ihren ersten Plattenvertrag bei Fiction Records. Im Mai 1979 veröffentlichten sie mit „Three Imaginary Boys“ ihr Debütalbum, das von Fans und Kritikern

Grandma’s Boy

Alex (Allen Covert) ist zwar der älteste Videospiel-Tester, aber auch der Beste. Alles läuft rund. Er führt ein angenehmes Leben, das aus Party machen, zocken und kiffen besteht. Bis sein Mitbewohner die letzten sechs Monatsmieten für philippinische Nutten rauswirft. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Das Idyll wird bedroht, als der Vermieter seiner WG kündigt, ein schwarzer Joystick-Ritter in seinem Revier wildert und die hübsche Controllerin Samantha die Bilanzen prüft. Nach einem gescheiterten Zwischenstopp bei seinem Dealer zieht er mit „drei heißen Babes“ zusammen. Zumindest ist es das, was er seinen Kumpels erzählt. In Wahrheit wohnt er bei seiner Großmutter Lilly (Doris Roberts) und ihren schrägen Freundinnen Grace (Shirley Jones) und Bea (Shirley Knight). Das ist zwar nicht cool, bringt allerdings so manchen

Techno

Vorteil, wenn ihn die Golden Girls beispielsweise mit heißen Tipps für den Geschlechterkampf ausrüsten. Mit „Grandma’s Boy“ startet Regisseur Nicholaus Goossen den ultimativen Angriff auf die Lachmuskeln. Produziert wurde die flotte Komödie von Adam Sandler und Hauptdarsteller Allen Covert, der auch für das Buch verantwortlich zeichnet. Wer auf American-Pie-Humor mit einer Prise mehr Selbstironie steht, der ist hier genau richtig. Dass ab und zu mal ein paar Schläge unter die Gürtellinie dabei sind, wird Fans dieses Genres kaum stören, sondern eher erfreuen. Ich habe mir den Film mit meiner Freundin angeschaut, und sie hat mehr gelacht als ich – und das heißt was. Eine turbulente US-Komödie und Unterhaltung auf „highstem“ Level! Daher sieht sich auch euer liebes Hanf Journal veranlasst, für eine Verlosungsaktion 3 DVDs anzubieten. Einfach bis Weihnachten eine Mail mit eurer Adresse und dem Stichwort „Großmutter“ an gewinnen@hanfjournal.de schicken, und vielleicht habt ihr dann auch wieder was zu lachen ;-)

gleichermaßen umjubelt wurde. Zu weiteren bahnbrechenden Alben zählen u. a. „Pornography“ (1982), „The Head on the Door“ (1985), „Kiss Me Kiss Me Kiss Me“ (1987), „Disintegration“ (1989), „Wish“ (1992), das für einen Grammy nominierte „Bloodflowers“ (2000) und „The Cure“ (2004). Im Jahr 2005 zelebrierte ein wiederbelebtes Trio, bestehend aus Sänger/Gitarrist Robert Smith, dem Bassisten Simon Gallup und Schlagzeuger Jason Cooper, die (erneute) Rückkehr des ehemaligen The-Cure-Gitarristen (und Gründungsmitglieds) Porl Thompson mit neun ausgesuchten Festivalauftritten in ganz Europa. Anlässlich der Rückkehr des Gitarristen wurden Videokameras an die Fans im Publikum, die Bühnen-Crew und die Bandmitglieder verteilt, um diese einzigartigen Auftritte auf Celluloid zu bannen. Die Resultate des Feldversuchs wurden daraufhin mit Material von professionellen Filmteams kombiniert, um daraus „Festival 2005“ zu kreieren. Mit insgesamt 30 Songs aus der inzwischen knapp 30-jährigen Bandgeschichte ruft „Festival 2005“ auf unmissverständliche Weise ins Gedächtnis, warum The Cure noch immer zu einer der einflussreichsten Bands der Welt zählen. Und ich weiß nicht, wie oft ich meinen jugendlichen Liebeskummer mit dieser Musik wieder auf die Reihe bekommen habe. Verneigung, Respekt und Applaus! www.thecure.de www.suretone.com


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#65 cool-tour

Rolys Silberscheiben des Monats Dezember Roland Grieshammer Ambient / Electro

Jonson: (mikrolux)

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Ein neues Meisterwerk aus dem Hause Elektrolux gibt sich die Ehre, den Herbst noch melancholischer zu verfeinern als ich mir träumen ließ. Man fragt sich allerdings, ob Computer eine Seele haben. Können sie aus all den Nullen und Einsen Gefühle kreieren, ein ästhetisches Interface für Poesie oder Musik entwickeln? Zumindest erkundet der niederrheinische Soundforscher Harald Karla auch mit seinem zweiten Album auf Mikrolux die emotionalen Subtexte und Harmonien im binären Code seines Rechners, wenn auch diesmal auf weniger strikten technischen Bahnen wie mit seinem komplett am Commodore Amiga 1200 entstandenen 2005er-Debüt „Chiplandschaften“. Umso überraschender erscheint es dabei, mit welch naturalistischer Romantik die ganzen Stücke den Hörer bezaubern und mit scheinbar schwereloser Leichtigkeit in sinnliche Tiefen entführen können. „S.C.E.N.E. O.N.E.“ verursacht schon mal eine äußerst wohlige Stimmung, „N.O. R.E.T.U.R.N.“ erinnert mich in seinen Klangbildern an wundersame Plaid-Klassiker – es fällt mir schwer zu beschreiben, welche Gefühle da bei mir ausgelöst werden – Glückstränen fließen auf jeden Fall! „S.C.E.N.E. T.W.O.“ kommt mit treibender Energie sehr groovy, „A.R.P.P.L.A.Y.I.N.“ plätschert hingegen nachdenklich und dementsprechend anregend, wie ich es liebe! Ein ebenfalls bedächtig schiebender Track ist „Q.U.I.N.T.U.M.“, während der meditative „D.A.Y.R.A.I.N.“ den müden Kopf von schweren Gedanken reinigt. Anschließend gibt’s „S.I.G.H.T.S.E.E.I.N.G.“, also Augen und vor allem Ohren auf – das hier ist der Track für alle Wesen des Lichts! Beim „A.I.R.P.O.R.T.“ angekommen, werden diese Emotionen noch gesteigert. Ich habe diese schrecklich schönen Abschiedsszenen mit der/dem Liebsten am Flughafen in meinem surrealmasochistischen Kopfkino. Weitere Experimente mit allen Sinnesorganen lassen sich auch mit dem kosmischen „M.O.O.N.D.A.Y.“ und den fabelhaften Downbeats von „S.Y.N.C.E.D.“ anstellen, bevor der „A.K.U.S.T.I.K.E.R.“ mit seiner Lehre vom Schall in uns einen Wohlklang hervorruft. „W.H.E.R.E.O.N.E.“ antwortet darauf mit genialen Beats und stimulierenden Klangmustern, „B.R.I.T.T.L.E.“ ist ein epischer Geniestreich der Spitzenklasse und die „N.O.V.E.M.B.E.R. N.I.G.H.T.“ setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf – Jonson muss Wassermann sein! Aus über dreißig Produktionen der vergangenen zweieinhalb Jahre ausgewählt, eint die vierzehn Titel von „p_composing“ die Vision, ambienten Jazz mit den Mitteln des entschleunigten Elektro nachzuempfinden. Und vielleicht haben sich ja dann doch die Mikrochips in Karlas eigenem Soundtraxx-Studio wohlig unter seinen Produktionsbefehlen geräkelt, wer weiß das schon so genau? V.E.R.L.O.S.U.N.G.S.A.K.T.I.O.N. Einfach bis Weihnachten eine Mail mit eurer Adresse und dem Stichwort „Mikrolux“ an gewinnen@hanfjournal.de schicken und mit etwas Glück eine von drei Jonson CDs gewinnen ...

Ed Rush & Optical: Chameleon (virus)

Zu Zeiten von „Bludclot Artattack“ oder „Guncheck“ war ich großer Liebhaber von No U-Turn Records, und als ich die erste Virus 12“ (The Medicine/Punchbag) gehört habe, hatte ich Freudentränen in den Augen. Im Jahr des Techsteps von Ed Rush und Optical gegründet, ist Virus Recordings auch die Homebase von Fierce, Matrix und MC Ryme Tyme. Spätestens seit Bad Company und Cause 4 Concern vom Virus befallen wurden, steht das einflussreiche Label für die düstere, technoide, scifi-beeinflusste Variante des Drum&Bass – die Noobs sprechen von Neurofunk, wobei der Funk beim Techstep ja meist ziemlich auf der Strecke bleibt. Im Promotext steht: „One of the most heavyweight production teams in drum and bass is back after a lengthy silence to reclaim their status as groundbreaking, genre-defining producers.” Doch Ed Rush & Optical stehen schon lange nicht mehr für den Sound, für den ich sie mal bewundert habe, aber überraschen und stören tut’s mich jetzt nicht sonderlich. Klar haben die beiden keine zweite „Wormhole“ oder „Creeps“ produziert, aber „Chameleon“ ist trotz Neurogetöse grundsolide und recht groovy. „Perfect Drug“ erinnert stark an „We Want Your Soul“, auffallend sind diese Power-Rock-Drums à la Pendulum und die typischen Virus-Riffs, wobei das Arrangement im Vergleich mit vielen anderen Drum&Bass-Produktionen ausgefeilter ist, auch wenn ich die eigenständigen Drums von Optical vermisse. Gemeinsam mit Matrix ist auch der „Flight To Nashville“ sehr rave-orientiert. Dagegen gefallen mir das retrospektive „Life Underwater“ und „Concrete“ (feat. Louis Smith & MC Darrison) mit seinen jungle-funkigen Vibes wesentlich besser. Der beste Tune ist eindeutig „Test Tube“, womit Optical ein Ghetto Anthem der ultramassiven Spitzenklasse gelungen ist. Zusammen mit Louis Smith & MC Rymetyme geht’s mit „Lust“ lüstern weiter und in „Alien“ wird mit sehr coolem AcidGezwitscher der Clown gefrühstückt. Auch „Cyberskin“ überzeugt mit treibenden Beats, während der gute Prince durch die Gegend schreit. „DNA“ klingt, als ob Prodigy auf den Zirkuszug von Pendulum und Söhne aufgesprungen wären, das „Animal“ rockt tierisch, aber das computerrockmäßige „Bloodmoney“ geht mit diesem WeezerSample von „Hashpipe“ ziemlich an (oder auf) die Nerven. Am Ende wird den Neurofunkern nochmal ganz gut erklärt, was eigentlich Funk ist, denn „Twofold Vibrations“ beinhaltet viele sympathische Samples, wie man sie auch aus älteren Tracks von Matrix und Ed Rush & Optical kennt. Über die Produktionsqualität brauchen wir nicht zu reden und vom musikalischen Aspekt her hat das Album eine gewisse Härte mit einer Bandbreite an abwechslungsreichen Tunes, die allerdings viel zu linear für meine Ohren sind. Ein Chameleon passt sich halt an seine Umwelt an. www.myspace.com/edrushvirus www.grooveattack.com

www.elektrolux.com www.hr-flowmotion.de www.mikrolux.com

Drum&Bass

Drum&Bass

DJ Friction presents: Next Level 2 (Shogun Audio)

Bereits seit seinem 15. Lebensjahr arbeitet der inzwischen 29-jährige, in Brighton aufgewachsene Künstler an seinen DJ-Skills. Mit 18 fing er an selber zu produzieren. Im Februar 1999 nahm er mit Stakka als Kinnetix seine erste Maxi „Critical Mass“ auf Under Fire Records auf. Clayton, Boss von TOV und Renegade Hardware Records wurde auf ihn aufmerksam und lud den noch jungen, aber sehr talentierten Mann ein, einen Track zur „Here Comes Trouble EP“ beizusteuern. 2002 gewann er bei den Drum and Bass ArenaAwards in der Kategorie „Best World Newcomer“. 2003 folgten Hits wie „Robocop“ und „Electrolux“ und ihm wurde der „Best Breakthrough“-Award des Knowledge-Magazins verliehen. Dillinja und Lemon D ließen ihn für Valve Recordings produzieren, und nach dem Erfolg der ersten Disc auf Valve im letzten Jahr folgt nun „Next Level 2“ auf DJ Frictions eigenem Label Shogun Audio. Auf zwei CDs zeigt Friction mit seinem perfekten Mixing, welche 48 Tracks derzeit das Heißeste auf dem Drum&Bass-Planeten sind. Der erste Silberling „The Next Level” entspricht einem typischen Friction Club-Set. Mellow, hart, easy, düster – Abwechslung pur. Ich liebe gute Intros,

und mit TC’s „Jump“ (feat. Bad Company’s vielleicht bester Scheibe „Planet Dust“) ist diese Aufforderung das komplette Set-Programm. Dillinja, Twisted Individual und Subfocus folgen standesgemäß gewaltig, und nach den beiden Rave-Slammern „Painkiller“ (The Freestylers feat. Pendulum) und „Brainstitch“ (Noisia) gibt sich Mr. L mit dem straighten „Back To Your Roots“ (DJ Friction & K-Tee Remix) die Ehre. Noisia & Teebee, Baron, Fierce & Break drücken weiter auf die Tube, und State Of Mind haben mit „Back To The Jungle“ wieder mal einen sehr deepen Tune abgeliefert. Teebee & Calyx, D Bridge & Fierce sowie Verse & SP:MC bilden allesamt gute Kollaborationen, und die beiden Commix Werke „Talk To Frank“ und „Electric“ sind für mich jetzt schon Metalheadz-Meilensteine. Mit Logistics, SKC und State Of Mind feat. Chris SU beweist Friction wirklich Feingefühl, um am Ende nochmal mit Dillinja, TC, Shimon, Krafty Kuts feat. Tim Deluxe und Clipz mächtig den Bass wummern zu lassen. Im zweiten Mix präsentiert Friction unter dem Namen „Deeper Level“ ausgewählte, exklusive und mehr musikalische Tunes von Zinc & Makoto feat. Stamina MC, Calibre, D-Bridge, High Contrast, State Of Mind, Klute, DJ Friction & K-Tee, Alix Perez, Ill Note Soul, Survival, Commix, Break, Fat Daddys Drop und Spirit. – The UK’s hottest, freshest drum & bass DJ talent is undoubtedly Friction and its time to take things to the next level. www.grooveattack.com

das Eckthema

7.) Den Teig einen halben Zentimeter dick ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Auf mittlerer Schiene 20-30 Minuten backen.

Drum&Bass

DJ Hype presents: Dubplate Killaz 2 (ganja)

The Return Of The Ninja !!! Alles begann Mitte der 80er in Hackney/London. Die Mixtur aus Rare Groove, House und HipHop entwickelte den Nährboden für das, was später als Jungle bekannt wurde. Ende der 80er wurde er von Piratensendern wie Fantasy FM gebucht und konnte sich während der wilden Acid House-Welle einer steigenden Popularität erfreuen. Zusammen mit Shut Up And Dance gab’s sein Projekt Freesome und nach dem Splitting startete er Kickin’ Records, auf dem mit „Exorcist“ der größte Tune in London 1990 veröffentlicht wurde. Als A&R-Manager und -Produzent (ich sag’ nur: Kicksquad!) im Hintergrund, bekam leider nur Scientist die Anerkennung und so wechselte Kevin Ford zu Strictly Underground, was allerdings reine Zeitverschwendung war, weil sie immer nur falsche Versprechungen gemacht haben. Nach dem Slammer „Isotonik“ (mit Orange) ging’s weiter zu Suburban Base, wo seine Releases immer besser wurden. Mitte der 90er blühte das Jungle Movement zu einer ungeahnten Größe auf und Hype konnte mit Pascal & Zinc Ganja Records in der Szene etablieren. Erste Hits wie „Going Out For The Loot“ festigten seinen Ruf als Produzent, und so verwirklichte er seine Vision von Jungle (der Roots-betonten Seite des Drum&Bass) mehr und mehr. Inzwischen ist das reanimierte Ganja eines der fünf erfolgreichsten und bekanntesten Drum&Bass-Labels weltweit! Dank (der) „True Playaz“ erschienen ab 1996 Tracks wie „Peace Love and Unity“, „Super Sharp Shooter” und „P Funk Era“, die in der Szene einen legendären Status erreicht haben. Hype war stark beteiligt an der Entstehung eines ganz eigenen und noch immer kontrovers diskutierten Subgenres des Jungles, dessen Drumsamples straighter sind und mit vielseitig modulierten Basslines nach wie vor alle Floors zum Beben bringt: Jump Up. Seit Ende der 90er der Sound der Musik immer technoider geworden ist, bleibt sich Hype treu und unterbreitet uns mit der zweiten Ausgabe von „Dubplate Killaz“ ein Top-Angebot! Von Drumsound & Simon Bassline Smith, Hazard, Hype, J Majik, Wickaman & Hoodlum, Nightbreed über Potential Badboy, Distorted Minds, Crystal Clear, Prolix, Taxman, Calibre, Future Prophecies und den ganzen G Dubs mixt Hype in seiner einfach unnachahmlichen Art alles, was an funkigen Breakbeats so kleppert und vor allem Seele hat, was ja leider in Sachen Drum&Bass mittlerweile sehr selten geworden ist. Das Gesamtpackage enthält außerdem noch zusätzlich den erste „Dubplate Killaz“-Mix und eine DVD mit einer eindrucksvollen Künstler-Dokumentation! Bleibt mir bei der Abfahrt nur noch den Mann, der meinen ganzen Respekt hat, zu zitieren: „They say the pen is mightier than the sword, but in drum & bass it’s all about the sword”. www.realplayaz.co.uk www.grooveattack.com


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#65 fun+action

das Eckthema 8.) Für den Guss Zucker und Wasser unter Rühren aufkochen, bis das Wasser verdampft ist und sich im Topf große Blasen bilden; der Zucker darf jedoch nicht braun werden!

Breitspiele

Der Winter steht vor der Tür, die Tage werden kürzer und allzu oft geht dann auch die Laune den Bach runter. Gegen die Kälte und Dunkelheit kann man nichts tun – aber ein Spielchen mit guten Freunden sollte die Stimmung heben. Wir empfehlen euch in dieser Ausgabe „Imperial“ – den Nachfolger von „Antike“. Für alle Freunde der DungeonSpiele haben wir „Descent“ getestet. Die deutsche Ausgabe des Fantasy Flight Games-Spiels hat der Heidelberger Spieleverlag nach Essen mitgebracht, die erste Erweiterung gibt es auch schon, aber bisher nur in Englisch.

Strategie Imperial

Dungeon-Spiel

„Descent“ – Die Reise ins Dunkel

Im Schein deiner Fackel kannst du gerade noch die Umrisse von Grey Ker, dem Dieb eurer Gruppe, und Jaes, der widerlichen Elfenhexe, erkennen. Ronan, euer Scout, ist vor einigen Augenblicken um die nächste Ecke geschlichen auf der Suche nach der verdammten Tür zur Schatzkammer. Du tastest zum wiederholten Mal nach dem Schlüssel, den du vorhin aus der Truhe der Tiermenschen erbeutet hast, als dich ein Geräusch aufhorchen lässt. Du wirbelst herum und im letzten Moment gelingt es dir dein Schwert hochzureißen und den wuchtigen Schlag eines gewaltigen Ogers abzuwehren ... „Descent“ – Die Reise ins Dunkel – ist ein Dungeon-Spiel für zwei bis vier mutige Abenteurer und einen Spielleiter (Overlord). Bei dieser in den 1970er-Jahren aus Amerika nach Europa geschwappten Spielegattung geht es darum, dass die Spieler ein Dungeon (Verlies) erkunden. Vorläufer von „Descent“ sind etwa „Dungeon“, das sehr erfolgreiche „Heroquest“ und „Doom“, das sich von „Descent“ nur insofern unterscheidet, als es in einem anderen Setting (Science Fiction) angesiedelt ist. In verschiedenen fantasy-typischen Rollen müssen die Spieler die bösartigen Bewohner der verschiedenen Gewölbe besiegen, um ihre Aufträge erfolgreich abzuschließen. Diese nach einem Szenarioplan eingesetzten Bewohner können Skelettkrieger, Hexer, Höllenhunde oder gar Riesen und Drachen sein. Sie werden vom Spielleiter bewegt und dazu verwendet, den Abenteurern ihre jeweiligen Questen so schwierig und spannend wie möglich zu machen. Neben den Monstern gibt es natürlich auch alles andere, was man in einem Dungeon erwartet: Verschüttete Gänge, Fallgruben und überflutete Bereiche behindern die Bewegung aller Beteiligten. Rätsel, Ereignisse und nicht zuletzt Schätze sorgen für weitere Aufregung. Vor allem Gegenstände bringen die Helden auf Vordermann, was der Hauptanreiz des Spiels ist: Charakter hoch leveln. Sollte einem das Glück nicht hold sein, muss man in der Stadt die Fertigkeiten Nahkampf, Fernkampf und Zauberei für Gold trainieren. Die Stadt ist eine der Besonderheiten von „Descent“, denn man kann sie auch während einer Queste über Glyphen (Teleporter) erreichen und sich mit Heiltränken wieder fit machen oder seine Fertigkeiten verbessern, um ein besonders schreckliches Monster zu besiegen. „Descent“ – Die Reise ins Dunkel – ist einer, wenn nicht der beste Vertreter der klassischen Dungeon-Spiele. Die Ausstattung ist eine Wucht. In der großen und sechs Kilo schweren Kiste sind Dutzende von gut gestalteten Monstern und Helden und auch das restliche Material ist äußerst ansehnlich. Leider gelingt es aber auch „Descent“ nicht, mit einem neuen Mechanismus aufzuwarten. Es wird immer noch getreu dem Motto „Tür auf – Monster tot“ munter auf alles, was in den Kellern kreucht und fleucht, eingedroschen. Aber „Descent“ verbindet viele gute Elemente der im Lauf der Jahre in diesem Segment auf den Markt gekommenen Spiele und hat auch einen nicht geringen Anteil neuer schöner Features. Für Fans und Neueinsteiger von Dungeon-Spielen ist „Descent“ ein Muss. Schon wegen der vielen Monster, die für den hohen Anschaffungspreis entschädigen. Note. 3

Wir befinden uns im Zeitalter des Imperialismus. Zwei bis sechs Spieler investieren in die sechs europäischen Großmächte Großbritannien, Deutsches Reich, Frankreich, Italien, Russland und Österreich-Ungarn, mit dem einen Ziel: Möglichst viel Geld in die Länder stecken, die am Ende die meiste Macht haben. Zuerst dachte ich, na ja gleiches Spielprinzip wie schon in dem Vorgänger „Antike“: Und doch ist „Imperial“ völlig anders. Die Spieler lenken nicht die Geschicke einer Großmacht, sondern können in alle sechs investieren – und wer einem Land die höchste Kreditsumme gegeben hat, wird Regierungschef und macht für das Land die Aktionen. Es versteht sich von selbst, dass er dabei vor allem an sich selbst denkt, um seine Privatkasse wieder aufzufüllen. Denn dieses Geld kann dann zu gegebener Zeit wieder investiert werden. Zu Beginn des Spiels bekommt jeder Startkapital, das komplett in die Großmächte investiert wird, sodass zu Beginn des Spiels jeder Investor mindestens eine Großmacht kontrolliert. Das investierte Geld kommt in die Staatskasse des jeweiligen Landes. Jeder Staat besitzt außerdem zwei Fabriken, die Armeen und/oder Flotten produzieren. Und schon steht man vor der Wahl der Qual: Welche der sechs Aktionen zuerst? Steuern? Bessern in der ersten Runde nur die Staatskasse auf. Es gilt: Fabriken und besetzte Seefelder und Landregionen bringen Geld in die Staatskasse und zwar umso mehr, je weniger Armeen und Flotten man hat. Steigen die Steuereinnahmen, bekommt auch der Spieler Geld. Außerdem klettern die Staaten auf der Zählleiste der Machtpunkte gemäß den Steuereinnahmen nach oben. Sobald ein Land das letzte Feld erreicht, ist das Spiel beendet. Je nach Position auf der Leiste nimmt jeder Spieler die vor ihm liegenden Zinsen der einzelnen Staaten mit einem Faktor von null bis fünf Mal und wer die meisten Zinsen kassiert, gewinnt. Fabrik bauen? Kostet die Staatskasse Geld, bringt aber auch mehr Steuern und die sind nun mal spielentscheidend. Produzieren? Kostet nichts und in jede Werft kann eine Flotte und in jede Waffenfabrik eine Armee gestellt werden. Solange Armeen und Flotten im Land sind, verteidigen sie die Fabriken. Manöver? Geht im ersten Zug nicht, da man ja noch keine Flotten oder Armeen besitzt. Im weiteren Verlauf des Spiels breiten sich die Armeen und Flotten aus, erobern Landregionen und Seefelder, die den Staaten zusätzliche Steuereinnahmen bringen. Außerdem können gegnerische Fabriken blockiert oder gar zerstört werden, gegnerische Armeen/Flotten eliminiert werden. Allerdings verliert der Angreifer genauso viele Armeen beziehungsweise Flotten wie der Verteidiger.

Imperial Autor: Mac Gerdts Verlag: Eggertspiele Spieler: 2–6 Alter: ab 12 Dauer: mindesten 2 Stunden Preis: 38 Euro

Kerstin Koch + Veit Schnetker

Investor? Betritt ein Spieler das Investorfeld, bekommen alle, die in diese Großmacht investiert haben, Zinsen aus der Staatskasse. Insofern sie gefüllt ist, sonst muss der amtierende Regierungschef aus seiner Privatkasse zahlen. Die Zinsen gehen in die Privatkasse der entsprechenden Spieler. Und genau dieses Geld kann jetzt derjenige, der die Investorkarte hat, wieder investieren. Sollte ein Spieler in dieser Phase mehr in eine Großmacht stecken als der bisherige Regierungschef, kommt es zum Regierungswechsel. Und das geht nicht selten mit einer völlig anderen Politik einher: Aus Freund wird Feind. Die Investorkarte geht an den linken Nachbarn, der seinerseits investieren kann, sobald entweder eine Großmacht das Investorfeld betritt oder darüber hinwegläuft. Das investierte Geld landet natürlich in den jeweiligen Staatskassen. Import? Bis zu drei Armeen und/oder Flotten können in der Heimatregion aufgestellt werden. Anders als bei der Produktion müssen die eingesetzten Armeen und Flotten aus der Staatskasse bezahlt werden. Das waren die Aktionen, alles andere ist spätestens nach der ersten Partie klar und allzu viel soll im Vorfeld auch nicht verraten werden, nur soviel: Die Spieler brauchen viel Geld, um zu investieren. Die Steuereinnahmen und der Fortschritt auf der Machtleiste sind umso größer, je mehr Fabriken und besetzte See- und Landregionen die Großmacht hat. Je mehr Millionen durch Steuereinnahmen und Investitionen in der Staatskasse sind, umso häufiger können Zinszahlungen vorgenommen werden, die wiederum in den Privatkassen der Spieler landen, um wieder investiert zu werden ... „Imperial“ besticht dadurch, dass es – wie schon „Antike“ – ein reines Strategiespiel ohne Glücksfaktor ist. Das Aktionsrondell macht das Spiel flott. Und wirklich spaßig ist, dass man sich nicht nur um ein Land kümmern muss, sondern dass es darauf ankommt, möglichst überall seine Finger drin zu haben und aufs richtige Pferd bzw. die richtige Großmacht zu setzen. Dabei entwickelt sich jedes Spiel anders und alle sechs Großmächte haben die Chancen, am Ende ganz vorn zu stehen. Glück für die, die rechtzeitig investiert haben. Fazit: Ich habe schon gerne „Antike“ gespielt – nach dem ersten Mal „Imperial“ stand für mich allerdings fest: „Antike“ wird wohl ab sofort im Regal Staub ansetzen. „Imperial“ ist ein Superspiel und wie sagte einer meiner Mitspieler: Vorsicht „Suchtgefahr“. Note: 1+ Descent – Die Reise ins Dunkel Autor: Kevin Wilson Verlag: Heidelberger Spieleverlag / Fantasy Flight Games Spieler: 2–5 Alter: ab 12 Dauer: mindesten 3 Stunden Preis: 60 Euro


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#65 fun+action

DieHanfberatung Hanfberatungim imHanf HanfJournal Journal Die

das Eckthema 9.) Das heiße Gebäck schnell damit bestreichen. Wenn es erkaltet ist, wird es in 2 x 2 cm große Quadrate geschnitten.

Erste Hilfe für Kiffer

Guten Appetit und viel Spass dabei!

Helga (ohne Alter und Wohnort) fragt: „Hallo Leute! möchte gerne ein Hanf-Kissen selber herstellen, könnt ihr mir Tipps geben, wie das am besten funktioniert? Warte schon gespannt auf eure Mail und wünsche noch eine gute Zeit.“ Kascha erklärt: „Hey Helga, wie du das Hanf-Kissen am besten herstellst, ist ganz davon abhängig, was du damit vorhast. Es gibt ja verschiedene Arten von Hanf-Kissen. Die kleinen „Duftsäckli“, die man in der Schweiz kaufen kann, werden von vielen Käufern einfach aufgerissen und geraucht, da sie mit potenten Hanf-Blüten gefüllt sind. Es gibt allerdings auch HanfKissen, die mit einer Mischung aus (meist Nutz-)Hanf-Stroh und Blüten gefüllt sind. Die sind etwas größer und man kann sie z. B. als Kopfkissen verwenden. Besonders im Ofen vorgewärmt helfen sie z. B. bei Kopfschmerzen und Migräne. Außerdem gibt es mit HanfWolle gefüllte Kissen, die wegen den staubabweisenden Eigenschaften des Hanfes besonders als Kopfkissen für Allergiker interessant sind. Zudem besitzt Hanf-Wolle gute wärmedämmende Eigenschaften. Also gibt es bereits drei Möglichkeiten, ein Hanf-Kissen herzustellen. Nach Hanf-Spreu und -Blüten zur Befüllung eines therapeutischen Kissens gegen z. B. Schlafprobleme und Kopfschmerzen erkundigst du dich am besten bei einem Hanf-Bauern. Wenn es in deiner Nähe keinen gibt, findest du sicherlich jemand im Internet. Such dir am besten nicht so viele Stängel raus, sondern einigermaßen weiches Material. Dann brauchst du natürlich noch ein wenig Stoff (konsequenterweise vielleicht auch Hanf-Stoff) und eine Nähmaschine. Hanf-Wolle bekommst du auch bei vielen Hanf-Bauern, bei fertigen Hanf-Kissen, die es im Handel gibt wird, oft noch Baumwolle beigemischt. Von den Hanf-Kissen, die mit potenten Blüten gefüllt sind, rate ich aus rechtlichen Gründen ab, denn die fallen ja unter das Betäubungsmittelgesetz.“

Robert (20) aus Mannheim möchte wissen: „Hi Kascha, jetzt in der Vorweihnachtszeit geht ja das große Keksebacken wieder los. Dazu wollte ich mal fragen, was man dabei so beachten muss, wenn man besondere Zutaten verwenden möchte? Ich habe das bisher noch nie probiert. Gibt es spezielle Rezepte oder kann man irgendeins nehmen, und wie wirkt das denn so?“ Kascha antwortet: „Hey Robert, ich fange mal mit der Wirkung an. Also gegessenes bzw. getrunkenes THC wirkt deutlich länger als gerauchtes, dafür setzt die Wirkung erst nach ca. einer halben Stunde ein. Das sollte man beim Essen beachten: Wenn man nach einer Viertelstunde noch nichts bemerkt, sollte man nicht gleich drei weitere Kekse mampfen, das kann dann gss

Ni-Na-Neujahr

Yieeee-haw! Bald ist wieder Sylvester! Rübe zu und durch! Wegballern vom Allerfeinsten! Und damit das alles nicht wie der Rest vom Jahr vom schlechten Gewissen begleitet wird und man gleich nochmal heftiger zulangen kann, machen wir uns natürlich: Gute Vorsätze! Neujahrsvorsätze sind die tollsten Vorsätze von allen. Gestartet schon mit der Intention, sie spätestens am Dritten sausen zu lassen, gestatten sie uns wenigstens für drei Tage, uns wie ein besserer Mensch zu fühlen. Aber nervt das nicht langsam? Jedes Jahr das Gleiche ... wollen wir nicht einfach mal alles ganz anders machen? Sinnvolle Neujahrsvorsätze ... damit es dieses Mal vielleicht wirklich klappt. Man hat ja sonst nix zu tun. Die grossstadtsurvivor sagen: Nie wieder Enttäuschung über uns selbst, deshalb: die „Dein-Lebenrevolutionierenden-grossstadtsurvivor-Neujahrsvorsätze“. Jetzt auch in realistisch! Nie wieder nüchtern werden Arbeitslos bleiben Fetter werden

Carsten (20) aus Frankfurt möchte wissen: „Greetings Kascha, mir ist des Öfteren bei Gesprächen mit Freunden und früher auch an mir selbst etwas aufgefallen; und zwar dass bei täglich mehrfachem Rauchen(Kiffen) die Häufigkeit, in der man sich beim Aufwachen noch an seine Träume erinnert bzw. überhaupt träumt, stark abnimmt. Ich habe früher teilweise monatelang nicht geträumt bzw. konnte mich an keinen Traum erinnern. Und da ich mittlerweile schon von vielen Leuten gehört habe, denen es genauso oder ähnlich geht oder ergangen ist, drängt sich mir der Gedanke auf, dass es eine generelle Nebenwirkung bei (zu) häufigem Kraut-Rauchen ist. Kann das einfach daran liegen dass man tiefer schläft und sich darum nicht mehr erinnert oder gibt’s da ne andere Erklärung? was meinst du? ;)“

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heftiger werden als man es wollte und hält sechs bis zwölf Stunden an. Vorsicht also auch im Zusammenhang mit Schule/Arbeit/Straßenverkehr und ähnlichem, wo man nicht breit sein sollte. Ein paar wichtige Hinweise leiten sich aus den chemischen Eigenschaften von THC her. So ist der Wirkstoff lipophil, er löst sich am besten in Fett. Das ist z. B. die Butter oder Margarine, die man an den Teig macht. Davon sollte also in dem Rezept ausreichend enthalten sein, ansonsten gibt es keine Einschränkungen. Außerdem wird THC erst durch Wärmezufuhr psychoaktiv, bei zu viel Wärme geht es allerdings auch wieder verloren. Eine gute Backtemperatur ist 195 °C. Und natürlich ist auch zu beachten, dass der Besitz von Cannabis in Deutschland verboten ist, weshalb ich nach geltender Rechtslage dazu rate, das in einem Land zu machen, in dem die Gesetze anders sind.“

Kascha antwortet: „Moin Carsten, deine Frage lässt sich leider nicht so eindeutig beantworten. Zwei wichtige Punkte stell ich mal voran: Erst mal geht es interessanterweise vielen so wie dir, aber vielen auch nicht. Einige berichten sogar, dass sie dann besonders intensiv träumen oder sogar luzide Träume haben, also Träume bei denen man weiß, dass man träumt. Dazu kommt, dass manche Leute sowieso wenig träumen und andere wieder sehr viel. Andererseits hat Cannabis-Konsum offenbar tatsächlich eine Auswirkung auf die so genannte „REM-Phase“, in der üblicherweise die Traumaktivität stattfindet. Bei regelmäßiger Einnahme von höheren Dosierungen THC nimmt der Anteil der REM-Phase am Gesamtschlaf zugunsten der Tiefschlafphase ab, zudem geht die Augenaktivität der REM-Phasen zurück (REM=Rapid Eye Movement, da sich in dieser Schlafphase die Augen schnell bewegen). Diese Wirkung ist allerdings relativ kurzfristig und gleicht sich mit der Zeit an das Schlafverhalten von Nichtkonsumenten an, möglicherweise „vergisst“ man dann einfach seine Träume schneller. Dass viele nicht-mehr-Kiffer berichten, dass sie „endlich wieder träumen und dann auch noch so viel“, bezeichnet man als „REMRebound“, da Anteil und Intensität der REM-Phasen plötzlich wieder zunehmen. Wenn insgesamt zwar regelmäßig, aber weniger konsumiert wird, fallen diese Effekte geringer aus. Das heißt, sie sind vermutlich dosisabhängig: Mehr Kiffen hat mehr Auswirkung auf das Traumverhalten. Damit und mit einer ganz individuellen Neigung zum Viel- oder Wenigträumen lassen sich wohl auch die sehr unterschiedlichen Erfahrungen erklären.“

besser sylvestern mit den grossstadtsurvivorn Nicht mehr so viel lernen Schule/Studium/Karriere hinschmeißen (einmal begonnen, klappt das sicher!) Endlich mit dem Rauchen beginnen (für Raucher: CrackRauchen anfangen) Rockstar werden (wahlweise obdachlos) Dreimal täglich Zähne putzen Einmal monatlich duschen Neue Lebensgeschichte für die Eltern erfinden (macht sie doch mal glücklich, z. B.: Ich bin jetzt Arzt/schwanger) Spätestens im Dezember die Bong putzen Abziehbildchen vor der Schule verteilen Die Pflanze mal gießen ... oder zumindest wegschmeißen Die Polizei auch mal zurückficken Nur noch Tiere essen, die qualvoll verendet sind „Brigitte“-Abo kündigen Das Klo dieses Jahr wirklich putzen Sämtliche Mitbewohner rausschmeißen Den Chef verprügeln (für Feige: vor die Tür kacken) Eine öffentliche Institution anzünden In Zuständen geistiger Umnachtung aus der Kloschüssel trinken Sich über seinem Bettsportpartner übergeben Ein sehr tiefes Loch graben Den Nachbarn verscharren Einen Baum umarmen Spätestens am 17.1. mit dem Feiern aufhören Im Februar wieder einigermaßen ansprechbar sein In der Sylvesternacht nicht volltrunken auf den Schornstein klettern

Unschuldigem Passanten angezündeten D-Böller in die Hose stecken Unschuldigen Passanten ins Krankenhaus fahren Auswandern bevor die Polizei Wind von der Sache kriegt Nie wieder unschuldige Passanten mit Feuerwerkskörpern garnieren Sich die Hände waschen Sich hinter den Ohren grün anmalen Sich eine Geschlechtskrankheit holen Nur noch mit Schwächeren prügeln Sich in einer Clubtoilette wälzen Nächstes Jahr wieder tolle Vorsätze machen Und noch ein Wort zu „Brot statt Böller“: Da wollten wir doch letztes Jahr was Gutes tun, aber diese scheiß Brotlaibe brennen total unspektakulär! Deshalb haben wir uns mal ein paar Alternativen ausgedacht, was noch so alles Spaß macht, wenn’s brennt: Joint – Nachbars Katze – Nachbars Haus – Nachbar – Gute Vorsätze – Menschen mit guten Vorsätzen – Wurst – Meerschweinchen (mit Soundeffekten) – Dixie-Toiletten – Bücher (ein urdeutscher Brauch) – Fahnen. Also Yieee-haw! Wenn ihr in der Sylvesternacht jemanden seht, der nackt, brennend und mit einem lustigen Partyhütchen auf einem Schornstein steht, dabei „DJ mach was“ schreit und versucht Seifenblasen durch ein Megafon zu pusten, könnt ihr ja mal winken. Das sind sicher wir. Eure grossstadtsurvivor



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