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unabhängig, überparteilich, legal
#67
Ausgabe 02/07
Seit fast zwei Jahren macht der DHVProtestmailer per Email Drogenpolitik, bei der jeder mitmachen kann! Die zehn Aktionen und ihre Folgen stellen wir euch diesmal im Eckthema vor.
E news s. 02
guerilla growing s. 06
3
wirtschaft s. 08
Eine Wasserpfeife soll gesünder sein als ein Joint? Franjo Grothehermen klärt wieder auf und liefert Fakten zum Thema Rauchen und die dabei entstehenden Gifte auf... Seite 3 cool-tour s. 09
10
fun+action s. 12
Eddi now left the building
www.hanfjournal.de
Neue Wege im neuen Jahr Bei uns hat sich was getan
von Michael Knodt
Text: Roland Grieshammer „Wer den freien Genuß von Cannabis befürwortet, nimmt in verantwortungsloser Weise den Tod von Tausenden junger Menschen in Kauf“, tönte er im Jahre 1997. Eddi hat mit seinen umstrittenen Zitaten immer wieder für bundesweites Aufsehen gesorgt – sprachlich war er sowieso immer ganz vorne mit dabei.
illu: marker
Schließlich wissen wir dank ihm endlich, wie wir vom Hauptbahnhof in München mit zehn Minuten nach Heathrow in Rom schauen und mit dem Transrapid an den Flughafen Franz-Josef Strauß starten, weil wir im Grunde genommen näher an Bayern an die bayerischen Städte heranwächst weil das ja klar ist weil aus dem Hauptbahnhof viele Linien aus Bayern zusammenlaufen. Naja, die deutsche Sprache läuft da nicht unbedingt zusammen. Wollte nicht Edmund Stoiber, „dass die christlich-abendländische Kultur die Leitkultur bleibt und nicht aufgeht in einem Mischmasch“? Das entscheiden doch wohl immer noch die Wahlmänner und Wahlmännerinnen, Herr Stoiber. Letztendlich bestimmen ja die Frustrierten über das Schicksal Deutschlands. Aber wie es aussieht, steht wenigstens die CSU wie ein Mann und wie eine Frau hinter Ihnen. Denn nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Im deutschen Fernsehen gibt es ja auch nur noch kaputte Familien. Außer den Simpsons gibt es keine normale Familie mehr im TV. Und wenn es überall so wäre wie in Bayern, hätten wir überhaupt keine Probleme. Nur, meine Damen und Herren, wir haben leider nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in Bayern. Aber Ihre Äußerungen wurden ja missgedeutet. Sie haben ja niemanden beschimpft. Sie wollten ja nur wachrütteln. Aber Liberalität heißt doch nicht, für alles offen zu sein und alles zu tolerieren! Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht! Denn wenn ich über die steuerund erbrechtliche Anerkennung von homosexuellen Paaren diskutiere, kann ich gleich über Teufelsanbetung diskutieren. Edmund, der Dickschädel – das ist für Sie eine Ehrenauszeichnung zur Verfolgung der bayerischen Interessen. Klar, wer macht schon keine Fehler? Sie haben ja nicht nur leere Versprechungen gemacht, Sie haben sich auch daran gehalten. Aber um Ihnen einen würdigen Abgang zu ermöglichen und damit Sie nicht noch zum Problembären werden, offeriert Ihnen das Männermagazin „FHM“ eine neue Aufgabe. Bei dem neuen Fotografenwettbewerb der Zeitschrift ist die ganze Kreativität des Politikers gefragt. Ob eine schöne Landrätin oder andere bayrische Weibsbilder – alles ist möglich. „FHM“ sucht Nachwuchsfotografen und Fotos von sexy Frauen. Und vertraut dabei ganz auf das Beurteilungsvermögen Stoibers. Gleichzeitig kann er mit der Teilnahme an der Aktion allen Kritikern entgegentreten, die behaupten, Stoiber habe ein Defizit im Umgang mit Frauen. Dennoch – seine Wertvorstellungen muss er nicht über Bord werfen. Ein klassisches Rollenbild ist weiterhin gefragt: Hier der Fotograf am Auslöser, dort
Junior Randy hat was zu sagen und zwar nicht nur in seinen Songs, sondern auch hier im Hanf Journal. Lest das Interview auf Seite 10 und seht...
das attraktive Model vor der Linse. Da gibt's keinen Raum für Diskussion. Wenn Stoiber das „FHM“-Angebot annehmen sollte, könnte er bereits früher als derzeit geplant zum 30. September von seinen Ämtern zurücktreten und so den Weg frei machen für die in den Startlöchern stehenden Nachfolge-Kandidaten. Insofern leistet „FHM“ auch einen Beitrag zur politischen Hygiene in Deutschland. Letztendlich ist es ja mit einem Zerstoiber immer das gleiche. Irgendwann löst sich alles in Wohlgefallen auf. Mehr als Luft kommt da ja auch nicht raus ... P.S. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass in dieser Hommage an Eddi hauptsächlich seine eigenen Weiss(bier)heiten verbraten wurden, da mir meine Eloquenz dafür schlicht und ergreifend viel zu schade war ;-)
Bestimmt haben sich einige unserer LeserInnen gefragt, warum das Hanf Journal seit ein paar Monaten nicht mehr in all den Head- und Growshops ausliegt, die es bis August letzten Jahres immer angeboten haben. Wie wir damals ja schon berichtet hatten, standen wir kurz vor dem Nichts, weil uns zu dieser Zeit gerade akute Geldsorgen plagten. Wir haben alles getan, damit es weitergeht und wie ihr seht, hat es ja auch geklappt: Es gibt uns, unsere Auflage ist stabil und wenn uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt, wird es uns auch noch eine Weile geben. Allerdings mussten wir unseren Vertriebsweg komplett ändern. Vor der Umstellung haben noch alle Grow-und Headshops, die bei uns angefragt haben, die gewünschte Anzahl an Hanf Journalen erhalten. Das war anfangs noch sehr übersichtlich, im Laufe der Jahre wuchsen die Portokosten durch die wachsende Nachfrage jedoch so immens an, dass dieser Posten einen nicht mehr zu finanzierenden Anteil an unsren Produktionskosten darstellte. Wer es noch nicht weiß: Das Hanf Journal kann seit einigen Monaten direkt und umsonst von allen Grow- und Headshops über den Großhandel bezogen werden. Falls ihr das Hanf Journal im Laden eures Vertrauens vermisst, weist doch einfach den Betreiber darauf hin, er möge bei seiner nächsten Bestellung ein paar Hanf Journale ordern. Außerdem erhalten alle unsere Werbepartner weiterhin so viele Exemplare wie sie möchten. Ein Werbepartner muss mindestens einen Eintrag in unserer Rubrik „KaufDa!“ schalten. Der kostet schlappe 20 Euro im Monat. Dafür gibt es jeden Monat Infos, kompetente Grow-Anleitungen, Spiele-Besprechungen und vieles mehr, was mensch anderswo vergeblich sucht. Sollte euer Stammladen also keinen „KaufDa!“-Eintrag gebucht haben, weist ihn doch einfach darauf hin, was ihm alles entgeht. Womöglich gibt es dann bald auch bei euch vor Ort das Hanf Journal. Die dritte Möglichkeit, unsere Print-Ausgabe jeden Monat pünktlich in den Händen zu halten, ist natürlich das JahresAbo. Das kostet schlappe 42 Euro, die natürlich nicht unsere Geldbeutel anschwellen lassen, sondern DER Sache dienen ;-). Oder ihr besucht uns mal im Büro in Berlin und nehmt einen Stapel Druckerzeugnisse mit, um sie unter’s Volk zu bringen.