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unabhängig, überparteilich, legal Ausgabe Unser Eckthema dreht sich diesmal um Menschen in Not. Sie sind allesamt zur Behandlung schwerer Erkrankungen auf Cannabis angewiesen, da eine Behandlung mit konventionellen Medikamenten unzureichend oder mit schweren bis hin zu tödlich verlaufenden Nebenwirkungen verbunden ist. Da auch Not leidende Menschen hierzulande deshalb von den Behörden verfolgt und kriminalisiert werden, kann ein Teil der Fälle nur anonymisiert vorgestellt werden. Jeder einzelne Fall ist jedoch sorgfältig recherchiert und existiert real.
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Freispruch für 900 Gramm Cannabis
Text: Michael Knodt
Immer mehr deutsche Gerichte haben, im Gegensatz zu Politikern und Ministerien, Verständnis für die Notlage kranker Menschen, die die Symtome ihrer Krankheit mit Cannabisprodukten lindern. Die Polizei hatte vor mittlerweile fünf Jahren bei der Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten Peter S. sowohl mehr als 900 Gramm Cannabispflanzenteile und Haschisch beschlagnahmt als auch seine Cannabiszucht zerstört. Im folgenden Strafverfahren vor dem Amtsgericht im Jahr 2004 wurde ihm unerlaubter Besitz, Anbau und Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen und seitens der Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe beantragt. Peter S. erklärte von Anfang an, die Pflanzen ausschließlich zur Eigentherapie aufgrund seiner HIV- Infektion, seiner Hepatitis C Erkrankung, einer Polyneuropathie (Nervenentzündung) sowie einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung zu züchten und zu nutzen. Er verwende zur Linderung der aus der Vielzahl der Erkrankungen erwachsenden Schmerzen und zur Verhinderung von Muskelkrämpfen bis zu acht Gramm Cannabis täglich .Sein behandelnder Arzt sowie ein unabhängiger Sachverständiger konnten die Einlassungen des Angeklagten und den therapeutischen Nutzen einer Behandlung mit Cannabis beim vorliegenden Krankheitsbild bestätigten. Schon damals konnte das Amtsgericht dieser Argumentation folgen und sprach Peter S. frei. Die Staatsanwaltschaft ging insgesamt drei mal in Revision und Berufung und forderte beim letzten Prozess Ende September 2007 erneut fünf Monate Haft, die für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt werden sollten. Nun ist es nach über vierjährigem Prozessmarathon amtlich: Der Richter und die beiden Schöffen folgten dem Antrag nicht, sondern lehnten die Berufung ab: An der grundlegenden Strafbarkeit des Anbaus und Besitzes von Cannabis ändere seine Lage zwar nichts, jedoch sei das Verhalten des Peter S. in diesem Fall nicht rechtswidrig, weil er sich in einer Situation „rechtfertigenden Notstands“ nach §34 Strafgesetzbuch (StGB) befinde. Zur Behandlung der aus seinem Krankheitsbild resultierenden Schmerzen stehe ihm kein anderes geeignetes Mittel zur Verfügung. Weil sein Leben ohne die illegale Cannabistherapie massiv gefährdet sei, müsse das Gericht Peter S. freisprechen.
wendung wurde Ende August zwar bundesweit das erste Mal genehmigt, jedoch gibt es über dieses Mittel weder Gutachten noch Studien, die sich auf Wirksamkeit und Verträglichkeit beziehen. Zwar gibt es für selbstgezüchtete Hanfblüten auch keine wissenschaftlichen Studien, die den Ansprüchen unserer Gesetzgeber genügen, aber selbst RichterInnen können mittlerweile verstehen, dass positive Erfahrungen seitens der PatientInnen höher zu bewerten sind und einen Notstand rechtfertigen. Ein Berliner Gericht spricht einen Morbus Crohn - Kranken frei, dem es gelingt nachzuweisen, dass sich sein Gesundheitszustand unter Anwendung von Cannabis deutlich verbessert. Ein Gericht in Thüringen verurteilt eine durch einen ärztlichen Kunstfehler zu unerträglichen Schmerzen verdammte Frau zur kleinstmöglichen Geldstrafe auf Bewährung, nachdem diese versuchsweise Cannabis angepflanzt - und sich selbst angezeigt hatte, um darauf aufmerksam zu machen, dass ihr die Kosten für das Medikament Dronabinol (synthetisch gewonnenes THC) nicht von der zuständigen Krankenkasse (AOK) erstattet werden. In Mannheim muss die Polizei beschlagnahmtes Cannabis an einen MS- Patienten zurückgeben.
Landgericht Berlin beendet fünfjährigen Rechtstreit
Dieses Urteil muss für das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ( BfArM) wie eine Ohrfeige wirken. Die Behörde weigert sich trotz anders lautendem Urteil des Bundesgerichthofes, nunmehr seit über zwei Jahren, Genehmigungen zur Versorgung mit medizinischem Cannabis zu erstellen (Hanf Journal 09/07). Im Gegenteil – die dem Gesundheitsministerium untergeordnete Behörde versucht sogar bei PatientInnen, bei denen die Situation „rechtfertigenden Notstands“ nach §34 Strafgesetzbuch (StGB) vorliegt, dieses Recht mit merkwürdigen Praktiken zu verhindern. Die Auflagen sind im Prinzip nicht erfüllbar, schafft das ein/e PatientIn irgendwie doch, sucht sich das BfArM eine neue Finte, die Verwendung von Hanfblüten zu verhindern. Diesmal: Das medizinische Cannabisextrakt. Die An-
Die eigentliche Aufgabe des BfarM wäre es, diesen gerechtfertigten Notstand, sofern er nachgewiesen ist, zu legalisieren. Stattdessen versuchten Dr. Schinkel und seine Glaubensbrüder- und Schwestern alles Menschenmögliche, die medizinische Verwendung von Hanfblüten zu verschleppen und die PatientInnen durch immer neue Hürden von ihrer Antragstellung abzubringen.
Mehr zum Thema: http://hanfverband.de/themen/warum_hanf.html#nr_17 http://www.selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de/ http://hanfverband.de/aktuell/meldung_1190301035.html
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Drogentests sind nicht unbedingt das Maß aller Dinge − ihre Aussagekraft lässt auch trotz angeblich hochmoderner und genauster Messmethoden oft zu wünschen übrig. Mehr dazu erfahrt ihr im ersten Teil unserer dreiteiligen Serie von Dr. Franjo Grotenhermen auf Seite 4.
www.hanfjournal.de
Ein psychoaktiver Tag in Dahlem Am 29. und 30. September 2007 fand ein äusserst interessanter Kongress zur Bewußtseinsforschung im großen Hörsaal und den Seminarräumen des Botanischen Museums im Botanischen Garten der Freien Universität Berlin in BerlinDahlem statt. Die „Entheovision“ befasste sich mit Themen rund um bewußtseinsändernde Pflanzen und Substanzen, also mit Betrachtungen zu Botanik, Psychologie, Ethnologie, Politik, Kunst und Pharmakologie. Der Gesamtrahmen des Kongresses richtete sich an privat oder hauptberuflich mit dem Thema befasste Personen (freie Forscher, Forscher ohne Budget, Drittmittelforscher, Laien, Fachhändler für Entheobotanik, drogenpolitisch Tätige, Personal von Drogenberatungsstellen, ...). Explizit angesprochen wurden Ärzte und anderes medizinisches Personal, welche mit den Auswirkungen fehlenden Wissens bei Patienten im Drogenbereich letztlich zu kämpfen haben (Suchtproblematik, soziale Probleme, psychologische Probleme). Die Vorträge von Referenten wie Dr. Jochen Gartz, Tibor Harrach, Werner Pieper, Julia Seeliger, Frank Fuchs, Steffen Geyer, Jan W. Heising, Dr. Torsten Passie, Hans-Georg Schaaf und Micky Remann waren sowohl für einen Zuhörer mit oberflächlicheren Fachkenntnissen als auch für einen fachlich weit eingearbeiteten Wissenschaftler lehrreich, und wir sprachen mit Hartwin Rohde über seine Veranstaltung. Hans Cousto, Sachbuchautor und Mitbegründer von Eve & Rave, erläuterte uns die Informationspolitik des Kokains, da bei dieser psychotropen Substanz die Informationslage zu juristischen Schritten gegen Händler im Verhältnis zur Konsummenge erstaunlich dünn ist und die Datenlagen zu Konsumprävalenzen äußerst widersprüchlich sind. Man Mohan stellte uns das Berufsbild eines Schamanen in der westlichen Welt dar, um die verzerrten Wahrnehmungen des christlichen als auch des hinduistischen Terminus auf verständliche Weise zu korrigieren, und Dr. Joachim Eul, Mykologe, Biochemiker und Mitgründer der AG Drogen Berlin sprach mit uns über das Risikoverhalten im Sexualleben unter Drogeneinfluss. Dieses Gespräch war natürlich so anregend, dass ein Gläschen Absinth zum Abschluss genau das richtige war, um diesen inhaltsreichen Tag in Dahlem angemessen abzurunden. Durch die Zeremonie führte uns Roger Liggenstorfer aus der Schweiz, und „die grüne Fee“ war mild und magisch. Unsere aufschlussreichen, exzessiven Interviews werden bald on air gehen, so dass für weitere Eindrücke unserer Entheovisionen gesorgt ist. Weitere Informationen unter: www.entheovision.de www.eve-rave.net/abfahrer/presse/presse07-09-10.pdf Text: Roland Grieshammer
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news Das Eckthema
Andreas Holy * 1965 Diagnose: Probleme im Bewegungsapparat (Gelenke, Wirbelsäule), Verspannungen, Migräne, neurologische Krankheitsbilder (Neurodermitis, Psoriasis), wiederholte Magengeschwüre, Depressionen Andreas ist in Österreich in ärztlicher Behandlung und bekommt Cannabinoide verordnet. Die Kosten dafür wurden 2004 bis 2006 von der Kasse übernommen, die Leistung wurde aber 2006 auf Grund neuer Richtlinien im SVG nicht mehr genehmigt. Auf Grund seiner beiden beruflichen Tätigkeiten, ist er zwei mal gesetzlich verpflichtet, Sozialversicherung zu zahlen, allerdings übernimmt zur Zeit keine der Kassen die Kosten für das Medikament, sodass er für diese mit einem finanzielle Aufwand von über 3.000 Euro pro Jahr selbst aufkommen muss. Andreas ist Mitglied des Selbsthilfenetzwerks Cannabis als Medizin.
Gefängnis für aXXL?
Anders als Peter S. in Berlin wurde unser freier Mitarbeiter, der Künstler und Cannabis Patient aXXL, im August zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr ohne Bewährung verurteilt. Aufgrund des Besitzes von acht Hanfpflanzen (Hanf Journal 09/07). Deshalb gibt es jetzt den zweiten Teil seiner Abrechnung mit denjenigen, die für die derzeitige Misere in unserer Republik verantwortlich sind:
http://www.selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de/
impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 67 59 01 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818 Redaktion: Roland Grieshammer, Michael Knodt. Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, KIMO, Kerstin Koch, aXXL, Ing. D. Kroeze. Layout: Lukas Tkotz, mark marker. Illustration: Lukas Tkotz, mark marker. Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals. Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de
Cannabisextrakt Während in der Schweiz das Kantonsgericht Schaffhausen eine Herstellerin von Cannabisextrakten in Tropfenform zu einer Geldstrafe verurteilt hat, die diesen seit vielen Jahren mit Wissen der Behörden für etwa 100 Patienten produziert hatte, hat in Deutschland die erste Patientin, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine Erlaubnis zur medizinischen Verwendung von Cannabis erhalten hatte, am 13. September erstmals einen standardisierten Cannabisextrakt bekommen. Der Extrakt wurde von dem Unternehmen THC Pharm aus Cannabis der holländischen Firma Bedrocan hergestellt und kostenlos bereitgestellt. Die Apotheke der an multipler Sklerose leidenden Patientin hat daraus eine Lösung auf der Basis von Sesamöl angefertigt. Quelle: IACM
Text: aXXL
ABWASCH
Was sagt das BfArM (Bundesintitut für Arznei und Medizinalprodukte)?
fee“ und spiegelt wider, dass „gutes Allgemeinwissen“ und „schlechtes Allgemein-Gewissen“ gleichermaßen wirkungsvoll verdrängt werden können. So, wie „Amtseid“ und „Schutzbefohlenenfürsorgepflicht“.
Einführung:
MdB I. L., CDU, meint in einem persönlichen Anschreiben an einen Patienten, dass er konform mit der Meinung seiner Partei gehe, Cannabis biete zu viele Unwägbarkeiten. Überdies habe er vollstes Vertrauen in die Entscheidungen des BfArM, da es sich hierbei um eine unabhängige Behörde handle, der keine Weisungen erteilt werden dürfen. Er wünsche dennoch gute Gesundheit. Auf eine kritische Rückfrage des Kranken hin antwortet er nicht mehr.
Nachdem anlässlich der ersten Anträge im Jahr 2000 die wiedergegebenen Ausflüchte nicht mehr zu halten waren, das „Internationale Suchstoffabkommen“ oder „mangelndes Öffentliches oder Wissenschaftliches Interesse“ stünden einer Genehmigung zur Vergabe von Cannabismedikation entgegen, werden inzwischen nach Gusto und eigener Ermessens-Entscheidung definitive „Kann-Bestimmungen“ des BtMGs in rigide ausgelegte „Muss-Bestimmungen“ umgeändert. Die Antragsbearbeitung bis zur Entscheidung auch in Dringlichkeitsfällen findet nicht - wie gesetzlich festgelegt - innerhalb dreier Monate statt, sondern kann im Standard- und Normalfall die Zeitspanne von mehreren Jahren umfassen. Durch dieses Spiel auf Zeit entledigt man sich sukzessive des „Allgemein-Gewissens“, das skandalöse Vorgänge wie Contergan, VIOXX, Rohypnol oder verseuchte Blutkonserven noch nicht komplett dem überall verbreiteten Verdrängungsmechanismus geopfert hat. Einige Überlebende dieser grausamen Taktik erheben deshalb vor der Umwandlung des BfArM (zur Folge-Institution DAMA) den Anspruch, wenigstens den aktuellen Skandal der „ Billigmedizin-Verweigerung“ zulasten Tausender Schmerzpatienten einer juristischen Beurteilung anheim zu stellen. Vorerst vergeblich, wie jüngst der erfolglose Versuch einer Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung und deren sofortige Ablehnung seitens der zuständigen Staatsanwaltschaft zeigte. Das BfArM reagiert auf die erhobenen Vorwürfe wie gewohnt in keiner Weise, drangsaliert antragstellende Patienten stattdessen aber weiterhin mit zu erfüllenden Auflagen, die – wider das Grundgesetz - für erneute menschliche Lücken in der Patientenschar sorgen, weil nochmals Jahre bis Jahrzehnte ins Land gehen werden, bis von den Kranken erbracht werden kann, was die Behörde einfordert (Anmerkung d. Redaktion: Sicherungsmaßnahmen der Wohnung etc. siehe Hanf Journal 8/2006) .
Was sagt die Politik? Einführung: Der Job des/der Drogenpolitischen Sprechers/in der Bundesregierung ist ein ungeliebter, da Staatsdealerei mit hochtoxischen Suchtmitteln schöngeredet wird und gleichzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf Cannabis als Medizin abgeleugnet werden müssen. Anfeindungen von Liberalisierungsgegnern drohen. Die Lobby erwartet stetes Entgegenkommen. Die eigenen Wähler sind im Auge zu behalten. Überkommene Verdummungsparolen wie „nicht auszuschließende Gesundheitsgefährdung“ und „fehlende Unbedenklichkeitsbescheinigung“ werden hochgehalten, während etwa die Aufklärungsarbeit der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e. V. (ACM) oder die mutigen Schritte der Patientenvertretung SCM (Selbsthilfenetzwerk Cannabis als Medizin) banalisiert und bewusst gedeckelt werden, so wie dies mit der bereits 1997 im Auftrage des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) erstellten Studie zum Gefährdungspotential durch Cannabiskonsum ebenfalls geschehen ist.
MdB L. M. , schreibt einem anderen Patienten, dass für ihn die Haltung des BfArM nicht nachvollziehbar sei, er sich jedoch bei der Kollegin Ulla Schmidt darum bemühen werde, die erhobenen Vorwürfe aufzuklären. Er werde informieren, sobald das Ministerium diesbezügliche Nachricht gäbe. Wir warten. MdB F. schreibt, dass er es für eine Ungeheuerlichkeit halte, was er da über eine Bundesoberbehörde erfahren müsse. Er habe unverzüglich den Leiter des BfArM, Prof. Dr. Kurth, angeschrieben und darum gebeten, aufgeklärt zu werden, wie die dortige Haltung in Bezug auf die Cannabis gebrauchenden Kranken sei. Der Petitionsausschuss des Bundestages argumentiert in einer Zurückweisung einer etwa drei Jahre lang vorgelegenen Petition, dass es „keine neueren Studien gäbe, die dem Cannabis eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellten...“ und blendet aus, dass für Alkohol, Nikotin, Pharmaprodukte, Automatenspiele, und ähnlich stark wirksame Abhängigkeitserzeuger noch niemals eine rechtlich bindende Unbedenklichkeitserklärung hat abgegeben werden müssen. Der von der Fraktion „Bündnis 90 – DIE GRÜNEN“ gestellte Antrag, die Petition der Bundesregierung – dem Bundesministerium für Gesundheit – als Material zu überweisen und dem Europäischen Parlament zuzuleiten, ist mehrheitlich abgelehnt worden. Der Schriftsatz des Petitionsausschusses gipfelt in der abschließenden Formulierung: „Nach alledem ist dem Petenten zu raten – soweit noch nicht erfolgt – beim BfArM einen Antrag auf Erteilung einer Ausnahmeerlaubnis gemäß § 3 Abs. 2 BtMG zu stellen.“ Dass dieser Antrag bereits vor 7 Jahren gestellt worden – und die Handlungsweise des BfArM Bestandteil der Petition gewesen ist, hat man im Ausschuss offenbar willentlich übersehen. In hinlänglich bekannter Gründlichkeit und sorgfältiger Manier gesunder Gelassenheit. Unangeschnallte Achterbahnfahrten auf Kollisionskurs im Auftrage besagter Bonner Bundesoberbehörde, für die anscheinend jedes irgendwie noch hervorzuzaubernde Mittel recht ist, kranke Antragsteller auf der unberechenbaren Höllenfahrt durch sämtlich mögliche Instanzen zu schleifen und zu drangsalieren, bergen das unkalkulierbare „Risiko“, dass die mitfahrenden Betroffenen die zu erduldenden Prozeduren am Ende der Geisterbahn dennoch nahezu unbeschadet überstehen. Das sind womöglich jene streitbaren Kräfte, die es sogar in voller Fahrt schaffen, die Blüten der vielfach am Wegesrand gedeihenden Pflanzen für die eigenen Befindlichkeiten und Widerstandsenergien zu nutzen. Alle zur Höllenfahrt genötigten Patienten würden jedoch gerne legal in Ruhe gelassen werden – müssen der widrigen Umstände halber aber noch immer illegalisiert mitfahren.
Menschen lieber an Silikose verrecken lassen, als eine deutliche TV-Nachricht lancieren, dass europaweit mit Glasstaub versetztes Cannabiskraut im Umlauf ist.
Primärer Zielpunkt der Patienten bleibt daher das schlichte Überleben. Schmerzfrei und beschützt durch das Grundgesetz.
Der Kosename der Drogenpolitischen Sprecherin der Bundesregierung, Sabine Bätzing, lautet seither auf „Gras-Glasperlen-
aXXL
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Fehlt noch die Haschspritze Ihr Grundwissen über Cannabis basiert wahrscheinlich auf einer Darstellung im Jugendlexikon der DDR, in dem ein Jugendlicher auf einer Haschspritze aufgespießt dargestellt war. Nur eine solch tief sitzende real existierende Prägung könnte die Aussage einer Bundestagsabgeordneten der LINKEN entschuldigen. Die Antwort der Abgeordneten des Deutschen Bundestages Kersten Naumann auf die Frage nach ihrer Meinung zur Schädlichkeit und einer eventuellen Legalisierung von Cannabis können und wollen wir unserer hoch geschätzten Leserschaft nicht vorenthalten. Mit einer Auflage von gut 100.000 Stück ist das Hanf Journal das größte Massenmedium in der europäischen Hanf-Szene und lebt von der Konvergenz aus Inhalt und Kultur. Es ist durch die monatliche Erscheinungsweise immer aktuell, hat einen hohen journalistischen Anspruch, sieht sich selbst als Zeitung, zählt zu den wortführenden Medien der Drogenpolitik in Europa und kann somit gesellschaftlich wie politisch Themen besetzen und verbreiten. Zusätzlich ist das Hanf Journal durch seinen Online-Auftritt eines der wichtigsten Medien der Hanfbranche. Neben dem aktuellen und umfassenden Hanf-Info-Portal www.hanfjournal.de zeigt „Exzessiv – Das Magazin“ (ungefähr) alle zwei Wochen eine neue Folge mit vielen spannenden, breiten und politischen Themen. Exzessiv dreht ganz legal in Amsterdam diverse regelmäßig wiederkehrende Sendungen wie BACKDAT!, LASS WACHSEN! und INVESTIGATIV! Exzessiv zeigt, wie man Cannabis-Produkte in der Küche verwenden und man sein eigenes Gras anbaut könnte, was die Staatsmacht für böse Sachen mit Kiffern macht oder auch, wie man die tollsten Joints baut und vieles mehr. Die Sendungen werden von unterschiedlichen Redakteuren moderiert, vom Hanf Journal produziert und sind online abrufbar unter: http://youtube.com/ExzessivDasMagazin ...
25.04.2007 Antwort von MdB Kersten Naumann, Fraktion Die Linke „Sehr geehrter Herr xxxxxxx, Cannabis gilt vielen Konsumenten als Schutzmaßnahme gegen die Tabaksucht: Doch das Pur-Rauchen von Marihuana ist mindestens ebenso ungesund wie Tabakrauch. Die British Lung Foundation hat einen Bericht vorgelegt, nach dem das Rauchen von reinem Marihuana schädlicher ist als Tabakkonsum. Drei Marihuana-Joints am Tag richten demnach in den Atmungsorganen ebenso großen Schaden an wie zwanzig Zigaretten. Das Kondensat aus dem Marihuana-Rauch enthält etwa fünfzig Prozent mehr krebserregende Stoffe als das aus Tabak. Eine Umfrage hatte ergeben, dass 79 Prozent der Jugendlichen das MarihuanaRauchen als «ungefährlich» einstuften. Nur zwei Prozent der Befragten waren sich der Risiken bewusst. Dabei hat der Konsum seit den
Volker K. * 1967
Das Eckthema
1984 erkrankt an Morbus Crohn (chronische Darmentzündung). Im Januar 1990 musste ihm bei einer Darmoperation der gesamte Dickdarm und 30 cm Dünndarm entfernt werden und er bekam einen künstlichen Darmausgang. Von 2003 bis heute ist Volker nach einer Selbstanzeige schon vier mal mit der Polizei und dem Gericht in Konflikt geraten. Sein Führerschein wurde ihm entzogen. Volkers gesundheitlicher Zustand hatte sich während seiner „Eigentherapie“ erheblich verbessert. Volker befindet sich zur Zeit aufgrund seiner Probleme mit der medizinischem Cannabisanwendung in Haft, wo die Symptome seiner Krankheit nicht richtig behandelt werden und so wieder voll zum Ausbruch gekommen sind.
welche gesundheitlichen Risiken Raucher eingehen. Ich persönlich und auch als Abgeordnete vertrete deshalb den Standpunkt, Cannabis wie andere Drogen abzulehnen und nicht freizugeben. Cannabis ist eine Einstiegsdroge. Sie mögen das als moralische Keule empfinden. Ich möchte, dass weniger Menschen durch Cannabiskonsum abhängig oder krank werden. Allerdings setze ich mich für den Einsatz von Cannabis als medizinisch wirksames Mittel zur Medikamentenproduktion ein, z.B. als Schmerzmittel Dronabinol, dass zwar schon auf dem Markt aber noch nicht von den Krankenkassen zugelassen ist. In klinischen Studien in Großbritannien war gezeigt worden, dass die Cannabis-Medikamente Schmerzen bei Kranken mildern können, die an Multipler Sklerose, den Folgen einer Rückenmarksverletzung oder einer Krebserkrankung leiden.“ Mit freundlichen Grüßen Kersten Naumann Nachzulesen auf abgeordnetenwatch.de Unfundierte, falsche Behauptungen, von einer Volksvertreterin, deren Partei angeblich für die Legalisierung eintritt. Auch in der eigenen Partei steht Frau Naumann mit ihrer Haltung ein wenig im Abseits. Der drogenpolitische Sprecher der BAG Drogenpolitik der LINKEN Carsten Labudda schickte uns, aufgeschreckt von Frau Neumann‘s Statement, hierzu folgende Stellungnahme: „Die Antwort der Abgeordneten Kersten Naumann kann nicht unwidersprochen stehen bleiben, denn sie zeugt von mangelnder Sachkenntnis in der Drogenpolitik und widerspricht der seit Jahren bestehenden Position der PDS bzw.der LINKEN. Bereits 1999 veröffentlichte die damalige Bundestagsfraktion der PDS ein Papier, in dem klar festgelegt wurde, dass die Kriminalisierung von Drogengebrauchern abgelehnt wird. An dieser Position hat sich bis heute nichts geändert. Noch im März wurde auf dem Dortmunder Parteitag der Antrag eines bayerischen Kreisverbandes, eine repressive Linie in der Drogenpolitik zu vertreten, klar abgelehnt. Es hätte genügt, wenn Frau Naumann ein paar Bürotüren weiter bei der drogenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion Monika Knoche nachgefragt hätte. Sie hätte sich auch auf der Homepage der in der BAG Drogenpolitik arbeitenden Experten der Partei informieren können. Dann hätte sie schnell erfahren,dass den Fachleuten in der LINKEN seit langem bewusst ist, dass die Prohibition ihre selbst gesteckten generalpräventiven Ziele meilenweit verfehlt. Längst überfällig ist eine Politik, die regulierend in den heutigen Drogenschwarzmarkt eingreift, anstatt ihn in seinem der Prohibition geschuldeten völlig deregulierten Zustand zu belassen.“
Cannabidiol könnte wirksam bei der Vorbeugung von BSE sein Nach Grundlagenforschung von Wissenschaftlern des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung in Valbonne (Frankreich) könnte Cannabidiol (CBD) der Entwicklung von Prion-Krankheiten, von denen die bekannteste BSE (bovine spongiforme Enzephalopathie) ist vorbeugen. Es wird heute davon ausgegangen, dass der Rinderwahnsinn auf den Menschen übertragbar ist, der hier als CreutzfeldtJakob-Krankheit bekannt ist. Es wird angenommen, dass die infektiöse Substanz bei Prion-Krankheiten eine spezifische Art eines falsch gefalteten Proteins mit dem Namen Prion ist, das die Erkrankung zwischen verschiedenen Individuen überträgt und eine Zerstörung des Gehirns verursacht. In einem Versuch mit Mäusen und Schafen hemmte der nicht-psychoaktive Cannabisbestandteil CBD die nervenschädigenden Wirkungen der Prione auf eine konzentrationsabhängige Art und Weise. Die Forscher schlossen daraus, dass CBD eine viel versprechende Substanz für die Behandlung von Prion-Erkrankungen sein könnte.
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Frau Naumann hat ihre Aussage bis dato nicht zurückgenommen. Vielleicht sollte sie sich ein Beispiel an Herrn Gysi nehmen. Dem ist Anfang des Jahres Ähnliches rausgerutscht (Hanf Journal 04/07), immerhin hatte Genosse Gregor den Mut, seine Aussage tags drauf zu revidieren und richtig zu stellen. Mehr unter: www.abgeornetenwatch.de www.linke-drogenpolitik.de sechziger Jahren mit den neuen Hanf-Züchtungen und steigendem Gehalt des Wirkstoffs THC zugenommen. Die psychoaktive Substanz setzt die Widerstandskraft des Immunsystems herab und erleichtere so Infektionen der Atemwege. Darüber hinaus kann der Konsum THC-haltiger Produkte die Entwicklung von Schizophrenie begünstigen. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen für sich und sagen nichts über das moralische Für und Wider des Cannabis-Konsums, stellen aber klar,
Text: Michael Knodt
www.hanfjournal.de
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news Das Eckthema
Dr. med. Franjo Grotenhermen
Claudia * 1956
Über Drogentests auf Cannabis und wie sie verfälscht werden können (I)
Diagnose: seit 1987 neurologische Erkrankung seit 2002 zunehmende erhebliche Probleme mit Lähmung, Spastik und Gefühlsstörungen seit 2005 Schmerzlinderung durch Cannabis Claudia ist die Patientin, die die Anwendung eines „Cannabisextrakts“ Ende August vom BfArM genehmigt bekam.
Dies ist der erste Artikel einer dreiteiligen Serie zu Drogentests auf Cannabis bzw. THC und ihre mögliche Manipulation. Dieser erste Teil befasst sich mit dem „Vorkommen von THC in biologischen Flüssigkeiten und Haaren“. Die nächsten Beiträge behandeln Nachweismethoden für THC und seine Stoffwechselprodukte, mögliche Ursachen für positive Tests ohne Drogenkonsum, die Wirkung der Verdünnung des Urins, Einnahme von Substanzen, die den Urin reinigen sollen, Zugabe von Substanzen zum Urin, Beeinflussung von Blut, Speichel, Schweiß und Haaren.
USA: Besser ohne GPS Die Kronenzeitung meldete: „Amerikanische Polizisten haben mit Hilfe von GPS-Daten und Google Earth einen Drogenring ausgehoben und Cannabis-Felder orten können. Zuvor hatte die Polizei bei der Festnahme eines Dealers nicht nur Marihuana im Wert von 63.000 Dollar (rund 45.000 Euro), sondern auch ein kleines GPS-Gerät entdeckt. Wie die Auswertung ergab, war das Gerät mit GPS-Koordinaten gefüllt. Diese gaben die US-Polizisten einfach bei Google Earth ein und konnten so mehrere CannabisFelder (Bild) ermitteln, mit deren Bewirtschaftern der Mann in Kontakt stand. Für die Behörden ist die Nutzung des Services von Google offenbar weitaus günstiger, als mit einem eigenen Hubschrauber Luftbilder zu erstellen.“ Wir fragen uns, was das mit Google Earth zu tun hat: wenn einer so dämlich ist, 45.000 Euro Bargeld und ein Gerät rumzuschleppen, das den Ort der Plantage verrät, brauchen die Bullen auch kein Google Earth, um die Pflanzen zu finden.
Köln: Darwin Award für Selbststeller ▬ Dümmer geht’s nimmer Unglaublich intensiver Cannabisgeruch störte die Mieter eines Kölner Mietshauses wochenlang. Ein 37-jähriger Bewohner erklärte seinen Nachbarn, dass die Ernte seiner Hanfpflanzen unmittelbar bevorstehe, danach wäre es vorbei mit dem Gestank. Während der Ernte roch es wohl besonders heftig und die Nachbarn riefen die Polizei. Als die Beamten an dem Wohnhaus eintrafen, schlug ihnen bereits im Eingang ein intensiver Cannabisgeruch entgegen. Auf Klingeln öffnete ihnen der Mieter die Tür. Im Wohnzimmer drehte sich ein Freund (31) des 37-Jährigen gerade eine Tüte. Der Wohnungsmieter zeigte den Ordnungshütern eine Vitrine im Wohnzimmerschrank mit getrocknetem Cannabis, nach seinen Angaben annähernd 300 Gramm. Auch in Balkonien blühte der Hanf prächtig und in einem hinteren Raum der Wohnung stand eine voll funktionsfähige Indooranlage. Insgesamt stellten die Polizisten 60 Hanfpflanzen sicher und nahmen den Selbststeller daraufhin fest.
Cannabiskonsumenten können aus unterschiedlichen Gründen zu Drogentests aufgefordert werden. Diese Tests werden im Allgemeinen mit biologischen Flüssigkeiten (Blut, Urin, Speichel, Schweiß) oder Haaren durchgeführt. So kann beispielsweise bei einem Verdacht auf die Teilnahme am Straßenverkehr unter dem Einfluss von Drogen von Polizeibeamten vor Ort eine ScreeningUntersuchung von Speichel oder Schweiß vorgenommen werden. Sollte bei einer möglichen anschließenden Untersuchung des Blutes THC im Blut nachgewiesen werden, so gilt der Betroffene als absolut fahruntüchtig, wenn mehr als 1 Nanogramm pro Milliliter THC im Blutserum nachgewiesen wird. Eine Untersuchung des Urins oder der Haare auf THC bzw. Stoffwechselprodukte von THC (vor allem THC-COOH) wird häufig von Straßenverkehrsämtern veranlasst, wenn jemand wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz auffällig wurde.
Vorkommen von THC in biologischen Flüssigkeiten und Haaren Blut: Nach dem Rauchen einer einzigen Cannabiszigarette kann THC im Allgemeinen fünf bis zwölf Stunden im Blut nachgewiesen werden. Bei regelmäßigen Konsumenten kann jedoch noch nach ein bis zwei Tagen, eventuell auch länger nach dem letzten Konsum THC im Blut nachgewiesen werden. Die Nachweisbarkeitsdauer von THC-COOH beträgt jedoch selbst nach einmaligem Konsum häufig mehr als fünf Tage. Im Allgemeinen interessiert jedoch im Blut der Nachweis von THC, da dieser eine akute Drogeneinwirkung nachweisen soll. Urin: Die Nachweisbarkeitsdauer eines THC-Konsums im Urin schwankt noch deutlich stärker als die Nachweisbarkeitsdauer im Blut. Es wurden extreme Fälle beschrieben, nach denen bei gewohnheitsmäßigen Konsumenten noch mehr als sechs Wochen nach dem letzten Konsum ein Drogenscreening im Urin positiv auf THC ausfiel. Andererseits kann ein Drogenscreening auch bei regelmäßigem Cannabiskonsum schon nach einer Woche negativ, das heißt ohne Drogennachweis, ausfallen. Wenn im Urin auch etwas unverändertes THC ausgeschieden wird, so werden doch vor allem Stoffwechselprodukte und darunter überwiegend THC-COOH ausgeschieden. Daher wird der Urin vor allem auf das Vorhandensein von THC-COOH untersucht. Je nach Dosis und anderen Einflussfaktoren kann THC-COOH
Schizophrenie und geistige Leistungsfähigkeit In Australien untersuchen Wissenschaftler die Beziehung zwischen neuropsychologischer Leistungsfähigkeit und Cannabiskonsum bei Schizophrenie bei 60 Personen mit Schizophrenie, von denen 44 aktuelle oder ehemalige Cannabiskonsumenten waren, und 17 gesunden Personen. Die gesun-
nach einmaligem Konsum im Urin ein bis sieben Tage nachgewiesen werden, bei regelmäßigem Konsum im Allgemeinen etwa zwei bis drei Wochen. Speichel: Im Speichel wird vor allem THC nachgewiesen, dass sich beim Rauchen von Cannabis in der Mundhöhle abgelagert hat. Die Mundhöhle ist beim Rauchen hohen THC-Konzentrationen ausgesetzt. Es gelangt nur wenig THC vom Blut in den Speichel. Auch Stoffwechselprodukte sind nur in geringer Konzentration nachweisbar. Wird THC gegessen, ohne dass die Mundhöhle der Droge stark ausgesetzt ist, beispielsweise bei der Aufnahme von THC-Kapseln oder mittels eines schlecht gekauten Kekses, so sind die THC-Konzentrationen im Speichel so gering, dass es im Allgemeinen nicht nachgewiesen werden kann. In einer Studie war THC nach dem Rauchen einer Cannabiszigarette bei verschiedenen Personen zwischen einer und 24 Stunden lang nachweisbar. Die Screeningtests für Speichel sind allerdings so ungenau, dass THC nicht selten gar nicht im Speichel nachgewiesen werden kann. Schweiß: Ähnlich wie beim Speichel liefern auch die Drogenscreenings im Schweiß häufig kein korrektes Ergebnis. Dennoch werden diese beiden Formen des Drogennachweises intensiv beforscht und weiterentwickelt, da sich beide Flüssigkeiten ohne großen Aufwand und Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von verdächtigen Personen gewinnen lassen, um so einen Anfangsverdacht zu erhärten, der dann durch eine Blutuntersuchung bestätigt werden könnte. Haare: Es gibt verschiedene Mechanismen, wie THC und seine Stoffwechselprodukte in die Haare gelangen können. Sie können beim Haarwachstum in das Haar eingebaut werden, aus dem Talg oder dem Schweiß in das Haar diffundieren oder aus der Umgebungsluft aufgenommen werden. Die Konzentration von THC und THC-COOH in Haaren ist sehr gering und sehr variabel. Pigmentreiche Haare (schwarzes Haar) nehmen mehr von diesen Substanzen auf als pigmentarme Haare (blonde Haare, graue oder weiße Haare im Alter). In einer Untersuchung wurde bei 85 Prozent aller täglichen Cannabiskonsumenten und bei 52 Prozent aller nicht-täglichen Cannabiskonsumenten THC oder THC-COOH in den Haaren nachgewiesen. Bei seltenem Konsum (ein- bis zweimal pro Monat) ist ein Cannabiskonsum im Allgemeinen nicht durch eine Haarprobe nachweisbar. Fortsetzung dieses Beitrags im nächsten Heft
Dr. med. Franjo Grotenhermen ist Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
den Probanden erreichten bei allen Aspekten der geistigen Leistungsfähigkeit ein besseres Ergebnis als die Schizophreniegruppe, in der ein großer Anteil der Teilnehmer mit aktuellem oder früherem Cannabismissbrauch/-abhängigkeit bei einer Komponente der psychomotorischen Schnelligkeit eine bessere Leistungsfähigkeit als Personen ohne Missbrauch/Abhängigkeit zeigte. Positiv war auch die Häufigkeit des Cannabiskonsums mit einer besseren neuropsychologischen Leistungsfähigkeit assoziiert. Die Forscher schlossen daraus, dass „Cannabiskonsum mit einer verbesserten kognitiven Leistungsfähigkeit bei der Schizophrenie assoziiert ist“.
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GIB LIGHTING
#75
Was für Anfänger
5 guerilla growing Das Eckthema
Günter Stolz * 1964
von Kimo
All diese Umstände haben dazu geführt, dass immer mehr HanfkonsumentInnen dazu übergehen, ihr Gras selbst zu züchten. Nicht etwa, wie es in den Medien oft dargestellt wird, aus kommerziellen Gründen. Sondern meist nur, um den Eigenkonsum zu decken. Als langjähriger Mitarbeiter eines Growshops kann ich bestätigen, dass die Tendenz eindeutig in diese Richtung geht. Der Verkauf kleiner, so genannter Komplettsysteme, die alle zwei bis drei Monate ungefähr 100 bis 200 Gramm getrocknete Blüten abwerfen, boomt wie noch nie. Auch das Klientel hat sich geändert, handelte es vor einigen Jahren fast ausschließlich um „Altfreaks“ oder jüngere Menschen so kommen heutzutage immer öfter gut situierte Paare zwischen 30 und 40 Lebensjahren in den Laden und gieren geradezu nach Beratung und einer Möglichkeit, auf eigene Kosten stoned zu werden. Das Hanf Journal hatte das Glück, ein solches Päarchen beim Einkauf zu treffen und interviewen zu dürfen. Natürlich anonymisiert. Das Interview haben wir bereits im April geführt, in der Zwischenzeit haben uns wunderschöne Fotos von den beiden erreicht. In diesem Zusammenhang müssen wir wieder einmal darauf hinweisen, dass das Treiben von Eva und Markus (Namen von der Redaktion geändert) strafbar ist und deshalb nicht zur Nachahmung empfohlen wird.
von oben
Eva: Im Gegenteil. Das Hanfverbot führt zur der Kriminalsierung unbescholtener Bürger. Schaut uns an. Heute noch gesetzestreu sind wir ab dem Zeitpunkt, an dem wir den Schrank anschalten, gesetzescheu (lacht). Ha Jo: Dann danken wir Euch recht herzlich für das Gespräch. Viel Glück weiterhin und macht es gut.
soll. Gibt schon genug Dinge, die man immer noch falsch machen kann glaube ich. Also Bio auf Erde. Ha Jo: Wie viel Geld habt ihr Summa Summarum investiert?
Eva: Hallo
Markus: Genau 523 Euro und 50 Cent. Dafür haben wir schon einige „Extras“ bekommen. Beim Filter und beim Reflektor haben wir ein wenig mehr springen lassen als die Basisausführung hergab. Wir hoffen, dass sich das auch wirklich lohnt.
Markus: Huhu
Ha Jo: Welche Sorte soll es werden?
Ha Jo: Offensichtlich kauft ihr gerade für Eure Pflanzenzucht ein. Wieso, weshalb, warum habt Ihr Euch entschlossen, gegen das Gesetz zu verstoßen ?
Eva: White Widdow ist geplant. Soll eine gute „Anfängersorte“sein. Zum Glück hat unser Freund 15 Stecklinge für uns übrig gehabt. Ich war schon in Holland und habe Samen gekauft. Aber so ist es natürlich einfacher. Die Samen heben wir uns dann auf ...
Hanf Journal: Hi Eva, Hi Markus.
Markus: Das tun wir auch, wenn wir unser Weed kaufen. Und so können wir wenigstens selbst entscheiden, was, wann, und wie wir rauchen. Wir arbeiten beide viel und entspannen uns gerne abends mit einem oder zwei Joints. Das ist seit ‚ner Weile kaum noch möglich, wisst Ihr ja am Besten. Ein Freund von uns hat sich vor einem halben Jahr eine Mini Box gekauft, für knapp 400 Euro. Mit allem Drum und Dran. Und musste seit seiner ersten Ernte nie wieder zum Dealer laufen. Der macht das Ding zweimal im Jahr für knapp drei Monate an und raucht das ganze Jahr davon. Eva: Der ganze Spaß kostet ihn 35 Euro Strom im Monat, also 420 Euro im Jahr. Da kann keiner meckern. HaJo: Was habt Ihr gerade eingekauft? Markus: Auch eine kleine Box, 80x80 cm und 1,60 Meter hoch. Da zu eine 250 Watt Lampe mit einem Spezialreflektor, eine Absauganlage mit Aktivkohlefilter und noch ein paar Töpfe und Erde. Und natürlich ein Buch, kann mir sowieso nicht alles merken, was ich in den letzten Tagen gehört habe.
Diagnose: Schmerzpatient besonders schwere Form der Migräne Bandscheibenvofall Schmerzund Beschwerdefrei dank Cannabis 1999 hat Günter die Staatanwaltschaft und Gericht davon informiert, dass er Cannabis zu medizinischen Zwecken anbaut und die Gründe dafür dargelegt. Im November 2005 stellte er ein Antrag an die BfArM, der bis jetzt verschleppt wurde. Am 29.8.2006 bekam er Besuch von ca. 8 Kripobeamten die seine Wohnung durchsuchten und 9 kleine Hanfpflanzen sowie eine geringe Menge an Cannabis Medizin beschlagnahmten. Die Exekutive ging fragwürdig vor, z.B. nahm sie vorgelegte ärztliche Atteste und Gutachten nicht zu Kenntnis, legte keinen Durchsuchungsbeschluss vor, verweigerte die Beiziehung
logen ist und ich keinem Menschen mit der Zucht schade. Mein Hausarzt ist über meinen Konsum informiert und sieht darin kein Problem. Ich schade mir noch nicht einmal selbst, weil ich kontrolliert konsumiere. Ich achte die geltenden Gesetze in jeder anderen Hinsicht als Grundlage für ein friedliches Zusammenleben. Einzige Ausnahme: Das Hanfverbot.
klein aber fein
Deutschland im Jahr 2007. Einwandfreies Gras raucht nur noch, wer es selbst anbaut oder jemanden kennt, die/der sich diesem illegalen Hobby widmet. Cannabisprodukte vom Schwarzmarkt sind mies und dazu meist überteuert. War das bis vor zwei Jahren „nur“ beim Haschisch der Fall, ist seit den Zeiten von Sandgras, BRIX & Co. auch das illegal eingeführte Marihuana aus Holland meist ungenießbar, weil gestreckt und/oder feucht beziehungsweise ausgeschüttelt. Und somit viel gesundheitsschädlicher als reines, gut getrocknetes Gras.
White-Widdow
Ein Gespräch mit Neueinsteigern
Markus: Tschö Ha Jo Eva: Tschüs, wir schicken Euch dann Fotos. Und das haben sie auch.
Markus: Falls wir einmal eine Mutterpflanze ziehen wollen. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Erstmal müssen wir unsere eigene Blühkammer aufgebaut haben. Ha Jo: Was erwartet Ihr von Eurer ersten Ernte? Markus: Wenig. Wir sind blutige Anfänger. Wenn es mehr wird als wenig- voila. Wir rauchen sowieso nicht unbedingt jeden Tag und nehmen was kommt. Eva: Was Leckeres zu rauchen, wie viel es wird ist erstmal egal. Hauptsache es macht Spaß und wir lernen. Für‘s nächste Mal. Ha Jo: Angst, erwischt zu werden? Eva: Wieso? Wir leben unauffällig, haben dann noch nicht einmal mehr Kontakt zu unserem „Stammdealer“. Der Geruch sollte, wenn wir uns an alle Vorgaben aus dem Buch halten, auch kein Problem sein. Wir zahlen unsere Rechnungen, fahren nicht schwarz und haben auch sonst keine Leichen im Keller.
Eva: Außerdem noch ein wenig Wurmerde und Bio Dünger. Mir schmeckt das Bio-Gras im Coffeeshop am Besten, das will ich auch so hinkriegen.
Markus: Wir haben uns vorher schlau gemacht: Die Stromrechnung wird nicht höher als bei der Neuanschaffung eines PC‘s, der zwölf Stunden pro Tag läuft. In dieser Richtung haben wir beide keine Angst.
Markus: Ich wollte ja eigentlich gleich hydroponisch loslegen. Aber meine Freundin und der nette Verkäufer haben mich überzeugt, dass es am Anfang so einfach wie möglich gehalten werden
Außerdem haben wir auch noch ein gutes Gewissen, da das Hanfverbot aus meiner Sicht eher gefährlich als hilfreich ist. Gegen das BtmG zu verstoßen fällt mir moralisch gesehen leicht, da es ver-
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#75
guerilla growing Das Eckthema
Irene W. 58 Jahre alt, seit 22 Jahren HIV und Hep. C, keine Pillen, nur natürliches Cannabis. Schmerz- und Beschwerdefrei dank Cannabis. Irene ist Mitglied des Selbsthilfenetzwerks Cannabis als Medizin. http://www.selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de/
Die lebenden Toten
Über Viren in der Cannabiszucht
Neben dem Hanfmosaik- und dem Hanfstreifenvirus (siehe Hanf Journal 09/07) gibt es eine Anzahl Viren, die in anderen Pflanzen entdeckt wurden, aber auch Cannabis infizieren können. Als erstes wird das TMV genannt. Dieses Virus ist eines der bekanntesten der Welt. Das liegt daran, dass es dass allererste Virus war, das entdeckt wurde. Es wird angenommen, dass Cannabis sehr wohl empfänglich ist für dieses Virus, aber keine Symptome an der Pflanze sichtbar werden. Allerdings munkelt man in Growerkreisen, dass das Virus sehr wohl Symptome bei Cannabis (krumme Blätter) hervorruft. Ob es Einfluss auf den Ernteertrag hat, ist leider nicht bekannt. Text: Ir. Ing. D. Kroeze, CannaResearch
sieht nicht schön aus
Erwiesen ist die Tatsache, dass das Tabakringfleckenvirus (TRSV), das übrigens nicht durch Raucher übertragen wird und das Tabakstreifenvirus (TSV) ernstzunehmende Blattflecken (Mosaiken) bei Cannabis verursachen können. Beide Viren können auch für Zwergwuchs verantwortlich gemacht werden. Neben diesen Viren gibt es noch eine Anzahl anderer Viren, die sowohl Tabak als auch Cannabis infizieren können. Beispiele solcher Viren sind das Luzernemosaikvirus (AMV) und das Arabismosaiknepovirus (ArMV). Das AMV wird durch Läuse verbreitet, die das Virus maximal ein paar Stunden bei sich tragen können, aber die Verbreitung geschieht auch durch Samen. Die Symptome sind stark abhängig vom Virusstrang, der Cannabissorte, der Wachstumsphase während der Infektion und natürlich den Wachstumsumständen. Ein allgemeines Symptom sind die leicht gelben Blattflecken (Mosaik). Viele andere Viren verursachen jedoch auch ein Mosaik wie das ArMV, das über die Samen und Nematoden verbreitet werden kann. Es wird allerdings angenommen, dass dieses Virus in Cannabis meistens keine Symptome hervorruft. Andere Beispiele sind das Gurkenmosaikvirus (CMV) und das Tomatenringvirus (TomRSV). Beide Viren können ernsthafte Mosaiken und Zwergwuchs verursachen, wodurch die Pflanze früher ausreift und der Ertrag reduziert wird. CMV wird verbreitet durch Samen und Läuse. Bei hohen Temperaturen erfolgt die Replikation des Virus bedeutend schneller, so auch im Sommer bei längeren Tagesphasen, bei hoher Lichtintensität und viel Stickstoff. Das sind Faktoren, die die Pflanzen während der Wachstumsphase beeinflussen können. Sowohl das TomRSV als auch das CMV sind dafür bekannt, dass sie über Pollen verbreitet werden. Sie können also leicht auf andere Pflanzen übertragen werden. Neben Infektionen mit einem Virus sind auch Infektionen mit verschieden Viren gleichzeitig möglich. Bei so einer gemischten Infektion sind die Symptome natürlich wesentlich schwieriger erkennbar. Es kann natürlich auch sein, dass ein Virus latent vorhanden ist. Das bedeutet, dass das Virus in der Pflanze vorhanden ist, sich aber nicht repliziert. Wenn die Umstände sich verändern, kann so ein Virus sich sofort vervielfältigen und die Pflanze krank machen. Also ein Art Zeitbombe.
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Virusbefall der Pflanze vorbeugen Im Allgemeinen ist es fast unmöglich Viruskrankheiten bei Pflanzen zu bekämpfen. Viren sind resistent gegenüber extremen Umständen wie Temperatur oder Säuren und „unsterblich“, wenn man davon sprechen kann. Darum diese Ratschläge um dem Auftreten von Virusinfektionen vorzubeugen (siehe Tabelle).
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76642 >>
1.
Vor dem Betreten des Growraums unbedingt die Hände waschen (auch Gäste)
2.
Gesundes Ausgangsmaterial benutzen, z.B. keine Stecklinge von Pflanzen benutzen, die fremd sind.
3.
Werkzeuge wie Messer und Scheren mit Alkohol oder Spiritus vor und nach dem Gebrauch desinfizieren. Dies gilt auch für die Stecklingsgewinnung von mehreren unterschiedlichen Mutterpflanzen. In der biologischen Landwirtschaft wird anstatt Spiritus oder Alkohol Milch verwendet. Die Milcheiweiße sollen das Virus einkapseln.
4.
Vektoren bekämpfen.
5.
Vermeidung anderer Gastwirte in der Nachbarschaft (Kranke Zimmerpflanzen im Haus oder Unkraut draußen).
Wenn die Pflanzen dann doch mit einem Virus infiziert sind, sollte man wahrscheinlich ganz normal ernten können, es wird aber dann den Gesamtertrag mindern. Das Grass ist nicht gefährlich für Menschen. Bis heute ist noch kein Pflanzenvirus entdeckt worden, das Menschen infizieren kann. Man möchte natürlich vermeiden, dass die nächste Ernte wieder von einer Viruskrankheit beeinflusst wird. Deshalb sollte man bestimmte Regeln strikt beachten. Organisches Material aus dem Raum entfernen, sobald dieser leer ist. Den Raum mit einem Breitspektrum-Insektizid besprühen. Nach Möglichkeit ein Mittel verwenden, das leicht flüchtig ist. Räumlichkeit und Töpfe gut sauber machen und mit Wasser und Seife gut nachspülen. Ernte- und Stecklingswerkzeuge wie Scheren und Messer sorgfältig desinfizieren. Kein Risiko eingehen und am falschen Ende sparen (z.B. Ersetzen des Steck- / Wurzelgels). Eigentlich sollte man nach jeder Ernte wie oben beschrieben vorgehen, um Probleme mit Krankheiten und Plagen vorzubeugen. Obwohl Viruskrankheiten den Gewächsen Schaden zufügen können, stellen die häufig vorkommenden Plagen und Krankheiten im Allgemeinen eine viel größere Bedrohung der Ernte dar. Viren sind vor allen Dingen so gefürchtet, weil sie so mysteriös sind.
Nachbarschaft >>
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#75
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Kein Anbau von Cannabis in Neumexiko Das Gesundheitsministerium von Neumexiko erklärte am 15. August, dass es nicht den Teil des neuen medizinischen Cannabisgesetzes umsetzen werde, der verlangt, dass es die Produktion und Verteilung der Drogen überwacht. „Das Gesundheitsministerium wird seine Angestellten nicht einer möglichen Strafverfolgung durch die Bundesbehörden aussetzen und daher nicht medizinisches Marihuana verteilen oder produzieren“, erklärte Dr. Alfredo Vigil, der Leiter des Ministeriums. Der Generalstaatsanwalt von Neumexiko schrieb in einem Brief vom 6. August, dass das Gesundheitsministerium und seine Angestellten sich bundesbehördlicher Strafverfolgung ausgesetzt sehen könnten, wenn sie den Teil des Gesetzes umsetzen, der sich mit der staatlich lizenzierten Produktion und Verteilung der Drogen befasst. Das Gesetz verlangt, dass das Ministerium bis zum 1. Oktober Regelungen für die Lizenzierung von Produzenten und die Entwicklung eines Verteilungssystems festlegt. Eine solche Passage ist in den Gesetzen der 13 Staaten, die die medizinische Verwendung von Cannabis legalisiert haben, einzigartig.
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Das Eckthema
aXXL *1953 Hepatitis C, Opiatabhängigkeit, Bandscheibenvorfall Diagnosen: Etwa 1980/81 hat sich aXXL mich mit Hepatitis infiziert. Rückschauend sind die Übertragungswege der Infektion nicht mehr nachvollziehbar. In Betracht kommen: Verseuchung nach Krankenhausaufenthalt 1980 (Meniskus - OP), Geschlechtsverkehr mit einer virustragenden Person oder auch intravenöser Drogenkonsum. Die Symptome der Leberentzündung äußern sich in seinem Fall inSchmerzen in der Oberbauchgegend, massivem Appetitverlust, Erbrechen nach fetthaltigem Essen, permanentem Hautjucken mit wunder und Teils schuppiger Organ-Gegenreaktion, in chronischer Müdigkeit, immensen Erschöpfungszuständen und Depressionen. Im März 2006 ist die Krankheit virulent geworden und hat mit einer Last von 27 Mio. Viruskopien pro ml Blut die Einleitung einer Interferon/Ribavirin© -Therapie notwendig gemacht, die derzeit als klinische Studie an der Universitätsklinik-Kiel unter tolerierten Eigengaben von natürlichem Cannabis gegen die drastischen Nebenwirkungen durchgeführt wird. Schmerz- und Beschwerdefrei dank Cannabis, axxL ist Mitglied des Selbsthilfenetzwerks Cannabis als Medizin. http://www.selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de/
Auflösung Gewinnspiel August
Der Sieger ist … die Steampipe Hmm, das hätten wir nicht gedacht. Wir haben es mal mit einer schwierigeren Frage versucht, aber dass wir nur vier (!) richtige Antworten erhalten haben, war schon heftig. In Zukunft werden wir die Fragen einfacher gestalten. Der Vorgänger des Vaporizers auf Jamaika heißt Steampipe. Hierbei handelt es sich um eine Art Bambusblubber, bei der ein sehr großer Kopf verwendet wird, der nur zu einem Viertel mit Ganja befüllt wird. Auf diesen Kopf wird eine kleine Blechdose mit glühenden Kohlen platziert, deren Boden kleine Löcher hat. Der heiße Luftstrom beim Ziehen an der Pfeife bewirkt, dass das THC siedet und verdampft anstatt zu verbrennen. Auch bei der Steampipe findet also kein Verbrennungsprozess statt. Zur Information für alle, die dachten, Chalice sei die richtige Antwort! Chalice ist lediglich das Patois Wort für Blubber, die auf Jamaika meist aus einer Kokosnuss herstellt wird. Der I- Haler entsprang der Phantasie unseres Teams. Die Gewinner der Vapbong wurden bereits per e-mail benachrichtigt.
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#75 cooltour Das Eckthema
Markus *1975
Rolys Silberscheiben des Monats September Roland Grieshammer
Morbus Bechterew gilt als nicht heilbar und äußert sich als chronische Entzündung der Wirbelkörper, die unter heftigen Schmerzen zu einer fortschreitenden Degeneration und Verknöcherung des Knorpelgewebes schließlich zu einer vollständigen Versteifung der Wirbelsäule führt. Im schlimmsten Fall kann die Wirbelsäule brechen, mit der Gefahr einer Rückenmarksschädigung/Querschnittslähmung. eit 2001 erkrankt an Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans). Auch bei Markus ist es mit der Eigentherapie vorbei, seit die Polizei seine Wohnung auf den Kopf stellte. Seither ist er wieder auf hohe Dosen einesCOX-2 Hemmers mit starken Nebenwirkungenangewiesen. Von seinem Hausarzt bekommt er zwischenzeitlich Dronabinol, halbsynthetisches Delta-9 THC, verschrieben, das gegen die schlimmsten Beschwerden halbwegs hilft, leider aber bei weitem nicht so gut wie natürliches Cannabis. Auch die Kosten werden ihm nicht erstattet.
High Contrast: Tough Guys Don’t Dance
(hospital) Kaum ein anderer Künstler dieses Genres vermag es so gekonnt seine Anhänger vom ersten Release an derart zu fesseln und die Grenzen zwischen allen Subgenres so geschickt zu verbinden und sich somit in die Herzen und Plattenkoffer wirklich aller AList DJs zu spielen. Nach seinen phänomenalen ersten beiden Alben „True Colors“ und „High Society“ folgt nun der neue Longplayer „Tough Guys Don’t Dance“, der produktionstechnisch noch einen Schritt weiter ist, gespickt mit Hits und schon jetzt Anwärter auf das Drum&Bass-Album des Jahres. Das Wunderkind aus Wales, Lincoln J. Barett aka High Contrast ist für mich persönlich nach wie vor der Oberarzt im Krankenhaus, denn er garantiert feinen musikalischen Klang samt schmelzendem Vokal. Gleich mit seinem Intro „If We Ever“ hat er gemeinsam mit Diane Charlemagne eine Hymne vorgelegt, die dem Jungle Vibe mehr als gerecht wird. Ian Shaw glänzt auf dem atmosphärischen Soul-Smasher „Everything’s Different“, was neben dem klassischen „Kiss Kiss Bang Bang“, dem superdeepen „Forever And A Day“ (feat. J’Nay) und verglockten „Tread Softly“ zu meinen Highlights zählt. Aber auch das balladeske „Chances“ (feat. Linda Gail Lewis), das druckvolle „Nobody Gets Out Of Here Alive“ und natürlich das durchgebreakte „The Ghost Of Jungle Past“ erfreuen mein Herz. Hier wird definitiv ein Feuerwerk abgefackelt! www.myspace.com/highcontrastuk www.hospitalrecords.com www.grooveattack.com
Playgroup & Alter Ego pres.: The Kings Of Electro
(rapster records) Für die mittlerweile neunte Ausgabe der „Kings Of…“-Reihe hat sich das !K7-Sublabel Rapster wieder kompetente Experten des Faches ins Haus geholt, die diesmal unter dem Motto „Electro” nicht nur kompilieren, sondern auch gleich mixen dürfen. Wie schon von den anderen Ausgaben bekannt, untergliedert sich auch diese Doppel-CD in „The History” und „The Present”. Der auch als „Playgroup” firmierende Trevor Jackson (den man spätestens seit seinem 1996 ins Leben gerufenen „Output”-Label kennen sollte, auf dem bereits Künstler wie Four Tet, Blackstrobe, LCD Soundsystem oder The Rapture veröffentlichten) griff für die goldenen Zeiten des Genres tief in seine Plattenkiste. Auf seinem Silberling Klassiker gibt’s von New York City über Detroit bis Europa die heissen Tunes von Whodini („Magic’s Wand“), Tilt („Arkade Funk“), Dynamix 2 (“Just Give The DJ A Break“), Mr & Mrs Dale („It’s You“), Energize, Hashim („Al Nafyish“), Visage „Pleasure Boys“), Model 500 „No Ufo’s“), Fearless 4 („Just Rock“), C Bank („One More Shot“), High Fidelity 3 („BBoys Breakdance“) und Deee-Lite („What Is Love“). Auf CD 2 haben sich die alten Offenbacher Profis Roman Flügel und Jörn E. Wuttke alias Alter Ego an die Auswahl der zwingendsten kontemporären Tracks gemacht. Namen wie Daniel Bell, Maurizio, Kenny Larkin, Dopplereffekt, Richie Hawtin und Robert Hood sprechen für sich. Education für Interessierte, Entertainment für Liebhaber – so muss es sein! Hochkarätiges Teil voller Perlen! www.rapsterrecords.com www.thekingsofseries.com/kingsofelectro www.myspace.com/playgroup
Eddy Meets Yannah: Once In A While
(compost records) Aus den Boxen fließen groovige Downtempo-Rhythmen, fein abgestimmt zwischen Soul und zurückgenommener Elektronik. Nach ihrem ersten Album „Just like…“ kommt nun mit „Once In A While“ der Nachfolger von Eddy Ramich und Yannah Valdevit, die sich mit ihrer prägnanten Stimme niemals aufdringlich, stets selbstbewusst und präsent, in die Gehörgänge schlängelt. Das eklektische Glück bekommt in der Welt der beiden keine Grenzen auferlegt. Earl Zinger, bekannt als Teil von Galliano, überzeugt als Gastsänger bei „Bad Fairy“ und Capitol A begleitet Yannah bei „Losing Wings“. Für die richtige Balance erlebt man einige housig-clubbige Tracks mit clever gesetzten tanzbaren Einschüben, und im letzten Drittel finden sich gar jazzige Anklänge, als wären sie’s der Labelhistorie schuldig. Die akzentuierte Coverversion des SOS Band Juwels „No One’s Gonna Love You“ aus dem Jahre 1984 ist für mich neben dem funkigen „To Keep“ der Höhepunkt dieser Mischung aus wohldosierter Zeitreise und Verankertsein im Heute. Das neueste Werk der kroatischen Formation Eddy Meets Yannah vermag es, auch angenehm-sonnigen Spätsommerabenden auf der Terrasse bei Fackelschein den Schuss Extra-Wärme einzuhauchen, die das Thermometer in der nahen Vergangenheit oft partout nicht anzeigen wollte. www.myspace.com/eddymeetsyannah www.compost-records.com
Ewan Pearson: Piece Work
(!K7 records) Er ist Produzent, DJ, Buch-Autor – und er ist einer der gefragtesten Remixer weltweit. Sein unverwechselbarer Stil liegt darin, dass er in den Tracks die Symbiose von Pop und Dance wiederherstellt, indem er so lange schürft, bis er auf Pop-Appeal und Dance-Drive trifft. Die vorliegende Werkschau „Piece Work“ fasst die letzten sechs Jahre Beatgebastel zusammen und präsentiert 21 Remixes, zum Teil rare und unveröffentlichte Tracks. Ewan Pearson veredelt hier die weltbesten Acts wie Chemical Brothers, Franz Ferdinand, Moby, Playgroup, The Rapture, Goldfrapp, Röyksopp und Alter Ego mit seinen Remix-Interpretationen. Ich liebe Seelenluft’s „Manila”, Silver City’s „Shiver“, Freeform Five’s „Perspex Sex”, Slam’s „Visions”, Mocky’s „Catch A Moment In Time”, Pet Shop Boys’ „Psychological”, Ladytron’s „Evil“, Cortney Tidwell’s „Don’t Let Stars Keep Us Tangled Up“ und Depeche Mode’s „Enjoy The Silence“. Immer wieder steuert Ewan Pearson einem sowieso schon guten Track eine Nuance Extraklasse bei. Mal dominieren Synthesizer-Hooks, mal sind es die Gitarren, mal sind die Tracks verspielt, dann wieder straight. Die Tempi schreiten die komplette Spanne zwischen langsam und schnell ab, die Rhythmen oszillieren zwischen hüpfenden House-Grooves und monströsem Electro-Gerocke. Ein Meisterwerk, das so schön zu hören ist, dass es zu Tränen rührt, aber gleichfalls in endlosen Jubel ausbrechen lässt. www.myspace.com/ewanpearson www.ewanpearson.com www.k7.com
Dapayk & Padberg: Black Beauty
(mo’s ferry prod.) Minimal Techno steckt längst in einer Krise, weil sich niemand traut, die zu engen Parameter des Genres zu variieren oder gar
neu zu definieren. Aber Niklas Worgt und seine Frau Eva Padberg haben hier ein Album vorgelegt, das wissentlich gegen die häufig so enervierend maschinelle Strenge in der elektronischen Musik rebelliert. Auf ihrem zweiten Album sind Beats zu hören, denen Impressionen von unterschiedlichen Klangquellen aus unserer Lebensumgebung zugrunde liegen. Ähnlich wie bei der Musique concrète kommt es durch verschiedene Techniken zur Klangverfremdung, von der auch Padbergs Gesang nicht verschont bleibt. Viele der heute gängigen Musikrichtungen haben ihren Ursprung in Afrika. Leider machen Techno-Produktionen, selbst solche aus Detroit, dem Hörer diese Entwicklungslinie nicht immer bewusst. Bei „Black Beauty“ steckt der Hinweis schon im Titel – die zentrale Thematik des Albums ist die Kontinuität von Vinyl als Sound-Medium für elektronische Musik. Darüber hinaus kommentiert das Paar ironisch die Schwächen der Top-DJs und die Oberflächlichkeit der Szene. Und Frau Padbergs lasziv-samt-rockige Stimme gibt den rauen, frickeligen Beats ordentlich Charakter. Natürlich zerrt das Modebiz tight an ihr, zeigt aber Verständnis für ihre Lust am Doppelleben. Und ich hör’ jetzt nochmal „Make It Up“, „Island“ und das grandiose „As You Please“ … www.myspace.com/dapayk www.evapadberg.de www.mosferry.de
Sun Electric: Lost & Found (1998-2000)
(shitkatapult) Die Sonne scheint wieder! Tom Thiel und Max Loderbauer (globale Energie-Beratung von Thomas Fehlmann) haben ein äußerst klares Verhältnis zum Begriff „Ambient“. Collagen ohne Bilder, ein Film ohne Soundtrack, Musik in Transit, bewegende Punkte auf der Erdkugel, Glühwürmer im Gras. Bereits in den 90er Jahren waren Sun Electric ein Garant für abgedrehte und qualitativ hochwertige Elektronik-Experimente und wurden nicht zuletzt durch ihre zahlreichen Releases auf dem belgischen Traditionslabel R&S regelmäßig mit Ambient-Innovatoren wie The Orb in einem Atemzug genannt. So besteht seit 1993 zwischen Orb-Mastermind Alex Paterson und dem Berliner Gespann auch mehr als eine freundschaftliche Verbindung. Gemeinsam haben beide Projekte auch, daß der Verlauf ihrer Musik in Wellen angelegt ist, wobei The Orb noch mehr Dub-beeinflußt sind als Sun Electric, die mehr dem Techno entspringen. Sie machen Musik, die viel mit Sequenzen spielt, die verschiedensten Höhen, Tiefen und Effekte erforscht und nebenbei noch sehr melodiös Raum vermitteln kann. In den Jahren zwischen 1998 und 2000 in Berlin aufgenommen, gibt es nun zehn schräge Soundexperimente, allerlei harmonische und auch mal disharmonische Klänge zu entdecken, zeitlos und doch der Zeit weit voraus. Der Loop befreit sich wieder einmal, aber diesmal von sich selbst ... ich lieb’ die Jungs! www.myspace.com/sunelectricberlin www.shitkatapult.com www.randomnoizemusick.com
Burnt Friedman: First Night Forever
(nonplace) Eigentlich heißt er Bernd Friedmann, bloß kennen ihn im Lande wenige, und draußen in der englischen Welt, wo er – in Australien und Neuseeland – viel unterwegs ist, sprechen sie ihn Burnt
#75
cooltour
Rolys Silberscheiben des Monats September Roland Grieshammer
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Das Eckthema
Michael * 1963 seit 1986 multiple Sklerose mit schwerer Ataxie und Tetraspastik Michael war der erste Patient, bei dem ein deutsches Gericht einen Notstand anerkannte und ihn trotz Cannabisbesitzes freisprach. Die Polizei musste damals sogar die Hanfblüten zurückgeben. Selbst Michael hat bis zum heutigen Tag keine Genehmigung zur Versorgung mit natürlichem cannabis, worunter seine Gesundheit stark leidet. Er hat im Moment keine Möglichkeit, legal an seine benötigte Medizin zu gelangen.
aus, so wuchs ihm sein Künstlername zu. Seine Musik wird man im allgegenwärtigen Dudelfunk wohl eher nicht zu hören bekommen. Dabei ist weniger interessant, ob etwas gut oder nicht ankommt, sondern in welchen formellen Tendenzen und mit welchen Vokabeln die experimentellen Ansätze in der Musik bekräftigt werden, also die Frage, ob eigenartige, neue Aspekte der Musik überhaupt kommunizierbar sind. Denn eine Schublade oder Etikettierung für dieses Album zu finden, ist schwer. Auf jeden Fall geht’s darum, Blues, Funk und Soul zu dubfizieren. Dub als die Hervormischung von Produktionsprozessen, d.h. das Zurücktreten von Melodien und Songstrukturen, zugunsten von übernatürlichen und auch repetitiven Klang- und Rhythmus-Aspekten. Burnt Friedman arbeitet hier mit einer kompletten Band aus insgesamt einem Dutzend Musikern sowie Vokalisten wie dem Londoner Soul-Sänger Steve Spacek, Enik aus München, ex-Otto Mühl-Kommunen-Mitglied Theo Altenberger oder Barbara Panther, verfremdet mit Vorliebe das Konzept von Fiktion und Wirklichkeit und lässt seine Bässe und (Beat-) Programmierungen natürlich klingen. Ich nenne es Future Art Dub – der groovt ohne Ende! www.nonpalace.de www.grooveattack.com
Various Artists: 80’s Flashback (virgin)
Da denkt man, im Deutschrap passiert zwischen all den Dipset-Klonen und Gangstern nichts Aufregendes mehr und dann kommt auf einmal der Hamburger Produzent Petone um die Ecke. Der hat nämlich mit der Creme de la Creme des deutschen Hip Hop ein Konzeptalbum mit Neuauflagen der funkigsten 80er Hits produziert. Zusammen mit Das Bo & Petone fliegt mir hier „Das Blech“ weg, Samy Deluxe beweist bei „Bin Da Da“ erneut seine Klasse, und Titel wie „Sturm & Drang“ mit Jan Delay & Dendemann oder „Ich brauch Schlaf“ feat. Sido lassen ihren Ursprung klar erkennen, sind aber komplett eigenständige Werke geworden. Afrob & Emory machen aus dem a-haKlassiker Partyrap mit Nostalgiecharakter, Harris & HP Baxxter bringen den „Eisbär“ aus der Grauzone, und Das Bo & Petone interpretieren Righeira’s „Vamos a la Playa“, während Illo & Emory Paula Abdul’s „Straight Up“ aufpimpen. Ganz gross natürlich auch der Visage-Killer „Fade To Grey“ von Nico Suave & Henning Wehland. Ich bin sowieso in den Achtzigern hängen geblieben, von 80s Fieber also keine Spur – aber der Flashback dieser illustren Gäste kickt gewaltig! Nun genug gelabert, denn wie sagt es „Mr.Tagesschau“„ Willem Wieben so schön in seinem Intro: „Petone Alder, fahr ab den Scheiss!“ www.myspace.com/80flashback www.80s-flashback.de www.emimusic.de
Polen: Spliff im Focus von Medien und Staatsanwalt Unsere Schwesterzeitschrift Spliff wird gerade richtig populär.
Der Anbau von Cannabis sollte lieber gesetzlich zugelassen als strafgesetzlich verfolgt werden. Das fordert das Genter Institut für soziale Drogenforschung. Dem Institut zufolge gebe es in Belgien 10.000 bis 15.000 kleine Züchter, die sowieso nicht verschwänden. „Für viele Menschen wird der Anbau von Cannabis zu einem grünen Hobby. Sie fahren regelmäßig zur Grenze trotz aller Risiken, erwischt zu werden“, erklärt Tom Decorte vom Institut für soziale Drogenforschung. Die kleinen Cannabis-Züchter setzen die Pflanzen einfach raus. Doch große oder kleine Zucht, der Cannabis-Anbau ist verboten. Man darf nur eine weibliche Pflanze besitzen. Die Genter Forscher plädieren für eine gesetzliche Regelung mit anerkanntem und streng kontrolliertem Anbau und Verkauf der Pflanze. „Ich denke, dass wir nur auf diese Art und Weise Einfluss auf die Qualität des Produkts nehmen können. Es ist auch die einzige Möglichkeit, um gegen die großen Züchter vorzugehen“, so Tom Decorte. Noch scheint die Politik auch in Belgien eher das Prinzip der Bestrafung zu befürworten, die Wissenschaftler hingegen befürworten eine streng kontrollierte Abgabe: „Wir haben festgestellt, dass bei uns die Qualität der Cannabisproduktion zu wünschen übrig lässt und nur noch Großproduzenten als Züchter übrig bleiben, weil die Strafe für sie Berufsrisiko ist und sie die Strafe von vornherein mit einkalkulieren“, so der Forscher Tom Decorte noch.
Schweiz: Hanfbauern überfallen Bewaffneter Überfall auf Hanffeld in Murten Bewaffnete Räuber sind im September in eine Hanffeld der Organisation „Hanf-Info“ in Murten eingedrungen. Sie setzten laut „Hanf-Info“ zwei Wächter außer Gefecht und klauten eine unbekannte Menge des in der Schweiz legal angebauten Hanfs. Nach informationen von „Chanvre_Info“ seien die Angreifer mit Revolvern, Baseball-Schlägern und Eisenstangen bewaffnet gewesen. Die zwei überfallenen Wachleute des Feldes konnten die Diebe nur mit größter Mühe davon überzeugen , sie nicht auch noch zu entführen. Ein Polizeisprecher bestätigte auf Anfrage des Biler Tageblatts, dass wegen des Vorfalls eine Strafanzeige eingegangen sei. Die Polizei ermittelt, bisher erfolglos.
Texta: Paroli
(geco) Fernab von Hip Hop-Klischees, aussagekräftig und persönlich ist Österreichs bekannteste und seit 14 Jahren aktive Hip HopCrew Texta mit ihrem sechsten Album zurück! Den Trends in- und außerhalb des HipHop-Business wird wie immer nicht gefolgt. Aber die unter den Nägeln brennenden Themen erfahren lyrisch eine adäquate Behandlung auf höchstem raptechnischem Niveau mit immer wiederkehrenden Ausflügen in die oberösterreichische Mundart. Neben guten Storytelling-Tracks dürfen nachdenkliche („Ups & Downs“, „Zeit“) und selbstkritische („The Greatest Story“, „Morgengrauen“) Themen nicht fehlen. Auch politische Themen werden in direkter Sprache angegangen („Weltpolizist“), und um radikale Statements („Pause für Rebellen“, ein Quasi-Tribute an Public Enemy) wird kein Bogen gemacht. Dazu gesellen sich mit „Überflüssig“ und „Kein Problem“ feat. Nikitaman weitere Lieblingssongs, und die Beats sind nichts anderes als State of the Art Hip Hop. In limitierter Auflage kommt die CD mit einer Bonus-DVD der Texta Liveshow auf dem diesjährigen Donauinselfest vom 22.06.2007 sowie allen Texta-Musikvideos. Also: Paroli bieten – im metaphorischen wie im menschlichen Alltag, um wieder ein kräftiges Sittenbild dieser geliebten Kultur namens Hip Hop zeichnen zu können. www.texta.at www.grooveattack.com
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#75 cooltour Das Eckthema
Ralf * 1963 Hereditäre motorisch sensible Neuropathie Typ 1, erblich bedingt durch einen Gendefekt. Hepatitis C, Wirbelsäulenerkrankung, Osteoporose, Depression Schmerz- und Beschwerdefrei dank Cannabis Die Kostenübernahme für Dronabinol wurde abgelehnt, ebenso sein Antrag beim BfArM. Ralf behandelt sich selbst, unter ärztlicher Begleitung.
Polen: Spliff im Focus von Medien und Staatsanwalt
Unsere Schwesterzeitschrift Spliff wird gerade richtig populär. Vielleicht etwas bekannter als ihnen lieb ist. Zuerst handelte es sich lediglich um einen Artikel in einer kleinen Lokalzeitung, deren Redaktuer sich darüber mokierte, dass eine solche Zeitschrift überhaupt frei erhältlich sei. Nichts Großartiges, bis eine große polnische Presseagentur den Artikel aufgriff und an alle großen Tageszeitungen schickte. Kurz darauf war das polnische Hanf Magazin Thema in fünf (!) großen Tageszeitungen, insgesamt erschienen acht Artikel über das Spliff Magazin. Alle mit dem gleichen, negativen Tenor wie zuvor in der Provinzpresse. Hauptaufhänger sind übrigens fünf Gramm getrocknete Tomaten in einem Backrezept. Dies stelle, so die polnische Presse einhellig, eine eindeutige Aufforderung zum Drogenkonsum dar. Kein Mensch würde Trockentomaten grammweise zum Würzen verwenden. O Weia. Seit dem 26.09.2007 ermittelt auch noch die Staatsanwaltschaft gegen unsere Brüder im Geiste, wir wünschen viel Glück. Das kann man in einem Land, deren Regierung allen ernstes Frau Merkel aufgefordert hat, die TAZ zu zensieren, auch gut gebrauchen.
#75
fun+action
Breitspiele
Kerstin Koch
Schmerz- und Beschwerdefrei dank Cannabis
Haben wir erstmals mit drei Personen gespielt und selbst mit der Erweiterung als relativ langweilig empfunden. Warum, weil dieses Spiel nichts Neues bietet. Zwar haben die Spieler keine eigenen Spielfiguren sondern können alle bewegen, aber auch das ist nicht innovativ. Aber langsam:
Hermagor
Jeder Spieler hat ein paar Handelshäuser, die er auf dem Markt in Alturien errichtet. Natürlich will er viel Geld verdienen, so versucht er die bestzahlenden Kunden an seinen Stand zu locken. Die Kunden laufen allerdings nur in eine bestimmte Richtung und wie weit gibt der Würfel vor. Da man aber ziehen muss, kann es schon mal vorkommen, dass ein anderer Spieler den Reibach macht. Marktführer zu sein, erhöht das Einkommen, die Investitionskarten der Erweiterung ebenso. Von den Einnahmen werden neue Geschäfte errichtet und vor allem Prestigekarten gekauft. Denn wer zuerst drei hat, gewinnt. Ein Dieb macht einem das Leben etwas schwerer.
Ist ein Spiel, das mich von Anfang an gefesselt hat. Inzwischen habe ich einige Runden hinter mir und der Wiederspielreiz ist ungebrochen. Bei „Hermagor“ stimmt eigentlich alles bis auf den Spielplan, der hätte es eigentlich verdient, etwas größer und klarer zu sein. Ein Fluss teilt die Landschaft in drei große Gebiete, eine Hauptstraße verläuft von Ost nach West. Orte sind mit Straßen verbunden, die wiederum einzelne kleine Gebiete umschließen. Alle Spielfiguren beginnen in der Stadt Hermagor.
Alles in allem ist „Der Markt von Alturien“ ein sehr einfaches Familienspiel und auch Achtjährige sollten das Spiel schon spielen können. Da es der erste Teil einer Sage ist, hoffe ich sehr, dass die nächsten Spiele etwas anspruchsvoller werden. Ich muss ehrlich sagen, ich hatte mir von diesem Spiel mehr versprochen. Und es sollten sich mindestens vier Spieler zusammenfinden, denn positiv an diesem Spiel ist, es können bis zu sechs Personen teilnehmen. Note: 4
Die zwei bis vier Spieler wollen nur eins: Geld, Geld und noch mal Geld. Dafür schicken sie ihre Einkäufer auf den Markt, Waren zu erstehen und den Verkäufer von Ort zu Ort, um dort je nach Bedarf Dracheneier, Relikte, Waffen oder Mais zu verkaufen und Handelsposten zu errichten. Komme ich zu den Details. Zuerst wird zufällig festgelegt, wie viele Aktionen (Handelsposten) die Spieler in einer Runde bekommen. Anschließend stellen die Spieler reihum ihre Einkäufer neben die Warenplättchen, die sie haben wollen, müssen dafür allerdings auch bezahlen. In der zweiten Phase erhalten die Spieler je mehr Geld, je mehr Einkäufer in derselben Gasse des Marktes stehen. Dann werden die Waren verteilt, wer die meisten Einkäufer neben einem Plättchen hat, bekommt es und legt es vor sich ab. In der folgenden dritten Phase können die Waren von den Verkäufern in den Orten verkauft werden. Allerdings kostet der Transport der Waren Geld. Es soll sogar vorkommen, dass die Spieler mehr bezahlen, als die Waren einbringen. Sobald eine Ware über den Tisch gegangen ist, errichtet der Spieler dort einen Handelsposten, der im weiteren Verlauf des Spiels immer dann Geld einbringt, wenn die anderen Spieler dort eine Ware verkaufen.
Hermagor Autor: Emanuele Ornella Verlag: Mind the Moves / Rio Grande Games Spieler: 2–5 Alter: ab 12 Dauer: ca. 1–2 Stunden Preis: ca. 25 Euro Through The Ages Autor: Vlaada Chvatil Verlag: Czech Board Games Spieler: 2–4 Alter: ab 12 Dauer: mind. 4 Stunden Preis: ?? Der Markt von Alturien Autor: Wolfgang Kramer Verlag: Pro Ludo Spieler: 2–6 Alter: ab 10 Dauer: ca. 1 Stunde Preis: ca. 40 Euro
Sobald ein Spieler mit seinen Handelsposten ein kleines Gebiet umschlossen hat, darf er ein Produktionsgebäude errichten. Welches gibt das Gebiet vor. Der Bau wird mit Geld entlohnt und sichert dem Spieler eine letzte Ertragszahlung für das Produktionsgebäude am Ende des Spiels, deren Wert im Laufe des Spiels ganz schön anwachsen kann. Je nach Spieleranzahl dauert das Spiel vier oder fünf Runden, in denen den Spielern zwischen drei und fünf Aktionen zur Verfügung stehen. Haben alle ihre letzte Aktion gemacht, endet das Spiel und die Geldzählerei fängt an. Jedes Produktionsgebäude bringt denjenigen Geld, die mindestens eines errichtet haben. Wer auf der Hauptstraße die wenigsten Handelsposten hat, verliert, wer die meisten hat, bekommt Kohle. Und für jeden Handelsposten in dem großen Gebiet mit den wenigsten eigenen Handelsposten gibt es ebenfalls Geld. Wer dann zusammen mit dem Bargeld die höchste Summe vor sich liegen hat, hat am besten investiert. „Hermagor“ ist ganz klar ein Wirtschaftsspiel und zwar ganz schön verwirrend. Da will genau überlegt sein, welche Waren gerade wichtig sind, denn allzu lange Wege für den Verkauf zurückzulegen, geht ins Geld. Also möglichst wenig Geld investieren dafür viel Geld einnehmen, lautet die Devise. Probiert es aus. Note: 2
Das Eckthema
Diagnose: HIV positiv, Hepatitis C sowie Hyperaktivität
Der Markt von Alturien
Wieder einmal habe ich es geschafft, ein beziehungsweise zwei Spiele fast ein Jahr liegen zu lassen, obwohl sie auf meiner Favoritenliste ganz weit oben standen. Und meine Erwartungen wurden erfüllt, „Hermagor“ und „Through the Ages“ gehören zu meinen Top Ten des Jahres. Und ich bin gespannt, mit welchem Spiel der Macher von „Hermagor“ Emanuele Ornella Mitte des Monats in Essen auf der Spiel ‚07 aufwartet. „Through the Ages“ wird inzwischen von Funagain Games vertrieben. Außerdem stelle ich euch noch „Der Markt von Alturien“ vor.
Andy *1965
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Karten-Aufbauspiel Through The Ages ist „Civilization“ mit Karten. Wie sagte ein Mitspieler so schön, ein Spiel für alle, die keinen Computer haben. So sehe ich das zwar nicht, denn es ist was anderes am Tisch zu sitzen als alleine vor dem Rechner, selbst wenn man im Netz spielt. Kein großer Spielplan ist notwendig, um eine Reise durch die Zeit zu genießen. Spannend und sehr komplex ist „Through The Ages“ und somit nur was für Freunde des langen strategischen Spiels und des nötigen Sitzfleisches vor allem im Vollspiel, wenn es durch alle Epochen geht. Allerdings haben auch Anfänger die Chance, sich an das Spiel heranzutasten. Noch liegt das Spiel nur mit englischen Spielregeln vor und bevor ein erstes „richtiges“ Spiel zustande kommt, muss einiges gelesen und verstanden werden. Wen dies nicht abschreckt, sollte noch einen bis drei Spielbegeisterte an den Tisch rufen, Regeln erklären, die sich im Endeffekt als verständlich herausstellen und anfangen.
Jeder Spieler besitzt zu Beginn des Spiels bereits eine Regierung, eine Armee, ein Laboratorium, einen Tempel, eine Mine und eine Farm. Bis auf den Tempel sind die Karten schon aktiv. Die Regierungsform gibt vor, wie viele zivile und militärische Aktionen der Spieler machen kann, insofern ihm genügend Rohstoffe oder Nahrung zur Verfügung stehen. Wie es sich für ein Aufbauspiel gehört, werden neue Gebäude errichtet, Anführer ausgesucht, Wunder gebaut und immer mehr Arbeiter produzieren immer mehr Rohstoffe und Nahrung. Je mehr Arbeiter unterwegs sind, umso teurer werden die Versorgungskosten für die Bevölkerung. Und Korruption macht die Rohstoffpreise manchmal unerschwinglich. Militärischen Aktionen führen zu Nahrungs- und Rohstoffverlusten bei den Gegnern und so manches Gebäude wird dem Erdboden gleichgemacht. Lose Soldatenhaufen bekommen eine militärische Struktur um Kriege zu führen. Ereignisse sorgen dafür, dass neue Territorien erschlossen werden und so die Bevölkerung und Rohstoffreserven vergrößert werden. Die Entwicklung neuer Technologien bringt die Kultur und das Wissen der Zivilisation voran. Je schlauer eine Zivilisation ist, umso mehr und bessere Entwicklungen können gebaut werden. Letztendlich zählt allerdings nur der kulturelle Fortschritt, wer da die Nase vorn hat, gewinnt. Allerdings kommen am Schluss noch einige Punkte dazu, welche weiß man zumindest im Vollspiel nicht. Überraschung, also. Zusammenfassung: Die Regierung gibt die Anzahl der militärischen und zivilen Aktionen vor. Die Spieler kaufen sich dafür Karten oder zetteln Kämpfe an, bringen ihre Bevölkerung dazu, die Kultur auszubauen und die Spieler sollten darauf achten, dass die Bevölkerung glücklich ist. Wichtig sind auch neue Territorien
Andy ist unseren Lesern aus Interviews und Tutorials als Guerilla Patient bekannt. Er stellt keinen Antrag ans BfArM, weil das in seinen Augen lediglich „ Tote weckt“. Andy behandelt unter Begleitung seines Hausarztes die Symptome seiner Krankheit erfolgreich und spendet anderen PatientInnen sein Weed, wenn er mehr erntet als seinen Eigenbedarf. Kein uns bekannter Patient leidet weniger unter der Prohibition als Andy, er ignoriert sie.
und Technologien können den Spielern langfristig viele Kulturpunkte sichern. Was wer macht, liegt an den Karten, die er sich aussucht und deren Preisspanne zwischen einer und drei Aktionen liegt. Die militärischen Aktionskarten werden verdeckt gezogen und so wissen die Gegner nie, ob sich hinter einer schwachen Armee vielleicht doch eine große Verteidigung verbirgt. Eigentlich gibt es zu diesem Spiel nicht viel mehr zu sagen, außer dass die Lupenfunktion der leider etwas winzigen Glas-Token super ist. „Through The Ages“ ist eine spannende Herausforderung für alle Aufbaustrategen. Wer noch kein Spiel dieser Art hat, sollte es sich in Essen auf alle Fälle mal anschauen. Tolles Spiel. Note: 1
Rauchen ist super! Der Nichtrauchersurvivor
Wir leben im Faschismus. Liebebedürftige Randgruppen wie Mütter, Araber und Raucher werden ausgegrenzt und verfolgt. Das muss anders werden. Denn Raucher sind auch nur Menschen. Und zwar die Besseren! Bevor das Rauchverbot weiterhin perverse Blüten wie Komarauchen unter Jugendlichen begünstigt, schaffen wirs lieber ab. Obwohl das natürlich all den Menschen nicht gefallen wird, die ihren Lebensunterhalt durch das Einsammeln vergessener EC-Karten aus Zigarettenautomaten bestreiten. Auf der Suche nach Verteufelnswertem suchen Moralapostel die abwegigsten Sachen, nur um über etwas herfallen zu können. So erging es dem Kaffee, so erging es dem Wein. Erst wurde jeder Konsument an die Wand gestellt, anschließend fanden seriöse Wissenschaftler heraus: Stimmt nicht, ist sogar gesund. Nicht anders ist bei der Zigarette: Sie ist gut! Untersuchungen im grossstadtsurvivor-Labor kamen zu folgenden sensationellen Ergebnissen: · Raucher können cool sein ohne nachdenken zu müssen! · Rauchen macht schlank. · Rauchen schafft Freunde (solange du Kippen hast) · Rauchen macht schön. (Man stirbt auch bevor man ganz hässlich wird) · Rauchen macht erwachsene Haut. · Raucher schaffen Platz im Altersheim · Rauchen schafft Gesprächsthemen (Hast du mal ne Kippe) · Rauchen vertreibt ungebetene Gäste (zumindest die Mücken) · Rauchen ist Gesellschaftskritik! (Selbstmord auch) Deshalb starten eure grossstadtsurvivor zusammen mit Altbundeskanzler Schmidt eine Imagekampagne. „Rauchen ist super!“ wird zudem von den MR (militanten Rauchern) mit Selbstmordqualmbombenattentaten unterstützt. Eine der zentralen Säulen unserer Kampagne ist, potentielle Raucher in jungen Jahren an das Medium heranzuführen. Zigaretten müssen mit farbigem Rauch und Kaugummiaroma erhältlich sein. Die Schachteln dieser „Kids-Edition“ sind mit Blümchen und niedlichen Tieren bedruckt. Der Hauptfeind des Nikotins ist sein Image! Deshalb zeigt Nicki, die sprechende Zigarette ab sofort Groß und Klein wie toll Rauchen ist. Aber auch fehlende Gewöhnung schafft lebenslange Nichtraucher. Deshalb sollte Kindern frühzeitig Zigaretten in den Babybrei gebröselt, oder sie zumindest ausgiebig mit Nikotinpflastern verklebt werden. Oder wollen sie dass ihr Kind später ein Außenseiter wird? In der Schule muss mittels speziellen Rauchunterrichts (z.B. „Konsumformen“ mit praktischen Übungen (ab Klasse 10 incl. Nikotinspritzen)) unbeabsichtigter Entwöhnung vorgebeugt werden. Auch Erwachsene müssen mehr an Tabakgenuss gewöhnt werden. So lautet eine weitere Kampagne nicht mehr Hartz IV kippen, sonder Kippen statt Hartz IV. (Hilft auch gegen Hunger) Das Gesetz muss grundlegend geändert werden. Sollte an einem Arbeitsplatz das Nichtrauchen vorgeschrieben werden, hat jeder Raucher das Recht mit Lohnfortzahlung bis zum Tod zu kündigen, U-Bahnen und Züge werden dank neuster Ventilatoren zwangsberaucht und Kochshows die Zigaretten als neues Standardgewürz bewerben müssen mindestens 20 Prozent der kompletten Sendezeit eines Senders füllen. Unsere Imagekampagne beinhaltet auch den Verkauf von Merchandising-Artikeln zum Thema Rauchen, wie z.B. der Auto-Dufterfrischer „Kalter Rauch“, das Rauch-Raumspray, oder auch Rauch-aktiv, der Gesundheitsrauch (mit 50% frischer Luft versetzt). Ihr seht, graue Zeiten stehen uns bevor. Vorbei die Zeiten, in denen man sich einen Schlauch in den Arsch und den Mund stecken musste um darin den Rauch zirkulieren zu lassen, nur damit keiner „belästigt“ wird. Nie wieder werden wir auf Bahnhofstoiletten rauchfrei kiffen müssen oder den Rauch per Kuss solange weitergeben, bis er entschwunden ist. Na? Wer wird denn gleiche in die Luft gehen? Deine grossstadtsurvivor(.de)
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#75 fun+action Das Eckthema
Ute *1955 Diagnose: chronische Schmerzen, Blutverlust, Erschöpfungszustände aufgrund einer Strahen- und Chemotherapie in Zusammenhang mit einer Krebserkrankung Auch Ute hatte sich, nachdem die Kasse sich weigerte, die Kosten Dronabinol zu übernehmen, entschlossen, selbst Hanf anzubauen. Fazit: Anzeige und vorest keine Medizin mehr. Klagt gegen ihre Krankenkasse.
Joseph (19) aus Dresden fragt: „Hallo Kascha, ich kiffe zwar selbst nicht, habe mich aber schon immer fuer Hanf und seine Verwendungsweisen interessiert. Was mich mal interessieren wuerde: Wie wird eigentlich Haschisch hergestellt? Ich habe schon mehrere verschiedene Haschischarten gesehen und hatte den Eindruck, dass es entweder trockener und gepresster ist, oder eher etwas weicher und oeliger. Liegt das an der unterschiedlichen Herstellung, oder an unterschiedlichen Pflanzen?“
Die Hanfberatung im HanfJournal Erste Hilfe für Kiffer Aufgepasst!!!!
Unsere langjähriger Hanfberater Kascha ist ab dem 10. Oktober direket und ohne Umwege zu erreichen. Das heißt, Ihr bekommt jetzt alle Fragen, die Ihr rund um die Hanfpflanze an uns habt, persönlich vom Mr. Think Tank des Hanfs beantwortet. Ohne Umwege oder vorheriges “Sieben“. So werden nicht nur die drei „ Topfragen“ des Monats von Kascha beantwortet, er ist ab sofort bemüht, jede Frage persönlich per e-Mail zu beantworten. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten. Die Adresse lautet: kascha@hanfjournal.de Kascha antwortet: „Lieber Stefan, es ist gut, dass du diese Frage stellst, aber es ist schwer, darauf eine gute Antwort zu finden. An erster Stelle muss ich darauf Hinweisen, dass Cannabis illegal ist und man niemandem, auch Menschen mit Schmerzen, nicht dazu raten darf, es zu benutzen. Auch wenn ich hoffe dass dieser Warnhinweis irgendwann
ruehren kann die entspannenden Wirkung durchaus hilfreich sein. Bei manchen Arten von Kopfschmerzen hilft aber ein Apfel und ein Glas Wasser mehr als alles andere. Mit Migraene ist es unterschiedlich: Viele berichten, dass es ihnen geholfen hat, waehrend einige wenn sie Migraene haben lieber nichts rauchen, weil es die Symptome verstaerkt. Wie bei allen medizinischen Wirkstoffen waere es in diesem Fall sinnvoll, das mit einem Arzt abzuklaeren, was dir der Gesetzgeber in diesem Fall leider verwehrt. Insofern kann ich dir also leider nicht mehr sagen als: Es kommt darauf an.“ Kristin (24) aus Rostock fragt: „Hi Kascha, ich habe mal gehoert, dass man Hanf auch in Alkohol einlegen kann, um zum Beispiel Hanfwein oder Hanfschnaps herzustellen. Stimmt das, und bringt das dann auch etwas oder geht es nur um den Geschmack? Und wenn ja, wie geht das?“
Kascha antwortet: „Hi Joseph, das ist gar keine schlechte Frage. In der Tat wird das Haschisch in verschiedenen Herkunftsregionen unterschiedlich hergestellt. Nordafrikanisches Haschisch wird wohl ueblicherweise so hergestellt, dass die Blueten ueber ein Sieb gerieben werden. Dabei kann ziemlich gruenes oder auch roetlicheres oder braunes Haschisch entstehen (Gruener oder roter Libanese, brauner Marokkaner usw.). Je nachdem wie oft die betreffenden Blueten schon ausgesiebt wurden spricht man auch von erster, zweiter oder dritter Siebung, wobei der Harzanteil sich mit der Haeufigkeit der Siebungen zugunsten des Bluetenanteiles verringert. Die beste Qualitaet hat Pollenhasch, das wegen dem hohen Anteil der Harzdruesen, die auch Pollen genannt werden, so heisst. Im Anschluss wird das Haschischpulver zu Platten oder Staeben gepresst. Bei guter Qualitaet ist die Platte dann noch biegsam und von der Konsistenz eher kristallin oder wie Marzipan, sehr mehliges und hartes Haschisch ist schon sehr alt oder mit Sand oder anderen Beimischungen gestreckt.
Kascha antwortet: „Hi Kristin, in der Tat kann man Cannabis wie so ziemlich alles in Alkohol einlegen. Da der Cannabiswirkstoff THC sich nicht nur in Fett, sondern auch in Alkohol loest, „bringt“ das dann auch was. Wenn du das probieren moechtest muss ich darauf hinweisen, dass ich dich nicht zum Cannabiskonsum anleiten darf. Ich kann dir allerdings erklaeren, wie dies ueblicherweise gemacht wird.
Eine in Indien, der Schweiz und der Karibik verbreitete Art der Haschischherstellung ist eher ein Ausquetschen als Aussieben des Harzes. Die frisch geernteten Blueten werden zwischen den Haenden gerollt, und das Harz, das sich an den Handinnenflaechen sammelt, wird abgekratzt und zu Baellen oder Wuersten geformt. Bei guter Qualitaet sind diese sehr formbar und klebrig und entzuenden sich schnell, wenn man ein Feuerzeug daran haelt. Welche dieser Herstellungsweisen die beste ist, haengt auch ein bisschen von der Pflanzenart und der Anbauregion ab.“ Stefan (29) aus Hamburg fragt: „Hallo Kascha, ich habe haeufiger Kopfschmerzen und habe von einem Freund gehoert, dass ihm dagegen Cannabis sehr geholfen hat. Ich habe seit bestimmt 5 Jahren nicht mehr gekifft, hatte aber auch nie Probleme damit. Meinst du, es koennte gegen meine Kopfschmerzen helfen?“ einmal ein schraeges Relikt aus einer laengst ueberholten Prohibitionszeit ist moechte ich also davor Warnen, dich strafbar zu machen. Das zweite Problem ist gravierender: Ich weiss ja gar nicht, was deine Kopfschmerzen ausloest. So kann ich dir auch nicht sagen, was dagegen hilft. Wenn du Nacken- oder Rueckenprobleme hast die zu den Kopfschmerzen fuehren oder sie vom Stress her
In einigen Regionen ist es traditionell ueblich, dass man die ganzen Staengel die uebrig bleiben und gelegentlich auch mal ein paar Blueten in eine Flasche Rum, Wodka oder eines anderen hochprozentiges Getraenks wirft. Das ganze soll dann, weil THC nur unter Waermeeinfluss psychoaktiv wird, eine Weile auf dem sonnigen Fensterbrett stehen und wird gelegentlich leicht geschuettelt. Nach ein paar Wochen ist die THC-Konzentration im Alkohol gross genug, eine Wirkung zu spueren. Besonders beliebt sind solche Hanf-Schnaepse fuer Cocktails und Longdrinks, man sollte aber auch die besondere Wirkung einer solchen Schnaps-CannabisMischung beachten. Bei Hanf-Bier wird schon beim Brauvorgang Hanf zugegeben. Hanf ist eine Verwandte des Hopfens und wurde vor der Einfuehrung des Reinheitsgebotes haeufiger in Bier verwendet, das heute auf dem Markt erhaeltliche Hanfbier wird allerdings aus Hanf mit einem sehr niedrigen THC-Gehalt hergestellt und ist dementsprechend nicht wirksam, abgesehen vom Alkohol. Auch bei Hanfwein wird bereits waehrend der Gaerung Hanf zugegeben, da sich bei dem niedrigen Alkoholgehalt das THC nur langsam loest. Moechte man Hanf nachtraeglich zugeben wird wegen der Erhitzung meist zu Hanf-Gluehwein geraten.“