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unabhängig, überparteilich, legal Ausgabe 01/08 Für alle, die für 2008 den Vorsatz gefasst haben, mit dem Growing anzufangen, haben wir auf den Seiten 5 und 6 die ultimativen Tips.

2 news

5 guerilla growing

Gute Vorsätze sind ja wie gute Musik - man kann sie sich immer wieder anhören. Dafür empfehlen wir eine Auswahl auf den Seiten 9 und 10.

7 wirtschaft

9 cooltour

11 fun+action

www.hanfjournal.de

Auf zur Apotheke! Vorsicht: Verbleites Gras jetzt in Süddeutschland angekommen

Text: Michael Knodt

uch in München wurde im Dezember eine junge Frau stationär behandelt, die Symptome einer schweren Bleivergiftung aufwies. Die Münchener Polizei schließt einen Zusammenhang mit den Fällen in Leipzig (Hanf Journal 12/07) nicht aus, Konsumentenwarnungen wie in Leipzig gibt es bis dato in München jedoch nicht. In Leipzig stieg die Zahl der Personen, die sich in ärztlicher Betreuung befinden, auf 92 an, von den bis Redaktionsschluss ausgewerteten Analysen wiesen insgesamt 97 erhöhte Bleiwerte auf. Von einem weiteren Anstieg ist auszugehen, da bei Redaktionsschluss noch nicht alle Proben ausgewertet waren. Polizeiangaben zufolge sind das die bisher einzig bekannt gewordenen Fälle in Europa. Betroffene, auch Gelegenheitskonsumenten, sollen sich weiterhin an das Gesundheitsamt in Leipzig wenden, hier kann jede/r für eine Gebühr von 22 Euro sein Blut auf eine zu hohe Bleibelastung testen lassen. Auf Wunsch auch anonym. Die Stadt Leipzig ist momentan auch die einzige Behörde Deutschland weit, die vor dem Konsum des bleiverseuchten Grases warnt und Betroffenen Hilfe anbietet. Und was tut Frau Bätzing, die ein solches Problem eigentlich in die Hand nehmen und eine Art Krisenmanagement betreiben sollte? Sie gibt den Schwarzen Peter an überforderte Apotheker, die noch nicht einmal wissen, ob sie die Probe des Bleihanfs annehmen dürfen (Hanf Journal 12/07). Immerhin gibt es jetzt aber auf der Webseite von Frau Bätzing einen Hinweis auf das Bleigras und eine Adresse einer Apotheke, die kleine Mengen anonym und gegen eine Gebühr von 20 Euro auf den Verunreinigungen untersucht. Na, das ist doch schon ein Fortschritt, wenn auch ein kleiner. Um unseren verunsicherten Lesern den Gang zur Apotheke einfacher zu gestalten haben wir ein Formular für Euch abgedruckt, das ihr auch unter www.drugscouts.de auch runterladen könnt (>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>). Einfach eine Kostprobe des Giftweeds beifügen und zusammen mit einem 20 Euro-Schein in irgendeiner Apotheke abgeben. Das Ergebnis dürft ihr dann anonym abholen. In Zukunft möchte die Bundesregierung das Problem trotz all dieser Vorfälle folgendermaßen angehen: „Die Verunreinigungen von Cannabis zu einem besonderen Bestandteil präventiver Maßnahmen zu machen, wäre ein falsches Signal. Damit könnte der Eindruck erweckt werden, dass nicht verunreinigtes Cannabis ohne Gefahr für die Gesundheit konsumiert werden könnte.“, teilt Sabine Bätzing auf ihrer Webseite seit November mit. Im gleichen Atemzug lobt sie das Vorgehen der Leipziger Polizei und Gesundheitsbehörden. Seltsamerweise haben genau die sehr offensiv und konsumentenorientiert reagiert, anders als die Bundesdrogenbeauftragte: Erst als der Deutsche Hanfverband und einige Medien anfingen, hunderte „Dienstaufsichtsbeschwerden“ an die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zu senden, in denen sie auf die Untätigkeit der Bundesdrogenbeauftragten aufmerksam machte, sah sich Sa-

Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86

e-mail: anwalt.honecker@t-online.de

Stempel der Apotheke Apothekenleiter Jürgen Sawazki Apotheke der Rhein. Kliniken Viersen Johannisstraße 70 41749 Viersen

Untersuchung unbekannter Proben auf Bleigehalt Sehr geehrter Herr Kollege Sawazki, als Anlage erhalten Sie V-Scheck in Höhe von

Probe(n) sowie einen ¼

oder

¼

in bar.

Die Ergebnismitteilung erbitte ich durch Brief, bzw. vorab per Telefon oder FAX unter Telefon-Nr. :

/ Fax-Nr. :

.

Mit freundlichen Grüßen

Datum / Unterschrift ApothekenleiterIN bzw. deren/dessen Beauftragte(r)

ª Info: Die Untersuchung kostet ¼ 20,00 je Probe incl. MWSt. Abweichende Fragestellungen bitte angeben, Untersuchungsmaterial wird nicht zurückgeschickt.

da lang schneiden

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Unsere postpubertären Vorsätze für das Jahr 2008 präsentieren wir übrigens auf (fast) allen Seiten, denn das ist unser Eckthema.

bine Bätzing gezwungen, zumindest einen Hinweis über die Existenz von verunreinigtem Cannabis auf ihrer Webseite zu veröffentlichen. Ihr lagen die Hinweise auf Verunreinigungen schon seit Monaten vor und sie hat ihren Internetauftritt erst dann aktualisieren lassen, als schon 52 Personen in ärztlicher Behandlung waren. Halb-freiwillig. Im Klartext: Auch beim nächsten Fall dieser Art wird das Bundesgesundheitsministerium warten, bis sich Menschen ihre Gesundheit ruinieren, bevor vorm Konsum gewarnt wird. Jetzt sollten es auch die Letzten kapiert haben: „Wer kifft, ist selbst schuld, Punkt.“ Übrigens werden Dealer, die mit gestrecktem Cannabis erwischt werden, meist geringer bestraft als ihre Kollegen, die saubere Ware anbieten. Der Grund: Verunreinigtes Weed hat eine geringeren THC- Gehalt und somit erwartet den Verkäufer ein geringeres Strafmaß. Es sei denn, die Polizei ermittelt parallel wegen Körperverletzung, so wie momentan in Leipzig.

mehr unter www.drugscouts.de

Forward ever, backward never! 2007 liegt hinter uns. Ein Jahr voller Hoffnung mit großen Erwartungen, die natürlich wieder nur streckenweise erfüllt werden konnten. Auch 2007 schworen viele Patienten auf die heilende Wirkung von Haschisch, da es bei Krebs- und Aidskranken, die immer mehr an Gewicht verlieren, den Appetit anregt. Es entspannt die verkrampften Muskeln von Menschen mit Multipler Sklerose und es lindert die Pein von Schmerzpatienten, was die Regierenden aber nicht sonderlich interessierte. Im Gegensatz zu Opiaten wie Morphin, die stark abhängig machen, ist Cannabis als Medikament immer noch nicht freigegeben, obwohl die damals rot-grüne Bundesregierung versprach, dass es schon Ende 2001 in der Apotheke ein Cannabis-Extrakt auf Rezept geben solle. Eine Behandlung mit dem synthetisch hergestellten Dronabinol erzielt im Gegensatz zu natürlichem Cannabis nicht den gewünschten Effekt, und das BfArM erlaubt nur die teure, aufwendige Extraktion. Warum ist ein Extrakt, das weder eine Zulassung hat noch an Menschen ausprobiert wurde, plötzlich verfügbar? Wir verstehen es nicht, und so müssen sich die schwerkranken Leute wohl auch weiterhin am Bahnhof versorgen. Im August des vergangenen Jahres forderten wir auf der Hanfparade unter anderem die kostenlose Analyse von Haschisch und Marihuana auf Streckmittel, Schimmel, Pestizide und Bakterien, da wir seit über zwei Jahren vor verunreinigtem Gras warnen. Das Leipziger Drogendezernat erkannte Anfang November jedenfalls die Notwendigkeit, Gras auf gesundheitsgefährdende Zusatzstoffe untersuchen zu lassen, als Hanfblüten mit Bleistaub im Umlauf waren und die ersten 50 Patienten aufgrund erhöhter Bleiwerte im Blut und Beschwerden behandelt werden mussten. Ein Interview mit Sabine Bätzing war auch im ablaufenden Jahr nicht möglich. So hoffen wir für 2008, dass die vorliegenden Hinweise und Fakten den scheinbar nötigen Druck ausüben, mit Warnhinweisen für HanfkonsumentInnen endlich Verantwortung zu übernehmen. Wir werden auf jeden Fall auch im neuen Jahr mit gutem Beispiel vorangehen und „exzessiv“ (ich wink’ mal mit dem Zaunpfahl) für die Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel arbeiten. Danke für Eure Unterstützung und allen gleichgesinnten Freunden ein grünes, neues Jahr!

Text: Roland Grieshammer


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#74 #78 news Das Eckthema

Mit dem Rauchen anfangen: Echte Rebellen fangen 2008 - jetzt wo es in der Öffentlichkeit verpönt wird - wieder mit dem Rauchen an. Und zwar sowohl von selbstangebautem Gras, wie auch von selbstgezüchtetem Tabak. Frei nach dem Motto: Immer gegen den Strom!

impressum Herausgeber: Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818 Redaktion: Roland Grieshammer, Michael Knodt. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, KIMO, Kerstin Koch, aXXL, Hans Cousto, Jo Biermanski. Layout: mark marker, (Lukas Tkotz). Illustrationen: mark marker, Lukas Tkotz. Fotos: Privat, Im Auftrag des Hanf Journals.

Von wegen Recht auf Rausch

Nordrhein-Westfälische Justiz hält sich nicht an die landesspezifischen Einstellungsrichtlinie bei Cannabis Text: Jo Biermanski zum Eigengebrauch Eine 28-jährige Frau wurde am 30.11.2007 wegen Besitz und Einfuhr von 5,2 Gramm Marihuana aus den Niederlanden vom Amtsgericht Nettetal zu einer Geldstrafe verurteilt. Obwohl alle Voraussetzungen zur Einstellung des Strafverfahrens vorlagen ( geringe Menge zum Eigengebrauch von unter sechs Gramm, keine einschlägigen Vorstrafen, erstmalig auffällig wegen eins BtMG- Delikts, keine Abgabe an Minderjährige, kein Konsum in der Öffentlichkeit) stellte der zuständige Richter Michael Lindemann das Strafverfahren nicht ein. Der Grund für diese Nichteinstellung scheint in diesem Falle eindeutig und offensichtlich zu sein: Die Betroffene spielte das in solchen Fällen weit verbreitete „Spiel“ der „einsichtigen und reumütigen Sünderin“ nicht mit. Weder während des polizeilichen Verhörs noch vor Gericht. Sie protestierte bereits bei ihrer Festnahme gegenüber der Polizei gegen die Beschlagnahme des Hanfs, die BeamtenInnen drohten schon zu diesem Zeitpunkt, sie „würden dafür Sorge tragen“, dass es in ihrem Falle nicht zur Verfahrenseinstellung käme. So kam es dann auch, die Betroffene erhielt einen Strafbefehl von 20 Tagessätzen a 20,- Euro, gegen den sie Einspruch einlegte. Als Grund für die Nichteinstellung führte der zuständige Richter bei der folgenden Verhandlung ihr „uneinsichtiges“ Verhalten bei der Polizeikontrolle sowie wie eine Vorstrafe wegen Diebstahls an. Ungeachtet der Tatsache, dass diese Verurteilung bereits über drei Jahre zurück liegt und es sich hierbei nicht um eine „einschlägige Vorstrafe“ handelte. Es sei zu erkennen“, dass die Betroffene „keinerlei Einsehen in die Gesetze habe“ , so der zuständige Richter. Während der Gerichtsverhandlung verwies die Angeklagte auf das Urteil des Landgerichts Lübeck aus den frühen 90ziger Jahren und dass es nicht sein könne, „dass Rauschwillige unter Strafandrohung gezwungen werden sollen, auf die weitaus gefährlichere Droge Alkohol auszuweichen, nur weil Cannabis illegal sei. Von einer Verpflichtung zu einer abstinenten Lebens-

weise für Erwachsene könne nicht ausgegangen werden“ Ebenfalls munierte der Vorsitzende, dass „die Tat“ in diesem grenznahen Bereich (Gemeinde Nettetal, der Verfasser) stattfand: „Da haben sie uns einen Coffeeshop 300 m hinter der Grenze hingebaut, was glauben Sie, was hier los ist? Diesem Drogentourismus muss man Einhalt gebieten“ Des Weiteren war die „Argumentation“ des Richters durch mangelnde kognitive Leistung gekennzeichnet, die in Sachen Cannabis vielen Juristen eigen ist: Alkohol sei eben gesellschaftsfähig, der meiste Alkohol würde nicht konsumiert um sich zu berauschen, sondern wenn er (der Richter) ein Glas Wein trinke, wolle er im Gegenteil den Rausch verhindern, Cannabis hingegen würde nur des Rausches wegen konsumiert. Die Verurteilte wird nun gegen dieses Urteil Berufung einlegen, die in naher oder ferner Zukunft vor dem Landgericht Krefeld verhandelt werden wird. Die Betroffene ist per E-Mail erreichbar unter: iris.berger@onlinehome.de Öffentliche Briefe und Protestschreiben gegen dieses meines Erachtens skandalöse Urteil sind zu richten an: Amtsgericht Nettetal z. Hd. Richter Michael Lindemann Steegerstrasse 61 41334 Nettetal Die Geschäftsnummer des Verfahrens lautet: 3 Cs 892/07

Anzeigen: Emanuel Kotzian 030/44 67 59 02 vertrieb@hanfjournal.de Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de) Druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links.

Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

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Feuer auf Sabine Bätzing Text: Hans Cousto

USA:

Kröten verboten War on Drugs treibt skurrile Blüten Homer Simpson hat es vorgemacht- Kröten lecken kann lustig sein. Nicht mehr für David Theiss aus Kansas City im US-Bundesstaat Missouri. Der wurde nämlich angeklagt, „seine Kröte ausschließlich angeschafft zu haben, um an ihr zu lecken und sie so als Rauschmittel nutzen“, wie die Online-Agentur Ananova berichtet. David Theiss wurde nach seiner Festnahme auf Kaution freigelassen und wartet nun auf seinen Prozess. Nach Angaben eines Behördensprechers ist das der erste Fall, bei dem der Besitz eines „Leckfroschs“ behördlich verfolgt wird

Schweiz:

Nationalrat lehnt Hanfinitiative ab

LassWachsen mit Henk Paschulke Yeah, Henk is back. Unsere neueste Exzessiv Folge bedient endlich mal wieder alle „LassWachsen“ Freunde. Henk hat unserem Team herrliche Bilder aus seinem Amsterdamer Grachtenkeller geschickt. Und mal wieder bewiesen, dass sich unsere Lieblingspflanzen unter seiner Obhut einfach nur sauwohl fühlen. Zieht es Euch einfach unter: www.Youtube.de/exzessivdasmagazin

SEX

Der Schweizer Nationalrat, also das Schweizer Parlament, lehnt die Initiative «für eine vernünftige Hanfpolitik» ab und verzichtet auch auf einen Gegenvorschlag. Schon im November hat sich ein deutliches Nein abgezeichnet. Das Hauptargument der Gegner ist der Schutz der Jugend. Die Schweizer Parlamentarier brachten die Volksinitiative, die eine kontrollierte Liberalisierung vorsieht, mit 106 zu 70 Stimmen zur Ablehnung. Die Vorlage geht nun an den Ständerat (vergleichbar mit dem Bundesrat in Deutschland). Findet auch der keine Lösung, dürfen die Schweizer demnächst selbst und direkt entscheiden, wie sie zukünftig mit Hanf umgehen werden.

Happy Birthday Hanf Museum Seit nunmehr 13 Jahren präsentiert das Hanf Museum in Berlin ständige und wechselnde Ausstellungen, Informationen und Veranstaltungen rund um die Cannabis Pflanze. Einzigartig und unschlagbar gut. Rolf Ebbinghaus und sein Team haben das Hanf Museum in dieser Zeit weit über die Grenzen der Hauptstadt hinaus bekannt gemacht und eine erheblichen Teil dazu beigetragen, dass Jahrhunderte altes Wissen nicht verloren gegangen ist. Das Hanf Museum Berlin gewährt seinen Besuchern auf mehr als 250 Quadratmeter einen Einblick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Pflanze Cannabis.

www.hanfmuseum.de Nächste Folge - Sex + Drogen Joachim Eul erläutert die Vor- und Nachteile... In Vorbereitung: „BackDat“ mit neuer Besetzung und neuen Rezepten für 2008.

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum Verreisen? www.cannabis-cafe.info Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl

Kalifornien/Colorado:

beschlagnahmtes Gras muss zurück Kalifornische Richter und ihre Kollegen aus Colorado hatten offensichtlich wenig Verständnis für den staatlichen Diebstahl von Medizinalhanf. Sie wiesen die Polizei an, beschlagnahmtes Cannabis von Patienten, die eine staatliche Erlaubnis zum Gebrauch des Hanfs hatten, zurückzugeben. Wie in den USA üblich, berief sich die Polzei auf geltende Bundesgesetze, nach denen der Besitz von Cannabis in den gesamten Vereinigten Staaten illegal sei. Die Richter argumentierten, dass die gewaltsame Durchsetzung der Bundesdrogegesetze nicht über der staatlichen Erlaubnis der Cannabisnutzung für medizinische Zwecke stehe.

Die absurde Logik der

Sabine Bätzing A

nlässlich der Vorstellung der Jahresberichte zur Drogensituation in Deutschland und Europa der deutschen und der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD und EBDD) erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing gemäß ihrer Pressemitteilung vom 27. November 2007: „Aktuelle Untersuchungsergebnisse für Deutschland zeigen, dass Erwachsene weniger Drogen nehmen als früher. Nur noch rund 3% haben innerhalb des letzten Monats Drogen konsumiert. Auch bei Jugendlichen sinkt der Drogenkonsum. Am deutlichsten wird das beim Konsum von Cannabis: Nur noch 13% der 14-17-jährigen haben 2007 zumindest einmal Haschisch oder Marihuana probiert. 2004 waren das noch 22% in dieser Altersgruppe. Auffällig ist dagegen, dass sich die Zahlen der regelmäßigen Konsumenten von Cannabis wenig verändert haben. In der Altersgruppe der 14-17jährigen liegt der Anteil aktuell bei 3,3%, bei den 18-64 jährigen bei 2,2%.“ Die Zahlen betreff regelmäßige Konsumenten von Cannabis haben sich tatsächlich in den letzten Jahren für diese Altersgruppe wenig verändert. Von 2004 bis 2007 stieg der Anteil derer, die mehr als 10 Mal innerhalb des letzten Jahres Cannabis konsumierten, nur geringfügig von 2,0% auf 2,3%. Bemerkenswert erscheint jedoch, dass im untersuchten Zeitraum trotz einer Abnahme um 41% des Anteils derer, die zumindest einmal in ihrem Leben Cannabis konsumierten, der Anteil derer, die mehr als 10 Mal innerhalb des letzten Jahres Cannabis konsumierten, um 15% angestiegen ist. Diese Tatsache lässt den Schluss zu, dass die Zahl der regelmäßigen Konsumenten keine Variable – das heisst nicht abhängig ist – von der Zahl der Personen, die Cannabis mindestens einmal im Leben probiert haben (Lebenszeitprävalenz). Auch frühere Studien belegen, dass die Höhe der Lebenszeitprävalenz (mindestens einmal im Leben konsumiert) beim Drogenkonsum kein Indikator für die Größe der Monatsprävalenz (mindestens einmal im letzten Monat konsumiert) ist. Beispielsweise zeigen die Drogenaffinitätsstudien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dass die Lebenszeitprävalenz des allgemeinen Konsums illegalisierter Drogen von 2001 bis 2004 in der Altersgruppe der 12- bis 25jährigen von 27% auf 32% um etwa 20% angestiegen war, der gegenwärtige Konsum jedoch bei 5% unverändert blieb. Und gemäß Jahresberichte des DBDD stieg die Lebenszeitprävalenz des Konsums illegalisierter Drogen von 2000 bis 2006 in der Altersgruppe der 18- bis 59-jährigen von 19,8% auf 25,4% um etwa 28%, der gegenwärtige Konsum sank jedoch im gleichen Zeitraum von 3,3% auf 2,7%, was einer Verringerung von etwa 20% gleichkommt. Maßnahmen, die auf eine Verringerung des Probierkonsums abzielen, also so genannte „primär präventive Maßnahmen“, scheinen generell nicht geeignet zu sein, Menschen vom Dauerkonsum bestimmter psychotroper Substanzen abzuhalten, da die Zahl der Dauerkonsumenten keine Variable von der Zahl der probeweise konsumierenden Menschen ist. Somit scheinen die bisher ergriffenen primär präventiven Maßnahmen im gesamtgesellschaftlichen Bezug bezüglich Schadensminderung weder evident noch effizient zu sein, da vom Probierkonsum im allgemeinen keine Gefahr für die Konsumenten zu beobachten ist, sondern dies nur bei Dauerkonsumenten der Fall ist...

Fortsetzung auf Seite 3


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3 news Weniger saufen

RETOURGEKUTSCHE Text: aXXL

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s geht um „Beleidigung, Verleumdung, üble Nachrede und alle weiteren in Betracht kommenden Delikte“. Anzeige erstattet hat das BfArM namens seiner Bediensteten Prof. Dr. Kurth, Dr. Lütz und Dr. Schinkel. Eine weitere Anzeige unter gleichem Tatvorwurf und mit Strafantrag wurde vom direkten Vorgesetzten der genannten Herren, Dr. Osterheld, der für das Bundesministerium für Gesundheit in Bonn tätig ist, im Juli 07 auf den Weg gebracht. Auf diese infame Art und Weise wehrt sich die expertenhochgerüstete Behörde gegen aXXL`s öffentliche Meinungsäußerungen zum jahrelangen verwaltungsrechtlichen SchlampenProcedere, das zum Nachteil von cannabisbedürftigen Patienten geführt wird. Nicht genug damit, dass sich das BfArM kackfrech erlauben darf, die im § 8 BtM-Gesetz vorgegebene Frist von drei Monaten zur Bearbeitung eines Genehmigungsantrages beliebig zu überschreiten und erst per Untätigkeitsklage auf den Rechtsweg zurückgezwungen werden muss, nein, nun schaltet sich auch noch ein Ministerialer ein, um seine Untergebenen gegen die verbalen Attacken eines Kranken aus dem Prekariat in Schutz zu nehmen, der keinen anderen Ausweg mehr sieht, als sich der zynischen Rotzigkeit des Behörden-Goliath unter Zuhilfenahme seiner eigenen, sehr beschränkten Mittel, zu stellen. aXXL hat nach dem Abfeuern des Kanonen auf Spatzen-Geschützes in Form der lächerlichen Beleidigungsanzeige durch die Genehmigungsdrückeberger ein wenig internet(t) gestöbert und ist in Sachen „Behördenkritik“ auf folgende höchstrichterliche Entscheidungen getroffen, die den hohen Herren beim BfArM und beim BMG offenbar (noch) unbekannt sind: Bei Meinungsäußerungen in einer die Öffentlichkeit wesentlich berührenden Frage spricht eine Vermutung für die Freiheit der Rede (vgl. BVerfGE 7, 198 [208, 212]; stRspr). Ferner müssen sich staatliche Institutionen, die nicht den Schutz

Genau das sollte man zur Anzeige bringen. aXXL tut dies hier - nicht bei der Polizei. Insbesondere, weil sein Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit durch die „Aktion Osterheld“ – Retourgekutsche à la BMG - brüchiger geworden ist denn je zuvor.

... Der schadensmindernde Effekt von Feuer auf Sabine Bätzing primär präventiven Maßnahmen erscheint somit eher marginal zu sein, wenn er überhaupt nachgewiesen werden kann. Maßnahmen, die auf eine Verringerung des aktuellen Konsums psychotroper Substanzen wie Cannabis abzielen, wie die Beratungs- und Behandlungsprogramme „realize it!“, „Candis“ oder „Incant“, also so genannte „sekundär präventive Maßnahmen“, oder auch das internetbasierte Ausstiegsprogramms „quit the shit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) mögen zwar im Einzelfall erfolgreich sein, doch im gesamtgesellschaftlichen Bezug sind auch diese Programme – zumindest bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen – nicht effizient, da die Zahl der jugendlichen Dauerkonsumenten von Cannabis mit Hilfe dieser Programme nicht reduziert werden konnte. Die Beratungs- und Behandlungsprogramme „realize it!“, „Candis“, „Incant“ oder „quit the shit“ haben auf jeden Fall keinen Einfluss auf die Größe der Lebenszeitprävalenz des Konsums von Cannabis, da sie für Menschen geschaffen wurden, die bereits Cannabis konsumieren. Der Erfolg dieser Programme kann deshalb nicht an der Größe der Lebenszeitprävalenz gemessen werden. Doch genau dies tat Sabine Bätzing in ihrer Pressemitteilung vom 27. November 2007. Obwohl Bätzing die Auffälligkeit bemerkte, dass sich die Zahlen der regelmäßigen Konsumenten von Cannabis wenig verändert haben, stellte sie fest, dass die Bundesregierung auf einem guten Kurs sei und erwähnte dabei die vorgenannten Beratungs- und Behandlungsprogramme.

Dieses Jahr wird eindeutig weniger gesoffen, dafür wird mit dem Kiffen richtig losgelegt. Damit‘s auch nach Silvester ordentlich knallt!

der persönlichen Ehre für sich in Anspruch nehmen können, unter Umständen schärfere Kritik gefallen lassen als natürliche Personen. In einem solchen Fall ist daher das Gewicht der Meinungsfreiheit bei der Abwägung besonders hoch zu veranschlagen, weil das Grundrecht gerade aus dem besonderen Schutzbedürfnis der Machtkritik erwachsen ist und darin unverändert seine Bedeutung findet (vgl. BVerfGE 93, 266 [293]). Zum Thema passend, kann auch wie folgt zitiert werden: BGH, 30.05.2000 - VI ZR 276/99: „Eine Meinungsäußerung im Rahmen eines Beitrags zur politischen Willensbildung in einer die Öffentlichkeit wesentlich berührenden, fundamentalen Frage, bei der es um den Schutz des Lebensrechts Ungeborener geht, muss nach Art. 5 Abs. 1 GG in einer freiheitlichen Demokratie grundsätzlich selbst dann toleriert werden, wenn die geäußerte Meinung extrem erscheint (hier: „Babycaust“). GG Art. 5 Abs. 1; BGB §§ 823 Ah, Bd, 1004; StGB §§ 185 ff. In diesem Absatz könnten die Worte „Ungeborener“ und „Babycaust“ nach aXXL`s persönlicher Erfahrung gut und gerne durch die im vorliegenden Fall zutreffenden Bezeichnungen „ cannabisbedürftiger Kranker“ und „Patientencaust“ ersetzt werden, weil das BfArM im Einklang mit dem BMG bereits zuvor zum Beispiel durch das Inverkehrbringen verseuchter Blutkonserven, durch die vorschnelle Zulassung des Herzmittels „Trasylol“ oder zwischenzeitlich auch durch jämmerliche vier Bescheidungen eines zum Teil unwirksamen Extraktes innerhalb der letzten zehn Jahre im Kampf um medizinisches Cannabis als einzig verantwortliche „Caustbehörde“ überaus auffällig in Erscheinung getreten ist.

Fortsetzung von Seite 2

Das Eckthema

Die Datenlage lässt jedenfalls nicht den Schluss zu, dass diese Programme einen messbaren Effekt auf das Verhalten vieler Leute haben – die Zahl der Dauerkonsumenten ist jedenfalls durch die Programme nicht gesunken und auf die Zahl der Probierer und Gelegenheitskonsumenten, die gesunken ist, haben diese Programme keinen Einfluss. Es ist deshalb absurd, den Erfolg dieser Programme mit einer gesunkenen Lebenszeitprävalenz zu verknüpfen. Doch für Sabine Bätzing scheint dies irrelevant zu sein, sie vermeidet eine logische Datenanalyse und verfällt volkommen der Versuchung, vor allem das Handeln der Bundesregierung in einem guten Licht erscheinen zu lassen. Wenn das internetbasierte Ausstiegsprogramms „quit the shit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sehr erfolgreich war und 30 Prozent der Teilnehmer drei Monate nach Abschluss des Programms keinen Konsum mehr aufwiesen und die Personen, die weiter konsumierten, ihren Konsum deutlich reduziert hatten, dann hätte sich über die Jahre hinweg eine Reduktion der Dauerkonsumenten bemerkbar machen müssen. Da dies jedoch nicht der Fall ist, scheint auch das Ausstiegsprogramms „quit the shit“ nur eine marginale Erscheinung (Randerscheinung) am Kifferhimmel zu sein. Sabine Bätzing stellte fest: „Mit diesem Angebot erreichen wir zahlreiche Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten, die Drogenhilfeangebote bisher gar nicht oder erst sehr spät in Anspruch nehmen.“ Sie stellte jedoch nicht fest, dass mit diesem Angebot das Verhalten von Dauerkonsumenten im Großen und Ganzen nicht beeinflusst werden kann, da sich ihre Zahl aufgrund des selbigen nicht nachweislich verringert hat, sondern im Gegenteil, zugenommen hat.

NRWDetektoren statt Hunde? Das Land Nordrhein-Westfalen lässt derzeit einen Detektor zur Erkennung von Drogenrückständen in der Justizvollzugsanstalt Bochum testen. «Das Gerät kann eventuell helfen, den Drogenhandel in den Gefängnissen einzudämmen», sagte der Sprecher des Landesjustizministeriums, Ralph Neubauer der Deutschen Presse-Agentur dpa in Düsseldorf. Der Detektor gleiche einer Sicherheitsschleuse am Flughafen und wirble mit gezielten Luftstößen Staubpartikel auf. Sie würden wieder eingesaugt und auf Drogenrückstände untersucht.

Großbritannien: Royal ArmyMehr Verluste durch Drogen als durch Krieg Jährlich werden Hunderte von britischen Soldaten suspendiert, weil sie beim Kiffen oder Koksen erwischt wurden. Einer Untersuchung der «Medical Research Council Biostatistics Unit» zufolge entspricht die Zahl der aufgrund von Drogenkonsum aus dem Dienst entlassenen Soldaten pro Jahr der eines ganzen Bataillons, berichtet die niederländische Nachrichtenagentur Algemeen Nederlands Persbureau (ANP). Schlimmer als Irak und Afghanistan zusammen Die Verluste an „manpower“ sind höher als alle, die in Afghanistan und im Irak durch Todesfälle und schwere Verwundungen anfallen, teilte die «Medical Research Council Biostatistics Unit» mit. Das britische Verteidigungsministerium wies die Untersuchungsergebnisse zurück und liess verlauten, Drogenmissbrauch sei in der Armee nicht weit verbreitet. Gerne auch Koks 2006 wurden 769 Armeeangehörige wegen Drogenmissbrauchs ausgemustert; 2003 hingegen waren es lediglich 520. Auffallend ist, dass die Zahl der mit Kokain erwischten Soldaten sich im Vergleich zur letzten Erhebung vervierfacht hat. Wir erinnern uns da auch noch an ausgeríssene Hanfpflanzen im Einsatzgebiet der KFOR Truppen in Süd- Afghanistan. Angeblich zur Tarnung der Panzer. Wer in den britischen Streitkräften illegale Substanzen konsumiert, muss mit der Entlassung rechnen.


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#78 news Das Eckthema

Dr. med. Franjo Grotenhermen

Nebensätze

Nimmt die Wirksamkeit von Cannabis bei einer Langzeittherapie ab?

Diesmal statt eines Vorsatzes, einfach mal ein Nebensatz für das neue Jahr planen.

Die Entwicklung einer Toleranz, das heißt die Abnahme der Wirksamkeit eines Medikamentes, die immer stärkere Dosen erforderlich macht, stellt ein ernsthaftes Problem bei der Dauerbehandlung mit bestimmten Medikamenten dar. Auch bei Cannabis und THC nehmen bestimmte Wirkungen in ihrer Intensität ab, wenn sie auf Dauer und in hohen Dosen eingenommen werden.

USA: Irvin Rosenfeld Am 20. November 2007 waren 25 Jahre vergangen, seit Irvin Rosenfeld, der an einer seltenen Knochenerkrankung leidet, von der US Bundesegierung die Erlaubnis zur Verwendung von Cannabis erhielt. Er ist der am längsten lebende Empfänger von von der US Bundesregierung abgegebenem Cannabis. Früher waren es einmal 13 in diesem exklusiven Klub. Es sind nur noch fünf übrig geblieben. Seit 1992 wurden keine neuen Teilnehmer für dieses Programm zugelassen, aber die, die bereits teilnahmen, werden weiterhin mit Cannabis, das an der Universität von Mississippi angebaut und in Nordkarolina zu Zigaretten gerollt wird, versorgt. Rosenfeld war die zweite Person in den USA, die eine bundesbehördliche Lizenz zum Rauchen von Cannabis erhalten hatte. Der erste, Robert Randall, ein Glaukom- und später ein Aids-Patient, starb im Jahre 2001.

Quellen: Virginian-Pilot IACM, www.cannabis-med.org

USA: Klinische Studie mit dem Cannabisextrakt Sativex ... ... hat bei Krebspatienten begonnen. Die fünfwöchige Phase-III-Studie mit 336 Patienten soll untersuchen, ob das Medikament Schmerzen von Patienten mit fortgeschrittenem Krebs lindert, die nicht auf Opiate ansprechen. Der Leiter der Studie ist Dr. Russell K. Portenoy, Leiter der Klinik für Schmerztherapie und Palliativmedizin des Beth-Israel-Medizinzentrums der Stadt New York. Die Studie wird an etwa 40 Zentren überwiegend in den USA durchgeführt. Das wichtigste Ziel der Studie ist die Beurteilung der möglichen Rolle und der Dosierung von Sativex bei diesen Patienten als Zusatzmedikation zu ihren bereits verwendeten Schmerzmedikamenten. Das britische Unternehmen GW Pharmaceuticals plant, erste Ergebnisse dieser Studie im nächsten Jahr vorzustellen, und erwartet, im Jahre 2011 eine arzneimittelrechtliche Zulassung in den USA zu erhalten. Sein japanischer Partner Otsuka Pharmaceutical besitzt die exklusiven Rechte für die Entwicklung und Vermarktung von Sativex in den USA. GW Pharmaceuticals schätzt, dass etwa 40 Prozent aller Krebspatienten so starke Schmerzen haben, dass diese mit Opiaten behandelt werden müssen. Sativex ist bereits in Kanada für die Schmerzlinderung bei fortgeschrittenem Krebs und multipler Sklerose zugelassen.

Quellen: www.gwpharm.com, IACM, www.cannabis-med.org

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reizeitkonsumenten wissen, dass beim täglichen Konsum von Cannabisprodukten die psychischen Wirkungen abnehmen, aber auch beispielsweise die Wirkungen auf den Kreislauf. So steigert Cannabis die Herzfrequenz. Bei Langzeitkonsumenten nimmt dieser Effekt jedoch ab. Die Entwicklung einer Toleranz basiert im Falle von THC auf einer Veränderung der Cannabinoidrezeptoren, an die THC andockt und so bestimmte Reaktionen in den Zellen auslöst. Bei Mäusen, die mehrere Tage lang THC erhielten, nahm die Zahl der Cannabinoidrezeptoren im Gehirn deutlich ab, indem die Rezeptoren von der Außenwand der Zellen in das Zellinnere aufgenommen wurden - in der Fachsprache spricht man von „internalisieren“. Die Ansprechtbarkeit der auf der Zelloberfläche verbliebenen Rezeptoren nahm zudem ab, reagierten also schwächer auf einen Kontakt mit THC. Diese Veränderungen bei chronischer THC-Gabe sind jedoch nicht in allen Hirnregionen gleich stark ausgeprägt. Dies kann erklären, warum bestimmte THC-Wirkungen einer stärkeren Toleranzentwicklung unterliegen als andere Effekte. Ob die gewünschten medizinischen Wirkungen der Entwicklung einer Toleranz unterliegen, kann letztlich nur in Studien mit Patienten festgestellt werden, die über mehrere Monate oder gar Jahre ein Cannabispräparat erhalten. Es wurden vor allem in den letzten Jahren einige solcher Langzeitstudien durchgeführt. Bei einer jüngst veröffentlichten, in Großbritannien mit an starken Schmerzen leidenden Multiple-Sklerose-Patienten durchgeführten Untersuchung, betrug die Studiendauer über zwei Jahre. 64 Patienten hatten zunächst unter der Leitung von Ärzten an einem Zentrum für Neurologie in Liverpool an einer mehrwöchigen Plazebo-kontrollierten Akutstudie teilgenommen. Die eine Hälfte der Patienten hatte einen Cannabisspray und die andere Hälfte einen gleichartig schmeckenden Plazebo-Spray, der frei von Cannabinoiden war, erhalten. In der Gruppe, die Cannabis erhalten hatte, nahm die durchschnittliche Schmerzintensität auf einer Skala von 0 bis 10 von 6,6 auf 3,8 ab. Nach Beendigung dieser Studie wurde den Teilnehmern angeboten, den Cannabisextrakt in einer offenen Studie weiterzunehmen. „Offen“ bedeutet in diesem Fall, dass alle Patienten ein wirksames Präparat erhielten und dies auch wussten. 63 Patienten nahmen dieses Angebot wahr, von denen 28 Pa-

tienten an der vollständigen Langzeitstudien teilnahmen, die zweieinhalb Jahre dauerte. Diese 28 Patienten wiesen am Ende der Langzeitstudie eine mittlere Schmerzintensität von 2,9 auf. Die Leiter der Studie folgerten daraus, dass der Cannabisextrakt über den gesamten Zeitraum seine Wirksamkeit behielt, ohne Zeichen einer Toleranzentwicklung. Ob sich eine Toleranz entwickelt, hängt nicht nur von der untersuchten Art der Wirkung, in diesem Fall die Schmerzlinderung, und von der Dauer der Cannabisgabe, sondern auch von der Dosis ab. Werden nur geringe Dosen verwendet, so ist die Toleranzentwicklung geringer als bei höheren Dosen. Wird Cannabis therapeutisch verwendet, so werden meistens vergleichsweise geringe Dosen verabreicht. In einer Studie aus dem Jahre 2006 mit einem anderen Cannabisextrakt wurde die Langzeitwirksamkeit bei der Spastik von über 500 Multiple-Sklerose-Patienten über zwölf Monate untersucht. Überraschenderweise hatte die Wirkung des Cannabisextraktes nach zwölf Monaten nicht nur nicht abgenommen, sondern war im Vergleich zur 15-wöchigen Akutstudie sogar stärker. Nach zwölf Monaten war die Spastik im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Behandlung noch stärker reduziert als nach 15-wöchiger Therapie. Die Autoren dieser Studie vermuten, dass Cannabis bei einer Dauertherapie möglicherweise den Verlauf der multiplen Sklerose günstig beeinflussen kann, was das überraschende Ergebnis erklären könnte. Eine Langzeitstudie aus den 90er Jahren mit HIV-positiven Patienten, die an Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust litten, hatte ergeben, dass kleine THC-Dosen (2 mal 2,5 mg täglich) mindestens sechs Monate lang eine Steigerung des Appetits bewirkten. Bei der Behandlung verschiedener Symptome mit Cannabisprodukten nimmt deren Wirkung über eine lange Zeit also nur gering oder gar nicht ab, so dass eine Dosissteigerung im Allgemeinen nicht oder nur in geringem Umfang erforderlich ist.

Dr. med. Franjo Grotenhermen Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

Zur Erleichterung der medizinischen Verwendung von Cannabis ... ... erklärt der sucht- und drogenpolitische Sprecher Harald Terpe zum Antrag der Grünen, deren Engagement in der Opposition ja immer etwas vorbildlicher ist: „Wir wollen die medizinische Verwendung von Cannabis erleichtern. Vielen Patientinnen und Patienten überall auf der Welt hilft Cannabis unter anderem bei der Schmerzbehandlung. Im Gegensatz zu Spanien, Kanada, den Niederlanden und einigen Bundesstaaten der USA sind bedürftige Patientinnen und Patienten in Deutschland auf ein monatlich bis zu 600 EURO teures Medikament (Dronabinol) oder ein kompliziertes und in den meisten Fällen aussichtsloses Antragsverfahren angewiesen. Von 75 seit Mai 2005 gestellten Anträgen zur medizinischen Verwendung von Cannabis wurden bis heute erst vier genehmigt. Patientinnen und Patienten, deren Anträge abgelehnt wurden oder die sich die Behandlung mit Dronabinol nicht leisten können, müssten sich Cannabis auf illegalem Wege beschaffen. Mit unserem Antrag wollen wir erreichen, dass Patientinnen und Patienten, die Cannabis aufgrund einer nachzuweisenden ärztlichen Empfehlung nutzen, künftig keine Strafverfolgung fürchten müssen. Zudem fordern wir die Bundesregierung auf, sobald ein in Deutschland arzneimittelrechtlich zugelassenes Medikament verfügbar ist, die betäubungsmittelrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit dieses ärztlich verschrieben werden kann. Im Jahre 2000 hatte das Bundesverfassungsgericht Patientinnen und Patienten auf die Möglichkeit von Ausnahmeanträgen zur medizinischen Verwendung von Cannabis verwiesen. Dennoch lehnte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bis 2005 alle Anträge zur medizinischen Verwendung von Cannabis pauschal und ohne Einzelfallprüfung ab. Erst ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes von 2005 beendete diese zynische Praxis. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Cannabis bei schweren Erkrankungen wie HIV, Multipler Sklerose, chronischen Schmerzen, Epilepsie und Krebs Linderung bewirken kann. So ist ein therapeutischer Effekt im Hinblick auf Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit bei Tumorpatientinnen und -patienten belegt. Gut abgesicherte Erkenntnisse zur Wirksamkeit gibt es auch bei der Spastik von Multiple-Sklerose-Patienten, erhöhtem Augeninnendruck, Tourette-Syndrom und bei starken Schmerzen unterschiedlicher Ursache. Die Behauptung der Bundesregierung, Cannabis hätte bislang keinen eindeutig nachgewiesenen therapeutischen Nutzen, ist zumindest für diese Indikationen nicht zutreffend.“

www.harald-terpe.de, www.gruene-bundestag.de


#78

o s ‘ h Aller Anfang gis‘ c i ar nschwer I

Text: KIMO

n dieser Ausgabe wollen wir uns einmal einer Frage widmen, die uns in Zeiten rapide steigender Selbstversorgerzahlen oft erreicht hat. Wie fang ich‘s am besten an? Das Angebot von Growshops ist für Neueinsteiger oft unübersichtlich, falsche Ambitionen sowie auch mangelnde oder fehlerhafte Beratung enden oft im Desaster. Deshalb erklären wir diesmal, wie man die Sache von Grund auf richtig angeht. Vom ersten Samen bis zur richtigen Lagerung nach dem Trocknen. Natürlich ersetzt diese kurze Einführung die gründliche Lektüre eines Buchs nicht, sie ist nur eine Orientierungshilfe im Bereich der „Hardware“. Das Wissen über den Umgang mit Pflanzen muss peu à peu erlernt und erfühlt werden. Samen oder Stecklinge?

Zelt oder selbst gebaute Kammer?

Wer sein Hobby etwas länger betreiben möchte, sollte sich zuerst einmal um die Verfügbarkeit von Stecklingen kümmern. Samen sind teuer und nicht sehr effektiv, da immer ungefähr 50 Prozent männliche Pflanzen sind. Beim ersten Durchgang geht es natürlich nicht ohne Samen, es sei denn, ein/e Freund/in hat zufällig Stecklinge übrig. Zeitgleich kann der erste Grow jedoch auch genutzt werden, um eine Mutterpflanze mit guten Eigenschaften zu selektieren. Stecklinge und deren Mutterpflanzen benötigen andere Bedingungen als blühende Pflanzen, deshalb muss hierfür eine getrennte Räumlichkeit eingeplant werden. Für Selbstversorger reicht im Normalfalle eine einzige Mutterpflanze. Hierfür werden nicht mehr als 50x50 cm Grundfläche bei 1,50 Meter Höhe benötigt. Das macht die Unabhängigkeit anfangs ein wenig teurer und zeitintensiver, die Mühe lohnt aber aus verschiedenen Gründen: - Wer eine Pflanze vom ersten bis zum letzten Tag „betreut“, entwickelt schneller und besser ein Gefühl dafür, was die Pflanze wann braucht und erkennt eventuelle Mängel sicherer. - Dritte müssen vom neuen Hobby nichts erfahren, - Stecklinge sind billiger und effektiver als Samen. - Eine gute Mutterpflanze garantiert über lange Zeit gleichmäßige, verlässliche Erträge.

Das ist individuell ganz verschieden. Für die Qualität oder die Quantität der Ernte ist es unerheblich, für welche der beiden Optionen man sich entscheidet. Je nach Lebensumständen, persönlichem Zeitaufwand und anderen Vorlieben gibt es erhebliche Unterschiede.

Die Vorteile eines Zeltes (Homebox) sind:

- schnell und einfach auf- und abbaubar, - mobil, - mit wenig Aufwand tarnbar, - keine Umbaumaßnahmen in der Wohnung notwendig, - sie ist meist günstiger als eine ordentlich gezimmerte Kammer.

Die Vorteile einer Kammer in Eigenbau sind:

- die Anbaufläche ist individuell optimierbar, - sie kann in die Einrichtung integriert werden, - sie kann zusätzlich schallisoliert werden, - man kann innen zusätzliche Abstellflächen und Lagermöglichkeiten oder eine eventuelle Bewässerung von Anfang an integrieren. Die Entscheidung hängt letztlich vom individuellen handwerklichen Geschick, den Örtlichkeiten und persönlichen Gewohnheiten (Besuch, häufiger Umzug, Kinder im Haushalt) ab.

5 guerilla growing Aufschieben

Das Eckthema

Trotz der zweiten Feierabendtüte nichts mehr verschieben. (Abwasch, Bong sauber machen, Blumen gießen, das Einkaufen, die Stromrechnung bezahlen, Zähne putzen, all sowas halt...)

Erde oder Hydro? Eindeutig Erde. Erde verzeiht. Hydro bestraft. Indoorgärtnerei ist eine komplizierte Materie, anfangs ist die genaue Beobachtung und gute Pflege Herausforderung genug. Kommen dann noch Dinge wie Bewässerungsanlage, exakte pH- und Ec-Wert Kontrolle oder endlose Nährstofftabellen hinzu, verlieren Neueinsteiger erfahrungsgemäß schnell den Überblick oder die Lust. Oder beides. Als Growshopper habe ich das oft erlebt, am Ende ist dann oft der Dünger schuld..... Aber es gibt auch seltene Ausnahmen: Neueinsteiger, die bei ihrer ersten Ernte auf Hydrokorrels 250 Gramm aus einer Mini Box mit einer 250 Watt Lampe ergärtnern. Die seltenen Vertreter dieser Spezies haben sich jedoch schon lange vor dem Start ihres Vorhabens intensiv belesen und schon den ersten Durchgang bis in kleinste Detail geplant. „Learning bei Doing“ ist nur auf Erde möglich. Mit den Einschränkungen, dass eine penible Vorarbeit auch hier bessere Ergebnisse garantiert und das Prinzip der Autodidaktik gerade beim ersten Mal nur begrenzt Anwendung finden sollte. Auch Erde verzeiht nicht alle Fehler.

Gießen: Automatische Bewässerung oder Handarbeit? Auch hier ist anfänglich Handarbeit angesagt. Nur so ist der ständige Kontakt zu den Mädels garantiert - die beste Grundlage für die Entwicklung des so wichtigen „Grünen Daumens“ sowie das frühzeitige Erkennen von Mängeln oder gar Schädlingen. Der richtige Gießzeitpunkt und die richtige Menge sind ein Hauptfaktor für eine erfolgreiche Zucht. Hierbei spielen jedoch so viele Einflüsse eine Rolle, dass es unmöglich ist, ein „Patentrezept“ zu präsentieren. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sorte, Topfgröße, Wurzelentwicklung sind nur einige Dinge, die über den Nährstoffbedarf einer Pflanze entscheiden. Wer seine Pflanze mit der Hand gießt, entwickelt hierfür ein viel besseres Händchen als die/derjenige, die/der das von Anfang an einer Maschine überlässt. Sind die ersten Ernten erfolgreich eingebracht, kann eine automatisierte Bewässerung nachträglich leicht installiert werden. Gute Growshops bieten auch komplette Zuchtsysteme für Erde an, die ohne viel Aufwand zu hydroponischen Systemen umgebaut werden können (Wilma System von Advanced Hydroponics oder IGS- Systeme).

Licht: Hochdruckdampflampe oder Energiesparleuchtmittel?

Auch hier gibt es keine „beste“ Lösung. Man kann aber sagen, dass mit zunehmender Anbaufläche bei gleichen Erträgen die Anschaffungskosten für ESL (Energiesparleuchtmittel) ungleich hoch werden und die Energieersparnis maximal zehn (herkömmliche ESL) bis 25 (Spektrumreflex) Prozent beträgt. Hochdruckentladungslampen haben immer noch die beste Lichtausbeute und Tiefenwirkung. Ihr Nachteil ist die große Wärmeentwicklung. Bei Flächen unter einem Quadratmeter oder in warmen Räumen ist die Anschaffung eines ESL deshalb eine ernsthafte Alternative zur Hochdruckdampflampe. Wer sich für ein Energiesparleuchtmittel entscheidet, sollte darauf achten, dass: - die richtigen Lichtspektren verwendet werden, also 2700 Kelvin (besser noch 2100 Kelvin, doch sind diese 2100 k Leuchtmittel in Deutschland gerade nicht erhältlich) für die Blütezeit und 6400 Kelvin für die Wuchphase. - ein guter Reflektor verwendet wird, der möglichst bis zum Rand der Anbaufläche reichen sollte. - die Leuchtmittel nicht mehr als 10cm über den Pflanzen angebracht werden. ESL haben eine schlechte Tiefenwirkung. - die unteren Triebe, die wenig oder gar kein Licht erhalten, spätestens am Ende der Vorblüte entfernt werden.

Ab- und Frischluft: Schneckenhaus, Rohrlüfter oder Isobox ? Vorab muss die richtige Größe der Absauganlage für das geplante Vorhaben bestimmt werden. Bevor wir uns in unendliche Rechenformeln verstricken schaut einfach mal hier: http://hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2005/05/s6-advanced-technical-growing.phphttp://hanfjournal.de/hajo-website/ artikel/2005/05/s6-advanced-technical-growing.php oder nehmt das Hanf Journal aus dem Mai 2005 zu Hilfe. Die einfachste, günstigste aber auch lauteste Lösung ist ein Rohrlüfter. Hier muss der ambitionierte Heimgärtner nur einen Netzstecker montieren- fertig. Ohne Nachbarn oft eine gute Lösung. Im Mehrfamilienhaus hilft dagegen oft nur die Installation von Schalldämpfern, schallisoliertem Schlauch und schwingenden Aufhängungen. Das wiederum relativiert den niedrigen Anschaffungspreis. Die im Gegensatz zu den Rohrlüftern leisen Schneckenhausventilatoren sind meist nicht ganz billig und müssen nach dem Kauf noch in eine Kiste montiert werden. Diese Kiste wird von innen mit schallisolierendem Material verkleidet, bevor der Schneckenhauslüfter darin montiert wird. Achtung: Eine zu kleine Kiste beeinträchtigt die Ansaug- und somit die Gesamtleistung des Lüfters. Einfach mal im Growshop Eures Vertrauens nachfragen. Einige Läden bieten den Bau solcher Kisten auch gegen Aufpreis an. Der Rolls Royce unter den Absaugventilatoren sind die „Iso Boxen“, die mittlerweile von verschiedenen Herstellern angeboten werden. Meist aus Metall, manchmal auch aus Holz. Es handelt sich hierbei um leistungsstarke Markengeräte, die neben der sehr guten Schall- und Schwingungseigenschaften

Fortsetzung auf Seite 6


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#78 guerilla growing Das Eckthema

Der Dünger Die Grünen Wir wählen sie diesmal nicht. Zur Strafe für ihre viel zu lasche Drogenpolitik - bis auf wenige Ausnahmepersönlichkeiten.

noch über die Möglichkeit einer schwingenden Aufhängung besitzen. Leiser geht nicht. Trotzdem empfiehlt sich in Mehrfamilienhäusern ab einer gewissen Größe das Anbringen zusätzlicher Schallschutzmaßnahmen. Sowohl die Schneckenhauslüfter als auch die Iso Boxen lassen sich problemlos mit einem entsprechenden Dimmer herunter regeln, so dass die volle Lüfterleistung nur bei sehr hohen Temperaturen benötigt wird. Bei Rohrlüftern tritt beim Dimmen größerer Modelle oft ein unangenehmes Nebenbrummen auf.

Frischluft: Bis zu einem Quadratmeter Anbaufläche reicht meist der durch den Absaugventilator erzeugte Unterdruck, es sei denn man plant Dinge, wie eine 600 Watt Lampe in eine 1x1 Meter Homebox zu hängen. Ansonsten sollte die Zuluft ungefähr 30-40 Prozent der Leistungsstärke der Abluft erreichen, möglichst gefiltert von draußen kommen und gleichmäßig von unten mittels einer Airsock oder eines gelöcherten Schlauchs im Raum verteilt werden.

Der Aktivkohlefilter

Beim Filterkauf sollte zuerst darauf geachtet werden, dass die Leistung des Filters mit der Lüfterleistung ungefähr übereinstimmt und der Filter den Anforderungen des Raumes standhält. Billige Filter sind meist nicht für Räume geeignet, in denen die Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent steigt, was für die meisten Mutterkammern gilt. Ein herkömmlicher Filter ist selbst in kleiner Ausführung schwer und sperrig und muss nach einem Jahr ausgetauscht werden. Hochwertige Filter (Carbonactive, Carboriginal) zeichnen sich durch ein geringeres Volumen, ein geringeres Gewicht sowie einer höheren Lebensdauer und dem damit verbundenen höheren Preis aus.

Von vielen überbewertet. Bei richtiger Anwendung führen alle im Fachhandel angebotenen Produkte zu zufriedenstellenden Ergebnissen. Auf Erde lassen sich mit Ein,-Zwei,- oder auch Dreikomponenten Produkten beste Ergebnisse erzielen. Bei hydroponischer Zucht hat sich gezeigt, dass die besten Ergebnisse mit Zwei- oder Dreikomponenten Dünger erzielt werden. Wobei jede/r beachten sollte, dass die Angaben für die Dosierung einen sehr gutes, nicht zu hartes Wasser voraussetzen. Das ist in den meisten Gegenden, in dem ein @home Gärtner auf Leitungswasser zurückgreifen muss, nicht verfügbar. Ist das Wasser zu hart, kommt es aber bei der angegeben Dosierung schnell zur Überdüngung. Besteht die Möglichkeit ist es immer optimal, gefilteres Regenwasser, eventuell gemischt mit Leitungswasser, als Grundlage für das Gießwasser zu nutzen. Die Anschaffung einer Osmoseanlage dient demselben Zweck, ist aufgrund des technischen und finanziellen Mehraufwands nur fortgeschrittenen Liebhabern zu empfehlen. Auch der pH- Wert spielt bei der Nährstoffaufnahme eine wichtige Rolle. Auf Hydro ist die Kontrolle unumgänglich, auch auf Erde wirkt der richtige pH - Wert von 6,0 auf jeden Fall ertragssteigernd. Neueinsteigern, die sich für eine Erdkultur entscheiden, reichen zur pH-Wertkontrolle ein paar Streifen Lackmus Papier oder eine entsprechende Flüssigkeit für circa sechs Euro vollkommen aus.

Booster, Zusätze, Endblütedünger Der dosierte Einsatz dieser Produkte führt zu besseren Erträgen und angenehmen Geschmack. Anfänger sollten jedoch nicht „mischen“, also die Zusätze des Düngerherstellers verwenden, von dem auch der Grunddünger gegeben wird. Nicht immer ist die ganze Palette einer Düngerreihe notwendig, um gute Ergebnisse zu erzielen. Viele Zusätze dienen auch der Vorbeugung von Krankheiten oder dem Entgegenwirken von Mängeln. Informiert Euch vor dem Kauf genau, wozu ein solch ein Booster, Stimulator oder anderer Zusatz dienen soll. Und ganz wichtig: Fragt nach, ob der EC Wert durch die Zugabe steigt. Ist das der Fall, muss die Zugabe des Grunddüngers entsprechend reduziert werden. Eine Woche vor der Ernte sollten die Pflanzen ausschließlich klares Wasser bekommen. So werden alle Düngerreste ausgespült.

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Wer nicht direkt nach der ersten Ernte wieder neue Pflanzen einsetzen möchte, hat es einfach. Licht aus, Pflanzen kopfüber in die Box gehängt und Absauge eingeschaltet. Nachdem die Stiele so trocken sind, dass sie beim Brechen knacken, werden die Blüten von den Stielen geschnitten und in eine Gefrierdose gepackt. Hier trockenen die Blüten unter täglichem Wenden bis sie aromatisch und trocken genug zum Konsumieren sind. Der ganze Vorgang dauert klimaabhängig zwischen 18 und 40 Tagen. Wer direkt nach der Ernte neue Pflanzen einsetzen möchte, darf die Mühe nicht scheuen, eine kleine Trockenbox zu bauen. Ein Schränkchen mit einem Mini-Filter und einer kleinen Absauge kosten nicht die Welt. Versuche, das einzigartige Aroma durch Geruchsneutralisatoren zu überdecken, haben schon des Öfteren mit ungebetenem Besuch geendet.

Fazit: Eine Investion von 300 bis 500 Euro, das Lesen eines Fachbuchs und ein bisschen Vorausplanung können aus genervten Konsumenten lässige Selbstversorger machen.

Sofern die Sorte bekannt ist, können die Herstellerangaben als Richtlinie herangezogen werden. Um den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen, bedarf es eines Taschenmikroskops mit 30-60 fachen Zoom. Mit diesem wird eine durchschnittliche Blüte (also nicht der Top- Bud) genau unter die Lupe genommen. Anfangs sind die kleinen Harztropfen durchsichtig, im Laufe der Blüte werden sie immer milchiger. Ist die Hälfte dieser Tröpchen milchig, ist der richtige Erntezeitpunkt erreicht.

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Vergesst die braunen Häarchen, die dienen nur als grobe Orientierung. Zum Ernten werden die Pflanzen am unteren Ende des Stängels abgeschnitten und die großen Blätter entfernt. Danach werden die Blütenstände mit einer Bonsaischere von überstehenden Blattmaterial befreit, das in einem Behälter zur späteren Verwertung (Aussieben) gesammelt wird.

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Juicy Jay’s® Hanf & Natur Flavored Rolling Papers präsentiert den „Knabber-Hanf“ Ob in den Pausen, vor dem Fernseher, im Kino oder einfach in lustiger Runde mit Freunden – kleine Leckereien sind eigentlich immer dabei. Leider ruft schnell das schlechte Gewissen: Schokolade macht dick! Kartoffelchips sind ungesund! Nach dem Hanf-Drink stellt „hanf & natur” nun ein weiteres Bio-Produkt vor, das ohne große Reue genossen werden kann. Ganze ungeschälte Hanfsamen sind an sich schon eine leckere Knabberei. Werden sie dann noch schonend geröstet, entfaltet sich erst recht ihr nussiges Aroma. Jetzt werden die gerösteten Samen allerdings noch mit einer feinen Schicht aus Schokolade überzogen – fertig ist der neue Leckerbissen „Knabber-Hanf”. Und diese kleinen Knusperstücke schmecken nicht nur, sondern sind zudem gesund! Denn die Bio-Hanfsamen behalten ihre positiven Eigenschaften - den Gehalt an allen lebensnotwendigen Aminosäuren, ihren hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren in genau richtigem Verhältnis für die menschliche Ernährung und die Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Phosphor. Außerdem liefern die Knabberkörner Brenn- und Ballaststoffe für eine gute Verdauung. Den vollwertigen Knabberspaß gibt’s mit drei verschiedenen Sorten Bio-Schokolade schokoliert: Zartbitter, Vollmilch und weiße Schokolade. Bedenken wegen einer rauscherzeugenden Wirkung der Samen muss übrigens niemand haben, die Früchte sind praktisch THC-frei. Somit können auch Kinder vom Knabber-Hanf naschen. Auch zu empfehlen ist übrigens der lecker kandierte und mit Zimt und Bourbon-Vanille verfeinerte Knabberhanf und ein pfeffrig gewürztes Tee-Gebäck aus Hanf- und Dinkelmehl mit Kräutern und Gewürzen nach der Hildegard-Heilkunde, was sich bestens zum Nachmittags-Tee oder -Kaffee eignet. Schaut doch einfach mal auf der Webseite von hanf & natur nach, denn da gibt’s einiges zu entdecken.

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Die authentischen Juicy Jay’s wurden entworfen, um die natürlichen Aromen des Tabaks zu erhöhen. Das Geheimnis des Erfolges besteht darin, das Papier nicht nur zu würzen, sondern auch zu versüssen.

7 wirtschaft Schnitzeljagd

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Darwin Award 2007:

Deutschlands verpeiltester Grower Über 3500 Hanfpflanzen fielen Aachenern Fahndern in die Hände, weil die Betreiber der Anlage einen Wasserschaden verursacht hatten, der wiederum den Nachbarn auffiel. Einer der Betreiber lag schlafend in der Halle, als die Polizeistreife eintraf, die eigentlich nur nach der Ursache der nassen Decke suchte. Den Wasserschaden hatte der Schläfer verpennt.

Hoch gepokert:

Freigänger mit grünem Daumen Im Knast gepennt, im Growraum geackert: Essener Zollfahnder entdeckten im Dezember in einem Hinterraum einer Lagerhalle ein „Kämmerlein“ mit nahezu 1.200 Hanfpflanzen. Bei den Gärtnern habe es sich um zwei Strafgefangene aus dem offenen Vollzug gehandelt, berichtete das Zollfahndungsamt Essen. Die beiden habe jetzt vorerst ihren Status als Freigänger verloren.


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BioSevia

wirtschaft

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TM

Das Eckthema

Legal Gar keine so abwägige Idee: Dieses Jahr nehmen wir uns vor, Cannabis endgültig legalisieren zu lassen!

- natürlich auf allen Anbaumedien

GHE Produkte im neuen Katalog von Grow-In-Berlin Ob Hydro, Erde oder Coco – mit der neuen Reihe von General Hydroponics Europe eröffnen sich vor allen Dingen in Sachen Hydroponic neue Horizonte. Zusammen mit den „BM Kulturen“ (auf Erde) oder auch Bio Magixx ( bei „bioponischer“ Zucht) sorgt „BioSeviaTM“ für beste Ergebnisse sogar bei aeroponischen System, was bis vor kurzem nur mit mineralischem Dünger möglich war. BM Kulturen und Bio Magixx sind nützliche Pilzkulturen, die den Boden oder die Nährstofflösung in ein Kleinbiotop verwandeln, in dem sich Pflanzen pudelwohl fühlen.

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Das Unternehmen mit Sitz in Toulouse hat somit eine Düngerreihe entwickelt, die neue Maßstäbe setzt. Alle Bio Produkte aus der GHE Reihe werden ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und sind nach EU-Norm Bio zertifiziert. Die neue Serie umfasst einen Dünger für die Wuchsphase, Bio Sevia Grow sowie einen Dünger für die Blütephase, BioSevia Bloom.

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Der Grow

Der Grow- und Headshop an Deiner Seite

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Laden & Beratung: Tel.: +49 30 / 34 43 6 42 Fax: +49 30 / 34 43 6 52 shop@grow-in-europe.de

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GIB LIGHTING


#78

9 cooltour

Rolys Silberscheiben des Monats Januar Roland Grieshammer

Gold

Das Eckthema

Warum nicht? Aus dem gesammeltem Bleigras nehmen wir uns vor Gold zu machen. Und zwar ohne es zu verkaufen, wie manch skrupelloser Dealer, sondern mit Alchemie (Hokus Pokus)...

Keb Darge: Digs For P&P Records (suss’d)

Moon: Gorsky Park (mole listening pearls)

Als sich der damals 14-jährige Schotte dem örtlichen RAF Taek Wan Do Club anschloss, wusste er noch nicht, was ihn noch sein ganzes Leben lang begleiten sollte. Die britischen RAF-Boys tanzten auf ihren Parties zu jener Musik, die als Northern Soul in die Annalen einging und an eben jenen Soul verlor der junge Keb Darge sein Herz. In einer Zeit, in der London musikalisch gesehen absolut uninteressant war, zog es ihn dorthin. Doch der Soul blieb in seinem Herz und so dauerte es nicht lange bis Keb Darge, angetrieben von der nicht enden wollenden Mod-Welle, zusammen mit zwei Freunden die 6Ts-Night im 100 Club aufzuziehen. Dort packte ihn dann auch endgültig das DJ-Fieber und Keb wurde kurzer Hand zum #1 Northern-Soul-DJ gewählt. Funkplatten, die er günstig aus Amerika besorgte, verkaufte er an Roy the Roach und Norman Jay. Heute ist Keb Darge wohl einer der berühmtesten Funk-DJs und Plattensammler weltweit, und aus den umfangreichen Archiven des legendären New Yorker Labels P&P, das vom Produzenten Patrick Adams und dem ultimativen Hustler Peter Brown in Harlem gegründet wurde, wählte er jetzt seine 30 Favoriten aus. Die erste CD legt ihren Schwerpunkt auf rare Funk-Stücke der späten 1960er und frühen 70er. Die zweite CD wiederum hat den Fokus auf Disco-FunkPerlen aus der Zeit zwischen 1974 und 1980. Sehr, sehr groovy!

Diesmal geht’s nicht um den Himmelskörper, der manche Menschen zum Schlafwandeln animiert, obwohl der Titel des Albums einen direkten Bezug dazu hat. Moon ist ein musikalischer Satellit, der aus drei kreativen Köpfen besteht, die seit 2003 an ihrer gemeinsamen Vision arbeiten. Nach mehreren hörenswerten Einzelveröffentlichungen und fast zwei Jahren Arbeit tritt nun das Aachener Trio zur Reise auf den Mond an. Das von Alex Jacobi produzierte Debüt-Album „Gorsky Park” versammelt die Songs in sich, die nach langen Schüben zwischen Laptop und mobilen Festplatten ihren Platz gefunden haben. Martin Lowis und Oliver Beier sind die Astronauten - ihre wegweisende Sirene heißt Verena Johann, die sich in diesem Zusammenspiel mit ihrer hellen, klaren Stimme schon Vergleichen mit Björk oder Roisin Murphy ausgesetzt sah, wobei mich der ganze Vibe mehr an Kosheen oder Lamb erinnert. Schnell erliegt man dem Charme einer liebevoll zusammengestellten Komposition aus vierzehn kleinen Geschichten, die von zwischenmenschlichen Beziehungen, Realität und Fiktion abstammen und von filmisch klingenden Atmosphären mit intelligenten Effekten umrahmt werden – melancholisch angehaucht, melodiös, verspielt und stilistisch vielfältig. Ohne Zweifel, die Schublade – falls es eine gibt – wird nahe an deiner Seele und deinem Herzen liegen, denn dieser Mond erhellt nicht nur die Nacht. Good Luck, Mr. Gorsky!

www.sussd.com www.grooveattack.com

Wu-Tang Clan: 8 Diagrams (bodog music) Neun Herren aus Staten Island und Brooklyn machten sich 1992 auf, ein Rap-Imperium aufzubauen, das die Welt aus den Angeln heben sollte und einen musikalisch neuen, düsteren und surrealen Stil im HipHop etablierte. Der Clan ist nach dem als Heimat der inneren Kampfkünste bekannten Wudang-Gebirge in China benannt, Staten Island taucht in den Lyrics oft als Shaolin auf. Die Verortung in cineastischen Traditionen ist es, die beim Wu-Tang Clan traditionell so etwas wie der ideologische Überbau ist. Sechs lange Jahre nach der Veröffentlichung des letzten gemeinsamen Albums „Iron Flag“ wird davon auch das fünfte Studioalbum „8 Diagrams“ geprägt. „8 Diagram Pole Fighter“ ist ein Kung-Fu-Film, in dem ein Kung-Fu-Meister vor allem damit beschäftigt ist, Güte und Gerechtigkeit zu predigen. Clan-Mastermind RZA zieht eine Parallele zum Alltag Amerikas. Erneut positioniert sich die Gruppe als spiritueller Ratgeber, als mystisches Gegengewicht zur kapitalistischen Warenwelt, die das Genre traditionell beherrscht. Die erste Single „The Heart Gently Weeps“ basiert auf dem Beatles-Klassiker und glänzt mit Dhani Harrisson, John Frusciante an der Leadgitarre, und die Hookline singt Neo-Soul-Diva Erykah Badu. Neben neuen Tracks von RZA, GZA, Method Man, Inspektah Deck, Ghostface Killah, Raekwon, U-God und Masta Killa gibt’s auf dem Reunion Album auch bisher unveröffentlichtes Material von ODB (2004 verstorben), sowie den ewig angekündigten Tribute Track „Life Changes“ zu hören. Die erwachsene Souveränität paart sich hier mit einem inneren Feuer und zementiert die zeitlose Position des Clans, die sich gewissermaßen auf einer Aussichtsplattform vor und außerhalb des Rapgames befindet. Eastcoast-FledermausHipHop to the fullest!

www.myspace.com/wutang www.wumusicgroup.com www.wutang-corp.com

www.myspace.com/moonac www.mondseite.de www.mole.de

Raz Ohara & The Odd Orchestra: Raz Ohara & The Odd Orchestra (get physical) Eben noch hat der Berliner Sänger Patrick Rasmussen aka Raz Ohara, auf dem grandiosen Apparat-Album „Walls“ den ebenso superben Track „Hold On“ gesungen und tourt als Stimme dieser Band durch Europa. Nach „Real Time Voyeur“ (1999) und „The Last Legend“ (2001) erscheint nun mit „Raz Ohara & The Odd Orchestra“ ein Album, um das sich laut vertrauenswürdiger Quellen doch einige der etablierten Indies gebalgt haben. Get Physical haben schließlich den Zuschlag gekriegt und beginnen damit, das Label auch für nicht club-basierte Musik zu öffnen. Raz Ohara ist ein Wanderer zwischen den Welten, der sich sowohl im Songwriter/Pop Genre als auch in der ElectroSzene zuhause fühlt. Mit diesem Werk und seinen herzzerreißenden und lupenrein produzierten Melodien und der straffen, stimmigen Songauswahl beginnt eine neue, reifere Phase in Raz’ Karriere. Er präsentiert elf wundervoll arrangierte, elektroakustische Popkleinode, die zeitloser und berührender kaum sein könnten. Trotz der eher düsteren Thematik – romantische Enttäuschung – die das Album durchzieht, schöpft es eben daraus seine rare Schönheit und Kraft. Beflügelt wird Raz von den subtilen Akzenten des Odd Orchestras, hinter dem der Film- und Theaterkomponist Oliver Doerell steckt, der als eine Hälfte von Swod die Klavier-Figuren von Stephan Wöhrmann elektronisch weiter prozessiert, ebenso aber auch Gitarre und Bass spielen kann. Durchzogen von echter, künstlerischer Integrität schenkt Raz den Connaisseurs eleganter, zeitloser Popmusik ein wundervolles Album für diese dunklen Tage.

www.physical-music.com

www.hanfjournal.de Dr. Ring Ding: Nice Again (kingstone records) Nach Ausflügen zur Rotterdam Ska Foundation und zu King Django ins New York Version City Studio besinnt sich der Doc aus Münster mit seinem dritten Abstecher in einem Jahr auf seine alte Liebe. Gerade in den letzten Jahren tingelte er mit dem Reggae Vibe im Blut sehr häufig mit Soundsystems durch die Landen um seine Message weiterzutragen: „Dancehall Nice Again!“ – Mit seinem neuen Album stellt er seine Werke zusammen, die nach seiner „Senior Allstars“ Zeit entstanden. „Doctor’s Darling“ lief weltweit in den Reggae Tanzhallen und sein Song gab den Namen für die dazugehörige Riddim Reihe, die von Seeed und Pionear produziert wurde und mit „It’s A Pity“ von Tanya Stephens ihren Top-Hit vorzuweisen hatte. Aber auch andere Produktionen finden sich auf dem Album wieder und zeigen die andere Seite des Dr. Ring Ding klar auf: Kein Ska, dafür mehr Dancehall, mehr Deutsch und aber trotzdem auch internationaler. Meine Favoriten sind „Sneakers“ (feat. Nikki Deelite), „Ruff Like A Rock“, „Friendly Fiyah“, „Millionaire“, „Wer kennt die Frau“, „Badness“ und „Hartchor“ (feat. Ragga Fränkie & Natty U). Als Zugabe gibt es den Dancehall-Mix von „Ruff Like A Rock“, der ersten Single des Albums, welche aus einem Viva Trailer entstand und durch die grosse Resonanz zu einem vollen Song ausgearbeitet wurde. Dr. Ring Ding beweist erneut seine Entertainment-Qualitäten!

www.myspace.com/drringding www.ringding.de www.kingstone.de

I-Fire: Vom Schatten ins Licht (i-fire empire) Sowohl in kleinen Clubs als auch auf großen Open-Air-Festivals haben sich die Jungs in den letzten drei Jahren einen Namen als Power-Reggae-Band erspielt. Das zehnköpfige Offbeat-Kollektiv aus Bergedorf bei Hamburg bietet auf ihrem Debüt-Album „Vom Schatten ins Licht“ einen abwechslungsreichen partytauglichen Mix aus treibenden Reggae Riddims, jamaicanischen Roots, Ska und Hip-Hop mit vorwiegend deutschsprachigem Gesang. Lediglich der eine oder andere Chorus kommt auf Englisch bzw. Patois daher. Zwölf eingängige Texte verbreiten Sommerfeeling und strahlen auch Zuversicht und Lebensfreude aus. Besonders hervor hebt sich „Es geht voran“, der durch äußerst entspannten Riddims daherkommt und inhaltlich vom schnellen Großstadtleben erzählt, dem sich der I-Fire-Sound entgegensetzt und versucht, dem grauen Alltag mehr Gelassenheit zu verleihen. Neben dem soundtechnisch zwischen Reggae und souligen Einflüssen changierende Highlight „B-Town Boogie“ geht mir der Ohrwurm „Policeman a pass“ („Light di ganja spliff when policeman a pass“) gerade nicht mehr aus dem Kopf. Im hohen Norden bereits eine gefeierte Instanz, macht sich die neunköpfige Truppe nun auf, den Rest der Republik mit guter Laune und positiven Vibes zu versorgen.

www.myspace.com/ifire www.i-fire-sound.com


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#78 cooltour

Das Eckthema

Ein Cent

Rolys Silberscheiben des Monats Januar Roland Grieshammer

Endlich an der „Ein-CentPro-Joint“ Aktion teilnehmen, aber ernsthaft. Näheres unter: Hanfverband.de

Egotronic: Lustprinzip (audiolith)

Tocotronic: Kapitulation Live (vertigo be)

DVD-Special: Gloria (USA, Gangsterkomödie 1999)

Komme gerade vom Egotronic-Konzert und fühle mich immer noch so magnetisiert, dass ich hier noch eine frohe Botschaft für alle Raver verkünden möchte: Deutschlands Elektrostaatsfeind Nummer eins fordert wieder zum Tanz gegen das System auf. Mit der richtigen Einstellung geht die Ende 2000 in Berlin gegründete Band nun auf das „Lustprinzip“ ein. Die neue (anti)deutsche Rave-Welle kommt mit dicken Electrogrooves, Oldschool-C64- & Atari-Sound, wahnsinnig wundervollen Synthies, Beats für die Beine und ’ner Message für den Verstand – Torsun am Mikro, Endi am Umhängekeyboard und KT&F am Rechner raven gegen Deutschland. Der Titeltrack stampft aus den Boxen, und so wird die politische Positionierung um den Hedonismus erweitert. Das direkt nach der Hetzjagd von Mügeln im August entstandene „Nicht nur Raver“ schlägt wütend die Brücke zwischen Feierei und Politik. Für „Der Tausch“ holt sich Egotronic den Journalisten Daniel Kulla hinters Mikro und liefert einen wahren Text ab. Dagegen verzückt mich „XTC-Boy“ mit Tinas Stimme und genialen Synthiesounds, wie ich sie liebe! „Meine Sonnenbrille“ glänzt mit gutem Bass und textlich besonders im vocodergeschwängerten Refrain, und mit „Hip Cool Sexy“ kriegen noch schnell die Szene-Hipster eins in die Fresse, bevor zwei kurze Interludes direkt in die „Afterhour“ überleiten. Dieses „Lustprinzip“ ist perfekt, um Triebspannungen zu entladen und daher eine äusserst befriedigende Angelegenheit!

Ihr Bandname stammt von der japanischen Spielekonsole Tricotronic, dem Vorgänger des Gameboys, und zusammen mit Gruppen wie Blumfeld und Die Sterne gelten die politisch vorbildlich engagierten Jungs als Teil der Hamburger Schule. Der 96er Song „Die Welt kann mich nicht mehr verstehen“ meistert noch heute viele meiner Identitätskrisen, und nachdem Tocotronic mit „Kapitulation“ rund zwei Jahre nach „Pure Vernunft darf niemals siegen“ ihr bereits achtes reguläres Studioalbum veröffentlicht haben, kommt nun die logische Folgerung des Studioalbums: ein formidables Livealbum, das am 16. Oktober 2007 bei einem Konzert in der großen Halle des Kulturzentrums Kampnagel in Hamburg nach allen Regeln der Aufnahmekunst aufgezeichnet wurde. Die Songs feiern, petisch überstilisiert, den Triumph der Niederlage, die Kunst des Verlierens und sind in den Konzerten schneller und rockiger geworden. Und sollte jemals irgendwer sich gefragt haben, warum eigentlich Tocotronic mit Rick McPhail seit 2004 ein viertes Bandmitglied haben, der braucht nur hören, was dieser für Wunderdinge auf dieser Liveplatte an der Gitarre vollbringt. Zu den „Kapitulations-Songs“ gibt es aktuelle Versionen von Klassikern wie „Aber hier leben – nein danke“, „Jackpot“ oder „Drüben auf dem Hügel“ und „Freiburg“ als ungestümes Finale. Das Postskriptum ist „Wehrlos“, der Sänger ganz brüchig und allein beim nachmittäglichem Soundcheck.

Drei Jahre saß die Edelhure aus Liebe zu dem Gangster Kevin (Jeremy Northam) für ein Verbrechen, das sie nie begangen hat, im Knast, und der Kerl kommt sie nicht einmal besuchen. Sie kehrt zu ihrem Ex-Lover zurück, um sich das Geld zu holen, das sie für ihr Schweigen verdient zu haben glaubt. Doch Kevin sieht die Sache anders, und so eskaliert der Streit, infolgedessen Gloria fliehen muss. Sie entreißt der Bande den kleinen Nicky (Jean-Luke Figueroa), dessen ganze Familie schon Opfer von Kevins Machenschaften geworden ist und der nun auf der Abschussliste steht. Nicht nur mit Muttergefühlen bewaffnet, versucht Gloria, ihr eigenes und Nickys Leben zu retten und muss sogar Kevins „Chef“ Ruby (George C. Scott) um Hilfe bitten. Schon alleine dadurch, dass Sharon Stone fast zehn Jahre jünger als Gena Rowlands zur Drehzeit des Remakes war, legte nahe, dass der Stoff größerer Umarbeitungen bedurfte. Ein Remake von „Gloria“ nach nicht mal zwanzig Jahren lag nun nicht unbedingt nahe, und so ist es sicherlich konsequent und auch zu begrüßen, dass Regie-Veteran Sidney Lumet vom Original nur die Ausgangskonstellation, die Anfangsszene und die Auflösung der Kriminalgeschichte übernahm, ansonsten aber die Geschichte völlig neu erzählte und nicht eine der Szenen des Originals übernahm. Diese Gloria ist jünger, erotischer und auch nicht so schießfreudig. Das handwerklich solide inszenierte Genre-Stück, das mit sehr schönen New-York-Impressionen aufwartet, ist eine Mischung aus unterhaltsamer Komödie und rasantem Thriller.

www.myspace.com/egotronics www.myspace.com/audiolith www.audiolith.net

www.myspace.com/tocotronic www.tocotronic.de www.vertigo.fm

www.constantin-film.de

www.hanfjournal.de


#78

e l e i p s t i e r B D

fun+action

Kerstin Koch Eckthema Abschaffen.

ie längsten Nächte des Jahres sind vorbei, die Weihnachtsgans verdaut und der Kater, den Silvester dem einen oder der anderen beschert hat, sollte auch Schnee von gestern sein. In dieser Ausgabe geht es um Kirchenbau in Hamburg, den „Kalten Krieg“ und Kaffeeplantagen in Guatemala. Strategie Hamburgum Ist nach „Antike“ und „Imperial“ das dritte Spiel, dessen Dreh- und Angelpunkt das Rondell ist. Da liegt der Verdacht nahe, dass sich die Spiele trotz unterschiedlicher Themen zu sehr ähneln. Doch weit gefehlt. „Hamburgum“ spielt sich anders. Nur eines gilt für alle drei Spiele: Wer gewinnen will, muss konsequent spielen, allzu viele Taktikwechsel kosten nur zuviel Zeit. Zurück zum Spiel: Der Spielplan zeigt fünf Stadtviertel Hamburgs, in denen Kirchen fertiggestellt werden sollen. Eine sechste Kirche ist keinem Bezirk zugeordnet. Die zwei bis fünf Spieler repräsentieren Bürger Hamburgs, die durch gute Händel den Kirchen mehr oder weniger viel spenden mit dem einen Ziel, am Spielende die meisten Prestigepunkte zu haben. Wer dran ist, macht eine Aktion: Eine Ware (Tuch, Bier oder Zucker) produzieren; im Kontor Waren verkaufen oder Baustoffe kaufen; in der Werft Schiffe bauen; der Kirche spenden und Spendenplättchen werten; im Rathaus Gebäude bauen. Warum das alles? Also: Je mehr entsprechende Produktionsgebäude ein Spieler besitzt, umso mehr Waren produziert er, umso mehr Geld kann er beim Verkauf erzielen, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass auch genügend Schiffe mit der entsprechenden Kapazität im Hafen liegen. Stimmen die Finanzen, kann das Geld in die Baustoffe Holz, Ziegel und Kirchenglocken investiert werden. Je mehr Baustoffe ein Spieler kaufen will, umso teurer werden sie. Aber nur wer Baustoffe besitzt, kann in den Vierteln Hamburgs Gebäude errichten, Schiffe bauen oder der Kirche spenden. Jede Kirche nimmt fünf Spenden an, pro Spende gibt es ein Spendenplättchen, die spätestens am Spielende Prestigepunkte bringen und über Sieg und Niederlage entscheiden. Wofür es Prestigepunkte gibt? Für die erste Spende an eine Kirche, für Gebäude und Bürger in der Stadt, aber auch für eigene Spendenplättchen oder Schiffe. Wer eine Kirche fertig stellt, bekommt ebenfalls Prestigepunkte und darf fortan überall in der Stadt bauen. Viel mehr muss zu diesem Spiel gar nicht gesagt werden, ausprobieren heißt die Devise. Denn wer mit Kirchen so gar nichts anfangen kann, mag sich zu schnell langweilen. Auch ist es nicht so reizvoll wie „Imperial“, trotzdem kann ich es empfehlen. Denn wie schon zu Beginn gesagt: Zielstrebigkeit zahlt sich aus, dabei kommt der Konkurrenzkampf nicht zu kurz, sei es um die letzten Produktionsstätten, Spenden oder Bauplätze, ja selbst der sicher geglaubte Hafenplatz ist allzu schnell wieder weg.

Note: 2

Wirtschafts-Aufbauspiel Guatemala Café... ... ist ein weiteres Spiel aus dem Hause Eggertspiele. Sobald der Karton geöffnet ist, strömt der Geruch frischgerösteter Kaffeebohnen in die Nase. Leider nicht zum Verzehr geeignet. Als nächstes fallen die beiden Spielpläne auf: Auf dem ersten werden Hütten, Schiffe, Arbeiterinnen (ja, auf den guatemaltekischen Kaffeeplantagen arbeiten nur Frauen) und Kaffeesäcke platziert. Der zweite Spielplan zeigt Ankerplätze, Wege, Bauplätze für Hütten, sowie genügend Wald, Feld und Berge, wo die Arbeiterinnen Kaffee anbauen können. Außerdem die Siegpunktleiste. Der Spielablauf: Wer dran ist, kann bis zu drei Hütten, Schiffe oder Arbeiterinnen kaufen, um sie sofort auf dem zweiten Spielplan zu platzieren. Oder aber er nimmt einen Kaffeesack und löst damit eine Wertung aus: Alle Spieler, die eine Hütte und Arbeiterinnen in der entsprechenden Farbe haben, bekommen Punkte. Allerdings nur, wenn ein anderer Spieler die Wertung nicht blockt. Dann gibt es gar nichts, außer Geld. Und gerade in der Anfangsphase des Spiels wird genau deshalb gewertet. Aber um weitere Investitionen zu tätigen um immer mehr Plantagen anzulegen, muss der Rubel eben rollen. Der entfernte Kaffeesack kommt ans Ende der Siegpunktleiste auf dem Plantagenplan und auf das freie Spielfeld wird ein eigener Kaffeesack gelegt. Vom Spielplan entfernte Figuren werden mit Holzwegen ersetzt, die ebenfalls auf dem Plantagenplan

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platziert werden. Ist nämlich eine Plantage über einen Weg mit mindestens einem gleichfarbigen Schiff im Hafen verbunden, erhöhen sich die Siegpunkte bei einer Wertung. Das Spiel endet, sobald nach einer Wertung mindestens ein Spieler den vordersten Kaffeesack auf der Siegpunktleiste erreicht. Wer dann am weitesten vorne steht, gewinnt. „Guatemala Café“ ist ein Spiel für alle diejenigen, die ein Spiel öfter spielen, denn je nach Verteilung der Kaffeesäcke werden Wertungen allzu häufig blockiert und somit gehen viele Siegpunkte flöten. Somit nützt auch die bestausgebaute Plantage nichts, wenn die anderen Spieler die Wertungen verhindern können. Allerdings dauert eine Partie nicht allzu lange, sodass einer zweiten Runde nichts im Wege steht. Spieler, die Lust auf ein etwas anderes Wirtschafts-Aufbauspiel haben und Spielerunden, in denen sich die Spieler gerne ärgern und selbst nicht sauer sind, wenn ihre Taktik nicht aufgeht, weil die anderen die Pläne ständig durchkreuzen, dürften ihren Spaß mit „Guatemala Café“ haben.

Note: 3

Zwei-Personen-Kartenspiel Kalter Krieg – CIA VS KGB

Wow, dachte ich, wenn der Titel verspricht, was er verheißt, super. Beide Geheimdienste versuchen mit ihren Gruppierungen Missionsziele zu erreichen und sich mit ihren Agenten Vorteile zu verschaffen. Die besten Chancen ein Missionsziel zu erreichen hat der Spieler, der je nach Ziel weder zu viele Gruppierungen vor sich liegen hat, noch die vorgegebene Stabilitätszahl überschreitet. Dies ist allerdings leichter gesagt als getan. Liegen die Gruppierungen erst einmal aus, kriegt man sie so schnell nicht mehr los. Dazu kommen noch die Agenten, die passend ausgewählt, dem Gegner das schon sicher geglaubte Ziel abnehmen. Zu Beginn jeder Runde wird ein Missionsziel aufgedeckt. Anschließend wählen die beiden Kontrahenten einen Agenten aus und legen ihn verdeckt vor sich ab. In der folgenden Phase kämpfen die Geheimdienste um Einfluss. Sie können Gruppierungen auslegen oder Aktionen machen. Es gibt vier Gruppierungen, die jeweils eine Sonderfunktion haben. So kann man eine beliebige Karte entfernen, oder dem Gegner eine wegnehmen oder ihm eine geben. Sobald beide Spieler hintereinander passen, markiert derjenige Spieler, der die Bedingungen des Missionsziels mit seinen Gruppierungen am besten erfüllt, das Ziel. Anschließend werden die Agenten umgedreht und ihre Aktionen vorgemerkt oder direkt ausgeführt. Denn sollte der Spieler, der das Missionsziel nicht erfüllt, jetzt den Meisterspion gespielt haben, bekäme er das Missionsziel und somit auch die Siegpunkte. Allerdings könnte er das ein letztes Mal getan haben, hat der andere den Attentäter gespielt. Wer zuerst 100 Punkte erreicht, gewinnt. Und trotzdem, nach etlichen Spielen bin ich von diesem Hamburgum Spiel nicht überzeugt, ihm aber auch nicht völlig abgeAutor: Mac Gerdts neigt. Was wohl auch am TheVerlag: Eggertspiele ma liegt. Kritikpunkt 1: Die Spieler: 2-5 Regel. Sie weist ein paar UnAlter: ab 12 klarheiten bezogen auf die Dauer: mindestens 60 Minuten Bevölkerungszahl auf, desPreis: 38 Euro halb will ich an dieser Stelle gar nicht erst weiter darauf Guatemala Café eingehen. Kritikpunkt 2: Autor: Inka und Markus Brand Der Zufallsfaktor lässt die Verlag: Eggertspiele eine oder andere Partie sehr unausgewogen sein, Spieler: 2-4 und es macht keinen Spaß, Alter: ab 10 wenn nur einer Punkte Dauer: knappe 60 Minuten macht. Wieder Preis: 28 Euro einmal gilt: Erst Kalter Krieg probieAutor: David Rakoto und Sebastien Gigaudaut ren, dann Verlag: Pro Ludo kaufen.

Spieler: 2 Alter: ab 16 Dauer: mindestens 30 Minuten Preis: ca. 20 Euro

Note: 3-

Das Eckthema

We bring the world to you

Der Einreisevisum

Ihr steht mal wieder mit einer Reisetasche voller Gras am Zoll und habt vergessen, was ihr eigentlich wolltet? Kein Problem! Der Reisesurvivor hilft euch weiter. Ihr habt doch ein Ticket, oder? Nein, nicht das mit dem Regenbogen/ Fahrrad/ der großen 25. Und ihr tragt hoffentlich die ultimative Survivorausrüstung: Badelatschen, Tennissocken, Hawaiihemd. Für Anfänger auch mit Hose erhältlich. (kann zur Not auch gegessen werden) Alternativ gibt es NacktreisenTM (im Sonderangebot ihrer Fleischtheke). Bringt schnell Anschluss (eine Analpolonaise ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied). Da das Trinkwasser unterwegs oft nicht so dolle ist, empfehlen wir das Zusatzfeature: Harnkreislauf, bestehend aus einem Becher. Und habt ihr wenigstens ein Terroristenvisum dabei? Wenn nicht, hilft Omas Reisepass aus dem Dritten Reich. Sollte er biometrische Mängel aufweisen, fragt man: „Was haben sie gesagt, junger Mann?“, bis die Zollbeamtin aufgibt. Oder einfach eigenen Pass malen: Federal Republic of Marihuanistan. Immer dabei haben sollte man Handtuch und Avocado. Damit kann man: Po abwischen, Feuer machen (Avocado sehr schnell im Kreis schwingen) und Gegner erschlagen (nur bis zu einem gewissen Reifegrad). Lebensnotwendig ist auch die Polyimpfung gegen Raub, Mord, Tollwut, Staupe, schlechte Laune, Prioritäten, Disziplin, HIV und Mundgeruch. Das Kombinationspräparat Metacrackoin verunnötigt bei täglichem Gebrauch jegliche weitere Prävention (führt schneller zum Tod als die Staupe ausbricht). Anwendungsform: rektal geraucht, Nebenwirkungen: Hirnbrand, Heisshunger, Hodenkrebs (vorrangig bei Jungfrauen über 35J.). Mit einer so unschlagbar angstfreien Ausrüstung könnt ihr euch kopfüber in die gss-travels Überraschungsreiserei stürzen: Sex, Schpass und Rocknroll! Spielregeln: Auswärtiges Amt und Tropeninstitut anrufen. Ein bewaffneter Konflikt gibt 3 Punkte, eine ambitionierte Diktatur 4 Punkte, Todesstrafe für Hanfbesitz 5 Punkte, SARS-Endemiegebiet 15 Punkte. Einen Trostpunkt gibt es für farbenfrohen Reisedurchfall. Wer zudem noch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit mehrgeschlechtlichen Prostituierten hat, verdoppelt den Score. Zusätzlich gibt es ein aufregendes Angebot an Tagesausflügen im Animationsprogramm: Barfusskobrajagd im Reisfeld, die Erde umschwimmen (nackt mit Wertsachen auf dem Kopf), Bluttransfusion beim Nahura-Schamanen. Auch an Familienunterhaltung wird nicht gespart. Für Klein und Groß, für jeden ist etwas dabei: Tsunamisurfen, Zähne ziehen lassen am Strassenstand, Taschengeld aufbessern in Thailands Strassen. Auch im Angebot (in der Tradition der Amerikaner und Deutschen vor 1945): Reisen in Gruppen im einheitlichen Freizeitoutfit. Als Deutscher im Ausland begegnet man nämlich bestimmten Erwartungen, deshalb auch: Stets marschieren, Befehle brüllen, alles nachrechnen und bemäkeln. Es hilft dabei, den rechten Arm zu heben. Daheimgebliebene freuen sich übrigens immer über landestypische Mitbringsel, seien es Landminen aus Kambodscha (zu Ostern zu verschenken), indisches Toilettenpapier oder ein original chinesisches Folterstäbchen. Und wenn zuhause die Kontoabrechnung auf dem Tisch liegt: Sich per Suizid geschickt aus der Affäre ziehen. Visa (die Freiheit nehm ich mir). Alternativ: zuhause bleiben, wozu gibt es schließlich Photoshop?

Eure grossstadtsurvivor(.de)


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#78 fun+action

Die Hanfberatung im HanfJournal Erste Hilfe für Kiffer

K

kascha@hanfjournal.de

ascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Jan (24) aus Berlin fragt: „Hi Kascha, wir wollen einem Freund zu Weihnachten eine Shisha kaufen. Wenn wir die einweihen, wollen wir aber nicht nur Tabak darin rauchen. Ich habe mir das Teil mal angeguckt, habe so etwas auch schon öfter in Shisha Bars geraucht, und kann mir vorstellen, dass das etwas anders funktioniert als in einer Bong?“ Kascha antwortet: „Hi Jan, in der Tat funktioniert eine Shisha etwas anders als eine Bong. Wie dir vielleicht mal aufgefallen ist, ist der Tabak den man da rein stopft, sehr feucht und klebrig, und man zündet ihn nicht direkt an, sondern eine Kohle die darüber angebracht ist, bringt die Hitze. Diese feuchte Konsistenz der Rauchmischung

muss man also beibehalten, indem man eventuelle weitere Beimischungen ein paar Stunden vorher in den Tabak einlegt. Wenn zu trockene Rauchware durch die heiße Kohle Feuer fängt, wird es nämlich kratzig. Einige Raucher mischen sich Haschisch in den Tabak, das eignet sich dafür besser, vor allem wenn es frisch ist. In der Regel ist das aber alles recht umständlich und wegen der langen Brenndauer der Kohle auch nicht so einfach zu dosieren, man muss sich da wohl etwas einarbeiten. Übrigens werden ja solche Beimischungen in der ,,Shisha-Community“ nicht so gern gesehen, weil gern mal Shishas, in denen nur Tabak geraucht wird, wegen ,,Drogenverdachts“ beschlagnahmt werden. Aber wenn man alles jeden als Drogenkonsumenten verdächtigt, der etwas besitzt, mit dem man kiffen kann, dürften den Besitzern von 1,5l PET Plastikflaschen harte Zeiten bevorstehen...“ Karsten (18) aus Bochum fragt: „Hallo Kascha, weil ich während einer Erkältung geraucht habe und mir eine Lungenentzündung eingefangen habe, möchte i c h jetzt

mit dem Rauchen aufhören. Ich bin aber auch zu faul, mir laufend Kekse zu backen. Meine Eltern fänden das, glaub ich, auch nicht so lustig. Na ja, jetzt wollte ich fragen, was man da sonst so machen kann? Also früher habe ich immer abends einen Spliff geraucht, wenn ich so gechillt und Musik gehört habe, da hätte ich jetzt gern einen Ersatz für..“ Kascha antwortet: „Hi Karsten, das ist eine gute Entscheidung, Rauchen ist sowieso nicht unbedingt gesund. Und es gibt tatsächlich Alternativen zu Keksen. Wichtig ist immer ein fett- oder alkoholhaltiges Medium, in dem sich das THC lösen kann. In früheren Jahrhunderten war es üblich, eine Butter-Gras-Mischung die als ,,Konfitüre“ bekannt war, z.B. in den Kaffee oder ein anderes Heißgetränk zu rühren. Die Hitze ist wichtig, damit das THC auch wirksam wird. Neben Kaffee sind auch heiße Schokolade und Milch zu diesem Zweck recht beliebt. Wegen der besseren Löslichkeit bevorzugen viele Konsumenten statt Gras Haschisch. Verschiedene fettige, heiße Nahrungsmittel können ebenfalls mit Cannabis gewürzt werden, zum Beispiel Hühner- oder Gemüsesuppen und sogar Pizza. Dabei setzt einem die Grenzen wohl der Geschmack. Beliebt ist auch, eine Haschisch-ButterMischung in Joghurt oder Quark zu rühren. Bei dieser Art des Konsums ist aber immer zu berücksichtigen, dass die Wirkung erst ziemlich spät und manchmal dann sehr plötzlich und heftig einsetzt. Wer Rauchen gewöhnt ist, wird eventuell die Dosis für zu gering halten und, wenn die Wirkung nach 1 Stunde einsetzt, überrascht sein. Also ist es ratsam, sich vorsichtig an die Dosierung heran zu tasten und vorsichtshalber ca. 1 Stunde abzuwarten bevor man beschließt, mehr zu essen. Darüber hinaus hält die Wirkung ca. 6-12 h an, wenn man am nächsten Morgen früh raus muss, sollte man das berücksichtigen.“ Rike (19) aus Wiesbaden fragt: „Hey Kascha, ein paar Freunde von mir haben von einem Feld ein paar Nutzhanfpflanzen geklaut. Das enthält ja auch ein bisschen THC, und wenn man genug davon raucht, wird man doch bestimmt auch breit, oder? Jetzt wollte ich dich mal fragen, wie viel man davon ungefähr braucht, um was zu merken.“ Kascha antwortet: „High Rike, ich glaube, da muss ich dich enttäuschen. Erst einmal sind die Pflanzen, die ihr geernet habt, nicht auf Blüten- sondern auf Faserbildung gezüchtet. Die Blüten dürften also recht klein und voller Samen sein. Die Samen könnt ihr übrigens essen, die sind gesund und enthalten viele wichtige Fettsäuren. So jetzt aber zurück zu deiner Rauchfrage:Nutzhanf enthält unter 0,3% THC, normales Gras enthält zwischen 7 und 15% THC. Wenn wir von einem durchschnittlichen Wirkstoffgehalt von 10% bei normalem Gras ausgehen, wäre das das 30fache des THC-Gehalts von Nutzhanf. Wenn du also üblicherweise in einen Joint ein halbes Gramm Gras bröselst, bräuchtest du nun 15g Nutzhanf. Um überhaupt etwas zu merken, müsstest du etwa 3-4g rauchen. Jetzt kommt aber der Witz: Neben THC enthält Cannabis noch einige andere Wirkstoffe, wie Cannabidiol, das Kopfschmerzen und Müdigkeit verursacht. Vielleicht ist euch das bei schlechtem Homegrow schon mal begegnet. Davon dürftet ihr bei 3g Nutzhanf noch genug inhalieren, um den Spaß daran zu verlieren. Dann kommt noch die rechtliche Situation hinzu: Wenn euch mit der Menge jemand erwischt, kriegt ihr erst einmal eine Menge Stress, kein Polizist wird euch auf den ersten Blick glauben, es sei Nutzhanf. Selbst wenn man eine Bescheinigung darüber hat, den Nutzhanf rechtmäßig erworben zu haben, kann es zu sehr unangenehmen Situationen kommen, die dann erst nach einer Wirkstoffanalyse wieder vorbei sind. Was man mit dem Nutzhanf aber vielleicht anfangen könnte, wäre, sich zum Beispiel Hanfschnaps oder Hanfsalat aus den Blüten und Blättern herzustellen. Das wäre dann zwar ohne sonderliche Wirkung aber trotzdem immerhin hanfig im Geschmack.“


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