84-hanfjournal072008

Page 1

#84+6

unabhängig, überparteilich, legal Ausgabe 07/08 +++ EILMELDUNG +++

Spiel (GTA Fan Paket), Spass (DVD‘s) und Spannung (Tickets zur Vibes to Legalize) - denn wir haben diesen Monat gleich drei Verlosungen auf einmal.

Unter dem Motto „Drogenkontrolle kontrolliert MEIN LEBEN! Dein Leben. Dein Umfeld. Dein Platz für Drogen.“ findet am 26. Juni 2008 der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch statt. Infos unter: www.weltdrogentag.eu

2 news

5 guerilla growing

6 anderswo

Achtung Lebensgefahr:

Finger weg von GHB Text: Roland Grieshammer Der Sommer ist da, und eine Veranstaltung jagt die nächste. Falls dir einer GHB anbietet, schenk’ ihm ein Lächeln und geh’ weiter. Im Gegensatz zu Horrormeldungen über manch andere Drogen sollte man die Erfahrungsberichte zu GHB mehr als ernst nehmen, falls einem sein Leben lieb ist!

GHB (Gamma-Hydroxybutyrat) wurde 1961 von Dr. Wermuth und Dr. Laborit in Frankreich entdeckt. Zunächst wurde es als mögliches Antidepressivum untersucht, jedoch wegen unerwünschter Nebenwirkungen als Medikament abgelehnt. Seit dem 01. März 2002 fällt GHB unter die betäubungsmittelrechtlichen Bestimmungen in Deutschland und ist somit illegal. Die Bezeichnungen liquid e, oder liquid XTC sind irreführend und wurden wahrscheinlich benutzt, um die Popularitätswelle von Ecstasy auszunutzen. GHB hat von der Wirkung her jedoch keine Ähnlichkeit mit MDMA sondern eher mit Alkohol und Beruhigungsmitteln. In der Szene wird GHB in kleinen Fläschchen oder Ampullen gehandelt. Es ist geruch- und meistens farblos (kann jedoch eingefärbt sein), es wird oral eingenommen und schmeckt in der Regel salzig. Schlecht hergestelltes GHB schmeckt zudem seifig. In Pulverform kann es auch als Tablette oder Kapsel eingenommen werden. Der intranasale oder intravenöse Gebrauch ist nicht üblich. Wie so oft, entscheidet auch beim GHB-Konsum die eingenommene Dosis über die Dauer und Intensität des Rausches. In geringeren Dosen wirkt es euphorisierend und berauschend, in höheren Dosen narkotisierend. Eine genaue Dosierung für einen bestimmten Effekt oder eine bestimmte Wirkung ist daher schwierig zu bestimmen. Die Wirkung nach oraler Einnahme setzt nach ca. 1030 Min. ein und dauert etwa 2-4 Stunden, in seltenen Einzelfällen noch länger. Die Auswirkungen auf Körper und Psyche reichen von alkoholähnlichen Symptomen über Entspannung, sexuelle Anregung, Antriebssteigerung bis hin zu komatösen Zuständen verbunden mit Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen und Atembeschwerden. Bereits bei leichten Überdosierungen – und diese Gefahr ist bei GHB sehr hoch – kann eine schlagartige Sedierung eintreten, die zu Bewusstlosigkeit führen kann. Eines der größten Risiken beim GHB-Konsum ist die Wechselwirkung mit anderen legalen und/oder illegalen Drogen. So wird die Wirkung von Alkohol oder Opiaten in Kombination mit GHB so verstärkt, dass unter Umständen eine Atmungsverminderung einsetzt, die zum Erstickungstod führen kann. Also Finger weg – sonst wird das vielleicht dein letzter Sommer! Einer, der dem Tod schon sehr nahe war, nachdem er versehentlich ein fremdes „Kleiner Feigling“- Fläschchen getrunken hatte, das mit GHB gefüllt war, im Krankenhaus aufwachte und neun Stunden nicht lebensfähig war, macht nun mobil ...

www.myspace.com/againstghb

7 wirtschaft

8 cooltour

11 fun&action

www.hanfjournal.de

320.000.000 $

für die Drogenmafia

UNO will Budget gegen Cannabisanbau verzehnfachen Im Dezember 2007 rechnete die zuständige UN Kommission noch mit einem Budget von 36,8 Millionen Dollar, die für “Internationale Drogenkontrolle, Verbrechens- und Terrorismusprävention und Strafrechtspflege“ für die Jahre 2008 und 2009 bereitgestellt werden sollten.

Text: Michael Knodt

Heute, nur ein halbes Jahr später, will die UN Suchtstoffkommission (CND) knapp zehn mal soviel Geld haben, vorrangig um den Cannabisanbau in den einzelnen Mitgliedsstaaten sowie den internationalen Handel zu unterbinden. Das geht aus dem jetzt erst veröffentlichen Protokoll eines Treffen der Kommission im März hervor. Anscheinend ist jetzt bei den Verantwortlichen angekommen, wozu die Repression gegen Hanfkonsumenten und Dealer führt: Die Produktion verlagert sich mehr und mehr ins Private, Grenzen werden umgangen, indem sie erst gar nicht mehr passiert werden müssen. Die Vereinten Nationen sind in Sachen Drogenpolitik der verlängerte Arm der USA, darüber mussten wir im Laufe der letzten Jahre immer wieder berichten. Bedeutet die Verzehnfachung des Budgets, bei dessen Verteilung AlKaiida Extremisten, kleine Grower und Hanfkonsumenten in einen Topf geworfen werden, dass ab jetzt kleine Grower, Kiffer und Terroristen aus dem selben Finanzpool oder gar von den gleichen Leuten verfolgt werden?

340 Dollar pro Minute, um die Hanfpflanze auszurotten? Dazu kommen noch die Gelder, die von Bund und Ländern zur Kifferjagd zur Verfügung gestellt werden. Wieviel das in Deutschland ist, wollte unsere Bundesregierung trotz Anfrage der „LINKEN“ im vergangen Jahr nicht beantworten. Vorsichtige Schätzungen des Deutschen Hanfverbandes aus dem Jahre 2004 liegen bei Kosten von einer Milliarde Euro im Jahr, die es braucht, um das Cannabisverbot aufrecht zu erhalten. Mittlerweile dürften die Kosten noch um ein Vielfaches gestiegen sein (Aktion „Sativa“ lässt grüßen), eine genaue Evaluierung ist aufgrund der nicht transparenten Politik der Bundesregierung unmöglich und anscheinend auch nicht gewünscht. Das Volk dumm halten. Dazu passt die fehlende Zahl der Cannabiskonsumenten in Deutschland im neusten Drogen- und Suchtbericht (Hanf Journal 06/08) ebenso wie die Ignoranz, mit denen nicht nur unsere Drogenbeauftragte Sabine Bätzing mündige Hanfkonsumenten auf der Webseite „abgeordnetenwatch.de“

Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86

e-mail: anwalt.honecker@t-online.de

oder bei der Beantwortung von Protestmailern regelrecht abfertigt. Menschen, die man nicht übers Strafrecht disziplinieren kann, weil sie lediglich beim Konsum oder mit einer Geringen Menge erwischt wurden, wird kurzerhand der Führerschein entzogen. Egal, ob sie unter Drogeneinfluss gefahren sind oder nicht. Von Ärzten und Gerichten geforderte Grenzwerte werden nicht ausgearbeitet oder gar berücksichtigt, Verkehrsminister Tiefensee erhöht stattdessen die Strafen für Fahrten unter Drogeneinfluss. Ob der tatsächlich vorlag will er aber zumindest beim Gras gar nicht wissen. Mittlerweile gilt es unumstritten, dass auch bei nicht eingeschränkter Fahrtüchtigkeit noch Restspuren von THC nachweisbar sind. Trotzdem werden selbst so geringe Werte dazu genutzt, Führerscheininhaber zu sanktionieren, die nie bekifft Auto gefahren sind. Politiker, die für eine kontrollierte Heroinabgabe eintreten, während sie die vier Millionen Hanfkonsumenten, von denen die wenigsten ein problematisches Konsummuster aufweisen, als therapiebedürftig betrachten, fehlt der Realitätsbezug, dessen Abwesenheit gerne auch den Kiffern unterstellt wird, um nicht auf Argumente reagieren zu müssen. Wenn es nicht bald gelingt, die Hanfkonsumenten zu entstigmatisieren und die Verantwortlichen zum Dialog zu bewegen, sieht die Zukunft eher ros(t)ig statt grün aus. Von Politikern in einem Sack mit Bombenlegern gesteckt fühlt man sich als Kiffer dann doch ein wenig unrelaxt. Deshalb ist es wichtig, diese Jahr zur Hanfparade zu erscheinen und somit einmal die einzige deutsche Hanfdemo wieder zu einem nicht ignorierbaren Event zu machen!

Infos: www.hanfparade.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.