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24.07.2008

11:39 Uhr

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unabhängig, überparteilich, legal Ausgabe 08/08 Dr. med. Franjo Grotenhermen erläutert Euch auf Seite 4 die australische „Gehirnschrumpfstudie“. Steffen Geyer vom Deutschen Hanfverband berichtet Euch auf Seite 5 über die „aktive Sterbehilfe von Krankenkassen“.

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Wie alles in Sachen Legalisierungsmassnahmen lebt natürlich auch das Hanf Journal vom Mitmachen. Schreibt uns Eure möglichst konstruktiven Anregungen, Lob und Kritik an redaktion@hanfjournal.de - dabei sein ist alles!

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CDU/CSU-Fraktion Österreich ohrfeigt Patienten Maria Eichorns Blackout Decriminalize

Die EU hat ihre Mitgliedsstaaten schon vor Jahresfrist aufgefordert, die Drogengesetze zumindest halbwegs anzugleichen und dabei die Strafen für Dealer drastisch zu erhöhen. Dieser Aufforderung ist die Österreichische Bundesregierung bestehend aus SPÖ und ÖVP nachgekommen: Die Gesetze gegen Dealer wurden verschärft, gleichzeitig aber wurde versucht eine klare Trennlinie zwischen Verkauf und Konsum zu ziehen. Dem neuen Suchtmittelgesetz zu Folge ist die aufgefundene Menge nicht mehr allein verantwortlich für das Strafmaß, viel mehr muss nachgewiesen werden, dass der Hanf auch zum Verkauf bestimmt war. Liegen hierfür berechtigte Zweifel vor, so ist der Beschuldigte wie ein Konsument zu behandeln. Als Konsument erwartet einen in Österreich eine geringe Geldstrafe oder die Einstellung des Verfahrens gegen geringe Auflagen. Auch die Weitergabe an Dritte gilt nicht mehr als Dealen, vorausgesetzt es geschieht ohne daraus einen persönlichen Vorteil zu ziehen. Was seit Anfang des Jahres gilt und auf dem Papier noch ziemlich unspektakulär wirkt, bedeutet für Hanfkonsumenten im Prinzip eine Entkriminalisierung. Zum ersten Mal wird eine Vorratshaltung für den Eigenkonsum akzeptiert und sogar das Verschenken und das Mitbesorgen an/für Freunde schließt das Gesetz mit ein. Schon ertönen die ersten Stimmen aus dem konservativen Lager, das Gesetz müsse nachgebessert werden, nachdem das Verfahren gegen einen Tiroler, bei dem zehn Kilogramm Gras gefunden wurden ( Seite 3), eingestellt wurde. Zum Glück ist die große Koalition in Wien gerade zerbrochen und eine erneute Änderung kann nicht vor den Neuwahlen geschehen und ist selbst bei konstant bleibenden Mehrheiten fraglich.

Zum ersten Mal versucht eine Regierung im deutschsprachigen Raum, eine echte Trennung von Verkäufern und Konsumenten vorzunehmen und berücksichtigt dabei auch das erst relativ junge Phänomen des Eigenanbaus @ home. In Österreich hat die Hanfpflanze traditionell eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung, Haschisch und Gras sind gar erst 1962 mit der „Einzigen Suchtgiftkonvention“, dem Vorläufer des Suchtmittelgesetzes, verboten worden. In der medizinischen Forschung an der Cannabispflanze liegt die Alpenrepublik auch ganz weit vorne (Seite 4) und der Verkauf von Stecklingen ist legal. Nachdem es in Tschechien auch seit diesem Jahr eine liberalere Regelung zum Eigenanbau gibt, sich in der Schweiz wider Erwarten eine große Anzahl von Politikern für ein JA zur Hanfinitiative ausgesprochen haben und Österreichs neues Suchtmittelgesetz Konsumenten allem Anschein nach wirklich entkriminalisiert hat, hegen wir die leise Hoffnung, dass die grüne Achse in Europas Mitte auch bei uns in Deutschland wieder was ins Rollen bringt.

Text: KIMO

Text: Michael Knodt

Die CDU/CSU Fraktion lehnt einen Antrag der „LINKE“ zur medizinischen Verwendung von Cannabis ab, das allein wundert niemanden. Die Stellungnahme der Drogenbeauftragten von CDU/CSU-Fraktion, Maria Eichhorn, hierzu ist jedoch eine Ohrfeige für hunderte Patienten, die eine Genehmigung zur medizinischen THC Anwendung haben. Ebenso für alle Antragsteller sowie der hohen Dunkelziffer all derjenigen, die aus Angst vor Repression nicht wagen, eine Antrag ans BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) zu schicken: Der medizinische Nutzen von Cannbinoiden wird, entgegen aller aktuellen Erkenntnisse, generell geleugnet. Cannabis sei als Medikament genauso gefährlich wie als Droge, dann folgt die übliche Litanei von vorgefertigten Textbausteinen, die man schon aus der Legalisierungsdiskussion kennt. Inklusive der längst widerlegten Theorien über Flashbacks und Einstiegsdroge. Das negative Highlight ihrer Presseerklärung ist eine der stillosesten und Menschen verachtendsten Behauptungen, die einer Volksvertreterin in jüngster Zeit über die Lippen kamen: Von zwei Personen, die bisher eine Genehmigung erhielten, brach eine die Behandlung vorzeitig ab. Von der anderen Person liegen keine Auskünfte vor.

Was Frau Eichhorn hierbei entgangen ist: Genau diese beiden Patienten, unter ihnen der Tourette Patient Lars Scheimann (38), haben nach jahrelangem Kampf statt pflanzlichem Cannabis nur ein umstrittenes Sesamölextrakt auf Hanfblütenbasis erhalten. Der Bundesgerichtshof hatte 2005 einen Notstand anerkannt und das BfArM aufgefordert, den Klägern Zugang zu natürlichen Hanfblüten zu gewähren. Die Behandlung mit Dronabinol (synthetisches THC) kam aus den verschiedensten Gründen (siehe Seite 5) bei keinem der drei in Frage. Den Zugang zu pflanzlichem THC gab es dann auch, aber nicht wie in anderen Ländern üblich, in Form von Hanfblüten aus der Apotheke oder dem eigenen Garten. Auch nicht aus den Niederlanden, wo es so genanntes „ApothekenCannabis“ gibt. Statt dessen gab es das erwähnte Extrakt aus Hanfblüten auf Sesamölbasis, das vorher nie getestet wurde. Der holländische Hersteller Bedrocan warnte die Bundesbehörde schon bei der Bestellung, dass Extrakt erziele wahrscheinlich nicht die notwendige Wirkung und werde nur auf Wunsch der deutschen Behörde hergestellt. Ohne Garantie. Die von der Firma vorgeschlagene Lieferung ihres eigentlichen Produkts, dem Cannabis Flos, wurde vom BfArM unter Verweis auf internationale Verträge, die einen Import von Cannabisblüten nicht zuließen, abgelehnt. Andere EU-Länder haben bewiesen, dass die Versorgung mit medizinischem Cannabis eine Ausnahme darstellt und die erwähnten Verträge in diesem Bereich keine Gültigkeit besitzen müssen. Allein der Import eines nie erprobten Medikaments an sich ist ein Skandal. Trotz höchst zulässiger Dosierung linderte das Extrakt keinerlei Symptome (Hanf Journal 11/07). Mittlerweile kämpfen alle drei wieder mit dem BfArM für eine Versorgung mit natürlichem Cannabis. Die ausbleibende Wirkung, nicht der fehlende therapeutische Nutzen, war dann auch der Grund, warum die Patienten die Therapie abbrachen und wieder dazu übergehen mussten, sich ihre Medizin auf anderen Wegen zu besorgen. Ein dritter Patient mit Genehmigung lehnte das Extrakt von Anfang an ab, da er nicht als menschliches Versuchskanninchen zur Verfügung stehen wollte. Frau Eichhorn wagt es nun mit aller Ernsthaftigkeit, das andauernde Leiden und die Kriminalisierung dieser Menschen als Argument gegen eine Bereitstellung eines wirksamen Medikaments zu nutzen. Dessen Notwendigkeit hat eines der höchsten deutsche Gerichte bereits vor drei

Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86

e-mail: anwalt.honecker@t-online.de

Jahren bestätigt, weil pflanzliches THC über Jahre hinweg eine positive Entwicklung des Krankheitsbildes bewirken konnte. Herr Lars Scheimann, Tourette Patient und einer der beiden von Maria Eichhorn erwähnten Personen, war auf telefonische Anfrage unserer Redaktion empört über die aus dem Zusammenhang gerissene Erwähnung seines Falls durch Frau Eichhorn. Herr Scheimann hat im Dezember 2007 einen offenen Brief veröffentlicht, den auch die CSU-Fraktion erhalten hat. Die Lektüre dieses Schriftstücks hätte genügt, die sachliche Unrichtigkeit ihrer Aussage zu erkennen, weil der an Tourette leidende Antragsteller schon damals auf die Unwirksamkeit des Medikaments hingewiesen hatte, trotz höchstzulässiger Dosierung.

Das Beste zum Schluss:

Das BfArM hat Herrn Scheimann allen Ernstes dazu geraten, sich durch Handauflegen eines Predigers von seiner TouretteErkrankung befreien zu lassen, anstatt Cannabis gegen seine Ticks zu konsumieren. Was wenn nicht so ein Verhalten, was dann stellt den Tatbestand der Amtsanmaßung oder des Amtsmissbrauchs dar (Seite 3)? Das Vorenthalten eines Medikaments ist eine Sache, aus der zur Zeit ausweglosen Situation kranker Menschen politisches Kapital schlagen zu wollen, indem man die Sache mit dem Extrakt einfach mal verdreht, ist skandalös, unappetitlich und zudem unangemessen.

Mehr zum Thema: www.ute-will-leben.de www.doktor-hanf.de www.abgeordnetenwatch.de/index.php?cmd=650&id=5688 www.iacm.org


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Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818

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Schweiz: Es tut sich was

Überparteiliches Komitee zur Unterstützung der Hanfintiative gegründet Abgeordnete aller Schweizer Parteien haben sich zu einem überparteilichen Komitee zusammegeschlossen, um Cannabis unter strengen Auflagen zu legalisieren. Dies ist nach ihrer Einschätzung auch ohne Verletzung internationaler Verpflichtungen möglich. Abgeordnete der CVP, FDP, SP und den Grünen wollen die Volksinitiative „Für eine vernünftige Hanfpolitik mit wirksamem Jugendschutz“ unterstützen und für ein Ja zur Hanf-Initiative am 30. November kämpfen. „Schreckenszenarien drohten den Blick auf die Problematik zu vernebeln“, hieß es an einer Medienkonferenz in Bern. Die Hanf-Initiative will den Konsum psychoaktiver Substanzen der Hanfpflanze sowie Besitz, Erwerb und Anbau zum Eigenbedarf für legal erklären. Der Bund soll so dem Jugendschutz angemessen Rechnung tragen. Statt eines Verbots werden bundeseinheitliche Vorschriften für die Abgabe unter strengsten Jugendschutzauflagen verlangt.

Unsre täglich‘

Nachricht.... Hanf Journal seit Juni tagesaktuell im Internet vertreten

Achtung! Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Schweiz: FDP sagt „JA“

Überraschende Zustimmung zur Hanfinitative Nach der eindeutigen Zustimmung der SP hat sich nun auch die FDP als einzige bürgerliche Partei zu einem „JA“ am 30. November durchgerungen. Denkbar knapp mit 86 zu 83 Stimmen, dafür umso überraschender haben sich die „Freiheitlichen“ für eine vernünftige Hanfpolitik in der Schweiz ausgesprochen. Auf der SP Deligiertenversammlung rauchte der Schweizer Juso-Präsident Cédric Wermuth auf dem Podium während seiner Rede einen Joint, um für das Anliegen der Schweizer Volksinitaitive zu werben. So ‘ne Tüte würde Franziska Drohsel, ihres Zeichens Vorsitzende des SPD Nachwuchses, auch nicht schlecht zu Gesicht stehen. Im Programm der Deutschen Jusos steht auch was von Legalisierung, auch wenn sie‘s anscheinend vergessen haben.

Psilocybin hilft gegen Psychosen US-Forscher testeten Langzeitwirkung der „Magic-Mushrooms“

Wissenschaftler der Johns-Hopkins University in Baltimore haben 36 freiwilligen Probanden ein Jahr nach ihrer Einnahme der Pilzsubstanz Psilocybin nach ihrem Befinden untersucht und kamen zu dem Ergebnis, dass keiner der Beteiligten unter dauerhaften negativen Folgen leiden würde. Im Gegenteil! Die meisten Probanden würden sich längerfristig positiv unter dem Einfluss „spiritueller Effekte“ befinden, nur wenige seien von kurzfristigen Angstschüben heimgesucht worden, berichtet die Financial Times. Die Gefahr unkontrollierter Gefühlsausbrüche oder das Herauskristallisieren verdrängter Traumata, vor denen zum Beispiel die Gift-Informationszentrale in Bonn warne, hätte bei den beobachteten Testversuchen nicht stattgefunden. Knapp zwei Drittel der Teilnehmer bestätigen auch 14 Monate nach der Einnahme der Substanz einen weiterhin positiv wirkenden Effekt, der ihr Wohlbefinden und die Zufriedenheit gesteigert hätte. Der Pharmakologe Mathew Johnson ist sich sicher, dass man den halluzinogenen Wirkstoff, ähnlich wie bei vielen anderen medizinische Verfahren, unter diesen kontrollierten Bedingungen sinnvoll einsetzen könne.

„Die Legende vom LSD“

Günther Amendt entmystifiziert eine chemische Substanz mit Potential

Wat läuft? Folge 107: Kreuz und quer durch Berlin Die Hanfparade und die Vibes to Legalize Party danach stehen wieder an, zu diesem Zwecke fahren wir kreuz und quer durch Berlin, zeigen euch wo‘s langgeht und wo man nach der Hanfparade ordentlich abfeiern kann. Na dann viel Spass! Folge 108: Volcano und andere Vapos Viele Zuseher haben danach gefragt, wir haben danach gesucht und schliesslich auch gefunden. Anhand des König unter den Vaporizern zeigen wir euch die Grundlagen des Verdampfens. Wieder wird das hier gezeigte Gerät versteigert, Einzelheiten sind im Film enthalten. Gut Dampf! Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum >> Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein! Verreisen? www.cannabis-cafe.info Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl

Die unausgewogene, oft jugendgefährdende Berichterstattung der meisten deutschsprachigen Medien sowie die mittlerweile viele Lebensbereiche betreffenden Auswirkungen der Prohibition haben uns veranlasst, ein wenig mehr zur ausgewogenen Berichterstattung über Hanf beizutragen. Seit Juni diesen Jahres gibt es Montag bis Freitag täglich eine drogenpolitische, hanfige oder in anderer Hinsicht interessante News.

hanfjournal.de/news

Der 1939 in Frankfurt am Main geborene Soziologe Günther Amendt war Aktivist der Studentenbewegung und einer der Chefideologen des SDS. Er hat bei Theodor W. Adorno studiert und untersucht seit mehr als 30 Jahren die soziologischen, politischen und ökonomischen Begleitumstände von Rauschmitteln. In seinem aktuellen Buch „Die Legende vom LSD“ analysiert er die Geschichte und die kulturelle Ausstrahlung des prominenten Psychedelikums. Legenden haben bekanntlich ein besonderes Verhältnis zu Fakten, daher liefert Amendt fundierte Sichtweisen auf die Geschichte der sechziger Jahre. Es wird weder verherrlicht noch verteufelt – es geht eher um eine Entmystifizierung. Seine analytische Abhandlung geht beginnend bei Hofmanns Versehen im Labor vom Medikament zum Sakrament über den Kampfstoff zur Partydroge und zurück zum Medikament. Er spricht über Aufstieg und Fall der zentralen Droge der sechziger Jahre und erzählt die Geschichte riesiger Erwartungen und der realen Bedeutung von LSD.

«Die Legende vom LSD» Amendt, Günter Zweitausendeins. Frankfurt 2008 144 Seiten. 12.90€ (nur bei Zweitausendeins).


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Halt‘s Maul Text: aXXL

MACHT und ob man sie missbraucht...

Der gesundheitlich total von seiner Situation in die Ecke getriebene Lars Scheimann hat dem SCM in einem offenen Brief darüber Bericht erstattet, wie neuerdings sein Tourette-Syndrom geheilt werden soll... Nachdem Lars aufgrund vielfältiger persönlicher Erfahrungen weiß, dass nur pflanzliches Cannabis (und/oder Dronabinol®) ihm gegen seine schwerwiegenden Symptome hilft, Dronabinol® jedoch nicht erstattet wird, hat er wie viele andere Patienten auch beim BfArM einen entsprechenden Antrag auf eine Ausnahme-Genehmigung zur Verwendung von natürlichem Cannabis gestellt, wurde dann jedoch unter Ausübung des psychologischen Druckmittels „DIES ODER GAR NICHTS!“ vom BfArM dazu genötigt, einen weitestgehend unwirksamen Cannabis-Extrakt zu probieren. Der erhoffte Linderungserfolg blieb aus, Lars auf sämtlichen investierten Kosten sitzen: Antrags-Gebühren, Tresor-Beschaffung, Rezepturgelder. Kein Einzelfall wie sich mittlerweile in Patientenkreisen herumspricht... Auch andere Kranke verleihen SCM-intern ihrer Enttäuschung Ausdruck, dass das BfArM nicht im Sinne der zumeist schwer chronisch erkrankten Betroffenen handelt, wenn es eine per Holland-Import mögliche Vergabe von Medizinal-Cannabis schlicht mit der Ausrede des „zu hohen administrativen Aufwands“ verweigert oder die fehlende Stabilität der Inhaltsstoffe des importierten Krauts moniert. Stattdessen drängt das BfArM geradezu auf den Gebrauch des im Jahre 2007 erstmals auf den Markt gebrachten CannabisExtrakts und ignoriert, dass sämtliche Antragsteller ihre Ausnahmegenehmigungen auf die Verwendung von natürlichem Cannabis abgestellt haben – nicht etwa auf eine aufgezwungene Versuchsmedikation mit Experimentalcharakter zu Wucherpreisen. Nicht genug damit, dass der Extrakt überhaupt nicht wirkt. Nicht genug, dass die Kosten für das jahrelange Antragsszenario so wie für die Nulleffekt-Medikation von der Mehrheit der sozial destabilisierten Patienten nahezu unaufbringbar sind. Und nicht genug, dass kranke Antragsteller durch den BfArMMangel an ermessensfehlerfrei auslegbarem Verwaltungsregelwerk zum täglichen Erdulden von Schmerz, Tics, Spasmen, Erbrechen, sukzessivem Gewichtsverlust, Depression, Entzündungsvorgängen, schleichenden Abbau der mentalen Fähigkeiten und Verlust von Arbeitsfähigkeit verdammt werden. Jetzt soll auch noch Gott helfen.

Durch seine Vertreter auf Erden der Freien Christengemeinde Bonn, CLW, deren Ältester, Dr. Wilhelm Schinkel in Ausübung seines Amtes als Leiter der Abteilung zum Geschäftszeichen „82“ dem Patienten Lars S. offenbar angeboten hat, den schlimmen Tourette-Syndrom-Krankheitsfolgen durch Handauflegen von entsprechenden Experten der Gemeinde zu begegnen. Mir, der ich ebenfalls schon meinen festen Glauben an Gott in einem Schreiben an die Ältesten der Freien Christengemeinde Bonn http bekundet hatte, ist ein solches Angebot bis dato noch nicht unterbreitet worden, was bei näherer Betrachtung als „Ungleichbehandlung“ oder „Vorurteil gegen einen Vorbestraften“ ausgelegt werden könnte. Ich würde ein solches Angebot zum Handauflegen allerdings auch energisch zurückweisen. Schließlich weiß ich, was mir bei der Linderung meiner Krankheiten hilft. Gott weiß es auch. Deshalb hat er die Cannabis-Pflanze geschaffen und lässt zu, dass es immer mehr Zeugen für die unwiderlegbare Tatsache gibt, dass medizinischer Naturcannabisgebrauch gesundheitlich sehr wirksam, sehr billig und aus Überlebensnotstandgründen für den einzelnen Gebraucher auch gerechtfertigt ist. Er weiß, ich weiß, wir betroffenen Patienten wissen, dass vom Handauflegen bis zum aufgenötigten Cannabis-Extrakt alle weiteren BfArM/BMG-Unmöglich-Alternativen zur pflanzlichen Variante bloß das weiterhin ewiglich lebensbedrohliche Risiko von enttäuschten Hoffnungen, unendlichen Kosten, starker Gesundheitsbelastung, strikter Verfolgung, sozialer Ausgrenzung und politischem wie religiösem Glaubensabfall bergen. Das kann Gott nicht wollen. Das sollte das BfArM nicht wollen. Das müssen wir Kranke nicht wollen. Was wir wollen, brauchen, haben müssen steht in unseren Ausnahmegenehmigungsanträgen. Missbraucht also nicht Eure Macht, Ihr für die Situation eindeutig Verantwortlichen, sondern gebraucht einen Willen der Menschlichkeit.

Ab jetzt sammeln wir die dreistesten Lügen, Desinformationen und Behauptungen über Hanf, die allmonatlich im deutschen Blätterwald abgedruckt werden, im Internet kursieren oder über den Bildschirm flimmern. Weil sie so dummdreist und unfundiert sind, heißt die Rubrik dann auch „Halt‘s Maul“.

Diesen Monat: Scientology Eigentlich ist jedwede Aufmerksamkeit, die man den Gehirnwäschern von Scientology zukommen lässt, zu viel. Momentan setzen die Sektenbrüder-und Schwestern auf ein heißes Eisen, wenn es darum geht, junge Menschen für die intolerante Lehre ihrer Organisation zu gewinnen: Scientology betreibt eine Propagandakampagne unter dem Deckmantel der Drogenprävention- und aufklärung. Mit Plakaten, Internetseiten und Broschüren schleicht sich die Möchtegern- Kirche überall dort ein, wo gutgläubige Menschen glauben, im Sinne des Jugendschutz zu handeln. Da direkte Hinweise auf die Verknüpfung mit Scientology vermieden werden, ist es den vielen gar nicht bewusst, wer hinter dieser Kampagne steckt. Der Scientology-Kampagne „Sag nein zu Drogen, sag ja zum Leben“ wurde sogar auf dem Weltdrogentag in München einen Informationsstand vermietet.

Auch hier steht Jugendschutz drauf, drin ist Scientology: Die Broschüren: „Fakten über (Cannabis, Alkohol, Kokain)“ Narconon (soll an Synanon erinnern) www.ecstasy-info.de www.ritalin-kritik.de www.keinedrogen.at

Österreich:

Verfahren wegen 10 kg Gras eingestellt Polizei zweifelt an ihrer eigenen Arbeit

Ein Oberösterreicher, der ein nach eigener Aussage „zufällig gefundenes“ Hanffeld abgeerntet hatte, wurde vom Vorwurf des Drogenhandels freigesprochen (siehe auch Kasten Seite 1). Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren unter einer Probezeit von zwei Jahren gegen den Mann ein. Bei ihm wurden 10 Kilogramm Gras gefunden.

Ein Polizeisprecher meint hierzu:

„Das Problem ist die Beweisbarkeit. Während wir bei einer größeren Menge davon ausgehen, dass der Betreffende auch dealt, sieht das die Anklagebehörde offenbar nicht so. Das stellt unsere Arbeit schon in Frage“, sagt ein Drogenfahnder.“

Das Hanf Journal meint hierzu:

Italien: Rastafaris dürfen kiffen Kassationsgericht spricht 44jährigen frei

Nachdem er in erster Instanz zu 16 Monaten Haft verurteilt worden war, legte ein Italienischer Rasta Einspruch beim Kassationsgericht ein. Dieses Gericht folgte seiner Argumentation, dass er aufgrund der in Italien geltenden Religionsfreiheit als Rastafari

täglich Marihuana zu meditativen Zwecken rauchen dürfe. Bis zu zehn Gramm. „Rastafaris verwenden Marihuana zu meditativen Zwecken“, so das Oberste Gericht, weshalb die Einnahme dann auch legal und der Angeklagte freizusprechen sei.

“Das Problem ist die Beweisbarkeit. Während wir bei einer größeren Menge davon ausgehen, dass der Betreffende eine Vorratshaltung für den persönlichen Bedarf betreibt, sieht das die Anklagebehörde endlich auch so. Das stellt die Arbeit der Polizei wirklich in Frage “

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Dr. med. Franjo Grotenhermen

Österreich:

Staatlicher Hanfanbau ist beschlossene Sache Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat seit gestern die Möglichkeit, selbst oder über eine Tochtergesellschaft Cannabis für medizinische und wissenschaftliche Zwecke anzubauen. Ein gleichlautender Beschluss wurde gestern vom Bundesparlament in Wien verabschiedet. Der Sprecher der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG), Michael Bach, kommentierte das neue Gesetz in einer ersten Stellungnahme wie folgt: „Aus Sicht der ÖSG ist jede Initiative zu begrüßen, die es ermöglicht, neue Medikamente für die Schmerztherapie zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen. Für medizinische Zwecke gewonnene Cannabinoide finden in den letzten Jahren zunehmenden Einsatz.“

Bätzing bleibt stur

Regelung für natürliches Cannabis noch nicht in Sicht „Niemand (....außer dem Koalitionspartner CDU, Anmerkung d. Redaktion) von uns hat Zweifel daran, dass für viele Menschen Cannabis als Medizin hilfreich sein kann“, erklärte Frau Bätzing für die Bundesregierung. Sie wies jedoch darauf hin, dass eine Gesetzesänderung zugunsten der Patienten nicht in Frage komme, da „der therapeutische Nutzen von Cannabis - abgesehen von Dronabinol bei bestimmten Indikationsbereichen - bis heute nicht eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen ist“. Die Bundesregierung hat im Laufe der letzten Jahre Studien und Untersuchungen zur Erforschung der Cannabinoidmedizin nicht mehr gefördert oder mit sehr hohen Auflagen versehen. Der Phyto-Medizin Hersteller mit dem höchsten Forschungsaufwand auf diesem Gebiet , die Bionorica AG, hat deshalb schon 2006 ihre Forschung an der Hanfpflanze von Deutschland nach Österreich verlagert.

Legale Drogen gefährlicher als verbotene? (Ach echt? Anm. des Setzers) 30 mal mehr Tote dank legaler Drogen

Das Statitische Bundesamt gab anlässlich des „Internationalen Tags gegen Drogenmissbrauch“, der am 27.Juni 2008 stattfindet, bekannt, dass 2006 den Erhebungen der Behörde zufolge 534.622 Patienten aufgrund des Konsums der legalen Drogen Alkohol und Tabak sowie infolge des Missbrauchs pharmazeutischer und (legaler) chemischer Produkte vollstationär behandelt worden sind. Illegale Drogen wie Heroin, Kokain, Opium und Cannabis waren hingegen nur in 38.164 Fällen verantwortlich für einen Krankenhausaufenthalt. Darüber hinaus sind aufgrund von alkoholbedingten Krankheiten und Krebserkrankungen, die direkt mit dem Rauchen in Verbindung gebracht werden können, 57.900 Personen verstorben. Die Zahl der durch den Konsum illegaler Drogen Verstorbener beziffert sich auf 1.466 Personen.

Lässt Cannabiskonsum das Gehirn schrumpfen? Die Nachrichtenagenturen verbreiteten Anfang Juni Forschungsergebnisse einer australischen Arbeitsgruppe, nach denen starker langzeitiger Cannabiskonsum zwei Hirnregionen schrumpfen lassen könne. So meldete die dpa (Deutsche Presseagentur): „Tägliches Marihuana-Rauchen lässt das Gehirn schrumpfen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher an der Universität von Melbourne in Australien in einer Langzeitstudie. Sie hatten 15 Männer, die mindestens fünf Joints am Tag rauchten, über 20 Jahre beobachtet und ihr Gehirn regelmäßig gemessen. Der für das Gedächtnis wichtige Hippocampus war bei ihnen nach 20 Jahren um zwölf Prozent kleiner als bei einer Kontrollgruppe, die kein Marihuana geraucht hatte. Der Mandelkern, der Emotionen verarbeitet, war in der Rauchergruppe sieben Prozent kleiner (...).“ Viele Zeitungen (Die Welt, Frankfurter Rundschau, Kölner Stadtanzeiger, Berliner Zeitung, etc.) haben die Meldung in dieser Form aufgegriffen. Tatsächlich hatten die Wissenschaftler Aufnahmen des Gehirns von 15 Cannabiskonsumenten, die mindestens 10 Jahre lang (durchschnittlich 19,7 Jahre) täglich mindestens fünf Cannabiszigaretten geraucht hatten, nur einmal mit 16 Nichtkonsumenten verglichen. Es handelt sich also nicht um eine 20-jährige Beobachtung, sondern die Gehirne wurden nur einmal untersucht, so dass die Autoren nur feststellen konnten, dass bei den Cannabiskonsumenten der Hippocampus und der Mandelkern (Amygdala) im Vergleich zu den Nichtkonsumenten kleiner war. Untersuchungen an der Harvard-Universität in den USA, die 2005 veröffentlicht worden waren, hatten allerdings zu anderen Ergebnissen geführt. In dieser Studie waren 22 starke Cannabiskonsumenten, die in ihrem Leben im Durchschnitt insgesamt 20.100 Cannabiszigaretten geraucht hatten, mit 26 Nichtkonsumenten verglichen worden. Zwischen beiden Gruppen hatten sich mittels bildgebender Verfahren keine Unterschiede in den Volumina der grauen Gehirnsubstanz, der weißen Substanz, der Gehirnflüssigkeit oder des linken und rechten Hippocampus ergeben. Die Autoren hatten damals gefolgert, dass „diese Befunde mit der jüngeren Literatur übereinstimmen, die nahe legt, dass Cannabiskonsum nicht mit strukturellen Veränderungen innerhalb des Gehirns als Ganzes oder des Hippocampus im Besonderen assoziiert ist“. In den vergangenen Jahren hat es wiederholt widersprüchliche Ergebnisse zu diesem Thema gegeben. Beispielsweise hatten Wissenschaftler der Universität von Oxford (Großbritannien) bei starken Cannabiskonsumenten, die ihren Konsum in einem frühen Alter begonnen hatten, Veränderungen im Corpus callosum gefunden. Das Corpus callosum verbindet die linke und rechte Gehirnhälfte miteinander. Die Wissenschaftler vermute-

ten, dass diese Veränderungen negative Konsequenzen eines langzeitigen starken Cannabiskonsums junger Menschen auf die geistige Leistungsfähigkeit erklären könnten. Andererseits hatten Wissenschaftler eines psychiatrischen Forschungsinstituts der Universität New York (USA) festgestellt, dass ein moderater Cannabiskonsum vermutlich nicht schädlich für das Gehirn von Heranwachsenden ist. Sie hatten die Gehirne von zehn Personen, die als Heranwachsende regelmäßige Cannabiskonsumenten waren, und von zehn Kontrollpersonen mit speziellen bildgebenden Verfahren (Magnetresonanztomographie) untersucht. Sie fanden keine Hinweise „auf eine Gehirnatrophie oder auf einen Verlust der Integrität der weißen Substanz“ und schlossen daraus, dass „regelmäßiger Cannabiskonsum wahrscheinlich nicht neurotoxisch für das normale, sich entwickelnde Gehirn ist“. Die ehemaligen Cannabiskonsumenten waren rund 18 bis 27 Jahre alt und hatten Cannabis zwischen zwei- bis dreimal wöchentlich und täglich über einen Zeitraum von einem oder mehreren Jahren als Heranwachsende konsumiert, waren jedoch zur Zeit abstinent. Es ist gut möglich, dass insbesondere bei Jugendlichen die Dosis eine Rolle bei der Frage, ob das Gehirn geschädigt werden kann oder nicht, spielt. So hatten Wissenschaftler der Universität von Utrecht (Niederlande) zwischen moderaten gewohnheitsmäßigen Konsumenten von Cannabis, die die Droge eine Woche lang nicht verwendet hatten, und Nichtkonsumenten keine Unterschiede bei Tests zur geistigen Leistungsfähigkeit, wie Gedächtnis und selektive Aufmerksamkeit, gefunden. Auch die mittels einer funktionellen Kernspintomographie erhaltenen allgemeinen Muster der Hirnaktivität unterschieden sich in den beiden Gruppen nicht signifikant. Die Cannabiskonsumenten dieser Studie hatten in ihrem Leben bisher zwischen 675 und 5400 Cannabiszigaretten und im vergangenen Jahr zwischen 75 und 900 Cannabiszigaretten geraucht. Die Autoren wiesen darauf hin, dass frühere Studien, die Einflüsse auf die kognitive Leistungsfähigkeit gefunden hatten, sich häufig auf extrem starke Konsumenten konzentriert hätten, die nicht repräsentativ für die Mehrzahl der Freizeitkonsumenten von Cannabis seien.

Dr. med. Franjo Grotenhermen

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Wenn Krankenkassen töten Text: Steffen Geyer

Dronabinol ein 2-Klassen-Medikament

Seit der Umstufung des Cannabishauptwirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) in die Anlage III des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) „verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel“ im Jahr 1998 war es in Deutschland zumindest theoretisch möglich Patienten mit THC-haltigen Medikamenten zu behandeln. Die Nachfrage nach Dronabinol, einem Präparat der Firma THCPharm, das mindestens 98 Prozent reines THC enthält, war besonders unter Schmerzpatienten, Krebs- und AIDS-Kranken sowie bei Menschen mit Erkrankungen des Bewegungsapparats z.B. Multipler Sklerose enorm. Es wurde jedoch schnell klar, dass die Mehrheit der Krankenkassen eine Dronabinoltherapie nicht bezahlen würden, da die THC-Präparate keine „zugelassenen Medikamente“ sind. Dabei sind die Kosten des Medikaments enorm.

1g Dronabinol kostet so viel wie 5g natürliches THC 1 Gramm Dronabinol kostet beim Hersteller THC-Pharm 350,00 Euro! Nimmt man die Zahlen der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) zur Grundlage, könnte ein Patient für dieses Geld, bei einem durchschnittlicher Preis 6 Euro pro Gramm, auf dem illegalen Cannabismarkt in Deutschland rund 58 Gramm Marihuana kaufen. Bei einem durchschnittlichen THC-Gehalt von 8,6 Prozent entspräche dies einer Wirkstoffmenge von mindestens 5 Gramm THC! Die Kosten einer Therapie mit Dronabinol betragen in der Regel zwischen 150,- und 600,- Euro pro Monat. Manche Patienten, insbesondere solche mit Erkrankungen des MagenDarm-Tracks z.B. Morbus Crohn, müssen für eine wirksame Therapie mit synthetischem THC mit bis zu 1500,- Euro pro Monat rechnen.

Synthetisches THC oft noch teurer Markus Einsle vom Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin (SCM) hat mich darüber informiert, dass 350 Euro pro Gramm Dronabinol lediglich der Einkaufspreis für Apotheker ist. Erst diese stellen aus dem hochreinen sythetischen THC vom Patienten anwendbare Präparate her. Die Betroffenen müssen auch diese Leistung des Apothekers selbst zahlen und so für sythetisches THC noch weit tiefer in die Tasche greifen. Nach eigener Aussage zahlt Markus für 500 mg Dronabinol in 9,5 ml Ethanol derzeit 422 EUR! Wen wundert es da, dass Schwer- und Schwerstkranke, die in der Regel nur über ein geringes Einkommen verfügen, auf das vielfach billigere THC im natürlichen Marihuana setzen?

Lebensbegrenzung durch Verhungern Dr. Knud Gastmeier - verordnete Kassenpatienten Dronabinol

Die AOK und Dr. Gastmeier Nicht alle Ärzte wollten akzeptieren, dass sie den Versicherten gesetzlicher Krankenkassen kein Dronabinol verschreiben dürfen. Wie Dr. Knud Gastmeier, Landessprecher Brandenburg des Berufsverbandes der Schmerztherapeuten Deutschland

Cannabiskonsum

Ohne Bezug zur Drogenpolitik Nach einer Studie, die Daten aus den ersten 17 Ländern, die an der Umfrageinitiative zur Weltgesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt, ist „Drogenkonsum nicht gleichmäßig verteilt und steht nicht in einer einfachen Beziehung zur Drogenpolitik, da Länder mit einer stringenten Politik der Illegalisierung von Drogen auf Konsumentenebene keine niedrigeren Konsumraten aufwiesen als Länder mit einer liberaleren Politik“.Umfragen mit einer gesamten Stichprobengröße von 85.052 wurden in Amerika (Kolumbien, Mexiko, Vereinigte Staaten), EURopa (Belgien, Frankreich,

(BVSD), konnten und wollten sie nicht verstehen, dass manchen Patienten die lebenserhaltende Medizin verweigert wird. Dem auf Tumorschmerztherapie spezialisierten Gastmeier lag das Wohl seiner Patienten so sehr am Herzen, dass er ihnen dennoch Dronabinol verordnete. Nach seiner festen Überzeugung war das Medikament Dronabinol die einzige Möglichkeit, dass Leben der an Anorexie-Kachexie-Syndrom (ACS) leidenden zu retten. Die Krankheit hatte sich bei den Patienten als Nebenwirkung einer Krebstherapie und des Krebses selbst eingestellt und führt zu Appetitlosigkeitund damit zum lebensgefährlichen Körpergewichtsverlust. Die durch die Chemotherapie bereits geschwächten Körper werden durch ACS zunehmend ausgezehrt. Ohne adäquate Behandlung endet die Erkrankung tödlich - Die Betroffenen „verhungern“. „Neben dem Einsatz von Prokinetika, Kortikosteroiden und Gestagenen werden in letzter Zeit auch Cannabinoide auf ihre Eignung zur Appetitsteigerung und Gewichtszunahme untersucht. Bei Tumorpatienten waren Cannabinoide deutlich effektiver als Placebo, aber eher schwächer als Gestagene. Bei Patienten mit AIDS oder Morbus Alzheimer konnte im Vergleich zu Placebo ebenfalls eine höhere Effektivität nachgewiesen werden. Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit und Benommenheit führten bei einem Teil der Patienten zum Abbruch der Cannabinoidtherapie.“ aus „Cannabinoide in der Palliativtherapie des Anorexie-Kachexie-Syndroms“ Beitrag in der Medizinerzeitschrift „Der Schmerz“ Volume 18, Number 3 / Juni 2004 Die Krankenkassen regierten auf den mutigen Schritt Dr. Gastmeiers mit einer Schadensersatzklage. Die AOK Sachsen-Anhalt forderte vor Gericht die Rückzahlung der Behandlungskosten in Höhe von 50.000 Euro. „Dann werden Gesetze angeführt, die mir die Therapie einschränken und letztendlich zum Versterben des Patienten führen. Das ist aktive Sterbehilfe durch Krankenkassen!“ Dr. Knud Gastmeier im Interview mit dem ZDFMagazin Frontal 21

Kassengeiz kostet Menschenleben Die Lösung für das Dilemma hunderttausender Patienten ist denkbar einfach. Der Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (G-BA) kann auf Antrag seiner Mitglieder beschließen, dass die Krankenkassen das Medikament Dronabinol in Zukunft erstatten müssen. Das er dies bisher nicht getan hat, liegt daran, dass bisher niemand einen solchen Antrag stellen wollte. „Damit eine Untersuchungs- oder Behandlungsmethode im Bundesausschuss beraten werden kann, muss dafür zunächst ein Antrag gestellt werden. Antragsberechtigt sind die Spitzenorganisationen der Krankenkassen, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Patientenvertreter.“ Gesetzlicher Auftrag und Arbeitsweise der G-BA Es mag eine populistische Herangehendweise sein, aber ich bin nicht der erste, der sich angesichts des Elends chronischkranker und sterbender Patienten fragt, wer ein Interesse daran haben könnte, dass im G-BA kein Antrag gestellt wird, der es ermöglicht Medikamente aus synthetischem THC in den Leis-

Deutschland, Italien, Niederlande, Spanien, Ukraine), dem Nahen Osten und Afrika (Israel, Libanon, Nigeria, Südafrika), Asien (Japan, Volksrepublik China) und Ozeanien (Neuseeland) durchgeführt. Es wurden die Häufigkeit und die Korrelationen einer großen Anzahl von seelischen und Substanzkonsumstörungen erfasst. Der Cannabiskonsum in den Vereinigten Staaten und Neuseeland (beide 42 Prozent) war bei Weitem höher als in jedem anderen Land und war mehr als doppelt so hoch wie der Cannabiskonsum in den Niederlanden. Der Anteil der Jugendlichen unter 15 Jahren, der schon einmal Cannabis konsumiert hatte, betrug in Italien 3,3 Prozent, in den Niederlanden 7,0 Prozent, in Spanien 8,5 Prozent, in Deutschland 13,0 Prozent, in Frankreich 15,3 Prozent und in den USA 20,2 Prozent.

tungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen Quo bono? - Wem nützt es, fragen sich Medienvertreter, Ärzte und Patienten schon seit zehn Jahren! „Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Krankenkassen gar nicht daran interessiert sind einen solchen Antrag zu stellen. Weil, dann geht ja Geld aus dem System raus und das wollen sie nicht.“ Patientenanwalt Rainer Kuhlen im Interview mit dem ZDF-Magazin Frontal 21 „Schwerstkranke Patienten können seit acht Jahren Dronabinol verordnet bekommen. Die Erstattung der Kosten mit dem Hinweis auf den gemeinsamen Bundesausschuss zu verweigern, wenn man die Klärung eben dieser Frage selbst blockiert, zeugt von der Ignoranz (der Krankenkassen A.d.A.) gegenüber dem Leidensdruck dieser Patienten.“ Holger Rönitz, Geschäftsführer der THC Pharm GmbH Auch Ärzte und Patienten beklagen die Weigerung der Krankenkassen einen Antrag im G-BA einzureichen. Diese geben den schwarzen Peter jedoch an ihre Spitzenverbände weiter. Die in der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen organisierten Bundesverbände von AOK, BKK und IKK, der Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., der Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e.V. (AEV), die Knappschaft und der Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen sehen sich jedoch auch nicht in der Pflicht und verweisen Fragesteller an das Bundesgesundheitsministerium (BMG). Das BMG hat sich schon Jahre nicht mehr zu THC-Medikamenten geäußert. In Publikationen der Behörde wurde Dronabinol zuletzt 2004 erwähnt. Damals sah sich die Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merck außerstande eine Empfehlung für oder gegen das Medikament auszusprechen. Im Auftrag der Bundesregierung erklärte sie, die Studienlage zu THC-haltigen Medikamenten sei „uneinheitlich“ und es bestehe weiterer Forschungsbedarf. Letztlich tragen aus meiner Sicht die Krankenkassen die Verantwortung für den Hungertod ASC-Erkrankter, für unzählige Suizide von Menschen mit chronischen Schmerzen und das andauernde Elend zigtausender Menschen in Deutschland. Den Hinweis auf die Untätigkeit der Politik nehme ich AOK und Co. nicht ab, weil sie ihre Macht und die ihrer Lobbyorganisationen bei anderen Gelegenheiten mehr als einmal unter Beweis gestellt haben.

Mehr zum Thema „Haschisch auf Rezept“ Das ZDF-Magazin Frontal21 berichtete am 18.07.2006 von der unbefriedigenden Situation der betroffenen Patienten und dem Kampf Dr. Gastmeiers für die Übernahme der Kosten einer Dronabinoltherapie.Der Bericht zeigt, wie Vertreter der Krankenkassen ins stocken geraten, wenn man sie auf ihre Untätigkeit im G-BA anspricht und stellt exemplarisch die Schicksale dreier Patienten vor. Auch ein an ACS-Erkrankter kommt zu Wort.

Steffen Geyer Steffen Geyer, geb. 1979, studierte Rechtswissenschaft in Berlin und ist heute Mitarbeiter des Deutschen Hanfverbands und Mitorganisator der Hanfparade

„Die USA, die einen großen Teil der weltweiten Drogenforschung und der Vorstellungen zur Drogenpolitik vorangetrieben haben, zeichnen sich durch höhere Konsumniveaus für Alkohol, Kokain und Cannabis aus, trotz einer strafenden Politik bei illegalen Drogen“, folgerten die Autoren. „Die Niederlande mit einem weniger strafenden Ansatz beim Cannabiskonsum als die USA wiesen geringere Konsumniveaus, insbesondere bei jungen Erwachsenen auf. Es ist klar, dass eine strafende Politik hinsichtlich Besitz und Konsum allein für eine begrenzte Variation der Konsumraten illegaler Drogen auf Länderniveau verantwortlich ist.“

Studie zum Download: http://medicine.plosjournals.org/perlserv


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guerilla growing

Das Hanfburg-Forum* bietet einzigartige Infos

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der Burg

Die beste Informationsquelle zum Growen, mit einer wohl weltweit einzigartigen Sammlung von Beiträgen zum Thema Hanf, ist das Hanfburg-Forum*. Gegründet von „Knospe“ aka Sebastian, der leider vor zwei Jahren plötzlich und unerwartet von uns ging, hat sich das Hanfburg-Forum* im Laufe der Jahre zum umfassendsten, deutschsprachigen Nachschlagewerk in Sachen Hanfanbau entwickelt. MaxAir hat als Hanfburgveteran jahrelang für das Hanf Journal allerfeinste Reportagen verfasst, ab jetzt übernehmen diese Funktion verschiedenste Mitglieder der Hanfburggemeinde, angefangen mit Rosto. Natürlich dienen alle Infos und Beiträge im Forum nur der Information. Genau wie das Hanf Journal möchten auch die Betreiber des Hanfburg-Forums* niemanden dazu animieren, illegal Hanf anzubauen. Auch der folgende Beitrag dient lediglich informellen Zwecken und wurde zudem in den Niederlanden dokumentiert. Text: Rosto

Art des Set-ups Der Schrank in dem die Pflanzen wachsen dürfen, wird aus Standard Tischler-Platten zusammen geschraubt. Die Innenwände werden zweifach mit deckend weißer Farbe gestrichen. Der Schrank hat unten rechts zwei passive Zuluftlöcher und oben links ein Abluftloch. Insgesamt hat der Schrank eine mittlere Größe von circa 2m x 1,2m x 0,7m. Um diese Fläche optimal zu nutzen und auszuleuchten, kommt eine 400 Watt Natriumdampflampe mit erhöhtem Blauanteil (Son-T Agro) zum Einsatz. Das Abluftsystem besteht aus einem 400cbm/h Aktivkohlefilter, der direkt mit dem 345 m³/h Lti-Rohrlüfter verbunden, die Schrankluft filtert und durch einen Sono-Dämpfer raus bläst. Um das System zu regulieren und den Geräuschpegel der Lüftung zu reduzieren, wird das Abluftsystem an einen Stufentrafo angeschlossen. Zusätzlich zum Abluftsystem wird ein Umluftventilator betrieben, der die Pflanzen passiv in Bewegung hält, um die Pflanzenstängel zu stärken. In der Wachstumsphase sorgt ein Luftbefeuchter für die nötige Feuchtigkeit. Angebaut wird auf Erde, vermischt mit HydrocorDie Pflanzen befinden sich rels, um die Bodenstruktur gerade in der Wachstumszu verbessern, im Verhältphase. nis 70/30. Die Bewurzelung Hinten Links steht die Chder Pflanzen erfolgt in circa ronic Mutter, daneben die 4 Liter fassenden Töpfen Top44 und die restlichen in die Tiefe schlagen. Als Pflanzen sind Stecklinge Pflanzendünger werden der Chronic Mutter. lediglich einfache Wachs(18std/6std) tums- und später Blütendünger benutzt.

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Pflanzensorte

Die Pflanzensorten im Schrank sind hauptsächlich Chronic`s. Ansonsten darf sich noch eine beschnittene Top44 beweisen. Eine Chronic diente als Mutterpflanze, die allerdings vorher nicht großartig selektiert wurde. Von dieser Mutter werden neun Stecklinge geschnitten. Insgesamt sind zu Beginn elf Pflanzen im Schrank. Beide Sorten sind einfach anzubauen und liefern unter vernünftigen Bedingungen durchaus gute Erträge. Wobei man sagen muss, dass die Chronic die Top44 von der Biomasse her doch weitaus übertrifft. Die Top44 bleibt im Vergleich kompakter. Die Chronic hat ein leichtes Zitronen Aroma, sie riecht recht fruchtig im Vergleich zur Top44. Mit der Top44 lässt sich eher ein erdiges Aroma assoziieren. In der Wirkung ist die Chronic recht angenehm und nicht zu drückend, sie ist nicht ganz so körperbetont wie die der Top44. Bei der Top44 ist die Wirkung eher Indica typisch drückend, aber doch sehr angenehm–nachdenklich. Beide Sorten sind gut zu rauchen und nicht zu stark, ein sehr leckeres Kraut.

Äußere Bedingungen

Im Schrank herrscht ein sommerliches Wetter. Die Temperatur liegt während dem ganzen Durchlauf durchschnittlich bei warmen 28 Grad Celsius, was eigentlich nicht ganz optimal ist. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt während der Wachstumsphase um die 70-80%. Nach Einleitung der Blütenphase wird die relative Luftfeuchtigkeit auf circa 30-40% reduziert, damit die Blüten nicht anfangen zu schimmeln. Durch einen Umluftventilator werden die Pflanzen in Bewegung gehalten, so dass sich die Stängel der Pflanzen gesund und stark entwickeln. Beleuchtet werden die Pflanzen durchgehend mit der 400W Natriumdampflampe.

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Die Pflanzen fangen gerade an zu blühen. Man sieht schon die weißen Blütenfäden, wie sie anfangen kleine Knospen zu bilden. (12std/12std)

Pflege

Die Pflanzen werden jeden Tag kontrolliert. Es wird drauf geachtet, wie sie sich entwickeln und eventuell schwache Pflanzen, die wertvollen Platz rauben, selektiert. Ein paar Pflanzen müssen also ihren Kopf opfern, damit sich potentiell stärkere Pflanzen besser entwickeln. Zu Beginn hängt die Lampe noch recht hoch, zur Blüte hin wird der Abstand zwischen Lampe und Pflanzen immer geringer, bis auf circa 30 Zentimeter. Gegen Ende wird sie wieder stufenweise höher gehängt. So kann man versuchen, die Natur zu simulieren, da die Sonne im Herbst auch wieder schwächer scheint. Die Chronic Mutterpflanze und die beschnittene Top44 durchlaufen eine recht lange Wachstumsphase von ungefähr sechs Wochen. Die Stecklinge, geschnitten von der Chronic, haben hingegen eine Wachstumsphase von nur zwei Wochen (18 Std. Licht – 6 Std. Dunkelheit). Die Stecklinge werden von ihren 0,5 Liter Töpfen in größere, circa 4 Liter große Töpfe, umgepflanzt. Dabei wird darauf geachtet, die Wurzeln nicht zu verletzen. Gegossen wird im Prinzip alle zwei Tage, allerdings wird drauf geachtet, dass die Erde nie zu nass ist und gegebenenfalls drei bis vier Tage mal nicht gegossen wird. Das wiederum regt das Wurzelwachstum an.

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Die Pflanzen stehen schon in voller Blütenpracht. Noch ein paar Wochen und es ist Erntezeit. Schöne dicke Knospen, wie von der Chronic erwartet.

Hier ein Foto von zwei Chronic`s am Tag der Ernte. Mutter und Steckling. Die Knospen sind so schwer geworden das die Stängel abknicken würden, wenn sie nicht von diversen Bindfäden gestutzt worden wären.

Ab Mitte der Blüte verschlingen die Pflanzen dann doch fast täglich einen Liter Wasser. Jeden Sonntag morgen gibt es den oben erwähnten Dünger, zugesetzt im Wasser. Es wird einmal in der Woche gedüngt. Alle fünf Tage, in unregelmäßigen Abständen, werden die Pflanzen mit einem Sprühnebler leicht benetzt, damit die Pflanzen wieder frei atmen können.

Schrank und darf erstmal eine Woche trocknen. Dabei werden sie durch die Lüftung sanft von Luft umspült.

Ernte

Die Pflanzen werden vor der Ernte eine Woche lang gründlich nur mit Wasser gegossen, um eventuelle Düngerestbestände auszuspülen. Gegen Ende, kurz vor der Ernte, bekommen sie gar kein Wasser mehr und sie werden schließlich ernterreif. Zuerst muß die Top44 dran glauben, sie ist schneller fertig als die Chronic. Eine Woche später dann auch endlich die wohlriechenden Chronic. Sie werden am Haupttrieb abgeschnitten und auf den Arbeitstisch gelegt. Jetzt wird es anstrengend. Schere in die Hand und losgeschnitten. In stundenlanger Arbeit werden die Knospen manikürt, sowie alle unbrauchbaren Blätter abgeschnitten. Endlich können die Pflanzen kopfüber in den Schrank gehängt werden. Die ganze Umgebung ist von einem penetranten Geruch umgeben. Abhilfe schafft dann das Abluftsystem, welches die Luft recht schnell wieder neutralisiert. Die Ernte hängt im

Die Ernte, kurz bevor sie abgepackt wird, damit sie nicht zu sehr austrocknet. Links die Hauptknospen der Chronic, in der Mitte die Top44 und rechts der Rest von den Chronic.

Danach werden sie eine weitere Woche in Kartons getrocknet und zum Schluss schließlich in Plastiktüten abgepackt. Jeden Tag die Plastikbeutel einmal aufreißen -lüften- und die Knospen sind zum Konsum bereit. So werden sie mit der Zeit noch geschmackvoller und aromatischer. Die Top44 stand letztendlich 60 Tage in Blüte und die Chronic ganze 70 Tage lang (12 Std. Licht – 12 Std. Dunkelheit).

*forum.hanfburg.de Hier ein Bild der abgeschnittenen Chronic Mutter, so groß wie ein Fenster. Sie wird noch ein bisschen weiter manikürt und dann Kopfüber im Schrank getrocknet.


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wirtschaft

„Mood & Food“

Kronkel @ Nijmegen

Nijmegen ist mit einer Geschichte von mehr als 5.000 Jahren die älteste Stadt Hollands. Wenn man das Richtige geraucht hat, kann man immer noch die Römer durch die Strassen marschieren sehen. Wenn du sie nicht siehst, besuche sie doch im örtlichen Museum. Im Zentrum der Stadt gibt’s den Coffeeshop Kronkel ... 1985 gegründet, hat Kronkel immer

versucht, allen Menschen einen guten Rahmen zu bieten, die ihr Schmauchwerk relaxt genießen möchten. Mittlerweile hat sich der Wind in Holland etwas gedreht. Doch trotz neuen und repressiveren Gesetzen durch rechtskonservative Politiker (SGP, CDA), hält Kronkel zu seinen Idealen. Auch wenn man hier auf Weed spezialisiert ist, bietet das Menü gutes Haschisch wie Twisla TopMaroc oder schwarzer Afghane. Das Gras-Menü wird von dem mehrfachen Highlife Cup Gewinner Super Silver Haze angeführt, gefolgt von Amnesia Haze und Jack Herer Haze, einer würzigen und erfolgreichen Kreuzung. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer beliebter Sorten wie Blueberry, WhitePearl und SilverPearl sowie K2 und White Widow. Die Qualität wird nach wie vor durch eine strenge Prüfung auf die traditionelle Art gewährleistet.

Und da die Kunden im Kronkel mehr als nur rauchen wollen, bietet ein großes und mannigfaltiges Menü verschiedene Kaffees, Tees und Milchshakes sowie Essen, einschließlich ganzer Mahlzeiten, was sehr erfreulich ist. Es gibt einen separaten Spieleraum mit zwei Pool- und zwei Fußballtischen, in dem man auch Schach, Djenga, Strategie, Backgammon, Dart spielen kann. Im letzten Jahr wurde der Shop komplett umgebaut und größer. In der Lounge kann man nun auf bequemen Couches chillen oder in der Computerecke im Internet surfen. Man kann Zeitungen lesen, sich auf die Dachterrasse zurückziehen und ein echter Koch ist inzwischen auch am Start, um die Mahlzeiten zuzubereiten. Es gibt eine große Vielfalt von Musik und Vorschläge sind immer willkommen. Hauptsächlich werden Pop-Rock-Oldies, Hip Hop und Dance Music gespielt, und jeden Freitag rocken DJs der lokalen Elektro-/Techno-/Minimal-Szene den Shop. Der Kronkel hat 364 Tage im Jahr immer bis 1:00 Uhr nachts offen und füllt sich meist ab 11:00 Uhr. Die Kundschaft ist ein großer Schmelztiegel an Kulturen und Nationalitäten. Das Personal spricht nahe der Grenze ein angemessenes Deutsch, ein gutes Englisch und etwas spanisch und polnisch. Seit dem 1.Juli gilt auch hier wie in allen Coffeeshops das Tabak-Rauchverbot, wovon alle Cafés, Bars, Clubs und Restaurants betroffen sind. Im Kronkel bedeutet das die freie Möglichkeit, Vaporizer und Bongs zu benutzen, Tabakersatz zu kaufen und auf der Dachterrasse gemütlich zu rauchen. In das Vergnügen, die Freuden unseres geliebten Cannabis frei zu genießen, kommt man natürlich auch weiterhin. Kronkel bleibt Kronkel. Heute und in Zukunft! Coffeeshop Kronkel Vlaamsegas 26-36 6511 HR Nijmegen www.kronkel.nl info@kronkel.nl

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leuchten und aufgrund ihrer Dicke nach dem Rauchen immer noch anzufassen sind. Specials wie farbige Mundstücke, Spezialanfertigungen oder auch die Verwirklichung individueller Kundenwünsche sowie der Smile Bong Pass sind die Highlights aus Arbeit für unser Bongtesterteam. SMILE hat uns zwei wunderschöne Exemplare geschickt, von denen dem Programm der Glasbläwir eins verlosen, das andere stellen wir Euch in einer der nächsten Exzessiv Folgen vor. serei. Jeder Smile Kunde kann mit dem Bongpass bei ErgänSmile Bongs sind per Hand unter höchsten zungswünschen, Fragen oder Qualitätsansprüchen gefertigt, absolut spanbeim Verlust einzelner Teile einfach zum Headshop seines Vertrauens gehen nungsfrei, die Übergänge sauber ausgeblaund alles Notwendige veranlassen. Ohne lästiges Nachmessen oder gar Mitsen und die Schliffe kommen nicht von der schleppen des edlen Rauchgerätes. Stange sondern werden ebenso handgeferIhr könnt diese wunderschöne, 50 cm hohe Eis Bong (Foto) mit 5mm Wandtigt. Erfindungen wie der „Extrem Schliff“ stärke gewinnen. Inklusive des neu herausgebrachten SMILE Vorkühlers. oder der „Inside Cut“ kommen aus dem Schickt eine eine e-mail an gewinnen@hanfjournal.de Betreff: Smile 4 a while Hause Smile. Alle Bongs werden serienmäund beantwortet folgende Frage: ßig dreiteilig, also mit Kupplung und Steckkopf geliefert, die herausnehmbaren Teile Wie heißt die Erfindung von SMILE Bongs, bei der der verfügen über einen Wegrollschutz und die Schliff direkt am Glaszylinder angesetzt wird? Köpfe sind auch innen ausgegossen, woA) Inside Out durch sie im Handumdrehen zu reinigen sind. Ab fünf Millimeter Wandstärke sind B) Dickes Ei zudem alle Modelle mit Extremkupplungen C) Inside Cut und Extremschliffen versehen. Einsendeschluss ist der 31.08.2008, der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlosEin besonderes Highlight aus dem Smile sen. Sortiment sind die Mega-Farbköpfe, die Infos unter: www.smile-bongs.de beim Abbrennen in den coolsten Farben

High End Bongs mit individuellem Touch

Grastest.de damit der Schein nicht trügt Die Grow In AG bietet jetzt ein Testkit für Bleiverunreinigungen an Über 200 Bleivergiftungen in Leipzig und Umgebung seit August 2007 - und was tut unsere Drogenbeauftragte? Sie entfernt den einzigen offiziellen Hinweis ihrer Seite hierzu aus dem Internet.

Das Angebot, man könne eventuell verunreinigtes Gras in einer Apotheke testen lassen, existiert zumindest momentan nicht. Zum Glück kann man seit Kurzem bei der Grow In AG ein Testkit kaufen, das verseuchte Blüten enttarnen kann: Grastest.de bietet einen bezahlbaren Schnelltest auf Blei für Pflanzenmaterial, den jedermann zu Hause ohne Chemiekenntnisse innerhalb einiger Minuten durchführen kann. Grastest.de reagiert außer auf die bisher aufgetretenen Streckmittel wie elementares Blei, Blei(II)-sulfat, Blei(II)-sulfid und Blei(II)-acetat, auch Bleizucker genannt, ebenso auf viele andere mögliche Bleiverbindungen. Mit dem Testkit ist es möglich, bis zu 10 Proben auf Blei zu testen.

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cooltour

Kino-Tip

Animals in Love Anderthalb Jahre Drehzeit in 16 Ländern und quer durch alle Klimazonen, von der Tundra bis in die Tropen, haben eine außergewöhnliche TierDoku entstehen lassen. Dass nicht nur Menschen teils kreative Eroberungstaktiken im Repertoire haben, zeigen hier über 80 Tierarten. Und die tierischen Hauptdarsteller sind im Hormonrausch nur allzu menschlich: wir erleben den selbstsicheren Don Juan, die opportunistischen Diebe und Blender sowie die tollpatschigen Verlierer, die nicht wirklich erfolgreich werben, aber um so liebenswerter sind, wenn sie sich untereinander necken. Wichtiger als der kurze Moment der geschlechtlichen Vereinigung ist bei „Animals in Love“ das Putzen und Sich-Schmücken, das Sich-in-SzeneSetzen und die Kämpfe gegen Rivalen, die Rituale der Annäherung und die Entspannung „danach“, das Wunder der Geburt und die Pflichten der Aufzucht. Weg von populärwissenschaftlichen Erläuterungen oder pädagogischer Absicht arbeitet Regisseur Laurent Charbonnier virtuos mit visuellen Elementen und Techniken und bewirkt mit seiner Bilderflut, die assoziativ von Tierart zu Tierart springt, von Kontinent zu Kontinent, und nur selten bei einem Paar verweilt, emotionales Mitschwingen mit optischen Rhythmen und Schnittfolgen. Klar ist die Natur niemals nur schön und romantisch, denn besonders im Tierreich gleicht „Liebe“ einem Kampf ums Überleben. Nur wer erfolgreich seine Gene weitergibt, erlangt ein Stück „Unsterblichkeit“. Ein Naturwissenschaftler würde das vielleicht nicht gelten lassen. Aber ist es nicht naheliegend, die Schnittmengen zwischen Mensch und Tier zu suchen? Und die Tiere gerade in demjenigen Bereich zu vermenschlichen, in dem wir Menschen besonders triebgesteuert und tierisch agieren? „Animals in Love“ ist eine unterhaltsam gemachte und faszinierende TierDoku, die von fantastischen Aufnahmen und von einem brillanten Sound lebt, für den Philip Glass mit den verschiedenen Liedern und Geräuschen aus der Tierwelt experimentiert. Mit seinen Kompositionen spiegelt er die visuelle Schönheit der bunten Liebesgeschichten wieder und unterstreicht die komischen und ironischen Momente im Leben der in freier Natur lebenden Tiere.

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Drogenkultur Kulturdrogen

Annäherung an ein Phänomen der menschlichen Existenz Die vorliegende CD-ROM ist das Nachfolgeprojekt zur gleichnamigen Ausstellung der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.. Informativ und durch zahlreiche Musik-, Film- Text- und Bildelemente besonders anschaulich gestaltet, bietet sie die Möglichkeit, sich auf eine Weise diesem Thema zu nähern, die auch neue und kritische Sichtweisen zulässt. Informationen zu verschiedenen Themenbereichen wie Geschichte, Kultur, Geographie oder Politik sind hier pädagogisch aufgearbeitet und ermöglichen eine sachliche wie fundierte Präventionsund besonders Aufklärungsarbeit zum Thema Drogen. Dabei kommen die verschiedensten Kulturbereiche wie Religion, Literatur, Kunst, Medizin, Film, Musik aber auch Drogenpolitik, Recht und Drogenhilfe auf ihre Kosten.

Die multimediale Präsentation „Drogenkultur-Kulturdrogen“ ist für jede/jeden geeignet, die/der sich für das Thema interessiert. In besonderer Weise richtet sich das Angebot an alle, die sich beruflich oder politisch mit diesen Fragen auseinandersetzen. Als ein fächerübergreifender Impuls bietet sie sich auch für die Arbeit an Schulen, Jugendzentren, Universitäten, Sucht- und Drogenberatungsstellen, Bibliotheken, Verwaltungen des Schul- und Jugendbereichs und kirchlichen Jugendgruppen an.

Bestellung unter: Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. Trommsdorffstraße 5 99084 Erfurt Telefon: 0361 - 555 32 57 Fax: 0361 - 555 32 53 www.boell-thueringen.de e-Mail: info@boell-thueringen.de

DVD-Special

We call it

In der NaturTechno hat Deutschland in die Karte der Popkultur eingetragen. Nirgendwo auf der Welt versetzte die elektronische Tanzmusik das Publikum in eine derart ungebrochene Ekstase. Zur Premiere des Dokumentarfilms „We call it Techno!“ von Maren Sextro & Holger Wick zog es mich kürzlich ins Berliner Babylon. 50 Stunden Filmmaterial wurden innerhalb eines Jahres in 110 Minuten gepackt. Neben allerlei interessierten Besuchern gab es mit Protagonisten wie Wolle XDP, Frank Blümel und Cosmic Baby einige bekannte Gesichter zu erblicken. Der Film beschäftigt sich mit der Anfangszeit der Technoszene und zeigt mit all diesen wahnsinnigen Zeitdokumenten, Interviews und Musik sehr authentisch, wie aus einer avantgardistischen Spezialmusik die Ausdrucksform einer gesamten Generation wurde, wie sich die elektronischen Klänge zwischen 1989 und 1993 von einem Geheimwissen in die Universalsprache der deutschen Jugend verwandelten. Ikonen der ersten Stunde wie Tanith, Wolle XDP, Sven Väth, Talla 2XLC, Ata, Cosmic Baby, Mijk van Djk, Elsa for Toys, Mike Ink, Hell, Alex Azary, Armin Johnert und Jürgen Laarmann melden sich zu Wort. Ihre Statements und die Bildern aus den ersten Tagen, als Aktivisten in alten Fabrikhallen ihre Partys schmissen und alte Kellergewölbe gehüllt in Nebel, Licht und bunte Bilder die Disco ablösten, sorgten immer wieder zum „nostalgisch aufstöhnen“ oder schmunzeln. Frank Blümel erwähnte beispielsweise die drei szene-wichtigsten „Posses“ für den Support elektronischer Tanzmusik: „ ... in Mannheim die

Techno!

milk!-Posse, in Frankfurt die Omen-Posse und in Berlin die Dubmission-Posse“ - dazu ein immer noch erstaunter Triple R aus Köln: „Sowas gab’s hier nicht - und das gibt’s bis heute nicht“. Die hundertminütige Reise führt von Frankfurts EBM-Szene in das Berlin unmittelbar nach dem Mauerfall. So wird an den Hochburgen der Bewegung aufgezeigt wie die Evolution dort verlaufen ist. Trotz der Unterschiede zwischen Frankfurt und Berlin hatten beide ihren ganz eigenen und unvergleichlichen Charme – diese Rivalität fand ich immer etwas lächerlich. Es zählte nur die Revolution in der Musik, als mit elektronischen und technischen Mittel ein neuer Sound entstand, der alles Bekannte umkrempelte und den Aufbruch in ein neues Zeitalter einläutete. Alles war im Wandel und niemand wusste, wohin die Reise geht, aber jeder spürte damals diese Energie, ein Teil einer Sache zu sein, die etwas bewegte. Und genau diesen unbeschreiblichen Vibe konnte ich in diesem Film, der ein Bild des Flüchtigen, GeSpontanen, Unmittelbaren erzeugt, spüren. Ge rade das junge Publikum, welches interessiert ist mehr über die Ursprünge zu erfahren, erfährt etwas mehr über die Grundzüge, Ambitionen, Vorstellungen und Energien dieser Musikbewegung. Selbst die schon damals bestehenden Konflikte und Differenzen, die auch heute noch existieren, können so ein wenig nachvollzogen werden. Aus Geden schwitzenden, schweißüberströmten Ge sichtern strahlt die kollektive Vision eines spontaneren, intensiveren, befreiten Lebens. So sei diese DVD jedem ans Herz gelegt, der sich für Musikgeschichte und deren Hintergründe interessiert. Nostalgiker kommen sowieso auf ihre Kosten. Respekt!

www.sensemusic.de


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#86+6

cooltour

Rolys Silberscheiben des Monats August Roland Grieshammer

Kidda: Going Under

K-Rings Brothers: S.O.S. Save Our Souls

(skint)

Vorne weg: mein Sommer-Album 2008! Ste McGregor alias Kidda lebt seit zehn Jahren im britischen Badeort Brighton und arbeitet hauptberuflich als Videokünstler: Acts wie Midfield General, X-Press 2 oder Kanye West liessen Kidda 3D-animierte Clips zu ihren Tracks anfertigen. Seine Remix-Werke für Fatboy Slim oder die Beastie Boys beweisen aber, dass er auch mit seinem Kidda Projekt für Aufsehen gesorgt hat. Kidda liebt HipHop und Soul alter Schule, Big Beat und Northern Soul, Elektropop, Psychedelic Rock und Afrofunk. Motown-Klassiker der sechziger und siebziger Jahre standen für dieses Album ebenso Pate wie urbane Streetsounds. Das Multitalent hat mit seinem Debutalbum „Going Under“ zehn supercoole Song-Ideen mit authentischem Oldie-Flavour zusammengeschraubt, die er quietschbunt mit kleinen Vocoder Spielereien und abgedrehten Voice FX durchsetzt. Die Platte ist druckvoll aufgenommen, hat ohne Ende Sound-Power und wurde musikalisch und stimmlich nicht vernachlässigt. Gast-Vocals kommen von so klingenden Namen wie Gary Lightbody (Snow Patrol), Pyhco Les (Beatnuts) und Lo Max (Blak Twang). Solides Handwerk pur und eine extrem erfrischende „Smile“-Platte für den Sommer. – Wem die Releases auf Skint gefallen, dem sei noch das neue Album von X-Press 2 „Raise Your Hands“ (The Greatest Hits) ans Herz gelegt, denn das Londoner Trio nimmt hier einen Ehrenplatz im Olymp der House Music ein und präsentiert mit „Fire“ zusätzlich noch einen brandneuen Track mit Africa Bambaataa.

www.myspace.com/kiddauk www.kiddamusic.com www.skint.net

X-102 aka Jeff Mills & Mike Banks: X-102 rediscovers The Rings Of Saturn

(tresor records)

UR. – Am 2. November 1989 gegründet, betreibt Mike Banks seit dem Ausstieg von Jeff Mills und Robert Hood im Jahre 1992 als einziges Gründungsmitglied Underground Resistance weiter fort. 1992 lieferten die drei Pioniere das vielleicht zukunftsweisendste Album für die heutige elektronische Musik: X-102 discovers The Rings Of Saturn (Tresor.004/UR). Auf dem Weg zum Saturn überholten sie sich selbst und waren der Zeit um mindestens 15 Jahre voraus. Die Tracks der X-102 kamen auf das Minimale reduziert, loopend, mit geringerer BPM-Zahl, spacig, manchmal auch ohne Beats daher. Erst seit den Cassini/Huygen Missionen gibt es mehr Bilder und Erkenntnisse über den Saturn, seine Monde, seine Ringe und ihre Beschaffenheiten. Die Faszination, die der Planet auf Jeff Mills ausgeübt hat, blieb immer bestehen, aber nur zusammen mit „Mad“ Mike wollte er sich dem Projekt noch einmal widmen. Nun haben sie wieder zusammengefunden und starten 2008 mit „X-102 rediscovers The Rings Of Saturn“ gemeinsam ihre zweite Saturn-Mission. Doch die Innovatoren wären keine Innovatoren, wenn sie nicht, aufbauend auf den Tracks der ersten Mission (weshalb Robert Hood auch weiterhin indirekt zum Projekt gehört) mit neuen und bisher unveröffentlichten Tracks ihren persönlichen Entwicklungen und den Erkenntnissen der Weltraumforschung Rechnung tragen würden. Und natürlich wieder Richtungen weisen. Diese 20 Tracks starke Reise lässt daran keinen Zweifel.

www.undergroundresistance.com www.tresorberlin.com

GIB LIGHTING

(peripherique records)

Wie die Bee Gees sind auch Cabser, Friderico und Sir Max drei Brüder, und ich habe mir gerade nochmal die EP „K*Rings Zone“ und ihr erstes Album „Tricolor“ (mit den Stieber Twins). „Save our Souls” lautet nun das Motto und gerettet werden wollen die Odenwalder in ihren Texten von beklagenswerten Zuständen in Sachen Finanzen, Beziehung und von generellen sozialen Missständen. Aber natürlich wird nicht nur gejammert. Die weithin hallende Trompete untermalt die Beziehungsanalysen von „Mayday”, während „Let’s Get Higher” klar macht, dass man auch auf sinkenden Schiffen tanzen kann und die klickerklackernde Percussion die in „Rollin’ Stone” betriebene Selbstzerfleischung umsetzt. „The Sound of the Forest” mag vielleicht auf Betonwüsten-Bewohner zunächst ein wenig seltsam wirken, aber wenn Seeed Berlin feiern dürfen, muss man den K-Rings Brothers wohl auch zu gestehen, ihrem Odenwald zu huldigen. Nach dem Cover von Reggae-Legende Max Romeo „Iron Shirt” wird auch an dem einst von UB 40 kredenztem Fusel genippt. Hip Hop, Reggae und eine gute Portion Ska hüpfen mit scheppernden Drums, Sir Max’ Trompete, klimpernden Keyboards und auch mal einem Schifferklavier in farbenfrohen, quirligen Beats um die Wette. Mit „Save Our Souls” senden die K-Rings Brothers keineswegs einen Hilfeschrei. Wenn diese Sippschaft in irgendetwas ersäuft, dann höchstens im Herzblut. „This is the sound of the forest / the home of the open minded people.“

www.myspace.com/kringsbrothers www.k-rings.de www.pq-world.de

üNN: Exit (mikrolux)

Vor 20 Jahren veröffentlichte er mit Tribantura „Lack Of Sense“ auf Talla2XLCs einstigem Label TDI seinen allerersten Titel, auch sein wohl bekanntestes Projekt üNN wird nun genau zehn Jahre alt. So feiert der Frankfurter Multimedia-Künstler Frank Rückert dieses Jahr doppelt und legt mit „Exit“ sein fünftes Album vor. Der Name der Produktion steht für das Entfliehen aus stilistisch engen Schubladen und der Freiheit eines Künstlers, sein musikalisches Verständnis frei auszuleben. Und das Album enthält wirklich eine Fülle ambientgeladener und vokal angereicherter Soundscapes, die ihren experimentellen, innovativen Reiz durch die verschiedensten musikalischen Einflüsse von Techno und Electro über Synthie-Pop bis hin zu Industrial und Dark Wave erlangen. Im Vergleich zu seinem chilligen Vorgänger „Silence“ ist das neue Werk wesentlich grooviger. In Tracks wie „Love Me“ und „Touch My Soul“ fasst üNN die schönen Seiten des irdischen Lebens in hörbare Poesie. „Do You Remember“ und „Sense Of Liberty“ sind fantastisch, und dem vokalen Gastauftritt von La Gonzesse in „Escape The Time“ folgen Tracks wie das tanzbare „The Hidden Note“, das trippige „Asteroid“ und das brennende „Exploding Sun“, die sich immer weiter von der Erde entfernen. Schließlich ist jedes Ende auch ein Neuanfang und das leichte „Burning“ flackert diesem zu guter Letzt in entspannter Erwartung entgegen. Stark produziert verbreiten hier die 14 Klangperlen eine angenehm beruhigende Stimmung.

SDP: Die Rache des kleinen Mannes (berliner plattenbau)

Zusammen mit Dag-Alexis Kopplin gründete Vincent Stein die Berliner Zwei-Mann-Band SDP als „Stonedeafproduction“ und beweist damit seit einigen Jahren, dass ernsthaft Musik zu machen keineswegs eine ernste Angelegenheit sein muss. In ihren deutschsprachigen Texten verarbeiten SDP Alltäglichkeiten und weltpolitische Fragen nebeneinander, allerdings oft mit einem satirischen und ironischen Unterton. Die erste Singleauskopplung aus ihrem aktuellen Album „Die Rache des kleinen Mannes“ handelt vom „Wasserschi Fahr’n“ auf’m Kürfürstendamm, also von der globalen Erwärmung. Gute Laune verbreiten auch Songs wie „Nur noch einen Tag“ und „Die Frau vom Ordnungsamt“. Meine Highlights sind allerdings „Sie macht’n Drama“ (für alle Jungs, deren Freundinnen sich immer mal wieder gerne als Zicke entpuppen, zum Wegschmeissen), die Liebeslieder „So genial“ und „First Love“, die Klamauk-Nummer „Der Chiwawa von Paris Hilton“, der Lachmuskelkatersmasher „Abtörn“, das Interlude „Musikfachinese“ und vor allem die amüsante Selbstreflexion „Wie meine Eltern“. Musikalisch bewegt sich das Album zwischen Pop, Reggae, HipHop und Rock. Keine heilige Kuh bleibt ungeschlachtet, denn SDP umschiffen gekonnt jegliches Klischee und ignorieren jedweden Genrezwang. Ironie, die Spaß macht und dafür sorgt, dass man beim Nachdenken über alles Traurige auch mal tanzend ins Schwitzen kommen kann. Hat Charme und gibt von Roly 10 Punkte!

www.myspace.com/sdpworld www.stonedeafproduction.com www.berliner-plattenbau.com

Dendemann: Abersowasvonlive (four music)

Was alles in Rap steckt, haben so langsam selbst mit „Gefährlichem Halbwissen” gesegnete Sechsfarbenkugelschreiber kapiert. Aber wir sind wohl erst an der „Pfütze des Eisbergs” angelangt. Live hat dieser derbe Typ schon nahezu jedes Publikum heftigst gerockt. Und nun kommen alle Fans von Volker Racho und Larusso in den Hörgenuss, zehn Highlights des Auftritts in der Stuttgarter Röhre noch mal „abersowasvonlive” mitzuerleben. Neben dem bisher unveröffentlichten Titelsong gibt’s hier noch die sieben bis jetzt nur als B-Seiten und exklusiv online veröffentlichte Nummern „Beste Wo Gibt”, „Gangsterbraut”, „Diplomaten küsst man nicht”, „soulda?wohlwahr!”, „Meins”, „Volker Racho” und „Dendemänner braucht das Land”. Perfektes Storytelling und ordentliches Bounce-Fallera mit bassboxenludertauglichen Beats – wie immer mit dem Schalk im Nacken. Als Bademeister schaut er vom Rand aus dem Treiben zu und gibt endlich mal auf die Nichtschwimmer acht, während Pferdelungen-Teststrecken wie „Inhalation” und die Sportsetzung von „ErsoIchso” mit das Beste sind, was mir im deutschsprachigen Raum bisher durch die Ohren gescheppert ist. Dende zählt hierzulande zu den intelligenteren Rappern und ist immer eine wohltuende Abwechslung zu klischeebehafteten MCs aus der Hauptstadt. Mal gespannt, wie die Jugend darauf klar kommt, dass Du so als Hörspielonkel über diesem ganzen deutschen Rap-Müll thronst. Danke, gut bzw. derbe geil!

www.myspace.com/dendemann www.dendemann.de www.fourmusic.com www.yomama.de

www.myspace.com/elektroluxlounge www.elektrolux.com www.mikrolux.com

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#86+6

cooltour

Rolys Silberscheiben des Monats August Roland Grieshammer

Märtini Brös: The MB Factor

(poker flat recordings / rough trade)

Lil Mama: VYP – Voice Of The Young People

Ich weiss noch, wie ich damals im Heidelberger „Normal“ eine dieser legendären „Psychokitsch“-Nächte mit D-Man und Clé miterleben durfte. Zusammen mit Mike Vamp gründete Clé 1998 ein Projekt, was aus dem Martini Brothers DJ Team hervorging. Seit zehn Jahren versorgt uns „The Odd Couple“ mit beispiellos anregenden Perlen elektronischer Musik. Ausgehend vom rohen Elektro-Funk der ersten Maxi „Material Love“, die 1998 auf Steve Bug’s Label Raw Elements erschien, spannt sich ein schillernder Bogen über zwei Alben und unzählige Singles bis heute. Nach dem charmant-lebendigen Elekro-Sound von „Pläy“ (2002) und der gelungenen Symbiose aus Maschinenpark, Gitarrenhandwerk und Gesang auf „Love The Machines“ (2004) erscheint nun das dritte Album „The MB Factor“ als streng limitierte und nummerierte CD. Die mit 19 Tracks prall gefüllte Disc liefert einen sommerlichen Mix, bei der Material aus den Anfangstagen so gekonnt mit Neuem verknüpft wurde, daß in einem harmonischen Fluß zeitlos wirkt. Von reduzierten Techno-Tracks über deepe Electronica bis zu poppigen Hits umfasst das Märtini Klanguniversum vielschichtige Ausprägungen und begeistert vor allem mit „Dance Like It’s O.K“ im fulminanten DJ Koze und Tease-Mix, „Love The Machine“ (Robag Wruhme Mix) sowie sechs neuen Tracks und zwei exklusiven Versionen. Faszinierend frisches Jubiläumsalbum.

Rapperinnen, die die Vorsilbe „Lil“ tragen gibt es wie Sand am Meer, doch im Gegensatz zu anderen jungen RapLadies, die noch relativ verspielt (oder naiv) im Geschäft Fuß fassen wollen, ist Niatia Jessica Kirkland aka Lil Mama mit ihren erst 18 Jahren eine vielseitige Künstlerin, die singt, rappt und ihre eigenen Texte schreibt. Ihr Debüt-Album „VYP – Voice of the Young People“ beschreibt die Einstellung einer jungen Frau, die trotz ihrer jungen Jahre schon einiges erfahren hat. Mit ihrer ersten Single „Lip Gloss“ hat sie es gleich zu einer Nominierung bei den MTV Music Awards 2007 geschafft. Ihre neue Single „Shawty Get Loose“, produziert vom mehrfach für den Grammy nominierten T-Pain und dem neuen Prinz des R&B Chris Brown, sprengt in den USA gerade alle Verkaufszahlen und ist schon ein echter Partykracher. „G-Slide (Tourbus)“ war der Song zum Film „How she move“, wurde im Trailer und der TV–Kampagne des Films verwendet und ist neben „Swim“ mein Lieblingssong. Mit „Stand Up“ wird es etwas gechillter, und Perlen wie „L.I.F.E.“, „College“ (feat. Yirayah) und „Broken Pieces“ bestechen mit schönen Beats, Melodien und Lyrics. Am Ende gibt’s noch den Club-Bouncer „Pick It Up“ und als Bonus Track den Dr.Luke Remix von Avril Lavignes „Girlfriend“.

www.myspace.com/maertinibroes www.pokerflat-recordings.com

Kimoe: Streben nach Glück (skycap records)

Nachdem er anfangs in erster Linie durch Auftritte, Compilation-Beiträge und Kollaborationen auf sich aufmerksam machte, wurde er 2003 Teil der Reggae-Kombo Die Brandstifter. Zwei Jahre später startete er dann mit seiner ersten eigenen EP „Ein Neuer Morgen“ durch. Es folgten zahlreiche Parallelveröffentlichungen wie Sampler- und Selection-Beiträge und Kollaborationen mit vielen Künstlern. Live überzeugte er als Support für Sean Paul, Culcha Candela, Turbulence, den Freestylers und auf unzähligen Konzerten und Festivals in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diesen Sommer veröffentlicht Kimoe nun sein

(jive records)

www.myspace.com/lilmama www.lilmamaonline.com www.jiverecords.com

Debüt-Album „Streben nach Glück“, und seine Lieder führen durch bunte Soundlandschaften, die in erster Linie von Reggae und Dancehall beeinflusst sind. Mir persönlich als Liebhaber komplexer Rhythmusstrukturen liegen die Riddims des Dancehall näher. So sind gute Songs wie „Kriegstreiberpolitik“ und „Maskeraden“ mit Mr.Reedoo aufgrund ihres sozialkritischen Textes schön inhaltsreich, doch meine „Highlights“ sind neben der ersten Single-Auskopplung vor allem „Sternstunden Int.“ (feat. Mal Élevé & El Condorsito), „Zu heiss“ und „Frischer Wind“ (feat. Dra-Q & Miss Flint). Zusammen mit seiner unverkennbaren Stimme und seinem durchdachten Songwriting schafft es Kimoe, einen eigenen Sound zu kreieren. Das Booklet beinhaltet übrigens neben der Spezialoptik die Texte und viele Fotos von dem Berliner Topfotografen Kike.

www.myspace.com/kimoe

Die Frankfurter von Mikrolux stellen mal wieder drei CD‘s des famosen üNN-Albums „Exit“ zur Verlosung verfügen. Einfach bis zum 31.August eine Mail mit dem Betreff „Mikrolux“ plus Deiner Adresse an gewinnen@hanfjournal.de senden. Viel Glück :)

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#86+6

fun&action

Elektro-Gaming

Tempest 2000, X³, 3000

Ein psychodelischer Ritt auf dem Farbstrahl

Text: mze

Tempest heißt Wirbelsturm und genau das ist dieses Spiel. Ein unkontrollierbarer Rausch aus Farben, Action und treibender Musik.Unkontrollierbar in seinen Auswirkungen, aber nicht im Gameplay. Schwere Folge: Suchtgefahr! Der Spieler in Tempest ist ein abstraktes Dreiecksgebilde und befindet sich auf dem äußeren Rand eines Gittergebildes und zerstört eine ständig aus dem Hintergrund anrückende Feindesschaar. Falls einer der Gegner vom unteren Anfang des Gitters auf den oberen Rand gelangt, darf sich der auf diesem Rand bewegende Spieler nicht von diesem Gegner Berühren lassen. Mann schießt also ständig in den Untergrund und versucht diesem ständigen Anrücken Einhalt zu gebieten, um weiterhin frei auf seiner Bahn zu agieren. Nach einer gewissen Zeit oder Anzahl vernichteter Gegner, rauscht man die Bahn herab und landet auf einem neuen, anders geformten Gitter. Bei Tempest 2000 dreht sich alles um Optik. Nicht um schöne Grafiken, sondern um Optik. Neonfarben regieren das Bild. Alles rotiert und bewegt sich flüssig über den Bildschirm. Herannahende Gegner verteilen

sich bei Abschuss über dem gesamten Spielfeld zu hunderten Einzelpunkten. Haben zu viele Gegner den halben Weg in der Gitterbahn nach oben überstanden zündet man die Smartbomb. „Eat Electric Death“ knallt es. Ein konsequenter Farbenblitz zuckt über den Bildschirm und zerstört alles was einem an den Kragen will. Alle paar Abschüsse hinterlassen Gegner eine kleinere Farbröhre. Sammelt man diese Röhren ein, levelt man auf und bekommt allerlei nützliche Upgrades. Sammelt man fleißig diese Röhren während eines Levels, bekommt man bei genügender Anzahl

Schneller und schöner kommt man selten in den Flow. einen Spezialpunkt den man über die Level hinweg mitnimmt. Hat man drei dieser Spezialpunkte, geht´s beim Verlassen eines bestandenen Levels über in eine Bonusstage. Diese bieten dann das absolute Gegenteil zu dem adrenalintreibenden Dauergeballer auf der Gitterbahn. Ruhig und schwerelos muss man in einer Lavalampen ähnlichen Umgebung durch fliegende Ringe steuern. Spektakulärer fällt jedoch die zweite Bonusstage nach Level 20 aus. Diese ist eine der wunderbars-

ten Erfahrungen die man in einem Videospiel machen kann. Als bunter Farbstrahl muss man in einer Farbenbahn den erforderlichen Bereichen folgen und lenkt sich durch diese psychodelische Tunnelbahn. Der grafische Faktor ist vergleichbar mit Indischen Stickereien, die sich auf Einwirkungen von LSD selbständig machen. Dieser Mix aus Drogenoptik, Style, Techno, Adrenalin und Ruhe, gepaart mit einem der unverwüstlichsten Spielkonzepte aller Zeiten, machen aus Tempest 2000 einen Vorreiter der heutigen „coolen“ Videospielkultur und sollte von jedem Psychonauten mindestens einmal ausprobiert werden. Schneller und schöner kommt man selten in den Flow. Jedem Freund alter Arcade-Spiele mit dem Faible für´s psychodelische, sei dieser Meilenstein ebenso allerwärmstens empfohlen.

In diesem Sinne: „Bring the Beat back!“

Upside Down in Down Under Text: mze

Virtueller Drogenkonsum führt zu Verkaufsverbot von Videospielen

In Australien sind manche Dinge anders. Dort haben Mäuse Beutel, Hunde heißen Dingos, manche Tiere sind zum Boxkampf befähigt und einige Säugetiere legen sogar Eier. Crocodile Dundee kam auch von dort. Nun macht der eigentlich sonst so sympathische fünfte Kontinent jedoch mit bizarren Zensurregelungen auf sich aufmerksam.

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In Australien müssen Videospiele mindestens eine 15+ Altersfreigabe bekommen, sonst dürfen sie nicht veröffentlicht werden. Eine höhere Alterseinstufung gibt es bloß für Action und Erotik Filme. Dem demnächst erscheinenden dritten Teil, der auf PC sehr beliebten, aber recht anarchischen „Fallout“ Serie, wird die 15+ Einstufung aufgrund grotesk anmutender Richtlinien verwehrt bleiben und ein Verkauf in Australien unmöglich gemacht.. Das in einer Endzeit angesiedelte Spiel erlaubt es dem Spieler seinen Protagonisten mit chemischen Substanzen zu verbessern und auf Situationen einzustellen. Diese werden wohl mit einer Spritze direkt in die Venen gedrückt oder mit einer Bong inhaliert - Nebenwirkungen inklusive. Die Ähnlichkeiten zu realem Drogenkonsum sind der Australischen Behörde für Literatur und Film Klassifizierung (Office for Literature and Film Classification) zu groß, weshalb dies ein Grund für eine Verweigerung des benötigten Stempels darstellt. Es ist nicht das erste Mal, dass der dargestellte Drogenmissbrauch in einem Spiel zu dessen Verkaufsverbot führt. So wurde schon ein American Football Spiel -Blitz:the League-,

aufgrund der Möglichkeit seine Spieler zu dopen, in Australien nicht verkauft. Merkwürdig das solche virtuellen Ausbrüche anscheinend der realen Straftat gleichgesetzt werden und zudem gleich unter den Teppich gekehrt werden, anstatt die Chance zu nutzen wenigstens virtuell eine Erfahrung zu machen, die in der Realität andere Auswirkungen hätte. Zensur ist zudem immer der falsche Weg. Nicht nur, dass so gleich wieder eine viel größere Schicht Interessenten angesprochen wird – das verruchte Verbotene was immer lockt – und aufgrund der verstärkten Medienaufmerksamkeit dann auch noch erreicht, sondern es demonstriert einmal mehr die Methode der Regierenden, die anscheinend der Meinung sind, dass ihre unbescholtenen Schäfchen vor der Realität und den in ihr vorkommenden Substanzen geschützt werden müssen - auch wenn es sich gar nicht um die Realität und nur um virtuelle Substanzen drehen mag. Schon ein bisschen Wahnsinnig oder? Vor allem wenn man sich die letzten großen Games der Vergangenheit anschaut.

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UVM.

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Da betrinkt sich der Protagonist aus GTA IV so heftig, dass er nicht mehr laufen kann und deshalb dann lieber mit dem Auto fährt oder der Held aus – „dem besten Spiel aller Zeiten“- Bioschock, der sich notwendigerweise ständig mit genetischem Material aus Spritzen zum Supermutanten entwickelt. Und wenn wir mal die Grundsteine dieser Unterhaltungsbranche liebevoll betrachten, ist die alte Pampelmuse Pacman auch nur ein konsequenter Pillenfresser, der dank Spezialtabletten sogar seine Feinde futtern kann und auch Nintendo´s schnautzbärtiger Latzhosenträger Mario ist erst seit dem Verzehr von psilocybinen Pilzen „Super“. Es ist jedenfalls wieder einmal erschreckend wie kurzsichtig über die Köpfe mündiger Bürger entschieden wird, besonders wenn man sich vor Augen hält, wie viele brutale Egoshooter und Kriegsspiele den Markt beherrschen und von diesen Behörden meist friedfertig genehmigt werden. Da erscheint es wirklich fast so, als sei der zum Morden bereite Mitbürger lieber gesehen als der Berauschte.


#86+6

fun&action

e l e i p s t i e Br

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Kerstin Koch

W

ie im letzten Hanf Journal versprochen, geht es in dieser Ausgabe um die diesjährige Spiel des Jahres Preisverleihung, oder besser gesagt, um die Nominierten (außer Stoneage, siehe Ausgabe 07/08) und Sieger. Schon vor der Bekanntgabe des Gewinners betonte der Sprecher der Jury, es sei ein sehr ausgewogener Jahrgang. Dies kann ich nur bestätigen. Jedes der nominierten Spiele hat seinen eigenen Reiz, lustig, spannend, einfach gut. Kurze Spielregeln erleichtern den Einstieg, die Spieldauer lädt zu mehr als einem Spiel ein, so steht einem abwechslungsreichen Spieleabend nichts mehr im Weg. Gewonnen hat „Keltis“ aus dem Hause Kosmos. Einzig der Autor des Spiels war bei der Verleihung nicht anwesend, der Flieger hatte Verspätung. Und das, obwohl Reiner Knizia gleich für beide Preisträger verantwortlich ist, denn auch das Kinderspiel des Jahres „Wer war’s?“ stammt aus seiner Feder. Dieses interaktive Spiel, mit der sprechenden Kiste ist ein spannendes Detektivspiel und kann ich all denjenigen, die kleine Geschwister zu Hause haben, wärmstens empfehlen. „Agricola“ hat den Sonderpreis „Bestes komplexes Spiel“ mit Recht erhalten, eine ausführliche Besprechung ist leider erst im September möglich.

Keltis Zwei bis vier Spieler versammeln sich auf einem Platz, um ihre Spielfiguren loszuschicken, die Steinwege möglichst weit nach oben zu gelangen. Je mehr und je weiter oben eigene Figuren stehen, umso mehr Punkte bringen sie am Spielende. Wer dran ist, zieht eine seiner Spielfiguren um ein Steinfeld einen der fünf Wege entlang, indem er eine möglichst niedrige oder hohe Karte der Wegfarbe vor sich auslegt. Jede weitere Karte hat dann entweder den gleichen oder einen höheren bzw. niedrigeren Wert. Kann oder will er nicht anlegen, kann man eine Karte auch offen ablegen, aber Vorsicht, am Ende des Zuges zieht jeder Spieler eine Karte nach und zwar entweder vom Nachziehstapel oder von den offen Abgelegten. Haben die Figuren einmal den ersten Schritt auf einen Weg gewagt, müssen sie mindestens drei weitere machen, sonst blühen ihnen am Ende Minuspunkte. Ebenso sollten die Spieler nicht vergessen, möglichst viele Wunschsteine einzusammeln, denn erst ab zwei aufwärts bringen sie Pluspunkte. Außerdem gibt es auf den Wegen noch Kleeblätter, die einen weiteren Schritt erlauben und Punktekarten, die sofort auf der Siegpunktleiste gutgeschrieben werden. Fehlt nur noch eine Sache: Von jeder Farbe darf jeder Spieler nur eine Reihe auslegen und zwar entweder mit den Zahlenwerten von hoch zu niedrig oder umgekehrt. Das Spiel endet, sobald fünf Figuren im Zielbereich sind, egal von welchem Spieler. Dann noch schnell die Siegpunkte zählen und es folgt mit Sicherheit eine zweite Runde und eine dritte....

Suleika „Teppiche, schöne Teppiche, sehen sie her, trittfest und weich.“ Dies werden alle zwei bis vier Teppichhändler behaupten, die Suleika zur Ehefrau haben wollen, denn Omar ist in der Stadt und testet Teppiche. Wer dran ist, stellt Omar, der inmitten der Stadt seine Aufgabe beginnt, in eine Richtung und bewegt ihn

die gewürfelten Felder voran. Anschließend legt er einen seiner Teppiche neben, vor oder hinter Omar und der nächste ist dran. Sollte Omar seine Bewegung auf einem Teppich beenden, muss der Spieler an den Besitzer Geld zahlen, je mehr, umso mehr Teppiche zusammenhängen. Natürlich dürfen, nein, sollten gegnerische Teppiche dringend überdeckt werden. Es gewinnt, wer am Ende die meisten Siegpunkte hat. Also Geld scheffeln und möglichst viele sichtbare Teppiche am Ende des Spiels sollten den Sieg sichern. Auch dieses Spiel fordert eine Zugabe. Zu zweit bewegt sich Omar erst am Ende des Zugs, somit hat das Zweipersonenspiel eine andere Dynamik. Trotzdem, zu dritt oder viert macht es mehr Spaß.

Wie verhext! ... ... ist dieses Spiel tatsächlich. Die Spieler müssen sich Runde für Runde zwischen zwölf Aktionen entscheiden. Nur fünf davon dürfen sie wählen, um leckere Tränke zu brauen, für die sie Wolfsblut, Schlangengift oder Kräutersud besorgen müssen. Auf welchem Weg bleibt ihnen überlassen, ob mit Schlemihl, Krautvornix oder Wolli im Wald oder durch Betteln und Stehlen. Jeder Trank bringt am Ende Siegpunkte, wer die meisten davon hat, ist für diese Runde der beste Tränkebrauer. Richtig Spaß macht „Wie verhext“ vor allem zu fünft, denn, ob ein Spieler seine gewählten Aktionen überhaupt machen kann, ist in erster Linie Glückssache. Sobald ein Spieler eine Aktionskarte ausgelegt hat, muss jeder andere Spieler mit dieser Handkarte, sie ebenfalls ausspielen, wenn er dran ist. Sollte dies der Fall sein, kann er die Aktion für sich beanspruchen, riskiert aber, dass ein weiterer Spieler sie ihm noch wegnimmt. Deshalb kann er auch sagen: „So sei es“, verzichtet auf die Aktion und gibt sich mit der kleinen Ausbeute zufrieden. Pokerface ist bei diesem Spiel angesagt. Wer eine Aktion gemacht hat, legt die nächste Aktionskarte aus bis die Runde bzw. das Spiel zu Ende ist, und das ist der Fall, sobald insgesamt vier Tränke mit Raben vor den Spielern liegen. Dann schnell noch Siegpunkte zählen und auch bei diesem Spiel heißt es: „Noch eins?“

Blox Verschiedenfarbige Blöcke werden unterschiedlich hoch auf dem Spielplan verteilt. Jeder Spieler bekommt vier Spielfiguren, einen Joker und fünf Karten, ebenfalls in den Farben der Blöcke, wie auch alle Felder des Spielplans grau, rosa, schwarz oder weiß sind. Und los geht das Spiel. Fünf Aktionen stehen den Spielern zur Verfügung, eine davon dürfen sie ausführen. Blöcke schlagen und in den eigenen Vorrat legen oder Blöcke aus dem eigenen Vorrat auf dem Spielplan bauen oder gegnerische Spielfiguren schlagen oder die eigene

Alleinwohnsurvivor Alleine wohnen – ein Überlebenshandbuch Du kriegst Heulkrämpfe, wenn du mal wieder die Socken deiner Mitbewohner im Kühlschrank findest? Fremdes Mobiliar weckt in dir den Wunsch es kaputtzuschlagen und anzuzünden? Du kannst deine Eltern sowieso nicht mehr leiden? Dann wohn doch allein! Alleine wohnen, ein toller Spass für große und kleine ungeliebte Loser! Herzlich willkommen im Kreis der unabhängigen und mobilen Singles (die keiner mehr braucht)! Nein, so schlimm ist es doch gar nicht, nicht alle Alleinwohner haben keine Freunde und bekommen keine Sexpartner. Und ausserdem stellst du dich in eine legendäre Reihe mit so populären Alleinwohnern wie:

Oscar (aus der Mülltonne) Godzilla (gab leider nur einen seiner Art) dem Seelefanten aus Urmel und 17 Millionen Hartz IV-Empfängern!

Alleinewohnen, wie mach ich das? Schritt eins: Mutter benachrichtigen, dass man geht. Am besten schriftlich, könnte sonst anstrengend werden. Schritt zwei: Zuständiges Arbeitsamt benachrichtigen, dass man jetzt Hartz IV braucht, weil man nämlich nun alleine wohnt. Schritt drei: Mit Mutter vereinbaren, dass man Wäsche und Geschirr trotzdem noch vorbeibringen darf. (Auf keinen Fall auf „ach so grosszügige“ Geschenke wie eine Wasch- oder Spülmaschine eingehen – das ist eine Falle) Schritt vier: Lebensnotwendiges besorgen: Bong, Dope, Schokolade.

Schritt fünf: Tür zu. So lange und intensiv wie möglich. Euch geht’s doch eigentlich ganz gut da drin. Und draussen reden bloss wieder alle über dich. Die planen doch was. Ne, ne, ist schon gut so. Tür zu. Und was macht man dann den ganzen Tag? Erfahrungen mit anderen professionellen Alleinwohnern zeigen die enorme Bandbreite der möglichen Freizeitbeschäftigungen: Saufen, Fernsehen, Wixen. Klingt super, oder? Alleinwohnen macht einsam? Kein Problem: es gibt ja: Fernsehen, Dieter die weiße Maus (benötigt allerdings 12-15 Jahre Training an der Flasche), und die Zeugen Jehovas. Für Sportbegeisterte: den Hamster Elvis im Laufrad. Und in der allerletzten Not hilft MuFuTiKüPi – die Tiefkühlpizza als Freundschaftsersatz. Kann toll zuhören und ist anschmiegsamer als jede andere große Liebe.

Hilfreiche Tipps zur Bewältigung typischer Alleinwohnprobleme: Statt Abwaschen: Auf die nächste Party warten und gegen Ende der Drogen erzählen, irgendwo in den Dreckkrusten sei noch Koks. Falls die nächste Party auf sich warten lässt: „Sogutwiesauber: Die Sprühdose mit Hautfarbe“ falls das gestapelte Geschirr die Dusche verstopft. Statt Wäschewaschen: Immer heimlich die Klamotten der Sexualpartner anziehen, wenn man geht. Stets so gut wie frische Kleidung. Alternativ: Geschirr und Wäsche bei der nächsten Orgie mit in die Wanne tun. Da diese aber gewöhnlich darin getunkte Dinge eher dreckiger als sauberer macht: alles einfach dunkelbeige färben- für „der-Fleck-muss-weg-Faschisten“ un-

Spielfigur ziehen oder die Handkarten tauschen. Dafür müssen Karten ausgespielt werden. Blöcke schlagen oder bauen kann man mit den entsprechenden Farbkarten der Blöcke. Warum? Weil gebaute oder geschlagene Blöcke je nach Höhe und Gegner nach Anzahl der ausgespielten Karten Siegpunkte bringen. Um Gegner vom Feld zu schicken, sind mindestens drei Karten mit der Farbe des Feldes notwendig, auf dem die angegriffene Figur steht Gespielt werden vier Phasen, die ansagen, in welcher Höhe gebaut werden muss, und aus wie vielen Blöcken die Türme bestehen dürfen, die eingerissen werden. Sobald ein Spieler mindestens sieben Blöcke vor sich liegen hat, ist erst einmal Bauen angesagt. Es ist ein ewiges Hin und Her zwischen bauen und einreißen, mal passen die Karten, mal nicht. Gut, dass beim Kartentausch auch der Joker reaktiviert werden kann, denn allzu oft fehlt genau eine Karte, um Blöcke zu bekommen oder wieder loszuwerden. Wer am Ende des Spiels die meisten Siegpunkte hat, war in dieser Runde der beste Baumeister. Was fehlt? Klar auch dieses Spiel wird ein zweites Mal gespielt.

Wer war’s? Im Schloss treibt sich unter den Angestellten ein Dieb herum, der einen Ring gestohlen hat. Zwei bis vier Kinder haben die Möglichkeit, den Dieb zu finden. Was sie dafür tun müssen? Durch die Räume des Schlosses laufen, mit den Tieren sprechen, die wissen nämlich viel und geben wertvolle Tipps. Doch nicht alle Räume sind offen, die Spieler müssen Geheimgänge finden und vor allem Schlüssel. Aber Vorsicht, ein Geist spukt ebenfalls durchs Schloss und trifft er auf Kinder, laufen die ganz schnell ins Kinderzimmer, der einzige sichere Ort im ganzen Schloss. Mehr will ich gar nicht verraten, denn dafür ist die sprechende Truhe da. Nur noch soviel, schaffen es die Kinder nicht, rechtzeitig den Dieb zu fangen, dann kommt der böse Zauberer und übernimmt die Macht über das Königreich. Gut, dass ab und an die Fee auftaucht und den Kindern hilft. Drei Schwierigkeitsgrade lassen zumindest für die Kleinen so schnell keine Langeweile aufkommen. Leider fehlen die Batterien für die Kiste im Spiel, was dem Spielspaß eindämmt, denn, wer packt gern ein Spiel aus und kann nicht sofort anfangen, bloß weil keine Batterien im Haus sind. Bleibt mir nur noch eins zu sagen: „Die Zeit drängt: Beeilt euch!“

Keltis Autor: Reiner Knizia Verlag: Kosmos Spieler: 2–4 Alter: ab 10 Dauer: 30 Minuten

Suleika Autor: Dominique Ehrhard Verlag: Zoch Blox Spieler: 2–4 Autor: KRAG–Team Alter: ab 8 Verlag: Ravensburger Dauer: 30 Minuten Spieler: 2–4 Alter: ab 10 Dauer: je nach dem Wie verhext? Autor: Andreas Pelikan Verlag: alea/Ravensburger Spieler: 3–5 Alter: ab 9 Wer war’s? Dauer: 30–60 Minuten Autor: Reiner Knizia Verlag: Ravensburger Spieler: 2–4 Alter: ab 6 Dauer: 30 Minuten ter euch: dunkelbeige-marmoriert- macht Verfärbungen jeglicher Art unsichtbar. Müll: Statt ständig den Müll runterbringen zu müssen, empfiehlt es sich, Bretterstege über die wohnungseigene Wertstoffsammlung zu legen. Bei Auszug einfach Hohlräume mit Beton auffüllen und alles weiß streichen. Leergut: Leere Flaschen und alleinwohnende Singles – ein untrennbares Team. Damit man nicht ständig Leergut wegbringen muss, empfiehlt sich die Ausrede: „Wenn ich mal groß bin, will ich mir eine gigantische Bong daraus schmelzen lassen!“ Spätestens, wenn ihr kriechen müsst, um den Spalt zwischen Müllberg und Türsturz zu durchqueren und euch der Ausgang durch eure gesammelten Drecksocken versperrt wird, empfiehlt sich dann die Suche nach dem nächsten wohnflächenhaltigen Opfer. Dann vielleicht doch mal mit Mitbewohnern. Die räumen ihre Socken wenigstens in den Kühlschrank.

Viel Spass eure grossstadtsurvivor


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27-07-2008 22:52:07


#86+6

fun&action

Die Hanfberatung im HanfJournal

Erste Hilfe für Kiffer

kascha@hanfjournal.de

Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Armin (19) aus Köln fragt: „Hi Kascha, ich habe ein Problem mit Joints drehen. Seit ich aufgehört habe, Zigaretten zu rauchen, drehe ich mit Tabak und hab das noch nicht richtig raus. Ich hab dann immer so einen Mischeklumpen im Paper und am Filtertip knickt es ab beim Rauchen. Hast du Tipps, wie man das besser hinbekommen kann?“ Kascha antwortet: „Hallo Armin, interessanterweise finden viele Tabakdreher es ähnlich kompliziert mit Zigaretten zu bauen, weil das so bröselig ist. Ich denke, es ist wohl zu einem guten Teil Übungssache. Vielleicht ist es für dich einfacher, wenn du entweder mit dem Krümeltabak am Grund des Tabakbeutels drehst oder dir den Tabak vor dem Drehen klein hackst. Dann wäre schon einmal das erste Problem aus der Welt, da sich der Tabak dann ähnlich verhält wie der aus Zigaretten. Üblicherweise löst man das allerdings, indem man den Tabak gut auseinander zieht und gleichmäßig locker auf dem Paper verteilt. Wenn das dein Problem mit dem Abknicken nicht bereits behebt, probiere folgendes: Benutze einen etwas breiteren Filter, also mehr als 2 cm. Lass den Filter beim Drehen ca. 1/3 oder etwas mehr über den Rand des Papers abstehen und rolle die Joint wie gewohnt. Wenn du fertig bist, schiebe den Filter einfach bis zum Rand in den Joint und er müsste dann viel stabiler sein. Dabei ist es sinnvoll, den Filter auch nicht zu eng zu bauen, so dass ein halbwegs gerader Übergang vom Filter zum „gefüllten“ Teil des Joints möglich ist. Sollte er dir dann immer noch zu lose sein, kannst du noch ein wenig stopfen. Das geht bei Drehtabak am besten, indem du mit dem Filter senkrecht auf einen Tisch oder ähnliches klopfst. Andere Methoden wie das Nachstopfen mit einem Stöckchen oder einer Zigarette führen wegen der weichen Konsistenz des Drehtabaks häufig dazu, dass sich die Mische ungleichmäßig verteilt und der Joint dann auch ungleichmäßig abbrennt.“ Anna (17) aus Würzburg fragt: „Hi Kascha, ich fahre nächste Woche nach meinem 18. Geburtstag nach Amsterdam und bevor ich da endlos Geld zum probieren ausgebe, wollte ich mal fragen, ob es bestimmte Sorten gibt, die besonders gut sind? Ich suche etwas, das nicht so müde macht und vielleicht etwas halluzinogen ist, mal als Abwechslung zu dem nicht so guten Gras, das ich hier meist habe. Kannst du mir da ein paar Sorten empfehlen?“

Kascha antwortet: „Hallo Anna, wenn man so einen Ausflug nach Amsterdam gut plant, kann man bei der ganzen Sortenvielfalt einiges neues erleben. Vor allem empfehlen würde ich asiatisches Haschisch, das einen ganz eigenen Geschmack und auch eine sehr interessante Wirkung hat, manchmal aber auch mit einer gewissen körperlichen Komponente, vor allem roten Augen. Besonders hochprozentiges Gras entfaltet auch oft ungewohnte Wirkungen, da gibt es unzählige Züchtungen von Jack Herer bis White Bubblegum Skunk. Interessante Ergebnisse erzielt man auch durch Haschisch-Gras-Kombinationen. Wenn man zum Beispiel Bubblegum, das körperlich entspannend aber nicht so ermüdend wirkt, mit einem guten nepalesischen Haschisch kombiniert, kann man damit schon einen interessanten Abend verbringen. Auch Chrystal Gras ist zu empfehlen, das ist meist so harzig dass man schon erkennt wenn man eins vor sich hat. Ein wenig wirst du also ums Probieren nicht herum kommen, vor allem um deinen individuellen Geschmack zu finden Die Faustregel ist jedenfalls: Indica-Sorten wirken mehr körperlich, Sativa-Sorten mehr im Kopf. Hybride, die also aus Indica und Sativa gemischt sind, können ganz unterschiedlich wirken. Wenn man etwas mehr Geld für ein Gramm ausgeben möchte, ist allgemein natürlich das Ice-Haschisch zu empfehlen, das schon mal 30 oder 40 Euro kosten kann. Dafür wird man mit einer Wirkung belohnt, die bisher die wenigs-

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Hanf Journal 09/08 (ab 01.09.2008 erhältlich)

• HERBST?!

Der Herbst steht vor der Türe und wir freuen uns auf das nahende Erntedankfest. Goldgrüne Früchte erwartet die fleißigen Bauern, die sich schon voller Vorfreude die Lungen weiten. Was der Herbst so bringt und wie man ihn am besten genießt erfahrt ihr wie immer in der nächsten Ausgabe.

ten enttäuscht hat. Macht wohl aber sehr schnell müde, also vorsichtig dosieren und vielleicht eher abends rauchen.“

Robert (21) aus Leverkusen fragt: „Hallo Kascha, ich habe nach 3 Jahren endlich einmal geschafft eine „Tomatenpflanze“ zur Blüte zu bringen und sie sieht aus, als wenn ich bald ernten kann. Kann man die „Tomaten“ einfach abschneiden, trocknen und fertig? Ich habe mal was von Fermentieren gehört, muss man das machen und ist das aufwändig?“ Kascha antwortet: „Hi Robert, sollte dein „Tomatenanbau“ gegen geltendes Recht verstoßen, kann ich dich hier leider nicht beraten. Ich kann dir allerdings erklären, wie nach der Ernte üblicherweise verfahren wird. Nachdem alle „Tomaten“ vorsichtig abgeschnitten wurden, breitet man sie am besten auf einer Zeitung oder ähnlichem zum Trocknen aus. Ideal trocknen sie bei nicht zu warmer und nicht zu kühler, gut belüfteter und dunkler Aufbewahrung, zum Beispiel auf gut belüfteten Dachböden. Wenn sie außen trocken sind, kann man sie fermentieren, das ist für den Geschmack und das Rauchverhalten sinnvoll. Es ist allerdings auch ein klein wenig riskant, da die „Tomaten“ zu diesem Zeitpunkt innen noch feucht sind und daher wenn man unvorsichtig ist beginnen können zu schimmeln. Dann kann man sie weg werfen, ansonsten setzt man seine Gesundheit unnötig aufs Spiel. Doch zurück zum Fermentieren an sich: Die Tomaten werden in einen Plastikbeutel, oder viel besser eine Tupperdose, umgepackt. Darin lässt man sie an einem dunklen, möglichst kühlen Ort (nicht der Kühlschrank, der ist zu kalt) und öffnet die Dose bzw. den Beutel nur ein Mal am Tag eine Weile zum Lüften. Den Beutel sollte man dabei auch etwas umrühren, damit die untersten Tomaten nicht schimmeln. Wenn sie von Grün zu Braun gewechselt sind, ist die Fermentierung abgeschlossen und sie können dann normal weiter getrocknet werden. Solltest du dir unsicher sein, kannst du das vorher auch mit anderen Pflanzen, z.B. Pfefferminze oder Basilikum oder ähnlichen Balkonpflanzen üben.“


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