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24.07.2008
11:39 Uhr
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unabhängig, überparteilich, legal Ausgabe 10/08 aXXL erläutert in dieser Ausgabe, wie die Kreuzzügler der Psychohygiene das stille Verbrechen gegen sozial benachteiligte Kranke begehen auf Seite 3.
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Und nicht vergessen: Vienna Calling am 10. - 12.Oktober mit den Teams von Hanf Journal, Exzessiv, Spliff und Konoptikum auf der Cultiva auf Seite 6
Mittlerweile sorgt unser mze auch dafür, dass die Freunde des Electro Gamings nicht zu kurz kommen dieses Mal „Midnight Club L.A.“ auf Seite 11.
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Felix Austria? Österreichs Entwicklung zur heimlichen Hanfhochburg Die Meldungen überschlugen sich in den vergangenen Monaten geradezu, nachdem das Betäubungsmittelgesetz zum Anfang des Jahres revisioniert worden war. Die Rede ist nicht nur von dem spektakulären Gerichturteil, welches einem Besitzer von zehn Kilogramm Marihuana die Freiheit beließ. Die Verschärfung der Bestrafungen für Dealer hat hier zur Entkriminalisierung der Konsumenten von Cannabis geführt und ist definitiv der erste kleine Schritt in eine richtige Richtung. Die Stigmatisierung von Konsumenten sowie die Verteufelung einer alt eingesessenen Nutzpflanze ist in der heutigen Gesellschaft und in einer globalisierten Welt fernab jedweder Realität. Das erkennen gerade in Österreich immer mehr Bürger und sogar manch ein Politiker: Jüngst sorgte das österreichische Institut für Suchtprävention für Aufsehen. Die UNDOC (UNO-Drogenkommision) hatte festgestellt, dass fast drei Viertel aller jungen ÖsterreicherInnen gegen eine Legalisierung von Hanf seien. Das Institut für Suchtprävention kam jedoch mit einer differenzierten Fragestellung zu einem komplett anderen Ergebnis: in dieser Studie sprachen sich nur 45 Prozent für die Beibehaltung eines totalen Verbots aus. Auch wenn Marihuana noch immer unter das Suchtmittelgesetz fällt, wird bei Strafverfahren der Eigenanbau zur Selbstversorgung nicht als Dealerei angesehen, eine persönliche Vorratshaltung ist, anders als in Deutschland oder der Schweiz, juristisch mittlerweile akzeptiert. Bis zu zehn Stecklingen, egal welcher Sorte, ob THC arm oder hoch potent, können pro Person legal erworben werden. Das Anpflanzen selbst stellt auch noch keine Straftat dar, erst das Ernten könnte zur Sorge werden. Jedoch fällt nun seit dem 01.01.08 nicht die Menge der Ernte ins Gewicht, sondern die Absicht, ob man es verkaufen oder zum Eigenbedarf nutzen wollte. Auch die Zahl der AktivistInnen ist, gemessen an der Einwohnerzahl, groß: Das Hanffeuer in Wien oder die österreichische ENCOD Sektion, die ein Aktionswochenende gegen die UNDOC Dogmatiker der UNO veranstaltete, der MMM in Wien, die Initiative „Legalize!“ oder die HPÖ (Hanf Partei Österreich) bieten den vielen Hänflingen eine Plattform. Auch die Phytopharmaindustrie hat sich diese Akzeptanz zu Nutze gemacht und verlagerte fast die gesamte Forschung und eine Menge Arbeitsplätze rund um den Hanf von Deutschland nach Österreich, da hier trotz staatlicher Auflagen nach viel versprechenden Heilmitteln gesucht werden darf. So hat die landeseigene Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit die Möglichkeit, Cannabis zu medizinischen und Forschungszwecken anzubauen und nutzt diese auch. Dass Österreich sich heimlich zur Hochburg des Cannabis entwickelt hat, lässt sich ebenso an der erstmalig in Wien stattfindenden Cannabismesse „Cultiva“ manifestieren.
Nicht erst seit gestern:
Gerade der geschichtliche Hintergrund beleuchtet Österreichs Stellung in Sachen Hanf: bis zum ersten Weltkrieg war Österreich der führende Hanfproduzent Europas. Durch den Einmarsch der Nazis und die „Wiederangliederung“ wurden die deutschen Gesetze auch in Österreich wirksam. Der Hanf wurde als Rauschmittel verboten, unter den Nazis jedoch fleißig weiter angebaut, weil andere Hanfprodukte kriegsnotwendig waren. Nach der Befreiung war Hanf wieder völlig legal! Erst 1961 wurde er als Genussmittel aufgrund außenpolitischer Machtwünsche Österreichs erstmalig von der eigenen Regierung verboten, das Gesetz trat aber erst zwei Jahre später in Kraft. Man weiß, dass in weiten Landesteilen bis in die fünfziger Jahre „Kraut“ gerne als Tabakersatz genutzt wurde und nur der Wunsch nach eigenen UN-Sekretären und der Verlegung des Suchtstoffkontrollrates nach Wien zur Durchsetzung des Cannabisverbotes führten. Hier wurden dann auch zwei der drei wichtigsten UN-Drogenverträge unterzeichnet.
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www.hanfjournal.de
Oans, zwoa, g‘rast
Günther Beckstein torkelt ins Abseits
Text: Michael Knodt
„Es ist nicht das Problem, wenn einer eine Maß trinkt oder, wenn er ein paar Stunden da ist, auch zwei... Eine anständige Maß werden wir nicht auf den Index stellen.“ sagte Günther Beckstein anlässlich der bevorstehenden Wies’n Saison auf die Frage, wie es um die Fahrtüchtigkeit von alkoholisierten Festzeltbesuchern stände. Zwei Maß, also vier „Halbe“ oder ungefähr 100 Gramm reiner Alkohol vor Fahrtantritt? Was würde Herr Beckstein sagen, wenn sein Fahrer, sicher ein gestandenes Mannsbild, sich während einer mehrstündigen Besprechung seines Chefs zwei Liter Bier in den Hals schraubt, um den Landesvater dann ein paar Stunden später zurück in die Staatskanzlei zu fahren? Der bayrische Ministerprädsident war führend in der Diskussion um die Senkung der Promillegrenze, was er privat davon hält, weiß man spätestens jetzt. Streng nach der Devise „Wasser predigen und Weizen saufen“ führt der bayrische Ministerpräsident alle verkehrs- und gesundheitspolitischen Bemühungen seiner Berliner Kollegen ad absurdum, um in Festzelten auf Stimmenfang für die bevorstehende Landtagswahl zu gehen.
bestellen, entgegen einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, fast jeden aktenkundig gewordenen Hanfkonsumenten zum Idiotentest. Egal, ob eine Drogenfahrt vorlag oder nicht. Positiven Urinproben folgt bei Verkehrskontrollen oft eine Hausdurchsuchung, eine Praxis, die wohl nur vor bayrischen Gerichten zu rechtfertigen ist. Leider führen dieser Druck und die Angst vor zusätzlicher Schikanierung auch dazu, dass sich Betroffene viel zu selten wehren. Hierfür liegen unserer Redaktion zahlreiche Fallbeispiele vor, über die wir regelmäßig berichten.
Der Erfolg dieser „Zero-Tolerance“ Politik ist sehr fragwürdig
Die von Herrn Beckstein empfohlene Menge übersteigt die Empfehlungen der WHO um das vier- bis fünffache und reicht einem nicht dem Suff verfallen Menschen eigentlich für einen ordentlichen Rausch. Konsequent wäre es dann zumindest, den potenziellen Promillefahrern das Tragen einer Augenklappe zu empfehlen, so hat man wenigsten beide Hände am Steuer und muss sich nicht dauernd mit einer Hand das rechte oder linke Auge zuhalten. Beckstein setzt die CSU- Tradition, lebensgefährendete Alkoholfahrten als Bagatelle abzutun, nahtlos fort. 1983 fuhr der damalige CSU-Generalsekretär und heutige Bahnvorstand Otto Wiesheu im Vollrausch einen Rentner tot. Wiesheu musste trotz den unglaublichen Wertes von 1,75 Promille nie zu einer MPU („Idiotentest“) und wurde später sogar bayrischer Verkehrminister. Der Würzburger Oberbürgermeister Jürgen Weber verliert 1984 seinen Führerschein wegen Alkohol am Steuer, 1984 müssen auch der Landtagsabgeordnete Gustav Matschl sowie Ex-Bundesinnenminister Hermann Höcherl die Pappe zum Trocknen bringen. Der Vize Landrat von Kelheim Hans Kirzinger verursacht im Dezember 1985 mit 1,23 Promille einen Unfall mit einem Toten, der ADAC-Ehrenpräsident Franz Stadler baut mit 1,4 Promille 1989 einen Unfall mit 40.000 DM Sachschaden. Der Programmdirektor des Bayerischen Rundfunks, Wolf Feller, bringt es 1994 mit 2,36 Promille zu zwei Totalschäden. Der Landrat des Landkreises Lindau/Bodensee Manfred Bernhardt gerät 2000 mit 1,8 Promille in eine Alkoholkontrolle. Alle haben ihre Fahrerlaubnis, mal mit, mal ohne MPU, mittlerweile wieder erhalten. Im Gegensatz hierzu spricht sich genau dieselbe CSU vehement gegen Grenzwerte für Cannabis im Straßenverkehr aus und die dortigen Führerscheinstellen
Der Erfolg dieser „Zero-Tolerance“ Politik ist sehr fragwürdig. Der hohe Verfolgungsdruck führte in der Vergangenheit auch in Bayern nicht dazu, dass die Konsumhäufigkeit zurück ging. Im Gegenteil zeigen sich die „Erfolge“ der Null-Toleranz-Politik wohl am deutlichsten in der Anzahl der Drogentoten. Diese stieg im Jahr 2007 auf 242. Bayern gehört damit zu jenen Länder, die überproportional viele Todesfälle im Zusammenhang mit Drogenkonsum verzeichnen müssen. Doch auch seine Promillerede konnte Beckstein nicht vor der erlittenen Wahlniederlage bewahren, zu hoffen bleibt, dass er sich nach zwei Frustmaß nicht hinter’s Steuer gesetzt hat. Das Hanf Journal warnt generell davor, unter dem Einfluss von Drogen, egal welcher, am Verkehr teilzunehmen und hält es da lieber wie der CSU Koallitionspartner in Spe: „Lieber bekifft ficken als besoffen fahren!“, forderten die Jungen Liberalen Schleswig-Holsteins bereits im Jahr 2000.
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Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818
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+++Sonderausgabe CH+++
Am 30.11.2008 stimmen die SchweizerInnen und Schweizer über die zukünftige Hanfpolitik ihres Landes ab.
Wir wollen die zahlreichen Bemühungen der eidgenössischen HanfaktivistInnen honorieren und während der Schlusskampagne jegliche Möglichkeit nutzen, möglichst viele Menschen für eine Legalisierung an die Wahlurne zu bringen! Da eine Legalisierung in der Schweiz absoluten Symbolcharakter für einen großen Teil Europas hätte, liegt dieses im Interesse aller, die irgendwie mit Hanf zu tun haben. Kiffer, Medizinalpatienten, Shopbetreiber und Grower, alle würden kurz- oder langfristig von einer Änderung der Schweizer Drogenpolitik profitieren. Daher haben wir uns als Hanf Journal entschlossen, einen in unserer Geschichte einmaligen Kraftakt zu wagen. Wir unterstützen die Initiative durch eine Spezialsonderausgabe!
Mit den Waffen des Gegners
Plakate zur Hanfinitiative erregen Aufmerksamkeit Am 30. November wird über die hanfpolitische Zukunft der Schweiz abgestimmt. Nun hat die Schweizer Hanfinitiative ihre offiziellen Plakate für die Kampagne vorgestellt. Mit Anlehnung an die Themen der großen Parteien wird genau die realitätsferne, Jugend gefährdende Ablehnung der Initiativen-Gegner entlarvt. Mehr hierzu: www.projugendschutz.ch
- Die Sonderausgabe wirft keinen wirtschaftlichen Gewinn ab. - Die Sonderausgabe erscheint einmalig und enthält nur Informationen rund um die Initiative! - Die Sonderausgabe wird nur in der Schweiz während der letzten sechs Wochen vor der Abstimmung verteilt! - Die Sonderausgabe wird mit einer Auflage von mindestens 200.000 Stück gedruckt und ist die weltweit jemals auflagenstärkste Publikation im Hanfbereich!
Ihr könnt dieses einmalige Projekt und damit die Hanf-Initiative in der Schweiz direkt durch eine Spende oder einer Anzeige in der „Sonderausgabe Schweiz“ unterstützen! So direkt konnte man noch nie in eine mögliche Legalisierung und somit in eine bessere Hanfpolitik investieren.
Spenden bitte an: Agentur Sowjet GmbH KTO 133 701 857 BLZ 760 100 85 IBAN 86 7601 0085 0133 701 857 SWIFT/BIC PBNKDEFF760 Stichwort: gutes Gewissen
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de >>> Fortsetzung von Seite 1 Trotz dieser Einschränkungen
Wat läuft? Folge 112: Interview - California Grower Ein Hanfbauer aus Kalifornien im exklusiv Exzessiv Interview erklärt die Lage in den USA. Die medizinale Anwendung sowie die politische Situation rund um den Hanf werden hier im Interview erörtert. Folge 113: So‘n Zufall! So ein Zufall aber auch! Wir hatten eigentlich gar kein Thema und nun findet sich eins einfach so auf der Strasse! Seid gespannt und lernt!
Folge 114: Stecklinge Home-Made Pt2 Sooo, die Kleinen sind nun soweit umgetopft zu werden. Die letzten Schritte zum benutzungsfertigen Stecki gibt‘s hier. Teil 1 gibt‘s in Folge 111 zu sehen!
Folge 115: Cultiva vorgestellt Vom 10.-12.10.2008 findet die erste Hanfmesse Österreichs in Wien statt. Wir erzählen ein bisschen, was es auf der Cultiva Hanfmesse alles geben wird und verlosen zweimal zwei Freikarten für das Wochenende. Außerdem fügen wir noch einige Infos zum Thema Spice hinzu.
Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum >> Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein! Verreisen? www.cannabis-cafe.info Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz
ließ und lässt sich der Hanf nicht als Genussmittel vertreiben und avancierte bekanntermaßen in den sechziger Jahren zu einem Protestgewächs, mit dem Politik betrieben wurde und noch immer wird. So wurde Anfang der neunziger Jahre die Grüne Jugend Initiative, gut zehn Jahre nach Veröffentlichung des österreichischen Standard Werkes „Von Hanf ist die Rede“, gegründet. Unterstützung fand man bei dem Piratensender „Psychoaktives Radio, der in der Sendung “Cannabis Talk“ die Vorzüge des Hanfes durch den Äther schickte. 1994 kifften anscheinend sogar angesehene Journalisten einen Joint während eines Kanzlerfestes Franz Vranitzkys´ auf Schloß Altmannshof und entfachten Diskussionen unter den anderen anwesenden Gästen aus Politik und Wirtschaft. Zum Glück bekennen sich einige Prominente auch zu ihren Erfahrungen mit Cannabis und diese sind meist positiv. Auch wenn ein Manfred Deix sich nach einem „dicken Hammer“ übergeben musste und eine Künstlerin wie Stefanie Wagner gesteht, dass sie konsumierte habe “wie jeder damals“, aber nun lieber ohne Marihuana auskommt, gibt zum Beispiel der ehemalige Gesundheitsminister Österreichs, Harald Ettl, ähnliches von sich
und war glücklich, dass er sich nie während seiner Amtszeit zu seinen Erfahrungen mit Cannabis äußern musste. Weiter geht der Karikaturist, Gerhard Harderer, der meinte, durch den Hanfblüten Rausch „gedankliche Höhenflüge“ erreicht zu haben. Multitalent Ernest Bornemann weist aus eigener Erfahrung auf die aphrodisierende Wirkung des Hanfes, vor allem im Alter, hin. Ebenso unterstützt auch der ehemalige Vorsitzende der Jungsozialisten, Karl Delfs, Marihuana an sich. Es sei wohl nur verboten „weil es so gut tut“. Für den berühmtesten lebenden Österreicher, A. Schwarzenegger, ist Marihuana ohnehin „nur ein Blatt“. Das ist eben auch heute noch der größte Nachteil: Die Pharmaindustrie weiß, was ihr entgehen würde, wäre die medizinische Grundversorgung mit Cannabis legal. Der nächste wichtige Schritt wäre, neben der medizinischen Forschung auch sicherzustellen, dass leidenden Patienten umgehend geholfen wird. Die geplante Versorgung dieser ist, neben der Entkriminalisierung gewöhnlicher Konsumenten, oberste Priorität. Im Sinne der Freiheit, der Menschenrechte und unserer ethischen Verantwortung. Text: mze
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Kreuzzügler der Psychohygiene Text: aXXL
Knappe zwei Jahre nach der verzweifelt anmutenden Selbstanzeige wegen Selbstanbau von Cannabis aus medizinischen Gründen stellt sich aXXL als selbst mehrfach von der Problematik Betroffenem das ganze Ausmaß des unglaublichen Geschehens in immer dramatischeren Auswüchsen eines kaum noch überschaubaren Elends dar: Das Betäubungsmittelgesetz § 3 Abs. 2 findet im Kontext mit Art. 2 GG – „Recht auf körperliche Unversehrtheit“ keine allgemeingültige Anwendung. Im Gegenteil: Recht und BtMG werden in der überwiegenden Mehrheit aller diesbezüglichen Patientenfälle nach Belieben gebeugt, zurechtgedreht und falsch interpretiert, was im Wesentlichen auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass den meisten Richtern, Staatsanwälten – ja, sogar ansonsten guten Strafverteidigern – die exakten Kenntnisse medizinischer Diagnosen, Therapiemöglichkeiten und gesundheitlicher Auswirkungen auf Schwerkranke im Zusammenspiel mit der rechtlichen – wie auch verwaltungsrechtlichen Situation in der Cannabis als Medizin-Frage schlichtweg nicht deutlich bzw. vorstellbar zu sein scheinen. Es mangelt diesen beruflich ausschließlich mit dem Strafrecht befassten Personen an spezifizierter Sach-Information, an ermessensfehlerfreier Entscheidungswilligkeit und an einer hinreichend emotionalen Nachvollziehbarkeit individueller Schicksalsverläufe derjenigen Kranken, die von wirkstoffhaltigem Hanf gesundheitlich profitieren. Jeder Medizinalcannabisgebraucher aber, der sich heutzutage zur therapeutischen Verwendung der Substanz bekennt und diese dem gemäß im Antragverfahren an das BfArM noch immer vergeblich einfordert... jeder Patient, der beim Ankauf seines nur illegal erhältlichen Heilmittels auf dem Schwarzmarkt erwischt wird, und auch jeder Kranke mit chronischen Symptomatiken, der sich mit selbstangebautem Cannabis kurieren möchte, hat als direkte Folge dieser Unkundigkeit und Inkompetenz der o.g. Justiz-Berufsgruppen automatisch gute Chan-
cen von den sogenannten „existenzzerstörenden Maßnahmen“ der Verbots-, Verfolgungs- und Kriminalisierungspolitik unseres Staates getroffen zu werden. Möglicherweise auch letal. Die für solcherlei „Säuberungsprozesse“ verantwortlichen politischen Entscheidungsträger, die wie Kreuzzügler der Psychohygiene-Bewegung mit brachialer Macht gegen sozial benachteiligte Kranke unterwegs sind und Richter und Staatsanwälte in gewisser Weise dafür missbrauchen, unerfüllbare Abstinenz-Anforderungen mittels unvollkommener Gesetze gegen Patienten durchzusetzen, das sind die wahren Schuldigen dieses widerlich unmenschlichen Desasters. Schuldig: Macher und Machthaber wie etwa die karrierefixierte Drogenbeauftragte Sabine Bätzing, die sich für die Heroin – aber gegen eine Cannabis-Abgabe ausspricht. Oder eine MdB Maria Eichhorn, die der Öffentlichkeit glauben machen will, Greise mit z. B. schwersten Neuropathien müssten hierzulande ihre furchtbaren Schmerzen dem Jugendschutz opfern, weil Cannabis eine schlimme Einstiegsdroge sei. Mitschuldig auch ein MdB Rolf Koschorrek, der sich auf explizite Nachfrage aus der ebenso leidigen wie leidvollen Affäre windet, indem er in seiner volksfernen Unwissenheit behauptet, er teile die Eichhorn`sche Auffassung und im Übrigen sei in begründeten Ausnahmefällen nach Antrag beim BfArM ja schon eine Cannabismedikation möglich. Ist es nicht! Niemand hat bis heute eine Ausnahmegenehmigung auf pflanzliches Cannabis Sativa zu Therapiezwecken. Genau das ist die freche Lüge und das stille Verbrechen der Kreuzzügler.
Peter Lustig hat inhaliert
Marihuanadiebe festgenommen
Dass das Vorbild von mindestens zwei Generationen in seiner Jugend auch mal gekifft hat, wundert wohl niemanden. Bemekenswert ist jedoch, dass die Latzhose der Nation in Zeiten der Hanfhatz einen kühlen Kopf bewahrt: „..wenn ich ein Tütchen (Gras) bei ihm (meinem Sohn) gefunden hätte, hätte ich gewusst, dass er das mal probiert oder sich ab und zu mal ein Ding reinzieht, wie wir das früher alle mal gemacht haben und da wäre ich beruhigt.“ äußerte er gegenüber dem Cicero-Magazin.
In den meisten Ländern wird der Diebstahl von Marihuana selten geahndet, weil sich die Bestohlenen durch den Besitz der Pflanzen selber strafbar gemacht haben. In Santa Rosa, Kalifornien hingegen, wurden kürzlich vier Männer festgenommen und wegen Diebstahl, Bandenbildung sowie illegalem Cannabisbesitz angezeigt. Sie waren zuvor in einen Garten eingedrungen und hatten 23 Weedpflanzen des Grundstückeigentümers geerntet. Der Besitzer beobachtete den Vorfall und rief die Polizei. Er hatte eine Erlaubnis, Cannabis zur medizinischen Verwendung anzubauen..
Nur keine Panik
Kein Recht für Kiffer
Kalifornische Polizei ahndet Grasdiebstahl
Erst beklaut, dann angezeigt
USA hält Weltrekord
Zwei Männer im Alter von 21 und 23 Jahren wollten den Diebstahl eines Mobiltelefons bei der Polizei in Troisdorf/ NRW anzeigen. Weil die Beamten meinten, die beiden könnten eventuell gekifft haben, gab es eine Urinkontrolle mit anschließender Blutprobe und eine Leibesvisitation, bei der eine Geringe Menge Cannabis gefunden wurde. Und statt der Anzeige gegen den Dieb gab‘s eine gegen die beiden Geprellten. Merke: Als Hanfkonsument ist es anscheined besser, sich beklauen zu lassen, als die Hilfe der Polizei in Anspruch zu nehmen. So sieht die Entkriminalsierung von Konsumenten in der Realität aus.
Das ist eine Steigerung um fast 10 Prozent im Vergleich zu den Vorjahreszahlen. Die USA haben mittlerweile die höchste Kifferrate aller Industriestaaten, anderseits tobt der „War on Drugs“ wie nie zuvor. Der zynische Kommentar des Direktors der nationalen Drogenkontrollkomission im Weißen Haus zu der FBI-Statistik: „Wir haben keine 800.000 Canabiskonsumenten festgenommen.“ Stimmt, es waren 72.000 mehr. Die Kriminalstatistik 2007 der USA & das Weiße Haus zweifeln die FBI Statistik an.
Im Jahr 2007 wurden in den USA 872.000 Menschen wegen Cannabis festgenommen
Infos unter: www.fbi.gov/ucr/cius2007/index.html
Halt‘s Maul Diesen Monat:
Heinz Christian Strache
österreichischer Rechtsaußen Auch er hat gekifft, aber nicht inhaliert. Irgendwo schon mal gehört, schon damals hat die halbe Welt gelacht. Strache, bekannt für seine Theorie der „dritten Türkenbelagerung“ oder Sätze wie „Ausländer sind wie Motten“, behauptet von sich auch, nicht ausländerfeindlich zu sein. Hätte mal inhalieren sollen, vielleicht wäre den Österreichern einiges erspart geblieben.
FPÖ Kundgebung - Foto: Indymedia.org
Rausch und Drogen in der Gegenwartskunst
Kunsthaus Dresden zeigt „UNDER INFLUENCE“ @ Städtische Galerie für Gegenwartskunst, Rähnitzgasse 8, 01097 Dresden Kunst und Drogen sind oft untrennbar miteinander verwoben. Diesem Umstand wird in der Kunstwelt selten Rechnung getragen, da Drogenkonsum gesellschaftlich geächtet ist. Das Dresdener Kunsthaus weist mit seiner aktuellen Ausstellung, die noch bis zum 12.Oktober 2008 läuft, genau auf diesen gesellschaftlichen Widerspruch hin. Die Ausstellung versammelt 15 internationale zeitgenössische Positionen, die das Thema Rausch, Drogen und Sucht sowohl als subjektives Empfinden wie auch als gesellschaftliches Phänomen bzw. Problem darstellen.
Mehr hierzu: www.kunst-haus-dresden.de Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86
e-mail: anwalt.honecker@t-online.de
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Dr. med. Franjo Grotenhermen
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Kein Knast für „Hanfapotheker“
Michael Martin vor Bundesgericht Bundesrichter erstmals einsichtig - Der kalifornische Hanfaktivist und Medical Grower Michael Martin wurde am 5. September von einem US-Bundesgericht zu einer Bewährungsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Auch seine Mitangeklagten müssen nicht ins Gefängnis und erhielten ebenfalls Bewährungsstrafen. Martin hatte mit seiner Firma Tainted Inc. Hanfsüßigkeiten und andere Hanfprodukte zur medizinischen Anwendung auf Rezept vertrieben. Seine Tätigkeit war nach kalifornischen Recht legal, auch Martin wurde im September 2007 Opfer der Bundespolizei DEA. Das Urteil ist umso bemerkenswerter, da Bundesrichter in Präzedenzfällen wie diesem bis dato regelmäßig hohe Haftstrafen verhängt haben. Diese Bewährungsstrafe ist nach dem Ermessensspielraum, den ein Bundesrichter mit Blick auf US-Bundesgesetze hat, das mildest mögliche Urteil. Martin muss das erste Jahr seiner Strafe unter Hausarrest verbringen.
Behandlung von Nachtschweiß bei Krebspatienten mit Cannabinoiden Jüngst wurden in einer Fachzeitschrift für Palliativmedizin Erfahrungen aus einem kanadischen Universitätskrankenhaus mit der Verwendung eines Cannabinoids beim Nachtschweiß von Krebspatienten vorgestellt. Etwa zehn bis 15 Prozent aller Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen leiden an zum Teil sehr starkem Nachtschweiß. Bei Patienten mit Metastasen in der Leber steigt dieser Anteil bis auf 50 Prozent an. Nachtschweiß kann die Lebensqualität von Krebspatienten durch die Störung der Nachtruhe erheblich beeinträchtigen und hat die Tendenz, nicht abzunehmen, wenn sich der Betroffene dem Lebensende nähert. Die zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten dieses belastenden Symptoms sind begrenzt, die Medikamente meistens wenig wirksam. In einer Abteilung für Palliativmedizin, d. h. einer Abteilung für Patienten, deren tödliches Leiden nur noch gelindert und nicht mehr geheilt werden kann, erhielten vier Patienten im Alter zwischen 66 und 93 Jahren das synthetische Cannabinoid Nabilon gegen Nachtschweiß. Nabilon ist ein Cannabinoid, das ähnlich wie THC wirkt und auch in Deutschland und Österreich vom Arzt verschrieben werden kann. Die behandelten Patienten waren drei Männer und eine Frau, die an Lymphknotenkrebs, Leukämie oder Darmkrebs litten. Ihr Krebs war so weit fortgeschritten und ihre Begleiterkrankungen waren so schwerwiegend, dass keine Aussicht mehr auf eine Heilung bestand. Alle Patienten betonten daher bei der Aufnahme in das Krankenhaus ihren Wunsch, dass ihre Behandlung ausschließlich auf eine Linderung ihrer Symptome ausgerichtet werden sollte, um ihnen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Sie erhielten wegen Schmerzen und anderer Symptome neben dem Cannabinoid auch Opiate und Schlafmittel, zum Teil noch weitere Medikamente. Den vier Patienten wurde bei der Aufnahme ins Krankenhaus Nabilon verordnet. Zwei erhielten täglich eine Dosis von 1 Milligramm zur Nacht, was etwa 7,5 mg THC entspricht. Die anderen beiden Patienten erhielten die doppelte Dosis, auf zwei Gaben verteilt, weil sie unter anderem auch an starken Schmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit litten. Diese Symptome sprechen ebenfalls häufig gut auf THC und Nabilon an. Auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 0 für Symptomfreiheit und 10 für die größte vorstellbare Stärke an Nachtschweiß steht, betrug der mittlere Wert vor der Behandlung 7,75. Alle vier gaben eine Verbesserung der Symptome innerhalb von 48 Stunden nach Therapiebeginn an. Der Wert für Nachtschweiß sank innerhalb von zwei Tagen um durchschnittlich 5,0 Punkte auf durchschnittlich 2,75
und innerhalb von 14 Tagen weiter auf 2,00 ab. Die Behandlung hat bei allen vier Teilnehmern gut und schnell angeschlagen. Es wird vermutet, dass Nachtschweiß bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen durch entzündungsfördernde Botenstoffe verursacht wird. Zu diesen Botenstoffen gehören der so genannte Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha (TNF-Alpha), bestimmte Interleukine und Prostaglandine, die sowohl von den Krebszellen als auch von Entzündungszellen abgegeben werden. In den vergangenen Jahren wurde in einer Anzahl von tierexperimentellen Untersuchungen nachgewiesen, dass Cannabinoide die Konzentrationen dieser Botenstoffe reduzieren. Eine erhöhte Konzentration von TNF-Alpha und anderer entzündungsfördernder Botenstoffe kann auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und anderen chronischen Entzündungen auftreten. Auch bei diesen Erkrankungen wird der positive Effekt von Cannabinoiden auf die chronische Entzündung durch eine Hemmung der Produktion und Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe zurückgeführt. Ein weiterer möglicher Faktor, der zur Reduzierung des Nachtschweißes durch Cannabinoide beitragen könnte, ist ihre Fähigkeit zu Fiebersenkung. Zwei der vier Patienten gaben eine leicht erhöhte Körpertemperatur zwischen 37 und 38 Grad Celsius an. Bei beiden Patienten trat eine Normalisierung der Temperatur durch die Einnahme von Nabilon ein. Der fiebersenkende Effekt von Cannabisprodukten ist in einigen Kulturen und Medizinsystemen seit vielen Jahrhunderten bekannt. Cannabis und einzelne Cannabinoide werden seit vielen Jahren erfolgreich bei einer Anzahl von Symptomen von Krebserkrankungen eingesetzt, darunter Schmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Depressionen und Schlaflosigkeit. Die Ergebnisse der neuen Fallberichte deuten an, dass auch quälender Nachtschweiß, der die Betroffenen auch nachts nicht zur Ruhe kommen lässt, ebenfalls durch Cannabis und einzelne Cannabinoide gelindert werden könnte.
Dr. med. Franjo Grotenhermen
Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
Cannabis als Antibiotikum?
Erfolgreiche Versuche gegen „Superbakterium“ Das MRSA Bakterium, ein gegen verschiedene Antibiotika resistenter Staphylokokkenstamm, konnte in Versuchen mit Cannabinoiden erfolgreich bekämpft werden. Forscher aus Italien und Großbritannien isolierten fünf Cannabinoide aus der Hanfpflanze und fanden heraus, dass die Cannabinoide die Bakterien anders bekämpfen als herkömmliche Antibiotika. Das könnte laut der Wissenschaftler ein Hinweis darauf sein, dass durch die unterschiedliche Wirkungsweise bei der Verwendung von Cannabinoiden keine resistenten Stämme entstehen. Zwei der untersuchten Cannabinoide wirken nicht psychoaktiv. MRSA ist weltweit verbreitet, wurde zuerst gegen Methicillin und dann, durch Ausbildung immer neuer Stämme, gegen zahlreiche bekannte Antibiotika resistent. MRSA und gilt in Fachkreisen als „Superbakterium“.
www.medicinenet.com
Kranke Raucher?
Stellungnahme der Bundesärztekammer Die Bundesärztekammer fordert die Anerkennung von Tabakabhängigkeit als Krankheit. Nach Meinung der Ärzte wird das Rauchen verharmlost, wenn es als Lifestyle-Problem abgetan wird, das durch reine Willensanstrengungen oder Gruppengespräche in den Griff zu bekommen sei. Bei der Expertenanhörung der Bundesregierung wurde über nationale Aktionsprogramme zur Tabak- und Alkoholprävention beraten. Die Bundesärztekammer forderte, der Gemeinsame Bundesausschuss solle Tabakabhängigkeit als Krankheit anerkennen und die entsprechenden vergütungsrechtlichen Rahmenbedingungen für eine Behandlung schaffen. Bei der Mehrzahl der Raucher handele es sich um Abhängigkeitserkrankte, was verkannt werde. Außerdem kritisierte die Ärztekammer Vorschläge des Drogen- und Suchtrates, nach denen Ärzte motiviert werden sollen, Patienten auf Nichtraucherkurse anzusprechen, da solche Empfehlungen zu kurz greifen. Nichtraucherkurse seien regional kaum verfügbar und erreichten meistens Versicherte mittlerer und höherer Schichten, in denen es weniger Raucher gebe. Sorgen machen sich die Mediziner vor allem um die untere soziale Schicht. Besonders großen Handlungsbedarf gebe es bei der Prävention an Haupt- und Berufsschulen. Zur Alkoholprävention fordert die Bundesärztekammer eine bessere Aufklärung vor den Gefahren eines gleichzeitigen Konsums von Alkohol und Medikamenten. Hier seien auch Apotheker und Arzneimittelhersteller gefragt.
Beta-Caryophyllen entzündungshemmend
Die schmerzlindernde Wirkung von Cannabis ist bekannt. Nun hat das Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der ETH Zürich durch einen Tierversuch nachgewiesen, dass auch die im Hanf enthaltene Substanz Beta-Caryophyllen eine entzündungshemmende Wirkung, aber nicht psychoaktiv ist. Da sie eine ganz andere Molekülstruktur besitzt, erkannte man vermutlich nicht, dass diese Substanz den CB2-Rezeptor des menschlichen Organismus ebenfalls selektiv aktivieren kann. Ob Leberzirrhose, Morbus Crohn, Osteoarthritis oder Arteriosklerose, bei allen „spielen der CB2-Rezeptor
und das damit verbundene Endocannabinoid-System eine wichtige Funktion“, wie die Züricher erklären. „Während der CB1-Rezeptor im Zentralnervensystem die Wahrnehmung beeinflusst, spielt der CB2-Rezeptor im Gewebe eine entscheidende Rolle bei der Unterdrückung von Entzündungen“, erläutern die ETH-Forscher das Grundprinzip. Da Beta-Caryophyllen bis zu 35 Prozent des ätherischen Öls von Cannabis sativa L enthält, kann die Produktion der entzündungsfördernden Zytokine unterdrückt werden, ohne im Gehirn den klassischen Cannabis-Rausch auszulösen. Ob die Cannabis-Pille als ASS-Ersatz für die Prävention und Behandlung von Entzündungen eingesetzt wird, steht noch in den Sternen. Der Wirkstoff kommt übrigens auch in weitaus akzeptierteren Pflanzen vor - als Inhaltsstoff der Gewürze Basilikum oder Oregano.
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Wer glaubt, dass Ernte, Trocknung und Lagerung nebensächlich seien, irrt!
forum.hanfburg.de
So lecker das Gras auch vor der Ernte aussehen mag, sollte es zum falschen Zeitpunkt geerntet und falsch getrocknet werden, kann es schnell zu ungenießbarem Gras kommen. Leider passiert dies vor allem bei Anfängern häufig, dass sie meist zu früh ernten oder versuchen, so schnell wie möglich ihr Gras zu trocknen. Da werden dann Schnelltrocknungsmethoden wie Backofen oder Mikrowelle zu Hilfe genommen. Dass solche Aktionen zu keinem guten Ergebnis in Hinsicht auf Geschmack und Wirkung führen, sollte eigentlich jedem klar sein oder schnellstens klar gemacht werden. Text und Fotos: Babo Mera
Das Wichtigste zum Schluss
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rnten:
Ziel des richtigen Erntezeitpunktes besteht darin, eine hohe THC-Konzentration sicherzustellen, um dadurch die höchstmögliche psychoaktive Wirkung zu erreichen. Das Problem ist nur, dass während aus CBD (Cannabidiol) THC gebildet wird, parallel ein Abbau von THC zu CBN (Cannabinol) verläuft. Somit ist es wichtig zu ernten, wenn die Produktion des THC´s ihren eigenen Abbau zu CBN überwiegt. Wird die Pflanze zu früh geerntet, wird einiges an Erntemasse und Wirkstoffgehalt verschenkt. Wird wiederum zu spät geerntet, ist der Abbau von THC zu CBN schon im vollen Gange und hat den Nachteil, dass das Gras einen stark ermüden lässt. Um einen fast perfekten Erntezeitpunkt zu bestimmen, sollte man sich am besten an einem Taschenmikroskop bedienen. Damit lässt sich leicht und deutlich die Trübheit der Trichomköpfe feststellen. Am Anfang der Blüte sind die Trichomköpfe klar wie Wasser und werden mit zunehmender Reife milchig. Das ist das Zeichen zum Ernten! Wem 15€ für ein einfaches Taschenmikroskop zu viel sind, wird sich wohl auf die Verfärbung der Härchen verlassen müssen. Sind diese zu 70 Prozent bernsteinfarben verfärbt, sagt man, ist die Pflanze reif. Dies kann man zwar grob zum Bestimmen des Erntezeitpunktes benutzen, besser und genauer ist man aber mit einem Taschenmikroskop bedient. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, daher kann auch unter den Growern der eigene optimale Erntezeitpunkt unterschiedlich ausfallen. Die einen mögen es lieber, wenn ein wenig zu früh geerntet wird, da zu diesem Zeitpunkt die Harze sehr aromatisch sind und die Wirkung lässt sich als munteres und lebhaftes High beschreiben. Andere hingegen ernten so spät wie möglich um ein starkes, Harzreiches Gras zu bekommen, das stärker auf den Körper einwirkt und einen regelrecht in die Couch drückt.
Dies kommt aber auch immer auf die Sorte drauf an! Um selbst herauszufinden, wann der optimale Erntezeitpunkt ist, kann der Züchter über mehrere Wochen hinweg alle paar Tage ein paar Blüten ernten und testen. So verfügt er über Proben aus alle Reifenstadien und kann sich selbst ein Bild von dem persönlich besten Erntezeitpunktes machen.
Trocknen:
Ist die Ernte vollendet, geht es ans Eingemachte. Zunächst wird die Pflanze in einzelne Triebe zerlegt und die Blüten soweit wie möglich von den kleinen Blättern bereinigt. Eine Entfernung der Blätter im Nachhinein ist eine viel zu große Fummelei und hat während des Trocknens keine Auswirkungen auf den Geschmack oder sonstige Eigenschaften. Die soweit wie möglich blattfreien Blüten werden nun in kleinere, Golfball große Stücke zerkleinert. Das erleichtert und beschleunigt die Trocknung, da so das gesamte in den einzelnen kleinen Buds vorhandene Wasser leichter austreten kann. Sind die Blüten zerkleinert, werden diese auf Siebe oder dünn gespannten Tüchern ausgelegt. Der gesamte Trocknungsvorgang muss partout in einem verdunkelten Raum stattfinden, wofür sich am besten eine Homebox oder ähnliches eignet, da dort schon für die richtige Klimatisierung gesorgt ist, mittels Rohrlüfter und Aktivkohlefilter. Ein Ventilator sorgt zudem noch für eine gute Luftzirkulation während der Trocknung und beugt somit eventueller Schimmelbildung vor. Vermieden werden sollte beim Trocknen unbedingt eine zu hohe Raumtemperatur und zu niedrige Luftfeuchte, da dadurch die Buds schneller trocknen als sich das Chlorophyll abbaut. Das würde am Ende bedeuten, dass sich ein sehr markanter Geschmack in die Zellgewebe einschließt und wohl möglich für immer erhalten bleibt. Ist es aber zu kalt und feucht, besteht Gefahr von Schimmelproblemen. Deshalb sollten starke Klimaveränderungen vermieden und versucht werden, kontinuierlich die Temperatur bei ca. 20°C und die Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und allerhöchstens 50% zu halten. Nach ungefähr zehn Tagen trocknen in absoluter Dunkelheit und Berücksichtigung der erwähnten Faktoren, sehen die kleinen Buds nun äußerlich trocken aus, besitzen im Inneren jedoch noch eine gewisse Restfeuchte. Das ist der Startschuss zum verpacken der Buds in luftdichte Behälter. Hierbei wird der Behälter mit den Blüten einen Tag lang luft- und lichtundurchlässig geschlossen gehalten, wodurch die noch vorhandene Feuchtigkeit in den Blüten an die Oberfläche tritt. Um eine Schimmelbildung durch die austretende Feuchtigkeit zu verhindern, wird immer nach einen Tag Verschlossenheit, der Behälter mit dem Gras ausreichend gelüftet. Nachdem es äußerlich abgetrocknet ist, wird der Behälter wieder für einen Tag verschlossen und abermals anschließend gelüftet. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis sich nichts mehr Trichomköpfe verändert.
Wer die gesamte Prozedur bis zum Ende hin durchgezogen hat, wird merken, dass Geruch und guter Geschmack erst jetzt richtig zur Geltung kommen. Sind die Buds noch zu feucht oder wird während der Trocknung der Blüten im luftdichten Behälter mal das Belüften vergessen, kommt es häufig zu Schimmelbildung. Macht sich nur das kleinste Anzeichen bemerkbar, muss der betroffene Teil sofort in den Müll verfrachtet werden und die restlichen Blüten die im selben Behälter waren, umgehend vollkommen ausgetrocknet werden.
Lagern: Wer vorhat, seine fertig getrockneten Buds über einen längeren Zeitraum zu lagern, sollte diese stets an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Würde man die Blüten im Karton oder ähnlich luftdurchlässiges lagern, würde der Zerfall von THC zu CBN weiter von statten gehen. Daher ist es ratsamer, hitzeversiegelte kochbare Plastikbeutel zu verwenden, da Sie luftund wasserundurchlässig sind. Zudem sollten die Blüten dicht gepackt gelagert werden, damit sie vor eventuellen Abrieb geschützt sind. Wer vorhat seine Ernte einzufrieren, dem sei gesagt, dass zwar der Zerfall von Cannabinoiden verlangsamt wird, dass es aber auch nachteilige Wirkungen hat. So muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Blüten gründlich getrocknet sind, ansonsten werden die an der Oberfläche abgesonderten Harze geschädigt.
In keiner Weise soll dieser Bericht zu Straftaten und sonstwie illegalen Aktionen aufrufen, er dient lediglich der Aufklärung, Information und appelliert ausschließlich an den gesunden Menschenverstand eines jeden erwachsenen, verantwortungsbewussten Menschen.
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guerilla growing
Outside In
Unkonventionell und natürlich
M.A. ist unsere Bio Fee aus den Niederlanden. Sie hat dem Hanf Journal schon Berichte über selbst gemachten Wurzelstimulator (Hanf Journal 05/2007) oder Outdoor-Kompostierung (Hanf Journal 05/2008) zugesandt. In dieser Ausgabe geht sie sogar noch ein Stück weiter: Während des Sommers hat sie sich der Herstellung eines Bio-Kompost aus den Resten der Ernte, in dem schon ausreichend Nährstoffe für die vegetative Phase enthalten sind, gewidmet und kann mit ersten Ergebnissen aufwarten: Text: M.A.
Die Vorzucht im Freien beginnt Meine übliche Erdmischung setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: sehr gute Erde aus dem Gartenbedarf, Perlite, Torf, Kokosfasern und getrockneter Rinderdung in verschiedenen Anteilen. Dieser Mischung wird Horn- und Blutmehl, Seevogel- und Fledermaus-Guano, Dolomitkalk und Holzasche als Sofort- und Langzeitdüngung sowie zur PH-Wert-Stabilisierung zugefügt. Ich bin davon ausgegangen, dass sich die Nährstoffe dieser guten Erde, zusätzlich hoch aufgedüngt mit wertvollen, natürlichen und sich langsam zersetzenden Düngern und Zusatzstoffen, unmöglich binnen 10 bis 12 Wochen gänzlich verbrauchen können. Anfangs war es nur eine blanke Vermutung, aufgrund normaler Gärtnerkenntnisse, gemixt mit etwas rudimentärer Biochemie. Im so genannten „Abfall“ der Pflanzen müsste sich also ebenfalls ein Großteil der verbrauchten Energie, sprich der Nährstoffe wiederfinden. Die alte Erde und die Pflanzenabfälle ordentlich kompostiert und aufgedüngt müssten also demzufolge theoretisch nach einigem Warten ein verwertbares Ergebnis bringen. Eine der möglichen Schwachstellen bzw. Unsicherheitsfaktoren war die möglicherweise unzureichende Erwärmung des Kompostmaterials und die damit einhergehende Einschleppung von Keimen, Bakterien oder gar Schädlingen. Deshalb war es gerade wegen der Indoor-Verwendung so wichtig, dass sich der Kompost auf über 60 Grad erwärmt, um keine Keime und Viren einzuschleppen. Solche und höhere Temperaturen im Kompostinneren erreicht man über die Sommermonate durch das Einbringen von frischem Grasschnitt in den Kompost. Nichts dergleichen trat ein, im Gegenteil, durch verschiedene Zuschlagstoffe wie getrocknetem Rinderdung aus dem Gärtnereibedarf konnte es früher schon mal vorkommen, dass vermehrt kleine Fliegen im Anbauraum auftraten. Das war aufgrund der langen Lagerzeit und der hohen Erwärmung des Kompostes jedoch diesmal nicht der Fall. Die neue Erdmi-
schung bestand nun aus einem Drittel gesiebten, fast zwei Jahre altem „Spezial- Kompost“, der sich aus der erwähnten alte Erdmischung, gesunden Pflanzenresten, verrottetem Pferdemist, Stroh, Grasschnitt und Kompostierungsmittel zusammen setzt. Diese Komposterde wurde nun mit zwei Dritteln guter, neuer Erde mit 15 Prozent Perlite vermischt. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen, ich habe lediglich in der Endblüte zweimal mit Bio-Blütedünger gegossen, Pflanzenhilfsstoffe habe ich gar keine verwendet, sämtliche bisher verwendete Zuschlagstoffe und Dünger gespart. Die Erde blieb bis zum Schluss prima locker. Es traten absolut keine Mangelerscheinungen oder Krankheiten auf und auch die innig gehassten Spinnmilben hielten sich auffallend im Rahmen. Die habe ich sowieso schon seit Jahren drinnen und bekomme sie auch nie ganz weg, weil für mich ein Einsatz von “Chemie” nicht in Frage kommt. Im Gegenteil, draußen sind sie eher in den Griff zu bekommen, denn wo viele Schädlinge sind, gibt`s auch viele Nützlinge. Die Pflanzen wirkten insgesamt robuster und gesünder als die, die mit dem “Standart-Programm” großgezogen wurden. Kurzum der gesamte Durchgang hatte mehr Stabilität und die Pflanzen haben den Blütedünger zum Schluss prima angenommen. Zwar ist die Angelegenheit mit der Kompostierung eine recht aufwendige Sache und nicht jeder hat die Lust oder Möglichkeiten, letztlich bin aber ich persönlich überzeugt davon. Die Qualität stimmt, das Ergebnis ist ein absolut schmackhaftes und Neben-, Nachwirkungen freies Bioprodukt, zusätzlich habe ich noch eine Menge Geld gespart und die Abfälle effizient verwertet. Der Spezialkompost ergab 1 m³ Erde.
Das war sicher ein hohes Risiko. Ich habe es trotzdem gewagt und nutze, seit mir klar ist, dass bei entsprechender Vorsicht und Sauberkeit nichts passieren kann, nun auch intensiv die abgeschirmte Terrasse zur Vorzucht für Indoor und als Sommerfrische für die Mütter, so lange es die Jahreszeit hergibt. Also ungefähr vom 15. Mai bis 15. August. Natürlich muss man vor dem Einräumen der Pflanzen gut saubermachen, alles einsprühen und desinfizieren. Das ist zwar ein Heidenaufwand aber im Nachhinein kann ich sagen, dass sich sowohl der Kompost, als auch die Vorwachszeit draußen trotz der vielen Arbeit lohnen, weil ich über die Sommermonate etliche Wochen pro Durchgang spare und noch dazu wesentlich größere, gesündere und resistentere Pflanzen erziele. Mutter Natur ist letztlich mit nichts zu toppen.
Die Blütezeit geht Indoor weiter
Denkt nur an Eure Pflanzen auf Balkon, Terrasse und Fensterbrett, wenn sie am fettesten sind, müssen sie im Herbst eingeräumt werden, um dann wieder ein kümmerliches Dasein bis zum nächsten Frühjahr zu fristen.
M.A. hat das Glück, in den Niederlanden zu wohnen und kann ihr Hobby deshalb relativ unbehelligt betreiben, da sie nie mehr als fünf (große :)) Pflanzen großzieht. In Deutschland ist das natürlich streng verboten. Deshalb weisen wir unsere Leser darauf hin, dass sie das Beschriebene auf keinen Fall nachahmen dürfen. Dieser Artikel soll informieren, nicht anstiften.
HANFMESSE CULTIVA
Besucht das Hanf Journal
Das Hanf Journal, das Exzessiv-Magazin, die polnische Spliff- sowie unsere tschechische „Konoptikum“-Redaktion fahren zum ersten Mal zusammen weg. Natürlich auf die erste Hanfmesse weltweit, die ihre Fühler nach Osteuropa ausstreckt. Vom 10- zum 12. Oktober werden wir an Stand Nummer 19 für unsere Leser und unsere Partner vor Ort sein. Alle sind herzlich eingeladen, sich an unserem Stand über unsere Arbeit zu informieren und die neuen Schwesterzeitschriften aus Polen und Tschechien zu bewundern. Vor Ort sind alle vom Hanf Journal Team : Emmi, Roland, Michael, Maze, Susanne und Marker. A.Chiche und Micha vom Exzessiv Team haben sich ebenso wie KIMO angekündigt: unser Experte in Sachen Gartenbau wird vor Ort Fragen zu Hydro-Kulturen und anderen Indoor-Techniken beantworten. Die Cultiva wird neben 70 Ausstellern aus allen Bereichen der Hanfbranche ein umfangreiches Rahmenprogramm in Form eines Hanfkongresses sowie ein anspruchsvolles Abendprogramm mit zwei Partys bieten. Der Eröffnungstag wird mit einer
großen Party ausklingen, wobei das Paso Sound System mit DJ levi vom tic tac Club, Pesola (bongo club Wien) und Dj WASS (H.A.P.P.Y.) dem Publikum einheizen werden. Die Samstag Abend Party steht dann im Zeichen vom Irie Mafia Sound System, Marcello Armetta (Club Oskid), Scheibosan und Jürgen Drimal von den Vienna Scientists. Den Kongress wird Marco Renda aus Kanada mit einem Vortrag über die (relativ entspannte) Situation von Cannabispatienten in Kanada eröffnen, Steffen Geyer und Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband werden ihr neues Buch „Rauschzeichen“ vorstellen und Matthias Bröckers liest aus dem mit Seyfied verfassten „Hanf im Glück“ vor, um nur einige der Highlights der dreitägigen Informations- und Diskussionsveranstaltung zu erwähnen. Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher und eine interessante, chillige Messe. See ya in Vienna.
Mehr Infos unter www.cultiva.at
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wirtschaft
Leise und gar nicht teuer:
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Zwei-Stufen Ufo-Lüfter mit ebm-papst Motorlaufrad
Die Grow In AG bringt Heimgärtner auf den neusten Stand der Klimatechnik Bei der Zucht von Küchenkräutern @home ist das Klima der wichtigste Faktor für ein gutes Ergebnis. Dazu bedarf es einem guten und vor allen Dingen leisen Lüfter, die Nachbarn sollen ja nicht neidisch auf das selbst gezüchtete kulinarische Highlight des kommenden Winters werden. Die neuen Rohrventilatoren von Prima Klima bestechen durch sehr ruhige Laufeigenschaften, die auf das speziell von ebmpapst entwickelte Motorlaufrad mit rückwärts gekrümmten Lüfterschaufeln zurückzuführen sind. Diese neue Technologie bringt 15 % mehr Luftstrom bei gleichem Energie Einsatz. Der Zwei-Stufen-Schalter ermöglicht es, den Lüfter entweder „volle Pulle“ also 100% oder auf 55% seiner Leistung laufen zu lassen. Besonders in der Anfangsphase einer Indoor-Zucht reicht eine geringere Lüfterleistung meist aus, um ein gutes Klima zu gewährleisten. Das spart auf einer Seite ein wenig des mittlerweile sehr teuren Stroms und lässt den Geräuschpegel des ohnehin leisen Lüfters noch einmal fast auf null sinken.
Das Beste daran:
Waren regelbare Rohrventilatoren bis dato doch erheblich teurer als eine einfache, nicht regelbare Ausführung, so ist es
Prima Klima mit diesen Modellen gelungen, ein Spitzenprodukt zu einem sehr vernünftigen Preis anzubieten. Den neuen Ufo-Lüfter gibt es in zwei Ausführungen:
Als 125AL, Stufe 1: 230m³/h, Stufe 2: /360 m³/h, Anschluss: 125mm für 92,00 € oder als
160AL, Stufe 1: 420 m³/h, Stufe 2: /800 m³/h, Anschluss 160mm für 118,00 €.
Als Zubehör sind Reduktionsflansche von 125 auf 100mm oder 160 auf 150mm lieferbar, somit wird eine Bandbreite von 160 – 800m3/h mit nur zwei Lüftertypen voll abgedeckt.
Bei Interesse kann man so einen Klimahelfer bei Grow In, KaiserinAugusta-Allee 29 in 10553 Berlin oder einfach, diskret und schnell unter www.Grow-In-Berlin.de im Internet erstehen. Shopbetreiber wenden sich bitte direkt an die Grow In AG in der Flottenstraße 24c in 13407 Berlin.
Rauchkultur als Kunsthandwerk
G-Spot setzt Maßstäbe mit der neuen Farbbongreihe Wasserpfeifen aus Wertheim sind nicht erst seit der Einführung des Panzerschliffs ein Begriff. Schon seit Jahren fertigt Dieter Feil mit seinem G-Spot Team Bongs, die allerhöchsten Ansprüchen genügen. Im September hat die fränkische Glasbläserei unserem Bongtesterteam sein neustes Modell zukommen lassen: Eine wunderschöne Eibong mit Farbringen in drei verschiedenen Farbtönen und einer Wandstärke von 5 mm. Ausgestattet mit dem unzerstörbaren Panzerschliff NS 18.8 sowie einem an optimaler Stelle angebrachten Kickloch. Denn: Kickloch vorne = kein Blubberwasserfinger.
Natürlich hat unser Team das gute Stück nach Feierabend getestet, mit im wahrsten Sine des Wortes durchschlagendem Erfolg. Die Farben des Flutschkopfs leuchten beim Abrennen des Kopfes wunderschön, die Größe des Kopfs ist genau richtig für einen guten Zug und es „flutscht“ wunderbar. Test auf jeden Fall bestanden. Das edle Rauchgerät ist bei 560°C spannungsfrei getempert, besteht aus hochwertigem Borosilikatglas 3.3 nach DIN ISO 3585 und ist mit einem großen Scheibenfuß für optimalen Stand versehen. Die neue Farbbongreihe umfasst fünf weitere Modelle, die unserem Testmodell in Sachen Optik und Rauchgenuss in Nichts nachstehen.
Unter www.g-spot-bong.de kann man sich bequem und sicher das gesamte Sortiment der Wertheimer Kunstglasbläserei anschauen, das übrigens nicht nur aus Wasserpfeifen besteht.
Seit 1995 der zuverlässige Partner für Züchter, Raucher und Fachhändler Wir sind auf der 1. österreichischen Fachmesse Cultiva 2008 in Vösendorf bei Wien 10. - 12. Oktober 2008 • Stand P29 • Pyramide Vösendorf
r h e m s e l e i v und Ladengeschäft:
Tel.: +49 30 / 34 43 6 42 Fax: +49 30 / 34 43 6 52 shop@grow-in-europe.de
Das Grow In Profi-Bewässerungsset • Set für 1 m² / 40 Pflanzen • Leicht erweiterbar bis 10 m² / 400 Pflanzen
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www.grow-in-berlin.de
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cooltour
DVD-History-Special:
Die Welle
(constantin film)
Dass sich innerhalb von fünf Tagen halbwegs intelligente Jugendliche einer Gehirnwäsche unterziehen können, ist 1967 von einem amerikanischen Geschichtslehrer als reales Experiment durchgeführt worden. Diese Ergebnisse von Disziplin, Ausgrenzung Andersdenkender, Bespitzelung und Gewaltbereitschaft wurden 1981 von Morton Rhue als Roman verfasst, vom amerikanischen Fernsehen verfilmt und 1984 in deutscher Übersetzung gezeigt. Nun hat es ein deutsches Produzententeam geschafft, die Rechte für eine Neuverfilmung des FaschismusSozialexperiments zu bekommen. Die Handlung wurde ein wenig aktualisiert, spielt nun in der Gegenwart und in Deutschland und gibt ansonsten doch sehr genau die Ausgangslage des Experiments von 1967 wieder. Wie vermittelt man aber einem relativ uninteressierten Kurs die trockene Materie von politischen Systemen? Die allgemeine Meinung seiner Schüler, dass es in Deutschland nie wieder zu einer Diktatur kommen könne, da man doch mittlerweile aufgeklärt sei, veranlasst den jungen Sport- und Geschichtslehrer Rainer in einer Projektwoche zum ungeliebten Thema „Autokratie“ ein Experiment zu wagen. Von Tag zu Tag schleicht sich das böse Gift des extremen Autoritätsgehorsams in die Jugendlichen und ergreift nicht zuletzt die Seele des Lehrers. Als die Situation bei einem Wasserballturnier schließlich eskaliert, beschließt er, das Experiment abzubrechen. Zu spät. „Die Welle“ ist längst außer Kontrolle geraten. Die Bilder Nazi-Deutschlands springen einen im Film vielfach an. Vor allem durch den detaillierten Blick auf die einzelnen Figuren wird deutlich, wie sich eine Diktatur jederzeit wiederholen kann. Der Klassiker der Schullektüre überzeugt durch perfekte Schauspieler, ein gutes Setting und den mitreissenden und stimmig eingesetzten Soundtrack.
www.welle.info
Napola
Elite für den Führer
(constantin film)
Deutschland 1942. Das Hitler-Regime ist auf dem Höhepunkt seiner politischen und militärischen Macht. Das 17-jährige Boxtalent Friedrich (Max Riemelt) aus dem Berliner Arbeiterbezirk Wedding wird für eine der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten des Dritten Reiches entdeckt. Aus der (fiktiven) „Napola Allenstein“ sollen sich die Gauleiter der Zukunft rekrutieren. Die anatomischen Vermessungen zur Rassen-Zuordnung besteht er ebenso wie die sportlichen Tests, das Boxtraining und die Fragen zur nationalsozialistischen Lehre. Folgsam und widerspruchslos wie seine Mitschüler erträgt er zunächst die Demütigungen seiner Lehrer. Erst ein grausamer Einsatz gegen „entflohene russische Kriegsgefangene“ (unbewaffnete Kinder) und die wachsende Freundschaft zu dem stillen, sensiblen Albrecht (Tom Schilling), in dem Hoffnungen seiner gegen Widersprüche resistenten Familie ruhen, stellen ihn vor eine Wahl, die auch das Ende seiner Jugend bedeutet. Suizid bzw. gegen sich allein gerichteter Nihilismus ist der eine fatalistische Lösungsweg, den dieser Film an seinem Ende aufweist, einen zweiten wird Friedrich am Schluss für sich entdecken, um seelisch heil dem Unterfangen zu entkommen. Regie führte Dennis Gansel, der die Geschichte aufgrund der Erlebnisse seines Großvaters in einer solchen Eliteschule verfilmte. Der Blickwinkel fällt hier auf den Mikrokosmos Jugend und ihre körperliche wie geistige Zurechtbiegung für Hitlers System. „Napola“ hat einen formalen Aufbau, der sich absichtlich einer zu schnellen vordergründigen Konfrontation mit der schlimmsten deutschen Vergangenheit verweigert. Das ist gut so, die für den Film gewählte schleichend beginnende Steigerung in das Grauen gerät nachhaltiger. Die Auseinandersetzung, an der andere deutsche Filme über die Nazizeit gescheitert sind, gelingt Dennis Gansel bravourös.
www.constantin-film.de
Reggae-Special
Anthony B.
Text: Janika Takats
Berlin (29.10.), Hamburg (30.10), München (31.10), Stuttgart (01.11) und Dortmund (02.11)
- The Real Revolutionary
Geboren wurde Keith Anthony Blair 1976 in Clarks Town, Trelawny, einer ländlichen Gegend von Jamaika. Er wuchs in einer stark religiösen Familie auf, wodurch er schon als Kind anfing, in der Kirche zu singen. Zu dieser Zeit ist Anthony stark von der Musik von Bob Marley, Peter Tosh und Bunny Wailer geprägt, was sicherlich auch dazu beitrug, dass er sich als Teenager zum Glauben der Rastafari bekennt. Seine streng christliche Familie ist davon wenig begeistert, doch Anthony B. weigert sich seine Dreadlocks und seinen neuen Glauben aufzugeben. Er zieht nach Portmore zu seiner Tante und feilt dort an seinen Skills zusammen mit anderer talentierten Sängern und DJs, wie Mega Banton, Ricky General oder Terror Fabulous. 1991 gewinnt der junge Artist einen Talentwettbewerb. Sein Preis ist ein Auftritt auf dem Sunsplash-Fetival, welches heute weit über die Grenzen Jamaikas hinaus berühmt ist. Im Jahr darauf geht er nach Kingston, um dort weiter an seiner Karriere als Sänger und DJ zu arbeiten. Dies tut er mit Erfolg. Zwei Jahre später erscheint sein Single-Debüt „The Living is Hard“ mit den Anthony B‘s Erfolgsgeschichte beginnt. Sein DebütAlbum „So Many Things“ (1996) schlägt in den USA und in Großbritannien auf Anhieb ein. 1997 ist seine Single „Nah Vote Again“ auch mit verantwortlich dafür, dass die Wahlen in diesem Jahr so friedlich ablaufen, wie seit 30 Jahren nicht mehr. Zu dieser Zeit, als „Slack“-Songs über Frauen in Mode kommen, folgt Anthony B. nicht diesem Trend sondern bleibt seinem spirituellen Bewusstsein und seiner sozialen Überzeu-
gung treu. Seine Texte sind politisch und sozialkritisch, denn der selbst ernannte „Real Revolutionary“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Armen und Unterdrückten eine Stimme zu geben. Wegen seiner scharfen und kritischen Texte geriet der Rastaman schon mehrfach unter Kritik. 1996 weigerten sich viele Radiosender seine Hitsingle „Fire Pon Rome“ zu spielen, auf Grund seiner harten Kritik am Papst. 2001 musste sich Anthony B. sogar vor Gericht verantworten, als er metaphorisch den Feuertod des jamaikanischen Premierministers forderte. Während seiner Laufbahn arbeitet Antohny B. mit Künstlern, wie Wyclef Jean, Snoop Dogg, R. Kelly und Akon zusammen, was ihn weit über die Reggae-Szene hinaus bekannt macht. Im Jahr 2002 nimmt er zusammen mit dem Berliner ReggaeKollektiv Seeed den Tune „Waterpumpee“ auf, einer Adaption seines Songs „Waan Back“, der bereits 1997 erschien. Insgesamt hat Anthony B. an die 30 Alben und unzählige Singles veröffentlicht. 2008 spielte er auf keinem großen Festival in Deutschland. Dafür besucht uns der Sänger diesen Herbst während seiner „The Real Revolutionary“-Tour. Das Auftaktkonzert ist in Berlin am 29.10. Danach folgen Hamburg (30.10), München (31.10), Stuttgart (01.11) und Dortmund (02.11). Auf dieser Tour will Anthony B. unter anderem sein neuestes Album „Life Over Dead“ promoten, welches ausschließlich im Internet als Download erhältlich ist. Anthony B. ist damit einer der ersten jamaikanischen Künstler, die diesen Vertriebsweg wählen.
Mehr unter www.reggaeinberlin.de
Berlin +++++++++++++++++++++++++++
POPKOMM - 10.10.08 - REGGAE FESTIVAL
Ponto de Equilibrio, Black Gandhi, Elijah, Junior Banton, Pirat‘s Sound Sistema, Mad Killah & Tanto Nyro, 3gga, Too Funk Sistaz & Musicalistik
++++++ www.Popkomm-Reggae-Festival.de
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cooltour
Rolys Silberscheiben des Monats Oktober Roland Grieshammer
Curse: Freiheit
(alles real records / subword) Erwartungen sind Projektionen. Das höchste Ziel ist, musikalisch und lyrisch frei zu sein. Nur so bewegt man sich vorwärts auf seinem Weg, statt sich in eingefahrenen Straßen nur noch selbst zu kopieren. Musik und Kunst überhaupt sollte nie aus Angst und mit Barrieren entstehen, sondern immer aus dem tiefen Bedürfnis heraus, Limits und Mauern zu durchbrechen! Nach (uns die) „Sinnflut“ (2005) schlägt sein neues Werk „Freiheit“ wieder alle Register! Es klingt, als werfe hier ein Künstler den Ballast der Vergangenheit ab, um sich auf eine Reise zu dem zu begeben, was auch die erste Single mit Herrn Westernhagen verkündet. Hier gibt es keine Beat-Layouts, in denen Kick und Snare hin und wieder gemutet werden und die Busy fett gemischt hat, sondern Songs, die sich durch Arrangements und Reifeprozesse entwickelt haben und die eine inhaltliche Relevanz für Menschen haben, egal welchen musikalischen Background sie haben. Frisch, positiv und frei beweist Curse Mut zu schonungslosen Texten. Mut zu feinsinnigem Humor. Mut zu viel Gesang und zu viel Melodie. Mut dazu, sich abseits jeglicher Genre-Grenzen zu begeben. So gibt es diesmal auch kein einziges Rap Feature, doch dank Clueso, Jenny Willemstijn, Nneka, Patrice, Jaguar Wright und Silbermond stört mich das nicht im Geringsten. Bassmastah Haze, Livebassist von Curse (sowie Freundeskreis) grundierte etliche Songs mit seinen Basslines. Patrick Ahrend, der Produzent und Pianist des bewegenden Klassikers „Und Was Ist Jetzt“, komponierte den metaphorischen Song „Wenn Ich Die Welt Aus Dir Erschaffen Könnte“, in dem sich exemplarisch die Charakteristiken des Albums widerspiegeln. 100 % garantierte Gänsehaut gibt’s mit „Lila“. Danke, Curse – ich zieh‘ den Hut vor Dir!
www.myspace.com/cursearr www.curse.de www.allesrealrecords.de www.subword.de
SilbaRueckenBeatzEntertainment presents Dainjahruz Crowned The ultimate myspace Drum&Bass Compilation – 1st Wave Das auffälligste Merkmal erwachsener Gorillamänner ist neben ihrer Größe der so genannte Silberrücken. Abgesehen davon ist diese Primatengattung aus der Familie der Menschenaffen für anspruchsvolles Entertainment bekannt und das wird nun auf der ultimativen myspace Drum&Bass Compilation „Dainjahruz Crowned“ mit 13 Hits direkt aus dem Urwald untermauert. Die erste Welle schlägt eben solche, denn N-noiz hinterlässt mit „Legacy Of Hal“ schon mal düstere Spuren. Typecell von Protogen Records aus Kassel zeigt mit den Tunes „Next Stage“ und „Alone In The Dark“ seine deepe, musikalische Seite. Animalisch wird es mit Tiger & Dragon und ihrem ehrfürchtigen Kampfkunst-Drama „Petrified“. Mad Vibes & Feindsoul aus dem Hause Sidechain Music lassen mit ihrem feinen Stepper „Jericho“ die Beats bis an das Westufer des Jordans erklingen, ohne die so wichtige, rollende Bassline zu verachten. Letzteres ist auch das perfekte Stichwort für Nursa, der mit „Jah Zound“ einen exzellenten Jumper für alle Junglisten mit Rootsbewusstsein gezaubert hat. Eine weitere Dubplate liefert der britische Newcomer Oracle mit „Squelsh“, was mit dem Hardcore Vibe der goldenen Jahre zu überzeugen weiss. Auch Ninjatrone (USA), Hansollo (PL) und Kodin (Kroatien) mischen mit internationalem Flair und peitschenden Breakbeats den Dancefloor auf. Schliesslich bewältigt der gute Steez seinen
Noch mehr
MUSIK?! www.hanfjournal.de
„Conflict“ mit dem, was er am besten kann – atmosphärisch dichtem Future Jazz. Und auch die Klavierliebhaber kommen dank Phantom Warrior und dem finalen „Pianomen“ auf ihre Kosten. 1st wave straight outta the jungle – true heads wasn’t born to follow …
www.myspace.com/srbentertainment
Polarity: Syntax
(producer network records) Polarity aka Robert Agthe ist ein engagierter Drum&Bass-Produzent aus Aglasterhausen in der Nähe von Mannheim – aber das wissen wir ja alle. Der Gründer von producer-network.de der Internetplattform zum Austausch für Produzenten elektronischer Musik überzeugte bereits mit Releasen auf High Tension, Urban Takeover, Protogen Recordings, Giana Brotherz, Trickdisc, Breakform und Thermal Recordings und wirkte auch auf den hauseigenen Compilations „Dubstep Sessions Volume 1&2“ kräftig mit. Mittlerweile fristet er sein Eisleben in Berlin und hat kürzlich auf der audiomassiven Release-Party „Spass am Bass“ einen vielversprechenden Mix aus Drum&Bass, Breakz, Dubstep und House zum Besten gegeben, der nicht nur mich sehr gekickt hat. Seine Erlebnisse und Visionen vereint er nun auf seinem neuen Werk „Syntax“, womit er an den klassischen Beatgerüsten des Drum&Bass gehörig rüttelt. Wegweisend neben dem grandiosen Cover von Marie Schweiz ist auch die Veröffentlichung als kostenloser Download (im ersten Monat) in höchster Qualität für alle Musikliebhaber. Die ständige Polarität an Styles ist nach wie vor in seinen Tracks vorzufinden, womit er seinem Namen gerecht wird. Ein tragischer Blick auf den Dancefloor, mit der Dramatik der frühen Tage und der Technik von morgen. Sieben Tanzperlen mit Seele, aber nichts geht über „Down Under“, den epischen Titeltrack und „Seven“. Klingt wie Filmmusik oder Milch mit Cola – willenlos!
www.myspace.com/masturbieren www.producer-network.de www.polarity-dnb.de
Various: Influences - Compiled & Mixed by DJ Marky (bbe records)
Wenn wir an Brasilien denken, sehen wir automatisch Rio De Janeiro mit seinen weissen Sandstränden, den Zuckerhut im Hintergrund. Richten wir unseren Blick jedoch auf die kulturelle und musikalische Szene Brasiliens, steht Sao Paulo ganz eindeutig im Fokus. Jene stetig wachsende, zweitgrößte Metropole der Welt ist der Brennpunkt der elektronischen Musik dieses Landes und Heimat von DJ Marky, der in diesem kulturellen Schmelztiegel mit seinem traditionellen brasilianischen Sound aus Funk und Jazz aufwuchs und so seine Leidenschaft für Musik entwickelte. Durch die Arbeit im Plattenladen Up Dance Records war er einer der ersten, den die Drum&Bass Welle aus England erreichte. Hier traf er unter anderem auch auf XRS, mit dem er später das Label Innerground gründete und viele legendäre Tunes produzierte. Der Rest dürfte hinlänglich bekannt sein. Interessant sind natürlich (für mich) immer die Einflüsse der Künstler, die ich schätze und nun gibt mir DJ Marky Antworten auf meine Frage: „My influences are from all over the place. I have a mad record collection that has all sorts from old soul and Motown to Broken Beat and Trip Hop; it’s all in there! Variety is a spice of Life!” Und genau das manifestiert sich auf dem eindrucksvollen Showcase „Influences”
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mit 16 Classics (grossartig: Whodini, Sugar Rock und Manix) und einem „Continuous Mix”, der den Bogen von Brazil Jazz, 70er Soul, Funk und Disco über 80er Boogie zu Hardcore und Drum&Bass spannt. Top!
myspace.com/djmarkyinnerground www.bbemusic.com
Phazz Forvert presents Dub Be Good To Me (phazz-a-delic new format)
Der Hit „Dub Be Good To Me“ von Beats International schaffte es in angenehmer Weise Dub- und Pop-Elemente zu etwas Neuem verbinden. Damit stellte der Track eine interessante Schnittstelle zwischen mehreren Welten dar und ist sicher als Klassiker zu bezeichnen. So hat dieser Titel zur vorliegenden Compilation inspiriert, die den Auftakt zu einer Serie gemeinsamer ModeMusik-Aktionen zwischen dem Kölner Clothinglabel Forvert und dem Heidelberger Musiklabel Phazz-a-delic New Format Recordings bildet. Hier wird zur Abwechslung mal nur deutschen Produzenten eine Plattform gegeben, und meine anfängliche Skepsis, dass ja immer nur Kingston das einzig wahre Ding zu sein scheint, ist beim Hören schnell verflogen. 16 sommerlich erfrischende Dub-Perlen zeigen, dass auch hierzulande Bässe gekonnt in die Untiefen der Frequenzen geleitet werden. Neben bekannten Acts wie Rhythm & Sound, DePhazz, Umberto Echo und Razoof gesellen sich neue Yardies wie Dub In A Nutshell, Sista Gracy oder Trans Mo Gri-Fi, die mit ihrer Coverversion des Rock-Klassikers „Whole Lotta Love“ das Original gekonnt in ein dubtronisches Sommer-Bonbon einschmelzen. Die beiden Tracks von Rhythm & Sound wurden übrigens kürzlich in einem Dub-Special einer bekannten Kölner Musikzeitschrift in die Reihe der wichtigsten Dub-Veröffentlichungen so far eingereiht. Ich gehe fest davon aus, dass sowohl Dubheads als auch Dub-Touristen gleichermaßen begeistern sein werden …
www.myspace.com/phazzadelic www.forvert.com www.phazzadelic.com
Wackies: Wackies Sampler Vol. 3 (wackies / indigo)
Wir erinnern uns: Rhythm & Sound erwirbt die Rechte am Katalog des legendären New Yorker Wackies-Label und veröffentlicht seit ein paar Jahren konsequent und verdienstreich Release für Release. Der dritte Teil der SamplerReihe aus dem Hause Wackies präsentiert je einen Track aus den achtzehn Wiederveröffentlichungen, die seit den ersten beiden Samplern erschienen. „Wackies Sampler Vol. 3“ bietet nicht nur eine gute Übersicht über die Arbeit des 1970 in New York gegründeten Reggae-Labels, sondern ist für jeden Fan des Genres ein Muss. Dass manches nur als 12″ Vinyl erschienen ist, macht die Compilation für schallplattenspielerfreie Haushalte interessant. So ist der rote Faden der CD eher discographischer denn musikalischer Natur: Von Dub über Roots bis „Dancehall inna 80’s Style“ reicht die stilistische Bandbreite, neben einigen weniger bekannten Künstlern finden sich auch große Stars wie Horace Andy, Max Romeo und Sugar Minott. Meine Favoriten sind „March Down Babylon Dub“ (Prince Douglas), „Live In The City” und „Love Hangover” (Horace Andy), „Unlimited Dub” und „Space Age” (Bullwackies All Stars), „Shack Up With You” und „Creator” (John Clarke), „Sweet Melody” (Milton Henry) und „Tear Down The Dance Hall” (Little John). Die strictly dubwise produzierten Titel zeichnen sich durch den vollen, verhallten Sound aus, der die Produktionen von Wackies zu begehrten Raritäten werden liess. Basic Channel at its best – Dub pur.
www.wackies.de www.indigo.de
10
#88+6
cooltour
Rolys Silberscheiben des Monats Oktober Roland Grieshammer
Maxim: Rückwärts fallen (rootdown records)
Reggae wird nie meine Primärmusik werden, aber da ich grosser Liebhaber von gutem Storytelling bin und letzteres selbst gerne exzessiv betreibe, ist mir prinzipiell völlig egal, mit welcher Art von Musik erkenntnisreiche Inhalte transportiert werden. Mir gefiel das Album „Rückwärts fallen“ nach dem ersten Mal Hören überhaupt nicht, doch ich habe mir – wie so oft – die Zeit genommen, mich mit den Texten auseinanderzusetzen und zwischen den Zeilen zu lesen. Und obwohl Reggae immer noch präsent ist, sind seine Songwriter-Qualitäten nicht mehr zu überhören. Maxim erzählt Geschichten, malt Szenarien und singt dazu mit Gefühl. Textlich schafft er es, selbst schwere Themen lebendig und in Farbe zu gestalten. Dank seines Charmes fühlt man sich nicht belehrt, wenn er einem den Spiegel vorhält („...wir können unsere Gene bestimmen und unsere Herzen transplantieren. Doch wir haben Angst vor der Liebe, denn es gibt nichts in diesem Leben, was man tun kann, um sich gegen sie zu wehren. Wir haben Angst vor der Liebe, denn trotz all der schlauen Formeln
und Maschinen, ist es sie, die uns beherrscht“) und so kann man den Weltschmerz in einigen seiner Stücke mitempfinden, ohne in Wehmut zu versinken („... Es bricht mir das Herz, aber das war’s mir wert, ich würd’s wieder riskieren, denn ich will lieber bluten, lieber bluten als frieren“). In „Woher sollt ich wissen?“ kennt Maxim keine Tabus oder überflüssigen Stolz, da optimistische Naivität oder falsche Intuition absolut menschlich sind. Lieblingssong ist „Was für ’ne Welt“. Ein Album, das man (mehrmals) hören muss.
www.myspace.com/maximrootdown www.maximmusic.de www.rootdown-records.com
SebastiAn: Remixes (ed banger)
Nach French Touch, Filter House, Daft Punk und Konsorten scheint in Paris wieder mal eine Truppe verrückter Hipster angetreten zu sein, um der Tanzmusik jeden Anflug von Fadness auszutreiben und am besten gleich noch eine komplette Musikrevolution
anzuzetteln. Doch das musikalische Genie von Ed Banger Records (laut Pedro Winter aka Busy P.) zu beschreiben, hat ein bisschen was von Schattenspielen im Dunkeln: Es funktioniert einfach nicht. 2004 hat SebastiAn sein Demo Pedro Winter in die Hand gedrückt, der ihn ohne zu Zögern auf Ed Banger Records gesignt hat. Nach diversen Auftritten als Komparse in den Pornos von John B. Root konnte man SebastiAn zuletzt in „Steak“ bewundern, einem Film von Quentin Dupieux aka Mr Oizo. Zusammen mit ihm und Sebastien Tellier zeichnete sich SebastiAn außerdem für den dazugehörigen Soundtrack verantwortlich. Nun hat er sich mit den Arbeiten der derzeit gehyptesten internationalen Künstler in elektronischem Dreck gewälzt und somit 16 Tracks von Revl9n, Daft Punk, Mylo, The Rapture, Editors, The Rakes, Kelis, The Kills, Kavinsky, Benjamin Theves, Das Pop, Bloc Party, Sebastien Tellier, Klaxons, Annie und Nadiya kurzerhand zerhackt und in neuem Glanz erstrahlen lassen. Recht brauchbares Abfahrts-Material für die Indie-Disco-DJs. Kuscheln war gestern – ich mag’s dirty! Der Stachanow-Aktivist des Produzierens hat wieder zugeschlagen. Man darf also auf sein 2009 erscheinendes Debüt-Album gespannt sein.
www.myspace.com/0sebastian0 www.myspace.com/edbangerrecords www.because.tv
www.hanfjournal.de
Was sich lange genug wehrt, wird endlich gut!
Sie haben es geschafft: Games sind Kultur!
Am 14.08.08 wurde der Bundesverband der Entwickler von Computerspielen im Deutschen Kulturrat als Mitglied aufgenommen. Nach jahrelangen Debatten und mehreren Streitfällen ist es nun offiziell: Videospiele gehören zur Kultur. Die junge Branche der Computerspielentwickler , die gerade in Deutschland immer eine „besondere“ Behandlung erfuhr, könnte nun endlich ihr verdientes Ansehen in der Öffentlichkeit beschert bekommen. Entwicklungen von Spielen sind heutzutage Millionen-Euro-Investitionen und beherbergen eine Vielzahl Arbeitnehmer. Allen voran natürlich Programmierer, selbstverständlich aber auch eine Unmenge an Künstlern wie Musiker, Grafiker, Zeichner, Drehbuchautoren und anderen aus ähnlich kreativen oder sogar geisteswissenschaftlichen Bereichen. In Deutschland immer eher als gefährliches Kinderspielzeug eingestuft, wurden hier regelmäßig weltweit veröffentlichte Produktionen dem Markt angepasst und entschärft; Produzenten von „Gewalt verherrlichenden Killerspielen“ in Deutschland bekamen Besuch von Sondereinsatzkommandos der Polizei und wurden wie Verbrecher behandelt. Seit neustem ist die USK Alterseinstufung eines Spieles so groß auf dem Cover Artwork der Packung verzeichnet, dass man den Titel des Spieles fast schon suchen muss. Außerdem verzichtet man hier meist auf die Ausübung von virtuellen Gewalttaten und deren realistischer oder übertriebener Darstellung. Ob Fiktion oder historisch, spaßig übertrieben oder verstörend bizarr, meist erscheint der Titel in Deutschland Zensur gerecht behandelt oder überhaupt erst gar nicht offiziell. Ausschlaggebend für die neue derzeitige Akzeptanz und immer häufiger werdende Bericht-
erstattung in allen Medien ist sicherlich die finanzielle Kraft hinter dem gesamten Spielebusiness. Während die meisten Unterhaltungsindustriezweige, wie die Musikbranche zum Beispiel, sich stetig über Verluste beklagen, stieg der Umsatz im Videospielbereich allein im vergangenen Jahr um satte 21 Prozent. Solche Zahlen bewegen dann wohl auch den einen oder anderen Kritiker sich damit abzufinden,
dass die Bevölkerung bereit ist, für gut gemachte Unterhaltung bares Geld zu bezahlen und den schlechten Ruf des Hobbys zu überhören. Einem solchen Trend Einhalt gebieten zu wollen offenbart sich dann als ähnlich sinnvoll wie ein Kampf gegen Windmühlen. Spiele sind aus unsere heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Sie beinhalten mehr gute Ideen als so manche Kinoproduktion oder der nächste Roman von der Stange. Sie sind in ihrer Produktion zeitaufwendig, fesseln aber dafür ebenso lange und intensiv. Sie bleiben in Erinnerung, bestimmen einen gewissen Zeitraum. Sie haben ihre begrenzte Zeit und spiegeln diesen Zeitgeist besser wider als manch Gesellschaftskritiker wahrhaben möchte, beeinflussen unsere Landschaft so sehr, das sich nun jeder, vom Cineasten bis zum Politiker, mit den Gepflogenheiten dieses Mediums auseinander setzen muss. Wer kennt Lara Croft nicht und ist sie je wieder wegzudenken? Sicherlich ist nicht jedes Spiel gleich mit einem da Vinci gleichzusetzen, aber ab und an entstehen hier die wunderbarsten Momente zum staunen, wundern, fürchten, freuen, denken und sogar fühlen. Was einen in solch umfangreichem Maße bewegt, einen Teil unserer Erinnerungen ausmacht und somit genauso ein Stück unserer Zukunft bestimmt, sollte seinen wohlverdienten Platz im öffentlichen Ansehen haben und die Unterstützung des Staates bekommen, die es verdient.
Eine Spiele-Bibliothek wie Sie im Buche steht...
Text: mze
#88+6
fun&action Text: mze
Es ward Licht
11
Electro-Gaming
Rockstar meldet sich zurück. Nach dem unglaublichen Erfolg von GTA IV folgt nun die Fortsetzung der beliebten Tuning Raserei - MidnightClub - auf der aktuellen Konsolengeration.
MidnightClub L.A.
Mit dem Nitro durch die Mall W
ährend die Vorgänger nur Nachtfahrten in Neon beleuchteter Stadtumgebung zuließen, bietet der aktuelle Ausflug nach L.A endlich auch Adrenalin treibende Rennen zu Tageszeiten. Wir hatten das Glück zur offiziellen Präsentation in Berlin geladen gewesen zu sein und danken Take Two Interactive ein weiteres Mal für diesen tollen Ausflug im HDTV bestückten, acht Meter langen Stretch-Hummer. Was sich hier dem geschulten Auge bot, muß sich nicht vor dem Grafik Giganten GTA IV verstecken. Hersteller der Hausinternen „RAGE“ Grafikengine, Rockstar San Diego, verbaute fast das komplette Los Angeles in MidnightClub L.A., ließ es aber auf wilde Rasereien zuschneiden, damit keine langweiligen Areale den Fahrspaß bremsen können. Dafür bieten sich Bleifüßen aber alternative Routen, durch Einkaufspassagen und Parkanlagen, welche in der Wirklichkeit eher wegen Passantenaufkommens nicht befahren werden sollten. So ist auch das virtuelle Los Angeles mit Fußvolk bevölkert und durchströmt die Straßenzüge der Stadt. Glücklicherweise haben die Anwohner dieser Metropole aber etwas flottere Reflexe als die Bewohner aus Liberty City und lassen sich nicht über den Haufen fahren, was das Spiel ein weiteres Mal
Richtung Fahrspaß dirigiert. Hier liegt auch das Hauptaugenmerk der Entwickler. Die Raserei soll in erster Linie Spaß machen. Das sieht man an der mannigfaltigen Tuningvielfalt, die sich vorrangig durch die Upgrades der Namenhaften original Hersteller unterscheidet und die optisch viel hermacht, sich aber nur geringfügig auf die Fahreigenschaften auswirkt. Ebenso an den hübschen Schadensmodellen der lizenzierten Karossen, die die Gefährte bei Unfällen aber nicht gleich unkontrollierbar machen. Ganz neue Wege werden in dieser Open-World Raserei im Bezug auf die Erfolge des Spielers befahren. Es wird in MidnightClub L.A. nicht nötig sein, jedes Rennen als Erster zu beenden und den Sieg nach Haus zu bringen, ein „Reputation“ Rang-System lässt den Spieler auch ohne finanzielle Erfolge und hohe Platzierungen in den Rennen vorankommen. So wird auch Gelegenheitsspielern, die den Weg vom Neuankömmling zum absoluten Asphaltkönig nicht ganz so verbissen sehen, ein angenehmer Aufenthalt in L.A. garantiert. Die Rennen gestalten sich dazu recht unterschiedlich. Von Ringkursen auf dem Highway, zu freien Initiativ Rennen mitten durch die Stadt, bei denen ihr das Ziel teils selber festlegen könnt sowie Polizeiverfolgungsjagden und einem viel versprechenden Multiplayermodus, wird dem Spieler eine
Menge geboten. Zum Beispiel die Möglichkeit bei Rennen das selbst gestaltete Schmuckstück als Wetteinsatz zu missbrauchen, könnte zu extrem spannenden Onlinewettkämpfen führen und Spieler länger als gewohnt hinters Lenkrad klemmen. A propos Rad: Motorräder haben diesmal auch den Weg ins Spiel gefunden, bieten eine gelungene Alternative zum großen vierrädrigen Fuhrpark und faszinieren mit flottem Handling und rekordverdächtiger Beschleunigung. Die Geschwindigkeit des Games lässt eh keine Wünsche offen und drückt euch mit 30 konstanten Bildern pro Sekunde sowie famosen Licht und Blur-Effekten tief in den Rennsitz. Wer es also bisher noch nicht nach L.A. geschafft hat oder es einmal mehr besuchen möchte, schaut sich MidnightClub L.A., allein auf Grund grafischer Qualitäten, genauer an. Freunde von PS starken Boliden, mit Hang zum Tieferlegen und Schrauben, werden an dieser saftigen High End Raserei wohl ohnehin nicht vorbeikommen. Mehr Fahrspaß fürs Geld gibt’s selten.
MidnightClub L.A erscheint am 24.10.2008 für Xbox360, Ps3 und Psp für ca.59€.
12
#88+6
fun&action
TNT can do
- Attentat - jeden Tag eine neue Welt
Die Welt braucht Sündenböcke! Und nicht nur deshalb ist Terror ein Hobby wie jedes andere. Er hilft auch gegen Jugendarbeitslosigkeit (die Ausbildung ist kurz, für jeden Hauptschüler zu schaffen, das Einkommen gering und Nachschub wird immer gebraucht), Übergewicht und Tränensäcke. Wenn Terror ein bisschen angesehener wäre, ergäben sich auch endlich mal interessante Fernsehformate:
du so wütend auf ihn bist, oder du musst in die stille Ecke!“ Sollte alles nichts helfen, gibt es immer noch diese lustigen Spiele:
„Wo ist Osama?“
Du ziehst mit einer Maschinenpistole durch die Nachbarschaft und knallst alles ab, was sich bewegt.
Deuschland sucht den Terrorbomber 99 Jungfrauen und keine Ahnung von Sex - was tun, wenn’s ernst wird! Terroristentausch ... sprengen im eigenen Land.
„Osama ärger dich nicht“.
Das UNO-Spiel zur politischen Bildung. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Schorsch oder Osi und jagen einander mit der größten Streitmacht der Welt (Schorsch) bzw. einem Linienflugzeug (Osi).
Um Terror ein bisschen hipper zu machen, braucht es nur gutes Marketing à la: Schläfst du noch oder sprengst du schon // Näher am Menschen // Nur echt mit den 22 Toten // Weil jedes Herz zählt.
Terror für Minderheiten Du bist nicht unbedingt der klassische Terrorist, willst aber auch mal ein bisschen Aufmerksamkeit?
Und wenn’s dann doch zuviel wird, hilft nur:
Krieg gegen den Terror
Soldaten:
Flugzeuge einfach mal auf Verdacht abschiessen
Gleiches mit gleichem vergelten funktioniert doch immer klasse! Auf der Polizeidienststelle Einrichtungsgegenstände und Computer „sicherstellen“ genauso wie beim Mann von der GEZ frühmorgens sturmklingeln oder den Eltern das Fernsehen verbieten. Lauter RiesenIdeen. Deshalb beginne auch du heute deinen Krieg gegen den Krieg. Effektive Waffen geeigneten Kalibers sind: Rastafahndung durch echte Jamaikaner, komplette Finger im Reisepass, Terroristen verbieten (hilft ja schon so gut bei Drogen), Flugzeugabfangnetze über Grossstädten, Flüge nur nackt und mit Darmspülung am Check In. Und um den Terroristen den Nachwuchs abzuwerben, sollte man einen Freizeitpark mit 99 selbstregenerierenden Jungfrauen (bzw. nähkundigen Chirurgen) und psychologischer Betreuung errichten: „So Abdullah, und jetzt legst du die Bombe zur Seite und sagst dem Horst-Dieter, warum
D 01000 >> Chillhouse.de Dresden Alaunstr. 56 01099 Dresden Crazy Headshop Bahnhofsstr. 31a 01968 Senftenberg Chillhouse.de Leipzig Brühl 10-12 04109 Leipzig Headshop Metropol Spitalstr. 32a 04860 Torgau Chillhouse.de Halle Große Ulrichstr. 27 06108 Halle Mushroom’s Store Head & Growshop Annendorferstr. 69 06886 Lutherstadt Wittenberg Mr. Smoker Head&Growshop Saalstr. 40 07318 Saalfeld/Saale LEGAL Heinrichtstrasse 52 07545 Gera Chillhouse.de Gera Heinrichstr. 78 07545 Gera Chillhouse.de Jena Löbdergraben 9 07743 Jena Chillhouse.de Zwickau Peter-Breuer-Str. 29 08056 Zwickau Chillhouse.de Chemnitz City Brückenstr. 8 09111 Chemnitz B’52 Bahnhofsstr. 52 09376 Oelsnitz/Erzgebirge Hemp Galaxy Liebauerstr 2 10245 Berlin Green Planet Ebertystrasse 49 10249 Berlin Flashback.de Wolliner Strasse 51 10435 Berlin Kayagrow.de Schliemannstr. 26 10437 Berlin
Feuerwehrmann:
Den Löschtank mit Benzin füllen
Technisches Hilfswerk:
Beim Wasserfiltern Blausäure untermischen (löst zwei Probleme auf einmal: Überbevölkerung und die immer weitere aufklappende Schere zwischen Arm und Reich)
Frisörin: Totlabern
Enterprise-Piloten:
Mit Wattebällchen werfen
Also: Böller statt Brot! Eure grossstadtsurvivor(.de)
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e l e i p s t i e Br
fun&action
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Kerstin Koch
O
ktober, bald ist es soweit. Spielesüchtige Menschen werden sich durch die Gruga-Hallen in Essen schieben und neue Spiele suchen, mit denen sie ohne Langeweile durch den rasant herannahenden Winter kommen. Ich muss wie immer noch ein paar Altlasten los werden, dazu gehört auch „War on Terror“, einem Kriegsspiel, dass weder in einer Fantasywelt, noch in der Vergangenheit spielt, sondern im Hier und Jetzt. Außerdem habe ich ein paar Mal „Robotics“ gespielt, in dem es um den Zusammenbau so netter Roboter wie Tanzpartner- oder Hundefrisierbot geht. Schon am Vorabend vor der offiziellen Eröffnung wird der Deutsche Spielepreis vergeben. In diesem Jahr wird „Agricola“ ausgezeichnet. Ja, genau jenes Spiel, welches auch schon mit dem Preis „Bestes komplexes Spiel“ geehrt wurde. Auf dem Fuße folgen „Stone Age“, „Im Jahr des Drachen“ und „Tribun“. Allesamt Spiele, die auch an meinem Spieltisch immer wieder gern ausgepackt wurden. Auch bei den Kinderspielen sahnte „Wer war’s?“ noch einmal ab. Es macht aber auch den Erwachsenen Spaß durch das Schloss zu rennen, immer vom Geist bedroht und es ist auch nicht so einfach den Zauberer davon abzuhalten, das Schloss zu erobern. Ansonsten werden alle, die vom 23. bis 26.10. in Essen sind, zwischen all den Neuvorstellungen bestimmt das eine oder andere Highlight oder Schnäppchen finden, so wie ich im vergangenen Jahr „War on Terror“.
War on Terror ...
... sollte 2006 in Essen am eigenen Stand präsentiert werden. Die Spiele waren fertiggestellt und dann die Absage aus Essen. Im letzten Jahr konnte ich das Spiel bei einem Händler erstehen. Der Karton und der Name versprachen ein nicht zu ernst zu nehmendes Kriegsspiel. Der Inhalt unterstreicht die Idee: Eine wollene Hasskappe, die Weltkarte mit dem Drehrad für die „Achse des Bösen“, viele Spielfiguren, Spielmarken, einen Block für geheime Nachrichten, Terroristen- und Empirekarten und Spielmarker. Natürlich geht es um die Weltherrschaft, ob als Empirespieler oder als Terrorist entscheidet sich während des Spiels. Wer als erster eine bestimmte Anzahl an sogenannten „Liberation Points“ hat, gewinnt das Spiel. Alle zwei bis sechs Spieler starten das Spiel als Angehörige des Empire, mit dem Ziel die Welt vor Terroristen zu bewahren und je nach Spieleranzahl eine bestimmte Anzahl Länder zu erobern. Doch Terroristen lauern überall auch unter den Mitgliedern des Empire. Zu Beginn des Spiels werden auf jedes Land Ölmarker gelegt, die bares Geld sind. Je nach Spieleranzahl bekommen die Spieler außerdem Dörfer, Geld und Empirekarten. Wer dran ist, würfeln zuerst, wie viele Orte der Spieler entwickeln kann, um sich besser zu verteidigen und um das Einkommen zu erhöhen. Anschließend zieht er zwei Karten vom Empiredeck, zumindest solange er Empirespieler ist, und kann dann so viele Aktionen machen wie er will und Karten hat. In erster Linie können die Empirespieler Kriege gegen Empirespieler oder Terroristen führen, sie können Terroristen bewegen und mit ihnen angreifen und noch so manch anderes. Außerdem kann er bis zu zwei weitere Empirekarten kaufen und eben Siedlungen ausbauen. Anschließend würfelt er noch für das Öleinkommen. Jeder Spieler der Ölmarker mit der gewürfelten Zahl hat, erhält Geld. Ausgenommen sind natürlich die radioaktiv verseuchten Gebiete.
Die meiste Zeit bekämpfen sich die Empire-Spieler auch mit Hilfe der Terroristen gegenseitig oder versuchen die Terroristen in den eigenen Ländern loszuwerden. Doch spätestens, wenn das eigene Empire zerstört oder ein Spieler bankrott ist, wird er selbst Terrorist. Es ist auch möglich freiwillig Terrorist zu werden, natürlich erst, wenn ein Sieg als Empirespieler aussichtslos erscheint. Terroristen spielen zusammen und ziehen eigene Karten. Mit ihnen können sie weitere Terroristen rekrutieren, um mit ihnen das Empire oder was davon noch übrig ist, zu bekämpfen. Aber mit diesen Karten kann man auch den anderen das Einkommen abspenstig machen, Selbstmordattentäter losschicken, Flugzeugentführungen anleiern und vieles mehr. Siegpunkte bekommen sie für jeden empirefreien Kontinent. Die Terroristen haben es wesentlich schwerer zu gewinnen, denn sie bekommen kein Einkommen und weniger Karten, so dass es wohl überlegt sein will, diesen Weg einzuschlagen. Sobald ein Spieler die erforderlichen Siegpunkte hat, endet das Spiel. „War on Terror“ ist ein Kriegsspiel mit aktuellem Hintergrund, ob es deswegen nicht das Recht hat einem breiten Publikum vorgestellt zu werden, halte ich für ungerechtfertigt. Es wird ja niemand gezwungen es zu spielen. Wir hatten bei unseren Spielrunden auf alle Fälle viel Spaß. Vor allem, wenn wieder jemand die Achse des Bösen gewürfelt hat, denn dann wird ein Empirespieler zum „Evil Empire“-Spieler und kann, solange er diese Rolle hat, Terroristenkarten ziehen. Während des Spiels können sich die Spieler geheime Nachrichten schicken, Versprechungen machen, Bündnisse eingehen, drohen und wenn das alles nichts hilft eben Terrorist werden. Die Anleitung ist in Englisch, dafür sind die Regeln kurz und einfach. Die Karten sind in einem Extraheft ausführlich erklärt. Wer sich für dieses Spiel interessiert, muss sich allerdings an den Verlag wenden: www.terrorbullgames.co.uk oder ein wenig googeln, ob es irgendwo erhältlich ist. Aber Vorsicht, in England wurden erst im August einige Spiele im Rahmen eines Klima Camps bei einer Durchsuchung beschlagnahmt.
Robotics ...
... aus dem Hause Pegasus verspricht äußerlich ein nettes Spiel zu sein. Auch der Inhalt ist lustig illustriert und ein Markt mit Drehrad, Robotereinzelteile, die zur Not in einer Garage zwischengelagert werden können, da sollte doch ein lustiges Spiel bei rauskommen. Die Spielregel ist kurz und leicht verständlich, sodass es sofort losgehen kann. Drei bis fünf Roboter- oder besser gesagt, Botbauer besorgen sich entweder für teuer Geld ganz legal auf dem Markt oder für die Hälfte des Geldes auf dem Schwarzmarkt Einzelteile für ihren Roboter. Oder, wer mit dem Angebot nichts anfangen kann, der kann sein Glück auf dem Schrottplatz versuchen. Da kostet es zwar nichts, doch welches Bauteil vom Schrottplatz
kommt, ist ungewiss. Außerdem tummeln sich dort auch Saboteure und die Betriebskontrolle, die den Spielern ganz schön in die Suppe spucken können. Zwei Aktionen sind möglich, am Ende des Zuges müssen die Roboterteile entweder für den Bau verwendet oder in der Garage zwischengelagert werden. Wie ein Roboter auszusehen hat, geben die Auftragskarten vor, wer zuerst fertig hat, kann den Bot aber erst zu Beginn seines Zuges verkaufen und erhält Kohle beziehungsweise Credits. Wer zuerst drei Roboter verkauft hat oder 10000 Credits verdient hat, gewinnt das Spiel. „Robotics“ könnte ein Superspiel sein, wenn es mehr Interaktion zwischen den Spielern gäbe, so ist es mir einfach zu simpel und deshalb zu schnell langweilig und bei der alljährlichen Spielefülle gibt es haufenweise bessere Absacker als „Robotics“. Deshalb vor dem Kauf unbedingt ausprobieren, denn es wird bestimmt den einen oder anderen Gelegenheitsspieler geben, der dieses Spiel, gerade weil es so einfach ist, mögen wird. Achtung, kann auch mit Jüngeren gespielt werden.
Robotics Autor: Mario Coopmann Verlag: Hans im Glück Spieler: 3–5 Alter: ab 12 Dauer: ca. 60 Minuten Preis: ca. 25 Euro
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24-09-2008 21:09:23
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fun&action
Die Hanfberatung im HanfJournal
Erste Hilfe für Kiffer
kascha@hanfjournal.de
Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.
Kevin (29) aus Bremerhaven fragt: „Hi Kascha, mein Gras schmeckt in letzter Zeit etwas merkwürdig. Ich habe fast das Gefühl, dass jemand etwas Öliges drauf geschüttet hat. Es qualmt auch immens und ich frage mich,
was da los ist? Es war auch ziemlich gepresst und klebrig, als ich es gekauft habe. Ich habe ein bisschen Angst, dass das irgend was chemisches ist, Motoröl oder so, was ja auch schwer ist, nachdem ich nun schon von Blei als Streckmittel gehört habe.“
Kascha antwortet: „Hey Kevin, Das klingt in der Tat nach Öl im Gras. Das muss aber nicht unbedingt jemand darauf geschüttet haben und es muss auch nicht gleich Motoröl sein, es wird vermutlich aus den Samen stammen. Hast du in deinem Gras Samen gefunden? Beim Pressen werden oft Samen mit zerdrückt und das Öl läuft dann ins Gras. Bei genauerem Hinsehen wirst du auch Hüllenreste im Gras finden. Leider kann man dagegen nicht viel tun. Es ist daher meist sinnvoller, die Samen vor dem Pressen zu entfernen oder gleich beim Anbau das Entstehen von Samen durch rechtzeitiges Entfernen der männlichen Pflanzen zu verhindern. Wenn du Gras kaufst, kannst du mit dem normalen Feuerzeugtest (Bei Feuer: Starke Rauchentwicklung und der recht typische Geschmack, den du auch schon festgestellt hast) probieren, ob Öl von zerquetschten Samen im Gras ist, oder mal nach Krümeln von Samenhüllen suchen. Ganz ausschliessen kann man es allerdings nie und schon im Interesse der passiven Mitraucher und auch der eigenen Lunge würde ich davon abraten, all zu öliges Gras zu rauchen. Wenn du den Eindruck hast, dass der Geruch noch von etwas anderem als Hanfsamenöl kommt, würde ich es gar nicht rauchen, ansonsten findest du vielleicht weniger verschmutzte Anteile die noch geniessbar sind.“
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PAPERS BLUNTS
UVM.
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Hanf Journal 11/08 (ab 01.11.2008 erhältlich)
• PLÄTZCHEN?!
Noch eine Ausgabe und dann ist fast scho‘ Weihnachten. Die richtigen Rezepte dafür halten wir schon mal bereit...
• BLÄTTCHEN?!
Man soll die Blätter drehen wie sie fallen, ob das das Motto für den Herbst sein wird, seht ihr in der nächsten Ausgabe!
Patrick (19) aus München fragt: „Hi Kascha, wie stellt man eigentlich Haschisch her? Ein Freund von mir kam letztens mit angeblich selbst gemachtem Haschisch an, aber ich dachte immer, das wird irgendwie chemisch hergestellt und nur Gras kann man selbst machen, (gutes) Haschisch ist bei uns auch teurer. Würde mich mal interessieren, wie man das macht, das riecht weniger und ist besser zum Transport als immer Gras mitnehmen und ich find es wirkt auch besser.“ Kascha antwortet: „Hallo Patrick, es ist möglich, dass du da Haschisch mit Haschischöl verwechselst, das kann man in der Tat nur chemisch herstellen. Normales Haschisch ist im Grunde genommen nichts anderes als das gepresste Harz der Hanfpflanze, besonders gerne werden hierfür Cannabis Indica Sorten verwendet, die wesentlich mehr Harz produzieren als Cannabis Sativa Pflanzen. Das Harz kann zusammen mit den „Pollen“ genannten Harzdrüsen über einem Stück Gaze, z.B. einer Gardine, aus dem Gras gepresst bzw. gesiebt werden oder man rollt die Blüten zwischen den Händen, bis diese ganz harzig sind und formt dann aus dem gewonnenen Harz Klumpen oder Bälle. Dass es auf dem Markt unterschiedliche Haschischsorten gibt, liegt zum einen an den verwendeten Sorten und den Bedingungen ihrer Aufzucht - man kann Haschisch ansehen, ob es aus Indien oder Marokko kommt. Ausserdem spielt das Alter eine bedeutende Rolle: frisches Haschisch ist oft sehr weich und besonders schwarzes ist dann auch oft sehr klebrig. Eine weitere Rolle spielt die Herstellungsweise: Pollenhasch, das aus den Harzdrüsen besteht, ist wegen dem oft höheren Anteil an Pflanzenmaterial manchmal eher grünlich oder bräunlich und wirkt in der Konsistenz eher leicht kristallin, während das aus der Hand gewonnene Haschisch normalerweise eher schwarz ist.“ Silvana (17) aus Pforzheim möchte wissen: „High Kascha, ich bin zur Zeit erkältet und dann rauche ich normalerweise keine Zigaretten. Weil ich aber zur Zeit wegen Medikamenten keinen Alkohol trinken darf und am Wochenende gerne trotzdem etwas machen würde, wollte ich mal wissen, ob es bei einer Erkältung okay ist zu kiffen? Also ich meine pur ohne Tabak, das ist ja dann weniger schädlich? Ich hab es mal probiert und musste davon ziemlich husten, das muss ich, wenn ich pur rauche, aber immer und ich hatte das Gefühl, dass es mir hinterher sogar besser ging.“ Kascha antwortet: „Hallo Silvana, wenn du etwas an den Atemwegen hast, ist es wichtig, diese so wenig wie möglich zu reizen. Dazu gehört auch, nicht all zu viel bzw. gar nicht zu rauchen. Ob es Cannabis- oder Tabakrauch ist, spielt in diesem Sinne keine grosse Rolle, und es ist auch umstritten, ob purer Cannabisrauch unschädlicher ist als Tabakrauch. Im Normalfall ist es sicher sinnvoll, auf die vielen zusatzlichen Schadstoffe aus dem Tabakrauch, wie Nikotin, zu verzichten. Bei einer Erkältung, vor allem mit Halsschmerzen, es ist aber empfehlenswert, auf jeglichen Rauch zu verzichten, also Zigaretten und Gras sowohl aktiv als auch passiv. An dieser Stelle kann ich wieder wärmstens empfehlen, einen Vaporizer zu benutzen: Kiffen ohne Rauch ist das beste Kiffen für die Lunge. Viele machen sich auch zum besseren Ein- bzw. Durchschlafen einen Ganjatee oder Kakao, was ebenso die Atemwege schont. Ich würde dir aber immer empfehlen, ausreichend dazu zu trinken und Bonbons zu lutschen: Kiffen trocknet die Schleimhaut aus, wie du anhand des trockenen Mundes sicher auch selbst schon erfahren hast. Das erleichtert den Erkältungsviren ihre Arbeit und dem solltest du entsprechend vorbeugen. Wenn du krank bist, braucht der Körper auch mehr Ruhe und du wirst eventuell erleben, dass Kiffen dich mehr als sonst müde macht. Das ist richtig so und dann solltest du auch chillen oder schlafen. Dann wünsche ich dir gute Besserung.“
Noch mehr BERATUNG? www.hanfjournal.de
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Leserbericht
Polizeikontrolle am Morgen vertreibt Kummer....
Neulich vor der Berufsschule kam ich völlig unerwartet in eine Routinekontrolle unserer allseits beliebten und ständig bereiten Ordnungshüter. Obwohl noch leicht bräsig von der Session am Vorabend, schrillten alle Alarmglocken und ich war sofort hellwach. Durch mein nicht gerade unauffälliges Äußeres (Dreads, Baggies, etc.) passte ich natürlich perfekt in ihr Raster (O-Ton: „woisch doch Karle, was se ons em Seminar gsagt hen….so sehat die typische Kiffer emmer aus..“) und die Herren waren sofort Feuer und Flamme. Nachdem sie meine Papiere gecheckt hatten und soweit alles in Ordnung war, wollten sie mein Auto durchsuchen. In der Mittelkonsole fand der „Karle“ ein frisches Päckchen CleanUrin. Auf die Frage, was das denn sei, antwortete ich: „ne Shampoo-Probepackung, hab ich gestern von so´ner Promo-Tusse bekommen“. Keine weiteren Fragen.
auf Körpertemperatur zu bekommen. Die Durchsuchung der Karre ging derweil weiter. Als sie fertig waren mit dem AutoCheck und nichts Verdächtiges gefunden hatten, fragten sie mich, ob ich was gegen eine Urinkontrolle hätte. Ich willigte ein, „Karle“ brachte mir einen Becher. Weil ich aber in Sorge war, ob der synthetische Urin schon die richtige Temperatur hätte, versuchte ich Zeit zu schinden. Auf dem Becher war nämlich sogar ne Temperaturanzeige! So ne Art Mini-Thermometer. Ich sagte, ich müsse noch ein wenig warten, da ich zu Hause gerade erst auf der Toilette gewesen wäre. Nach ca. 15min ging ich dann hinter ne Hecke, riss den Pack auf, entleerte den Inhalt in den Becher und brachte ihn den Cops zurück.
Die Herren widmeten sich wieder meinem Auto. Ich steckte also das Pack blitzschnell in die Unterhose, um es möglichst pronto
Die machten natürlich sofort mit ’nem Teststreifen die Probe aufs Exempel. Ich hatte die volle Panik, dachte nur, hoffentlich funkt das Zeug! Konsequenzen waren ja klar, Pappe weg, MPU, Stress, Strafe, etc. Nach kurzer Wartezeit wurde ich erlöst, der Test war negativ! Ich bekam meine Papiere zurück, „Karle“ murmelte noch was von „nix für ungut“ und man wünschte mir ne gute Weiterfahrt.
Durch mein nicht gerade unauffälliges Äußeres passte ich natürlich perfekt in ihr Raster
Kurze Zeit später kam ich in der Schule an. Kollegen von mir kamen einiges zu spät, auch sie wurden von den Cops vor der Schule kontrolliert. Zwei von Ihnen kommen jetzt mit den Öffentlichen zur Schule, die hatten kein CleanUrin dabei…
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SCHREIE EINES CANNABIS GESUNDHEITSIRRLÄUFERS 15. September 2008.
A
m frühen Morgen kurz nach 8 Uhr trabe ich bei meinem Hausarzt an, um mir wegen einer vermuteten Allergie gegen ein antivirales Medikament eine bereits im Vorwege angekündigte Einweisung ins örtliche Krankenhaus zu holen. Ich muss wirklich schlimm aussehen im Gesicht, am Hals und an den Augen...nahezu wie eine „Pellkartoffel mit Sonnenbrand-Syndrom“. Dunkle Rötungen und brennende, juckende Schwellungen, so als ob ich an einigen ausgewählt sensiblen Stellen heftig verbrüht worden sei. Vor meiner Klinik-Einweisung soll noch eine Blutentnahme zur Viruslast-Bestimmung erfolgen, damit labortechnisch festgestellt werden kann, ob ich weiterhin „positiv“ auf das bisher betriebene Viruslast-Killing meiner chronischen Hepatitis anspreche. Die anomalen Thrombozyten- und Leukozytenwerte jedenfalls künden davon. Die Praxis meines Docs betretend stelle ich fest, dass die Sprechstundenhilfen mal wieder absolut im Stress sind. Sämtliche Beschäftigten in Weiß huschen zwischen Empfangstresen und Sprechzimmer geschäftig hin- und her. Telefone klingeln. Patienten drängeln resolut und möchten ihre Anliegen loswerden. Das kleine Wartezimmer ist proppevoll und zeigt deutlich, wie sehr das Geschäft mit der Krankheit als Gesundungs-Business brummt. Prächtig. „Haben sie schon ihre Quartals-Praxisgebühr entrichtet?“ höre ich eine freundliche Stimme aus dem busy-busy Hintergrund fragen. Ich scheine diesmal Glück zu haben und werde umgehend zum Blutabnehmen ins Labor gelotst: Die Vene wird gestaut, kurz desinfiziert und schon dringt die Kanüle mit einem Pieks unter die Haut. Suchend, auf knorpeligen Widerstand stoßend und nicht eben schmerzfrei, doch leider daneben. „Tja, das muss dann wohl doch der Doktor machen“, lautet der leicht verunsicherte Hinweis der Praxishelferin. Manchmal trifft sie meine Vene. Manchmal trifft sie sie nicht. Auch bei ihr scheint die Tagesform eine nicht unwesentliche Rolle zu spielen. Mein Doc ist derweil in einem Behandlungsgespräch mit einem seiner vielen anderen Patienten. Also muss ich wieder raus aus dem Labor, damit gleich der nächste Kranke angezapft werden kann. Für mich heißt das, erneut in der Reihe der Wartenden anzustehen, die vom Tresen bis vor die Eingangstür reicht. Auf dem Tresen ein gut sichtbares Schild, das um „ Abstand und Diskretion“ wirbt. „Ach, Herr Junker, dann können sie zwischenzeitlich ja schon mal Urin für das Screening abgeben...“, spricht mich die Sprechstundenhilfe vor aller Ohren an. Klar, kann ich... So abgestanden diskret wie schon seit 27 Jahren Substitutionsteilnahme. Regel(un)mäßig alle drei Wochen. Auf diese nassfor-
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schende Weise soll überprüft werden, ob ich außer dem Substitutionsmittel vielleicht noch zusätzlich illegale Substanzen konsumiere, was zwar für Cannabis eindeutig der Fall ist, aber in den langen Jahren der Ersatzstoffvergabe noch keinen meiner behandelnden Ärzte wirklich ernsthaft interessiert hat. Allgemeinärztlicher Tenor simplifiziert widergegeben: “Na und?“ Ich schiebe mich also mit dem Urin-Becher in der Hand quer durch den Pulk der vielen Wartenden Richtung Toilette, schließe mich im Raum ein, pinkle den Minimumbedarf ins Behältnis, schließe mich wieder aus dem Örtchen aus und dränge mit dem durchsichtigen Becher und seinem gelbfarben schwappenden Inhalt in der hoch erhobenen Rechten quer durch die Reihe der herumstehenden Patienten zurück in Richtung Labor. Als ich das Plastik- Behältnis dort auf dem Tisch abstelle, schießt mir kurz durch den Kopf, ob es eigentlich insgesamt gerechnet schon ganze Hektoliter an Pisse sein könnten, die ich bisher zum Nachweis meines Clean-Seins in knapp 30 Jahren habe abgeben müssen. Kopfschüttelnd stelle ich mich erneut in der Warteschlage an und erschrecke zutiefst über den kruden Nachfolgegedanken, dass mit solch solider Gesundheitsprävention flächendeckend Kasse zu Lasten des Sozialsystems gemacht wird. Wenige Minuten später ruft mich mein Doc ins Labor, zapft mir wie im schmerzfreien Blindflug und mit traumwandlerischer Sicherheit 3 volle Röhrchen Lebenssaft ab und sagt mir en passant, dass ich ab sofort das Medikament Interferon absetzen soll, weil es der Auslöser meiner Allergie sein könnte. Danach drückt er mir eine doppelte Ausfertigung der Krankenhauseinweisung so wie eine Arbeitsunfähigkeitbescheinigung für Arbeitgeber und Krankenkasse in die Hand, wünscht mir alles Gute und widmet sich nach einem kleinen Schluck an der bereitstehenden Kaffeetasse seinem nächsten Klienten. Draußen schnappe ich mir an der nächsten Straßenecke das nächstbeste Taxi und mache eine kleine Stadtrundfahrt, die mich bei meinem Arbeitgeber und bei der Krankenkasse vorbeiführt, um daselbst die notwenigen Formalien zu erfüllen. Vordrucke abgeben und die Situation erläutern. Dann lasse ich mich nach Hause chauffieren, schnappe mir die zuvor gepackte Reisetasche und nenne dem Fahrer mein endgültiges Fahrziel: Nordseeklinik, Dermatologie. Nachdem ich aus dem Taxi abgesetzt worden bin, greife ich mir mein Gepäck, laufe ein paar Meter und lande schließlich schweißgebadet an einem büroartigen Zimmer, das die Patienten-Aufnahme sein könnte. Sicherheitshalber frage ich die dort herumwuselnde Schwester, ob ich bei ihr richtig sei. Sie wirft einen knappen Blick auf meine Einweisung, verneint unwirsch und murmelt etwas von „...haben sowieso kein Bett frei. Aber setzen sie sich mal dort drüben hin. Ich klär das eben...“ Dann telefoniert sie und schickt mich kurz darauf mit meinem schweren Gepäck quer durch das verwinkelte Krankenhausge-
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1. Tag
lände zur Stations-Aufnahme. Dort angekommen kanzelt mich eine anwesende Ärztin ab, ich sei weder registriert - noch angemeldet und überhaupt... wo denn meine Arztunterlagen wären; das sei ja total unmöglich, einfach ohne jedwede Unterlagen anspaziert zu kommen und um Aufnahme ins Krankenhaus zu fragen. Als ob sie mich für meine Unbotmäßigkeit abstrafen wollte, schickt sie mich erneut zurück zum Ausgangsort der Patienten-Aufnahme, weil ich dort meinen Zimmerschlüssel abholen müsse. Der Schlüssel wird nicht gefunden. Folglich schickt man mich durch die weitläufig krankenhäusliche Gegend zur Rezeption. „Die Rezeption ist infolge der Postabholung zeitweilig nicht besetzt“ kündet ein Schild, aber nach 20 Minuten kommt doch noch eine freundliche Dame und händigt mir auf Nachfrage den Schlüssel für Zimmer 122 aus. Zurück also zur PatientenAufnahme Dermatologie. Gepäck schnappen und aufs Zimmer bringen. Auspacken. Ankommen. Nassgeschwitzt bis auf die Unterwäsche Erholung finden. Vielleicht auch nur Erleichterung? Wenigstens Linderung? 12 Stunden nach meiner Ankunft in der Klinik habe ich für den ersten Tag zwei intensive Aufnahme-Gespräche mit zwei unterschiedlichen Ärzten nebst Total-Anamnese hinter mich gebracht. Dazu eine flüchtige Haut-Untersuchung. Eine Gewebeproben-Entnahme am Hals unter örtlicher Betäubung mit ungewollt komischer Fragestellung: „Reagieren sie normal auf Betäubungsmittel?“ Daneben habe ich einen Schwall an unterschiedlichen Norm-Papieren ausgefüllt, Fragen beantwortet, Medikamente benannt – u. a. Cannabinoide 400 mg täglich und arbeite mich peu à peu durch Vordruck um Vordruck: Patienten-Informationen. Hausordnung. Termin-Hinweise. Verlaufskontroll-Zettel. Getränke-Karten. Essenswunsch-Abklärung und statistische Umfragen. Stuhlproben-EntnahmeAnweisungen und eine explizite Beschreibung des Gewinns von sogenanntem morgendlichen „Mittelstrahlurin“.
Weiter in der nächsten Ausgabe
Noch mehr
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