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24.07.2008

11:39 Uhr

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#89+7

unabhängig, überparteilich, legal Ausgabe 11/08

www.hanfjournal.de Henk macht in Amsterdam einen auf marokkanischer Rif-Bauer und hat seine Knippreste genutzt, um „Hasch mal anders“ herzustellen - seinen informativen Fotobericht gibt‘s auf Seite 7.

2 news 5 guerilla growing

„There‘s a natural mystic blowing through the air“, und so werfen wir auch einen Blick nach Jamaica, wo wir auf Seite 16 Kascha auf seiner Reise gedanklich begleiten.

Um den Herbst für euch auch musikalisch möglichst bunt zu gestalten, verlosen wir auf Seite 11 drei Exemplare des fantastischen Albums „Mindlook“.

8 wirtschaft 9 cooltour 12 fun&action 16 anderswo 17 reader‘s finest

Hanf brennt besser als Geld

Oh Maria Hilf!

Mittlerweile kann man Maria Eichhorn unterstellen, sie handle beim Thema Cannabis als Medizin wider besseres Wissen. Am 15. Oktober fand zu diesem Thema auf Antrag der „Linke“- Fraktion eine Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags statt. Nach der Anhörung, in der alle gehörten Experten einen erleichterten Zugang zu medizinischen Cannabis bei bestimmten Indikationen forderten, verneinte Maria Eichhorn einen akuten Handlungsbedarf und behauptete weiterhin:

Foto: Deutscher Bundestag / Lichtblick / Andi Hill

CDU/CSU kennt keine Schmerzgrenze

Ex Hedge-Fund Manager steigt aus und rechnet ab

Text: Michael Knodt

„ Von den zwei Personen, die bisher eine Genehmigung erhielten, brach eine die Behandlung vorzeitig ab. Von der anderen Person liegen keine Auskünfte vor“ Der Inhalt diese Erklärung ist falsch. Einer der beiden erwähnten Patienten hatte die Drogenbeauftragte der CDU/CSU bereits vor drei Monaten auf diese Tatsache aufmerksam gemacht und sich eine weitere Diffamierung seiner Person verbeten. Die Person, um die es hier geht, ist Lars Scheimann. Er hat die Behandlung mit THC bis zum heutigen Tage nicht abgebrochen. Seine Situation hatte er Frau Eichhorn mehrmals schriftlich mitgeteilt (Hanf Journal 07/08) und versucht, das im Anschluss an die Anhörung im persönlichen Gespräch in den Räumlichkeiten des Gesundheitsausschusses, dessen Zeuge der Verfasser dieses Artikels war, noch einmal zu betonen. Leider fand er bei Frau Eichhorn kein Gehör, ihre Antwort auf die ausgestreckte Hand des Schwerkranken, dessen Fall sie mehrmals öffentlich als Negativbeispiel angeführt hatte, lautete: „Wer sind Sie?“ In der folgenden Presseerklärung führte sie, trotz der vorherigen Begegnung, zum wiederholten Mal Herrn Scheimann als Vorwand für die ablehnende Haltung ihrer Fraktion an und erneuert die Behauptung, er habe die Behandlung abgebrochen. Bei der zweiten Person verhält es sich ähnlich, sie hat die Behandlung mit dem unwirksamen Sesamölextrakt abgelehnt und versucht weiterhin, pflanzliches THC zu erhalten. Von wegen Therapieabbruch . Frau Ute Köhler, Krebspatientin aus Thüringen mit (unbezahlbaren) Dronabinaol-Rezept, hat nach Ende der Anhörung vor Zeugen und im Namen der christlichen Nächstenliebe auf Frau Eichhorns Verantwortung als Christin gegenüber Schwerkranken hingewiesen, die ihre CDU-Kollegen aus Thüringen schon längst erkannt haben. Durch die anschließende Presserklärung entsteht der Eindruck, dass die CDU/CSU-Fraktion versucht, trotz persönlicher Kenntnis zahlreicher Einzelschicksale, die dringend notwendige Versorgung dieser Menschen mit dem Wirkstoff THC aus politischem Kalkül weiterhin zu verzögern. Wie sonst ist der Gesprächsversuch und die darauffolgende Erwähnung von Herrn Scheimann angeblichen Therapieabbruch zu verstehen? Er hatte sie gebeten, seinen Fall gar nicht oder vollständig zu schildern. Denn er ist kein „Abbrecher“,

sondern immer noch im Besitz eines gültigen THC Rezepts. Auch behandelt er seine Krankheit weiterhin mit Cannabis, trotz vieler Schwierigkeiten mit den BfArM. Eigentlich sollte nicht die Drogenbeauftragte, sondern eine echte Gesundheitsexpertin Sprachrohr der Fraktion sein, wenn es um ein gesundheitspolitisches Thema geht. Selbst die SPD hält sich in Person von Frau Bätzing vornehm in der zweiten Reihe und überlässt das Nachfragen der Medizinerin und SPD-Abgeordneten Dr. Marlies Vollmer. In der Anhörung wurde der positive Nutzen bei den Indikationen MS, KrebsChemotherapie und HIV von den Experten als umumstritten dargelegt. Auch der paritätisch, also mit Vertretern aller Parteien, besetzte Pressedienst des Bundestags hat die Anhörung zumindest so interpretiert wie die meisten Anwesenden, wie man an folgender Schlagzeile sehen kann: „Experten fordern Erleichterungen bei medizinischer Verwendung von Cannabis“. Die CDU/CSU zieht weiterhin ihre eigenen Rückschlüsse und hat es anscheinend schon nötig, Menschen auf eine Art und Weise zu diffamieren, die man sonst nur aus der Boulevard Presse kennt. Allerdings kann man sich heutzutage gegen „BILD“-Artikel besser wehren als gegen eine Presserklärung: Eine Gegendarstellung oder gar eine Entschuldigung wird Herr Scheimann von Frau Eichhorn kaum erhalten. Obwohl sie „in Sachen Scheimann“ eindeutig gelogen hat.

Andrew Lahde, Hedge-Fond Manager , rechnet in einem offenen Brief mit Verantwortlichen des Crashs ab und fordert eine Legalisierung von Cannabis als eine Alternative im festgefahren Wirtschaftsgefüge der USA. Vergangenes Jahr hatte Lahde Traumgewinne erzielt und sich kurz vor dem Crash aus dem Hedge-Fund Buiseniss zurückgezogen.

„Ich war ein Teil des (Geld)-Spiels“ Das Geld hing da wie eine reife Frucht, die nur gepflückt werden musste. Da sind zum Beispiel diese Idioten, deren Eltern für Privatschulen, Yale und Harvard bezahlten. Diese Menschen, die oft die Erziehung , die sie erhielten (oder eigentlich erhalten sollten), gar nicht verdienen, stiegen in die höchsten Firmenebenen von AIG, Bear Stearns und Lehmann Brothers und in höchste Regierungsebenen auf. Dieses Verhalten unterstützt ausschließlich die „Aristrokatie“ des Landes und endet darin, dass es für Leute wie mich einfach war, Dumme zu finden, auf die ich die Verluste abwälzen konnte. Gott schütze Amerika.“ Das ist an sich schon starker Tobak, doch es geht munter weiter:

„Nicht zuletzt möchte ich auf eine alternative Nahrungs- und Energiequelle hinweisen: Hanf. Man wird ihn in keiner Werbung von BP oder ADM erwähnt finden, aber Hanf wird seit mindestens 5000 Jahren zur Fertigung von Stoffen und Lebensmitteln genutzt und für so fast alles, was aus Mineralölerzeugnissen hergestellt wird…….Warum ist es in einer Zeit, in der ständig und überall darüber diskutiert wird, in Sachen Energie unabhängiger zu werden, illegal, die Pflanze in diesem Land anzubauen? Ach ja, da gibt es noch weibliche Pflanzen.

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