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24.07.2008
11:39 Uhr
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unabhängig, überparteilich, legal Ausgabe 11/08
www.hanfjournal.de Henk macht in Amsterdam einen auf marokkanischer Rif-Bauer und hat seine Knippreste genutzt, um „Hasch mal anders“ herzustellen - seinen informativen Fotobericht gibt‘s auf Seite 7.
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„There‘s a natural mystic blowing through the air“, und so werfen wir auch einen Blick nach Jamaica, wo wir auf Seite 16 Kascha auf seiner Reise gedanklich begleiten.
Um den Herbst für euch auch musikalisch möglichst bunt zu gestalten, verlosen wir auf Seite 11 drei Exemplare des fantastischen Albums „Mindlook“.
8 wirtschaft 9 cooltour 12 fun&action 16 anderswo 17 reader‘s finest
Hanf brennt besser als Geld
Oh Maria Hilf!
Mittlerweile kann man Maria Eichhorn unterstellen, sie handle beim Thema Cannabis als Medizin wider besseres Wissen. Am 15. Oktober fand zu diesem Thema auf Antrag der „Linke“- Fraktion eine Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags statt. Nach der Anhörung, in der alle gehörten Experten einen erleichterten Zugang zu medizinischen Cannabis bei bestimmten Indikationen forderten, verneinte Maria Eichhorn einen akuten Handlungsbedarf und behauptete weiterhin:
Foto: Deutscher Bundestag / Lichtblick / Andi Hill
CDU/CSU kennt keine Schmerzgrenze
Ex Hedge-Fund Manager steigt aus und rechnet ab
Text: Michael Knodt
„ Von den zwei Personen, die bisher eine Genehmigung erhielten, brach eine die Behandlung vorzeitig ab. Von der anderen Person liegen keine Auskünfte vor“ Der Inhalt diese Erklärung ist falsch. Einer der beiden erwähnten Patienten hatte die Drogenbeauftragte der CDU/CSU bereits vor drei Monaten auf diese Tatsache aufmerksam gemacht und sich eine weitere Diffamierung seiner Person verbeten. Die Person, um die es hier geht, ist Lars Scheimann. Er hat die Behandlung mit THC bis zum heutigen Tage nicht abgebrochen. Seine Situation hatte er Frau Eichhorn mehrmals schriftlich mitgeteilt (Hanf Journal 07/08) und versucht, das im Anschluss an die Anhörung im persönlichen Gespräch in den Räumlichkeiten des Gesundheitsausschusses, dessen Zeuge der Verfasser dieses Artikels war, noch einmal zu betonen. Leider fand er bei Frau Eichhorn kein Gehör, ihre Antwort auf die ausgestreckte Hand des Schwerkranken, dessen Fall sie mehrmals öffentlich als Negativbeispiel angeführt hatte, lautete: „Wer sind Sie?“ In der folgenden Presseerklärung führte sie, trotz der vorherigen Begegnung, zum wiederholten Mal Herrn Scheimann als Vorwand für die ablehnende Haltung ihrer Fraktion an und erneuert die Behauptung, er habe die Behandlung abgebrochen. Bei der zweiten Person verhält es sich ähnlich, sie hat die Behandlung mit dem unwirksamen Sesamölextrakt abgelehnt und versucht weiterhin, pflanzliches THC zu erhalten. Von wegen Therapieabbruch . Frau Ute Köhler, Krebspatientin aus Thüringen mit (unbezahlbaren) Dronabinaol-Rezept, hat nach Ende der Anhörung vor Zeugen und im Namen der christlichen Nächstenliebe auf Frau Eichhorns Verantwortung als Christin gegenüber Schwerkranken hingewiesen, die ihre CDU-Kollegen aus Thüringen schon längst erkannt haben. Durch die anschließende Presserklärung entsteht der Eindruck, dass die CDU/CSU-Fraktion versucht, trotz persönlicher Kenntnis zahlreicher Einzelschicksale, die dringend notwendige Versorgung dieser Menschen mit dem Wirkstoff THC aus politischem Kalkül weiterhin zu verzögern. Wie sonst ist der Gesprächsversuch und die darauffolgende Erwähnung von Herrn Scheimann angeblichen Therapieabbruch zu verstehen? Er hatte sie gebeten, seinen Fall gar nicht oder vollständig zu schildern. Denn er ist kein „Abbrecher“,
sondern immer noch im Besitz eines gültigen THC Rezepts. Auch behandelt er seine Krankheit weiterhin mit Cannabis, trotz vieler Schwierigkeiten mit den BfArM. Eigentlich sollte nicht die Drogenbeauftragte, sondern eine echte Gesundheitsexpertin Sprachrohr der Fraktion sein, wenn es um ein gesundheitspolitisches Thema geht. Selbst die SPD hält sich in Person von Frau Bätzing vornehm in der zweiten Reihe und überlässt das Nachfragen der Medizinerin und SPD-Abgeordneten Dr. Marlies Vollmer. In der Anhörung wurde der positive Nutzen bei den Indikationen MS, KrebsChemotherapie und HIV von den Experten als umumstritten dargelegt. Auch der paritätisch, also mit Vertretern aller Parteien, besetzte Pressedienst des Bundestags hat die Anhörung zumindest so interpretiert wie die meisten Anwesenden, wie man an folgender Schlagzeile sehen kann: „Experten fordern Erleichterungen bei medizinischer Verwendung von Cannabis“. Die CDU/CSU zieht weiterhin ihre eigenen Rückschlüsse und hat es anscheinend schon nötig, Menschen auf eine Art und Weise zu diffamieren, die man sonst nur aus der Boulevard Presse kennt. Allerdings kann man sich heutzutage gegen „BILD“-Artikel besser wehren als gegen eine Presserklärung: Eine Gegendarstellung oder gar eine Entschuldigung wird Herr Scheimann von Frau Eichhorn kaum erhalten. Obwohl sie „in Sachen Scheimann“ eindeutig gelogen hat.
Andrew Lahde, Hedge-Fond Manager , rechnet in einem offenen Brief mit Verantwortlichen des Crashs ab und fordert eine Legalisierung von Cannabis als eine Alternative im festgefahren Wirtschaftsgefüge der USA. Vergangenes Jahr hatte Lahde Traumgewinne erzielt und sich kurz vor dem Crash aus dem Hedge-Fund Buiseniss zurückgezogen.
„Ich war ein Teil des (Geld)-Spiels“ Das Geld hing da wie eine reife Frucht, die nur gepflückt werden musste. Da sind zum Beispiel diese Idioten, deren Eltern für Privatschulen, Yale und Harvard bezahlten. Diese Menschen, die oft die Erziehung , die sie erhielten (oder eigentlich erhalten sollten), gar nicht verdienen, stiegen in die höchsten Firmenebenen von AIG, Bear Stearns und Lehmann Brothers und in höchste Regierungsebenen auf. Dieses Verhalten unterstützt ausschließlich die „Aristrokatie“ des Landes und endet darin, dass es für Leute wie mich einfach war, Dumme zu finden, auf die ich die Verluste abwälzen konnte. Gott schütze Amerika.“ Das ist an sich schon starker Tobak, doch es geht munter weiter:
„Nicht zuletzt möchte ich auf eine alternative Nahrungs- und Energiequelle hinweisen: Hanf. Man wird ihn in keiner Werbung von BP oder ADM erwähnt finden, aber Hanf wird seit mindestens 5000 Jahren zur Fertigung von Stoffen und Lebensmitteln genutzt und für so fast alles, was aus Mineralölerzeugnissen hergestellt wird…….Warum ist es in einer Zeit, in der ständig und überall darüber diskutiert wird, in Sachen Energie unabhängiger zu werden, illegal, die Pflanze in diesem Land anzubauen? Ach ja, da gibt es noch weibliche Pflanzen.
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Feuer auf Sabine Bätzing
impressum
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Beitrag von Hans Cousto
Frau Bätzing, lieben Sie Denunzianten? August Heinrich Hoffmann, bekannt als Hoffmann von Fallersleben, verfasste am 26. August 1841 auf der Insel Helgoland das Lied der Deutschen, dessen dritte Strophe „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland! // Danach lasst uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand!“ die derzeitige Nationalhymne ist. Wegen seiner nationalen und demokratischen Haltung wurde Hoffmann 1842 von der preußischen Regierung pensionslos seiner Professur enthoben. Ein Jahr später entzog man ihm die preußische Staatsbürgerschaft und verwies ihn des Landes. Dies war der Wendepunkt in seinem Leben. Hoffmann ging ins Exil. Er irrte quer durch Deutschland, wurde jedoch immer wieder von politischen Freunden aufgenommen. Ständig von der Polizei bespitzelt, wurde er 39 mal ausgewiesen, darunter dreimal aus seiner Heimatstadt Fallersleben. Aufgrund dieser Erfahrungen schrieb er 1843 politische Gedichte, so. u.a. eines, dass heute noch sprichwörtlich in aller Munde ist:
Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant. Denunziation und Verrat sind Ausdruck von Metamorphosen sozialer Realität, die von den Einzelnen oder Gruppen als Entwurzelung oder Verlust empfunden werden. Verraten wird das eigene soziale Umfeld. Seine intimen Probleme werden preisgegeben. Einzelne Repräsentanten, Vorgesetzte, Freunde, Kollegen, Mitstreiter, Familienangehörige und Vertraute werden ausgehorcht und ihre Meinungen oder Einstellungen werden Außenstehenden weitergegeben, um Schaden zu stiften oder Hass und Neid zu schüren. Beispielhaft hierfür sind Meldungen wie: „Dem guten Geruchssinn einiger Passanten hat die Berliner Polizei am 8. September 2008 einen Drogenfund zu verdanken. Die Passanten hatten einen Kleinlaster an der Rummelsburger Hauptstraße bemerkt, aus dem starker Cannabis-Geruch strömte. Die Polizei entdeckte wenig später in drei Wohnungen eines Wohnhauses insgesamt drei größere Plantagen, zwei Personen wurden festgenommen und dem Landeskriminalamt (LKA) überstellt.“
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Wat läuft? Folge 112: Interview - California Grower Ein Hanfbauer aus Kalifornien im exklusiv Exzessiv Interview erklärt die Lage in den USA. Die medizinale Anwendung sowie die politische Situation rund um den Hanf werden hier im Interview erörtert. Folge 113: So‘n Zufall! So ein Zufall aber auch! Wir hatten eigentlich gar kein Thema und nun findet sich eins einfach so auf der Strasse! Seid gespannt und lernt!
Folge 114: Stecklinge Home-Made Pt2 Sooo, die Kleinen sind nun soweit umgetopft zu werden. Die letzten Schritte zum benutzungsfertigen Stecki gibt‘s hier. Teil 1 gibt‘s in Folge 111 zu sehen!
Folge 115: Cultiva vorgestellt Vom 10.-12.10.2008 findet die erste Hanfmesse Österreichs in Wien statt. Wir erzählen ein bisschen, was es auf der Cultiva Hanfmesse alles geben wird und verlosen zweimal zwei Freikarten für das Wochenende. Außerdem fügen wir noch einige Infos zum Thema Spice hinzu.
Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum >> Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein! Verreisen? www.cannabis-cafe.info Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz
Das Übel. Marihuana. Es macht high, bringt einen zum Lachen und verursacht keinen Kater. Im Gegensatz zu Alkohol führt es nicht zu Kneipenschlägereien oder verprügelten Ehefrauen. Warum also ist diese harmlose Pflanze illegal? Handelt es sich um eine Einstiegsdroge? Nein, das wäre Alkohol, für den in diesem Land so viel Werbung gemacht wird. Meiner Meinung nach ist Hanf verboten, weil Amerikas Unternehmen, die den Kongress in ihrer Hand haben, viel lieber abhängig machende Medikamente verkaufen, als das private Züchten einer Pflanze zu erlauben, das keinen Gewinn in die eigenen Kassen spült. Dieses Vorgehen ist lächerlich.“ Dem haben wir aber auch gar nichts hinzuzufügen. Den ganzen Brief gibt es hier:
www.ftd.de/lifestyle/outofoffice > Die Abrechnung Eure Redaktion
Hanfanbau am Brandenburger Tor
Erneut Thema vor Gericht
Weil auf der Hanfparade 2006 rund 10.000 Nutzhanfpflanzen standen, steht der Hanfaktivist Steffen Geyer wegen „illegalen Anbaus von Betäubungsmitteln“ vor Gericht. Dass es sich bei den Pflanzen eindeutig um THC-freien Nutzhanf handelt, wie er in der Umgebung Berlins auf hunderten Hektar wächst, steht zwar inzwischen fest, interessierte den Richter jedoch nicht. Im Mai diesen Jahres wurde Geyer im Schnellverfahren zu einer Geldstrafe in Höhe von 600,- Euro verurteilt. Im Anschluss hatte er dazu aufgerufen, ihn bei den Prozesskosten zu unterstützen. Dank vieler kleiner und größerer Spenden konnte er Widerspruch einlegen und eine „ordentliche Hauptverhandlung“ erzwingen, in der er das Gericht davon überzeugen will, dass die mehr als 300 Kilogramm beschlagnahmter Hanf kein Betäubungsmittel waren. Nun geht der Prozess „10.000 Hanfpflanzen am Brandenburger Tor“ am 10.11.2008 ab 10:00 Uhr vor dem Amtsgericht Tiergarten (Turmstraße 91 in 10559 Berlin) in die zweite Runde.
http://usualredant.de/prozess/ www.youtube.com/watch?v=F73Ao4uRVc0 Quelle: DHV
Happy Birthday Traumtänzer Vor genau 10 Jahren versprach die UNDOC eine drogenfreie Welt
1998 sagte Antonio Maria Costa, Vorsitzender der Drogenkontrollkommission der UNO (UNDOC), das Programm der UNO zur Eindämmung der weltweiten Drogenproduktion habe diese bereits zu einem guten Teil zum Erliegen gebracht. Das Ziel sei, dass die Fortsetzung der Strategie innerhalb von 10 Jahren dazu führe, dass die Opium-, Kokain und Cannabisproduktion bis 2008 weltweit im großen Stil zurückgehe. Seitdem wurden bereitgestellte Gelder so ausgegeben, wie Herr Costa es vorschlug. Das Resultat kann sich durchaus sehen lassen, wenn auch eher im Sinne von Drogenkonsumenten: • Die weltweite Opiumproduktion bringt Jahr für Jahr neue Rekorderträge, so auch wieder 2008. • Gleiches gilt für den Kokastrauch. • Die Opium- und Kokoproduktion hat sich als flexibel erwiesen. Wird es in Afghanistan zu schwierig, findet sich wieder ein Land in Südostasien, wo es aufgrund der politischen Situation gerade leichter ist, im großen Stil Mohn zu produzieren. • Der Koka-Anbau (ver)schiebt durch Süd-und Mittelamerika, je nach politischer Lage haben sich in den letzten 20 Jahren eine Hand voll Länder abgewechselt, die Koksgeilheit westlicher Länder zu stillen. • Der Anbau von Cannabis steigt, Indoor Anlagen in den Industriestaaten ersetzen die rückläufigen Erträge in den klassischen Produktionsländern • Die UNDOC veröffentlicht genau diese Zahlen, um noch mehr Geld und Mittel für die gescheiterte Vorgehensweise zu erhalten • Die Gewinne der Händler steigen ins Unermessliche • Die Konsumzahlen sind weltweit steigend.
Herzlichen Glückwunsch Herr Costa!
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news
„NUN, BERLIN?“
Cannatrade 2009
Anfang Mai 2009 findet die 9. Cannatrade in Bern statt
Text: aXXL
Ja, watt nu? Soll`s det jewesen sein? Fünfundfünfzig Minuten lang weitgehend emotionslose Frage- und Antwortrituale im Gesundheitsausschuss des Bundestages zur Cannabis als Medizin-Thematik mit anschließend in die Kamera geheucheltem Bätzing - Kommentar zur Schmerzenslage der Nation? Und? Weiter? Ja, watt denn nu? Watt hamse jesacht die vasammelten Experten? „Handlungsbedarf, dringender Handlungsbedarf“ ham se jesacht. Nahezu allesamt. Nahezu... Prof. Dr. Böllinger von der Uni Bremen resümiert, der Staat breche gleiche mehrere Artikel des Grundgesetzes auf einmal im Verfolgungsverhalten gegenüber dem ganz normalen cannabisbedürftigen Schmerpatienten. Was nun? Prof. Zieglgänsberger vom Max Planck-Institut in München schreibt, dass Cannabis nicht nur erhebliche Schmerzen – sondern auch Ängste vor Schmerzen erheblich reduzieren kann. Und nun? Prof. Dr. Dr. med. Kress von der Uni Wien stellt fest: „Eine zeitweise Aussetzung der Strafverfolgung bei nachgewiesenem medizinischen Eigenbedarf stellt daher sozial, medizinisch und gesellschaftspolitisch eine sinnvolle Überbrückungsmaßnahme dar, bis ein bereits in Entwicklung befindliches, aus der Hanfpflanze hergestelltes Dronnabinol (THC-)Fertigarzneimittel 2009 oder 2010 zugelassen werden kann.“ Wie nun? Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen lässt sich zitieren mit: „Wenn aus medizinisch gerechtfertigter Sicht keine vertretbare Alternative zu Cannabis vorhanden ist, dann ist aus Sicht der DHS der juristischen Argumentation des übergesetzlichen Notstandes zu folgen. Patienten sind demnach vor Strafverfolgung zu schützen, wenn sie – ohne vertretbare Alternative - Cannabis aufgrund einer ärztlichen Empfehlung zu therapeutischen Zwecken verwenden.“ Aber nun: Welche „ärztlichen Empfehlungen“ auf Cannabis
beim derzeitigen Angstklima unter Medizinern vor Regressforderungen? Und wenn schon jahrelang das BfArM nur über eine mangelhafte Datenlage zu Cannabis verfügt, dann sollen Ärzte ad hoc eine bessere aus dem weißen Kittelärmel schütteln? Nun plötzlich? Und wieso heißt es nun – mir nichts, dir nichts - von Seiten der Gesetzlichen Krankenversicherer, wir hätten es in Deutschland ja wohl mit bis zu 20 Millionen Schmerzpatienten zu tun, für die man dann womöglich dauerhaft je Patient bis zu 800 € (Dronabinol) monatlich zahlen müsse; daher sei das Finanzvolumen für solche Ausgaben nicht einzuschätzen...?! Sind das die Experten? Oder sind die wahren Experten doch eher die stillen Hinterbänkler, Patienten, Sympathisanten und Verfechter der guten und billigen Lösung, die in entspannter Manier fix vorrechnen könnten wie billig importiertes Cannabis ist, das bei vereinfachten Verschreibungskriterien und steigender Nachfrage noch wesentlich billiger werden würde? Tja, „Experten“...äh-hmm. Noch `n Fazit? Nun is nich! Aba wenichstens `n jutes Jefühl is. Ooch wejen die mitfühlende Hinterbänklerexperten - Fraje „Haste noch Medizin, Alta?“ Hatte er. Hat er. Wird er ham dürfen.
Fortsetzung Seite 2, Feuer auf Sabine Bätzing >>> Keine besondere Meldung, möchte man meinen, liest man so etwas doch in letzter Zeit häufiger. Doch wenn man bedenkt, dass es in Deutschland auch heute noch ein Honorarkatolog für Verrat und Denunziation gibt, sollte man solchen Meldungen große Aufmerksamkeit schenken. „Allgemeine Grundsätze zur Bezahlung von V-Personen und Informanten“ heißt das 25-seitige vertrauliche Papier mit dem Signet des Bundeskriminalamtes (BKA). Es ist „speziell für den planmäßigen und zielorientierten Einsatz von V-Personen (VP) und für die Inanspruchnahme von Informanten“ entwickelt worden. Die „Richtwerte“ für V-Leute in der Drogenszene werden nach den aktuellen Groß- und Zwischenhändlerpreisen für die einzelnen Drogen ermittelt. Bei der Sicherstellung kleiner Mengen erhalten V-Personen zum Beispiel 1,50 Euro für jeweils fünf Ecstasy-Tabletten oder jeweils zehn LSD-Trips, 13 Cent pro Gramm Haschisch und 39 Cent pro Gramm Kokain oder Heroin. Geht es um Drogen im Kilo-Bereich, gelten folgende Tarife: 130 Euro pro Kilo Haschisch und 1.540 Euro pro Kilo Heroin oder Kokain.
Der schlimmste Schuft im ganzen Land, das ist fürwahr der Denunziant.
Das Verb denunzieren wird umschrieben als ein „anzeigen“ aus niedrigen Beweggründen, als brandmarken, negativ hinstellen. Allein diese Auslegung des Wortes deutet auf Gemeinheit, Hinterlist, Argwohn und auf widerwärtige Aktivitäten hin, um einen anderen zu schaden. Beispielsweise berichtete die Münchner Boulevardzeitung „TZ“ am 20. Februar 2008, dass Reinhard Kastorff, Mitglied der Grünen, die Bürgermeisterin von Moosburg, Anita Meinelt (CSU)
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angezeigt habe, weil diese auf einem Faschingsball geraucht hatte. Seit langem gibt es in Moosburg (Kreis Freising) gemäß „TZBericht“ am Unsinnigen Donnerstag den Ball „Damisch Moosburg“ in der kommunalen Stadthalle. Drei Bars gab es zum Verweilen, zwei waren wie die Halle selbst rauchfrei, an der dritten allerdings wurde geraucht und damit gegen das bayerische Nichtraucherschutzgesetz, dem härtesten in Deutschland verstoßen. Bei den Rauchern dabei war Moosburgs Bürgermeisterin, Anita Meinelt von der CSU. Kastorff, der gar nicht auf dem Ball anwesend war, bekam am nächsten Tag mit, was da in der Stadthalle passiert war. Er setzte sich hin und schrieb eine Anzeige gegen die Bürgermeisterin, die er dann beim Landratsamt einreichte. Für die TZ passierte dann eine „verkehrte Welt“. Dass man Karstorff für seine „gesetztestreue Anzeige“ als „Denunzianten“ bezeichnete, passte so gar nicht in die heutige Zeit, wo Denunziantentum nicht nur von militanten Nichtraucherorganisationen praktiziert wird, sondern auch von der Drogenbeauftragten des Bundes, Sabine Bätzing als „soziale Kontrolle“ positiv bewertet wird.
Der schlimmste Feind im ganzen Land, ist und bleibt der Denunziant. Neid, Konkurrenz, Entwurzelung, Verlusts von persönlicher Identität, Unzufriedenheit, Hass und Wut sind Motive für Denunziation, also alles Verhaltensweisen von Persönlichkeitsspaltung und von innerer Zerrissenheit, die oft Ausdruck dafür sind, dass der soziale Zusammenhalt keinerlei Stabilität mehr besitzt und auseinander bricht. Denunziationen sind deshalb
Trotz der Schwierigkeiten der letzten Messe bleibt die Canntrade auch 2009 in der Schweizer Hauptstadt. Vom 1. bis zum 3. Mai 2009 treffen sich in der BEA- Expo Halle wieder Austeller aus aller Welt, der Schwerpunkt im kommenden Jahr wird „Cannabis als Medizin“ sein.
www.cannatrade.com
Mexikos zweiter Versuch
Entkriminalisierung geringer Mengen Drogen geplant
Felipe Calderon, mexikanischer Präsident, plant den Besitz geringer Mengen von illegalisierten Drogen zum eigenen Bedarf nicht weiter unter Strafe zu stellen. Sein Vorgänger Vincente Fox plante bereits vor zwei Jahren Ähnliches, ruderte jedoch über Nacht, nachdem er ein persönliches Gespräch mit G.W. hatte, plötzlich zurück: Vincente Wendehals Der mexikanische „War on Drugs“ fordert täglich Opfer und hat sich zum größten Problem der mexikanischen Gesellschaft entwickelt.
www.reuters.com
Law and Order in Bavaria Hausdurchsuchung statt Hilfe
Ein Kajakfahrer hat einen Unfall, verletzt sich am Kopf und sein Kajak treibt herrenlos davon. Der Freizeitsportler ist froh, noch an Land schwimmen zu können und begibt sich verletzt nach Hause. Passanten entdecken das leere Boot und alarmieren die Polizei. Der junge Mann wird Tags drauf von Bekannten in Kenntnis über die Suche gesetzt und meldet sich pflichtbewusst bei den Ordnungshütern. Anstatt den jungen Mann zur Untersuchung seiner Kopfverletzung in ärztliche Behandlung zu schicken, tauchen die Beamten vor dessen Haustür auf und durchsuchen seine Wohnung. Seine Schilderung des Unfallhergangs sei nicht schlüssig gewesen. In Bayern reicht so etwas schon, das im Grundgesetz verankerte Recht auf Unversehrtheit der eigenen Wohnung außer Kraft zu setzen. Die Ordnungshüter fanden ganze sechs Gramm Gras bei der rechtlich zweifelhaften Durchsuchung.
immer auch Anzeichen dafür, dass Gemeinschaften als Familie, Milieu, Gruppe oder Kollegium keinerlei Halt mehr geben und Objekt werden der Gehässigkeiten einzelner „Abweichler“ oder „Zuträger“. Denunziation erhält dadurch eine Nähe zum Verrat und stranguliert den sozialen Frieden. In der Rhein-Zeitung vom 15. Februar 2008 geht Bätzing auf Kontrollen des Rauchverbots ein. Sie spricht davon, dass es einen „Bewusstseinswandel“ geben müsse. Man höre ja schon, dass die „soziale Kontrolle“ funktioniere, denn es würden sich verstärkt Nichtraucher bei den Ordnungsämtern beschweren weil das Gesetz nicht eingehalten werde. Man hat den Eindruck, dass Bätzing mit dem Begriff „Soziale Kontrolle“ nur eine Umschreibung des Begriffes „Denunziantentum“ verwendet. Pfui Teufel!
Quellen: www.rauchen-bayern.de www.wortfilter.de/kurios/0301/denunziant.htm
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news
Cannabinoide könnten die Blut-Hirn-Schranke bei einer HIV-Infektion wiederherstellen
Nach Forschung von Wissenschaftlern des Beth-Israel-Deaconess-Medizinzentrums, der Harvard-Medical-School und der Nordost-Universität in Boston (USA) sind Cannabinoide, die Cannabinoidrezeptoren aktivieren, in der Lage, die Wanderung von bestimmten Immunzellen (Monozyten) durch die BlutHirn-Schranke (BHS) zu hemmen. Sie verminderten zudem die Durchlässigkeit von Zellen, die die Wände von kleinen Blutgefäßen auskleiden (menschliche mikrovaskuläre Endothelzellen im Gehirn, MMEZG). Die Autoren stellten fest, dass zum ersten Mal gezeigt worden sei, „dass Cannabinoidagonisten in der Lage sind, die Integrität von MMEZG und der BHS nach einer Verletzung durch das HIV-1-Gpl20 wiederherzustellen. Diese Studien könnten auf der Basis von Cannabinoid-Pharmakotherapien zu besseren Strategien für Behandlungsformen führen, die auf die BHS nach einer HIV-1-Infektion des Gehirns abzielen.“ Häufig wird bei Patienten mit einer HIV-assoziierten Demenz ein Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke beobachtet. Zellprodukte und Virusproteine, die von HIV-1-infizierten Zellen sezerniert werden, wie das HIV-1-Gpl20, spielen eine wichtige Rolle bei der Beeinträchtigung der BHS und der Entwicklung einer HIV-assoziierten Demenz. Die mikrovaskulären Endothelzellen sind ein wichtiger Bestandteil der BlutHirn-Schranke. Die Forscher verwendeten mikrovaskuläre Endothelzellen und bestimmte Nervenzellen (menschliche Astrozyten) als Modellsystem für die menschliche Blut-Hirn-Schranke.
Quelle: IACM, www.cannabis-med.org
Geregelter Markt statt Prohibition Bericht aus England
Immer mehr Studien und Berichte zeigen, dass das Cannabis-Verbot den Konsumenten mehr schadet als Cannabis selbst. Ein Bericht, der für die Überprüfung der UN-Drogenpolitik im nächsten Jahr vorbereitet wird, deutet darauf hin, dass ein „geregelter Markt“ zu weniger Schaden führen würde als der aktuelle internationale Verbot. Der Report empfiehlt, Kontrollen wie Steuern, Mindestalter und Kennzeichnung auszuloten. Am letzten Donnerstag auf einer Konferenz im britischen Oberhaus eingesetzt, gelangte der Bericht der „Global Cannabis Commission“ zur Schlussfolgerung, die nahelegt, das Wissen über Cannabis zu hinterfragen.
Logik ist die Lehre von den Prinzipien des schlüssigen Denkens und Beweisführens Sabine Bätzing zum Verbot von Tabak
Am 06.Juni wurde unserer Drogenbeauftragten auf dem „virtuellen Wählergedächtnis“ abgeordnetenwatch.de Frage gestellt, warum Tabakwaren nicht völlig verboten werden
Dr. med. Franjo Grotenhermen
Die äußerliche Anwendung von Cannabis gegen bakterielle Infektionen und Lippenherpes
Die äußerliche Anwendung von Cannabisprodukten ist historisch aus vielen Kulturen überliefert, auch aus dem europäischen Raum. Sie ist allerdings heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Moderne Forschung zeigt, dass THC, aber auch andere, nicht psychotrope Cannabinoide wie Cannabidiol antibakterielle Eigenschaften aufweisen, und dass THC gegen Herpes-Viren helfen kann. Die historisch überlieferte Verwendung von Cannabiszubereitungen bei Infektionen der Haut oder zum Schutz vor Wundinfektionen hat daher eine rationale Grundlage, die auf aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen beruht. In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Cannabiszubereitungen von einer Gruppe ungarischer Wissenschaftler als antiseptische Substanzen für die Mundhöhle und die Haut sowie als antituberkulöse Substanzen untersucht. Zu dieser Zeit war die Zusammensetzung von Cannabis noch nicht gut erforscht und die festgestellten antibakteriellen Eigenschaften konnten daher nicht auf definierte Inhaltsstoffe zurückgeführt werden. Mitte der 70er Jahre konnte eine andere Arbeitsgruppe nachweisen, dass eine ganze Anzahl von Cannabinoiden in Zellkulturen wirksam gegen Bakterien wie Streptokokken und Staphylokokken war. Dies galt sowohl für das psychotrope THC als auch für mehrere nicht psychotrope Cannabinoide, die wegen ihrer geringen Nebenwirkungen in einer deutlich höheren Konzentration als THC eingesetzt werden können. Jüngst haben Wissenschaftler aus Italien und Großbritannien Ergebnisse von Studien veröffentlicht, die auf diesen frühen Resultaten aufbauen. Ihre Motivation ergab sich aus den heute erheblichen Problemen bei der Behandlung von Infektionen mit Bakterien, die eine Resistenz gegen eine Vielzahl von Antibiotika aufweisen. In den letzten 30 Jahren wurde nur eine einzige neue Klasse von Antibiotika in die Therapie eingeführt. Es gibt daher zur Zeit eine intensive Suche nach neuen Antibiotika. Die Forscher haben für ihre Untersuchungen die fünf häufigsten Cannabinoide (THC, Cannabidiol, Cannabigerol, Cannabichromen und Cannabinol) verwendet, die mit einer Reinheit von mehr als 98 Prozent gewonnen werden konnten. Alle Substanzen wiesen eine starke antibakterielle Aktivität auf. Sie war besonders hoch gegen mehrere sehr resistente Staphylokokken-Stämme, darunter ein Stamm, der heute große Probleme in britischen Krankenhäusern bereitet. Um eine effektive antibiotische Behandlung mit Cannabinoiden durchführen zu können, sind vermutlich recht hohe Blutkonzentrationen erforderlich. Zudem ist unbekannt, in welchem Umfang die Cannabinoide durch Blutbestandteile inaktiviert werden. Die Frage, ob Cannabinoide eines Tages als Antibiotika innerlich eingesetzt werden können, werden daher nur klinische Studien zeigen können. Allerdings gehen die Forscher davon aus, dass zumindest eine äußerliche bzw. örtliche Anwendung zur Reduzierung von resistenten Bakterien-Stämmen auf der Haut vielversprechend erscheint. Zudem könnten Can-
bzw. auf die Liste der illegalen Drogen gesetzt werden. Rauchverbot hin oder her – das Problem wird ja so nicht unbedingt an der Wurzel gepackt. Nun, nach über vier Monaten Zeit zum Nachdenken, lässt sich Frau Bätzing zu einer Antwort hinreissen, die jegliches Verständnis für Logik vermissen lässt. Nachdem sie „die unermüdliche Aufklärungsarbeit über die Risiken des Tabakkonsums und das Engagement vieler anderer Politiker und Verantwortlicher“ gelobt und ein paar Statistiken zum Besten gegeben hat, meint sie: „Eine Aufnahme von Tabakprodukten in den Anhang des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) würde
nabinoidmischungen als preiswerte und biologisch abbaubare antibakterielle Substanzen für Kosmetika und andere Körperpflegemittel Verwendung finden. Dass Cannabinoide möglicherweise auch innerlich gegen Krankheitserreger eingesetzt werden könnten, zeigt eine Studie von nigerianischen Wissenschaftlern aus dem Jahr 1994. Sie hatten die Wirksamkeit eines wässrigen Extraktes aus Cannabissamen, die vermutlich erheblich mit Cannabinoiden kontaminiert waren, Ratten verabreicht, die mit einer bestimmten Art von Trypanosomen infiziert worden waren. Trypanosomen sind kleine Parasiten, die in Säugetieren und Fischen vorkommen und meistens von Insekten übertragen werden. Die von den afrikanischen Forschern untersuchte Unterart kann bei Menschen die afrikanische Schlafkrankheit verursachen und hat daher eine große medizinische Bedeutung. Die Behandlung der Ratten mit dem Cannabisextrakt heilte die Tiere vollständig. Es ist unklar, warum diese Forschung nicht weiter vorangetrieben wurde, um ein Medikament auf Cannabinoidbasis zur Behandlung der Schlafkrankheit zu entwickeln. Dass Cannabinoide nicht nur gegen Bakterien und Trypanosomen wirksam sind, zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der Universität von Südflorida in den USA aus dem Jahr 1991. Sie hatten festgestellt, dass THC die Infektiosität des Herpessimplex-Virus, der für Lippen-Herpesinfektionen verantwortlich ist, in Zellkulturen um bis zu 80 Prozent verringern kann. Die Wirksamkeit von THC gegen Herpes-Viren reduzierte sich erheblich, wenn in die Glasschalen, in denen die Versuche durchgeführt wurden, etwas Blutserum gegeben wurde. Vermutlich wird die Aktivität von THC gegen Herpesviren durch Eiweißstoffe im Blut beeinträchtigt. Daher kommt zur Behandlung des Lippenherpes durch THC vermutlich nur die äußerliche Anwendung in Frage, die nach persönlichen Mitteilungen von Betroffenen tatsächlich sehr erfolgreich durch selbst hergestellte Cannabisextrakte durchgeführt werden kann.
Dr. med. Franjo Grotenhermen Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
nicht dem ursprünglichen Sinn des Gesetzes entsprechen. Das BtMG wurde verabschiedet, um die in internationalen Abkommen vereinbarten Verpflichtungen zur Reduzierung der Verbreitung illegaler Drogen (Opiate, Cannabis, Kokain etc.) in nationales Recht umzusetzen. Tabak ist aber eine legale psychoaktive Substanz.“ Wir fassen zusammen: Eine illegale Substanz ist illegal, weil sie illegal ist und dabei muss es dann halt auch bleiben. Die legale Substanz dagegen darf sich freuen, denn sie ist legal, weil sie legal ist und wird es auch bleiben.
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GESCHICHTE DER ENTWICKLUNG VON
HANFERNTEMASCHINEN Text: Petr Bednar
Die Entwicklung von Hanferntemaschinen in der Firma Tebeco fing eines Nachmittags im Norden Mährens an. Während ein Traktor repariert werden musste, wurde gleichzeitig nebenan Faserhanf geerntet.
Die Ernte ging sehr langsam voran und die alte Erntemaschine rang selbst bei der kleinen Fläche ständig mit großen Problemen. Beim Treffen mit den Landarbeitern offenbarte sich die Lösung: Als ein Partner für die Entwicklung und Konstruktion der Erntemaschinen gesucht wurde, fand man nur eine Firma aus Ausland, die den Erntemaschinenbau als Nebenprodukt anbot. Faktisch war es unmöglich, solche Technik zu finden, die eine gute Arbeitsleistung für Hunderte Hektare garantieren könnte.
Das war die Initialzündung der ersten Welle der Entwicklung, die sich auf folgende Anforderungen an Erntemaschinen konzentrierte: • einfache Konstruktion • hohe Arbeitsleistung • hohe Betriebsdauer des Schneidsystems sowie der eigenen Maschine • niedrige Instandhaltungskosten • Brauchbarkeit für den Transport auf Verkehrswegen
• einfache und schnelle Umstellung der Maschine aus der Arbeits- in die Transportlage • Sicherheit • Störungsfreiheit • Sparsamkeit Dies waren Grunderfordernisse, die jede Maschine erfüllen sollte. Zuerst wurde eine Testmaschine mit Arbeitsbreite von einem Meter entwickelt, lediglich um die Leistungsfähigkeit und Betriebsdauer des Schneidsystems festzustellen. Nach erfolgreichen Proben wurde die Maschine Schumacher mit zwei Leisten und Arbeitsbreite von vier Metern gefertigt, die die vorherigen Probleme bewältigte. Diese Erntemaschine war bestimmt für Hanfpflanzen von bis zwei Meter Höhe. Ihre Erfolge verdeutlichten den großen Bedarf an Maschinen, die fähig sind, hohe Hanfhalme zu ernten. In der Tschechischen Republik wächst Faserhanf nämlich sehr oft bis in die Höhe von 4,5 Metern. Für diesen Zweck wurde die Maschine Clipper entwickelt, die so hohe Hanfpflanzen mit Flächenleistung über 2 ha/h abmähen kann.
Das Potenzial der Hanfpflanze wurde durch die Nachfrage nach mehreren Maschinen deutlich. Da spaltete sich die Entwicklung in zwei Linien: einleistige und mehrleistige Erntemaschinen. Zu den mehrleistigen Maschinen zählt man die Maschine Clipper 4.4 mit vier Leisten, die Hanfhelme von 80 Zentimeter Höhe abmähen kann. Unter den einleistigen Erntemaschinen, die besonders zum Nachmähen von Stoppeln nach dem Mähdrescher benutzt werden, ist die Maschine Panther 3.1 zu empfehlen. Das ist eine drei Meter lange Leiste, die unmittelbar über dem Boden kriecht und auf diese Weise auch lagernde Helme sehr gut abmähen kann. Bei der Entwicklung wird Nachdruck auf Design gelegt, das die Konstruktion der Maschine oft von Grund auf beeinflusst. Die Neuentwicklung nicht nur in Konstruktion ist unentbehrlicher Teil der Firmenstrategie und Basis für die weitere Entwicklung. Die oben genannten Technologien benutzt man nur bei Faserhanfernte (auch Alpha genannt). Heutzutage richtet sich die Firma auf die Entwicklung von Hanfsamenerntemaschinen (Beta). Nutzhanf bietet ein großes Potenzial, dabei ist jedoch zuverlässige Technik von hoher Qualität erforderlich, die Furcht vor bisherigen Erntemethoden entfernt.
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guerilla growing
Entspannt und cultiviert Die erste Cultiva-Hanfmesse in Wien war ein voller Erfolg Text: Michael Knodt
Vorneweg: Wirklich umwerfende Neuigkeiten in Sachen Growing gibt es nicht, dafür aber die Erkenntnis, dass die Glaspyramide in Wien/Vösendorf eine der schönste Locations für eine Hanfmesse ist. Außerdem wurde hier zum ersten Mal deutlich, wie stark der tschechische Markt gerade im Kommen ist, besonders aus dem Hanf-liberalen Nachbarland waren zahlreiche Aussteller und Besucher angereist.
I
m überdimensionalen Gewächshaus vor den Toren Wiens fanden sich Hanf Journal Redaktion, das Exzessiv-Team, die polnische Spliff Redaktion und unsere Newcomer vom tschechischen Konoptikum am gemeinsamen Messestand wieder. Sinn und Zweck: Vernetzung der deutschsprachigen Hanfszene mit den östlichen Nachbarn und natürlich wollten sich auch alle Mitarbeiter mal nach Feierabend kennenlernen. Nicht zuletzt sollten spätestens nach der Cultiva auch alle wissen, dass wir mittlerweile zwei Schwesterzeitungen haben. Dazu haben unsere fleißigen Standbetreuer Matze und Susanne mit vollem Einsatz beigetragen, indem sie während der drei Messetage über 10.000 Exemplare vom Konoptikum, Spliff und Hanf Journal an das zahlreich erschienene, internationale Publikum verteilten. Beim Durchstreifen der Halle, die aufgrund des Ambientes wie ein riesiger Growshop aussah, fielen die zahlreichen Samenhändler sofort ins Auge, die in Österreich legal ihr Hanf-Saatgut unters Volk bringen dürfen. Und auch, anders als auf der diesjährigen Cannatrade in Bern,
seitens der Polizei nicht belästigt wurden. Die hielt sich allgemein angenehm in Hintergrund und trug so maßgeblich zum reibungslosen und vor allen Dingen entspannten Ablauf der Messe bei. Raucher wurden, egal ob Sport- oder Nikotinstängel, freundlich aber bestimmt von den Ordnern der Halle verwiesen und durften draußen weiterrauchen. Für besonders stark riechende und qualmende Tabakwaren hatten die Veranstalter ein „Raucherzelt“ aufgestellt, das vom Publikum sehr gut angenommen wurde. In diesem Zusammenhang wollen wir dem Viva-Sativa KatBong Team noch einmal für das freundliche „Privatasyl“ danken, dass uns zu Entspannungszwecken gewährt wurde.
Ein kleines Produkt-Highlight gab es dann auch noch:
Der I-inhale aus Irland ist ein mobiler Mini-Vaporizer, der fast aussieht wie ein Walkie-Talkie oder ein kleines Mobiltelefon.
Die Wirkung wurde von unserem französischen Exzessiv-Koch A.Chiche als „unklaublisch“ beschrieben, eine Produktvorstellung des I-inhales folgt im Dezember-Heft. Die Cultiva hat ihr Ziel, Kulturen miteinander zu verbinden, nicht verfehlt. Die zahlreichen Nutzhanfaussteller aus Österreich, die ihre Stände , genau wie der DHV, Legalize.at oder ENCOD, gut platziert im Eingangsbereich hatten, fühlten sich, genau wie das zahlreich erschienene Publikum aus Osteuropa, auf Österreichs erster Hanfmesse sichtlich wohl .
Wir hoffen auch 2009 auf ein Wiedersehen in der Glaspyramide und sagen dem Orga Team rund um Harry und Bushdoctor.at noch einmal herzlich „Danke“.
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guerilla growing
Hasch mal anders -
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Text und Fotos: Henk Paschulke Übersetzung und Bearbeitung: KIMO
Low Budget Siebung mit Henk Paschulke Au weia. Henk hat uns einen Film aus A‘dam geschickt, den unser Exzessiv-Team als nächsten Beitrag in der Rubrik „Lasswachsen“ vorstellen wollte. Wie immer hat Henk in Amsterdam eine kleine Homebox mit ein paar wenigen Pflanzen in seine Grachtenkeller gestellt. Leider hat Exzessiv Das Magazin gerade mal wieder Probleme bei youtube, da sie die Regeln bei Film Nr. 109 verletzt hätten.
F
akt ist: Ein Gast des Teams hat eine Wasserpfeife mit Kräutern geraucht und extra darauf hingewiesen, dass man
• das nicht mit Hanf machen sollte • Rauchen unsinnig ist und wenn überhaupt dann erst ab 18.
Trotzdem wurde der Film zum Anlass genommen, den gesamten Account für 14 Tage zu sperren. Also hat uns der Herr Paschulke noch einen Fotobericht geschickt und uns gebeten, den im Hanf Journal abzudrucken. Dieses Mal hat er seine „Knippreste“ genutzt, um auf traditionelle Art und Weise Hasch zu machen. Nachdem ich von meiner letztjährigen Marokko-Reise zurückgekehrt war, habe ich Henk erzählt, wie die Bauern dort Hasch machen und dass die Ausbeute und die Qualität trotz mangelhafter Ausrüstung relativ gut sei. Ich habe aber nicht im Traum daran gedacht, dass unser holländischer Freund plant, die uns vorsintflutlich anmutenden Methoden zu Testzwecken in den Niederlanden in die Tat umzusetzen. Denn in Marokko benutzen die Bauern feine Tücher statt Druckersiebe, weil es letztere einfach nicht gibt. Eishasch ist deshalb und auch aufgrund der Witterung selbst auf den höchst gelegen Farmen ein Fremdwort, ebenso wie eine grobe Vorreinigung oder das Arbeiten mit verschieden maschigen Sieben. Trotzdem wollte Henk mal ausprobieren, was passiert, wenn man mit dem eigenen Indoorresten genauso verfährt wie die Rif-Bauern. Dazu brauchte er Materialien, die es fast in jedem (niederländischen) Haushalt gibt:
• 1 Seiden- oder sehr fein gewebtes Baumwolltuch • 1 Schüssel, über die das Tuch gespannt wird • 1 Stück dicke, stabile Plastikfolie, mindestens doppelt so groß wie die Schüssel • 2 Expander (Gepäckgummis) zum Spannen • 2 dünne Holzstäbe (ideal: Drumsticks) • Eine Gefriertruhe/Gefrierfach • 1 haushaltsübliches Teesieb • ca. 75-80 Gramm gute Knippreste der letzten Ernte Die Größe der Schüssel wird von der Menge der Pflanzenreste bestimmt, Henk benutzt für seine ungefähr 75 Gramm eine 40 Zentimeter tiefe Plastikschüssel mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern. Beim Austrommeln weniger Knippreste empfiehlt es sich, eine kleinere Schüssel zu verwenden. Zuerst spannt er das feingewebte Tuch mit Hilfe des Expandergummis über die Schüssel. Beim ersten Durchgang wird es doppelt gelegt, damit ein höherer Reinheitsgrad erzielt werden kann. Danach werden die tiefgefrorenen Erntereste auf das gespannte Tuch gelegt und vorsichtig verteilt, so dass ein kleiner Haufen in der Mitte entsteht. Über das Pflanzenmaterial wird dann die stabile Plastikfolie gespannt, genau wie für das Tuch benutzt Henk hierzu ein Gepäckgummi. Es sollte darauf geachtet werden, dass die verwendete Folie auf der den Pflanzen zugedrehten Seite absolut sauber ist. Als Folie kann einfach ein alter Gartenerdesack verwendet werden. Jetzt kommen die Holzstäbe zum Einsatz. Für die beste Qualität klopft Henk nur eine halbe Minute ganz locker auf seine Konstruktion. Nach dem Abspannen der Tüte und des Tuchs kommt gerade mal ein halbes Gramm zum Vorschein, dessen Qualität und Konsistenz sich nach Aussage unseres Freundes mit dem besten Maroc messen kann. Danach spannt er Tuch und Sieb wieder wie beschrieben über die Schüssel und klopft weiter. Nach fünf Minuten ist die erste Siebung beendet, heraus kommen drei Gramm, dessen Qualität
laut Henk immer noch über der meisten Kommerzware anzusiedeln ist. Bei der dritten Siebung spannt Henk das Tuch nur noch einfach über die Schüssel und trommelt gute 10 Minuten auf seinem „Dope-TamTam“. Zum Entfernen eventueller Verunreinugungen wie Häarchen oder Fuseln, die während des Herauskratzens des Powders eingeschleppt werden können, siebt Henk das Ergebnis einfach noch einmal schnell durch ein Teesieb.
Jetzt ist er nochmal um 10 Gramm, die im Coffeeshop immer noch unter „Skuff“ für 10€/Gramm über die Theke gingen, reicher.
Fazit
Henk hat es wohl geahnt und bewiesen: Die Rif- Bauern sind echte Minimalisten, die es verstehen, das Optimum aus den zur Verfügung stehenden Mitteln herauszuholen. So auch bei der Haschproduktion. Zwar konnte die Qualität der letzten Siebung nicht mit den europäische „High-Tech“ –Methoden mithalten, aber: Erste und zweite Siebung waren extrem gut und die Ausbeute von 3,5 Gramm war im Verhältnis zur Ausgangsmenge ordentlich. Insgesamt hat Henk 15 Gramm ungestrecktes Hasch ertrommelt, was bedeutet, dass er eine Gesamtausbeute von fast 20 Prozent hatte. Das kann sich, verglichen mit dem zeitlichen und finanziellen Aufwand, durchaus sehen lassen.
Wir müssen Euch wieder darauf hinweisen, dass das hier Beschriebene nicht nachgeahmt werden darf, da der Anbau von Hanf in Deutschland verboten ist. Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und beschreibt real existierende Zustände in unsrem nord-westlichen Nachbarland. 2. Siebung
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wirtschaft
Herbst-/Winter-Kollektion 2008/2009
Hemp Hoodlamb® Hemp Works, 1993 von Adam Dunn & Douglas Mignola als erstes europäisches Hanffachgeschäft gegründet, bietet seitdem eine echte Alternative für massenproduzierte und synthetische Kleidung. Inspiriert durch das Klima in Amsterdam und ihren Lifestyle in der Stadt und beim Surfen war ihre Philosophie vor allem, stilvolle Kleidung für Leute herzustellen, die diese unabhängig von der Tatsache tragen, dass sie aus Hanf ist. So wurde die HoodLamb Winterjacke entworfen, um sich schnell nach kalten Sessions in der Brandung oder im Schnee zu wärmen. Der einzigartige Look und das Gefühl machten sie sofort zum Klassiker und Hemp HoodLamb ® wurde weltberühmt für konkurrenzlose Qualität, Komfort und Style. Ihren „industriellen organischen“ Konstruktionsprinzipien entsprechend, werden hier die Amsterdamer Style & Surf Roots mit umweltfreundlichen Geweben kombiniert, um optimale Kleidung für den Alltag und jede Gelegenheit zu kreieren. Und gerade mit Hanf trägt Hemp HoodLamb ® zur Bewegung bei, negative Auswirkungen unserer Verbrauchergesellschaft aufzuheben und bewusster zu handeln und zu leben. Hanf ist eine der umweltfreundlichsten Fasern der Welt, wächst schnell und erfordert keine Schädlingsbe-
kämpfungsmittel, Herbizide oder Düngemittel. Hanfkleidung isoliert und absorbiert besser und ist auch haltbarer als Baumwolle. Somit sind Hemp Hoodlamb ® Jacken ideal für die kalten Tage, da sie durch robuste Verarbeitung, schlichtes Design und Funktionalität sehr überzeugen. Die sorgfältige Verarbeitung von Baumwolle- und Hanf-Fasern verleihen den Jacken eine wasserabweisende und dennoch atmungsaktive Oberfläche. Das Innenfutter besteht aus täuschend echtem Lammfellimitat, das auch bei tiefen Temperaturen angenehm warm hält. Zudem verfügt jede Jacke über zahlreiche clevere Details: gefütterte Kapuze, mit kuscheligem Lammfellimitat gefütterte Außentaschen, Kopfhörerbefestigung und eine versteckte Innentasche mit integriertem Paper-Dispenser. Die diesjährige Herbst-/Winter-Kollektion überzeugt wieder mit frischem Design und neuem Style. Highlights sind nach wie vor die „Tech 4-20“ Jacken mit ihren vielen Eigenschaften und Taschen für Männer, während sich die Damen über einen langen Mantel und eine Weste freuen können. Es gibt schöne Mützen, gemütliche Kapuzenpullis, Handschuhe und vieles mehr. Schaut auf die Webseiten, präpariert euch für den Winter und fühlt euch gut ...
Hemp HoodLamb Zamenhofstraat 150 #433 1022 AG Amsterdam The Netherlands tel. +31 (0)20 4945 895 fax. +31 (0)20 4945 898 email: info@hoodlamb.com www.hoodlamb.com www.myspace.com/hemphoodlamb www.hempworks.nl http://shop.hempworks.nl
Futurola KS / KS Slim Feinstes Zigarettenpapier aus Holland
Der niederländische Marktführer für Coffeeshopbedarf, die Future Bags B.V. in Amsterdam, hat seit 1996 diverse hochwertige Innovationen unter der Marke Futurola erfolgreich etabliert. Neben der Futurola-Joint-Drehmaschine und dem Futurola Herb Grinder, findet ihr auf der Webseite auch weitere hochwertige Produkte. Ganz neu im Programm ist Futurola King Size, zwei hochwertige und ultraleichte King Size Zigarettenpapiere für den perfekten Genuß. Nach einer erfolgreichen
Neu bei GrowNRW
Markteinführung von Futurola KS Slim und Futurola KS in den Niederlanden sind die Produkte nun auch europaweit erhältlich. Ein Highlight der Cultiva Hanfmesse 2008 in Wien. Futurola KS Slim Futurola KS
110 x 45mm 110 x 53mm
32 Blatt 32 Blatt
www.futurola.com post@futurola.com
Greenbud Lightmaster
Auch der Preis zählt
Greenbud-Lightmaster HPS- und MH-Leuchtmittel bestechen durch ein sehr gutes Preis-LeistungsVerhältnis sowie durch hohe Effektivität.
D
ie brandneuen Leuchtmittel gibt es als 250, 400, 600 oder 1000 Watt Ausführung in einer HPS-Version für blühende Pflanzen oder als Metall-Halogen-Leuchtmittel für wachsende Pflanzen. Greenbud setzt bei der Produktion auf „innere“ Werte wie Langlebigkeit, hohe Lichtausbeute und gute Verarbeitung und verzichtet dafür auf Hochglanzverpackungen und ähnlichen Schnickschnack. Die Leuchtmittel sind mit bekannten Markenleuchtmittel in Sachen Lumen auf Augenhöhe, so kann die 400 Watt HPS Version beispielsweise mit 65.000 Lumen glänzen. GrowNRW aus dem Dortmunder Vorort Lünen vertreibt die gute und günstige Alternative zu den bekannten Marktführern bereits ab 21,90 € für das 250 Watt HPS-Modell, die 600 Watt MH-Version schlägt nur mit 49,90 € zu Buche und als Natriumdampfausführung kostet die 600 Watt starke Hochleistungsbirne gar nur 26,30 €.
Unter www.GrowNRW.de sind alle lichttechnischen Werte der Leuchtmittel abrufbar. Händleranfragen sind unter Info@GrowNrw. de ausdrücklich erwünscht.
Balsam für die Wurzeln
CO2-Tabs mit sehr langsamer Abgabe
Kohlendioxid beschleunigt die Fotosynthese. In Versuchen an Sojabohnen und Mais wurde in Japan zudem nachgewiesen, dass auch bei einer CO2 Zugabe über die Wurzeln mehr Pflanzenmasse produziert wird, als ohne diese Zugabe.
Die Grow In AG bietet zu diesem Zweck seit kurzer Zeit CO2 Tabs an, die das Kohlendioxid zur besseren Verwertung zudem extrem langsam an die Nährlösung abgeben. Ebenso kann es in Gewächshäusern mit mangelnder Frischluftzufuhr zu CO2-Mangel kommen, die Zugabe von CO2-Tabs ins Gießwasser kann diesem Effekt jedoch entgegenwirken.
CO2 Tabs sollten den Pflanzen immer „frühmorgens“ zugefügt werden, da das Kohlendioxid nur verwertet werden kann, wenn die Pflanze gerade Fotosynthese betreibt, also wenn das Licht brennt. Die 60 Tabs reichen für 6000 Liter Nährlösung.
Eine Dose kostet im Ladengeschäft der Grow In AG in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin 12,50 € oder kann zum gleichen Preis online unter www.Grow-In-Berlin.de einfach, schnell und diskret bestellt werden. Shopbetreiber wenden sich bitte direkt an die Grow In AG in der Flottenstraße 24c in 13407 Berlin.
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Marihuana Tree Shakers Eine Hanfpflanze auf youtube macht hoffnungsvolle Talente zu gemeingefährlichen Kriminellen „Die zum Teil gesellschaftskritischen Themen der eigenen Kompositionen unterstreichen die Authentizität der Gruppe“, sagte der Projektleiter der Pop Akademie BW, Dietmar Polzin, anlässlich des Sieges der „Marihuana Tree Shakers“ beim Coca Cola Newcomer Contest im Jahr 2006. Seitdem ist die eine Band aus der lokalen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Durch zahlreiche Auftritte, darunter auch Benefizkonzerte für die Deutsche Krebshilfe sowie der Gewinn des Coca Cola Newcomer Contests 2006 und 2008, machte sich die Band um Frontmann JahRobby im süddeutschen Raum in den letzten Jahren einen Namen, besonders als Live-Act eilte den Treeshakers ein exzellenter Ruf voraus. „Seit nunmehr 6 Jahren begeistern die “Hegauer Baumschüttler” bereits mit vielen Live Auftritten rund um den Bodensee“, schrieb der „Südkurier“ noch im Sommer diesen Jahres. Der offensichtlich Hanf-freundliche Name der Band interessierte niemanden, ihre Legalize-Texte wurden kurzerhand als „sozialkritsch“ eingeordnet und die Lokalpresse berichtete einhellig positiv über die „Baumschüttler“. Der Zusatz „Marihuana“ wurde bei der eingedeutschten Version von den zuständigen Lokalredakteuren geflissentlich und regelmäßig übergangen.
Doch seit Angang Oktober ist Schluss mit lustig. JahRobby wird von der lokalen Presse als Drogendealer vorab verurteilt, Auftritte werden abgesagt und der Gitarrist der Band musste sich aus „privaten Gründen“ von den anderen trennen. Was war passiert? In einem alten youtube Video wird der Sänger hinter einer am Waldrand wachsenden Hanfpflanze sowie mit einer nicht näher definierbaren Zigarette gezeigt. Daraufhin folgte eine Hausdurchsuchung beim Sänger, wobei die Polizei „….Drogen im Wert von 40000 Euro fand . Wer jedoch weiß, wie die dortigen Ermittler beschlagnahmtes, selbst angebautes Gras wiegen, ist bei der Einschätzung offizieller Angaben vorsichtig: Nicht selten werden Blätter, Wurzel und sogar die Topferde mitgewogen und die richtige Menge taucht erst in der Hauptverhandlung auf. So werden aus drei Pflanzen schon mal schnell vier Kilo. Die Lokalpresse sowie städtische Veranstalter tun nun so, als hätten sie über Jahre hinweg die „Apple Tree Shakers“ promotet, anstatt ordentlich zu recherchieren und die Rufmordkampagne wenigstens erst dann einzuleiten, wenn irgend jemand rechtkräftig verurteilt ist. Jugendarbeit in Süddeutschland aber heißt, Realitäten zu leugnen, selbst in Jugendzentren die Angst vor Strafe über Aufklärung zu stellen und somit auch dieses Jahr wieder die meisten Drogentote in Deutschland mitzuverantworten. Das Hanf Journal gratuliert. Unsere Nachfrage bei der für die Absage eines Konzerts verantwortlichen Jugendreferentin in Rilasingen ergab, dass sie selbst nicht genau über den Sachverhalt Bescheid wusste, Bürgermeister und örtliche Polizei „das aber so wollten, weil da was vorgefallen sei.“
Die Marihuana Treeshakers sind: • • • • • • • • •
vocals jahrobby aka bingy aka g for live vocals mcwill drums dom bass andy keys yogi guitar sista tan perc. jacko backgroundvocals sista lara webside,managemant breda maik
www.treeshakers.de
Kurzinterview mit JahRobby Ha Jo: Hi
MTS: Jo greetings from Bodensee, thanks for support.
Ha Jo: Wie lange spielt ihr schon zusammen?
MTS: Die Marihuana Tree Shakers an sich gibt es schon seit 1998. Live-Konzerte und Gigs, so wie wir sie heutzutage machen, gibt es in der Form seit 2002.
Ha Jo: Gab es vor dem Vorfall irgendwelche Probleme oder Nachfragen aufgrund eures Namens? MTS: Nein, zumindest nie offiziell.
Ha Jo: Wie sehen die Konsequenzen für die Treeshakers momentan aus?
MTS: Pure fuckry goin‘ on. Zwei Konzerte wurden bereits gecancelt, unser Gitarrist musste auf familiären Druck hin ausscheiden. Die Mundpropaganda der Schein-Heiligen kennt keinerlei Grenzen, die öffentliche Verleumdungskampagne ebensowenig. Wir wollen unseren Namen jetzt in JAHROBBY & THE TREESHAKERS-BAND ändern, keine Spliffs und so‘n Zeug mehr auf ‘nem Video.
Ha Jo: Wieviele Leute eurer Band hatten aufgrund des Videos Ärger mit der Polizei?
MTS: Nur ich. Aber es gibt auch keinen Grund, warum sich in dieser Richtung bei den anderen was tun sollte.
Ha Jo: Gibt es momentan noch Veranstalter in eurer Gegend, die euch mit Auftrittsmöglichkeiten unterstützen?
MTS: Seit dem Bust halten sich die lokalen Veranstalter mit Buchungen zurück. Wir sind und bleiben Underground hier unten, man spricht halt nicht offen über das Thema Hanf. Bis jetzt hat sich leider seitdem noch nichts ergeben, deshalb ein kleiner Aufruf an alle Konzert-Promoter, Festivalveranstalter, Musikneipen-Wirte, Sound-boys & -systems, in ganz Europa: Wir kommen gerne, haben für kleinere Clubs oder Events reggaemusikalischer auch unsere eigene Anlage am Start. Wer die Legalisierung in Germany musikalisch vorantreiben möchte, kann uns unterstützen.
Ha Jo: Wie geht es weiter/ woran arbeitet ihr gerade?
MTS: Zur Zeit arbeiten wir an unserem ersten Album, das Januar 2009 bei Ironmusic-Recordings erscheinen soll. Im Oktober habe ich mein letztes Mix- Tape veröffentlicht. Außerdem haben wir ein Akustik-Projekt am Laufen und mit Konstanz‘ besten Rappern von sdz (studiozeit) arbeite ich gerne und oft zusammen. Zur Zeit suchen wir noch einen Produzenten für ein Album.
Ha Jo: Vielen Dank und alles Gute für die musikalische Zukunft und den anstehenden Prozess. Respect’n seen.
cooltour
DVD-Special:
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Thrill
Das Phantom
(constantin film)
1992 veröffentlichten Gerhard Wisnewski, Wolfgang Landgraeber und Ekkehard Sieker ein Buch mit dem Titel „Das RAF-Phantom“ und berichteten im Fernsehen über „Die Zerstörung der RAFLegende“. Dabei wurde spekuliert, RAF-Anschläge könnten von interessierten Kreisen aus Politik und Wirtschaft angestiftet worden sein. Die Autoren dachten dabei an den 1952 gegründeten Verein „Die Atlantik-Brücke“, zu dessen Mitgliedern auch Jürgen Ponto, Karl Heinz Beckurts und Alfred Herrhausen gehört hatten, die 1977, 1986 bzw. 1989 ermordet wurden. Vor diesem brisanten Hintergrund inszenierte Dennis Gansel den vielleicht spannendsten Politthriller, der je in Deutschland gedreht wurde. Jürgen Vogel („Die Welle“) und Nadeshda Brennicke („Antikörper“) konnten als Darsteller verpflichtet werden. - Als am 4. Oktober 1990 Finanzminister Hausmann Opfer eines RAF-Anschlags wird, läuft die Fahndung nach dem Terroristen Andreas Ganz auf Hochtouren. Aber die Spuren verlieren sich im Ausland. Doch zehn Jahre später gerät Drogenfahnder Leo Kramer bei einer nächtlichen Observation in ungeahnte Verwicklungen und entdeckt, dass einer der getöteten Drogendealer der gesuchte Andreas Ganz ist. Für Leo beginnt ein Alptraum. Als auch sein Chef ermordet wird, verdächtigt man ihn. Gejagt von einem brutalen Killer und den Zielfahndern seiner Behörde taucht Leo unter und ermittelt auf eigene Faust. Langsam begreift Leo, dass er mitten in eine politische Verschwörung auf höchster Ebene hineingeraten ist. - Die Verschwörungstheorie, dass die Anschläge bzw. die reine Existenz der RAF von höchster Stelle gedeckt bzw. angespornt wurden, wurde hier sehr gut als Aufhänger genommen und spannend in den Film integriert. Auch das Ende wurde sehr konsequent umgesetzt. Es dürfte nicht allen Zuschauern gefallen, letztendlich ist dieses Ende jedoch zwingend erforderlich, um dem Film die Glaubwürdigkeit zu belassen. Ein hochklassiger Politthriller!
www.constantin-film.de
Comedy
Herbert Knebel:
Ich glaub, ich geh kaputt...! (sony bmg)
Nach zehn Live- und zwei SoloProgrammen, einem „U-Punkt“ im WDR-Hörfunk, einem Stammplatz bei den „Mitternachtsspitzen“ im WDR-Fernsehen, zehn CDs und fünf Büchern präsentiert der Chef mit seinen beiden Co-Autoren nun endlich eine Retrospektive auf zwei DVD’s. Der frühverrentete Kassengestellträger mit Prinz-HeinrichMütze und hellbrauner Jacke plappert und grantelt, was das Zeug hält. Unnachahmlich verkörpert von Uwe Lyko parodiert Herbert Knebel eine Spezies, die den lieben langen Tag an der Trinkhalle steht, von ihrer kleinen Welt erzählt und über alles meckert, was ihr in die Quere kommt: Raucher, Rechnungen, Aktivurlaub mit Guste im Club Medityrannei, lahmarschige Postbeamte, Rocker und Inliner, eine Abenteuertrophy, Talentshows und Modetrends, das Gesundheitssystem und Staubsaugervertreter. Die Bonus-DVD bietet mehr Affentheater, darunter das frühe Liebeslied „Schiffbruch“ oder das kongeniale Beatles-Cover „Sie liebt dich“. Außerdem: Die Fernsehproduktion „Herberts Welt“, in der unser Titelheld kurzerhand eine Trinkhalle übernimmt, während Ozzy und Ernst Pils im Supermarkt kaufen sollen, um die Fußballfans nach dem Pokalendspiel mit dem Allernötigsten zu versorgen. Zum Abschluss gibt es auch noch das Filmchen „Boh glaubse - Knebels Welt“, ein 25-MinutenStreifen für eine potenzielle Serie, die nach 2006 aber nicht umgesetzt wurde. Lasst euch die zeitlosen Krawall-Rentner auf keinen Fall entgehen!
www.herbertknebel.de
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cooltour
Rolys Silberscheiben des Monats November Roland Grieshammer
London Elektricity: Syncopated City (hospital)
Das Live-Band-Projekt, bestehend aus Tony Colman, Lianne Carroll, MC Wrec, Andy Waterworth, Landslide und Jungle Drummer, zählt zu den besten und beeindruckendsten Live-Acts überhaupt. Mit einer Mischung aus radiotauglichen Vocal-Tracks und Next Level Dancefloor-Killern gelingt es London Elektricity immer wieder Tanzflächen zu füllen. Nach „Pull The Plug“, „Billion Dollar Gravy“ und „Power Ballads“ erscheint nun mit „Syncopated City“ bereits das vierte Studioalbum, dem man deutlich einen Qualitätssprung nach oben anmerkt. Der von Tony Colman produzierte Longplayer lässt einen Einblick in seine brillante Songwriter-Seele zu und beinhaltet Gastauftritte von Lianne Carroll (zweifache BBC Jazz Awards-Gewinnerin) bei „This Dark Matter“, „And Hell Is Breaking Loose“ und „The Point Of No Return“, während die schwedische Sängerin Elsa Hedberg dem Track „Just One Second“ einen pop-euphorischen Charakter verleiht. London Elektricity stehen in der Tradition von Jazz und Soul, vermischen Sounds und Instrumente dieser Stile sowie Vocalfeatures mit Breakbeats. Das alles hat nichts mit neuen Weltentwürfen und Lebensstilen zu tun, präsentiert Drum’n’Bass allerdings auf einem höheren Level. Meine ganz persönlichen Glanzpunkte sind trotz aller Zärtlichkeit sehr groovy und lauten „Bare Religion“, „South Eastern Dream“, „Attack Ships On Fire“, „Uska“ und unangefochten „Outnumbered“, bei dem sich die pure Glückseligkeit über meine Wangen ergiesst. Traumhaft schön!
www.hospitalrecords.com www.grooveattack.com
Squarepusher: Just A Souvenir (warp records)
Unser Liebling unter den Drill’n’Bassheads bricht mit den Erwartungen, die der sehr eingängige und auf den Punkt gebrachte Vorgänger „Hello Everything“ geweckt hatte. Vielmehr knüpft er damit an Meilensteine wie „Hard Normal Daddy“ (1997) und „Go Plastic“ (2001) an. Über sein neues Album „Just A Souvenir“ sagt Tom Jenkinson, es sei der Versuch, ein halluzinatorisch-visionäres Erlebnis während eines Rockkonzertes festzuhalten und der darin erfahrenen absurd futuristischen Fantastik die Ehre zu erweisen. Squarepusher zeigt sich gut gelaunt wie nie zuvor und liefert uns ein relativ kaleidoskopisches und organisches Werk: Selbst gezupfter Bass, frickelige Synthie-Sounds und jede Menge Heiterkeit bis die Warp-Ikone in der funky KraftwerkHommage „A Real Woman“ selbst zum Vocoder-Mikro greift. Neben der alten Liebe zur angejazzten Elektronika scheint er auch seine Rockader entdeckt zu haben („Delta-V“ und „Planet Gear“). Mit begnadeter Virtuosität bringt er seine Drum’n’Bass Abstraktionen wieder ins Spiel, die er diesmal - in höchstem Maße progressiv und psychedelisch - in 70’er Jazzrock-Manier auffrischt. Auch seine atmosphärischen, geisterhaft schön verwobenen Melodiefäden blitzen mich glücklich. Ein Andenken aus der Zukunft mit Referenzen an das Genre des französischen Erotik-Films und Science-Fiction-Comics à la Captain Future von einem der hochklassigsten Musiker. Am 26. November 2008 spielt er übrigens nach vielen Jahren das erste und einzige Deutschlandkonzert in der Berliner Volksbühne.
www.myspace.com/doyouknowsquarepusher www.squarepusher.net www.warprecords.com
Terry Lynn: Kingstonlogic 2.0 (phree music)
„Im letzten Jahr verzeichnete Jamaika erneut eine Zunahme der Gewaltverbrechen und hat mit 62 Opfern pro 100.000 Bürgern den Spitzenplatz der weltweit höchsten Mordrate inne. Die Gesamtzahl belief sich auf 1.669 Verbrechen mit Todesfolge, davon wurden 77% mit Feuerwaffen und 15% mit Messern verübt. Die Kriminalität in Jamaika, insbesondere in der Hauptstadt Kingston, ist mit drei Faktoren untrennbar verbunden: Armut, Gangs und Drogen.“ Diese traurige, von der Weltgemeinschaft weitgehend ignorierte Wahrheit fängt Terry Lynn in ihrem Song „Kingstonlogic“ wie mit einer Kameralinse ein. Mit acht älteren Geschwistern in Waterhouse, eines der ärmsten gewalttätigsten Bezirke Kingstons, aufgewachsen, revolutioniert sie den jamaikanischen DancehallSound: Daft Punk trifft Marley trifft Malcolm X. Hier geht’s nicht um den für diese Musik so typischen Sex – roh, laut aber auch optimistisch beschreibt Terry mit starken, teils düsteren Bildern die Korruption, Gewalt und Armut im täglichen Leben auf der Schattenseite Jamaicas. Ihre erste Single ist ungeschminkt, hart und ungefiltert – wie ein Kriegsberichterstatter nimmt sie uns mit an die Front, direkt in die Kampfzone. „Kingstonlogic“ ist voll von Eindrücken, die man sonst von den sonnigen Küsten Jamaicas eher selten zu hören bekommt. Während „Kingstonlogic 1.0“ mit den Originalversionen ihrer Songs veröffentlicht wird, überzeugt „Kingstonlogic 2.0“ mit elektro-wahnsinnigen Remixen.
www.myspace.com/terrylynnkingstonlogic www.kingstonlogic.com www.phreemusic.com
Jonson: Mindlook (mikrolux)
„Ein neues Meisterwerk aus dem Hause Elektrolux gibt sich die Ehre, den Herbst noch melancholischer zu verfeinern als ich mir träumen liess“, leitete ich vor zwei Jahren meinen Text zu seinem letzten Album „p_composing“ ein und sehe mich nun veranlasst, dies wieder zu tun. Denn durch seine typischen Melodieführungen, die sich auch auf seinem neuen Werk über einen längeren Zeitraum hinweg offenbaren, entstehen in den einzelnen Tracks Klangbilder, die je nach subjektivem Empfinden die unterschiedlichsten Assoziationen hervorrufen können. Und mich bewegt nunmal die Melancholie wie nichts anderes! Mit viel Mut zur Langsamkeit hat sich Soundtüftler Harald Karla a.k.a. Jonson zum Ziel gesetzt, Musik zu schaffen, die sich dem Schnellen entgegensetzt und ganz ohne Beats und Rhythmus auskommt. Flächen und Sphären sind auf „Mindlook“ seine Gestaltungselemente, mit denen er bewusst den Blick nach innen richtet und sich ohne jegliche Ablenkungsmanöver auf das Wesentliche konzentriert. Diese atmosphärischen Soundkulissen voll cineastischer Qualität berühren mich gleich durch das dezent eingesetzte Klavier im Intro. Besonders „From Here To There“, „Moon To Earth“, „Foretime“ und „Reason Of Senses“ sind wundervoll episch. Die Tracks korrespondieren sehr symbiotisch mit dem Coverdesign und kommen ruhig und hypnotisch, manchmal aber auch mystisch und bedrohlich. „Mindlook“ ist ein faszinierend ambienter Entschleunigungsprozess, denn in der Ruhe liegt die Kraft.
www.myspace.com/jonsonelectronic www.myspace.com/mikrolux www.mikrolux.com
www.hanfjournal.de MDR Symphony Orchestra: The Dresden Soul Symphony (nesola)
Bin mit Marvin Gaye & Diana Ross gross geworden und liebe die Songs aus den besten Jahren der Soul-Ära. Cover sind ja so eine Sache für sich, doch „The Dresden Soul Symphony“ ist ein Werk, das diesem Namen mit allen seelischen und symphonischen Komponenten gerecht wird. Das renommierte 100-köpfige MDR Sinfonie Orchester, unter Leitung von Dirigent Jun Märkl, hat die eigens für dieses Event von Philadelphias Soul-Produzenten-Legende Larry Gold und seinem Schwiegersohn Daniel Felsenfeld komponierte Sinfonie in der einmaligen Kulisse des Alten Schlachthofs in Dresden aufgeführt. „Deutschlands Soul-Queen“ Joy Denalane, die ursprünglich nach einem Radiokonzert bei MRD Sputnik die Idee zu dieser Zusammenarbeit ins Rollen brachte, bildet gemeinsam mit der Missy Elliott-Entdeckung Tweet, dem „Soulquarian“ Bilal und dem eleganten Dwele aus „Motown“ Detroit die stimmliche Speerspitze dieses Projekts – vier unverkennbare Individualisten, deren professionelle und leidenschaftliche Performances den Klassikern mehr als gerecht werden. Der „Midnight Train To Georgia“ bildet Ouvertüre, Zwischenspiel und Finale, und von Aretha Franklin, Ray Charles und Minnie Riperton über Diana Ross, Marvin Gaye und James Brown bis hin zu den Jackson 5, Stevie Wonder und Barry White weckt diese Sinfonie sehr emotionale Erinnerungen durch die bewegte Historie der Soulmusik. Wie diese um die klassische Klangfülle bereichert und tief erlebte Improvisation mit gefühlvoll auskomponierten Harmonien und Melodien verbunden wird, ist hier sehr beeindruckend.
www.nesola.de www.fourmusic.com www.mdr-konzerte.de
Das Bo: Dumm aber schlau (sony bmg)
In den vergangenen eineinhalb Dekaden die Geschichte des deutschen HipHop maßgeblich mitgebrägt, veröffentlicht er nach vier Jahren Album-Pause endlich seine zweite Solo-LP. Für seinen Beitrag zum Bundesvision Songcontest mit dem Titel „Ohne Bo“ bediente sich der Hamburger an einem Track der 80er Popband Münchener Freiheit. Nun muss als Hookline-Lieferant Dieter Bohlen dran glauben, und grandios plündert Das Bo zusammen mit „80’s Flashback“-Produzent Petone einen 84er Discofox-Klassiker. Doch dass Das Bo keine Musikvideos braucht, um sein großes Comedy Talent unter Beweis zu stellen, zeigt eigentlich das komplette Album „Dumm aber schlau“. Mit vielen verschiedenen Produzenten präsentiert er seine ganzen Bandbreite, die Samples sind tricky, bauen sich schön auf und werden von den solide bouncenden Beats gut umspielt. Gäste am Mic sind seine ehemaligen Fünf Sterne Kollegen Tobi Tob & Marcnesium. Grossartig sind Monroe’s „BO (O-Ohh)“, die Eimsbush-Kollabo „Fresh“ mit den Basement Allstars Samy Deluxe und Jan Delay, der nostalgischen Piano-Smasher „Alles für mich“, die Kopfnickern „Over The Top“ und „Ich mach mein Ding“, der Balkanerstyler „Wir woll’n feiern“, das smoothe „Nur fliegen“, der Geburtstags-Hit „Wünsch dir was“ mit Deichkind, das trippige „Entspannt & zugedröhnt“ und „Anna Bar“. Das Bo ist zurück, spiegelt die Gesellschaft und persifliert mal wieder schön ironisch und basslastig den Prototyp eines Gangster-Rappers.
www.myspace.com/dasbo www.dasbo.de
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cooltour
Rolys Silberscheiben des Monats November Roland Grieshammer
Deutschlands vergessene Kinder – Rap Soundtrack (mellowvibes)
Wen man wissen will, wie es derzeit um viele Kids in Deutschland bestellt ist, dann sollte man sich den ein oder anderen Rap schon anhören. Allein in Berlin leben derzeit 500.000 Menschen unter der Armutsgrenze. Jeder Fünfte davon ist zwischen 0 und 15 Jahre alt. Die Bücher „Deutschlands vergessene Kinder“ und „Deutschlands sexuelle Tragödie“ erzählen ihre Geschichten. Die Autoren Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher, Journalist und Pressesprecher der Kinder- und Jugendhilfsorganisation ARCHE, haben zugehört und protokolliert. Die erschütternden Ergebnisse erklimmen derzeit die Spiegel-Bestsellerlisten. Dank Sami Ben Mansour erscheint dazu nun der offizielle Rap-Soundtrack, auf dem über 40 Künstler von traurigen Schicksalen erzählen und hoffnungsvoll zum Nachdenken anregen. An der verzerrten Darstellung von Hip Hop, die Gangster-, Straßen- und Porno-Rap stellvertretend für ein vielfältiges Genre verkauft, trägt die schreibende und sendende Zunft den Löwenanteil der Schuld. Ich schreibe darüber, um zurück ins Bewusstsein zu rufen, dass zu HipHop weit mehr gehört als Knarren, Titten und Bling-Bling. Dann fällt vielleicht auch für Deutschlands vergessene Kinder etwas von dem ab, was Afrika Bambaataa einst propagierte. Mit dem Kauf der CD unterstützt ihr das Folgeprojekt zu diesem Sampler und damit die Jugendarbeit in den Häusern der ARCHE. – Hip Hop endlich mal wieder als Sprachrohr und Perspektive!
www.deutschlands-vergessene-kinder.info www.mellowvibes.de
I Fire
Mama Boom!: Bestens (raboisen records)
Sie lieben die Energie, den Verve und den Twang des Rock’n’Roll und übertragen das jetzt einfach mal undogmatisch auf die Tanzflächen, Bühnen und Soundsystems des 21. Jahrhunderts: It’s a Ragga’n’Roll-Thang! Mit Gentleman, Clueso, Dendemann und den Ohrbooten standen sie gemeinsam auf der Bühne. Große Qualitäten als Entertainer bewiesen sie bei der WM 2006 und den Fan-Festen. Nun schmeissen sie erneut eine Party, denn ihre Veröffentlichungen erreichen nun erstmals Albumlänge. „Bestens“ gönnen Pascal und Don ihrem innig geliebten Rock’n’Roll eine wahnwitzige Stil-Orgie. Genre-Grenzen sind ihnen völlig schnuppe. Ob Soca, Dancehall, HipHop, Ska oder Electro - Oldschool-Rockgitarren treffen auf pumpende Grooves und geschmeidige MCFlows. Der Eröffnungstrack „Gute Idee“, der den weit über die Reggae-Szene hinaus bekannten Dr. Ring Ding featured, weist mit einer guten Portion selbstironischem Humor den Weg in die 13 Stück starke LP. In „Mok Wi“ bekennt sich Pascal über einen fetten Dancehall-Groove zu seinen norddeutschen Roots, bevor auf dem dreckig-bouncenden, sozialkritischen Titel „Mehr“ der Hauptstädter P.R. Kantate eine Strophe in seinem typischen Berlingua-Style beisteuert. Mit „Revolution“ gibt’s eine flinke Calypso-Nummer, mit „Die Besten“ eine gefühlvolle Ballade und mit „Sowas Von“ meinen Lieblingssong. An der Waterkant ist alles bestens.
www.myspace.com/mamaboomspace www.mamaboom.de
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Rymzo de Gusto: Rymzo (highhat)
Lagos’ musikalischer Hotspot ist das Ghettoviertel Ajegunle, das als „Nigerias Kingston“ die Heimat von Reggae, Dancehall, von seltsamen Tänzen und eines eigenen Dialekts ist. In seiner Heimat Nigeria gehört Churchill Sosa Gusto schon lange zu den aktiven Künstlern und Produzenten. Dieses Jahr war er z.B. für den Nigerian Music Award nominiert, und nun veröffentlicht highhat records seine ersten beiden, bereits in Afrika erschienenen Alben als Compilation. „Rymzo“, was in Nigeria schon vor zwei Jahren in den Charts vertreten war, ist der Vorbote des im Frühjahr 2009 ebenfalls über highhat erscheinenden Albums „Overdose“. Die 12 bewährten Tunes, die von Roots bis Dancehall reichen, überzeugen durch Vielfältigkeit und erfrischend gut produzierte Riddims. Der leicht nasale Ton verleiht Rymzo eine wieder erkennbare Stimme, die er sowohl im Singen als auch in den DJ Parts beherrscht. Meine Favoriten sind das musikalisch verspielte „Take Mediocres“, das gut gelaunte „Greenlight“, das rootsbetonte „Rasta Time“, das rockige „Alarm Go Blow“ und vor allem das melodisch sehr interessante „We Party“ (Feat. Star Musica). Schön, dass es dieser talentierte Künstler geschafft hat, seine Vertriebswege bis nach Europa auszubauen. Hier kann man die Wärme seiner Heimat immer gut gebrauchen, und ich liebe afrikanische Rhythmen - danke, Papa. Urbane Musik aus dem Mutterland!
www.myspace.com/rymzo www.highhat.com
Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 e-mail: anwalt.honecker@t-online.de
In Hamburg und Bayern haben sich die Jungs durch zahlreiche Live-Auftritte in Clubs und auf Festivals längst einen Namen gemacht. Im kalten Deutschland erfreut sich der Mix aus Reggae, Hip Hop und Dancehall immer mehr Beliebtheit, denn er weckt Gedanken an die Karibik, Sonne und Caipirinha.
Doch man kann es sich auch in den eigenen vier Wänden schön machen, wie die Hamburger Reggae-Combo I-Fire nun beweist. Nachdem am 21.03.2008 bereits ihr Debütalbum „Vom Schatten ins Licht“ erschien, bietet die aktuelle Single „Ferien Zu Haus“ einen Vorgeschmack auf das zweite Album und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das neunköpfige Offbeat-Kollektiv um die drei Sänger Raw, Free und Dub-Ill-You liefert Ohrwurmcharakter und gute Beats. „Dank des Treibhauseffekts kommt jetzt der Sommer zu mir“, singt Robert „Raw“ Schlepper. Also wozu noch wegflie-gen, denn „man sieht sich im Freibad für 1,70“.
youtube.com/watch?v=7M6AfXLylpA www.myspace.com/ifire www.i-fire-sound.com
Für Fans von Culcha Candela, Seeed & Sam Ragga Band
Ferien Zu Haus ieder w t b i g s E
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Ab auf die Insel
Text: mze
Electro-Gaming
Viva Piñata: Chaos im Paradies
Rare™ will´s wissen und schickt ein Update ins Rennen.
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or ungefähr zwei Jahren erschien mit Viva Piñata das erste echte Konkurrenzprodukt zu Familien freundlichen Nintendo Konzepten auf der Xbox360. Ein zuckersüßes Videospiel mit mannigfaltigen, bunten Kreaturen, die zur Aufzucht und Pflege in eure Obhut überlassen werden und von euch gepflegt, gehegt und verwaltet werden wollen. Piñatas sind die bunten, mit Süßigkeiten gefüllten Tiere aus Pappmasche, die auf mexikanischen Kindergeburtstagen liebend gern mit Holzknüppeln aufgeschlagen werden und dabei, unter wildem Kindergeschrei, ihre süßen Innereien an die beiwohnenden Partygäste verteilen. Dies ist auch eine der Hauptaufgaben in Viva Piñata: Chaos im Paradies. Macht eure Gartenbewohner so glücklich, dass sie sich prall mit Süßem füllen und schickt sie auf die nächste große Party. Der Erfolg des ersten Viva Piñata blieb leider aus und so schickt sich Rare nun erneut an, um ihren circa 100 Kreationen mit einer Frischzellenkur den verdienten Erfolg zu bescheren. Ausgangspunkt eurer neuen Arbeit ist ein kleiner Garten auf Piñata Island, welcher als Lebensraum für die bunten, mexikanischen Papiertiere herhält. Dort hatte der knallrote Professor Pester, bei dem Versuch die gespeicherten Daten aller Piñatas zu stehlen, den Hauptcomputer gelöscht und so seid ihr auch dafür verantwortlich möglichst viele, unterschiedliche Arten dieser
D 01000 >> Chillhouse.de Dresden Alaunstr. 56 01099 Dresden Crazy Headshop Bahnhofsstr. 31a 01968 Senftenberg Chillhouse.de Leipzig Brühl 10-12 04109 Leipzig Headshop Metropol Spitalstr. 32a 04860 Torgau Chillhouse.de Halle Große Ulrichstr. 27 06108 Halle Mushroom’s Store Head & Growshop Annendorferstr. 69 06886 Lutherstadt Wittenberg Mr. Smoker Head&Growshop Saalstr. 40 07318 Saalfeld/Saale LEGAL Heinrichtstrasse 52 07545 Gera Chillhouse.de Gera Heinrichstr. 78 07545 Gera Chillhouse.de Jena Löbdergraben 9 07743 Jena Chillhouse.de Zwickau Peter-Breuer-Str. 29 08056 Zwickau Chillhouse.de Chemnitz City Brückenstr. 8 09111 Chemnitz B’52 Bahnhofsstr. 52 09376 Oelsnitz/Erzgebirge Hemp Galaxy Liebauerstr 2 10245 Berlin Green Planet Ebertystrasse 49 10249 Berlin Flashback.de Wolliner Strasse 51 10435 Berlin Kayagrow.de Schliemannstr. 26 10437 Berlin
putzigen Lebensformen wieder anzulocken und zu katalogisieren. Was nun erst ein mal recht trocken klingt, ist aber eines der organischsten Konzepte seit dem Tamagochi, bietet im Gegensatz zu diesem aber eine Menge Spaß und Möglichkeiten, damit zu experimentieren und sich an seinen Erfolgen zu erfreuen. Es geht in erster Linie darum, mit dem Setzen gewisser Samen und durch Bepflanzung eures Geländes spezielle Piñatas anzulocken und für deren Bestand zu sorgen. Sollten die Piñatas mit den ökologischen Verhältnissen zufrieden sein, lassen sie sich in eurer Grünanlage nieder, erwarten aber weiterhin etwas Unterstützung. Da ihr keinen direkten Einfluss auf die ständig zuwandernden Piñatas habt, kümmert ihr euch nur indirekt um deren Bedürfnisse, um ihnen das Leben in eurem Park Lebenswert zu gestalten. Dazu beruft ihr euch auf das sich ständig erweiternde Piñata Lexikon, das euch in die Geheimnisse der Erfolgreichen Piñata Zucht einweiht und verrät, was wer wo und wie möchte. Ebenso stehen euch verschiedene Bewohner von Piñata Island zur Hilfe und bieten euch ihre Dienste gegen entsprechende Schokoladentaler Bezahlung an. So bestellt ihr lustige Gehege für die ansässigen Tiere, geht im Tante Emma Laden nützliche Gartenutensilien besorgen oder stellt weitere Gartenarbeiter an, um den wilden Gewusel gewachsen zu sein.
Glücklicherweise gelingt der Einstieg ins Spiel sehr einfach und man findet sich nach kurzer Zeit ebenso als neuen Bewohner auf Piñata Island wieder. Schnell ist man vom Konzept und passender Umsetzung gefangen und findet selten das, schon vor über einer Stunde, angesetzte Ende. Immer fällt einem noch eine zu erledigende Kleinigkeit ein, die nicht bis zum nächsten Tag warten kann. Dabei wird der Ausflug in die Gärten niemals hektisch oder anstrengend, sondern lässt einem viel Zeit zum Bewundern oder sogar Fotografieren (http://www.vivapinata.com/gallery.aspx). Die putzigen Piñatas stehen Hobbyfotografen also ebenso zur Verfügung wie Freunden oder Onlinekumpels mit denen man im Co-Op Mode gemeinsam einen Garten pflegen kann. Die Einbindung der Xbox Kamera, zum Einlesen gewisser Sammelkarten, stellt eine weitere Neuerung in Viva Piñata: Chaos im Paradies dar, diese wird aber nicht ausschlaggebend für den ohnehin gewaltigen Spielspaß und Suchtfaktor sein. Jedem Hobbygärtner und Tierfreund sei Viva Piñata: Chaos im Paradies wärmsten ans Herz gelegt, solch frische und friedliche Konzepte sollten etwas mehr positive Resonanz verdient haben als der nächste Headshot Overkill.
Viva Piñata: Chaos im Paradies erhältlich für Xbox 360 Neupreis: 59€
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Kerstin Koch
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ie Spielemesse ist vorbei und ich habe mal wieder Augen und Ohren offengehalten und wie jedes Jahr neue Spiele nach Berlin geschleppt beziehungsweise bei Verlagen und Vertrieben bestellt. Auch auf „Age of Empire III“ konnte ich in Essen einen ersten Blick drauf werfen, allerdings schon 2007 und deshalb wird es höchste Zeit es zu beschreiben. Da Redaktionsschluss und Spielemesse in diesem Jahr zusammenfielen, gibt es leider noch keine aktuellen Besprechungen, so ist auch „The Circle“ ein Spiel aus dem letzten Jahr. Welche Spiele schon auf der Messe der Renner waren, erfahrt ihr in der Dezemberausgabe.
Age of Empire III – Das Zeitalter der Entdeckungen
Tropical Games brachte dieses Spiel 2007 mit nach Essen und es versprach viel. Doch leider bekam ich kein Rezensionsexemplar und meine Enttäuschung war groß. Aber manchmal lohnt es sich Geduld zu haben und vor ein paar Wochen war es tatsächlich so weit und ich hielt ein Exemplar in den Händen. Das kam so. Der Konstanzer Spielverlag vertreibt „Age of Empire III“ hierzulande und inzwischen gibt es auch eine deutsche Ausgabe. Und seit der ersten Partie ist „Age of Empire III“ derzeit der Renner in meinen Spielerunden. Zwei bis fünf europäische Herrscher versuchen in Übersee Fuß zu fassen, ihre Bevölkerung zu vermehren, zu handeln, weitere Gebiete zu entdecken und große Bauten zu errichten, manchmal müssen die Ziele auch mit Waffengewalt erzwungen werden. Ob die Strategie aufgeht, stellt sich am Ende des Spiels raus, denn die meisten Siegpunkte werden erst dann verteilt. Runde für Runde erhalten die Spieler fünf Siedler, die auf den sieben Aktionsfeldern beziehungsweise -leisten in Europa platziert werden können. Es gilt, wer zuerst kommt mahlt zuerst, und nur wer dran denkt, rechtzeitig eine Figur auf die Initiativleiste zu setzen, garantiert nicht Letzter zu werden. Die Leiste gibt also die Spielreihenfolge der nächsten Runde vor und bringt nebenbei etwas Geld ein und das ist oftmals knapp. Von den Häfen Europas aus können entdeckte Gebiete in Übersee besiedelt werden. Je nach Spieleranzahl sind die Plätze auf dem Schiff begrenzt. Um den Handel anzukurbeln liegen Runde für Runde Handelswaren aus, die Reihenfolge bestimmt, wer welche Ware erhält. Diese bringen am Ende der Runde Einkommen und je mehr einer Sorte ein Spieler hat umso mehr Geld gibt es. Da es von manchen Rohstoffen nur wenige Plättchen gibt, können die Spieler Handelsschiffe ersteigern, die jeweils eine Handelsware ersetzen. Wer auf diesem Aktionsfeld die meisten Siedler hat, erhält das Schiff. Wer genug Geld hat, kann auf der Leiste „Große Bauten“ Karten kaufen, die ihm Runde für Runde Vorteile verschaffen. Das können zusätzliche Spielfiguren, ein geregeltes Einkommen aber auch einmalige Aktionen sein, die vor allem in Übersee oftmals die Mehrheitsverhältnisse durcheinander bringen. Außerdem können die Großen Bauten der letzten beiden Spielrunden zusätzliche Siegpunkte einbringen, zum Beispiel bringt die Karte Merkantilismus für jede eigene Handelsware einen Siegpunkt oder die Karte Militärmacht sorgt dafür, dass jeder Soldat in Übersee zwei Siegpunkte wert ist. Allerdings kosten diese Karten eine Stange Geld, das wiederum nur durch Einnahmen am Ende der Runde, durch Kaufleute, die nach Übersee geschickt werden, durch Große Bauten und durch Entdeckungen eingenommen wird. Auf dem Entdeckungsfeld warten die eingesetzten Spielfiguren darauf, loszufahren. Eine
Entdeckung ist dann erfolgreich, wenn auf dem Schiff mindestens so viele Figuren wie Einheimische im Land sind. Dann stellt der Spieler einen Siedler in das neu entdeckte Gebiet und erhält Geld, dessen Betrag sich durch Soldaten wesentlich erhöhen lässt. Ein Wermutstropfen bleibt, alle anderen Spielfiguren, die an der Entdeckung beteiligt waren sind raus. Am Ende des Spiels bringen die Entdeckungen außerdem Siegpunkte. Soldaten, Kaufmann? Ja, dies sind neben dem Missionar und Kapitän weitere Spezialisten, die an richtiger Stelle eingesetzt Vorteile bringen. Wenn ein Missionar von den Häfen aus nach Übersee fährt, bringt er zusätzlich einen Siedler mit. Der Kaufmann kurbelt in Übersee Geschäfte an und bringt Geld in die Kasse. Soldaten in Übersee können Kriege führen oder eben bei Entdeckungen Geld einbringen. Der Kapitän zählt bei Entdeckungen wie zwei Siedler und für den Erwerb von Handelsschiffen zählen Kapitän und Kaufmann wie zwei Siedler. Zusätzliche Spielfiguren bekommen die Spieler entweder durch Große Bauten oder auf der Leiste „Neue Siedler nehmen“. Aber pro Runde gibt es von jeder Sorte nur eine Figur und zusätzlich eine, die Geld kostet. Fehlt noch der Krieg. Es muss nicht gekämpft werden, wer allerdings in vielen entdeckten Gebieten die Mehrheit erringen will, wird nicht umhin kommen, gegnerische Siedler auszuschalten. Aber nur, wer einen Siedler auf die Leiste Krieg stellt, kann kämpfen. Er sagt an, wo er angreifen will und entfernt für jeden Soldaten einen gegnerischen Siedler. Sollte der Verteidiger ebenfalls Soldaten haben, eliminieren sich zuerst die Soldaten. Sind alle Aktionen beendet, erhalten die Spieler für ihre Handelswaren Einkommen sowie die Boni für Große Bauten. Am Ende der dritten, sechsten und letzten Runde erhalten die Spieler Siegpunkte für Mehrheiten in Übersee. Wer die meisten hat, erhält sechs, der Zweitplatzierte erhält zwei Siegpunkte. Diese Siegpunkte sind nicht zu unterschätzen, denn sie schaffen, je mehr ein Spieler erreicht, oftmals einen schwer einholbaren Vorsprung. Am Ende der letzten Runde kommen außerdem Siegpunkte für Entdeckungen, große Bauten und Handelswaren hinzu. Wer jetzt auf der Siegpunktleiste vorn steht, hat gewonnen. Age of Empire ist ein tolles Spiel. Die Wege zum Ziel sind vielfältig und jeder Weg lohnt ausprobiert zu werden. Die Partien sind spannend, was auch an der begrenzten Rundenzahl von acht liegt. Die Siegchancen erhöhen sich, je besser die Aktionen, Karten und Spielfiguren aufeinander abgestimmt sind. Das Spielmaterial ist super, die Regeln sind einfach und ganz gut erklärt. Einzig bei der Spieleranzahl scheint sich Pro Ludo nicht so ganz sicher gewesen zu sein, während Karton und Spielplan zwei bis sechs Spieler angeben, zeigen Spielfiguren und Regel, dass sich maximal fünf Spieler aufmachen die Welt zu erobern. Für mich eines der besten Spiele des Jahrgangs 2007/2008.
The Circle
Leider hat dieses Spiel an meinem Tisch niemanden vom Hocker gerissen, sodass es die ganze Zeit nicht weiter gespielt wurde. Und trotzdem möchte ich es kurz vorstellen. Denn ich fand es eigentlich ganz witzig. Wer Lust hat, die angestrebte
Weltherrschaft des Circle zu verhindern, sollte sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Zwei bis sechs Spieler haben die Chance mit Hilfe von Spionen neue Geheimnisse zu erfahren, am Rad der Zeit zu drehen, in andere Abteilungen wechseln, Bodyguards anzuheuern oder irgendeinem Spion zu kündigen. Außerdem können die Spieler neue Spione anwerben. Am Ende der Runde, in der ein Spieler die Zwanzigpunktemarke erreicht, gewinnt derjenige, der am weitesten vorne steht. An Siegpunkte kommen die Spieler, indem sie Spione verhaften oder den Circle infiltrieren. Spione bekommen die Spieler, indem sie in den einzelnen Geheimdienstabteilungen ihr Wissen erhöhen. Siegpunkte gibt es für infiltrierte und verhaftete Mitglieder des Circle. Aber natürlich darf auch in diesem Spiel der Superschurke nicht fehlen, der dem Circle zum Sieg verhilft. Allerdings sind Spione nicht sofort einsatzbereit und werden an ein Zeitrad gelegt, denn es braucht seine Zeit bis ein Agent seine Vorbereitungen abgeschlossen hat. Und allzu oft laufen die Spione dann über, weil ein anderer Geheimdienst in der Zwischenzeit mehr Informationen hat. Circle ist kein einfaches Spiel und vor allem für Menschen geeignet, die gerne vorausschauend planen. Viel mehr kann ich zu diesem Spiel nicht sagen. Insgesamt scheint „The Circle“ noch etwas unausgereift zu sein, ein paar mehr Testrunden hätten ihm gut getan, denn Thema und Zeitrad versprechen eigentlich mehr. Also, wer sich für das Spiel interessiert, erst testen dann kaufen..
Age of Empire Autor: Glenn Drover Verlag: Pro Ludo / Tropical Games Spieler: 2–5 Alter: ab 12 Dauer: höchstens 2 Stunden Preis: ca. 45 Euro
The Circle Autor: Folker Jung Verlag: C4 / creative cell Spieler: 2–6 Alter: ab 12 Dauer: ca. 90 Minuten Preis: ca. 35 Euro
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Die Hanfberatung im HanfJournal
Erste Hilfe für Kiffer
kascha@hanfjournal.de
Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.
Die Schweiß- und Speichelschnelltests bieten einen Nachweiszeitraum von etwa 12 Stunden, bei regelmäßigem starkem Konsum auch etwas länger. Allerdings sind sie wie auch der Urinschnelltest von einem Bluttest abhängig: Ist der Schnelltest positiv wird zur Klärung üblicherweise ein Bluttest durchgeführt. Ist der Schnelltest negativ kann man im Normalfall weiter fahren, wie du es ja selbst erlebt hast.“
Manuela (24) aus Hamburg fragt: ,,Hi Kascha, nach den ganzen Diskussionen um Blei und alles mögliche im Gras habe ich beschlossen mich selbst zu versorgen. Meine Pflanzen haben auch gut Ertrag abgeworfen und das müsste etwa für ein Jahr reichen. Ich habe aber etwas Sorgen, dass das Gras irgendwann nicht mehr so frisch ist, kann man irgend etwas machen, um es zu konservieren, zum Beispiel einfrieren?“
Sebastian (18) aus Köln fragt: „Hallo Kascha, ich habe meinen Führerschein noch nicht so sehr lange und noch nicht viel Erfahrung mit Polizeikontrollen. Letztens bin ich in eine Kontrolle geraten, der Polizist meinte, es sei eine Routinekontrolle. Dabei wurde nach dem Verbandskasten und dem Warndreieck gefragt, und der Polizist fragte mich, ob ich in den letzten 24 Stunden Alkohol oder Drogen konsumiert habe. Als ich verneinte, weil ich zuletzt am Wochenende gekifft hatte, hat er mich gebeten einen freiwilligen Drogenschnelltest zu machen, den ich auch gemacht habe. Dabei hat er mit einem Gerät wohl meinen Schweiß untersucht, und das Ergebnis war negativ. Jetzt wollte ich mal wissen, wie lange man einen Joint so nachweisen kann und ob noch andere Tests gemacht werden?“ Kascha antwortet: „Hi Sebastian, solche Drogenschnelltests sind einige im Umlauf, neben dem Schweißtest werden auch Geräte erprobt, in denen Speichel, der mit einem kleinen Wattepad entnommen wird, getestet wird. Immer noch verbreitet sind auch Urinschnelltests, die aber weniger präzise und deshalb umstritten sind. Die Ergebnisse und auch der Nachweiszeitraum unterscheiden sich dabei erheblich. Urinschnelltests sollte man in der Regel verweigern, da hier auch Abbauprodukte nachgewiesen werden und der Test auch Tage nach einem Joint noch positiv ausfallen kann. Da wäre man mit einem Bluttest besser beraten, der zwischen aktivem THC und Abbauprodukten unterscheidet. Das aktive THC kann ca. 12 Stunden lang nachgewiesen werden, bei einer sehr geringen Konzentration (weniger als 1,0 ng/ml) wird allerdings oft nicht mehr von einer Rauschfahrt ausgegangen, da der Test auch sehr geringe Mengen THC im Blut nachweisen kann. Einen einheitlichen Grenzwert wie beim Alkohol gibt es leider bislang nicht. In einigen Bluttests werden zudem Abbauprodukte gesucht, was Aufschluss über die Konsumhäufigkeit geben kann. Findet sich eine hohe Konzentration abgebauten THCs im Blut kann von einem regelmäßigen Konsum ausgegangen werden, das führt im Normalfall zum Entzug der Fahrerlaubnis aufgrund von Nichteignung zum Führen eines Kraftfahrzeugs.
Kascha antwortet: „Hallo Manuela, in der Tat kann man sein Gras einfrieren und dann bleibt es auch über längere Zeit frisch. Für beste Ergebnisse sollte man allerdings einige Dinge beachten. Zuerst: Gefrorene Klumpen lassen sich schwer trennen und mit häufigem ausdem-Tiefkühler-nehmen und wieder zurück legen lagert sich immer etwas Kondenswasser am Gefrorenen ab, die Folge: Ekliges Eis und beim Auftauen nasses Gras. Daher ist es recht beliebt, das Gras in kleine 5-10g Beutel zu packen, die man dann portionsweise auftauen kann. Dazu sollte das Gras möglichst trocken sein (aber auch nicht staubtrocken, günstig ist, wenn du es fermentiert hast, es vorher noch ein oder zwei Tage offen zu lagern, aber immer gut auf die Austrocknung zu achten. Gutes Timing kommt dann auch mit der Übung.) und aus dem Beutel möglichst alle Luft heraus gepresst werden. Diese einzelnen Portionsbeutel kann man dann alle zusammen in einer Tupperdose oder einem Gefrierbeutel einfrieren. Das geht in einem richtigen 3-Sterne Tiefkühlschrank der unter -15°C kühlt besser, als in einem Ein-Sterne-Gefrierfach im Kühlschrank, in dem es wesentlich wärmer ist und das Gras folglich nicht so lange frisch bleibt. Optimal ist es, die Beutel mit dem Ganja luftleer zu machen, zum Beispiel mit einer Vakuummaschine, um weniger Sauerstoff dabei zu haben. Einige Leute blasen den Beutel sogar zusätzlich mit Stickstoff auf, das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Probiere es zunächst vielleicht mit einer kleineren Portion aus, damit du nicht bei Gefrierbrand oder anderen Problemen deine ganze Ernte verlierst.“ Dave (18) aus Erlangen fragt: ,,Hi Kascha, ich habe letztens eine große Überraschung mit meinen Pflanzen erlebt. Obwohl ich mir große Mühe gegeben habe alle Männchen rechtzeitig auszusortieren, sind in meinem geernteten Gras einige Samen. Ich habe nun gehört, dass es möglich ist, dass die Pflanzen Zwitter sind, geht so etwas?“ Kascha antwortet: ,,High Dave, es gibt mehrere mögliche Erklärungen für das unerwartete Auftreten von Samen in der Ernte. Zum einen ist es möglich und bei der mittlerweile hohen Dichte von Hanfbepflanzung in verschiedenen Wohnungen und Gärten deutschlandweit auch nicht unwahrscheinlich, dass deine Weibchen von einem nicht so sorgsam beseitigten Männchen aus der Nachbarschaft befruchtet wurden. Wenn man outdoor anbaut, kann man dagegen recht wenig unternehmen, beim Indooranbau hilft ein leichter Überdruck im Anbauraum oder effektiv abgedichtete Fenster und Türen möglicherweise weiter. In der Tag ist es aber auch möglich, dass unter deinen Pflanzen Zwitter sind. Im Gegensatz zu männlichen Pflanzen, die kleine Pollensäcke ausbilden, und weiblichen Pflanzen, die die bekannten Blüten mit den dazugehörigen Blütenfäden ausbilden, zeigen Zwitterpflanzen Merkmale beider Geschlechter. Solche Pflanzen sollte man wie Männchen behandeln, da ihre männlichen Blüten immer wieder nachwachsen, auch wenn man sie alle entfernt.“
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Hanf Journal 12/08 (ab 01.12.2008 erhältlich) • Spiele mze wird regelrecht mit Neuvorstellungen überflutet, seine Testergebnisse bekommt ihr aus seinen noch zittrigen Händen direkt ins Haus.
• Briefe Unser Aufruf, sich doch mehr an unserem Heftchen zu beteiligen, scheint gefruchtet zu haben. Unsere Leser haben was zu sagen und das wollen wir euch nicht vorenthalten.
Schöner Kiffen mit den grossstadtsurvivorn (Teil1) gss retten dein Leben - wieder einmal Kiffen ist komplizierter als man denkt. Aber zum Glück gibt es deine grossstadtsurvivor, die dir wieder einmal den Arsch retten. Alles was du schon immer übers Kiffen wissen wolltest, erfährst du hier und jetzt. Die gss-Bedienungsanleitung für dein rau(s)chintensives Hobby.
Wie, wo, was? Die meist gestellteste Frage aller Kiffer ist natürlich, wo krieg ich den verdammten Stoff nur her. Das ist im Grunde zwar einfach, aber leider mit etwas Mühe (vom Sofa aufstehen, Bong aus der Hand geben, wenn möglich Unterhose anziehen ...) verbunden. Aber es lohnt sich – hat zumindest eine repräsentative Blitzumfrage aller Leser_innen dieses Heftes ergeben. Also, wie nun? Für die Naturverbundenen unter euch empfiehlt sich die Methode: Samen, Erde, Wasser – Nachteil: dauert ein bisschen, bis es knallt, Vorteil: nur kein Stress, Alter! Wenns schneller geht, empfehlen wir, die Reste aus der Bong deines Freundes zu kratzen oder aus den Jointstümmeln im Reagge-Club einen leckeren Spliff zu basteln ... beides ein kulinarisch Hochgenuss. Du hast keine Freunde? Ach da können dir deine grossstadtsurvivor helfen! Hier die TOP5 der grandiosesten und bombensichersten Grassrannschaffmethoden: 1. Frag den Polizisten, der weiß immer, wo es das beste Gras gibt! 2. Frag den mit der Knarre, hoffentlich hat der was zum Runterchillen. 3. Frag den Neger (schwarz) - die haben doch immer was. 4. Stell dich vor ne Hure, wink vor ihr mit nem 300 Euro Schein und schrei ganz laut: „Nix fickificki, Haschisch wo?“ 5. Lass dir Rastas wachsen – entweder irgendjemand steckt dir das Grass dann heimlich zu oder er rennt vor Angst vor Läusen davon. Ergo: Ruhe und kiffen ... ist doch toll.
Überlebensstrategien Solange genug Kiff da ist, gibt es keinen vernünftigen Grund das Zimmer zu verlassen – warum überhaupt aufstehen. Auch der Leitspruch: „Lieber erstickt als erfroren!“ sollte stets beachtet werden, a) müsstest du dich zum Fensteröffnen ja anstrengen und b) vergiss nicht das Rest-THC im ausgeatmeten Rauch! Doch wie überlebt man in einem seit zehn Jahren ungelüfteten Zimmer? Um den kalten Rauchgeruch loszuwerden, empfiehlt sich folgendes: Klammer auf die Nase, ein bis x Lines Waschpulver ziehen, den Kärcher-Hochdruckreiniger mit Weichspüler füllen und alle Wände, Decken, Böden, Möbel und Insassen gründlich mit einer hauchdünnen rosa Schicht beweichspülern. Um die Zeit zwischen diesen Reinigungsphasen abzurunden, häng so viel Duftbäumchen im Zimmer auf wie nur möglich (weißt schon, die sonst im Manta hängen, in der Geruchsrichtung „draußen“ - riecht nach Autoabgasen, Hundekacke und ein ganz klein bisschen nach schöner weiter Welt). Um im Zimmer etwas zu sehen, sollten Nebelscheinwerfer installiert, Wege auf dem Boden beleuchtet und die wichtigsten Gegenstände (Dope, Bong, ...) mit Blicklichtern markiert werden. Wenn ihr nun noch Beatmungsgerät aufhängt, falls ihr doch mal wieder ein bissi Sauerstoff braucht, ist euer Surviven so gut wie gesichert. Und wem das zu stressig ist, probiers doch mit alternativen Aufnahmearten: • vaporisieren (eigentlich das gleiche wie rauchen bis auf den „Schmerz ist geil“-SM-Effekt) • klein hacken und durch die Nase ziehen • fixen (für Ängstliche geht auch supkutan) Dann haltet mal schön durch, in einem Monat gibt’s mehr Tipps und Tricks rund um die schönste Vernichtung der Welt! Ach ja, beinahe vergessen, eine Hausaufgabe haben wir auch noch: Bis nächsten Monat bitte mal neue Drehmöglichkeiten ausprobieren! Kurze Vorschläge: In eine Zentrifuge setzen oder viel Alkohol trinken (dreht von alleine).
smoke on eure grossstadtsurvivor.de
P.S.: Ihr habt bessere Ideen zum drehen? Teilt sie uns mit unter www.grossstadtsurvivor.de oder meine_helden@grossstadtsurvivor.de - die besten werden veröffentlicht und belohnt!
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anderswo
Jamaica, home of the Ganja - ein Reisebericht D
er Geruch der Seeluft wird vom Duft des würzigen Ganja aus dem bergigen Hinterland der Insel überlagert, einem Aroma das einen auf Jamaika fast überall begleitet. Plötzlich drückt mir jemand einen etwa 10 cm langen Stengel voll dicker Blüten in die Hand: ,,Roll a spliff, man. Enjoy Jamaica.“. Das lässt man sich nicht zwei mal sagen, also sammle ich so gut es in der Dunkelheit geht die Samen raus und schnippse sie ins Gebüsch, wickle ein Rizzla um das Gras und zünde es im Kampf gegen den ständigen Wind an. Währenddessen unterhalte ich mich mit den Fischern, die heute Nacht noch raus fahren werden, in der nächsten Nacht kommen sie dann wieder und wir verabreden uns, später den Fang zu besichtigen. Die meisten Leute aus dem Dorf gehen bereits gegen zehn ins Bett, auch die Bars in denen man neben Red Stripe Bier, Cola und Wasser auch Rizzla Papers, Feuerzeuge, Moskitospray, Chips und mehr bekommt, schließen spätestens um elf. Konnte man also bis dahin die Zeit mit einem Dominospiel verbringen, bleiben dem an lange Abende gewöhnten Berliner dann nur noch die Fischer. Inzwischen ist der Besitzer der Bar aufgetaucht und hat Musik angemacht: Von einem mächtigen Bass getragen weht Bob Marleys Gesang durch die
Es ist gegen Mitternacht in einer kleinen Fischerbar im Süden Jamaikas. Der Mond ist noch nicht aufgegangen, und während der Himmel von Sternen übersät funkelt, versuche ich am Strand die Umrisse der Fischerboote im Dunkeln auszumachen. Das Rauschen der Wellen höre ich mittlerweile gar nicht mehr, genau wie den Chor von tausend Zikaden, die im Hintergrund zirpen. Einige rote Punkte glühen in der Dunkelheit, manchmal leuchten sie hell auf gefolgt von einem unterdrückten Husten, dann hat gerade ein Fischer einen ordentlichen Zug an seinem Spliff genommen.
Ganja ist tatsächlich billiger als Tabak
laue Nachtluft:,,There‘s a natural mystic blowing through the air - I won‘t tell no lie. If you listen carefully now you will hear: There‘s a natural mystic blowing through the air.“ Ich ziehe an meinem Spliff und lausche dem Rauschen der Wellen, das sich unter die Musik mischt, die direkt neben mir aus von zwei Hurricanes etwas ramponierten, aber durchaus noch respektablen Boxen schallt, beobachte den Mond, der hinter den Bergen aufgeht. Der Strand wird langsam in ein silbriges Licht getaucht. Ich beschließe, dass dies einer der schönsten Orte auf Jamaika, dem schönsten Ort der Welt, ist. Portmore bei Kingston, circa zwei Uhr morgens. Ich stehe vor einer gigantischen Boxenwand die das akustische Rückgrat eines Soundclash bildet, der seit einigen Stunden im Gang ist. Um mich herum 5000 begeisterte Zuschauer, die Stimmung gleicht der bei einem Wrestlingkampf und dank ein paar Japanern, die schräg vor uns standen, waren wir nicht einmal die einzigen ,,Weißen“.
High Grade am Fischerhafen
je nach Qualität und Verkäufer. Das ist alles andere als Bushweed, es gibt Rastas, die den ganzen Tag in ihren Feldern damit beschäftigt sind, beste Qualität zu sichern. Dank der rechtzeitigen Entsorgung von männlichen Pflanzen produzieren sie Sensimilla, also ohne Samen. Gegossen wird (abgesehen vom tropischen Regen) mit Quellwasser aus den Bergen. Solches Ganja kann zwar manchmal bis zu zehn Euro für ungefähr 15 Gramm kosten, ist sein Geld aber definitiv wert. Nicht nur Anfänger lässt ein Purspliff mit feinstem Collie Weed in der sanft-heißen jamaikanischen Sonne erst einmal aus den Latschen kippen. Es ist aber nicht alles High Grade wo High Grade drauf steht, vorm Kauf sollte man das Ganja ruhig genau unter die Lupe nehmen. Auch wenn es Ganja praktisch an jeder Ecke gibt, sollte man vorsichtig sein: Es ist illegal und gerade Ganja und Domino - Die beiden verbreitetsten Hobbies auf Jamaika
Das Publikum, Studenten, Nachwuchsgangster, barfüßige und gut beschuhte Jamaikaner, sang gleichermaßen fast das komplette ohrenbetäubende Dancehall-Programm der konkurrierenden Soundsystems euphorisch mit, unterbrochen von wilden Diskussionen sowohl auf der Bühne als auch davor. Und immer wieder tauchten Rastas auf, die einem ein Bündel von etwa einem halben Kilo Ganja vor die Nase halten und freundlich ihr ,,High Grade“ anpriesen. Das Ganja in Kingston ist wohl das teuerste auf der Insel, für einen Stengel mit ca. 3 oder 4 Gramm zahlt man derzeit mindestens 100 J$, das entspricht etwa einem Euro. Günstiger hat man es auf dem Land, Westmoreland Ganja ist auf der ganzen Insel bekannt und man bekommt dort nicht nur sehr gute Qualität sondern auch vernünftige Preise von circa zehn Euro für ca. 50-100 Gramm
Alles vorbereitet zum Rollen
in Touristenhochburgen wie Negril werden immer wieder gern Touristen durchsucht, die dann die Wahl haben, der Polizei so um die 500 US$ zu zahlen oder in eins der wenig komfortablen jamaikanischen Gefängnisse zu kommen. Gerade mit Mietwagen gerät man häufiger in eine der vielen Straßenkontrollen. Mit Route Taxi oder Bus ist man vergleichsweise sicher, zumal Linksverkehr auf den chaotischen Straßen der Insel nicht unbedingt zum selbst fahren einlädt. Zu bedenken ist auch die recht hohe Kriminalität. Vor allem in Negril sollte man abends nicht mehr allein an den Strand gehen, die Kriminalität in Kingston betrifft allerdings vor allem Bandenkriege in den West Kingstoner Ghettos, mit denen man als Besucher eigentlich nicht in Kontakt kommt. Schuld ist die Armut - die der Menschen, die nichts zu essen haben, und die des sozialen Systems, dem es nicht möglich ist, allen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen. Montego Bay, nachmittags. Langsam wird es ernst, ich muss wieder nach Hause. Herbst, das kann und will ich mir bei etwa 34°C im Schatten noch nicht so richtig vorstellen. Jetzt lasse ich mir etwas Zeit, kaufe noch ein Red Stripe und einen Observer,
eine der drei großen Tageszeitungen, und setze mich kurz auf eine Bank. Bisher wurde ich gemessen an dem, was man alleinreisend mit Dreadlocks sonst so erlebt, recht normal behandelt, erst später bei der Zwischenlandung in Punta Cana hat man noch mal zwei Hunde vor mir hin gestellt, die mich beschnüffeln sollten. Über Brüssel zu fliegen ist wohl doch noch entspannter als über die USA, wo mir von Sonderbehandlungen und detaillierten Gepäckuntersuchungen berichtet wurde, die selbst wenn man vernünftigerweise kein Ganja bei sich hat, gerade für Träger mühsam gepackter Rucksäcke dennoch immer wieder ärgerlich sind. So fliege ich nun zurück und habe bei neun Stunden Flug genug Zeit nachzurechnen, wann ich mir den nächsten Flug erlauben kann..
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reader‘s finest
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SCHREIE EINES CANNABIS GESUNDHEITSIRRLÄUFERS 15. September 2008 (Fortsetzung). Wenige Minuten später ruft mich mein Doc ins Labor, zapft mir wie im schmerzfreien Blindflug und mit traumwandlerischer Sicherheit 3 volle Röhrchen Lebenssaft ab und sagt mir en passant, dass ich ab sofort das Medikament Interferon absetzen soll, weil es der Auslöser meiner Allergie sein könnte. Danach drückt er mir eine doppelte Ausfertigung der Krankenhauseinweisung so wie eine Arbeitsunfähigkeitbescheinigung für Arbeitgeber und Krankenkasse in die Hand, wünscht mir alles Gute und widmet sich nach einem kleinen Schluck an der bereitstehenden Kaffeetasse seinem nächsten Klienten. Draußen schnappe ich mir an der nächsten Straßenecke das nächstbeste Taxi und mache eine kleine Stadtrundfahrt, die mich bei meinem Arbeitgeber und bei der Krankenkasse vorbeiführt, um daselbst die notwenigen Formalien zu erfüllen. Vordrucke abgeben und die Situation erläutern. Dann lasse ich mich nach Hause chauffieren, schnappe mir die zuvor gepackte Reisetasche und nenne dem Fahrer mein endgültiges Fahrziel: Nordseeklinik, Dermatologie. Nachdem ich aus dem Taxi abgesetzt worden bin, greife ich mir mein Gepäck, laufe ein paar Meter und lande schließlich schweißgebadet an einem büroartigen Zimmer, das die Patienten-Aufnahme sein könnte. Sicherheitshalber frage ich die dort herumwuselnde Schwester, ob ich bei ihr richtig sei. Sie
1. Tag (Fortsetzung von Ausgabe 09/08)
wirft einen knappen Blick auf meine Einweisung, verneint unwirsch und murmelt etwas von „...haben sowieso kein Bett frei. Aber setzen sie sich mal dort drüben hin. Ich klär das eben...“ Dann telefoniert sie und schickt mich kurz darauf mit meinem schweren Gepäck quer durch das verwinkelte Krankenhausgelände zur Stations-Aufnahme. Dort angekommen kanzelt mich eine anwesende Ärztin ab, ich sei weder registriert - noch angemeldet und überhaupt... wo denn meine Arztunterlagen wären; das sei ja total unmöglich, einfach ohne jedwede Unterlagen anspaziert zu kommen und um Aufnahme ins Krankenhaus zu fragen. Als ob sie mich für meine Unbotmäßigkeit abstrafen wollte, schickt sie mich erneut zurück zum Ausgangsort der Patienten-Aufnahme, weil ich dort meinen Zimmerschlüssel abholen müsse. Der Schlüssel wird nicht gefunden. Folglich schickt man mich durch die weitläufig krankenhäusliche Gegend zur Rezeption. „Die Rezeption ist infolge der Postabholung zeitweilig nicht besetzt“ kündet ein Schild, aber nach 20 Minuten kommt doch noch eine freundliche Dame und händigt mir auf Nachfrage den Schlüssel für Zimmer 122 aus. Zurück also zur Patienten-Aufnahme Dermatologie. Gepäck schnappen und aufs Zimmer bringen. Auspacken. Ankommen. Nassgeschwitzt bis auf die Unterwäsche Erholung finden. Vielleicht auch nur Erleichterung? Wenigstens Linderung? 12 Stunden nach meiner Ankunft in der Klinik habe ich für den ersten Tag zwei intensive Aufnahme-Gespräche mit zwei unterschiedlichen Ärzten nebst Total-Anamnese hinter mich
So siehts aus:
In der letzten Ausgabe haben wir im Bericht über Österreich den legalen Verkauf von bis zu zehn Stecklingen erwähnt. Mehrfach wurden wir daraufhin auf der Cultiva Messe in Wien angesprochen, ob dem tatsächlich so sei. Leider haben wir ein falsches Wort gesetzt, denn der Verkauf von bis zu zehn Stecklingen findet zwar statt, ist aber nur toleriert. Eine feststehende Anzahl ist in keinem offiziellen Schriftstück verankert und nur die Beabsichtigung, ob der angebaute Hanf zur Herstellung von Suchstoffen angepflanzt und anschließend geerntet wird, ist ausschlaggebend für den Gesetzgeber. Der Verkauf in Shops ist daher eine Sache für sich. Manche der Anbieter haben sich gerade aufgrund der unsicheren Situation vom Markt zurückgezogen, andere halten sich an den Verkauf der zehn noch THC–wirkstoffarmen Stecklinge. Da kann man nur hoffen das niemand zu Schaden kam… `schwitz´.
gebracht. Dazu eine flüchtige Haut-Untersuchung. Eine Gewebeproben-Entnahme am Hals unter örtlicher Betäubung mit ungewollt komischer Fragestellung: „Reagieren sie normal auf Betäubungsmittel?“ Daneben habe ich einen Schwall an unterschiedlichen Norm-Papieren ausgefüllt, Fragen beantwortet, Medikamente benannt – u. a. Cannabinoide 400 mg täglich -und arbeite mich peu à peu durch Vordruck um Vordruck: Patienten-Informationen. Hausordnung. Termin-Hinweise. Verlaufskontroll-Zettel. Getränke-Karten. Essenswunsch-Abklärung und statistische Umfragen. Stuhlproben-EntnahmeAnweisungen und eine explizite Beschreibung des Gewinns von sogenanntem morgendlichen „Mittelstrahlurin“.
>>> Weiter in der nächsten Ausgabe
Leserberichtigung Betr: Titel Hanf Journal 10/08 - Oans,zwoa, g’rast Prominente bei der MPU Dass Otto Wiesheu damals nicht zur MPU musste, sollte nicht allzu sehr verwundern. 1983 gab es die MPU zwar schon (wenn sie auch noch wesentlich leichter zu bestehen war als heute), aber der Grenzwert für eine MPU lag damals noch bei 2,0 Promille. So gesehen war es absolut normal, daß Wiesheu nicht zur MPU musste. Auch die 12 Monate Freiheitsentzug auf Bewährung waren für einen, der noch nie zuvor mit Alkohol am Steuer aufgefallen war, ganz normal. Ich habe 15 Jahre lang in Regensburg MPU gemacht und wir hatten in der Zeit alle möglichen Leute bei der Untersuchung. Katholische Priester, Richter (ein Landgerichtsdirektor darunter), ein Chef einer Obersten Landesbehörde und dergleichen mehr. Und bei den Kollegen in München war das Aufkommen an Prominenz natürlich noch höher. Ciao Wolfram
Die Antwort der Redaktion: Wolfram ist in Sachen MPU kein unbeschriebenes Blatt. Unter dem Pseudonym Theodor Rieh betreibt er in München eine MPU-Beratung und ist Verfasser des meist verkauften Buchs zu diesem Thema: „ Der Testknacker zum Führerscheinverlust.“ Mehr zum Thema: www.theodor-rieh.de
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