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24.07.2008

11:39 Uhr

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unabhängig, überparteilich, legal Ausgabe 01/09

www.hanfjournal.de Liebe Leserinnen und Leser, der Redaktionsschluß für diese Ausgabe liegt dieses Mal eine Woche früher als gewönhlich und so ist es möglich, dass die eine odere andere brandaktuelle Hanf-News erst in der Februarausgabe erscheint. Wir bitten, das zu berücksichtigen und denken, Euch auch so die aktuellsten Infos in Sachen Hanf zu liefern.

Unsere Lieblinge 2008 gibt es als Poster in der Mitte dieses Heftes. Waldmeista hat uns auf dem NoMercyWeedcup seine besten pics aus Amsterdam übergeben und wir haben Euch daraus eine schöne Deko für den privaten Chillraum gebastelt. Viel Spaß damit.

2 news 5 guerilla growing

7 wirtschaft 8 poster 10 cooltour 12 fun&action

Das fängt ja gut an Das neue Jahr bringt erste amtliche Hanfblütenrezepte

Maria Eichhorn wollte ihm im Oktober nach der Anhörung im Bundestag noch nicht einmal zuhören, jetzt ist Lars Scheimann aus Duisburg zusammen mit drei anderen der erste Mensch in Deutschland, der echte Cannabisblüten aus der Apotheke erhält.

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ars leidet seit seiner Kindheit am Tourette-Syndrom sowie an ADHS und behandelt die Symptome seit Jahren erfolgreich mit Cannabis. Das zwischenzeitlich genehmigte Cannabisextrakt erzielte bei ihm trotz Höchstdosierung keine Wirkung und so konnte der Patient und Aktivist, Lars Scheimann letztendlich eine Ausnahmegenehmigung zur Versorgung mit in den Niederlanden gezüchtetem, so genanntem „Apotheken-Cannabis“, erhalten. Ab Januar darf er es nun offiziell gegen ein Rezept aus einer Apotheke beziehen. Fünf Gramm am Tag, alle drei Tage. Allerdings muss er das Rezept alle sechs Monate erneuern lassen. Auch die mit dem Rezept verbundene Vorratshaltung ist geregelt, so darf ein Rezeptinhaber, dem fünf Gramm Cannabis am Tag genehmigt wurden, bis zu drei Tagesrationen, also in diesem Falle 15 Gramm, mit sich führen. Jetzt fragen sich natürlich viele: Wie konnte es plötzlich zu einer solchen Entscheidung kommen? Die Situation der Betroffenen ist seit Jahren unverändert, ebenso die Gesetzeslage. Nur die Interpretation selbiger hat sich geändert, nachdem ein christlicher Fundamentalist aus dem Institut abberufen worden war. Dr. Wilhelm Schinkel hat über Jahre hinweg das Leiden vieler Patienten in Kauf genommen, indem er reihenweise Anträge ablehnte, selbst nachdem der Bundesgerichthof dieses Vorgehen gerügt und das BfArM zur Überprüfung der gängigen Praxis aufgefordert hatte. Als Höhepunkt seiner Amtszeit empfahl Dr. Wilhelm Schinkel dem Patienten Scheimann per e-mail ein Treffen mit einem christlichen Handaufleger aus Übersee, der ihm seine Krankheit wegbeten könne. Die Veröffentlichung dieser unhaltbaren Geschehnisse hatte zur Folge, dass Dr. Schinkel ab sofort nicht mehr mit der Bearbeitung der Erlaubnisanträge nach §3 Abs.2 BtMG beschäftigt wurde. Es folgte sein Nachfolger Dr. Winfried Kleinert, der gegen den Import von Cannabisblüten zur medizinischen Verwendung nun keine rechtlichen Bedenken mehr vorbringt und somit, nach einschlägiger Prüfung, den Weg für weitere Antragssteller ebnet. Wer aber nun denkt, der Kampf für Cannabis als Medizin sei gewonnen, irrt. Der Weg bis hin zu einer Cannabismedikation ist selbst für Schwerkranke mit erheblichem Aufwand verbunden, da die öffentlichen Kassen die Kosten für eine DronabinolTherapie immer noch nicht übernehmen. Wer Dronabinol

Foto: Archiv Hanf Journal

Text: Michael Knodt

nicht verträgt, muss immer noch in einem unwürdigen Prozedere beweisen, dass nur natürliche Hanfblüten die Symptome ausreichend lindern. Während diese Anträge und Verfahren laufen, werden all diese Menschen ohne ausreichende medizinische Versorgung sich selbst und dem Schwarzmarkt überlassen. Wer sich Dronabinol leisten kann, holt es sich ganz einfach auf Privatrezept in der Apotheke, das ist allerdings mit monatlichen Kosten zwischen 300 und 2.000 € verbunden. Wer sich das nicht leisten kann, baut selber an und riskiert somit ein Strafverfahren oder verzichtet ganz auf das oft lebenswichtige Medikament. Wer in seinem Leben schon einmal wegen eines BtMG-Delikts aufgefallen ist, dem wird die Cannabis-Medikation generell verwehrt. Gerade weil viele AIDS -Patienten aus Risikogruppen stammen, wird ihnen das Therapie unterstützende Cannabis vorenthalten. Dieser Zustand ist insbesondere beim HIV-Virus unhaltbar, da AIDS auch in der internationalen Forschung als eindeutige Indikation für eine Cannabismedikation gilt (siehe auch Seite drei: Schreie eines Cannabisirrläufers) und bereits vielen AIDS-Kranken das Leben erleichtert und verlängert hat. Es gibt noch viel zu tun. Rauchen Gehen wir’s an.

www.doktor-hanf.de www.selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de

Chemiekeule Spice?

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us einer bislang wenig bekannten Kräutermischung ist „dank“ Medien-Hype innerhalb weniger Monate ein begehrtes Produkt geworden. Viel wurde spekuliert und gerätselt, ob verwendete Kräuter wie beispielsweise „Blauer Lotus“, „Indian Warrior“ und „Sibirischer Löwenschwanz“ einen stärkeren Rausch als eine Tüte Marihuana erzeugen können. Das Drogenreferat der Stadt Frankfurt hat das Pharmaunternehmen THC-Pharm beauftragt, die Inhaltsstoffe zu untersuchen. Als Hersteller von Cannabis-ähnlichen Wirkstoffen zu medizinischen Therapiezwecken verfügt man hier über eine reichhaltige Erfahrung und identifizierte in allen Spice-Proben das künstlich hergestellte Cannabinoid JWH-018 aus der Arzneimittelforschung. Dieses erstmals 2005 von J. W. Huffmen hergestellte synthetische Molekül ist ein Indolderivat (MW = 341,4; Summenformel = C24H23NO) und im Tierversuch potenter als THC. Außerdem ist dieser Stoff eher strukturverwandt mit Psilocybin und recht einfach herzustellen, was wohl auch das rentable Geschäft von Spice erklärt. Der medizinische Leiter Christian Steup konnte bei einen Gehalt von 0,2 - 2 % JHW-018 in der Spice-Mischung analysieren, bei ca. 0,5 g gerauchtem Spice sind dies bis 10 mg Wirkstoff, also die 10 fache wirksame Dosis, was aufgrund dieser Überdosierung die teilweise berichteten „bad trips“ einiger Spice-Konsumenten erklären dürfte. Damit ist auch klar, dass der Hersteller „The Psyche Deli“ Händler und Kunden massiv belogen hat. In Kombination mit der überaus konsumentenfeindlichen Nicht-Informationsstrategie der Firma liegt der Schluss nahe, dass mit fragwürdigen Geschäftspraktiken und ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Konsumenten Geschäfte gemacht wird. Nicht nur Gesundheitsdezernentin Dr. Rottmann empfiehlt, sich gut zu informieren, bevor man legale und psychoaktiv wirksame Substanzen konsumiert. Dass eine Substanz legal erhältlich sei, bedeute nicht, dass sie harmlos sei.

Mehr Infos und Links zum „Gewürz-Tuning“ gibt’s in unserer Exzessiv-Folge 121. Eure Redaktion


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Feuer auf Sabine Bätzing

impressum

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Agentur Sowjet GmbH Dunckerstraße 70 10437 Berlin Tel.: 030/44 79 32 84 Fax.: 030/44 79 32 86 Email: redaktion@hanfjournal.de Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818

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Layout: mark marker, (Lukas Tkotz).

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Hanfburg Forum, mark marker, Privat, Im Auftrag des Hanf Journals.

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Vertrieb: Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezogen werden. (Abonnement unter www.hanfjournal.de)

druck: Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen. Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und Links. Achtung! Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de

Wat läuft? Folge 120: AroMed im Test Dampfen Dampfen Dampfen Dass Phytoinhalation eine feine Sache ist, wissen Micha und Kai Gomera schon ein Weilchen. Daher testen sie voller Spannung den AroMed Vaporizer auf Herz und Nieren. Style hat er ja, aber taucht er auch was? Findet‘s heraus in dieser Folge! ps. Wem‘s zu lange dauert den beiden beim Genießen zuzusehen, kann ja direkt auf www.aromed.com surfen oder vorspulen. Exzessive Freude! Folge 121: Spice - Gewürztuning? Die neuesten Infos über das famose Spice sind inzwischen raus. Wir fassen mit Steffen Geyer die letzten Meldungen vom Dezember kurz zusammen. Mehr dazu auf: www.HanfJournal.de oder www.usualredant.de Wir wünschen exzessives Interesse! Folge 122: D-Flame im Interview Der Frankfurter Feuerwehrmann DFlame beehrt uns im Büro und erzählt über sein neues Album „Stress“, freut sich mit Obama und spricht klare Worte zum Thema Cannabis - stay flamed! www.dflame.de Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum >> Voll unter Strom und hyperaktiv, schau‘ rein! Verreisen? www.cannabis-cafe.info Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv Lesen? www.hanfjournal.de Polen? www.spliff.pl Tschechien? www.konoptikum.cz Du möchtest deinen eigenen Film? Check uns aus und schreib uns einfach: film@exzessiv.tv

Beitrag von Hans Cousto

Sabine Bätzing ist Schirmherrin der dümmsten Kampagne des Jahres

Nach der Veröffentlichung der neuen Zahlen zur „Drogenaffinität Jugendlicher in Deutschland“ der Bundeszentrale für Gesundheit Mitte November 2008 sagte Sabine Bätzing, die Drogenbeauftragte des Bundes: „Die Zahlen zeigen, dass wir unsere Ziele beim Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum im Wesentlichen erreicht haben.“

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enige Wochen später, als die Polizei vor dem Komasaufen und vor der damit einhergehenden Gewalt warnte und die Kampagne „Stay Gold“ mit dem Slogan „Don’t drink too much – Stay Gold“ vorstellte, meinte Sabine Bätzing: „Der Trend zum exzessiven Trinken bei Jugendlichen ist weiterhin ungebrochen. Jeder fünfte Jugendliche betrinkt sich mindestens einmal im Monat mit mindestens fünf oder mehr Gläsern Alkohol. Häufig folgen diesem Rauschtrinken Gewalttaten. Daher unterstütze ich die Kampagne der Polizei gegen das Rauschtrinken gerne durch meine Schirmherrschaft.“ Also wurden wohl die „Die Ziele beim Alkoholkonsum im Wesentlichen“ nicht erreicht, wie wenige Wochen zuvor von Sabine Bätzing behauptet wurde. Zudem handelt es sich bei der Kampagne „Stay Gold“ um die dümmste Kampagne des Jahres, da der Slogan „Don’t drink too much – Stay Gold“ für die meisten völlig unverständlich ist.

Jugendliche oft betrunken Alkohol ist bei den Heranwachsenden das am weitesten verbreitete Suchtmittel. Bei den 12- bis 17-Jährigen tranken 2008 noch 17,4 Prozent regelmäßig Alkohol, 2004 waren es 21,2 Prozent. Obwohl der größte Teil der 12- bis 17-Jährigen nach dem Jugendschutzgesetz eigentlich gar keinen Alkohol trinken dürfte, tranken im Jahr 2008 etwa 20 Prozent von ihnen im vergangenen Monat mindestens bei einer Gelegenheit fünf oder sogar mehr Gläser Alkohol. Dieser Trend zum exzessiven Trinken, das sog. „Binge Drinking“, ist weiterhin ungebrochen. 2004 lag der Anteil der exzessiv trinkenden Jugendlichen bei 23 Prozent.

Stay Gold „Don’t drink too much – Stay Gold“ heißt der Slogan der neuen Kampagne gegen exzessiven Alkoholkonsum und Gewalt, die am 5. Dezember von Jörg Schönbohm, dem Vorsitzenden

der Innenministerkonferenz und Innenminister des Landes Brandenburg, der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing MdB, und dem Vorsitzenden der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, dem Landespolizeipräsidenten von Baden-Württemberg, Erwin Hetger, gestartet wurde. Einprägsame Motive zeigen die Schattenseiten des exzessiven Alkoholkonsums und führen jungen Menschen vor Augen, dass Trinken alles andere als „cool“ ist. In Anzeigen, auf Plakaten und Kampagnen-Bierdeckeln, mit Aktionsspots auf der Homepage www.staygold.eu sowie mit Unterstützung prominenter Sportler warnen die Polizei und ihre Partner Heranwachsende vor den Folgen des Komasaufens. Immer mehr Kinder und Jugendliche werden in Deutschland aufgrund Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt. Waren es im Jahr 2000 noch 9.500 Betroffene im Alter von zehn bis 19 Jahren, die mit der Diagnose einer akuten Alkoholvergiftung eingeliefert wurden, so verdoppelte sich die Zahl bis ins Jahr 2006 auf 19.500 Fälle. Der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) zufolge wurde im Jahr 2007 nahezu jede dritte Gewalttat unter Alkoholeinfluss begangen. Zudem standen bei mehr als 60 Prozent der Widerstandsdelikte (2007: 16.669 von 26.436 Fällen) die Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss. Plädiert wird für einen maßvollen Umgang mit Alkohol – entsprechend dem Motto „Don’t drink too much – Stay Gold“ fordert die Kampagne junge Menschen auf, nicht zu viel zu trinken und sich so selbst treu zu bleiben. Zielgruppe sind 17- bis 19-Jährige. Gegen das „Komasaufen“ geht die Polizei jetzt erstmals mit einer bundesweiten Kampagne vor, die das Zusammenspiel von Alkohol und Gewalt thematisiert. Die abschreckenden Motive von Betrunkenen, die auf Bierdeckeln, Plakaten und in Internet-Spots zu sehen sind, sollen junge

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news

Bayern verfolgt Coffeeshopbesitzer Freiheitsstrafe für Betreiber eines niederländischen Coffeeshops verhängt In den Niederlanden ist der Verkauf von Cannabisprodukten zwar toleriert, trotzdem ist es aufgrund der gesetzlichen Lage dort nicht möglich, einen Steuernachweis für das verkaufte Gras zu erhalten. Und das obwohl die Besitzer der Coffeeshops Steuern für das verkaufte Weed bezahlen. Das heißt dann: „Kaffee, der nicht getrunken wurde.“

So sind die erzielten Gewinne bei dem halb-legalen Geschäft offiziell völlig illegal. Das interessiert in den Niederlanden jedoch niemanden, so lange sich Coffeeshopbetreiber an die erwähnten ungeschriebenen Regeln halten. Der Besitzer eines solchen Geschäftes wollte sich ein Haus in der Türkei kaufen und fuhr zu diesem Zwecke mit dem Geld für den Hauskauf durch Bayern. Wie dort üblich wurde er wohl aufgrund seines niederländischen Kennzeichens angehalten, durchsucht und aufgrund des mitgeführten Bargelds in Höhe von 240.000 € verhaftet.

Nun wurde der Mann vom Amtsgericht Passau dann zu einer Freiheitsstrafe sowie einer Einbehaltung von 50 Prozent des Geldes verurteilt.

Marokko erwägt Entkriminalisierung Endlich ist das Thema Hanflegalisierung auch im Hascherzeugerland Nummer eins angekommen. Einflussreiche und wichtige Persönlickeiten des Landes fordern die UN zum Umdenken auf. Der Chef der Zoll- und Migrationsbehörde Khalid

Zerouali, der Vorsitzende des Verbandes zur Wahrung der Menschenrechte der Rif Region Chakib Al Khayari, Pr. Mohamed Hmamouchi, Leiter des nationalen Institus für Medizinalpflanzen sowie der Direktor der Agentur „Entwicklung und Promotion Nordmarokkos“ und der anerkannte Forscher Abderrahman Merzouki plädieren für eine Freigabe des Anbaus für den „nationalen“ Bedarf, um den Haschischexport einzudämmen. Programme, die das totale Anbauverbot fördern, seien einerseits seit 30 Jahren immer wieder gescheitert, anderseits werde bei diesen Programmen nicht die kulturelle Stellen-

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wert beachtet, den die Hanfpflanze in der nordmarokkanischen Gesellschaft habe.

THC-Fingerprints à la Schäuble Unachtsam liegengelassene Fingerabdrücke könnten auch bald Aufschluss darüber geben, ob und welche Drogen Tatverdächtige konsumiert haben. Fingerabdrücke enthalten immer Schweiß und so könnten zukünftig Bestandteile und Abbauprodukte von Drogen nachgewiesen werden.

SCHREIE EINES CANNABIS GESUNDHEITSIRRLÄUFERS 2. Tag

(Fortsetzung von Ausgabe 12/08)

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ie Nacht über miserabel geschlafen. Den Morgen mit (inzwischen) drei verschiedenen Salben auf den dunkel geröteten Augen eingeläutet. Dann Mittelstrahlurin abgegeben. Puls messen lassen (76) und Blutdruckkontrolle (115/85). Gewicht überprüft (6 Kilo in den vergangenen 5 Wochen verloren) und jede Menge Blut für jede Menge unterschiedlicher Tests abgezapft bekommen. Danach Foto-Dokumentation des verschwollenen Gesichts. Gegen 10 Uhr inhaliere ich erstmals einige wenige Züge eines dünnen, selbstgedrehten Spliffs. Nicht mehr als eine lächerliche Kleinstmenge, welche unter jeden Fingernagel passen würde und dennoch strikt außerhalb des Klinikgeländes verdampft werden muss, weil innerhalb ein absolutes Rauchverbot herrscht. Für Cannabis sowieso, obwohl es im Begrüßungsprospekt der Nordseeklinik heißt: „Wir bekennen uns zur besonderen Mitverantwortung für Umwelt und Natur“. Mich interessiert derweil vielmehr, ob Krankenhäuser jemals die Natursubstanz Cannabis zur Behandlung von Siechen und Leidenden einsetzen werden. Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Cannabinoide könnten gerade in der Dermatologie nachhaltige Ergebnisse und Verbesserungen krankhafter Hautveränderungen bringen, wenn der politisch

absichtlich fehlgeleitete Irrläufer Cannabis-Gesundheit schon bald eine parteiübergreifende Korrektur seines Hürdenlaufes erführe. Zurück in meinem Zimmer mache ich mir erneut kühlende Schwarztee-Kompressen. Das Jucken und Brennen ist inzwischen fast unerträglich. Alles Reiben und Kratzen der betroffenen Stellen scheint die Sache noch zu verschlimmern; die diversen Salben und Cremes bringen überhaupt nichts. Keine Kühlung, keine Abschwellung, keiner Verminderung des Brennens. Null. Wegen der übel aussehenden Hautrötungen um die Augen herum nehme ich sämtliche Mahlzeiten wie ein Eremit in meinem Krankenzimmer ein, weil ich im Speisesaal von den übrigen Patienten nicht dauernd angestarrt - oder gar gefragt werden möchte, ob ich an unkontrollierbaren Heulattacken leide. So wie gestern Nacht das Baby, dessen durchdringende Schreie den passenden akustischen Rahmen für meinen zweiten Kliniktag lieferten.

3. Tag

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ichtigster Tagestermin um Punkt 12 Uhr beim Klinikchef Prof. Dr. H., der mich auf meine Verhandlungsfähigkeit in Sachen anstehender Berufung (Selbstanzeige wg. Cannabis als Medizin) untersuchen soll. Im Vorwege habe ich

im Internet gelesen, dass der Professor bereits über Interferon gamma publiziert hat, also fachlich nicht unbeleckt sein dürfte in antiviralen Behandlungen. Eher unwahrscheinlich scheint, dass er im Gegenzug darüber gelesen hat, was ich aus Patientensicht alles zur medizinischen Verwendung von Cannabis geschrieben und veröffentlicht habe. Der dritte Tag beginnt mit der üblichen Routine: Blutdruckmessen und Puls. „Alles okay!“ Danach ist Oberarzt-Visite, in der man mir zu verstehen gibt, dass ich nur noch diese Woche in der Klinik behandelt werde und weitere Maßnahmen poststationär stattfinden müssen. Was die eigentliche allergische Reaktion an Augen, Gesicht und Hals ausgelöst hat, steht zur Visitezeit noch immer nicht eindeutig fest, aber ein 20minütiger Allergie-Test auf etwa 15 unterschiedliche Stoffe weist am späteren Vormittag aus, dass ich laut vorliegendem Ergebnis mit körperlicher Abwehr auf „Kräuter“ reagiere. Meine Nachfragen, „Küchenkräuter? Feldkräuter? Gartenkräuter? Heilkräuter?“ bleiben von der jungen Assistenzärztin unter mehrfachem Achselzucken unbeantwortet. Wenn sie mir - ebenso wenig wie alle anderen Ärzte auch - nicht beantworten kann, ob mich mein Cannabisgebrauch grundsätzlich kranker oder doch ursächlich gesünder macht, wen sollte ich dann noch guten Willens befragen können – außer mich selbst?

>>> Weiter in der nächsten Ausgabe

>>> Fortsetzung von Seite 2 - Feuer auf Sabine Bätzing Leute zum Nachdenken über die Folgen exzessiven Alkoholgenusses bringen. Als Vorbilder für die Spots hat die Polizei junge Sportler wie die Fünfkampf-Olympiasiegerin Lena Schöneborn, den Bundesliga-Toptorjäger Vedad Ibisevic und Per Mertesacker von Werder Bremen gewinnen können. Die Spots werden auf Internetplattformen wie SchülerVZ oder MyVideo geschaltet. Die Bierdeckel, die 1,5 Millionen Mal gedruckt wurden, sind an allen Polizeidienstellen erhältlich.

Völlig unverständliche Kampagne Viele Menschen können mit der Botschaft „Don‘t drink too much – Stay Gold“ nichts anfangen respektive verstehen dieselbe nicht. Deshalb schauen sie in Online-Lexika nach. Eines der bekanntesten dieser Lexika ist das Wörterbuch LEO. Dieses vefügt auch über ein Forum. Dort findet man zahlreiche Kommentare zum besagten Spruch. Von „Motto total bescheuert“ über „Wer denkt sich sowas aus? Welche Drogen und wieviel davon muss ich nehmen, um es zu verstehen? Wieso kriegen

Menschen, die sich sowas ausdenken, da auch noch Geld fuer?“ bis zu verständlichen Alternativen in Deutsch zum Motto „Stay Gold“ wie „Sei schlau, nicht blau“ kann man dort viele intelligente Bemerkungen nachlesen. Zudem steht der Vorwurf von Schleichwerbung im Raum: Beck‘s Biere: Die Großbrauerei Beck & Co. wartet auf mit Joe Cocker, Online-Games, Fußball- Bundesliga, Formel 1 sowie einem Online-Shop. (Text zu Treffer 1 bei Google zum Suchbegriff „Becks Gold“). Der Vorwurf von Schleichwerbung scheint nicht ganz unbegründet zu sein, denn die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Deutsche Fußballbund (DFB) werben mit ihren prominenten Gesichtern wie den Fußballern Per Mertesacker und Vedad Ibisevic für die Kampagne „Stay Gold“. Und „Becks Gold“ steht bei Biertrinkern nicht gerade hoch im Kurs und könnte eine Schleichwerbung gut gebrauchen, wie man diversen Beiträgen aus Foren (Biertest Online) entnehmen kann. Sabine Bätzing scheint somit nicht nur Schirmherrin der dümmsten Kampagne des Jahres zu sein, sondern vermutlich

auch Steigbügelhalterin einer 125.000 Euro teuren Schleichwerbungskampagne, die vom Bund und den Ländern bezahlt wird.

Weblinks

Kampagne „Stay Gold“ www.staygold.eu Beck‘s www.becks.de Weitere Goldbiere www.bundesbierschutz.eu/Goldbier.htm Oder doch Hanfbier von der „Hanf Gold Brauerei“ in Monaco www.bill-group.de/museum/hanf/index.htm Leo Wörterbuch (Englisch-Deutsch; stay gold) http://dict.leo.org/


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er bloße Konsum von Cannabis ist in Deutschland nicht strafbar.

Ebenso bedeutet der Konsum nicht automatisch auch Besitz. Es gibt unzählige Gerichtsurteile, die das belegen. Besucher eines niederländischen Coffeeshops müssen nicht zwangsläufig Gras gekauft haben, um stoned nach Deutschland zurückzukehren. Schließlich gibt es sicherlich auch nette Niederländer, die einen gerne mal an der Tüte ziehen lassen. Die Polizei in Viersen sieht das Ganze ein wenig anders und geht seit einiger Zeit auf Kifferjagd. Sie verschwendet unter dem Deckmantel der „Reinhaltung des Kreises“ so Steuergelder, ein Verfahren aufgrund des bloßen Konsums gab es bis dato nicht und wird es nach der momentanen Rechtslage auch kaum geben. Trotzdem erweckt die Viersener Polizei mit ihrem „Kifferflyer“ den Eindruck, als hätten sich die Gesetze auf einmal geändert. Besonders der Satz „Wer in einem Coffeeshop Drogen besitzt oder kon-

Deshalb haben wir einmal bei der Polizeipressestelle in Viersen angefragt und eine doch recht(lich) seltsam anmutende Antwort erhalten:

Konsum von Cannabis auf holländischen Staatsgebiet für deutsche Staatsürger, so wie in Ihrem Internetauftritt erwähnt, strafbar, sofern kein Cannabis erworben oder mitgeführt wird? Für eine Antwort danke ich Voraus recht herzlich mit freundlichen Grüßen Michael Knodt C.v.D. Hanf Journal

Sehr geehrte Damen und Herren, auf ihrer Internetseite steht folgende Meldung: „Wer in einem Coffeeshop kifft, muss mit einem Strafverfahren der deutschen Justiz rechnen.“ und „Der Erwerb und Besitz von Rauschgift ist strafbar. Das gilt auch für den Erwerb und Besitz von Rauschgift zum Beispiel in den Niederlanden.“ [...] Der deutsche Gesetzgeber unterscheidet dezidiert zwischen Konsum, Erwerb und Besitz. [...] Aber: Ist der

Sehr geehrter Herr Knodt, Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt: Es ist richtig, dass der „bloße“ Konsum illegaler Drogen nicht mit Strafe bedroht ist. Lebensrealität ist es, dass man, um konsumieren zu können, grundsätzlich vorher auch illegale Drogen besessen haben muss. Ein vorheriger Erwerb in den Niederlanden oder die Einfuhr von BTM aus den Niederlanden nach Deutschland sind für die Strafbarkeit nicht erforder-

sumiert, macht sich strafbar und wird auf deutscher Seite angezeigt,“ ist sehr bedenklich. Denn: Wer in den Niederlanden besitzt, macht sich theoretisch auch in Deutschland strafbar. Wer aber nur konsumiert, tut das sicher nicht.

Neue Serie

lich. Der Vorwurf einer Straftat und damit die zwingend vorgeschriebene Erstattung einer Strafanzeige erfolgt folglich in allen Fällen, in denen Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Kontrollierte zuvor in den Niederlanden illegale Drogen besessen hat. In unserem Internetartikel sind auch im Hinblick auf den Besitz kleiner Mengen (z.B. ein Joint) im Coffeeshop in den Niederlanden die strafrechtlichen Folgen publiziert. Die Sprachwahl z.B. „Kiffen“ haben wir in unserem begleitenden Presseartikel transparent gemacht, den ich zu Ihrer gefälligen Kenntnisnahme beifüge. Ich hoffe, Ihnen Ihre Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen XXXXXXXXXX Mehr Infos: www.polizei-nrw.de/viersen/start/article/ek-drogenpfad.html

Dr. med. Franjo Grotenhermen

Was geschieht mit THC im Körper? (1)

Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

In einer Reihe von drei aufeinanderfolgenden Beiträgen möchte ich die folgenden Fragen beantworten:

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iese Fragen stellen sich für jede pharmakologisch wirksame Substanz, für jedes Gift, für jedes Medikament und jeden wichtigen Nahrungsbestandteil. Sie werden durch die so genannte Pharmakokinetik einer Substanz, durch die Bewegung der Substanz durch den Körper beschrieben, durch seine Aufnahme, Verteilung, Verstoffwechselung und Ausscheidung.

Essen von Cannabisprodukten? 1. Wie viel THC erreicht den Blutkreislauf nach dem Rauchen oder des Gehirn? 2. Wie verteilt sich THC im Körper und wie viel THC erreicht dabei die Brustmilch von stillenden Müttern? in viel wie und Fetus 3. Wie viel THC gelangt über die Plazenta zum 4. Wie verläuft die Konzentration von THC im Blut? uprodukte nachweisbar? 5. Wie wird THC im Körper abgebaut und wie lange sind diese Abba den? schie 6. Wie wird THC und seine Abbauprodukte im Stuhl und Urin ausge ntration im Blut? Konze der f 7. Wie verlaufen die Wirkungen von THC im Verhältnis zum Verlau

Wie viel THC erreicht den Blutkreislauf? Wie bei vielen anderen Substanzen unterscheidet sich auch bei THC die Pharmakokinetik in Abhängigkeit von der Art der Aufnahme. Beim THC sind dies im Wesentlichen die Inhalation (rauchen, verdampfen) und die orale Aufnahme (essen, trinken). Die Aufnahme über die Haut, die Mundschleimhaut, die Bindehaut der Augen und den Enddarm (Suppositorien) spielen bei der Verwendung von Cannabis im Freizeitbereich keine relevante Rolle, sind jedoch möglicherweise im medizinischen Bereich interessant. Beim Rauchen ist THC innerhalb weniger Sekunden nach dem ersten Zug im Blut nachweisbar mit maximalen Blutkonzentrationen etwa fünf Minuten nach Beginn des Rauchens. Etwa 10 bis 35 Prozent des THC einer Cannabiszigarette erreicht die Blutbahn. Gewohnheitsmäßige Konsumenten erzielten in Untersuchungen durchschnittlich eine bessere Ausbeute als unerfahrene Cannabisraucher. Diese Ausbeute wird durch die Tiefe des Einatmens, die Zugdauer und die Länge des Anhaltens der Luft beeinflusst. Verluste entstehen durch die Zerstörung eines Teils des THC durch Verbrennung, durch Seitenströme und durch eine unvollständige Aufnahme von THC durch die Schleimhaut der Atemwege. Etwa 30 Prozent geht durch Verbrennung verloren, und in einem Test mit einem Vaporizer

wurde festgestellt, dass durchschnittlich etwa 35 Prozent des Inhalierten THC sofort wiederausgeatmet wurde. Bei der oralen Aufnahme (essen, trinken) ist die Aufnahme langsam und unsicher. Maximale THC-Blutkonzentrationen werden im Allgemeinen nach 60 bis 120 Minuten festgestellt. Ein Teil des THC wird durch die Magensäure abgebaut, der größte Teil wird jedoch im oberen Magendarmbereich aufgenommen und gelangt über die Pfortader in die Leber. In der Leber wird der größte Teil des THC gleich abgebaut, sodass nur 4 bis 12 Prozent des THC in den gesamten Blutkreislauf gelangen. Ein Teil der Abbauprodukte von THC wirkt allerdings ähnlich wie THC und trägt zur Gesamtwirkung bei. Dies gilt vor allem für das Abbauprodukt 11-Hydroxy-THC (11-OH-THC).

Wie viel THC erreicht das Gehirn und andere Organe? Etwa 90 Prozent des THC befindet sich nach der Aufnahme im wässrigen Anteil des Blutes, im so genannten Blutserum. THC ist dort überwiegend an Proteine gebunden und fließt so durch die Blutgefäße. Es gibt nur wenig „freies THC“ im Blut, da THC nicht gut wasserlöslich ist. Wegen dieser schlechten Wasserlöslichkeit, jedoch guten Fettlöslichkeit, verändert sich relativ schnell das Verhältnis zwischen der THC-Konzentration im Blut und der THC-Konzentration in anderen Körpergeweben, insbesondere fettreichen

Geweben. THC dringt relativ schnell in gut durchblutete Gewebe ein, darunter Leber, Herz, Lunge, Muskeln, Milz, Nieren und Plazenta. Nur etwa ein Prozent des THC, das intravenös gegeben, also vollständig aufgenommen wurde, befindet sich zum Zeitpunkt der maximalen psychischen Wirkungen im Gehirn. Diese relativ niedrige Konzentration im Gehirn beruht wahrscheinlich auf der starken Durchblutung des Gehirns, was THC relativ schnell ins Gehirn, aber auch schnell wieder heraus bringt. Es scheint so zu sein, dass das THC-Abbauprodukt 11-HydroxyTHC schneller ins Gehirn eindringt und höhere Konzentrationen erzielt als THC selbst. Da 11-Hydroxy-THC ebenfalls psychoaktiv ist und bei der oralen Aufnahme (essen, trinken) in einem größeren Umfang in der Leber gebildet wird als bei der Inhalation, ist anzunehmen, dass dieses Abbauprodukt, insbesondere bei der oralen Aufnahme, erheblich zu den THC-Wirkungen beiträgt. Danach reichert sich THC und seine Abbauprodukte in weniger gut durchbluteten Geweben und schließlich im Körperfett an. Die genaue Zusammensetzung des Materials, das im Fett angereichert wird, ist unbekannt. Darunter befinden sich unverändertes THC und seine Abbauprodukte, zum Teil in chemischen Verbindungen mit Fettsäuren.

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe


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guerilla growing

Den Bericht über Henks Low-Budget Siebung konntet ihr schon in unserer Novemberausgabe ‘08 lesen, endlich hat uns Henk auch den dazugehörigen Growbericht geliefert.

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Text: KIMO

hohe Ec Werte „fahren“. Wasser, das von Anfang an Salze oder zu viel Kalk (Härtegrad, dH: < 14) enthält oder einen falschen pH- Wert hat, kann trotz ausreichender Menge an Nährstoffen ein Versorgungsproblem nach sich ziehen, weil die Zusammensetzung des (Leitungs)Wassers oft alles andere als gut ist. Das kann durch die Zugabe des besten Düngers nicht kompensiert werden.

nser niederländischer Freund hat wie immer neun Pflänzchen zusammen mit seinem Kumpel Manne Koslowski betreut. In den Niederlanden sind fünf Graspflanzen pro Kopf toleriert und so müssen die beiden auch wenig Angst haben, dass ihr Hobby, in eine solch geringen Ausmaß betrieben, Ärger mit der niederländischen Polizei nach sich zieht. Wie immer haben unsere erfahrenen Grower nebenbei ein paar Dinge getestet, die sie vorher noch nicht kannten. Bei diesem Durchgang haben Henk und Manne einen neuen Dünger ausprobiert und seine Box mit einer Klimasteuerung ausgestattet.

Box:

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Sein Set-Up:

Homebox S 80x80x160cm

Beleuchtung:

1x 250 Watt NDL mit Spudnik-Reflektor

Abluft: 180m³ Rohreinschubventilator mit passendem Aktivkohlefilter und Klimacontroller ( Temperatur) 1 Klimacontroller (temperaturabhängig, zwei Geschwindigkeiten)

Medium: Coco- Perlite Gemisch (80/20) in 4 Liter Töpfen

Wasser: Mischung aus Leitungs- und Osmosewasser (Ec-Wert: 0,3 mS)

Dünger: Grow-Micro-Bloom Vollprogramm von Advanced Nutrients

Ec-Wert der Nährlösung in der Blütephase: 1,4- 2,5 mS. In der letzten Woche < 0,4 mS.

pH wert: Anfangs 6,0. Kontinuierliche Senkung bis auf 5,5 in der Endblüte

Sorte: 8 x New York Diesel + 1 x unknown

Um eine optimal Nährstoffversorgung zu gewährleisten, hatte Manne seinen Growgenossen überredet, eine Osmoseanlage

zu kaufen, da das Leitungswasser in Amsterdam einen sehr hohen Ec-Wert hat. Das sollte sich später dann positiv im Ertrag niederschlagen. Die beiden haben uns berichtet, dass die Qualität der Stecklinge, die sie im Shop gekauft hatten , bei diesem Durchgang in Puncto Bewurzelung sehr zu wünschen übrig ließ. So musste er die Kleinen erst einmal hochpeppeln, nicht zuletzt dank der Zugabe von nützlichen Pilzen und Bakterien haben sie sich dann wohl relativ schnell erholt. Trotzdem bedeutet die anfänglich kümmerliche Entwicklung ungefähr zehn Tage Zeitverlust oder anders ausgedrückt: Die beiden mussten ihre Ladies 14 anstatt nur vier bis fünf Tage in der vegetativen Phase lassen, bevor die Blüte eingeleitet wurde. Nachdem die Wurzel das Medium ganz durchwachsen hatten, wurde die Blüte durch die verkürzte Beleuchtungsphase von 12 Stunden /Tag eingeleitet. Henk und Manne hielten sich genau an die Anweisungen des Düngerherstellers, die man einfach und individuell einstellbar unter http://www.advancednutrients.com/nutcalc3public/nutrient_calculator.html abrufen kann. Da Henk und Manne mit gutem Wasser gießen konnten, haben sie sich für das „Moderately Heavy Feeding“ Programm entschieden, bei dem der Ec- Wert von anfänglich 1,4 mS bis auf 2,5mS in der fünften Blühwoche gesteigert wird. In den letzten zwei bis drei Wochen wird er langsam wieder bis auf 0,4mS gesenkt. Je besser das Ausgangswasser ist, um so optimaler kann man die Nährstofflösung anmischen und relativ

Grundregel:

„Gutes“ (salzarmes und weiches) Wasser (Ec-Wert < 0,4 / dH < 14) = Pflanze kann viel Dünger verstoffwechseln. „Schlechtes“ Wasser (salzreiches und/oder dH < 14): Pflanze kann nicht so viel Dünger verstoffwechseln. Bei solchem Ausgangswasser sollte über die Anschaffung einer Osmoseanlage nachgedacht werden. Den Härtegrad des Leitungswassers erfährt man vom örtlichen Wasserversorger.

Gegossen haben Henk oder Manne alle zwei bis drei Tage, per Hand und mit einem „Drain“* von ungefähr 20 Prozent, damit sich im Medium keine Düngerreste ablagern. Alle zwei Wochen wurde einmal ganz auf eine Düngergabe verzichtet und dafür mit klarem Wasser, pH-Wert 5,8, gegossen. Ansonsten haben es die beiden wie immer einfach gehalten, Erwähnenswert ist noch, dass die Temperatur in der Box konstante 24 Grad betrug, obwohl die Raumtemperatur immer zwischen 17 und 24 Grad schwankte. Nach Mannes Meinung war das wohl der Verdienst der digitalen GSE-Klimasteuerung. Nach 60 Tagen konnte geerntet werden, das Ergebnis war in Sachen Gramm pro Watt eines der besten, die unsrer Freunde je ergärnert haben. Satte 250 Gramm New York Diesel und nochmal 30 Gramm der „Großen Unbekannten“ machten die beiden nicht zu Unrecht ein wenig stolz, als sie uns den Bericht inklusive der Fotos auf NoMercy Weedcup im Dezember übergaben.

Der Anbau von Hanf ist in Deutschland verboten. Dieser Artikel dient lediglich der Information und dokumentiert real existierende Zustände in den Niederlanden. Die Redaktion warnt vor Nachahmung. *als Drain wird die Nährlösung bezeichnet, die bei Verwendung von Cocsubstrat oder Steinwolle nach dem Gießen wieder aus dem Medium herauslaufen sollte. Das sollten ungefähr 20 Prozent der Gesamtmenge sein. Werden den Mädels also 10 Liter Nährlösung verabreicht, so sollten ungefähr zwei Liter wieder aus dem Medium herauslaufen. Gibt es hierfür keinen Auffangbehälter, so sollte dieser Drain auch nach dem Gießen mit einem Lappen aufgenommen werden, da sonst Staunässe und somit Wurzelfäule droht. Arbeitet man wie bei Erde ohne Drain, droht eine Versalzung des Mediums und somit eine Überdüngung der Lieblinge.


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wirtschaft Johannes Honecker Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht

www.hanfjournal.de

Badensche Straße 33 D-10715 Berlin TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86 e-mail: anwalt.honecker@t-online.de


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wirtschaft

Vorbildlich für Kleingärtner:

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Das Tightpac hält dicht Für den Geschmack und die Qualität von selbstgezogenen Kräutern sind nicht nur die Sorte und die Art der Trocknung, sondern auch die anschließende Lagerung ausschlaggebend.

F

alsch gelagerte Kräuter verlieren schnell an Aroma und Geschmack oder nehmen im schlimmsten Fall Aromen des Behältnisses auf, in dem sie aufbewahrt werden. Deshalb sind Tüten oder ähnliche Behältnisse, die Weichmacher enthalten, für eine längere Aufbewahrung über längere Zeit hinweg ungeeignet. Optimal hierfür sind Boxen aus hartem Kunststoff, in denen sich zusätzlich ein Vakuum erzeugen lässt. So wie die Tightpac-Dosen, die seit kurzer Zeit bei der Grow In AG erhältlich sind. Das Tightpac gibt es in fünf verschiedenen Größen, von

NoMercy

Weedcup 08

120 ml bis 2,35 Liter, die alle eins gemeinsam haben: Sie halten richtig dicht. Durch den ausgeklügelten Verschluss wird die Luft bei jedem Schließen der Box aus dem Behältnis herausgedrückt und die Kräuter werden so automatisch luftdicht verschlossen.

Das Tightpac ist in schwarz oder auch transparent erhältlich und kann im Ladengeschäft von Grow In in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin ab 8 Euro erworben werden. Händleranfragen an die Grow In AG in Berlin-Reinickendorf sind ausdrücklich erwünscht. Das Tightpac und alle anderen Neuheiten gibt es auch online, diskret und schnell unter: www.grow-in-berlin.de

Der Dragonvap im Test

Qualität statt Masse W

E

hrlich gesagt waren wir den alljährliche stattfindenden Cannabiscup leid. Anfangs eine Veranstaltung der ganz besonderen Art, ist diese weltweit bekannte Ereignis zu einer Kommerz-Veranstaltung verkommen. Also waren wir froh, dass sich „Spees-Cees“ von NoMecry Supplies ein Herz gefasst und es gewagt hat, eine Art alternativen Cup zu veranstalten. Beim NoMercy Weedcup waren sowohl die „Profis“ der niederländischen Coffeeshopszene als auch kleine, private Grower aus ganz Europa aufgerufen, ihre Proben zu präsentieren. So erreichten wir am Abend des 13.Dezember voller froher Erwartung den Veranstaltungsort in der Wibaustraat, wo uns schon am Eingang bekannte Wohlgerüche erwarteten. Drinnen angekommen präsentierte sich die Veranstaltung als sehr gechilltes, fast familiäres Event. Neben Snacks, Drinks und der Weedverkostung per Vaporizer wurde Live-Musik vom “Langen Frans“, diversen Sound-Systems sowie ein sehr interessanter Vortrag zur Geschichte des Hanfs geboten. Den Höhepunkt des gelungenen Rahmenprogramms stellte natürlich die Preisverleihung dar. Als beste Outdoor-Sorte wählte die Jury, bestehend aus unabhängingen Hanfkennern (siehe Hanf Journal 12/08), Tayron mit „Double Fun“ auf den ersten Platz. Das beste Indoor Gras wurde vom De Dampkring mit „Mounts Cook“ eingeschickt, hier landeten Green House mit „Kings Kush“ auf Platz zwei und Sandra mit „NLX“ auf Platz drei. Neben diesen Kategorien gab es dann auch

Günstiger Take-Away-Vapo oder zahnloser Drache?

ir durften kurz vor Weihnachten einen der neuesten tragbaren Vaporizer, den Dragon Vap, testen. Das Gerät besticht durch sein sehr modernes Design sowie die handliche Größe mit nur 158 Gramm Gewicht. Der Vaporizer hat zudem eine sehr schöne Verpackung. Die Verarbeitung ist durchaus gut, was im Preisbereich um 80 € nicht selbstverständlich ist. Der Dragon Vap besteht aus einer 16 cm langen und 6 cm breiten aufklappbaren Gerät, dem Kopf mit Siebeinsatz und dem aufschraubbaren Schlauch der eine Länge von ca. 27cm aufweißt. Der Schlauch wird mit dem Kopf auf die Aufheizvorrichtung gesteckt- fertig ist der „On The Road“ Vapo. Er ist leicht und mit wenigen Handgriffen zu bedienen. Das Befüllen des Kopfes sowie das Aufschrauben des Schlauches sind jedoch nichts für Grobmotoriker oder für Menschen, die alters- oder krankheitsbedingte Probleme mit unruhigen Händen haben.

„Spezialkategorien“ für den freundlichsten Shop, den besten Hanf-Reporter oder den nettesten Großhändler. Nach der Preisverleihung gab es dann die Möglichkeit, verschiedenste Rauchgeräte zu testen und sich auf einer der zahlreich vorhandenen Sitz- und Liegegelegenheiten zu entspannen. Die Atmosphäre war die ganze Zeit über angenehm familiär und auch dem (legalisierungs)politischen Anspruch einer solchen Veranstaltung wurde der NoMercy Weedcup 2008 gerecht, was man leider von den wenigsten Veranstaltungen dieser Art sagen kann. Als kleinen Kritikpunkt könnte man den Organisatoren rund um Spees noch für das nächste Jahr mitgeben, dass auch auf einem Kiffer Cup ein paar Schildchen oder Programminfos Not tun: wo kann ich das Weed testen? Wann ist die Preisverleihung? Welche Preise gibt’s? All diese Dinge sind, besonders nach der dritten Tüte, selbst schwer in Erfahrung zu bringen. Aber das wird sicher nächtes Jahr besser, wir freuen uns auf jeden Fall af einen NoMercy Weedcup 2009.

In das Gerät ist ein herausnehmbarer, wieder befüllbarer Tank für Butangas integriert. Zum Gebrauch wird der obere Teil des Gerätes schräg hochgeklappt und durch Druck auf den Griff erwärmt die aus dem integrierten „Feuerzeug“ kommende Flamme den befüllten Kopf. Die in der Gebrauchsanweisung angegebene Aufwärmzeit von 15 -30 Sekunden entspricht nicht ganz den realen Gegebenheiten von ungefähr 50 bis 60 Sekunden. Das Mundstück aus Glas macht den Dampf sehr angenehm im Geschmack und das Inhalat wird nicht zu heiß, wie es bei vielen Vaporizern der unteren Preiskategorie der Fall ist. Den weitaus größten Vorteil bei diesem Gerät bringt das integrierte „Feuerzeug“, wobei wir gemerkt haben, dass der vorhandene Butangastank sich recht schnell leert und man deshalb immer eine Nachfüllflasche zur Hand haben sollte. Alles im allem ein gutes Gerät, das in Puncto Bedienerfreundlichkeit und Gebrauchsanweisung ausbaufähig ist. Trotz kleinerer Kinderkrankheiten ist der Draogon Vap als transportables Gerät empfehlenswert.

Hier gibt es den Dragon Vap: www.kayagrow.de www.dragonbong.ch


P

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Nackte Tatsachen

www.myspace.com/waldme1sta www.youtube.com/Waldme1sta Alle Fotos sind © Waldmeista

Diese Daten erheben keinen Anspruch auf Korrektheit, da viele Faktoren bzgl. Wachstum und Wirkung variieren können, sondern sollen lediglich als Richtlinie dienen. Die Anzahl der Sterne spiegelt subjektive Eindrücke über Stärke, Geschmack und den allgemeinen Eindruck der Sorte wieder. Beim Effekt wird vor allem zwischen einem zelebralen High und einem physischen Stoned unterschieden.

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cooltour

Rolys Silberscheiben des Monats Januar BYM: Girls Watching Corner

(unexpected audio productions)

Seit Ende der 70er war er Bassist in verschiedenen Bands, gründete die mittlerweile legendäre New WaveBand „Flucht Nach Vorn“ und spielte bei den „Toten Piloten“. Seit 1984 Querbeet-DJ, kam er über Hip Hop und Happy Hardcore zu Jungle. Anfang der 90er gehörte er zu den ersten Machern illegaler Parties in Ost-Berlin („Swamp“), veranstaltete in den ersten drei Locations des WMF Hip Hop und Ragga-Parties und spielte im Globus, Toaster und vielen anderen Clubs der Stadt. Seine mehrjährige, montägliche Drum’n’Bass-Reihe „Elektrolounge“ im Roten Salon wummert inzwischen im Icon weiter. Nach den Alben „Kurwa Galactica“ (1997) und „Love Is Faster Than Light“ (2000) unter dem Alias „Four Ears“ und seinem ersten Solo-Album „From That Monitor Inside“ (1998) überrascht BYM uns hier mit „Girls Watching Corner“ (Re-Release von 2003). Darauf werden unterschiedlichste, einflussreiche Stile mit prägnanten Samples zu bewusst abstrakt gehaltenen Soundscapes verwebt - sogar aus dem rhythmischen Quietschen einer SprungfederMatratze macht er einen fetten Beat. Auch seine Leidenschaft für Asien bleibt nicht verborgen. Von seinen schön verspielten Klangcollagen habe ich vor allem bei „Creeping Blue“ und „I Scream“ meinen Spass. „Deepest Complexities“ dagegen hat etwas geheimnisvoll Verführerisches – mein Lieblingstrack. Zum kurios-relaxten Albumtitel meint BYM: „In Berlin-Zehlendorf, wo ich herkomme, gab es eine Wiese, auf der sich die Kids nach der Schule immer getroffen haben, zum Abhängen, Kiffen und Abchecken, wo am Abend Parties gehen. Ganz in der Nähe waren Barracks der US-Armee, die dort stationiert war. Wenn die G.I.’s mit ihren Bussen an der Wiese vorbeigefahren sind, haben sie immer den Mädels nachgeschaut. Deswegen hiess die Wiese irgendwann ‚Girls Watching Corner‘“. Davon amüsiert kann ich diesen skurril-spannenden Hörfilm hier jedem ans Herz legen, der Lust auf Unvorhersehbares und den Funk im Blut hat.

www.myspace.com/bymski www.myspace.com/unexpectedaudioproductions

Orchestra Poly-Rhythmo De Cotonou: The Vodoun Effect

(analog africa)

Der kulturelle und spirituelle Reichtum der traditionellen Musik Benins hatte einen enormen Einfluss auf die moderne Musik des Landes. Benin ist die Geburtsstadt der Vodoun Religion (im Westen besser bekannt als Voodoo) und gilt der Verehrung von ca. 250 heiligen Göttlichkeiten. Anthropologen und Musikwissenschaftler sind sich darüber einig, dass diese Religion die wichtigste „kulturelle Brücke” zwischen Afrika und all seinen Diasporas der Neuen Welt darstellt. Viele der komplexen Rhythmen hatten einen grossen Einfluss auf Blues, Jazz, kubanische und brasilianische Musik. Zwei Vodoun-Rhythmen dominierten die Musik von Orchestre Poly-Rythmo: Sato, ein traditioneller, energiegeladener Rhythmus, der durch eine 1,75m hohe, senkrecht stehende Trommel erzeugt wird und in Benin während alljährlicher Rituale zu Gedenken der Toten eingesetzt wird. Sakpata, ein Rhythmus, der der Heiligkeit gewidmet ist, soll die Menschen vor den Pocken schützen. Beide Rhythmen sind hier vertreten und gemixt mit Funk, Soul, Farfisa Sounds und psychedelischen Gitarrenklängen. Von 500 Titeln, die das Orchestre PolyRythmo de Cotonou zwischen 1970 und 1983 aufgenommen

hat, hat Analog Africa Labelboss Samy Ben Redjeb hier 14 vergessene polyrhythmische Schätze aus dem Afrika der siebziger Jahre Songs liebevoll zusammengestellt, die „heimlich” aufgenommen wurden, während die Band bei kleineren Labels in und um Cotonou (Benins grösste Stadt) und in der Hauptstadt Porto Novo unter Vertrag war. Schön, dass diese ausserordentliche Musik am Leben erhalten wird.

www.myspace.com/analogafrica www.analogafrica.com

Kano: 140 Grime St.

(bigger picture music)

Nach dem lyrisch genialen „Home Sweet Home“ und dem poppigen „London Town“ meldet sich der gerade mal 23-jährige Brite mit jamaikanischen Wurzeln mit seinem dritten und bisher besten Album zurück. Bei seinem Label „Bigger Picture Music“ geht es darum, ein größeres Bild zu sehen, weniger engstirnig zu handeln und neue Verfahrensweisen für Musikveröffentlichungen zu entdecken. Die erste Single „Hustler“ mit dem Berliner Rapper Marteria als Feature-Gast ist bereits erschienen, „140 Grime St.“ bezeichnet das Konzept hinter der Musik. „140 beats per minute ist das Tempo, ‚Grime‘ steht für die Atmosphäre und die Gemeinschaft, aus der ich stamme. ‚Street‘ bezieht sich auf den Ort, an dem ich aufgewachsen bin und auf die Leute, die ich erreichen will“, so Kano über sein Album, was in Ilford/London, im Schlafzimmer eines Freundes, aufgenommen wurde. Inspiriert von Wiley, der Heartless Crew und der kompletten Garage-Szene zählt bei Kano nur die Kreativität und Qualität, mit der das Ganze umgesetzt wird. Im Opener heisst es: „I’m moving out from 140 Grime Street, but you can come over this friday, I’m throwing a party.” Die musikalische Richtung des eigentlich als Mixtape geplanten Albums dürfte damit weitgehend geklärt sein. „Paper“ ist ein aggressiver Banger inklusive Hi-Hat-Lawinen und runtergepitchter Hook. Das klassisch-hektische „Anywhere We Go“ mit dem Bow E3Veteranen Wiley erinnert an den Kano der Nasty-Crew-Ära, und auch Ghetto, Skepta und Mikey J liefern überzeugende Arbeiten ab. Eine ziemlich erfrischende Geschichte aus dem Londoner East End.

www.myspace.com/kanorecordings www.140grimest.blogspot.com

DVD-Special: Bangkok Dangerous

(constantin-film)

„Bangkok Dangerous“ ist das Remake eines Thai-Thrillers der erfolgreichen Regie-Brüder Pang, von dem sich Cage die Rechte gesichert hat. Doch sowohl Story und Handlung sind komplett anders, vor allem geradliniger und etwas temporeicher. Joe (Nicolas Cage) ist ein eiskalter Auftragskiller, bekannt dafür, seine Jobs mit äußerster Anonymität und höchster Präzision zu erledigen. In Bangkok soll er vier unbequeme Gegner von Gangsterboss Surat (Nirattisai Kaljaruek) töten. Er stellt den Kleinganoven Kong (Shahkrit Yamnarm), doch statt seinen Komplizen nach der Arbeit zu töten, bildet er ihn aus. Joe ist müde geworden, hinterfragt sein Geschäft und bricht mit seinen eigenen Regeln.

Roland Grieshammer

Alles wird noch schlimmer, als er sich in eine stumme Apothekerin (Charlie Yeung) verliebt, aber gleichzeitig seine Aufträge zu Ende bringen muss. Während seine Auftraggeber sich bereits überlegen, wie sie ihn am Besten los werden, entdeckt Joe seine Menschlichkeit wieder. - „Bangkok Dangerous“ besitzt trotz einer hoch stilisierten Bildsprache eher einen europäischen Look als den eines Hollywood-Blockbusters. Die Mordaufträge sind professionell schnell und perfekt inszeniert, es wird spektakulärer und actionreicher bis sich im Finale dann auch die Hongkong-Wurzeln der Pang-Brüder zeigen. Ein absolut hochwertiges, tragisch-schönes Werk über Gewalt und Menschlichkeit, das man als Asia-Version von „Leon Der Profi“ bezeichnen könnte.

In Kooperation mit Constantin Film verlosen wir drei DVDExemplare der Neuverfilmung von „Bangkok Dangerous“. Schickt uns bis zum 31.01.2009 eine Mail mit dem Betreff „Bangkok Dangerous“ und eurer Postanschrift an gewinnen@hanfjournal.de - viel Glück! www.bangkok.film.de www.constantin-film.de


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cooltour

Überleben mit Hartz IV Die Erde ist rund, in sieben Tagen erschaffen worden und ein Erwachsener braucht genau 351 Euro zum Leben. Unsere Bundesregierung ist so gütig gegen den Wunsch des Standorts, ein Heidengeld auszugeben, um einer nutzlosen Spezies zu finanzieren, den ganzen Tag lethargisch abzuhängen, das Fernsehsofa zuzureiten und dabei gegen die soziale Verwahrlosung anzusaufen. Die Hartz IVNation! Zum Dank hissen wir die neue Staatsfahne: Das schmutzigweiße Geschirrtuch mit schwarz-brauner Borte.

Regelsatz Nummer 1: Sollte der Regelsatz nicht ausreichen, ist nicht der Staat schuld! Denn billig leben ist so einfach. Mandy weiß schon lange, dass Parfüm günstiger ist als die entsprechende Menge Wasser.

Neuester Trend der prekarisierten Jugend: Beize ist geil! Viel geiler als normale Drogen! Hormonell aufgewühlte Unterschichts-Teenager wissen, dass Sex am günstigsten mit sich selbst, am zweitgünstigsten jedoch mit toten Hühnchen ist (ganzes Huhn sieben Euro – gekühlt wiederverwendbar bis es voll ist). Alte Deutsche können noch berichten, dass Bücher ein ausgezeichneter Brennstoff sind.

„Das schmeckt super, aber hat jemand die Katze gesehen?“ Der Kapitalismus isst seine Kinder. Doch wen essen wir? Sich von Hartz ernähren ist nicht so einfach - der Typ ist ein windiger Fuchs. Aber zum Glück ist der Erfinder der gleichnamigen Sozialhilfe zur Zeit nur auf Bewährung frei (Veruntreuung von Firmengeldern ;-), so dass man mit keiner starken Gegenwehr rechnen muss. Kannibalismus ist nämlich eine erstklassige Proteinquelle gegen Ende des Monats. Nervt sie das ständige Geficke und Gestreite von Nebenan? Na dann, auf ans Schlachterbeil! Wer die Mord und Totschlag-Nummer nicht mit seinem Karma vereinbaren kann, bekommt erstklassiges Aas auf dem Friedhof oder direkt im Altersheim („Ich schwöre, der war schon tot!“). Vegetarier können eine ausgegrabene Wurzel essen oder damit einen Fußgänger überfallen.

What The Dub? Jah Seal & Aldubb

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ittlerweile bringt eine noch junge Generation von Dubheads frischen Wind nach Berlin. Ursprünglich aus Irland und dort als Politikjournalist tätig, hat sich der mittlerweile in Kreuzberg lebende Jah Seal durch seine Begeisterung für die UK Sound System- und Reggae-Kultur ein eigenes, sehr beeindruckendes Sound System aufgebaut. Die feine 10“ „Jah Soldier“ war schon ein wirkungsvoll instrumentierter Vorgeschmack. Reduziert produziert liegt in den ganzen Kompositionen genau darin auch das Potential - weniger ist mehr. Für die Dubs zeichnet sich Produzent und Schlagzeuger AlDubb verantwortlich, der im eigenen Planet Earth Studio seinen Teil dazu beiträgt, die klassische Roots- und Culture-Message zu verbreiten. Unterstützt wird Jah Seal von lokalen Musikern wie Bassist Samy Masoud und diversen Mitgliedern der Feueralarm oder 45 Band. Das Digital Roots Movement ist ein internationales Projekt, dass in Berlin roots-orientierte, digitale Musik produziert und aus Jah Seal, Tricky D, Supa DJ Dmitry, Aldubb, Mr Glue, Ati und Ras Perez besteht. AlDubb legt fast zeitgleich zum Jah Seal-Album seine „Dub Fil*s .02“ als 12 Inch vor. Bis auf „Soundwarriors

Dub“ handelt es sich hier um reine Instrumentals mit ultratiefen Bässen. Mit „What The Funk Is Dubstep?“ veröffentlicht Aldubb auch eine 10“ EP (oder mp3-Download) mit drei Dubstep-Tunes. Der Titeltrack ist ein typischer midtempo Dubstep mit fettem Bass. „Unfair System“ ist ein Remix des Songs von Black Dillinger und Fitta Warri und basiert auf demselben Riddim wie „Soundwarriors Riddim“, ein Remix des Soundwarriors Dub von Aldubbs Dub Files 02. Wer Spaß an handwerklich solide eingespielten Tunes und Roots-Reggae voller Musikalität und Spiritualität hat, ist bei den Jungs richtig.

Events - Berlin: 02.01.2009: Dub Herz @ Yaam und jeden ersten Mittwoch @ RAW Wir verlosen 3 Vinyl-Exemplare des wunderbaren Jah Seal Albums „Itopia“. Nennt uns einfach das Label, auf dem die Platte erschienen ist. Stichwort „Jah Seal Itopia“ und Adresse nicht vergessen. Einsendeschluss ist der 31.Januar 2009. gewinnen@hanfjournal.de www.myspace.com/jahsealmusic www.myspace.com/aldubb www.myspace.com/soultrain www.dubfiles.com www.irielandmusic.com www.one-drop.de

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Friedlicher ist es, sich von dem zu ernähren, was einem das Amt so gibt: Weiterbewilligungsanträge, Änderungsmitteilungen, Rückforderungsbescheide.

Für den Nachwuchs gilt: Medikamente (Appetitzügler, Beruhigungsmittel) sind günstiger als das vom Kind angestrebte Ergebnis (Essen, Windeln wechseln). Und: Kinder, die viel rauchen, essen weniger! Ab dem dritten Monat das Kind im Hof aussetzen. Dort lernt es, sich selbstständig von Würmern, Schnecken und lahmen Mäusen zu ernähren. War das Kind nicht brav? Einfach über Weihnachten an sadistische alte Männer vermieten, die dabei eine rote Mütze tragen müssen. Schule ist was für Reiche. Bildung ist für ein Kind aus sozialen Brennpunkten weit weniger wichtig als Kraftsport. Für typische Unterschichtenberufe wie Prostituierte oder Polizist sind nicht einmal Deutschkenntnisse erforderlich. Der Gruppenzwang auf den Lehranstalten führt nur zu kapitalistischen Konsumwünschen, wie Schuhe. Wenn sie doch mal hinmüssen, beschriften sie die Müllsäcke, in denen ihre Kinder zur Schule müssen, mit Markennamen, um soziale Stigmatisierung zu vermeiden. Um Kinder zwar aus dem Haus, aber nicht in die Fänge des Kapitalismus zu treiben, nutzt man die völkische Früherziehung beim örtlichen Altnazi. Regelmäßig am Führergeburtstag geflaggt, und Solidarität ist kein Fremdwort mehr! Für die Fitten des sozialen Evolutionskampfes ist Hartz IV völlig überflüssig, und für die Lebensunwerten ist es rausgeschmissenes Geld. Deshalb einfach mal den Hartz-Empfängern das t streichen- und schon haben wir ein schönes Mittelgebirge.

eure grossstadtsurvivor.de


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fun&action

Electro-Gaming

. SPIEL FILME

Text: mze

Activision und altbekannte Bekannte

Am 20.11.08 wurde zelebriert MTV lud die Gaming Helden zum großen Stelldichein.

E

s ist soweit. Spiele sind nicht nur im Kulturrat aufgenommen, nein, auch MTV, einst Music Television, hat sich dem virtuellen Treiben der heimischen Mattscheiben ernsthaft angenommen und ließ am 20.11.2008 die Creme de la Creme der Branche küren: auf den ersten MTV Game Awards. Die Auswahl das Fest in Deutschland zu feiern, haben wir wohl den beiden MTV GameOne Moderatoren Simon und Budi zu verdanken, die in ihrer Show seit längerem dem gediegenem Zocker mit TV Anschluss, die neusten Berichte über die schönste Nebensache neben der Nebensache präsentieren. Im alten Berliner E-Werk fand das Spektakel dann statt und unser rasender Reporter Mze war dabei. Mit Currywurst, diversen Likören, Bier, Fingerfood, Cola und Räucherwerk gestärkt war die fürs Zielpublikum produzierte Show dann auch gut zu überleben. Designergröße Hideo Kojima, der neben dem besten Bossfight einen Award für sein Lebenswerk, der Metal Gear Serier, bekam, war eines der Highlights der Show. Leider wurde er von Berliner Sprechgesangskünstlern vorgestellt, die einmal mehr bewiesen, dass man als solcher seiner Muttersprache weit weniger mächtig sein muss als anwesende Kampfsportler. Viel mehr Freude versprühte dafür die extra aus Kanada angereiste, wundervolle Jade Raymond, welche als Produzentin von Assassin`s Creed einen Award für den beliebtesten Hauptcharakter bekam. Dreimal wurde das GTAVI Team geehrt und heimste dabei, neben den Awards für besten Style und Nebencharakter, den Award für das beste Spiel 2008 ein. Wir stimmen zu und gratulieren. Portal gewann auch einen Preis: für das beste Ingame-Item. Call of Duty 4 einen für das beste Multiplayer Spiel. Last but not least, sahnten die Final Fantasy Entwickler zwei Awards für ihre beliebte Serie ab. Ein Event mit Höhen und Tiefen, aber für das erste Mal eine wunderbare Sache. Am schönsten war aber, neben Jade Raymond, natürlich der Plausch mit Gleichgesinnten und die Lobpreisung der geliebten Leidenschaft. Thx MTV für diesen netten Abend und auf ein weiteres Mal!

Gameone! Äh, Game on! D 01000 >>

D 12000 >>

Chillhouse.de Dresden Alaunstr. 56 01099 Dresden Crazy Headshop Bahnhofsstr. 31a 01968 Senftenberg

Greenlight-Shop.de Industriestr. 4-9 12099 Berlin Turn Systems Albrechtstr. 125 12165 Berlin

Chillhouse.de Leipzig Brühl 10-12 04109 Leipzig Headshop Metropol Spitalstr. 32a 04860 Torgau Mr. Smoker Head&Growshop Saalstr. 40 07318 Saalfeld/Saale LEGAL Heinrichtstrasse 52 07545 Gera

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Spiderman: Web of Shadows(ab16)

007: Ein Quantum Trost(ab18)

Der dreifache Filmstar und beliebte Marvel-Comic-Held „Spiderman“ ist zurück und schwingt sich durch das neuste Abenteuer seines spannenden Alltags. Erzrivale und Oberbösewicht Venom hat sich in der Stadt blicken lassen und beginnt mit Hilfe seines symbiotischen Anzugs einen anarchischen Feldzug durch New Yorks bebe kanntesten Stadtteil: Manhatten. Dieser steht dem sympathischen Superhelden zur freien Erkundung zu Verfügung und hält neben den HauptstoryHauptstory strang viele Nebenmissionen parat. Spidey schwingt sich realistisch wie nie durch die mit Wolkenkratzern bepflanzte Stadt, sammelt verteilte Spinnensymbole, die zum Aufleveln benötigt werden und hält Ausschau nach verbrecherischen Tunichtguten. Diese werden systematisch, dank spinnenflinken Reflexen und siebten Sinn, verprügelt, eingesponnen, durch die Luft geschleudert und dingfest gemacht. Während sich die Prügeleien, mit den verschiedenen Standartgegnern auf die Dauer doch etwas häufen, bekommt man vom fantastischen Schwunggefühl, das sich nach kurzer Zeit einstellt, nie genug. Ebenso freut man sich durchgängig auf die Storysequenzen mit den großen Marvel Helden oder Schurken. Hier geben sich wundervoll integrierte Storyteile im abwechslungsreichen Spielgeschehen den Marvel Celebrities die Klinke in die Hand. Wer schon immer mal die freie Entscheidung zwischen Mary Jane oder der Schwarzen Katze als Spideys Zukünfige fällen wollte, sich mit Wolverine, dem Geier, Electro, Cage, dem Moon Knight oder dem gewaltigen Kingpin auszutauschen hat, dem sei Spiderman: Web of Shadows wärmstens empfohlen. Auch wenn leider nicht immer technisch das Beste geliefert wird und das Geschehen, gerade im späteren Verlauf, häufig die Bildrate wechselt, macht der Ausflug in zwei Spinnenkostümen, dem Roten und dem Schwarzen, einfach mächtig Laune und lädt gerade durch die wählbare Entscheidungen, mit entsprechender Storywendung, zum mehrfachen Durchspielen ein. Und Venom hat es so verdient.

James Bond hat ein ganz besonderes Flair und eine ganz besondere Stellung in dem Egoshooter Konsolen Bereich. 1996 erschien mit „Goldeneye“ das wohl bekannteste und beste Computerspiel um den Britischen Agenten. Eine Pressewelle der Begeisterung und viele staunenden Gesichter haben, bis heute, diesem Teil in Bonds bewegtem Leben auserkoren, um ihn immer noch als Genrereferenz zu nutzen. Jedes nachfolgende Bond Spiel stand unter dem SchatSchat ten eines der besten Spiele aller Zeiten. So auch der aktuelle Ausflug des neuen, diskussionsträchtigen Geheimagenten mit der Lizenz zum Töten. Basis für das neue Abenteuer stellt die Preisverdächtige Call of Duty 4 Engine dar, die den Agenten und die Umgebung samt Widersacher wunderbar in Szene setzt. Spielerische Kleinigkeiten wurden ebenfalls aus der beliebten Weltkriegsserie entnommen. So verschanzt sich Bond hinter jeglicher Brüstung oder nützlichen Deckung, rennt kurze Strecken im Dauerlauf und kann im Nahkampf mit Quick-Time-Events den überraschten Gegner umhauen. Auch wenn das Spiel den Namen des neusten Teils der Bond Reihe trägt, so stellt der Spieler nach kurzer Zeit fest, dass man sich eigentlich den Weg durch „Casino Royale“ bahnt. Merkwürdig, aber nicht Spaß bremsend. Im Gegenteil, so bietet einem das Game einige feine Wiedererkennungsmomente, die sich ebenfalls mit dem genannten Vorgänger Goldeneye decken. So gibt es ein schönes Zuglevel, ein Höhlenlevel mit Begleitung und ähnliche Passagen die der Meilenstein bot. Bondtypische spezial Effekte und das sinnvoll genutzte Interieur der Umgebung lassen einen in Erinnerungen schwelgen. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade orientieren sich ebenfalls an dem Dekade alten Genrekönig. Dazu gesellt sich noch Bonusmaterial, welches in Spielmanier gesehen werden möchte und eine mit Orginalsprechern inszenierte Hintergrundstory. 007: Ein Quantum Trost ist ein guter Bond, der wenig Angriffsfläche lässt und mit durchdachtem Multiplayer Modus alles bietet.

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Z

e l e i p s t i e r B

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Kerstin Koch

war sind mit der weihnachtliche Geschenkekaufstress oder Familienkrach fremd, dafür gerate ich etwas in spielerischen Zeitdruck, denn der Redaktionsschluss ist natürlich einige Tage früher als gewohnt. Und trotzdem habe ich es geschafft, folgende Spiele eingehender zu prüfen und kann euch alle drei nur empfehlen. „Pandemie“ fordert die Spieler als Gruppe heraus, denn es kann nicht nur einer gewinnen, sondern entweder besiegen die Spieler die Pandemie oder die Seuchen die Spieler. Friedemann Friese hat in diesem Jahr ein Rennspiel mit nach Essen gebracht und inzwischen habe ich es auch ausprobiert. Zugegeben ich mag Rennspiele nicht sonderlich, aber mir war schon klar, dass der Bremer mit den grünen Haaren auch diesem Genre einen neuen Kick gibt. Und „2de Mayo“ ist ein kurzes 2-Personenspiel mit Tiefgang. Eines, bei dem mal wieder Vorausdenker Vorteile haben. Und „The Circle“, ein Spiel aus dem Jahre 2007, hat es ebenfalls noch in diese Ausgabe geschafft, ein Spiel, in dem die ausgelegten Karten erst viel später zum Einsatz kommen. Gemeinsam gegen das Spiel Pandemie

Zwei bis vier Mitglieder eines Seuchenbekämpfungsteams machen sich auf, die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Ob Forscher, Wissenschaftler, Betriebsexperte, Arzt oder Dispatcher, alle haben nur ein Ziel: Durch die Welt zu fliegen und Gegenmittel für die vier schlimmsten Seuchen der Welt zu entdecken. Haben die Spieler dies erreicht, geht der Sieg ans Team, was vor allem in den ersten Spielen nicht unbedingt gelingt. Zumindest wir haben erst einmal ganz schön auf die Mütze gekriegt. Mit der Folge, dass der Ehrgeiz steigt, diese verdammten Seuchen in den Griff zu kriegen, denn die Niederlage lauert überall. Die Spieler verlieren, wenn nicht mehr genügend Seuchenwürfel da sind oder wenn zu viele Ausbrüche stattfanden, bei denen die Krankheiten auf andere Städte überschwappen oder weil einfach zu viel Zeit verstrichen ist, und die Spieler keine Spielerkarten mehr ziehen können. Diese Karten entscheiden über Sieg und Niederlage. Auf den Karten sind Städte abgebildet, in die die Spieler per Flugzeug reisen können, um so schnell wie möglich in Istanbul, Kalkutta, Buenos Aires, Washington oder Essen ihre Jobs zu erfüllen. Wer dran ist, hat vier Aktionen: Bewegen, Seuchenwürfel entfernen, Forschungsstation errichten, das Wissen (sprich Karten) mit den Mitspielern tauschen oder Gegenmittel entdecken. Sobald die Spieler die vier Gegenmittel entdeckt haben, ist das Spiel vorbei und die Seuchenbekämpfer können sich ein paar Tage Urlaub in Delhi, Sydney, Mailand oder Kinshasa gönnen. Doch leider stehen die Chancen schlecht, die Seuchen breiten sich manchmal schneller aus, als man gucken kann. Warum? Weil am Ende jeden Zugs, die Spieler sowohl Spielerkarten ziehen, in denen mindestens vier und höchstens sechs Epidemiekarten drin sind, die zur massiven Ausbreitung einer Seuche führen können und weil die Seuchen aufgrund der Infektionsrate sowieso immer schlimmer werden. Mir bleibt nicht viel zu sagen, außer: Nehmt den Kampf mit der Seuche auf. Tut euer Bestes und werdet Herr über die Epidemie, bevor daraus eine Pandemie wird. Lasst euch nicht frustrieren, wenn mal wieder das Spiel gewinnt, denn es ist wirklich nicht einfach die Epidemien einzudämmen. Nur wenn die Spieler ihre Rollen gut und durchdacht einsetzen, haben die Spieler überhaupt eine Chance.

Rennspiel Flussfieber

Zwei bis fünf Spieler versuchen in diesem Rennspiel ihre Holzfällertruppe als erste ins Ziel zu bringen. Hört sich erst einmal wie jedes andere Spiele dieser Art an. Aber es wäre kein 2F-Spiel, wenn es da nicht irgendeinen Haken gebe. Bei diesem Spiel gibt es keine vorgegebene Rennstrecke sondern viel Was-

ser mit Stromschnellen und Holzstämmen. Natürlich ist der Flusslauf nicht geradlinig sondern je nach Auswahl des Spielplans gibt es durch die Felsen vorgegebene Engpässe, durch die gerade mal ein Floß passt. Gerät ein Floß in einen Strudel, legt es statt vorwärts zu fahren oftmals den Rückwärtsgang ein oder dreht sich im Kreis. Die Holzstämme sind vor allem Hindernisse. Bei diesem Spiel geht es ums Wegschubsen, ums Blockieren der gegnerischen Flößer um selbst als erster mit allen eigenen Spielfiguren im Ziel zu sein. Welche der Figuren wie weit bewegt werden darf, geben die Karten vor. Von diesen hat jeder ein Set auf der Hand. Wer dran ist, spielt eine Karte aus und bewegt seine Figur die entsprechende Anzahl Felder voran. Wenn er will. Er kann sogar stehen bleiben, aber eine Karte muss ausgespielt werden. Bis zu zwei Hindernisse egal ob Holzstamm oder Floß kann man vor sich herschieben. Ach, was soll ich viel zu diesem Spiel sagen, schaut es euch an, probiert es aus und jeder, der auf turbulente Wildwasserfahrten steht, wird Gefallen an „Flussfieber“ finden. Sogar ich, die, wie schon gesagt, nicht allzu sehr auf Rennspiele steht aber eben auf die Spiele von Friese. Weitere Pluspunkte sind die Spieleranzahl (bis 5) und die vielen Spielpläne, die so schnell keine Langeweile aufkommen lassen dürften.

Taktik 2de Mayo

Am 2. Mai 1808 erhoben sich die Bürger Madrids um gemeinsam mit ein paar versprengten Soldaten der spanischen Armee sich dem Heer Napoleons entgegen zu stellen. Die Spanier wollten die Besetzung durch die französischen Truppen verhindern. Dies ist die Ausgangssituation für das kleine aber feine 2-Personen-Spiel von Daniel Val, einem spanischen Spieleautor. Der 25 mal 25 Zentimeter große Spielplan zeigt das historische Madrid, die Aufstellung der beiden Parteien Spanien und Frankreich ist vorgegeben. Jeder Spieler erhält noch ein Kartenset, das Ausspielen der Karten bringt den einen oder anderen Vorteil. Wobei im französischen Set auch so manche Falle der Spanier drin ist. Wer dran ist, bewegt seine Truppen und führt Kämpfe aus, insofern er in einem Stadtviertel auf den Gegner trifft. Dann ist der andere dran. Der Franzose gewinnt spätestens am Ende der zehnten Runde, wenn er bestimmte Stadtviertel besetzt hält und die spanischen Kämpfer vollständig ausgerottet hat. Schafft der Franzose dies nicht, hat der Spanier gewonnen, der auch einen frühzeitigen Sieg einfahren kann, insofern er dem Franzosen vier Einheiten wegnimmt. 2de Mayo dauert nicht länger als ein halbes Stündchen und sollte zumindest unter den Strategen und den Spielern, die auf historische Szenarien Wert legen Anhänger finden.

Taktik The Circle

Leider hat dieses Spiel an meinem Tisch niemanden vom Hocker gerissen, sodass es nicht allzu oft gespielt wurde. Und trotzdem möchte ich es kurz vorstellen. Denn ich fand es eigentlich ganz witzig. Wer Lust hat, die angestrebte Weltherrschaft des Circle zu verhindern, sollte sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Zwei bis sechs Spieler haben die Chance mit Hilfe von Spionen neue Geheimnisse zu erfahren, am Rad der Zeit zu drehen, in andere Abteilungen zu wechseln, Bodyguards anzuheuern oder irgendeinem Spion zu kündigen. Außerdem können die Spieler neue Agenten anwerben. Am Ende der Runde, in der ein Spieler die Zwanzigpunktemarke erreicht, gewinnt derjenige, der am weitesten vorne steht. An Siegpunkte kommen die Spieler, indem sie Spione verhaften oder den „Circle“ infiltrieren. Um Agenten für sich arbeiten zu lassen, müssen die einzelnen Geheimdienste ihr Wissen in den einzelnen Sparten erhöhen. Siegpunkte gibt es für infiltrierte und verhaftete Mitglieder des Circle. Bevor Spione ins Spiel kommen, werden sie an ein Zeitrad gelegt, denn es braucht eine Weile bis die Vorbereitungen für einen Einsatz abgeschlossen sind. Und allzu oft laufen die Spione dann über, weil sie ein anderer Geheimdienst in der Zwischenzeit für sich gewinnen konnte. „The Circle“ ist kein einfaches Spiel und vor allem für Menschen geeignet, die gerne vorausschauend denken. Viel mehr kann ich zu diesem Spiel nicht sagen. Wer auf Thema und Umsetzung Lust hat, sollte das Spiel sicherheitshalber vor dem Kauf testen.

Pandemie Autor: Matt Leacock Verlag: Pegasus, Z-Man Games Spieler: 2–4 Alter: ab 10 Dauer: knappe Stunde Preis: ca. 25 Euro 2de Mayo Autor: Daniel Val Verlag: Gen X Games Spieler: 2 Alter: ab 12 Dauer: ca. halbe Stunde

The Circle Autor: Folker Jung Verlag: Creative Cell Spieler: 2–6 Alter: ab 12 Dauer: ca. 90 Minuten

Flussfieber Autor: Friedemann Friese Verlag: 2F-Spiele Spieler: 2–5 Alter: ab 8 Dauer: je nach dem Preis: ca. 25 Euro


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Die Hanfberatung im HanfJournal

Erste Hilfe für Kiffer

kascha@hanfjournal.de

Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

David (27) aus Emden fragt:

,,Hallo Kascha, ich habe zu Weihnachten probiert, mir einen Haschischkakao zu machen. Das hat leider nicht ganz so gut geklappt: Ich habe einen Kakao gekocht (mit Milch), und dann ein Stück Haschisch hinein geworfen, das sich aber nicht richtig aufgelöst hat. Also ich hab schon was gemerkt, aber wenn so ein kleiner durchgeweichter Haschischklumpen übrig bleibt, finde ich das noch nicht optimal?“

Kascha antwortet:

,,High David, das mit der Milch hast du schon ein mal richtig gemacht. THC, der Hauptwirkstoff von Haschisch, ist lipophil. Das heisst er löst sich in Fett. Je fetter die Milch desto mehr Fett steht zum Lösen zur Verfügung. Aber wie kriegt man nun das Haschisch da rein? Einige Konsumenten lösen das recht einfach und bröseln das Haschisch vorher. Besonders wenn man braune oder grüne Haschischsorten hat, die sich gut zu Pulver verarbeiten lassen, ist das auch schon einmal eine recht brauchbare Lösung. Perfekt ist auch ungepresster Pollen. Hat man schwarzes oder anderes sehr weiches Haschisch, ist das eine ziemliche Arbeit und es ist günstiger, winzige Kügelchen zu formen, die man dann, z.B. mit einem großen Löffel oder einer kleinen Kelle, in heißem Fett (Butter) auflöst. Das ganze löst sich dann auch relativ rückstandsfrei im Kakao (oder auch anderen Heißgetränken: Unter dem Namen Konfitüre war diese Zubereitungsform schon bei Dichtern wie Baudelaire beliebt und wurde von diesem vorzugsweise in Kaffee gerührt).“

Alex (22) aus Würzburg fragt:

,,Hallo Kascha, ich habe dieses Jahr selbst angebaut und weil die Ernte ganz gut war und ich sie ohnehin nur für den Eigenbedarf brauche,

dachte ich, ich könnte ja mal Haschisch herstellen. Leider habe ich keine Ahnung wie das geht. Ich hab mir mal die Harzreste von meinen Fingern abgepult, wenn ich einen Joint gebaut habe, aber so kann das doch nicht richtig gehen?“

Kascha antwortet:

,,Hey Alex, da warst du schon einmal auf keinem so verkehrten Weg. In weiten Teilen dieser Welt (Indien, Karibik, Schweiz) wird Haschisch vorwiegend auf diese Weise hergestellt: Hanfblüten und Stengel werden zwischen den Händen gerieben und das an den Händen zurück bleibende Haschisch wird zu Kugeln geformt. Mir sind sogar Geschichten zu Ohren gekommen, dass nackte Menschen durch Hanffelder laufen und sich das Haschisch dann vom Körper pflücken. Mir ist allerdings nicht bekannt, dass das heute wirklich noch so praktiziert wird, es ist aber möglich, dass das früher gelegentlich so gemacht wurde. In anderen Gegenden reibt man die Hanfblüten auf einem Stück Gaze (z.B. Moskitonetz - wichtig: nicht imprägniert!-, Gardine), das auf eine Schüssel gespannt wurde. In der Schüssel landen dann winzige Pflanzenteile, Harzdrüsen und kleine Harzkrümel. Wenn sich genug von diesem pulvrigen Zeug in der Schüssel gesammelt hat, kann man es mit den Händen zu Haschischklumpen pressen. Mittlerweile gibt es auch interessante Geräte zur wenig aufwändigen Heimanwendung, wie zum Beispiel den Pollinator, eine Art Shaker in dem man Harzdrüsen vom Gras schüttelt. Es gibt sogar Grinder, die das beim Mahlen des Gras anfallende Harz in einem separaten Kämmerchen auffangen. Welche dieser beiden Methoden die bessere ist, hängt auch von der verwendeten Grassorte ab. Besonders harziges Gras eignet sich eventuell weniger für die zweite Methode, da es das Gazesieb verkleben würde. Bei weniger harzigem Gras ist dagegen möglicherweise, die erste Methode, also das Harz von den Fingern zu pulen, weniger effektiv.“

Jürgen (22) aus Wiesbaden hat die Frage:

,,Hi Kascha, ich habe mal eine Frage, die eher indirekt mit Kiffen zu tun hat. Und zwar mag ich die kleinen Plastiktütchen, in die das Gras eingepackt ist. Ich habe meinen Dealer schon gefragt, ob er mir welche schenkt, aber er meint, er braucht die selbst. Ich nehme die nämlich um darin Schmuck, Ohrringe und so, auf-

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Hanf Journal 02/09 (ab 01.02.2009 erhältlich) • Februario schreit „Hallo“ Der Winter steckt in den letzten Atemzügen und die wilde Faschingsfeierei nimmt ein Ende. Wenn das erst der Anfang des Jahres ist, was kommt denn da noch? Neben Obama, neben den neuen Folgen von Exzessiv, neben März ?- April !?

• Zeitung Warum eigentlich eine Zeitung. Liest doch sowieso niemand. Außer ein paar Durchgeknallte vielleicht. Genau für die raffen wir uns wieder einmal zusammen, widerstehen Wind und Wetter, um die neusten Neuigkeiten rund ums Verbotene zu diskutieren. Wer`s nicht erwarten kann schaut schon heute auf www.hanfjournal.de vorbei.

zubewahren. Nur sind ja gebrauchte Tütchen blöd, wenn ich zum Beispiel in den Urlaub fahre und die Hunde das an der Grenze riechen. Hast du eine Idee ,wo ich so was her bekomme und sind diese Tütchen teuer?“

Kascha antwortet:

,,,Hallo Jana, nicht nur der Grasgeruch kann dir an der Grenze Probleme machen. Solltest du Tütchen verwenden, auf die Hanfblüten oder -Blätter aufgedruckt sind (die typischen Kiffertütchen), könnte das bei Grenzkontrollen die Neugier der Zollbeamten erregen. Neutrale Tütchen bekommst du beispielsweise im Baumarkt oder bei Ebay. Wenn du dort „Tütchen“ eingibst, bekommst du schon einige Resultate. Im Baumarkt solltest du nach Druckverschlussbeuteln fragen, in Kifferkreisen heißt das Tütchen wohl meist Zipper, kurz für Zipperbag. Und keine Sorge, diese Tütchen sind wirklich nicht sehr teuer. Natürlich dürfte auch der Headshop deines Vertrauens Zipper im Sortiment haben. Für deine Zwecke sollten die bedruckten Tütchen eher ungeeignet sein, einige Headshops führen aber auch undurchsichtige Beutel in verschiedenen Farben, wie man sie auch beim Schmuckkauf in entsprechenden Läden häufig bekommt. Wichtig ist vielleicht noch die Wandstärke des Tütchens: Besonders billige Tütchen sind häufig aus sehr dünnem Plastik, das schnell reißt oder von Ohrringen durchstochen wird - am Ende fällt etwas heraus. Es gibt natürlich auch verschiedene Größen, für große Ketten bietet sich vielleicht eher ein Gefrierbeutel an. Probier‘ einfach ein wenig aus, ich denke, du wirst schon etwas finden.“


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