142x17-bushdoctor-2
24.07.2008
11:39 Uhr
Seite 1
#92+7
unabhängig, überparteilich, legal Ausgabe 02/09
www.hanfjournal.de „Was geschieht mit THC im Körper?“ - In seiner dreiteiligen Artikelserie behandelt Dr. med. Franjo Grotenhermen auf Seite 4 weitere interessante Fragen.
2 news 5 guerilla growing
Einen Growreport der anderen Art liefert uns dieses mal Herr Waldmeista. Teil 1 seines rein biologischen Kurses gibt‘s auf den Seiten 5 und 6 ...
In dieser Ausgabe gibt es auf Seite 8 zwei Empfehlungen zu audiovisuellen Hochgenüssen: Sowohl Pflanzen-Liebhaber als auch Freunde von Albert Hofmann kommen auf ihre Kosten!
7 wirtschaft 8 cooltour 12 fun&action
„Keine Mittel des Zwangs“ Change? Text: Michael Knodt
D
Bundesdrogenbeauftragte fernab der Realität
Von den Wirren deutscher Drogenpolitik und ihren Folgen
G
enau deshalb reich(t)en die Spice-Wirkungsspektren von „ich merk gar nix“ bis „ich war drei Tage drauf“. Was dann als nächstes kommt, kann sich ein jeder an fünf Fingern abzählen: Bald wird es „Sponge“, „Spuk“ oder „Spam“ geben, da das Betäubungsmittelgesetz nur um diese beiden nachgewiesenen Cannbinoide erweitert wurde. So stehen noch weit über 200 synthetische Abkömmlinge des natürlichen THC-Moleküls zur Verfügung, die allesamt einen deftigen Rausch versprechen und nicht im BtmG aufgeführt sind. Das Verbot ist wieder einmal Ausdruck vollkommener Ahnungs- und Hilfslosigkeit der (drogen)politisch Verantwortlichen, allen voran Frau Bätzing. Anfangs war ihr das Gefährdungspotential noch relativ egal, die Initiative zur genauen Aufklärung wurde von anderen, namentlich der Stadt Frankfurt und der Uni Freiburg, vorangetrieben. Frau Bätzing hätte Spice wohl nie so intensiv testen lassen, das lässt auch ihre Antwort im abgeordnetenwatch.de vor Jahresfrist bezüglich eines Spice Verbotes vermuten. Die Überwachung des Spice Verbotes kostet, abgesehen von der Nutzlosigkeit, eine Menge Steuergelder. Insbesondere die angekündigte Strafverfolgung von KonsumentInnen wird kräftig zu Buche schlagen. Kein Problem, wir haben es ja momentan richtig dicke. Hier ein Milliardchen, da mal fünf, da sind die paar Kröten auch egal. Die geschätzten zwei Milliarden Repressionskosten aufgrund der Verfolgung von HanfkonsumentInnen, entgangene Steuergelder in Milliardenhöhe sowie immer mehr Menschen ohne jedwede kriminelle Energie, die erst durch das rigorose Anbau, Abgabe- und Besitzverbot kriminalisiert werden, interessieren da nicht. Die Legalisierungsfrage muss in Zeiten der Wirtschaftskrise neu belebt werden. Tabus müssen neu überdacht werden,
Foto: Archiv Hanf Journal
Spice ist seit Anfang des Jahres illegal, weil mittlerweile schon zwei künstliche Cannabinoide darin nachgewiesen wurden. Baden-Württemberg kündigt an, auch hart gegen KonsumentInnen vorzugehen. Spice enthält die künstlichen Cannabinoide JHD-018 und CP47,497. Eine kontrollierte Dosierung dieser Stoffe zum Hausgebrauch ist sehr schwer möglich, da sie schon in geringsten Mengen hochwirksam sind. wenn ein Weg aus der momentanen Einbahnstraße gesucht wird. Selbst Caritas International fordert auf einer Tagung im Januar neue Wege in der Drogenpolitik. „Teure Massenmedienkampagnen à la ,Sag Nein zu Drogen‘, die sich an jede und jeden richten, bringen nichts. Information taugt kaum zur Prävention“, so Burkharts Credo, Caritas Vorsitzender von Deutschland: „Wäre das anders, würden Ärzte nicht rauchen.“ Aktive Teilnehmerin sowie Mitunterstützerin dieser Konferenz war die Bundesdrogenbeauftragte Frau Bätzing (?!). Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat als erste das um sich greifende Phänomen der Selbstversorgung durch IndoorAnbau erkannt und diesen Monat eine Gesetzesvorlage einge-
>>> Weiter auf Seite 2
er San Francisco Chronicle behandelte am 18. Mai 2008 das Thema Barack Obama und die Frage zu Cannabis als Medizin. Hierzu hatte er sich in mehreren Interviews positiv geäußert. Gleichzeitig mit den US-Präsidentschaftswahlen am Dienstag, den 04. November 2008 fanden in mehreren USBundesstaaten Volksabstimmungen statt, in denen es um Cannabis ging. Michigan wurde dank Unterstützung von rund 63% der Wähler zum 13. US-Bundesstaat, in dem Patienten straffrei Cannabis zu medizinischen Zwecken erwerben und besitzen dürfen. Nachdem auch Massachusetts reformiert wurde, wurden auch auf Bundesebene positive Impulse erwartet. Der frischgekürte Sieger der Präsidentschaftswahlen hatte sich vor vier Jahren für eine Entkriminalisierung von Cannabis ausgesprochen, machte aber später einen Rückzieher. Er erklärte jedoch, die Polizei habe Wichtigeres zu tun als Patienten zu verfolgen, die Cannabis medizinisch verwenden. Obama hatte wie Bill Clinton und Al Gore zugegeben, als junger Mann Cannabis konsumiert zu haben. Anders als Clinton, der sich herausredete, dabei nicht inhaliert zu haben, erklärte Obama, natürlich habe er dabei inhaliert, genau darum gehe es doch dabei. Er erwähnte den Konsum auch in seiner Autobiographie. Doch eine Cannabisreform hat für Obama im Vergleich zu anderen anstehenden Aufgaben, wie etwa der Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung, keine hohe Priorität. Er steht ihr jedoch zumindest - anders als McCain und George W. Bush - nicht feindlich gegenüber. Zum Amtsantritt wurde dem neuen Präsidenten das „Citizen Book“ übergeben, in dem interessierte Bürger ihre eigenen Ideen einbringen können. Interessanterweise liegt die Legalisierung von Hanf mit über 90.000 Stimmen weit vorne, vor Themen wie Umweltschutz,
>>> Weiter auf Seite 2