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#218 KOSTENLOS

UNABHÄNGIG | ÜBERPARTEILICH | LEGAL

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Hirn-Doping mit Cannabis von Dr. Franjo Grotenhermen

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CBD in der Medizin Cannabidiol Spezial

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Kirminalbeamte gegen Prohibition André Schulz im Interview

HANFJOURNAL.DE | AUSGABE #218 | MÄRZ 2018

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DMT als Heilmittel Ayahuasca vs. Changa

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GrowIn Power Special

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nno 2015 konsumierten laut Drogenbericht der Vereinten Nationen rund 183 Millionen Menschen weltweit Cannabis. In Deutschland dürfte nach neuesten Schätzungen jeder Dritte mindestens einmal in seinem Leben an einem Joint gezogen haben – Tendenz steigend. Immer mehr Menschen ignorieren das aus dem Jahr 1929 stammende Cannabisverbot in Deutschland, und auch der medizinische Nutzen der Hanfblüten feiert längst seine Renaissance. Die Wiederentdeckung des Hanfes gleicht der Erfindung des Rades. Plötzlich ist das Undenkbare denkbar – vor allem für die Leute, die ihr Lebensglück in Zahlen bemessen und alles dafür tun, dass sich dieses Glück auch in ihrem Portemonnaie widerspiegelt. Die Legalisierung von Cannabis verspricht goldgrüne Zeiten für den Kapitalmarkt und deren Protagonisten. Wie Pilze schießen neugegründete Cannabis-Unternehmen aus dem (legalen) Boden, und statt des Anti-Drogen-Krieges tobt nun ein Wirtschaftskrieg um das Heilige Kraut. Ob in Kanada oder den USA, ob in Israel, den Niederlanden oder in Dänemark, überall auf der Welt grübeln die Ökonomen, wie sie das Beste aus der nicht mehr aufzuhaltenden Cannabis-Legalisierung herausholen können – und zwar für sich, nur für sich.

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annabis ist in Deutschland als Medikament zwar nun endlich zugelassen, doch unvorhergesehene Hürden machen es manchem neuen Patienten schwer, sich an der verbesserten Gesundheitssituation tatsächlich zu erfreuen. Zum zweiten Mal ist einem Jäger trotz ärztlichen Vertrauens das Recht auf Ausübung des Berufes seitens offizieller Stellen beschnitten worden, weil man dem genesenden Cannabispatienten die Vertrauenswürdigkeit absprach, nun noch verantwortungsvoll mit einer im Arbeitseinsatz benötigten Waffe umgehen zu können. Das gerichtlich gesprochene Urteil empfiehlt somit im Umkehrschluss, dass entweder krank zur Arbeit erschienen werden sollte, oder die Arbeit in gewissen Einsatzfeldern von Medizinalhanfpatienten nicht mehr länger ausgeführt werden kann. In anderen Worten: Refermadness in Germany. Während trotz des Wissens, welche Folgen Alkohol auf die Gewaltbereitschaft ausübt, auf jedem noch so kleinen Dorfschützenfest ein umso größeres Saufgelage unbedingt dazugehört, ist ein einzelner ausge-

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Wohlstand für alle! Sadhus Glosse

den Großen schafft neue Ungerechtigkeiten – vor allem in Hinblick auf die Kultivierung der Hanfpflanze in den klassischen Anbauländern im Orient. Haschisch aus Nepal oder Kaschmir sind nicht erwünscht auf dem neuen legalen Cannabismarkt, und die Politik unternimmt in enger Absprache mit den Lobbyisten der begünstigten Kapitalgesellschaften alles, damit das auch so bleibt. Kurz gesagt, die Ärmsten der Ärmsten dürfen am Hanfboom nicht teilhaben und werden sich weiterhin von kriminellen Drogenkartellen ausbeuten lassen.

Bild: public domain

Cannabis - Business as usual Das Prinzip ist immer dasselbe: Alle Bestrebungen zielen darauf ab, den Gesetzmäßigkeiten der sozialen Marktwirtschaft (sic) gerecht zur werden und das grüne Gold in die Taschen der Reichen fließen zu lassen. Das heißt, die Großen fressen die Kleinen. Hand in Hand mit den großen Kapitalgesellschaften dreht die Politik den großen „Coup“ so, dass nur die üblichen Verdächti-

gen profitieren – also die, die andere für sich arbeiten lassen und dafür Dividenden kassieren. Ungeachtet der Tatsache, dass der Hanf ein Allerweltskraut ist, das wie Schnittlauch und Petersilie in jedem Balkonkasten von alleine wächst, wird von der Politik alles versucht, das Recht auf legalen Hanfanbau so zu gestalten, dass Selbstversorger und kleinere gewerbliche Grower

außen vor bleiben und weiterhin kriminalisiert werden. In den USA beispielsweise werden die Anforderungen für eine Anbaulizenz an Auflagen geknüpft, die kaum ein Kleingärtner erfüllen kann, weil die Kosten dafür das Budget sprengen. Zudem fluten die großen Cannabiszüchter den legalen Markt regelrecht mit preiswertem industriell hergestelltem Marihuana. Kaum ein

bildeter Waidmann mit Waffenschein fortan eine Gefahr für die Allgemeinheit, sollte er seine gesundheitlichen Leiden legal mit Marihuana zu lindern versuchen. Ähnlich wie im Straßenverkehrsrecht wird

lich anstehende Legalisierung von Cannabis hätte in dieser Wahrnehmung sogleich verheerende Folgen. Sollten Kiffer – aus Genuss- oder Krankheitsgründen sei einmal dahingestellt – tatsächlich nicht in der

wohlverdienten Rente behalten. Bauarbeiter, Busfahrer, Lehrer – allesamt stellen sie eine Gefahr für Leib und Leben dar, wenn in den späten Abendstunden nach getaner Arbeit eine konische Kippe gezündet werden sollte, die die benötigte Entspannung für den kommenden Werktag verspricht. Da neuste Überprüfungen menschlicher Gehirne wieder einmal keine sichtbaren Veränderungen der grauen und weißen Substanz bei Cannabiskonsum verrieten - jedoch bei Alkohol unwiderrufliche Verringerung des Volumens erneut markant ins Auge fiel – sollten naheliegende Erklärungen für derartig kurzsichtige Gerichtsentscheidungen wie Prohibitionsgedanken recht schnell zu finden sein. Betrunken zu arbeiten, ist in gewissen Gefilden und Kreisen schließlich überhaupt kein Problem...

Refermadness in Germany Krank arbeiten oder gesund arbeitslos. bei krankheitsbedingtem Marihuanagebrauch den Nutzern eine Unzurechnungsfähigkeit unterstellt, der weder wissenschaftliche Erkenntnisse noch Fallbeispiele zugrunde liegen. Anscheinend nur zur schnellen Beruhigung gewisser konservativer Kreise lässt man die Wahrheit erneut außer Acht, ohne die folgenschweren Entwicklungen für die Zukunft zu erkennen. Sollte schließlich ein Fachmann aufgrund des ärztlich verschriebenen Marihuanakonsums nicht mehr geeignet sein, seiner Profession nachzugehen, übt diese Auffassung in vielen Bereichen des Alltags Wirkung aus. Die unausweich-

Lage sein, im Beruf geforderten Verhaltensweisen verantwortungsvoll zu entsprechen, sähe es zukünftig rosig auf dem Arbeitsmarkt für Abstinenzler aus. Polizei, Bahn, Feuerwehr, Krankenhäuser und auch Kindergärten müssten einen Austausch der bisher gut funktionierenden Belegschaft vornehmen, sollten sich Konsumenten der zeitweise berauschenden Hanfsubstanzen unter ihnen befinden. Auch in der Schwerindustrie dürfte dann kein Cannabispatient seine dort zugezogenen Leiden auch nur einen Tag länger mit Weed behandeln, will er den Job an der Maschine noch bis zur angestrebten und

Prost Mahlzeit! Wünscht, sich leicht diskriminiert vorkommend,

Eure Redaktion

Kleingärtner, der schon jetzt an der Grenze zur Selbstausbeutung arbeitet, kommt gegen das Preisdumping der Cannabis-Aktiengesellschaften an und wird indirekt dazu gezwungen, am Fiskus vorbei weiterhin den Schwarzmarkt zu bedienen, um wirtschaftlich klarzukommen. So schön die weltweit voranschreitende Hanflegalisierung auch ist, letztlich bringt sie nicht nur Segen über die Menschen, wenn nur die Monopolisten von legalem Indoor-Cannabis profitieren. Die rasante Aufteilung des Marktes unter

Der Hanf ist erst frei, wenn jeder Bürger frei entscheiden kann, ob er Hanfblüten aus industrieller oder eigener Herstellung genießen möchte. Erst wenn es flächendeckend in der westlichen Welt Fachgeschäfte gibt, die exklusive, legal importierte Haschischsorten aus den Ursprungsländern anbieten, kann von einem Frieden die Rede sein. In diesem Sinne es dringend vonnöten, dass die Hanffreunde wach bleiben und sich nicht mit einer staatlich kontrollierten Freigabe abspeisen lassen, die der Hanfpflanze und deren Nutzern nur neue Fesseln anlegt.

Beitrag von Sadhu von Hemp


02 CLUB MED

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iele Menschen, die Cannabis aus medizinischen Gründen verwenden, wissen es schon lange: Cannabis kann ihre geistige Leistungsfähigkeit verbessern. Dies widerspricht der weitverbreiteten Auffassung, dass Cannabis diese verschlechtert. Diese vielfach fest eingebrannte Vorstellung beruht allerdings auf Untersuchungen mit Freizeitkonsumenten, die zudem meistens mit jungen Menschen durchgeführt wurden.

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ten mindestens einen Highschool-Abschluss. Zum Teil hatten sie danach ein Hochschulstudium absolviert. Vor Beginn der Cannabisbehandlung und 3 Monate später führten die Teilnehmer einen MSIT (Multi-Sour-

Drei Monate nach Beginn der Behandlung mit Cannabis zeigten die Patienten eine verbesserte Leistung bei den gestellten Aufgaben und damit verbundene Veränderungen

Januar 2018 in der Fachzeitschrift Frontiers of Pharmacoalogy veröffentlichten Studie schrieben. In Ihrem Artikel heißt es: „In der Tat nahm die Stärke der Aktivierung im Verlauf der Behandlung soweit zu, dass die

Wie die medizinische Verwendung von Cannabis die geistige Leistungsfähigkeit verbessert

Eine Studie aus den USA durch ein Team von Forschern mehrerer medizinischer Einrichtungen, darunter die Klinik für Psychiatrie der Harvard Medical School in Boston und des McLean Krankenhauses in Belmont, bestätigte nun die Erfahrung vieler Patienten durch eine komplexe Untersuchung, die sowohl Tests zur kognitiven Leistungsfähigkeit als auch funktionelle Hirnuntersuchungen mittels eines bildgebenden Verfahrens umfasste. Die Untersuchungen wurden vor Beginn der Cannabisbehandlung von 22 Patienten, die an verschiedenen Erkrankungen litten, und 3 Monate nach Beginn der Therapie durchgeführt. Insgesamt waren 41 Patienten in die Studie aufgenommen worden. Allerdings waren nur von 22 Teilnehmern sowohl vollständige Daten der Eingangsuntersuchungen als auch der Untersuchungen nach 3 Monaten verfügbar. Die Teilnehmer (11 Männer und 11 Frauen) waren zwischen 28 und 74 Jahre alt mit einem Durchschnittsalter von 50,6 Jahren. Sie wurden wegen chronischer Schmerzen, Angst bzw. posttraumatischer Belastungsstörung, Schlafstörungen, Störungen der Stimmung bzw. Depressionen und weiteren Erkrankungen (Magen-Darm-Beschwerden, Störungen der Aufmerksamkeit und andere) behandelt. Alle hat-

biskonsums wurde weltweit das erste Mal durchgeführt.

hanfjournal.de

ce Interference-Test) durch, während sie eine funktionelle Magnetresonanztomografie (MRT) durchführten. Mit dem MSI-Test lässt sich die geistige Leistungsfähigkeit messen und durch die gleichzeitigen Aufnahmen des Gehirns lässt sich die durch die Testaufgaben ausgelöste Gehirnaktivierung bildlich darstellen. Eine solche Untersuchung der Auswirkungen eines medizinischen Canna-

in den Mustern der Aktivierung im Vorderhirn. Auch in einer weiteren Hirnregion, dem sogenannten Gyrus cinguli, gab es im Vergleich zum Ausgangsbefund deutliche Veränderungen: Vor Beginn der Therapie führte die Durchführung der Aufgaben zu keiner signifikanten Aktivierung dieser Region, während sich 3 Monate später eine „robuste Aktivierung“ fand, wie die Autoren der im

rungen eine potentielle Normalisierung der Gehirnfunktion nach 3 Monaten medizinischer Marihuana-Verwendung widerspiegeln.“ Zudem gaben die Teilnehmer eine Verbesserung der Stimmung, eine Verbesserung der Lebensqualität, einen verbesserten Schlaf und eine geringere motorische Unruhe an. Die Wissenschaftler vermuten mehrere mögliche Ursachen für die Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit und Normalisierung der Hirnaktivierung. So sei es möglich, dass die Linderung der Symptome mit Verbesserung von Stimmung und Schlaf diese positiven Veränderungen herbeiführte. Schließlich ist es bekannt, dass Schmerzen und Angst die geistige Leistungsfähigkeit herabsetzen können. Zudem gaben die Teilnehmer zum Teil eine Reduzierung anderer Medikamente, wie Opiate, Benzodiazepine, Antidepressiva und anderer Substanzen an, die die Hirnaktivierung reduzieren können. Daher könnte eine Reduzierung dieser Medikamente das Muster der Hirnaktivierung positiv verändert haben. Die Autoren weisen darauf hin, dass frühere Studien, die sich ausschließlich mit dem Freizeitkonsum von Cannabis beschäftigt hatten, eine Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit und entsprechende Veränderungen der Gehirnaktivität gefunden hatten. Allerdings sei die Mehrzahl dieser Studien mit Jugendlichen und jungen

Dr. med. Franjo Grotenhermen Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Geschäftsführender Vorstand der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoidmedikamente (IACM) Aktivierungsmuster nach der Behandlung mehr denen gesunder Kontrollen ähnelte, wie sie in früheren Studien gefunden worden waren. (…) Zusammengefasst könnten diese Verände-

Erwachsenen durchgeführt worden. Die Teilnehmer der aktuellen Studie haben Cannabis nicht nur aus anderen Gründen verwendet, sondern waren auch sämtlich Erwachsene. Und Erwachsene seien sicherlich weniger empfindlich hinsichtlich möglicher negativer Wirkungen auf das Gehirn.

HERAUSGEBER Agentur Sowjet GmbH Schliemannstraße 20 10437 Berlin Tel.: +49 (0)30 44 79 32 84 Fax.: +49 (0)30 44 79 32 86 redaktion@hanfjournal.de, leserbriefe@hanfjournal.de GESCHÄFTSFÜHRER Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.) Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200 Steuer-Nr. 37 220 20818

REDAKTION Matthias ‘mze’ Meyer (Chefredakteur)

MITARBEITER DIESER AUSGABE Markus Berger, derBudler, Franjo Grotenhermen, Kascha, Su, Christian Rausch, Sadhu van Hemp

LAYOUT Lippe ILLUS Lukas, Lippe FOTOS derBudler, Public Domain, Zoe Helene, Archiv, DVA, Dutch Passion

ANZEIGEN Emanuel Kotzian +49 (0)30/12074969 info@sowjet.de VERTRIEB Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal als Premium-Abo bezogen werden. (Abo unter www.hanfjournal.de)

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Beitrag von Franjo Grotenhermen

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BERLIN 11.-13. APRIL

Die Internationale Cannabis Business Conference (ICBC) mit bisherigen Events in Europa, Kanada und den USA ist eine weltweit führende Veranstaltung für die Cannabis-Industrie. Die Vorarbeit, die die ICBC geleistet hat, ist die Grundlage für die stärkste und produktivste globale Networking-Veranstaltung der Branche. Vom 11. bis zum 13. April kehrt die ICBC in das Maritim ProArte Hotel in Berlin zurück. Die Konferenz findet erneut im Herzen der europäischen Cannabisindustrie statt, wo sie auch vom aufstrebenden deutschen Markt profitieren kann.

TICKETS AND MORE INFORMATION AVAILABLE AT INTERNATIONALCBC.COM


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ast täglich erscheinen mittlerweile Berichte zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen bei der medizinischen Verwendung von Cannabinoiden. Eine besondere Rolle spielt dabei das nicht psychoaktive Cannabinoid CBD (Cannabidiol), welchem neben entzündungshemmenden, entkrampfenden und Angst lösenden Wirkungen noch eine Reihe weiterer Einsatzgebiete zugeschrieben werden. Da es auch nicht den gleichen strikten rechtlichen Einschränkungen wie THC unterliegt, findet CBD eine immer stärkere praktische Verwendung. Auch die WHO hat anerkannt, dass Cannabidiol ein hohes Nutzpotenzial birgt und nicht als Droge eingestuft wird. Eines sei hier allerdings auch erwähnt – CBD ist keinesfalls ein Wundermittel oder gar der Heilige Gral, mit dem auf einmal alles kuriert werden kann. Wir wollen Euch einen zusammenfassenden Überblick über das komplexe Thema vermitteln und einige Möglichkeiten der Behandlung von Krankheiten mit Cannabidiol vorstellen.

die unter anderem die Stimmung, den Appetit, die Verdauung sowie Schmerzzustände steuern. Die beiden

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satzpunkt bei der Entwicklung neuer Schmerzmittel. Der Vanilloidrezeptor TRPV1 wird ebenfalls durch CBD sti-

Was ist CBD und wie wirkt es auf den Körper? Cannabidiol, kurz CBD, ist ein nicht psychoaktives, pflanzliches Cannabinoid. Es kommt vor allem im Faserhanf vor. Die Wirkungsmechanismen des CBD auf den Körper sind sehr vielfältig und nur teilweise untersucht. Zudem sind sie derart komplex, dass sie sich nur ansatzweise und sehr grundlegend im Rahmen dieses Artikels beschreiben lassen. Die wohl bekannteste Wirkung von CBD ist die des Hemmens der psychoaktiven Effekte von THC. Cannabidiol kann aber noch viel mehr. Es wirkt in höheren Dosen beruhigend, Angst lösend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, antiepileptisch, antipsychotisch und sogar Augeninnendruck senkend. Es gibt bereits über zehn verschiedene bekannte Wirkmechanismen, von denen die wichtigsten hier kurz vorgestellt werden sollen .

Beeinflussung verschiedener Rezeptoren wie dem CB1-Rezeptor CBD wirkt auf den Organismus, indem es nicht nur mit den - unseren Lesern gut bekannten - Cannabinoidrezeptoren interagiert, sondern auch mit verschiedenen anderen Rezeptoren - mit solch klingenden Namen wie Vanilloidrezeptoren oder 5-HT1-Rezeptoren. Dazu aber später mehr. Diese Interaktion des CBDs mit den Rezeptoren sorgt für eine Vielzahl von komplexen Wirkmechanismen. Rezeptoren sind Schaltstellen im Körper, an welche verschiedene Substanzen wie Medikamente andocken können und so ihre Wirkung entfalten. An diese Rezeptoren docken auch die Cannabinoide der Cannabispflanze an. Schauen wir uns zuerst die Interaktion mit dem Endocannabinoidsystem näher an. Das Endocannabinoidsystem ist ein Teil des Nervensystems und besteht aus Rezeptoren,

bekanntesten Cannabinoidrezeptoren sind der CB1 und der CB2-Rezeptor. Der CB1-Rezeptor findet sich vorwiegend in Nervenzellen und zählt zu den häufigsten Rezeptoren im Gehirn. Er kommt aber auch im Darm und anderen Organen des Körpers vor. Der CB2-Rezeptor findet sich vor allem auf den Immunzellen. Das CBD bindet schwach an die CB1- und CB2-Rezeptoren und wirkt dort blockierend. Dies führt dann beispielsweise, in Interaktion mit dem CB1-Rezeptor, zur bereits erwähnten bekanntesten Wirkung von CBD - dem Hemmen der psychoaktiven Effekte von THC.

Beeinflussung des Vanilloidrezeptors TRPV1 Der Name Vanilloidrezeptor leite sich tatsächlich von der Vanilleschote ab. Dieser Rezeptor ist eine Bindungsstelle für die scharfen Inhaltsstoffe von Pfeffer, Paprika und Chili. Außerdem wird er als Schmerzrezeptor auch durch erhöhte Temperaturen über 43°C aktiviert - dies erklärt die ähnliche Qualität der Empfindungen für „heiß“ beziehungsweise „scharf“. Wegen seiner Rolle bei der Schmerzwahrnehmung gilt TRPV1 als wichtiger An-

muliert. Cannabidiol bindet an den Rezeptor und wirkt dadurch auf die Körpertemperatur und die Schmerzwahrnehmung. Die Stimulierung des Vanilloidrezeptors könnte somit zu den schmerzhemmenden Wirkungen des CBDs beitragen.

Beeinflussung von Serotoninrezeptoren Serotoninrezeptoren sind in hoher Dichte im Zentralnervensystem, im MagenDarm-Trakt, im Herz-Kreislaufsystem und im Blut zu finden. Cannabidiol stimuliert den sogenannten 5-HT1A-Rezeptor, der zu dieser Gruppe gehört. Der 5-HT1A-Rezeptor ist unter anderem für die Regulierung der Körpertemperatur, der zentralen Blutdruckregulation sowie für die Signalweiterleitung verantwortlich. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung zentralnervöser Erkrankungen, wie Angstzuständen und Depressionen.

WISSEN UND VERSTEHEN 05 Cannabidiols mit den Andenosinrezeptoren des Körpers liegt. Andenosinrezeptoren regulieren Herz-Kreislauf-Funktionen, spielen im zentralen Nervensystem eine wichtige Rolle und setzen entzündungshemmende Substanzen im Körper frei. Indem CBD diese Rezeptoren aktiviert, kommt es im Versuch zu einer Verminderung der Entzündung. CBD bindet zudem im Körper an den sogenannten GPR-55 Rezeptor. Dies ist ein weniger bekannter Cannabinoidrezeptor des Endocannabinoidsystems. Die Interaktion mit diesem Rezeptor trägt vermutlich zur entzündungshemmenden Wirkung bei, worauf einige Forschungsergebnisse hinweisen. Diese entzündungshemmende Wirkung von CBD kann bei der Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen sowie neuropathischer Schmerzen helfen.

Forschungsergebnisse zeigen des Weiteren eine mögliche Wirksamkeit bei folgenden Gebieten auf:

CBD in der Medizin

Es gibt zudem Hinweise auf eine Reihe weiterer Einsatzmöglichkeiten. Meist sind diese allerdings kaum erforscht und noch ist der Wirkmechanismus von Cannabidiol nicht vollständig entschlüsselt. Die meiste Forschung zu CBD fand lediglich an Zellkulturen oder im Tierversuch statt. Daraus lässt sich zwar Grundlegendes ableiten, aber um wirkliche Aussagen zu treffen, ist noch einiges an Arbeit nötig.

Die Aktivierung des Rezeptors wirkt potenziell Angst lösend. Auch andere CBD-Wirkungen werden auf die Aktivierung dieses Rezeptors zurückgeführt: neuroprotektive und antidepressive Effekte, Wirkungen auf das Suchtverhalten, den Appetit, den Schlaf, die Schmerzwahrnehmung sowie auf Übelkeit und Erbrechen. CBD beeinflusst noch viele weitere Rezeptoren, wie den Andenosinrezeptor P1 oder den GPR55-Rezeptor, bindet an den Nukleosidtransporter-1, Hemmt die Hydrolyse von Anandamid und ist ein wirkungsvolles Antioxidans. Klingt zunehmend kompliziert und ist es auch. Cannabidiol wirkt sich, zusammenfassend gesagt, in sehr komplexer Weise auf ganz unterschiedliche Bereiche im Körper aus. Daraus ergeben sich allerdings auch die vielen unterschiedlichen, möglichen Anwen-

Möglichkeiten der Behandlung mit Cannabidiol (CBD) dungsgebiete von CBD in der Medizin. Die Liste ist lang und im Folgenden werden daher nur einige Einsatzmöglichkeiten näher vorgestellt, auch um die vorher beschriebenen Interaktionen mit den Rezeptoren zu veranschaulichen.

Medizinische Verwendungsmöglichkeiten von CBD Folgende medizinische Einsatzgebiete kommen für CBD in Frage: 1. Entzündungen In einer Reihe von Tierversuchen, wie beispielsweise in einer 2012 im European Journal of Pharmacology veröffentlichten Studie (Ribero et al. 2012) an Mäusen, wurden die anti-entzündlichen Effekte von Cannabidiol bestätigt. Die Forscher fanden heraus, dass dies vor allem an der Interaktion des

2. Schmerzen Das CBD bei entzündlichen Schmerzen wirksam sein kann, ist aus der entzündungshemmenden Wirkung logisch erklärbar. CBD bindet an den Vanilloidrezeptor TRPV1. Dieser Rezeptor spielt wie bereits beschrieben bei der Schmerzwahrnehmung eine wichtige Rolle. Die Interaktion mit dem Vanilloidrezeptor kann also zur schmerzhemmenden Wirkung von CBD beitragen. 3. Angststörungen CBD wirkt Angst lösend, was Versuche am Tier und Menschen bestätigen. Die Wirkung von CBD am 5-HT1A-Rezeptor verursacht dabei Angst lösende, neuroprotektive und antidepressive Effekte. In einer 2011 durchgeführten Studie wurde beispielsweise untersucht, wie sich die Einnahme von CBD auf die Angst vor dem öffentlichen Redenhalten bei an einer Angststörung leidenden Probanden auswirkt. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die Gabe von Cannabidiol die Angstgefühle während und vor dem Redehalten signifikant verringerte.

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Suchterkrankungen Übelkeit und Erbrechen Hemmung des Appetits Bewegungsstörungen (Dyskinesie, Dystonie) Schizophrene Psychosen Epilepsie Durchblutungsstörungen Diabetes Schlaf Krebs BSE Alzheimer Morbus Parkinson Hepatitis Leber und Hirnschädigungen Blutvergiftung Verbesserung der Knochenheilung Hautkrankheiten Allergien Asthma Malaria

Quellenangaben und Weiterführende Links zum Thema: Besonders nahe legen möchten wir Euch zu diesem Thema das Buch: „Cannabidiol. CBD. Ein nachhaltiges Kompendium“, von Dr. med. Franjo Grotenhermen, Markus Berger und Kathrin Gebhardt. Erschienen im Nachtschattenverlag. https://hanfjournal. de/2015/12/12/der-kurs-zucannabis-als-medizin-teil-2/ https://de.wikipedia.org/ wiki/Transient_Receptor_Potential_Vanilloid_1

https://de.wikipedia.org/ wiki/5-HT-Rezeptor https://www.sciencedirect.com/science/article/ pii/S0014299912000052?via%3Dihub https://en.wikipedia. org/wiki/Cannabidiol https://www.ncbi.nlm.nih. gov/pubmed/21307846 (https://hanfjournal. de/2015/06/19/wie-wirkt-cannabidiol-im-menschl i c h e n - k o e r p e r / ) Dieser Beitrag darf auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Die enthaltenen Informationen sollten nicht dazu verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen.

Beitrag von Su


06 INTERVIEW

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ls sich André Schulz vor Kurzem erneut dazu entschloss, über die schon 2014 vom Bund Deutscher Kriminalbeamter beklagten Missstände der Cannabisprohibition mit stichhaltigen Argumenten zu berichten, war wohl nicht abzusehen, wie viel mediales Gegenecho aus Politiker- und Fachexpertenmund wütend aufschäumen wird. Damit noch einmal eindeutig die Tatsachenwahrnehmung der sich gegen kontraproduktive Sisyphusarbeit wehrenden Kriminalbeamten leicht verständlich gemacht wird, folgt hier das von exzessiv-TV geführte Interview mit André Schulz, welches auf der ersten Fachkonferenz des Deutschen Hanfverbandes "Cannabis Normal!" im November 2017 geführt worden ist. Tacheles mit der Kripo. D: André Schulz, sie sind erster Kriminalhauptkommissar im LKA Hamburg, Autor zahlreicher Fachartikel und sie sind Publizist. Ihre Schwerpunkte liegen nach meinen Recherchen bei Cyberkriminalität, IT-Sicherheit, organisierter Kriminalität, Rockerkriminalität, Terrorismus und Extremismus sowie der Drogenpolitik. Also sehr breit gefächert. Sie setzten sich ja als Chef des BDK für die Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten ein – was spricht aus ihrer Sicht, aus der Sichtweise der Polizei, für eine Entkriminalisierung beziehungsweise Legalisierung von Cannabiskonsum? A.S.: Insgesamt ist es so, dass wir, als Interessenvertreter der Kriminalpolizei in Deutschland, tatsächlich Drogenpolitik als eins der wesentlichen Kernthemen haben. Das heißt nicht nur, dass wir für die Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten sind, sondern wir beschäftigen uns natürlich global mit der Thematik. Das beinhaltet die Herstellung, die Transportwege - wie es nach Deutschland kommt zum Beispiel – und die organisierten Bandenstrukturen dahinter. Der Konsument ist dann schließlich nur das Endprodukt sozusagen, mit dem wir zu tun haben, und sehr viel zu tun haben natürlich. Meine Kollegen der Schutzpolizei und der Kriminalpolizei haben tagtäglich – natürlich überwiegend – mit Konsumentendelikten zu tun. Die Kriminalpolizei versucht eigentlich Strukturen aufzuklären, organisierte Kriminalität aufzuklären und Bandenstrukturen aufzudecken – also da, wo das Geld gemacht wird, bis hin zu mafiösen Strukturen. Das ist natürlich ein Kernthema - deswegen Drogenpolitik. Dass wir uns durchaus für die Entkriminalisierung von Konsumenten einsetzen, ist ein Ausfluss dessen, da wir uns insgesamt mit Drogenpolitik beschäftigen. Auch Kongresse haben wir schon geführt, wo wir zum Beispiel geguckt haben, ist das, was wir jetzt machen, zielführend als Polizei, oder gibt es doch Defizite und Dinge, die die Polizei besser machen könnte. D: Wie ist denn aktuell die Meinung innerhalb zum The-

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ma Cannabis? Sind viele Beamte noch der Überzeugung, dass sie das Richtige tun? Oder ist der Tenor doch eher, dass die Beamten unzufrieden sind - sie sind schließlich nur das ausführende Organ des Gesetzes - weil sie sich selbst sagen, dass sie teilweise für den Papierkorb arbeiten und sich ihre Polizeiarbeit eigentlich anders vorgestellt hatten? A.S.: Das ist natürlich sehr ambivalent. Das heißt in dem Fall: wie sehr sich die Kollegen mit dem Thema tatsächlich auseinandersetzen spielt eine Rolle. Wenn sie echte Drogenermittler fragen, die tagtäglich damit zu tun haben, die haben vielleicht eine andere Meinung – meist eine andere Meinung – als Kollegen, welche nicht in diesem Bereich arbeiten. Also man muss sich mit der Thematik auseinandersetzen – das ist nicht einfach mit Ja und Nein zu beantworten – um wirklich zu gucken, ob die Prohibition Sinn oder keinen Sinn ergibt. Vergleiche mit anderen Modellen zum Beispiel, und auch die Fragestellung: „Ist das zielführend, was wir tun?“. Natürlich besteht bei der Polizei immer ein Problem: Wir müssen – wenn wir zum Beispiel jemanden mit Cannabis erwischen – eine Strafanzeige fertigen. Das kann sich kein Polizist aussuchen, weil wir das sogenannte Legalitätsprinzip haben. Er muss es tun. Das heißt, dass man jedes Mal ein Strafverfahren hat und ein

auf die Qualität und es sind viele, viele Punkte, die natürlich Probleme schaffen. Und ein anderer Punkt, Polizei und Legalitätsprinzip betreffend, ist, dass wir oftmals immer nur das Endprodukt, das Negativste sehen. Das heißt: den Jugendlichen, der sich schon um Kopf und Kragen gekifft hat, den Heroinjunkie als Drogentoten. Wir kennen Fälle von Drogenabhängigen, die vielleicht clean sind, aber sagen, ihre Drogenkarriere hätte mit Cannabis begonnen. Das sind Probleme insgesamt, und die werden vielleicht auch intern – innerhalb der Polizei – mehr Aufklärung bedürfen. Zum Beispiel dieses Märchen, dass Cannabis eine Einstiegsdroge ist. Allein das wieder aus den Köpfen zu bekommen. Es ist wissenschaftlich widerlegt, dass Cannabis eine Einstiegsdroge ist. Sie könnten auch den Gleichen fragen, ob er in seinem Leben schon vorher einmal Kaffee getrunken hat oder Cola - und würden dann auch die Bestätigung erhalten. So könnte man auch sagen: „Cola ist die Einstiegsdroge Nr.1!“ Aber alleine diese Diskussion, das ist ein weites Feld. Da müsste ein Awarness-Bewusstsein innerhalb der Polizei geschaffen werden. D: Nun gibt es neben dem BDK noch zwei weitere Gewerkschaften in Deutschland für Polizisten. Warum stellen sich die Gewerkschaft der Polizei und die Polizeigewerk-

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fördern? Da würden sie wahrscheinlich – wenn man jetzt CDU oder Union insgesamt nimmt, oder auch die SPD – eher Wählerstimmer riskieren, als sie dazugewinnen würden. Bei Polizeigewerkschaften ist das nichts anderes. Die Polizeigewerkschaften machen Lobbyarbeit. Das heißt, sie gucken: „Was wollen unser Mitglieder eigentlich im Kern?“ Dafür sind sie ja da. Und bei den beiden schutzpolizeilich geprägten Interessenvertretungen ist es einfach so, dass die Masse nicht für eine offene Diskussion ist oder sich einfach nicht damit beschäftigt hat und das gar nicht bewerten kann. Und sagt einfach: „Nein, ich möchte das nicht, eine Freigabe. Wir haben schon zwei legale Drogen. Tabak und Alkohol. Das ist schlimm genug! Gerade wenn ich an Gewalttaten denke, wo über dreißig Prozent unter Alkoholeinfluss ausgeübt werden, da möchte ich keine Dritte!“ Wenn man länger mit denen diskutiert, sich wirklich mit ihnen auseinandersetzt und Aufklärungsarbeit leistet - tatsächlich guckt: „Ist es zielführend, was wir treiben, oder verschlimmern wir das eigentlich, mit dem was wir zurzeit machen?“ - kann man viele Kollegen davon überzeugen. Nur ist das nicht unsere Aufgabe, als Messias durch die Gegend zu gehen und zu versuchen die Kriminalpolizei davon zu überzeugen, dass zum Beispiel die Legalisierung

Bild: Archiv

Tacheles mit der Kripo Das exzessiv.TV-Interview mit André Schulz, dem Bundesvorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, zum Nachlesen. Mensch wegen Besitzes von Marihuana kriminalisiert wird. Auch die Möglichkeit, die das Gesetz derzeit schon gibt, aufgrund des Besitzes einer Geringen Menge das Verfahren einzustellen, bleibt ja nur eine Kann- und keine Muss-Vorschrift, weshalb es da an Staatsanwalt und Gerichten liegt, ob das passiert. Man kriminalisiert in jedem Falle Menschen, aber wird das eigentliche Problem nicht los. Sie haben Schwarzmarkt, sie haben Drogenhandel, sie haben Strukturen. Sie haben Menschen, welche konsumieren und sich das illegal beschaffen müssen. Sie haben keinerlei Einfluss

schaft gegen diese Argumente? Immerhin könnten mehrere Tausend Arbeitsstunden eingespart werden, sodass der Personalmangel, der gerade existiert innerhalb der Polizei, minimiert werden könnte und die nötigen Kräfte frei wären, um andere Straftaten aufzuklären - wie Raub, Einbruch, Diebstahl oder Körperverletzung. A.S.: Das sind auch mehrere Facetten. Da kann man eigentlich in der Politik anfangen. Welche der großen Volksparteien beispielsweise sollte sich auf die Fahne schreiben, eine Legalisierung von Drogen zu

gut wäre. Aber unsere Aufgabe – als Bund Deutscher Kriminalbeamter – ist tatsächlich – wir mischen uns ja auch in Gesetzesvorhaben ein und geben Stellungnahmen ab – auch in diesem Fall für die Gesellschaft da zu sein. Die Polizei ist für die Gesellschaft, die Bürgerinnen und Bürger da. Wenn wir feststellen, es gibt Defizite – gerade unter Fürsorgeaspekten beispielsweise – ein wirksamerer Kinder- und Jugendschutz ist machbar – wir können vielleicht die organisierte Kriminalität bekämpfen, durch die Schaffung eines legalen Marktes – also viele Facetten, wo es besser werden

könnte – dann ist es eine Aufgabe des Bundes Deutscher Kriminalbeamter und dann mischen wir uns auch ein. D: Es gibt ja bei der Polizei ein sogenanntes Drogenregister. Wie schnell kann man in dieses Register gelangen und welche Auswirkungen hat der Eintrag für Konsumenten? A.S.: Wenn sie Pech haben, kriegen sie eine Kriminalakte. Wir erwischen jemanden der Drogen dabei hat, sind gezwungen aufgrund des Legalitätsprinzips eine Strafanzeige zu fertigen und anschließend sind sie in allen Polizeisystemen dieser Republik als Drogenkonsument gekennzeichnet. Jeder Polizist, der sie vielleicht in einem anderen Bundesland anhalten wird, wird sehen, sie sind Drogenkonsument – mit allem was dazugehört. Mit Stigmatisierung, mit etwas, was vielleicht bei jungen Menschen die erste kriminelle Karriere beflügelt. Wenn man in jungen Jahren, wo man beeinflussbar ist, einmal krass erwischt wird und ein, zwei andere Delikte dazukommen – vielleicht ein Ladendiebstahl oder eine Körperverletzung – dann landet man ganz schnell auf dieser Schiene – durch unser Strafsystem. Kriminelle Karrieren, die wir selbst produziert haben somit. Und das ist etwas, wo man sagt: „Können Konsumenten dann eigentlich Straftäter sein, gerade wenn man sich die Historie betrachtet?“ Bleiben wir mal bei Cannabis. Warum gibt es ein Verbot von Cannabis? Es gibt keine belegbaren, echten, wissenschaftlich fundierten Gründe. Es ist willkürlich passiert – aus ganz anderen Gründen. Wenn man das auffächert und sich wirklich anschaut, gibt es keinen sachlichen Grund dafür, Cannabis zu verbieten. Das muss aber in die Köpfe rein. Und deswegen kann man keinen Menschen kriminalisieren. Der Umkehrschluss ist wie gesagt, dass wir aufgrund des Legalitätsprinzips gezwungen sind zu verfolgen. So wie es das Strafgesetzbuch vorsieht. Wir haben keine Alternative als Strafanzeigen zu fertigen - mit allen Konsequenzen, die dann drohen. D: Was fehlt in der aktuellen Debatte, damit die Forderung nach einer Entkriminalisierung in der Politik endlich Fuß fasst und somit der Rechtsapparat und die Steuerkasse entlastet werden? A.S.: Das ist facettenreich. Wir müssen eigentlich in der Gesellschaft eine emotionslose Diskussion führen - insgesamt über Drogen. Das geht bei dem Thema immer schwer. Gibt es eine drogenfreie Gesellschaft? Die gibt es nicht. Was für Konsequenzen hat das? Was sind denn eigentlich die wesentlichen Probleme? Und das ist tatsächlich - wie beim Konsumenten - der Draufblick, ob es Konsum ist, den man gesellschaftlich akzeptieren kann, oder ist es missbräuchlicher Konsum, sodass man tatsächlich Hilfe anbieten muss. Also dieser Fürsorgeaspekt ist ja heute

auch ein Problem in der Substitution. Tatsächlich kranken Abhängigen zu helfen – ob psychisch oder körperlich abhängig. Dieser Aspekt muss weit ausgeprägt sein, denn das geht heute nur sehr rudimentär – weil es verboten ist, weil es keine legalen Wege gibt. Es gibt viele Vorteile durch einen legalisierten Markt, oder zumindest regulierten Markt – auch Qualität betreffend. Heute sterben ja auch viele Leute, oder haben die schrecklichen Nebenwirkungen, weil sie halt angewiesen sind, Drogen aus Produktionen zu nehmen, die sie nicht kennen. Sie wissen nicht, was da drinnen ist und es sind oft die schädlichen Produkte, die dort beigemengt wurden, die das Problem sind. Wenn man nur in die USA guckt, wo es verbreitet ist, Cannabis pur zu konsumieren, was in Deutschland oft mit Tabak gemischt wird, wobei das Schädlichere eher der Tabak oder die Mischwirkung mit dem Tabak ist. Also Aufklärung, Prävention spielt eine ganz große Rolle. Und das ist ja das Ziel: sinnvollen, praktikablen Kinder- und Jugendschutz herbeizuführen, der so nicht gegeben ist. Es gibt viele Studien – kann man sich angucken – es wurden noch nie so viele Drogen konsumiert wie heutzutage. Die Preise sind stabil - niedrig oder sehr günstig. Wenn die Polizei auch größere Mengen Drogen sicherstellt – es hat keine Auswirkung auf den Markt. Von daher muss sich die Polizei tatsächlich hinterfragen. Die ganzen Ressourcen ... und wir reden hier wirklich von Millionenbeträgen mit der die Polizei ihren Aufwand betreibt. Gerade organisierte Kriminalitätsverfahren, die dauern teilweise über zwei Jahre, und am Ende sind drei Festnahmen und einhundert Kilogramm einer Substanz der Erfolg. Da ist die Frage, ob das dann zielführend ist. Wir sagen auch nicht, Legalisierung ist das A und O, sondern fordern: Guckt euch die Strukturen an, guckt euch an, was wir zurzeit machen - ist es so richtig, oder gibt es bessere Möglichkeiten? Das ist halt unsere Aufgabe – sehen wir so als Bund Deutscher Kriminalbeamter – das beizutragen, um somit eine sachliche Diskussion führen zu können.

Das gesamte Interview steht in Folge N°477 auf YouTube via exzessiv.TV zum Anschauen bereit und enthält noch zwei weitere ausführliche Antworten über polizeiliche Führerscheinkontrollen und Abhörgewohnheiten. Vielen Dank nochmals an André Schulz für seine Zeit und sein Engagement in der gesamten Prohibitionsproblematik.

Interview geführt von Daniel Stinson



08 GUERILLA GROWING

E

iner der Gründe, warum sich die Cannabispflanze einer so großen Beliebtheit erfreut, ist die wundervolle Vielfalt, die diese Zauberpflanze mit sich bringt. Daher ist der Hanf schon viele Tausend Jahre einer unserer treusten Wegbegleiter und wir sollten wirklich alle sehr dankbar sein ihn zu haben, weil wir aus ihm nicht nur Kleidung, Nahrung oder Medizin gewinnen können, sondern auch eine Vielfalt von Aromen, wie man sie bei den exotischsten Früchten und Kräutern aus aller Welt findet. Diese Aromen (Terpene) gepaart mit diversen Cannabinoiden - sind für viele ein Hochgenuss und für andere der Weg zu einem lebenswerten Leben. Deswegen gibt es seit einiger Zeit ein vermehrtes Interesse an Cannabisextrakten aller Art. Gerade weil Extrakte einen sehr hohen Cannabinoid- und Terpenanteil besitzen, werden diese von Cannabisfreunden gerne konsumiert. In der Ausgabe Hanf Journal Nr° 212 habe ich euch bereits einen kurzen Überblick über die diversen Arten von Extrakten und die Produktion von Eiswasserhasch berichtet. Doch in diesem Bericht wollte ich euch etwas mehr über verschiedene Gasextrakte berichten. Denn im Laufe der Zeit entstehen immer neue Arten von Extrakten, die Namen wie Wax, Shatter oder Budder haben. Und das ist erst der Anfang. Doch was ist eigentlich was und warum wird Budder zu Budder und nicht zu Shatter? Das habe ich mich auch gefragt und deshalb machte ich mich auf die Suche nach Menschen, die schon etwas Erfahrung auf dem Gebiet der Cannabisextraktion mit gasförmigen Lösungsmitteln besitzen. Nach einiger Zeit und Recherche bin ich erfreulicherweise auf eine Person gestoßen, die selbst sehr viel Spaß daran hat Cannabis Extrakte für sich herzustellen und natürlich genauso viel Freude hat diese zu konsumieren.

Also dachte ich mir, der gute Herr kann mir und euch sicher etwas über die hohe Kunst der Gasextraktion erklären. Darum ließ ich mich nicht lange bitten und machte mich auf den Weg in Richtung ihr wisst schon wo. Ja genau, dahin. Als ich nach einigen Ewigkeiten bei dem Herren angelangt

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xer klein. Denn 30 Gramm in einem Grinder zu zerkleinern, kann Spaß machen, muss es aber nicht. Also ab in einen Mixer, der am besten nur für Cannabis verwendet wird, um Unreinheiten zu vermeiden. Nachdem das Gras fachgerecht zerkleinert wurde, füllt der Gute das Material in den Ex-

hanfjournal.de

dicken Handschuhen einer Schutzbrille und einer Gasmaske bestehen sollte, ist es wichtig den kompletten Vorgang im Freien durchzuführen. Da die Extraktion mit Gas äußerst gefährlich ist, muss man wirklich sehr vorsichtig sein. Das Gas kommt zunächst flüssig aus dem Extraktor und

Extrakt auf der Folie zurückbleibt. Dieser Vorgang sollte wirklich nicht mit Wasserbädern oder dergleichen beschleunigt werden, denn hohe Temperaturen können Terpene (Aromen) und Cannabinoide zerstören. Aber etwas Wärme halten die Extrakte schon aus, jedoch sollte die Temperatur

das übrige Gas, das noch im Extrakt steckt, flüchtig werden und die Vakuumpumpe saugt dieses mit der Zeit langsam aber sicher aus der Druckkam-

Budder, Shadder & Co Cannabisextraktion mit Gas Eine informative Budderfahrt mit dem Budler zu old Shadderhand. mer ab. Und so verschwindet nach einiger Zeit so gut wie alles Gas aus dem Extrakt. Den Vorgang des Vakuumierens nennt man auch purgen. Je nachdem wie man die Extrakte vor und oder während des purgens behandelt, verändern sich die Konsistenz und die Struktur. Wenn man zum Beispiel das Extrakt - bevor es gepurged wird - etwas verrührt oder bewegt, wird die Konsistenz nicht mehr klar, sondern eher trüb. Dadurch entsteht ein karamellartiges Extrakt, das auch Budder genannt wird.

Euforia Budder

war, ging es auch schon ziemlich schnell ans Eingemachte.

Der lange Weg zum Extrakt Zuerst erklärte mir der feine Herr, wie er sein Extrakt gewinnt. Hierbei verwendet er eine extrem robusten Extraktor, der pro Ladung etwa 30-40 Gramm Cannabis fassen kann. Da der Herr meistens mit Blüten extrahiert (Nugrun) macht er diese vorher mit einem Mi-

traktor und achtet darauf, dass er es nicht zu fest und nicht zu locker in das Extraktorrohr stopft. Anschließend lässt er mit entsprechender Schutzkleidung für Gesicht und Hände eine Flasche Dexso-Gas durch den Extraktor laufen. Man kann natürlich auch zwei oder drei Flaschen durch den Extraktor drücken, bevor man das Gras austauscht, aber der Herr hat mit einer Flasche gute Erfahrungen gehabt. Neben der Schutzkleidung, die mindestens aus wirklich

sollte in einem passenden Gefäß aufgefangen werden. Das Gefäß muss möglichst hitzebeständig und stabil sein. Der gute Herr legt sein Gefäß immer mit PTFE-Folie aus. Diese hat den Vorteil, dass man das Extrakt später direkt auf der Folie weiterverarbeiten kann. Allerdings sollte man schon ein paar Stunden Zeit einplanen, bis das noch flüssige Extrakt-Gas-Gemisch sich langsam von dem überschüssigen Gas trennt und nur noch reinstes, klebrigstes

37° Grad nicht übersteigen. Wenn man dann nach 2-5 Stunden feinstes Klebe-Extrakt auf seiner PTFE-Folie hat, kommt der zweite Streich. Denn gute Extrakte müssen immer vom übrig gebliebenen Gas gereinigt werden. Das geht am besten mit einer Vakuumpumpe und einer Druckkammer. In der Druckkammer wird anschließend das Extrakt (Folie mit Extrakt) platziert und mit wirklich geringer Temperatur - unter 38° Grad - warmgehalten. So kann

Danach kann man das Extrakt einfach nur sehr flach auslegen und purgen, dann wird das Extrakt zu Shatter. Shatter ist gelblich bis Bernsteinfarben und ist von der Konsistenz fast wie Glas - sehr glatt. Aber bei beiden Varianten sollte man darauf achten, nicht zu viel Temperatur auf das Extrakt einwirken zu lassen. Der Gute sagte mir, dass er versucht die Temperatur unter 38° Grad zu halten. Denn zu viel Hitze mögen die Extrakte gar nicht, da sich nicht nur Terpene und Cannabinoide verlieren, sondern sich auch Konsistenz, Struktur und Farbe der Extrakte verändern kann, was


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bei all dem Zeitaufwand und der Arbeit wirklich schade wäre. Denn der gute Herr erzählte mir, dass er jedes seiner Extrakte zwischen fünf und zwölf Stunden gepurged hat.

auch hier eher würzig, wobei auch noch ein paar fruchtige Komponenten dabei sind. Diese Chemdawg-Genetik stammt aus dem Haus Humboldt Seeds und wurde unter

hanfjournal.de

anderem mit einem originalen Chem-91-Klon produziert. Alle drei Extrakte waren wirklich überaus wirksam und deliziös. Doch das war noch

nicht alles, denn zum Schluss gab es noch eine wirkliche Rarität, die der gute Herr mir unbedingt zeigen wollte. Und zwar seine zwei neusten Kreationen, ein Glueberry-OG-li-

Die Auswahl Nachdem der Gute mir erklärte, wie er seine Extrakte herstellt, wollte er mir - und euch natürlich auch - seine Werke präsentieren. Also holt er eine Dose mit drei, vier Tütchen und zwei kleinen Silikon Containern hervor, die er zu Recht voller Stolz präsentiert. In den Tütchen befinden sich drei verschiedene Extrakte, die alle mithilfe von Dexso-Gas extrahiert wurden. Durch die unterschiedliche Weiterverarbeitung erhielt der Herr zwei verschiedene Arten Extrakt. Daher befindet sich in dem einen Tütchen wirklich feinste Euforia-Budder, die aussah wie ein kleines Stück übelster Karamellfudge, denn man am liebsten Essen würde. Euforia ist eine besondere Skunk-Genetik aus dem Hause Dutch Passion. Der Duft der Budder ist würzig hazig, sauer und süß wirklich eine verrückte Kombination. Dann ist da noch ein bernsteinfarbener Shatter, der aus Critical-Blüten extrahiert wurde und einem schon beim Anblick an feinste Extrakte erinnerte. Der Geruch von dem Critical ist nicht so stark wie bei dem Euforia Extrakt, aber auch hier ist eine leichte würzige Note wahr zunehmen. Von welcher Firma diese Critical-Genetik stammt, kann ich euch leider nicht sagen, generell ist Critical eine Kreuzung aus einer Bigbud und einer Skunk, was auch die würzige Note erklärt. In dem letzten der Tütchen befindet sich ein Chemdawg-Shatter, der auch aus Blüten produziert wurde. Bei dem Chemdawg war die Temperatur während des purgens ein wenig zu hoch gegangen, weshalb die Farbe etwas dunkler geworden ist. Das Aroma ist

Glueberry live Resin

GUERILLA GROWING 09 ve-Resin und eine Cuvee-Budder aus vielen verschiedenen Sorten. Live Resin hat die Besonderheit, dass man frische Pflanzenteile (Blüten oder Blütenblätter) für die Extraktion

verwendet. Die Blüten oder Blätter sollten vorher gefroren werden. Dann zerkleinert man die Blüten und friert das Ganze noch mal ein. Danach füllt man die zerkleinerten und gefrorenen Pflanzenteile in den Extraktor und jagt eine Flasche Butan oder Dexso durch. Natürlich wieder nur im Freien! Auch hier ist die PTFE-Folie sehr zu empfehlen, denn die Folie hält Temperaturen von 260° bis minus 150° Grad stand und kann so bedenkenlos eingesetzt werden. Anschließend geht das Prozedere so weiter wie bei den anderen Extrakten mit einem kleinen Unterschied. Bis das flüssige eisige Gas-Extrakt-Gemisch bereit ist gepurged zu werden, vergeht mehr Zeit als bei den anderen Methoden. Aber der Zeitaufwand lohnt sich definitiv, denn Live-Resin enthält zwei bis drei Mal so viele Terpene wie herkömmliche Extrakte. Da frisch geerntete Pflanzen einfach viel mehr Terpene enthalten als getrocknete Pflanzen. Dementsprechend riecht das Live-Resin übertrieben intensiv. Die Aromen sind fruchtig und erinnern an Waldbeeren und im Abgang kann man leichte Erdtöne wahrnehmen. Der Geruch ist so überwältigend, dass ich gar nicht aufhören wollte, daran zu riechen. Deswegen bin ich sehr dankbar für den Ausflug in die aromatische Welt der Extrakte und sage „Danke der Herr!“. Dieser Artikel dient ausschließlich zu Aufklärungsund Informationszwecken und soll nicht zum Nachmachen animieren. Auch aufgrund der drohenden Explosionsgefahr!

Chemdawg Shatter

Critical Shatter

Beitrag und Bilder der Budler


10 PSYCHONAUTIK

A

yahuasca ist ein amazonischer Schamanentrank und gerade in jüngster Zeit immer wieder Thema, wenn es um Psychoaktiva als Heilmittel geht. Leider entsteht um dieses traditionelle Entheogen zurzeit ein richtiggehender wirtschaftlicher Zweig, was den indigenen Ethnien Südamerikas sicherlich die letzten verbleibenden Wurzeln abzutrennen in der Lage ist. Das ist auch insofern keine gute Entwicklung, als dass wir in unserer verarmten Kultur nicht befähigt sein werden, den indigenen Ritus des Ayahuasca-Schamanismus einfach so zu adaptieren, zu übernehmen und zu implementieren. Wie die Schamanen selber sagen, muss ein jedes Volk seine eigenen Wurzeln suchen und möglichst die eigenen alten Rituale wiederbeleben, um einen sinnvollen Kontext für die Ayahuasca-Therapie zu schaffen. Der schnöde Abklatsch fremder Kulturen und Rituale kann in unserer Gesellschaft keine ernstzunehmende Option sein, weil es uns schlicht am nötigen Hintergrund mangelt, vor dem die Praxis der Ayahuasqueros erst ihren Sinn ergibt. Daher sei zumindest angeraten, die eigenen Weltanschauungen und die eigene Kultur zur Grundlage der bei uns ausgeübten Praxis zu nehmen und beispielsweise mit Ayahuasca-Analogen oder anderen DMT-Zubereitungen bzw. Darreichungsformen zu arbeiten. Der DMT-haltige schamanische Trunk kann für die psychotherapeutische Behandlung als potenziell hilfreich betrachtet werden, außerdem ist sein Nutzen innerhalb der Therapie von Sucht und Abhängigkeitsmustern bekannt. Das bezieht sich allerdings auf die für uns möglichen Anwendungen des Ayahuasca-Tranks bzw. seiner Analoga. Wie schon gesagt, ist die indigene Behandlung von Krankheiten aller Couleur mit Hilfe der Ayahuasca für uns „Zivilisationsmenschen“ nicht einfach auf unsere Verhältnisse zu übertragen. Ein Beispiel: Vereinfacht gesagt, erkennt der Schamane während einer Ayahuasca-Sitzung die Krankheit des Patienten in Form von signifikanten Disharmonien in dessen Geist-Körper-Gefüge, und zwar anhand disharmonisch veränderter Muster, die den Körper des Patienten komplett überziehen (das sind die berühmten Ayahuascamuster, die quené, die zum Beispiel von der Kunst der Shipibo-Indianer bekannt sind), die jedoch mit dem normalen Alltagsbewusstsein nicht sichtbar sind. Im veränderten Bewusstseinszustand singt der behandelnde Schamane diese Muster dann wieder in Harmonie (weshalb die typischen Ayahuasca-Muster als musikalische Notationen gelesen werden können), womit er den Selbstheilungsprozess des Patienten zu triggern in der Lage ist. Bei dieser traditionellen Praxis handelt es sich nicht um ein ausgedachtes oder theatralisches Gebaren, das die Anwesenden beeindrucken soll, sondern vielmehr um uralte, akribisch und über lange Zeit hinweg erlernte und auf naturverbundener Intuition und

großer Erfahrung fußende Behandlungen, deren notwendigen Background die indigene Kultur darstellt. Und all das könnte uns „modernen“ Zivilisationsgestalten ferner nicht liegen. Solche Ayahuasca-Ri-

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wenn der Wirkungsverlauf und die Wirkung der beiden Darreichungsformen als solche recht unterschiedlich sind. Das gleiche gilt übrigens für das nah verwandte 5-Methoxy-DMT (5-MeO-DMT). Ein Chan-

hanfjournal.de

der DMT-Erfahrung wiederum eine andere Note, die aber ebenfalls wiederum gute Chancen auf spontane Einsichten gewährt. Was ist damit gemeint? Was

im durch DMT (oder 5-MeODMT) induzierten veränderten Bewusstseinszustand erfahren haben (dasselbe funktioniert natürlich auch mit anderen Psychedelika, wie etwa LSD und Psilocybin/Psilocin, Mes-

DMT als Heilmittel Ayahuasca vs. Changa tuale sind für uns im Grunde unmöglich nachzuempfinden, denn es bräuchte einen Therapeuten, dem mindestens die Fähigkeiten, Begabungen, Erfahrungen und Einsichten des Schamanen zueigen sind. Natürlich ist es uns möglich, einen Ayahuasquero einzuladen und – zumindest in unseren Gefilden – im Rahmen der Illegalität Rituale durchzuführen. Das kann aber der Königsweg nicht sein, und schon gar nicht, wenn ein Mensch akut von einer Erkrankung betroffen und womöglich gar bedroht ist. In unserem Kulturkreis sind solche psychedelischen Substanzen eigentlich nur in einem psychotherapeutischen Setting sinnbringend, weil sie die Einsicht und Erkenntnis fördern und darüber hinaus als Entheogene Energien in uns zu wecken vermögen, die wir auf anderem Wege gar nicht oder nur sehr mühsam, zum Beispiel mit bewusstseinserweiternden Methoden wie der Meditation, entdecken und aufbringen können. Im Übrigen sollten Menschen, denen die psychonautische Kultur wirklich etwas wert ist und die es ernst mit dieser Lebenspraxis meinen, darauf verzichten, sich am derzeit immer über- und auch unmäßiger entwickelnden Ayahuasca-Tourismus zu beteiligen. Diese Form des modernen Abenteuerurlaubs ist für die indigenen Ethnien alles andere als hilfreich, denn damit wird ihr letztes und wichtigstes Stück Verwurzelung in der eigenen Kultur durch unser Geld und unsere Unbedarftheit entweiht. Die Weißen haben den Völkern schon zu vieles genommen. Wir sollten diese Menschen (wie auch alle anderen) endlich respektieren und in Ruhe lassen.

Heilung durch Erkenntnis: Changa rauchen Changa, die sogenannte „rauchbare Evolution des Ayahuasca“, ist eine DMT- und MAO-Hemmer enthaltende Rauchmischung, die Anfang des Jahrtausends in Australien von einem Psychonauten namens Julian Palmer erfunden und etabliert worden ist. Dieser Rauchblend eignet sich für psychonautische Heilrituale ebenso wie Ayahuasca. Wie oben schon erwähnt, ist das sehr stark wirksame N,N-DMT (N,N-Dimethyltryptamin) ein geeignetes Psychedelikum, um spontane visionäre Einsichten zu erlangen. Dies gilt für reines gerauchtes DMT genauso, wie es für Ayahuasca gilt – auch

ga-Blend, der sich dadurch auszeichnet, dass er sowohl DMT als auch MAO-hemmende Beta-Carboline (meist in Form der Ayahuasca-Pflanze Banisteriopsis caapi) enthält, verleiht

sind „spontane Einsichten“? Unter spontanen visionären Einsichten verstehen die Psychonauten durchaus unterschiedliche Zustände irgendeiner Art von Erkenntnis, die sie

kalin und vielen anderen). Das kann zum Beispiel die Erfahrung sein, dass da eine Schöpferkraft, ein Absolutes Bewusstsein existiert, die manche Gott nennen, und mit dem man so-

gar kommunizieren kann, und dass einem in Wirklichkeit gar nichts passieren kann. Oder die Erkenntnis, dass der Tod nur eine Illusion ist. Oder die Erfahrung, dass es in Wirklichkeit nichts gibt, außer allumfassender Liebe – und alles andere nur virtuelle Scheinwelten sind. Und solche Einsichten und Erkenntnisse vermögen das Leben des Erfahrenden nachhaltig zu verändern – und Krankheiten zu besiegen. Es gibt Berichte von Psychonauten, die nach einer solchen Durchbrucherfahrung eine nachhaltige Umstrukturierung auf psychologischer Ebene erfahren haben und Berichte von Kranken, die nach dem Trip erstaunlicherweise symptomfrei waren und blieben. Das sind freilich alles Einzelfälle, die bisher noch keine wissenschaftliche Relevanz haben. Sie sind aber zumindest ein Wink mit dem Zaunpfahl und sollten beizeiten einmal genauer untersucht werden. Denn solche Fälle geschehen im psychonautischen Untergrund immer wieder. Übrigens sehr schade, dass es ein Untergrund sein muss – ein Dank an die Politik. Dieser Beitrag dient zu Informationszwecken. Die enthaltenen Informationen sollten nicht dazu verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen.

Bild: Zoe Helene CC BY-SA 4.0 | Chris Kilham with Chakruna, one of two essential plants for making ayahuasca

Beitrag von Markus Berger


Kapseln E-Liquids

Öle

Pasten

u.v.m.

CannabiGold Food S upplement


12 NEWS

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hanfjournal.de

dank Keine Schusswaffen Steuerhochrechnung ermittelter Gebrauchsmengen für Cannabispatienten von Cannabis Nächster Jäger verliert sein Jagdrecht aufgrund des Einsatzes von medizinischem Marihuana. Ende September 2017 erfuhr ein frisch ausgebildeter Jäger aus Rheinland-Pfalz ein Behördendilemma, das selbst konservative Stimmen aufhorchen ließ. Dem 52-jährigen Cannabispatienten wurde der Jagdschein verweigert, obwohl ärztliche Bescheinigungen und bestandene Jagdprüfungen fraglos dafürsprachen. Nun hat es in Bayern einen weiteren Waidmann erhascht, der seine Krankheitssymptome mit der Naturmedizin Hanf behandelt. Der Bayrische Verwaltungsgerichtshof bestätigt: keine Schusswaffen für Cannabispatienten. Ähnlich wie in Bernkastel-Wittlich wurden auch im Landkreis Miesbach einem Fachmann der Jagdkunst seitens des Landratsamtes alle vorhandenen Arbeitskenntnisse abgespro-

chen, sodass der Bayrische Verwaltungsgerichtshof sich nun schon in zweiter Instanz mit dem Fall beschäftigen musste. Im Gegensatz zu der Diskriminierung, die dem angehenden Jäger in Rheinland-Pfalz widerfuhr, entzog das Landratsamt hier die bereits erworbene Waffenbesitzkarte und den gültigen Jagdschein, weshalb der Betroffene vor dem Verwaltungsgericht München klagte, dort jedoch verlor. Auch aus Sicht des Verwaltungsgerichtshofs sei es jedoch nicht gewährleistet, dass ein Cannabispatient mit Waffen und Munition verlässlich umgehen könne. Nach dem derzeitigem Wissensstand wäre selbst eine begründete medizinische Verwendung in den berauschenden Wirkungsweisen nicht genügend von der gewöhnlicher Genusskon-

sumenten zu unterscheiden, womit sich der Beschluss des Bayrischen Verwaltungsgerichtshofs mit den kürzlich gewonnenen Erkenntnissen von Fahrrechtsexperten deckt, denen aber immerhin eine neu eingeführte Eignungsprüfung in den Sinn kommen mag. Da alle Cannabiskonsumenten – Patienten oder Genießer – derzeit somit weder zum Autofahren noch zum Waffengebrauch geeignet scheinen, dürfte sich auch für die im geplanten Großausbau befindliche Polizei unseres Landes eine neue, bisher vollkommen übersehene Hürde aufgetan haben. Wenn der Jäger zum Gejagten wird …

auf hanfjournal.de Donnerstag, 1. Februar 2018

Cannabis ist für ältere Herrschaften medizinisch gut zu gebrauchen Trockner Mund und Schwindel sind schlimmste Nebenwirkungen. Dass eine Legalisierung von Marihuana für Genusszwecke sogar aus medizinischer Sicht mittlerweile für ungefähr die Hälfte der deutschen Ärzte eine vertretbare Entwicklung darstellen würde, ließ sich kürzlich über eine Umfrage des Ärztenachrichtendienstes (ÄND) herausfinden. Ein geringer Anteil der Mediziner, der dort jedoch gleich ganz gegen den Einsatz von Hanf bei Krankheitsbehandlungen stimmte, muss dem typischen Teil des Berufszweiges angehören, der sich gerne zweifelnd äußert, weil zu wenig greifbare Ergebnisse über die Wirksamkeit bekannt

seien. Aus Israel gibt es nun aber wieder neue Meldungen, die den Gebrauch von Cannabis als Medizin bei chronischen Schmerzen erneut unter Beweis stellen. Cannabis ist für ältere Herrschaften medizinisch gut zu gebrauchen. So wie sich viele Volkskrankheiten mit Marihuana behandeln lassen, können auch im Alter Schmerzen durch den Einsatz der Naturmedizin gelindert werden, was Forscher der Hebräischen und der Ben Gurion Universität in Israel in einer knapp zwei Jahre währenden Untersuchung feststellen konnten. 2736 Patienten

über einem Alter von 65 Jahren wurden nach einer sechsmonatigen Nutzungsphase nach ihren Erfahrungen mit der Cannabismedizin und ihrem Befinden befragt. Die oft aufgrund von Schmerzen oder Krebs behandelten Personen waren sich zu einem Anteil von 93,7 Prozent gemeinsam sicher, dass sich ihr Befinden allgemein verbessert habe und die körperlichen Leiden sich auf einer Zehnpunkteskala von einem ursprünglich Wert von acht auf vier verringert hätten. Der Großteil der Studienteilnehmer empfand die Wirkung des medizinischen Marihuanas als eine signifikante Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität. Mindestens 18 Prozent der Erkrankten konnten dazu komplett damit aufhören pharmazeutische Opioide einnehmen zu müssen, oder waren immerhin in der Lage die Dosierungen der mit vielen starken Nebenwirkungen belasteten Arzneimittel herabzusenken. Die am häufigsten genannten unerwünschten Nebenwirkungen beim Einsatz des medizinischen Cannabis beschränkten sich dagegen auf einen leicht ausgetrockneten Mundraum sowie ein mögliches Gefühl von Schwindel. Aus diesem Grund schließen die Wissenschaftler aus Israel ihre Untersuchung mit dem Ergebnis, dass medizinisch gebrauchtes Marihuana – auch unter der wachsenden Anzahl älterer Herrschaften – so effektiv wie gefahrenlos einzusetzen sei. Greifbare Ergebnisse aus einem fortschrittlichen Land mit circa 32000 Cannabispatienten.

auf hanfjournal.de Sonntag, 11. Februar 2018

Mindestens 23,64 Millionen Euro mehr Staatseinnahmen durch Cannabishandel allein in der deutschen Hauptstadt. Dass die legale Cannabisbranche in den Vereinigten Staaten von Amerika für gute Geschäfte und eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation verantwortlich ist, ist mittlerweile über den großen Teich zu uns herüber geschwappt. Welche Auswirkungen eine vergleichbare Situation hierzulande mit sich bringen würde, lässt sich bisher aber nur recht vage vorhersagen. Der Hersteller einer Growbox hat nun anhand seines globalen Preis- und Nutzungsindex von Cannabis die Steuereinnahmen prognostiziert, welche verschiedenen Städten bei einem legalen Handel der oft noch verbotenen Waren blühen würden. So wurde eine glaubhafte Steuerhochrechnung dank ermittelter Gebrauchsmengen von Cannabis möglich, die der deutschen Hauptstadt Berlin zusätzliche Einnahmen von 23,64 Millionen Euro verspricht, würde das Marihuana dort nach amerikanischem Vorbild legal gehandelt. Bei der Indexgestaltung wurden die unterschiedlichen Preise für Marihuana in Großstädten ermittelt und in Zusammenhang mit der ungefähren Konsummenge pro Jahr gesetzt. So kam heraus, dass man in Tokio mehr als eine Handvoll Yen für ein bisschen Gras auf den Tisch legen muss – über 25 Euro zahlt man ungerechnet an zwielichtige Gestalten aus der Yakuza-Unterwelt – es dafür in der Hauptstadt Ecuadors Quito schon für etwas über ei-

nen Euro ein Gramm Cannabis zu erstehen gibt. Setze man den bisherigen Verbrauch in Kontext mit aktuellen Zigarettensteuern der jeweiligen Gebiete, ergäben sich Unsummen an zusätzlichen Einnahmen, verwendete man dagegen die in USA üblichen Cannabissteuern, bliebe auch noch ein gehöriger Batzen an Bargeld für Staatskonten übrig. In Berlin ergäbe sich bei einem geschätzten Verbrauch von 11,64 Tonnen Marihuana im ersten Fall eine Einnahmeoption von 91,82 Millionen Euro; käme dagegen das weniger kräftige US-Steuermodell für Cannabis zum Zuge, seien immer noch 23,64 Millionen Euro zur Verbesserung des öffentlichen Lebens garantiert. Interessant dürfte für bayrische Prohibitionisten auch das Ergebnis sein, das der blauweißen Metropole München – trotz der höchsten deutschen Schwarzmarktpreise – mit knapp fünf Tonnen verbrauchtem Marihuana eine gemessen an der Einwohnerzahl vergleichbare Kifferquote wie der Hauptstadt bescheinigt, welche unter anderen Umständen mindestens zehn Millionen Euro an Steuern in den Freistaat bringen würde – oder gar 40 Millionen bei einer Besteuerung ähnlich der von Zigaretten. Um diese sachlich fundierten Informationen politischen Kräften und kopfschüttelnden Wählern näher zu bringen, analysierte der israelische Gewächshaushersteller Seedo die Gegebenheiten der globalen

Cannabisszene, damit diesem Personenkreis bezüglich der Legalisierung von Hanf auch endlich einmal ein Licht aufgeht, wofür derartige Geldversprechen meist sehr hilfreich sind. Dass man jedoch auch in Gefilden wie Hannover, wo Kiffen mit am günstigsten ist, noch immer nicht die verschwenderischen Wirkungsweisen des Cannabisverbotes verstanden zu haben scheint, zeigte die Twitter-Nachricht eines Strafverteidigers, auf die der Deutsche Hanfverband aufmerksam machte. Wegen des Besitzes von 0,1 Gramm Marihuana muss sich ein Beschuldigter ins dortige Gericht aufmachen, um in dem aufwendigen Ermittlungsverfahren eine traurige Figur anstatt hinterzogene Cannabissteuergelder abzugeben. Aus diesem Grund sind viele der vielen tausend Euro, welche der DHV in seiner letzten Spendenkampagne in Empfang nehmen durfte, gut bei einem hoch geachteten Wirtschaftsökonom angelegt, der die komplette Geldverschwendung der Prohibition von Cannabis in Deutschland noch einmal konkreter berechnen und anschließend schonungslos benennen wird. Universelle Mathematik.

auf hanfjournal.de Freitag, 2. Februar 2018

San Francisco lässt Cannabisstrafen verfallen Tausende ungerecht Bestrafte nachträglich unschuldig. Was der Chef der Berliner Ärztekammer für alle zu Unrecht bestraften Autofahrer fordert, ist in Kalifornien in anderem Maßstab am Stattfinden. Anstatt mit Amnestien einen Führerschein zurückzuerlangen, erhalten Menschen in den Vereinigten Staaten auf vergleichbarem Wege ihre Würde zurück. San Francisco lässt Cannabisstrafen verfallen und Tausende ungerecht behandelte Personen werden nachträglich unschuldig gesprochen. Sprecher der Stadt ließen am 31. Januar durchsickern, dass man den Plan anstrebe, viele Menschen, die aufgrund von Cannabisbesitz eine Ordnungswidrigkeit im Lebenslauf verzeichnen, mittels rückwirkender Anwendung aktueller Rechte zu rehabilitieren. Anwälte würden über 3000 Fälle neu betrachten, schließen und versiegeln, sodass selbst Menschen, die im Jahr 1975

Probleme mit der Staatsmacht aufgrund von Cannabisbesitz bekamen, nun wieder als unschuldig verstanden werden können. Auch mit Cannabis in Verbindung stehende Verbrechen sollen neu geöffnet und unter den veränderten Umständen beurteilt werden – fast fünftausend an der Zahl. Da man zwar selbstständig seit 2016 eine Löschung derartiger dunkler Flecken beantragen könne, dieses sich jedoch sehr zeitaufwendig wie kostspielig gestalte, ließ der District Attorney San Franciscos Medien wissen, dass man vergangene Verurteilungen jetzt einfach in Massen fortfege und vergessen mache. Neue Hoffnungen und Möglichkeiten für viele Benachteiligte würden hierbei entstehen, denen der Cannabiskonsum in der Vergangenheit oft aufgrund ihrer Hautfarbe zu einem Verhängnis wurde, da folgende

Arbeitsplatzsuche und Lebensumstände bisher stark von rassistischen Tendenzen der Cannabiskriminalisierung beeinflusst waren. Der kalifornische Lieutenant Gouverneur Gavin Newsom sieht daher nicht zu Unrecht weitere wichtige Schritte unter der liberalen Gesetzeslage zuerst in seinem Bundesstaat gegangen, deren Fußstapfen aber hoffentlich möglichst viele weitere Gebiete der gesamten USA künftig folgen. „Das ist nicht nur eine drängende Angelegenheit für die soziale Gerechtigkeit in Kalifornien – das ist ein Modell für den Rest der Nation“, lautet Newsoms Nachricht an Amerika. Gnade.

auf hanfjournal.de Samstag, 3. Februar 2018



14 WIRTSCHAFT

H

anfjournal: Im Frühjahr ist Anbauzeit, und der Erfolg hängt von vielen Faktoren ab. Verrätst Du unseren Lesern ein paar Anbau-Tipps und Erfahrungswerte? Peter: Wenn es um meine Pflanzen geht, werde ich richtig gefühlsduselig. Manchmal frag ich mich sogar, ob es was bringt, mit ihnen zu sprechen!?! Prinz Charles soll das ja bekanntlich tun. Über seine Ernteerfolge weiß man allerdings wenig. Mein indischer Kollege schwört dagegen auf Sitar-Klänge aus seiner Heimat. Meine Pflanzen sind andere Töne gewöhnt: Rap, Trap, Elektro, Techno, Jazz, Soul, Funk … querbeet, wie es sich gehört!

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feucht gehalten wird, trocknen die Samen schnell aus. Außerdem ist das Ablösen der Keimlinge sehr kompliziert, weil sie meist an der Küchenrolle kleben bleiben.

keln platzieren, und es darf nicht zu kalt sein. Also, das Glas nicht in der Garage stehen lassen, sondern Indoor platzieren. Am schnellsten keimen die Samen bei 21 bis 23 Grad.

HaJo: Oh, das klingt sehr nach Hausfrauenmethode? Peter: Nichts gegen Hausfrauen, aber das ist mir echt zu matschig und verlangt nach zu viel Aufmerksamkeit. Wenn die Küchenrolle nicht ständig

händler Eures Vertrauens, und lasst Euch kein Zeugs andrehen! Ganz wichtig bei Samen sind Qualität und Frische. Bei hochwertigen Samen kann das Vorkeimen sehr schnell gehen,

Stecklingen optimale Bedingungen, weil sie Feuchtigkeit sehr gut speichern, sehr anwenderfreundlich sind (das lästige Durchspülen fällt weg) ansonsten aber neutral sind.

Peter: Bei der Anzucht zeigt sich, wer mit Leidenschaft dabei ist und wer nur schnell die nächste Ernte einholen will. Ich finde es immer wichtig, sich auf keine Experimente

Vorsicht Überdosis! Warum "weniger" bei der Anzucht immer "mehr" bedeutet, erklärt Peter Kirchhofer, Master of the Growin'-Universe und Chef von Returns & Customer Care, bei grow in. dauert also nur wenige Tage. Wenn die Samen schon etwas älter sind, kann dieser Schritt schon mal bis zwei bis drei Wochen dauern.

HaJo: Klingt nach "good vibes" in Deinem Grower-Universum. Wie hältst Du’s denn mit der Anzucht, da gehen die Meinungen ja ziemlich auseinander? Peter: Also, es gibt drei Varianten, die ziemlich weit verbreitet sind. Beliebt sind die Jiffy Torfquelltöpfe. Einfach zehn Minuten aufquellen lassen und in die Öffnung den Samen reinstecken. Was dann nach einer Woche nicht raus ist, kommt nicht mehr. Eigentlich müsste man nach drei bis fünf Tagen schon was vom Keimling sehen, ist aber auch abhängig von der Samenqualität und vom Samen selbst. Für kompliziert und unsicher halte ich die Anzucht mit Küchenrolle (aus Krepp).

hanfjournal.de

HaJo: Wenn die ersten Millimeter der Wurzel aus dem Samen ragen, ist Umtopfen angesagt. Was sind die besten Töpfe?

HaJo: Was sagst Du zur Wasserglasmethode? Peter: So mache ich’s, und die meisten Profi-Grower. Es im am einfachsten und am schnellsten. Bei dieser Methode beginnt der Samen bereits nach zwei Tagen zu keimen. Wichtig – wie immer – im Dun-

HaJo: Was kannst Du uns zur Qualität der Samen n noch sagen?

Peter: Keimlinge sind sehr empfindlich, um die Wurzel nicht zu beschädigen immer mit Pinzette oder sterilen Handschuhen arbeiten, und mit der Keimspitze immer nach unten einsetzen. Die Anzuchterde muss feinkrümelig, steril und nährstoffarm sein sowie eine gute Wasserführung gewährleisten. Und bei mir kommen die Keimlinge in kleine Plastiktöpfe 7x7 oder 10x10 cm. Für die Stecklingsproduktion tendiere ich zu GRODAN oder EAZY G PLUG Anzuchtwürfel. Letz L tere bieten den

Peter: Wie immer, wendet Euch an den n S a m e n -

HaJo: Eine konstante und ideale Luftfeuchtigkeit gewährleisten Zimmergewächshäuser, viele verwenden zusätzlich eine Heizmatte. Ist das sinnvoll? Peter: Heizmatten halte ich im Indoorbereich generell für wenig sinnvoll, es sei denn, die Raumtemperatur ist zu niedrig oder extrem schwankend. Die Verwendung eines Zimmergewächshauses ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, die Wachstumsbedingungen zu kontrollieren und die Keimung der Samen zu beschleunigen, egal, ob Du als Amateur oder Profis anbaust. Dadurch sind sie auch weniger anfällig für Insekten oder Krankheiten. HaJo: Ist der Wachstumszyklus erst einmal eingeleitet, verlangen die Pflanzen ständige Aufmerksamkeit, Licht, Wärme und Pflege – klingt für einen Einsteiger nach einem ziemlichen Fulltime-Job!

Zum Unternehmen: Die grow in AG mit Sitz in Berlin ist der Partner, wenn es um Pflanzenzucht im In- und Outdoor-Bereich geht. Im Jahr 1995 als Hydroponik-Shop von zwei Studenten der Agrarwissenschaften gegründet, zählt grow in heute zu den innovativsten Produktherstellern in der Growbranche Europas.

Durch die Entwicklung eigener Markenprodukte werden Knowhow und Erfahrung an Vertriebspartner und Kunden weitergegeben. Zu den erfolgreichen Eigenmarken von grow in zählen: • Leuchtmittelserie GIB Lighting • Vorschaltgeräte von Elektrox

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Vertrieb wie auch im eigenen Webshop. Grow in zählt heute zu den innovativen Marktführern in Handel, Forschung und Entwicklung und auf dem Gebiet des IndoorFarmings. www.growin.de Peter Kirchhofer Chef von Returns & Customer Care

einzulassen und sich bei allen Produkten an die Angaben der Hersteller zu halten. HaJo: Zauberwort "Dünger", friss oder stirb? Peter: Wie bereits erwähnt, weniger ist mehr und ich halte nichts davon, wenn den lieben Pflanzen alles in den Allerwertesten geschoben wird. Für’s Wurzelwachstum gilt: Dünger weglassen, nur alle paar Tage gießen, dann wachsen die Wurzeln. In puncto Wasser gilt: nicht nur von unten, sondern von allen Seiten zuführen. Ich nutze den Wurzelwachstumsdünger von BioBizz und gieße ihn nicht nur direkt in die Erde hinein, sondern sprühe ihn auch – mit Wasser verdünnt – auf meine Stecklinge. Vorsicht! Eine Überdosis an Nährstoffen kann die Pflanzen schnell verbrennen – also sachte! Anmerkung der Redaktion: In der kommenden Ausgabe klärt uns Peter zum Thema Licht und Pflanzen auf.

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16 WIRTSCHAFT

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eit 2001 findet in der Schweiz in regelmäßigen Abständen die CannaTrade statt. Seit einigen Jahren nur noch nach allen zwei Sonnenumkreisungen der Erde, sodass das Event nach einer Pause im Jahr 2017 nun im Jahr 2018 wieder in die Vollen schlagen kann. Mit der CannaTrade 2018 bittet Europas älteste Hanffachmesse zum Besuch in die Schweiz, um den bewegten Marihuanamarkt und dessen aufkeimende Ideen für alle Interessierten dort stärker zu beleuchten. Vom 27. - 29. April 2018 bietet zu diesem Zweck die Stadthalle 622 in Zürich-Oerlikon genügend Ausstellerflächen an, welche von zahlreichen namhaften Herstellern aus der Branche über diesen Zeitraum besiedelt werden. Dem geografischen Gebiet entsprechend dürfen Besucher neben bekannten Düngemittelproduzenten, gewitzten Lichtausbeutern und Rauchutensilienherstellern nun auch besonders viele Anbieter von CBD-Waren erwarten. CBD darf in der Schweiz seit 2016 selbst in gewöhnlicher Grasform angeboten werden, was einen eigenen Hanfboom auslöste. Samenhersteller sind zwar bisher kaum auf dem nahezu ausgebuchten Hallenplan der CannaTrade 2018 anzutreffen, aber immerhin die Pioniere von Sensi Seeds wissen sich auf dem Messegelände fachgerecht darzustellen und feiern dort eine enge Nachbarschaft mit den Berliner Pionieren der

M

edizinische Hanfsamen werden immer populärer. Nachdem 2017 das Verschreiben von Cannabis auf Rezept auch in Deutschland möglich ist, ist die Anzahl der Anträge rasant gestiegen. Bei den größten gesetzlichen Krankenkassen gingen über 13.000 Anträge auf Kostenübernahme ein, von denen knapp zwei Drittel genehmigt wurden. Leider kommt es wegen der großen Nachfrage zu Lieferengpässen. Derzeit wird Cannabis zur therapeutischen Anwendung aus Kanada und den Niederlanden importiert. Ab 2019 solle aber auch in Deutschland Cannabis angebaut werden. Bis dahin bleibt es, zumindest in den Ländern in denen dies legal ist, auch weiterhin eine lohnenswerte Alternative eigenes medizinisches Gras anzubauen. Zahlreiche Seedbanks haben mittlerweile therapeutische Sorten im Angebot. Wir wollen Euch hier die neueste CBD reiche Hanfsorten von Dutch Passion empfehlen, die Ihr auch bei Samenwahl.com erwerben könnt: CBD Charlotte’s Angel mit einem CBD Gehalt von 10-16%, wobei der THC Anteil bei unter 1% liegt. CBD (Cannabidiol) – ist ein Cannabinoid, welches im Gegensatz zum THC keinen psychoaktiven Effekt hat und nicht auf der Liste der verbotenen Substanzen im Betäubungsmittelgesetz steht. CBD werden zahlreiche positive Ei-

groß gewachsenen Grow in AG. Selbstverständlich ist auch das Hanf Journal samt exzessiv.TV während der Festtage der diesjährigen Cannatrade in Zürich, welche aufgrund eines

#218 . März . 2018

Gewächshaus durch direkte Konsumententests bestimmt wird. Auch wählt die CannaTrade die besten Produkte der Aussteller in unterschiedlichen Bereichen, wie zum Beispiel

hanfjournal.de

schrumpften Event nun aufgrund der legalen CBD-Power wieder über 200 Aussteller an mindestens 150 Ständen in der Halle 622 in Zürich versammeln wollen, dürfte das

dem Bestaunen aller Angebote dagegen natürlich noch viele wissenswerte Informationen aus Expertenquellen erwarten, da auch die CannaTrade mit Fachvorträgen und Themen

CannaTrade 2018 am Samstag stattfindenden CannaSwissCups mit noch mehr berichtenswerten Ereignissen zu einem Aufenthalt in der Schweiz auffordert. 35 Sorten des 2017 gewachsenen CBD-Cannabis des Landes stehen zur Prämierung des besten Marihuanas bereit, das am 28. April in den Kategorien Indoor, Outdoor und

Europas älteste Hanffachmesse bittet zum Besuch in die Schweiz Grow, Paraphernalien oder Medien und kürt den schönsten Stand der Messe. Da sich nach einem durch politische Rückwärtsgewandtheit ge-

Wählen der besten Produkte 2018 zu einer aufwendigeren aber äußerst erfüllenden Arbeit für die Veranstalter ausarten. Besucher können nach

bezogenen Diskussionen aufwarten kann. So werden über die drei Tage der bekannten Schweizer Hanffachmesse die Themen Medizin, Politik und

Kultur in den Mittelpunkt gerückt, welche dann allesamt in enger Verknüpfung mit Cannabis betrachtet werden. Zusätzlich bietet sich Besuchern der CannaTrade 2018 ein lange vermisstes Bild, wenn auf den gesamten Ausstellungsflächen, nach einem gesetzlich erzwungenem Kahlschlag, nun endlich wieder Hunderte lebendiger Hanfpflanzen zum Treiben auf dem Messegelände die passende Atmosphäre generieren. Ab nach Zürich-Oerlikon! Die CannaTrade – welche vom 27. - 29. April in Zürich stattfindet – erreicht man innerhalb von drei Minuten mit der S-Bahn ab dem Hauptbahnhof der schweizerischen Großstadt. Halle 622 in Oerlikon ist sonst aber auch innerhalb einer Viertelstunde vom Flughafen zu erreichen, und bietet im näheren Umfeld genügend Hotels, Restaurants, Geschäfte und Parkhäuser. Also eigentlich alles, wonach spontane Messebesuche verlangen. Weiter Infos zur diesjährigen CannaTrade findet man unter www.cannatrade.ch im Internet. Tagestickets kosten 15 CHF – das Dreitagesticket kostet 35 CHF. CannaTrade 2018 Halle 622 Therese-Giehse-Strasse 10 8050 Zürich-Oerlikon / Switzerland

Neue CBD Sorte von Dutch Passion auf Samenwahl CBD Charlotte’s Angel genschaften zugeschrieben. So wirkt CBD schmerzlindernd bei Nervenverletzungen, muskelentspannend, antiseptisch, antidepressiv, hemmt Übelkeit und ist antibakteriell.

Charlotte’s Angel ist eine sativadominante Sorte, die eine starke körperliche Wirkung und eine beruhigende und Angst lösende Erfahrung mit sich bringt – ohne dabei

high zu werden. Die Genetik stammt von der Dutch Charlotte, die mit einer Red Angel gekreuzt wurde. Sie benötigt 9-12 Wochen in der Blüte und hat ein würziges Kräuteraroma mit harzigen Dieseluntertönen. Obwohl der THC Gehalt stabil unter 1% liegt, sollte man sich nicht dem Trugschluss hingeben, die Sorte als legales Gras anzusehen. Zum einen darf laut Betäubungsmittelgesetz eine Cannabispflanze, um sie legal anbauen zu können, max. nur 0,2% THC beinhalten. Darüber hinaus benötigt man eine staatliche Anbaulizenz, die vermutlich die Wenigsten haben dürften. Für Freunde von CBD reichen Sorten hat Dutch Passion übrigens auch noch den CBD Feminized Mix im Angebot, welcher die Sorten CBD Compassion, CBD Charlottes Angel und CBD Kush enthält.

Weitere neue Sorten von Dutch Passion auf Samenwahl: Auto Orange Bud USA Auto Flower Mix Fruity Autoflower Mix Besucht einfach www.samenwahl.com im Internet für alle weiteren Informationen rund um die runden Hanfnüsse im Sortiment. www.samenwahl.com


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#218 . März . 2018

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BUCHTIPP

S

achbĂźcher Ăźber Geheimdienste sind immer eine heikle Sache und man weiĂ&#x; bei der LektĂźre eines solchen Buchs eigentlich nie genau, woran man ist. Dabei gibt es tendenziell mindestens drei MĂśglichkeiten, ein solches Werk zu verfassen: a) Jemand ist Experte Ăźber Geheimdienste und trägt sein Ăźber Jahre gesammeltes Wissen in einem Buch zusammen. b) Jemand ist von einem Geheimdienst beauftragt und autorisiert worden, ein Buch Ăźber den jeweiligen Dienst zu verfassen (also eine Art Festschrift zur Ehre der jeweiligen BehĂśrde). c) Ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter hat – aus welchen GrĂźnden auch immer – das BedĂźrfnis, der Welt Details und Geheimnisse Ăźber seinen Geheimdienst zu verraten und diesen dadurch bloĂ&#x;zustellen. Beim in der Deutschen Verlagsanstalt (dva) erschienenen Wälzer „Der Schattenkrieg“ von Ronen Bergmann handelt es sich am ehesten um die Kategorie a). Im Vorwort berichtet Bergman aber Ăźber die Schwierigkeiten, die ihm beim Verfassen des Buchs begleiteten und die ihm mit voller Absicht gemacht wurden. Er musste juristische Auseinandersetzungen um den Zugang zu besonders geschĂźtzten Quellen fĂźhren und auch sonst versuchte der israelische Staat, ihm die Publikation unmĂśglich zu machen. Aber Bergman betont seine Hartnäckigkeit, mit der er auch seine Interview-Partner (beinahe allesamt ehemalige Mitglieder des MOSSAD) bearbeitet hat, und die letztlich dazu beigetragen hat, dass das Buch doch noch das Licht der Welt erblickte. Der Mossad ist einer der geheimnisumwittertsten Geheimdienste der Welt. Es heiĂ&#x;t, dass nur ganz wenige Aktionen und Interna der is-

raelischen Organisation das Tageslicht erblicken. Deshalb darf der Leser auf die knapp 750 (!) Seiten Text von „Der Schattenkrieg“ durchaus ge-

Um den Bestand des Staates Israel zu garantieren und um Feinde eektiv abwehren zu kĂśnnen, bedurfte es eines äuĂ&#x;erst eektiven und schnĂśr-

Leser einen gut gegliederten und strukturierten Ăœberblick Ăźber die zahlreichen kalten und heiĂ&#x;en Kriege Israels erhält. Zugleich entsteht aber

Israel bis aufs Blut bekämpfen. Insofern wird zum Beispiel der Einsatz von Drohnen zur gezielten Ausschaltung von Gegnern seit Beginn der

Geheimdienstgeschichten aus Israel Besser als James Bond der Nachteil, dass sich einige Aspekte immer wieder wiederholen: Wer war wo beteiligt? Welcher Staatsmann lenkte wie den Geheimdienst? Welche Geheimdienstchefs praktizierten welche Personalund Interessenpolitik? Themenschwerpunkte sind zum Beispiel die Kriege zu Beginn der StaatsgrĂźndung von Israel, die Suez-Krise, das Olympia-Massaker in MĂźnchen, der fortwährenspannt sein. Aber Obacht vor allzu hohen Erwartungen. Denn das Buch „Der Schattenkrieg“ ist eigentlich auch eine historische Abhandlung Ăźber den Mossad – die in dieser Form eigentlich schon weitgehend bekannt ist. Zunächst werden die GrĂźndung des Staats Israel als Folge des nationalsozialistischen Massenmords an den Juden und die damit verbundene Notwendigkeit gegen die britischen Besatzer mit Waengewalt zu kämpfen, geschildert. Und dann folgen die brisanten Wegsteine und historisch markanten Markenzeichen, mit denen der Staat Israel leider Ăźberreich „gesegnet“ ist.

2000er-Jahre thematisiert. Erfrischend an Bergmans Buch ist die weitgehende Neutralität und Objektivität, die er vorzugeben scheint (letztlich scheint mitunter doch die Begeisterung fßr die Heldentaten des eigenen Geheimdienstes durch). Einerseits ist zu spßren, dass Bergman durch und durch der israelischen Sache positiv gegenßber steht. Andererseits ist seine Kritik am Geheimdienst

Mythen, Legenden und Wahrheiten Ăźber den Mossad kellosen Geheimdienstes. Ăœber einige Vorgängerorganisationen hinweg entstand dann schlieĂ&#x;lich der Mossad, der ja bis heute noch Bestand hat uns bei Freund wie Feind einen Ruf als einer der besten und eďŹƒzientesten Geheimdienste der Welt besitzt. Bergmans Vorgehens- und Erzählweise ist hauptsächlich chronologisch. Das besitzt den Vorteil, dass der interessierte

de Kampf gegen die PLO (Palestine Liberation Organization), die Auseinandersetzungen mit Terrorschwergewichten wie Abu Nidal und George Habash. SchÜn und erhellend ist, dass Bergman auch noch den Bogen zu heute schlägt, denn waren es einst die sozialistisch-säkularen Bewegungen, die Israel bekämpften, so sind es heute insbesondere islamitische geprägte Organisationen, die

( 4ZTUFNT &OHJOFFSJOH PPE

Fazit: Eine lehrreiche, unterhaltsame LektĂźre wie aus einem Agenten-Thriller, allerdings mit zahlreichen realen, geschichtlich-politischen Anekdoten gewĂźrzt. Besonders die Passagen, in denen ausfĂźhrlich die Abläufe von Geheimdienstaktionen geschildert werden, dĂźrften sich auch nach Cannabis-Konsum gut und spannend lesen. Insofern eine Leseempfehlung fĂźr alle Freunde der groĂ&#x;en Weltpolitik und von Agenten-Stories im 007-Format.

DVA ISBN: 978-3-421-04596-6

Die Schilderungen der Geheimdienst-Aktionen selbst

Beitrag von Christian Rausch

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Die Beurteilung von Bergmans „Der Schattenkrieg“ fällt nicht einfach. Wer ganz wichtige, bisher geheimnisvolle Einsichten und EnthĂźllungen erwartet, der wird in der Summe leider enttäuscht. Allzu vieles kommt dem Leser bereits durch die LektĂźre von anderen BĂźchern, Magazinen, Zeitungen und durch das Ansehen von einschlägigen Fernsehformaten bekannt vor. Wer aber eine spannend geschriebene, kohärent erzählte Geschichte Ăźber den Staat Israel und einen der besten Geheimdienste der Welt lesen mĂśchte, der wird hier bestens bedient.

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Mossad und seinen nicht immer durchgängig „sauberen“ Methoden durchaus laut und deutlich vernehmbar. Bergman wird nicht mĂźde zu betonen, dass der Mossad seine Mitglieder in der Regel aus „ganz normalen“ BĂźrgern rekrutiert, die quasi durch den Geheimdienst zu Killer-Maschinen geformt werden.

vollziehen sich weitgehend neutral. Bergman schildert offen ganz besonders raďŹƒnierte, gelungene Coups, aber ebenso ohne Vertun die Fehloperationen und Blamagen des israelischen Geheimdienstes. Dabei ist er auch analytisch durchaus in der Lage, Fehlleistungen und Fehlentscheidungen sowie taktische Meisterleistungen zu identifizieren und auch kausalanalytisch zu begrĂźnden, warum eine Aktion geglĂźckt oder missglĂźckt ist.

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hanfverband.de


#218 . März . 2018

KASCHA 19

hanfjournal.de

Erste Hilfe für Kiffer DIE HANFBERATUNG IM HANF JOURNAL Fabrice (19) aus Stuttgart fragt: „Hi Kascha, wie kann man Haschischöl eigentlich am besten rauchen, wenn man keinen Tabak rauchen möchte? Das Öl in einen puren Grasjoint zu mischen finde ich irgendwie etwas heftig. Man verbraucht ja dann auch zu dem teuren Öl noch viel teures Gras. Aber ich will mir auch keinen Tabakjoint mit Haschischöl rollen, das stelle ich mir eklig vor, ich rauche auch keine Zigaretten.“ Kascha antwortet: „High Fabrice, das ist eine interessante Frage, denn Haschöl ist in der Anwendung wirklich etwas schwieriger als Gras oder Hasch: es klebt an allem fest und ist teuer genug, dass man nichts davon verschwenden möchte. Ich glaube tatsächlich, dass ein normaler Gras-Tabak-Joint mit einem mit

Öl eingeschmierten Paper zu den am meisten verbreiteten Konsumformen für Haschischöl zählt. Das gilt vor allem für das klebrige, schwarz-grünliche Öl. Das mit Butan hergestellte, eher gelbliche BHO bzw. „Wachs“ wird häufig mit speziellen Bongs inhaliert, diese Vorgehensweise bezeichnet man als Dabbing. Dabei wird eine kleine Menge BHO (Butan-Hasch-Oil) auf ein Metallplättchen aufgetragen und dann mit einem heißen Nagel verdampft, während man durch die Bong inhaliert. Das ist eine sehr saubere Konsummethode – allerdings auch etwas aufwändiger als ein Joint. Und vor allem ist es, je nach Dosierung, zum Teil eine sehr stark wirkende Konsumform. Grundsätzlich würde diese Methode auch mit dem flüssigen Haschöl funktionieren, aber BHO ist deutlich angenehmer in der Anwendung, weil es nicht so flüssig und widerspenstig ist und sich leichter dosieren lässt.

Auch im Vaporizer lässt sich Haschöl konsumieren – das hängt allerdings vom Modell ab. Du tränkst dafür einfach ein passendes Stück Stahl- oder Steinwolle mit dem Öl und gibst es in die Weedkammer des Vaporizers. Theoretisch müsste es auch möglich sein, ein so getränktes Stahlwollepad auch in eine kleine Purpfeife einzulegen und dann zu rauchen. Das Öl einfach in das E-Liquid einer E-Zigarette zu mischen (die gibt es ja auch nikotinfrei) funktioniert nach allem was ich darüber weiß nicht so gut, denn die Verdampfungstemperatur solcher E-Zigaretten ist für Nikotin nicht optimal. Mit speziell für CBD entwickelten Verdampfern müsste es wiederum möglich sein – der Siedepunkt von CBD liegt nämlich knapp über dem von THC. Erfahrungen habe ich damit aber keine, vielleicht weiß irgendwer meiner Leser mehr darüber? Dann wäre ich für Hinweise dankbar.“

Theresa (20) aus Hannover fragt: „Hallo Kascha,

Illu: Lukas

Carsten (22) aus Berlin fragt: „Hi Kascha, ist dir auch schon mal aufgefallen, dass Gras manchmal einen etwas strengen Geruch hat? Fast ein bisschen wie Katzenurin. Also nicht so richtig eklig, aber schon irgendwie auffällig. Ist das eine bestimmte Sorte oder woran liegt das?“ Kascha antwortet: „Hi Carsten, das ist keine bestimmte Sorte, auch wenn ich manchmal den

Eindruck habe, dass manche Sorten mehr dazu neigen als andere. Tatsächlich kommt dieser Geruch von kleinen Fehlern im Trocknungsprozess. Dann entsteht Ammoniak – selbst kleine Mengen davon verursachen schnell eine charakteristische Note. Das ist erst mal nicht schlimm, denn natürlich ist kein Urin im Gras enthalten. Es kann aber natürlich etwas störend beim Rauchgenuss sein. Ändern kann man es dann leider nicht mehr, der Geruch nimmt aber etwas ab, wenn es trocknet und gut belüftet wird. Ein ähnlicher,

wenn auch chemisch etwas anderer Vorgang führt übrigens dazu, dass bestimmte Biersorten ein wenig nach Weed riechen: Bier, das in grünen Flaschen gelagert wird, bekommt andere Lichtanteile ab als Bier, das in braunen Flaschen gelagert wird. Dadurch wird es, technisch gesehen, „ranzig“ – weil aber viele Biertrinker diesen besonderen, etwas herben Geruch mögen, werden bestimmte Biersorgen weiterhin in grünen Flaschen abgefüllt.“

ich habe mir aus dem Urlaub in Spanien im Herbst ein paar Samen mitgebracht, die ich gerne im Garten aussäen würde. Ich habe mich extra erkundigt, sie sind für Outdoor gut geeignet. Ich weiß aber nicht genau, wann ich anfangen soll? Ich habe mal gehört ab März, aber vertragen die Pflanzen denn Nachtfrost? So richtig sicher bin ich mir bei dem Wetter noch nicht. Und ich habe nur zehn Samen weil die recht teuer waren, da will ich auch nichts riskieren.“ Kascha antwortet: „Hallo Theresa, dass du, wenn du teure Samen gekauft hast, nichts verschwenden willst, kann ich verstehen. Ich darf dir an dieser Stelle al-

lerdings keine Beratung zum illegalen Anbau von Cannabis geben. Stattdessen werde ich dir erzählen, wie viele andere Hobby-Gartengrower mit dieser Situation umgehen. Denn Nachtfrost ist tatsächlich eines der großen Risiken, wenn man Pflanzen im Garten anbauen möchte. Ein anderes großes Risiko sind Vögel, die um diese Jahreszeit noch nicht viel Nahrung finden und für die leckeren und gesunden Hanfsamen dankbar sind. Kurz gesagt: Kaum jemand sät gutes Saatgut direkt im Garten aus, denn die Risiken sind schwer kalkulierbar. Stattdessen ziehen viele Grower ihre Samen ab ca. Anfang bis Mitte März auf einem einigermaßen sonnigen Fensterbrett vor. Manche benutzen kleine Blumentöpfe dafür, andere benutzen Joghurtbecher. Gerade bei Joghurtbechern sollte man

aber sehr mit der Feuchtigkeit aufpassen: Die Samen benötigen zum Keimen viel Wasser, die Erde soll aber auch nicht schimmeln. Bis Mitte April sind die Pflänzchen dann meist schon zwischen 15 und 30 cm hoch und kräftig genug, um ausgepflanzt zu werden. Das Wetter ist aber auch im April noch ein nicht zu unterschätzender Faktor: Frost vertragen auch diese Pflanzen nicht sehr gut und auch im April kann es noch frostige Nächte geben. Viele gehen daher auf Nummer Sicher und pflanzen Ihre Pflänzchen lieber noch einmal in einen größeren Topf auf dem Fensterbrett um. Auch im Mai kann man sie noch super auspflanzen – zu lange sollte man aber nicht warten, weil man ihnen ja auch Zeit zum Wachsen und Blühen geben möchte.“


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#218 . März . 2018

H

err al-Hašīš, Sie und Ihr Clan sind gekommen, um zu bleiben. Ist das nicht ein ziemlich waghalsiges Unternehmen, ihren Lebensmittelpunkt dorthin zu verlegen, wo es friedlich zugeht? Wollen Sie Unfrieden stiften?

erreicht: Der Aufstieg in die 1. Kreisklasse ist perfekt – auch dank meiner Söhne, die der Mannschaft Stabilität geben. Nächste Saison wird ein Großsponsor aus Russland einsteigen, so dass wir richtig gut einkaufen können.

Bild: Archiv

Aber nein, im Gegenteil. Wir kommen in Frieden und führen nur Gutes im Schilde. Niemand muss uns fürchten, solange wir nichts fürchten müssen. Als wir kamen, haben wir reihum an allen Türen geklingelt und unseren neuen Nachbarn ein Growzelt geschenkt, um zu zeigen, dass wir großzügige und barmherzige Menschen sind. Klar, es gab zwei, drei Sturköppe, die gleich losstänkerten, dass wir Kameltreiber seien und uns zum Teufel scheren sollen. Doch mit Gottes Hilfe ist es uns recht schnell gelungen, die Skeptiker zu überzeugen, sich besser nicht abfällig über uns zu äußern. Mittlerweile hat Sie das Dorf zum Ortsvorsteher gewählt und Ihre Frauen und Töchter nehmen am Bibelkreis teil. Der Pfarrer freut sich über eine volle Kirche beim Sonntagsgottesdienst. Sie haben sich ziemlich schnell integriert. Es war nie meine Absicht, dem Ort vorzustehen. Die Dorfbewohner haben mich förmlich genötigt, das Ehrenamt zu übernehmen. Natürlich nicht ohne Hintergedanken, denn Sie vertrauen mir und glauben, dass wir blühende Landschaften schaffen. Ich werde natürlich mein Bestes geben. Die Sanierung der Kirche ist mein erstes Projekt. Ja, ich weiß, alle denken, wir seien Moslems. Sind wir aber nicht. Wir sind konvertierte Christen. Der Papst ist auch unser Papst. Wir leben das Evangelium. So gesehen ist es ein Leichtes, sich in die Dorfgemeinschaft zu integrieren. Nun ja, der Osten Deutschlands ist ja nun nicht gerade als Epizentrum des christlichen Glaubens bekannt. Drei von vier Ostdeutschen sind konfessionslos. Ja, das mag wohl sein, aber wir werden dafür sorgen, dass wieder mehr Menschen zu Gott finden. Wir müssen die Menschen nur aus ihrer Resignation herausholen. Perspektiven müssen her. Die Kirche allein kann da nicht helfen. Ora et labora geht nur, wenn Arbeitsplätze da sind. Die Menschen müssen beschäftigt werden. Deshalb ist auch mein vorrangiges Ziel, den hiesigen Fußballverein in den nächsten fünf Jahren zu einer festen Größe im Profifußball zu machen. Das erste Etappenziel haben wir schon

Ein großes Anliegen ist Ihnen der soziale Zusammenhalt. Ihre drei nebeneinander liegenden Gehöfte sind auch ein Kulturzentrum, wo sich Bewohner und Gäste begegnen und austauschen. Zudem betreiben Sie eine Bio-Bäcke-

hanfjournal.de

Installateuren aufgestellt. Ich gebe Hilfe zur Selbsthilfe, wo ich kann. So gut wie alle Dorbewohner sind mittlerweile bei mir in Lohn in Brot – auch die Senioren, die sich etwas zu ihrer kargen Rente hinzuverdienen wollen.

stung, und da bleibt es nun mal nicht aus, dass unsere Dienste auch von Leuten beansprucht werden, die nicht wie wir fest mit beiden Füßen auf dem Gesetz stehen. Politiker und andere Gauner gehen ja auch zum Friseur.

DIE LANGE GLOSSE 21 Und wie konnten Sie als deutsches Unternehmen die nötigen Referenzen beibringen? Wir kooperieren schon seit Jahren mit ausländischen Firmen – und das weltweit. Somit war es kein Problem,

Cannabis schafft Wohlstand für alle Nun ist es ja ein offenes Geheimnis, dass der al-HašīšClan reichlich kreativ ist, was das Geldverdienen betrifft. Ihnen wird nachgesagt, dass Sie im Drogenhandel bundesweit führend sind und auch auf anderen Betätigungs-

Dennoch, Herr al-Hašīš, alle wissen, dass Sie Ihr Vermögen im Haschischhandel gemacht haben. Aus gut unterrichteten Kreisen der Polizei ist zu erfahren, dass gegen Sie wegen gewerbsmäßigen Anbaus von Cannabis ermittelt wird.

nachzuweisen, dass wir in der Vergangenheit mindestens 50 Kilogramm der Arzneipflanze nach Deutschland importiert haben. Unsere Anwälte haben soweit alles ausbaldowert. Die Cannabisagentur wird nicht umhin

Irgendwo auf halbem Weg zwischen Dresden und Berlin liegt ein kleines, von der Welt vergessenes Dorf, in dem sich die Füchse gute Nacht sagen – und das zu jeder Tageszeit. Das Dorf stirbt. Vor 20 Jahren zählte der Pfarrer noch knapp 300 Schäfchen, heute sind es nur noch 80, überwiegend alte Menschen, die in Demut abwarten, bis sie das Zeitliche segnen und dort beerdigt werden, wo sie geboren wurden. Doch es gibt Hoffnung. Letzten Sommer setzte eine unerwartete Bevölkerungsexplosion ein. Nein, Angela Merkel hat keine Kriegsflüchtlinge einquartiert. Viel schlimmer: Der aus Berlin-Neukölln stammende al-Hašīš-Clan will dem Dorf zu neuer Blüte verhelfen. Das HaJo führte mit dem Clan-Chef Hashkif al-Hašīš ein Interview. rei und eine Shisha-Bar. Doch das Erstaunlichste ist, dass Sie auch Geldverleiher sind. Ja, dazu haben wir einen gemeinnützigen Verein gegründet. Aus dem Spendenaufkommen vergeben wir Mikrokredite bis zu 20.000 Euro. Ihr seht ja selbst, überall wird saniert oder neu gebaut. Erst gestern haben wir dem Sohn unseres Nachbarn aus der Patsche geholfen, nachdem ihm sein Growzelt abgefackelt ist. Schon morgen wird ein neues und größeres Zelt von unseren ausgebildeten

installieren lassen, und nun sind wir im Testlauf mit unserer Aufzuchtsanlage für Medizinalhanf. Und ihr seht ja, hier tobt das Leben. Wir haben sogar einen Betriebskindergarten eingerichtet.

feldern der organisierten Kriminalität unterwegs sind. Alles Quatsch. Das ist ein Hirngespinst der Lügenpresse. Wer uns so etwas nachsagt, ist nur neidisch. Zwar werden einige Mitglieder unserer Familie hin und wieder vor Gericht gezerrt, aber es kam bislang nie zu einer Verurteilung. Wie auch, wenn wir uns gesetzestreu verhalten? Aber ich gebe zu, wir sind kreativ. Schlupflöcher sind nun einmal dazu da, dass man hindurchschlüpft. Unser Gewerbe ist die Dienstlei-

Ja, ja, klar wird gegen uns ermittelt. Wir sind immer die Bösen, weil wir Gutmenschen sind. Doch soll die Polizei ruhig ermitteln. Wir sind reinen Gewissens und fürchten nichts. Aber ich gebe zu, wir interessieren uns für den industriellen Anbau von medizinischem Cannabis. Auch wir haben uns bei der Cannabisagentur des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte beworben und nehmen am europaweiten Ausschreibungsverfahren teil.

kommen, uns eine Anbaulizenz zu erteilen. Zudem haben wir längst Vorkehrungen getroffen, um sofort loszulegen. Wollt ihr das mal sehen? (Hashkif al-Hašīš fährt mit uns zu einem halb verfallenden Betriebsgelände außerhalb des Dorfes. Auf dem Parkplatz stehen durchweg aufgemotzte Sportwagen und vor dem Halleneingang spielen Kinder.) Zu den DDR-Zeiten war das mal ein Militärdepot. Die Bundesanstalt für Immobilien hat mir die Schrottimmobilie für einen Euro verkauft. Wir haben dann soweit alles

Heilige Scheiße, Herr alHašīš, wie kommen Sie damit durch, ohne gebustet zu werden? Wenn das auffliegt, wandern Sie für 15 Jahre mit anschließender Sicherungsverwahrung ins Gefängnis. Nein, ich habe mit dem Betrieb der Anlage nichts zu tun. Ich bin nur der Verpächter der Produktionsstätte. Die Verantwortung trägt eine GmbH, die im Besitz des Mitarbeiterkollektivs ist. Ich weiß von nichts. Ich habe aber auch so keine Sorge. Die Kameraden passen schon auf. (Drei stiernackige, glatzköpfige Security-Typen und ein Schäferhund treten heran, begrüßen al-Hašīš mit einem Diener und schlendern weiter.) Ihr seht ja selbst, das Kollektiv ist auf der Hut. So, das reicht erst einmal für heute. Stören wir nicht weiter. Wie jetzt? Was sind denn das für Leute? Sehen die alle so aus wie die drei Typen eben? Ja, ja, sind alles schwere Jungs aus der hiesigen braunen Szene. Bessere Geschäftspartner kannst du nicht finden. Die Knaben sind hier bestens vernetzt und wissen, wie man einschüchtert und für Ruhe und Ordnung sorgt. Die sind so kackfrech, die haben sogar das Gelände zu ihrem Reichsgebiet erklärt, auf dem die Gesetze der BRD nicht gelten. Wer das hier busten will, sollte schwere Geschütze auffahren. (al-Hašīš legt seine Stirn in Falten.) Ich weiß, was ihr denkt. Aber mal ehrlich: Auch Nazis sind nur Menschen – also bestechlich und somit lernfähig. Ich als Unternehmer sage immer. Leben und leben lassen, also Wohlstand und Reichtum für alle. Seitdem die Kameraden hier Cannabis anbauen und gutes Geld verdienen, ist die Quote der fremdenfeindlichen Gewalttaten im Landkreis um nahezu 100 % gesunken. Herr al-Hašīš, wir danken für dieses Gespräch, das wieder einmal mehr die grenzenlose Universalität der Hanfpflanze aufzeigt.

Beitrag von Sadhu van Hemp


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